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  1. #1
    All I did was dream Avatar von General-Osiris
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    Standard Invisible Hand - [Deck 1] Krankenstation

    Beschreibung der Invisible Hand | Wichtige Ereignisse

    In der Krankenstation werden sämtliche Verletzte des Schiffs von teilweise leicht bewaffnetem, teilweise unbewaffnetem, kämpferisch nur mäßig ausgebildetem Personal behandelt. Die Präsenz regulärer oder schwer bewaffneter Soldaten, die kampffähig sind, hält sich in Grenzen, sämtliche Wachen wurden zu anderen Sektionen des Schiffs abgezogen und nur ein Minimum an Nebelpardern ist zurückgeblieben, um die Verletzten und deren Versorger zu beschützen.
    Die langen, weiten Korridore mit ihrem türkisen Boden und den weißen Decken sind mit medizinischem Gerät gesäumt und an den weißen Wänden befinden sich mehrere Beschriftungen, die dem Personal in mehreren Farben den Weg zu den wichtigen Einrichtungen zeigt. In den groß angelegten Krankenzimmer, welche mehrere Duzend Verletzte aufnehmen können, sammeln sich mittlerweile immer mehr Verletzte und Gefallene der Schlacht um die Invisible Hand.
    Geändert von General-Osiris (19.09.2010 um 11:33 Uhr)
    We had a good ride. - The best.

  2. #2
    Rookie Avatar von Eve "Die Wanderin"
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    20:15 Uhr

    Nach einer kurzen Liftfahrt, die jeder dafür nutzte, bei sich selbst die Gedanken zu finden, waren die vier Teammitglieder auch schon in der Krankenstation angekommen.
    Während der Aufzug langsam zum Stillstand kam, konnte man selbst durch die dicken Stahltüren hören, wie geschäftiges Treiben auf der anderen Seite herrschte. Das laute *Ding* der sich öffnenden Türen sorgte jedoch für schlagartige Stille, die mehrere Sekunden anhielt, in denen sowohl das Personal, als auch die Patienten wie versteinert in Richtung der offenen Aufzugtüren starrten.
    „Haltet euch bedeckt und bleibt hinter uns“, sagte Eve in einem feststellenden Ton zu den zwei Quarianerinnen und machte auch schon einen biotisch verstärkten Satz aus dem Aufzug hinaus. In ihrer Hand hatte sich eine große Menge Energie gesammelt, die sie sogleich den langen Korridor entlangschleuderte. Spätestens jetzt war wieder Bewegung in die Menge gekommen, was in einem ausgewachsenen Chaos endete. Wild durcheinander schreiende Doktoren, Patienten, die nach Hilfe verlangten und ein, zwei Wachen, die auf verlorenem Posten verzweifelt nach Unterstützung riefen hallten durch den Gang, begleitet von den Auswirkungen Eves biotischer Attacken und dem markanten Geräusch der kroganischen Schrotflinte, die ohne Erbarmen in die Masse der Verwundeten abgefeuert wurde. Es fehlte einzig das Geräusch der quarianischen Pistole, die die verhüllte Begleiterin des Alpha-Chimera-Duos selbst erweitert und modifiziert hat. Eve war sofort klar gewesen, dass der Plan, vermeintlich Unschuldige und Wehrlose auf der Krankenstation zu töten, bei der vorbildlichen Moral und dem reinen Gewissen der mitfühlenden Quarianerin auf wenig bis gar keine Begeisterung gestoßen war. Sie hatte sich von Anfang an geweigert, an diesem Plan teilzunehmen und mittlerweile dürfte sich daran auch nichts geändert haben. Was die andere Quarianerin anging, da dachte sich Eve etwas Ähnliches. Zwar waren hier nicht die Moralvorstellungen der Auslöser, sondern die schlichte Naivität eines Kindes, das zum ersten Mal die weite Welt erblickte. Ein klein wenig erinnerte die biotisch veranlagte Quarianerin die Blinde sogar an sich selbst, wie sie vor vielen Jahren hinaus in die Welt gegangen war, verstoßen und verbannt durch die Gesellschaft.

    Die Blinde ertappte sich dabei, wie sie für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit sinken ließ, nicht auf ihre Deckung achtete, was ein Doktor sofort ausnutzte und ihr eine Spritze ins Genick rammte. Aus Reflex gelang es Eve noch, den Arzt mit einer biotischen Schockwelle, vergleichbar mit einem befreiendem Handwischer, gegen den nächsten Türstock krachen zu lassen, wo sich auch schon unter lautem Knacken die brechende Wirbelsäule zu Wort meldete, was den Mann sofort bewusstlos –und in Ermangelung schneller medizinischer Hilfe wohl früher oder später auch sterben– werden ließ.
    Es war ein starkes Beruhigungsmittel, vermutlich hatte es der Doktor gerade zur Hand, als er einen Soldaten mit Amputation behandeln musste, denn es ließ Eve sofort in die Knie gehen. Mit einem schmerzhaften Stöhnen fasste sie in ihr Genick, an die Stelle, an der die Spritze die Haut und die Sehnen durchdrungen hatte, nur um das schnell wirkende Nervengift vorbei an ihren Wirbeln, direkt in die Arteria vertebralis, die Wirbelarterie, die das Rückenmark mit ausreichend Blut versorgte und somit den pharmazeutischen Wirkstoff auf einer Hochgeschwindigkeitsbahn direkt in ihr Gehirn leitete. Tief atmend sank Eve weiter zusammen, sie musste sich mit einer Faust am Boden abstützen, während langsam ein immer dichter werdender Schleier ihren Kopf umnebelte, ihr so die Wahrnehmung nahm und sie beinahe schon septisch hatte werden lassen. Nur qualvoll kamen die Bilder wieder zutage, jedoch intensiver wie je zuvor.


    Eve saß in einem der vielen, sterilen Verhörräume, die natürlich nicht offiziell so benannt wurden, aber letzten Endes sah die Patientenbefragung, wie es das loakle Personal immer bezeichnete, nicht anders aus wie ein Polizeiverhör, nur, dass es diesmal kein Beamter, sondern ein Arzt war, der die Fragen stellte.
    „Eve, Kleines, hörst du mich?“ Die beruhigende, fast lieblich wirkende Stimme der Ärztin stand in starkem Kontrast zu dem, was man dem Teenager hier angetan hatte, was man ihr noch antun wollte und vor allem was der Grund für all das hier war. Das verunsicherte Mädchen entschied sich dazu, zu schweigen, was der Ärztin zwar missfiel, jedoch quittierte sie es mit einem Lächeln, eine Geste, die dem Mädchen wohl zeigen sollte, dass es vollkommen In Ordnung sei, Angst zu haben.
    „Schätzchen, ich weiß, dass du eingeschüchtert bist, dass du Angst hast, aber das ist vollkommen okay“, fuhr die Ärztin fort, wie um die Gedankengänge des Mädchens noch zu verstärken, „aber du musst wissen, dass ich dir helfen will. In dir steckt viel Potential. Potential, das noch größtenteils ungenutzt ist, weißt du?“
    Wieder erwiderte das Mädchen nichts darauf, sondern lies den Kopf desinteressiert hängen. Ihre langen, schwarzen Haare verhinderten dabei, dass die Ärztin in die Augen Eves schauen konnte, was ihr Gegenüber wohl auch bemerkte.
    „Du musst dich nicht verstecken“, sagte die Doktorin leise und mitfühlend, „du bist ein wunderschönes Mädchen, zeig dich.“
    Eve zögerte, sah aber dann doch nach oben. Natürlich konnte sie nicht sehen, wie sich die Miene der Frau änderte, doch sie fühlte es, sie fühlte, wie der Gemütszustand von Selbstsicherheit umsprang auf etwas wie Überraschung, Furcht, ja vielleicht sogar Unsicherheit.
    „S-siehst du, du hast s-so wunderschöne Augen“, stammelte die Ärztin und lehnte sich wohl in ihrem Stuhl etwas zurück, weg von Eve, das schloss diese zumindest aus dem knarzenden Geräusch, das das Metall von sich gab.
    Eve sagte wieder nichts, sondern ließ einfach ihren Kopf wieder sinken. Nach einem kurzen Moment der Stille, der auf die Ärztin wohl recht bedrückend wirken musste, räusperte sie sich und ergriff wieder mit gewohnter, wenn auch etwas brüchiger Selbstsicherheit das Wort.
    „Eve, du musst mit mir reden, wenn wir entdecken sollen, was für eine Kraft in dir steckt!“, während die Frau so sprach, lehnte sie sich weiter nach vorne, wagte sich immer weiter an Eve heran, „mit deinen Fähigkeiten haben wir endlich die Möglichkeit, der Menschheit den Platz in der Galaxis zu verschaffen, den sie verdient hat. Du musst uns nur…“ und langsam näherte sich die Hand der weißgekittelten Ärztin den Händen von Eve, beinahe wie eine Würgeschlange, die geeignete Beute ausmachen konnte und jetzt zum tödlichen Angriff ansetzte, „…helfen.“ Mit diesem Wort kam die perfekt manikürte Hand mit den tadellosen Klavierfingern und der samtig weichen Haut auf dem Unterarm Eves zum Liegen.
    Wie von der Tarantel gestochen schreckte Eve auf, ließ ihre Hand in einer unbewussten Bewegung über den Tisch schnellen und wieder zurück zu ihrem Körper, der mittlerweile mit einem Ruck aufgestanden war und den Stuhl so nach hinten gegen die Türe geschleudert hatte, genauso wie die Welle biotischer Energie, die spontan auf die Doktorin geschleudert wurde und das zierliche Fräulein mit sich riss, sie zu Fall brachte und schwer keuchend am Boden zurückließ, wo sie erstaunt, aber auch schockiert das Blut, das aus ihren Mundwinkeln rann, mit ihrem weißen Kittelärmel abwischte.



    Ein ähnliches Zucken bekam einer der wenigen Soldaten im medizinischen Flügel ab, der gerade versuchte, Eve an ihrem Kragen in die Höhe zu ziehen. Mit dem einen Unterschied, dass es dieses Mal um einiges kräftiger ausfiel und den recht stämmigen Mann direkt auf eine Tür fliegen ließ, die der Körper des Mannes ganz einfach mit sich riss und aus den Angeln hob, sodass er unter lautem Getöse in einem Behandlungszimmer landete. Eve, die bei dieser Aktion ihre Binde verloren hatte, sodass ihre Augen jetzt gut sichtbar waren, setzte ihm sofort nach, packte ihn mithilfe ihrer biotischen Fähigkeiten und schleuderte den mittlerweile Bewusstlosen quer durch den Raum, sodass allerhand Instrumente und Spritzen durch die Gegend flogen, ein Krachen, das unterstützt von den brechenden Knochen des Mannes ein recht makabres Klangbild für andere Menschen abgeben musste, nicht jedoch für Eve. Die Blinde stand da, ließ dann endlich von dem absolut regungslosen Körper ab und fühlte, wie die biotische Energie elektrisierend ihre Haare auflud und die sonst ordentliche Frisur recht durcheinander aussehen lassen musste, während die Haut auf ihrer Stirn kitzelte, gereizt durch die Wogen biotischer Wellen, die anscheinend von ihren Augen ausgingen. Anscheinend deshalb, weil Eve ihre eigenen Augen noch nie gesehen hatte, aber ihr Körpergefühl sagte ihr vieles über den Zustand ihrer Sehorgane.

