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  1. #91
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Robert hatte diese ganz bestimmte Form und für ihn so typische Arroganz aufgesetzt, die ihn, so wie bei jeder ihrer Begegnungen, wie ein Schwarm Fliegen umkreiste. Ohne Zweifel hielt er sich in seiner Situation unangreifbar, oder gar unsterblich. Und am Sichersten fühlte man sich ja bekanntlich genau vor seinem Ableben.
    Die obligatorische Beleidigung ihres Mittelsmannes prallte einfach an ihr ab, sie wusste welchen Wert der Geheimdienst hatte und der Commander hatte seine Mission mit Bravur erfüllt.
    „Du bist so berechenbar. Nur tu mir bitte den Gefallen und blick dich um. Schau dir die Leute an. Siehst du die Gruppe hinter mir? Das sind Allianzsoldaten, die gerade von einem Einsatz kommen und sich nur ein Bier gönnen wollen. Was denkst du, was passieren wird, wenn du mich hier erschießen lässt?“ In der Tat befand sich am Tisch hinter Robert ein Trupp Allianz Marines, die zwar keine Kampfmontur tragen aber dennoch gut sichtbar Pistolen bei sich trugen.

    Sie war nicht überrascht das er damit rechnete von Scharfschützen eingekreist zu sein, als Mann in seiner Position musste er sowieso schon immer damit rechnen und die am besten geeignetsten Plätze für solche konnte man an der Citadel eh an einer Hand abzählen.
    „Deine kleinen Taschenspielertricks beeindrucken mich nicht im geringsten, Elle.“ Sie lehnte sich ein kleines Stück nach vorn und lächelte dabei provokant, sodass man die typisch turianischen Zähne aufblitzen sehen konnte. „Und wenn dein Kopf zerplatzt wie eine Überreife Melone, werde ich mich einfach unter den Tisch fallen lassen und wie am Spieß schreien als wäre ich die Jungfrau von Orleans.“ Dann machte sie es sich wieder in ihrem Stuhl gemütlich.
    „Aber lass uns diesen kleinen Moment noch auskosten, immerhin kennen wir uns doch schon so lange. Ich muss sagen ich bin wirklich enttäuscht von dir. Latinas sind doch eigentlich gar nicht dein Typ, du stehst mehr auf Blondies, so wie diese,“ Novara legte eine kleine Kunstpause ein und legte den Kopf nachdenklich nicht hinten, „Na wie heißt sie noch...“ Um ihren Worten noch mehr Hohn zu verleihen schnippte sie zweimal in die Luft, bevor sie den Namen in Roberts Richtung aushauchte:
    „Operations Chief Gray.“
    Nova spürte den Sieg in ihren Händen liegen, denn Elle hatte nichts, absolut nichts, mit dem er aus dieser Situation noch aus eigener Kraft entkommen würde.

  2. #92
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Robert konnte es sich nicht verkneifen zu lachen. Sie war gut informiert, das musste man ihr lassen. Doch auch Robert kannte sie. Wusste um ihre Liebschaft mit ihrem Squadmate.
    "Das nennt man Vielfalt, Vengis. Das ist der Grund, warum wir Menschen so erfolgreich sind. Daran könntet ihr euch mal ein Beispiel nehmen. Ach! Halt, Stop."
    Robert legte eben so wie sie eine dramaturgische Pause ein.
    "Ihr Tiere steht ja eher darauf mit euren Teammitgliedern ins Bett zu gehen. Wie geht es denn eigentlich Storm oder wie heißt dieses Mistviech noch? Walabab? Nein..."
    Er schnippte mit den Fingern.
    "Malatasch? Auch nicht."
    Dann zeigte er auf Novara, zog ein Gesicht, so als ob er die rettende Antwort entdeckt hätte.
    "Maltek."
    Er beobachtete ihre Gesichtszüge, sah das verräterische Zucken in ihren Augen, wie sich ihre Pupillen verengten. Sie war also noch immer mit ihm zusammen.
    "Komm mir nicht mit solchen Spielchen. Das beherrsche ich mindestens genauso gut wie du. Was willst du?"

  3. #93
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Novara kniff die Augen zusammen, sodass die Pupillen deutlich kleiner waren, als bei Turianern sowieso schon üblich, und musterte Elle eingehend. Es war gar nicht mal die Tatsache das Robert von ihrer Liebschaft mit Storm wusste, die sie überraschte, sondern viel mehr die Frage wie diese Information nach außen gelangt war. War das HQ womöglich verwanzt? Für jeden ihrer Männer würde sie ohne zu Zögern die Hand ins Feuer legen, aber ganz offensichtlich musste jemand Augen und Ohren innerhalb des turianischen Geheimdienstes haben, der es nicht ganz so eng mit Patriotismus und Loyalität sah wie Snowbase.

    „Sie stehen zweifelsohne sehr gut im Bilde über mich, Agent Elle.“ Nova lies die Augen nach wie vor zusammengekniffen und behielt ihn im Fokus ihres Blickes. Wie er da so saß, mit selbstgefälligem Blick als ob ihm die ganze verdammte Citadel gehörte und dabei an der braun schwarzen Flüssigkeit nuckelte die die Menschen Tee schimpften. Genau diese Pose die er dort einnahm erinnerte sie daran wie tief ihre Abscheu diesem Mann gegenüber doch war, und es sprach nicht viel außer der Vernunft dagegen das ihr Kampfmesser das fliegen lernte.
    Doch egal wie sehr sie auch versuchte ihre Gedanken wieder auf ihren persönlichen Anti-Christen zu fokussieren, der unausweichliche Zweifel blieb an ihrem Hirn haften. Jemand sabotierte oder zumindest überwachte eine der besten Einheiten der Turianer und hatte dabei noch ganz locker die Nerven dafür nebenbei ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.
    „Dir ist jawohl klar wie oft ich schon hätte töten können? Auch jetzt, ich könnte es selbst tun, oder einfach aufstehen oder die richtige Regung ausführen und dein Hirn verteilt sich über all in diesem Cafe. Du solltest dir also besser die Frage stellen warum ich es nicht einfach tue.“

