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  1. #111
    Rookie Avatar von Nika Violet Duran
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    UWG - Sharons Desire >>>>

    Die Citadel – Zivile Andockbuchten

    Nika verzog die Lippen zu einem enttäuschten Schmollen, als Kate ein vielleicht an ihren ersten Satz dranhing. Sie kam jedoch nicht dazu, einen passenden Konter zu liefern, denn ihre Partnerin hatte sich voll und ganz dem Fluchtinstinkt ergeben. „Ich hatte vermutet, dass er deinem Charme nicht gewachsen war.“, beantwortete sie Kates Frage, ohne ihr dabei eine wirkliche Antwort zu geben. Selbst wenn sie etwas darüber gewusst hätte, so hätte sie wohl kaum darüber geredet – erst Recht nicht an dem Ort, an dem ein Teil jener Tat begangen wurde.
    „Also, lass uns gehen.“, wechselte sie somit das Thema und deutete mit einer sachten Geste in Richtung Parkplatz. „Wir finden bestimmt etwas Angenehmeres für den Abend, als die Geburtstagsfeier eines alten Mannes.“ Kates Mimik verriet sie ein weiteres Mal und machte deutlich, dass sie damit mehr als Einverstanden war.

    Die beiden Frauen machten sich ohne weitere Umstände auf den Weg und entgegen Nikas erster Einschätzung verhielt sich Kate nun doch recht ruhig, statt wie ein aufgescheuchtes Beutetier panisch in Richtung Ausgang zu flüchten. „Vierundsechzig.“, gab die Agentin schließlich leise von sich, als sie ein letztes Mal die Dekoration betrachtete und brach damit die Stille. „Ich könnte mir gar nicht vorstellen, so alt zu werden. Dahin wäre die Schönheit und Jugend.“, dass leise Surren der sich öffnenden Fahrzeugtüren war zu hören, bevor Nika weitersprach. „Muss grässlich sein.“, meinte sie weiter. „Hat der alte Mann eigentlich wirklich einen Revolver in der Hand gehabt?“

  2. #112
    Newbie Avatar von Filippa Stefferson
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    --> Omega

    Filippa stieg aus ihrem Shuttle aus. Die Citadel. Gar nicht so lange her und sie mochte diesen Ort. Doch Feiern und Shoppen müssen warten. Ein Auftrag mit so unermesslichem Lohn. Gut das würde auch dementsprechend gefährlich werden, aber das war es ihr wert.

    Die Sicherheitskontrollen waren keine Hürde. Jordan trug keine Waffe… die bekam sie später. Ein Kontaktmann wartete fast schon frecher weise knapp hinter den Kontrollschaltern.

    „Also? Was gibt’s?“
    „Standartausrüstung! Es geht in ein Loft ins Präsidium!“
    „Präsidium? Freigabe und Zugang?“
    „Schon erledigt. Aber bitte nicht auffallen!“
    „Wie denn?“
    Filippa zeigte auf ihre Kleidung: Absatzlose Schuhe, ein Ausschnittloses dunkles Oberteil mit einer Art Jackett darüber. Sie trug einen Zopf, sie hasste es di harre nicht offen zu tragen. Kaum geschminkt und sehr eleganter ab der nicht auffälliger Schmuck. Und das schlimmste: Eine lange Hose. Sie sah aus wie eine Anwältin von der Erde:

    „Wenn ich wenigstens so ein fashes Asarikleid bekommen hätte…“
    „Sie sehen zweckdienlich aus!“
    „Fick dich selbst!“
    „Hier der Pass und noch etwas“
    „Ja?“
    „Jemand anders ist schon anders Omicronsache dran!“

    Jordan verlor fast die Contenance:
    „Was soll das heißen?“
    „Irgendein Drell und ein Mensch. Keine Daten über sie. Also vorsichtig sein!“

    Filippa schnappte sich patzig die Papiere und Ausrüstung und ging dann. Das Shuttle zu Präsidium wartete bereits. En schmieriger Turianer fungierte als so eine Art Chauffeur:
    „Misses Daniels?“
    Auch noch ‚Misses’’, dachte sich Jordan, ‚nicht mal Single haben sie mich sein lassen
    „Genau“
    „Ich nehme ihr Gepäck, wir starten sofort!“

    Jordan stieg ein und es wurde sofort losgeflogen. Ich ging viel im Kopf rum. Vor allem die zwei neuen ungeplanten Personen.

  3. #113
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Industriegebiet-------->

    Ziviele Andockbuchten

    Der Parkplatz vor den Andockbuchten war mittelmäßig besetzt und schnell fanden sie einen Platz recht nahe des Eingangstors. Daniel sprang aus dem Shuttle und suchte nach Gepäckwagen. Er fand welche die unter einem kleinen Regendach ineinandergeschoben waren. Mit einem Creditchip entriegelte er den vordersten und zurück am Shuttle packte er sein Gepäck auf den Wagen, wobei er seine Waffen und seinen Helm in die Kisten packte, er wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

    An den Andockbuchten herrschte wie immer reger Betrieb. Das Stimmengewirr hunderter Leute durchsetzt mit Lautsprecherdurchsagen drang auf die kleine Gruppe ein sobald sich die Eingangstür geöffnet hatte. Ihre Schritte lenkten sie durch eine kleine Einkaufspromenade wo Souvenirläden überwiegend Krimskrams, Zeitschriften und Genussmittel verkauften. Über einen Aufzug gelangten sie schließlich zu dem An- und Abflugbereich für Illium.

    Die verschiedenen Landebuchten reihten sich zu ihrer rechten in einer weitgezogenen Linkskurve. Links von ihnen befanden sich Einige Büros von Speditionsfirmen und Informationsstände. Von der Decke hingen weitere Informationstafeln und in der Mitte der Halle war ein großes Büro der C-Sec.

