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  1. #21

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    "Nichts zu danken."

    Murmelte der Quarianer leise während er Raya leicht auf den Rücken klopfte, ersticken brauchte er sie ja nicht. Er hatte sich seine Pilgerreise irgendwie ganz anderes vorgestellt. Doch hätte es noch viel schlimmer kommen können als es bisher gekommen war.

    "Ich weiß...du bist viel stärker als du dir selbst eingestehst."

    Es klang so unglaublich was Raya ihm erzählte. Doch deckte sich das mit dem was sie vorher zusammen gestammelt hatte und so schluckte der Pilger schwer, dass klang alles nicht sonderlich schön, geschweige denn nach etwas was man jemand wünschte.

    "Wieso sollte ich dich hassen? Du hast dich nur gewehrt, Kea gerettet und Jela gerächt. Ich bin sogar stolz auf dich...nicht jeder wäre so klug und stark gewesen sich zu befreien. Du trägst daran keine Schuld, Raya du hast damit nur schlimmeres verhindert. Ein Quarianer der Pilger gegen ihren Willen vermietet hat nichts besseres verdient. Besonders wenn er andere Quarianer tötet, hat er nichts besser verdient.Niemand wird dich deswegen anklagen."

    Das Raya sich gegen ihn lehnte überraschte Rumo doch hatte er rein gar nichts dagegen, es fühlte sich gut an.Auch wenn er es mehr dem Fieber zurechnete hatte sie gesagt, dass sie ihn auch mochte. Der plötzliche Themawechsel überrumpelte den Quarianer ein wenig doch brachte ihn die Kabelsache zum schmunzeln.

    "Dir beibringen wie man Kabel verlegt? Eigentlich hatte ich vor nicht die nächsten zwanzig Jahre auf Pilgerreise zu verbringen."

    Rumo lachte leise und warf wieder einen Blick auf sein Omnitool und war beruhigt das die Kühlleistung ihres Anzuges scheinbar aussreichte um ihre Körpertemperatur stabil zu halten.

    Vielleicht sollte ich mir noch ein paar medizinische Programme besorgen.Wenn sowas nochmal passierte wären, diese sicherlich praktisch.

  2. #22

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    "He!" So dumm und ungeschickt bin ich jetzt auch nicht!"Ich muss doch nur... das habe ich in paar Tagen oder Wochen gelernt, theorethisch weiß ich doch, wie es geht! Ich kann nichts dafür, wenn die Kabel mich hassen... als ich es... machen sollte, damals, hat mich ein Kabel für zwei Tage ausgeknippst... und danach hatte ich zuviel Angst, es noch mal zu versuchen."

    Jetzt hält er mich sicher für vollkommen unfähig... aber wenn die Ummantelung kaputt ist und ich ausgerechnet an die Stelle fassen muss und dieser verdammte Umweltanzug Strom so gut leitet...

    Raya seufzte leise. Ihr war etwas schwindelig - vielleicht durch den Blutverlust oder wegen des Fiebers - aber langsam fühlte sie sich etwas besser. Die Kühlung des Anzugs bewirkte anscheinend wirklich etwas. Und es tat gut - auch, wenn sie immer noch nicht so recht verstehen wollte - dass Rumo sie nicht für das, was sie getan hatte, hasste. Vielleicht hatte er ja sogar recht... vielleicht war es kein Mord gewesen, sondern...

    Er hätte mich erschießen können. Er hatte diese Waffe immer noch in der Hand, mit der er Jela erschossen hat. Ich... hätte vielleicht gar nicht anders reagieren können. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte er mich erschossen oder Kea oder Tori... ich habe nur... schneller reagiert als er...

    "Danke", murmelte sie schwach. "Für... für alles."

    Sie würde deswegen noch nicht ruhig schlafen, aber vielleicht würde sie es eines Tages wieder können.

  3. #23

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    Rumo lachte, er fand es richtig putzig wie sich Raya über seine nicht ernst gemeinten Zweifel aufregte. Der Quarianer lehnte sich mit dem Rücken die Wand seine Kapitänin noch immer ihm Arm, zurück.

    "Wir werden es ja bald herraus finden, ob es mit ein paar Tagen getan ist."

