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  1. #81
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Nun war Arseni seit jeher ein Opportunist höchster Güte. Schon in Kindesjahren hatte er sich mit Daniel wohl mehr deshalb angefreundet, da er grimmig drein blickte und somit der eher schwächliche junge Arseni keine allzu bösen Blicke erntete. Als Privatdetektiv hielt er sich am liebsten an jene die zu gewinnen schienen, das war die C-Sec – wusste er nicht weiter, ging er dorthin. Hatte er Angst vor einem Fall, ging er dahin. Ein Ehrenkodex wie die Detektive eines Film Noirs empfand er nie. Als er sich dem Bund anschloss, war das, weil er woanders nicht mehr hinkonnte. Die Citadel war zu heiß geworden, das Verbrechen einen Hauch zu dicht am ihm dran. Der rettende Turianer, der seine Rekrutierung durchgepeitscht hatte, würde ihn jetzt wohl verfluchen. Doch Arseni war Opportunist und der Bund hatte sich gerade vor seinen Augen in ein sinkendes Schiff gewandelt, und er war der Matrose der mit seinen Händen den Maschinenraum vor der Wasserflut befreien sollte.

    Die Frage weshalb der Bund ausgerechnet diese Daten wollte, schienen sie doch ganz genau zu wissen was Yvonne gesammelt hatte, sonst hätten sie ihn nicht, trotz C-Sec Streitkräfte dorthin geschickt, ließ ihn immer noch nicht los. Stand es so schlecht um die Organisation, wurden sie machthungrig, hatte sich der Selbstjustiz-Gruppe zu einem fanatischen Rächerkommando entwickelt? Es gab derlei einige Erklärungen, die aus Hirngespinsten entstanden. Er war zu weit weg von jedweder Operationsbasis als das er hinter die Fassade blicken hätte können, nur ein paar Nachrichten pro Woche, die Anweisungen, das Gehalt und hier und da traf er auf Leute wie Dante, die sich aber immer nur ihm zu erkennen gaben, niemals hatte er sich zuerst als Bundagent vorgestellt. Das kleinste Zahnrad - ein Sucher des Bundes. Mag sein, dass er aufgestiegen wäre… zu einem wahren Verbrechensbekämpfer. Aber das war nicht Arseni, kein Revolverheld und niemand der für ein höheres Ziel kämpfte. Sich selbst die Haut zu retten, das reichte ihm schon.

    „Hm“, hörte er Calix Ausführungen zu und reimte sich seine Optionen zusammen, „das mit dem Bund scheint mir immer noch am sinnvollsten zu sein. Wir tun einfach so als wäre nichts passiert und ich… ich werde erst einmal dich begleiten. Ich meine, komm schon, der Bund mag jetzt vielleicht bald mal am Arsch sein, aber hey – noch bin ich auf der Gewinnerseite, oder etwa nicht? Und zu meinem Handler, hm – der sollte schon bald aufschlagen. Am Com klang es so als wollten sie vorbei schauen oder sich aber bald melden, wer weiß das schon. Am liebsten wäre es mir die kämen gar nicht mehr…“
    Aber bei Calix Vorschlag der C-Sec die Daten zu übermitteln, fiel ihm kurz darauf was ein. „Außerdem, mir fehlen mittlerweile die C-Sec Kontakte. Klar gibt es da ein paar, aber wer weiß schon ob die nicht auch korrupt sind?“ Und dann entschloss er sich nach einem bestimmten Namen zu suchen. Er tippte zuerst Sooth ein, doch da erschien nichts. Und als er dann Akyra eintippte, folgte lange Zeit kein Ergebnis. Bis ein Querverweis auftauchte, kein Eintrag von ihr, aber ihr Name schien auf. Die Kartei von Konrad Richter wurde aufgeworfen. Arseni schauderte kurz, las sich die Sachen durch. Sicherlich hatte er nichts mit Akyras Tod zu tun, aber Akyras unfreiwilliges, verfluchtes Geschenk an ihn, ihre Erinnerungen, brannten stets tief in seinem Kopf, wurde immer wieder an die Oberfläche geschürft, kamen mit der Flut und verschwanden durch die Ebbe.

    „Sieh dir das an, Calix“, murmelte Arseni, griff sich zaghaft ans Kinn, rieb daran und langsam formte sich ein Siegerlächeln. „Wenn der Bund meint mit uns zu blödeln, geben wir die Dateien jemanden den man nicht mit uns in Verbindung bringt – den aber Akyra kannte, die verstorbene C-Sec Agentin auf der Invisible Hand… dem wir vertrauen könnten. Wenn wir ihm die Wahrheit überzeugend darbieten, könnten wir die Liste wirklich loswerden und somit die Zielscheibe von unserem Rücken ausradieren?“

  2. #82
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Calix hatte gar nicht daran gedacht, dass sie die Daten genauso gut ausversehen korrupten C-Sec Personal in die Hände spielen könnten, was bei erneutem Nachdenken aber nicht ganz unwahrscheinlich wahr – die Liste war lang, sehr lang. Er dachte an den Officer, der ihn auf dem Präsidiumsring wegen Falschparkens angeschnauzt hatte. Stand der auch auf der Liste? Irrelevant.
    Arseni nannten einen Namen: Konrad Richter. Der Mensch baute darauf, dass dieser ihnen helfen würde, weil sie eine gemeinsame Bekannte hatte. Doch würde das Reichen? Eine Bekanntschaft? Es würde Dinge erleichtern. In Gedanken fluchte er kurz. Zu viele Unbekannte. Nichts war vorhersehbar.
    Für so was war er nicht geschaffen. Er war da, um Aufträge zu erledigen. Ganz einfach, ohne Fragen, ohne Kopfzerbrechen. Doch einmal übernommen und plötzlich stürzte sein Kartenhaus von Leben zusammen und Raxtar tauchte aus den Niederhöllen seiner Seele wieder auf. Er schüttelte kurz den Kopf, vertrieb seine Gedanken.
    „Möglich, dass es funktioniert.“ Er dachte an einige ehemalige Auftraggeber und Organisationen, mit denen er zu tun hatte. „Aber erwarte nicht, dass die Zielscheibe verschwindet. Sie wird höchstens kleiner. Solche Organisationen sind nachtragend.“ Und schicken einen dann Leute wie mich auf den Hals. Er schnaubte spöttisch. „Doch egal. Es ist besser als nichts.“
    Er wollte gerade wieder zum Sprechen ansetzten, da blitzte etwas in seinem Augenwinkel auf. Erst dachte er an eine Waffe, doch das war absurd. Nicht aus Richtung Wand. Als er sein Blick über jene schweifen lies, konnte er aber nichts Sonderbares erkennen. Doch als ein Shuttle vor dem Fenster lang flog reflektierte es einen Lichtstrahl von draußen und warf ihn in den Raum gegen die Wand. Wieder blitzte es beinahe unmerklich in seinem Blickfeld. Von oben. Er betrachte die Stelle genauer. Ein kleines Lüftungsgitter war dort in der Wand eingelassen. Eine kleine Brise frische Luft blies ihm entgegen, als er mit der Hand nach dem Gitter griff und es löste. Dahinter kam eine kleine Konstruktion zum Vorschein, die da nicht hingehörte. Er holte sie raus, lies das Gitter klappernd fallen. „Scheiße“, murmelte er. Er sah sich die Kamera kurz genauer an und zerdrückte diese dann in seiner Hand. Sie knisterte kurz, dann war sie nur noch Elektroschrott.
    Doch bevor er oder Arseni noch etwas sagen konnte hämmerte Jemand an der Tür rum.
    „Ax, begib dich in die Umgebung. Standby“, funkte Calix. „Bestätigt.“ Sie wurden die ganze Zeit beobachtet und er glaubte zu wissen von wem.
    „Ich glaube das ist für dich“, sagte er an Arseni gewandt, als das Hämmern an der Tür von undeutlichen Rufen begleitet wurde.

