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  1. #41
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Appartementbalkon unweit der Syran Nevath Zwischenstelle [Delhali-Straße 721]
    8:38 Uhr



    Zwei Personen. Turianer. Wachmänner. Versuchen ihre außerordentliche Kampfausbildung zu verstecken. Jeweils seitlich der Tür positioniert., dachte sich Kain während er durch das Zielvorrichtung seiner Viper schaute. Es sah dem Drell keineswegs ähnlich völlig unvorbereitet bei einer fremden Asari aufzutauchen, die zu allem Überfluss vielleicht seinen Freund Bintho als Geisel missbrauchte. Genauer genommen gefiel es ihm gar nicht, dass ihm nicht die Zeit geblieben war über Nellaris Castarian etwas in Erfahrung zu bringen. Büro wird sich in oberen Etagen befinden. Weitere Wachleute auf jedem Stockwerk zu erwarten. Gebäudestruktur völlig unbekannt., jagten Kain weitere Gedankenfetzen durch den Kopf. Sein Verstand arbeitete nun in seinen gewohnten Mustern, wenn ihm die Zeit für die Erfüllung eines Auftrages davonlief. Er fokussierte die wichtigsten Details und filterte gleichzeitig alle äußeren Reize, die nicht von Bedeutung waren, heraus, um somit eine schnelle Reaktionsgabe oder Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Tatsache hatte er nur noch wenige Minuten bis er zu dem Treffen erscheinen musste. Das war auch vorhin der Grund gewesen, weshalb er wie ein Besessener durch die Gebäudeschluchten Nos Astras mit seinem Shuttle gerast ist. Zum Glück kannte der Assassine einige nützliche Abkürzungen, die normalerweise weniger frequentiert waren und somit meist ein gutes Durchkommen versprachen.

    Der Attentäter ließ seinen Blick weiterhin durch die Eingangshalle wandern. Für einen Augenblick verharrten die Augen von Thalia auf der Asari, welche hinter dem Empfang Platz genommen hatte. Ebenfalls Kriegerin Dank der völlig durchsichtigen gläsernen Fassade links und rechts neben der futuristischen Eingangstür konnte der Drell wunderbar die Leute im Innenraum erkennen. Und scheinbar war es so, dass Nellaris Castarian sich ihre Leute sehr genau aussuchte. Es schien so, als versuchten sie alle sowohl ihre kriegerische Natur als auch ihre Ausbildung in den Künsten des Kampfes vor neugierigen Augen zu verstecken. Sie sollten wahrscheinlich die meiste Zeit ihres Dienstes wie ganz gewöhnliche Angestellte wirken. Die Tarnung funktionierte wunderbar und im Falle eines törichten Angriffs würden die armen Würmer, die ein derartig aussichtsloses Unterfangen geplant hatte, keine Zeit haben zu reagieren bis sie von einer Meute Elitesoldaten umzingelt wären. Eine wirklich gute Tarnung und eine noch bessere Strategie. Solange bis jemand einen Fuß in die Türe des Gebäudes setzt, der selbst ein Meister der Tarnung war.

    Zwei Aufzüge. Vermutlich Treppe vorhanden, lässt sich aber nicht ausmachen. Kain senkte seine Waffe. Das waren alle Informationen, die er in der Kürze der Zeit hatte sammeln können. Sie stellten nicht gerade die beste Grundlage dar, um sich in die Höhle eines Dreschlund zu begeben. Und dieser Dreschlund war diese Asari namens Nellaris Castarian ganz gewiss. Der Drell klappte sein Gewehr wieder zusammen und verstaute es am gewohnten Platz auf seinem Rücken. Als nächstes überprüfte der Attentäter den Rest seines Equipment. Seine Hände griffen nach den beiden Carnifex, wobei die eine links und die andere sich rechts an seinem Körper befand. Der aufmerksame Blick eines Wesens, dass sein gesamtes Leben nichts anderes als getötet hatte, checkte die Handfeuerwaffen auf irgendwelche Auffälligkeiten. Da ihm nichts Ungewöhnliches ins Auge stach, ließ Kain die beiden Waffen noch einmal gleichzeitig in seinen Händen kreisen ehe sie wieder verschwanden. Der nächste Punkt auf seiner imaginären Kontrollliste waren seine Klingen. Kain machte die gewohnte Handbewegung, um das speziell für seinen Kampfanzug entwickelte Klingenssystem zu aktivieren. Beinahe ohne Zeitverzögerung rutschte jeweils ein Messer in seine beiden Handflächen. Die schwarzen kalten Augen des Drell starrten auf das Spiegelbild, welches die tödlichen Mordinstrumente zu ihm zurückwarfen.

    “Seien sie bitte ohne Furcht und verhalten sich ruhig. Ich bin nicht ihretwegen hier und störe ihren Frieden nur sehr ungern. Für die Tatsache, dass ich ihren Balkon benutze, möchte ich mich entschuldigen. Aber ich werde sie voraussichtlich nicht mehr allzu lange mit meiner Anwesenheit belästigen“, meinte Kain, der immer noch auf die Reflektion auf der blitzblanken Klinge schaute. Die sehr alte Menschenfrau stand in der offenen Balkontüre und starrte den Eindringling aus ihren eingefallenen Augen misstrauisch an. Es dauerte scheinbar einen Augenblick bis sie die Worte des Unbekannten, der einfach ohne zu Fragen ihren Balkon belagert hatte, verstand. Dann löste sich ihre finstere Miene in Wohlgefallen auf. “Jungchen, ich wusste bereits, dass du nicht hier bist um mich zu holen. Das haben mir die Karten gesagt“, antwortete die alte Dame und hob stolz ein Deck buntbemalter Tarotkarten hoch. Ein fast zahnloses Lächeln schmückte ihr Gesicht. Kain konnte nichts mit dieser Aussage anfangen, er kannte die Bedeutung der Karten nicht und hatte sich sowieso noch nie großartig für irgendwelche Karten interessiert, falls es seine Aufträge nicht erforderten. “Ja ich weiß genau was sie nun denken. Lass die alte Frau nur reden, wahrscheinlich leidet ihr Gehirn unter Altersermüdung. Ich sag dir nur eins, mein lieber Drell. Unterschätz niemals eine alte Hexe“, fuhr die Frau in ihrem langen Blümchenkleid fort und lachte bei ihren letzten Worten, wobei das Lachen sehr schnell in ein heftiges Husten überging. Als sie sich wieder gefangen hatte, stapfte die Frau mehr oder weniger sicher auf ihren alten Beinen zum Balkon raus. Ihre Füße verzierten merkwürdige Schuhe, wie Thalia fand. Sie mussten von der Erde stammen und aus irgendeinem Stoff gemacht worden sein, der sehr weich wahr. Außerdem hatten sie eine gewisse Ähnlichkeit mit der Abbildung eines Erdentieres, dass die Menschen sehr gerne als Haustier hielten. Der alte Drache bemerkte den Blick ihres „Gastes“ und schaute daraufhin etwas beleidigt drein. “Noch nie ein paar Pantoffeln gesehen? Okay ich gebe zu, dass sie etwas aus der Mode gekommen sind und die Hundeform ihnen etwas Albernes verleiht. Aber ich hänge an ihnen.“, meinte die Frau und Kain wollte gerade seine Stimme erheben, um der Frau zu versichern, dass es nicht seine Absicht war sie oder ihre Schuhe zu beleidigen, doch sie hinderte ihn daran. Die alte Frau mochte zwar langsam zu Fuß sein, aber ihre Zunge war immer noch pfeilschnell, Aber wieso erzähle ich dir, Bübchen, das überhaupt? Bist ja nicht das erste Alien, das ich sehe und bis jetzt ist mir noch keines untergekommen, dass irgendeinen guten Geschmack in Sachen Bekleidung besessen hätte. Aber vielleicht ist ein Drell-Assassine in der Lage mich eines Besseren zu belehren“, sagte sie und hielt sich am Geländer fest während ihr Blick über die Häuser wanderte, [b]„Ich war nur etwas sauer, da ich dachte, sie wären derart dreist und benutzen einfach meinen Balkon für ihre Machenschaften ohne sich dann wenigstens bei mir zu entschuldigen. Aber scheinbar habe ich mich getäuscht. Es gibt wohl doch noch junge Leute, die Anstand besitzen und eine gute Kinderstube genossen haben “

    Der Drell kniete immer noch auf dem Balkon und hatte es bis jetzt nicht fertig gebracht sich zu erheben und der Frau direkt ins Gesicht zu sehen. Langsam fanden die Klingen wieder den Weg in ihr Versteck im Kampfanzug und der Drell baute sich nun endlich in seiner vollen Größe vor der Frau auf. Was für eine groteske Szene, dachte sich Kain als sein Blick sich mit dem der Dame traf. “ Sie sind nicht hier um jemanden dort in dem Gebäude zu ermorden“, erkannte die Menschenfrau. “Nur wenn die Auslöschung eines Individuums eine unausweichliche Notwendigkeit darstellt, werde ich heute morgen einige Leben nehmen“, antworte Kain während seine Hand unauffällig zu seinem Gürtel wanderte. Die schlanken Finger fuhren über die Granaten und den kleinen Sprengsatz. Geprüft, dachte sich der Drell.“Ja ja so manche Sachen verlernt man doch wohl nicht auf seine alten Tage hin“, meinte die Dame und blickte in Gedanken verloren vor sich hin, “ Sie müssen wissen, es gab eine Zeit in meinem Leben in der ich ebenfalls einige schlimme Dinge tun musste. Warum ich das ihnen, einem Wildfremden, erzähle? Ganz einfach, weil es nichts an der Situation ändert. Es ist völlig belanglos. Jedenfalls habe ich damals den Fehler gemacht und mich an diese Tatsache, das ich Verbrechen begehen muss, gewöhnt. Es wurde zu etwas Alltäglichen und ich verlor jegliche Relation.“, sie stoppte kurz, “ Es hat angefangen mir Spaß zu machen. Ich habe mich in der Sünde gesuhlt und erkannte nicht, wie alles vom Keim der Mordslust zerfressen wurde. Und was ist nun aus mir geworden? Ein alt einsam Weib, das sich mit seinem Selbsthass zerfleischt. Ich weiß es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten und ich vermag es auch nicht meine Fehler zu korrigieren. Mir läuft die Zeit fort und ich werde auf meinem Sterbebett traurig erkennen, dass ich es nicht geschafft habe auch nur ein kleines Fünkchen an Hoffnung in dieser Galaxie zu säen. Begehe nicht denselben Fehler, mein Junge. Du wirst dort drüben reingehen, aber du weißt nicht wie du wieder hinauskommst. Als was du hinauskommst. Halte dir das immer wieder vor Augen, ja?“.

