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  1. #31
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    <<< Nos Astra – Untere Ebenen
    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Vor Linnalas Apartment
    07:45 Uhr


    „Richtig. Die Menschen durchleben derzeit eine Glücksträhne und halten sich daher für unbesiegbar. Eines Tages wird sie die Realität eines besseres lehren“, erwiderte Linnala auf Helias sehr ausführliche geäußerte Meinung.

    Wer hätte gedacht, dass das Mädchen bei all seiner Naivität einen solchen Scharfblick in Bezug auf die Beobachtung von Fremdspezies besitzt? Wäre nicht ihr idiotischer Idealismus, der ihr im Wege steht, könnte sie es weit bringen…

    Das Shuttle hielt vor Linnalas Apartment und die Türen des Vehikels öffneten sich, um Quarianerin und Asari hinaus zu lassen. Linnala stieg als erste aus dem Shuttle, nahm dabei einen von Helias Koffern mit und öffnete gleich darauf die Tür zu ihrem Apartment.

    Linnalas Apartment

    Das Innere des Apartments sah genau so aus, wie Linnala es zurück gelassen hatte, als sie vor ein paar Stunden gemeinsam mit Helia in die unteren Ebenen aufgebrochen war.

    Die Asari stellte Helias Koffer neben dem schwarzen Diwan im Wohnzimmer ab, sah sich dabei noch einmal wachsam um, ob sich nicht doch etwas verändert hätte… jedoch gab es in ihrem Apartment nicht viel, das sich verändern könnte, da dem Apartment einfach jener persönlicher Stil fehlte, der für andere Eigenwohnungen bezeichnend war.

    Linnala war stets darauf bedacht gewesen, niemanden Aufschluss über ihre Persönlichkeit zu geben, weswegen ihre Wohnung auch keinerlei Indizien wie gerahmte Bilder, Kunstwerke von ihr besonders geschätzter Künstler oder sonstige persönliche Gegenstände enthielt.

    „Stellen Sie Ihren Koffer hier ab“, wies sie Helia mit neutraler Stimme an, während sie zur Tür hinüber ging und dort wartend verharrte, bis Helia den Koffer ebenfalls abgestellt hatte.

    Dabei griff sie nach ihrem PDA, schaltete es ein und checkte ihre persönlichen Nachrichten, doch es war keine neue eingegangen. Also versenkte sie das Gerät wieder in ihrer Jackentasche.

    „Sind Sie fertig? Dann sollten wir aufbrechen.“ Da sie aufbruchsbereit war, stand ihr nicht der Sinn danach, herum zu trödeln, wenn die Zeit derart drängte.

    07:47 Uhr
    >>> Nos Astra - „Dark Sun“-Nachtclub
    Geändert von Linnala Caryalan (15.04.2010 um 17:43 Uhr)

  2. #32
    ME-FRPG only Avatar von ME-NPC 4
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    Name: Laryna Caryalan
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    Spezies: Asari
    -----------
    <<< Nos Astra – Mittlere Ebenen: Wohngebiete
    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Luftstraßen, irgendwo in den Oberen Ebenen
    10:16 Uhr


    Laryna starrte aus dem Fenster, die Worte des Fahrers und des Turianers hallten ihr noch in den Ohren wieder.

    Die Alte? Klingt nach einer Frau… oder einer Matriarchin. Na ja, kann mir ja egal sein, solange ich das Miststück einfach kalt machen kann…


    Laryna warf einen Blick zu der, anscheinend noch immer völlig verschüchterten, Quarianerin hinüber und verzog verächtlich das Gesicht. Die Konserve hatte weniger Mut als geschlagener Vorcha! Das war wirklich ekelhaft, aber andererseits war sie einfach perfekt für die Opferrolle geeignet. Und das gefiel Laryna dann doch wieder, da es ihr einfach perfekt in die Hände spielte.

    „Also“, Laryna grinste hässlich, „hört sich das nicht alles einfach reizend an? Du bekommst die einmalige Gelegenheit, von einer Alten ausgequetscht und sozusagen kostenlos untergebracht zu werden, ich bekomme meine Rache und das Miststück bekommt ihre verdiente Strafe. Das müsste dich doch aufbauen, oder? Eine böse Mörderin weniger, für dich ist bald alles vorbei…“ Ihre Stimme triefte nur so vor Häme und Hohn.

    Es machte ihr Spaß, die verschüchterte Quarianerin mit ihren Worten zu quälen. Dieses kleine Opfer war perfekt dafür geeignet, und falls die Konserve tatsächlich, rein zufällig und wie durch ein Wunder überleben würde, hätte sie auch noch was fürs Leben gelernt. Genau genommen tat Laryna ihr dadurch ja einen Gefallen.

    „Diese Schlampe wird jedenfalls leiden“, plauderte Laryna im selben Tonfall, als würde sie Smalltalk halten, „zuerst werde ich sie verletzten, so dass es ihr weh tut. Und dann werde ich sie verhöhnen. Und dann werde ich sie noch mal verletzen, aber diesmal wird sie schreien. Und dann, wenn sie versucht, sich zu wehren oder so, mache ich sie richtig fertig. Ich treibe dieses Miststück soweit, dass sie in Agonie um einen schnellen Tod bettelt, und wenn sie bereits am Ende ist, enthülle ich ihr, wer ich bin. Wenn sie noch ein Herz hat, wird ihr das den Rest geben. Und wenn nicht, auch egal. So oder so werde ich sie dann abknallen. Hört sich doch richtig viel versprechend an, oder? Oder hast du eine Idee, wie ich es noch schmerzhafter gestalten könnte?“

    Heul doch, du Opfer. Es kümmert mich einen Scheißdreck, ob du mich für jetzt böse hältst. Und denen da vorne ist es auch egal, wenn du heulst. Das, was du gerade durchmachst, ist harmlos gegen das, was dem Miststück passiert, wenn ich sie erst mal habe. Also sei froh, verdammt! Sei froh, dass ich dich nur mit Worten quäle!

    Nach einiger Zeit hielt das Shuttle in einer Art Hinterhof oder -gasse oder etwas ähnlichem. Der batarianische Fahrer wandte Laryna und der Konserve alle vier Augen zu.

    „Endstation! Alles aussteigen! Und… äh… du da. Asari. Benimm dich!“
    Laryna grinste ihn an. „Hey, ich will nur eines und das ist der Kopf von der Schlampe. Ich werd euch keinen Ärger machen...“ …es sei denn, ihr steht mir im Weg.

    10:28 Uhr

  3. #33
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    Irgendwo in den oberen Ebenen

    10.28 Uhr

    Kaum waren sie gelandet, wurde Helia bereits wieder aus dem Shuttle gezerrt. Sie achtete kaum auf ihre Umgebung. Während der Batarianer das Shuttle kaum dass sie ausgestiegen waren wieder abheben ließ, schubste der Turianer sie unsanft in Richtung eines Einganges, der ins innere eines von außen nur schwer zuzuordnenden Gebäudes führte.
    Helia warf ihren zwei Entführern nur einen kurzen hoffnungslosen Blick zu, bevor sie stumm auf den vor ihr liegenden Weg starrte.