    Bin mal gespannt wie sie sich anstellt. Also die bisherige Leistungen sind doch schon ganz gut. Wenn sie wirklich noch anfängt, ein bisschen ordentlicher zu arbeiten, könnte Raya wirklich noch eine brauchbare Maschinist werden.

    "Dafür brauchst du mir nicht danken."

    Es war selbst verständlich gewesen ihr zu helfen und Rumo verstand nicht wieso die Quarianerin von dieser Umstand so überrascht war aber vermutlich lag es am Fieber und, oder am Blutverlust. Sollange Kea nichts mehr wollte als stumm in der Ecke zu stehen würde Rumo wohl eine noch eine lange Nacht bevorstehen.

  4. #24

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    Es war nicht immer leicht für sie gewesen. Als Tochter eines Paares, dass sich seinen Platz in der Gesellschaft mehr ermogelt als verdient hatte, hatte sie um Dinge kämpfen müssen, die andere als selbstverständlich kannten. Jeder Rückschlag hatte sie davon überzeugt, dass sie dazu gezwungen wurde, ebenso nutzloser Ballast für die Gesellschaft zu sein.

    Sie hatte ihren Eltern Vorwürfe für deren Einstellung gemacht, hatte sich mehr als einmal mit ihnen gestritten, und jetzt... jetzt war ihre Mutter tot und Raya fühlte sich elend.

    Und jetzt war sie hier, und niemand schien zu glauben, dass sie wirklich nutzlos war... keine Vorwürfe, keine Schuldzuweisungen... sie wurde einfach angenommen, ihr wurde ganz einfach verziehen... es war ein Gefühl von... Heimat, dass sie verwirrte und dass ihr doch so unwahrscheinlich gut tat.

    Und dann sprudelte es einfach aus ihr heraus, weil - so seltsam es sich auch anfühlte - sie das Gefühl hatte, dass keiner hier in ihr weniger sehen würde, als sie war.

    "Es ist... meine Eltern genossen keinen guten Ruf in der Crew. Sie sind mit etwas nicht ganz so wertvollem von ihrer Pilgerreise zurück gekehrt, und unser Captain hat sie trotzdem aufgenommen, weil... weil er einfach ein sehr großes Herz hat... Ich habe es erfahren, als ich... elf Jahre alt war. Und da wusste ich dann auch, warum... man über meine Eltern und... mich getuschelt hat. Ich wollte es besser machen... ich habe mich angestrengt, einen besseren Eindruck zu hinterlassen, aber ich bin einfach... vorbelastet. Ich hatte ständig Angst, dass ich... wie meine Eltern werde könnte. Ich habe meine Eltern geliebt, aber... ich wollte ihrem Beispiel nicht folgen. Aber ich habe Angst, dass es mir trotzdem passiert, weil... wenn ich versage... Aber ich bin nicht so! Ich kehre erst zurück, wenn ich etwas gefunden habe, das wirklich wertvoll ist. Ich will kein nutzloser Ballast sein."

    Du hälst mich doch nicht für nutzlosen Ballast, oder? Du hättest nutzlosen Ballast doch nicht... oder vielleicht doch, du hast so ein großes Herz, genau wie unser Kapitän... oder hast du es gemacht, weil...

    Ihre Gedanken rasten durch ihren fiebernden Verstand und hämmerten gegen ihre verschwitzte Stirn. Sie wollte den Gedanken nicht zu Ende führen, er machte ihr Angst. Noch nie, nicht einmal in knapp zwanzig Jahren... aus diversen Gründen, aber hauptsächlich, weil es sich nie ergeben hatte... und jetzt fing ihr Herz bei ein bisschen Nähe - die nichts zu bedeuten hatte, oder? - schon an zu hämmern... oder lag es am Fieber und der Erschöpfung?

    Aber sie wollte nicht, dass er wieder ging. Und das war so unglaublich selbstsüchtig von ihr, er musste schließlich auch seine Pilgerreise beenden und...

    Ihr schlanker Körper erbebte plötzlich, als ihr Tränen in die Augen traten, heiß über ihre Wangen rannen und leise Schluchzer ihre Schultern hoben. Sie weinte und wusste nicht einmal genau, warum.