    Schüsse prallten auf ihre biotische Barriere ein und ohne zu zögern rammte sie sich eine ihrer eigenen Spritzen in den Hals, drehte sich sofort danach in die Richtung, aus der die Schüsse kamen und sie machte einen Ärzte aus, die mit zittrigen Händen die Pistolen auf sie gerichtet hatten und mehrere Schüsse abgaben, von denen jedoch nur der ein oder andere traf, nur um dann wirkungslos, aber effektvoll in der biotischen Barriere zu verpuffen.
    Ein Gedankengang und biotische Energie sammelte sich in Eves Armen, sank weiter ab, erfasste nun auch ihre Beine, die sich anfühlten wie Wurzeln eines Baumes, fast als würde sie mit dem Schiff verwachsen, sodass sie stehen blieb und sich gänzlich darauf konzentrierte, so viel Energie wie möglich zu sammeln. Die Ärzte schienen das bemerkt zu haben und leicht zögernd, dann jedoch immer schneller ließen sie die Pistolen fallen und wollten rennen. Rennen, einfach nur Rennen um so dem sicheren Tod zu entkommen. Doch Eve war schneller. Sie hatte genug Energie gesammelt und mit einem erschütterndem Schrei, der für eine Frau eher tief war und für ihren Körper ein Ventil war, die aufgestauten Belastungen hinauszustoßen, schleuderte sie eine biotische Sphäre zu den Wissenschaftlern, welche jene jäh von den Füßen riss und sie durch die anormale Schwerkräft regelrecht in Stücke riss. Doch bei den Wissenschaftlern machte die Singularität nicht Halt, nein, auch schwere Krankenbetten und deren Insassen, ja sogar ganze Türstöcke und Türen mussten daran glauben und wurden kräftig verzerrt. Nachdem sich die Sphäre wieder verflüchtigt hatte, blieb eine gespenstische Ruhe in dem Gang übrig. Eve hörte, wie die Lampen, die zuvor noch für eine helle, nicht nur optisch, sondern auch haptisch freundliche Atmosphäre gesorgt hatten, flackerten und hätte sie sehen können, dann hätte sie gesehen, wie Blut, Gedärme und Extremitäten den Boden, die Wände, ja sogar die Decke befleckten und in dem mittlerweile dunklen Gang, der übersäht von Leichen und Leichenteilen war, für eine gespenstische Stimmung sorgten. Noch zwei, drei Mal atmete Eve tief durch, erholte sich von den Anstrengungen, die sie gerade durchlebt hatte und die ihren Körper bis an den Rand trieben, ehe sie sich wieder straffte und in die Richtung ging, in Richtung eines Nebenganges, in der sie T’Karr zuletzt vermutet hatte.
    „Noa? Wo sind Sie?“, rief die Blinde, wobei ihr ihre eigene Stimme recht rau, ja fast schon aggressiv vorkam.
    „Bei uns ist alles okay“, sagte die Quarianerin mit zitternder Stimme, „w-war das wirklich nötig? All die Toten, das waren doch Zivilisten, Wehrlose…“
    „Wo ist T’Karr?“, fragte Eve direkt, wieder klang die Stimme rau, tief, doch wieder eine Spur neutraler, ohne jedoch an Bestimmtheit zu verlieren.
    „I-ich weiß es nicht“, stammelte Noa, „er war hier und plötzlich war da dieser Soldat und dann-“
    Eve drehte sich von der Quarianerin und ihrem biotisch begabtem Anhängsel weg, wieder in die Richtung, in der sie T’Karr das letzte Mal wahrgenommen hatte. „T’Karr?“, rief sie in den Nebengang hinein und wartete einen Moment. Als keine Antwort kam, sie jedoch vermutete, dass der Kroganer sie hören konnte, egal wo er gerade war, fuhr sie fort: „Ich denke, wir sind hier fertig.“

    20:19 Uhr

  3. #3
    Rookie Avatar von T'Karr 'Crusher'
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    <--------Invisible Hand, Waffenkammer und Lagerräume


    20:15



    Die Liftfahrt war unangenehm ruhig.
    'Dass diese neuartigen Lifte immer so lautlos fahren...auf Tuchanka scheppert das immer so angenehm. In etwa wie die Patronenhülsen eines schweren Geschützes, die auf den Boden fallen.'
    Und dann die ersten Geräusche. Stimmen, Rufe...und dann: *Ding!*
    Als ob dieses Geräusch einen Schalter im Kroganer umgelegt hätte, verschwanden alle Geräusche. T'Karr hörte nur seine Atemzüge, spürte das Kribbeln in den Muskeln, das Jucken am Abzugsfinger.
    Wie aus weiter Ferne glaubte er, Eve etwas sagen zu hören. Doch es war egal. Es interessierte ihn nicht.
    Der Kroganer hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten, doch jetzt war es vorbei. Er würde so lange schießen, schneiden und schlagen, bis die Kampfeslust verging. Und das würde lange dauern.

    Die Leute bemerkten die Eindringlinge und weitere Schreie hallten an die Ohren T'Karrs. Er merkte nicht, dass er grinste, ein sadistisches Lächeln, ein Versprechen, den Tod zu bringen.
    Der Kroganer feuerte die schwere Schrotflinte mitten in das Knäuel aus Leibern, die vom Lift zurückwichen.

    Eve ließ ihre biotischen Muskeln spielen.
    'Sonst haben die Menschen ja keine Muskeln'

    T'Karr wich nach links aus, als ihn ein verwundeter Soldat mit einem Skalpell attackieren wollte.
    Der Kroganer brach dem Parder mit einem Faustschlag das Genick. Wie eine Puppe sackte der leblose Körper zusammen.
    Mit einem dröhnenden Lachen löste sich T'Karr aus der Gruppe und verfolgte eine Gruppe Ärzte durch einen Seitengang der Station.
    'Eve kommt schon zurecht. Und wenn nicht, ist sie ohnehin nutzlos.'


    T'Karr holte die Ärzte ein und erledigte sie mit wenigen Schüssen.
    Warum Munition verschwenden, und jeden einzeln abknallen, wenn die Schrotflinte ohnehin einen Streubereich hatte.
    Die Einschusslöcher an den Wänden wirkten wie schwärende Wunden im Körper der Invisible Hand.
    'Dumm gelaufen. Bald leben keine Ärzte mehr, die diese Wunden heilen könnten'

    T'Karr sah eine Tür und ging langsam darauf zu. Er war allein in dem kleinen Gang. In der Ferne hörte er es krachen, anscheinend ließ Eve ordentlich die Sau raus.
    Der Kroganer erreichte die kleine Tür und lauschte daran.
    'Verdammt, bin ich ein Salarianer oder was?
    Er riss die Tür gewaltvoll auf und stand mitten in einem kleinen Operationssaal.

    Ärzte rannten herum, einer versuchte an dem Kroganer vorbei zu hechten, überlebte diesen Versuch jedoch nicht.
    Die restlichen Kittelträger verkrochen sich in einer Ecke des Raumes mit den grünen Wänden.
    T'Karr strahlte und verkündete lachend: "Ich bin ein Künstler."
    Die Parder im Raum starrten ihn an.
    Doch T'karr bewies sein künstlerisches Talent. Er färbte die grüne Wand rot.

    Dann stapfte er zum Operationstisch, auf dem ein Soldat lag.
    Er rührte sich nicht, was aber wohl an Betäubungsmitteln lag.
    T'Karr inspizierte die Beinwunde des Soldaten, die vermutlich von den Schrapnellen einer Splittergranate herrührte.
    "Ja, da hast du dir was Böses geholt, Junge. Ich hätte dich ja mit Ryncol betäubt, aber diese Quacksalber hier..."
    Der Soldat antwortete nicht, nur ein Gerät neben dem Tisch piepte in regelmäßigen Abständen. Auch die Ärzte, deren Leichen auf dem Boden verstreut lagen, protestierten nicht.
    "Was sagst du? Du willst, dass ich dich behandle?"
    Der Soldat lag mit geschlossenen Augen da und wirkte ziemlich blass.
    Er hatte wohl schon viel Blut verloren, bevor er in die Krankenstation gekommen war.
    Der Kroganer sah sich das Bein nochmal an.
    "Tja, da gibt es nur eine Lösung."
    Er zückte sein Kampfmesser.
    "Aber keine Sorge, ich bin der beste Amputeur, den du im Moment haben kannst. Ich verwechsle nur manchmal das Bein mit dem Hals."

    Nur wenige Augenblicke später verließ der Kroganer den Operationssaal wieder.
    'Schmerzbekämpfung erfolgreich. Der spürt garantiert nichts mehr.'

    Dann merkte T'Karr, dass er alleine war.
    'Wo sind sie denn alle? Nein....NEIN! Bitte, ihr Götter, lasst nicht zu, dass Eve schon alle erledigt hat!
    Hektisch machte sich T'Karr auf die Suche nach der Biotikerin, doch er stellte schnell fest, dass er sich verlaufen hatte. Als er die Ärzte verfolgt hatte, hatte er überhaupt nicht auf den Weg geachtet.

    'Varrendreck! Ich brauche jemanden, der mir den Weg weist. Aber ich bezweifle, dass die Leichen mit mir reden wollen...'
    Also wanderte der Kroganer durch die Gänge der Krankenstation, die ihm eigentlich gar nicht so groß erschienen war. Manchmal öffnete er Türen und erschoss Ärzte und Verwundete.
    Seltsamerweise fiel ihm erst nach dem Abdrücken ein, dass er ja nach dem Weg fragen wollte.

    Und dann, als er gerade ein Arzneischränkchen nach Ryncol durchsuchte, hörte er Eve.
    „T’Karr?“, hallte es durch die Station, und der Kroganer grunzte.
    „Ich denke, wir sind hier fertig.“, kam es als Nächstes.
    "Varrenscheiße! Wir sind hier fertig, wenn ich fertig bin!", brüllte er quer durch die Station.
    Ungefähr zehn Sekunden später rief er: "Also gut, wir sind fertig!"
    Er packte eine Leiche am Bein und schleifte sie mit sich, weil er sie noch in Ruhe plündern wollte, wenn er wieder beim Rest des Teams war. Die Blutspur, die die Leiche hinterließ kümmerte ihn nicht.