    Jetzt ist es wohl endgültig zu spät… aber wofür überhaupt, ich hätte sowieso nicht den Mut gehabt abzuhauen, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte… und Linnala wird nicht rechtzeitig auftauchen… und wenn sie dann doch hier ankommt, bin ich wahrscheinlich tot und sie wird von ihrer eigenen Tochter… wie kann man so grausam sein? Was muss Linnala getan haben, um so etwas zu verdienen? Egal was es war… diese Asari ist einfach nur grausam und der Turianer nur irgendein Handlanger dem alles außer seiner Bezahlung egal ist… was passiert jetzt mit mir? Wer zieht hier die Fäden und was will diese Person? Und wenn ich nicht habe oder weiß, was sie will, werde ich dann gefoltert oder einfach umgebracht? Letzteres wohl nicht, schließlich haben sie so viel Aufwand betrieben, um mich einzufangen…

    Die Quarianerin wurde nun grob durch das Innere des Gebäudes gezerrt, durch schlichte Gänge, die nichts über den Zweck des Gebäudes verrieten, vorbei an geschlossenen Türen und schließlich in einen Fahrstuhl, mit dem sie ein paar Etagen nach oben fuhren und letztendlich in einer Art Empfangsraum ankamen. Im Grunde war das Zimmer relativ kahl, doch an der ihnen gegenüberliegenden Wand stand ein breiter Schreibtisch, auf dem mehrere Holo-Bildschirme verschiedene Bilder und Dateien zeigten, auf die soeben noch eine Asari gestarrt hatte, die sich nun den drei Neuankömmlingen zuwandte.

    „Da bist du ja endlich, die Kundin wartet schon und wenn wir sie noch ein paar Mi… wer ist das? Diese Kopfgeldjägerin? Was macht die hier?“
    „Die kümmert sich um die Babysitterin der Quarianerin sobald die hier auftaucht. Sie macht keinen Ärger.“
    Die fremde Asari runzelte ärgerlich die Stirn.
    „Na toll, weißt du was? Verzieh dich mit ihr woandershin oder übernimm gleich hier die Überwachung, ich bring die Quarianerin zur Kundin. Die ist so schon angepisst, dass alles so scheiße läuft und labert die ganze Zeit was davon, dass sie gleich zu Eclipse hätte gehen sollen. Ich will mit der endlich fertig werden und danach sollten wir… die Vorkehrungen treffen, die wir besprochen haben“, endete sie schließlich mit einem vorsichtigen Blick auf Helia und Linnalas Tochter.
    Der Turianer zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
    „Gut, nimm sie, wir bleiben hier.“

    Er versetzte Helia einen heftigen Stoß, sodass diese nach vorne taumelte und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte, nur um im nächsten Moment von der Asari am Arm gepackt zu werden.
    „Hier entlang.“
    Ohne auch nur die Möglichkeit sich zu wehren, wurde Helia also noch weiter fortgezerrt, durch weitere Gänge bis hin zu einer verschlossenen Tür, die die Asari mit einer Zahlenkombination öffnete. Der Raum, den sie nun betraten war völlig leer, abgesehen von einem Tisch und zwei Stühlen. Einer der beiden Stühle war am Boden festgeschraubt und an den Armlehnen mit Handschellen ausgestattet, sodass man jemanden perfekt darin fixieren konnte. Und dieser jemand war natürlich Helia.
    Die Asari löste mit einigen geschickten Handgriffen die Handschellen, die Helia von ihrer Entführerin angelegt bekommen hatte, drückte die Quarianerin ohne Gegenwehr in den Stuhl und fesselte ihre Handgelenke an die Stuhllehnen.
    „Keine Sorge, du bekommst bald Gesellschaft und wenn du kooperativ bist, wirst du hier gar nicht mal so lange festsitzen, versprochen“, bemerkte die Asari mit einem schadenfrohen Lächeln, bevor sie den Raum verließ und Helia allein zurückließ.

    Die Quarianerin saß zitternd da und spürte den Angstschweiß an sich herunterlaufen. Sie hatte natürlich die ganze Zeit bereits schreckliche Angst gehabt, doch dieser Stuhl, das Zimmer, die Ungewissheit, was gleich geschehen würde… all das zerfraß Helia innerlich und rief Schreckensvisionen von all dem, was man ihr möglicherweise antun würde in ihr empor.
    Keelah, bitte… lass mich einfach das haben, was sie will, ich würde es ihr auch sofort sagen, ich will nur hier weg… auch wenn ich dann sterbe, ich will wenigstens, dass es schnell geht.
    Tränen sammelten sich in den Augen der verzweifelten Quarianerin, die nun erwartungsvoll auf die Tür starrte, durch die jeden Moment jemand eintreten musste…

    10.34 Uhr

  4. #34
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    Name: Laryna Caryalan
    Zugehörigkeit: keine
    Spezies: Asari
    -----------------

    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Irgendwo in den Oberen Ebenen
    10:28 Uhr


    Laryna folgte der Konserve und dem Turianer hinein in ein Gebäude, dessen schlichtes Inneres nichts darüber verriet, wer hier wohnte oder wozu es diente oder warum sich die, die hier wohnten, für diese Ganzkörperkondome von Quarianerin interessierten.

    Göttin, die Konserve sieht aus, als würde sie sich gleich in die Hosen scheißen. Wahrscheinlich tut sie es sogar gerade. Bah. Gut, dass diese Ganzkörperkondome, die sie tragen, luftdicht sind, sonst würde das jetzt ziemlich stinken. So läuft das doch bei denen, oder? Wenn sie müssen, dann scheißen sie sich in den Anzug. Das sind geborene Hosenscheißer, sie kennen es gar nicht anders. Verdammt, wie widerlich. Wie halten die das bloß aus, das ist doch… urgh, nicht drüber nachdenken. Das ist abartig, ganz einfach. Aber ich hab andere Probleme.

    Sie erreichten einen kleinen Raum, in dem eine Asari vor irgendwelchen hochmodernen Holo-Bildschirmen saß, um dann natürlich sofort aufzuspringen und sich mit ziemlich wichtigtuerisch-verärgerter Mine an die Neuankömmlinge zu wenden.

    „Da bist du ja endlich, die Kundin wartet schon und wenn wir sie noch ein paar Mi… wer ist das? Diese Kopfgeldjägerin? Was macht die hier?“
    „Die kümmert sich um die Babysitterin der Quarianerin sobald die hier auftaucht. Sie macht keinen Ärger.“

    So sieht’s aus, du kleines verwöhntes „Ich bin besser als ihr, weil mein Vater ein Salarianer/Turianer/Kroganer/Batarianer war und daher alle Reinblüter sowieso total scheiße und unter meiner Würde sind“-Miststück. Göttin, wie ich euch aufgeblasene… du kannst echt froh sein, dass es jemanden gibt, den ich mehr hasse als dich, du „Ich habe hier das Sagen, weil ich die besseren Gene habe, du dreckiges Reinblut“-Miststück…, kochte Laryna innerlich beim dem verärgerten Stirnrunzeln der anderen Asari und ihren Worten.

    „Na toll, weißt du was? Verzieh dich mit ihr woandershin oder übernimm gleich hier die Überwachung, ich bring die Quarianerin zur Kundin. Die ist so schon angepisst, dass alles so scheiße läuft und labert die ganze Zeit was davon, dass sie gleich zu Eclipse hätte gehen sollen. Ich will mit der endlich fertig werden und danach sollten wir… die Vorkehrungen treffen, die wir besprochen haben.“

    Ja, du bist auch ziemlich angepisst, du kleine „Ich bin so überlegen, weil ich auf Bildschirme starre und mich wichtig tue“-Schlampe. Ich kann dir auch gleich hier und jetzt die Eingeweide rausreißen, das macht mir gar nichts aus und wenn das Miststück dann auftaucht, bin ich besser gelaunt.

    „Gut, nimm sie, wir bleiben hier.“

    Ja, nimm mir meinen kleinen, hosenscheißenden Köder weg, du „Ich mache hier alles wichtige, weil ich ja hier das Sagen habe und alle mich bewundern müssen“-Miststück. Lass mich mit dem Turianer allein und nimm sie mir weg, du… wenn du meine Rache ruinierst, räche ich mich stattdessen an dir.