    Anfangs hatte der Drell wirklich versucht die krampfen Unternehmungen zum Aufbau einer Konversation seitens der alten Frau zu ignorieren, doch als sie über ihre Leben gesprochen hatte, musste Kain ihr einfach zu hören. Er wusste nicht wieso. Vielleicht war es eine Art Verbundenheit, die er zu dieser Person aufgrund ähnlicher Hintergrundgeschichten, aufgebaut hatte? Verdammt, er wusste es nicht und es interessierte ihn auch nicht. Ihm war lediglich klar, dass diese Menschenfrau, welche die Blüte ihres Lebens schon vor langer Zeit durchwandert hatte, die Wahrheit sprach. Kain hatte sich noch nie mit jemand anderes über dieses Thema unterhalten, dennoch konnte er sich vorstellen, was diese Frau durchgemacht haben musste. Auch er hasste sich abgrundtief für all die Schandtaten, welche er im Namen von Pontos Ashynn hatte begehen müssen. Ihm hatte es nur nie Spaß gemacht zu töten. Das war der feine Unterschied.

    “ Ich werde ihre Worte stets im Hinterkopf behalten und danke ihnen dafür“, Kains Lippen zeichneten ein schmales Lächeln, “Sagen sie, gute Frau, haben sie sich zufällig für heute Morgen schon etwas vorgenommen?““Ach eigentlich wollte ich mit meinem Lieblingskroganer ein paar Trunkenbolde aufmischen, aber wenn ich es mir recht überlege....“



    Syran Nevath Zwischenstelle [Delhali-Straße 721] – Eingangshalle
    8: 45 Uhr


    Die alte Frau, deren Name, wie sich herausstellte, Rosalinda lautete, watschelte auf die Eingangstür zu und betrat das Innere des Gebäudes. Ohne sich zu den Wachmännern, die der Dame sowohl prüfende als auch kritische Blicke zuwarfen, umzudrehen setzte sie ihren Weg zum Empfang schnurstracks fort. Trotz ihres hohen Alters und der daraus resultierenden physischen Gebrechlichkeit, konnte jeder, der sich mit der Materie auseinandergesetzt hatte, deutlich erkennen, dass diese Frau früher einmal eine Kriegerin gewesen sein musste. Ihre Haltung, ihr Blick, die Art und Weise wie sie sich innerlich zum Weitergehen motivierte und noch vieles mehr, waren Relikte alter Tage. Rosalinda kam am Empfang an. Die Asari dahinter runzelte für einen Augenblick etwas ungläubig die Stirn, als sie das Urgetier längst vergessener Tage vor sich erblickte und hielt das ganze scheinbar für einen schlechten Witz. Im nächsten Moment entspannten sich die Gesichtszüge der Empfangsdame und sie spulte ihr gewohnt freundliches Begrüßungsprogramm ab. “Guten Tag, wie kann ich ihnen die“, weiter kam die Asari nicht ehe Rosalinda ihr ins Wort fiel. “Wunderschönen guten Morgen, meine Liebe“, entgegnete die ehemalige Erdenbewohnerin, “Und ja es hat durchaus seinen Sinn, weshalb ich hier vor dir stehe, Schätzchen. Mein Freund hat einen Termin mit deiner Chefin und ich soll ihr etwas von ihm ausrichten. Ich denke es wird in Ordnung gehen, wenn ich ihnen die Informationen gebe und sie diese weiterleiten. Er dankt ihrer Chefin außerdem für die herzliche Einladung und ist sich im Klaren darüber vielleicht nicht ihre Vorstellung bezüglich des Treffens zu 100% erfüllen zu können, dennoch möchte er ihre Chefin darum bitten, dass sie doch bitte Verständnis dafür habe, dass er ihr nicht blind ins Netz gehen wird. Ach streichen sie das mit dem Netz, das hat er so nicht gesa....Wobei? lassen sie es lieber so, das klingt nämlich gar nicht mal so schlecht. Wo war ich stehen geblieben?““Er sei nicht bereit ihr blind ins Netz zu gehen...“, half die Asari ihrem Gegenüber auf die Sprünge und war sichtlich nicht über den Verlauf der Dinge erfreut.

    “Daher will er ihre Chefin dazu einladen, dass sie sich in 5 Minuten hier unten vor dem Gebäude mit ihm trifft, damit er die Chance erhält seine Unhöflichkeit wiederauszubügeln. Außerdem ist er so großzügig und gestattet einem ihrer Elitesoldaten, zu denen sie übrigens auch gehören, wie ich gehört habe, dem Gespräch beizuwohnen. Er habe seinen Teil der Abmachung eingehalten in dem er sich zur vereinbarten Uhrzeit in dem Gebäude eingefunden hat und hofft deshalb darauf, dass ihre Chefin sich einsichtig zeigt und die Situation nicht eskalieren lässt. Dies wäre – Achtung O-Ton- mit Sicherheit weder in ihrem noch in seinem Interesse. Das wäre soweit alles. Danke für ihre Aufmerksamkeit, junger Hüpfer, sagte Rosalinda und drehte sich mit ihrem gewohnt zahnlosen Grinsen um. Das freundliche Gesicht der Asari verwandelte sich in eine Grimasse. Diese Worte hatte die Außerirdische weder erwartet noch gerne vernommen. Jemand hatte ihre Funktion als Soldatin enttarnt und das kratzte an ihrem Ego. Darüber hinaus war sie sich sicher, dass Frau Castarian nicht sonderlich erfreut über die Entwicklung der Dinge sein wird. Vor allem hat die alte Dame gemeint, dass Nereus sich bereits im Gebäudekomplex befinde und das ohne dabei beobachtet worden zu sein. Das alles konnte nichts Gutes bedeuten. Die blauen Finger hämmerten etwas auf der Tastatur ein und öffneten einen Intercom-Kanal. Nellaris, musste schließlich so schnell wie möglich von dem Angebot des Drells erfahren, falls sie sich doch darauf eingehen wollte.

    Es dauerte ein paar Minuten bis Rosalinda aus dem Foyer geschlappt war. Sie hatte sich da drinnen derartige zusammengerissen und all ihre verbliebenen Kraftreserven aufgebracht, dass ihr nun die Knie zitterten. Sie fühlte sich müde, alt und schwach. Die Ermüdungserscheinungen setzten postwendend ein als sie an die frische Luft kam. Ihr Blick gen Himmel gerichtet lief ihr eine Träne über die Wange Pass auf dich auf, mein grüner Freund, dachte sie sich und verschwand um die nächste Ecke.
    Geändert von Kain Thalia (03.11.2010 um 21:42 Uhr)

  2. #42
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    Name: Nellaris Castarian
    Zugehörigkeit: Syran Nevath
    Spezies: Asari
    ---------

    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Syran Nevath Zwischenstelle [Delhali-Straße 721]
    08:45 Uhr


    „Dieser unverschämte…“ Kalys zitterte sichtlich am ganzen Körper vor unterdrückter Wut, wie Nellaris amüsiert feststellen musste, als sie sich nach diesen unvermuteten Worten zu ihrer Leibwächterin umgewandt hatte. „Sie werden sich doch nicht darauf einlassen, oder?“

    Nellaris Castarian, die Schattenspinne, lächelte dünn und nachsichtig. „Natürlich werde ich dort hinaus gehen, Kalys.“ Sie seufzte leise, schüttelte sacht den Kopf – eine Geste, die sie bei ihren Geschäften mit Menschen häufiger beobachtet und irgendwann übernommen hatte – und lachte leise. „Thalia denkt anscheinend tatsächlich, er könnte dieses Spiel nach seinen Regeln spielen, und vergisst dabei, dass ich es erfunden habe…“

    „Es ist zu gefährlich“, protestierte Kalys. „Er könnte Sie umbringen oder als Geisel benutzen…“
    „Deswegen werden Sie mich auch begleiten“, entgegnete Nellaris sanft.
    „Natürlich. Ich verstehe nur nicht, was uns das nutzen soll… Sie stellen sich diesem Mörder zu seinen Bedingungen…“
    „Wir haben etwas, das er will. Er bekommt seine Informationen nur, wenn er kooperiert, Kalys. Diese Situation ist nicht außer Kontrolle. Noch einmal lasse ich mich von keinem noch so gefährlichen Attentäter überlisten.“
    „Nereus ist nicht die Tänzerin, Sie können auf Ihn nicht anwenden…“
    „Natürlich nicht.“ Nellaris schaltete ihr PDA ein und lud geschwind die Daten darauf, danach verschlüsselte sie den Inhalt mit ihrer privaten, elektronischen Signatur. „Hier, nehmen Sie das. Passen Sie gut darauf auf, Kalys.“
    „Selbstverständlich.“ Kalys neigte den Kopf fragend. „Was hat es damit auf sich?“
    „Sagen wir einfach: Es ist meine Geheimwaffe.“

    Nellaris seufzte leise, während sie von ihrem Schreibtisch aufstand und dabei die geladene Carnifex aus der Schublade zog, um diese in der Innenseite ihrer Jacke zu verstauen, welche sich nun um ihre schlanken Schultern schmiegte. Dieses PDA war nicht nur ihre Geheimwaffe, es war in gewisser Weise auch ihre Lebensversicherung. Es war das Fangnetz, das sie vor einem schmerzhaften, abrupten Ende bewahren würde.

    Nun, der PDA, die Carnifex, ihre vergifteten Wurfpfeile und Kalys D’Suri waren ihre Lebensversicherung und ihr Fangnetz. Und welche Absicherung besaß Nereus, der dort draußen auf sie wartete oder – ein kleiner Schauder kroch über ihren Rücken – sich möglicherweise in eben diesem Moment in ihrem Bürogebäude herumschlich. Sie presste die Lippen aufeinander. Wenn dies vorbei war, würde sie die Sicherheitsbestimmungen drastisch verschärfen lassen. So unvorbereitet durfte sie niemals wieder irgendjemand treffen.

    „Lassen wir unseren Gast nicht länger warten, Kalys“, flüsterte Nellaris sanft, während sie die Tür durchschritt. Selbstbewusst die Haltung, der Schritt entschlossen. Wenn Thalia glaubte, dieses Spiel zu seinen Regeln spielen zu können, würde sie ihm den Gefallen tun und ihm in dem Glauben lassen.

    Er ist verunsichert. Aber in die Enge getriebene Leute waren gefährlich. Sie durfte ihn nicht unterschätzen. Lass ihn in dem Glauben, er besäße die Kontrolle. Nereus war schlau. Er hatte sie überrascht. Sie unvorbereitet getroffen. Es ärgerte Nellaris, dass er das geschafft hatte. Zuerst hatte die Tänzerin sie überlistet, und dann kam Nereus mit seiner… Forderung. Attentäter. Glücklicherweise war Nellaris anpassungsfähig. Sie würde diese Situation schon wieder unter Kontrolle bringen. Und Nereus würde es gar nicht bemerken. Sie lächelte spinnenhaft.