    In der Halle selbst tummelten sich unzählige Spezies die nur den kleinen C-Sec Streifen Platz machten. Mit einem Kopfnicken gab er das Zeichen zum Aufbruch.
    Er war nervös, er umklammerte den Griff seins Hubwagens unbewusst fest und hätte er keine Handschuhe getragen hätte man bestimmt seine Knöchel weiß hervortreten sehen.

    Mit den Augen suchte er die belegten Landebuchten nach etwas passendem ab. Zwar wusste er selbst nicht genau wonach er suchte aber er war sich sicher, dass sobald er es sehen würde auch erkennen würde.

    Er näherte sich einem angedockten Frachter, Standardmodell. Eine C-Sec Streife ging an ihnen vorbei und sah ihnen noch kurz hinterher. Der Söldner hielt seinen Blick gesengt. Er wusste nicht ob bereits nach ihm gesucht wurde. Das kleine Gefecht im Hochhaus würde bestimmt nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ganz sicher waren bereits forensische Untersuchungen gemacht worden, wie in den Krimisendungen. Daniel konnte nur hoffen das Try die Aufnahmen des Hochhausen gelöscht hatte.

    Sie kamen zum ersten Frachter und Daniel schob seinen Hubwagen gleich weiter als er den Gesprächsfetzten aufschnappte. Allen Anschein nach würde der Frachter erst in vier Tagen wieder aufbrechen.

    Er schob den Hubwagen an einer Quarianerin vorbei, die vor `ihrer´ Landebucht verzweifelt auf einen Beamten einredete, als er einen etwas kleineren Frachter erblickte der offensichtlich gerade gelandet war aber keine Fracht löschte. Stattdessen gingen die unterschiedlichsten Leute gerade an Bord. Ein Lächeln spielte sich auf sein Gesicht und erstarb gleich wieder.
    Daniel hielt ruckartig an als er zwei Streifen C-Sec sah die zielgerichtet auf ihn zukamen.

    Der Söldner sah sich um und musste feststellen das sie weit und breit die einzigen waren die Gepanzert herumliefen. Zwar fand er noch eine Handvoll SAFE Mitarbeiter, die jedoch trugen lediglich einen Feldanzug mit dem Firmenlogo.

    Castle ermahnte sich selbst zur Ruhe als der C-Sec Turianer sie Ansprach „Guten Tag, Ausweise und Waffenberechtigungsscheine bitte!“ Obwohl der Turianer die Höflichkeitsform verwendete war dies definitiv keine Bitte.
    Die drei übereichten die Papiere und der Turianer zog sich etwas zurück um diese zu überprüfen während eine Asari sie gemeinsam mit der anderen Streife im Auge behielt. Daniel konnte sehen wie einer der Beamten den Ohrknopf seines Funkgeräts tiefer ins Ohr presste und verstehend nickte um dann etwas der Asari ins Ohr flüsterte woraufhin auch diese nickte und auf Daniel zuging.

    „Gibt es ein Problem Officer?“ fragte Castle prompt.
    „Aufgrund der erhöhten Terrorwarnstufe kontrollieren wir verschärft“ antwortete die Asari und suchte den Augenkontakt mit den Dreien.
    „Wir wollen nur von hier weg“ entgegnete er
    „Mit militärischem Equipment ist das derzeit ein wenig komplizierter als sonst“
    „Und das soll heißen?“ fragte Daniel etwas genervt
    „Wenn sie nicht zu einer offiziell registrierten Sicherheitsfirma oder einer Schutzmannschaft eines Frachter gehören wird sich wohl ihr Abflug verzögern!“
    Daniel dachte an seine Tarnidentität, er gehörte zu einer solchen Firma seine Gefährten jedoch. Wenn man diese Rankriegen würde, würde sein Hals automatisch mit in der Schlinge stecken.

    Daniel sah sich kurzerhand nach rechts um und fällte spontan ohne großartig nachzudenken eine folgenschwere Entscheidung.
    „Wir gehören zu einer Sicherungsmannschaft!“ behauptete er einfach und zeigte auf die Quarianerin und dem hässlichen, kleinen Frachter der an der Luftschleuse hing wie ein dreckiger Kokon an einer sauberen Hauswand.

    Er löste sich noch dem Hubwagen und schlenderte auf die Quarianerin zu. Ich habs aber auch heute mit den Anzugratten!

    Daniel näherte sich der Quarianerin und dem Beamten und konnte einige wichtige Sätze aufschnappen die ihm Hoffnung machten.
    „Hören sie, es tut mir ja ehrlich Leid um ihren Verlust aber wenn sie für die Reparaturen und die Gebühren nicht aufkommen können muss ich konfiszieren!“
    Die Quarianerin hob flehend ihre Hände „Ich brauche doch nur noch etwas mehr Zeit!“

    „Servus da bin ich wieder!“ begrüßte er die Quarianerin und klopfte ihr auf die Schulter. Die junge Frau sah ihn an und regte sich nicht, Daniel glaubte auch, dass sie den Atem anhielt.
    „Guten Tag, Simon Morris. Dark River Solutions“ begrüßte er auch den Beamten und lächelte dabei während er dem Mann die Hand reichte.
    „Ich bin mit dem Geld hier“ erklärte er sein Auftreten dem Beamten.
    „Oh….na wenn das so ist“ der Beamte überreichte Daniel ein PDA mit der Rechnung. Ganz automatisch nahm der Söldner das Dokument und überflog es. Ein paar Reparaturen und die Andockgebühr. Daniel überschlug kurz die Preise und prüfte ob die Gesamtkosten richtig waren. Dann suchte er nach dem Reparaturbericht. Laut dem Rechnungsbericht der Werkstatt war das Schiff zwar nicht das neuste und Beste aber es war flugtüchtig und darauf kam es ihm im Moment an.
    „Für einen Filterwechsel so viel?“ Platzte es aus Daniel heraus, ohne das er es beabsichtigt hatte.
    „Wenn ich das selbst mache kostet das nicht mal die Hälfte!“
    „Ich mache die Preise nicht Sir“
    „Hätte ich jetzt auch gesagt.Ausreden sind wie….. ach vergessen sies!“ sagte Castle halblaut während er das Geld überwies.
    Der Beamte überreichte ihm die Quittung und verschwand dann als auch schon die C-Sec Beamten wieder auf den Plan traten.

