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  1. #41
    Newbie Avatar von James Zanon
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    Uhrzeit: 10:10

    Thank nickte nachdänklich. Sie hat anscheinend Unruhe verursacht, indem sie Leute auf den Volus gehetzt hat. Das ist interessant., dachte er sich. "Also, Novel, Gregor, wir gehen rein. wir habe nja unsere Ware verkauft. Sehen wir zu, dass wir hier weg kommen.", sagte er endlich nach einer langen Pause. Er ging hinein, Lyra folgte ihm. "Tu deine Sachen hier seitlich an die Ablage.", wies der Drel ldie Asari an und strich mit der HAnd über ein Regalbrett an der Wand des Frachters. In den unteren drei Brettern waren kleine Koffer, die gefüllt waren, mit alle nmöglichen Sachen der Drei. lyra legte ihren Rucksack ab und folgte Thank ins Cockpit. hier standen die vier Sitze, die sich alle um 380 Grad drehen konnte. Er wies mit seiner Hand auf den rechten, hinteren der Sitze. Er selbst setzte sich auf den vorderen rechten. Novel kam herein und setzte sich auf den Piloten SItz. "Das ist Novel.", sagte Drell langsam und wartete weiter. Lyra hat ihn ja schon gesehen, schließlich hatte er sich ja erkundigt gehabt. Gregor kam herein, schloss die Laderampe und setzte sich neben die Asari. "Das ist...", fing Thank wieder ruhig an, doch Gregor schnitt ihm das Wort ab. "gregorie Malson, aber du kannst mich Gregor nennen." Er sprach ein wenig aufgeregt und hielt Lyra die HAnd zur Begrüßung hin.
    Die Triebwerke starteten.

    Uhrzeit: 10:20

  2. #42
    Lyra Ba´Shan
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    Nos Astra Raumhafen

    Thanks Frachter

    Uhrzeit: 10:20

    Lyra erwiderte mit einen kurzen Lächeln und schüttelte seine Hand. Gregors Kopf färbte sich Feuer rot und bekam vor Aufregung kaum ein Wort raus. „Du solltest dich setzen Gregor“, sagte Thank leicht gereizt. Kurz darauf wendete sich Gregor einem Datenpad zu. Auf ihn waren die Liefertermine, Auftraggeber und ihre Fracht aufgelistet. „Als Nächstes sollten wir nach Omega“ Thank nickte zustimmend und gab den Kurs Richtung Omega in den Navigationscomputer ein. Gregor hat sich anscheinend in mich verguckt. Mal schauen ob, was als Nächstes passiert. Wenn auch nur einer auf die Idee kommt, mir näher zukommen kann er die nächsten Monate sein Essen über ein Strohhalm zu sich nehmen dachte sie sich. Im Frachter war es wärmer als gedacht. Sie schwitzte stark unter ihrer Panzerung. „Wo ist eurer Waschraum?“ Fragte sie Thank. „Die Tür raus und gleich links.“ sagte Thank ruhig und langsam. Lyra verließ das Cockpit ging zu ihren Rucksack, nahm sich Kleidung und Stiefel legte ihre Waffen ab und ging zum Waschraum. Als sie vor der Tür zum Waschraum stand und sie ihn öffnete saß der ekel tief. Der „Waschraum“ war nichts weiter als eine Abstellkammer mit Dusche und Toilette. Der Raum schien nur für den Notfall gedacht zu sein, da er auch nur notdürftig sauber gehalten war. Lyra überwindete sich jedoch legte die Panzerung ab zog ihre Hose, T-Shirt und die Stiefel an, ging zu ihren Rucksack zurück und legte dort die Rüstung ab. Zur Sicherheit schob sie ihren Dolch in den linken Stiefel und ging zurück zum Cockpit. Thank achtete darauf da die zwei die Startvorbereitungen so schnell wie möglich abschließen. Kurz, nachdem Lyra wieder das Cockpit betreten hatte, hob das Schiff ab.

    Uhrzeit: 10:33

    → Die unendlichen Weiten der Galaxie „Thanks kleiner Frachter“
    Geändert von Lyra Ba´Shan (14.04.2012 um 22:09 Uhr)

  3. #43
    Newbie Avatar von James Zanon
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    Uhrzeit: 10:20

    Thank zischte verärgert, als Gregor sich wieder blamierte: „Du solltest dich setzten, Gregor.“ sagte er und wartete. Gregor setzte sich natürlich sofort, noch nie war es vorgekommen ,dass einer der beiden seinen Worten widersprochen hat. Der Mann scrollte die Liste herunter und sagte dann: „Als nächstes sollten wir nach Omega“ Thank dachte blitz schnell nach. Der Batarianer von den Blue Suns der seine Ware auf Antirumgon verkaufen wollte, selbst aber nicht dort hin reisen möchte. Er hatte thank mittels E-mail kontaktiert. Er muss die adresse und eine Empfehlung von einem anderne Kunden von Thank bekommen haben, anders könnte er gar nicht wissen, dass Thank existiert. Der Drel lhat sein ganzes leben alles darauf gesetzt, unerkannt zu bleiben. Das der Batarianer sich ihn ausgeguckt hat, wei leri hn gesehen oder irgendwo anders her von ihm gehört hatte, ist also beinahe aus zu schließen. Als das bedachte thank in weniger als ein paar Sekunden. Er nickte. Seine Finger glitten zu der Steuerkonsole. Er gab die Koordinaten für Novel ein. „Wo ist euer Waschraum?“, fragte die neue Leibwächterin plötzlich von hinten. Thank drehte sich um und bemerkte erhöhten Schweißausbruch auf der Haut und ein unzufriedenes Gesicht, was eindeutig darauf schließen ließ, dass ihr verdamtm warm war. Sie wollte wohl ihre Panzerung ablegen. Eiegntlich hielt Thank das für keine gute Idee, man weiß ja nie, wann man die Panzerung gebrauchen könnte, aber er sagte ihr einfach den Weg, worauf sie auch schon sofort verschwand.
    „Gregor, bitte zügel dich. Ich weiß, das passiert dir nicht häufig aber sie kann kämpfen. Du wirst die all deine Finger brechen bei einem Versuch, also lass es lieber.“, er sprach ruhig, den blick nach draußen und wartete darauf, dass Lyra zurück kam.
    Sie hatte nun normale Kleider an, Thank konnte Gregors neugierigen Blick nicht übersehen. Er warf ihm einen warnenden Blick zu, worauf dieser sich sofort gerade hinsetzte und ebenfalls nach draußen sah. Die Sitze waren so versetzt angeordnet, dass die jeder nach draußen gucken konnte. Die Triebwerke starteten und der Frachter hob langsam ab.

    Uhr: 10:33

    → Die unendlichen Weiten der Galaxie „Thanks kleiner Frachter“

  4. #44
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra – Raumhäfen
    Flugverkehr unweit des Raumhafens
    16:45 Uhr



    "Dicht bevölkert oder abgelegen?"
    Lyria öffnete die Augen und sah den Drell von der Seite her an.
    "Unser Ziel mein ich. Schmugglerversteck? Industriewelt? Omega? Citadel? Elysium war mal ne Weile lang ein guter Ort zum Untertauchen...", sie überlegte kurz, "muss jetzt wohl so 30 Jahre her sein..."

    Ein leises Piepen war zu hören als der Autopilot des Transporters nun die Steuerung durch den dichten Verkehr Illiums übernahm. Kain war bewusst auf den bekannten Wegen zum Raumhafen geflogen, um in der Masse der anderen Shuttles wenigstens etwas Schutz zu finden. Der Drell schloss kurz seine Augen und fuhr sich mit der schuppigen Hand über die Stirn ehe er sich zu seiner asarischen Begleitung umdrehte.

    „Abgelegen“, antwortete Thalia kurzsilbrig und blickte Lyria direkt in die funkelnden Augen. Es ist nicht ihre Schuld, sondern deine, Kain. Du hättest Jekaterina beschützen müssen
    „Schmugglerversteck trifft es wohl noch am Besten“, fuhr der Drell fort und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Der Plan war, dass sie zusammen bleiben. Sie war schwer verwundet, hilflos und zugedröhnt. Jekaterina hat sich auf sie verlassen. Genau so wie sie sich auf mich verlassen hat.

    „Ist Ihnen Antirumgon ein Begriff, Lyria?“, fragte der Attentäter und rang immer noch innerlich mit sich selbst. Ich habe sie enttäuscht. Ohne mich wäre keine der beiden in diese missliche Lage gekommen. Es ist dein Fehler. „Nein, es ist mein Fehler“, murmelte Kain kaum hörbar vor sich hin während seine Augen planlos von Lyria abschweiften. Der grüne Schuppenträger brachte sich wieder in die Ausgangsposition auf seinem Sitz und betrachtete durch die Cockpitscheibe das rege Treiben auf der Luftstraße.