  3. #83
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Überrascht starrte er für einen Moment Calix Fund an ehe jener diesen vor ihn zerdrückte und ihn zurück in die Gegenwart damit riss. Kurz kamen in ihm Befürchtungen auf, weshalb und wie lange schon. Seit er nicht mehr auf der Citadel war oder schon früher? Wie viel sie wohl mitgehört hatten im Laufe der Jahre. Moment, war es denn überhaupt der Bund… dämliche Frage, natürlich war es der Bund. Jemand hämmerte an die Tür. „Dann lassen wir sie doch mal rein, nicht?“ murmelte Arseni, mehr an sich gerichtet als wirklich das offensichtliche Calix predigend.

    Als er die Tür über einen Schalter aufschloss und sie sich öffnete, stand ein ihm unbekannter Mann vor ihm. Er hätte eigentlich mit einem Turianer oder Salarianer gerechnet, derlei Typen übernahmen normalerweise den Job des Handlers. Dieser hier wirkte nicht wie ein Handler. Bleiches Gesicht, zerzauste, braune Haare, ein altmodischer, befleckter Hut, der von der Zeit schon das ein oder andere Loch spendiert bekam, fast schwarze Augenringe und eine bedrohliche Aura, die vor allem durch den braunen, leicht verdreckten Mantel, die vom Karies geplagten Zähne und das zynische Lächeln signalisiert wurde als Arseni den Kerl vor sich sah. Wenn so die Guten in der Galaxie aussahen, wie schaurig mussten erst die Bösewichte aussehen. Mit seiner rechten Hand trug er einen unscheinbaren Aktenkoffer.

    „Herr Vigo – mein Name ist…“, da fiel ihm Calix auf, „eigentlich hatte ich gehofft Sie würden mir das bisschen Anonymität noch lassen.“ Er trat ein und zog einen Handschuh aus, richtete die freie Hand vor Arseni hin – um groß zu plaudern war er wohl nicht gekommen.
    „Natürlich“, schnaubte Arseni, zögerte nicht lange und wollte schon direkt die Disc dem Mann in die Hand drücken, zögerte aber einen Moment noch. „Und das war es dann?“
    „Wie meinen?“ Der Fremde schwenkte seinen Kopf zwischen Arseni und Calix, beäugte den Elcor eher unnötig, und griff dann einfach nach der Disc. Er inspizierte sie einen Moment lang. „Die Arbeit fängt doch gerade erst an, Herr Vigo.“
    „Ich dachte ehrlich gesagt, ich würde jetzt erst einmal Ur…“
    „Sagen Sie, ihr Kumpane, ihr angeheuerte Muskel, wie viel weiß er über unsere Organisation, hm?“
    „Das glaube ich wissen sie besser.“
    „Hm – in der Tat. Nur möchte ich es lieber aus Ihrem Mund hören.“
    Arseni schluckte, zweifelte kurz an seinen eigenen Intentionen. „Nur die Struktur, keinen… oh, doch und den Namen. Aber nichts Relevantes. Und wenn er bezahlt wird, ist alles gut. Wegen ihm haben wir die Daten.“
    „Natürlich“, seufzte der Mann und ließ von Calix ab, klatschte stattdessen Arseni einmal hart auf die Schulter, kein netter Schulterklaps, eher eine Warnung. „Wir hatten eigentlich gehofft, Sie würden die Daten mit wesentlich weniger… Gewalt beschaffen. Das war schließlich der Grund warum wir Sie ausgewählt haben, damit sie es so wie auf der Invisible Hand regeln. Diskret, unerkannt. Die C-Sec ist hinter ihnen her.“
    „Tja, Glück für mich, dass ich bei einer so tollen Organisation bin.“ Der Mann schwieg, weichte stattdessen nur mit seinem Blick aus und aus lauter Nervosität, die langsam in Arseni aufkeimte, holte er die Packung heraus, bot dem Fremden eine an und zündete sich eine an. „Was will der Bund überhaupt mit diesen Daten, wir operieren doch nur in den Terminus System.“ Der Handler ignorierte ihm die dargebotene Friedenszigarette.
    „Da lagen Sie sehr richtig mit Ihrer These, zuvor. Korrupte C-Sec Agenten haben einen ungemeinen Wert und wir sind es mittlerweile Leid die unbedeutenden Terminus Systeme zu säubern, während die andere Seite der Galaxie ihrer Dekadenz, dem Verbrechen, den Ungeheuerlichkeiten frönt. Über diese Agenten hingegen – nur, wir werden endlich unbeschränkten Zugriff erlangen in die heiligste Stätten des Citadel-Raums. Palaven, die Erde, Thessia, der Präsidiumsring.“ Also handelt es sich um Rekrutierung, weniger um ein Abschlachten von korrupten Agenten. Nun, zumindest das klang nachvollziehbar. „Warum haben Sie Yvonne am Leben gelassen, Herr Vigo?“
    „Wir gehen weit zurück. Das wäre gewesen als würde ich einen Teil meiner Vergangenheit auslöschen.“
    „Nun – manchmal ist gerade das nötig. Wegen Enttäuschung, Rache, Notwendigkeit. Dante hatte ebenfalls gehofft, Sie würden es als notwendig erachten um Ihre eigene Haut zu retten.“
    „Sagt Sie etwa gegen mich aus?“
    „Tz, darüber können auch wir nur spekulieren. Es ist nicht so als hätten wir überall unsere Ohren.“
    „Und so kommen wir wohl wieder zurück zur Liste.“ Er zog ewig lange an der Zigarette.
    „Clever“, schnaubte der Fremde wertschätzend. „Es ist schon recht komisch die Situation nicht? Ihr riesiger Partner, Kamerad wartet auf ihr Geld und Sie wissen nicht was zu tun ist. Und dann haben Sie auch noch darüber gefaselt, was Sie mit den Daten anstellen. So als gebe einen Ausweg, einen anderen als uns die Daten schlichtweg zu überlassen, uns Loyalität zu zeigen. Doch die Neugier siegt doch immer – und zugegeben, würde Sie das nicht tun, wäre das Leben wohl auch langweilig. Sie dachten sich sie könnten Ihre Optionen abwiegen, Ihr bestes Deck herausfinden und es dann spielen. Nun, Herr Vigo, ich denke es ist Zeit die Zusammenarbeit zu beenden. Anstatt dass Sie uns verlassen, wird der Bund Sie verlassen. Denn, glauben Sie es oder nicht, wir brauchen keine Leute wie Sie. Ihre Gedankenspielereien, die sich um den Verrat drehen, die offenbaren, dass es nicht lange dauern wird bis sie einbrechen, Ihre fehlende Konsequenz, bei Ermittlungen, bei Yvonne. Wir zahlen Sie doch nicht aus Wohltätigkeit, sondern aufgrund einer Aufgabe – und diese haben Sie mittlerweile zu häufig nicht erfüllt. Beachten Sie dies als Ihr Entlassungsgespräch.“
    „Moment“, Arseni konnte nicht recht verstehen, war es das... und seine eigene Haut. Irgendwie hatte er sich das dramatischer vorgestellt, im Kugelhagel, auf einer Brücke im Wind. Stattdessen hier in Opas Wohnung, ein Typ, den er noch nie gesehen hatte, schwafelte was davon was für Fehltritte er sich geleistet hat. „Und… die C-Sec?“
    „Ihr Partner wird natürlich ausgezahlt“, fuhr der Handler fort ohne recht zuzuhören. „Was Sie angeht, Herr Vigo, ich würde Ihnen vorschlagen ein Zuhause in den Terminus-Gebieten zu suchen und dort ihr Glück als Privatdetektiv wagen. Der Citadel-Raum ist nun sicherlich nichts mehr für Sie. Und bevor Sie auf dumme Gedanken kommen, denken Sie daran, wir haben jetzt unsere Quellen auch in der C-Sec.“ Der Fremde wandte sich ab von Arseni und ging ein paar Schritte zum Tisch, legte den Aktenkoffer dort ab. „Ihre Abfindung, Herr Vigo, und der Sold ihres Kameraden. Ich bin mir sicher, Sie werden eine gerechte Verteilung vornehmen“, sprach er an Calix gewandte, schmunzelte leicht und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, verbeugte sich sogar leicht. Dann wollte er schon gehen.

