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    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    Standard Nos Astra - Untere Ebenen

    Die unteren Ebenen Nos Astras werden überschattet von den riesigen Wolkenkratzern der Kolonie und sind oftmals Heimat der weniger begüterten Bevölkerung. Unter anderem liegt dies daran, dass diese Ebenen näher an der Planetenoberfläche liegen und somit im allgemeinen um ein paar Grad wärmer sind als die hoch gelegenen Plätze der Stadt, welche für Touristen und die reiche Bevölkerung stets in makellosem Zustand gehalten werden.

    Zwar gibt es dort unten auch ärmere Viertel, doch im Großen und Ganzen spiegeln auch die unteren Ebenen den Glanz und die Schönheit Nos Astras wieder, für welche Illium in der ganzen Galaxis bekannt ist.





    Straßen von Nos Astra

    19.14 Uhr

    „Zweifelnd: Glauben Sie wirklich, dass dies eine vernünftige Entscheidung ist?“
    „Dieser ist sich in jener Angelegenheit vollkommen sicher. Die geringschätzige und wiederholte Herabwürdigung der Taten dieser Person ist nicht länger tragbar. Sollte dies den Verlust der Arbeitsstelle dieser Person bedeuten, so ist dieser geneigt, dieses Opfer zu bringen.“
    „Noch immer zweifelnd: Es ist selbstverständlich Ihre Entscheidung. Aber vielleicht sollten Sie noch einmal mit dem Menschen reden, ich bin sicher, er hat nicht in böser Absicht gehandelt.“
    „Nein, dieser ist sich sicher, dass der Vergleich mit nicht bewusstseinsfähigem Erden-Getier trotz aller Dienste die dieser seinem Vorgesetzten bereits erwiesen hat, schlicht und einfach nicht weiter toleriert werden darf!“
    „Fragend: Sind Sie sicher, dass diese Quallen-Tiere von den Menschen nicht vielleicht sehr geschätzt werden?“
    „Dieser ist sich absolut sicher!“

    Helia wurde soeben erst bewusst, dass sie bereits seit mehreren Minuten wie erstarrt am Straßenrand gestanden hatte, um das Gespräch der beiden Aliens zu belauschen.

    Keelah, Helia! Du kannst doch nicht einfach Leute belauschen und begaffen, nur weil sie seltsame Sprachgewohnheiten haben! Geh auf der Stelle weiter!

    Nur mühsam konnte sich Helia von dem faszinierenden Anblick der beiden so merkwürdig aussehenden Aliens losreißen und wieder ihres Weges gehen.
    Sie war sich sicher, allmählich eine Stunde unterwegs gewesen zu sein, obwohl die Asari am Raumhafen gesagt hätte, es wäre nicht allzu weit.
    Mit einem von diesen Transit-Shuttles vielleicht, aber bei den anstehenden Ausgaben muss ich alle Credits sparen, bei denen das möglich ist…Zugegeben, das gerade eben war nicht das erste Mal gewesen, dass sie stehen geblieben war, um sich interessante Spezies, Gebäude, Aussichten, Läden und allgemein alles in ihrem Umfeld zu betrachten, sie hätte also auch schneller sein können…

    Inzwischen war Helia in den untersten Ebenen der Hauptstadt unterwegs, von wo aus die Aussichten nicht mehr ganz so faszinierend waren wie von den hoch liegenden Landeplattformen der Raumhäfen. Außerdem hatte Helia das Gefühl, dass es hier unten um einiges heißer war.
    Auch die Läden und Passanten, die sie nun erblickte wirkten nicht mehr so fein herausgeputzt, teilweise sogar bereits leicht heruntergekommen, was zusammen mit der nächtlichen Atmosphäre dazu beitrug, dass Helia sich nicht mehr ganz wohl in ihrer Haut fühlte.

    Sieht aus, als käme ich langsam in die schlechteren Gegenden… bin ich hier überhaupt richtig? Ich bin doch vorhin an der richtigen Stelle abgebogen, oder? Hätte ich nicht vielleicht schon längst da sein sollen? Oh nein, ich hab mich doch nicht verlaufen… würde ja wirklich perfekt zu diesem Tag passen.
    Die Asari hat mich ja sogar noch vor diesem Kheren-Bezirk gewarnt… oh mann, ich weiß noch nichtmal, wo ich gerade eigentlich bin, ich könnte schon längst mittendrin sein.
    Nein! Quatsch! Das sähe ganz anders aus, hier ist es doch völlig friedlich. Ich könnte ja mal jemanden nach dem Weg fragen.


    Hilfe suchend blickte Helia sich um. Mehrere Leute liefen zielstrebig an ihr vorbei, ohne sie überhaupt zu beachten, einige Grüppchen standen in der Gegend und unterhielten sich. In einer Ecke bemerkte Helia außerdem ein paar junge Batarianer, die hin und wieder ziemlich laut wurden. Anscheinend waren sie betrunken…
    Helia blickte in eine andere Richtung.
    Moment mal, irgendwie…
    Helia drehte sich einmal im Kreis und betrachtete ihre Umgebung genauer.
    Täusch ich mich oder werden das hier immer mehr Batarianer? Vielleicht leben die besonders in dieser Gegend? Oh… Kheren-Bezirk… jetzt versteh ich, was… und dieser En’geret zu dessen Werkstatt man mich geschickt hat ist dann wohl auch Batarianer. Natürlich, das hätte ich am Namen erkennen müssen. Helia, hast du während der Vorbereitung eigentlich geschlafen?
    Okay, ganz ruhig.


    Helia blickte sich noch einmal nervös um. Plötzlich erschien ihr die Idee, nach dem Weg zu fragen nicht mehr besonders clever.
    Warum eigentlich? Batarianer sind nicht das personifizierte Böse, die Leute hier sind keine Sklavenjäger oder korrupte Politiker oder sonst was, sondern ganz normale… gruslige vieräugige Aliens.
    Helia seufzte kaum merklich.
    Na toll, ich bin eine quarianische Rassistin und feige noch dazu. Jetzt mach schon frag doch einfach… den da! Ein Turianer, mit denen haben Quarianer doch immerhin ein paar Gemeinsamkeiten.

    Die junge Quarianerin, die soeben einen Turianer ausgemacht hatte, der scheinbar ohne große Eile in ihre Richtung schlenderte, näherte sich diesem in der Hoffnung, endlich einen Retter in der Not gefunden zu haben.
    „Äh, Entschuldigung?“
    Der Turianer blieb abrupt stehen und blickte die Quarianerin etwas verwirrt an. Zumindest hatte Helia den Eindruck, mit der turianischen Mimik kannte sie sich schließlich nicht allzu gut aus.
    „Man hat mir gesagt, ich könnte hier ganz in der Nähe En’Gerets Werkstatt finden, ich muss mein Shuttle reparieren lassen…“
    Hör auf zu erzählen, das interessiert ihn doch nicht!
    „Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier richtig bin…?“
    „Ja… ja, sind Sie, Sie müssen nur die Straße dort runter und die dritte Abzweigung auf der linken Seite nehmen, dann können Sie’s gar nicht verfehlen“, erklärte der Turianer freundlich, nachdem er sie ein paar Sekunden lang angestarrt hatte.
    „Gut, dann vielen Dank!“, verabschiedete Helia sich also mit leicht unsicherer Stimme.
    Was starrt der mich so an? Hat der noch nie 'ne Quarianerin geseh… oh, wahrscheinlich wirklich nicht. Natürlich, ich Idiot, alle anderen anstarren und sich wundern, wenn sie das gleiche mit mir machen. Ich sollte manchmal etwas mehr nachdenken…


    19.39 Uhr

    Es dauerte tatsächlich nur ein paar Minuten bis Helia ihr Ziel endlich erreicht hatte und wie der Turianer gesagt hatte, war es kaum zu verfehlen.
    Anscheinend bestand die Werkstatt hauptsächlich aus einem kleinen Hangar, dessen Tore, über denen in drei verschiedenen Sprachen „En’Gerets Werkstatt“ geschrieben stand, standen halb offen.
    Helia betrachtete die Schriftzüge ein paar Sekunden lang. Der oberste war eindeutig die Handelssprache, der der in der Mitte stand und aufgrund der Schriftgröße am dominantesten war, musste batarianisch sein und zuunterst stand das gleiche noch einmal auf asarisch.

