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  1. #11

    Standard

    >>>>> Märkte von Omega

    20.30

    Rumo war die Strecke von den Märkten bis hier her gelaufen und befürchtete schon Raya in einer Blutlache vor zufinden, darum vergeudete er auch keine Zeit damit ein wieder zu Atem zu kommen sondern trat sofort ein. Sein Herz raste und hoffte nichts schlimmes vorzufinden.

    "RAYA?" rief er in das vermeintlich leere Schiff, doch eine Antwort blieb aus genauso wie verräterische Blutflecken auf den Boden oder ein lebloser Körper. Sie war also noch nicht zurück gekehrt.

    Erst jetzt erlaubte es sich der junge Pilger sich einen Moment lang erschöpft hin zusetzen. Nur langsam beruhigte sich Rumos Atmung und Herzschlag, eigentlich wollte er sich einfach nur hinlegen, ausruhen und schlafen.

    Denk nicht einmal dran! Du hast noch einiges vorzubereiten! Wenn sie wirklich verletzt hier her kommt und du hast keine sterile Zone vorbereitet überlebt sie vielleicht die Wunde aber stirbt dann an der Infektion. Schlafen kannst du wenn sie zurück ist und der Kübel hier wieder fliegt!

    Wiederstrebend erhob sich Rumo und verdammte mal wieder seine immer Recht habende innere Stimme. Aber weder dieser Flur noch der Maschinenraum hatten die nötigen Vorraussetzungen für eine Notfallversorgung, geschweige den die möglichkeit sie in so kurzer Zeit sauber zu bekommen. Zuerst musste er einmal den Rest dieses Schiffes begutachten. Schwerfällig erhob sich der Quarianer und ging den Korridor entlang, der Blick in den Maschinenraum zeigte nur dass seine Drohne noch arbeitete und nicht versuchte dieses Schiff ihm Namen der Geth zu besetzen.

    Der nächste Raum den Rumo betrat war das Cockpit und wieder einmal verschlug ihm der Anblick den Atem. Nicht nur das überall uraltes Gerät herum stand, aber wieder einmal hingen hier die Kabel kreuz und quer.

    Wieso zu den Geth kann sie keine Kabel verlegen? Wären wir bei der Schöpfung der Geth auch so achtlos gewesen hätten wir bei ihrem Aufstand nur den Stecker ziehen müssen.

    Rumo seufzte und schüttelte den Kopf, er würde ihr einen Vortrag über Kabel und andere Leitungen halten, so konnte dass auf jedenfall nicht weiter gehen. Doch schied dieser Raum ebenfalls für die Versorgung einer Verletzten aus. So ging er weiter und betrat nun das Mannschaftsquartier, eng aber mit ausreichend großen Betten, die er wohl mit niemanden Teilen mussten, ein ungewohnter Luxus. Hier könnte man auch im Notfall auch Raya versorgen wenn sich nichts besseres finden lassen würde. Ohne sich weiter mit dem Quartier aufzuhalten öffnete er die nächste Tür und trat ein.

    Was bei den.... Das sieht aus wie Zuhause...

    Der Pilger konnte es kaum glauben erst ein Blick über seine Schulter erinnerte ihn dass er hier nicht an Bord eines Schiffes der Flottille war. Vorsichtig trat er näher an den aufwendig Geknüpften Wandteppisch heran, berührte ihn vorsichtig mit der Hand und ließ den Blick über die verschiednen Dinge in dem Raum schweifen.

    Das muss Rayaszimmer sein... sieht fast so aus als wäre ich nicht der einzige mit Heimweh.

    Es kostete ihn einiges an Überwindung hier nicht noch ein wenig herum zu stöbern aber es gab wichtigeres zu erledigen, entschlossen nickte sich selbst zu ließ die Tür hinter sich schließen und war kurz darauf wieder auf dem Gang und öffnete eine andere Tür. Er trat ohne weiter zu überlegen ein und stolperte über einen am Boden liegenden Kochtopf.

    "BOSH`TET NE KÜCHE!"

    Er war frontal aufs Visier seines Helmes gefallen und der Versuch die schmerzende Nase zu massieren blieb erfolgslos. Leise Fluchend stand er auf und trat diesen dreimal verdammten Topf durch die verstaubte Küche. Mit entsetzen traf er einen ganzen Stapel in der Ecke aufgetürmten Gerümpels welches Lautstark umfiel und auch noch einen weiteren Stapel in der selben Ecke mit umriss. Genauso schnell wie Rumo die Küche betraten hatte, hatte er sie wieder verlassen. Mit dem Rücken an die wieder geschlossne Tür gelehnt zuckte er bei jedem neuen Klirren in der Küche zusammen.

