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  1. #31
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen fühlte wie sich Henrietta bewegte und riss sie aus ihren Gedanken. Mit unglaublich viel Gefühl, hob sie den kleinen Menschen an und setzte die kleine aufrecht vor sich auf ihren Schoß.
    "Wach, Princessa?"
    "Hmmmmm..."

    Kam es gemurmelt zurück und das Mädchen rieb sich verträumt die Augen. Verschlafen, wohl eher und gähnte herzhaft - mal wieder - und sah sich um. Sie realisierte schnell das sie nicht mehr an Bord des Schiffes war, aber auch nicht Privat. Zur Überraschung ihrer Mutter, reagierte sie prompt und lächelte dann, nickte und sagte nichts. Auch wenn Kathleen es ihr nie versucht hatte ein zu impfen. Das Mädchen war klug, sie verstand, das ihre Mutter viele Dinge wusste und hörte. Und das es besser war wenn sie still war und so wenig davon wusste wie möglich.
    Neska respektierte diese stille Übereinkunft die ihre Tochter mit sich selbst getroffen hatte. Auch wenn sie es nicht gut fand. Vorauseilender Gehorsam war nichts das Kathleen mochte - außer von ihre Untergebenen bei ihr. Sie schmunzelte und streichelte die Haare ihrer Tochter zu recht.

    "Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, junge Dame." flüsterte sie um die anderen nicht zu stören.
    "Ich weiß." hauchte Henrietta als Antwort und neigte leicht den Kopf. Kuckte verlegen über die Schulter und wackelte mit der Nase, während sie den Mann fokusierte der sie an sah. Legte den Kopf schief wie eine Katze die ein Spielzeug beobachtete. Ihr Ausdruck war nicht frech, oder verlegen. Selbstbewusst und offen. Dann sah sie ihre Mutter an und hob eine Augenbraue. Noch etwas das sie sich schon früh abgeschaut hatte.
    "Der Mann beobachtet mich."
    Kathleen musste nicht hin sehen um zu wissen wen sie meinte. Ihr war es schon vor ein paar Minuten aufgefallen. Statt dessen sah sie über die Schulter von Henrietta und somit zu Sarah und John. Sie lächelte, als sie den Blick erwiderte, den ihre Freundin herüber warf. Es war etwas mildes, fast fragendes darin. Und Kathleen ließ ihre Augen ein paar Millimeter hinüber wandern zu John und dann zurück. Nickte nur eine Spur.

    Vermutlich hätte sie meilenweit schlechtere Männer und Frauen finden können für die Rolle. John machte einen guten kompetenten Eindruck. Einzig der Einfluss von Helen musste noch klar werden. Wie viel Erwartung setzte sie in den Mann. Was wollte sie von ihm. Wo lag dann seine Loyalität. Kathleen hoffte das sie bei Sarah liegen und bleiben würde. Helen war ein Miststück - nicht das Kathleen besser war - aber John würde mit ihr zu Grunde gehen. Höchstwahrscheinlich.
    "Mami." protestierte die junge Dame und tippte ihr wieder auf die Schulter. Unterbrach dann den Blickkontakt mit Sarah, in dem sie ihren Kopf dazwischen schob. Machte dann ein paar deutenden Bewegungen in die Richtung des Mannes.

    "Der Mann..." Kathleen sah ihre Tochter an und lächelte. Henrietta zwinkerte mit dem linken so das sie ihre Mutter nur aus dem blauen Auge heraus betrachtete, um zu verstärken in welche Richtung der Mann saß. "..jetzt kuck doch."
    "Ich weiß wen du meinst, mein Schatz." sagte sie ruhig und löste eine der Haarklammern von Henrietta um sie dann neu zu befestigen. "Er beobachtete uns schon länger. Ein kleines Mädchen ist in so eine Besprechung eher selten anwesend, musst du wissen."
    "Ah." machte Henrietta und sah den Mann wieder an. Zuckte mit der Schulter als wollte sie sagen 'Pech gehabt - Mama interessiert sich nicht für dich.' Dann schnappte sie nach dem Hasen, der ihr erst jetzt wieder in den Sinn kam und presste ihn fest gegen sich. Streichelte ihn und lächelte zufrieden. Überglücklich.
    "Müssen wir noch lange hier sein?"
    "Nein, Schatz. Mein Fahrer müsste bald hier sein."
    "Na gut." sagte sie fröhlich und hielt einen Moment inne. "Ich hab Hunger."
    Kathleen beäugte ihre Tochter und schmunzelte. Streichelte ihr über den Kopf, um sich dann zurück zu lehnen. "Dann besorgen wir dir was zum Essen."
    "Ich mag Pommes." kam es wie aus der Pistole geschossen.
    Kathleen hätte ihr sofort widersprechen müssen. Aber sie wusste, das so gerne Henrietta auch erwachsen tat, das es unweigerlich zu einem Disput führen würde. Und das musste nicht hier sein. Dafür kannte sie ihre Tochter zu gut. Also entschloss sie sich es auf die Fahrt zu verschieben.