    Der Turianer ergriff das Wort „Also diese drei gehören zu ihrem Schiff?“, die Frage war an die Quarianerin gerichtet. Die Angesprochene fühlte sich sichtlich unwohl und sah abwechselnd Castle, Jordan und den Revolverhelden an.
    Wenn sie jetzt etwas falsches sagen würde, würde Daniel ihr aus Prinzip eine Mitgeben bevor er in den Knast ging.
    „NA SAGEN SIES SCHON!“ forderte Daniel mit Nachdruck woraufhin die Quarianer erst nickte und dann sprach.
    „Ja…ähh….ja“ kam es zögernd von ihr wobei sie nervös mit ihren ihrem Kopftuch spielte.

    Der Turianer rieb sich seine Strinplatten „Ok, und ihre Pläne sind?“
    „Wir fliegen demnächst ab“ antwortete Daniel
    „Na schön“ der Turianer gab die Dokumente wieder zurück „Ich bin in zwei Stunden wieder hier und es wäre dann besser für sie, wenn sie dann auch weg wären und….“ Er machte eine übertrieben dramatische Pause „…und so schnell sollten sie auch nicht wiederkommen“
    Damit drehte sich der Turianer um und verschwand mit seinem kleinen Gefolge.
    Einiges ging dem Söldner im Kopf herum was er antworten wollte aber er blieb stumm und gönnte dem Turianer diesen Moment. Er wollte nichts provozieren.

    Die C-Sec war außer Hörweite als die Quarianerin sich an Daniel wandte.
    „Vielen ähhh Dank? Ich werde dann wieder auf ähhh das Schiff gehen, denke ich und…..“ sie sah sich schüchtern um „….und sie können ja dann wieder, vielleicht…..“
    Der Söldner hörte mit wachsender Unlust diesem Gebrabbel zu „Ins Schiff, jetzt!“
    Sein Tonfall war trocken und emotionslos, dass er keinen Widerspruch zuließ. Die Quarianerin stand im ersten Moment nur stumm da und regte sich nicht.
    Rabiat drehte Daniel die kleine Frau um und schob sie unsanft in Richtung des schäbigen Schiffs. Mit einem Kopfnicken zeigte er den anderen an ihnen zu folgen.
    Er schob die Quarianerin in das Schiff und las dabei den Namen seines neuen Gefährts. Tehla

    ----------->Raumfrachter Tehla
    Geändert von Daniel Jalowy (27.06.2012 um 21:37 Uhr)

  4. #114
    ME-FRPG only Avatar von Athan Therus
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    Industriegebiet<-----

    Zivile Andockbuchten

    "Krogan Love kenne ich, der hat sogar Etwas." Er beugte seinen Kopf zu Jordan, als sie aus dem Shuttle ausstiegen. "Aber Volusleckerei würde ich mir nicht antuen, das ist das Ekligste, was ich jemals gesehen habe. Ich hoffe nur, Castle wird neugierig und sieht sich den Film an, dann habe ich bei seinem Gesichtsausdruck was zu lachen." Castle, Jordan und Athan setzten ihren Weg durch die bevölkerten Andockbuchten fort.

    Athan blieb relativ ruhig, während Castle mit den Sicherheitsbeamten redete. Er wusste, Castle würde ihn nur anschnauzen, wenn er auch nur den Mund öffnen würde. Die ganze Zeit blickte der Drell durch die Gegend und beobachtete die verschiedenen Spezies und wie sie sich einen Weg durch die Andockbuchten bannten. Weniger Meter von ihm entfernt stieg eine menschliche Familie aus. Sie durchbohrten Athan mit ihren Blicken.

    Haben wohl noch nie einen Drell gesehen... Athan blickte auf das kleine Kind, vielleicht gerade mal 8 oder 9 Jahre alt. Es zog eine Augenbraue hoch und schaute auf Athans Rüstung, während er an einem Speiseeis leckte. Athan musste lächeln und wollte das Kind weiter verwundern. Er hob seine Hand, welche kurz davor kurz aufleuchtete. Die oberste Eiskugel des Eises schwebte kurz einmal um das Gesicht des Menschenkindes, bis sie wieder ihren Weg in die Waffel fand.

    Der Junge blickte starr auf sein Eis und rannte seinen Eltern in die Arme. Athan sah, wie Castle auf eine Quarianerin zuging und folgte ihm, um keinen Ärger von der Familie zu bekommen. Die Quarianerin redete anscheinend mit Castle.

    „Vielen ähhh Dank? Ich werde dann wieder auf ähhh das Schiff gehen, denke ich und…..“ Sie machte eine kurze Pause, während sie sich umsah. „….und sie können ja dann wieder, vielleicht…..“
    „Ins Schiff, jetzt!“

    Castle deutete Jordan und Athan an, ihm zu folgen. Offensichtlich hatte der Söldner eine mehr oder weniger gute Mitfahrgelegenheit für die Drei entdeckt. Als Athan das Zittern der Quarianerin bemerkte, die Castle regelrecht vor sich hin schob, ging er zu ihr hinüber und tippte ihr auf die Schulter.

    "Mach dir Nichts raus, der ist immer so drauf..."

    Die Quarianerin antwortete nicht, sondern schien nur noch mehr verängstigt zu sein. Athan konnte sich nur schwer vorstellen, was geschehen war und sie so ängstlich gemacht hatte. Doch vielleicht war es auch einfach nur angeboren - Wie Castles Rücksichtslosigkeit. Der Drell blickte noch ein letztes Mal auf die Citadel zurück und betrat dann das Schiff.