    Wenn es ihr auffallen sollte waren das ... ähm...omeganische Ratten...Gibt es hier überhaupt Ratten oder anderes Ungeziefer? Die haben doch bestimmt auch ihren Stolz...Rumo du hast wichtigeres zu erledigen, ein Reinraum fällt einem nicht einfach vor die Füße.

    Erst als das letzte Klirren etwas verklungen war wagte Rumo sich weiter zu suchen die letzte Tür des Korridors war einst wohl die Krankenstation und würde jetzt vermutlich genauso oft genutzt werden wie die Küche, nämlich nie. Doch als er die Tür öffnete und direkt vor einer zweiten stand runzelte der quarianische Maschinist die Stirn, sowas war doch höchstens bei Luftschleusen so... er stellte sich in den kleinen Raum zwischen den beiden Türen und jubelte, Reinräume fielen einem scheinbar doch vor die Füsse. Mehr oder weniger räumte Rumo den kleinen Tisch frei und bereitete seine medizinsche Notfallausrüstung zurecht. Jetzt fehlte nur noch Raya...

    Mit diesem Gedanken verließ er den Reinraum und ging den Korridor hoch und runter, es kam selten vor aber im Moment fehlte ihm schlicht die Konzentration zum arbeiten. Egal ob er die Umwandlungseinheit hatte oder nicht.

    "Ich bitte euch Ahnen... sorgt dafür das sie wohl behalten wieder hier her kommt..."

  2. #12

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    <<<< Omega; Die Straßen von Omega

    21:56 Uhr


    Raya betrat die Tehla – eigentlich fiel sie mehr hinein – und stolperte dabei über ein paar Kabel, die auf dem Boden lagen, wie… wie… Kabel.

    Ich hätte sie schön zusammenbündeln und abdecken sollen… aber seit der Sache auch der Nessada… ich…

    Raya fiel es schwer, zu denken. Die Schmerzen waren einfach zu stark. Sie biss sich auf die Lippen und versuchte, nicht laut zu schreien, aber… es war unmöglich, nicht zu schreien. Ihr traten Tränen in die Augen und nur Keas beherzter Griff bewahrte sie vor dem Aufprall.

    Raya versuchte, die Tränen weg zu blinzeln, ihr Sichtfeld war auch so schon eingeschränkt genug. Sie klammerte sich an Kea fest, die unter ihrem Gewicht wankte, sich aber tapfer auf den Beinen hielt.

    „Das ist ja… Raya, jetzt sag nicht, dass du ein komplexes Sicherheitssystem austricksen, aber keine Kabel verlegen kannst!“
    „Ich… tut mir leid…“, nuschelte Raya.

    Ich hör mich betrunken an. Dabei hab ich noch gar nichts getrunken. Noch nie. Wo ist… Rumo… er ist bestimmt weggegangen, was will er schon mit mir, ich bin… nur ein… das tut so weh, ich… schlafen, ich will schlafen…

    „Raya! Wenn du jetzt nicht wach bleibst, dann… dann…“
    „Was jetzt? Hat sie nicht etwas von einem… Rumo… erzählt?“

    Raya blinzelte und biss sich auf die Lippen, bis sie bluteten. Sie musste jetzt wach und bei Bewusstsein bleiben und bei klarem Verstand… bei mehr oder weniger klarem Verstand… und sie musste Rumo finden. Und diese Wunde…

    „Infektion. Infiziert sich… infiziert sich…“
    „Nein, wird sie nicht!“

    Raya schaffte es, mit Keas Hilfe, gerade mal bis ins Cockpit, ehe sie zusammenbrach. Es tat einfach furchtbar weh und sie wollte nichts lieber, als zu verschwinden und… und schlafen… am besten gleich tot sein…

    Nein! Ich will nicht sterben, ich bin viel zu jung zum Sterben! Ich bleib gesund, ich…

    „RUMO!“ Ihr verzweifelter Schrei ging beinahe in ihren Tränen unter. Ihre Wade brannte wie Feuer und die Angst vor einer Infektion hielt sie in festen Klauen gefangen.

    Sie wollte nicht sterben!

    21:58 Uhr

  3. #13

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    Rumo zuckte zusammen und rannte völlig panisch los.