    Die Asari packte die Quarianerin am Arm und zerrte sie aus dem Raum. Laryna und der Turianer blieben allein zurück. Köchelnd fügte sich die Kopfgeldjägerin erst einmal in ihr Schicksal. Wir kriegen unsere Rache trotzdem. Die Konserve kann uns egal sein. Sie erfüllt ihren Zweck schon… sie muss.

    „Also… was wollen die von der Konserve?“, fragte Laryna den Turianer kurze Zeit später gelangweilt.
    „Keine Ahnung. Und selbst, wenn ich es wüsste, ich würd’s dir nicht verraten.“
    „Du musst doch eine Ahnung haben.“
    „Halt den Mund. Du bist hier, um dich um die Attentäterin zu kümmern, und das wars dann. Stell keine dummen Fragen.“
    Oh, sind wir jetzt wütend? Arschloch. „Das sind keine dummen Fragen, und ich könnte dich außerdem auf der Stelle töten.“
    „Ach ja?“, höhnte der Turianer. „Und warum tust du es dann nicht?“
    „Ich höre viel lieber dabei zu, wie blöd du dich benimmst, das baut mein Ego auf“, knurrte Laryna.
    „Warum denn so schlecht gelaunt?“
    „Diese Asari ist eine dumme Schlampe und du bist ein Idiot. Brauchst du noch weitere Erklärungen?“
    „Nein, das war deutlich.“ Er grinste sie fies an. „Und warum willst du diese Attentäterin jetzt lynchen?“
    „Sie hat es nicht anders verdient. Und ich werde es gründlich tun. Und langsam. Sie wird leiden. Und schreien.“
    „Hört sich doch ganz gut an.“
    „Klappe!“

    Ja, es hört sich gut an. Aber es wird noch besser. Ich werde sie besiegen, sie demütigen, sie brechen. Sie wird körperlich und psychisch leiden, und dann wird sie sterben. Und ich werde jede einzelne Sekunde genießen. Diese verdammte Schlampe verdient es nicht anders. Sie ist schlecht, und falsch, und sie hat mich verraten. Und solche Leute müssen leiden, besonders, wenn sie mir wehtun.

    Laryna ballte die Hände zu Fäusten. Biss sich auf die Zunge, bis sie Blut schmeckte. Salzig und doch leicht süß füllte es ihren Mund und färbte ihre Zähne rot.

    Sie wird leiden, diese Schlampe. Sie wird fürchterlich leiden!

    10:36 Uhr

  5. #35
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    Irgendwo in den oberen Ebenen

    10.34 Uhr

    Es erschien Helia wie eine Ewigkeit, in der sie nur dasaß und die Tür ihres Gefängnisses anstarrte, in der sie so schrecklich viel Zeit zu haben schien, sich jede nur erdenkliche Gräueltat auszumalen, die man ihr hier antun könnte, sollte sie nicht fähig sein, die gewünschten Antworten zu geben.
    Helias Mund erschien ihr völlig ausgetrocknet, im Gegensatz zu ihren Augen, aus denen die Tränen jeden Moment hervorzuquellen drohten. Sie wusste nicht, was geschehen würde, was man von ihr wollte und sie hatte auch nicht den geringsten Anhaltspunkt, der ihr weiterhalf und diese Ungewissheit machte sie fertig.

    Letztendlich kam es so unvermittelt, dass Helia die Person, die den Raum durch die sich plötzlich öffnende Tür betrat, im ersten Moment gar nicht bewusst wahrnahm, sie wahr so in ihren Gedanken gefangen gewesen, dass ihr erst auf den zweiten Blick klar wurde, dass es nun beginnen würde, dass diese Asari, die sich nun mit einer geschmeidigen Bewegung Helia gegenüber niederließ, ihr Schicksal besiegeln würde.
    Helia starrte wie gelähmt in die strahlend blauen Augen ihres Gegenübers. Die violettblaue Haut der Asari war makellos, verziert mit einigen dezenten blauen und grünen Verzierungen in ihrem schmalen, schönen Gesicht, das keinerlei Emotionen zu zeigen schien.

    Die Asari saß ein paar Sekunden lang einfach nur da und betrachtete das Visier der jungen Quarianerin, die Beine locker übereinandergeschlagen, bevor sie endlich zu sprechen begann:
    „Guten Tag, Helia. Wie fühlen Sie sich?“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, aber es war nicht freundlich, wie es zu diesen Worten gepasst hätte, sondern kühl und überlegen, als wollte sie durch diese Frage allein ihre Verachtung gegenüber der jungen Quarianerin ausdrücken.
    Die war im Moment jedoch unfähig, zu antworten. Angst und Unsicherheit nahmen ihr die Stimme, sie war verwirrt von den Worten der Asari und hatte Angst, einen Fehler zu begehen, wenn sie antwortete, wenn sie eine falsche Antwort gab…
    „Ich nehme an, nicht besonders gut?“
    Helia schüttelte den Kopf, auf seltsame Weise dankbar für diese Vereinfachung der Frage, auch wenn sie wusste, dass nun etwas anderes näher rückte, der Teil des Gesprächs, vor dem Helia die wirkliche Angst verspürte.
    Das Gesicht der Asari wurde wieder zu einer emotionslosen Maske.

    „Es hat uns einige Mühe gekostet, sie hierherzubringen, Helia, aber ich nehme an, das ist ihnen bewusst. Wissen Sie, warum Sie hier sind?“
    „Nein“, antwortete Helia leise, fast nur mit einem Flüstern, dass sich in ihren eigenen Ohren seltsam kratzig anhörte.
    Sie sagt es jetzt, oder? Sie sagt, warum ich hier bin und was sie mit mir tun wollen, warum das alles passiert ist… ich will es doch eigentlich gar nicht wissen, ich will hier nur weg! Ich will nicht sterben!
    Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinunter und sie schluckte, immer noch angespannt auf das nichtssagende Gesicht der Asari starrend, die nun antwortete.

    „Haben sie jemals von einem Mann namens Silent gehört?“
    Helia starrte die Asari nur weiterhin verständnislos und ängstlich an, wurde nun allerdings von einer neuen Panikwelle gepackt. Welche Antwort erwartete die Asari? Helia wusste nicht, worauf sie hinauswollte, wusste nicht, wer dieser Silent war, von dem sie gerade zum ersten Mal in ihrem Leben hörte.
    Helia schüttelte den Kopf. Die Asari seufzte und seltsamerweise wirkte dieser Laut nicht kontrolliert oder abfällig, so wie die Regungen, die Helia bisher von der Unbekannten gesehen hatte.

    „Nichts ist jemals einfach, nicht wahr? Das erschwert die Dinge vielleicht ein wenig, aber ich werde versuchen, ihnen zu erklären, worum es geht.“
    Helias Muskeln verkrampften sich noch weiter, sie spürte, dass dies der Beginn einer Erklärung war für diese ganze sinnlose Verfolgung, für alles was ihr widerfahren war, seit sie auf diesem Planeten gelandet war.
    „Sie sollten als erstes wissen, dass ich Fädenzieherin hinter dem ganzen bin. Ich handle im Auftrag eines anderen, jemand, der zu großen Einfluss und zu viel Geld hat, um sich um solche Dinge noch selbst zu kümmern. Weder diese Person noch ich haben ein Problem mit ihnen persönlich, sie sind nur… eine Art Hoffnungsschimmer für uns, ein plötzlich auftauchender Hinweis, den Silent nicht mit einberechnen konnte, auch wenn dieser verdammte Bastard noch so gerissen ist. Aber wenn Sie ihn nicht kennen, werden sie nicht verstehen, also lassen Sie mich ein wenig weiter ausholen.