    Na dann wollen wir mal…

    Mit etwas zittrigen Knien näherte sich die junge Quarianerin dem Gebäude, neben dessen Eingang ihr nun auch ein Schild auffiel, auf dem in roten Lettern etwas Batarianisches geschrieben stand, darunter die durchgestrichene Abbildung eines Varren.
    Die haben hier doch nicht etwa solche Viecher, oder?, dachte Helia ängstlich, richtete ihre Aufmerksamkeit, aber kurz darauf wieder voll und ganz auf die Türen der Werkstatt. Von weiter hinten waren die Geräusche eines Schweißgeräts zu hören, außerdem Stimmen und kurz das Scheppern von Metall.
    Die junge Quarianerin atmete einmal tief durch, um die in ihr aufsteigende Nervosität loszuwerden.
    Wird schon schief gehen. Aber wenn die mir nicht helfen wollen, was mach ich dann? Keelah, bitte lass diesen En’Geret doch einfach ein Quarianer sein, das würde alles viel einfacher machen…

    Mit zögernden Schritten betrat Helia den Lichtkegel, der aus dem Inneren der Werkstatt herausschien und schob sich kurz darauf unauffällig durch die halb geöffneten Tore.
    Der Hangar war hell erleuchtet und offenbar um die 80 bis 100 Meter lang und fast genauso breit. Zumindest soweit Helia das erkennen konnte, denn mehrere kleine Shuttles, Fahrzeuge und Haufen aus Altmetall oder Ersatzteilen versperrten ihr die Sicht.

    Das erinnert mich an Zuhause… vor allem der Geruch, der ist genau wie in Papas Werkstatt… aber da war es immer viel enger und unaufgeräumter…

    Helia verlor sich für einen Moment in Erinnerungen an diese Zeit und vergaß völlig, wo sie sich gerade befand. Ein Fehler, den sie mit einem gehörigen Schrecken bezahlen musste, als plötzlich aus heiterem Himmel jemand brüllte: „Wer hat die verdammte Quarianerin reingelassen?!“
    Helia zuckte zusammen und erblickte voller Schecken einen wütenden Batarianer, der direkt auf sie zukam.
    „Verschwinde gefälligst, wir geben euch verlausten Bettlern nichts und falls du einen Job suchst, kannst du dich auch ganz schnell wieder verpissen! Elendes Landstreicher-Pack!“
    Mit hastigen Schritten wich Helia zurück, zu verängstigt, um etwas zu erwidern. Sie wollte nur noch raus und so weit wie möglich weglaufen, wenn sie es sonst mit diesem wütenden vieräugigen Monster zu tun bekam. Vermutlich hätte sie das auch getan, wenn nicht in diesem Moment ein zweiter Batarianer aufgetaucht wäre, der nun seinerseits den ersten anschnauzte.
    „Vorgan! Halt auf der Stelle dein dummes Maul und hör auf, unsere Kundschaft zu vergraulen, da kann ich mir ja gleich einen tollwütigen Varren zulegen!“
    „Kundschaft? Sieh dir die an und erzähl mir…“
    „Ich sagte halt dein Maul und geh wieder an die Arbeit, ich hab keine Zeit für diesen Mist!“
    Der erste Batarianer ließ ein wütendes Schnauben hören, wobei eins seiner Augenpaare noch immer auf Helia ruhte. Dann wandte er sich ruckartig ab und verschwand im hinteren Teil der Halle.
    Helia seufzte erleichtert. Sie hatte fast geglaubt, der Kerl würde sie umbringen und diese Augen… Helia schauderte kurz. Das war für sie schon genug Batarianer für diesen Tag gewesen. Hier würde sie ihr Shuttle mit Sicherheit nicht reparieren lassen.

    „Tut mir Leid, er war ja noch nie ein besonders angenehmer Zeitgenosse, aber in letzter Zeit…“, der verbliebene Batarianer schüttelte den Kopf.
    Helia zuckte bei diesen Worten kaum merklich zusammen. Sie hatte sich eigentlich überlegt, gleich wieder zu gehen, aber solange er hier noch da war…
    „Ich bin Radhun En’Geret, mir gehört der Laden. Kann ich was für Sie tun?“
    „Äh, ja, ich bin eigentlich hier, weil… naja, mein Shuttle ist hinüber und man hat mir gesagt, ich könnte es hier am günstigsten reparieren lassen… aber wenn Sie genug zu tun haben, kann ich mich auch woanders umsehen…“
    „Nein, ganz und gar nicht“, entgegnete der Batarianer prompt und grinste, wobei er zwei Reihen langer spitzer Zähne entblößte. Helia lief ein kalter Schauer über den Rücken.
    Batarianer waren wirklich gruselig… wenigstens schien dieser hier relativ freundlich zu sein.
    „Wenn Sie es herbringen, können wir es uns gerne ansehen.“
    „Oh, das wird… leider nicht gehen… der Antrieb ist nämlich genaugenommen völlig hinüber. Das Shuttle bewegt sich keinen Zentimeter mehr…“
    „Kein Problem, wir können es hierher bringen, allerdings müssten Sie für die Transportkosten selbst aufkommen.“
    „Das wäre wirklich großartig, aber…“
    …aber? Ich könnte ihm doch wirklich noch eine Chance geben, so schnell werd ich niemanden finden, der die Penumbra sogar noch abschleppt und es war ja auch nur dieser Vordan, der mich so angefahren hat…
    „… ich bin etwas knapp bei Kasse“; endete die Quarianerin ziemlich lahm. Bei jedem anderen musste sie doch mindestens das Gleiche zahlen…
    Der Batarianer zuckte mit den Schultern.
    „Günstiger als bei uns wird Ihnen das Shuttle niemand abschleppen, aber natürlich können Sie die Reste auch verkaufen…“
    „Nein! Äh, ich meine, es wäre mir lieber, die Penumbra reparieren zu lassen, das ist mein Shuttle… selbstverständlich.“
    Helia errötete. Hör auf zu stammeln und posaun nicht so heraus, wie wichtig dir die Penumbra ist! Wenn der das merkt, kann er doch den Preis in die Höhe treiben, weil ich keine anderen Optionen habe… vor allem wen das Shuttle erstmal hier ist, dann… ach was, das ist paranoid, es wird schon funktionieren… es muss funktionieren, wenn ich die Penumbra wiederhaben will…