    Das klingt nicht gut, gar nicht gut...Was mach ich wenn sie schwer verletzt ist? So von zwanzig Kugel angeschossen?! Sagen das meine Kenntnisse nicht ausreichen und wir vielleicht doch besser einen richtigen Arzt aufsuchen sollen?Oder nichts sagen und sie unter deinen Händen sterben lassen? HALT...Regel eins Ruhe bewahren. Verletzten lokalisieren, untersuchen und bergen...

    Der Schrei musste aus dem Cockpit gekommen sein und wenig rasende Herzschläge später stand der Pilger vor dem Cockpit, wenn man dieses Chaos so nennen wollte und was er da vor fand überraschte ihn doch erheblich.

    "RAYA..."

    Sein Satz blieb ihm im Hals stecken, verwirrt betrachtete er die beiden fremden Quarianerin. Entweder er hatte sich irgendwas eingefangen oder hier stimmte irgendwas nicht. Doch hielt er sich nicht mit Fragen auf sondern eilte der Verletzten zu Seite und ignorierte die Fremde oder Raya, da war er sich noch nicht völlig sicher. Ein kurzer Blick genügte dem Pilger um der ganze Sache etwas beruhigter entgegen zu treten, ein glatter Durchschuss, augenscheinlich nicht einmal den Knochen erwischt.

    Situation kannst du später klären...Regel zwei schnellstens für saubere Umgebung sorgen.

    Damit nahm er die Quarianerin vorsichtig auf den Arm und spurtete los. So gewandt wie möglich eilte er los und erreichte in Windeseile den Reinraum wo er die Verletzte zunächst einmal auf den Tisch ablegte. Zuerst hektisch begann er die bereit gelegten Utensilen zu durchwühlen.

    "Bei Keel´lah reiß dich zusammen," murmelte Rumo und griff nun zielsicher und direkt zu dem Universalantibotika.

    Regel drei Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen und deren Syntomen ergreifen.

    Es kostete ihn mehr Mühe mit seinen zitternden Händen die Schutzhülle von Kanüle, der Injektionsnadel abzuziehen als das Verabreichen selbst. Wobei seine Hände erstaunlich ruhig blieb, als er die Nadel in neben der Wunde in das Muskelgewebe seiner Patientin versenkte und den hochdosierten Antibotika verabreichte. Das andere Quarianerin mittlerweile nachgekommen war und leicht zitternd vor der Tür stand bemerkte Rumo nur am Rande. Er war vielmehr mit dem Untersuchen der Wunde beschäftigt, vorsichtig untersuchte er den Wundkanal , griff nach einer Pinzette und frimmelte einige schwärzliche Bröckchen herraus, welche er zunächst achtlos auf dem Boden fallen ließ. Fast beiläufig erschien Rumos bläuliches Mutlitool und scannte die verletzte Pilgerin.

    Regel drei Wundversorgung und Zustandsüberwachung.
    Wunde sauber... Puls niedrig, Blutverlust...Atmung flach, Anstrengung und Schockzustand... Fast alles bereit für das Medigel...Desinfektion...


    "Du da, festhalten!" warf er der an der Tür stehenden Mädchen an den Kopf und griff zu einer kleinen Sprühflasche. Es beinhaltete ein spezielles Desinfektionsmittel, es brannte höllisch Rumo hatte in dem erweiterten Notfallkurs die Aussage eines Marines gehört. Die eigentliche Schusswunde wäre nichts gegen über den Schmerze die dieses Zeug verursachte doch dafür konnte man sicher sein das eine Schusswunde wieder ordentlich verheilte und man nicht an der Infektion dahinsiechte. So hielt Rumo das verletzte Bein so gut wie möglich fest als er den Inhalt der Wunde auf und vorallen in der Wunde verteilte. Sekunden Bruchteile später ließ er die Dose fallen und stemmte sich gegen das Aufbäumen der verletzten. Doch mit der Hilfe der kleinen Quarianerin gelang es Rumo das schlimmste zu verhindern. Mit blutigen Fingern griff Rumo nun zu einer weiteren Spritze ohne Nadel und schaffte es auch das Medigel zu verteilen.

    "Regel Vier Anzug versiegeln, Atmung Herzschlag Puls und Temperatur beobachten.

    Mit dem seinem noch immer aktiven Multitool machte sich nun Rumo daran die Löcher im Anzug zu schließen, Multigel hatter er glücklicherweise genug dabei um zwei Flicken über die Löcher anzubringen und nach seinem Omnitool auch die hermetische Abrieglung zu reaktivieren. Gegen die noch immer verunreinigte Luft in dem Anzug konnte er nicht unternehmen... auser im Zweifelfall eine zweite Dossis Antibotika zu verabreichen.