    Arseni hingegen konnte sein Los immer noch nicht ganz fassen. Doch - es blieb die große Tragik aus. Kein Zerschmettern seines Weltbildes, kein verzweifeltes Suchen nach einem Sinn, fehlende Gefühlswallungen von Angst und Furcht, Verzweiflung; er konnte nur schweigen, mitansehen wie die letzten paar Jahre Treue scheinbar nichts gezählt hatten – die Fehltritte, die Lügen, die Schwächen holten ihn ein. Er sah wenig Sinn darin zu betteln, um eine zweite Chance, um sein Leben, dies alles zu hinterfragen, nicht einmal Wut ob des Komplotts. Und nun da Calix auch noch ausgezahlt wurde, eigentlich sogar mit seinem Geld, stand er endgültig für einen Moment mit dem Rücken zur Wand. Er verstand und akzeptierte es. Arseni, letztendlich war er nun doch auf der Flucht, vermeintlich ein lebenlang.

  4. #84
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Calix Augen folgten dem Koffer. Die Aufforderung des Handlers sich alles zu nehmen und Arseni zu hintergehen war so subtil wie ein pinkes Shuttle, das mit einer Blaskappelle beladen in einen Hochsicherheitstrakt eindringen will. Doch innerlich musste er grinsen. Er hätte sich das Geld gekrallt, wenn er Arseni nicht noch brauchen würde – hinzukam, dass er irgendwie anfing den Menschen zu mögen. Und gerade weil Arseni jetzt sozusagen in Calix‘ Auftrag stand, hatte er ein Problem damit, wie sich das Treffen entwickelt hatte und dass der Handler jetzt mitsamt Daten die Wohnung verlassen wollte.
    „Moment“, ergriff Calix das Wort an den Handler gerichtet. Dieser blieb stehen und sah ihn verwundert an. Calix fing an um den Handler herumzulaufen. „Es gibt ein Problem.“ Der Mann drehte sich mit ihm.
    „So? Ihre Bezahlung liegt da in dem Koffer. Ich bin mir sicher, dass Sie seinen Inhalt gerecht verteilen.“ Wieder dieser subtile Hinweis. Hält der mich für total bescheuert? Ebenso subtil wie die Hinweise des Handlers blieb Calix vor der einzigen Tür stehen, die aus dem Raum führte und versperrte ihm somit den Weg nach draußen. Dieser bemerkte das und verengte die Augen. „Ich wüsste nicht, was es sonst noch…“
    Doch Calix unterbrach ihn: „Ich hab ein Problem damit, dass Herr Vigo von der C-Sec verfolgt werden soll.“
    Dem Handler schossen die Augenbrauen nach oben. Doch kurz darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Tja.“ Er warf die Arme in die Luft. „Da kann man nichts machen. Wenn Sie mich jetzt bitte durchlassen würden.“
    Calix hatte so was erwartet, doch trotzdem wurde er wütend auf diesen kleinen aufgeblasenen Sack.
    „Nein.“
    Der Handler blieb stehen. Sämtliche Gelassenheit fiel von ihm ab und plötzlich hatte er eine Pistole in der Hand. „Lassen Sie mich sofort raus, sonst...“
    „Sonst was?“, murmelte Calix, „Erschießt du mich? Mit dem Ding?“ Er dachte an die beiden Mechs, die ihn durchsiebt hatten.
    „Ja, mit dem Ding. Und jetzt zur Seite. Sofort!“
    Jetzt wurde Calix wütend. Er hatte kein Bock mehr auf dieses Possenspiel. Schneller als der Mensch es wohl für möglich gehalten hatte, überbrückte Calix die kurze Distanz zwischen ihnen, packte den Handler mit seiner linken und donnerte ihn gegen die Wand. Der Handler keuchte auf, ließ die Waffe klappernd fallen und versuchte die Hand wegzudrücken, die sich wie ein Schraubstock um seine Brust gelegt hatte.
    „Was zum“, keuchte er, doch er kam nicht weiter.
    „Du hattest deine Chance, also komm gar nicht auf die Idee nachtragend zu sein“, brummte Calix dem Handler ins Gesicht. Dieser öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Calix donnerte ihn erneut gegen die Wand. Der Kopf des Mannes knirschte als er kurz nach seinen Körper gegen die Wand schlug. Seine Augen verdrehten sich und er verlor das Bewusstsein.
    „Auch gut“, sagte Calix zu sich selbst und fummelte aus den Taschen des Handlers die OSD mit den C-Sec Daten hervor.
    „Fang.“ Er warf sie Arseni zu. „Du brauchst gar nicht so zu gucken.“ Doch der Mensch guckte weiter so. Er seufzte. „Also gut. Wenn ich mich entscheiden würde, wer mich jagen soll und ich hab die Wahl zwischen einem Möchtegernsyndikat und der C-Sec, dann entscheide ich mich für das Möchtegernsyndikat. Klar soweit?“ Er wartete kurz und fuhr monoton fort: „Vorausgesetzt, dieser Richter ist wirklich der, für den du ihn hältst, ist es uns möglich die C-Sec gegen den Bund auszuspielen. Verfolgt wirst du so oder so.“ Er zögerte kurz. „Und ich jetzt auch. Entscheide dich für den schwächeren Mitspieler, das steigert deine Überlebenschancen nicht unmerklich.“ Er zwinkerte. „Außerdem wird dich der Bund jetzt nicht so schnell vergessen und sich an dich erinnern.“ Er versuchte es weniger wie eine Drohung sondern ironisch klingen zu lassen – doch er war als Elcor einfach nicht dazu fähig Emotionen anderen Spezies zu vermitteln.
    „Egal. Kram dir alles zusammen, was du brauchst, wir sollten schnell weg hier.“

    Er sah sich um, ob irgendwo aus irgendeinem Grund irgendwelche Sachen von ihm rumlagen. Dies war nicht der Fall. Hätte ihn auch gewundert. Also ging er zur Wohnungstür, um auf Arseni zu warten.
    Ax störte die Stille: „Da tut sich was. Aus zwei Shuttles steigen Leute aus. Drei andere sind bereits in dem Gebäude verschwunden. Sie sind bewaffnet. Die Vermutung liegt nahe, dass sie zu dem Kontaktmann gehören und das Treffen mitverfolgt haben.“ Scheiße. Da hatte er wieder den Beweis das spontane Handlungen nicht gut für ihn waren. Er schüttelte wie so oft in letzter Zeit den Kopf und entwickelte hektisch einen Plan.
    „Arseni“, rief er durch die Wohnung, „wir müssen weg. Dein Freund hatte Begleitung, die nicht unbedingt erfreut ist.“ Calix wummerte auf den Schalter für die Tür und zerstörte kurzerhand die Konsole. Das sollte sie für einen Moment aufhalten. Zumindest hoffte er das. Dann wandte er sich ab und hechtete durch die Wohnung, auf der Suche nach dem größten Panoramafenster, das er finden konnte. Er fand es im Wohnzimmer. Er räumte die Zierpflanzen vor dem Fenster beiseite und fing an den schweren Tisch freizuräumen und schob ihn vor das Fenster.
    „Tut mir leid“, sagte er zu Arseni, der ihn beobachtete, als er den Tisch packte, sich aufrichtete und den schweren Tisch durch das Panoramafenster donnerte, welches klirrend nachgab und in Myriaden Einzelteile zerbarst. Mittlerweile waren Rufe von der Tür zu hören. Nicht mehr lange und sie hatten Gesellschaft.