    „Schön, dass wir uns einig sind. Wenn Sie mir sagen, wo wir das Shuttle abholen können, sehen wir uns den Schaden an und informieren Sie morgen über die Kosten. Einverstanden?“
    Helia erstarrte eine Moment lang und ihr Gesicht nahm einen noch dunkleren Ton an als zuvor. Sie hatte sich nicht gemerkt, auf welchem Landeplatz sie die Penumbra zurückgelassen hatte, es war ihr noch nicht einmal der Gedanke gekommen, dass das wichtig sein könnte.
    Ich bin so dumm! Was sag ich ihm denn jetzt? Keelah, ist das peinlich…
    „Nun, äh, mein Landeplatz ist… ziemlich weit oben auf einem dieser Raumhafen-Türme, es ist glaube ich der zweithöchste und von meinem Shuttle dürfte eine dünne Rauchspur aufsteigen und es ist vermutlich das einzige Shuttle in der Gegend, das aussieht wie ein deplazierter Schrotthaufen… aber die Nummer des Landeplatzes weiß ich leider nicht mehr…“
    Helia hatte beim Sprechen nur beschämt auf den Boden gestarrt und angefangen, ihre Hände zu reiben.
    „Keine Sorge, das finden wir schon“, antwortete der Batarianer, allerdings glaubte Helia, dass sein Grinsen eine Spur breiter geworden war. Sie versuchte, die langen spitzen Zähne nicht dauernd anzustarren, allerdings stellte sich ihr das merkwürdige Problem, dass sie keine Ahnung hatte in welches Augenpaar man einem Batarianer normalerweise sah… im Endeffekt konnte ihr das aber auch wieder egal sein, schließlich konnte er ihre Augen ja nicht sehen, ebenso wenig wie ihr Gesicht.
    Keelah sei Dank…

    „Wenn Sie uns ihre Nummer geben, kontaktiere ich Sie, sobald wir das Shuttle hier haben.“
    Falls das überhaupt möglich war, wurde die Situation für Helia nun noch peinlicher.
    Ich hab doch gar nichts, von dem ich ihm die Nummer geben könnte…
    „Ich… hab auch kein PDA oder sowas“, gestand sie schließlich, fügte aber schnell hinzu:
    „Ich kann aber morgen nochmal vorbeikommen, wenn das in Ordnung ist, dann können wir über Ihre Bezahlung reden.“
    Seltsamerweise wurde Helia erst mitten in diesem Satz klar, dass sie sich für die nächste Zeit eine Wohnung suchen musste, in ihrem Shuttle konnte sie schließlich nicht bleiben, wenn es repariert werden sollte. Die Nacht war nach ihrem Gespräch mit En’Geret also noch lange nicht beendet…

    „Einverstanden, also bis Morgen“, sagte der Besitzer der Werkstatt leichthin, als wäre der Umstand, dass seine Kunden weder Ahnung noch irgendwelche völlig alltäglichen Geräte hatten, völlig normal für ihn.
    „Okay… gut… dann komm ich morgen wieder… tut mir Leid, dass ich nichts genaueres sagen kann, ich… das ist mein erster Tag außerhalb der Flotte… Also, auf Wiedersehen“, verabschiedete sie sich schließlich stotternd und verließ etwas überstürzt den alten Hangar.

    Warum muss ich immer gleich jedem meine Lebensgeschichte aufbinden? Ich bin so peinlich… und jetzt muss ich die Penumbra wiederfinden, mein Zeug rausholen und eine Wohnung finden.
    Helia seufzte mutlos. Es lag diese Nacht noch einige Arbeit vor ihr.
    Geändert von Helia'Goron nar Onaevyr (18.03.2010 um 16:27 Uhr)

  2. #2
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    Helias Apartment

    23.11 Uhr

    Helia lag völlig erschöpft auf dem Bett ihres Apartments.
    Seit ihrem Gespräch mit dem Batarianer war sie fast durchgehend in Bewegung gewesen. Sie war zur Penumbra zurückgekehrt, hatte hektisch ihre gesamte Habe zusammengesucht und in zwei große Taschen gepackt, mit denen sie dann durch Nos Astra geirrt war, solange bis sie eine möglichst billige Wohnung gefunden hatte. Sie hatte für eine Woche im Voraus bezahlen müssen und der Vermieter war ein Mensch, der einen der für diese Spezies typischen Kinnpelze hatte. Die Menschen hatten ein Wort dafür, irgendwas mit „B“, aber Helia hatte jetzt nicht vor, sich weiter Gedanken darüber zu machen. Es war ihr nur aus einem unerfindlichen Grund im Gedächtnis geblieben.

    Nach ihrem Einzug, der darin bestanden hatte, ihre Sachen in die Ecke zu stellen und die Zweiraumwohnung kurz zu begutachten, hatte sie beschlossen, damit zu beginnen, das kleine Badezimmer zu desinfizieren, damit sie darin auch mal den Anzug ausziehen konnte, wenn sie alle nötigen Vorbereitungen getroffen hatte.
    Allerdings hatte sie es nur geschafft, mithilfe ihres Universalwerkzeugs die Türsteuerung so zu manipulieren, dass nur Helia sie noch mit der richtigen Zahlenkombination aufsperren konnte, bevor die Müdigkeit sie übermannt hatte.
    Vielleicht würde es wegen der Tür Ärger geben, aber Helia war das im Moment relativ egal, sie hatte nicht vor, die nächsten Wochen komplett im Anzug zu verbringen und irgendwelche Putzleute in ihrem sterilen Bereich konnte sie überhaupt nicht gebrauchen.
    Falls es hier überhaupt Leute zum Putzen gab, wahrscheinlich eher nicht…

    Helia rollte sich auf die andere Seite, sodass sie nun ihr Zuhause für die nächsten Tage anstatt der kahlen Wand im Blick hatte. Das Zimmer war klein, aber immer noch größer als das, das sie auf der Onaevyr gehabt hatte.
    Sie krallte die Finger in ihr Bettlaken.
    Ich will nach Hause…

    Auf der Onaevyr hatte sie sich tausendmal wohler gefühlt als hier, wo sie ständig von Sorgen geplagt war, ob sie sich die Reparatur der Onaevyr leisten konnte, was sie von ihrer Pilgerreise mitbringen sollte, was in nächster Zeit überhaupt aus ihr werden sollte…
    Auf der Onaevyr hätte sie auch jemandem zum Reden gehabt und wäre nicht so einsam gewesen. Ihre Mutter wäre immer da gewesen oder ihr Vater oder Saara… im Moment wäre Helia schon froh gewesen, wenn sie auch nur einem Quarianer begegnet wäre, hier in dieser völlig anderen Welt…
    Sie war schließlich erst einen Tag fort von zu Hause und schon hatte sich ihre Pilgerreise in ein fürchterliches Fiasko verwandelt. Sie hätte zu gerne jemanden zum Reden gehabt, trotz ihrer Müdigkeit.

    Ihr Blick fiel auf ihre Habseligkeiten, die immer noch in Taschen verstaut im Zimmer lagen. Sie erinnerte sich an das Datenpad, dass Saara ihr kurz vor ihrem Aufbruch geschenkt hatte.