    Und mit jedem Wort erschien es ihr immer dringlicher ihre eigenen Rachegelüste hinten anzustellen und der Spionage auf den Grund zu gehen. Das war der Nachteil des turianischen Ehrgefühls.
    Und noch während sie darüber nachdachte, kam ihr dieser eine Gedanke. Der Gedanke. Der den sie niemals für möglich gehalten hätte und für den sie sich absolut hasste und mit jeder Faser ihres Körpers dagegen wehrte. Aber es war der einzig logische Gedanke. Wie hält man etwas auf bei dem sie darauf vertrauen muss das kein anderer Turianer von ihrer Operation erfährt? In dem sie mit jemanden arbeitete der unter keinen Umständen etwas an die Turianer verraten würde.
    Sie hasste die Antwort darauf so sehr, das sie nicht anders konnte als mit der geballten Faust auf den Tisch zu schlagen, dabei die Teetasse vom Tisch schleuderte und den verbliebenen Inhalt auf dem Boden vergoss, noch während Robert mitten in seiner Antwort gewesen war. So sehr, das die Marines am Nachbartisch nervös und aufgescheucht die Köpfe reckten und die Hände zu den Pistolen wandern liesen. So sehr, das ein unsicheres „Major?“ durch das Ear-Piece das sie trug an ihr Gehör drang.
    „Du willst also wissen was ich von dir will, Mensch?“ zischte sie in seine Richtung, „Ich brauche Hilfe. Und es gibt in der ganzen Galaxie nur zwei Personen denen ich dabei absolut vertrauen könnte. Commander Shepard oder Staff Lieutenant Robert verdammt nochmal Elle. Und einer der beiden ist leider MIA.“

  4. #94
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Robert lehnte sich zurück. Er genoss förmlich ihren Wutanfall, blickte aber etwas verstört der heruntergefallenen Tasse hinterher. Immerhin kostete diese unaussprechlich gute Tasse Glückseeligkeit acht verdammte Credits. Doch was Novara ihm dann vorsetzte war alles andere als erwartet. Die beiden waren nie beste Freunde gewesen und jeder Muskel in seinem Körper widerstrebte dem Drang einfach aufzuspringen, ihr das Messer in den Hals zu treiben und jegliche Konsequenz außer Acht zu lassen. Er hasste sie abgrundtief und nur sein gesunder Menschenverstand - zumindest das Bisschen, das er noch besaß - untersagte es ihm. Verdammt! Die hat doch nicht wirklich gerade meinen Tee vernichtet!? Robert schluckte als er die Worte seiner Nemesis verarbeitete.
    "Auf eine Stufe mit Commander Shepard gestellt zu werden, schmeichelt mir schon sehr, muss ich zugeben. Aber es kotzt mich auch im gleichen Augenblick an, wenn ich daran denke, von wem dieses 'Lob' kommt."
    Die Kellnerin eilte heran, reinigte sofort die Schandtat der Turianerin und fragte die beiden, ob alles in Ordnung sei und ob sie ihnen noch etwas bringen durfte. Robert musterte sie einen Augenblick lang. Sie war groß gewachsen, wobei ein paar Zentimeter den leichten Absätzen ihrer Schuhe geschuldet waren, war brünett und relativ jung, Robert schätzte sie auf Ende zwanzig. Und was man nicht außer Acht lassen durfte war die Tatsache, dass sie auf den älteren Mann ansprang. Robert lächelte. Immerhin war sie genau sein Beuteschema, sowie Cel, nur mit kastanienbraunen Haar. Er legte ihr sanft eine Hand auf den Unterarm.
    "Ja, alles in bester Ordnung, danke. Meine Freundin hier hat nur noch nicht verstanden, dass Menschen und Turianer nicht die selbe Nahrung vertragen können. Bitte sei so lieb und bring mir noch einmal diesen schmackhaften Tee. Er erinnert mich irgendwie an dich."
    Sie lächelte, wandte sich dann an Novara.
    "Darf ich Ihnen auch etwas bringen?"
    Sie winkte ab. Presste ein leises "Nein, danke." hervor und griff sich ans Ohr. Robert beobachtete sie genau. Scheinbar gab sie einige Meldungen an ihr Team, dann lächelte der alte Mann noch mal die Kellnerin an.
    "Ich meine es ernst. Es ist ein exotischer Tee. Ein klasse Geschmack und wunderbar im Abgang. So wie du, wenn ich dir gleich wieder hinterher sehen darf."
    Ein Zwinkern begleitete sein Worte und er durfte ihr tatsächlich wieder hinter blicken.
    "Ist das Leben nicht schön, Vengis. Ach sorry. Tut mir leid. Wie konnte ich nur so dumm sein. Ihr Turianer habt ja kein Leben. Zumindest keins, welches mich interessiert."
    Novara wollte irgendwas erwidern, doch ihr kam die Kellnerin dazwischen. Sie platzierte die Tasse Tee wieder genau vor Robert und dieser überwies sofort die fällige Rechnung samt Trinkgeld. Die Kellnerin lächelte kurz, bedankte sich und verschwand dann auch schon wieder. Robert wurde das Grinsen nicht mehr los, als er unter der Tasse eine Servierte entdeckte. Darauf geschrieben eine Telefonnummer und ein Name: Cammie.
    "Der Abend ist gesichert.", gab er bekannt.
    "Nun, um noch mal auf uns zu sprechen zu kommen, Vengis. Erstens: Hättest du mich schon so oft töten können, wie du erwähntest, würden wir dieses Gespräch hier jetzt nicht führen. Zweitens: Werde ich nicht, ich wiederhole NICHT durch die Hand eines dahergelaufenen Turianers sterben. Drittens: Um was handelt es sich da, bei dem ich dir helfen soll? Immerhin will ich wenigstens wissen, was ich dir abschlagen werde? Und zu guter Letzt, Viertens: Du schuldest mir verdammt noch mal zwanzig Credits für den Tee."

    --> Die Citadel: Bezirke
    Geändert von Robert Elle (24.05.2013 um 21:43 Uhr)

  5. #95
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Novara hätte fast das Frühstück von gestern wieder hoch gewürgt, so ausgeprägt war der Brechreiz der ihre impulsive Reaktion auf Roberts unfassbar schlechte Anmachsprüche gegenüber der Kellnerin war. Das aller schlimmste war jedoch das die junge Frau auch noch darauf ansprang, offensichtlich war sie gerade brünftig oder wie auch immer das die Menschen bei sich nannten. Wenn sie so darüber nachdachte, war es ziemlich merkwürdig das sie so wenig über die Menschen als Spezies wusste, aber so ziemlich alles über Robert als Mensch. Es gab nicht eine Einzelheit seines Lebens die sich nicht kannte, aber seine Spezies kannte sie also solche kaum.