    „Ax zu meiner Position, sofort.“
    „Bestätigt.“
    Wenige Augenblicke später, schoss das schwarz-rote Shuttle auf das Fenster zu und hielt direkt vor ihnen mit bereits geöffneter Luke an.
    „Los. Rein“, forderte er Arseni auf. Dieser sprang nach kurzem Zögern in das Shuttle. Ein Donnern hallte durch die Wohnung, dann Rufe. Die Bund-Agenten hatten also die Tür ‚geknackt‘ und waren in der Wohnung.
    Calix nahm kurz Anlauf und sprang ebenfalls in das Shuttle, welches merklich nach unten sackte als sein massiger Körper in den Innenraum taumelte.
    „Willkommen an Bord“, begrüßte Ax ihn. Was zum? Doch seine Gedanken wurden von den Rufen der Agenten unterbrochen, welche nun ins Wohnzimmer stürmten, das Shuttle entdeckten und Anfingen sich zu formieren.
    „Weg hier.“
    „Bestätigt.“
    Die Luke schloss sich zischend und der Reaktor heulte auf, als das Shuttle beschleunigte und die Wohnung hinter sich ließ.

  5. #85
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Bevor die Luke sich schloss, sah Arseni noch die Bundagenten. Keinen den er kannte oder dessen Beschreibung einer Legende des Bundes passiere würde. Kein trotziger, stämmiger Kroganer mit Narben übersät, nicht Dante und auch kein Turianer. Und trotzdem machten sie ihm eine Heidenangst in dem kurzen Augenblick als sich ihre Blicke kreuzten. Ax zum Dank verschwanden sie aus dem Sichtfeld, waren aber natürlich immer noch anwesend. Er hörte Schüsse und bekam deutlich mit sie Ax Außenhülle penetrierten. Calix begab sich sofort zu seinem Posten, während Arseni sich nur an einer Masche an der Wand festhielt und ungläubig sein fragendes Augenpaar fortwährend zwischen Calix, Ax Vorderfenster und der Disc und dem Koffer in seinen Händen umher schickte, auf der Suche nach einer tatsächlichen Erklärung für die letzten paar Minuten.

    „Die Shuttles verfolgen uns“, kommentierte Ax sofort die Situation und zeigte parallel auf einem Schirm die zwei Shuttles, wie sie gerade hinter dem Gebäude aufstiegen und gleich die Verfolgung aufnehmen würde. Ax probierte im Verkehr zu verschwimmen, doch warnte schon kurz darauf: „Sie haben uns mit hoher Wahrscheinlichkeit geortet“. Der Bildschirm als Rückspiegel war praktisch, ließ aber Arseni schon wieder ganz mulmig werden. Er hatte obendrein schon wieder das dringende Bedürfnis sich bei Calix zu bedanken, was auch immer genau seine Intention war. Vermutlich ließ er sich nur ungern verarschen. Calix wirkte konzentriert, hatte aber noch keine Kommandos Ax erteilt, derzeit hieß es die Situation einzuschätzen. Im Flugverkehr vernahm wieder Schüsse, die vorbeizischten und denen Ax dank eines Flugmanövers gekonnt auswich.

    Arseni bemerkte selbst wie er langsam nach hinten rutschte, von Masche zu Masche sich hangelte und dann nahm er letztendlich Platz auf einem Stuhl. Verdattert sah er Calix an und bekam die Situation langsam gar nicht mehr richtig mit.
    Vermutlich hatte ihm der Elcor das Leben retten, nicht zum ersten Mal. Dieses Mal war es aber sogar etwas anderes. Er hatte sein Leben verschont und sich stattdessen die stärkeren gewandt. Zugegeben, vielleicht mochte es Calix, dass Leute in seiner Schuld standen und wenn Arseni das mit Antirumgon recht mitbekam, dann wollte Calix ihn dort dabei haben. Glück für ihn, er hatte jetzt eh erst mal nichts Besseres zu tun. Doch nicht nur sein Leben hatte er verschont, Calix hatte ihm die Zukunft gesichert. Clever hatte der Elcor die Situation abgewogen, es war tatsächlich besser nur vom Bund möglicherweise verfolgt zu werden als von der C-Sec, wenn sie erst einmal von ihm erfahren hätten. Tja – und jetzt war ein Flüchtling so oder so, zusammen mit Calix. Die Beschreibung passte ihm nicht recht. Als Bundagent hatte er immer etwas Handfestes mit dem er sich identifizieren konnte, deshalb bevorzugte er es ehrlich gesagt sogar sich lieber Privatdetektiv jetzt zu schimpfen als sonst etwas. Das waren guten Erinnerungen und nun ja, ehrlich gesagt, war er ja auch so etwas wie eine helfende Hand für Calix fürs erste… kein Söldner oder so, das hätte nicht gepasst, aber Calix Privatdetektiv und mit dem spielenden Gedanken, dass sie, wer weiß schon, vielleicht mal gemeinsam eine Detektei gründen, wurde er aus seinem mehr und mehr steifen Gefühl gelöst als nun tatsächlich ein paar Schüsse Ax trafen. Es wurde ernst.

    „Was haben wir jetzt genau vor?“ fragte Arseni und suchte geistesgegenwärtig die Adresse von Konrad Richter heraus via eines COM-Verzeichnisses. „Wir müssen in die Bezirke, Calix. Irgendeine Idee wie wir die abhängen können oder willst du etwa auf Konfrontationskurs gehen?“