    „Wenn ich mich recht entsinne wollten sie Antworten, Lyria. Ich werde sie ihnen geben, da wir uns leider an einem Punkt befinden an dem man ihre Person mit mir in Verbindung bringen wird und sie daher wissen sollten auf wen sie sich eingelassen haben“, eröffnete Nereus in der gewohnten emotionslosen Stimmlage seinen kurzen Monolog, „Mein richtiger Name lautet Kain Thalia. Ich bin auf Kahje geboren und groß geworden. Meine Eltern habe ich nie wirklich kennengelernt und in jungen Jahren wurde ich von einem Hanar adoptiert. Vielleicht haben sie zufällig davon gehört, Lyria? Das Presseecho war gewaltig als Pontos Ashynn, ein bedeutender Politiker des Planeten, sich aufopferungsvoll dem Leben eines Drell hingegeben hatte.“

    Kain stoppte kurz in seinen Ausführungen und seine Gesichtsmuskeln spannten sich an. Seine Hand hatte sich zur Faust geballt. Die nächsten Worte würden ihm gewiss nicht leicht noch emotionslos über die Lippen gehen. „Ganz Kahje hielt es für einen Akt der Verbrüderung und der Liebe. Man dachte wir, die Drell, wären nun endlich in der Gesellschaft der Hanar angekommen“, meinte Nereus und holte kurz Luft ehe er mit viel Hass in der Stimme weitersprach, „Eine Farce. Lediglich das kranke Spiel eines Irren, den es nach der Macht gelüstet. In Wirklichkeit hat der Bastard nämlich den Untergang meiner Familie arrangiert, um mich dann heimlich zu seinem persönlichen Attentäter ausbilden zu können.“


    Ein zartes Lachen, welches es schaffte auf merkwürdige Art und Weise traurig zu wirken, ging vom Assassinen aus. „Zu allem Überfluss war ich voller Dank gewesen. Ich war dankbar dafür ein Zuhause zu haben. Ich war dankbar dafür, dass ich lernen durfte. Schließlich kannte ich kein anderes Leben und war somit für seine Manipulation zugänglich. Ashynn hatte eine perfekte Welt voller Lüge geschaffen in der ich aus Loyalität und Überzeugung heraus seinen Willen befolgte. Können sie sich vorstellen wie es ist mit 16 Jahren den ersten Mord zu begehen, Lyria?“

    Ausatmen. Doch dies brachte nicht die gewünschte Entspannung. Thalia hörte seinen Puls noch immer in den Ohren dröhnen. „Mit 28 Jahren betrat ich schließlich auch die politische Bühne. Ashynn hatte mich damals zum Diplomaten gemacht, damit ich in der gesamten Galaxie operieren konnte. In dieser Zeit stellte ich selbst Ermittlungen an. Mich verfolgen heute noch die Gesichter der Opfer, die ich in seinem Namen getötet habe und daher war es mir ein Bedürfnis mehr über ihre Geschichte zu erfahren. So fiel mit einem Schlag sein gesamtes falsches Konstrukt zusammen als ich erkannte, wen ich für ihn eliminiert hatte. All meine Taten dienten nur einem einzigen Zweck. Der Vergrößerung seiner Macht.“

    Die Lichtreflektion der Häuserfassaden blendeten Nereus, weshalb dieser die Frontscheibe verdunkeln ließ. „Nachdem ich eine blutige Spur der Vergeltung in seinem Imperium hinterlassen hatte, bin ich untergetaucht und versteckte mich vor seinen Handlangern. Der Bastard scheute jedoch leider keine Mühen bei der Suche nach seinen verlorenen Sohn. So kam es auch, dass man mich gefangen nahm und hier nach Illium verschleppt hatte. Ich hatte mich bereits mit meinem Schicksal abgefunden, als plötzlich zwei Bewaffnete den Trupp der Eclipse überfielen und mich befreiten. Ist ihnen der Name Silent ein Begriff, Lyria?“, fragte Kain und machte eine Kunstpause, „Wahrscheinlich nicht. Jedenfalls heuerte er mich an eine Untersuchung durchzuführen. Ich sollte eine junge Quarianerin aufspüren. Wie sich später herausstellte befand sich eben diese zusammen mit der Tänzerin in dem Versteck, welches wir beim Einstürzen betrachten durften. Geist war einer seiner Agenten und hatte sich seinem Befehl widersetzt. Daher sollte ich ihn zur Rede stellen und herausfinden wieso er die Quarianierin in seiner Gewalt hielt. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen sie, Lyria. Aber ich versichere ihnen, die Geschäftsbeziehungen zu Silent sind nach den jüngsten Vorfällen beendet“, schloss Kain seine Ausführung und erhob sich aus seinem Pilotensitz.

    Die schwarzen Iriden blickten sich im hinteren Teil des Transporters nach etwas Nützlichem um und entdeckten einen Schrank. Die filigranen Finger des Drell umschlossen die Klinke der Schranktür, doch Nereus musste feststellen, dass diese abgeschlossen war. Mit der Faust schlug Thalia gegen das Metall, welches nachgab und nun eine kleine Beule schmückte. Die grünen Augenlider schoben sich über die finstere Leere seiner Augen als die Hand von Kain mit blauen Blitzen umhüllt wurde. Das Dröhnen in den Ohren breitete sich umgehend aus und verwandelte sich in ein Gewitter des Schmerzes, welches seinen Kopf gänzlich umnebelte. Wenigstens gab die Tür unter der Einwirkung der Biotik nach und ließ sich schwungvoll abreißen. Scheppernd fiel das schwere Stück zu Boden als der abgekämpfte Assassine sich erneut die Stirn rieb. Trotz der immensen Hammerschläge, die sein Gehirn zermanschten, zeichneten die Lippen des Drell ein schiefes Lächeln als dieser die Thermoeinheiten und die Munition im Schrank gefunden hatte. Zum Glück verließ Jekaterina ihr Anwesen nie ohne Waffen und hatte auch hier zu Lebzeiten ein kleines Depot eingerichtet. Nachdem die Carnifex des Auftragsmörders wieder einsatzbereit waren, öffnete Kain den kleinen Erste Hilfe – Kasten, welcher in der Schrankwand integriert war. Mit dem Medigel in der Hand schleppte sich Nereus wieder in das Cockpit und warf Lyria anschließend seine Beute zu. „Ich denke das Medigel könnte ihnen helfen“, meinte Kain, der neben dem Pilotensitz stand und seine Finger über die Steuerung des Transporters huschen ließ. Kurz darauf erschien ein Timer im Armaturenbrett, der die Zeit runterzählte. „Ich habe den Autopilot so programmiert, dass er diesen Transporter bis an das andere Ende Illiums fliegt. So schütteln wir unsere Verfolger für den Moment ab“, erhob Kain erneut seine Stimme, „Wir werden nur leider aus dem Shuttle springen müssen. Sie haben 2 Minuten, machen sie sich bitte bereit, Lyria“. Mit einer flüssigen Handbewegung tippte Thalia den Befehl zum Öffnen der Laderampe ein und man hörte wie sich der Mechanismus ruppig in Bewegung setzte. Darüber hinaus drosselte der Autopilot die Fluggeschwindigkeit. „Ich bin mir sicher, dass ihnen das kleine Hotel auf dem wir landen werden gefallen wird. Zumindest hoffe ich das, denn dieses wird für den Moment unsere neue Zuflucht werden“, meinte Nereus und verschwand wieder in dem hinteren Teil des Transporters. Kain klammerte sich an einer Stange fest, die an der Seitenwand befestigt war. Als sich die Laderampe gänzlich geöffnet hatte, wehte augenblicklich ein rauer Wind durch die Passagierkabine des Gefährts. Thalia nahm dies jedoch nicht wahr, seine Aufmerksamkeit galt für diesen einen Moment der atemberaubenden Schönheit der Sonnenstrahlen, die auf den gläsernen Fassaden tanzten. Dann wanderte sein Blick etwas nach unten. Gleich würde sich das Dach des Hotels, in dem Lyria und er absteigen würden, in sein Blickfeld schieben und er durfte dies nicht verpassen. Das Timing bei diesem Absprung würde nämlich entscheidend sein.Wenn Kain sich nicht verrechnet hatte würde die Absprunghöhe nur 2 Meter betragen. Hoffentlich.

    17:01 Uhr

  5. #45
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Nos Astra – Raumhäfen
    Flugverkehr unweit des Raumhafens
    16:45 Uhr



    „Abgelegen“, antwortete Nereus kurzsilbrig. Aber die Art, wie er sie anstarrte verursachte in der Asari Übelkeit. Sie hatte zwar in der Vergangenheit wenig bis überhaupt nichts mit Drell zu tun gehabt, aber sie kannte diese Art von Blick. Er gab ihr die Schuld für den Tod von Dr. Orlow. Und er hatte nicht ganz Unrecht damit.

    Ach komm. Du warst schwer verletzt, sie war schwer verletzt, er war schwer verletzt.
    Ja, aber ich hab sie zurückgelassen.
    Komm mir bloß nicht so, Süße! Wenn überhaupt, dann haben die Typen Schuld, die sie umgebracht haben!

    Das stimmte. Ihre zweite Stimme hatte Recht. Aber das änderte nichts an dem flauen Gefühl in der Magengegend, das Lyria immer noch empfand. Dazu hämmerten immer noch dumpfe Schläge gegen ihre Stirn. Sie brauchte dringend Schmerztabletten und einen durchgeschlafenen Tag. Etwas zu essen wäre auch nicht zu verachten.

    „Ist Ihnen Antirumgon ein Begriff, Lyria?“ Sie lehnte sich seufzend zurück und schloss erneut die Augen.
    "Flüchtig. Ich war nie dort, habe aber davon gehört." sie hatte eine Zeit lang, mussten so 4 oder 5 Jahre gewesen sein, auf einem Schmugglerschiff angeheuert. Dort war das ein oder andere Mal über den Planeten geredet worden. Der Drell murmelte irgendetwas halblaut vor sich hin, das sie über das dumpfe Pochen in ihren Gehörgängen nicht verstand. Unvermittelt tauchte das Bild des Drells vor ihren geschlossenen Augen auf, wie er im Gras kniete, die Waffe an der Schläfe. Sie schluckte hart. Zwar konnte sie ein solches Verlangen nicht im Ansatz nachvollziehen, dennoch bereitete es ihr Magenschmerzen.
    Dann begann er mit einer langen Erklärung. Die Asari saß einfach nur daneben, in ihren Sitz gesunken und lauschte. Dabei begann sie, den Kopfverband abzuwickeln und vorsichtig die Platzwunde abzutasten. Ein greller Blitz zuckte vor ihren Augen vorbei, schmerzen schossen durch ihren Schädel. Sie benutzte eine Funktion ihres Omni-tools als Spiegel: Über das blasse Muttermal über ihrem linken Auge zog sich eine violett-blaue Narbe, drum herum klebte getrocknetes, purpurfarbenes Blut. Sie stöhnte.
    Indessen war Kain mit seinen Erklärungen fertig geworden.