    "Wer bist du und was ist mit Raya passiert."

    Mittlerweile hatte Rumo realisiert, dass die Fremde vor ihr stand und Raya vor ihm lag. Raya war größer als die Pilgerin vor ihm und trug eigentlich einen nicht so figurbetonenden Anzug, nun ja zumindest bevor sie das Schiff verlassen hatte. Auch wenn Rumo den neuen Kleidungstil von Raya ehrlich gesagt nicht unvorteilhaft fand, doch wollte er irgendwie den Grund dafür erfahren was die Verteidigung einer solchen Raumstation mit engen, jede Kurve betonenden Anzügen zu tun hatte...

    Liegt es an meinem Umweltanzug oder ist es hier plötzlich so warm.

    Rumo hob den Blick zu der fremden Quarianerin was die ganze Sache nicht wirklich besser machte doch viel es Rumo leichter den Blick verlegen auf die Tür zu richten als auf Raya oder die Fremde direkt.

  4. #14

    Standard

    Tehla; Reinraum

    NEIN! Mach es weg, mach es WEG! Als Rumo ihr dieses brennende Brennzeug auf die Wunde sprühte, bäumte sie sich auf und verbiss sich in allerletzter Sekunde einen Schrei. Danach wurde es Sekunden lang schwarz um sie, ehe sie Rumos Stimme wie durch einen dämpfenden Schleier hörte...

    "Wer bist du und was ist mit Raya passiert."

    Sie blinzelte und bemerkte kaum, wie die Schmerzen langsam nachließen. Sie hörte Kea antworten.

    "Ich bin... Kea. Kea'Nevas nar Rayya... Ich hab ihr nichts getan, wirklich! Sie wurde angeschossen, als wir... geflohen sind."

    Raya fühlte sich verpflichtet, auch etwas zu sagen. Auch, wenn sie immer noch flach atmete und verschwitzt war.

    "Rumo... ich habe nicht mit verteidigt... da war dieser Kroganer, und ich hab seine Schrotflinte... kaputt gemacht und bin weggelaufen..." Sie holte tief Luft, weil sprechen Kraft kostete. "Und dann war da dieser Batarianer, der hat mich... ich war so dumm... und dann war Teno da. Dieser bosh'tet, dieser Verräter... ich kannte ihn von früher, von der Nessada... ich hab gedacht, dass ich ihn kenne... aber dann hat... hat er mich vermieten wollen, aber wir sind entkommen, weil ich... die Sicherheitssysteme ausgeschaltet habe... Tori, Kea, Jela und ich... und... Jela wollte... wollte Teno bestrafen, aber er hat sie umgebracht. Und dann... dann hat er mir... er hat meine Mutter getötet! Und dann... dann... dann ist es einfach passiert, ich hab... er war auf einmal tot, ich hab... und dann..."

    Es sprudelte einfach alles aus ihr heraus. Sie hatte keine Kontrolle mehr darüber und wollte einfach, dass ihr jemand sagte, dass sie nicht böse war, dass sie nicht genauso schlecht war wie Teno.

    "Sie war so unter Schock deswegen, dass sie nicht mehr rechtzeitig in Deckung gehen konnte, als uns Tenos Schläger erschießen wollten", erklärte Kea leise. "Aber es war wirklich schlimm... ich bin froh, dass ich... und das verdanke ich ihr..."

    "Warum müssen immer alle sterben?", wimmerte Raya, deren Schuldgefühle sie jetzt wieder einholten. "Meine Mutter, Jela... Teno..."

    Er wird mich jetzt hassen. Ich weiß es! Alle werden mich jetzt hassen!
    Geändert von Raya'Teena nar Nessada (08.03.2010 um 14:43 Uhr)

  5. #15

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    Rumo tat es seelisch wohl mindestens genauso weh wie es Raya schmerzte. Ihr Aufbäumen und Schreien war für den Pilger, wie mit einem rostigen Nagel über eine Tafel zu kratzen, umso dankbarer war er als es aufhörte und seine Kapitänin wohl in Ohnmacht gefallen war.

    Der Quarianer fixierte die Fremde durchdringend doch nickte er schließlich, wieso sollte sich jemand die Mühe machen dieses Schrotthaufen zu klauen und Rumo konnte sich nicht vorstellen, das dieses halbe Kind etwas mit der Rayas Verletzung zu schaffen hatte.

    "Rumo`Torim nar Norritas. Ich danke dir das du Raya hier her gebracht hast.Ich nehme an du kannst es auch nicht erwarten hier zu verschwinden, oder? Es wäre...das Mindeste was wir für dich tun können."