    Hinter ihr kam, leise Bewegung in den Raum, als sich eine Gruppe von Menschen ihrer Position nach kurzem Zögern näherte. Kathleen blickte sich nicht um. Aber Henrietta hatte ihre Aufmerksamkeit voll den Leuten zu gewandt. Sie wackelte mit dem Mund, während sie darüber nachdachte ob sie die Leute kannte, oder was die von ihnen wollen konnten. Aber die Tatsache das sie vollkommen entspannt, war ließ Kathleen ruhig bleiben, was ihrer Tochter keine Angst machte, machte auch ihr keine Angst.
    Neben ihr ging dann - nicht überraschend - aber plötzlich jemand in die Knie. Es war Tim.
    "Ma'am. Können wir?" er sprach so leise, das maximal sie ihn hören konnte.
    Neska blickte den Mann von oben herab an, da sie im sitzen größer war und hob eine Augenbraue. Er kommentierte weder ihre Tochter, noch ging er auf sie ein. Er blickte sie an und nickte ihr freundlich zu, lächelte wie man bei einem Kind lächeln musste. Aber er war konzentriert und schien auch nicht davon abzubringen zu sein, professionell sein zu wollen. Kathleen nickte.
    "Sicher." sie blickte über die Schulter und sah die weiteren zwei Männer die unter ihren Achseln, zwei MPs trugen, als wären sie darauf gefasst das es Ärger geben könnte.

    Kathleen hob Henrietta hoch bevor sie aufstand und sah die beiden an, dann wieder Tim. "Will ich es wissen?"
    "Nun, Ma'am. Nach dem Vorfall, hat die Botschaft für die leitenden Mitarbeiter eine höhere Sicherheitsstufe ausgerufen. Wir sind ihr Begleitschutz für die nächsten Tage."
    "Herrlich." sie war nicht begeistert. Gar nicht. Henrietta störte das wenig. Sie hielt den Hasen in einer Hand und streckte dem Fremden die andere Hand hin. "Henrietta Benedict."
    Er starrte sie irritiert an und zögerte einen Moment. Verblüfft von dem Mädchen. "Tim. Hi. Ich.. ähm.. Ma'am." er winkte hinter den beiden Männer eine junge Frau heran. Kurze blonde Haare, blaue Augen. Schlank, fast dürr, aber schneidig in ihrer Uniform der Allianz. Ein Staff Lieutenant.
    "Darf ich ihnen Kassandra Kreuz vorstellen, ihre neue Ordonanz."
    Die junge Frau trat vor und lächelte auf eine sympathische, aber trockene Weise. Die Deutsche stand ihr quer über das Gesicht geschrieben. Kathleen fand das gut. Deutsche waren verlässlich, pünktlich und pflichtbewusst. Da Kassandra wohl hauptsächlich erst mal Kindermädchen spielen würde, war ihr das ganz recht.
    Als die Frau dann vor ihr salutierte, kicherte Henrietta und ahmte die Bewegung nach, um dann die Zungenspitze aus dem Mund zu strecken um zu verdeutlichen das sie nur Spaß machte. Kathleen nickte der Frau zu.
    "Kassandra also. Ich bin Kathleen oder Boss." sie wartete keine Erwiderung ab, sonder reichte ihre Henrietta. "Halten Sie mal bitte kurz." dann sah sie Henrietta an, die etwas überrascht sich überreichen ließ.
    "Bin gleich wieder da." stupste ihr auf die Nase und drehte sich um. Tim hielt sie dabei aber mit einer Berührung am Oberarm auf. Stellte sich so in den Raum das er für die meisten Verbarg was er dann tat - aber vor allem schirmte er Henriettas Blick ab.
    "Ma'am. Ich muss darauf bestehen das Sie die hier nehmen." er hielt ihr eine Dienstwaffe der Allianz hin, das kleine Format, aber immer hin eine mit Halfter für den Gürtel. Kathleen sah die Waffe an und dann ihn. Verengte die Augen und schnalzte mit der Zunge.
    "Wenn Sie sie nicht nehmen, bin ich gezwungen dem Botschafter Bericht zu erstatten."
    Kathleen riss ihm die Waffe aus der Hand und kontrollierte mit einem geübten Blick das Magazin, in dem sie den Schlitten ein kurzer Stück zurück zog. Sicherte sie dann und steckte sie samt Halfter an ihren Gürtel, um dann die Jacke darüber zu drapieren.
    "Gleich losrennen und petzen?"
    "Ja Ma'am."
    "Sie sind mir ja einer, Tim." sie legte ihm die Hand auf die Schulter um ihn zu beruhigen, das es schon in Ordnung war und ging dann ein paar Schritte weg zu einem der Verwaltungsoffiziere die im Raum waren. Winkte ihn mit einem Finger zu sich und drückte ihm eine kleine Karte in die Hand.
    "Geben Sie das Captain Farnsworth später. Sie soll mich anrufen, wenn Sie Zeit hat."
    "Äh.. sicher.. äh.." der Mann drehte die Karte mehrfach in der Hand hin und her und las was darauf stand. Kathleen wartete nicht auf ihn.
    "Danke, Kleiner."