    Wir wissen nicht, wer sich hinter Silent verbirgt, er ist ein Mysterium, das seine Spuren sorgfältig verwischt, ein Verbrecher, der vor einigen Jahren das erste Mal in den Terminus-Systemen zugange war. Er ist niemals persönlich in seine Verbrechen involviert, er bringt andere dazu, die Drecksarbeit zu erledigen.
    Unsere Nachforschungen ergaben, dass er in den vergangenen Jahren für mindestens drei Überfälle auf verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen in der gesamten bekannten Galaxis verantwortlich ist, jeder von ihnen vermutlich monatelang vorbereitet und erfolgreich. Seine Handlanger sind nicht etwa einfache Söldner, er manipuliert sie, sodass sie absolut loyal sind. Die, die bei seinen Aktionen gefangen genommen werden konnten, weigerten sich sogar unter extremer Folter, etwas über ihn oder seine Pläne preiszugeben.
    Bisher hat er sich so verschiedenste neuartige Technologien gesichert, allesamt im Bereich der Waffentechnologie oder virtuellen Intelligenzen angesiedelt.
    Sie können sich sicher bereits denken, dass der Grund für das… Interesse meines Auftraggebers ein weiterer Überfall ist. Silents Leute haben uns etwas enorm wichtiges gestohlen und nun setzen wir alles daran, es uns zurückzuholen und diesem Mistkerl ein für allemal das Handwerk zu legen.
    Sie sollten verstehen, dass das das notwendig ist. Dieser Mann muss aufgehalten werden, wie auch immer seine Pläne aussehen mögen und es ist von größter Wichtigkeit, dass sie uns helfen, ihn aufzuhalten. Er ist ein Mörder und ein Dieb, ein manipulativer Mistkerl der vor absolut nichts zurückschreckt, um seine Ziele zu erreichen. Sie verstehen das, nehme ich an?“

    Was… was hat das mit mir zu tun? Warum erzählt sie mir das alles, ich kenne diesen Silent doch gar nicht! Und ich verstehe nicht, was an ihm so viel schlimmer sein soll als an diesen Leuten, sie klingt fast, als hätte sie nicht gemordet, um an mich ranzukommen. Sie will mich anscheinend nur davon überzeugen, dass sie die guten sind, aber dafür muss sie sich schon was besseres einfallen lassen. Ich bin vielleicht naiv, aber nicht blind.

    „Ja, ich verstehe. Zwischen ihrem Auftraggeber und diesem Silent besteht absolut kein moralischer Unterschied, aber sie versuchen, ihn als böse darzustellen, damit ich ihnen auf welche Weise auch immer helfe, ihn zu finden. Ich weiß immer noch nicht, was sie von mir wollen“, platzte Helia nun völlig unerwartet heraus, nur um im nächsten Moment sofort wieder zu einem Häufchen Elend zusammenzuschrumpfen und ihre Worte zu bereuen.
    Was tue ich da überhaupt? Ich hätte doch wenigstens so tun können, als würde ich ihr glauben… die ganze Zeit sitze ich da und bringe kein Wort heraus und auf einmal… bitte lass sie darüber hinwegsehen, Keelah… bitte…

    Die Lippen der Asari kräuselten sich zu einem amüsierten Lächeln. „Sie sind nicht so dumm, wie ich gehofft hatte, aber damit kann ich arbeiten. Sie sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass Silent ein vermutlich größenwahnsinniger und vor allem gefährlicher Verbrecher ist und uns daran liegt, ihm das Handwerk zu legen, auch wenn wir dafür zu extremen Methoden greifen müssen.
    Aber nun zum Grund Ihres Hierseins. Es mag banal erscheinen, aber die entscheidende Verbindung zwischen ihnen und Silent ist ihre Schiffszugehörigkeit. Die Onaevyr war die Heimat eines seiner Agenten, Bin’Haaz nar Onaevyr, der direkt an dem Diebstahl an meinem Auftraggeber hier auf Illium beteiligt war. Ihr Eintreffen erschien uns natürlich verdächtig, wir beschlossen also, dass sie entweder…“
    „Was?!“, stieß Helia hervor, ein verunsichertes Lachen in der Stimme. Sie hatte sich doch eben verhört, oder?
    „Sie haben nicht gerade gesagt, dass der Kerl… der sie bestohlen hat und angeblich für diesen Silent arbeitet… dass der Bin’Haaz nar Onaevyr heißt? Ich meine, das… das ist doch völlig unmöglich…“
    Bin? Das kann nicht sein, der würde doch nie bei sowas mitmachen, er ist schließlich kein Krimineller und außerdem… klang das alles so, als wären das Spezialisten, Leute die in irgendwelche Labore einbrechen können eben und nicht… Bin… er war nichtmal ein besonders guter Techniker, er hat auch… er war nicht besonders gut in irgendwas… und war immer irgendwie zurückgezogen… aber weiß ich dann überhaupt, dass er nicht… nein! Das ist doch völlig absurd!

    Im Gesicht der Asari zeichnete sich Überraschung ab und für einen Moment auch ein triumphierendes Glänzen in den Augen.
    „Sie kennen ihn? Persönlich?“
    Helia war für einen Moment en wenig überfordert. In ihrem Kopf herrschte Chaos. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da gerade hörte, aber es wäre auch völlig unsinnig für die Asari, zu lügen. Es musste eine Verwechslung sein. Alles einfach ein schrecklicher Fehler.
    „Ja, ich… ich meine den… den echten Bin, nicht diesen Kerl, der für Silent arbeitet! Das muss eine Verwechslung sein! Wie kommen Sie darauf, dass… wie kommen sie überhaupt auf die Idee, dass einer von diesen Kerlen so heißt?“

    „Wir haben diverse Nachforschungen angestellt. Aber das ist im Grunde völlig egal, schließlich sollte allein die Tatsache, dass er nun versucht, sie zu beschützen, Beweis genug sein, dass wir Recht haben, finden sie nicht?“
    „Was?! Nein! Das muss doch gar nichts mit ihm zu tun haben… vielleicht… wollten die Sie nur auf eine falsche Spur führen… ich meine wenn er irgendwas damit zu tun hätte und mich beschützen wollte, dann könnten die mich doch auch einfach irgendwo verstecken, schließlich können Sie die ja auch nicht finden, oder?“
    „Falsch. Sie würden uns nur auf Silents Spur führen und dieses Risiko kann ihr Freund nicht eingehen, weshalb er die Tänzerin angeheuert hat. Er hoffte, sie so vor uns schützen zu können bis er einen Weg gefunden hat, sie verschwinden zu lassen ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen. Ich hatte natürlich auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen, aber da sie sich zu kennen scheinen…“
    „Das… nein…“, stammelte Helia, während sich zu ihrem Entsetzten alles allmählich zu einem Bild zusammenfügte.

    Das ist doch unmöglich… ich meine, es ergibt Sinn… auf seltsame Weise, aber Bin würde doch nie im Leben bei so einer Scheiße mitmachen! Warum sollte er… ich weiß ja nichtmal, was dieser Silent überhaupt vorhat! Irgendwas mit Waffen und VIs? Eine Waffe? Aber warum Bin? Wie sollte jemand wie dieser Silent auf Bin kommen? Er war kein guter Techniker… und ich weiß eigentlich nur, dass er immer wieder diesen Ärger mit seinem Vater hatte… aber was hat er eigentlich sonst gemacht? Er war manchmal bei mir und Saara und wir haben geredet und sowas, aber wir waren nicht unbedingt beste Freunde… er hatte allgemein keine guten Freunde von denen ich wüsste… warum denke ich eigentlich, dass es nicht sein kann? Vielleicht wollte er ja insgeheim nie zur Flotte zurück und wenn ihm dieser Silent dann jede Menge Credits dafür anbietet was auch immer zu stehlen… Keelah, worüber denke ich eigentlich gerade nach?