    Während Robert also fleißig versuchte seinen Charme spielen zu lassen, lag ihr Storm in den Ohren ob sie das gerade ernst gemeint hatte. Die Frage war offensichtlich rhetorischer Natur denn er wusste ja das sie ihm nicht antworten konnte so lange sie hier unten saß und zu viele Leute mithören konnten.
    Als die Kellnerin wieder verschwunden war, und Robert das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht zu wischen war, hatte Novara endlich den Freiraum um Robert gebührend zu antworten.
    „Also erstens, mag sein doch falls es schlichtweg mein Drang war dir persönlich das Leben zu nehmen und nicht durch ein Visier über hunderte Meter dann würde mich das an deiner Stelle belasten von einem Turianer verschont worden zu sein. Zweitens, ist das vollkommen richtig, wenn dann werde ich dich selbst töten, dieses Vergnügen werde ich niemand anderem überlassen. Verdammt ich würde sogar jedes Jahr mit einem roten Hawaiihemd über die Citadel laufen und den Robert-Elle-Todestag feiern, aber noch ist es nicht an der Zeit.“ Novara nahm sich die Zeit um ihn finster anzublicken und ein weiteres Mal mit den Zähnen zu blecken, bevor sie fortfuhr. „Du wirst verstehen das ich dir hier in aller Öffentlichkeit keine Details geben kann, was ich dir aber geben kann ist dieser Datenstick.“ Parallel zu ihren Worten schob sie ihm ein kleines längliches Gerät über den Tisch. „Wirf einen Blick darauf und du wirst verstehen. Wenn du mir helfen willst, triff mich in den Bezirken Ecke 22/23er Blocks. Du kannst es gar nicht verfehlen.“
    Anschließend erhob sie sich aus ihrem Stuhl, stellte sich neben ihn, legte ihm die rechte Hand auf die linke Schulter und blickte ihm in die Augen. „Ich geb dir sogar 30 Credits, wenn du dir dafür Kondome für den heute Abend kaufst. Nicht das ich irgendwann noch Bälger von dir jagen muss.“

    Dann verließ sie das Cafe Joyce wieder, mit dem mulmigsten Gefühl im Bauch das sie seit dem Absturz der Drawl jemals hatte.

  6. #96
    ME-FRPG Avatar von Lady Fitzalan-Howard
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    Einstiegspost - Teil 1

    Mit ruhigen Händen zog Larita das Steuer zu sich heran und drückte den Schubhebel nach vorne. Der Jaguar knurrte und gab ein langes Fauchen von sich, als das Skycar mit einem kräftigen Ruck nach vorne schoss und sie den Wagen geschickt aus ihrer Tiefgarage hinaus in eine der wenigen Lücken im Verkehrsfluss lenkte.
    Mit einer eleganten, damenhaften Bewegung nahm sie ihre Zigarette aus dem Mundwinkel, bevor die Asche auf ihren teuren Anzug fallen konnte. Mit einem flippen ihres Daumens stupste sie die glühende Asche der Zigarettenspitze ab und in den, eigentlich überquellenden Aschenbecher, ihres Dienstwagens. Das war eines der Probleme eines Dienstwagens, vor allem eines Dienstwagens einer Regierungsbehörde. Überall war ihr Skycar – ihr Jaguar – vollgestopft mit Equipment und Technologie, ganz zu schweigen von Waffen. Da konnte sie kaum den Concierge ihres Apartments ran lassen, das hätte nur wieder Ärger gegeben. Mal wieder.

    Lari seufzte und drückte auf die Hupe. Der Typ vor ihr schien zu pennen. „Wenn du dich nicht fahren traust, dann lass es.“ Mit einer Hand schaltete sie runter und riss mit der anderen das Steuer nach unten und nach links. Der Wagen knurrte auf und schoss unter dem Wagen des vor ihr pennenden Salarianers hindurch. Die Zigarette zwischen ihren Lippen wippte gefährlich und Lari stabilisierte sie in dem sie einen tiefen Zug nahm. Ihre Lungen mit blauem Dunst füllte und gönnte sich dabei einen Blick seitlich aus dem Fenster, als sie den Jaguar – mit gleichzeitigem hochschalten – vor dem anderen Skycar wieder emporzog und auf die öffentliche Fahrbahn. Ihre blauen, fast neonfarbenen, Augen fassten den diesigen, aber strahlenden, Nebel hinter der Citadel fest in den Blick. Es schien ein wenig wie ein Wunder das diese Station noch immer hier war. Nach den Jahrtausenden, Jahrhundertausenden? Vielleicht sogar Millionen Jahren. Niemand konnte es sagen, und Larita hatte immer das unbestimmte Gefühl gehabt, das es besser war das es keiner wusste. Und sicher wollte sie es nicht wissen.

    Die Station war ihr Zuhause. Eines auf dem sie sich wohl fühlte. Das erste Mal seit Jahren. Vermisste sie ihre Familie? – vielleicht ein wenig – allerdings ganz sicher nicht die großen gesellschaftlichen Verpflichtungen. Sie war zwar nur ein Mitglied der Familie und hatte sicher keine Aussicht darauf, je etwas zu werden, aber sie hatte es zu Titeln und Anerkennung gebracht. Sportlich, vor allem, allerdings auch jetzt beruflich und gesellschaftlich.
    Mal abgesehen von der kleine Eskapade mit dem Bruder des heutigen Königs. Wie üblich waren die Sprösse der königlichen Familie nach Eton gegangen und auf die entsprechenden Universitäten. Dann folgten die zwangsweise gleichen gesellschaftlichen Veranstaltungen. Und der jüngere der beiden, Erben, war wie wohl schon immer in dieser Familie, ein Enfant Terrible. Anfänglich hatte das die junge Larita noch angemacht. Als er allerdings dann recht deutlich wurde, hatte sie ihm eine geknallt. Als würde sie Karriere, Sport und ihr Leben an den Nagel hängen um seine Kinder zu gebären. Das hatte das königliche Blut etwas erregt und nach einem kurzen aber handfesten Streit hatte sie ihm eine geknallt.
    Lari Howard würde nicht mal für einen royalen Dödel ihre eigene Freiheit und ihre Selbstbestimmung aufgeben.
    Ihr Großvater hatte getobt. Sie solle das doch machen, besser könnte sie es doch nicht treffen. Ihre Chance auf einen Aufstieg. Sozial, natürlich. Lari hatte es mit einer hochgezogenen Augenbraue abgetan und mit den Schulter gezuckt.
    War ihr doch wurscht.

    Etwas geistesabwesend, überholte sie einen weiteren ‚Penner‘ auf der Fahrlinie, die digital in den Orbit der einzelnen Flügel der Citadel gezogen war. Sie bremste nicht mal großartig, als ihre Abfahrt kam sondern überlies es den Steuerdüsen, die harte Kurve zu nehmen. Mit der freien Hand die sie nicht am Steuer hatte, stopfte sie den Zigarettenstummel in den Aschenbecher und lenkte den Jaguar in die Einfahrt der C-Sec und dann weiter hinein in die Homeland Security.
    Die Anfrage war damals etwas überraschend gekommen. Sie hatte anfänglich noch für die Ermittlungsbehörden auf der Erde gearbeitet und eigentlich vorgehabt sich bei der C-Sec zu bewerben, dann kam das Angebot. Eine Herausforderung und etwas wo man jagen konnte. Lari liebte das jagen. Und das brachte ihr Blut in Wallung. Besser als Alkohol und ein richtig guter Fick. Beute zu jagen, egal in welcher Form, der Kitzel der Jagd, sich im absoluten Zweikampf zu messen, das war etwas das sie mehr brauchte als Luft zum Atmen.
    Mit knurrenden Kondensatoren und fauchenden Steuerdüsen kam der Jaguar auf ihrem Parkplatz zu stehen. Deutlich näher am Eingang als die meisten Parkplätze hier.