    Dann machte sie auf der Ferse kehrt und ging zu der Gruppe zurück. Nahm ihrer neuen rechten Hand ihre Tochter wieder ab und setzte sie sich auf die Hüfte um sie zu tragen. Achtete dabei aber darauf das Henrietta so weit wie möglich von der Waffe entfernt war.
    "Na dann wollen wir mal."

    11:40 --> Botschaften

  2. #32
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Robert sah das kleine Mädchen aufwachen. Die Mutter setzte sie aufrecht hin und redete mit ihr. Er bekam mit wie das Kleine ihn musterte. Freundlich nickte er ihr zu. Sie versuchte ihre Mutter auf ihn aufmerksam zu machen, doch sie würdigte ihm keines Blickes. ,Sag es mir endlich. Kommt sie mit?'

    „...und als Ihr Captain befördere ich Sie provisorisch zum Staff Lieutenant.“
    ,Was? Nein... Das kann nicht sein!' Robert war merklich erschüttert als er diese Worte von Captain Farnsworth vernahm. Ruckartig wandte er sich nach vorn. Hatte er doch selbst lange Jahre lang der Allianz treu gedient und nun setzt irgend ein so daher gelaufener Captain ihm einen blutjungen Geheimdienstler als Vorgesetzten vor die Nase? „Scheiße.“, murmelte er leise, was im groben seine momentane Gefühlslage zum Ausdruck brachte. ,Erst ein Kind, jetzt ein Staff Lieutenant ohne Erfahrung. Der Tag wird ja immer besser.'
    Als der neue XO die kurzen, standardisierten Worte runter lallte und sein Versprechen gab, sich der Crew und dem Schiff als Würdig zu erweisen hatte der graue Mann nur den Gedanken im Kopf, dass er das verdammt nochmal auch tun soll. Eine Beförderung, im Zuge der Ernennung zum XO, um einen Rang war ja nichts ungewöhnliches. Aber gleich zwei Ränge? Robert wurde wütend. Innerlich kochte er. Wurde ihm seine Beförderung, nach dem skylianischen Angriff, doch verweigert. Zwar wollte er nie eine Offizierslaufbahn einschlagen, doch die Vorteile die sich daraus ergaben, waren nicht von der Hand zu weisen.

    Wieder suchten seine Blicke die der Mutter. Die Tatsache, dass sie ihn noch immer nicht beachtete, obwohl das Kind wohl versuchte sie in seine Richtung zu dirigieren, ließ nur einen Schluss zu: ,Verdammt! Noch mehr Geheimdienst. Die Lage muss weitaus schlimmer sein als angenommen.'
    Immerhin waren jetzt schon drei Geheimdienstler in dem Raum. Robert war sich sicher, dass auch er schon als Mitarbeiter des Geheimdienstes identifiziert wurde. Seine Kleidung ließ ja keine Rückschlüsse auf seine Identität zu. Das und die Tatsache, dass er niemanden in dem Raum kennen zu schien, ließen in ihm diese Vermutung aufkeimen.