    „Was können Sie mir über ihn sagen?“
    Helia starrte die Asari ein paar Sekunden lang einfach nur verwirrt an.
    „Er… hat neben mir gewohnt, wir waren Nachbarn“, begann Helia. Sie hatte das seltsame Gefühl, Bin damit zu verraten, das alles auszuplaudern, auch wenn sie im Grunde immer noch nicht glauben konnte, dass Bin etwas damit zu tun haben sollte.
    „Seine Mutter ist früh gestorben und mit seinem Vater hatte er immer nur Streit… wir waren nicht wirklich befreundet, aber wir verstanden uns gut und haben manchmal geredet und sowas. Ich hätte ihm sowas einfach nicht zugetraut und er… er war auch nie besonders gut in irgendwas, er war zumindest kein guter Techniker… ich weiß eigentlich gar nicht so viel über ihn… vor einem halben Jahr ungefähr ist er erst auf Pilgerreise gegangen. Was… was genau hat er denn ihrer Meinung nach eigentlich getan?“

    „Interessant“, begann die Asari und beachtete Helias Frage einfach nicht weiter. „Er war also nur sehr kurze Zeit auf Omega, bevor Silent ihn aufgespürt hat… ich frage mich, wie er es geschafft hat, so schnell seine Aufmerksamkeit zu erregen…“
    Und das ganze wurde immer nur noch schlimmer und absurder.
    „Omega? Warum sollte Bin auf Omega… woher wollen Sie das wissen?“
    „Sobald wir seinen Namen hatten, war es einfach herauszufinden, wann und woher er kam. Vermutlich hat er auf Omega bereits gemordet, Silent ist auf ihn aufmerksam geworden und hat ihn dazu gebracht, für sich zu arbeiten. Dann schickte er ihn nach Nos Astra, ein paar Monate vor dem Überfall. Er und die anderen, die Silent treu ergeben waren, sammeln Informationen, planen, begehen dabei ein paar unauffällige oder vertuschte Morde und schreiten schließlich zur Tat. Der Prototyp wird gestohlen und tatsächlich kommen drei von ihnen lebend damit aus unserem Labor, einer von ihnen der Quarianer. Ab diesem Punkt verlieren wir die Spur… bis Sie auftauchen. Vermutlich hat Bin noch vor uns herausgefunden, dass sie auf Illium sind und war intelligent genug, um sich zusammenzureimen, dass wir sie finden würden. Er heuert die Tänzerin an, um sie zu schützen, entweder weil er zu unrecht befürchtet, dass sie wertvolle Informationen haben könnten oder aus Zuneigung, während ich eine Söldnertruppe damit beauftragt habe, sie zu mir zu bringen. Sie sehen, wer letztendlich gewonnen hat… auch wenn ich befürchte… oder besser gesagt hoffe, dass er sie nun nicht mehr so einfach fallen lassen wird.“ Auf dem Gesicht der Asari breitete sich nun ein wölfisches Grinsen aus.

    Helia hingegen war leichenblass und nach wie vor vollkommen durcheinander.
    Soll das heißen, Bin könnte ein Mörder sein? Dass er einfach so im letzten halben Jahr zu einem skrupellosen Kriminellen geworden ist, irgendwelche krummen Dinger abzieht und dann wenn er sich mit der Beute abgesetzt hat… Linnala beauftragt, mich zu schützen? Das passt nicht ins Bild. Vielleicht… wurde er ja irgendwie dazu gezwungen und trägt gar keine Schuld an dem Ganzen… vielleicht will diese Asari mich nur verwirren und… ich weiß nicht, was ich denken soll. Wie kann Bin für all das verantwortlich sein? Wie kann er daran Schuld sein, dass ich verfolgt wurde, dass Leute sterben mussten…

    „Helia.“
    Die Quarianerin sah auf und blickte der Asari erneut in die Augen.
    „Würden Sie gerne am Leben bleiben?“
    Helia blinzelte. Was sollte diese Frage? Natürlich wollte sie das, aber worauf wollte die Asari hinaus? Es konnte für Helia wohl kaum angenehm sein…
    „Ja… natürlich“, kam schließlich die unsichere Antwort.
    „Wie gesagt bezweifle ich, dass Bin sie nun fallen lassen wird, viel mehr hoffe ich darauf, dass er versuchen wird, sie zu befreien und dabei einen Fehler macht. Ich wäre also tatsächlich bereit, sie gehen zu lassen. Ich würde zulassen, dass Silents Leute oder die Tänzerin sie hier rausholen und im besten Fall in eines ihrer Verstecke schaffen, vielleicht sogar in der Hoffnung, dass Sie ihnen Informationen über uns geben können. Im Gegenzug müssten Sie uns diese Leute nur ans Messer liefern oder versuchen, uns möglichst viele Informationen über Silent zukommen zu lassen. Sollten wir zu dem Schluss gelangen, dass sie sich mit Silents Leuten zusammengetan haben oder uns nicht nützen, würden wir einfach dafür sorgen, dass die davon erfahren, dass Sie für uns arbeiten – ob Sie’s nun tun oder nicht – und entsprechende Schritte einleiten. Alternativ würde ich nun den Raum verlassen und sie von den Söldnern töten und wegschaffen lassen.“

    Helia war sich nicht sicher, was sie antworten sollte. Vermutlich hätte sich so ziemlich jeder ohne zu zögern bereit erklärt, mit der Asari zusammenzuarbeiten, aber Helia war sich schlicht und einfach nicht sicher, ob es wirklich besser war, noch ein paar Stunden, Tage oder Wochen in ständiger Angst zu leben und dann erst zu sterben, als es gleich hinter sich zu bringen. Es klang einfach zu wahrscheinlich, dass die Partei der Asari früher oder später beschließen würde, dass Helia sterben musste. Außerdem war da immer noch Bin. Wollte sie ihn wirklich verraten, wenn er es denn tatsächlich war? Wenn er Linnala angeheuert hatte, wenn er Helia hatte retten wollen und sie dann mit der Asari gemeinsame Sache machte… aber vielleicht konnte sie ja alles erklären. Vielleicht gab es eine Lösung… aber es gab nur einen Weg, das herauszufinden.

    „Gut… ich… ich würde es tun“, antwortete Helia schließlich leise, noch immer nicht vollkommen von dem überzeugt, was sie gerade sagte.
    Die Asari lächelte breit.
    „Das ist wirklich vernünftig von Ihnen, Helia. Sie werden am Leben bleiben, aber bitte verstehen Sie, dass wir bis zu ihrer Rettung weiterhin alles so handhaben müssen, als wären sie eine Gefangene. Sollten sie entgegen meiner Erwartungen nicht gerettet werden, sind Sie leider nutzlos für uns, ich hoffe Sie sind sich auch darüber im Klaren. Ich werde jetzt gehen und mich darum kümmern, dass alles vorbereitet wird. Sie müssen im Grunde nur abwarten und den Mund halten, dann bleiben sie am Leben und tun der Galaxis durch ihre Mithilfe sogar einen Gefallen.“

    Helia schluckte. Was hatte sie da eigentlich gerade getan? Woher wollte Sie wissen, dass diese Leute nicht noch viel üblere Pläne hatten als dieser Silent? Was wusste sie überhaupt über diese Sache? Wenn man sie nun retten würde, konnte sie wirklich dieses falsche Spiel spielen und allen etwas vormachen? Was hatte Bin wirklich mit der Sache zu tun und was würde er oder Silent tun, wenn sie erfuhren, dass…
    Helia spürte erneut Tränen aufsteigen. Sie hatte nicht weniger Angst als vor diesem Gespräch und fühlte sich wenn überhaut nur noch schlechter.
    Zwar hatte diese Asari ein wenig Licht ins Dunkel gebracht, aber Helia hätte all das gar nicht wissen wollen, wenn das alles nur einfach hätte enden können. Doch nun hatte diese ganze Geschichte nur noch größere Dimensionen angenommen und noch viel mehr und vor allem unangenehmere Fragen aufgeworfen, auf die Helia keine Antwort wusste.

