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  1. #11
    Rookie Avatar von Eve "Die Wanderin"
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    <--- Invisible Hand [Deck 4/5] - Maschinenraum
    20:40 Uhr


    Auf die Weisung des Kroganers hin machte sich das ungleiche Quartett wieder auf den Weg zur Krankenstation, um so auf dem Weg, auf dem sie den Maschinenraum erreicht hatten, diesen auch wieder zu verlassen und in den Hangar zu kommen, wo man sie evakuieren würde. Eve schwieg die ganze Zeit über, war sie doch mit gänzlich anderen Gedanken beschäftigt gewesen. Mit Alia waren alte Geister wieder gekommen. Sehr alte Geister, die Eve eigentlich schon für befriedet, für erlöst gehalten hatte. Dinge, die sie vergessen hatte. Die sie vergessen wollte. Doch mit jedem Schritt auf diesem Schiff waren die Wunden, die bereits verheilt gewesen schienen, wieder aufgerissen worden. Der Mars, die Zeit auf Noveria, die Zeit des ziellosen Umherwanderns durch das Universum.

    Plötzlich rissen Geräusche, gefolgt von einem plötzlichen Aufflammen ihres „sechsten Sinns“ die Blinde aus ihrer Versunkenheit. Die Truppe war mittlerweile im Aufzug und vermutlich würde niemand anderes hören, was sie hörte, doch da war es. Dumpf, aber kaum hörbar. Es klang wie Schüsse… in der Krankenstation befand sich also noch jemand. Und allem Anschein nach war dieser Jemand ein Biotiker. Oder Zwei, der Intensität der Energieströme nach zu urteilen. Eve hob ihren Kopf, legte ihn etwas schief.
    „Du hörst das nicht oder?“ Eve hielt den Blick erhoben, auf die Decke des Aufzugs gerichtet. Noch ehe der Kroganer antworten konnte, erklang auch schon das typische „Ding“ des Aufzugs, das signalisierte, dass die gewünschte Etage erreicht worden war.

    Das Geräusch der Waffe, die auf sie gerichtet wurde, drang noch während die Türen aufgingen an Eves Ohren. Es hörte sich an als würde der Träger der Pistole zittern und das am ganzen Leib. Es war kein Nebelparder, nein. Eve hatte vielmehr das Gefühl, diesen Mann, denn das war er, sein Atem klang keinesfalls weiblich, bereits einmal getroffen zu haben. Im Hangar vielleicht?
    Sanft legte sie ihre winzig erscheinende Hand auf den Schrotflintenlauf, den der kroganische Berserker neben ihr sofort in die Höhe gerissen hatte. T’Karr war erstaunt, vermutlich hatte er ein- oder zweimal geblinzelt, doch schließlich folgte er dem stummen Befehl. Nein, es war kein Befehl. Es war eine Bitte. Eine Bitte an einen Verbündeten, Teamkameraden, Waffenbruder. An einen Freund. Noch während er langsam den gigantisch anmutenden Lauf sinken ließ, drehte sie ihren Kopf zu ihm, sah ihm über die Schulter entgegen. Und selbst wenn er wusste, dass sie nicht sehen konnte, so wusste er doch, dass sie ihn fixierte. Dessen war sie sich sicher. Ein Jäger erkannte es immer, wenn die Beute ihn ausgemacht hatte, auch wenn im Moment das Verhältnis der beiden eher weniger feindlich ausgeprägt war, ganz im Gegenteil, doch die Metapher schien Eve bei dem kroganischen Kampftier am ehesten angebracht.
    „Er ist keine Gefahr“, flüsterte sie, nahm die Hand von dem kühlen Stahllauf und ging weiter. Ständig auf ihren Blindenstock gestützt. Trotz ihrer Blindheit stolzierte sie mit einer Sicherheit durch das Chaos um sie herum, die von außen sicherlich fremd aussehen musste. Doch schließlich war sie es gewesen, die das Massaker hier angerichtet hatte. Direkt neben dem Mann, der noch immer am Boden sitzend verharrte, blieb sie stehen und sah sich um. Natürlich sah sie sich nicht wirklich um, doch die Bewegungen ihres Kopfes ließen wohl diesen Trugschluss zu. In Wirklichkeit aber tastete sie mit ihren Ohren die Umgebung ab. Es war still. Sehr still.

    Dann hörte sie ein Stöhnen. Leise und kraftlos, doch der Rest der Gruppe hatte es sicherlich auch gehört. Neugierig humpelte Eve in die Richtung des Stöhnens und wäre beinahe über die Stühle und Teile eines Tisches gestolpert, die sich direkt im Türrahmen befanden. Hier hatte das Duell stattgefunden. Unsicher ob der Gegenstände, die wohl als Wurf- und Schlagwaffen benutzt wurden, ging Eve langsam durch den Raum. Es war ein Untersuchungszimmer. Viel Raum für einen Kampf war hier nicht gewesen, was allein wegen der verteilten Möbel schon klar wurde. Man hatte alles versucht, um den Gegner von sich fern zu halten und dabei schien wohl irgendetwas schief gelaufen zu sein.

    Eve machte jemanden unter einem Haufen Möbel aus. Mehrere Stühle, ein oder zwei Tische. Natürlich, denn ohne Bewusstsein konnte man auch keine herumfliegenden Einrichtungsgegenstände kontrollieren. Zaghaft und ohne große Kraftaufwendung stocherte sie in dem Haufen vor ihr herum, womit sie durch ihren Stock höchstens ein bisschen Gerumpel verursachte, jedoch den Verschütteten nicht frei bekam. Nachdem sie ein paar der Stühle mit den Händen beiseite geräumt hatte, versuchte sie den Tisch mit Biotik zu entfernen. Sie war körperlich viel zu schwach, um den Tisch alleine hochheben zu können. Doch Biotik war natürlich bedeutend anstrengender. Nach ein paar Sekunden durchdrang ein fieser Kopfschmerz, ein Ziehen, das sich anfühlte wie ein Kurzschwert, dass durch das Auge hindurchstach und am Hinterkopf wieder austrat, und Eve ging in die Knie. Auch der Tisch fiel wieder herab, geradewegs auf den Begrabenen, was solange keine Katastrophe war, solange er keinen Rippenbruch oder ähnliches erlitten hatte. Ihr Magen verkrampfte sich und zog sich schlagartig zusammen, sodass sie erbrechen musste. Der saure Geschmack der Magensäure, denn mittlerweile war nichts anderes mehr übrig, was erbrochen werden könnte, vermischte sich mit ihrem Speichel. Und noch etwas… es war ein komischer Geschmack, beinahe… eisern! Eve fuhr sich mit dem rechten Zeigefinger über die Lippe und spürte eine warme Flüssigkeit daran hinabfließen. Sie hatte Blut erbrochen.