    Das Mädchen drehte sich wieder in Roberts Richtung und ließ ihn mit ihrem Blick klar spüren, dass ihre Mutter kein Interesse an ihm hatte. ,Pech gehabt.' Robert fühlte die Gedanken der Kleinen. Als dann allerdings im hinteren Bereich ein wenig Unruhe entstand und ein ihm unbekannter Mann neben der Frau niederkniete, war Robert dann doch erleichtert. Die Personen standen auf. Das Mädchen wurde getragen. Sie wiederum trug einen großen Plüschhasen in den Händen und war sichtlich vergnügt. Als die Leute dann den Raum verlassen hatten, murmelte Robert ihnen noch hinter her: „Pass gut auf deine Tochter auf.“ Die wenigen Minuten, die Robert das Kind sah, hatten ausgereicht um Robert total aus der Fassung zu bringen. Er wandte sich wieder nach vorne, gewann seine alte Fassung zurück und wartete nun, den Schock über den neuen XO ausatmend, auf die Fortführung des Meetings. ,Problem Nummer Eins gelöst. Weiter mit Problem Nummer zwei.' Er verschränkte die Arme vor der Brust und wollte nun mehr über seine kommende Mission erfahren. Ein solches Meeting hatte er schon seit Jahren nicht mehr erlebt.

  3. #33
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Souverän ging Weber an das Pult und richtete ein paar Worte an die Crew. Kurz und ehrlich war seine Ansprache, wie man es von einem Soldaten erwarten würde. Das war gut, denn es gab durchaus einige Offiziere in der Allianz, die mehr das Zeug zu einem Politiker hätten, als zu einem Soldaten und Sarah konnte solche Leute nicht unbedingt gut leiden.

    Sie erinnerte sich an einen Offizier mit dem sie auf der Cairo gedient hatte. Er kam aus einer reichen Unternehmerfamilie, nutzte Beziehungen, um schnell auf ein prestigeträchtiges Raumschiff versetzt zu werden und versuchte jegliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Natürlich nur dann, wenn es Meldungen gab, die den Vorgesetzten gefallen würden. Bei schlechten Nachrichten hatte er sich immer verdrückt. Es war klar ersichtlich, dass er die Cairo nur als Karrieresprungbrett benutzte, um möglichst schnell in den Flottenstab und von dort weiter in die Regierung der Systems Alliance zu kommen und dann von dort aus positiv für das Familienunternehmen zu wirken. Zumindest ging Sarah schwer davon aus, dass das sein Ziel war.
    Wirklich schlüssig wurde sie aus ihm nie. Er sprach zwar andauernd von sich, aber Sarah merkte sich nur, dass er viel auf seinen ach so erfolgreichen Vater und seine zwei Brüdern hielt, er sprach zumindest viel von ihnen und für Sarah hatte es dennoch den Anschein, dass er sich nicht recht mit seiner Rolle anfreunden konnte. Trotz seiner egoistischen Tendenzen kam er durchaus gut mit seinen Kollegen klar, er hatte Charisma, konnte sympathisch auftreten. Aber Sarah, so glaubte sie, hatte ihn verstanden; das falsche Verhalten, das bezirzen, nur um in den Rücken zu stechen. Carl Price hatte damals dieselbe Meinung über den Offizier und die Beiden gerieten in heftige Dispute, Schlägereien in der Kantine waren keine Seltenheit. Wenn Price wieder maßlos provozierte, ließ der Offizier die Fäuste als Antwort sprechen.