    "Tja, die Fallstricke der Unterweltpolitik.", war alles, was sie dazu zu sagen hatte. Die Übelkeit nahm langsam zu, es wurde Zeit, dass sie was zu Essen bekam.
    Sie drehte den Kopf, als der Attentäter nach hinten wankte und überlegte, ob sie ihm erzählen sollte dass Pontius ihm vielleicht dichter auf den Fersen war als er wusste. Schließlich hatte sie heute schon Bekanntschaft mit einigen seiner Mitarbeiter gemacht. Sie entschied sich dagegen, schließlich war von diesen Bastarden niemand mehr am Leben. Das Einzige, was noch zu einem Problem werden konnte war, dass diese Kerle sie gefunden hatten.
    sieht so aus, als stündest du auch auf der Abschussliste.
    Sie stöhnte, dann landete ein Behälter auf ihrem Schoss. Darin ein Injektor mit Medigel.

    „Ich habe den Autopilot so programmiert, dass er diesen Transporter bis an das andere Ende Illiums fliegt. So schütteln wir unsere Verfolger für den Moment ab“, erhob Kain erneut seine Stimme, „Wir werden nur leider aus dem Shuttle springen müssen. Sie haben 2 Minuten, machen sie sich bitte bereit, Lyria“.

    "Machst du verdammte Witze?"
    Nein, tat er nicht. Also injizierte sie sich die Schmerzmittel, eine prickelnde Woge nahm sie mit sich fort, das Pochen, Ziehen und Brennen lies nach. Sie griff nach ihrer Tasche und ging, an der Wand abgestützt, nach hinten. Kain stand vor der geöffneten Laderampe. Lyria versuchte, noch zweimal durchzuatmen, hoffte, das der Schwindel nachließ. Tat er, wenn auch nicht gänzlich. Dann sprang der Drell, die Asari warf die Tasche hinunter, wollte sich abstoßen doch ihre Beine gaben nach. augenblicklich begann sie wild zu fluchen, versuchte, sich zu entspannen und rollte nach vorn die Rampe hinunter.
    Im nächsten Moment hing sie in der Luft. Alles wirbelte um sie herum, sie hob die Hände vor das Gesicht, versuchte, entspannt zu bleiben.
    Jetzt!
    Sie sah den Boden, er raste auf ihren Kopf zu. Ihre Hände bewegten sich nach vorn, kaum dass sie Bodenkontakt hatten versuchte, sie sich abzurollen. Sie schlug auf, den Schmerz spürte sie nur gedämpft, wirbelte um die eigene Achse. Einmal, zweimal. Nach dem dritten Mal schlug sie so hart mit dem Arm auf, dass sie es noch über die Wirkung der Schmerzmittel spüren konnte. Dann lag sie. Stöhnte hörbar. Sie versuchte den Kopf zu heben, ihr Nacken knirschte.
    "Nereus? Würdest... Du mir mal aufhelfen?"

    17:05 Uhr

  6. #46
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra – Raumhäfen
    Flugverkehr unweit des Raumhafens
    17:03 Uhr


    Jetzt. Da war es. Die schwarzen Augen des Drell verengten sich. Sein verletzter Arm schmerzte. Die Kopfschmerzen donnerten. Der richtige Zeitpunkt wäre gleich gekommen um zu springen. Kain schaute sich nicht um. Der Attentäter blickte nicht zur Asari. Nereus hatte sich geschworen seinen Blick nach vorne zu richten. Dem brennende Land hinter sich gänzlich den Rücken zu zu drehen. Nein, er würde sich nicht mehr umdrehen. Sein Atem ging ruhig und rhythmisch, um dann plötzlich zu verstummen. Er löste seine Hand von der Stange an der Wand. Das gleißende Licht, welches von den spiegelnden Glasfassaden Nos Astras zurückgeworfen wurde, erfüllte beinahe den gesamten hinteren Teil des Transporters. Fasziniert von der Schönheit des Augenblicks, schritt Thalia voran. Noch während der Bewegung breitete der Attentäter seine Arme aus, empfing die Wärme und stürzte sich todesmutig in die Tiefe. Seine Füße verloren augenblicklich den Bodenkontakt, sein Körper hing in der Luft und für den Hauch eines Wimpernschlags schien die Zeit still zu stehen. Der raue Wind, welcher zwischen den Häuserschluchten kreischte, strich über seine grüne Schuppenpracht. In einem Moment der Orientierungslosigkeit blendete ihn das gleißende Licht. So schön es auch war, so sehr behinderte es ihn nun und viel zu spät erkannte er den Boden auf sich zu rasen. Instinktiv rollte der Akrobat sich seitlich ab. Sein Blickfeld verschwamm und kreiste wild umher. Nereus bildete sich ein die Kühle des Gebäudes zu spüren, als er über das halbe Dach wirbelte ohne so richtig der Herr über seine eigenen Gliedmaßen zu sein. Die Muskeln des Meuchelmörders spannten sich an, als er den Schwung seiner Bruchlandung nutzte, um sich zu erheben und wieder Boden unter die Füße zu kriegen. Mit ausgestreckten, fuchtelnden Armen rang Kain um das Gleichgewicht, während er die restlichen Meter über das Dach des Hotels stolperte. Immer noch tanzte seine Umwelt um ihn herum und mit aller Gewalt stemmte er die Füße in den Boden. Ein erschöpfter Schrei ging über seine Lippen als sich seine Zehenspitzen über den Rand des Daches schoben, er aber schlussendlich zum Stehen kam und somit dem tödlichen Absturz entging. „Bei den Göttern“, murmelte der Drell als er gezwungenermaßen hinabschauen musste, „Es kann auch nie etwas auf Anhieb funktionieren. Immer muss es derart spannend bleiben“. Für einen kurzen Moment blickten die pechschwarzen Augen gen Himmel dem Transporter hinterher, aus dem er gerade abgesprungen war. Die filigranen Finger des Todeskünstlers aktivierten sein Omnitool mit dem er die Laderampe des Gefährts schloss. Als sich das Gefährt dank des Autopiloten wieder in den Straßenverkehr eingliederte, seufzte der Assassine laut. Die Anspannung fiel nun allmählich angesichts des glücklichen Endes der Aktion von ihm ab.

    Es dauerte ein paar Sekunden bis Kain wahrnahm, dass sich noch mehr auf dem Dach regte. Scheinbar war seiner asarischen Pilotin die Landung ausnahmsweise nicht geglückt. Nun drehte sich der Drell um und tatsächlich formten seine blutverkrusteten Lippen ein kleines Lächeln als er Lyria dort liegen sah. Mit langsamen Schritten kam er auf das bläuliche Wesen zu.

    "Nereus? Würdest... Du mir mal aufhelfen?", waren ihre Worte.

    „Ihr Wunsch“, antwortete Thalia und reichte seiner Begleitung die unverletzte Hand, „ist mein Begehr.“ Als Lyria die Hilfe annahm, trafen sich die Blicke der beiden Außerirdischen und Kain erwischte sich dabei wie er immer noch ein Lächeln auf den Lippen trug. Langsam fing der im Körper einer attraktiven Asari gefangene weibliche Kroganer an ihm zu gefallen. Nur auf welche Art und Weise, wusste er im Moment noch nicht. „Das nächste Mal werde ich um eine angenehmere Ausstiegsmöglichkeit bemüht sein. Das versichere ich ihnen, Lyria“, meinte der Drell und klopfte sich etwas Staub von den Schultern als hätte dies bei seiner in Leidenschaft gezogenen Kleidung noch irgendeinen Nutzen. „Können sie alleine gehen?“



    Nos Astra – Raumhäfen
    Hotel „Caracas“
    Diplomatensuite der Hanar
    17:08 Uhr



    „Ich weiß einer Dame ihres Kalibers“, erklang die Stimme des Drell während er die Türkonsole bediente und das Panel anschließend von rot auf grün umsprang, „gebührt eine Unterkunft gehobeneren Standards. Ich hoffe dennoch, dass meine bescheidene Bleibe, zu überzeugen weiß.“ Mit einem Zischen setzte sich der Türmechanismus in Gange und öffnete den Weg in das Appartement, welches auf den ersten Blick im Vergleich zu den restlichen Wohnungen Nos Astras - entgegen der flapsigen Bemerkung des Mieters- luxuriös in der Ausstattung wirkte. Mit einer Handbewegung signalisierte der Gastgeber besagter Dame in seine vier Wände einzutreten. Nachdem sowohl die Asari als auch der Schuppenträger einen Fuß in die Wohnung gesetzt hatten, schloss sich die Eingangstür und Kain verriegelte diese auch umgehend. „Drogenbarone, Sklavenhändler, Gangsterbosse“, eröffnete der ehemalige Diplomat seinen Erklärungsversuch, „Sie alle steigen hier ab. Es schimpft sich Hotel, aber in Wirklichkeit würde ich es eher als ein Paradies für den Abschaum Nos Astras bezeichnen.“ Thalia machte eine Kunstpause eher er weitersprach: „Willkommen im Caracas.“ Daraufhin ging Thalia durch die Wohnung an Lyria vorbei ins Wohnzimmer und ließ per Omnitool die Vorhänge der riesigen Fensterfront beiseite schießen. Sofort durchfluteten grelle Sonnenstrahlen das zuvor abgedunkelte Appartement und gewährten den Anwesenden einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Direkt vor der Fensterfront blieb der abgekämpfte Drell stehen, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Ich kenne dieses Haus gut aus meiner Zeit beim diplomatischen Dienst. Die Hanar quartieren scheinbar immer noch ihre Botschafter hier ein, ansonsten wäre der Türcode wohl ein anderer gewesen", dachte der Attentäter laut nach. "Jedenfalls haben die Wände hier keine Ohren. Niemand stellt lästige Fragen“, fuhr Thalia fort als ein paar Skycars auf ihrem Weg zum Raumhafen relativ nahe am Fenster vorbeischossen, „Ruhen sie sich aus, Lyria. Die Treppe hinauf finden sie ein Bade- sowie auch ein Schlafzimmer“