    Ihre Freundin hatte sie am Arm gepackt und Helia war herumgewirbelt, völlig durch den Wind, weil es schon bald so weit sein würde… ihre Pilgerreise. Saara hatte ihr das Datenpad in die Hand gedrückt und man hatte das Lächeln in ihrer Stimme hören können, als sie gesagt hatte:
    „Warte! Glaubst du etwa, ich hätte kein Geschenk für dich?“
    „Was ist das?“, hatte Helia mit unsicherer Stimme gefragt.
    „Eine Überraschung. Sieh’s dir aber erst an, wenn du schön weit weg bist.“
    „Warum?“
    „Weil du sonst zurückkommst, um mich umzubringen!“
    Sie hatten gelacht und Helia hatte nur gesagt
    „Danke.“
    Sie hatten sich umarmt.
    In Helias Erinnerung war dieser Moment wunderschön…

    Während sie langsam in den Schlaf sank, verschwanden das Datenpad und Saara wieder aus ihren Gedanken…

  3. #3
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    Helias Apartment

    7.14 Uhr

    Helia verzog leicht angeekelt das Gesicht. Nährstoffpaste war einfach nur unappetitlich, aber bedauerlicherweise Helias einzige Möglichkeit auf ein Frühstück, bevor sie sich um die Penumbra kümmern musste. Allerdings fasste sie bereits den Entschluss, sich bei Gelegenheit irgendwo etwas turianische Nahrung zu besorgen, schließlich hielten ihre Vorräte an Nährstoffpaste auch nicht ewig, also konnte sie sie auch gleich durch etwas mit Geschmack ersetzen.
    Helia ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Es gab hier nur ein einziges Fenster, durch das das orangefarbene Licht Illiums ins Zimmer fiel. In Nos Astra schien es bereits taghell zu sein und die junge Quarianerin fragte sich unweigerlich, wann es wohl hell geworden war.
    Am besten geh ich gleich zu En’Geret und hör mir sein Urteil an… und wenn die Penumbra noch nicht da ist kann ich ihm jetzt wenigstens sagen, auf welchem Landeplatz sie ist und danach könnte ich einkaufen gehen… und wenn sie da ist und man sie nicht reparieren kann? Oder wenn es zu teuer wäre?
    Ach, das bringt nichts, ich muss es einfach rausfinden…


    Kurzerhand stand Helia auf, zog sich ein paar Stücke aus ihrer reichlichen Auswahl an ‚Kleidungsstücken’ an und verließ die Wohnung, auf das Beste hoffend und zugleich das Schlimmste befürchtend.



    Vor En’Gerets Werkstatt

    7.57 Uhr

    Von ihrer Wohnung aus schien der Weg zu En’Gerets Werkstatt wesentlich kürzer zu sein, sodass sie in weit weniger als einer Stunde bereits vor den Toren des alten Hangars stand. Wie am Vorabend waren die Tore ein Stück weit offen, sodass Helia leicht hineinschlüpfen konnte.
    Im Inneren war niemand zu sehen, aber sie konnte weiter hinten Stimmen hören. Um nicht wie schon zuvor dem Falschen in die Arme zu laufen, beschloss Helia, die Batarianer erstmal vorzuwarnen.
    „Hallo?! Ist jemand da?!“
    „Hier hinten!“, rief jemand zurück, allerdings war es eine weibliche Stimme.

    Die junge Quarianerin folgte dem Ruf und schob sich an einigen Dingen vorbei, die anscheinend noch in Arbeit waren, bis sie schließlich die Penumbra erblickte.
    Eine Wiedersehensfreude, die vermutlich für jeden außer ihr vollkommen unverständlich war, durchströmte Helia, auch wenn sie die Penumbra erst vor vielleicht acht Stunden das letzte Mal gesehen hatte.
    Es war seltsamerweise, als würde man einen alten Verwandten auf der Krankenstation besuchen und feststellen, dass es ihm noch gut ging. Nur dass die Penumbra noch nicht ganz über den Berg war…

    Hinter dem Shuttle kam plötzlich eine Asari zum Vorschein.
    „Ach, dir gehört das Shuttle, nicht wahr? Hab’s mir schon angesehen, aber ehrlich gesagt solltest du das Ding so… oh, Verzeihung, Sie sollten das Ding so schnell wie möglich loswerden, meine ich natürlich.“
    Helia, die von dem Auftauchen der Asari völlig überrascht war, hatte überhaupt nicht gemerkt, das sie geduzt worden war und sie dachte auch nicht weiter darüber nach, da sie nach ein paar Sekunden auch realisiert hatte, was die Asari gerade gesagt hatte.
    Natürlich kann hier auch eine Asari arbeiten, nur ich hab wieder gleich fest mit einer Batarianerin gerechnet, sowas muss ich mir wohl noch abgewöhnen… Das ich das Shuttle loswerden soll hat mir schon mal jemand gesagt, aber ist es wirklich so schlimm?

    „Ist es wirklich so schlimm?“, sprach Helia den Gedanken schließlich laut aus und ein wenig Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit. „Ich meine, man müsste ja nur den Antrieb reparieren… und den ganzen hinteren Teil des Shuttles vielleicht auch, aber das muss doch gehen, oder?“
    „Ähm“, begann die Asari zögerlich, die offenbar etwas überrascht war, dass Helia so an ihrem Shuttle hing.
    „Naja, also den Antrieb kann man ehrlich gesagt nicht mehr hinbiegen, fürchte ich, was auch immer dein Shuttle … Ihr Shuttle durchlöchert hat, hat den Antrieb komplett unbrauchbar gemacht und Teile davon geschmolzen, genau wie die Hülle und Teile der Elektronik im hinteren Teil – ein Wunder, dass man damit überhaupt noch landen konnte.
    Man müsste alles komplett ersetzen und das könnte echt teuer werden… Tut mir Leid, passiert hin und wieder das diese scheiß Randalierer auch jemanden erwischen…“

    „Aber… wie viel… Moment mal, was für Randalierer, was meinen Sie damit?“
    Die Asari zuckte mit den Schultern. „Hin und wieder glauben in paar Kerle die sich ein paar Waffen ans Shuttle geschraubt haben, es wäre cool damit irgendwas im All zu zerballern. Wenn die das zu nah am Portal machen erwischt’s manchmal jemanden und die Raumhafensicherheit schickt jemanden los – die Kerle müssen dann schon ziemlich blöd sein, wenn sie sich erwischen lassen… Natürlich ist es nicht sicher, dass es solche Typen waren, die dein Shuttle erwischt haben, aber es ist ziemlich wahrscheinlich… ähm, tut mir Leid, wie gesagt…“

    Also musste ich dafür bezahlen, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein? Ist ja ganz wunderbar, willkommen in der Realität, Helia. Nur weil sich ein paar Idioten…
    Helia versuchte, die in ihr aufkeimende Wut hinunterzuschlucken.
    „Wie viel würde es kosten, alles in Ordnung zu bringen?“, fragte sie relativ tonlos.
    „Ich kann sowas nicht so gut schätzen… warte kurz, ja? Äh, ich… ja.“, antwortete die Asari verunsichert und rief bereits im Gehen: „He, En’Geret, ich hab hier mal ein Problem!“