    Beim Skyllian Five Poker loteten sie sich gegenseitig aus, bezeichneten sich wechselseitig des Betrugs. Kein gutes Klima auf der Cairo, und da der Offizier nach Carl Price auf das Schiff kam, musste er die Cairo vorzeitig verlassen - eine der wenigen Taten, für die Sarah dem Piloten wirklich dankbar war. Was danach aus dem Offizier geworden ist, wusste Sarah nicht und es hatte sie auch nie interessiert. Es ist schon viele Jahre her, genügend Jahre, als dass der Offizier seine Ziele geändert haben konnte. Möglicherweise diente er selbst als Captain auf einem Schiff. Sie hatte sich damals geschworen, sollte je so eine Person unter ihr Kommando kommen, würde sie dieser das Leben zur Hölle machen. Ihrer Meinung nach, musste man sich als Soldat und als Offizier bewusst sein, dass man anderen und nicht sich selbst oder seinen eigenen Interessen diente.

    Sarah nickte Weber zu, nachdem er geendet hatte und übernahm wieder das Wort. Währenddessen war etwas Unruhe in den Raum gekommen, da Kathy von einer Gruppe von Personen besucht wurde und sie anschließend die Besprechung verließ. Die nächste Umstrukturierung würde weniger unerwartet kommen.

    „Lieutenant Chen, Sie sind jetzt die erste Pilotin der SSV Midway. Lieutenant Odesi, Sie übernehmen jetzt offiziell den Posten des zweiten Piloten.“, erklärte Sarah den beiden Pilotinnen.
    „Ma’am?“, fragte Lieutenant Chen vorsichtig an. „Bitte.“
    „Wissen Sie etwas von Lieutenant Young?“
    Sarah musste nicht überlegen, sie hatte sich den Namen der bisherigen Pilotin der Midway aus den Aufzeichnungen, die sie bekommen hatte, gemerkt. Leider standen in den Aufzeichnungen keine weiteren Informationen, die sie jetzt mitteilen könnte.
    „Leider nein.“, erwiderte Sarah also. „Aber ich verspreche Ihnen, ich werde mich umhören.“
    „Danke!“ Lieutenant Chen wischte sich kurz und unauffällig über die Augen. Sie versuchte es zu verbergen, aber es war nicht zu übersehen, dass ihr der Verlust nahe ging.

    „Bei den Marine-Teams gibt es auch eine Änderung.“, fuhr Sarah wieder fort. „Es wird keine expliziten Teams geben, sondern für jede Mission werden die Teams nach dem Anforderungsprofil der Mission zusammengestellt.“
    Es war eine Vorgehensweise, die Sarah gerne praktizierte, da es somit nicht zu Gruppenbildung kam beziehungsweise dies nicht von ihrer Seite aus forciert wurde. Eine Gruppenbildung war immer kontraproduktiv, wenn anschließend die Leute für Missionen aufgrund ihrer Spezialisierungen untereinander gemischt werden mussten. So eine Strategie funktionierte jedoch nur auf einem Raumschiff mit einer sehr geringen Anzahl an Soldaten. So gering, dass jeder Marine lernte, mit allen anderen an Bord gut zusammen zu arbeiten.
    „Außerhalb von Einsätzen bestimmt ihr Dienstgrad die Rangordnung, aber sehen Sie sich eher als ein großes Team. Als Sprachrohr dient natürlich weiterhin der COMD.“

    Weiter ging es mit den Technikern und dem restlichen Personal der Midway, wobei es hier weniger Änderungen und keine Überraschungen mehr gab. Die Soldaten nahmen die Neuigkeiten teils mit Interesse, teils gut und teils missmutig auf. Nachdem jeder wusste, wo sein Platz in Zukunft war, gab es eine weitere, durchaus angenehme Pflicht zu tun.

    „Chief Ono, Techniker Halon, würden Sie bitte vortreten.“ Sarah öffnete die zweite Schatulle und wartete, bis die beiden bei ihr waren.
    Geändert von Kinman (21.06.2011 um 21:27 Uhr)

  4. #34
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    Myuko schlug die Beine übereinander und stützte ihr Kinn auf eine Hand, während sie Webers kurzer Ansprache zuhörte. Zugegeben, über die Beförderung zum Staff Lieutenant war sie erstaunt. Hatte die Allianz niemand anderen? Nicht, dass sie Weber nichts zutraute…
    Ihre Augen wanderten von Weber zu Sarah, die neben ihm stand und dem neuen Staff Lieutenant zunickte. Sie wird schon wissen, warum.