  5. #25

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    Mit schweren Augenlidern, ließ er den Blick über das Quartier schweifen und legte den Kopf, leise seufzten in den Nacken. Es fehlte nicht mehr viel und er würde jetzt und hier einschlafen. Immerhin war er auch schon sicherlich seit mehr als zwanzig Standartstunden auf den Beinen und diese mehrfachen Schockmomente auf Omega und schließlich mit Raya waren alles andere als entspannend gewesen und dann noch dieses Zimmer, voller heimischer Geborgenheit.
    Es wirkte gerade so als hätte er niemals die Flottille verlassen,wäre niemals von daheim weg gewesen doch war dem Quarianer klar, dass diese Kajüte nur ein empfindliche Blase war, die zerplatze sobald man durch das Schott in der Wand nach draußen auf den Korridor ging.

    Rumo lauschte den Erzählungen von ihrem Geburtsschiff, ihrer Familie und den Lebensumständen dort. Solche Probleme hatte er nie gehabt. Seine Mutter war nie auf Pilgerreise gewesen, da sie als echte Ärztin viel zu wertvoll für das Schiff und dessen Crew gewesen war. Sein Vater hingegen hatte nie viele Worte darüber verloren, wie seine Reise verlaufen war und was er davon mitgebracht hatte. Das sein Vater irgendwas unter Wert mitgebracht haben könnte schloss er jedoch aus. Ein Mann der die Flottille seiner Familie offen vorzog, traute man auch nicht zu bei Pilgerreise versagt zu haben.

    Ganz im Gegensatz zu Ferris, der immer mit seinen Liebschaften mit verschiednen Arten, Abenteuern voller rasanter Kämpfe und technischen Errungenschaften prahlte. Rumos Lehrmeister war mit einem fast brandneuen Menschenfrachter zur Flottille zurück gekehrt, welche darüber hinaus noch mit Medikamenten, wertvollen Ersatzteilen und Lebensmittel gefüllt war . Schon allein gestellte war, dass ein ausergewöhnlich wertvolles Geschenk dar aber das Ganzen innerhalb nur eines Jahr zu vollbringen war ausergewöhnlich. Wenn er jetzt so im nach hinein darüber nachdachte hatte Ferris ihm nie erklärt, woher er das Schiff und die Vorräte her bekommen hatte, doch sowas interessierte die Flottille auch nur selten, wenn der Wert des Geschenkes stimmte.

    Das Leben vor meiner Pilgerreise war wirklich einfacher wenn ich zurück komme werde ich mich nie wieder über das Reinigen der Luftfilter beschweren...und nur noch doppelschichten Schieben.

    "Was haben deine Eltern mit dir zu tun? Was sagt der Wert, ihres Geschenkes über dich aus, Raya? Du bist du und deine Eltern sind eben deine Eltern. Wenn du dir von dieser Angst zu versagen, deine Pilgerreise und womöglich dein Leben bestimmen lassen möchtest, bitte."

    Der Quarianer nahm nun den Blick von Rayas Hinterkopf und betrachtete nachdenklich die Decke des Raumes, während seine rechte freie Hand vorsichtig ihren Unterarm streichelte.

    "Aber ich glaube deine Eltern wären jetzt schon stolz auf dich, dieses Schiff ist doch schon einmal ein guter Anfang, andere Pilger bringen so etwas schon zurück und finden ihren Platz auf einem anderen Schiff."

    Er hielt inne und fixierte den Hinterkopf seiner Mitpilgerin, hatte er sich gerade verhört oder hatte sie diese Aussage eben wirklich ernst gemeint?

    "Du bist kein Ballast..." Die Stimme des jungen Quarianers klang ungewöhnlich streng völlig im Gegensatz zu dem eher sanften Tonfall zuvor.
    "...und sage so etwas nie wieder!"

    Sie hält sich für Ballast... Nicht zu glauben so wenig Selbstvertrauen habe ja nicht einmal ich auf dem Schießstand... wenn so was überhaupt möglich ist... nun ja gelegentlich habe ich auch die Scheiben getroffen...die zwei Bahnen weiter...