    Sobald die anscheinend eher junge Asari aus Helias Blickfeld verschwunden war, legte die Quarianerin die letzten paar Meter, die sie noch von der Penumbra getrennt hatten zurück und legte ihre Hand auf die Schiffshülle.
    Es wird schon irgendwie klappen, wir kriegen dich wieder hin… ich werd dich nicht einfach an irgendeinen Schrotthändler verkaufen, du bist mein Schiff, ich geb dich nicht so schnell auf…

    Helia konnte schnelle Schritte hinter sich hören und fuhr herum. Wie erwartet war es Radhun En’Geret, zumindest vermutete Helia das, Batarianer sahen sich ziemlich ähnlich, aber gewisse Gesichtszüge konnte man durchaus unterscheiden.
    „Und das hat man davon, wenn man eine 70-jährige einstellt: 'ne Menge zusätzliche Arbeit“, bemerkte er scherzhaft, wurde aber schon im nächsten Moment wieder ernst.
    „Ceryn sagt, Sie wollen das Shuttle immernoch reparieren lassen?“
    „Ich würde zumindest gerne wissen, wie viel das kosten würde… die Asari hat mir schon gesagt, was alles ersetzt werden müsste.“
    Der Batarianer dachte einen Moment nach, wobei das untere Augenpaar auf Helia ruhte, während das obere sich die Penumbra noch einmal ansah.
    „Wenn es ordentlich gemacht werden soll und mit dem neuen Antrieb… um die 40 000?“
    „Was? Aber das hab ich doch nie…“, begann Helia, hörte aber auf zu Sprechen, als ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    40 000?! Aber ich hab doch nur knapp 2000 Credits und ich muss Miete zahlen und… das geht doch nicht! Ich kann doch nicht einfach…
    Helia warf der Penumbra einen verzweifelten Blick zu.
    „Ich bekomm doch nie im Leben so viel Geld zusammen…“, sagte sie leise und war sich dabei sicher, dass der Batarianer merken musste, wie nahe sie den Tränen war.
    Einen Moment lang herrschet Stille, dann antwortete En’Geret mit fast schon hoffnungsvoller Stimme:
    „Es gäbe da vielleicht noch eine andere Möglichkeit… ich könnte das Shuttle reparieren und die Kosten selbst übernehmen, aber im Gegenzug müssten Sie für mich arbeiten.“

    Helia blickte auf. Kostenlos? Sie müsste nur arbeiten. Und sie bekam die Penumbra.
    Halt! Bevor ich irgendwas sage…
    „Wie… für wie lange?“
    „Naja, so lange um die Reparaturkosten zu decken… sagen wir drei Jahre?“
    Drei Jahre?! Natürlich, für drei Wochen repariert der mir gar nichts, aber… drei Jahre? Ohne Lohn? Das ist Sklavenarbeit und ich hab noch Miete zu zahlen… aber nein, ich bekomm ja was dafür, es ist keine Sklavenarbeit. Und wenn ich mir vielleicht noch einen Nebenjob suchen würde… Aber drei Jahre? Ich bin keine große Technikerin, ich bin Tänzerin, ich hatte gedacht, ich könnte etwas besseres finden… und ich will nicht hier bleiben, ich muss doch irgendetwas für meine Pilgerreise finden, ich will nicht erst in fünf Jahren nach Hause kommen!
    „Sie sehen selbst, dass hier so einiges rumsteht… Wir haben niedrige Preise, aber deshalb kann ich mir nicht endlos viele Angestellte leisten, wir liegen bei den meisten Reparaturen längst nicht mehr im Zeitplan. Aber wenn wir noch jemanden hier hätten, den ich nicht direkt bezahlen muss… und ich habe bis jetzt nur gutes über quarianische Techniker gehört…“, erläuterte der Batarianer seinen Vorschlag und Helia musste zugeben, dass es gar nicht so unvernünftig wäre, darauf einzugehen.

    „Ich… weiß nicht. Ich bin nicht die beste Technikerin… ich meine, mein Vater war einer und ich habe einiges gelernt, aber ich hatte mir meine Pilgerreise ganz anders vorgestellt und… nicht so lang. Kann ich… vielleicht darüber nachdenken? Eine Woche? Würden Sie die Penumbra so lange hier behalten?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    En’Geret nickte. „Einverstanden, eine Woche. Denken Sie gut darüber nach und kommen Sie ruhig vorbei, wenn Sie Fragen haben.“
    „Danke. Vielen Dank“, sagte Helia mutlos.
    Sie ließ den Blick noch für einen kurzen Moment auf der Penumbra ruhen, bevor sie ging.



    Straßen von Nos Astra

    8.18 Uhr

    Drei Jahre. Drei Jahre oder 40 000 Credits oder die Penumbra verlieren. Das ist so unfair…

    Helia wanderte ziellos durch die unteren Ebenen Nos Astras, ohne bestimmtes Ziel und völlig mit ihren Sorgen beschäftig. Sie ließ sich von den Massen mitziehen, die sich hier drängten und achtete nicht auf ihre Umgebung, weder auf den wunderschönen Anblick der Stadt noch auf die vielen fremdartigen Dinge, die sie sich ansonsten liebend gerne näher angesehen hätte.

    Warum muss das mir passieren? Warum ausgerechnet mir, ich hab kein Geld, ich hab keinen Job, ich kenne hier niemanden und dann sowas. Was soll ich denn jetzt bitte machen? Was, Keelah, soll ich tun, kann mir das nicht irgendjemand sagen?

    Helia schluchzte, aber es schien niemandem aufzufallen.

    Ich bin eine Heulsuse… und ich bin alleine absolut verloren. Wo geh ich überhaupt hin? Ich weiß ja nichtmal, wo ich überhaupt bin, geschweige denn, wo ich hingehen sollte oder was ich jetzt tun sollte.

    Zwei Tränen rannen ihre Wangen hinunter.

    Wenigstens hab ich einen Helm auf. Ich glaube die Sache mit dem Anzug ist eigentlich gar nicht mal so schlecht… ich könnte mir die Augen ausheulen und keiner würde es bemerken. Obwohl’s vielleicht auch keiner bemerken würde, wenn ich keinen Helm aufhätte. Hm, tolle Idee.
    ‚Hey, wollt ihr ‚ne Quarianerin ohne Helm sehen? Nur 40 000 Credits! Ich bring mich um für 40 000 Credits!’


    Helia hatte plötzlich keine Lust mehr, sinnlos herumzulaufen. Unter erneuten Schluchzern bahnte sie sich einen Weg durch die Menge und fand schließlich irgendwo am Straßenrand einen Bank, auf die sie sich völlig antriebslos fallen ließ.
    Sie stützte den Kopf in ihre Hände und die Tränen liefen ihr hemmungslos über’s Gesicht.