    Vor der Zwischenstelle [Delhali-Straße 721]
    08:50 Uhr


    „Er ist nicht hier“, zischte Kalys Nellaris zu, so leise, dass nur die Schattenspinne es hören konnte.
    „Natürlich ist er hier“, erwiderte Nellaris sanft. „Nur verhält er sich unauffällig. Amüsant.“
    „Finden Sie?“, erwiderte Kalys zynisch. Die Ex-Jägerin verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Sie wirkte vollkommen gelassen und entspannt. Nellaris lächelte dünn. Sie wusste, dass ihre Leibwächterin angespannt war, auch wenn man es unmöglich bemerkt hätte, wenn man sie nicht kannte. Es schien beinahe paradox, dass sie - die sie keine Jägerinnenausbildung erlebt hatte – nicht halb so angespannt war wie Kalys D’Suri, eine tödliche Kriegerin. „Er könnte sich langsam mal blicken lassen… wenn er schon so höflich ist, die Planänderung vorher anzukündigen…“
    Nellaris lächelte schmal. „Geduld, Kalys… er wird kommen.“ Ihre Augen blitzten. „Genauer gesagt… er ist bereits da.“

    Vielleicht lag es daran, dass sie mehr als doppelt so alt war wie Kalys. Oder es lag an ihrer langjährigen Erfahrung in einem Gewerbe, dass man als „präzise Söldnerarbeit“ bezeichnen könnte. Vielleicht war es auch nur ein feiner Sinn für Veränderungen, für Gefahr im Besonderen. Vielleicht sogar Paranoia. Jedenfalls war es sehr, sehr schwer, sich an sie anzuschleichen.

    „Nereus“, grüßte sie halblaut. „Sie haben mich überrascht.“ Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, bewusst… klein gehalten, als traue sie sich nicht, es vollends entstehen zu lassen. „Wie schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben.“

  3. #43
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    Nos Astra- Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Vor der Zwischenstelle [Delhali-Straße 721]
    08:50 Uhr



    Der Jäger bleibt immer in Bewegung. Der Stillstand bedeutet den unvermeidbaren Exitus des Individuums, lauteten die Worte, welche der Verstand des Drells in seinem Kopf formte. Kain wusste, dass er hochgepokert hatte mit seinem Verhalten. Das unerwartete Auftauchen von Rosalinda war nicht nur eine Provokation, sondern eine Art Verhöhnung seiner Verhandlungspartnerin gewesen. Und man konnte nie wissen, wie die andere Partei auf derartige Ereignisse reagierte. Normalerweise versuchte der Drell immer im Vorfeld seiner Aufträge sich ein Bild vom Charakter seines Zielobjektes zu machen, doch in diesem speziellen Falle hatte er nicht die Zeit einer eingehenden Studie gehabt. Doch Thalia beschloss dieses Versäumnis direkt nachzuholen. Falls Castarian sich überhaupt nach hier unten wagte...

    Genau dieser Punkt beschäftigte die Gedanken des Attentäters. Würde die Asari auf seine Forderung eingehen? Oder hatte er nun ihren Zorn heraufbeschworen und sie würde sich an Bintho, der sich vielleicht sogar in diesem Gebäude befand und auf die Rettung durch seinen Freund hoffte, zu schaffen machen. Kains klarer Verstand blockte die aufkommenden Bilder in seinem Kopf. Bintho wurde der Zutritt zu seinem Bewusstsein verwehrt. Er durfte keinen Einfluss auf die Gemütslage und somit die Einsatzbereitschaft des Drell nehmen. Sie wird ihn nicht anrühren. Wenn es in ihrem Interesse gewesen wäre, hätte sie mir bereits einen seiner Finger zugesandt und ihre Forderungen bezüglich unseres Treffens wesentlich drastischer geschildert. Kain befand sich, auch wenn diese Situation nicht danach aussah, in einer extrem schwierigen Lage. Er hatte nichts in den Händen gegen Nellaris Castarian und er wusste nicht was ihn bei einem Aufeinandertreffen mit der Erpresserin erwarten würde. Dennoch bestand die Möglichkeit, dass sie auf seine Forderung einging und gleich hier unten in der Tür erscheinen würde.


    Die Straße war sehr belebt. Ein reges Treiben hatte sich zur Freude des Assassinen vor der Tür des Gebäudes eingestellt. Sicherlich ein Vorteil, den er ausnutzen konnte. Einen Vorteil, den er ausnutzen wollte und vor allem ausnutzen musste. Castarian durfte sich nicht in Sicherheit wiegen. Sie musste an seine Unberechenbarkeit glauben. Denn allein dieser Glaube machte ihn unberechenbar, egal ob er es nun war oder nicht. In diesem Zusammenhang rief sich Kain immer wieder ein Theorem der Menschen, die seiner Meinung nach durchaus sehr gute Philosophen und Denker hervorgebracht haben, in den Kopf. Wenn ein Individuum Situationen als wirklich definiert, sind sie in ihren Konsequenzen wirklich., hörte er seine Stimme im Geiste aufsagen. Bereits während seiner Zeit als Diplomat hatte ihm dieses Wissen wirklich weitergeholfen und schon damals hatte der Drell erkannt, dass die Politik in ihrer Vorgehens- und Funktionsweise der Assassinenkunst doch sehr ähnlich sein konnte.

    Menschen, Asari, Turianer, Volus zogen an Thalia vorbei. Natürlich bemerkte niemand seine Anwesenheit. Im Strom der Geschäftigen verstand der Attentäter perfekt unterzutauchen. Er wurde zu einem von vielen. Seine Bewegungen verschmolzen mit dem Rhythmus der breiten Masse. Sein Körper passte sich dem Hintergrund an, verlor jegliche Farbe. Kain löste sich praktisch im Nichts auf. Dennoch verstand er es, sich nicht von seinem Weg abtreiben zu lassen. Er hatte immer noch sein Ziel, war immer noch auf einer wichtigen Mission. Die Augen des Assassinen konzentrierten sich auf die Asari, welche mit einer Elitekriegerin aus dem Gebäude kam. Kains Lippen zogen ein schiefes Lächeln. Er hatte gepokert und gewonnen. Castarian hatte ihn zwar überrumpelt in der ersten Runde, aber er vermochte es aufzuholen, gar sogar auszugleichen. In der zweiten Runde war es nun ein Gleichstand. Wer würde die Dritte gewinnen?

    Die Asari, welche scheinbar die Leibwächterin von Castarian war, schien unausgeglichen. Irgendetwas beunruhigte sie und Kain wusste genau was der Grund für ihr Unbehagen war. Ihr Umgang mit der Situation ließ den Drell zu dem Schluss kommen, dass ihr Wesen durchaus seine impulsiven Seiten besaß. Diese Information würde er mit Sicherheit noch für sein weiteres Vorgehen nutzen. So jemand beging schnell Fehler, vor allem wenn er scheinbar derartig wenig Nerven besaß und sich einfach verunsichern ließ. Ihr Geist schien für psychische Angriffe verwundbar.Und wenn der Bodyguard einen Fehler machte, konnte man umso einfacher an die eigentliche Zielperson gelangen.

    „Nereus“, grüßte Nellaris Castarian halblaut. „Sie haben mich überrascht.“ Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, bewusst… klein gehalten, als traue sie sich nicht, es vollends entstehen zu lassen. „Wie schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben.“

    Den geschärften Sinnen des Attentäters entging nicht die Mimik der Asari, doch wollte er nicht unbedingt allzu viel über deren Intention spekulieren. Nellaris war ein anderer Fall als ihre Beschützerin. Das sah man auf den ersten Blick, allein die Ruhe, welche sie ausstrahlte, zeugte davon, dass sie ein ganz anderes Kaliber war. Sie würde sich nicht so leicht in die Karten schauen lassen.

    Für die freundliche Begrüßung zeigte sich Kain erkenntlich und erschien wie eine Art flimmernde Projektion zwischen den Silhouetten der vorbeiziehenden Schemen. Er stand nur wenige Meter entfernt mit einem provokanten Grinsen der Asari gegenüber. Kain machte eine Verbeugung. Nellaris sollte an seine Selbstüberschätzung glauben. Sie sollte annehmen, er fühle sich als habe er die gesamte Situation unter Kontrolle. Diese Aktion dauerte nur wenige Sekunden ehe der Drell sich wieder in der Menge auflöste und wie ein Geist verschwand.„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mrs. Castarian. Ich bewundere ihre Spontaneität und schätze ihre Flexibilität. Daher nehme ich es dankend zur Kenntnis, dass sie unsere Beziehung nicht von vornherein durch eine sinnlose Eskalation des Konflikts prägen wollen“, erklang Kains Stimme einige Augenblicke nach seinem erneuten Verschwinden. Er hatte absichtlich so laut gesprochen, dass auch die Leibwächterin die Worte vernehmen konnte. Sie reagierte genauso wie es beabsichtig war und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme vermeintlich zu kommen schien. Natürlich erblickte sie lediglich ein paar Wesen, die in ihre Arbeit vertieft vorbeischritten. Es blieb keine Spur von dem Assassinen und genau das nagte an ihrer Seele.

    „Wären sie auch bereit ein paar Schritte zu gehen während wir uns unterhalten, Mrs. Castarian? Dieser Ort ist gar zu überfüllt und eignet sich keineswegs für eine derartig wichtige Konversation. Vor allem scheint sich ihre Begleitung in dieser Umgebung sichtlich unwohl zu fühlen“, erklang erneut die Stimme Thalias und schien diesmal aus der völlig anderen Richtung zu kommen, „Ihnen dürfte der Park, welcher sich unweit von hier befindet, doch bekannt sein? Ich schlage vor wir beginnen unsere Unterhaltung bereits unterwegs und beenden sie dann dort“ Die letzten Worte klangen zwar wie eine Frage, doch es war klar, dass Kain damit eine Forderung aufgestellt hatte und es nun an seinem Gegenüber lag dieser nachzukommen.

    Im nächsten Moment fand auf wundersame Weise ein Datapad seinen Weg in die Hände der asarischen Leibwächterin. Die Asari konnte gar nicht so schnell reagieren, so dass sie völlig überrumpelt den ihr gereichten Gegenstand in die Hand nahm. Wütend blickte sie sich um, entdeckte wieder aber nichts. Ihr Blick wanderte ungläubig auf das Datapad und man sah wie sich ihre Augen weiteten, als sie die gespeicherte Nachricht las. Auf dem Datapad befand sich lediglich eine geöffnete Nachricht: „Unser bester Schutz sind stets wir selbst.“

    Kain erschien nun erneut in der Menge und wurde sichtbar für seine Konversationspartnerin. Doch befand er sich dieses mal bereits an der nächsten Gebäudeecke. Mit einer eleganten Handgeste machte er Castarian und der Leibwächterin klar, dass sie ihm doch bitte folgen sollten. Kurz bevor sie ihn erreicht hatten, fehlte erneut jede Spur von ihm.