    ----------->Raumfrachter Tehla
    Geändert von Athan Therus (03.07.2012 um 23:39 Uhr)

  5. #115
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    ---> Li-Ann's CADS


    Aber es kamen keine Bilder. Es blieb ruhig und still. Keine Flashbacks. Kein Bereuen. Kein Bedauern. Langsam straffte sie ihre Haltung, richtete sich zu voller Größe auf und realisierte das sie jemand war. Sie war kein Opfer. Kein Opfer mehr. Sie war jemand. Sie war gut in dem was sie tat. Sie hatte soviel worauf sie stolz sein konnte. Mit weiten geraden Schritten bewegte sie sich direkt auf die Kontrolle zu.
    Nickte dem Turianer schon auf Distanz zu und lächelte freundlich, fühlte wie ihre Instinkte und Reflexe die Arbeit zu machen begannen. Sie war unglaublich gut in diesen Dingen. Der Mann von der C-Sec obwohl Alien, musterte ihre Erscheinung. Ihre Rundungen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie musste ein ziemliches Bild sein.
Bekka lachte innerlich leise und tonlos – sie war ein Bild.
    "Guten Tag." sagte der Officer und lächelte, die Augenbrauen bis auf die Stirnplatte hochgezogen. "Hallo, Officer." erwiderte sie leicht hin und reichte ihm mit dem Omnitool ihre Ausweisdaten. Der Alien sah ihr noch eine ganze Weile auf die Brüste und senkte dann erst seinen Blick auf sein Omnitool und die Anzeige an seinem Terminal.
"Baroness Savigny?" "Oui." "Sie waren schon sehr lange nicht mehr auf der Citadel." stellte der Mann ruhig fest und sah wieder hoch. Auch wenn sein Blick nie die Augen von Bekka erreichte.
    "Richitg." sagte sie kokett und lächelte. "Ich habe eine neue Ausstellung mit etwas Glück bald wieder auf der Citadel. Und da gibt es noch ein paar Dinge zu besprechen." ihren Akzent hätte ihr sogar ein Pariser Sprachprofessor abgenommen.
"Verstehe. Also Geschäftlich." trug er ein und nickte dann. "Willkommen auf der Citadel."
    "Vielen Dank." sagte sie leicht hin und ging durch die Kontrolle und war wieder dort wo sie angefangen hatte.

  6. #116
    ME-FRPG ONLY Avatar von Li-Ann Herlock
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    <--- Die unendlichen Weiten der Galaxie: Li-Ann's CADS

    Wie Lotse Davis es sagte, konnte sie sechs Minuten nach dem Gespräch ein Passage zu den Landebuchten ausmachen und durchstoßen. Die Landung, sanft und ruhig, so wie sie es gelernt hatte. So wie ihr Großvater es ihr gezeigt hatte. 'Behandle ein Shuttle immer so wie deine Frau', sagte er immer zu ihr, was der kleinen Dame immer wieder ein amüsantes Lachen abverlangte. Sie lächelte, als sie die Antriebe abstellte und den Druckausgleich startete. Ein leichter Druck auf den Ohren, den sie durch gekonnt entgegen wirkte, war das Resultat. Die Heckklappe öffnete sich und Rebekka schwang eine große Hassrede gegen Cerberus und dass sie sich freuen würde, wenn sich die Pilotin anschließen würde.
    Li-Ann überlegte. Warum sollte sie das tun? Warum hatte sie sich eigentlich mit einem falschen Namen bei der Flugkontrolle gemeldet? Warum gab sie sich nicht zu erkennen? Schließlich, so dachte sie zumindest, kam ihr die Erkenntnis, dass sie eigentlich nichts anderes wollte. Sie wollte nur die Schuldigen zur Verantwortung ziehen. Denjenigen auf die Füße treten, die ihr das antaten. Nichts war mehr so, wie es einst war. Alles hatte sich geändert.
    „Nur unter ein Paar Bedingungen. Erstens: Du hörst mit diesen überschwänglichen Hassreden auf. Die nerven und zweitens: Außerhalb dieses Shuttles passt du auf mich auf. Einverstanden?“
    Sie lächelte und hielt ihr, wenn auch widerwillig, die Hand hin.
    Rebekka musterte die jüngere Frau kurz, ergriff aber schließlich ihre Hand und willigte auf ihre Bedingungen ein. Nur kurz berührten sich ihre Handflächen, dann entzog sich Li-Ann auch schon wieder ihrer, kramte nach ihrer Tasche und verließ, zusammen mit der Frau in dem hautengen Body, den Shuttle. Lilly verschloss die Klappe und folgte der Frau zu den Einreisekontrollen. Der Mann, ein Turianer, war sichtlich entzückt und eingeschüchtert zu gleich, vom Antlitz der Frau vor ihr, ließ sie aber schließlich passieren. Bei Li-Ann war da alles schon etwas schwieriger. Zwar wies sie sich als Robin Newburn, einer Mitarbeiterin der HYC aus, doch wurde sie länger festgehalten, da man in ihrem Gepäck ein Schwert fand.
    „Was haben Sie denn damit vor, Miss Newburn?“, fragte der Turianer verärgert.
    'Leute töten. Was denn sonst?', war der erste Impuls, der ihr durch den Kopf jagte, doch glücklicher Weise gab sie sich diesem Impuls nicht hin und versuchte etwas anderes.
    „Das gehört zu dem Sport, den ich betreibe. Climb&Fight? Schonmal davon gehört? In der nächsten Woche soll hier ein Turnier stattfinden und ich will daran teilnehmen.“, log sie ihn an, bemüht darum, den Blickkontakt zu ihm nicht abzubrechen. Der Turianer war misstrauisch und durchsuchte das Extranet nach solch einem Turnier. Schließlich sah er ihr wieder in die Augen. Li-Ann verlor den Kampf und sah beschämt zur Seite.
    „Das Turnier ist nicht erst nächste Woche, Lady, sondern schon in drei Tagen.“
    Er packte das Schwert zurück in die Tasche und übergab sie wieder seiner Besitzerin.
    „Viel Erfolg. Ich glaube, ich werde mir das mal ansehen.“, er lächelte.
    „Einen schönen Aufenthalt, Miss Newburn.“
    Lilly war verblüfft. Nie hätte sie gedacht, dass diese Scharade funktionieren würde. Nie hätte sie gedacht, mit solch einer nahezu billigen Ausrede auf die Citadel zu kommen und schlussendlich erkannte sie, wie es Vereine, wie Cerberus oder die Typen, die sie zu erst entführten schafften, auf diese gottverlassene Station zu kommen.
    Wütend schloss sie zu Bekka auf, bahnte sich einen Weg durch all die Aliens.
    „Also, was jetzt?“, überging sie die Frage, die sich auf den Lippen ihrer Gefährtin abzuzeichnen drohte.