    Ich will nach Hause. Was soll ich hier? Ich finde wahrscheinlich sowieso nichts, das ich zur Flotte zurückbringen könnte…
    Was hatte ich denn eigentlich vor? Ich hatte sowieso von Anfang an keinen Plan und jetzt...
    Wo sollte ich schon 40 000 Credits herkriegen? In einer Woche, ha!
    Glücksspiel? Nein, danke, da sitz ich am Ende nur vollkommen ohne Geld da.
    Mir das Geld leihen? Von wem denn? Keine Bank würde mir einen Kredit geben, ich könnte das doch nie zurückzahlen mit den Zinsen und allem. Und irgendeinen reichen Alien, der mir das Geld aus Gutmütigkeiten überlässt werd ich auch nicht finden.
    Woher bekommt man sonst noch Geld? Betrug? So tief bin ich noch nicht gesunken… noch nicht…
    Also muss ich für En’Geret arbeiten oder die Penumbra aufgeben.
    Aber ich will keine drei Jahre hier festsitzen, um am Ende genauso dazustehen wie am Anfang, aber wenn ich die Penumbra nicht mehr habe, steh ich noch schlechter da, nur schon früher. Und ich will mein Schiff nicht verlieren und hier festsitzen.
    Kann mir nicht irgendjemanden helfen?
    Oder mir ein Zeichen geben oder irgendwas? Was soll ich tun?


    In diesem Moment stieg Helia ein Duft in die Nase. Kein Parfum oder Schweißgeruch oder was auch immer die Alienmenge an Gerüchen von sich gab, sondern ein verführerisch würziger Duft. Es roch nach Essen. Gutem Essen, wenn Helia Glück hatte sogar turianisches Essen.
    Das ist dann wohl das Zeichen, wie?
    Helia lächelte schwach.
    Lustiger Zufall. Oder war’s gar keiner…? Helia, mach dich nicht lächerlich!

    Nach einer Weile hatte sich Helia wieder etwas beruhigt und stand auf. Sie musste nicht lange suchen, um den turianischen Imbissstand zu finden, der den anziehenden Geruch verströmte und so kam sie doch noch zu einem richtigen Frühstück, auch wenn die Erleuchtung bezüglich ihres Problems auch weiterhin ausblieb.

  4. #4
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    <<< Nos Astra - Obere Ebenen: Wohngebiete [Linnalas Apartment]
    Nos Astra - Untere Ebenen
    Straßen
    08:22 Uhr


    Linnala bewegte sich zwischen den dahin strömenden, mittlerweile etwas weniger gut gekleideten und genährten Bewohnern der Kolonie der unteren Ebenen und ihre grau-grünen, klaren Augen wanderten hierbei in steter Wachsamkeit umher.

    Die Beschreibung in der Nachricht war reichlich vage gewesen, aber Linnala war sich sicher, dass irgendjemanden hier in der Umgebung die Quarianerin aufgefallen sein musste. So viele Quarianer gab es nicht in Nos Astra, nur hin und wieder kamen einige von ihnen vereinzelt hierher. Eine Quarianerin war demnach ein eher seltener Anblick, und in ihren körperangepassten Umweltanzügen waren sie zudem ein Anblick, den man nicht so leicht vergaß.

    Nach kurzer Zeit des wie zufällig erscheindenden Herumwanderns erreichte die hochgewachsene Asari-Matrone schließlich die Werkstadt des batarianischen Mechanikers namens En'Geret. Über dem Eingang stand in drei verschiedenen Sprachen "En'Gerets Werkstatt" - einmal in der allgemeinen Handelssprache, einmal in einen batarianischen und einmal in einem asarischen Dialekt.

    Ohne lange zu zögern betrat die schlankwüchsige Attentäterin die in Dämmerlicht getauchte Werkstatt, während ihre scharfen Augen nach jemanden Ausschau hielten, der ihr behilflich sein konnte.

    En'Gerets Werkstadt

    "Mr En'Geret?", rief sie mit klarer, gut hörbarer Stimme.
    "Moment!" Kurz darauf trat ein Batarianer hinter einem schrottreifen Shuttle hervor und rieb sich die Hände an einer verschmierten Hose ab, ehe seine vier Augen kurz über die elegante Asari vor sich wanderten, um dann ihr Gesicht zu fixieren. "Wie kann ich Ihnen denn helfen?"
    Als erstes könnten Sie sich waschen... "Ich suche jemanden, der kürzlich bei Ihnen war", erwiderte Linnala mit ruhiger, freundlicher Stimme. "Vielleicht können Sie mir ja behilflich sein?"
    Der Batarianer blinzelte kurz mit allen vier Augen gleichzeitig. "Sicher, wenn ich... helfen kann, tue ich das gerne... Wen suchen Sie denn?"
    "Ist hier in letzter Zeit eine Quarianerin vorbei gekommen?"
    En'Geret - zumindest vermutete Linnala, dass es sich bei der Person vor ihr um En'Geret handelte - schwieg für einen Moment, ehe er kurz misstrauisch die Augen verengte und sie fragte: "Warum wollen Sie das wissen?"
    Sie glauben doch nicht, dass ich Ihnen das verrate, oder? Wie dumm sind Sie eigentlich? Jeder, der mir eine solche Frage stellt - oder sonst jemandem - muss doch damit rechnen, dass die gegebene Antwort nicht der Wahrheit entspricht!
    "Wissen Sie...", Linnala lächelte den Batarianer strahlend an, ohne sich im Geringsten von seinen vier Augen verunsichern zu lassen, denn damit hätte sie ihm nur einen Gefallen getan und das hatte die Asari keineswegs vor, "... ich kenne das Mädchen. Ich habe ihr ein Zimmer vermietet, da das arme Kind nicht wusste, wohin es sollte. Bedauerlicherweise hat sie, als sie heute Morgen aufgebrochen ist, etwas bei mir liegen lassen, dass ich ihr jetzt gerne wieder zurück geben würde."
    "Oh...", der Batarianer zeigte in einem schaurigen Lächeln zwei Reihen spitzer Zähne. "Ja, die Quarianerin war hier. Sie kam gestern hierher, und wollte, dass ich ihr Shuttle repariere... obwohl es übel aussieht. Ich habe selten so einen Schaden bei einem zivilen Schiff gesehen... nun ja, sie kam heute morgen wieder. Die Kleine war ziemlich aufgelöst, dass es um ihr Shuttle so schlimm steht, hatte sie nicht erwartet... aber jetzt sie schon wieder weg. Ich denke aber, dass sie noch irgendwo in der Nähe ist."
    "Haben Sie eine genauere Ahnung, wo sie jetzt sein könnte?"
    "Hm... nein. Aber sehen Sie sich mal in der Gegend um, so eine Quarianerin übersieht man nicht so leicht."
    "In Ordnung. Und vielen Dank, Mr En'Geret."
    "Kein Problem. War mir ein Vergnügen."
    Berechenbar... absolut berechenbar. Man braucht bloß zu lächeln und schon...

    Linnala verließ die Werkstatt und trat hinaus auf die Straßen. Es war zweifelhaft, ob die Quarianerin die unteren Ebenen verlassen hatte, jedoch waren eben jene doch sehr ausgedehnt. Trotzdem hielt sie sich möglicherweise noch in der Nähe auf, Quarianer besaßen eine gewisse Affinität zu ihren Schiffen. Es war gut möglich, dass auch diese Quarianerin sich nicht allzu weit von ihrem Shuttle hatte entfernen wollen...

    Und sie ist auch nicht die unauffälligste Person. Irgendjemandem muss sie aufgefallen sein...

    08:28 Uhr

  5. #5
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra - Untere Ebenen
    Straßen
    08:45 Uhr


    Nach einiger Zeit des Suchens erspähte die Asari tatsächlich die schlanke Quarianerin, nach der sie gesucht hatte. Linnala beobachtete, wie die Pilgerin mehr oder minder ziellos durch die Straßen wanderte, nahezu verloren wirkte das Mädchen hier, deplaziert in ihrem Umweltanzug, und offensichtlich bar jeder Möglichkeit, sich gegen einen Angreifer eigenständig zur Wehr zu setzen, vor allem, da sie vollständig unbewaffnet war.