    "Ich will dir mal vor Augen führen was du alles vollbracht hast worauf du Stolz sein kannst, seitdem ich dich kenne. Dieses Schiff hast du alleine repariert und bist mit ihm trotz eines kurz vor der Kernschmelze stehenden Antriebskern nach Omega gekommen. Hast es geschafft dir einen Maschinisten anzulachen der von deinen technischen Fähigkeiten recht beeindruckt ist, sofern man die hier herum baumelten Kabeln einmal außer acht lässt. Stiehlst dich einem Kroganer davon, rettest so ihm vorbei gehen mehrere Mitpilger und humpelst schwer verletzt, in dieser Keim verseuchten Omega-Atmosphäre bis zur Tehla und willst mir allen ernstes Erzählen ich soll dich für überflüssiges Ballast halten?Willst du mich beleidigen?"

    Rumo zuckte zusammen, und bis sich auf die Unterlippe. Das war jetzt überhaupt nicht seine Absicht gewesen...

    Super, Rumo... du lernst das erste Mal in deinem Leben ein Mädchen kennen dass dich scheinbar mag und nicht nur Wasserwerte oder irgendwas von dir repariert haben möchte und du Bosh´tet bringst sie zum weinen! Klasse gemacht.

    "Es...ähm...tut mir... Leid sollte ...ich irgendwas...Falsches gesagt haben.Ich wollte...doch...nur...dass es dir besser...geht...Oh Keelah...ich bin so schlecht...mit Worten und so was...wirklich, Raya...ich wollte dich wirklich nicht verletzen..."

    Mit fortlaufender Dauer von Rayas weinen, fühlte sich Rumo immer schlechter und schuldiger.

  6. #26

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    "Es ist nicht deswegen...", wimmerte sie. "Es ist weil, weil... ich weiß nicht... ich bin einfach nur..."

    Ich vermassele es, ich vermassele es schon wieder. Warum tue ich das? Ich bin doch...

    Sie hatte absolut keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Fieber sei dank konnte sie keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Und Rumos Nähe machte es auch nicht viel leichter. Aber sie konnte nicht wegrücken, dafür war sie zu schwach und... sie wollte es eigentlich auch nicht...

    Er hatte soviel für sie getan, und... und sie hatte einfach nur Angst, dass er sich in Luft auflösen würde, wenn sie den Körperkontakt unterbrach.

    Gleichzeitig fühlte sie aber auch bleierne Müdigkeit in sich hochkriechen, die ihre Glieder schwer machte und ihre Lider flattern ließ. Aber sie wollte nicht schlafen, sie hatte Angst davor, sich in ihre Träume hinein fallen zu lassen, denn... sie wusste nicht, was sie dort erwartete. Möglicherweise die toten Augen ihrer Mutter, Teenos, Kelos und Jelas... vielleicht auch die Erinnerungen an die widerlichen Berührungen des Menschen...

    "Ich geh ins Bett", murmelte Kea müde. "Wenn ihr was braucht, wisst ihr ja... wo... ich bin..." Die jüngere Quarianerin verließ leise das Zimmer.

    Raya blinzelte erneut, sie hatte die Abschiedworte gar nicht richtig mitbekommen, und sie wusste irgendwie, dass sie nahe daran war, einzuschlafen.

    Wach bleiben, Raya... wach... bleiben...

    "Ich... Omega ist ein Drecksloch... du bist das einzig gute, das mir hier... begegnet ist...", murmelte sie totmüde und spürte, wie ihr Kopf dabei seitlich gegen seine Schulter kippte. "... bereue es nicht... seltsam, oder...?"

    Sie unterdrückte ein Gähnen und betete zu Keelah und den Ahnen, dass sie jetzt nicht einschlafen würde.

  7. #27

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    Rumo wusste nicht was er tun sollte, mit überlasteten Antriebskernen und kurz vor der Explosion stehenden Generatoren kannte sich der Maschinist bestens aus und würde von sich behaupten sich von keiner dieser Situationen aus der Ruhe bringen zu lassen aber die weinende Raya im Arm zu halten brachte ihn an seine Grenzen.

    Wieso den dann?Ja warum de, jetzt spann mich nicht so auf die Folter.

    Die Situation war irgendwie so unreal, so unvorstellbar das ihn Keas Einwurf völlig aus den Gedanken gerissen wurde.Verwirrt betrachtete er den die junge Pilgerin und brauchte einen Moment bis er sich sammelte und eine Antwort formulieren konnte.

    "Ja... natürlich leg dich hin...morgen gibt es einiges zu tun."