  7. #117
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    Bekka blieb am Rande der Gruppe von Leuten stehen und sah Li-Ann lange zu. Sie hatte keine Angst davor dass die junge Dame auffallen würde. Und selbst wenn, wäre nichts verloren gewesen.
    Hasstiraden. Rebekka kräuselte innerlich ihre Stirn, fiel aber nicht aus ihrer Rolle – niemand konnte ihre Zweifel sehen. Hasstiraden. War es das wirklich. War sie es von der der Hass und die Gewalt ausging. War sie weniger Opfer als den zum Opfer gewordener Täter. Sie leckte sich über die Lippen. Was war dran, an dieser Aussage. Für einen Moment schloss sie die Augen, verborgen hinter der Sonnenbrille und ließ ihre Gedanken schweifen.
    Li-Ann konnte gar nicht erahnen, was Bekka widerfahren war. Natürlich hatte Bekka auch kaum eine Ahnung was Li-Ann passiert war, aber sie war sich ziemlich sicher das es kaum zu vergleichen war mit der Pein den die Spionin ertragen hatte müssen. Sie spürte wie ihr Magen ihr Gallenflüssigkeit in den Hals schickte. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Reiz zu würgen.
    Aber das war kein Grund die Pilotin zu verdammen. Sie konnte es nicht wissen, woher der Hass von Rebekka stammte. War es überhaupt Hass? Was war Hass, an sich? Rebekka erinnerte sich an ihr Studium und einen Teil aus dem Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe 'die leidenschaftliche Abneigung gegen das, was uns Unlust bereitet hat. Der Hass, das Gegenteil der Liebe, verabscheut nicht nur einen Menschen, sondern möchte ihm auch schaden. Er entspringt oft dem Eigennutz, dem Neide, dem gekränkten Ehrgeiz, der Eifersucht oder der verschmähten Liebe. Insofern er dem Gehassten Wichtigkeit beilegt, unterscheidet er sich von der Verachtung. Dinge kann man im Grunde nicht hassen, sondern nur Abneigung gegen sie, Abscheu vor ihnen empfinden; denn man vermag sie wohl zu zerstören, aber nicht ihnen zu schaden. Auch der Hass gegen das Böse ist nur der Abscheu vor demselben.'
    War es Hass was sie verspürte…
    Im philosophischen Sinne traf die Aussage der Hasstirade nicht zu. Zumindest nicht vollständig. Sie hatte eine leidenschaftliche Abneigung und den absoluten Willen den Zielen ihrer Antipathie zu Schaden, sie gar töten zu wollen. Aber das geschah nicht aus den grundsätzlichen Quellen des Hasses.
    Es war Rache. Rache und Genugtuung. Nicht unbedingt bessere Gründe. Das musste sie zu geben. Sie öffnete die Augen und betrachtete Li-Ann wie sie näher kam und verzog weder eine Mine und reagierte sie in irgendeiner Form. Wie zu Stein erstarrte, während die Jüngere wie in Zeitlupe für Bekka auf sie zu kam.
    Und doch war da mehr. Bekka fühlte wir ihr Herz einen Takt aussetzten. Kathleen. Es war nicht nur Rache. Von Rache würde Neska nicht mehr lebendig werden. Nicht ein bisschen. Aber es gab etwas das noch da war von ihr. Henrietta und das Vermächtnis der Geliebten. Und das war auch etwas an das Rebekka glaubte. Sie glaubte an das was Kathleen prophezeit hatte und wovor sie gewarnt hatte. Es gab keinen besseren Beweis als das was die letzten Wochen geschehen war und bald geschehen würde. Dort draussen war ein Kampf, ein Gegner und Bösewicht. Ein Feind der bezwungen werden musste – und Kathleen hatte eine Klinge in den Schatten der Illegalität und Anonymität geschmiedet, die benutz werden musste wenn es bald noch eine Heimat für jeden in dieser Galaxie geben sollte.
    Sie war so voller Energie und Zorn, voller Drang dieser Überzeugung von Kathleen, für die sie gestorben war, zu dienen, sie umzusetzen, das sie womöglich sehr Nahe an Hass herangekommen war.
    Trotzdem blieb der Kern der Aussage. Die weniger Hasstirade war, als mehr Warnung. Es war Warnung gewesen. 'Du kannst mitkommen und mitmachen, aber wenn du eine Gefahr wirst für dieses Ziel. Dann werde ich dich töten.' Das war was sie gesagt hatte.
    Mist.
    Rebekka lächelte als Li-Ann aufgeschlossen hatte und hielt sie am Arm auf, als die Jüngere weiter gehen wollte, um so schnell wie möglich weg zu kommen.
    "Einverstanden." sagte sie leise und zog Sol etwas näher an sich heran. Hakte sich unter und wandte sich zum gehen.
    "Entschuldige meinen Ausbruch." begann sie ruhig und hielt ihren Blick mit der Sonnenbrille nach vorne gerichtet. "Du weißt nicht wer ich bin, und warum ich bin wie ich bin. Vielleicht wirst du es eines Tages." sie hielt inne und ließ einen alten Turianer passieren, der ziemlich gebrechlich aussah. Nickte ihm freundlich zu, lächelte aufmunternd und höflich. Sah ihm sogar einen Moment nach, fast als ob sie sicher gehen wollte, das er nicht noch Hilfe bräuchte.
    "Ich wollte dich nur warnen. Wenn du aktiv versuchen solltest mir in die Quere zu kommen, bei dem was ich tun muss, dann werde ich es zu verhindern wissen. Eigentlich." dann sah sie Li-Ann an und nahm die Sonnenbrille ab.
    "Aber das wird nicht nötig sein. Du willst kämpfen und ich denke du wirst wie viele andere bald verstehen woran ich glaube…." dann stockte sie und begann leicht zu lächeln, während ihre Augen feucht wurden.
    "Vor ein paar Jahren, hatte ich diese Unterhaltung fast schon mal in der Art. Nur steckte ich da in deiner Haut und mir gegenüber stand Kathleen Benedict." sie machte eine kurze Pause, fast als würde sie sich sammeln. Rang ihre Tränen nieder und ihre sich überschlagende Stimme. Führte Li-Ann weiter und setzte die Sonnenbrille mit zwei Fingern zurück auf ihre Nase.
    "Die beste und cleverste Frau, die die Allianz hatte. Wenn du mich fragst." Sie ging mit Li-Ann hinüber zu einem der Shuttlekonsolen und rief eines mit einigen wenigen Fingerbewegungen. "Kathleen ist für ihre Überzeugung gestorben – und ich kann das nicht…" sie hielt inne und sah dem Shuttle entgegen. "Ich muss weiterführen was Sie begonnen hat. Nicht für mich oder für Kathy. Für uns alle. Ich habe gesehen was Kathleen immer geglaubt hat."
    Das Shuttle landete neben ihnen. "Und deswegen bin ich so emotional. Möglicherweise." dann stockte sie ein letztes mal – sah das Shuttle an und sah sich dann auf der Citadel um. Fast als hätte sie nicht gedacht wieder hier zu sein. "Oder möglicherweise bin ich auch nur das Produkt meiner Erfahrungen und ein sehr böser Mensch." Ihr Tonfall machte klar das sie nicht weiter darüber reden wollte und reden würde. Mit einem geschickten und sehr geradlinigen Handgriff öffnete sie das Shuttle und setzte sich auf den Beifahrersitz. "Wir müssen in die Bezirke."
    Sie wartete bis sich die Türe geschlossen hatte und Li-Ann das Shuttle in die Höhe gehoben und los geflogen war. "Und ich werde auf dich aufpassen – sofern du mich lässt und lernst…" sagte sie leise und starrte zum Fenster hinaus. Sie grinste fast debil, da es exakt die selben Worte waren die Kathleen benützt hatte – damals.
    Geändert von Rebekka v. Tannberg (15.11.2012 um 07:39 Uhr)