    Sie drehte den Zündschlüssel und packte sich Communicator, ihre lederne Arbeitstasche und öffnete die Türe des Jaguars. Elegant stellte sie ihren Highheals bewaffneten rechten Fuß auf den Boden draußen ab. Michael Gibson wartete bereits auf sie, einer der Stabsmitarbeiter der Homeland, der in der Früh meist den Abteilungsleitern wichtige Unterlagen brachte. Bei Lari hatte er sich angewöhnt am Wagen zu warten. Respektive Lari hatte sich den jungen, etwas motiviert – oder erzogen. Konnte man sehen wie man wollte.
    Die Engländerin fühlte seinen Blick wie er von ihrem Knöchel, der von den Lederriemen ihrer – ausgesprochen teuren und verdammt nochmal wirklich geilen – Schuhe über ihre schlanken, perfekten, trainierten Waden zu ihrem Knie wanderte und von dort zu ihrem Oberschenkel und dem Rock, der zum einen den Bund ihrer Strümpfe versteckte, bewusst den schließlich wäre es etwas sehr aufdringlich gewesen hätten die Leute geahnt das sich dort Spitze und die Clips ihres Strumpfhalters verbargen. Zum anderen hingegen warf er einen tiefen Schatten der offensichtlich im Kopf von Mike Gibson, dem kleinen geilen Yankee, die Frage entstehen ließ, ob Lari Unterwäsche trug.
    Wie eine Lady schwenkte Lari ihr linkes Bein nach und stellte ihren anderen Fuß daneben. Nur Sekundenbruchteile waren dazwischen gewesen, aber es hatte gereicht den Mann in einen Glotzer zu verwandeln.
    Mit Leichtigkeit erhob sich Larita aus dem tief liegenden Wagen und strich sich den Rock so beiläufig glatt das niemand es hätte mitbekommen. Jahre der Übung und des Trainings in den Kreisen des englischen Adels hatten ihre Überbleibsel hinterlassen. Sie klemmte sich die Tasche unter den linken Arm und schlug mit der rechten die Türe des Wagens zu. Richtete sich final zur vollen Größe auf und atmete tief durch. Nie sonderlich groß, so machten die hohen Absätze doch alles wett, sie sah Mike direkt in die Augen, als er ihr eine Disk hin hielt und kurz nickte.
    „Guten Morgen.“ Begann er und lächelte freundlich.

    „Morgen.“ Antwortete sie ruhig und steckte die Disk in die Aussentasche ihre Blazers und musterte Mike. „Was gibt es neues auf den Fluren ihrer Majestät.“ Hauchte sie sanft und machte sich auf den Weg, während der Andere mit weiten Schritten versuchte mit zuhalten. Egal wie hoch ihre Absätze waren, mit ihr Schritt zu halten war schwer. Ganz Läuferin. Mit der freien rechten Hand holte sie kurz ihre Taschenuhr aus der Weste hervor, die sie unter dem Blazer, aber über dem weißen Hemd trug.
    „Viel. Viel.“ Kam die kryptische Antwort.
    „Dann wirst du sicher reichlich zu tun haben.“ Kam die klarere Absage und Lari beschleunigte ihre Schritte. Sie war spät dran. Sogar für ihre Verhältnisse. Sie warf einen prüfenden Blick auf die Uhr und steckte sie dann zurück in die kleine Tasche der Weste, und strich anschließend über die goldene Kette, mit der die Uhr an einem der Knöpfe der Weste befestigt war.
    Sie erreichte den Aufzug und stieg ein. Streckte die Hand aus und hielt Michael davon ab ebenfalls einzusteigen.
    „Lari. Komm schon. Ich kann dir nichts sagen.“
    „Dann kannst du auch zu Fuß gehen.“ Murrte sie und hob eine Augenbraue strafend.
    „Jetzt komm schon.“

    „Nope.“ Die Türen schlossen sich. „Schade aber, da hab ich doch heute das neue Parfüm das so toll riecht.“ Säuselte sie und winkte leicht mit der Hand an ihren Hals, als hätte sie ihn dort riechen lassen. Aber es war zu spät die Türen schlossen sich und ließen Mike zurück im Kellergeschoss. Das würde ihn lehren ihr nicht zu sagen was sich zusammenbraute. Allerdings wusste sie es nun so auch schon. Denn manchmal war nichts genauso viel wie alles.
    Mit bereits schlechter Laune, schlug Lari ihren Ausweis auf das kleine Lesegerät und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Fast bis nach Oben und nur wenige Meter von ihrer Abteilung blieb sie stehen.
    Die Türen öffneten sich und auf dem Weg vom Aufzug zu ihren Büros kam ihr niemand entgegen. Vielleicht zum Glück von allen. Lari hatte keine Ahnung wie Miriam es immer wieder schaffte zu wissen wann ihre Chefin ankommen würde, aber auch heute, öffnete sie gerade rechtzeitig die Türe, aus mattem Glas, zu den Büros und hielt die entsprechende Tasse mit Tee bereits frisch in der Hand. Larita seufzte und tauschte Aktentasche gegen Tasse Tee und blieb kurz hinter der Türe stehen.
    „Vielen Dank Miriam.“
    „Harter Tag?“
    Lari hob eine Augenbraue und lächelte. „Ja jetzt schon.“
    „Sie haben einen Termin bekommen. In einer Stunde.“
    Die Engländerin blinzelte über die Teeschwaden hinweg und nahm lieber einen Schluck und genoss die Mischung. English Breakfest. Überließ es ihrer Assistentin die Lücke zu füllen. „Geht zu den Abteilungsleitern. Krisenstimmung wegen den ganzen Anschlägen und dem…“, sie wedelte Wirsch mit der Hand in der Luft, „… ganzen Zeug.“
    „Ja so klingt es.“ Schloss Lari und nahm noch einen Schluck Tee. „Hervorragend gemacht. Danke.“ Schloss sie und legte die Untertasse auf die Tasse und sah sich um. Es waren bereits alle da und sie nickte zu dem Büro von ihrem Stellvertreter.
    „Watson?“
    „Ist da Chief, aber noch unterwegs. Hatte einen Termin. Ging um irgendwas wegen der Beschaffung von Überwachungsanlagen.“
    „Hm.“ Machte Larita und begann mit ihrer Runde, egal was anstand, sie drehte immer erst ihre Runde bei ihren Mitarbeitern. Sagte guten Morgen, fragte was es neues gab – was sie tun musste oder tun konnte. Ob alles in Ordnung war.
    Dann erst kehrte sie in ihr Büro ein. Stets ihre Tasse mit Tee bei sich, wenn sie keinen Tee trank, lag die Untertasse immer oben auf der Tasse, ansonsten wurde sie in der anderen Hand gehalten.