    Erneut stöhnte der Mann vor ihr. Eve sah auf, tastete den Brustkorb ab. Keine Fraktur, keine offene Wunde. Sie tastete das Gesicht ab, wobei ihre dünnen Finger auf einen bekannten Bart stießen. Es war der Biotiker aus dem Hangar, der sie gehindert hatte, einen Nebelparder weiter zu verhören.
    „Was… wer…“, der Mann kam stöhnend wieder zu Bewusstsein und strich Eves kleine Hände aus seinem Gesicht, „wer sind Sie?“
    Aus irgendeinem Grund zauberte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, das jedoch dem etwas verstörtem, versteinertem Blick wich, als Eve realisierte, dass sie grinsend vor einem beinahe bewusstlosen Mann kniete.
    „Eve“, antwortete sie, während sie sich langsam und sichtbar angestrengt aufrichtete, „Sie sollten zusehen, dass Sie von hier verschwinden. Wir haben den Antrieb überlastet.“

  2. #12
    Rookie Avatar von T'Karr 'Crusher'
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    <--- Invisible Hand [Deck 4/5] - Maschinenraum
    20:40 Uhr


    Eve war still. Die Quarianer waren still. Der Kroganer war still.
    'Das ist das erste Mal, dass ich den Salarianer vermisse. Der hätte sicher schon wieder irgendwas geplappert...', dachte sich T'Karr.
    Das leise Surren des Aufzuges empfand der Kroganer momentan als nervig, es wäre ihm lieber gewesen, wenn Projektile und notfalls auch Granaten um seinen Kopf geflogen wären.

    "Du hörst das nicht oder?", fragte Eve plötzlich, und riss T'Karr damit aus seiner Überlegung, mit welcher Wurfbahn man eine Granate am besten werfen könnte.
    "Nö.", brummte er verspätet und gleichzeitig mit dem Geräusch des Aufzugs, der seinem Inhalt mitteilte, dass sie wieder auf der Krankenstation waren.
    Rein aus Gewohnheit hatte der Kroganer die Schrotflinte bereits in den Händen, als sich die Türen öffneten, und so riss er die Waffe sofort hoch, als er sah, wie jemand auf den Aufzug zielte. Nicht, dass der Kroganer darüber nachgedacht hatte, es war einfach der in unzähligen Kämpfen erworbene Reflex, die Waffe auf den vermeintlichen Feind zu richten.

    T'Karr krümmte bereits fröhlich den Finger, um Hirn, Innereien und andere Dinge des Gegenübers in der Krankenstation zu verteilen, als Eve die Hand auf den Lauf der Schrotflinte legte.
    Es war eine seltsame Geste, die T'Karr an irgendetwas erinnerte, doch er konnte den Gedanken nicht fassen, bevor er wieder verschwand. Aber irgendwie wurde ihm klar, was Eve damit bezweckte. Er senkte langsam, vielleicht etwas widerstrebend gegen seine Instinkte, die Waffe.
    Eve drehte den Kopf, und sie "sah" ihn an, zumindest hatte er das Gefühl. Das Gefühl, beobachtet zu werden, dieses leicht unangenehme Gefühl auf den Schuppen, dass ihm mitteilte, dass er angesehen wurde.
    Und soweit er sehen konnte, kam dafür nur Eve infrage. Es war zweifelhaft, dass die Quarianer den Rücken des Kroganers anstarren würden.

    'Hmm...Ein Mensch hätte das jetzt wohl nonverbale Kommunikation genannt, eine Asari hätte es als Telepathie bezeichnet und ein Hanar hätte wohl etwas von protheanischen Göttern gefaselt.'

    "Er ist keine Gefahr", flüsterte Eve und kleidete in Worte, was ihre Geste bereits vorher still mitgeteilt hatte.
    'Warum flüstert sie? Sind hier noch mehr Leute?', wunderte sich der Kroganer.
    Doch vorsichtshalber verhielt er sich auch ruhiger, seine Antwort war ein dumpfes Brummen.
    Dadurch hätte er fast das leise Geräusch überhört, dass aus einem Raum drang.
    Eve machte sich mehr schlecht als recht auf den Weg dorthin, verschwand im Türrahmen.

    "Verdammt. Ihr zwei, achtet darauf, ob sich jemand anschleicht!", wies er die beiden Quarianerinnen mit leisen Worten und Handzeichen an, dann folgte er vorsichtig Eve, die Waffe nicht erhoben, ab bereit, notfalls sofort zu kämpfen.

    Er hörte etwas rumpeln, anscheinend wühlte Eve herum.
    Als T'Karr im Türrahmen stand und einen Blick in den Raum warf, scheiterte Eve gerade bei dem Versuch, einen Tisch mit ihrer Biotik zu heben.
    'Tja. Kein Wunder, dass sie das Teil nicht heben kann.', dachte sich der Kroganer und sinnierte einen Moment über die Tatsache, dass Eve verglichen mit dem Kroganer winzig war.
    Eve riss ihn wieder einmal effektvoll aus seinen Gedanken, diesmal, indem sie auf den Boden kotzte!
    "Uääh. Jetzt hast du es wirklich geschafft, mir den Hunger zu verderben.", brummte T'Karr leise.

    Der Kroganer wollte ihr gerade eine helfende Hand anbieten, als sie anfing, mit jemandem zu reden.
    'Aha, jetzt ergibt die Aktion mit dem Tisch einen Sinn. Aber sie hätte den Tisch von weiter oben runterfallen lassen sollen, wenn sie ihn töten will...', schlussfolgerte T'Karr.
    Andererseits: Warum redete sie mit ihm, wenn sie ihn töten wollte?