  6. #36
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    Name: Laryna Caryalan
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    Spezies: Asari
    ------------

    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Leerstehender Wohnturm in den oberen Ebenen
    10:44 Uhr


    Nach einer Zeit unruhigen auf und ab Tigerns, die Laryna nahezu an die Grenzen ihrer ohnehin beschränkten Geduld trieb, näherte sich ihr und dem Turianer, der sie die ganze Zeit neugierig, aber schweigend beobachtet hatte, die violetthäutige Asari, die bei Larynas Eintreffen Bildschirme begutachtet hatte.

    Kühl glitt der Blick der älteren Asari über die Kopfgeldjägerin. Ihr war anzusehen, dass sie über Larynas Anwesenheit noch immer nicht erfreut war. Vermutlich hätte sie es gern gesehen, wenn Laryna sich vom höchsten Stockwerk dieses Wohnturms in die Tiefe stürzte. Aber Laryna hatte nicht vor, ihrem Gegenüber diesen Gefallen zu tun.

    Ich kann dich aber gerne von ganz oben runter stoßen. Wie wäre das wohl, Miststück? Wer hoch steigt, fällt auch tief. Wie ich diese aufgeblasene Miene hasse! Du bist auch nur eine Handlangerin von irgendjemand, um dich weint niemand!

    „Man bringt die Quarianerin jetzt in ihre Zelle, Kopfgeldjägerin. Wenn Sie sich um die Attentäterin kümmern wollen, kann ich sie dorthin bringen. Vielleicht erweisen Sie sich ja doch noch als wichtig.“

    Laryna hätte ihr am liebsten ins Gesicht gespuckt, doch sie hielt sich zurück. Mühevoll zwar, doch es gelang ihr, sich zu beherrschen. Mit dem Miststück würde sie später abrechnen. Jetzt zählte erstmal nur, dass sie wusste, wohin man die Quarianerin brachte und dass sie dort Stellung bezog.

    Das Miststück würde sterben. Es gab keinen Weg daran vorbei, und Laryna wollte auch gar keinen Weg daran vorbei finden. Was Linnala Caryalan ihr angetan hatte, war unvorstellbar und es gab dafür nur eine einzige, angemessene Strafe: Einen grausamen Tod.

    Nein, Laryna würde sich ihre Rache nicht verbauen, in dem sie ihrer Abneigung für ihr Gegenüber taktlos Ausdruck verlieh.

    „Ich kümmere mich um die Attentäterin. Das ändert sich nicht, nur weil sie kurz mal weg waren.“ Und ich mag dich auch nicht, nur weil du kurz mal weg warst. Wenn ich mit dem Miststück fertig bin, knöpfe ich mir dich vor. Ich kann deine Visage nicht mehr sehen, du hältst dich wohl für was ganz besonderes! Aber du bist nur eine billige Schlampe, die sich toll fühlt, weil sie ein paar Leute herumkommandieren kann. Das kann ich auch, aber ich bin nicht so nuttig dabei!

    „In Ordnung“, das klang fast so, als hätte die Asari darauf gehofft, dass Laryna ihre Meinung ändern würde. „Folgen Sie mir, ich bringe Sie zur Zelle der Quarianerin.“

    „Kann mir vielleicht mal einer verraten, warum diese Konserve für euch so wichtig ist?“

    Im Gehen wandte sich die ältere der beiden Asari um. „Nein. Und warum interessiert es Sie überhaupt? Ich dachte, Ihr einziger Wunsch sei es, die Attentäterin zu töten?“

    Du hältst mich wohl für völlig beschränkt, du „Ich fühle mich so großartig, weil ich mit meinem Akademieabschluss protzen kann“-Schlampe. Aber du kennst mich nicht, und außerdem bist du eine eingebildete Schlampe. Ich bin nicht vollkommen bescheuert. Weißt du was…? Ich gebe dir darauf keine Antwort, obwohl ich drauf antworten könnte, denn du gehst mir ehrlich gesagt völlig am Arsch vorbei und du bist meine Zeit nicht wert!

    Da Laryna keine Antwort gab, schwieg auch die violetthäutige Asari und führte sie einfach weiter durch nichts sagende Gänge hinüber zu einem ebenso nichts sagenden Fahrstuhl, mit dem sie ein Stockwerk und dann noch eines hinauffuhren, ehe sie ausstiegen und in einen weiteren, nichts sagenden Korridoren hinaustraten.

    Laryna folgte der Asari schweigend, wachsam, mit vor fiebriger Erregung glänzenden Augen und sich zu Fäusten ballenden Händen. Sie spürte, dass die ersehnte Rache nahe war und es schien sie innerlich beinahe zu zerreißen. Nach so langer Zeit sollte es bald endlich so weit sein.

    Es gab kein besseres Gefühl als diese fiebrige Vorfreude.

    „Hier.“ Die Asari blieb stehen, wandte Laryna ihr arrogantes Gesicht zu, deutete auf eine offenkundig verschlossene Tür. Diese war aus Stahl und sah stabil aus. Unmöglich, daraus zu entkommen. „Dort haben wir die Quarianerin eingesperrt.“

    Laryna nickte. Danke für die überflüssige Information, und jetzt verpiss dich!

    „Also dann… ich wünsche Ihnen Glück, Sie werden es gegen die Tänzerin bitter nötig haben.“

    Die Tänzerin wird verrecken, das steht schon fest. Gib keine dummen Töne von dir und verpiss dich einfach! Deine ach so tolle Visage beginnt, mich ziemlich zu stören!

    „Ja ja“, murmelte Laryna gelangweilt. „Sie können jetzt gerne gehen, ich brauch Sie hier nicht mehr.“

    „Oh, ich hatte nicht vor, zu bleiben. Bis später, Kopfgeldjägerin.“

    Bis später, Miststück! Laryna verfolgte, wie die arrogante violetthäutige Asari sich entfernte und endlich aus ihrer Sicht verschwand. Nachdem von der Schlampe nicht einmal mehr ihr fettes Hinterteil zu sehen war, lehnte sich die Kopfgeldjägerin neben der Zellentür der Quarianerin an die Wand.

    Jetzt hieß es warten. Hoffentlich nicht allzu lange.

    10:49 Uhr

  7. #37
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    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Vor einem verlassenen Wohnturm
    11:06 Uhr


    Der Wohnturm, ein über tausend Meter hoher Wolkenkratzer, ragte vor Linnala weiß schimmernd und im üblichen Glanz der oberen Ebenen Nos Astras erstrahlend in die Höhe. Unzählige Fensterfronten spiegelten das Licht der Spätmittagssonne und brachen das Licht teilweise so, dass Linnala geblendet war. Wäre er nicht verlassen gewesen, hätte dieser Wohnturm sicherlich als Heim für die besonders Wohlhabenden gedient.

    Die Attentäterin stieg aus dem Taxi und näherte sich dem Gebäude, in welchem, ihren Informationen zufolge, Helia gefangen gehalten wurde. Jenem Gebäude, in dem sicher jede Menge Wachpersonal stationiert war, um sie aufzuhalten. Jenem Gebäude, in dem eine Kopfgeldjägerin darauf wartete, sie zu töten.

    Doch all das konnte Linnala nicht davon abhalten, an das Gebäude heran zu treten und erst einmal die Fensterfront vor sich abzuschreiten. Sie nahm, dass diese Fenster kugelsicher waren, also war es wenig sinnvoll, sie zu Scherben schießen zu wollen. Biotik wäre vielleicht eine Lösung gewesen, doch wollte Linnala auch keinen Alarm auslösen.