    Rumos Blick folgte Kea bis diese die Tür hinter sich geschlossen hatte und somit die gesamte Aufmerksamkeit von Rumo auf seiner Patientin ruhte, die prompt auch mit ihrem leisen Gemurmel fortfuhr. Er hörte zwar die Worte doch das sie sich jetzt völlig an ihn lehnte beschäftigte ihn fast mehr noch nie war er einem anderen Wesen so nah gekommen und schon gar nicht einer so hübsche,sympatische und kluge Quarianerin.

    Sie mag dich...Sie mag dich, bei den Ahne, du bist drei Wochen auf Pilgerreise und du findest eine Quarianerin fürs Leben. Überleg dir genau was du jetzt sagst Rumo`Torim!

    "I...ich was...weiß...gar nicht ...was ich jetzt sagen soll, Raya..."

    Hörst du mir eigentlich manchmal zu?

    Rumo verfluchte seine innere Stimme und ihre ewige Rechthaberei, rang sich durch Raya die Decke über die Schulter zu legen und mit seiner freien HAnd völlig gedanken verloren über ihr Visier zu streicheln.

    "Aber ich...kann dieses...Kompliment nur zurück geben...du bist wohl das Beste was mir bisher auf der Pilgerreise und vielleicht überhaupt...passiert ist"

    Hör gefälligst auf hier herum zu stammeln wie ein kleines Kind.

  8. #28

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    "Aber ich...kann dieses...Kompliment nur zurück geben...du bist wohl das Beste was mir bisher auf der Pilgerreise und vielleicht überhaupt...passiert ist"

    Raya riss für einen Augenblick die hellazurfarbenen, leuchtenden Augen auf. Das beste... hast du das gehört, Raya'Teena nar Nessada...? "DAS BESTE!"

    Nur eine Sekunde später schoss ihr ein nächster Gedanke durch den Gedanke: Raya, du hast Fieber und fantasierst!

    Denn warum sollte jemand wie er jemanden wie sie...? Fast zwei Jahre Pilgerreise und nichts, was es wert war, einem neuen Captain als würdiges Geschenk entgegen gebracht zu werden. Sie suchte und suchte und suchte... und was sie fand war... ein Freund. Vielleicht sogar mehr... vielleicht sogar sehr viel mehr...

    Und er sieht mich nicht als Ballast, er sieht mich nicht als Ballast! Er hält mich nicht mal für eine schlechte Person. Und er hält mich für... für... jemanden, auf den man stolz sein kann... und für stark und...

    Ihre Gedanken rasten erneut durch ihren Kopf. Sie hatte nicht gewusst, wie sich so etwas anfühlte. Ihre Welt hatte aus der Angst bestanden, dass sie nicht genug sein würde, und dem darauf erwachsenen Drang, sich zu beweisen. Aber es hatte nie wirklich genützt, jeder Fehlschlag hatte ihr ihre wackelige Selbstsicherheit wieder genommen und jetzt...

    Konnte es sein, dass... dass er recht hatte? Sie hatte die Tehla repariert. Ein schrottreifes Schiff, dem man prophezeit hatte, dass es keine zwei Zentimeter mehr fliegen würde... Sie hatte den Kroganer ausgetrickst, sie hatte... Kea und Tori gerettet... Aber nicht Jela! Jela ist tot!... und jetzt war sie hier und... und...

    Und, das wichtigste war... das er der Meinung war, dass sie darauf stolz sein konnte. Und er war beeindruckt von ihren Fähigkeiten. Und die Kabel... siehst du, er hat doch was auszusetzen!... würde sie auch noch richtig verlegen...

    "Ich... ich... w-weiß nicht, ich...", stammelte sie.

    Das war so neu, so ungewohnt, und bestimmt fantasierte sie nur, wegen des Fiebers und der Infektion und... jetzt stammelte sie auch wie ein kleines Kind Unsinn.

    "Du... du bist..." - sie biss sich auf die Lippen - "ich meine, ich... w-will einfach nicht, dass du... w-wieder gehst... weil..." Sie schluckte. "... weil du auch... irgendwie... äh..., mir was... bedeutest... und..."

    Ich rede dummes Zeug, nur dummes Zeug, totalen Schwachsinn... ich meine, es stimmt ja, aber das klingt so wahnsinnig dumm, was ich da rede, und... und... ich vermassele es!