  3. #13
    Rookie Avatar von Cédric Volokin
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    Invisible Hand -Krankenstation
    20:40 Uhr



    Erst mal ein bisschen runterkommen und mal schauen wo Alec ist, ....bei der Göttin, das war der längste Kampf meines Lebens, scheiße Man!
    Kaum hatte sich der Gedanke geformt zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. In der Stille der Krankenstation konnte er eindeutig hören wie sich der Aufzug in Bewegung gesetzt hatte. Sofort sah er in Richtung des Aufzugs, der zu seinem Erstaunen fast genau vor ihm war. Kurz blickte er sich um und sah die Leiche eines Pardersoldaten. Der Junky streckte sich und versuchte die Pistole aus dem Hüftholster zu frimeln. Er hatte Schwierigkeiten die Pistole dem Toten zu entwenden, das Zittern hatte wieder eingesetzt Scheiß Heroin.
    Er warf einen Blick auf die Anzeige über den Aufzugstüren wie sie sich der Aufzug immer weiter der Krankenstation näherte, während er immernoch versuchte die Pistole an sich zu nehmen.
    "Alec! Der Aufzug kommt zurück! Alec? ...Alec komm schon sprich mit mir!" rief er in die Dunkelheit ohne eine Antwort zu erhalten. Er ballte die Fäuste und presste seine Lippen zusammen um das zittern zu bekämpfen was sich inzwischen auf seinen ganzen Körper ausgebreitet hatte.
    "Komm schon du Mistding!" presste er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Er blickte nochmal panisch zum Aufzug, der jeden Moment bei der Krankenstation ankommen würde. Schließlich schaffte er es mit einem Ächzen die Pistole an sich zu nehmen und hatte gerade noch genug Zeit sie mit zitternden Armen auf den Aufzug zu richten, der sich mit einem Rumpeln öffnete.

    Cédrics Augen weiteten sich schockiert. Wo er mit Pardern gerechnet hatte stand er jetzt zwei Quarianerinnen, einem furchteinflößenden Kroganer und, was für ihn wohl das Schlimmste war, der Psychobraut aus dem Hangar gegenüber.
    Oh Shit... dachte er nur noch in Erwartung eines schnellen schmerzhaften Todes druch die Schrotflinte des riesigen Kroganers der sich schon anschickte seinen ungeschützten Körper durch ein Ladung Schrot zu zerfetzten oder durch die Psychopathin im braunen Mantel. Nach allem was er auf dem Hangar mitangesehen hatte, hoffte er auf eine Schrotladung.
    Allerdings kam es ganz anders.
    Mit einer sanften Geste drückte die Psychobraut die Flinte des Kroganers nach unten und flüsterte etwas zu der Riesenechse. Erst jetzt merkte Volo, das er schon die ganze Zeit über den Atem anhielt und nun, da er doch nicht sterben würde, fing er wieder eifrig an tief Luft zu holen.
    Ok, es sind Söldner keine Parder...aber der Typ vorhin war auch Söldner und hat trotzdem versucht mich umzubringen. Scheiße Man was geht hier überhaubt vor? Oh Fuck Alec! ging es dem Junky druch den Kopf während er die Pistole senkte.

    Cédric verfolgte noch kurz wie die Psychobraut sich humpelnt, gefolgt von der Echse sich an ihm vorbei in den Raum bewegte indem Alec verschwunden war. Cédric kämpfte sich hoch und folgte den beiden vorsichtig, allerdings musste er sich am Türrahmen an dem Kroganer vorbeizwängen, wobei dieser ihn scheinbar gar nicht zur kenntnis nahm, was er dem Krieger auch nicht übelnehmen konnte, stellte doch der Juky kaum eine Bedrohung für die Echse da, Im Gegenteil war Cédric darüber im Moment ganz froh.
    Der Raum war genauso verwüstet wie der Rest der Krankenstation. Er wurde unruhig, als er auf den ersten Blick Alec nicht fand, nur eine deformierte Parder Leiche konnte er auf Anhieb ausmachen. Nervös fuhr er sich durchs Haar während er den Raum nochmal absuchte, diesmal genauer. Sein Magen zog sich zusammen als er Alec schließlich fand. Der Brillenträger war unter einem Haufen Möbel begraben und regte sich nicht Sei bloß nicht tot, sei bloß nicht tot, nicht tot, nicht tot, nicht tot....... Doch sein Schicksalsgefährte gab ein Lebenszeichen von sich, ein Stöhnen war zu hören Er atmet! Der Göttin sei Dank! Er lebt!.
    Die Psychobraut war gerade damit beschäftigt ein paar Stühle wegzuräumen und versuchte schließlich mit Hilfe von Biotik einen Tisch wegzuräumen. Zu seinem Erstaunen schaffte sie es nicht und übergab sich stattdessen was Cédric vor Schreck zurückweichen ließ. Alec stöhnte erneut auf und die Psychobraut beugte sich zu ihm herab und die beiden wechselten ein paar Worte.
    Cédric, der immernoch mit seinen Entzugserscheinungen kämpfte, wurde schließlich Getrieben durch seine Sorge um seinen Gefährten zum Handeln gezwungen.

    "Jetzt helft ihm doch endlich und steht nicht nur rum!" rief er ohne nachzudenken aus wobei er, jede Vorsicht vergessend, neben die Psychobraut eilte und mit der Kraft der Verzweiflung sich daranmachte die Möbel wegzuräumen. Er musste all seine Kräfte aufbringen um den schweren Tisch beiseite zu schieben. "Halt durch Alec, wir holen dich hier raus!" rief er seiner Hoffnung auf ein besseres Leben zu während er sich bereits an das nächste Hinderniss ranmachte. Er warf noch kurz einen Blick auf den Kroganer, wobei er unbewusst auf seiner Unterlippe biss Warum hilft der Riese nicht? Soll ich ihn darauf ansprechen....lieber nicht!
    Geändert von Cédric Volokin (15.11.2010 um 17:50 Uhr)

  4. #14
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand

    Stille, Alec fühlte sich kraftlos, antriebslos, er hatte nicht einmal mehr die Kraft um seine Augen zu öffnen. Er fühlte sich geborgen, Dunkelheit umgab ihn, doch irgendetwas ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er hörte etwas, es war weit entfernt und hörte sich dumpf an, er konnte nicht verstehen was es war. Alec öffnete den Mund, seine Zunge lag wie ein taubes Stück Fleisch in seinem Mund. Mehr als ein Stöhnen bekam er nicht heraus.