  6. #86
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Normalerweise hätte er dafür gesorgt, dass die möchtegern Verfolger nicht mehr lange in der Lage sein würden zu verfolgen. Doch sie befanden sich im Präsidium, dem wohl sichersten und am meisten bewachten Platz in der Galaxie. Es klackte als weitere Projektile Ax trafen und ohne Schaden zu verursachen in den Panzerplatten des Shuttles stecken blieben.
    Arseni gab eine Adresse durch. Sie mussten also in die Bezirke, doch erst musste sich um die Agenten gekümmert werden.
    „Ax, häng sie einfach nur ab.“
    „Bestätigt.“
    Ax schlängelte sich mit der schnellstmöglichen Geschwindigkeit durch den Verkehr. Links, rechts, oben und unten schossen sie an Skycars vorbei, die scheinbar in der Luft zu hängen schienen. Ein ekelhaftes Kreischen ertönte, als Ax eins der Länge nach mitnahm und sich ein weiterer Kratzer auf die Außenhülle zu den anderen gesellte. Doch die Bund-Agenten blieben an ihnen dran, waren ihre Shuttles doch um einiges Wendiger. Als diese sogar begannen aufzuholen wurde endgültig klar, dass sie das Terrain wechseln mussten.
    „Verfolger Scannen.“
    „Bestätigt.“
    Begleitet mit weiteren Einschlägen projizierte Ax ein Hologramm mehrerer modifizierter X3M Skycars – Alle im klischeehaften schwarz, mit Bund-Agenten, die aus dem Fenster schossen.
    Calix ließ sich einen Plan der Citadel daneben projizieren und besah sich die einzelnen Bezirke. Ihm fiel der Tayseri-Bezirk auf, der laut Aufzeichnungen am meisten unter den Geth-Angriffen gelitten hatte und Bereiche hatte, die immer noch in Trümmern und ohne Stromversorgung waren. Wem fallen da ein paar mehr zerstörte Shuttles auf?
    „Ax, zum Tayseri-Bezirk. Möglichst schnell.“
    „Bestätigt.“
    Er fragte sich, wie lang es dauern würde, bis sich ihnen eine Kolonne von C-Sec Fahrzeugen anschließen würde. Sie konnten es sich nicht leisten von der C-Sec aufgehalten zu werden oder sie dauerhaft gegen sich aufzubringen. Deshalb musste er um jeden Preis Kollateralschäden verhindern – eigentlich überhaupt nicht seine Art. Er schnaubte. Was man nicht alles tut, um irgendeiner Polizeiorganisation zu gefallen.
    Sein Gedankenstrom wurde jäh unterbrochen als Ax einen geschraubten Looping in einen Tunnel flog. Kurze Zeit rasten die Tunnelwände viel zu eng an Ax vorbei, bis der Tunnel sie außerhalb des Präsidiums ausspuckte. Durch das Manöver hatten sie Zeit gewonnen, doch es hatte nicht gereicht die Verfolger dauerhaft abzuhängen. Wäre auch zu schön gewesen.
    Nun schoss Ax gerade über die Hochhäuser von Tayseri hinweg und konnte endlich die höhere Geschwindigkeit als Trumpf ausspielen.
    Calix Blick wanderte aus dem Fenster. Die Beschreibung passte. Dort wo Trümmer niedergeregnet waren, säumten Ruinen und Dunkle Flecken das Bild. Ohne das Calix irgendeine Anweisung geben musste, steuerte Ax auf einen der größeren Flecken zu, immer knapp über die Häuser hinweg. Ihn verwunderte Ax‘ Selbstständigkeit, doch eigentlich war es nur die einzig logische Lösung, warum Calix hier hin wollte.
    Er besah sich das Hologramm der Bund-Shuttles, die bereits so weit zurückgefallen waren, dass nur noch wenige Schüsse mit einem ‚Klong‘ in die Panzerplatten eindrangen. Aber sie gaben nicht auf. Sie scheinen die Daten wirklich haben zu wollen. Er schüttelte den Kopf. Die Agenten, die sie verfolgten waren gestorben, wegen einer verdammten kleinen OSD – sie wussten es nur noch nicht.

    Wie durch einen Vorhang durchflog Ax die Grenze zum zerstörten Gebiet. Plötzlich hing kein Verkehr mehr in der Luft. Die einzigen Lebewesen waren nur noch Roboter, die die Trümmer beseitigten und einige Leute am Boden, die durch die Ruinen streiften, auf der Suche nach zurückgelassenen Schätzen.
    Calix besah sich die Karte, die Ax gerade erstellt hatte. Er gab Koordinaten eines Punktes ein, wo ein Geth-Schlachtschiff runter gekommen war. Ein sehr verwinkeltes und enges Gebiet.
    „Ax, dort die Verfolger ausschalten. Feuerfreigabe erteilt.“
    „Bestätigt.“ Die VI verlieh den Worten eine freudige Betonung, bei der Calix schmunzeln musste.
    Das Maschinengewehr an der linken Seite drehte sich nach hinten und nahm die Verfolger unter Beschuss. Das schwere Wummern erfüllte das Shuttle.
    Calix Blick blieb an seinem Plüsch Elcor haften. Diese Scene hatte etwas höchst skurriles an sich, wie dieses süßes Ding in einem Shuttles saß, das gerade auf Skycars schoss. Der Mini Elcor wackelte leicht als Ax eine Kurve flog, um einer Häuserruine auszuweichen.
    Plötzlich flammte ein Skycar der Bund-Agenten auf und verlor an Höhe, als wichtige Systeme von den Geschossen des Maschinengewehrs durchlöchert wurden.
    Das Wummern verstummte kurz, als sich die Kanone neu ausrichtete, dann setzte es erneut ein, als ein anderes Skycar anvisiert war.
    Am abgestürzten Schlachtschiff angekommen heulte der Reaktor laut auf, als Ax sich in die Höhe schraubte und plötzlich über den Verfolgern war. Wie ein schwarz-roter Raubvogel stürzte das Shuttle auf die Verfolger herab, die nicht schnell genug reagieren konnten. Die beiden Gatlings vorne am Shuttle heulten auf und pflügten donnernd durch das Trümmerfeld, bis sie nebenbei ein Skycar aus der Luft pflückten, welches sofort explodierte. Die letzten beiden Skycars nahmen reis aus und flüchteten in unterschiedliche Richtungen.
    Das fauchen der Gatlings holte ein drittes Agenten-Shuttle aus der Luft, welches schlingernd und eine Rauchfahne hinter sich herziehend in das Geth-Schlachtschiff stürzte. Eine Feuerblume erhellte kurz das Trümmerfeld. Dann kehrte wieder Dunkelheit ein.
    Das letzte Skycar drehte ab und gab alles was möglich war um dem schwarz-roten Raubvogel zu entkommen – Calix ließ es zu.
    „Ax, genug.“ Er konnte das Heulen der C-Sec Sirenen schon in der Ferne hören. „Bring uns möglichst schnell zu dieser Adresse.“ Er gab die Daten von Arsenis C-Sec Officer durch. „Aber möglichst unauffällig.“
    „Bestätigt“, ertönte es aus den Lautsprechern. Das Shuttle drehte sich und flog auf den unauffälligsten Weg zu Konrad Richters Adresse, oder die Adresse, die Arseni für die des Officers hielt.

    „War doch kein Problem“, sagte Calix nur staubtrocken zu Arseni, „Viel mehr werden die uns dadurch jetzt auch nicht hassen.“



    ---> Über "Die Citadel: Bezirke" zu "Die unendlichen weiten der Galaxie: Shuttle Ax"
    Geändert von Calix (08.02.2013 um 15:07 Uhr)

  7. #87
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    10.10.2010
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    <--- SSV Midway – Kantine