    Lari hatte sich kaum in ihrem Büro eingefunden, da stand schon die wuchtige, gewaltige Statur von Watson im Türrahmen. „Lari.“
    Die Engländerin zuckte fast zusammen, bei seiner tiefen Stimme, der einzige der es fast schaffte sie aus ihrer antrainierten und tiefsitzenden Ruhe und Haltung zu bringen. „Watson.“
    begann Sie und legte den Kopf schief, während sie die Teetasse auf ihren Schreibtisch stellte. Eigentlich gab es ja Standard Büromaterial, für Leute mit ihrem Status sogar richtig schöne. Aber Lari hatte ihre bevorzugt.
    „Gibt Neuigkeiten.“
    „Ja hatte ich schon gehört.“
    „Die wollen uns diese Allianz Scheiße an die Backe heften.“
    „Auch das habe ich mir schon gedacht.“
    „Wird unangenehm. Ich glaube die Neue von der Abwehr will dir das Paket umhängen und sehen wie die du damit untergehst.“
    „Zwischen Diplomatie, Berechtigungen, Ansprüchen und Vorgaben.“
    Der Kroganer schien einen Moment zu überlegen und sah sich im Büro um. Er kam nach der doch schon langen gemeinsamen Zeit immer noch nicht auf ihren Geschmack klar. Es war ihm zu viel dunkles Holz und zu viel… Zu viel Britannien.
    „Klingt in etwa richtig.“
    „Woher weißt du es?“
    „Hatte noch ein paar Fragen gut.“ Er räusperte sich und sah zu den Gästestühlen, nahm schließlich Platz und streckte sich. „Was hast du vor?“
    „Du weißt ja. Wenn das Leben hart wird. Dann fangen die Harten erst das Leben an.“
    „Du wirst das ja nicht annehmen wollen oder?“ der Kroganer grunzte unzufrieden. „Da könnten wir uns ja gleich einsargen lassen.“
    „Nein. Sicher nicht. Ich werde es weg diskutieren müssen.“
    „Wird dir nicht gelingen. Der Boss will das Ding haben. Und ich nehmen an die Ebenen drüber auch.“
    „Fuck.“
    Der Kroganer zuckte mit der Schulter und warf einen Blick auf die Bar. Er fürchtete das Lari sich einen eingießen würden. Aber selbst ihr war das im Moment vergangen. „Nun, dann müssen wir uns eine Möglichkeit suchen, wie wir das machen können, ohne dass wir in Schwulitäten kommen.“
    „Schwuli-was?“
    „Schwulitäten.“ Wiederholte sie und nahm einen Schluck Tee. Daraufhin zuckte der gewaltige Alien nochmal mit der Schulter. Er kannte das Wort nicht und er hatte auch kein Bedürfnis danach. „Ich denke Sie wollen dich versenken.“
    „Davon gehe ich schon seit ich eingestellt worden bin aus.“
    „Warum?“
    „Weil die besten Leute der meisten Abteilungen zusammen gezogen wurden, und dann setzt man jemand von außerhalb drauf? Das konnte nur Ärger geben.“
    Der Kroganer lachte und nickte auf die letzten Auszeichnungen die Lari für die Abteilung und ihre Arbeit bekommen hatte. „Und dann auch noch sehr erfolgreich.“

    „Natürlich.“ Sagte die Engländerin spitz und nur einen kleinen Tick ernsthaft. Dann zog sie eine weitere Zigarette hervor und steckte sie sich zwischen die Lippen. Ignorierte den Blick ihres Stellvertreters und seine offensichtliche Anspielung auf das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden. Sie drehte sich um und ging zu der großen Fensterfront und seufzte. Verschränkte die Arme und vergaß die Kippe in ihrem Mundwinkel. Ihr Blick bohrte sich in die Luft und die große Wasserfläche der künstlichen Teiche unter ihr.
    Es vergingen einige Moment und sie hörte nur die Türe ins Schloss fallen als der Kroganer gegangen war. Sie schloss die Augen und strafte die Schultern. Spannte die Muskulatur ihres Körpers an und genoss die scharfe Spannung die sie als Antwort bekam. Die Spannung die man fühlte, den leichten Hauch kurz bevor es Schmerzhaft wurde, wenn man Muskulatur einfach bewusst anspannte. Der Reiz half ihr beim Denken. Sie hatte schon immer Bewegung und körperliche Reaktion als hilfreich erachtet bei ihren Gedanken. Vor ihr lagen unruhige Zeiten und viele unangenehme Gespräche ganz zu schweigen von sehr unangenehmen Entscheidungen. Möglicherweise würde sie danach keinen Job mehr haben und vielleicht auch nie wieder einen in dieser Position oder in diesem Betätigungsfeld. Aber Larita Howard war keine Person die einfach deswegen aufgab. Oder sich zurückzog. Kam gar nicht in Frage. Ihr war längst klar das sie diese Aufgabe nicht weg diskutieren konnte. Keine Chance, aber sie wusste auch, das die Homeland Security nicht einfach sich in die Belange von Botschaften oder aktive Mitglieder des Allianzsektors einmischen konnte. Schon gar nicht so lange die es nicht forderten, sondern aktiv ablehnten. Sie brauchte einen anderen validen Grund sich des Themas anzunehmen.
    Mit einem Schlag machte sie auf der Ferse kehrt und ging hinaus.
    In die Mitte des Raumes in dem ihre ganzen Mitarbeiter saßen.