    Plötzlich bekam er keine Luft mehr, ruckartig riss er die Augen auf und stöhnte, Licht überflutete seine Sinnesrezeptoren, alles war Weiß. Er spürte, dass er berührt wurde. Nach ein zwei Sekunden hatten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst. „Was… Wer…?“, hörte er seine eigene brüchige Stimme rufen. Reflexartig wischte er die Fremden Hände aus seinem Gesicht. Er erkannte nur dunkle Schemen, die erzeugte Singularität musste sein gesamtes System überlastet haben. „Wer sind Sie?“, gab er von sich.

    „Eve“, hörte er eine Frauenstimme sagen. Die blinde Frau aus dem Hangar?… Wo zum Teufel ist Cédric? „Sie sollten zusehen, dass Sie von hier verschwinden. Wir haben den Antrieb überlastet.“, sagte sie emotionslos, doch Alec registrierte das Gesagte nicht, er fühlte sich schwach… er wollte hier liegen bleiben und schlafen. Für einen weiteren Moment verlor er das Bewusstsein, doch Cédric riss ihn zurück in die Wirklichkeit. „Halte durch Alec, wir holen dich hier raus!“, hörte er ihn rufen, ehe er auch schon von Cédric gepackt wurde um aufzustehen. Ein stechender Schmerz durchbohrte seinen linken Rippenbogen, Alec schrie auf und hielt sich keuchend die Rippen. Er spürte wie Cédric ihn nun vorsichtig beim aufstehen half, noch konnte er die Gesichtszüge seines Gefährten nicht erkennen. „Ihr müsst mich stützen…argh… ich habe mir die Rippen geprellt, nichts schlimmes.“, Alec hustete ehe er fort fuhr.“Ich… habe mich wohl etwas übernommen. Cédric…“, der Biotiker stöhnte sichtlich mitgenommen auf. „Ich brauche einen der Biotik-Drinks aus meinem Koffer.“

    Cédric tat wie ihm geheißen wurde und reichte ihm nach einem kurzen Moment einen der Drinks.“Danke“, gierig trank er das süße Getränk. Mit jedem Herzschlag spürte er, wie die Kraft in seinen Körper zurückfloss. Sichtlich mitgenommen rieb er sich die Schläfe, endlich hatte er wieder seine volle Sehstärke erreicht. Im Türrahmen stand ein Kroganer und zwei Quarianerinnen die versuchten hinter dem Kroganer etwas zu sehen. Die blinde Frau stand vor ihm, sie hatte Blut an ihrem Kinn und schien sehr blass zu sein, Cédric stützte ihn. Ein Stein viel im vom Herzen, diese Truppe schien die ersehnte Rettung in diesem Alptraum und die blinde Frau hatte nun nichts Bedrohliches mehr an sich, sondern eher etwas schützenswertes.
    Eve klärte ihn nochmals darüber auf, dass das Schiff bald auseinanderbrechen würde und sie sich schleunigst davon machen sollten. Alec stellte sich knapp vor und bedankte sich. So schnell Alec konnte, durchsuchte er, gestützt von Cédric die Nachbarzimmer nach einem Notfallkit, einigen Medikamenten und medizinischem Werkzeug während die anderen die Gegend sicherten.

    Nachdem Alec sich einigermaßen erholt hatte und alles beisammen hatte um Merlen und den Parderjungen zu versorgen, traf sich die nun stark vergrößerte Truppe vor dem Aufzug. „Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung. Aber um zum Punkt zu kommen, wie viel Zeit bleibt uns noch bis uns das ganze Schiff um die Ohren fliegt? Ich bezweifle, dass wir die Einzigen sind die von dem Schiff hier runter wollen.“, richtete er die Frage in die Runde, schaute dabei allerdings dankbar Cédric an. Wenn du jetzt wüsstest wie Dankbar ich dir bin, dass du da bist.

  5. #15
    Rookie Avatar von T'Karr 'Crusher'
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    T'Karr beobachtete, wie Eve und der andere den Begrabenen ausbuddelten.
    Er wusste nicht, woher Eve die Gewissheit nahm, dass von den beiden keine Gefahr drohte, daher behielt er lieber alles im Auge.
    Der Kroganer lehnte sich lässig an den Türrahmen und hielt eine Hand in der Nähe der Pistole, die andere beim Kampfmesser.
    'Andererseits sehen die derart mitgenommen aus ...'
    Dennoch weigerte sich T'Karr, seine Wachsamkeit zu vernachlässigen.
    Am Rande bemerkte der Kroganer, dass sich die beiden Quarianerinnen bemühten, an seiner massigen Gestalt vorbei zu sehen.

    Schließlich zog man den nunmehr ausgebuddelten Menschen aus seinem Haufen.
    'Der Kerl sieht aus, als hätte sich ein Elcor auf ihn gesetzt.'
    Und was tat der Kerl als erstes? Er kippte sich einen hinter die Binde!
    'Ich mag diese Einstellung!'
    Danach schien der Mann wieder gestärkt zu sein, er hatte trotz der Umstände die Gelassenheit, sich kurz vorzustellen.
    Dann machte er sich - gestützt von dem anderen, noch namenlosen, Mann auf, um irgendetwas zu suchen.

    T'Karr platzierte sich derweil wieder im Raum vor dem Aufzug, es wäre ja möglich, dass noch Parder auftauchten.
    Nach einem kurzen Weilchen standen alle vor dem Aufzug.
    "Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung. Aber um zum Punkt zu kommen, wie viel Zeit bleibt uns noch bis uns das ganze Schiff um die Ohren fliegt? Ich bezweifle, dass wir die Einzigen sind die von dem Schiff hier runter wollen.", machte sich dieser "Alec" bemerkbar.

    T'Karr zuckte kurz mit den Achseln.
    "Sobald du die erste Detonation spürst, hast du noch zehn bis zwanzig Sekunden Zeit, schätze ich.", grollte er mit seinem tiefen Bass.
    Dann dachte er kurz nach.
    "Es hieß, wir haben fünf Minuten, um den Hangar zu erreichen. Und ich schätze, zur selben Zeit dürfte der Antrieb überhitzen. Viel dürfte nicht mehr übrig sein. Und außerdem werden viele andere ebenfalls zum Hangar unterwegs sein, da hast du Recht.", fuhr er fort. T'Karr betrachtete die verwüstete Krankenstation.
    "Ich befürchte, es wird nicht genug Shuttles für alle geben, wenn man bedenkt, dass einige beschädigt sein werden. Wenn wir Pech haben, müssen wir um die Shuttles kämpfen..."