    Nun begann die Verletzte vor sich hin zu plaudern und Rumo lauschte aufmerksam. Es klang nach vielen schlimmen Dingen in dennen er nur ein lächerliches Teil für einen guten Preis erstanden hatte. Der Quarianer wusste nicht so recht was er tun sollte so wischte er sich die HAndschuhe sauber und ergriff recht unbeholfe die Hand von Raya und tätschelte sie so gut wie es ihm möglich war.

    Kleines du stehst sowas von unter Schock du solltest dich ausruhen...und mir alles in Ruhe und ganzen Sätzen nochmal erklären.Aber wenn nur die Hälfte davon wahr ist...bist du viel stärker als ich dachte.

    Die Erklärung von Kea ließ Rumo zwischen den beiden Quarianerin einen schnellen Blick wechseln.

    "Was mich nicht verwundert... ihr scheint ja einiges durch gemacht zu haben...Kea. Ich möchte zunächst ein Auge auf Raya haben dann baue ich die Umwandlereinheit ein und wir sind weg von Omega."

    Rumo wischte sich die Handschuhe nochmals sauber während er sich direkt über Raya Visier beugte und zunächst über ihre Visier streichelte und anschließend einen Finger vor seinen Transmitter legte.

    "Ganz ruhig...erhole dich erstmal, du hast dich befreit und darüber hinaus Kea gerettet. Du lebst, dass ist entscheidend dafür danke ich den Ahnen, Raya.Ich hätte das nicht geschafft..."

    Rumo lächelte noch immer Augenkontakt haltend auch wenn sein Gesicht verborgen war sollte sie sehen, das er ihr keine Schuld gab was passiert war.

    "Wo hast du deine Vorräte? Du musst jetzt viel trinken und dann bring ich dich in dein Zimmer, wo du dich erst einmal ausruhst wirst.Keine Widerrede ich bin hier der Sanitäter!"

  6. #16

    Standard

    22:09 Uhr

    Warum hasst er mich nicht? Ich bin doch... ich habe... das habe ich nicht verdient...

    Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, also reagierte sie mit den Tränen, die niemand sehen konnte. Erst nach einiger Zeit beruhigte sie sich wieder und konnte auf seine Fragen antworten.

    "Frachtraum... neben der Tür... die Kisten...", murmelte sie.
    "Soll ich die Vorräte schnell holen...?", fragte Kea vorsichtig.

    Es war dunkel im abgesperrten Teil des Schiffes. Raya folgte, mit aufgeregt schlagendem Herzen und kichernd, ihrem Spielgefährten. Sie mochte Kelo... er war lustig und zeigte ihr immer so tolle Sachen. So wie jetzt auch!

    "Wann sind wir da?", fragte das Mädchen den Jungen.
    "Bald! Wart's ab, das ist voll lustig!"
    "Kelo...? Wenn Mama mich hier sieht..."
    "Hast du jetzt Schiss?"
    "NEIN!" Sie hatte keine Angst. Sie war schließlich schon acht Jahre alt und sozusagen fast erwachsen!
    "Dann komm jetzt, Raya!"

    Sie gab es auf, aus ihm heraus kitzeln zu wollen, was er vorhatte, und sprang über einen Haufen Kabel, die sich durch die Abdeckung schoben... das war so aufregend! Sie wurde ungeduldig und wollte Kelo schon wieder fragen, wo sie hin gingen, als der Junge schließlich stehen blieb.

    "Wir sind da, Raya!"
    "Ich seh nichts."
    "Du musst auch den Deckel abnehmen, durch das Visier sieht man eh nichts."
    "Kelo... Mama sagt, wenn ich den Helm abnehme, werde ich krank..."
    "Dann eben nicht. Aber dann siehst du es auch nicht!"
    "Ich... oh... na gut..."
    Aber wenn ich krank werde, musst du mich wieder gesund machen, Telo!

    Sie fummelte an den Verschlüssen herum, bis die Maske ihr in die Hand fiel. Sie hielt sofort die Luft an - sie wollte die bösen Bakterien nicht einatmen, die krank machten. Ihre Augen weiteten sich, als sie das riesige, still gelegte Terminal sah.