    „Aufgepasst. Hören Sie mir alle mal eine Sekunde zu.“ Begann sie und sah einmal alle an. Winkte Watson in den Raum, aus seinem Büro heraus und auch Miriam winkte sie dazu. „Wir werden wohl eine neue Aufgabe bekommen, die einzig wohl darauf zielt uns etwas Ärger zu machen.“ Ehrlichkeit war immer das beste Mittel um Leute zu motivieren. „Könnte sein das man mich los haben will damit, oder einen Grund sucht. Und somit vielleicht auch um uns zu zerschlagen.“ Sie machte eine Pause und grinste dann. „Na aber wohl eher nur wegen mir.“
    Lari ließ im Raum hängen warum dem so sein könnte oder auch nicht, das überließ sie dem Einzelnen.
    „Wir werden wohl aufgefordert die Vorfälle in der Allianzbotschaft und bei deren Angestellten zu untersuchen.“ Sie deutete in die Richtung wo die Botschaften lagen. „Aber das bringt uns in eine sehr, schwere Lage. Weder haben wir da das Recht noch die Handhabe da zu ermitteln.“ Sie sah zurück zu ihren Leuten, suchte einzeln Blickkontakt mit den Leuten von denen sie wussten sie würden die Träger des Aufwandes sein, die Leute die diesen einen Schritt mehr machen würden für sie, einfach nur weil sie es wollten und motiviert waren. „Finden Sie mir einen Grund, warum wir da in diesem Umfeld ermitteln können. Suchen Sie mir etwas mit dem ich arbeiten kann. Wie wir unsere Bemühungen erklären können und entsprechende Fragen stellen können. Telefonieren Sie, stellen Sie fragen, durchforsten Sie die Unterlagen anderer Abteilungen, nehmen Sie den gesamten Datenverkehr der Citadel Kommunikationsleitungen auseinander. Aber finden Sie mir etwas.“ Ohne das es der Engländerin klar wurde, hatten sie diesen Tonfall bekommen, der schon nach Jagd klang. Etwas verlangendes, angetriebenes, etwas das etwas fangen wollte, aktiv suchte, als wäre es das wichtiges auf der Welt.
    Watson nickte im Türrahmen und wartet bis sie geschlossen hatte und zurück zu ihrem Büro ging. „Dave. Kommunikation intern. Tari C-Sec. Jeff und Galo sie nehmen sich alles andere vor. Suchen sie nach Korrelationen und statistischen Anhäufungen. Sabia ans Telefon mit dem Diensthabenden der C-Sec, versprechen Sie ihm eine gute Flasche Feuerwasser wenn es sein muss. Alisa schnappen sie sich Grant und T’Ula und gehen Sie unsere Akten durch der letzten Tage. Notizen und der Gleichen. Finden Sie was.“

    Im Raum herrschte sofort rege Betriebsamkeit. Es wurde telefoniert. Auf Tasten eingehackt und Daten abgerufen. Der Kroganer nickte und ging aus seinem Büro hinüber in das von Larita. „Chief.“ Begann er und nickte zu ihr. „Sie gehen zu dem Meeting.“
    „Natürlich.“ Sagte sie während sie ihren Anzug glatt strich und einen Blick in den Spiegel warf, der auf der Innenseite eines der Schränke angebracht war. Sie nickte zufrieden und rollte mit der rechten Schulter. „Werde mein Bestes tun den Dreck abzuwürgen.“
    „Viel Glück.“

  7. #97
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    Der Jagdhund stand vor der Türe zu dem Meetingraum der Abteilungsleiter und wusste das ihr nun eine sehr unangenehme Unterhaltung bevor stand. Doch bevor sie die Hand auf den Türknauf legen konnte, klingelte ihr Com.
    „Wir haben was.“ Es war Watson. Kurz angebunden. Und sogar für seine Verhältnisse aufgewühlt. Hörbar. „Lass hören.“
    „Es gibt da einen C-Sec Officer der von beiden Ohren bis zum Arsch mit drin hängt. Wir haben ihn im Kontakt zu der Leiterin der Spionage der Allianz auf der Citadel, bis zu Kontakten zu dem Telefon der Attentäterin die er erschossen hat. Alles da. Plus Ermittlungen der Internen gegen ihn. Unser bestes Alibi.“
    „Klingt gut. Ich würde sagen das nehmen wir.“
    „Meine ich auch – vor allem weil es nach dem Sumpf klingt den wir ausrotten könnten und was von haben…“
    „Gut. Ich bin in fünf Minuten wieder da.“
    Lari, reichte ihre Tasse einem der Männer links neben der Tür. „Halt mal kurz.“ Der Mann griff perplex die Tasse und hielt sie vorsichtig direkt vor seiner Brust. Die Engländerin lächelte und zwinkerte kurz. Strich sich den Anzug glatt und packte den Türknauf, riss die Türe auf und streckte ihren Kopf rein. Ein gutes Dutzend Köpfe starrten sie an, sie war bewusst zu spät – hatte ihrem Team Zeit erkaufen wollen und hatte jetzt den erhofften Vorteil.
    „Boss – wir haben neue Ergebnisses zu den Anschlägen in den Botschaften. Ich will dem nach gehen. Ist es wichtig das ich hier bin?“ begann sie sofort und setzte einen aufgeregte Gesichtsausdruck auf, mit wenigen Worten hatte sie ihre Arbeit, ihren Ansatz und ihre bisherigen Erfolge vorgestellt und das Treffen als unwichtig markiert.
    Ihr Chef hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Er widersprach und hackte damit ihre Ermittlungen ab. Oder er akzeptierte das sie – öffentlich – einen Schritt voraus war, zu dem was er eh gewollt hatte und ließ sie los ziehen. In wenigen Augenblick wusste sie schon was es sein würde.
    „Na gut. Ich hätte Sie eh gerfragt ob sie da gedenken was zu machen. Sehr löblich wenn sie schon dran sind.“ Sagte der alte Turianer und Lari musste sich das zusammenziehen der Augenbrauen arg verkneifen. Die Asari neben ihm sah sehr unglücklich aus mit der Reaktion.
    „Los. Kümmern Sie sich darum.“
    Das war genug. Lari schlug die Türe zu und nahm die Tasse wieder an sich. Machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in ihre Abteilung. Sie hasste diese geschleimten Typen und Weiber die Leitung als eine Anerkennung verstanden und nicht als Pflicht. Pflicht gegenüber ihren Mitarbeitern und den Bewohnern der Citadel. Oder gar des Universums. Die Citadel war das Herzstück – und wer das nicht aus dem Blitz gelernt hatte war ein ‚bloody, fucking, retarted muppet‘.