    Da er sich gemerkt hatte, aus welcher Richtung ihre Stimme gkeommen war, fand er recht schnell an den Ausgangspunkt zurück.
    Der Geruch von Blut und Exkrementen hatte sich inzwischen auf der gesamten Station ausgebreitet.
    'Keiner stirbt unbefleckt. Aber wenn du gut genug bist, ist die Scheiße auf deiner Hose dann nicht nur die eigene.'

    Als T'Karr endlich den Anfangsraum sehen konnte, schleifte er die Leiche noch einige Schritte, bevor er sie warf.
    Mit einem feuchten Klatschen knallte sie auf dne Boden im Raum.
    T'Karr stand mit dem Rücken zu Eve und den Quarianerinnen, und betrachtete die Leichen im Raum. Sogar die Wände waren beschädigt, und zwar stärker, als es die Schrotflinte des Kroganers geschafft hatte.
    'Die Sau rausgelassen? Von wegen! Das hat fast schon kroganische Qualitäten.'
    "Gute Arbeit. Verluste, Wunden? Falls du was amputiert brauchst, ich bin gerade gut in Übung.", grollte er.

    Dann drehte er sich um und verstummte abrupt.
    'Fuck! Jetzt ist ihr endgültig die Sicherung geflogen. Und die originalen Augen anscheinend auch.'
    Seine Hand schnellte zur Waffe und er bewegte seinen massigen Körper seitlich weg.
    Er zielte auf Eves Kopf, doch dann senkte er die Waffe sofort wieder.
    Eve wirkte nicht aggressiv. Zumindest hatte er nicht das Gefühl, dass ihre Aggression gegen ihn gerichtet war.
    Er atmete einmal tief durch.
    "Verdammt, schalt die Scheinwerfer aus, es ist nicht Nacht.", grollte er dann betont lässig. Er versuchte, zu verbergen, dass ihm alle Instinkte zuriefen, er solle sie erschießen. Aber glücklicherhweise konnte man von krogansichen Gesichtszügen eh nicht so viel ablesen...hoffte er.

    Er atmete tief ein, schmeckte Blut und Scheiße, und er beruhigte sich wieder.
    'Blut. Scheiße. Tod. Aber ich lebe noch. Kein Wunder, schwächliche Menschen...bei denen ist ja sogar der Kopf viel kleiner als mein Bizeps.
    Geändert von T'Karr 'Crusher' (05.10.2010 um 16:01 Uhr) Grund: Ein paar Schreibfehler ausgebessert

  4. #4
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    <----- Invisible Hand – Waffenkammer und Lagerräume
    20:18 Uhr


    "Varrenscheiße! Wir sind hier fertig, wenn ich fertig bin!", riss der brutale Kroganer Keeya aus der Starre. Ihr war kalt, trotz des Anzuges, der ihr sagte, dass es warm sei. Zumindest Laut Anzeige. Die junge Quarianerin hielt sich noch immer verschrocken an der Hand ihrer älteren Cousine fest. Irgendwann müsste Keeya ja schließlich mit dem Tod zu tun bekommen, aber gleich ein Massaker? Das gleichte in gewisser Weise Fahrradfahren lernen ohne jemals Stützräder zu benutzen. Sie senkte ihren Kopf und schüttelte ihn einmal wild, um wenigstens ein paar Gedanken fassen zu können.

    'Der Tod ist immer das Ende und hängt dicht mit dem Leben zusammen. Es ist an sich nichts unnatürliches. Tod durch Gewalt ist Mord, auch wenn es sich um einen Kampf handelt. Gibt es so etwas wie Notwehr? Woher nimmt man sich das recht, das eigene Leben auf Kosten eines anderen zu beschützen? War klar, dass ich mir jetzt Fragen über Leben und Tod stelle. Viele Völker glauben an ein Leben nach dem Tod, manche sogar an Wiedergeburt, zum Beispiel die Buddhisten der Menschen. Ich hoffe mein Karma ist heute nicht völlig ruiniert worden.


    Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben.

    Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben.

    Dhammapada, 3. Jahrhundert v. Chr.


    Töten bereitet keine Freude, spätestens im nächsten Leben und Kampf bedeutet Leid, auch für einen selbst. Warum der Kroganer kämpft ist mir klar, er ist so ziemlich ein Tier, aber warum kämpft die Blinde? Wieso kann sie überhaupt so eine biotische Kraft entfesseln? Es ist wohl der falsche Zeitpunkt um zu fragen.'


    Keeya versuchte möglichst nicht die Leichen anzusehen und schaute lieber noch einmal ihre Gefährten an. Ein dreckiger Kroganer, eine Cousine und eine Blinde mit Scheinwerfern im Kopf. 'Ob sie jetzt was sehen kann? Hell ist es ja. Was für ein Schwachsinn.'
    „Und, hat es Spaß gemacht T'Karr? Tötest wohl gerne. Siehst du in deinen Gegnern Tiere und in dir den Schlachter? Ach, was sag ich denn da. Wir sind doch alle Tiere, wie können wir es nur wagen, uns über andere Wesen zu stellen. Das hat uns niemand erlaubt.“, Key stand offensiv gerichtet vor der Echse, die um einiges größer war als sie. 'Ok, ich hätte ihn lieber nicht verbal angreifen sollen.'

  5. #5
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    "Und, hat es Spaß gemacht T'Karr?", plötzlich machte sich eine der Quarianerinnen bemerkbar. T'Karr hörte mit halbem Ohr zu, während er gemütlich seine Schrotflinte mit einem Thermoclip fütterte.
    'Hmm? Wie hieß die doch gleich nochmal?
    "Tötest wohl gerne."
    'Aye. Und du bist eine Schnellmerkerin.'

    "Siehst du in deinen Gegnern Tiere und in dir den Schlachter? Ach, was sag ich denn da. Wir sind doch alle Tiere, wie können wir es nur wagen, uns über andere Wesen zu stellen. Das hat uns niemand erlaubt."

    'Kleine, du hast Glück, dass ich mich gerade abreagiert habe. Ansonsten könnte sich deine Kollegin an den Knochen-Schrapnellen deines Schädels verletzen.'

    Erst als der Kroganer den Kopf senkte, bemerkte er, dass die Quarianerin vor ihm stand. Wow, dieser Zwerg sah ziemlich sauer aus. Zumindest von der Körperhaltung her, wegen dem bekloppten Helm konnte man ja kein Gesicht sehen.
    T'Karr beugte sich etwas hinunter, auch wenn es nicht weit genug war, um auf Augenhöhe zu sein.
    "Wir sind alle Tiere. Ich, du, unsere Gegner.", er lachte grollend.
    "Und in der Tierwelt überlebt nur der Stärkste. Der, der kein Mitleid hat. Der nur ans Überleben denkt."
    T'Karr drehte sich um und betrachtete die Bescherung im Raum.
    "Und vielleicht solltest du einmal überlegen, an welchem Ende der Nahrungskette du stehst."
    'An welchem Ende das wohl ist? Zu schwach, um sich selbst gegen die eigenen Kreationen zu wehren. Gleich wie die Salarianer. Nur haben die uns Kroganer nicht erschaffen, sondern haben uns geholfen. Und am Ende konnten sie uns nicht mehr unterdrücken. Konnten uns nicht im ehrlichen Kampf standhalten. Mussten zu ihren verdammten Wissenschaften greifen. Feiglinge.'

    T'Karr starrte wütend an die Wand, in seinen Gedanken lagen am Boden keine Menschen, sondern tote Salarianer.
    Er durfte nicht an die Genophage denken, das machte ihn nur wütend.
    Er musste es unterdrücken.
    'Die Vergangenheit ist tot. Vergiss sie. Konzentrier dich auf's Jetzt.'
    Der Kroganer grummelte säuerlich vor sich hin. Er hatte es bisher immer geschafft, sich einzureden, dass ihn die Vergangenheit nicht interessierte.
    Und dennoch wollte er seine eigene Vergangenheit wissen.
    Vielleicht sollte er einmal einen dieser Glibber-Hanar-Dinger fragen, die konnten einem ja die wundersamsten Dinge erklären.
    'Vermutlich hat vor langer Zeit an diesem Fleck des Universums ein Protheaner gefurzt, und dieses Gas macht Kroganer wütend. Das würde der Glibberhaufen vermutlich sagen.'

    T'Karr drehte sich in einer plötzlichen Bewegung zu der Quarianerin um.
    "Ich bezweifle, dass du bisher immer auf eine Erlaubnis gewartet hast, bevor du etwas getan hast.", ging er noch auf einen Teil ihrer Aussage ein.

    Dann brummte er: "Braucht irgendwer irgendwas aus dem Chaos hier? Ansonsten sollten wir vielleicht weitergehen. Ich schätze, es wird bereits ein Pardertrupp unterwegs zu uns sein. Unmöglich, dass das hier keiner bemerkt hat."

  6. #6
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    Die biotisch begabte Quarianerin, Eve meinte, sich erinnern zu können, sie hieße Keyya, schien sich schneller von ihrem Schock erholen zu können als der Rest der Gruppe es gedacht hätte. Nicht nur das, sie entschied sich sogar gleich dazu, T’Karr anzugreifen -verbal, versteht sich- und mit dem Kroganer einen ethischen Diskurs über den Sinn oder die Rechtmäßigkeit des Tötens zu führen, was unter anderen Umständen gewiss sehr interessant sein könnte, wenn sich das ungleiche Quartett nicht gerade auf einem unter Belagerung stehendem Trägerschiff befinden würde. Und T’Karr kein Kroganer wäre, denn Diskussionen mit Kroganern endeten meist in einer handfesten Massenschlägerei. Eine unangenehme Erfahrung, die das kleine Quarianermädchen wohl noch machen würde, sie befand sich ja schließlich noch auf Pilgerreise.