    Arglos... jeder Idiot würde erkennen, dass sie hier vollkommen verloren ist... und dann auch noch unbewaffnet... wie naiv kann man eigentlich sein?

    Linnala folgte der Quarianerin in sicherem Abstand, auch, als diese die unteren Ebenen verließ...

    >>> Nos Astra - "Eternity"
    Geändert von Linnala Caryalan (20.03.2010 um 18:13 Uhr)

  6. #6
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    < „Dark Sun“-Nachtclub

    Straßen Nos Astras, irgendwo in den unteren Ebenen

    17.41 Uhr

    „Ist es noch weit? Du hast doch gesagt nur 10 Minuten“, fragte Helia etwas irritiert nach. Calen hatte sie nun schon bis in die unteren Ebenen geführt. Er hatte gesagt, zu Fuß würde es nicht lange dauern, aber in der Gegend, in der sie sich nun befanden gab es nicht allzu viele Clubs und auf den Straßen waren nur wenige Leute unterwegs. Calen selbst wirkte verunsichert und blickte sich immer wieder leicht nervös um.
    Wahrscheinlich haben wir uns verlaufen und er will’s nur nicht zugeben…

    „Naja, es könnte sein, dass…“, begann der Turianer zögerlich, besann sich dann jedoch eines besseren und fuhr fort: „Ah, nein, keine Sorge, ich weiß, wo wir sind, gleich sind wir da, nur noch ein paar Minuten, keine Panik, ich erinnere mich an den Weg.“
    „Es kann sich nur noch um Stunden handeln“, bemerkte Helia leicht amüsiert, wenn auch nur, um ihre Nervosität zu überspielen. Sich in dieser Gegend zu verlaufen war nicht unbedingt das Beste, was einem passieren konnte. Vielleicht hätte sie doch mit Linnala im „Dark Sun“ bleiben sollen anstatt irgendwelchen vermutlich nichtmal existierenden Quarianern nachzujagen.

    Inzwischen befanden sie sich auf einer etwas breiteren Straße, zu deren Linken man hinunter auf die darunter gelegene Ebene blicken konnte, während auf der rechten Seite mehrere Gebäude standen, die anscheinend alle geschlossen waren und zwischen denen eine dunkle Gasse hindurchführte.
    Plötzlich ertönte ein summendes Geräusch, dass Helia zusammenzucken und sich für einen Moment reflexartig an Linnalas Unterarm festklammern ließ. Als sie allerdings bemerkte, dass es nur Calens PDA gewesen war, das das Geräusch verursacht hatte, entspannte sie sich wieder und ließ Linnala los.
    „Oh, Moment, ich muss hier schnell antworten… ihr könnt schon mal vorgehen, einfach durch die Gasse da, dann nach rechts, wieder links, in den großen Aufzug und eins nach unten fahren, dann steht ihr direkt davor. Geht einfach schon mal rein, okay?“, bemerkte Calen, ohne den Blick von seinem PDA abzuwenden.
    „Klar, aber verlauf dich nicht wieder“, entgegnete Helia, froh nun zu wissen, wo sie lang mussten und lief los, wobei Linnala dicht bei ihr blieb.

    „Ist irgendwie gruslig, wenn man so ganz allein durch dunkle Gassen läuft. Den ganzen Tag ist hier alles voller Leute und Nachts ist alles wie leergefegt. Gut, ich glaube, in solchen Nebenstraßen ist es auch tagsüber nicht besonders voll.“
    Warum quatsch ich sie jetzt so zu? Ist wahrscheinlich die Nervosität, wenn’s jetzt still wäre bekäme ich wahrscheinlich richtig Angst… erst recht, wenn ich allein wäre.
    „Ich glaub allein würde ich mich nicht trauen, hier rumzulaufen… hey, hat Calen nicht gesagt, wir müssten rechts und dann links? Hier kann man gar nicht nach links abbiegen…“

    Tatsächlich waren die beiden Frauen gerade nach rechts abgebogen, doch nun lag nur eine Straße vor ihnen, die eine ganze Weile geradeaus führt, um letztendlich wiederum nach rechts abzuzweigen, auf der linken Seite erneut nur ein Geländer, über das man einen netten Ausblick über die tiefer gelegene Ebene hatte und zur Rechten nur karge Hauswände. Irgendwas stimmte da doch nicht.

    „Was soll das denn jetzt?“, fragte Helia irritiert, während sie nur am Rande beobachtete, dass eines der Transit-Shuttles, die es in Nos Astra so zahlreich gab, sich anscheinend aus den weiter oben gelegenen Strömen gelöst hatte und in ihre Richtung flog.
    Sie drehte sich um und blickte durch die Gasse zurück, aber Calen war nicht mehr zu sehen und schien auch nicht nachzukommen.
    Helia wurde jetzt richtig nervös. Was soll das denn jetzt? Warum lässt er uns mitten in der Stadt allein und verschwindet dann? Findet der das komisch?
    Helia drehte sich um und bemerkte, dass Linnalas Blick auf einem Punkt jenseits des Geländers ruhte. Das Shuttle befand sich nun näher bei ihnen und flog ziemlich langsam. Die Verdeckartige Shuttle-Tür öffnete sich. Was hat der denn vor?
    „Linnala, gehen wir…“

  7. #7
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    <<< Nos Astra - "Dark Sun"-Nachtclub
    Nos Astra - Untere Ebenen
    Straßen von Nos Astra, irgendwo in den unteren Ebenen
    17:54 Uhr


    Tief unter ihnen gähnte der Abgrund, nur das Geländer vor Linnala trennte sie davon. Ein Sturz dort hinab wäre tötlich... eine Reflexion erregte ihre Aufmerksamkeit... das Shuttle flog herbei, und es schien eindeutig, warum es hierher kam...

    Bei der Göttin! Ich habe es geahnt...

    "Linnala, gehen wir..." In Helias Stimme schwang Angst mit. Sie schien allmählich zu begreifen, was vor sich ging. Glückwunsch, Kleine, ich habe mich bereits gefragt, wann du es begreifst...

    Die Shuttle-Tür öffnete sich wie ein gähnendes Maul...

    Anstelle einer Antwort erschien ein biotisches Flimmern um den schlanken, elegant gekleideten Körper der Asari. Jeder Muskel in ihrem trainierten, drahtigen Körper war angespannt.

    "Helia", ihre Stimme klang hart und entschieden, duldete keinen Widerspruch, "stell keine Fragen und tu, was ich dir sage. Du musst mir jetzt vertrauen."

    Linnala trat vor und drängte Helia dabei mit einer von biotischer Energie umflimmerten Hand zurück. Ihr eleganter Körper vibrierte vor Spannung. Ihr Geist klarte auf, ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig...

    Im Shuttle saß, wie Linnala jetzt erkennen konnte, ein Mensch. Auf dem Sitz neben ihm lag eine schwere Pistole... geladen und entsichert. Alles andere hätte keinen Sinn ergeben.