    Die Engländerin durchschritt die Türe zu ihrer Abteilung, in der das Licht abgedunkelt war und sah auf einen großen Bildschirm der sich vor den Fenstern nach draußen aufgebaut hatte. Drauf waren hunderte von bunten Linien zu sehen. Sie reichte Miriam ihre Tasse und ging in die Mitte des Raumes, an den Schreibtischen vorbei und hin zu Watson. Der Kroganer saß lang gestreckt auf einem, nicht für Kroganer gebauten, Schreibtischstuhl, der sich gefährlich in jede Richtung bog unter seinem massigem Körper.
    „Was sehe ich hier.“
    Es war die neue die als erstes Antwortete. „Ein Kommunikationsprofil, von Kathleen Benedict.“
    „Gut und was sehe ich.“ Die Landsfrau schien ziemlich zufrieden. „Einen Moment.“ Sie tippte ein wenig und reichlich Linien verschwanden. „Ich isoliere die Kommunikation von Benedict auf einige Leitungen die auch untereinander in Verbindung standen und nehmen die dabei noch raus, die offizielle Leitungen waren. Dann entferne ich Allianzverschlüsselungen. Und ich entferne alle die mit Mafiaverschlüsselung laufen und die länger als 10 Minuten waren. Und aktiviere Nummern die sie im Com hatte oder geprüft hatte.“
    Es blieben nur noch sehr wenige Verbindungen offen. Sie ergaben fast ein Rad. „Jetzt blende ich die Besitzer der Nummern ein, die wir kennen.“
    „Wow.“ Das Bild ergab ein perfektes Rad. Groß und mit vielen unbekannten, aber mit einigen bekannten.
    „Das ist die Nummer die wir Rebekka Baroness von Tannberg zu ordnen konnte – vor ihrem Tod.“ Alisa deutete auf eine rote Linie. Die war sehr, sehr deutlich. „Ich habe auch Daten ausgewertet die älter als ein paar Wochen sind und mehrere Nummern zusammen gebündelt wenn sie den selben Ursprung hatten oder den validieren selben Nutzer.“ Erklärte sie. „Die grüne gehört Konrad Richter.“
    „Wenn das mal nicht eine volle Beteiligung ist.“
    „Da ist noch mehr.“ Sagte Watson.
    „Wie da ist noch mehr?“
    „Wir glaube das Tannberg nicht tot ist und das Benedict sich hat umbringen lassen.“
    Larita schnaubte und sah auf den Bildschrim.
    „Alisa. Zeigen Sie dem Chief den Ablauf.“ Die Engländerin runzelte die Stirn und nahm ohne einen Kommentar von ihrer rechten Hand – Miriam, der besten Deutschen aller Zeiten – ihren neuen Tee entgegen. „Los.“ Forderte sie auf.
    „Ich habe Bewegungsdaten – Ankunft, Abreise, Transfers zwischen Flügeln und Bezirken mit rein genommen von Dave. Dann habe ich von Jeff die Video Überwachungs- und Gesichtsanalysen übernommen und sie mit den Kommunikationsprofilen verglichen die wir schon hatten.“ Sie tippte wieder und dann begann sich die Fäden zu bewegen, erst rückwärts dann vorwärts. „Hier beginnt die Ankunft von Benedict auf der Citadel. Der Kontakt zu Tannberg, die bereits schon über zweit Telefone mit Richter in Verbindung stand. Tannberg hat davor den ehemaligen Leiter der Spionage in die Luft gejagt. Richter hat Tannberg erschossen. Benedict sucht die Nähe. Hier kommt Bewegung in Aria. Richter geht zu Benedict, als diese schon unter Hausarrest steht. Hier sehen wir eine geheime Zelle. Benedict geht alleine zu einem Treffen und wir erschossen. Hier sehen wir jemand der ziemlich sicher Tannberg ist zurückkehren auf die Citadel. Sie und Richter treffen sich. Die Nanomasken die sie verwenden sind gut, aber seit dem Blitz, haben wir neue Überwachungsgeräte, die Software und sonstige Aktivitäten erkennt und dann weganalysiert.“
    „Okay. Und was sehe ich hier?“
    „Das sollten wir rausfinden…“
    Lari sah den Kroganer an und hob eine Augenbraue. „Fein. Sehr gerne, das sieht nämlich sehr interessant aus. Aber für was bitte?“
    „Verschwörung gegen die Pax Citadel?“
    „Fadenscheinig.“ Knurrte Larita.
    „Naja – aber warum sollten wir es nicht mal nutzen? Zumindest bis wir wissen was dahinter steckt?“ Die Engländerin gab sich gar keine Mühe ihren Missmut zu verbergen. Sie hasste auf fadenscheinige Verbrechen, gegen fadenscheinige Gesetzte mit fadenscheiniger Genehmigung zu handeln. Lari tat dies grundsätzlich nicht – im Gegensatz zu allen anderen auf der Citadel die eine Berechtigung dazu hatten Gesetze durch zusetzten.
    „Na komm. Da läuft was. Da läuft was großes. Und im Moment, mit dem Blitz im Rücken, der Bedrohungslage die Shepard aufgebaut hat, der Allianz die in sich selbst sich nicht sicher ist ob sie die Position leben will die sie hat oder ob sie glauben will was Cerberus sagt, würde ich meinen, das wir einen Officer der C-Sec, der offensichtlich gegen seinen Eidverstößt und gegen Verbrechen gegen die Pax Citadel beteiligt ist, als Grund nehmen sollten, mehr zu erfahren. Wir sind schließlich auch quasi ein Geheimdienst.“
    Die Lady atmete durch und nahm einen Schluck Tee. “Gut. Finden sie mir Richter.“
    Alisa grinste. „Schon gemacht.“ Lari starrte sie an. „Bitte?“
    „Nun Coms lassen sich tauschen. Gesichter nicht.“

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    Der Jagdhund stand vor der Türe zu dem Meetingraum der Abteilungsleiter und wusste das ihr nun eine sehr unangenehme Unterhaltung bevor stand. Doch bevor sie die Hand auf den Türknauf legen konnte, klingelte ihr Com.
    „Wir haben was.“ Es war Watson. Kurz angebunden. Und sogar für seine Verhältnisse aufgewühlt. Hörbar. „Lass hören.“
    „Es gibt da einen C-Sec Officer der von beiden Ohren bis zum Arsch mit drin hängt. Wir haben ihn im Kontakt zu der Leiterin der Spionage der Allianz auf der Citadel, bis zu Kontakten zu dem Telefon der Attentäterin die er erschossen hat. Alles da. Plus Ermittlungen der Internen gegen ihn. Unser bestes Alibi.“
    „Klingt gut. Ich würde sagen das nehmen wir.“
    „Meine ich auch – vor allem weil es nach dem Sumpf klingt den wir ausrotten könnten und was von haben…“
    „Gut. Ich bin in fünf Minuten wieder da.“
    Lari, reichte ihre Tasse einem der Männer links neben der Tür. „Halt mal kurz.“ Der Mann griff perplex die Tasse und hielt sie vorsichtig direkt vor seiner Brust. Die Engländerin lächelte und zwinkerte kurz. Strich sich den Anzug glatt und packte den Türknauf, riss die Türe auf und streckte ihren Kopf rein. Ein gutes Dutzend Köpfe starrten sie an, sie war bewusst zu spät – hatte ihrem Team Zeit erkaufen wollen und hatte jetzt den erhofften Vorteil.
    „Boss – wir haben neue Ergebnisses zu den Anschlägen in den Botschaften. Ich will dem nach gehen. Ist es wichtig das ich hier bin?“ begann sie sofort und setzte einen aufgeregte Gesichtsausdruck auf, mit wenigen Worten hatte sie ihre Arbeit, ihren Ansatz und ihre bisherigen Erfolge vorgestellt und das Treffen als unwichtig markiert.
    Ihr Chef hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Er widersprach und hackte damit ihre Ermittlungen ab. Oder er akzeptierte das sie – öffentlich – einen Schritt voraus war, zu dem was er eh gewollt hatte und ließ sie los ziehen. In wenigen Augenblick wusste sie schon was es sein würde.
    „Na gut. Ich hätte Sie eh gerfragt ob sie da gedenken was zu machen. Sehr löblich wenn sie schon dran sind.“ Sagte der alte Turianer und Lari musste sich das zusammenziehen der Augenbrauen arg verkneifen. Die Asari neben ihm sah sehr unglücklich aus mit der Reaktion.
    „Los. Kümmern Sie sich darum.“
    Das war genug. Lari schlug die Türe zu und nahm die Tasse wieder an sich. Machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in ihre Abteilung. Sie hasste diese geschleimten Typen und Weiber die Leitung als eine Anerkennung verstanden und nicht als Pflicht. Pflicht gegenüber ihren Mitarbeitern und den Bewohnern der Citadel. Oder gar des Universums. Die Citadel war das Herzstück – und wer das nicht aus dem Blitz gelernt hatte war ein ‚bloody, fucking, retarted muppet‘.