    Eve entschied sich dazu, sich leise von der Diskussion zu entfernen. Nicht, weil sie kein Interesse hatte, sondern weil es ihr schlecht ging. Sie spürte, wie sich ihr Magen krampfte, immer mehr Magensäure produziert und ausgestoßen wurde und wie langsam die Speiseröhre zuckte, während sich ihr Mageninhalt langsam nach oben kämpfte, Zentimeter um Zentimeter. Eve wurde auch noch schwindelig und als sie schließlich das, ihrer Gruppe am nächsten gelegene, Untersuchungszimmer betrat, fühlten sich ihre Knie an als wären sie aus elastischem Weichgummi. Taumelnd stolperte sie zu einem Diagnosetisch, wo sie sich auf einem metallenem Tablett abstützen wollte, welches aber natürlich sofort unter ihrem Körpergewicht nachgab und –mitsamt dem Werkzeug, was auf dem Tablett gelegen hatte– scheppernd zu Boden fiel. Eve fiel auf die Knie, was einen ungewöhnlich heftigen Schmerz durch ihren Körper jagte, nur um dann langsam nach vorne überzukippen. Gerade rechtzeitig konnte sie noch die Arme hochreißen, um zu verhindern, dass sie vollends auf dem Boden aufschlug, sodass sie sich auf allen Vieren befand, als es endgültig passierte: sie übergab sich. Der komplette Mageninhalt kam über mehrere krampfartige Anfälle verteilt nach oben und der Geruch von saurem, halb verdautem Milchshake und Cornflakes, die sie in den Andockbuchten an Bord ihres Schiffes verzehrt hatte, gemeinsam mit dem stechendem Geruch der Magensäure überdeckten das olfaktorische Gemisch aus Blut und Sterillium, welches sich mittlerweile im gesamten Krankentrakt verbreitet hatte.
    Eve nahm die Schritte, die hastig in das Zimmer gestürmt kamen, gar nicht mehr wahr, sie erlebte plötzlich alles, was ihr damals auf dem Mars geschehen war, erneut, als wäre es ein Traum…


    „Kleine, was machst du denn hier draußen bei dem Wetter?“ Die Stimme des Mannes klang warm, sie war etwas hoch und aufgrund der Klangfarbe schloss Eve, dass es sich um einen etwas älteren und beleibteren Mann handeln musste. Sie antwortete nichts, schwieg lieber, denn erst vor ein paar Minuten hatte ein Polizist das streunende Straßenmädchen aus einem der U-Bahnhöfe, die im Winter beheizt wurden, verscheucht. Sie wollte nicht noch mehr Ärger, also verkroch sie sich so gut es ging in den Lumpen, die ihren Leib bedeckten, sie aber kaum vor der eisigen Kälte schützten.
    „Du bist wohl von zuhause ausgebüchst, hm?“, fuhr die Stimme ohne Gesicht schließlich fort, doch die Zwölfjährige erwiderte erneut nichts, was dem Mann wohl ein amüsiertes Lachen entweichen ließ. „Und schüchtern bist du auch noch. Aber sieh dich an, du bist ja fast am Erfrieren.“ Das weiche Geräusch von sich zerknitterndem und sich bewegendem Stoff drang über den kalt pfeifenden Windstoß, der durch die Gasse peitschte, an ihre Ohren und sie zeigte etwas Neugierde. Er schien ihr die Hand hinzuhalten. „Komm, ich wohne hier gleich, dort kannst du dich etwas aufwärmen und dann rufen wir deine Eltern an. Was sagst du dazu?“ Sie nickte und ergriff seine Hand. Der Moment, als ihre zarten Kinderhände von seinen etwas rauen Händen mit ihren Wurstfingern umschlossen wurden, jagte ein Gefühl der Angst durch ihren Körper, so stark, dass sie beinahe aufzuckte und stehenblieb, als der Mann sich schon zum Gehen wandte.
    „Was?“, fragte er und drehte sich vermutlich zu ihr um, „oh, du kannst nicht sehen. Das tut mir Leid. Hier, ich führe dich.“

    Auf dem Weg in die Wohnung des Mannes, die tatsächlich nur einige wenige Blocks entfernt lag, fragte er sie noch ein paar belanglose Fragen, die sie entweder gar nicht oder nur einsilbig beantwortete. Das Gefühl des Unwohlseins in ihr, das sie im ersten Moment verspürt hatte, war mittlerweile vollständig verflogen und an der Haustür verspürte sie sogar eine gewisse Erleichterung darüber, wenigstens für ein paar Momente von der Straße zu kommen und sich etwas aufwärmen zu können.
    Als der Mann sie schließlich in seine Wohnung ließ, umfing sie sogleich der charakteristische Geruch von alten, etwas staubigen Teppichen, vergilbten Büchern, knarzenden Akazienholzregalen und frisch gemahlenem Kaffee. Ein Hauch Nikotin lag in der Luft und irgendwo, in einem weiter hinten gelegenem Zimmer, meinte sie sogar einen Kamin knistern zu hören. Und noch während sich Eve die wildesten Träume darüber ausmalte, wie die Wohnung wohl wirklich aussah –in ihrer Vorstellung handelte es sich um das typische Kabuff eines ehemaligen Professors für Literaturwissenschaften, der seinen Lebensabend umgeben von Regalen gefüllt mit tausenden von Büchern und einem Fiaker in der Hand versunken in einem weichen Ledersessel verbrachte – ja, während ebendieser Träume kam der Mann auch schon mit einer warmen Wolldecke und einem warmen Kakao herbei. Er dirigierte das Mädchen in ein Hinterzimmer, in dem sich wirklich ein Kamin befand, und führte sie direkt zu einer, mit weichem Stoff überzogenen, Couch, die sich direkt bei den wärmenden Flammen befand, die knisternd über das Holz leckten.
    „Sag, wie heißt du denn, Kleine?“, fragte der Mann schließlich ein paar Minuten nachdem er sich direkt neben ihr mit einem leisen Stöhnen auf dem Sofa niedergelassen hatte.
    „Eve“, erwiderte sie, wobei sie nur kurz den Kakao absetzte, um dann gleich weitertrinken zu können. Ihr Körper verlangte, sehnte sich nach Wärme und etwas zu Essen, nach Tagen der Anstrengung, in der sie ausgemergelt durch die Straßen wanderte und mit Müh und Not den Tod durch Verhungern abwenden konnte.
    „Das ist ein schöner Name, weißt du das?“ Keine Reaktion. „Ein so hübsches Mädchen wie du, mit einem so hübschen Namen sollte nicht in solchen Lumpen herumlaufen. Warte hier.“ Der Mann verschwand für einige Momente aus dem Zimmer, ehe er wieder kam.
    „Ich habe hier eine schöne, warme Hose für dich und einen Pullover, das könnte dir passen. Dieses dreckige Zeug werfen wir am besten gleich weg.“ Langsam und ausführlich fuhr Eve durch den Stoff, den der Mann ihr gegeben hatte. Die Hose war schwarz, aus Polyester, innen gefüttert mit synthetischer Schafswolle, und machte den Eindruck einer Sporthose, während der Rollkragenpullover aus rot gefärbter Baumwolle gefertigt und ebenfalls innen gefüttert war. Woher sie die Farben wusste? Aus einem Grund, den nur von Geburt an Blinde verstehen konnten: Farben lassen sich nicht nur durch optische Reize wahrnehmen, sondern sie fühlen sich auch anders an. Ein grünes Blatt Papier etwa fühlte sich also eine Spur rauer an als ein rotes.
    „Danke“, sagte sie schließlich, „aber das gehört doch nicht mir.“
    Der Mann lachte beherzt auf und streichelte schließlich aufmunternd ihren Rücken. „Ach, iwo! Das sind alte Sachen von meiner Nichte, aus denen ist sie mittlerweile rausgewachsen.“ Die Erklärung machte Sinn, aber Eve zögerte dennoch noch einen Moment, ehe sie begann, ihre alte Kleidung auszuziehen –der Mann entfernte sich dabei mit einem verlegenen Räuspern– und die neue anzuziehen.
    „Schon viel besser. Und hält auch warm, oder?“ Sie nickte. Das Gefühl des enganliegenden Stoffs, was besonders bei der Hose gut zu spüren war und dort beinahe für das Gefühl einer zweiten Haut sorgte, stellte einen sehr ungewohnten Kontrast zu dem weiten und teilweise zerfledderten Leinen dar, in denen Eve noch bis vor ein paar Augenblicken hier gesessen hatte.

    „Aber jetzt müssen wir deine Eltern anrufen, die machen sich bestimmt schon sorgen um dich.“
    „Ich habe keine Eltern, Sir.“
    „Du hast keine Eltern?“, fragte der Mann verdutzt.
    „Ja. Ich bin aus einem Waisenhaus ausgebrochen“, Eve saß steif auf der Couch, die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt, als sie das Geständnis ablegte (zu diesem Zeitpunkt war die menschliche Eve noch stark genug, um Scham verspüren zu können, was nur nebenbei erwähnt sei), „Ich habe Ihnen schon genügend Unannehmlichkeiten gemacht, ich werde jetzt gehen.“ Eve wollte gerade aufstehen, als die schwere Hand des Mannes auf ihren zierlichen Schultern zur Ruhe kam.
    „Nein, bleib. Du hast mir keine Unannehmlichkeiten gemacht“, murmelte er schließlich, was seiner Stimme einen bisher ungewohnten Bass verlieh, während die Hand auf ihrer Schulter langsam ihren Rücken hinunterwanderte, „ganz im Gegenteil.“ Vorsichtig, beinahe zärtlich streichelte die andere Hand des Mannes über die Schenkel des Mädchens, das jetzt in eine vollkommene Starre verfallen war.
    „Du bist ein sehr, sehr hübsches Mädchen, Eve“, brummte die Stimme und das kleine Mädchen spürte, wie die eine Hand zu ihrem Hintern kam, dessen Backen mühelos in den Bärenpranken des Mannes Platz fanden, wo sie mit leichten Massagebewegungen begann, während die andere Hand über die kleinen, kaum ausgebildeten Mädchenbrüste strich. „Und ein sehr reifes auch noch.“
    Eine einzelne Träne löste sich aus dem Augenwinkel und kullerte langsam die weichen Kinderbacken hinunter, um am Ende ihrer Reise durch die Schwerkraft des Planeten auf die Hand des Mannes zu fallen, die, als wäre sie von der Wucht des Aufschlags mitgerissen worden, ebenfalls wieder tiefer, in Eves intimste Bereiche wanderte.
    „Sch, nicht weinen“, flüsterte er ihr beruhigend zu, während das Geräusch eines sich öffnenden Reißverschlusses erklang, „Ich tu dir nichts. Es wird alles gut.“ Er hob sie hoch, legte sie mit dem Bauch auf das Sofa und langsam zogen die Wurstfinger die enge Sporthose wieder über die Pobacken hinunter, gefolgt von der Unterwäsche des Mädchens, wodurch ihre Intimsphäre dem Fremden vollkommen offen lag.