  8. #118
    ME-FRPG ONLY Avatar von Li-Ann Herlock
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    Kathleen Benedict. Der Name hallte einige Male in ihrem Kopf wider. Sie versuchte zu überlegen, wo sie den Namen schon einmal gehört hatte. Sie kannte ihn, soviel war klar. Doch woher? Dann traf es sie wie ein Blitz den Blitzableiter. Die Raumstation. Sie erinnerte sich an vieles, was nach der Feier ihres Vaters geschehen war, nicht mehr - ehrlich gesagt, setzten ihre Erinnerungen erst wieder im CADS auf halbem Wege zur Citadel an - doch an diesen einen Namen konnte sie sich erinnern. Vielmehr löste der Name eine ungewollte Reaktion in ihrem ohnehin schon lädiertem Geist aus. Ihre Augen weiteten sich, füllten sich mit endloser, eisiger Kälte. Schwarz breitete sich um sie herum aus. Kathleen. Sie kannte den Namen. Der Name war der Grund. Schemenhaft erinnerte sie sich an ruckartige Bewegungen, Tod und Verzweiflung. Bewegungen die im Nebel der Verdrängens verloren gingen, Tod, der allgegenwärtig war und Verzweiflung... Doch warum war sie verzweifelt? Was löste diese Verzweiflung aus? Was immer sie seit ihrer Entführung erlebt hatte, sie wollte es nicht wissen. Nicht wenn die Wahrheit Schmerz bedeutete. Momentan wusste sie nur, dass Bekka ihre beste Chance war. Ihre einzige Chance.
    Plötzlich saß sie in einem anderen Shuttle, hatte Steuerungsmodule in den Händen und hob ab. Was immer ihr Bekka erzählte, es musste wichtig gewesen sein. Dennoch traute sich die junge Pilotin nicht nachzufragen. Irgendetwas in der Luft hinderte sie daran.
    Li-Ann lenkte das Shuttle in Richtung der Bezirke. Warum wusste sie nicht. Wahrscheinlich bat Rebekka sie darum, also tat sie es einfach und flog weiter.

    Ein Unfall. Instinktiv riss sie die Steuerung herum und zog den Shuttle hinauf gen Himmel. Unter ihr verkeilten sich mehrere Fahrzeuge zu einem Knäuel aus Stahl, Kunststoffen und Lebendgewebe. Feuer breitete sich aus. Ein Tanker war mit in den Unfall verwickelt. Li-Ann sog die Bilder in sich auf. Sie stellte sich vor, wie die involvierten Individuen vor Schmerz schrien. Stellte sich vor, wie das Leben aus ihnen heraus wich. Wie schrapnellartigen Splitter der metallenen Karosserien in verschiedenste Brustkörbe eintraten, sich ihren Weg gen Lebensmotor bahnten, ihn öffneten. Wie das Blut langsam und weniger langsam aus den vielen Wunden hervor sickerte und sich langsam mit aller Arten von Fahrzeugflüssigkeiten vermischten. Wie sie laut und panisch um ihr Leben flehten, nach Hilfe riefen. Wie das Fleisch langsam und gleichmäßig von ihren Knochen gebrannt wurde und sich mit der einen oder anderen Karosserie verband, eine krosse Kruste bildete.
    Sie blickte weiter in die Unfallstelle. Ersthelfer - Roboter - erreichten die Unfallstelle und begannen sofort mit den Löscharbeiten Sie kühlten den Tanker nieder. Seine Ladung war flammbar, aber die Hülle war nicht geborsten. Andere Bots räumten Wrackteile aus dem Weg und begannen damit die eingeschlossen Personen zu befreien. Kein Anblick für schwache Nerven. Andere Bots leiteten den Verkehr um und Avina, die Citadel-VI gab parallel eine Verkehrsmeldung heruas, die besagte, dass man das Gebiet weiträumig umfahren sollte.