    Die schwarzen Iriden huschten über die Häuserfassaden, suchten die Umgebung ab. Auch wenn es den Anschein erweckte sie seien hier sicher, wäre Kain nicht so töricht und würde dies auch glauben. Es hatte mal eine Zeit gegeben in der er auf Illium sicher gewesen wäre, doch diese war längst vorbei. Nereus wand sich von dem gläsernen Ausblickspunkt ab und zog seinen Mantel aus. Die Wunde unter seinem Kampfanzug fing wieder an zu pochen. Das durchlöcherte und verbrannte Kleidungsstück, welches wirklich schon bessere Tage gesehen hatte, segelte auf die Couch. Ungeachtet der Tatsache, dass sich Lyria noch im selben Raum wie er befand, öffnete der Assassine das Oberteil seines Kampfanzuges und streifte dieses ebenfalls ab. Der athletische Oberkörper des Todesboten kam mitsamt der unsäglichen Narbenpracht zum Vorschein. Es schien beinahe so als gebe es keine Stelle auf seiner Haut, die nicht eine Geschichte längst vergangener Todeskämpfe zu erzählen habe. Besonders die Innenseiten seiner Arme waren von alten Wunden gezeichnet, die teilweise nicht nur feindlichem Hasses entsprangen.

    Mit Argusaugen betrachtete der abgekämpfte Krieger die Wunde am linken Oberarm. In Gedanken versunken trat der Assassine daher nun selbst den Weg hinauf in die obere Etage an und bog direkt links in das einzige, aber dafür sehr große Schlafzimmer mit herrschaftlichem Bett ein. Ohne Umwege begab sich der Drell sofort in das angrenzende Badezimmer, welches wie der Rest der Einrichtung durch Stil und Moderne zu überzeugen wusste. Etwas zittrig von den Anstrengungen des gesamten Tages umklammerten Kains Finger die Griffe diverser Schränke und rissen einen nach dem anderen auf. Hier muss es doch irgendwo sei.... Ein lauter Seufzer war zu hören als die grünen Finger nun einen Kasten für Erste Hilfe ertasteten. Der Verwundete verlor keine Zeit und riss den viereckigen Behälter aus dem Schrank, kurze Zeit später durchsuchte er den Inhalt und fand glücklicherweise die richtigen Mittel zum Reinigen und Desinfizieren der Wunde. Auch ein wenig Verbandszeug befand sich in der Box. So machte sich Kain ans Werk und verzerrte kurzzeitig sein Gesicht zu seiner schmerzerfüllten Grimasse als die feingliedrigen Finger die Umgebung des verletzten Fleisches berührten. Die Wunde sah von außen relativ brutal aus und zog sich wie eine tiefe Furche von seinem Oberarm bis hin zum Ansatz seines Schulterblattes. Ungläubig schüttelte er den Kopf als er beim Reinigen der Wunde bemerkte, dass er diese aufgrund ihrer ungünstigen Lage nicht gänzlich alleine versorgen konnte. „Entschuldigen sie bitte Lyria, aber hätten sie einen Augenblick Zeit und könnten mir erneut das Leben retten?“, rief er durch die Wohnung und setzte sich auf den Rand der Badewanne.

    17:17 Uhr
    Geändert von Kain Thalia (10.02.2013 um 10:36 Uhr)

  7. #47
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Nos Astra - Raumhäfen
    Hotel "Caracas"
    Dach
    17:05 Uhr


    Mit den Worten „Ihr Wunsch ist mein Begehr.“ bequemte sich der Drell dann auch endlich, ihr aufzuhelfen. Um Neureus herum und hinter ihm flimmerte und verschwamm alles. Lyria blinzelte mehrmals. Lächelte der sonst so gefühlskalte Attentäter tatsächlich? Ja, doch. Er lächelte. Ihre Blicke trafen sich. Und, vielleicht lag es an den Schmerzmitteln, aber nun musste auch Lyria lächeln. War schon verdammt lang her, dass sie mit jemandem so eine Scheiße durchgestanden hatte.
    „Das nächste Mal werde ich um eine angenehmere Ausstiegsmöglichkeit bemüht sein. Das versichere ich ihnen, Lyria“, meinte der Drell und klopfte sich etwas Staub von den Schultern. „Können sie alleine gehen?“
    "Du mich auch, du Lurchattentäter." Sie hielt sich zwar etwas zittrig auf den Beinen, konnte sich aber zumindest alleine fortbewegen. Immerhin etwas.

    Nos Astra – Raumhäfen
    Hotel „Caracas“
    Diplomatensuite der Hanar
    17:08 Uhr


    „Ich weiß einer Dame ihres Kalibers gebührt eine Unterkunft gehobeneren Standards. Ich hoffe dennoch, dass meine bescheidene Bleibe, zu überzeugen weiß.“
    "Leck mich, Kain.", Lyria musste grinsen. Seit wann war der Kerl so humorvoll? Dann folgte ein Vortrag über das Gesindel, das hier normalerweise abstieg. Gefolgt von einem kurzen, wirklich sehr kurzen Ausflug in Kains Vergangenheit. Die Asari hörte mit einem Ohr zu während sie sich in der Wohnung umsah. Tatsächlich war dies wohl die luxuriöseste Wohnung, in der sie je gestanden hatte. Sie hatten den kleinen Eingangsbereich bereits durchquert und standen im Wohnzimmer. Die Pilotin blinzelte in das grelle Licht.
    Hier lebt nur der Abschaum Nos Astras, der weiß, wie er den restlichen benutzen muss. Während sie so dastand und den Drell musterte überlegte sie wieder, ob sie ihm von ihrem Zusammenstoß mit Pontos' Leuten erzählen sollte. Auf der einen Seite schien es wichtig zu sein, ihm mitzuteilen, dass sein ehemaliger Auftraggeber und Adoptivvater dichter hinter ihm her war als er vielleicht ahnte. Auf der anderen Seite hatte keiner von Pontos Leuten dieses Zusammentreffen überlebt.
    Ihre Gedanken wurden von dem unverhofften nackten Drell-Oberkörper unterbrochen, der plötzlich vor ihr Stand. Sie stand einfach still da und musterte all die Narben die Nereus vorzuweisen hatte. Durch die darunter liegenden Muskeln sahen sie fast aus wie Schlangen, die sich über dessen Oberkörper schlängelten. Einfach dastehen und mit den Augen den Narben folgen...
    Bis Kains ich in Bewegung setzte. Und Lyria zusammenzuckte.
    Boah. Diese Schmerzmittel hauen stärker rein als ich dachte. sie hatte völlig den Faden verloren, was sie gerade zu tun im Begriff gewesen war. Der Drell schleppte sich nach Oben, wo seiner eigenen Aussage nach Bad und Bett waren. Da die Asari zwar Verlangen nach beidem hatte, sich aber denken konnte dass der Attentäter nun zuerst das Bad benutzen würde, warf sie sich einfach auf das Sofa. So verdammt bequem...
    Ihr Kopf ruhte auf der Lehne, fiel auf die Seite und erblickte einen Spiegel.
    Hast auch schon mal besser ausgesehen. Ihre Klamotten starrten vor Dreck, der Kragen ihres Oberteils war übersät mit dunkelvioletten Blutflecken. Ihr Gesicht zierten zwei Narben, eine über ihr Muttermal und die Andere einmal senkrecht durch Ober- und Unterlippe. Dazwischen unzählige Flecken von Dreck und Staub. Seufzend erhob sie sich. Jetzt, wo sie drüber nachdachte, fühlte sie sich am ganzen Körper klebrig und verschwitzt. Sie stand vor dem Spiegel. Im nächsten Moment flogen Jacke und Oberteil auf die Couch. Nun trug sie nur noch die superleichte Pilotenpanzerung. Über ihre linke Schulter zog sich eine hellviolette Verfärbung. sie öffnete die leichte Panzerweste und lies sie zu Boden fallen. Ihr schlanker muskulöser Oberkörper glänzte vor schweiß. Wie eine eingeölte Gladiatorin stand sie da, übersät mit zahllosen blauen Flecken und Blutergüssen, allerdings konnte sie keine wirklich ernsthafte Verletzung ausmachen. Eigentlich ein Wunder, wenn sie daran dachte, was sie heute schon abgekriegt hatte.

    „Entschuldigen sie bitte Lyria, aber hätten sie einen Augenblick Zeit und könnten mir erneut das Leben retten?“ erklang plötzlich Kains Stimme von Oben. Lyria überlegte kurz, ob sie das ärmellose Hemd wieder überziehen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie hatte nicht wirklich Lust, das verdreckte und verschwitzte Ding nochmal anzuziehen. -Die Panzerweste war so konzipiert, dass man nach außen schwitzte, wenn auch Lyria das eingearbeitete Mikrofaserhemd irgendwie durchgeschwitzt hatte-. Außerdem dachte sie sich Wenn er sich einfach so vor mir auszieht, wieso sollte mir das etwas ausmachen? Zumal sie noch ihren BH trug. Und ihr Busen ziemlich flach war. Also schleppte sie sich einfach nach oben ins Bad. Ein verdammt geräumiges Bad. Der Drell saß auf der Badewannenkante und schaute sie an. Neben ihm stand ein geöffneter Erste-Hilfe-Kasten und er deutete auf eine Wunde an seinem linken Arm, die ihr eben nicht aufgefallen war. sie seufzte und setzte sich hinter ihn auf den Rand der Wanne. Tränkte eines der wollartigen Dinger, deren Namen sie vergessen hatte mit Desinfektionsmitteln und begann damit, die Wunde abzutupfen.
    "Die meisten Zucken oder fangen an zu jammern, wenn man das macht.", erinnerte sie den Drell. Und mit einem schiefen Lächeln fügte sie hinzu: "Außer natürlich man ist ein großer, böser Attentäter der verzweifelt versucht, seine arme, kleine, hilflose Asari-Pilotin zu beschützen." Sie hatte schon wieder eine Beleidigung im Mund, schluckte diese aber wieder herunter. Zuerst war ihr in den Sinn gekommen, dass er einen Mord von ihr verlangt hatte. Und dann das Bild, wie er im Gras kniete, die eigene Waffe auf seinen Kopf gerichtet.
    "Was bringt Jemanden dazu, sich so etwas antun zu wollen?", murmelte sie ihre Gedanken laut vor sich hin, während sie die Wunde reinigte.