    Den Schmerz, der ihren Körper durchfuhr, als der Mann in sie eindrang, verfolgte sie noch Jahre weiter, ehe sie –mittlerweile schon auf der Forschungsstation angekommen, aus der sie Jahre später wieder fliehen sollte– zu dem gefühlstoten Wesen wurde, welches sie mittlerweile war. Und die ganze Zeit über, in der seine rhythmischen Bewegungen ihren Körper in gleichmäßigen Stößen vor und zurück pendeln ließ, hatte sie starr den Blick auf die Stelle gerichtet, an der sie den Kamin vermutete. Sie bewegte sich nicht, sie wehrte sich nicht, sie weinte nicht. Sie tat gar nichts.
    Neben den unregelmäßigen Lauten des Fremden und dem Knacken des Kaminfeuers war nur das Knarzen des Sofas zu hören, das immer schneller wurde, immer schneller, ehe es vorbei war und der Mann, nachdem er für ein paar Sekunden heftig gezuckt und gestöhnt hatte, erschöpft und keuchend durchatmete und die Waffe, mit der er Eves Unschuld zerstört hatte, auf dem gleichen Weg wieder herauszog, auf dem er auch in sie eingedrungen war.
    „Du bist ein braves Mädchen“, keuchte er und zog sich wieder an, wie auch Eve, die noch immer unverändert auf dem Bauch lag, „aber du wirst es jemandem erzählen, nicht? Das machen sie alle.“ Die Feindseligkeit in seiner Stimme nahm an Schärfe zu, nur um dann gleich umso abrupter wieder zu versiegen. „Es tut mir Leid, aber mir bleibt keine andere Wahl.“ Er drehte das junge Mädchen auf den Rücken und sie spürte, wie die rauen Pranken einen eisernen Griff um ihre Kehle bildeten, ihr die Luft abschnürten und so ihrem Körper den nötigen Sauerstoff verwehrten.

    In dem Klosterinternat, in dem sie bis vor ihrer Flucht aufgehoben war, unterrichtete man, entgegen des auf den ersten Blick erscheinenden Kontrasts, auch das Fach Biologie, welches, wie alle Naturwissenschaften, durch den Fund außerirdischen Lebens von Grund auf eine Wende erfuhr. An einem Tag, an dem der Lehrer, ein von Lowell City kommender Pensionär, dessen Tage an einem der dortigen Gymnasien längst vergangen waren, einen Ausflug in die Verhaltenslehre unternahm, lernte Eve, dass der Selbsterhaltungstrieb eines jeden Lebewesens immer, zu jeder Zeit und unter allen Umständen der höchste Trieb sei, den es im Universum gäbe. Es wäre der Selbsterhaltungstrieb, so der Pensionär, der Tiere zur Flucht oder zum Angriff treibe, den Menschen jedoch auch zu allen erdenklichen Untaten, und sei der Mensch noch so gut, befähige, denn im Angesicht des drohenden Todes zeige sich die dunkle Seite der Psyche, die jeder Mensch, auch wenn in verschiedenen Ausmaßen, besitze.

    Eve konnte sich darunter nichts vorstellen, sie hatte nie das Gefühl, anderen Leuten etwas tun zu wollen. Bis zu diesem Moment, jener Moment, in dem der Mann ihr die Luft abschnürte.
    Eine spontane Welle biotischer Energie manifestierte sich in Eves Händen und mit einer verzweifelten Bewegung schleuderte sie die Sphäre geradewegs auf den Kopf des Fremden, dessen Genick mit einem lauten Krachen brach. Durch die Wucht des biotischen Angriffes fiel der dickere Mann auch nach hinten um, Glück im Unglück für die kleine, zierliche Eve, wo er dann regungslos, halb auf der Armlehne des Sofars hängend, liegen blieb.
    Erschöpft durch das Anwenden biotischer Energie atmete Eve noch ein paar Mal tief durch, wobei sie versuchte, das eben Geschehene zu realisieren, ehe sie langsam aufstand, mit einem letzten Handgriff die Hose zurechtzog –was ihrem Gesicht einen starren, beinahe apathischen Ausdruck verlieh– und zur Wohnungstür ging, jedoch nicht, ohne vorher noch die Leiche nach ihrer Geldkarte zu durchsuchen. Ohne sich noch ein weiteres Mal umzusehen verließ das kleine Mädchen die Wohnung ihres Schänders und zog wieder hinaus in den kalten Winter von Lowell City. Ziel: der Raumhafen.



    „Hey!“ Der laute, fast panische Schrei, der die typische, mechanische Verzerrung eines quarianischen Umweltanzugs aufwies, riss Eve wieder in das Hier und Jetzt zurück, wo sie auf allen Vieren über ihrem eigenen Erbrochenen kniete. Es war Noa, die nicht-biotische Quarianerin, die die Blinde heftig rüttelte.
    „Hey! Sagen Sie doch etwas! Was ist los?“
    „Es… es geht“, erwiderte Eve erschöpft und richtete sich, blind und etwas hilflos nach einem festen Halt tastend, den sie dann schlussendlich an dem Patientenstuhl fand, „ich muss mich nur… etwas setzen. Vermutlich… vermutlich reagierte das Sedativum mit der Infusion hier.“ Sie holte die letzte Spritze hervor und rammte sich den Hochdruckzylinder, der die gesamte Flüssigkeit restlos in ihre Hauptschlagader injizierte, geradewegs in den Hals.
    „Sie sehen nicht gut aus, wenn ich das so sagen darf“, raunte Noa, während sie die Blinde stützte und ihr auf den Stuhl half, „brauchen Sie etwas?“
    „Ein… ein Glas Wasser, bitte.“ Die Quarianerin beeilte sich, der Blinden ihren Wunsch zu erfüllen und als Eve die kühle Flüssigkeit schluckte, dabei den sauren Geschmack in ihrem Mund, den das Erbrochene hinterlassen hatte, wegspülte, fühlte sie sich schon etwas besser.
    „T’Karr, wir können sie so unmöglich mitnehmen“, meinte Noa mittlerweile an den Kroganer gewandt, doch Eve nahm ihre Hand, wodurch sie wieder die Aufmerksamkeit der Außerirdischen hatte, und schüttelte den Kopf.
    „Nein, nein. Ich schaffe das.“
    „Absolut nicht“, protestierte das Alien, „sie können-“
    „Ich schaffe es zum Antriebskern“, erwiderte Eve bestimmt und nahm ihrem Gegenüber so die Gelegenheit, den Satz zu Ende zu führen.
    „Gut, Sie schaffen es hin, aber zurück?“ Darauf erwiderte Eve nichts. „Hey!“
    Eve stand auf, ungeachtet des Protests der Quarianerin, und fuhr ihren Taststab wieder aus, den sie als provisorische Gehhilfe auf ihrem Weg zu T'Karr benutzte. Der immer stärker werdende Gedanke, der sich in Eves Kopf gebildet hatte, nahm nun weiter und weiter Gestalt an:

    Sie würde dieses Schiff nicht lebend verlassen.
    Geändert von Eve "Die Wanderin" (06.10.2010 um 18:50 Uhr)

  7. #7
    Rookie Avatar von T'Karr 'Crusher'
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    Die Quarianerin wirkte verdutzt. Oder eingeschüchtert?
    Auf jeden Fall schien ihre aggressive Haltung so zerschmettert zu sein, wie der Schädel eines Salarianers in einer Kneipenschlägerei.

    Sie drehte den Kopf, was T'Karr wunderte.
    'Wo schaust du hin?'
    Er drehte selbst den Kopf, vielleicht hatte die Quarianerin ja einen Überlebenden entdeckt.
    Aber da war nichts. Der Kroganer konzentrierte sich wieder auf sein Gegenüber.
    "Naja...", kam es etwas zögerlich irgendwo aus dem quarianischen Helm heraus.
    Vermutlich protestierte sie innerlich dagegen, dass T'Karr sie ebenfalls in die Tierwelt miteinbezogen hatte.
    "Man kann nicht immer um Erlaubnis fragen.", sagte sie leise.
    'Hm? Worum geht's jetzt? Ach so...das meint sie.'

    Der Kroganer wollte eine Diskussion, in welchen Situationen man um Erlaubnis fragen musste und wann nicht, vermeiden. Also unterbrach er den Denkvorgang der jungen Frau.
    "Schon gut.", grollte sein tiefer Bass also in die verlegene Stille.
    Er grübelte, was er noch sagen sollte. Er musste die Situation entschärfen.
    'Wenn ein Varrensteak zu scharf geworden, was macht man dann? Mehr Flüssigkeit dazu? Hmmm...das wird bei der Quarianerin nicht funktionieren. Verdammt, ich bin ein lausiger Koch!'
    Der Kroganer war in einer gedanklichen Sackgasse angelangt.
    Überraschenderweise rettete ihn die andere Quarianerin.

    "T’Karr, wir können sie so unmöglich mitnehmen", jammerte sie und deutete auf Eve.
    "Nein, nein. Ich schaffe das.", widersprach Eve.
    "Absolut nicht", protestierte die Quarianerin, deren Namen T'Karr nach mühsamen Suchen in seinem Gehirn wieder fand, "sie können-"

    "Ich schaffe es zum Antriebskern", erwiderte Eve und unterbrach Noa.
    "Gut, Sie schaffen es hin, aber zurück?" Darauf erwiderte Eve nichts. "Hey!"

    Eve nutze ihren Taststab, um mehr oder weniger gerade zu dem Kroganer zu gehen.
    "Bis zum Antriebskern, mehr verlange ich nicht. Was dann ist, hat mit mir nichts mehr zu tun.", grollte T'Karr.
    Eves Zustand machte ihm in gewissem Maße Sorgen. Kaneshtis hatte sich als unzuverlässig erwiesen, und mit zwei kampfunerfahrenen Quarianerinnen konnte er auch nicht gerade ein Schiff entern.
    'Ich kann nicht warten, bis es ihr wieder besser geht. Also schnell weiter, damit wir fertig sind, bevor sie den Geist aufgibt.'

    "Also gut, genug gelabert wie salarianische Wissenschaftler. Wir müssen weiter!"
    Der Kroganer orientierte sich kurz, dann ging er voraus.
    Eve folgte ihm gleich, sie wollte wohl auch etwaigen Kommentaren über ihren Zustand entfleuchen.
    Keeya und Noa wollten wohl auch nicht zurückbleiben, zumindest folgten sie ebenfalls.


    -----> Invisible Hand - [Deck 4/5] Maschinenraum
    Geändert von T'Karr 'Crusher' (10.10.2010 um 21:12 Uhr)

  8. #8
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:35 Uhr


    Endlich hatten sie den Aufzug erreicht. Die Türen des Lifts glänzten matt silbern und mutetet an wie die schützenden Tore irgendeines Panicrooms. Mit dem typischen klingeln für Fahrstühle, öffneten sich die silbernen Türen und gaben ihr inneres preis. Alec musste schlucken. Ein Nebelparder und ein Söldner hatten sich auf bestialische Art und Weise die Gedärme aus dem Leib geschossen, die Überreste lagen nun vor ihnen. Idioten, sitzen zusammen in einem Aufzug und denen fällt nichts Besseres ein als sich gegenseitig abzuschlachten. Sowas nennt man dann wohl „menschlicher Irrsinn“. , dachte der junge Wissenschaftler, eher er von dem sarkastischen Kommentar von Cédric aus seinen Gedanken gerissen wurde.