    Die Unfallstelle geriet aus ihrer Sichtweite. Sie wand sich wieder dem vor sich liegendem Verkehr. Es vergingen noch einige Minuten, dann lag das Ziel auch schon vor Ihnen.

    --> Die Citadel: Bezirke
    Geändert von Li-Ann Herlock (12.11.2012 um 23:26 Uhr)

  9. #119
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    <-- Die Citadel: Bezirke #2

    Fast musste Robert sich übergeben. Er hatte dem Tier tatsächlich die Hand gereicht, zwar mehr um Novara zu ärgern, aber ihm setzte es auch merklich zu. Sein Magen verkrampfte. Ein stetig wachsender Würgereiz machte ihm zu schaffen. Er musste sich waschen. Schnell. Eine knappe Stunde suchte Robert seinen Weg durch die Citadel, ehe er sich sicher war, nicht verfolgt worden zu sein. Ein öffentliches Badehaus. Eine dieser im japanischen Stiel gehaltenen Waschanlagen für Menschen mit einem angrenzenden Textilienshop. Das Motto der Anlage war simpel und eindeutig: Erneuerung. Unter dieser Ansage war das Ambiente gestaltet. Die Dampfbäder, Massagen, Friseure und Klamottenläden dienten alle nur der Erholung. Sie sollten praktisch aus einem heruntergekommen, missmutigen Wrack ein frisches, fröhliches Individuum kreieren und wenn man sich die Gesichter der Gäste so betrachtete, schienen sie es gut zu bewerkstelligen. Erneuerung eben. Der Laden war gut besucht und für ein extra Kleingeld, konnte man sich die extra Dienste, wie Massagen oder den Friseur buchen. Robert sperrte seinen Seesack in einen Spind und gab seine Wäsche auf, bat die Bedienung darum, seine Sachen zu vernichten, am besten zu verbrennen und die Asche dann noch mal zu verbrennen. Die Asari hinter dem Tresen lachte kurz auf, fragte ob er das denn ernst meinte und auch Robert lachte kurz.
    "Ja, Sie haben recht. Vielleicht sollten sie die Sachen vor dem Verbrennen einmal desinfizieren."
    Er zwinkerte ihr zu, unterstrich so den Sarkasmus. Es war ihm egal, was mit der Kleidung passieren würde, er würde sie so oder so nie wieder tragen. Robert ging ins Dampfbad.
    Langsam spürte er wie die Last von ihm abfiel. Er schloss die Augen für einen Moment und genoss die Ruhe. Es war wohl bestimmt nicht das letzte Mal, dass er dieses Etablissement besuchte. Er konnte richtig abschalten. Bestimmt zwanzig Minuten lag er dort, ehe er von einigen lauthals plaudernden Leuten wieder ins Hier und Jetzt geholt wurde. Er war weg genickt. 'Fuck!', ging es ihm durch den Kopf. Kurz ging er los, überprüfte seinen Spind und sich darin befindlichen Sachen. 'Nichts, alles normal. Glück gehabt.'
    Robert nahm seine Sachen an sich. Das war wohl etwas zu viel Entspannung gewesen. Für etwas Kleingeld buchte er sich ein eigenes, kleines Bad. Robert kramte in seiner Tasche. Sein Pflegeset war wie immer ganz unten. 'Wo denn auch sonst?'
    Er blickte in den Spiegel. Die letzten Tage waren kräftezehrend. Doch dank seiner geheimen Tinktur, die man übrigens in jedem beliebigen Supermarkt kaufen konnte, war davon nicht viel zu sehen. Genauer gesagt, sah man es ihm überhaupt nicht an. Er griff zum Rasierer, schnitt die überflüssigen Bartstoppel weg und stutze etwas seinen Schnauzer. Seine Haare kämmte er nach hinten. Die grauen Ansätze waren gut zu sehen, standen ihm aber nicht schlecht. Sie formten Charakter. Eines der weißen Hemden von seinem Großeinkauf beim Designer fand nun den Weg auf seine Schultern, gefolgt von seinem Schulterholster, einer schwarzen Anzughose und dem schwarzen Jackett. Die ebenfalls schwarzen Socken bildeten mit den schwarzen Lederschuhen den vorläufigen Abschluss seines Outfits. Nun galt es Highlights zu setzen. Zunächst bediente sich Robert des Gürtels. Die silberne Schnalle harmonierte perfekt mit dem schwarzen Anzug und war dezent auffällig. Eine Uhr aus poliertem Edelstahl fand den Weg um sein Handgelenk, ungewohnt aber allemal ansprechender, als ohne Uhr zu marschieren. Robert öffnete die obersten paar Knöpfe des Hemds, zeigte genügend Haut, um lässig zu wirken, aber nicht genug um irgendwelche andere Schlüsse zuzulassen. Außerdem standen die Frauen auf seinen männlichen Pelz. Robert legte seine Predator in das Holster und seine Pilotenbrille mit den schwarzen Gläsern und dem verchromten Gestell auf die Nase. Zu allerletzt kramte er noch seinen Ausweis hervor und legte ihn in die innere Tasche des Jacketts. Er war nun jemand ganz anderes. Den Seesack geschultert verließ er das Badehaus, nicht aber durch eine wohlklingendes "Erneuerung" verabschiedet zu werden.