    „Machen sie sich bitte keine Sorgen, auch wenn sie mich nicht sehen können, werde ich sie stets begleiten. Natürlich bin ich mir bewusst, dass dies nicht die höflichste Form einer Konversationsführung ist, doch möchte ich sie bitten diesen Umstand zu entschuldigen. Es gibt nun mal Dinge, die man sich mit der Zeit angewöhnt und sich dann nur schwer und mühselig abtrainieren lassen“, sprach der Unsichtbare zu seinen beiden asarischen Begleiterinnen, „Nun kommen wir aber bitte zu unserer gemeinsamen quarianischen Freundin. Sie haben gesagt, sie hätten einige interessante Informationen für mich? Was verlangen sie dafür?“ Kain hatte absichtlich seinen Freund Bintho nicht erwähnt. Castarian sollte glauben, dass sie sich verschätzt hatte was die Bindung von Thalia und den Salarianer anging.

    8:55 Uhr
    Geändert von Kain Thalia (03.11.2010 um 22:27 Uhr)

  4. #44
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    Name: Nellaris Castarian
    Zugehörigkeit: Syran Nevath
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    08:55 Uhr


    Wie ein Geist war der Drell immer wieder aufgetaucht und verschwunden, als bereite es ihm Freude oder ein gewisses, hämisches Vergnügen, seine Geschäftspartnerin an der Nase herum zu führen. Nellaris ahnte, dass dieser Mann sie dadurch verwirren und es ihr schwer machen wollte, aus ihm zu lesen. Ein intelligenter Schachzug, wie sie ihm schweigend zugestand. Viele Personen, mit denen sie zuvor zu tun gehabt hatte, waren nicht einmal auf den Gedanken gekommen, es so zu handhaben, wie Nereus es nun tat.

    Unterschätze ihn nicht, ermahnte sie sich gedanklich. Ein Blick in Richtung ihrer Leibwächterin genügte, um diese vorerst zu Passivität zu verdammen. Kalys war jung und konnte bisweilen sehr impulsiv reagieren, aber darüber hinaus war sie auch bedingungslos loyal. Sie würde nichts unternehmen, um Nellaris’ Pläne zu durchkreuzen.

    Der unsichtbare Drell, welcher wie ein Schatten mit selbigen verschmolz und wieder auftauchte, hielt sich bei jedem Schritt der beiden Asari in ihrer Nähe auf. Nellaris ließ ihn gewähren. Auch wenn sie ihn nicht sah, verriet sein Verhalten doch einiges über ihn, genau wie seine Worte. Sie ließ ihn gewähren, erlaubte ihm seine Possenspielchen. Nereus war, verglichen mit den Jahren, die die Schattenspinne bereits hatte kommen und gehen sehen, ein unerfahrenes Kind. Doch wenn sie zuließ, dass er dies erkannte, spielte sie eine ihrer Trumpfkarten zu früh aus. Nellaris plädierte für Nachhaltigkeit – ein übereiltes Handeln würde sie nicht weiter bringen.

    „Nun kommen wir aber bitte zu unserer gemeinsamen quarianischen Freundin. Sie haben gesagt, Sie hätten einige interessante Informationen für mich? Was verlangen sie dafür?“

    Nellaris’ Miene blieb unbewegt. „Sie kommen schnell zur Sache, Nereus.“ Ihre Stimme war gleichmütig und sanft, verriet aber nichts von dem, was der Schattenspinne durch den Sinn ging. Sie war so nichtssagend wie Nellaris’ Mimik. Nellaris ließ sich nicht durchschauen, es sei denn, sie erlaubte es. „Ich weiß das zu schätzen, viele Leute, mit denen ich Umgang gepflegt habe, genossen es sehr, ewig – wie die Menschen ausdrücken – um den heißen Brei herum zu reden.“

    Die Schattenspinne machte eine Kunstpause. „Nun, wie mir ihr salarianischer Freund bereits verraten hat, wissen sie bereits ein wenig über Helia’Goron nar Onaevyr. Keine Details, und erst recht nicht den Ort ihres Aufenthalts…“ Nellaris blieb stehen und schloss die Augen, atmete langsam durch. „Diese Quarianerin ist eine interessante Person, finden Sie nicht auch? Silent, diese Gruppierung, die sie für kurze Zeit entführt hatte… aber ich denke, das dürfte Sie eher weniger interessieren?“ Nellaris lächelte schwach. „Sie wollen also wissen, was Sie für mich tun können? Nun, eigentlich ist es ganz einfach…“ Sie setzte sich wieder in Bewegung, ging dem Park entgegen, der sich nun vor ihr auftat, und setzte schließlich einen Fuß auf den Pflanzenteppich auf dem Illium-Äquivalent von Gras.

    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Kleiner Park in der Nähe der Delhali-Straße
    08:57 Uhr


    „Wo Sie doch gerade dabei sind, herum zu spionieren… ich brauche fürs erste nicht mehr als Ihre Bereitschaft, in Zukunft kleinere… Aufgaben für mich zu erledigen.“ Nellaris ließ ein undurchschaubares Lächeln aufblitzen. „Wenn Sie zusagen, werde ich Ihnen mitteilen, was ich weiß.“ Sie machte eine weitere Kunstpause. „Sollten Sie sich jedoch dazu entscheiden, Ihr Wort zu brechen, werde ich es erfahren… und dann könnte ich mich entscheiden, meine Kontakte gegen Sie einzusetzen. Möglicherweise erführe sogar… jemand davon, den Sie nicht wiedersehen wollen?“ Eine erneute Kunstpause, damit ihre Worte ihre Wirkung entfalten konnten. „Aber seien Sie versichert, dass ich jene reich entlohne, die den Wert eines Versprechens und der Kooperation hoch halten. Ich bin schließlich keine Barbarin.“

    Schatten glitten über das Gesicht der Schattenspinne und hüllten sie für Sekunden ein. Wie passend. Wie ungemein passend. Nellaris lächelte vielsagend. „Also, was denken Sie, Nereus? An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich keineswegs ihre Feindin bin. Ganz im Gegenteil. Und ich neige dazu, sehr großzügig mit meinen Freunden umzugehen…“ Sie gab sich nicht die Mühe, im Schatten nach dem Attentäter Ausschau zu halten, da sie ihn wohl ohnehin nicht entdeckt hätte. Stattdessen wirkte es auf jeden Außenstehenden wohl so, als spräche sie mit ihrer Leibwächterin. „Und mit den Freunden meiner Freunde. Und jenen, die mir helfen, meinen Freunden zu helfen.“

    Sie hielt abermals an, ihre gesamte Körperhaltung war vollkommen ruhig und entspannt. „Ich bin neugierig, Nereus. Wie würde Ihre Antwort wohl lauten…?“

  5. #45
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    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Kleiner Park in der Nähe der Delhali-Straße
    08:57 Uhr



    Auch wenn sich der Drell nicht mehr zeigte, hatte er doch die ganze Zeit sehr aufmerksam Nellaris Castarian und ihre Leibwächterin beobachtet. Seinen wachsamen Augen war nichts entgangen. Sowohl ihre Mimik als auch ihre Gestik brannten sich in sein fotografisches Gedächtnis. Je länger diese Begegnung andauerte desto mehr Informationen sammelte der Assassine über sein Gegenüber. Nichtsdestoweniger fiel es dem Drell schwer Frau Castarian einzuschätzen. Ihm war klar, dass sie sich sowieso momentan, was ihr Wesen betraf, verstellte. Das war bei solch einer Zusammenkunft auch nicht anders zu erwarten. Vielmehr stellte diese Tatsache lediglich die logische Konsequenz dieses Treffens dar. Keine der beiden Parteien würde sich gerne bei Verhandlungen in die Karten schauen lassen.

    „Wie mir scheint, hat sie Bintho bereits bestens informiert. Und das dürfte sie mit Sicherheit einiges an Zeit und Ressourcen gekostet haben. Nur war dieser Aufwand es wirklich wert?“, fragte Kain und in seiner Stimme zeichnete sich ein Hauch von Sarkasmus ab, „Bin ich diese Mühen wirklich wert? Aber da sie den Eindruck vermitteln, als wären sie sich dessen bewusst, was eine Investition wert ist und was nicht, muss ich mir diesbezüglich sicherlich keine Sorgen machen“

    Das rege Treiben, welches noch vor dem Gebäude stattgefunden hatte, lichtete sich allmählich je näher sich Kain dem Park näherte. Von daher musste er seine Tarnungsstrategie etwas ändern, da ihm die Masse an anderen Wesen nicht mehr den nötigen Schutz bot. Doch zum Glück besaß diese Parkanlage ausreichend Bäume und Pflanzen, die Schatten warfen oder in denen man relativ mühelos untertauchen konnte. Die Worte von Nellaris Castarian rauschten wie ein verhallendes Echo in seinem Gehörgang, als der praktisch unsichtbare Assassine noch vor der Asari in den Park schlüpfte. Mit den sicheren Händen eines Akrobaten erklomm Thalia im nächsten Augenblick geräuschlos einen nahestehenden Baum. Die Dunkelheit, welche von der Flora ausging, half ihm ungesehen in die Krone der Pflanze zu gleiten. Nun konnte er das Spektakel von einem anderen Blickwinkel aus beobachten.

    Nellaris stand genau unter besagtem Baum und fuhr mit ihren Ausführungen fort. Aufmerksam lauschte Kain ihren Worten und begab sich von Ast zu Ast während die Asari ihren Weg fortsetzte. Der Blick der Leibwächterin überprüfte permanent die Umgebung. Sie hatte scheinbar eine Vorahnung und wollte nicht noch eine weitere unangenehme Überraschung wie mit dem PDA erleben. Der Psychoterror des Drells zeigte bereits Wirkung bei ihr, auch wenn sie erst vor wenigen Augenblicken von ihrer Arbeitgeberin ermahnt worden ist. Ihre Körperhaltung und die Art und Weise wie sie sich verhielt unterstrichen diese Tatsache nochmals.