    Die Attentäterin betrachtete jeden Zentimeter genau. Wenn es eine Schwachstelle gab, so würde sie sie finden. Wenn es keine gab, blieben ihr noch andere Möglichkeiten, nur wären diese bei weitem weniger elegant. Linnala wusste, wann was gefragt war. Noch waren die rabiateren Methoden jedoch nicht notwendig.

    Linnala trat in den Schatten des nebenstehenden Wohnturms, als sie der Kurve folgte, die der Wohnturm vor ihr beschrieb. Sie entzog sich damit den Blicken des Taxifahrers, den sie angewiesen hatte, zu warten – egal, wie lange. Sie rechnete nicht damit, dass es allzu lange dauern würde. Zwar war dieser Wohnturm verlassen… doch es schien unwahrscheinlich, dass gleich das Gebäude genutzt wurde.

    Unversehens trat Linnala in eine Art Hinterhof hinaus, einen Landeplatz für Shuttles, wie es schien. Vor ihr, etwa fünf bis sieben Meter entfernt, lehnte ein Turianer neben einer Asari an der Wand. Vermutlich Wachposten. Doch die beiden wirkten gelangweilt, nur hin und wieder wechselten sie paar belanglose Worte miteinander.

    Ehe Linnala bemerkt werden konnte, zog sie sich in den Schatten des nebenstehenden Wohnturms zurück und sammelte gleichzeitig ihre biotische Energie. Ihr war nämlich aufgefallen, dass die beiden nicht nur den Landeplatz im Auge behielten, sondern sogleich auch eine Tür bewachten. Und vermutlich besaß zumindest einer von ihnen einen Schlüssel für diese Tür…

    Linnala konzentrierte sich und entließ die biotische Energie schließlich in Richtung der beiden Wachposten in Form eines Stasisfeldes, das beide einfing und lähmte. Kurz darauf hatte sie bereits die schwere Pistole gezogen und die beiden erschossen. Sie löste das Stasisfeld auf und überquerte den Shuttlelandeplatz, um neben den Leichen nieder zu knien und routiniert ihre Körper nach dem Schlüssel abzutasten.

    Die Attentäterin entdeckte die Keycard bei der Leiche der Asari und nahm sie an sich, steckte sie in ihre Tasche. Danach zog sie die Leichen der beiden Wachposten in eine dunkle, schattige Ecke. Ihr war nicht danach, dass man die Toten sofort entdeckte und dadurch sofort über ihr Eintreffen informiert war. Besser war es, wenn das Überraschungsmoment auf ihrer Seite blieb.

    Ein letztes Mal sah sich Linnala um, doch anscheinend hatte niemand den Tod der beiden Wachposten bemerkt, zumindest kam kein weiteres Wachpersonal herbei gestürmt. Solchermaßen zufrieden gestellt öffnete Linnala die Hintertür mit der Keycard und betrat das offiziell leerstehende Gebäude, das nicht so leerstehend war, wie behauptet wurde.

    11:08 Uhr

  8. #38
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Verlassener Wohnturm
    11:08 Uhr


    Linnala triumphierte nicht über ihren Teilerfolg. Sie wusste, dass ihr das schwerste noch bevorstand, und oberste Priorität hatte es jetzt, Helia lebend von hier fortzubringen.

    Also glitt sie schnellen Schrittes durch nichts sagende Korridore, immer wachsam, immer kampfbereit, und suchte sich ihren Weg tiefer in das Innere des Wohnturms, der zumindest noch doch recht verlassen wirkte. Sie wusste jedoch, dass der Schein trog und dass sie – früher oder später – auf Widerstand stoßen würde. Dass sie noch nicht entdeckt worden war verdankte sie, wie ihr klar war, einzig der Tatsache, dass sie beim Betreten des Gebäudes dank der Keycard einer Toten keinen Alarm ausgelöst hatte.

    Der Gang, den Linnala entlang ging, wurde links und rechts in größeren Abständen von ein paar Türen gesäumt, doch Linnala öffnete keine davon. Ihres Erachtens nach war es äußerst unwahrscheinlich, dass Helia auf diesem Stockwerk gefangen gehalten wurde. Es wäre so ja sträflich einfach gewesen, die Quarianerin zu befreien.

    Nach einiger Zeit erreichte die Attentäterin eine Art Vorzimmer. Auf einem Tisch etwa in der Mitte des Raumes befand sich ein eingeschaltetes Terminal. Doch der Raum war nicht verlassen, vor dem Terminal hatte sich eine Asari nieder gelassen, die auf die zu dem Terminal gehörenden Bildschirme sah, die Stirn konzentriert gefurcht, das haptisch-adaptive Interface bediente.

    Wie der böse Zufall es wollte, wandte sie sich in dem Augenblick der Tür zu, als Linnala selbige erreichte. Die Asari verengte misstrauisch die Augen, erhob sich von ihrem Stuhl und näherte sich der Tänzerin. Die Körperhaltung der fremden Asari war angespannt.

    „Wer sind Sie?“ Scharf durchschnitt die Stimme der violetthäutigen Asari die Luft. „Ich habe Sie hier noch nie gesehen…“

    Linnalas Körper flimmerte mit einem Mal vor knisternder, dunkler Energie. Die Augen der Attentäterin verengten sich etwas. Man hatte sie entdeckt, und jetzt hieß es, schnell zu handeln. Von Biotik beschleunigt, schoss sie auf die Asari zu und riss sie von den Füßen. Ein Sprung zurück, der bereits ausreichte, damit die schwere Pistole gezogen werden konnte. Ein einziger, sauber gezielter Schuss.

    Die fremde Asari röchelte, doch zu mehr war sie nicht mehr imstande. Aus einer sauberen Schusswunde in Brusthöhe, dort, wo sich ihr Herz befand, sickerte Blut und färbte den eleganten, weißen Anzug, den sie trug, rot. Es dauerte nicht lange, bis ihre Augen brachen und nur mehr starr und leblos zur Decke starrten.

    Linnala schenkte ihr keine weitere Beachtung mehr. Die fremde Asari berührte sie nicht. Sie hatte kein Gesicht. Für Linnala war es unwichtig, ob diese Asari Familie hatte, Freunde, ein Hobby oder Laster. Sie hatte kein Gesicht, keine Identität, für die Attentäterin. Keine Persönlichkeit. Sie war nicht mehr als ein Objekt, dass ihr im Weg gestanden und dass sie hatte beseitigen müssen. Nicht mehr, nicht mehr.

    Doch die Schüsse mussten den Alarm ausgelöst haben. Den bereits, nachdem Linnala das gegenüberliegende Ende des Raumes erreicht hatte, heulte ein schriller, penetranter, wachrüttelnder und eindeutig warnender Ton durch den Raum, und gewiss auch durch jeden weiteren und jeden Korridor, jedes Zimmer, jede Treppe, Zelle, jeden Saal.

    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis man sie entdecken würde. Nur noch eine Frage der Zeit, bis sich ihr Wachpersonal in den Weg stellte, bereit, sie aufzuhalten, mit welchen Mitteln auch immer. Bereit, sie zu töten, zu erschießen, mit feinen Projektilen zu durchsieben.

    Die Tänzerin jedoch war keine leichte Gegnerin. Sie war tödlich. Und sie würde es nicht sein, die heute starb, das wusste sie mit eindeutiger Klarheit und ohne den geringsten Anflug von Arroganz. Sie hatte Jahrhunderte gekämpft, Jahrhunderte an ihrer Technik gefeilt und sie perfektioniert. Sie konnte ein Ziel auf vierhundert Meter Entfernung präzise mit nur einem Auge treffen. Sie konnte sich, dank Biotik, schneller Bewegung als jeder normale Sterbliche. Und, vor allem, sie konnte sich die Schwächen ihrer Gegner zunutze machen. Die Tänzerin würde heute nicht sterben.