    "Diese ganze Diskussion ist lächerlich, Commander. Als ob ich ein Pirat wäre. Ich meine, schauen Sie mich an: Gepflegtes Äußeres, korrekter Sprachgebrauch, saubere Zähne. Gut, ich gebe zu, sie könnten etwas weißer sein, aber das, was Sie gerade hier abziehen, ist ein Witz."
    Der Commander zog die Augenbrauen kraus. Robert lächelte scharf.
    "Ach kommen Sie, Sie wissen schon, was ich meine."
    "Nein, Agent Elle. Weiß ich nicht! Ich weiß nur, dass Sie der Letzte waren, der sich am Artefakt die Finger schmutzig gemacht hat und derjenige, der den Container umetikettiert hat.", er lehnte sich provozierend auf den Tisch und starrte seinem Gegenüber in die blauen Augen. Doch Robert erwiderte den Blick kalt. Nichts würde ihn hier aus der Ruhe bringen.
    "Beweisen Sie es mir, Commander."
    "Oh, das kann ich, Agent Elle. Das kann ich."
    Der Commander, sein Name war Harris, ging zu dem Tisch am anderen Ende des abgedunkelten Raums. Nur eine diffuse Funzel auf dem Verhörtisch erleuchtete das Zimmer. Das venezianische Glas warf das Licht zurück. Der Spiegel war undurchsichtig. Wahrscheinlich stand auch nur eine Kamera dahinter und nahm das Gespräch auf. Commander Harris warf ein Dossier auf den Tisch. Das Datenpad zeigte einige Bilder. Bilder einer Überwachungskamera auf der Midway. Deutlich konnte man Roberts markantes Gesicht erkennen. Er starrte quasi in die Linse und unter seinem Arm war das verschwundene Gethgerät, das Artefakt. Robert begutachtete das Bild und legte das Pad dann wieder auf den Tisch. Langsam lehnte er sich zurück. Harris fletschte die Zähne.
    "Das beweist nur, dass ich an alles gedacht habe, Commander."
    Harris blickte verdutzt drein.
    "Sie haben versucht ein hochgeheimes Gerät feindlicher Technologie zu entwenden. Sie wandern in den Knast, Agent Elle."
    "Ich korrigiere mich.", erwiderte Robert, genauso kühl wie vorher auch.
    "Ich habe an fast alles gedacht. Ich habe Ihren Dickschädel nicht mit einbezogen. Wie lange jagen Sie mich jetzt schon? Fast zehn Jahre?"
    "Acht, um genau zu sein. Und dies Mal werden Sie mir nicht entwischen, Agent Elle. Ihre Tage sind gezählt. Dieses Mal habe ich etwas gegen Sie in der Hand. Sie sind das Übelste, was die Allianz jemals hervorgebracht hat."
    Robert rümpfte kurz die Nase. Soviel Eigenlob stank gewaltig.
    "Passen Sie mal auf, Commander Harris, ich werden Ihnen sagen, was passieren wird - damit Sie sich darauf vorbereiten können. In Kürze klopft jemand an die Tür und Sie werden nach draußen gerufen. Dort wird jemand stehen, der einen höheren Rang hat, als Sie. Zuerst gratuliert er Ihnen zu der guten Arbeit, die Sie geleistet haben, dass Sie die Allianz sicherer gemacht haben und das Sie eine Belobigung dafür erhalten werden. Und dann sagt dieser Jemand Ihnen, dass Sie mich freilassen sollen. Sie werden protestieren, vielleicht sogar mit Ihrer Kündigung drohen, doch am Ende werde ich freigelassen. Der Grund, warum ich freigelassen werde, ist derselbe, warum ich Ihrer Meinung nach verurteilt werden sollte. Ich tue was ich tue, weil nur ich tue, was ich tue. Ich bin der Beste in dem was Sie noch nicht einmal im Ansatz auch nur je verstanden haben. Sie können mich ruhig das Übel nennen, aber unglücklicherweise bin ich ein notwendiges Übel für die Allianz."
    Harris rückte den zweiten Stuhl zurecht, setzte sich direkt gegenüber von Robert hin. Zwischen ihre Nasenspitzen passte kein Blatt Papier mehr. Er konnte seinen Atem fühlen.
    "Eins muss ich Ihnen lassen, Agent Elle, die Geschichte mit der Datendisk in Morals Gepäck war gut. Fast hätten Sie mich wieder gekriegt. Doch dieses Mal nicht. Ich habe das Artefakt.
    Es klopfte. Zwar nicht an der Tür, dafür aber am Spiegel. Eine verzerrte Stimme erklang.
    "Commander Harris, kommen Sie bitte nach nebenan."
    Harris Blick verfinsterte sich, seine Mine versteinerte. Aufgeregt richtete er sich auf und verließ das Zimmer. Es dauerte einen Moment, ehe eine hübsche, junge Frau die Tür öffnete und Robert mit einem bezaubernden Lächeln in die Freiheit entließ.
    "Entschuldigen Sie das Missverständnis, Sir. Ich bringe hinaus."
    "Kein Problem. Ich komme gerne vorbei.", zwinkerte er ihr zu. Ihr dunkles Kostüm schmeichelte ihren Kurven sehr und Robert war für einen Moment versucht, mehr aus der Situation zu schlagen, doch die Vernunft überkam ihn und er entschloss sich doch lieber Leine zu ziehen.
    Es war warm. Robert verstaute sein Jackett im Seesack, schulterte ihn und ging los. Auf seinen Weg durch die Bezirke traf er so manch verkommene Kreatur. Hier ein Elchor, dort ein Volus. Wieder woanders traf man auf Hanar. Selten sah man Asari, öfter dafür aber widerwärtige Turianer. Eigentlich traf er niemanden, der seine Aufmerksamkeit verdient hatte, bis auf eben jene, verkommene, turianische Missgestalt, die ihn seit den Andockbuchten verfolgte. Dieses niedere Etwas hatte es gewagt, sich an seine Fersen zu heften und Robert war sich sicher, dass dieses nichts gutes zu bedeuten hatte. Er drosselte seine Geschwindigkeit etwas, bog in eine dunkle Gasse ein. Robert schob sich in die letzte Ecke, die er fand und beobachtete das dürre Klappergestell.

    Der Turianer bog in die Seitengasse ein, sichtlich aufgeregt, blickte er sich um. Scheinbar hatte er sein Ziel verloren. Mehrfach fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht.
    "Das kann doch nicht sein.", fauchte er leise.
    "Wo ist dieser Mensch?.
    Langsam ging er weiter. Jeder Schritt schien wohlüberlegt zu sein. Plötzlich sackte der Turianer zusammen. Eine Klinge aus klarem Damaststahl durchstieß seine Kleidung und drang in seine Hüfte ein. Von hinten nährte sich eine Hand und umschloss seinen Mund. Ein Fuß stemmte sich seine Kniebeugen und der Boden kam immer näher. Geschockt über diesen plötzlichen Schmerz ließ sich der Turianer zu Boden bringen, ehe ihm auch schon bewusst wurde, dass er hätte niemals in diese Gasse einbiegen sollen.

    Robert schälte sich aus der Dunkelheit. Vor ihm diese Abscheulichkeit eines Lebewesens. Er öffnete seinen Ärmel, zog das Messer aus der Scheide, die um seinen Arm gebunden war und rammte es dem Turianer zwischen die Rippen. Gleichzeitig hielt er ihm den Mund zu, damit seine Schreie niemanden in der Gegend alarmieren konnten. Wenig später stemmte er seinen Fuß in die Kniekehlen seines Opfers und zwang ihn so zu Boden. Er wand sich vor Schmerz, doch jede Bewegung seinerseits trieb die Klinge nur weiter in seinen Körper hinein. Robert umgriff das Heft des Messers fester, stellte die Klinge an und zog. Mit einem lauten Knacken durchtrennte er die Wirbelsäule des Turianers. Weglaufen wird dieser hier nicht mehr. Dann ging Robert in die Hocke, hob den Kopf des jammernden Turianers.
    "Lange dauert es nicht mehr, ehe dich der Schock bewusstlos werden lässt. Schade eigentlich, aber du bist selbst schuld. Wer hat dich beauftragt?"
    Außer weinerlichen Lauten war nichts aus ihm heraus zu holen. Schade.
    Robert ließ von ihm ab. Verdammt. Das ganze Hemd ist versaut. Angeekelt entledigte er sich des Kleidungsstücks und warf es achtlos auf den bewusstlosen Körper vor seinen Füßen. Kurze, flache Atemzüge waren zu vernehmen. Robert kramte in einer der Mülltonnen und fand etwas so altertümliches, dass er selbst lachen musste: Feuerzeugbenzin, halbvoll. Genial.
    Er entleerte das Fässchen auf sein Hemd und zündete den nassen und blutverschmierten Fetzen Stoff an. Es dauerte einen Augenblick, bis das Feuer auch auf sein neustes Opfer übergriff. Das war dann das Zeichen, dass seine Zeit gekommen war und er den Tatort verlassen musste.
    Robert verschwand in Richtung Präsidium, wo er sich ein lauschiges Plätzchen in einem der vielen Cafés suchte. Zwischendurch zog er sich ein neues Hemd an. Sein erster Weg führte ihn auf die Toilette, wo er sich kurz die Hände wusch und sich dann wieder das Jackett anzog, ehe er sich mit einer heißen Tasse -Nero- einen freien Nachmittag im Café Joyce gönnte.
    Geändert von Robert Elle (12.05.2013 um 11:31 Uhr)