    "Kelo... was ist das?", zischte sie begeistert.
    "Die Nessada hat früher den Turianern gehört. Die haben damit gekämpft und so. Und das da ist der... Gefechtssimulationscomputer. Ich hab rausgekriegt, wie man den anmacht!"
    "Du lügst doch!"
    "Würde ich nie machen! Neli hat ihn gefunden, und Neli lügt nie!"
    "Aber Neli ist auch schon groß! Die geht bald auf diese... Pilgerreise, die kan das!"
    "Ja, aber sie hat mir gesagt, wie ich's mache! Schau hin!"

    Kelo ging zu dem großen Terminal hin und fummelte ein bisschen daran herum. Aufflackernd erwachte es zum Leben. Der Display zeigte ein verwirrendes... Dings aus bunten Linien und Figuren...

    "Keelah!", entfuhr es Raya.
    "Ist voll lustig, oder?", grinste Kelo. "Und jetzt pass mal auf! Ich kann machen, dass die sich bewegen!"
    "Was... bist du sicher?"
    "Klar! Wenn man weiß, wie das angeht, kann man alles!"
    Moment, das stimmt nicht! Ich üb schon lang an Computern und...
    "Kelo, nein! Mach's nicht!"
    "Stell dich nicht so an, Raya, da passiert schon nichts!"

    Er fummelte ein wenig an den Knöpfen rum und dann...
    Raya sah Rot und Blau, und Kelo flog durch die Luft. Er landete auf dem Boden und lag still. Raya hastete zu ihm und rüttelte an seinem Arm.

    "Kelo? Wach auf, steh auf, komm! Mach keine Spielchen!"
    Kelo wollte nicht.
    "Kelo, du
    bosh'tet, du sollst dich bewegen!"
    Da sah sie sein Gesicht. Es war irgendwie ganz komisch, gar nicht mehr richtig da...
    "KELO! Nein!"


    "NEIN! Warum müssen immer alle sterben? Kelo!"

    Raya blinzelte heftig, ehe ihr bewusst wurde, dass sie sich nicht im abgesperrten Teil des Schiffes befand und dass sie längst keine acht Jahre alt war. Ehe Rumo irgendetwas tun oder sagen konnte, hatte sie seinen Arm gepackt und sich daran festgeklammert.

    "Ich will nicht schlafen!", murmelte sie verzweifelt. "Ich träum doch nur vom Tod!"
    Geändert von Raya'Teena nar Nessada (08.03.2010 um 15:35 Uhr)

  7. #17

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    Rumo nickte der kleinen Pilgerin zu. Er packte seine Medikamente und Utensilien wieder ein.Anschließend nahm der Quarianer seine verletzte Kapitänin auf den Arm.

    "Ich bitte dich darum, bring sie dann gerade zur Tür gegenüber, des Reinraums und durch das Mannschaftsquartiere hindurch. Du solltest auch was zu dir nehmen und wenn du müde bis noch sind alle Bette unbesetzt.Ein wenig Ruhe wird dir sicherlich auch nicht schaden."

    Mit diesen Worten trug der Maschinist seine Kameradin aus dem Reinraum und brachte sie in ihr eignes Quartier, wo er sie in ihrem Bett legte, zudeckte und einen besorgten Blick auf sein Multitool warf.

    Hmm, die Temperatur steigt... Bei der Luftverschmutzung auch kein Wunder...ich hoffe nur es wird nicht schlimmer...

    Rumo selbst blieb am Lager der Mitpilgerin sitzten und hielt ihr noch immer die Hand. Er konnte nichts weiter tun als warten und das machte ihn verrückt, als Raya begann ein sehr verstörendes Selbstgepräch zu führen, wurde Rumo schlecht und warf abermals einen Blick auf sein Omnitool.

    Jetzt ist es Fieber...wenn es weiter steigt muss ich mir was einfallen lassen...Der Umweltanzug...wäre ein Anfang...

    Einen Moment löste er seine von ihrer Hand und begann auf seinem Tool herum zu drücken. Wenig später hatte der Maschinist die Kühlung von Rayas Anzug fast bis zur Maximum erhöht, es würde nicht viel ausmachen aber im Moment das Beste was ihm einfiel.

    Nein... nicht Fantasieren...das ist schlecht...wirklich schlecht. Hör bitte damit auf...Warum ihr Ahnen... erst schickt ihr sie hier her zurück und jetzt lasst ihr sie in meinen Obhut sterben...

    Der Maschiniest ergriff wieder unbeholfen die Hand seiner Begleiterin. Er fühlte sich schlecht, begann zu zittern und verfluchte sich nicht mehr tun zu können als zu warten.Er wollte sie nicht verlieren...und er wollte nicht auf einen Zuschauerrang degradiert sein. Irgendwas musste er doch tun können...