    Der Kroganer grübelte darüber, wie sie es schaffen sollten. Sie waren alle erschöpft, verwundet. Sicher, T'Karr könnte es noch eine Weile aushalten, aber dieses - nun vergrößerte - Team wirkte nicht gerade einsatzbereit.

  6. #16
    Rookie Avatar von Eve "Die Wanderin"
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    Der Mann aus dem Gang, der noch mit der Pistole auf die Neuankömmlinge gezielt hatte, kam hektisch zu den Zwei geeilt, rempelte Eve dabei sogar ein wenig an, ob unbeabsichtigt oder nicht, was er gar nicht bemerkte, da er vollkommen auf den jungen Biotiker am Boden fixiert war. Während die Blinde unbeteiligt und erschöpft sitzen blieb und mit ihren Ohren registrierte, wie der Herbeigekommene sich um Alec kümmerte und diesen anschrie, er solle doch wieder zu Bewusstsein kommen, arbeitete es in ihr. Die zwei schienen sich zu kennen, sehr gut sogar. Besser als man es von zwei Teamkameraden erwartet hätte. Vielleicht ein Freund von Alec? Nein. Der Geruch passte nicht. Alec machte einen gepflegten, sauberen Eindruck, während der Zweite dreckig roch. Er musste ein Straßenkind sein, vielleicht sogar direkt von Omega. Dass er vor der Schlacht mit Alec nichts zu tun gehabt hatte, war für Eve klar. Denn Alec schien äußerst gut ausgerüstet zu sein, wie sie sofort an der medizinischen Ausrüstung erkannte, die der Biotiker mit sich führte. Natürlich konnte sie nichts sehen, doch aufputschende Mittel, die die dunkelenergiemanipulierenden Fähigkeiten von Menschen und anderen Rassen steigerte, traf man entweder bei Verbrechersyndikaten wie der Alpha Chimera an oder beim Militär. Alec war Mensch, weshalb der Schluss Allianz nicht fern lag. Doch was machte ein Allianzsoldat auf der Invisible Hand? Noch ehe sich Eve mit dieser Überlegung ferner beschäftigen konnte, unterbrach Alec ihren Gedankengang mit einer Frage, wie sie selbstverständlicher in dieser Situation nicht sein könnte. Er fragte, wie lange sie noch Zeit hätten, um von diesem Schiff verschwinden zu können und T’Karr kam der Blinden mit einer Antwort zuvor. Es war selbstverständlich, dass der Kroganer im Team sofort eine mögliche kämpferische Auseinandersetzung um die rettenden Shuttles witterte. Eve schwieg vorerst und stieg über ein paar Stühle hinweg tastend durch den Raum, ehe sie mit ihrem Stock an einer Ablage ankam. Sie streckte die linke Hand aus und strich über die glatte Ablagefläche, die sich wohl aus sterilem Kunststoff zusammensetzte, langsam nach rechts gehend. Ihre Finger erfuhren die Berührung verschiedenster Gegenstände, eines metallenen Blechs etwa, auf dem man medizinisches Werkzeug ablegen konnte, oder einer Plastikflasche, in der sich irgendeine zähe Flüssigkeit befand, vielleicht Sterilium. Dann fanden ihre Finger endlich das, was sie gesucht hatte: In einem Pappkarton, etwa so groß, dass man ihn mit einer Hand fassen konnte, befand sich noch etwas Mullbinde, die weder im Dreck am Boden gelegen hatte, noch voller Blut durchtränkt gewesen war. Übertrieben sanft, beinahe wie eine Mutter, die ihr Kind zu Bett brachte, legte sie ihren Taststab vor sich auf der Ablage ab und nahm sich etwas von dem weißen Verbandszeug. Sie nahm nicht viel, vielleicht einen halben Meter, und schnitt schließlich den Rest mit einer Schere, die sie nach einigen Anläufen auch ertasten konnte, ab. Sie legte ihre Kapuze ab, sodass jetzt ihr Haar offen lag und ein paar Strähnen sich in ihr Gesicht verirrten, jedoch schnell von den zarten Fingern wieder an ihren Platz geschoben wurden. Sie nahm die Mullbinde und verband erneut ihre Augen, legte so wieder einen Vorhang vor das Chaos ihrer selbst, vor die Anomalie, die die Ketten sämtlicher Kodizes auf diesem Schiff zumindest für ein paar Momente gesprengt hatte und der Blinden so die Kraft gab, ihrer Gruppe bei diesem Unterfangen in einem Maße zu helfen, das über das von Handfeuerwaffen und Granaten hinaus ging, ihr jedoch gleichzeitig das gab, wonach sie sich vermutlich ihr Leben lang gesehnt hatte. Und ihr es gleich darauf mit einer unbeschreiblichen, unmenschlichen, nicht gekannten Brutalität wieder entriss. Noch einige Momente verharrend blieb Eve an der Ablage stehen, die Hand auf ihren Taststab gelegt, ehe sie sich von sämtlichen Gedanken Alia betreffend so weit wie möglich entfernte und sich wieder zum Rest der Gruppe umdrehte.