    Und in vollem Bewusstsein dieser Tatsache – denn es war eine Tatsache – eilte sie weiter den Gang entlang, nun noch wachsamer, noch kampfbereiter, aber mit der Sicherheit, dass es keinen Gegner in diesem Gebäude gab, den sie nicht besiegen konnte.

    11:10 Uhr

  9. #39
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    Name: Laryna Caryalan
    Zugehörigkeit: keine
    Spezies: Asari
    -------------

    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Leerstehender Wohnturm in den oberen Ebenen
    11:10 Uhr


    Komm schon, ich habe lange genug gewartet! So lange kannst du doch unmöglich brauchen. Kann ja sein, dass dir die Konserve egal ist, aber die Credits sicher nicht. Du scheißt doch auf Speziesleben, für dich zählen nur Credits und du wirst bezahlt, also wirst du hier auftauchen… komm schon!

    Als hätten die ihr unbekannten Götter des Schicksals ihr Flehen erhört, schrillte auf einmal laut der Alarm durch den Korridor. Larynas Finger zuckten, verkrampften sich, ballten sich zu Fäusten. Sie warf einen Blick zu der Zelle der Quarianerin hinter sich…

    „Hörst du das? Deine Beschützerin ist hier, und sie nietet da unten wahrscheinlich jeden um, der ihr über den Weg läuft“, rief sie der Gefangenen hämisch zu. „Was meinst du, soll ich sie begrüßen?“

    Sie erwartete auf diese Frage keine Antwort. Sie musste nur irgendwie ihrer Aufregung Luft machen. So lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet und alles versucht, um ihn zu erreichen. Und jetzt war er gekommen. Das Miststück befand sich im selben Gebäude wie sie. Jeden Augenblick konnten sie sich begegnen.

    „Hm… nein, besser nicht“, entschied sich Laryna schließlich doch dagegen. Sie hatte eine viel bessere Idee… die Kopfgeldjägerin lächelte teuflisch.

    Ja, das würde soviel befriedigender sein…

    11:10 Uhr
    Geändert von ME-NPC 4 (26.05.2010 um 12:44 Uhr)

  10. #40
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    Nos Astra – Obere Ebenen: Wohngebiete
    Leerstehender Wohnturm in den oberen Ebenen
    11:10 Uhr


    Linnala erreichte, zu eigener Überraschung unbehelligt, einen Lift am Ende des Ganges, den sie entlang gegangen war. Doch noch bevor sie den Fahrstuhl zu sich rufen konnte, glitten dessen Türen mit einem leisen Zischen auf und entließen mehrere bewaffnete Subjekte auf den Korridor, die sofort ihre Waffen auf die Attentäterin richteten. Und, sofort danach, die Abzüge betätigten.

    Projektile zischten durch den Korridor auf die Asari zu, welche keine Chance hatte, dem konzentrierten Beschuss zu entgehen. Weit und breit war auch keine Deckung sichtbar, also musste Linnala darauf vertrauen, dass ihre Schilde lange genug halten würden. Die immer noch gezogene schwere Pistole feuerte in rascher Folge einige Schüsse ab und trieb damit die Verteidiger zurück, in den Aufzug. Dort pressten sie sich an die Seitenwände, um sie als notdürftige Deckung zu nutzen.

    Die kurze Atempause nutze Linnala, um blitzschnell zu den feindlichen Wachleuten in den Aufzug zu hechten und dabei im Lauf den Knopf zu betätigen, um die Lifttüren zu schließen. Ein Blick in die Runde, rasch, abschätzend, verriet ihr, dass keiner der hier Anwesenden damit gerechnet hatte.

    Doch rasch hatten sich die Söldner wieder gefangen, feuerten bereits wieder. Die Projektile, die die Asari verfehlten, prallten scheppernd von den Wänden des Fahrstuhls ab, erfüllten ihn mit einer Kakophonie. Linnala hatte derweil die schwere Pistole fallen lassen und noch in derselben Bewegung das Schrotgewehr gezogen. Auf so beengtem Raum war diese Waffe absolut tödlich und die beste Wahl, um rasch mit den umstehenden Feinden fertig zu werden.

    Schüsse lösten sich aus dem Lauf der Schrotflinte und zerfetzten dem ersten der Verteidiger die Brust. Doch es waren noch drei weitere übrig, die ihre Pistolen noch immer gegen Attentäterin zum Einsatz brachten. Auf so beengtem Raum war die Chance jedoch, dass eines der Projektile ihre Schilde durchdrang, ungleich höher.

    Linnala wusste, dass die Zeit drängte. Der anfängliche Vorteil konnte sich rasch in den Nachteil umkehren, und sie musste handeln, noch ehe das geschah. Einem Schuss wich sie durch eine Rolle aus, dem nächsten entkam sie knapp durch einen Sprung. Auch dies war nur möglich, da ihr Körper von biotischer Energie umflirrt war und diese ihre Bewegungen beschleunigte.

    Bei der nächsten Rolle, durch die sie knapp einem Durchschuss der linken Schulter entging, erspähte die Attentäterin über sich eine Art Griff, mit dem sich wohl von Innen die Decke des Fahrstuhls öffnen ließ, wohl als Notfallausstieg gedacht. Als sie federnd wieder auf die Füße kam, ging sie in die Knie und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Von Biotik nach oben katapultiert, ergriff sie die Halterung und klammerte sich mit beiden Händen daran fest, zog die Beine an und sammelte dabei die biotische Kraft in diesen.

    Normalerweise – und es war auch viel einfacher, viel weniger anstrengend und erschöpfend – lenkte man die dunkle Energie mit den Händen. Doch Linnala wusste, dass sie nur eine Chance auf den Sieg hatte, wenn sie jetzt ihre Feinde überraschte. Also wählte sie den schwereren Weg…

    Unter ihr starrten die Söldner, für Sekundenbruchteile perplex, zu ihr hoch. Und Linnala trat mit den Beinen aus, noch vorne, nach hinten, und von biotischer Kraft beschleunigt trafen ihre schmalen Füße heftig gegen den Schädel des einen und den Kopf des anderen. Die ungeheure, biotikverursachte Wucht zerschmetterte Kopf und Hals und ließ beide Verteidiger zurückfliegen, in entgegensetzte Winkel des Lifts, wo sie leblos – sterbend oder bereits tot – zusammen sackten.

    Linnala ließ sich fallen, ehe der dritte im Bunde sich von seiner Überraschung überholen konnte. Mit einer Rolle, die den Fall abfedernte, kam sie die gelenkige Attentäterin wieder auf die Füße. In selbiger Rolle hatte sie auch das Kampfmesser gezogen, die letzte der Waffen, die sie am Leibe trug.

    Blitzschnell hatte sie sich dem Turianer, dem letzten Überlebenden des Massakers im Aufzug, genähert. Die linke Hand umfasste den Hinterkopf des Mannes, sanft, beinahe zärtlich. Die rechte, die das Messer hielt, jedoch stieß zu und traf sein linkes Auge. Der Turianer konnte dem Angriff nicht entgehen, nicht ausweichen. Denn die sanfte Hand in seinem Nacken verhinderte es. Das Messer drang durch sein Auge ins Hirn. Das gesunde Auge verdrehte sich, dann brach es. Linnala zog das Messer aus dem Auge ihres Feindes, säuberte es, steckte es in die Scheide an ihrem Schenkel zurück. Erst dann hob sie Pistole und Schrotflinte auf, die sie hatte fallen lassen.

    Sie halfterte die beiden Waffen, befestigte sie wieder an Rücken und Hüfte, ehe sie sich dem Panel zuwandte, dass den Fahrstuhl auf oder abwärts schicken würde. Sie musste suchen. Sie wusste nicht genau, wohin. Also musste sie einen der kleinen Knöpfe wählen…

    Sie betätigte den Button und der Fahrstuhl schoss empor.

    11:11 Uhr

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