    17:20 Uhr

  8. #48
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    17:18 Uhr


    Der Drell beugte sich auf dem Badewannenrand etwas nach vorne und stütze seine Ellbogen auf den Knien ab, um so mit den Händen seinen Kopf zu stabilisieren. Die schwarzen Augen starrten auf den gefliesten Boden, seine Finger strichen über den grünlichen Schädel. Man sah wie sein vernarbter Brustkorb sich mit jedem Atemzug hob und anschließend wieder senkte, wobei die einzelnen Bewegungen irgendwie schwerfällig wirkten. Ausnahmsweise zeigte Kain auch in diesem Moment nach außen hin, wie es um sein inneres Wohlbefinden stand. Der Assassine war gebrochen, verwundet und müde wie schon seit Langem nicht mehr und Thalia wusste ganz genau, dass das Aufrechterhalten einer unzerstörbaren Fassade gegenüber seiner Umwelt ihn noch weitere wertvolle Energie kosten würde. Dennoch durfte er sich nicht selbst hängen lassen. Die Häscher, welche draußen in der Dunkelheit lauerten, würden auch nur den kleinsten Anflug von Schwäche wittern und den Jäger in die Enge treiben, um sich für all die Leben, die er genommen hatte, zu rächen. Ein Tropfen Blut schlug auf dem Badezimmerboden auf und Nereus ließ sich von dessen Anblick verzaubern. Sein Blick folgte dem mystischen Verlauf des Lebenssaftes, der sich einen Weg durch die Fugen der Fliesen bahnte.

    Schritte. Lyria schien der Bitte von Kain gefolgt zu sein und eilte in das Obergeschoss der Suite. Kurz rieben die Finger des Drells über dessen geschlossene Augen ehe er sich zur Körperspannung zwang und der gebrochene Mann sich umgehend in den unerschütterlichen Attentäter verwandelte. Im nächsten Moment musste der ausgefuchste Schuppenträger sich jedoch erneut eingestehen, dass Lyria es wohl wieder geschafft hatte ihn zu überraschen. Nichtsdestoweniger brachte den kühlen Meuchelmörder die Tatsache, dass den Oberkörper der jungen Asari nur noch ein BH schmückte, nicht in Verlegenheit oder gar aus der Fassung. So hatte er doch in der Vergangenheit nicht nur auf Einsatzziele Jagd gemacht. Retrospektive waren aber seine Bettgeschichten eher auf ihn zugekommen, als dass er den ersten Schritt hätte machen müssen. Unfähig irgendwelche Zwischentöne in der Komposition, die die Wesen der Galaxie miteinander verband, wahrzunehmen, konnte der Drell sich seine Anziehungskraft auf das andere Geschlecht nicht emotional erklären. Lediglich rationale Vermutungen ließen ihn erahnen, warum ausgerechnet er meist auf starke oder gar kriegerische Frauen attraktiv wirkte. Letztendlich hielt Kain es für vergeudete Energie sich den Kopf über solch Fragen zu zerbrechen, würde er doch sowieso nie zu einer befriedigenden Antwort gelangen. Trotzdem war es nie sein Schaden gewesen, so würde er doch zu mindestens immer eine feindliche Amazone einem zerbrechlichen Püppchen für den Nahkampf in der Horizontalen vorziehen. Und genau aus diesem Grund öffnete für den Bruchteil einer Sekunde das Kopfkino seiner Fantasie die Eintrittspforte, um einen ganz speziellen Film mit Lyria und ihm in der Hauptrolle zu präsentieren. Thalia schob diese Gedanken sofort wieder beiseite und deutete auf die Wunde an seinem Arm, um wieder zurück in die Realität zu gelangen.

    "Die meisten Zucken oder fangen an zu jammern, wenn man das macht.", erinnerte Lyria den Drell. Und mit einem schiefen Lächeln fügte sie hinzu: "Außer natürlich man ist ein großer, böser Attentäter der verzweifelt versucht, seine arme, kleine, hilflose Asari-Pilotin zu beschützen."

    „Würden sie nur halb so scharf schießen, wie sie bissige Bemerkungen äußern, wäre ich gar nicht erst verwundet worden, Lyria“, konterte Kain trocken und regte sich nicht als seine Pilotin die Behandlung fortsetzte. Seine Augenlider schoben sich über die schwarze Leere seiner Augen, er versuchte den Fokus zu behalten. Die Miene des Drells blieb eisern, dennoch änderte sich seine Stimmlage minimal als er weitersprach: „Für Jekaterina hat es leider nicht mehr gereicht. Sie konnte ich nicht beschützen.“

    "Was bringt Jemanden dazu, sich so etwas antun zu wollen?", murmelte seine improvisierte Krankenschwester ihre Gedanken laut vor sich hin, während sie die Wunde reinigte.

    Diese Worte hallten noch einige Sekunden in den Ohren des Assassinen nach, wusste er auch nicht auf Anhieb was mit ihnen gemeint war.
    „Hass“, lautete die Antwort des Drell eher er nach einem weiteren tiefen Atemzug fortfuhr, „Ich habe grausame Dinge getan. Bin ich besser als Orkarr, Pontos, Silent?“

    Die Wunde brannte aufgrund der Desinfektion und doch spannten sich die Muskeln des Attentäters nur wegen des Fegefeuers in seiner Brust an. Die Anspannung ging beinahe in ein Zittern über. Jekaterina kam ihn wieder in den Sinn. Ihr schönes Lächeln, der wohlriechende Duft ihrer Haare, der Kuss, den sie ihm vor ein paar Stunden gegeben hatte. Die Wärme ihres Blutes an seinen Händen. Die Kälte, welche Besitz von ihrem Körper ergriffen hatte als sie starb. Nereus riss die Augen auf, er wollte die Tote nicht länger sehen. Er konnte es nicht ertragen, sein Kopf drehte sich zu seinen Armen hin. Die Narben auf seiner Schlagader, die Zeichen seiner Selbstverstümmelung, schrien förmlich nach ihm. Sie waren Ventil und Ausdruck all der aufgestauten Emotionen, die er nicht anderweitig entfesseln konnte und nur zu gern hätte er sie jetzt benutzt um sich des emotionalen Ballast zu entledigen.
    „Ich bin selbst ein Waise und habe dennoch Kinder ihrer Mütter beraubt“, erklang die Stimme des Drells, welche dieses Mal eine ganz ungewohnte Lage erreichte, welche beinahe schon verzweifelt und zu tiefst traurig klang, „Jedes einzelne Gesicht, jeder Schrei, jeder letzten Atemzug hat sich in mein Gedächtnis gebrannt“

    Kain erhob sich, da es ihn nicht interessierte, dass man noch einen Verband anlegen musste. Der halbnackte Drell drehte sich zur Asari um, die immer noch auf dem Badewannenrand saß. Die Hand des Drells legte sich auf sein Herz. „Wie kann solch ein Monster noch in den Spiegel schauen?“, brüllte Nereus beinahe und deutete auf den Badezimmerspiegel, „Ich sehe ein, dass ich eine Bestrafung für meine Taten verdiene und ich nehme diese auch an. Doch die Ohnmacht frisst mich auf, all meine Taten enden in Alpträumen.“
    Die komplette Wandschrankkonstruktion riss von der Wand und flog durch das geräumige Badezimmer, als Kain mit einem biotischen Angriff auf die Inneneinrichtung losging. Der abgekämpfte Krieger knickte im nächsten Moment ein und fiel erschöpft auf seine Knie, da diese Aktion in seiner momentanen Verfassung sehr an seinen Ressourcen zehrte. Seine Schläfe pochte und die Kopfschmerzen meldeten sich eindrucksvoll zurück. Mit der geballten Faust schlug er auf die Fliese unter sich.

    „Meine Sünde ist größer, als dass sie mir vergeben werden könnte“, meinte der Assassine und rang nach Luft während seine Stimme allmählich wie gewohnt emotionslos klang, „So trage ich wohl ein Mal der Schuld mit mir“


    17:31 Uhr

  9. #49
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    17:20 Uhr


    „Hass“, lautete die Antwort des Drell eher er nach einem weiteren tiefen Atemzug fortfuhr, „Ich habe grausame Dinge getan. Bin ich besser als Orkarr, Pontos, Silent?“, antwortete der Drell auf ihre Frage. Lyria war gezwungen, die mit Desinfektionsmittel getränkten Wattebällchen von der Wunde zu entfernen, als sich auf einen Schlag alle Muskeln des Drell anspannten.
    Einen Moment saß er reglos da, die Asari stützte sich nach hinten hin mit einer Hand ab, als ihr wieder schwindlig wurde. Dann bewegte sich Kains Kopf. Jetzt erst bemerkte die Pilotin die Narben auf den Unterarmen des Attentäters. die Schnitte waren zu regelmäßig als dass er sie sich in einem Kampf zugezogen haben könnte. Entweder handelte es sich um Folternarben oder...