    „Ich bin mir sicher, das wird bei deinem Anblick niemand wagen, T’Karr“, erwiderte sie auf seinen Kommentar, man müsse um die Shuttles kämpfen, und lächelte sogar ein wenig. Man konnte es gewiss kein Lächeln nennen, es war vielmehr ein Heraufziehen der Mundwinkel um wenige Millimeter, aber es war immerhin eine Bewegung. Eve senkte ihren Kopf, nachdem sie realisiert hatte, dass sie seit langem wieder eine Gefühlsregung gezeigt hatte. Langsam, aber sicher schien dieser Kampf um die Invisible Hand der blinden Frau mehr an die Nieren zu gehen, als sie das zuerst erwartet hatte.
    „Trotzdem denke ich, dass wir uns nicht zu lange Zeit lassen sollten, ehe wir aufbrechen. Wir-“ Eve konnte den Satz nicht mehr zu Ende führen, da plötzlich ihre Knie nachgaben und ein dumpfer Schmerz sich von ihrem Oberschenkel nach oben in Richtung ihres Torsos zog, sodass sie stöhnend auf einem Stuhl Platz nehmen musste. Erneut. Ihre Kräfte ließen nach. Sie biss die Zähne zusammen und drehte ihren Kopf etwas zur Seite, in Richtung ihrer Gruppe. Sanft drückte sie eine der Quarianerinnen, sie erkannte nicht, ob es Noa oder die kleine Biotikerin war, die da zu ihr gekommen war und ihr aufhelfen wollte, beiseite. Sie brauchte keine Hilfe.
    „Was haben Sie hier gemacht, Alec?“, fragte die Blinde, während sie leicht ihren Oberschenkel massierte und so den Schmerz vertrieb. Dieser Mann passte nicht ins Geschehen, egal wie man es drehen und wenden wollte. Er war nicht der Typ Mensch, der sich Hals über Kopf in einen solchen Kampf stürzte. Obwohl er bisher auf sie den Eindruck eines ziemlichen Gutmenschen gemacht hatte, war er keine Kämpfernatur. Gewiss nicht.

  7. #17
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand

    Mit großer Besorgnis registrierte der junge Wissenschaftler das Gesagte des Kroganers, er legte seine Stirn in Falten.

    5 Minuten, dass reicht nicht einmal um das Geschäft eines Varren vom Boden zu kratzen… Der Kroganer hat Witz, zehn Sekunden noch, nach der Detonation…Ha!...witzig.
    Um die Shuttles mache ich mir am wenigsten Sorgen, Kyoko wird nicht ohne uns abfliegen. Aber wie sollen wir innerhalb von 5 Minuten in den Hangar gelangen?
    Eve holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Die blinde Frau wirkte irgendwie deplatziert mit ihrer nach außen getragenen Standhaftigkeit. Trotz ihrer Behinderung und ihres schwächlich wirkenden Körpers strahlte sie eine ungewohnte Stärke aus.

    Woher Sie wohl ihre Zuversicht nimmt?
    „Trotzdem denke ich, dass wir uns nicht zu lange Zeit lassen sollten, ehe wir aufbrechen. Wir…“ ,plötzlich knickte Eve ein und musste sich auf einen Stuhl setzen, eine der Quarianerinnen stütze Sie. Erst jetzt schaute Alec sich Eve richtig an, sie war blass, ein Teil ihrer Kutte wies Erbrochenes auf und um ihre Mundwinkel hatte sie Blut. Wenn Alec an Vampire glauben würde, dann war er sich sicher, dass er jetzt vor einem stand. Doch dem war nicht so, Alec kannte diese Symptome von der Ausbildung, Überanstrengung, Eves Körper begann sich selbst zu verzehren wenn sie weiter Gebrauch von ihren Kräften machte.

    Ehe Alec seinen medizinischen Bericht im Kopf abschließen konnte, richtete die Blinde auch schon das Wrt an ihn.
    „Was haben Sie hier gemacht, Alec?“, fragte ihn die Blinde.
    „Cedric und ich haben uns auf die Suche nach einigen medizinischen Gerätschaften gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den jungen Parder im Hangar? Der dem Sie fast die Seele aus dem Leib gepresst haben?“, Alec machte eine kurze Pause. „Jedenfalls liegt er in unserem Shuttle mitsamt dem Piloten, Beide sind schwer verletzt und brauchen medizinische Hilfe, die ich Ihnen mit meinen dort vorhandenen Mitteln nicht geben konnte. Sie sehen übrigens auch so aus, als sollte ich sie später im Shuttel vielleicht mal untersuchen!“, der junge Allianzsoldat schaute die blinde Frau au seinen blauen Augen an, auf irgendeine Art und Weise tat sie ihm leid, sie musste einiges durchgemacht haben.

    „Auf auf, rufen wir den Aufzug, wir haben zu wenig Zeit um zu plaudern, wer nicht alleine laufen kann stützt sich an jemandem ab!“, gab Alec im ungewohnten Befehlston von sich.

  8. #18
    Rookie Avatar von Cédric Volokin
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand


    Alec schrie kurz auf als er ihm half aufzustehen hoffentlich hat er sich nix getan! und Cédric hielt unwillkürlich die Luft an. „Ihr müsst mich stützen…argh… ich habe mir die Rippen geprellt, nichts schlimmes" gab sein Gefährte hustend Entwarnung, was ihn erleichtert aufatmen ließ.
    “Ich… habe mich wohl etwas übernommen. Cédric ich brauche einen der Biotik-Drinks aus meinem Koffer“ was fürn Koffer? Cédrc sah sich kurz um und suchte in dem Durcheinander nach dem Koffer. Er ließ seinen Blick hektisch durch den Raum schweifen, wobei er beide Hände hinter dem Kopf verschränkte, schließlich fand er einen Koffer und öffnete ihn. Ein Dutzend kleiner Fläschchen die sicher in Schaumstoff verpackt, aufgereit wie eine Abteilung braver Soldaten waren, präsentierten sich in dem diffusen Licht der Krankenstation. Vorsichtig zog er eine der Flaschen hervor und beäugte sie kurz, sie erinnerten ihn Stark an Liquid, ein flüssiges Amphetamin das als Partydroge auf Omega große Beliebtheit genoss. Eine Flasche Liquid,dessen Straßenpreis bei ca 100 Credits lag, je nach Reinheit, und man konnte eine ganze Nacht wie ein Gummiball durch die Diskotheken hüpfen. Psychosen waren eine der Nebenwirkungen wenn man es mit dem Zeug übertrieb.
    Seine Hand zitterte leicht als der die Flasche vor sein Auge hielt und der Junky konnte bereits den Impuls spüren sich ein paar Flaschen für sich selbst einzusacken. Den Instinkt abschüttelnd ging er mit der Flasche zu Alec und gab sie ihm. Gierig trank der Brillenträger das Gebräu, rieb sich die Schläfe und wand sich dann den anderen zu.

