Cel schwieg und ließ sein gegrummel über sich ergehen. Sah ihm für einen Moment nach und schüttelte dann leicht den Kopf. Manchmal. Manchmal. Manchmal hatte sie gute Lust ihm den Hintern zu versohlen. Nicht das möglich gewesen wäre. Es war sogar vollkommen unmöglich. Barney hatte zu jedem Zeitpunkt ihre Rangeleien gewonnen.
Sie war kräftig und furchtbar gelenkig, aber selbst mit ihrer Ausbildung und Übung, hatte sie schlicht weg keine Chance gegen Barney, seine Körpermasse, seine Muskelkraft die er mobilisieren konnte. Er war ein Tier - irgendwie. Also verwarf sie den Gedanken und akzeptierte das er tat was er tat und das er das gut tat. In der Regel. Unkonventionell, allemal, aber immer doch auch professionell und korrekt. Auch wenn es mal notwendig war etwas drastischer zu sein. War zumindest vollkommen dem Profil eines SOD Mitarbeiters entsprach. In der Zivilisation unauffällig zu arbeiten war nun ja nicht seine Aufgabe. Eher die ihre.
Nun gut, grübeln darüber brachte auch nichts.
Stattdessen musste sie sich überlegen wie sie dieses Massaker hier vertuschen konnte. Eines der großen Probleme auf einer Station war, die Entsorgung von solchen Dingen hier. Hatte man ein oder maximal eine Hand voll Opfer, war die nächste Luftschleuse der beste Freund den man haben konnte. Auf einem Planeten eine Stall voll hungriger Schweine, oder ein großes Feld auf dem Jahre lang nicht gebaut werden würde. Oder eine Müllpresse die es wiederrum ja auch auf einer Station gab.
Dummerweise, wurde die Entsorgung pro weiterem Kopf schwieriger und langwieriger. Wenn man dann noch einen ganzen Tatort an der Backe hatte - wie hier - dann wurde es etwas komplizierter. Der erste Vorteil war das wir hier das Lager von Kriminellen hatten, deren wahre Hintergründe bei einer genaueren Überprüfung im Sinne von Mordermittlungen natürlich heraus gefunden werden würden. Das führte zwangsweise dazu, das man sich nicht soviel Gedanken machten musste über die Vertuschung der Todesumstände, sonden mehr um die Frage, wie bekomme ich meine Spuren getilgt. Und diese Frage war immer recht einfach zu beantworten.
Wobei man auch hier separieren musste. Ging es darum das bekannt war das Spuren vernichtet worden war, sollte also ein Zeichen gesetzt werden, oder sollte es wirklich verwischt sein. In diesem Fall konnte man getrost davon ausgehen, das es die Spur wirklich verwischt werden sollte. Ergo, fielen, chemische Reinigungsmittelchen aus dem Raster der möglichen Problemlöser. Und der alte Freund Feuer wurde wieder zu Rate gezogen. Damit blieb die nächste Frage. Wie legt man ein Feuer um genau das zu zeigen was es nämlich im Gesamtbild werden musste.
Ein Kampf unter Kriminellen.
Celeste ging hinüber zur Bar und nahm alle Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit heraus, warf sie eine nach der anderen in den Raum. Auf Teppiche und Möbel, auf den Boden und and Wände. Nahm eine letzte Flasche und übergoß damit die Spuren die Barney und sie hinterlassen hatten, an Waffen, an Türen und Fenstern, und natürlich - im Falle ihres Bruderherzes - auf Blutlachen von ihm, respektive des Messers und der Kugel in der Spüle.
Dann kam Barney auch schon wieder und berichtete ihr von seiner Heldentat.
"Prima. Das reicht uns ja dann wohl und wir brauchen kein Time Out." versuchte sie es mal wieder an einer Metapher die Barney wohl bentutz hätte aus seinem 'Sport'. Ihr war klar das er innerlich mit den Augen rollen würde, oder blöd grinsen. Also ließ sie es dabei und setzte sich ihre Sonnenbrille auf die Nase, trat dabei die Kleidung in eine der Alkohollachen und grinste vor sich hin.
"Dann wollen wir doch mal. Ich hol den Wagen und du den Fettsack. Ich weiß da einen kuscheligen Ort an dem wir ihn los werden - auf eine entsprechen freundliche Art." flötete sie auf eine unangenehm fröhliche Art, deren entstehen Barney vollkommen unbegreiflich war. Sie hatte diese leicht irritierende Art ihre Stimmungen zu wechseln wie ein Model bei einer Modenschau die Kleidung. Das machte sie zu einer furchtbaren Person bei Gesprächen und Verhören. Furchtbar für den armen Gegenüber. Sie griff in ihre Hosentasche und zog eine Streicholzschachtel hervor, um dann mit geschickten Fingern ein einzelnes der Hölzchen aus der schmalen Schublade zu ziehen. Sah Barney nach der sich schon auf den Weg machte zu ihrem neuen Freund.
Mit einer leichten Bewegung aus dem Handgelenk riss sie das Streichholz an und beobachtete die kleine Flamme wie sie anfing sich vom Kopf, und dem Schwefel der dort festgeklebt war, runter am Holz entlang zu arbeiten. Fokusierte das tanzelnde Flämmlein für einen Moment, nur um es dann auf den Boden in eine der Lachen zu schnippen.
Das Feuer würde jede DNA vernichten, sowie jeden Fingerabdruck. Das reichte vollkommen. Mit schnellen, aber nicht eiligen Schritten verließ sie das Haus und ging, ganz entspannt und unauffällig zu dem Wagen den sie ein Stück entfernt geparkt hatten. Setzte zurück und fuhr dann von hinten in die Gasse wo Barney mit dem Blödmann wartete. Ließ ihn den Mann in den Kofferraum wuchten, den sie von innen geöffnet hatte, und dann einsteigen um davon zu fahren.
"Das war doch mal ein Spaß." sagte sie tonlos und lächelte vor sich hin. "Jetzt werden wir den Deppen los, und dann suchen wir dir einen Arzt. Oder?"