    „Ich bin selbst ein Waise und habe dennoch Kinder ihrer Mütter beraubt“, erklang die Stimme des Drells, welche dieses Mal eine ganz ungewohnte Lage erreichte, welche beinahe schon verzweifelt und zutiefst traurig klang, „Jedes einzelne Gesicht, jeder Schrei, jeder letzten Atemzug hat sich in mein Gedächtnis gebrannt“ Dann rastete er auf. Im nächsten Moment sirrte die Luft vor Energie, der Raum wurde verzogen und der Spiegel zersplitterte. Der Attentäter knickte ein, krümmte sich auf dem Boden. Lyria hatte alle Mühe, nicht rückwärts in die Badewanne zu fallen. Dann beendete der Drell seinen wütenden Hassmonolog.
    Die Asari blinzelte, vor ihren Augen tanzten bunte Schatten. Sie war sich nicht sicher, ob es an den Schmerzmitteln lag oder... irgendetwas anderem. Gründe gab es genug. Sie schaute auf Nereus herunter, der auf dem Boden so klein und verloren aussah wie ein Neugeborenes. Lyria wusste nicht, ob sie Mitleid oder Abscheu empfinden sollte. Selbsthass war ihr völlig fremd. Verschiedene Personen ihrer Vaterfamilie hatten sie gelehrt, dass jeder seinen Platz im Universum hatte und auch die religiösen Schriften der Asari sprachen davon. Dann aber fiel ihr auf, dass sie zwar, wenn sie mit ihrem Pfad irgendwann unzufrieden war, noch mehr als genug Zeit hatte, sich in eine neue Richtung zu entwickeln, das aber auf den Drell nicht zu traf. Sie wusste nicht genau, wie alt Nereus werden würde, speziell wenn man seine Profession berücksichtigte, aber es war klar, dass sie ihn um ein vielfaches überleben würde. Dennoch schien es ihr verschwendete Energie, so mit seinem Schicksal zu hadern ohne etwas daran zu ändern.
    "Bist du dann fertig?" War dann auch alles was sie sagte. Dann erhob sie sich seufzend. "Sag bescheid, wenn du dich gewaschen hast." Sie musste sich mit einer Hand an der Wand abstützen, als sie auf die Badezimmertür zu hielt.
    Nicht gerade sehr taktvoll, Süße.
    Na und? Ich meine, was war das denn? erst hält er sich eine Knarre an die Schläfe, dann schwingt er große Reden, wie schlimm sein Leben doch ist. Und was ändert er daran? Nichts...
    Trotzdem.


    Sie blieb im Türrahmen stehen, legte Daumen und Zeigefinger auf ihre Nasenwurzel. Das Knurren ihres Magens machte sie darauf aufmerksam, woher der Schwindelanfall gekommen war.
    "Hör mal... Kain..." Was sollte sie nur sagen?
    "Wenn dich das Morden so ankotzt, dann mach doch was anderes. Mit deinen Fähigkeiten findest du doch bestimmt was. Agent, oder... Bodyguard oder so was." Sie lies die Hand sinken und schaute dem Drell in die Augen. Noch immer stützte sie sich mit einer Hand ab. "Wir alle haben unseren Platz im Universum, weißt du?"

    17:28 Uhr

  10. #50
    ME-FRPG only Avatar von Keel'o Vaelsha
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    <--- UWG – Raumkreuzer Progress
    2:30 Systemzeit


    Keel’o hasste das Blut kroganischer Riesenechsen. Es reichte ja nicht, dass ihm diese Rüpel die komplette Inneneinrichtung zerschlagen hatten, nein, einer dieser hirnlosen Muskelprotze musste natürlich noch seine Küche vollbluten – und an wem blieb es wieder hängen, die ganze Soße wegzuwischen? Keel’o schnaubte und setzte den Ultraschallwischer ein weiteres Mal an, um endlich die letzten Reste der getrockneten Lache zu entfernen.
    „Wir sind gelandet, Captain“, säuselte Eve und Keel’o richtete sich erschöpft wieder auf. Technologie hin oder her, Putzen war noch immer anstrengend. Zumindest, wenn man Hygieneansprüche wie ein Quarianer, wie Keel’o im Speziellen, hatte. Zügig verstaute er das Putzzeug wieder und legte sich auf dem Weg zur Luftschleuse wieder das Sakko an.
    „Ausgezeichnet. Besorg mir einen Termin bei der Zollbehörde, damit ich das Schiff anmelden kann und synchronisiere dich mit Zaks Systemen. Sobald er Neuigkeiten hat, will ich Wegpunkte haben, verstanden?“
    „Sehr wohl, Captain. Aufgrund einer erst kürzlich aufgehobenen Luftraumsperre kann es jedoch zu erheblichen Verspätungen und Wartezeiten im Nahverkehr kommen. Genauere Informationen liegen mir im Moment leider nicht vor.“
    Keel’o runzelte die Stirn. Wieso sollte jemand den Luftraum um den Raumhafen sperren? Schließlich zuckte er mit den Schultern und packte sich einen Rollkoffer, den er mit dem Nötigsten gepackt hatte. Es würde schon nicht so schlimm werden, dachte er bei sich, Illium war ja schließlich hohe Verkehrsaufkommen gewohnt und die erstklassigen Sicherheitsmechanismen würden ihr Übriges tun.

    Oh, wie falsch er doch gelegen hatte. Noch ehe er den ersten Schritt auf den zierlichen, beinahe fragil aussehenden Landesteg gesetzt hatte, hielt der Quarianer inne und ließ seinen Blick über die unter und vor ihm liegenden Wartebereiche jenseits einer großen Glaskuppel schweifen.
    „Keelah…“, stöhnte er bei dem Anblick, der sich ihm bot: tausende Menschen, Turianer, Asari und sonstige Spezies drängelten sich durch die Wartehallen des Raumhafens, welche sich nur wenige Hundert Meter von ihm entfernt befanden. Es war kein geschäftiges Treiben in den Massen, keine Hektik, mit der die Geschäftsleute und Reisenden unter ihnen von Flug zu Flug hetzten, sondern ein bloßes Gedrängel um den bequemsten Platz. Ihnen war anzusehen, dass sie warteten und das außerplanmäßig. Keel’o seufzte. Die Situation musste wohl doch schlimmer sein, als er angenommen hatte. Wie sollte er in dem Gewusel Megan finden?
    „Mister Vaelsha?“
    Er sah zur Seite und sah zwei Asari in Zolluniformen auf dem Steg zu ihm kommen. Beide sichtbar bewaffnet und eine von ihnen hatte ein Datenpad in der Hand. Dieser Anblick gefiel ihm ganz und gar nicht.
    „Das bin ich.“
    „Wir müssen Sie bitten, bis auf weiteres an Bord Ihres Schiffes zu bleiben und auf eine Freigabe der Zollbehörde zu warten“, eröffnete die Beamte direkt und tätigte ein paar Eingaben auf ihrem Datenpad.
    „Wie bitte?“, erkundigte sich Keel’o entrüstet und wandte jetzt seine gesamte Körperfront den beiden Frauen zu, „Sie wollen mir verbieten, Illium zu betreten?“
    „Es ist nur zu Ihrer eigenen Sicherheit, Sir.“
    „Ich bin erwachsen, danke. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Was ist hier bitte los?“
    „Es gab gestern einen terroristischen Anschlag auf einen Gebäudekomplex in den mittleren Ebenen, nicht weit von hier. Das Flugverbot ist zwar wieder aufgehoben worden, jedoch ist unser Nahverkehrssystem hoffnungslos überlastet, weshalb wir Passagiere im Moment nur in Schüben passieren lassen können. Zudem sind einige der Beteiligten der Polizei entkommen. Terrorwarnstufe Gelb ist ausgerufen worden, Sir, also bitte bleiben Sie vorerst auf Ihrem Schiff und leisten Sie den Anweisungen des Personals Folge.“
    „Ich bin geschäftlich hier und diese Geschäfte dulden keinen Aufschub“, protestierte Keel’o, während die zweite, bisher stumme Zollbeamte ein digitales Siegel an der Luftschleuse seines Schiffes anbrachte.
    „Das sind die meisten hier, Sir“, erwiderte die Asari trocken und hielt ihm das Datenpad hin, „ich brauche eine Unterschrift.“
    „Ich will mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.“
    „Der ist in einer Besprechung und im Moment nicht abkömmlich. Wenn Sie solange jedoch auf Ihrem Schiff verbleiben, meldet er sich umgehend bei Ihnen.“
    Keel’o brummte genervt. Es war in der Tat ein Unterschied wie Tag und Nacht: von Omega, wo er eine vergleichsweiße bedeutende Größe gewesen war und wo ihm die wenigsten etwas sagen konnten, wollten oder durften, nach Illium, wo er nur eine weitere Zahl zwischen den Zahnrädern hochmoderner Bürokratie war.
    „Ich weigere mich, eingekerkert in meinem eigenen Schiff darauf zu warten, dass Ihr wertloses System mit seiner Rolle klarkommt und es endlich gebacken kriegt, die Leute von hier wegzuschaffen!“
    „Wenn Sie sich weigern, unseren Anweisungen Folge zu leisten, müssen Sie ein Bußgeld in Höhe von fünftausend Credits zahlen und damit rechnen, dass ihr Schiff bis auf weiteres verankert wird. Der Flughafenbetreiber behält es sich außerdem vor, Zivilklage wegen Hausfriedensbruchs gegen Sie zu erheben“, betete die Zollbeamte den Standardtext herunter und rollte dabei sogar mit den Augen.
    „Ich will zu Ihrem Vorgesetzten.“
    „Ich sagte bereits, dass dieser im Moment nicht verfügbar ist.“
    „Keel!“
    Der Quarianer, welcher sich im Laufe der sich immer weiter zuspitzenden Konfrontation von Bürokratie und organisiertem Verbrechen der Beamten Schritt für Schritt angenähert und dabei die Hände langsam zu Fäusten geballt hatte, sah etwas verwundert an seiner Kontrahentin vorbei und erblickte Megan, die ihm wild winkend über den Landesteg gejoggt kam und eine Sporttasche quer um den Oberkörper umhängen hatte. War sie nicht auf ihr Schiff verbannt worden?
    „Ich sehe, dir gehen diese Sesselfurzer auch auf den Sack – oder was immer du da zwischen den Beinen hast.“
    „Ma’am?“
    Die Asari schien von Megans rüdem Auftreten kaum beeindruckt, aber dafür überrascht zu sein, überhaupt jemanden auf diesem Landesteg anzutreffen. Sie hatte eine ihrer Augenbrauen angehoben und musterte die Söldnerin nun eindringlich von oben bis unten. Die andere Beamte blickte schnell zwischen Keel’o und Megan hin und her, anscheinend befürchtend, die Situation könnte eskalieren – oder zumindest kompliziert werden.
    „Ganz ruhig, Miss Grenzer“, beschwichtigte die Söldnerin die Beamte, legte dabei jedoch einen äußerst selbstgefälligen Tonfall zu Tage, „Sie werden mich und meinen Freund nicht weiter belästigen müssen. Wir sind ja gleich weg.“
    Das glaube ich nicht, Ma’am“, erwiderte die Zollbeamte und lachte dabei kurz und entrüstet auf; sie schien die Frechheit, die sich ihr hier bot, nicht so recht glauben zu können und langsam schien es ihr auch zu bunt zu werden.
    „Ihr Vorgesetzter scheint da anderer Meinung zu sein.“ Megan hielt der Asari grinsend ein Datenpad hin, welches diese mit gerunzelter Stirn laß. Nach und nach hellten ihre Gesichtszüge auf und die Beamte warf einen kurzen, erschrockenen Blick zu Megan, ehe sie weiterlaß.
    „Ich dachte, der wäre in einer Besprechung?“, fuhr Keel’o die Beamten verärgert an, doch Megan antwortete an deren Stelle, wobei sie ihre Hände um seinen Arm schlang und sich an ihn drückte.
    „Als ob mich das interessieren würde… kennst mich ja.“ Zufrieden grinste sie und Keel’o schmunzelte ebenfalls.
    „Nun, Miss Fullner“, räumte schließlich die Beamte ein, krazte sich dabei hinter ihrem Ohr und nickte ihrer Kollegin zu, welche daraufhin das Siegel wieder entfernte, „ich schätze, ich kann Ihnen dann nur noch einen angenehmen Aufenthalt auf Illium wünschen.“
    Megan, die die Beamte zornig angefunkelt hatte, taxierte die Asari noch für ein paar Augenblicke, ehe sie an Keel’os Arm zog und sich mit ihm im Schlepptau in Richtung Wartehalle aufmachte.
    „Na los, hauen wir ab“, raunte sie und rempelte dabei die Beamte schroff an.