    „Wo Sie doch gerade dabei sind, herum zu spionieren… ich brauche fürs erste nicht mehr als Ihre Bereitschaft, in Zukunft kleinere… Aufgaben für mich zu erledigen.“

    Interessant, sagte die Stimme in seinem Kopf, als Kain hinunter zur Asari blickte. Hatte er doch mit wesentlich konkreteren Bedingungen gerechnet. Erneut arbeitete der messerscharfe Verstand des Assassinen. Waren diese Informationen, welche Castarian besaß, wirklich eine derartige Verpflichtung wert? Sollte er sich wieder in den Dienst irgendwelcher zwielichtigen Gestalten begeben? Würde dies doch mit Sicherheit dazu führen, dass er zwischen den Stühlen sitzen müsste in einem Kampf um Macht und Einfluss, dessen Ausmaße er nicht einschätzen konnte und der ihn nicht im Geringsten etwas anging.

    Wenn Sie zusagen, werde ich Ihnen mitteilen, was ich weiß.“ Nellaris Castarian machte eine weitere Kunstpause. „Sollten Sie sich jedoch dazu entscheiden, Ihr Wort zu brechen, werde ich es erfahren… und dann könnte ich mich entscheiden, meine Kontakte gegen Sie einzusetzen. Möglicherweise erführe sogar… jemand davon, den Sie nicht wiedersehen wollen?“

    Elendige Hure, labst dich doch am Dreck anderer., schoss es durch Kains Gedanken. Hatte er sich bereits darauf eingestellt, dass Castarian bei ihren Nachforschungen möglicherweise auf Informationen über seinen Adoptiv-Vater gestoßen war, trafen ihn diese Worte doch härter als angenommen. Kain zwang sich zur Selbstdisziplin. Diese verdammte Asari durfte nicht gewinnen, in dem sie ihn mit derartig einfachen Mitteln bekämpfte. Nein, die in ihm aufkeimende Wut war fehl am Platze. Die filigranen Finger von Thalia formten eine Faust. Zum Glück konnte Castarian ihn jetzt nicht sehen.

    „Denken sie wirklich, dass es so einfach ist? Ihren Worten fehlt es an Bedeutung, sie besitzen lediglich den Schein einer Drohung. Die Liste meiner Verfolger ist nämlich bald so lang, wie die blutige Spur, die ich in der Galaxie hinterlassen habe. Regierungen, Verbrechersyndikate, Attentäter, Söldner,...sie alle sind hinter mir her und machen Jagd auf mich. Aber ihnen dürfte diese Information bereits bekannt sein. Daher müssten sie doch eigentlich wissen, dass ein paar Verfolger mehr oder weniger nichts an der Gesamtlage ändern werden. Es steht außer Frage, dass ihre Kontakte sicherlich weitreichend und mächtig sind, Frau Castarian, doch möchte ich ihnen hiermit klar machen, dass sie sich bitte demnächst solche Einschüchterungsversuche mir gegenüber sparen können. Auf diese Art und Weise werden sie bei mir keinerlei Erfolge erzielen“, erklang die Stimme von Kain, der seine Position im Geäst änderte.

    Von einem ungewöhnlich lauten metallischen Knall begleitet schoss ein kleines Wesen aus dem Gebüsch. Vermutlich war es zuvor auf eine Art Container gesprungen und hatte dabei das erschreckende Geräusch verursacht. Jedenfalls zog das animalische Wesen die Aufmerksamkeit der Leibwächterin auf sich und infolgedessen hatte selbige ihre Pistole gezogen. Eine guter Bodyguard hätte in solch einer Situation die potentielle Gefahr erkannt und ausgelöscht. Ein sehr guter Bodyguard hätte in solch einer Situation die potentielle Gefahr erkannt, darauf reagiert und wäre zu dem Entschluss gekommen, sich die Munition für wirkliche Gegner aufzusparen. Letzteres traf auf die Asari zu. Ein stiller Seufzer entglitt ihr, als sie erkannte, dass es sich nicht um Nereus, der einen Angriff startete, sondern um ein kleines Tierchen gehandelt hatte. Dann spürte sie etwas Kaltes auf ihrem Hinterkopf ruhen.

    „Um was für eine Art Aufträge wird es sich handeln, Frau Castarian? Attentate, Infiltration, Spionage? Sie kennen meine Aufgabengebiete und haben sicherlich meine Missionen eingehend studiert, so dass sie sich im Klaren darüber sein müssten, in was für Bereichen man mich eingesetzt hat. Von daher würde es mich interessieren, was ihnen vorschwebt“, meinte Kain mit einer Kälte in der Stimme, die beinahe einen gesamten Ozean hätte gefrieren lassen, „Und bitte sparen sie sich ihre schauspielerischen Glanzleistungen. Angesichts der Sachlage bin ich wirklich gewillt ihrem Angebot entgegenzukommen, von daher würde ich es sehr begrüßen, wenn sie sich wenigstens etwas festlegen würden. Ihrer Leibwächterin zu Liebe. Ich habe bereits vor unserem Treffen gesagt, dass ich es nur sehr ungern zu einer Eskalation kommen lassen möchte, vor allem da ich die Ansicht vertrete, dass eine Übereinkunft in unserer beider Interesse wäre. Sie brauchen meine Fertigkeiten und ich brauche ihre Informationen.“

    Kain stand mit ausgestrecktem Arm hinter der asarischen Leibwächterin und hatte seine Carnifex zum tödlichen Kopfschuss bereit an ihrem Hinterkopf angesetzt. Seine Muskeln waren angespannt, bereit allen Eventualitäten zu trotzen. Die schwarzen leeren Augen des Drell blickten über die Schulter der Asari vor ihm hinweg und fixierten auf direktem Wege den Blick von Nellaris Castarian. Das Ende der alles entscheidenden dritten Runde in diesem Spiel hatte nun begonnen und es war immer noch nicht klar, wer als Sieger aus dieser Begegnung hervorgehen würde oder ob es bei dem Unentschieden bleiben würde.

  6. #46
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    Name: Nellaris Castarian
    Zugehörigkeit: Syran Nevath
    Spezies: Asari
    -----------

    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Park in der Nähe der Delhali-Straße
    08:57 Uhr


    Die Mündung der Pistole des Attentäters küsste den Hinterkopf Kalys’ wie die Lippen einer Ardat-Yakshi, die kurz davor stand, mit ihrem ahnungslosen Opfer zu verschmelzen und dadurch sein Schicksal zu besiegeln. Nellaris blieb gelassen. Ihr scharfer Verstand wog die Möglichkeiten gegeneinander ab. Zog Schlüsse. Verknüpfte Hinweise, Andeutungen. Sie bewegte sich kaum, nur ihr Brustkorb hob und senkte sich still. Der Attentäter war unberechenbar. Aber Nellaris kannte das Spiel zu gut, um sich einschüchtern zu lassen. Traf sie ihn unvorbereitet, ließ sie ihm im Glauben… konnte sie gewinnen.

    „Nereus“, erwiderte sie gelassen. „Selbst, wenn sie meine Leibwächterin töten, gewinnen sie dadurch nichts. Halten Sie mich für derart schutzlos?“ Nellaris lächelte schwach. „Aber wie sie wünschen. Momentan müssen Sie nichts weiter tun als das, was sie ohnehin vorhaben, zu tun. Die Gründe werde ich nicht näher erläutern. Aber sie sind wertvoll für mich. Vielleicht nicht jetzt, aber in Zukunft. Und was die Zukunft bringen wird…“ Sie blickte ihm direkt in die Augen, schrak nicht zurück vor der Leere in diesen schwarzen Augen. „Ich denke nicht in Maßstäben von Stunden und Tagen, Nereus. Möglicherweise werde ich erst in einigen Jahren an Sie herantreten. Möglicherweise auch niemals. Ich will nichts als ihre Bereitschaft. Was verlieren Sie, wenn Sie zustimmen? Was, wenn Sie ablehnen? Sie verlieren bloß, wenn Sie wortbrüchig werden.“

    Nellaris berührte den Arm ihrer Leibwächterin sanft, beruhigte diese. Stumm die Sprache, mit der sie ihr versicherte, dass sie hier und jetzt nicht sterben würde. Doch die ganze Zeit blieben Nellaris’ Augen auf Nereus gerichtet. Ihre Andeutung bezüglich Pontos Ashynns hatte ihn getroffen. Seine Reaktion auf ihre Worte ließ den Schluss zu. Bintho hatte Recht behalten.

    „Was ihren salarianischen Freund angeht, Nereus“, flüsterte sie ihm zu. „Ich habe ihm nichts getan. Er war äußerst zuvorkommend, nachdem ich ihm einige Zusicherungen gemacht habe. Jetzt ist er einige Sorgen weniger. Er befindet sich nicht in meiner Gewalt und hat es nie getan. Ich bin keine Barbarin, Drell. Ich bin nur eine einfache Geschäftsfrau mit Beziehungen und einem verständlichen Wunsch danach, hin und wieder ein wenig Profit aus einigen Entwicklungen zu schlagen. Nicht alles ist schön und gut in Nos Astra.“

    Nellaris seufzte. „Ich kann nicht sagen, was genau ich von Ihnen verlangen werde, sollte dieser Tag jemals kommen. Vielleicht ein Attentat? Eine Infiltration? Spionage? Vielleicht nur das Hinterlassen einer Nachricht? Vielleicht Diebstahl? Ihre Fähigkeiten sind beträchtlich, wie Sie mir bereits eindrucksvoll demonstrieren konnten. Vielleicht können Sie ja sogar mehr, als der durchschnittliche Attentäter?“ Die Schattenspinne lächelte dünn. „Ich weiß es nicht, doch vielleicht erhalten sie ja Gelegenheit, es mir zu zeigen?“

    Die Schattenspinne ließ ihr Lächeln verblassen. „Kalys’… begleiteten Sie unseren Drell-Freund, wenn er in die unteren Ebenen aufbricht. Sie kennen den Weg dorthin.“ Violette Augen bohrten sich in die schwarzen des Drell. „Ich sollte Sie warnen, Nereus. Ihre Zielperson ist nicht allein. Sie wird von Silents Leuten bewacht und das Gebäude, in dem sie sich befindet, ist gut geschützt. Kalys wird Sie unterwegs über die Sicherheitsvorkehrungen aufklären.“ Die Schattenspinne bewegte sich kaum, jede ihrer Gesten war verschleiert, ihre Mimik nichtssagend. Es war unmöglich, aus ihr zu lesen. Sie betrachtete den Attentäter stumm. Schwieg für einige Sekunden. Die Zeit zerrann, doch die Schattenspinne bemerkte es kaum. Was waren wenige Sekunden denn gemessen an einem Leben, dass viele Jahrhunderte umfassen konnte? Nichts. So unwichtig wie ein Sandkorn im Winde.