    „Reizend!“, gab dieser wohl lauter als gewollt von sich. Alecs Miene verfinsterte sich sofort, seine Stirn runzelte sich zwischen den Augenbrauen und er presste ungewollt seine Zähne aufeinander, dabei stach seine Kiefermuskulatur etwas hervor. Mehr benötigte es nicht, um seine Empörung über Cédrics Reaktion Ausdruck zu verleihen. Unangebracht,... mehr muss man dazu nicht sagen…

    Alec denk daran, Cédric ist auf Omega aufgewachsen, du auf der Erde, seine Moral muss eventuell noch mehr oder weniger aufgebessert werden…
    Alec schaute Cédric von der Seite an und verdrehte wie ein Vogel leicht den Kopf. Naja, vielleicht doch mehr als weniger…definitiv! Kopfschüttelnd zogen sie die beiden Leichen aus dem Fahrstuhl und traten dann selbst ein. Alec aktivierte sein Omni-Tool um die Lage der Krankenstation noch einmal zu bestätigen, doch ehe er auch nur mit dem Finger den Lageplan aufrufen konnte, schlossen sich auch schon die Fahrstuhltüren mit einem sanften „kling“. Panisch schaute er von der Armatur auf die Fahrstuhl-Anzeige welche in einer schönen roten Farbe „Deck 3“ als nächstes Ziel anzeigten. Mit schnellen Fingerbewegungen rief er Deck 3 auf,…Crewräume…

    „Haben sie dir ins Hirngeschissen und vergessen umzurühren? Oder hast du vorhin zu viel Rauchgas eingeatmet? DECK 1, da ist die Krankenstation NICHT DECK 3. Heilige Scheiße! Da sind die Crewräume die werden uns sowas von dermaßen killen…“, schrie Alec sich die Angst aus der Seele. Nachdem Alec mit seiner Standpauke fertig war, hörte er ein schwaches „Tut mir leid!“ von Cédric. „Ja das sollte es dir erst dann, wenn wir gleich wie die Beiden auf dem Boden des Fahrstuhls enden. Achtung!“, gab er Cédric den Befehl mit seiner Waffe auf die Fahrstuhltüren zu zielen.

    Alec hatte seine Pistole gezogen und drückte sich an den Rand des Fahrstuhls, mit dem leidenschaftlichen „kling“ gaben die Fahrstuhltüren die Sicht auf ein weiteres Szenario dieses Unsinnigen Unterfangens frei, und er war mitten drin.

    Drei Blue-Sund Söldner hatten sich in einer Nische verbarrikadiert und schossen aus allen Rohren den Gang entlang. Einer der Suns richtete sein Gewehr auf das ungleiche Duo im Fahrstuhl während er irgendetwas in sein Helm-Mikrofon sagte. Alec fühlte sich unwohl, erst als sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten, beruhigte er sich.

    Plötzlich machte der Fahrstuhl Anstalten auf Deck 2 zuhalten. Alecs Herzschlag erhöhte sich und ehe er auch nur protestierend Cédric darauf ansprechen konnte, wehrte dieser auch schon vehement alles ab. „He! Ich hab diesmal nichts angefasst!“

    Fuck, da hat bestimmt irgendeine Pardertruppe auf ihrem Rückzug den Fahrstuhl als Rückzugsort gewählt. Scheiße!
    Alec drückte sich wie eben gegen die Fahrstuhlwand, erhob die Waffe und sammelte vorsichtshalber dunkle Energie um sich herum. Er wollte auf alles gefasst sein, er würde hier nicht sterben, nicht hier, umgeben von Rassisten und dem Abschaum der Galaxis…

    „Kling“ Und dann öffneten sich auch schon wieder die Fahrstuhltüren und gaben wieder die Sicht auf eines der vielen Szenarien dieser Schlacht frei. Ein ziemlich mitgenommener Parder starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an. Dabei zielte er mit seiner Waffe von rechts nach links und versuchte immer mindestens einen der Beiden zu fokussieren. Alec rührte sich nicht, er wollte nicht riskieren, dass Cédric drauf gehen würde. Er konnte den einzelnen Mann sicherlich mit der Pistole niederschlagen, während er einen Schuss auf Cédric abgab oder aber ihn mit seiner Biotic durch die Gegend jagen, was wohl auch den Tot Cédrics zur Folge haben würde. Alec war ja schließlich nicht so selten dämlich und würde ihn angreifen während er auf ihn zielte. Er könnte Cédric danach ja immer noch mit Medi-Gel zusammenpflastern und die Krankenstation war ja nur noch eine Etage entfernt also… Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, Cédric übernahm das Ruder und drückte das Bedienfeld zum Schließen der Tür. Der Parder rührte sich nicht.
    Als der Aufzug seine Fahrt fortsetze, machte Alec seine Erleichterung durch unkontrolliertes Lachen kund. Zum Glück kam er meinem kleinen Teufelchen auf der Schulter zuvor. Ihn auf der Krankenstation zusammenflicken wäre keine gute Option gewesen, wer weiß was da alles auf uns lauert. Doch als sich die Fahrstuhltüren ein letztes Mal öffneten, verstummte er.

    Anstatt eines sterilen Flurs und beschäftigten Ärzten, die wie wild durch die Gänge huschten, standen die Beiden in einem völlig blutverschmierten und verwüsteten Flur. Alec schluckte, direkt vor ihnen lag ein bis zu Unkenntlichkeit verstümmelter Parder, mehrere Energieleitungen hingen von der Decke herab und versprühten in regelmäßigen Abständen Funken. Das Licht innerhalb des Ganges flackerte gespenstisch auf.

    „Heilige Scheiße, was für eine Bombe ist den hier eingeschlagen?“, rutschte es Alec lauter heraus als er wollte. Seine Stimme hallte den Gang entlang.
    Gerade in dem Moment, als Alec aus dem Fahrstuhl steigen wollte, bohrte sich neben ihn eine flache Wurfgranate in die Wand des Lifts. Erschrocken starrte er die Granate an, welche mit einem hektischen „Piep piep piep“ eine ganz neue Art von Bedrohung darstellte.

    Doch bevor er auch nur daran denken konnte, schreiend aus dem Lift zu rennen, wurde er auch schon von Cédric aus dem Lift geschleudert. Mit einem unangenehmen dumpfen Geräusch kam Alec hinter einer umgestürzten Trage auf. Dann explodierte auch schon die Granate und bedeckte Alec und Cédric mit feinen Splittern und Abdeckungsteilen des Lifts. Alec schrie auf, als sich ein feiner Metallsplitter zwischen zwei Panzerungsplatten seines Anzugs bohrte und ihm im Arm steckte, die Explosion raubte ihm für einige Sekunden sein Hörvermögen. Mit einem starken Tinitus begehrte sein Körper gegen den Druck in seinen Ohren auf. Dann hörte er auch schon Cédrics Waffe rattern, bevor Alec seine Pistole zog, zog er mit einem unterdrückten Schrei den Splitter aus dem Arm. „Scheiße, Scheiße!“ Verdammte Scheiße, wollen die, dass wir ins Vakuum gesaugt werden?

    Endlich traute Alec sich hinter seiner Deckung vor und erspähte die Angreifer, es waren zwei Soldaten hinter einem Medigelkanister und ein Arzt hinter einer Trage. Der Arzt hatte nur eine Pistole in der Hand, die Bewaffnung der Beiden Parder war bei weitem Durchschlagskräftiger. Eine Maschinenpistole und ein Sturmgewehr konnte Alec von seiner Position ausmachen. Kleinkalibriger Beschuss… da zerplatzen meine Schilde und meine biotischen Barrieren ehe ich auch nur an einen der Beiden rann komme. Ah… der Kanister…

    Alec duckte sich hinter der Trage weg und rief Cédric über den Lautsprecher in seinem Helm einen Befehl zu. „Ich werde den Medigelkanister mit meiner Biotik auflösen, wenn du siehst wie sich das Gel langsam durch Risse nach außen drückt, gibst du mir Feuerschutz. Ich werde den Kanister dann zum platzen bringen, wenn die mit Medigel überhäuft sind, sollten wir sie ausschalten können. Verstanden?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal nach, Cédric bestätigte mit einem Nicken.

    Mit der dunklen Energie, die Alec um sich sammelte kamen auch sofort die Kopfschmerzen. Kugeln zischten aus den Waffen der Parder an ihm vorbei und krachten in die Überreste des Lifts. Vereinzelt versuchte Cédric mit Feuer aus seiner Waffe die Parder dazu zu zwingen sich wieder in Deckung zu flüchten. Der junge Europäer konzentrierte sich auf den Medigelkanister, blaues Flimmern schoss aus seiner rechten Hand dem Kanister entgegen, der Kanister verschluckte augenblicklich die biotische Attacke, es musste so ausgesehen habe, als wäre sein Angriff fehl gegangen. Alec konzentrierte sich immer noch auf den Kanister, spürte wie sich die Molekülverbindungen der Ummantelung zu lösen begannen und dann stand er auf und schleuderte eine Schockwelle dem Kanister entgegen. Zur Selben Zeit eröffnete Cédric das Feuer aus seinem Sturmgewehr und nötigte die Parder zur Deckungssuche. Mit einem lauten krachen zerbarst der Kanister und verteilte sein Innenleben über die Parder und den Arzt.

    Schneller als Alec es Cédric zugetraut hatte, sprang dieser auf und positionierte sich vor den Pardern, welche nun verklebt und etwas desorientiert vor ihm lagen. Alec schloss schnell zu ihm auf und richtete auch seine Waffe auf die drei. „Es wäre besser wenn Sie von nun an kooperieren würden.“ Die drei rührten sich nicht, Alec entwaffnete die drei und schleuderte die Waffen in die Überreste des Lifts. „Ich durchsuche mal das Zimmer neben an, vielleicht finde ich ja was um die da ruhig zu stellen!“, sagte er mit einem schwachen Lächeln. Ich sollte mich bei Zeiten mal bei Cédric bedanken… und danach hinlegen und schlafen… definitiv! Jahh schlafen…

    Die Tür zu dem Labor, in das Alec eintreten wollte war zur Hälfte herausgerissen, allerdings durch eine Explosion, vermutete er. Der Wissenschaftler duckte sich, um nicht mit den scharfkantigen Rändern in Berührung zu kommen, machte ein paar Schritte und stand in einem geräumigen Labor. Es war dunkel, die Lichter waren aus, nur der Schein einiger Computer erhellte den Raum. Die Wände waren in abgetöntem Weiß gestrichen. Einige der Computer flackerten auf, zeigten aber nichts als seltsames rauschen, bis auf einen. Ein Bildschirm ganz am Ende des Raumes leuchtete blau und zeigte verschiedene Schemata auf.