    „Wie hast du denn das hingekriegt?“, fragte Keel’o einige Meter weiter, noch völlig perplex darüber, was gerade geschehen war.
    „Ich habe sie bestochen“, gab Megan unverhohlen zu, als ob es etwas völlig normales wäre.
    „Die Zollbeamte eben?“
    „Nein, ihren Vorgesetzten… ihre Vorgesetzte. Herrgott, diese Eingeschlechterkacke da nervt mich, aber du weißt ja, was ich meine. Stelle ich dir übrigens in Rechnung.“
    „Natürlich“, lächelte Keel’o und betrat mit der Söldnerin über ein Terminal die gigantische Wartehalle. Sofort schlug ihnen der Lärm tausender Absätze entgegen, die über den Boden schritten, das Brimborium der zahlreichen Geschäfte, die Essen, Zeitschriften und anderen Kram an die Reisenden brachten und mittendrin noch die lauten Ansagen der Bahnhofsleitung, die über riesige Lautsprecher das Chaos zu koordinieren versuchte. In den Gesichtern der Reisenden zeichnete sich Ungeduld und Frust ab – Zeichen des stundenlangen Wartens, wusste Keel’o. Auch Megan schien bereits zu wissen, was hier los war, denn sonderlich überrascht war sie ob des Anblicks, der sich ihr bot, nicht gerade. Sie löste sich wieder von Keel’os Arm und schritt zu einem Treppengeländer, wo sie die Arme in die Hüfte stemmte und die Backen aufblies.
    „Also, wie kommen wir hier weg?“
    „Die Skycars können wir vergessen, genau so wie unsere eigenen Schiffe“, murmelte Keel’o und musterte eine große Anzeigetafel, die mitten unter das große Kuppeldach der Halle projiziert wurde.
    „Der Fußbus würde immer fahren“, überlegte die Söldnerin laut, „aber dann sind wir in vier Wochen noch unterwegs.“
    „Wir können einen der Lowtrains nehmen“, bemerkte der Quarianer und deutete mit ausgestrecktem Arm auf eine Zeile der Tafel. Um die verschiedenen Ebenen und die Bewohner der Handelswelt möglichst effizient miteinander zu verbinden, hatte man in Illium nicht nur auf Skycars – privat oder in der Hand diverser Taxiunternehmen – oder Shuttles gesetzt, sondern auch Zugstrecken verlegt, die zum Teil unterirdisch, zum Teil auf Viadukten verliefen und so eine schnelle Verbindung für viele Personen von A nach B garantieren konnten. Die Lowtrains waren solche Züge, die größtenteils die unteren Ebenen abdeckten, dabei jedoch aber auch den Raumhafen, die Märkte und andere, betuchtere Ecken des Planeten anfuhren.
    „Wieso klingt das nicht gut, so wie du das sagst?“
    Megan kam mit dieser rhetorischen Frage zu ihm und betrachtete ebenfalls die Anzeigetafel, wobei sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte.
    „Es ist vermutlich ein kleiner Umweg“, erklärte Keel’o, „wir müssen über die Unteren Ebenen fahren. Ich würde es nicht Ghetto nennen, aber dort ist es etwas wärmer und die Leute leben ein klein wenig anders. Den Glanz und Glamour der Skylines kriegt man von dort unten nur zu fassen, wenn man sich ganz weit streckt… wenn du verstehst, was ich meine.“
    „Illiums arme Schlucker leben dort“, fasste Megan zusammen und Keel’o nickte, „habe ich kein Problem damit. Schlimmer als Omega kann es nicht sein.“
    Der Infobroker lachte lauthals. Schlimmer als Omega war es wahrlich nicht, da hatte sie Recht. Dennoch stand es dem Quarianer im Moment ganz und gar nicht danach, sich zum einen durch diese hektischen Massen zu quälen, nur um im nächsten Moment durch die trockene Schwüle der unteren Ebenen zu stapfen, wo es vermutlich nicht recht viel gemütlicher war. Er wollte endlich festen Boden unter den Füßen, vielleicht eines ihrer alten Lofts, falls es das überhaupt noch gab und sich nicht schon längst irgendein anderer unter den Nagel gerissen hatte.
    Mit einem lässigen „Also, worauf warten wir?“ machte sich Keel’o mit Megan im Schlepptau auf zu den Haltestellen der Lowtrains. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Weg um einiges länger sein würde, als erst von Keel’o angenommen. Mit einem „Entschuldigen Sie?“ hier oder einem sachten Drücken dort schaffte es der Quarianer mit seiner Begleitung nur mühselig, sich zwischen den Massen der wartenden Passagiere hindurchzuquetschen. Nach einer Ewigkeiten schafften sie es dann jedoch, die Bahnsteige zu erreichen – oder zumindest in Sichtweite dieser zu geraten. Selbst diese, den ärmeren Schichten des Planeten vorbehaltene Zuglinie war von ungewöhnlich vielen Passagieren besucht und der Bahnsteig wahrlich geflutet. Keel’o seufzte resigniert und stützte sich auf dem Griff seines Rollkoffers ab.
    „Na, das kann ja noch ewig dauern…“, seufzte der Quarianer genervt und wischte sich über das Visier. Megan jedoch schüttelte den Kopf und zog ihn mit sich.
    „Hey, aus dem Weg! Verzieh dich, Platz da!“
    Keifend und nörgelnd drängte sich die Söldnerin rabiat durch die Massen und zog Keel’o dabei mit sich, bis die beiden schlussendlich direkt am Rand des Bahnsteigs angelangt waren. Gerade rechtzeitig, da sogleich der Zug einfuhr und die beiden nicht unweit von sich über eine Tür zusteigen konnten.
    „Feinfühlig wie eh und je“, scherzte Keel’o und griff an eine Stange über sich.
    „Pff, ich war als Frau in der Kampftruppe. Mit Feinfühligkeit ist da nicht viel“, erwiderte Megan kaltschnäuzig und blickte an ihm vorbei hinaus auf die vorbeiziehende Stadtlandschaft. An ihren sich verändernden Gesichtszügen konnte Keel’o erkennen, wie die Erinnerungen vor ihrem inneren Auge wie ein Film abgespielt wurden und das geistesabwesende, gedankenverlorene Lächeln sagte ihm, dass sie diese Zeit wohl sehr zu vermissen schien. Kurz darauf kam sie wieder zurück in die reale Welt, ins hier und jetzt, und die Söldnerin legte ihren Kopf mit einem Seufzen auf Keel’os Schulter ab.
    „Nostalgie?“
    „Mhm“, brummte die Söldnerin, sah jedoch nicht auf, „war ne klasse Zeit… good times.“
    Die Sonne schien jetzt nur noch sporadisch auf sie nieder und auf dem so auffällig blau geschminkten Gesicht führten die Schatten der Wolkenkratzer, die jetzt immer dichter beieinander standen, ihr abstraktes Spiel auf. Ihre Gesichtszüge verschwammen, ihre Nase etwa wirkte kleiner, als sie war, die zusammengekniffenen, fast geschlossenen Augen dunkler und eine Strähne ihres braunen Haars strich über die Backen, welche jetzt durch das Sonnenlicht einen fast orangenen Farbton angenommen hatten.
    „Kennst du noch jemanden von früher?“
    „Ein paar, ja. Die, die die Kurve gekriegt haben“, ihr Lachen klang verbittert, keineswegs fröhlich, „Jamal hast du ja schon kennengelernt. Er war nicht wirklich Teil der Truppe, aber er hat uns immer wieder mit den wichtigen Sachen versorgt: Ausstattung, Munition, Information. Wo wir auch hinkamen, Jamal hatte da schon was gedeixelt, dass wir besser gepennt haben, als die anderen, besser futterten, mehr duschen konnten. Dann gibt es da noch ein paar andere, aber das letzte Mal, als ich von ihnen gehört habe, ist schon Jahre her.“
    Sie sah noch immer starr gerade aus dem Fenster hinaus, fast so, als ob sie die Sonne niederstarren konnte. Ihr normalerweise bläulicher Lippenstift schimmerte jetzt violett, was ihr einen ungewohnten Anstrich verlieh. Keel’o kannte sie nur mit ihrem markanten Blau im Gesicht.
    „Familie? Kinder?“
    Megan sah auf zu ihm und lächelte, senkte dann ihren Blick jedoch wieder. Nach ein paar Sekunden erst blickte sie wieder zum Fenster hinaus, fast so, als ob sie ihre nächsten Worte jetzt sorgfältig gewählt hatte.
    „Ledig, keine Kinder“, antwortete sie knapp und dabei in einem Tonfall, der deutlich machte, dass das ein Thema war, über welches sie ungerne sprach. Keel’o beließ es dabei und unterdrückte das „Aber du hättest gerne welche?“, was ihm auf der Zunge lag. Eine merkwürdige Stille breitete sich zwischen beiden aus. Umso erfreuter war Keel’o darüber, dass die Ansage ihrer Station erklang.
    „Hier müssen wir raus“, sagte er und Megan nahm wieder ihre Tasche auf.
    „Wohin geht es denn jetzt eigentlich? Hast du einen Plan?“
    „Um ehrlich zu sein, nein“, erwiderte Keel’o und gähnte lauthals, „ich bin auch verdammt müde. Bis Zak etwas gefunden hat, sollten wir uns vielleicht irgendein Hotel suchen.“
    „Du willst jetzt pennen?“, fragte die Söldnerin ungläubig, als beide den Zug verließen und sich durch die Massen auf den Bahnsteigen zwängten.
    „Solange wir niemanden vom Netzwerk gefunden haben, können wir eh nur warten“, erwiderte der Infobroker mit zuckenden Achseln und schob eine Asari, die hektisch in ein Telefonat vertieft war, etwas schroffer beiseite, als er eigentlich gewollt hatte. Diese Enge ging ihm auf den Zeiger, gleichwohl er als Quarianer wesentlich schlimmere Verhältnisse gewohnt war, so war es doch schon zu lange her, dass er in den klaustrophobischen Verhältnissen der Flottille gelebt hatte.
    „Na dann suchen wir uns mal eine Absteige! Gibt die Teile hier ja bestimmt, wie Sand am Meer.“