    Sie hörte den Wind in den Zweigen über sich rascheln, lauschte seinem leisen Seufzen, als er erstarb. Sie atmete die Luft des Parks ein, die sauberer, frischer war als die in die Straßen Nos Astras. Sie sah ohne jedes Wort dem Drell in die schwarzen Augen. Ließ ihn die Jahrhunderte erkennen, die sie erlebt hatte. Nahezu fünfhundert Jahre. Jahrzehnte, Jahrhunderte an Erfahrung. Sie ließ ihn wissen, dass man nicht mit ihr spielte. Dass sie genauso unerbittlich wie großzügig sein konnte, so großzügig oder unerbittlich, wie es nur Jahrhunderte einen lehren konnten. Sie ließ ihre Augen für sich sprechen. Manches musste nicht erst gesagt werden, damit es verstanden wurde.

    Erst nach einigen Minuten des Schweigens brach sie die Stille. „Da wäre noch etwas, Nereus. Helia’Goron nar Onaevyr wird von einer Attentäterin beschützt. Einer Asari, die in ihren Kreisen unter dem Namen die Tänzerin bekannt ist. Sie haben bereits von ihr gehört, ansatzweise. Aber diese Asari ist gefährlich. Sie besitzt Jahrhunderte an Berufserfahrung und ist nicht gerade für ihre Gnade bekannt geworden. Aber ihr liegt etwas an der Quarianerin, auch wenn Sie es niemals zugeben würde, denke ich. Ich würde mich jedoch nicht darauf verlassen, dass Sie sich davon beeinträchtigen lässt. Professionelle Auftragsmörder wie die Tänzerin lassen sich nicht ablenken. Seien Sie also vorsichtig.“

    Nellaris richtete den Blick auf Kalys. „Ich kann mich darauf verlassen, dass Sie meine Befehle ausführen werden?“
    „Natürlich“, erwiderte die jüngere Asari. „Ich werde tun, was immer Sie befehlen, Nellaris.“
    „Wunderbar. Helfen Sie Nereus. Kämpfen Sie an seiner Seite. Greifen Sie ihn nicht ein, es sei denn, er tut dasselbige. Sie wissen, was Sie tun haben, wenn er Sie zu etwas zwingt, was gegen Ihren Willen oder meinen verstößt.“
    „Ja, Nellaris. Wenn es das ist, was Sie verlangen.“ Kalys’ Miene blieb unbewegt, doch Nellaris wusste, was in ihr vorging. Sie kannte ihre Leibwächterin gut. Sie hatte ihr die Anweisung zum Selbstmord erteilt. Wenn Nereus etwas tat oder von ihr verlangte, dass Nellaris’ Ziele gefährden konnte, musste die Leibwächterin bereit sein, die Giftkapseln zu schlucken, die sie bei sich trug, oder sich selbst auf andere Art und Weise das Leben zu nehmen. Nellaris wusste, dass Kalys es tun würde, wenn es nötig werden sollte. Kalys D’Suri war loyal. Und sie war intelligent. Sie würde niemals etwas tun, was Nellaris schaden könnte.
    „Noch eines, Kalys… achten Sie darauf, dass er die Tänzerin nicht ohne Grund angreift.“
    „Verstanden“, erwiderte die Leibwächterin.
    „Dann sind wir hier fertig.“ Nellaris neigte den Kopf vor Kain Thalia. „Entschuldigen Sie mich jetzt, Nereus. Sie haben, was Sie brauchen. Kalys wird Ihnen die Informationen geben, sobald Sie beide sich auf den Weg begeben. Wir sehen uns wieder. Ich werte Ihre Worte von eben als Zustimmung.“

    Mit diesen Worten wandte sie sich um und verließ den Park. Sie ließ den Attentäter stehen, wo er war. Ließ ihre Leibwächterin zurück. Wenn Nereus sich entschied, ihr hinterrücks eine Kugel ins Genick zu jagen, konnte er es jetzt tun. Aber nichts dergleichen geschah. Natürlich nicht.

    Wie immer dies alles auch ausging, Nellaris Castarian würde die Siegerin sein. Kalys würde sie nicht enttäuschen. Nereus würde sie nicht hintergehen, denn Kalys würde schweigen, wenn er es tat. Die Tänzerin würde leben und ihr ins Netz gehen. Und selbst, wenn alles scheiterte… sie besaß ein Sicherheitsnetz. Sie war keine Anfängerin. Sie hatte all dies geplant. Nun, nicht alles, aber das Ende der Verhandlung durchaus.

    Sie lächelte spinnengleich. Ja, wie immer es auch ausging, sie würde die Siegerin sein.

    09:00 Uhr

  7. #47
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    Das kühl wirkende Metall, aus dem die Carnifex hergestellt worden ist, ließ unsichtbare Schauer über den Rücken der Frau kriechen. Trotz der relativ kleinen Fläche mit der die Pistole auf ihrem Körper aufsaß, schienen die Reizinformationen durch ihre Synapsen zu schießen, so dass sich alles auf diesen kleinen Punkt des Körpers hinkonzentrierte. Die fremde Kälte breitete sich immer weiter aus, umklammerte Verstand und Herz. Eisige Fingernägel kratzten, zogen tiefe Furchen in der Seele. Ein Frostbrand unzähliger Gedanken plagte das Hirn, blockierte die Möglichkeit einen klaren rationalen Gedanken fassen zu können.

    Ein stummer Hilfeschrei entwich den Lippen. Die Galaxie schien stillzustehen. Ein unfassbar lauter Knall. Die Kälte wich einer explosiven Wärme, welche die Ketten der Paralyse Glied für Glied zerriss. Eine einzige Träne rann über ihre Wange als sie zum letzten Mal in ihrem Leben den Anblick der Sonne genoss. Es kam ihr vor als wäre sie ihr so nahe, wie die Sonne es für gewöhnlich dem Morgen war. Plötzlich wurde es dunkel. Nichts als Leere blieb zurück.

    Der Körper der Frau sackte tot zu Boden. Dadurch konnte der auf den Boden zusammengekauert wimmernde Junge nun ungehindert in das Gesicht des Mörders blicken. Kain stand selbst als die Frau schon längst in den Überresten ihrer Hirnmasse lag noch mit ausgestrecktem rechten Arm dar. Er starrte lediglich gerade aus, nahm nicht mal den schreienden Jungen wahr, der sich mit der Leiche beschäftigte. Gesegnet sei der, welcher vermag offen zu trauern. Kain war es nicht. In einem seiner Augen sammelte sich etwas Flüssigkeit, um dann in eine einzelne dicke Träne zu münden. Langsam kullerte sie über sein schuppiges Gesicht. Er biss sich auf die Lippen. Langsam senkte sich der Arm mit der Waffe. Die Carnifex, welche gerade zuvor ein neues Opfer gefunden hatte, verschwand an ihren üblichen Platz. Verdammt, ist es in diesem Raum wirklich so kalt geworden?, fragte sich der Assassine als er ratlos auf seine Handflächen starrte. Die feingliedrigen Finger krümmten sich zu einer Faust.

    Der Junge stürmte schreiend auf den Drell zu. In der Hand hatte er ein Messer, bereit als David den Kampf gegen Goliath anzutreten. Gedankenverloren, beinahe apathisch, wehrte Kain den Angreifer mit einer geschickten Bewegung ab. Der Junge prallte gegen einen Tisch und knallte schmerzhaft mit dem Kopf gegen dessen Kante. Eigentlich hätte er bewusstlos sein müssen, doch er gewann den Kampf gegen die drohende Ohnmacht. Er wollte nicht aufgeben. Langsam raffte sich das Menschenkind auf und wollte gerade zum nächsten Angriff ansetzen, doch konnte er sich vor Angst plötzlich nicht mehr rühren. Der Anblick der Carnifex, welche seine Mutter hingerichtet hatte, paralysierte seine Muskeln. Ein zweites Mal in dieser sich allmählich dem Ende nähernden Nacht streckte der Drell seinen Arm aus. Kain suchte nicht den Blickkontakt mit dem Jungen. Er würde das nicht ertragen.

    „Es war nichts Persönliches. Deine Mutter hat Finsternis in die Galaxie gebracht und jeder weitere Atemzug von ihr hätte dieses Übel vergrößert. Es war eine Notwendigkeit sie zu töten.“, erklang die Stimme des Drell, welche sich mindestens genauso kalt war wie das Metall seiner Carnifex, „Es gibt keine Entschuldigung für meine Taten. Daher bitte ich auch nicht um dein Verständnis oder um Vergebung. Ich habe dich deiner geliebten Mutter beraubt. Aus dir einen Vollwaisen gemacht und deine Seele verstümmelt.“

    Erst jetzt viel Kain auf, dass sich seine Kleidung an der Schulter dunkel färbte. Hatte der Junge ihn doch wirklich vorhin verletzt. „Mein Anweisungen lauten, dass alle eventuellen Zeugen ebenfalls getötet werden sollen. Du hast 5 Minuten bis eine Explosion jegliche Spuren des heutigen Vorfalls verwischt. Nutze die Zeit weise und verschwinde. Ich werde dich nicht heimsuchen.“, fuhr der Drell seine monoton klingenden Ausführungen weiter fort.

    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Zentraler Raumhafen des Geschäftsviertels
    9.30 Uhr


    Kain riss erschrocken die Augen auf. In ihm tobten immer noch die heftigen Emotionen des Traumes. Erneut verspürte er das Bedürfnis sich in den Arm zu schneiden. Er wollte sich leiden sehen und in dem Schmerz suhlen.Wo bin ich?, fragte sich Nereus, der einen Moment brauchte um sich in seiner Umgebung zu orientieren. Langsam kam er wieder in der Realität an. Er befand sich in dem Shuttle mit welchem er zum Treffen mit Nellaris Castarian geflogen war. Sein Blick schweifte umher. Er war alleine. Dann fiel ihm wieder ein, dass Kalys gegangen war um Vorbereitungen für die geplante Infiltration zu erledigen. Der Drell streckte sich in dem bequemen Pilotensitz und beschloss, dass er nie wieder seine Müdigkeit unterschätzen sollte. Außerdem verfluchte er sein perfektes Gedächtnis für die Tatsache, dass ihn immer wieder derartige Alpträume beziehungsweise Erinnerungen im Schlaf heimsuchen. Vor allem Letztere empfand er als sehr schrecklich. Zum Einen waren sie immer genauso real als würde er sie direkt erleben und zum Anderen waren sie alle größtenteils negativ. Ein Piepen seines Universalwerkzeuges rissen ihn aus seinen Gedanken. „Endlich“, murmelte Kain und nahm das Gespräch an.