  8. #88
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Citadel – Präsidium
    30 Minuten später

    Mittlerweile war Novara auf dem Weg zu den Allianz Andockbuchten und hatte zu diesem Zweck einige Blocks entfernt des Hauptquartiers ein Shuttle kommen lassen. Der Fahrer, ein etwas äter wirkender Salarianer, war zwar nett, aber mindestens doppelt so neugierig und stellte andauernd persönliche Fragen, wie z.B. was denn eine Turianerin in den Andockbuchten der Allianz wollte, ob sie womöglich die Partnerin eines der Soldaten wäre da ein Schiff erst vor kurzem angedockt hatte, das er sich gut vorstellen könnte das sie zu einem hünenhaften Allianzler passen würde den er zuvor dort gesehen hatte und mehrmals warum sie denn so schweigsam wäre.
    „Fahren sie weiter.“, war stets die Antwort die er von Nova bekam, mit einem eher pauschalisierten „Bitte“ als Anhang. Sie wollte doch einfach nur sehen ob ihr Plan aufgegangen war und der Mann den sie nun seit so vielen Jahren jagte bereits hilflos im Netz das sie ausgelegt hatte zappelte.

    Zugegeben, der Einsatz hatte ihren Zeitplan durcheinander gebracht und sie war sich nicht sicher ob ihr Kontakt die veränderten Parameter erhalten hatte. Wenn nicht, war er wohl mittlerweile tot. Verfluchte Zufälle, jedes einzelne verdammte mal schaffte er es durch Fortunas Hand ihren Attentaten zu entkommen. Nur all zu gut erinnerte sich Novara an einen Zwischenfall bei dem jede Komponente perfekt in einander gegriffen hatte. Sie hatte es geschafft ihn in ein modriges Hotel zu locken, war seit Tagen in dem Apartment gegenüber in Stellung gegangen, hatte dabei kaum Lebensmittel oder Schlaf zu sich genommen, und als sein Kopf, SEIN KOPF, völlig frei in ihrem Fadenkreuz lag, während er sich eines von diesen Eis am Stiel Dingern zu Gemüte führte auf das die Menschen so abfuhren, und nur ihr Finger zucken musste um es ein für alle Mal zu beenden, verlor auf der Straße darunter ein Kind seinen Luftballon der ihr für den Bruchteil einer Sekunde das Visier verdeckte. Und das hatte ihm gereicht um zu entkommen.
    Die Andockbucht war geschäftiger als sonst und es machte den Anschein das der Salarianer gar nicht so weit mit seiner Behauptung daneben lag, das hier sehr viele Verwandte her kamen um wiederkehrende Soldaten willkommen zu heißen. Auch wenn das Treiben wohl mittlerweile seinen Höhepunkt passiert hatte.

    Novara warf einen Blick auf das Datenpad das sie mitgenommen hatte, auf dem Storm eine Kopie der Daten aus dem SOD Versteck eingespeist hatte, so wie sie es ausdrücklich verlangt hatte. Sie zweifelte das Oberkommando nicht in seiner Entscheidung an der Sache weniger Aufmerksamkeit zu schenken, sie hätte es an deren Stelle lediglich anders gemacht. Beim stöbern darin musste sie aber Stutzen. Die Daten waren von keinerlei Wert für die turianische Hierarchie, von dem was sie beim darüberfliegen über den Text auf die schnelle aufschnappen konnte ging es um Schichtpläne eines größeren Verbandes von Allianzschiffen auf einem Planeten namens Tharkad. Wartungseinheiten, Versorgungslinien und ähnliches. Alles Dinge die so oder so ähnlich bereits bekannt waren. Solch detaillierte Informationen, wie sie sich vor ihr Ausbreiteten wären nur in einem Kriegsfall von Nutzen, und momentan sah es absolut nicht nach einem aufkeimenden Krieg zwischen Turianern und Menschen aus. Aus den Texten ging auch nicht hervor was es mit diesem sonderbaren Schleim auf sich hatte den sie in dem Versteck gefunden hatten, auf sich hielt. An der Sache war etwas komisch, und zwar so richtig.
    In letzter Zeit waren die Einsätze von Snowbase generell seltsam geworden, Piratenintel von Planeten die unter Allianzprotektorat standen, Kisten von Waffenschmugglern mit Peilsendern versehen, und ähnliches. Aber nichts davon hatte auch nur einen Hauch mit den Turianern zu tun. Noch nicht einmal mit Kolonisten oder zum Zwecke der Sklaverei Entführten. In der Turianerin machte sich langsam aber sicher das ungute Gefühl breit das hier jemand eine eigene Agenda verfolgte und solch ein Verhalten konnte sie schon allein im Namen der Hierarchie nicht tolerieren, ganz zu schweigen davon das es sie in ihrer Ehre und ihrem Stolz verletzte von einem Politiker oder Wissenschaftler schlichtweg benutzt zu werden.

    Einstweilen war das Taxishuttle in den Landeanflug übergegangen und der Salarianer wollte Credits sehen, welche sie im bereitwillig überwies ohne großartig zu überprüfen ob er sie gerade über den Tisch zog oder nicht.
    Kaum war Nova aus dem Shuttle gestiegen, lies sie das Datenpad in die Messengertasche gleiten die sie locker über die Schulter trug, generell war sie ganz zivil gekleidet. Ein lang ärmliches beiges Shirt, mit einer offen getragenen dunkelbraunen Jacke, eine gewöhnliche Cargohose, ebenfalls in beige gehalten, sowie Stiefel in Dunkelgrau und eine orange getönte Sonnenbrille waren die Auswahl des Tages, so wie eigentlich fast jeden Tag, wenn sie denn einmal in Zivil unterwegs war.

    Praktischerweise hatte sie mit ihrem Kontakt ausgemacht gehabt das sie ihn jederzeit über einen Tracker, der alle 60 Sekunden aktualisierte ausfindig machen konnte, was ihnen ein mühseliges Suchen und Finden Spiel ersparte. Die schlechte Nachricht daran war das sich der Tracker seit 10 Minuten nicht mehr von der Stelle bewegt hatte und das lies leider nichts gutes vermuten. Das kleine Ausrufezeichen auf dem in der Sonnenbrille integrierten und jederzeit an- und abschaltbare HUD blinkte einige Hundert Meter entfernt von ihr in einer der Gasse im Präsidium auf und Novara machte sich auf den Weg dorthin.
    Sie hatte ein gutes Stück zu laufen, schwer zu finden war es trotzdem nicht, einfach immer dem Strom an lachenden Menschen nach und als sie in die entsprechende Gasse einbog fand sie exakt das vor was sie bereits erwartet hatte: Nichts. Nicht die geringste Spur von dem Turianer, der eigentlich vom Geheimdienst stammte und der ihr noch einen Gefallen schuldig gewesen war, dafür das sie ihm vor einigen Jahren bei den Rebellionen von Taetrus den Arsch gerettet hatte. Sie hatte ihn mit ihrer Recon Truppe blutend in der Asche eines ehemals stolzen Gebäudes der Hierarchie aufgesammelt und zurück in die Lazarette getragen. Jetzt bereute er es wohl auf dem Planeten nicht verblutet zu sein.