    „Lieutenant Chen, Sie sind jetzt die erste Pilotin der SSV Midway. Lieutenant Odesi, Sie übernehmen jetzt offiziell den Posten des zweiten Piloten.“
    Chen sprach den ersten Gedanken in Myukos Kopf aus.
    „Wissen Sie etwas von Lieutenant Young?“
    Pause.
    „Leider nein. Aber ich verspreche Ihnen, ich werde mich umhören.“
    Umhören. Das hilft nichts. Myuko runzelte die Stirn und lehnte sich zurück. Wo konnte sie nur stecken? Tot oder entführt, aber… von wem, warum und -
    „…Marine-Teams…“
    Was?
    Verärgert über sich selbst und beunruhigt wegen Kyokos plötzlichem Verschwinden hörte Myuko wieder zu.
    .„Es wird keine expliziten Teams geben, sondern für jede Mission werden die Teams nach dem Anforderungsprofil der Mission zusammengestellt. Außerhalb von Einsätzen bestimmt ihr Dienstgrad die Rangordnung, aber sehen Sie sich eher als ein großes Team. Als Sprachrohr dient natürlich weiterhin der COMD.“
    Myuko nickte anerkennend.

    Der Captain informierte die Crew über die restlichen Besetzungen der Positionen. Myukos Funktion blieb, wie sie war. Sie spürte, dass sie mittlerweile wirklich wach war, und gleichzeitig doch nicht. Das Sitzen in Besprechungen und sich bis zum Ende zu konzentrieren fiel ihr einfach schwer. Zu wenig Disziplin in der Schule. Myuko dehnte unauffällig hinter dem Rücken eines Soldaten ihre Finger, als Sarah ihren Namen nannte.
    „Chief Ono, Techniker Halon, würden Sie bitte vortreten.“
    Die Aufforderung traf sie ein bisschen wie eine kalte Dusche, aber Myuko riss sich zusammen und stand auf. Aus der anderen Ecke des Raums sah sie Halons Kopf auftauchen, der sich durch die Stuhlreihen dirigierte. Vorne angekommen sah er sie kurz an, mit einer Frage in den Augen. Myuko hatte alle Möglichkeiten, warum sie nach vorne kommen sollten, durchgegangen, war aber zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Sie vermied es, mit den Schultern zu zucken und stellte sich neben Sarah auf. Sah ihren Kapitän erwartungsvoll an. Halon presste leicht die Lippen aufeinander, er schien sich vor der Menge nicht ganz wohl zu fühlen, und blickte auch zu Sarah.

  5. #35
    Newbie Avatar von Kane Johnson
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    <-----Die citadel: Bezirke
    11:36


    Die Schmach als Taktiker zu einem Meeting zu spät zu kommen ging Kane schon auf dem ganzen Weg hierher durch den Kopf, zwar waren es nur 5, nein, 6 Minuten aber die waren schon viel zu viel.
    So leise und unauffällig wie möglich öffnete Kane die Tür und glitt hindurch, immer darauf bedacht nicht gesehen zu werden.

    Das Meeting war anscheinend gar kein Meeting im solchen Sinne sondern eher ein Briefing, was Kane durchaus guthieß denn so war der Großteil der Anwesenden auf den Sprechenden am Podium fixiert und achtete nicht auf die Tür. Am besagten Podium stand Sarah und 2 Personen die er nicht kannte, vermutlich Crew Mitglieder der alten Besatzung.
    Immer noch so leise wie möglich ließ sich Kane auf einem Platz in den hinteren Reihen nieder und verfolgte das weitere Geschehen.

  6. #36
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Es dauerte nur einen Moment und der Techniker, sowie die Soldatin standen vor Sarah. Beide waren ein klein wenig verunsichert, aber gefasst. Sarah griff in die Schatulle und nahm eine der beiden Auszeichnungen heraus.

    „Halon, ich habe die Ehre, Sie für Ihren tapferen Einsatz unter Beschuss auf Elysium mit der Combat Service Medal der Systems Alliance auszuzeichnen.“, sprach Sarah förmlich und ging einen Schritt auf den Mann zu, um ihm die Auszeichnung anzustecken. Anschließend schüttelte sie seine Hand. „Gratulation!“
    „Danke“, erwiderte der Techniker.