    Sie blinzelte, ihre Lider wurden erneut schwer und schienen auf einmal Tonnen zu wiegen. Sie war erschöpft, sie war müde, und je länger sie versuchte, wach zu bleiben, desto schwerer wurde es.

    "... so müde...", murmelte sie. "Ich... geh nicht weg... die Träume..."

    Mehr konnte sie nicht sagen, denn jetzt forderten Mudigkeit und Erschöpfung ihren Tribut und keine Anstrengung der Welt konnte den Schlaf noch fern halten.

  9. #29

    Standard

    Unzählige Gedanken schwirrten ihn durch den Kopf und irgendwo war Rumo froh das Raya nun schlief, da konnte er in aller Ruhe seine Gedanken ordnen. Der Quarianer legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und ging ihre Sätze gedanklich noch einmal Wort für Wort durch.

    Sie hängt an dir so wie du an ihr, Rumo.Das kann man jetzt nicht mehr abstreiten. Du solltest hier ihr bleiben, bei dem Schiff kann man eine zusätzliche Hand gebrauchen und sie ist schon niedlich...

    Rumo schmunzelte und genoss die wohlige Wärme von Raya und die ganze Behaglichkeit dieses wunderschönen Zimmers. Es war eigentlich viel zu schön um wahr sein, eine solche Artgenossin im schlimmsten Loch der Galaxie zu finden, grenzt an einem Traum.

    Und woher willst du ein Pilgergeschenk nehmen wenn du ihr hilfst? Seien wir doch mal ehrlich du kennst keinen Fall in dem zwei Pilger zusammen etwas mitgebracht haben.

    Der Maschinist grüblte angestrengt doch konnte er seiner inneren Stimme nur wieder recht geben. Er kannte keinen Fall davon was aber nicht hieß das es sowas noch nie gegeben hat. Die Flottille war riesig.Mehr als fünfzigtausend Schiffe auf dem mehr als siebzehn Millionen Quarianer lebten, da war es schlicht weg unmöglich jeden zurückkehrenden Pilger zu kennen. Geschweige den das die Noritas ein sehr unattraktives Schiff bei den zurückkehrenden Pilgern war.Wenn man die Wahl zwischen einem weit über 100 Jahren alten Wassertanker und einem modernen Schiff hatte zog man eben letzteres vor.

    Darüber mach ich mir Gedanken wen es soweit ist... Wie du meinst, Rumo.

    Der Quarianer gähnte und bei ihm würde es sicherlich auch nicht mehr allzulange dauern bis ihm die Augen zufielen. Mit einem letzten Blick auf seine Omnitool vergewisserte er sich das Rayas Fieber nicht gestiegen war und und rutschte in eine einigermassen bequeme Position, doch sein Bemühung wurde durch den Wunsch seine Mitpilgerin nicht unnötige zu bewegenoder gar zu wecken doch stark eingeschränkt aber schlussendlich saß er einigermassen bequem auf dem Bett. Mit Raya in den Armen wurde es sogar recht angenehm. So zupfte er nocheinmal ihre Decke zurecht, legte seine Arm vorsichtig um sie und schloss die Augen. Wie erwartet dauerte es nicht lange bis Rumo erschöpft aber ungemein glücklich einschlief.
    Geändert von Rumo`Torim nar Noritas (12.03.2010 um 11:38 Uhr)

  10. #30

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    Raya träumte.

    "Ich habe Angst davor... was, wenn ich da draußen sterbe? Ich werde ganz sicher sterben, ich bin keine Kämpferin! Warum kann ich nicht hierbleiben?"

    Die achtzehnjährige Raya schluckte. Gleich würde sie da hinaus gehen, sich von ihrer Crew, ihrem alten Leben verabschieden und... sie hatte keine Ahnung, ob sie das schaffen würde! Sie hatte diesem Augenblick entgegen gefiebert, diesem ersten Schritt ins Erwachsenenleben... aber jetzt, da er gekommen war, wollte sie nichts lieber, als die Nessada - ihr Zuhause! - niemals zu verlassen.