    „Beeindruckend, Herr Thalia. Mir würde neben ihnen nur eine handvoll anderer Attentäter einfallen, welche auf solch kreative Art und Weise ein Gespräch mit mir erzwingen wollen. Die Idee, dass sie gezielt Begriffe, die im Zusammenhang mit ihrer Mission stehen, in den gewöhnlichen Nachrichtenverkehr haben fließen lassen, sollte durchaus honoriert werden. Und genau aus diesem Grunde bin ich gewillt dieses Mal auf ihre Aufforderung einzugehen. Ein zweites Mal werden sie dieses Glück nicht mehr haben, Nereus. Merken sie sich das“, sprach die künstlich verzerrte Stimme von Silent und machte eine Kunstpause ehe sie fortfuhr, „ Sie waren also bei En’Geret, danach bei Frau Doktor Orlow und dann haben sie sich in den Oberen Ebenen rumgetrieben. Wie sie sehen funktioniert mein Netz aus Informanten prächtig. Aber ich bin mir bewusst, dass ich niemals alles wissen kann, daher sprechen sie ruhig über den Stand ihrer Ermittlungen“

    Kain legte ein schiefes Lächeln auf. Entweder wusste Silent nichts von seinem Treffen mit Castarian oder aber er verschwieg es absichtlich. Der Drell gab sich damit zufrieden, dass er es wohl auf die Schnelle nicht herausfinden würde. „Ihr Lob ehrt mich, doch wirft es mir gleichzeitig einige Fragen auf“, jetzt machte Kain die Kunstpause und tat so als würde er überlegen, „ Außer wenn sie immer erst ihre Leute auf Missionen schicken in denen sie die Fäden ziehen. Ich bin mittlerweile im Bilde bezüglich der Personenkonstellationen. Helia’Goron nar Onaevyr wird von ihren Leuten bewacht. Also war dieser Auftrag von Anfang an eine reine Farce, Silent. Solch Täuschungskünste verdienen honoriert zu werden, daher war ich dieses Mal bereit ihren Anweisungen nachzukommen. In Zukunft werden sie nicht mehr soviel Glück haben, wenn sie mit mir weiterhin spielen. Aber ich werde nicht soweit gehen und ihnen drohen. Sie sollten sich lediglich in Erinnerung rufen, dass auch das mächtigste Wesen der Galaxie nicht unbesiegbar ist“. Bei den letzten Worten nahm die monotone Stimme des Drells eine ganz bestimmte Färbung an. Es war Wut.

    „Sie überraschen mich immer wieder, Nereus. Ich gebe zu es war vielleicht nicht die beste Art und Weise ihr Vertrauen zu gewinnen, aber ich musste sicher gehen, dass sie auch so gut sind wie die Stimmen in der Galaxie flüstern. Zum Glück haben sie nicht gelogen und sie den Test bestanden“, soweit es die elektronische Verzerrung zu ließ, sprach Silent vollkommen ruhig und gelassen mit seinem Attentäter, „Ich will ab sofort mit offenen Karten spielen, Nereus. Einer meiner Agenten hält die Quarianerin in einem Versteck fest, obwohl ich es ihm nicht aufgetragen habe. Sein Name lautet Geist. Wie sie sicherlich schon wissen, befindet sich die Tänzerin ebenfalls bei Helia’Goron nar Onaevyr. Auch sie handelt in seinem Namen. Sie sehen also, dass er einige Dinge in die Wege geleitet hat ohne mein Einverständnis. Normalerweise handelte es sich bis jetzt bei dem Turianer um einen loyalen Mitarbeiter, daher ist es mir unbegreiflich wieso er nun auf eigene Faust agiert. Finden sie heraus was er im Schilde führt, Nereus. Ich verschaffe ihnen Zugang zu dem Versteck und sie besorgen mir eine Erklärung von ihm. Denken sie aber daran ihn nicht zu töten, haben sie verstanden? Sorgen sie außerdem dafür, dass niemand von dort flieht. Ich hoffe, dass sie trotz unseres kleinen Streits dennoch ihren Auftrag zu Ende bringen, Herr Thalia“

    Kain fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Sein Blick wanderte aus dem Shuttle heraus. In mitten des regen Treibens auf dem Raumhafen entdeckte er Kalys. Trotz ihrer unauffälligen Kleidung fiel sie für den geneigten Beobachter dennoch aus der Masse heraus. Ihre Bewegungen verrieten, dass sie eine Elitesoldatin war. Man sah es ihr einfach an. Mit schnellen und bestimmten Schritten kam sie auf das kleine Shuttle zu. In jeweils jeder Hand trug sie eine riesige Tasche. Der Drell wunderte sich, dass die Asari überhaupt in der Lage war solch ein Gewicht zu stemmen.

    „Wie viel Mann befinden sich dort unten?“, fragte Thalia.
    „Außer Geist befindet sich lediglich ein weiterer Mann in dem Versteck“, antwortete Silent.
    „Geist, Helia’Goron nar Onaevyr sollen am Leben bleiben. Ich schätze mal der weitere Mann ist austauschbar“, entgegnete der Assassine.
    „Sie haben keinerlei Widerstand zu erwarten, darum habe ich mich persönlich gekümmert. Von daher werden sie heute Morgen kein Blut vergießen müssen, Nereus. Außerdem statte ich sie mit umfassenden Befehlsrechten bezüglich der dort installierten VI aus. Somit sollte es kein Problem darstellen die Personen beieinander zu behalten. Außerdem freut es mich zu hören, dass sie scheinbar nicht nachtragend sind, Thalia. Wirklich. Von daher finden sie sich bitte in einer halben Stunde am Versteck ein. Die Tür wird ihnen offen stehen“, antwortete Silent und unterbrach die Verbindung.

    Kalys klopfte mit der Faust an die Scheibe. Kain blickte von unten zu der Asari, die wild mit ihren Händen gestikulierte, hoch. Die letzten Worte von Silent hallten immer noch in seinem Kopf nach, daher brauchte es einen Moment bis Kain verstand, was sie von ihm wollte. Mit einem Knopfdruck deaktivierte sich die Zentralverriegelung und die Elitesoldatin warf ihr Gepäck hinten in den Kofferraum. Einen Augenblick später saß sie neben dem Drell und schnallte sich an.

    „Ich hoffe sie haben sich gut vorbereitet, Frau D’Suri. Mich beschleicht nämlich der Eindruck, dass irgendetwas an dieser ganzen Geschichte nicht mit rechten Dingen zu geht“, erklang Kains Stimme, der die Asari keines Blickes würdigte, „Sind ihre Vorbereitungen abgeschlossen?“

    Kalys nickte lediglich und gab ihrem Piloten damit zu verstehen, dass er das Triebwerk starten kann. Kain zog sich seine Recoon Hood über das Gesicht und aktivierte danach die Triebwerke des Gefährts. Eine Minute später hob sich das Shuttle in die Lüfte und brach zum Versteck von Geist auf. Noch während des Fluges beschäftigte Kain immer wieder die selben Fragen. Wieso hat er ausgerechnet mich für diese Mission ausgewählt, wenn jeder andere genauso einfach in dieses Versteck spazieren könnte? Warum musste man für solch eine simple Aufgabe erst meine Fähigkeiten testen? Silent, ich glaube wir spielen doch nicht mit offenen Karten...“

    9.40 Uhr


    >>>>>> Nos Astra – Untere Ebenen : Versteck

  8. #48
    Newbie Avatar von Sareth Gavenok
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    <<< Nos Astra - Obere Ebenen: Wohngebiete

    Aktuelle Situation/Ort: Mittlere Handelsebene, auf Einkaufstour

    9:30h




    "WAS kostet eine Tempest?" Verdammt ich will ne Handfeuerwaffe und keine Schlachtschiffbugkanone!!"
    Die Asari-Verkäuferin von Tor-Selbstverteidigung zuckte nicht einmal mit der Wimper, als Sareth voller Unglauben auf den gezeigten Preis stierte, bar jeden Glaubens, was eine Maschinenpistole auf Illium kosten kann. Und dabei bin ich doch schon in den mittleren Ebenen. Was müssen die Dinger dann erst in den oberen Ebenen kosten?Ich bin aber auch selbst schuld, schoss es ihm durch den Kopf. Nicht nur, dass er seine Ausrüstung, eine M4 Shuriken, bei dem "Zusammentreffen" mit der Asarikämpferin verloren hatte, nein er hatte auch vergessen sich 50% statt nur 10% seiner Bezahlung für den Auftrag als Vorschuss überweisen zu lassen.

    Jetzt musste er vor einer arroganten Verkäuferin stehen und einen abwerten Blick über sich ergehen lassen, der ihn als Bittsteller abstempelt. Bei Arashus carreau, soll ich etwa ab 50 m mit Steinen schmeißen oder was? Die Asari räusperte sich:" Falls Sie dennoch eine Handfeuerwaffe benötigen, empfehle ich ihnen die unteren Ebenen, dort findet sich auch etas für IHR Konto." Dieses IHR sprach sie mit einer Verachtung aus, die Sareth in Rage versetzte.
    "Kann ich machen. Und da SIE ja scheinbar so ein großes Vertrauen in deren Qualität haben, werden SIE mich bestimmt durch alle dunklen Gassen begleiten, nicht wahr?
    Nur kurz, zu wenig für das normale Auge, aber nicht für Sareths geübte Sinne, verlor die Asari die Fassung. "Das dachte ich mir." Er ließ sie verblüfft stehen und ging mit einem Rest an wiedergewonnenem Stolz in die nächte Bar. "Bourbon, auf Eis", wies er die die junge Quarianerin an, die als Kellnerin fungierte. "Ver... Verzeihung der Herr, was soll ich ihnen bringen?", stammelte sie besorgt. Na super, eine Anfängerin, wahrscheonlich gerade von den Blechschüsseln runter, die die Schiffe nennen.
    "Einen Borbon, verdammt, dass is dieser goldene Schnaps der Menschen. Da steht doch ein Mensch hinter der Theke. Los beweg dich!" Die Quarianerin war vollkommen überrumpelt und stieß im Umdrehen einen anderen Tisch an.
    Die Rüstung sah eh widerlich aus, mit dem Rykol steht ihm das viel besser. Nur sah das der Kroganer nicht so. er brüllte los und packte die Quarianerin so stark am Arm, dass der Anzug knackte. Ach verdammt, warum muss den ausgerechnet die Kleine in diesem Moment meine Bedienung sein. Eigentlich ist es nicht seine Art, solche Unschuldigen wie diese naive, von allem Vertrauten verstoßenen Pilgerin Schwierigkeiten zu machen. Diese Rasse ist ihm sogar sehr sympatisch, die Pilgerreise ähnelte in einigen Aspekten durchaus seinem eigenem Schicksal.
    Ach Scheisse Er zog ein Messer aus seiner Panzerung und rammte dem Kroganer seinen Ellenbogen ins Gesicht. NIcht das es einen körperlichen Effekt gegeben hätte, aber die Verblüffung ermöglichte es Sareth einer möglichen Verteidigung zuvorzukommen. "Hey du Kugelfänger, ist es sinnig für diesen phänomenalen Beweis deiner Macht über Schwächere eine Leber zu riskieren, selbst wenn du mehrere hast?"