    Irgendjemand redete was aber Cédric hörte nicht zu, er konnte seinen Blick nicht von dem Koffer abwenden. Cédric Herz schlug kräftig bis zm Hals in seiner Brust und das Zittern setzte wieder ein. Der Junky entfernte sich etwas von der Gruppe und versuchte sich wieder zu beruhigen. Mit zitternden Fingern friemelte er eine Zigarette hervor und versuchte diese anzuzünden was aber durch das Zitternd eine zum Scheitern verurteilte Anstrengung war. Die unangezündete Kippe im Mund wischte er sich mit dem Handrücken über die Stirn und merkte erst jetzt das er angefangen hatte zu schwitzen und das recht stark. Sein Herz schlug noch immer so kräftig gegen sein Gefängnis aus Fleisch und Knochen und in seinem Innern spürte er dieses Verlangen.
    Es war ein Gefühl was man weder beschreiben noch erklären konnte es... war einfach. Cédric konnte es überdeutlich spüren wie es hinter seinem Brustbein wie ein Tumor saß und von Sekunde zu Sekunde größer zu werden schien. Er ging ein paar weitere Schritte, die Haut unter seinen Fingernägeln brannte, seine Nase lief und dieses Verlangen wurde immer größer, er biß sich auf die Unterlippe biss er Blut schmeckte, ein Schweißtropfen lief ihm der Schläfe entlang das Gesicht herunter und verfing sich in seinen Bartstoppeln.

    Das ist doch hier eine Krankenstation, hier muss es doch so was wie ein Beruhigungsmittel geben!.......oder Opiate! Der Gedanke den er seit dem Betreten der Krankenstation gefürchtet hatte war ausgesprochen. Nein! neinneinneinneinnein....5 Tage soweit war ich noch nie..5 Tage!.
    Während in seinem Innern ein Krieg tobte ging Cédric mit langsamen, geistesabwesenden Schritten weiter ohne einen Plan zu haben wohin er wollte, wie ferngesteuert.
    Es kam ihm so vor als ob sein Herz immer schneller schlagen würde und ihm war entsetzlich heiß. Er war nur wenige Schritte gekommen als er der länge nach über eine der Leichen fiel. Er spürte keinerlei Schmerz alles was er spürte war dieses gräßliche Verlangen. Er versuchte sich an den Horror zu erinnern dem er der Droge zu verdanken hatte aber er schaffte es irgendwie nicht einen klaren Gedanken zu fassen, die Erinnerungen entglitten ihm jedesmal noch bevor er sie völlig erfasst hatte. Schluchzend rollte er sich zur Seite und nahm die Fötushaltung ein.

    Wenn doch nur dieses Zittern nicht wär!

    In seinem Innern kämpfte noch immer sein eiserne Wille gegen die überstarke Sucht "oh Göttin..." winselte er leise bevor sein Wille den Kampf verlor.
    Schneller als ein Katze war er wieder auf den Beinen. Er war in seinem Leben schon in genug Apotheken und Krankenhäuser eingebrochen um zu wissen wonach er zu suchen hatte. Ungeduldig durchwühlte er die Arzneischränke die noch ganz waren.
    Genau wie ein Soldat die technischen Details seiner Waffe im Schlaf runterbeten konnte so kannte Cédric doch die Namen seiner Elixiere. Und er brauchte dieses Zeug, einem Diabetiker wirft man auch nicht vor, dass er Insulin verabreicht bekommt.
    Morphin, Hydrocodon, Alfentanil und wie seine Freunde alle hießen, Cédric durchsuchte mit einem erfahrenem Auge die Medikamente ab wobei er durch das Zittern enige der Präperate zu Boden fielen.
    Jackpott! Ein irres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, Fentanyl. Fentanyl, ein Opiat was die hunderfache Potenz von Morphin besaß und normalerweise zum Strecken von Heroin benutzt wurde aber wer war er denn hier und jetzt wählersich zu sein. Cédric Augen leuchteten beinahe und gierig beleckte er die Zähne als ihm das Mittel auch schon aus den zitternden, verschwitzden Händen rutschte. Scheiße, scheiße, fuck! dachte er sich als er über den Boden kroch und das Mittel suchte. Schnell hatte er es wieder gefunden jetzt nur noch ein Hypospray und ich bin wieder klar!. Cédric sah sich um, doch nirgends war auch nur die Spur eines Injektionsgerätes. Cédric kroch unter einen umgestürzten Schrank in der Hoffnung dort was zu finden und tatsächlich lag da im Halbdunkel ein Hypospray dessen kaltes Metall im Zwielicht verheißungsvoll funkelte. Er kroch zurück und wollte gerade das Spray aufziehen als er sah, dass das Spray kaputt war, der Teil mit der Injetktionsnadel war völlig abgebrochen.
    Cédrics Gesichtsausdruck verfinsterte sich und wütend schleuderte er das Hypospray weg "Fuck! So eine verhurte Scheiße!" schrie er seinen Frust laut raus, wobei ihm heiße Tränen das Gesicht herunterliefen. Mit einem Kräftigen Tritt segelte irgendeine medezinische Aparatur quer durch den Raum, bevor Cédric weinend mit dem Rücken an einem Medezinschrank angelehnt in sich zusammensackte. Die Fäuste vor der Stirn geballt war er ein Spielball seiner Emotionen und deutlich konnte er das Opioid ein seiner Hand fühlen, alter Junkyinstinkt ...nie die Droge verlieren.

    Wenn doch nur dieses Zittern nicht wär!

  9. #19
    Rookie Avatar von T'Karr 'Crusher'
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    T'Karr hörte dem Gespräch zwischen Eve und Alec nur im Ansatz zu, dann lehnte er sich wieder gegen die Wand und schloss halb die Augen.
    Er fühlte sich etwas müde.
    'Scheiße, das Adrenalin lässt nach. Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ich die Wunden wieder vollständig spüre.'
    Andererseits dürfte der Schmerz wieder einen Adrenalinschub auslösen, also konnte er dem gelassen entgegensehen.
    Und außerdem: Ein bisschen Schmerz störte ihn nicht. Es war eine Erinnerung, dass er noch lebte.

    „Auf auf, rufen wir den Aufzug, wir haben zu wenig Zeit um zu plaudern, wer nicht alleine laufen kann stützt sich an jemandem ab!“, gab der Mensch plötzlich befehlend von sich.