    Alec schaute sich um, erkannte jedoch nichts Bedrohliches. Er stieg über umgeworfenes Inventar und machte sich daran die Daten auf sein Omni-Tool zu laden. Alec stand mit dem Rücken zur Raummitte, als er plötzlich jenes allzu vertraute entsichern einer Waffe hörte. „Cédric schau mal was ich gefunden habe. Scheint irgendeine Art von… Cédric?“ Na toll! Umdrehen sofort umdrehen! Du willst doch denjenigen sehen der dich erschießt!

  9. #9
    Rookie Avatar von Cédric Volokin
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:52 Uhr

    Für den Junky war es das erste Mal, dass er nun Gefangene hatte. Fieberhaft überlegte er was er nun tun sollte und versuchte sich die Action-Filme in Erinnerung zu rufen in der Hoffnung dort einen Gedankenanstoß zu finden. Glücklicherweise tauchte nun Alec auf und nahm ihm die Last von der Schulter „Es wäre besser wenn Sie von nun an kooperieren würden.“

    Nachdem Alec die drei Parder entwaffnet hatte entspannte sich auch Cédric etwas. „Ich durchsuche mal das Zimmer neben an, vielleicht finde ich ja was um die da ruhig zu stellen!“, sagte Alec lächelnd und verschwand in einem der dunklen Nebenräume und ließ ihn wieder mit den drei Parder zurück.
    Eine Weile stand er den drei Pardern stumm gegenüber, am liebsten würde er sich jetzt eine Zigarette oder noch besser einen Joint anzünden aber das würde wohl noch warten müssen.

    Man was braucht der so denn so lange? fragte sich Cédric als sich seine Nackenhaare aufstellten, es war nur eine Art Ahnung die er hatte das etwas nicht stimmte. Er wirbelte nach rechts und riss die Waffe hoch als auch schon etwas mit der Gewalt einer Lokomotive in seine Brust einschlug, wobei es seine Schilde mit einem Schlag wegfegte. Cédric ging wortlos zu Boden, fiel auf seinen Rücken ohne in der Lage zu sein zu reden oder sich zu bewegen geschweige denn zu atmen.
    Cédric konnte noch erkennen wie eine Gestalt aus der Dunkelheit trat, ein schallgedämpftes Gewehr locker im Anschlag. Die Gestalt richtete nun die Waffe auf die Parder was Volo ein wenig verwirrte.

    So das wars also! Wenigstens tut es nicht weh und zumindest geh ich bei etwas, für meine Verhältnisse, Bedeutendes drauf und…und…oh Scheiße, Alec ich muss ihn noch warnen bevor ich sterbe! Cédric versuchte Luft zu holen und nahm flachen Atemzug [I] warte mal, ich müsste doch eigentlich bluten! Wo ist das Blut? Wenn da kein Blut ist dann….dann… oh Fuck. Komm schon komm schon komm schon zurück ins Spiel mit dir! Alec braucht dich![/].
    Cédric musste all seinen Willen aufbringen um seine Schockstarre zu überwinden, er tastete seine Weste von außen und von innen ab konnte aber kein Blut finden. Zwar ertasteten seine Finger an der Außenseite einen kleinen Krater auf Höhe seines Brustbeines und innerhalb ein Delle die wohl schmerhaft kurz seinen Brustkorb eingedrückt hatte und ihn so ausgeknockt hatte, aber alles in allem schien er unverletzt zu sein.
    Er versuchte dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken und behielt den Neuen und die Parder im Auge. Angestrengt überlegte der Junky was er wohl nun tun könnte als ein blaues Leuchten aus dem Nebenraum indem Alec verschwunden war die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
    Unmittelbar darauf flog auch schon irgendjemand biotisch beschleunigt quer durch den Raum und kam auf der gegenüberliegenden Seite der Krankenstation unsanft zu Boden.

    Cédric wollte diesen Moment der Unaufmerksamkeit ausnutzen und aufspringen als auch schon ein heftiger Brustschmerz in zusammenfahren ließ, außerdem drückte die Delle in der Weste unsanft gegen seine Brust. Er kam in einer knienden Position zum Stehen als er merkte, dass er nicht der einzige gewesen war der andere überraschen wollte. Die zwei Pardersoldaten hatten sich gleichzeitig auf den Fremden gestürzt, doch dieser schien kein Kind von Traurigkeit zu sein.
    Blitzschnell reagierte er. Mit einem Satz war begab er sich zwischen die beiden Parder. Er riss seine Waffe hoch und zertrümmerte den Kehlkopf des einen Parder mit der Mündung nur um unmittelbar danach die Schulterstütze in das Gesicht des anderen zu versenken und setzte mit einem zweiten Schlag nach der ebenfalls auf den Kehlkopf zielte. Beide Parder gingen röchelnd zu boden und fingen an grausam zu ersticken während es vom Doktor keine. Spur gab
    Während der Fremde die Parder erledigte hatte sich Cédric von der Weste befreit und sich wieder aufgerappelt. Cédrics Brustkorb schmerzte bei jedem Atemzug, allerdings musste er das jetzt ignorieren. Er zog sein Messer und schlich sich von hinten an den Fremden ran. Kurz bevor er nahe genug war um zuzuschlagen wirbelte der Fremde herum, die Waffe im Hüftanschlag. Volo war von der Schnelligkeit des Fremden überrascht, aber auch er war schnell. Mit seiner freien linken Hand schlug der die Waffe zur Seite, gerade noch rechtzeitig, gleichzeitig drehte er seinen Körper um 90 Grad nach links und stach in einer Abwärtsbewegung nach dem, von ihm aus gesehen, linken Unterarm des Fremden.
    Der Fremde reagierte prompt und überraschte Cédric ein weiteres Mal durch seine Geschicklichkeit. Kurz bevor Cédrics Klinge in sein Fleisch schneiden konnte reagierte er, indem der einfach die Waffe fallenließ und seinen Hieb ins Leere stach nur um Cédric mit beiden Händen blitzschnell von sich wegzustoßen.
    Der Junky taumelte ein paar Schritte rückwärts bis er sein Gleichgewicht wiederfand nur um unmittelbar darauf selbst von dem Fremden angegriffen zu werden. Der Fremde hatte seine kurze Unachtsamkeit ausgenutzt und hatte sein eigenes Messer gezogen und war in den Angriff übergegangen. Cédric musste schnell zwei Angriffe mit seiner Klinge parieren bevor er sich unter dem Dritten hinwegduckte. Er ging relativ tief in die Knie, streckte seinen Oberkörper nach hinten und schlug ein Rad um wieder Distanz zwischen sich und seinem Gegner zu bekommen.

    In der Grundhaltung kam er wieder zum Stehen, Beine leicht versetzt schulterbreit auseinander das linke Bein vorn, dabei leicht die Knie beugen um den Schwerpunkt zu verlagern und um stabiler zu stehen. Arme erhoben wobei die linke Hand als Führungshand etwas weiter vorragte, während die rechte Hand das Messer hielt, die Klinge Richtung Boden zeigend.
    Volo hatte nun Gelegenheit sich seinen Gegner etwas genauer anzusehen. Schwarze Lederstiefel, eine graue Hose, eine hellbraune Jacke mit mehreren Taschen vollendet wurde das Ganze mit einer Schirmmütze die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Sein Gegner war, genau wie er, Rechtshänder allerdings konnte das auch nur eine Täuschung sein, bald würde er es herausfinden.

    Man konnte recht schnell erkennen ob jemand ein guter Nahkämpfer war, wenn man wusste worauf man zu achten hatte. Ein guter Nahkämpfer sah seinem Gegner nie in die Augen, man hatte dann nämlich keinen Blick auf die Beine, außerdem konnte man aus der Körperhaltung einiges herauslesen. Cédric kam schnell zur Erkenntnis, dass sein Gegner ein Ernstzunehmender war.
    Viele Leute glaubten ein Messerkampf zwischen Profis wäre eine spektakuläre Geschichte sie sich über viele Serien von Angriffen, Blöcken und Gegenangriffen erstreckte. Die Wahrheit sah eher bescheiden aus, der Langsamere oder der Schlechtere wurde recht schnell offensichtlich und sobald der erste Schnitt gemacht wurde war der Kampf so gut wie entschieden.

    Schneller als man es beschreiben könnte stieß Cédric nach vorn in der Absicht den Messerarm des Fremden zu verletzten. Dieser reagierte umgehend, er wich einen halben Schritt zurück parierte seinen Hieb indem er Cédrics Klinge zur Seite hin wegblockte und nun selbst nach Cédrics Hals stach.
    Cédric hatte das aber vorhergesehen, er duckte sich unter den Schlag hinweg und zog das Messer schnell nach rechts um den Bauch des Fremden aufzuschneiden. Sein Gegner war aber scheinbar genauso gut wie er, denn bevor Cédric zuschlagen konnte packte dieser mit seiner freien Hand Cédrics rechtes Handgelenk und stach dabei gleichzeitig ein weiteres Mal nach seinem Hals.
    Bevor die Klinge aber seinen Hals erreichte packte nun Cédric mit der noch immer freien linken Hand das Handgelenk der Messerhand seines Gegners und richtete sich dabei auf. Sich so gegenseitig blockierend führten sie ein stummes Kräftemessen durch, wobei nur gedämpftes Ächzen der beiden zu hören war.
    Der Fremde war kräftiger als er und wusste das. In einer einzigen fließenden Bewegung machte der Fremde einen Schritt zurück nur um dann Cédric mit Schwung erst an sich zu ziehen um dann den Schwung auszunutzen um Cédric wegzuschleudern. Cédric hatte dem stärkeren Gegner nichts entgegenzusetzen, da dieser ihn nicht losließ, sodass der Junky einfach die Messerhand seines Gegners überraschend losließ. Der Messerarm des Gegners schnellte zurück, worauf der Fremde kurz sein Gleichgewicht verlor, allerdings konnte Cédric das nicht zu seinem Vorteil nutzen, da auch er gerade mit der Schwerkraft rang.
    Der Fremde fing sich zuerst und starte eine ganze Reihe von kurzen, schnellen Angriffen. Cédric, der noch nicht ganz sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, hatte am Anfang recht viel Mühe die Angriffe zu parieren. Jedes Mal gab es dieses helle metallische Geräusch als die Klingen aufeinandertrafen um zu verhindern, dass die kostbare Haut darunter verletzt wurde.