    "Raya...bitte lass mich nicht alleine...ich brauch dich hier..."

    Rumo wäre zurück gewichen hätte Raya ihn nicht fest am Arm gepackt und ihm tief in das Visier geblickt. Zwar wusste der Quarianer nicht recht ob es angemessen war noch ob es von seiner Gegenüber gewünscht war, dennoch umarmte er sie zögerlich und unsicher.Auf sowas hatte ihn niemand vorbereitet dennoch ruhte nun sein auf ihrem Visier.

    "Du musst nicht schlafen... nur ausruhen...ich bleibe bei dir bis es dir besser geht. Versprochen.Wenn Kea kommt trinkst du erst mal was dann geht es dir bestimmt besser."

  8. #18

    Standard

    "Ist gut...", murmelte sie schwach. "Mach ich..."

    Sie kämpfte gegen die Müdigkeit an. Sie wollte nicht schlafen, durfte nicht schlafen. Sie wollte nicht träumen. Früher hatte sie schöne Träume gehabt... von glücklichen Tagen auf der Nessada... aber jetzt...

    Wach bleiben, Raya! Bleib wach!

    "Ich lass dich nicht alleine...", murmelte sie schwach. "Aber geh nicht weg, ja? Bitte?"

    Was... nicht wegdriften... wach bleiben! Ich bin zu jung zum Sterben! Ich... ich will nicht... geht weg, geht weg! Was jetzt, ich... reden... was sagen... irgendwas...

    "Ich... hab Angst. Ich will noch nicht sterben. Ich werde doch nicht sterben... oder?"

    "Äh... Rumo?", hörte sie Keas Stimme. "Wo soll ich das hier hinstellen? Ich will... ja nichts kaputt machen und..." Kea trat näher heran. "Sie wird doch wieder, oder?"

    "Mir geht's... gut." Stimmt nicht, mir geht's NICHT gut... wem mache ich hier was vor, ich... will nur... nein, nicht schlafen, Raya! Wach bleiben!
    "Äh... kann ich sonst noch irgendwas tun...?", fragte Kea unsicher.

    Raya beachtete sie nicht, sie damit beschäftigt, einen neuen... einigermaßen sinnvollen... Satz zu formulieren.

    "Ich wusste gar nicht, dass... du sowas kannst...", murmelte sie. "Leute verarzten... du bist ja ein echtes... Multitalent."

    Ich bin halb tot und mache ihm Komplimente... NEIN, nicht halb tot... ich lebe noch... ich werde nicht sterben... will nicht... Raya, du krepierst jetzt NICHT! Du hast Teno nicht überlebt, um an so einer... bescheuerten Wunde oder Infektion oder was das ist zu sterben!

  9. #19

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    Rumo lächelte milde aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Würde Raya nicht überleben könnte er nie wieder jemanden anderes versorgen... Es war ihm zwar von anfang an klar gewesen dass eine Schusswunde auf der wohl versifftesten Astroiden der Galaxie, etwas anderes darstellte wie die Versorgung eines Risses im Anzug oder eine Verletztung in den einigermassen dekontaminierten Schächten der Norritas. Aber jemanden sterben zu sehen den man versorgt hatte darauf wurde man in den Kursen nicht vorbereitet.

    Der Quarianer beließ es daher seiner Kapitänin den Rücken sanft zu streicheln und zu hoffen, dass sie verstand das ihm die Worte fehlten um seine Sorgen zu beschreiben.

    "Ich lasse dich hier nicht allein, Raya dafür bist du mir schon viel zu sehr ans Herz gewachsen...aber bitte mach solche Dummheiten nicht mehr ohne mich und wenn ich nicht reagiere weil ich arbeite wirf mir was an den Helm dass hilft immer."

    Die Frage ob sie sterben würde jagte Rumo nicht nur einen eiskalten Schauer über den Rücken, sondern ließ ihn auch einen Moment erstarren.

    Bei Keelah.Was soll ich ihr sagen?Am besten die Wahrheit oder soll ich sie besser anlügen? Was würde ein Arzt tun?

    Rumo lief etwas heißes übers Gesicht und war froh, dass seine Tränen, Raya verborgen blieben. Gerade hatte er sich dazu druchgerungen ihr zu antworten als Kea sie unterbrach. Der Quarianer war noch nie so froh von jemanden unterbrochen worden zu sein und sich so vor einer Antwort drücken zu können zumindest bis sie auch dannach fragte.

    "Stells hier her."