    Sarah nahm die zweite Auszeichnung aus der Schatulle und sah die Soldatin an. „Operations Chief Ono“, sie wartete, bis Ono in Habtachtstellung gehen konnte. „Verletzungen gehören leider zum Leben eines Soldaten, doch ich denke, wir alle sind froh, dass Sie nicht schlimmer verletzt wurden und schon bald wieder genesen sein werden. Trotzdem zeigt es, dass Sie im Einsatz mutig Ihr eigenes Wohlergehen für Ihre Mission riskieren und darum darf ich Sie heute zu Recht mit der Gallantry Service Medal auszeichnen.“

    Der Captain wiederholte die Prozedur und steckte Chief Ono die Auszeichnung an, um ihr danach ebenfalls die Hand zu reichen. „Gratulation und gute Besserung, Chief!“

  7. #37
    Newbie Avatar von Cora
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Weitere gingen, weitere kamen. Die Frau mit dem kleinem Mädchen war gegangen. Es war nur logisch, dass sie früher oder später gehen würde, denn das Kind gehörte hier einfach nicht hinein. Andere gingen, gingen zu dem Pult nach vorne, bekamen Auszeichnungen, Ehrungen für ihre Verdienste. 'Was die wohl geleistet hatten?“ fragte sich Cora in Gedanken. Wahrscheinlich mehr als sie selbst. Cora wusste ja nur zu gut, was sie selbst gemacht hatte, und sie wusste, dass man dafür anderorts wohl eine Auszeichnung bekommen hätte. Ihre Auszeichnung war jedoch nichts, was man sich auf die Brust stecken konnte. Ihre Auszeichnung war unter ihren Füßen, das Privileg, hier sein zu dürfen. Was war wohl besser? Hier zu sein, oder eine mögliche Gehaltserhöhung?
    Nach kurzem Überlegen schon, stellte sich heraus, dass sie wohl gut dran war, hier zu sein. Immerhin könnte sie eine Gehalterhöhung, obwohl sie so etwas wirklich nicht brauchte, auch hier bekommen, jedoch war es eine einmalige Chance, hierher zu kommen. Und hierbei müsste sie sich beweisen.
    Die neuen Veränderungen hatte Cora aufmerksam vernommen. Zumindest aus ihrer Sicht schien es nichts schlechtes, vor jeder Mission die Teams nach ihrem Anforderungsprofil zusammenzustellen. Es war eine gängige Methode, dies zu machen, auch wenn nicht jedes Schiff die Soldaten nach diesem Prinzip einteilte. Zumindest würde sie persönlich wohl keinerlei Probleme mit dieser Vorgehensweise haben.
    Abermals öffnete sich die Türe des Zimmers, und Cora warf nur einen kurzen Seitenblick zu dieser. Sehen, wer da eintrat, konnte sie nicht, und wahrscheinlich hätte sie diese Person genauso gut kekannt, wie beinahe alle anderen der hier. Eine recht hohe Wahrscheinlichkeit also, dass es nicht weiter wichtig war, wer da eingetreten kam. Und genau deshalb sah die junge Soldatin lieber nach vorne, wie es sich nunmal gehörte.

  8. #38
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    Die Citadel: Das Allianzkommando
    „Halon, ich habe die Ehre, Sie für Ihren tapferen Einsatz unter Beschuss auf Elysium mit der Combat Service Medal der Systems Alliance auszuzeichnen.“
    Myukos Augenbrauen zuckten einen Millimeter nach oben, dann hatte sie sich sofort wieder unter Kontrolle.
    Sie war kurz davor, Halon aufmunternd zuzublinzeln. Sie freute sich aufrichtig für ihn.
    Dieser reagierte typisch – es ging kaum eine Regung ging über sein Gesicht... Vielleicht war es Erstaunen, was sich kurz in seinen Augen spiegelte. „Danke“, erwiderte er zurückhaltend.
    Kannst du dich nicht freuen??
    Und jetzt? Ich… auch…? Ich – bekomme auch einen Orden… Ja, natürlich, wenn Halon…
    Sarah griff nach der zweiten Schatulle und nahm den Orden. Myuko spürte ein warmes Kribbeln im Nacken, als sie Haltung annahm.
    „Operations Chief Ono. Verletzungen gehören leider zum Leben eines Soldaten, doch ich denke, wir alle sind froh, dass Sie nicht schlimmer verletzt wurden und schon bald wieder genesen sein werden.“ Myuko verstand es als eine Floskel – aber als eine sehr freundliche.
    „Trotzdem zeigt es, dass Sie im Einsatz mutig Ihr eigenes Wohlergehen für Ihre Mission riskieren und darum darf ich Sie heute zu Recht mit der Gallantry Service Medal auszeichnen.“ Sarah befestigte den Orden an Myukos Brust. Dann schlossen sich die trainierten Finger des Captains um Myukos Hand.
    „Gratulation und gute Besserung, Chief!"
    Myuko wusste nicht, dass ein leiser, unterbewusst nagender Zweifel anfing zu heilen. Aber sie spürte es.
    Ihre Wange spannte unangenehm, als ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog, kurz, respektvoll. "Danke, Captain", sagte sie mit klarer Stimme.