    "Raya, hör mir zu: Du wirst das schaffen. Du bist klug und stark, und ich weiß, dass du uns alle stolz machen wirst. Du bist doch mein kleiner Stern." Bei diesen letzten Worten brach Lori'Teena vas Nessadas Stimme. Raya fühlte sich mit einem Mal schuldig und sie nahm ihre Mutter in den Arm. Der Gedanke, dass es vielleicht das letzte Mal sein würde, jagte ihr einen Stich durchs Herz.
    "Und jetzt geh da raus, Raya. Alle warten schon auf dich."
    Raya nickte und schluckte die Tränen hinunter. "N... na gut..."

    Sie trat hinaus, aus der kleinen Kabine, in den Teil des Schiffes, der für Versammlungen genutzt wurde. Sie waren alle da, alle eintausendzweihundertsiebenundvierzig Crewmitglieder, selbst die Kinder und die Alten. Und alle sahen sie an.

    Raya konnte fast hören, was sie dachten... "Wird sie es besser machen als ihre Eltern?", "Wird sie es überleben?", "Wird sie als nützliches Mitglied der Gesellschaft zurückkehren?" All die Erwartungen, Raya konnte sie nicht ertragen, sie lasteten schwer auf ihr... denn sie würde versagen, sie würde schrecklich versagen...

    "Du wirst das schaffen, Raya. Du wirst überleben, ich weiß es", flüsterte ihr ihre Mutter zu.
    Sie näherten sich dem Kapitän der Nessada, der etwas erhöht stand...

    ... "Raya'Teena nar Nessada! Sie sind angeklagt, die Flotille durch einen Mord an einem anderen Quarianer verraten zu haben!"

    Das war kein Versammlungsraum mehr, es war ein Gerichtssaal. Und vor ihr standen die Mitglieder des Konzils und des Admiralitätsrats, sie konnte deren grimmige Mienen durch die Helme erkennen.

    Raya begann zu zittern.

    "Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?"
    "Ich... wollte nur... ich wollte nicht... es war..."
    "Sie hat zugelassen, dass ich erschossen wurde!", erklang eine Stimme neben ihr und ließ Raya herum fahren. Vor ihr stand Jela... sie blutete immer noch aus der Wunde an der Brust, durch die das Fleisch zu sehen war...
    "Es war... ein Versehen... ich wollte wirklich nicht... und es tut mir Jela, es tut mir so leid!"
    "Sie hat auch meinen Tod zugelassen!", schrie ein kleiner Junge, vielleicht acht bis zehn Jahre alt. Kelo. Raya starrte entsetzt in sein aufgerissenes, zerstörtes Gesicht.
    "Sie war nicht da, als ich sie brauchte! Darum bin ich jetzt tot!", hörte sie eine vertraute Stimme, die sie herumfahren ließ.
    Hinter ihr stand ihre Mutter, die nun langsam die Maske abnahm und ihre Tochter mit toten Augen ansah...
    "Sie hat mich getötet!", schrie Teno in diesem Augenblick.
    Raya schrie auf, als sie ihn sah... die toten gebrochenen Augen... das zersplitterte Visier des Helms... diese toten Augen, die sie immer noch anklagend ansahen, ungläubig...
    "Es ist nicht mehr nötig, das Sie sich verteidigen, Raya'Teena nar Nessada!", rief einer der Admirale. "Die Toten selbst haben Sie für schuldig befunden. Sie sind hiermit verbannt, Raya nar Tasi!"
    "Nein...", stammelte Raya. "Bitte...!"
    "Ich bin tot, Raya nar Tasi, ich bin tot, weil du mich ermordet hast!", stöhnte Teno mit einer Stimme wie aus dem Grab.
    Sie starrte in seine toten Augen... die sie anklagend anblickten, sie verurteilen...
    "NEIN! Bitte nicht, ich bin... nicht! NEIN!"


    "Nein, bitte nicht. Bitte! Nein, NEIN!"

    Raya fuhr schweißgebadet und mit wild hämmerndem Herzen aus dem Schlaf. Ihre leuchtenden, hellazurfarbenen Augen waren weit aufgerissen und irrten ziellos durchs Zimmer, ehe sie sich mit Tränen füllten.

    "Nein...", murmelte sie verzweifelt.

    Tag 6, 05:67 Uhr
    Geändert von Raya'Teena nar Nessada (11.03.2010 um 18:25 Uhr)

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