    Die Engländerin durchschritt die Türe zu ihrer Abteilung, in der das Licht abgedunkelt war und sah auf einen großen Bildschirm der sich vor den Fenstern nach draußen aufgebaut hatte. Drauf waren hunderte von bunten Linien zu sehen. Sie reichte Miriam ihre Tasse und ging in die Mitte des Raumes, an den Schreibtischen vorbei und hin zu Watson. Der Kroganer saß lang gestreckt auf einem, nicht für Kroganer gebauten, Schreibtischstuhl, der sich gefährlich in jede Richtung bog unter seinem massigem Körper.
    „Was sehe ich hier.“
    Es war die neue die als erstes Antwortete. „Ein Kommunikationsprofil, von Kathleen Benedict.“
    „Gut und was sehe ich.“ Die Landsfrau schien ziemlich zufrieden. „Einen Moment.“ Sie tippte ein wenig und reichlich Linien verschwanden. „Ich isoliere die Kommunikation von Benedict auf einige Leitungen die auch untereinander in Verbindung standen und nehmen die dabei noch raus, die offizielle Leitungen waren. Dann entferne ich Allianzverschlüsselungen. Und ich entferne alle die mit Mafiaverschlüsselung laufen und die länger als 10 Minuten waren. Und aktiviere Nummern die sie im Com hatte oder geprüft hatte.“
    Es blieben nur noch sehr wenige Verbindungen offen. Sie ergaben fast ein Rad. „Jetzt blende ich die Besitzer der Nummern ein, die wir kennen.“
    „Wow.“ Das Bild ergab ein perfektes Rad. Groß und mit vielen unbekannten, aber mit einigen bekannten.
    „Das ist die Nummer die wir Rebekka Baroness von Tannberg zu ordnen konnte – vor ihrem Tod.“ Alisa deutete auf eine rote Linie. Die war sehr, sehr deutlich. „Ich habe auch Daten ausgewertet die älter als ein paar Wochen sind und mehrere Nummern zusammen gebündelt wenn sie den selben Ursprung hatten oder den validieren selben Nutzer.“ Erklärte sie. „Die grüne gehört Konrad Richter.“
    „Wenn das mal nicht eine volle Beteiligung ist.“
    „Da ist noch mehr.“ Sagte Watson.
    „Wie da ist noch mehr?“
    „Wir glaube das Tannberg nicht tot ist und das Benedict sich hat umbringen lassen.“
    Larita schnaubte und sah auf den Bildschrim.
    „Alisa. Zeigen Sie dem Chief den Ablauf.“ Die Engländerin runzelte die Stirn und nahm ohne einen Kommentar von ihrer rechten Hand – Miriam, der besten Deutschen aller Zeiten – ihren neuen Tee entgegen. „Los.“ Forderte sie auf.
    „Ich habe Bewegungsdaten – Ankunft, Abreise, Transfers zwischen Flügeln und Bezirken mit rein genommen von Dave. Dann habe ich von Jeff die Video Überwachungs- und Gesichtsanalysen übernommen und sie mit den Kommunikationsprofilen verglichen die wir schon hatten.“ Sie tippte wieder und dann begann sich die Fäden zu bewegen, erst rückwärts dann vorwärts. „Hier beginnt die Ankunft von Benedict auf der Citadel. Der Kontakt zu Tannberg, die bereits schon über zweit Telefone mit Richter in Verbindung stand. Tannberg hat davor den ehemaligen Leiter der Spionage in die Luft gejagt. Richter hat Tannberg erschossen. Benedict sucht die Nähe. Hier kommt Bewegung in Aria. Richter geht zu Benedict, als diese schon unter Hausarrest steht. Hier sehen wir eine geheime Zelle. Benedict geht alleine zu einem Treffen und wir erschossen. Hier sehen wir jemand der ziemlich sicher Tannberg ist zurückkehren auf die Citadel. Sie und Richter treffen sich. Die Nanomasken die sie verwenden sind gut, aber seit dem Blitz, haben wir neue Überwachungsgeräte, die Software und sonstige Aktivitäten erkennt und dann weganalysiert.“
    „Okay. Und was sehe ich hier?“
    „Das sollten wir rausfinden…“
    Lari sah den Kroganer an und hob eine Augenbraue. „Fein. Sehr gerne, das sieht nämlich sehr interessant aus. Aber für was bitte?“
    „Verschwörung gegen die Pax Citadel?“
    „Fadenscheinig.“ Knurrte Larita.
    „Naja – aber warum sollten wir es nicht mal nutzen? Zumindest bis wir wissen was dahinter steckt?“ Die Engländerin gab sich gar keine Mühe ihren Missmut zu verbergen. Sie hasste auf fadenscheinige Verbrechen, gegen fadenscheinige Gesetzte mit fadenscheiniger Genehmigung zu handeln. Lari tat dies grundsätzlich nicht – im Gegensatz zu allen anderen auf der Citadel die eine Berechtigung dazu hatten Gesetze durch zusetzten.
    „Na komm. Da läuft was. Da läuft was großes. Und im Moment, mit dem Blitz im Rücken, der Bedrohungslage die Shepard aufgebaut hat, der Allianz die in sich selbst sich nicht sicher ist ob sie die Position leben will die sie hat oder ob sie glauben will was Cerberus sagt, würde ich meinen, das wir einen Officer der C-Sec, der offensichtlich gegen seinen Eidverstößt und gegen Verbrechen gegen die Pax Citadel beteiligt ist, als Grund nehmen sollten, mehr zu erfahren. Wir sind schließlich auch quasi ein Geheimdienst.“
    Die Lady atmete durch und nahm einen Schluck Tee. “Gut. Finden sie mir Richter.“
    Alisa grinste. „Schon gemacht.“ Lari starrte sie an. „Bitte?“
    „Nun Coms lassen sich tauschen. Gesichter nicht.“

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