    Dabei klopfte der Maschiniest auf den Boden neben sich, ohne auch nur einen Milimeter von Rayas Visier zu weichen. Blind ergriff er eine der Wasserrationen und löste behutsam die Umarmung mit seiner Mitpilgerin. Mit einem geübten Handgriff zog er den Schlauch von Rayas Helm heraus der es seinem Volk erlaubte auch in kontaminierter Umgebung etwas zu sich zu nehmen und stach damit in das Päckchen voller Wasser. Mit dem freien Arm stützte er die Verletzte, soweit es ging ab.

    "Vorsichtig Raya, kleine Schlücke und es wird erst aufgehört wenn die Ration leer ist."

    Während seine Kapitänin trank wand sich Rumo an Kea.

    "Hast du was getrunken und gegessen? Wir können nur hoffen das Raya nicht aufgibt und beten."

    Abgesehen davon können wir nicht viel tun...Einzig noch die zweite Dosis Antibotika verabreichen, vielleicht noch das Fieber bekämpfen und beten... und ich Bosh´tet habe mich noch über diese religöse Ärztin amüsiert...

    Rumo betrachtete Raya verwirrt hatte er es noch nicht erwähnt gehabt das er auch Notfallsanitäter war?

    "Ich... nun ich bin kein Arzt nur Sanitäter...wenn überhaupt...darum habe ichs nicht erwähnt."

    Der Quarianer gab sich nun selbst einen kräftigen gedanklichen Ruck und sezte sich nun auf die Bettkante um die Verletzte besser zu stützen und es ihr bequemer zu machen. Fast beläufig legter er auch wieder eine Hand um die Schulter. Es war irgendwie ein seltsames Gefühl aber keineswegs unangenehm, Raya im Arm zu halten, es hatte etwas warmes und sicheres.

    "Du musst dagegen kämpfen...gegen die Infektion und dann wirst du sicher wieder gesund. Aber das ist kein Kampf den du alleine bestreiten musst ich und Kea sind auch hier und werden dich nicht alleine lassen."

  10. #20

    Standard

    "Danke...", flüsterte sie und verschluckte sich beinahe an dem Wasser. Sprechen und Trinken gleichzeitig war vielleicht doch keine so gute Idee...

    "Ich schaff das schon..." Muss ich! Ich will nicht sterben! Dafür bin ich noch viel zu jung!

    Sie schluckte den Rest des Wassers hinunter und wünschte sich im selben Moment, es wäre etwas anderes. Irgendetwas, mit dem sie alles betäuben könnte... die Schmerzen, die Schuldgefühle, die Erinnerungen...

    "Und... ähm... ich mag dich auch", stammelte sie. "Auch wenn ich nicht... weiß, warum du mich nicht hasst... ich meine, ich hab doch..." Sie stockte. "Ich wollte es nicht, wirklich! Aber er hat Jela erschossen und dann... hat er mich verhöhnt und mir erzählt, wie er... meine Mutter getötet hat. Sie konnte sich nicht mal wehren, weil sie... einen Unfall hatte und verletzt war... und er hat sie einfach erschossen..." Und wenn er gelogen hat? Dann hast du einen Unschuldigen getötet, einen Unschuldigen! Moment... nein, Teno ist auf keinen Fall unschuldig. Man wird nicht verbannt, wenn man unschuldig ist. Man vermietet auch niemanden an perverse Typen, wenn man unschuldig ist."Und da... ist es einfach passiert. Ich wollte es nicht, wirklich nicht. Ich bin... ich bin keine kaltblütige Mörderin, ich... bitte, dass musst du mir glauben! Ich wollte ihn nicht töten, ich wollte nicht mal den Abzug ziehen, aber... "

    Raya verstummte und schloss kurz erschöpft die Augen. So, jetzt weiß er es ganz genau. Und... ich sollte... vielleicht wird man mich anklagen, weil ich... ich will nicht verbannt werden! Ich bin keine kaltblütige Mörderin, ich könnte das nie wieder tun, nie wieder!

    Sie lehnte sich etwas gegen ihn. Er hatte ihr wahrscheinlich - nein, ziemlich sicher sogar - das Leben gerettet und als sie gesagt hatte, dass sie ihn mochte, war das keinesfalls ein Produkt ihres fiebernden Verstandes gewesen. Er gab ihr Halt, irgendwie... nicht nur physisch.

    "Geh nicht wieder weg", murmelte sie. "Du musst... mir doch zeigen, wie man Kabel verlegt..." Wie konnte ich das nur verschlafen? Ich bin doch... keine so schlechte Technikerin, oder?

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