    "Der einzige, der hier labert, bist du.", grummelte Crusher leise.
    Irgendwie störte ihn der Ton des Mannes.
    'Erst muss er ausgebuddelt werden, dann kippt er sich einen in die Kehle und jetzt gibt er Befehle?'
    Allerdings musste der Kroganer ihm dafür etwas Respekt zollen. Das zeigte er dadurch, dass er nichts zeigte. Er dachte sich seinen Teil:
    'Junge, egal wie groß deine Eier sind, ich habe auf jeden Fall mehr davon!'

    "Gut. Also los. Hoffentlich passiert jetzt nichts Unerwartetes mehr. Wäre aber auch egal, jetzt geht's ums Überleben. Keine Gefangenen mehr, wer nicht zu uns gehört, stirbt. Aber das haben wir ja bisher auch so gemacht...", grollte T'Karr und stapfte in Richtung des Liftes.
    Ein leichtes Jucken auf den Schuppen erinnerte ihn daran, dass er gerade auf einer tickenden Bombe seine Zeit verschwendete.

  10. #20
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Krankenstation Deck 1 Invisible Hand


    Der Kroganer sprach das aus, was alle dachten. Wir müssen schleunigst von diesem sterbenden Kahn verschwinden und zwar so schnell wie möglich. Hilfesuchend schaute der junge Wissenschaftler sich um, in der Hoffnung irgendwo das vertraute Gesicht seines Gefährten zu finden. „Cédric?“ Der junge Mann schaute leicht verwirrt den Kroganer an, welcher weiterhin wie ein Fels in der Brandung einfach so da stand. Vielleicht ist er noch einmal zurück gegangen um nach weiterer Ausrüstung zu suchen?... Wenn wir uns nicht beeilen, dann hilft uns das auch nichts mehr.
    „Ich gehe Cédric suchen, ruft den Fahrstuhl. In einer Minute bin ich wieder da, ansonsten solltet ihr euch auf den Weg machen und Cédric und ich müssen schauen, dass wir eine andere Fluchtmöglichkeit finden.“, ohne eine Antwort abzuwarten rannte Alec den übel zugerichteten Gang entlang. Bis auf die aus weiter Ferne dumpf erklingenden Schüsse aus dem Lauf eines Sturmgewehrs, hörte er momentan nichts. Der junge Europäer spitze seine Ohren und versuchte irgendein Lebenszeichen seines Gefährten zu erhaschen, doch ohne Erfolg.

    Plötzlich hörte er das Klirren berstender Ampullen, welche auf den Boden fielen. Alec erhöhte seine Geschwindigkeit und presste sich gegen die Wand, als er versuchte in eines der Behandlungszimmer zu spähen.
    Den Anblick, den Cédric gerade bot, ließ den Wissenschaftler schlucken. Sein Gefährte lag auf dem Boden, hielt eine Ampulle irgendeines Mittels in der Hand und versuchte ein auf dem Boden liegendes Hypospray zu erreichen. Alec atmete leise aus. Wenigstens lebt er noch,… Mann Cédric, dachte du wolltest mit dem Scheiß aufhören?

    Cédric schleuderte das Hypospray, zu Alecs Überraschung in einem plötzlich aufkommenden Wutausbruch davon. “Fuck! So eine verhurte Scheiße!“, brüllte Cédric und verschaffte so seiner Frustration ein Ventil. Alec erkannte, dass seinem Freund die Tränen in die Augen stiegen. Weinend mit dem Rücken an einem Schrank voller Ampullen und Proben, sackte er in sich zusammen. Oh scheiße! Entzugserscheinungen der Besonderen Art.

    Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte Alec zu dem am Boden liegenden Cédric und kniete sich neben Ihn. Cédric wippte hin und her und hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Alec versuchte ihn zu beruhigen indem er mit ihm redete und Cédrics Kopf auf seine Beine legte.
    „Hey, es wird alles wieder gut!“, redete er mit beruhigender Stimme auf ihn ein, mit ein wenig Kraft nahm er Cédric die Ampulle mit einem starken Opioid aus der verkrampften Hand. Mit routinierten Handgriffen öffnete er seinen Koffer und nahm eine kleine Ampulle heraus, auf der Methadon stand. Methadon war ein künstlich hergestelltes Opioid, welches man verwendete um Suchtkranke langsam zu entwöhnen. Alec konnte Cédric jetzt nicht mit Entzugserscheinungen gebrauchen, das gesamte Schiff würde innerhalb von fünf Minuten auseinanderbrechen, Alec wollte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr hier sein.

    Mit wenigen Handgriffen lag die Ampulle in einem seiner eigenen Injektionsgeräten und mit einem angenehmen Zischen gab Alec seinem Gefährten eine leichte Dosis Methadon. Innerhalb weniger Augenblicke beruhigte sich Cédric. Eigentlich verteile ich so ein Zeugs nicht, aber wir Beiden hübschen haben jetzt keine andere Wahl! Steh auf!... Scheiße…

    Der Allianz-Wissenschaftler hatte gehofft, dass die Injektion ihn sofort wieder auf die Beine bringen würde, doch Cédric kämpfte wohl immer noch mit seinem inneren Schweinehund. Ohne Rücksicht auf Cédric und Alecs eigenen Körper, nahm Alec seinen Koffer und legte sich den jungen Mann über die Schulter. „Wir sterben hier nicht ja? Und du machst jetzt gefälligst, dass du aus deiner Trance aufwachst!“, entfuhr es Alec, als er in den Gang sprintete. Seine Beinmuskulatur arbeitete schwer. Ich hätte bei der Grundausbildung mehr trainieren sollen verdammt!

    Eve, der Kroganer und die zwei Quarianerinnen warteten bereits im Aufzug, als er diesen endlich erreicht hatte legte er Cédric in die Ecke des Aufzugs.
    „Wir…“, Alec musste erst einmal tief Luft holen bevor er weitersprechen konnte. „Wir hatten ein kleines Problem!, mehr sagte er nicht. Ich hoffe du bist gleich wieder fit! Du musst nur fünf … naja 4 Minuten durch sprinten und dann haben wir es geschafft! Notfalls soll dich der Kroganer tragen… ich glaube das würde Euch Beiden nicht gefallen. Während Ihm dies durch den Kopf ging, starrte er abwechselnd den Kroganer und dann Cédric an.

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