    Sareth pokerte hoch. Weder wusste er genau, ob an der Stelle, wo sein Messer anlag, die Leber eines Kroganers war, noch ob sein Widersacher überhaupt weiß, was das ist. Aber er hatte mal wieder Glück, der Bluff ging auf. Man sah das die die schwere Arbeit des Denkes im vernarbten Gesicht des Kroganers tiefe Falten graben"Hrmpf, gut, gut. Gebe auf", brummte er. " Sareth war zufrieden und entspannte sichtlich, drückte die Klinge aber etwas tiefer und nahm eine bedrohlichere Position ein. " Reden wir über Schadensersatz, wieviel Creds hast du bei dir?
    "K... Keine" Der Kroganer erbleichte sichtlich, als Sareth das Messer noch etwas weiter versenkte. "Aber, aber...", stotterte er " braucht sie vielleicht meine Waffe.
    "Was soll denn eine Quarianerin auf Pilgerreise mit einer Kanone? Na was solls, muss reichen." Der Drell wollte seine Glück nicht noch länger auf die Probe stellen. "Los legt die Knarre auf den Tisch und dann sieh zu, dass du abziehst."

    Während der Korganer davon lief, wandte sich Sareth das junge, in Tränen aufgelöste Mädchen,Bei Arashu, sie ist vielleicht 3 Jahre jünger als ich. "Na komm, es ist doch alles wieder gut. Ach verdammt, die fürsorgliche Nummer liegt mir nicht

    "Nein, nichts ist gut. Mein Anzug ist beschädigt und ich hab kein Geld für eine Reperatur. Ich werde an einer Infektion sterben" Das Weinen steigerte sich zu unkontrolliertem Schluchzen.
    "Oh, ähm, sag, ist dir mit 5000 Credits geholfen? Reicht das für eine Reperatur und eine ärztliche Kontrolle?"
    Man glaubt gar nicht, wie stark diese dünnen Ärmchen zudrücken können. "Danke danke danke" quietschte sie vor Erleichterung, so schnell, dass ihr Mikrofon kaum hinterher kam.
    "Ist ja gut, ich komm nicht an mein Omitool heran." Kaum hatte er das Geld überwiesen, sprang die Kleine vor Freude in Richtung Kliniken. Alles schien vergessen.

    Unglaublich, hab ich wirklich eine so weiche Seite, ist aber ganz schlecht fürs Geschäft Er setzte sich, schaute auf die Einkaufsmeile und bestellte sich nochmals einen Bourbon. Zum ersten Mal nahm Sareth die Waffe des Kroganers überhaupt in Augenschein.

    Nein, das kanns doch gar nicht geben. Ha Arashu, du bist einfach unglaublich.

    Vor Sareth lag eine nagelneue Tempest - Maschinenpistole.

    Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas und war für diesen Moment mit sich und dem Universum im Reinen.

    10:05h

    >>> Nos Astra: Raumhäfen
    Geändert von Sareth Gavenok (28.03.2011 um 21:32 Uhr) Grund: Hyperbeln werden diskriminiert ;-D

  9. #49
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    Name: Nellaris Castarian
    Zugehörigkeit: Syran Nevath
    Spezies: Asari
    --------------

    Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel
    Syran Nevath Zwischenstelle [Delhali-Straße 721]

    10:27 Uhr

    „Das genügt!“ Nellaris‘ Castarians seidenweiche Stimme schmeichelte die Worte mehr, als dass sie sie aussprach. Ihr Blick glitt langsam vom dem Fenster, aus dem sie gesehen hatte, hinüber zu dem aufrecht stehenden Turianer, der schweigsam wie eine Statue in der Ecke stand, sich weder regend noch rührend. Doch als er ihre Worte hörte, nickte er, scharf, abgehackt. Seine Augen richteten sich auf die Schattenspinne, dunkle schimmernde Augen in dem harten Gesicht, die seine Chefin sofort fixierten.

    „Ich denke…“, meinte sie mit der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen, während der Gesichtsausdruck sich sonst nicht verhinderte,“… dass wir Nereus einen ausreichend großen Vorsprung eingeräumt haben.“

    Das stumme Nicken des Turianers enthielt weder Kritik noch Zustimmung. Nellaris lächelte spinnenhaft. Oh, sie wusste sehr gut, welch gefährliches Spiel sie spielte, und dass sie, wenn sie es verlor, sehr gut auch alles verlieren konnte, wofür sie jahrzehnte-, zwei Jahrhunderte, lang hart gearbeitet hatte.

    Aber es war manchmal notwendig, Risiken einzugehen. Kalys D’Suri befand sich bei Nereus. Nereus befand sich bei der Tänzerin, oder zumindest in ihrer Nähe. Und die Tänzerin befand sich bei der Quarianerin, derer sie wahrscheinlich längst überdrüssig geworden war… Silent, nun, er war ein Risikofaktor, aber einer, den Nellaris wohl bedacht hatte.

    Sie war am Zug. Sie hatte ihn genau geplant. Sie würde diesen hier gewinnen, wenn schon nicht das Spiel…

    Sie drehte den PDA, der vor ihr auf dem Schreibtisch lag, in ihren schlanken, blaugetönten Händen, ihre Finger glitten sacht über den Touchscreen – wie die Beine der Spinne, der sie ihren Namen verdankte. Eine leichte Berührung genügte, das holografische Interface verwandelte sich, erblühte wie eine Blume und verschwand.

    Kalys würde wissen, was sie zu tun hatte…

    Nellaris lehnte sich zurück. Ihr Zug, Geist. Was tun sie jetzt? Und was wird Silent tun?

    10:28 Uhr

  10. #50
    ME FRPG only Avatar von Chuck McAvoy
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    Ilium – Nos Astra – Mittlere Ebenen: Geschäftsviertel – Auf der Suche nach Vorräten

    Zeit: 10:35

    „Es ist nicht so, dass ich diese Art von Serien täglich verfolge. Ich will nur sagen, dass ich es verstehen kann, wenn Leute auf Seifenopern stehen. Sie sind emotional und spannend und...“

    Chuck hatte nie daran geglaubt, dass es Kroganer gab, die weiblicher daherreden konnten als die meisten Asari, aber dieser männliche Hüne sprühte förmlich vor Östrogenen, was im Angesicht seines Äußerlichen ein sehr absurdes Gemisch aus Abscheu und Belustigung in dem Kopfgeldjäger hervorrief. Bumm, so hieß der kroganische Navigator seines Schiffes, war ein sehr gefühlsbetontes Wesen, weshalb es Chuck offensichtlich schwer fiel, ihn ernst zu nehmen. Der Name „Bumm“ verstärkte dieses Gefühl nur umso mehr.

    „...und viele Schauspieler sind durch Seifenopern erst richtig berühmt geworden! Das ist seriöses Business für Einsteiger in der Szene.“
    „Hmhm...“

    Er wollte nicht mit ihm diskutieren. Besser gesagt: Er wollte nicht auffallen. Und ein flennender Kroganer war alles andere als unauffällig. Der Plan sah wie folgt aus: Einkaufen, alles in die Nemesis laden und ab zur Citadel, in der Hoffnung, von irgendwem neue Aufträge ergattern zu können. Carlos hatte direkt auf Omega anfangen wollen, nach Klienten zu suchen. Es hatte aber kein Genie gebraucht, um zu erkennen, dass diese Truppe für heißes Terrain wie Omega nicht vorbereitet war. Sie waren alle talentiert, keine Frage, doch es fehlte ihnen an Erfahrung. Erfahrung, die sie nur durch echte, kleinere Einsätze erlangen konnten. Die Citadel war da der beste Anlaufpunkt. Überall liefen Zivilisten herum, deren Anliegen für die Allianz zu klein und für einfache Zivilisten zu groß waren. Eine kleine Söldnertruppe wie seine war da genau richtig.

    „Hör mal, Bumm...“, der Name ging ihm eindeutig schwer von der Zunge. „...Carlos sagt, wir brauchen einige Vorräte. Ich will hier nicht länger bleiben als nötig. Wenn du also deine Soap sehen willst, dann geh ruhig schon mal zurück aufs Schiff. Ich denke, ich komme von hier allein klar.“

    Auf Bumms Gesichtszügen zeichnete sich ein Lächeln ab...oder etwas, das wie ein Lächeln aussehen sollte, ehe der Kroganer Chuck einmal fest an sich drückte und mit einem euphorischen: „Danke, ich schulde dir was!“ in Richtung Schiff zurücktrabte. Der Captain schmunzelte kurz und schüttelte ungläubig den Kopf. Er konnte es noch nicht so wirklich glauben, dass er nach so vielen Jahren wieder der Kapitän seiner eigenen Corvette war. Die letzten Monate waren traurig und einsam gewesen und an die meisten Nächte konnte er sich dank dieses salarianischen Gesöffs im Afterlife nur noch schemenhaft erinnern. Es tat gut, wieder mit anderen Leuten zusammen zu sein, sich abzulenken und morgens wieder aufzustehen, ohne sich zu fragen, warum. Carlos, der Vize auf der Nemesis, erinnerte ihn an ein junges Abbild seiner selbst. Dynamisch, ambitioniert, unverbraucht, glücklich. Es schmerzte irgendwie, zu sehen, wie man selbst einmal gewesen ist, wenn man heute lediglich ein zynischer, saufender, fluchender Schatten von dem ist, was man mal war. Mit einem Kopfschütteln verbannte er seine eigenen Gedanken und ging weiter zu einem Terminal, um ein paar Vorräte herauszusuchen.
    „Können Sie die Waren bitte zur Dockingstation 3 liefern?“
    Die Verkäuferin an dem Stand lächelte höflich.
    „Selbstverständlich. Das kann aber je nach Liefermenge bis zu zwei Stunden dauern. Wir haben momentan sehr viel Betrieb.“
    Chuck rümpfte die Nase, nickte dann aber und bestätigte die Überweisung der Credits per Knopfdruck.
    „Vielen Dank.“
    Zwei Stunden. Irgendwie musste er zwei Stunden totschlagen und er würde einen Teufel tun, zurück aufs Schiff zu gehen und mit einer der gefährlichsten Spezies der Galaxie eine Seifenoper zu gucken.
    „Operator?“, sprach er in sein Headset. „In zwei Stunden kommt die Ladung. Ich werde mir bis dahin mal die örtlichen Lokalitäten ansehen.“
    „Verstanden Captain, passen Sie auf sich auf.“
    Mit diesen Worten verließ er das Marktviertel und stapfte in Richtung Bar.

    Zeit: 10:45

    ----> Ilium – Nos Astra – Eternity
    Geändert von Chuck McAvoy (27.03.2012 um 18:06 Uhr)

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