    Nova schritt die schmale Gasse etwas hinab. Sie schaute sich dabei ein wenig genauer um, immerhin, der Tracker lies keinen Zweifel daran das sich ihr Kontakt irgendwo in dieser Gasse befand. Mehrere große Müllcontainer standen hier herum und für einen Moment wägte sie die Wahrscheinlichkeiten ab ob das Ziel ihn tatsächlich in einem von ihnen abgeladen haben könnte. Er war aber wohl unter Zeitdruck, musste schließlich damit rechnen das noch mehr ihm folgen würden und hatte sein Opfer, ihren Agenten, einfach liegen lassen. Zumindest konnte sie das aus der Blutlache lesen die sich deutlich vor ihr auf dem Boden ausbreitete. Die blaue Färbung lies keinen Zweifel daran das es eindeutig turianischer Herkunft war.
    Ein dünnes Rinnsal der selben Farbe zog sich hinüber zu den blauen Müllsäcken, die zwischen den Containern aufgereiht waren und dort sah sie auch den Turianer den sie gesucht hatte, mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Novara eilte zu ihm hinüber und scannte seine Vitaldaten. Er lebte noch, war jedoch ohnmächtig und hatte viel Blut verloren. Es würde bald mit ihm vorbei sein. Die Wunde in seinem Rücken machte es unmöglich das er sich selbst an die Stelle gebracht hatte an der er sich gerade befand und war so verheerend das selbst wenn er den Blutverlust überleben würde, sich niemals wieder bewegen würde können. Die Wirbelsäule war glatt durchtrennt worden und obendrein der Körper auch noch angezündet worden. Dieses Schwein!Wichtig war das sie nun keine Spuren an ihm hinterlies. Das war das letzte was sie auf ihrer Jagd gebrauchen konnte, das ihr die Stümper von C-Sicherheit auch noch in die Arbeit pfuschten.
    Der Major zog ein Paar Handschuhe aus ihrer Tasche, nahm dem beinahe Toten die Hundemarken und den Tracker ab, sprach einige Worte der Salbung wie sie sie bereits viel zu oft im Feld hatte hören müssen, und überprüfte seine Mannausstattung bevor sie sich wieder erhob.

    Normalerweise trugen diese, auf Verfolgung spezialisierte, Agenten ein Set aus drei Nanowanzen die man jederzeit verfolgen konnte, wenn man nur die richtige Frequenz kannte. Und dieser Agent trug nur zwei bei sich, woraus sie schließen konnte das sich eine wohl am Ziel befand.
    Cleverer Bastard dachte sich Nova, während sie dem Turianer der dort an der Wand kauerte ein letztes Lächeln und einen Salut schenkte, hat seine Mission also doch noch ausgeführt. Das war gute Arbeit Commander.

    Dann ballte sie die rechte Hand zu einer Faust, und flüsterte in die Stille der Gasse hinein.
    „Jetzt hab ich dich, Robert Elle.“

  9. #89
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Citadel Präsidium – Cafe Joyce

    Da war er also. Und sie auch. Zum ersten mal seit Jahren würde sie ihm wieder gegenüberstehen und dieses mal gab es kein Entkommen und ihr Plan war ein ganz spezieller.
    Auf dem Weg zum Aufenthaltsortes von Elle hatte Fox sie kontaktiert, das sie auf Grund der Erkenntnisse der letzten Mission neue Parameter erhalten hatten. Ihr die Details über normalen Funk zu kommen zu lassen war viel zu gefährlich, außerdem konnte sie diesesmal durch das ungewollte einmischen des Keymasters sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und nicht wieder einen Mann verlieren wie erst etwas weniger als eine Stunde zuvor. Sie vereinbarte mit Fox ein Treffen im Präsidium, nahe der Aufenthaltsposition von Robert.

    Nachdem er mit Storm eingetroffen war las Novara sich eiligst die neuen Missionsdaten durch, nicht das Elle noch im letzten Moment vor ihrer Nase abhauen konnte. Der neue Auftrag setzte die Serie an Abstrusitäten fort, die ihr schon nach den Daten vom letzten Mal aufgefallen waren. Sie wurden zum Tharkad beordert wurden um dort einen Waffenschmuggler auszuheben, was ihr doch reichlich seltsam erschien. Was zur Hölle hatten den bitte die Turianer mit einem Planeten zu tun, der unter dem Protektorat der Allianz stand und von menschlichen Warlords und Schmugglern heim gesucht wurde?
    Irgendwas kam ihr an der Sache doch gehörig faul vor, und sie würde alles in ihrer Macht stehende tun um zu verhindern das irgendein machtgieriger Politiker die Hierarchie gefährdet. Doch wem konnte sie bei solch einem Vorgehen außer ihres Teams trauen?

    Mittlerweile waren Storm und Fox in zwei Gebäuden mit guter Sicht auf das Cafe Joyce in Stellung gegangen und hatten aus unterschiedlichstem Winkel Robert ins Visier genommen. Novas Falle war kurz davor zuzuschnappen, es gab kein Entkommen für ihn, nichts konnte ihn retten. Ihr Verlangen nach Rache war in den letzten Minuten bis in das Unermessliche gestiegen und stand nun kurz davor endlich die seit Jahren ersehnte Erfüllung zu finden.
    Er saß einfach nur auf seinem Stuhl, schlürfte eine Tasse dieses absolut scheußlichen Schwarztees den er so gerne trank und starrte der Kellnerin auf den Hintern während sie durch die Reihen stöckelte.
    Novara näherte sich seinem Platz von hinten, in seinem Rücken, stolzierte dann an ihm vorbei, nur um sich genau auf dem Platz gegenüber von ihm umzukehren. Sie zog den Stuhl zurück und setzte sich siegessicher darauf, überschlug dabei die Beine und nahm ihre Sonnenbrille ab bevor sie ihm in die Augen sah.
    „Ein wundervoller Mittag, nicht wahr, Mr. Elle?“, sie schwieg kurz, gemustert hatte sie ihn bereits zuvor, „Was ist mit ihrer Uhr geschehen?“

  10. #90
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Robert verzog das Gesicht, als sich ausgerechnet Novara vor ihn setzte. Also war wieder einer dieser Tage, an dem ganz Palavan lieber nicht aufgestanden wäre. Dieses Etwas da vor ihm, wie es so selbstgefällig vor ihm saß. Robert verstand nicht, warum sich Hunde frei durch die Citadel bewegen durften, wo sie auf der Erde jederzeit und überall angeleint werden mussten.
    Sein Blick fiel auf sein Handgelenk. Dieser weiße Fleck, der sich einmal rund um seinen Arm spannte. Robert musste an Cel denken und wie es ihr wohl erging in der Zwischenzeit, ehe er seinen Blick auf diese Bestie fixierte.
    "Vengis. Hätte mir denken können, dass dieser Amateur von dir geschickt wurde oder erzählst du mir wieder, dass es einer der besten in eurem Geheimdienst war? Wenn ja, solltet ihr dringend an eurer Ausbildung feilen."
    Er genehmigte sich einen weiteren Schluck seines Tees.
    "Was führt dich her? Wird es wieder Zeit mich 'zu töten'?", er deutete mit den Fingen die Anführungszeichen an.
    "Ich kenn dich: Die Gelegenheit wirst du dir nicht entgehen lassen wollen. Bestimmt hast du zwei Scharfschützen positioniert."
    Er schaute sich um und fand alsbald zwei ideale Punkte.
    "Dort, hinter der Leuchtreklame für Elcor Traveling und dort oben, auf dem Vorplatz des Wassergartens."
    Robert nickte beiden zu. Ein lächeln stahl sich auf seine Lippen.
    "Du bist so berechenbar. Nur tu mir bitte den Gefallen und blick dich um. Schau dir die Leute an. Siehst du die Gruppe hinter mir? Das sind Allianzsoldaten, die gerade von einem Einsatz kommen und sich nur ein Bier gönnen wollen. Was denkst du, was passieren wird, wenn du mich hier erschießen lässt?"

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