Die Citadel: Präsidium

Froh darüber, dass sie an dem Nachrichtenhörenden Burschen vorbei gegangen waren und Mrs. Morgan die Nachricht unkommentiert ließ, entspannte sich Galens Haltung wieder ein wenig, ohne jedoch die militärische Note zu verlieren, immerhin spazierte er neben einer Vorgesetzten her.

„Ich verbrachte wenig Zeit mit meinen Geschwistern...“, gab Galen zu, „...es erstaunt mich auch, dass es sie überhaupt gibt, war mein Vater ja kaum zu Hause. Und nahm mich die meiste Zeit mit. Aber ich würde sie nicht missen wollen. Ihre Existenz gibt mir zumindest den schönen Schein, dass diese ganze Familiensache einen positiven Aspekt hat. In ihrer Denkweise fanden sie es wohl ganz amüsant sich lieber ein Beispiel an mir zu nehmen, sie sind auch gerade in dem aufmüpfigem Alter... ich hoffe, dass sie die Meinung nicht ändern werden.“

„Familie ist sowieso ein dehnbarer Begriff... aber ein sehr interessanter. Auch im Vergleich der verschiedenen Wesen dieses Universums.“, warf Galen schließlich ein und kam damit auf eines seiner Lieblingsthemen zurück, „Der Begriff „Familie“ ist in den unterschiedlichen Kulturkreisen des Universums völlig verschieden konnotiert. Die kurzlebigen Salarianer haben wohl ein völlig anderes Verständnis von Familie, als wir. Und die Asari, die unglaublich alt werden können und gelegentlich Kinder mit verschiedenen Partnern haben... Partner, die möglicherweise längst tot sind, weil sie einer Spezies angehören, die bei weitem nicht so alt wird, haben eine viel flexiblere Ansicht über solche Dinge.“

Nachdenklich runzelte Galen die Stirn.
„Interessant wäre es vielleicht einmal zu wissen, wie bei ihnen das Problem gelegentlicher Uneinigkeiten gelöst werden, wenn es um die Zukunft ihrer Sprösslinge geht … “, meinte er schließlich, „ … ein vierjähriges Studium ist viel zu kurz, um alle interessanten Fragen zu beantworten.“

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