    Nachdem Cédric sich wieder gefangen hatte viel es ihm auch leichter die Angriffe abzublocken und selbst ein paar Gegenangriffe zu starten. Die beiden bewegten sich mal vor, mal zurück je nachdem wer gerade in der Offensive war und die Welt außen herum schien für sie nicht mehr zu existieren.
    Während sie ihren tödlichen Tanz aufführten wurde Cédric eines klar, sein Gegner war zwar kräftiger als er aber dafür war er schneller und ein wenig geschickter mit der Klinge. Sein Gegner hatte nun immer mehr Mühe seine Angriffe abzublocken, da Cédric nun auch Anfing öfters den Griff des Messers zu Wechseln. Mal hielt er das Messer mit der Klinge nach unten nur um dann blitzschnell das Messer zu drehen, sodass die Klinge nun nach oben zeigte und sich auch die Angriffe änderten und kurz darauf war der Fremde einmal nicht schnell genug.
    Cédrics Klinge schnitt tief in den Handrücken der Messerhand des Fremden, worauf dieser mit einem kurzen Schmerzensschrei das Messer fallen ließ. Unmittelbar darauf zog Cédric seine Klinge von links nach rechts durch den Bauch, wobei er tief ins Muskelfleisch schnitt. Zuletzt stach der Junky dem Fremden so schnell wie er konnte dreimal tief in den Hals.
    Der Fremde brach zusammen, die Hände an seinen Hals gepresst versuchte er das Unausweichliche zu verhindern. Schließlich brach sein Blick und seine Bewegungen erstarben.
    Cédrics Herz raste wie verrückt und mit der blutigen Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Seine nun hellwachen Sinne nahmen eine Bewegung neben ihm war und instinktiv hechtete er hinter die nächste Deckung, einen großen umgekippten Medizinschrank der ihn zwar nicht vor Kugeln schützen würde aber ihm zumindest Sichtschutz bot.
    Erst mal ein bisschen runterkommen und mal schauen wo Alec ist, ....bei der Göttin, das war der längste Kampf meines Lebens, scheiße Man!
    Geändert von Cédric Volokin (04.11.2010 um 16:50 Uhr)

  10. #10
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:37Uhr

    Alecs Herzschlag erhöhte sich kontinuierlich mit jedem Augenblick indem er sich etwas mehr umdrehte. Dann stand er vor einer Parderin in voller Kampfmontur, sie hatte eine Schrotflinte auf ihn gerichtet und der Schild ihrer Rüstung leuchtete orange über ihrem Brustkorb auf. Na toll, ne Tech?, dachte der junge Wissenschaftler und schaute die Frau weiterhin aus seinen stahlblauen Augen an. Die Parderin hatte braune Augen, ihrer Körperhaltung zu urteilen war sie sehr durchtrainiert und kräftig. Hm…oder vielleicht doch ne Frontkämpferin,….ich hoffe doch nicht. Alec hatte noch nie eine richtige Auseinandersetzung mit einem Biotiker gehabt, der Zwischenfall auf dem Hangardeck mit der blinden Frau war eine Ausnahme gewesen.

    Die Soldatin hielt mit beiden Händen die gefährliche Nahkampfwaffe umschlossen und zielte weiterhin auf den jungen Europäer. „Wir können doch bestimmt darüber reden?“, gab Alec unsicher von sich. „So von Mensch zu Mensch?“, die Parderfrau rührte sich nicht.

    „Auf den Boden, Xenofreund. SOFORT!“, schrie sie ihn an und verlieh mit der Waffe ihrer Forderung Nachdruck.

    Alec tat wie ihm geheißen wurde und legte sich hin. Eine Paar Ladung aus der Pumpgun und ich kann meine Innereien an der Wand anschauen. Meine Schilde und meine Biotik haben der nichts entgegen zu setzen. Cédric wo bleibst du…. Hilfe? Alec seufzte innerlich. Plötzlich sprang ein bis dahin versteckter Arzt hinter einem Tisch hervor und wollte aus dem Raum davonrennen, als die Parderin ihn mit einer kraftvollen Handbewegung biotisch erfasste und aus dem Raum schleuderte, hörte Alec nur noch das dumpfe Aufprallgeräusch. Sie hatte ihn nicht einmal angeschaut und bemerkt, dass es einer ihrer eigenen Leute gewesen war, den sie soeben mit ihrer Biotik aus dem Raum geschleudert hatte.

    Biotik…, Alec wusste, dass er ein starker Biotiker war, doch noch nie hatte er sich mit einem biotisch begabten Wesen richtig messen müssen. Doch momentan, war er sowieso nicht in der Lage irgendetwas zu tun. Die Parderin kam langsam auf ihn zu und nahm ihm die Waffe ab, mit einem Fußtritt schlitterte die Waffe auf dem Laborboden entlang. … Schildüberlastung, meine neuer Anzug… sie muss mir nur die Schilde wegschießen und das Sicherungssystem haut sie von den Socken. Und solange sich die Schilde laden schütze ich mich mit meiner Barriere. Nicht nachdenken, sondern tun! Alec griff nach einem Bein der Parderin und brachte sie so zu fall. Dumpf kam sie auf dem Rücken auf, Alec sprang auf und schleuderte einen Tisch auf die Frau, gehetzt warf er sich hinter einen Labortresen. Die Parderin war schneller auf den Beinen als Alec erwartet hatte, denn schon krachte eine Salve der Pumpgun über ihm in den Tresen.

    Alec duckte sich und schütze sich mit den Armen vor den kleinen Trümmerstücken die wie wild über ihm einfielen. Und plötzlich wurde er von einer undefinierbaren Kraft getroffen. Das Interface seines Anzugs leuchtete überall rot auf und sein Schild entlud sich mit einer orangeroten Welle. Alec flog orientierungslos gegen eine Deckenlampe und kam hinter einem Laborstuhl auf. Keuchend versuchte er aufzustehen und zog sich an dem Laborstuhl hoch. Im selben Moment spürte er ein unwohles Gefühl, so als würde er nach der dunklen Energie rund um ihn herum greifen und diese würde sich ihm unkontrolliert verweigern. Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte er die Hand imaginär nach der dunklen Kraft rund um ihn herum aus. Tauchte darin ein und formte einen blau leuchtenden Kokon aus mehreren Barrieren um sich selbst zu schützen. Dieselbe Kraft wie zuvor rauschte auf ihn zu, doch dieses Mal war Alec darauf vorbereitet und verstärkte die Barriere direkt vor sich. Die Parderin tauchte aus einem blauen Schleier direkt vor ihm auf und feuerte mit der Pumpgun auf ihn. Instinktiv hob Alec seine Arme, der tödliche Hagel verpuffte in seiner Barriere. Jedes Kügelchen sorgte für einen starken Schmerz in seinem Kopf, Alec verzog das Gesicht. Frontkämpfer…. Ich hätte nicht gedacht, dass die dermaßen Kraftvoll sind… das hält die nicht lange durch… und ich auch nicht!

    Der junge Wissenschaftler verschränkte die Arme und griff nach wahllosen Gegenständen um ihn herum und formte so eine Art Schild aus den Gegenständen, um die Parderin mit ihrer Pumpgun auf Abstand zu halten. Mit jedem Schuss den die Frau auf seinen Schild aus Biotik, Stühlen, Tischen und Anderem feuerte, ging Alec einen Schritt zurück. Der Schweiß perlte an seiner Stirn herab, dann spürte er wieder, wie die biotische Energie um ihn herum aus dem Gleichgewicht geriet. Mit einer Handbewegung schleuderte er die Gegenstände weg von sich, um anschließend direkt vor sich einen Strom aus Biotik zu erzeugen.
    Die biotisch beschleunigten Dinge prasselten überall im Labor herab, kamen krachend auf dem Boden auf, zerstörten einige Bildschirme, trafen jedoch nicht die Parderin.
    Die Parderin, hing für eine Sekunde vor Alec. Blaue Energie umspielte sie, Alec sah die Panik in ihren Augen, damit hatte sie nicht gerechnet. Der Druck in seinem Gehirn stieg an. Dann wurde sie hart gegen die Wand geschleudert.

    Die Kopfschmerzen raubten ihm den Atem, für einen kurzen Augenblick wurde ihm weiß vor den Augen. Dies hatte die Frontkämpferin genutzt, um eine Schockwelle in seine Richtung zu schicken. Alec versuchte sich dagegen zu stemmen, doch als er versuchte nach der biotischen Energie zu greifen, peinigte ihn sofort ein stechender Schmerz. Wie eine Schneeflocke im Wind, flog er durch den Raum, um schließlich unsanft auf einem umgestürzten Tisch zu landen. Der Aufprall presste die Luft aus seinen Lungen und seine Brustkorb schmerzte.

    Die Parderin hatte sich hinter einem der Tresen verschanzt und feuerte wieder aus ihrer Pumpgun.Verpiss dich doch einfach… Alecs Wut auf diese Frau stieg ins unermessliche, ohne darüber nachzudenken was er eigentlich tat, griff er nach der Energie und konzentrierte sie über der Parderin. Seine gesamten Muskeln schienen plötzlich angespannt zu sein, der Schmerz überwältigte ihn, doch er ließ nicht los. Die Gravitation schien für einen kurzen Moment aufgehoben zu sein um im selben Moment um das zehnfache anzusteigen, nur um den jungen Wissenschaftler herum, schienen die Naturgesetze noch zu funktionieren. Alec erzeugte eine Singularität, nicht mal bei seiner Ausbildung hatte er sich getraut eine solch gewaltige Menge biotischer Energie auszustrahlen. Alle Gegenstände im Raum flogen in einem Kollisionskurs auf die Mitte des grell pulsierenden Punktes zu. Das Licht innerhalb des Labors fiel aus. Die Parderin konnte sich nicht dagegen wehren, Alec hatte die Singularität direkt über ihr erzeugt. Metallstreben verbogen sich, Glas zerplatzte. Alec hörte nicht auf die Singularität mit Energie zu füttern, er hatte schon sämtliches Gefühl für seinen Körper verloren. Die Parderin erreichte nun die Mitte der Singularität. Ihre Rüstung deformierte sich, der Helm bekam eine starke Delle und das Visier wurde plötzlich Rot. Ihre Extremitäten wurden mit einem Schlag zerquetscht. Dann verlor Alec das Bewusstsein, doch die Singularität verschwand erst nachdem sie die Energie die Alec eingespeist hatte, verbraucht hatte.

    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:40 Uhr
    Geändert von Alec Evans (14.11.2010 um 21:47 Uhr)

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