    Die biotische Aura um Linnala verstärkte sich. Der Mensch war nicht allein Shuttle... auf dem Rücksitz saß eine Asari, eine winzige Asari mit kalten, harten Augen...

    Biotikerin...

    Der Mensch griff nach der Pistole und richtete sie auf Linnala. "Das betrifft dich nicht... wir wollen nur das Mädchen!"

    Der Blick aus Linnalas Augen war eisig, emotionslos, vollkommen ruhig. Sie ging federnd leicht in die Knie... ihre rechte Hand griff zielsicher, noch in der selben Bewegung, nach dem Messer... die andere war zur Faust geballt, umgeben von einer stetig anwachsenden biotischen Aura.

    Ihn zu erschießen würde rein gar nichts nützen. Er hatte mit Sicherheit Powerpacks installiert. Und er hatte die winzige Asari auf dem Rücksitz als Rückendeckung... Ihre Chance bestand in einem Nahkampfangriff, einem blitzschnellen, tödlichen Stich mit dem Messer...

    All das begriff Linnala in Bruchteilen von Sekunden...

    17:55 Uhr

  8. #8
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    Straßen von Nos Astra, irgendwo in den unteren Ebenen

    17.55 Uhr

    Helia begriff gar nichts mehr. Vor ein paar Sekunden war doch noch alles in Ordnung gewesen und nun richtete jemand eine Waffe auf Linnala, die ebenfalls auf einmal von einem blauen Leuchten umgeben war und Helia befahl, zu tun, was sie ihr sagte.
    Die Worte des Menschen ergaben für Helia, die nun zitternd an die Wand gedrückt dastand nicht viel Sinn.

    Was wollen die? Wen wollen die? Mädchen? Ich? Das macht keinen Sinn, was ist hier los? Was ist mit Linnala los, warum haben die eine Waffe und warum sind wir hier, was… die bringen uns um, wir müssen weg, sonst sterben wir… aber wenn ich wegrenne, schießen die vielleicht und Linnala ist noch hier, was hat sie vor? Was passiert hier eigentlich?

    „Letzte Warnung, das Mädchen brauchen wir lebend, dich nicht!“, brüllte der Mensch herüber.
    Helia zuckte zusammen und ihre Panik wurde nur noch größer.
    Die erschießen jemanden… aber warum, warum Linnala? Was soll das, bin ich das Mädchen? Was wollen die, hat Calen was damit zu tun? Ich… weiß doch nicht, was jetzt los ist… was soll ich jetzt machen…

    Helia schloss die Augen. Sie wollte nicht sehen, was auch immer gleich passieren würde, sie wollte, dass es vorbei war, dass da keine Waffen mehr waren und Leute die Dinge erzählten, die sie beunruhigten und die sie nicht verstand.
    Dann ertönten Schüsse. Helia schrie und rutschte an der Wand herunter, Die Augen fest zusammengekniffen, zu verängstigt, um sie wieder zu öffnen.

  9. #9
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra - Untere Ebenen
    Straßen von Nos Astra, irgendwo in den unteren Ebenen
    17:55 Uhr


    "Letzte Warnung, das Mädchen brauchen wir lebend, dich nicht!"

    Linnala dachte nicht daran. Ihr Geist war jetzt vollständig klar, alle störenden Gedanken und Gefühle waren wie fortgewegt und machten reiner Konzentration platz. Ihre kalten, emotionslosen Augen blickten den Menschen ausdruckslos an...

    Und der drückte ab. Linnala spürte, wie die Schüsse von ihrer biotischen Barriere absorbiert wurden. Noch im selben Augenblick ging sie in die Knie, ihre rechte Hand umschloss den Griff des Kampfmessers und als sie vorschoss, mit atemberaubender biotikverursachter Geschwindigkeit, hatte sie das Messer bereits gezogen.

    Sie überbrückte den Abstand zwischen sich und dem Fahrzeug mit einem Sprung und griff dabei nach der Waffe, die der Mensch erneut auf sie abfeuerte. Sie schlug die Waffe beiseite, kam geschmeidig auf dem Beifahrersitz des Shuttles auf...

    Blut spritzte in einem feinen Sprühregen, als noch in derselben Bewegung die Kehle des Menschen durchtrennt wurde. Die Blutstropfen legten sich wie ein grausiger Schleier über Linnalas versteinertes Gesicht.

    "Miststück!", schrie die Asari auf Rücksitz. Im Rückspiegel konnte Linnala erkennen, das nun um den Körper der winzigen Asari ein biotisches Flimmern erschienen war...

    Linnalas Muskeln spannten sich an, als sie sich mit einer geschmeidigen Bewegung in eine Rückwärtsrolle warf und schließlich vor der anderen Asari federnd wieder aufkam. Linnalas bis jetzt noch zur Faust geballte, linke Hand öffnete sich und schleuderte die andere Asari zurück, ehe diese im Stande war, ihre eigenen, biotischen Fähigkeiten freizusetzen.

    Die Wucht der biotischen Entladung presste die winzige asarische Biotikerin in den Rücksitz und lähmte sie für einige, kostbare Sekunden. Mehr brauchte die erfahrene Attentäterin auch nicht, um ihr das Messer durch ein Auge ins Gehirn zu rammen.

    Linnala zögerte nicht, sondern sprang sofort wieder aus dem Shuttle und eilte zu Helia hinüber, die zitternd an der Wand zusammen gesunken war...

    Vor der jungen Quarianerin ging Linnala in die Knie, das Messer fiel scheppernd auf die Straße. Ohne auch nur darüber nachzudenken, was sie da eben bei allen Dämonen der Nacht eigentlich tat, hatte Linnala das verängstigte quarianische Mädchen an sich gezogen...

    "Schsch...", hörte sie jemanden - sich selbst - beruhigend flüstern. "Es ist vorbei. Es wird alles wieder gut."

    17:57 Uhr

  10. #10
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    Straßen von Nos Astra, irgendwo in den unteren Ebenen

    17.57 Uhr

    „Es ist vorbei…“
    Wie vorbei? Warum sind sie weg? Sind sie tot? Aber dann müsste Linnala sie… nein, sie ist keine Mörderin… aber ich kenn sie doch auch gar nicht… was ist passiert, warum waren diese Leute überhaupt hier?

    „Es wird alles wieder gut.“
    Aber was wollten die von mir? Wollten sie überhaupt etwas von mir? Aber von wem sonst… eine andere Quarianerin, das ist es wahrscheinlich, sie haben mich verwechselt. Die kommen nicht zurück, die werden merken, dass ich nicht die bin, nach der sie gesucht haben. Dann wird wirklich alles in Ordnung kommen…

    Helia drückte sich fest an Linnala und wagte ein paar Sekunden lang nicht, zu sprechen. Zu viele verwirrte Gedanken rasten noch durch ihren Kopf.
    Warum heule ich eigentlich nicht? Sonst bei jedem kleinen Problem, aber wenn Leute auf Linnala schießen und sonst was mit mir gemacht hätten… Helia wollte nicht weiter daran denken, denn nun spürte sie tatsächlich einen Kloß im Hals.
    Das Ganze war so schnell vorbei… was hat sie gemacht?

    „Was… was ist passiert, sind sie…?“, fragte Helia schließlich mit zittriger Stimme nach, auch wenn sie die Antwort eigentlich gar nicht hören wollte.

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