    Die Sicherheitskontrollen waren aufwändig. Es war viel los. An diesem Tag wollten wohl ein paar mehr Leute zum Tharkad. Überwiegend waren es aber Zivilpersonen. Er reihte sich ein und wartete geduldig.
    "Der Nächste, bitte.", rief ihn der salarianische Sicherheitsbeamte.
    "Guten Tag. Den Ausweis bitte und Ihr Ticket."
    Der Salrianer überprüfte die erhaltenen Dokumente. Er sah ein paar Mal auf, um wohl das vorhandene Bild mit der tatsächlich anwesenden Person zu vergleichen, nahm Fingerabdrücke und eine kleine Probe, um die DNA zu checken. Alles passte.
    "Gut, Mr. Lynch. Führen Sie irgendwelche Waffen mit sich?"
    "Ja. Ein Präzisionsgewehr Typ M-97 Viper in meinem Gepäck und eine M-3 Predator am Körper."
    "Verstehe. Bitte übergeben Sie mir die Pistole. Sie werden Sie nach dem Einchecken im Bifröst und der Erlaubnis der tharkadischen Regierung und des Protektorates wieder zurückerhalten."
    "Gut. Hier bitte sehr."
    "Vielen Dank. Das ist nicht ihre erste Reise zum Tharkad?"
    "Richtig. Ich war schon das ein oder andere Mal dort. Ich bin mir der Risiken also durchaus bewusst."
    "Gut, das erspart uns einige lästige Minuten", gab der Salarianer wohl erleichtert bekannt.
    "Was ist der Grund für Ihre diesmalige Reise, Mr. Lynch?"
    "Sicherheitsbeurteilung."
    "Verstehe."
    Die kleine Echse sah den Mann vor sich eindringlich an, schien kurz zu überlegen. Er überreichte dann aber doch die Dokumente zurück.
    "Einen guten Flug wünsche Ihnen, Sir."
    "Vielen Dank."
    "Auf Wiedersehen."
    "Wiedersehen."
    Nico Lynch betrat das Gate und blickte sich um. Es war gut gefüllt. Gut dreihundert Personen passten in die Armored Betty. Es war auch der einzige Transit von der Citadel aus zum Tharkad. Alle anderen Möglichkeiten waren entweder logistischer Natur, oder Militärtransporte. Aber darüber konnte er sich während des Flugs noch genügend den Kopf zerbrechen. Zielstrebig ging er in Richtung des Cafés mit dem eingängigen Namen "Letzte Gelegenheit", ignorierte so gut es eben ging seine geliebte Erzfeindin, die sichtlich irritiert war, und bestellte sich ein kühles Wasser.

    18:00 Uhr
    --> Transitstation "Bifröst"

  10. #120
    Only ME-FRPG Avatar von Novara Vengis
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    Die letzten Stunden die Novara verblieben waren um sich vorzubereiten, nachdem sie ihre eigene Ausrüstung wie schon der Rest ihres Teams im Kestrel verstaut hatte, nutzte sie um sich Optisch stark zu verändern. Die Prozedur die sie dafür durchmachte war schon lange die selbe, für den Flug auf den Tharkad würde sie wieder Grodia Rechs werden, ihre Tarnidentität, ihres Zeichens Mitarbeiterin in einem turianischen Securityservice mit ausgezeichneten Referenzen. Mit Hilfe diverser Pasten, sowie eines speziellen Gerätes mit dem Turianer ihre spezifischen Plattenverzierungen erhalten formte sie ihr Gesicht komplett neu. Andere Spezies konnten Turianer eh kaum unterscheiden, aber die Änderungen waren dennoch notwendig. Immerhin waren es ja Turianer vor denen sie sich in Acht nehmen musste, da waren zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen durchaus sinnvoll.
    Zudem war es über die Jahre eine Art Spiel zwischen ihr und Robert Elle geworden. So wie Novara Vengis, Robert Elle jagte, so wussten Grodia Rechs und Nico Lynch nichts miteinander anzufangen. Zunächst nur aus reinem Versehen, so waren sie sich später absichtlich aus dem Weg gegangen wann immer sie beide ihre Tarnidentitäten nutzten. Jemand von außerhalb würde dieses Verhalten wohl nicht verstehen, genauso wenig wie es niemand verstehen wollte warum die beiden jedes Jahr am 24.12. miteinander telefonierten. Im weitesten Sinne war es wohl schlichtweg der berufliche Respekt vor dem jeweils anderen.

    Als Novara, oder nun Grodia am Terminal der Zivilen Andockbucht eincheckte war sie eine komplett andere Frau. Grodia war eine lockere, aufgeschlossene Turianerin mittleren Alters die das Leben augenscheinlich genoss und es auch allen durch ihre Körpersprache mitteilte. Lockere Kleidung, weiblicher Hüftschwung und ein Lächeln auf dem Gesicht.
    Als sie im Last Chance eintrudelte, Ein Cafe und Shop, welcher direkt hinter dem Terminal den Fluggästen die namensgebende letzte Chance gab einzukaufen oder sich die Wartezeit angenehmer zu gestalten, brauchte sie nicht lange bis sie Nico an der Theke ausmachte.
    „Ein so schicker Mann wie sie gibt doch einer Lady sicher etwas zu trinken aus, nicht wahr?“

    Wenig später waren auch die beiden Turianer aus ihrer Einheit eingetroffen. Sie erkannte die anderen daran das sie sich ein besonderes Erkennungszeichen an die Kleidung geheftet hatten, eine blaue Blume die auch als Rose von Illium bekannt ist. Fox trug seine als furchtbar hässliches Stickmuster auf einer Krawatte, während sich Rookie für Manschettenknöpfe entschieden hatte. Grodia ihrerseits trug das Erkennungszeichen als Gürtelschnalle.

    Dann war es auch schon an der Zeit, ihr Flug auf den Tharkad wartete.

    >>> Tharkad - Transitstation Bifröst

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