    Es war einfacher gesagt, als getan. Seit nunmehr zwei Stunden tigerten die beiden durch die unteren Ebenen, von einem abgewracktem Motel zum nächsten, denn etwas besseres konnte man in dieser Gegend nicht finden, doch nicht eine einzige Schabracke hatte einen Platz für sie zu bieten. Es war eine Convention in der Stadt, irgendetwas mit Game und Port, was auch immer das in diesem Gamerslang zu bedeuten hatte, und es herrschte Hochbetrieb in der Tourismusindustrie. Keel’os Füße schmerzten mittlerweile unerträglich, er war hundemüde, hatte Durst und wollte sich nur noch ins Bett legen, um zu schlafen. Die letzten Stunden hatten viel Kraft geraubt und er brauchte die Ruhe. Dementsprechend dünn war sein Nervenkostüm mittlerweile.
    „Diese verdammte Ausgangssperre“, nörgelte Keel’o, „ich könnte jetzt in meiner Yacht liegen und mir in aller Ruhe im Fernsehen anschauen, wie diese Welt völlig durchdreht, während ich in meinem Bett einen heißen Kaffee trinke… aber nein, ich hänge hier herum.“
    „Jetzt komm mal wieder runter“, beschwichtigte ihn Megan, „der Laden dort drüben scheint noch etwas frei zu haben!“
    In der Tat, es war ein Motel, das in seinem Fenster ein Schild hängen hatte, das freie Betten umwarb. Dem Anschein nach war es eine Filiale einer größeren Kette, so protzig und überdimensional die Leuchtreklame oberhalb des Eingangs platziert war. Eilig betraten die beiden die Lobby, wo ein Salarianer geschäftig Papierkram verstaute.
    „Guten Morgen und herzlich Willkommen auf Illium“, begrüßte er das ungleiche Paar und lehnte sich mit verschränkten Armen auf dem Thresen ab, „Sie haben Glück! Ein einziges Doppelbett habe ich noch.“
    „Wir sind geschäftlich unterwegs. Haben Sie auch Einzelbetten?“
    „Oh, das tut mir Leid. Ich bin ansonsten völlig ausgebucht, die Con… Sie wissen schon.“
    Keel’o seufzte, ehe er ihm mit einem Nicken schließlich zu verstehen gab, dass sie dann wohl das Doppelbett nehmen mussten.
    Ohne große Worte zu verlieren, folgten die beidem den Salarianer, der ihnen von der Beschaulichkeiten und der simplen, aber funktionalen Schlichtheit seiner Unterkünfte vorschwärmte, während sie über eine Treppe in einen etwas längeren Gang gingen, der nach links und rechts immer wieder in etwas abzweigte, das aussah wie große Schlafsäle. Scheinbar waren sie ein eine Jugendherberge geraten.
    „Hier sind wir“, verkündete er schließlich, nachdem sie in einen der Schlafsäle abgebogen waren und dort vor etwas halt machten, was aussah wie ein riesiges Regal, das mit dutzenden Vorhängen verhangen war.
    „Kabine Einseinunddreißig ist Ihre. Entschuldigen Sie die Umstände, aber Einzelbetten sind komplett ausgebucht. Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“
    Und so war der Salarianer auch wieder verschwunden, während Megan und Keel’o etwas verblüfft und überrumpelt vor den Vorhängen stehenblieben. Etwas zögerlich zog die Söldnerin Nummer Einseinunddreißig beiseite und dahinter kam eine Kabine zum Vorschein, die schlichter nicht hätte sein können: sie hatte gerade einmal die Ausmaße der Matratze, die darin lag und nur von einer hauchdünnen Decke und einem kleinen Kissen bedeckt war, und verfügte ansonsten nur über ein kleines Regal zum Verstauen privater Gegenstände und ein Fach, das gerade groß genug war, um Keel’os Rollkoffer aufnehmen zu können. Wortlos starrten die beiden für einige Augenblicke auf den Anblick, der sich ihnen bot, ehe Megan als erste das Wort ergriff.
    „Es ist… schlicht.“
    „Ja… schlicht“, wiederholte Keel’o mit kratziger Stimme ihre Worte und die Söldnerin brach in leises Gelächter aus.
    „Was?“, fragte der Infobroker und kam nicht umhin, auch etwas zu schmunzeln.
    „Wir gehören doch echt geschlagen“, versuchte sie möglichst leise zu flüstern, um die anderen Gäste nicht zu wecken, „mit einem Mords Schiff vor Anker liegen, aber Hauptsache in dieser Kaschemme hier pennen. Oh Mann, ey.“
    „Ist mir jetzt auch egal, ich bewege mich keinen Zentimeter mehr“, brummte Keel’o und verstaute seine Sachen im Fach an der Seite.
    „Doppelbett? Will mich dieser Typ verarschen?“, flüsterte Megan wütend, die es sich in dem Bett bequem zu machen versuchte. Ihre Rüstung verstaute sie ebenfalls in dem Fach, das bereits jetzt hoffnungslos überfüllt war. Auch an ihr waren die letzten Stunden wohl nicht ganz spurlos vorbeigegangen, jedoch schien sie sich gut genug im Griff zu haben, um nicht gänzlich auszuflippen. Etwas, das Keel'o doch sehr verwunderte.
    „Das muss das absolut billigste vom Discount sein“, erwiderte Keel’o und legte sich neben sie ins Bett. Zumindest eine Hälfte seines Körpers, die andere lag jenseits der Bettkante und er musste sich zusammenreißen, nicht aus dem Bett zu fallen.
    „Hast du Platz?“ - „Nein.“ - „Warte, ich rutsche etwas.“ - „Aber pass auf…“ - „Ja, Moment.“ - „Vorsicht!“ - „Warte!“ - „Keelah.“ - „So, jetzt.“
    Es hatte sich nur marginal viel geändert, aber das war Keel’o jetzt auch egal. Er wollte nur noch schlafen und dieses ganze Theater hinter sich bringen. Rücken an Rücken lag er mit Megan in der Koje, die wohl sogar für quarianische Verhältnisse äußerst eng bemessen sein musste, und ließ die Ereignisse der letzten Stunden Revue passieren. Es schien ewig her zu sein, dass er mit Zak in dieser Gasse stand und dort die beiden Leichen begutachtet hatte oder mit Megan in den billigen Stripclub gegangen war, wo er schließlich von T-Bones Versteck erfahren hatte. Es schien alles schon so lang her und nun war er hier, auf Illium und auf der Jagd nach jenen, die das alles zu verschulden hatten. Er fühlte sich müde und ausgelaugt, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Es war Zeit, den Spieß umzudrehen und nun selbst in den Angriff über zu gehen.
    „Keel?“
    „Hm?“
    „Du bist in Ordnung.“
    „Du auch, Megan, du auch. Gute Nacht.“
    „Schlaf gut, Keel.“

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