  9. #39
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Chief Ono bedankte sich und schien sich durchaus über die Auszeichnung zu freuen. Sarah lächelte ihr nochmals zu und dachte kurz an den Medaillenregen, den es vermutlich bei Rückkehr von der Mission geben würde.
    Nachdem die Auszeichnungen beendet waren, führte Sarah auch das Debriefing zu einem raschen Ende. Sie warf einen Blick auf ihren PDA, um die letzten Befehle nochmals zu überprüfen. Tatsächlich hatte es schon zwei Updates gegeben.

    „Coperal Cora, da Sie dafür berechtigt sind, militärische Fahrzeuge zu führen, melden Sie sich bitte nach der Besprechung bei Commander Davis in der Ressourcenverwaltung. Er hat ein kleines Päckchen für uns. Lieutenant Weber, Sie bleiben anschließend noch einen Moment hier. Der Rest von Ihnen hat bis morgen null sechshundert dienstfrei. Bitte achten Sie jedoch darauf, stets erreichbar zu sein, falls unser Einsatz früher als gedacht beginnt. Ansonsten treffen wir uns morgen hier in diesem Besprechungsraum. Wenn es noch Fragen gibt, dann können Sie diese jetzt stellen. Ansonsten wegtreten.“

    Somit war die erste gemeinsame Besprechung beendet und Sarah wartete darauf, ob jemand mit einer Frage zu ihr kommen würde oder nicht.

    11:47

  10. #40
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Robert verfolgte den Lametta-Regen aufmerksam. ,Das sind alles Leute mit denen Du zusammenarbeiten wirst. Das sind Helden.'
    Auch wenn er es äußerlich nicht zeigte, war er dennoch beeindruckt und warf den Auszuzeichnenden einen gedanklichen, respektvollen Salut zu.

    Captain Farnsworth, Chief Ono, Techniker Halon, Lieutenant Weber, Coperal Cora. All dies sind Namen zu denen sich Robert versuchte die Gesichter zu merken. Coporal Cora kannte er allerdings noch nicht, doch versuchte er irgendwo in der Menge das Gesicht dieses Coporals auszumachen.

    „...Lieutenant Weber, Sie bleiben anschließend noch einen Moment hier. Der Rest von Ihnen hat bis morgen null sechshundert dienstfrei. Bitte achten Sie jedoch darauf, stets erreichbar zu sein, falls unser Einsatz früher als gedacht beginnt. Ansonsten treffen wir uns morgen hier in diesem Besprechungsraum. Wenn es noch Fragen gibt, dann können Sie diese jetzt stellen. Ansonsten wegtreten.“
    Allgemeines Rumoren ertönte. Die Leute begannen sich zu erheben und die Plätze zu verlassen und auch Robert kam in Bewegung. Er griff nach seiner Tasche und stand von seinem Platz auf. Nach einigen Schritten hatte er das Rednerpult erreicht. Er hielt kurz inne und wandte sich zu Lieutenant Weber. „Meinen Glückwunsch zur Beförderung, Lieutenant.“
    Robert salutierte in Habachtstellung um seinen Worten das Gefühl der Ehrlichkeit zu verleihen.
    Anschließend gab er ihm die Hand. „Geben Sie ihr Bestes und viel Erfolg im Dienst.“
    Den Dank, des frisch gebackenen Lieutenant entgegennehmend wandte sich L dem Captain zu. „Captain Farnsworth? Staff Lieutenant Robert Elle.“ Zum Gruß salutierte Robert.
    „Ma'am?“, Robert deutete auf seine Uhr. „Haben Sie eventuell einen Moment Zeit für mich?“

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