Roman Polanski ein Heiliger?

[See/V]

Quelle: http://diepresse.com/home/leben/mens...selChannel=283

Es klingt wie aus einem schlechten Film. Jack Nicholson überlässt seinem Freund Roman Polanski seine Villa in L.A., wo der Pole für die französische „Vogue“ Fotos schießen will. Als Model posiert die 13-jährige Samantha Geimer, als Location soll Nicholsons Whirlpool herhalten. Dazu kommen Drinks, Drogen – am Ende steht ein Prozess wegen Vergewaltigung.
Polanski gesteht – und flieht, weil er fürchtet, dass die Gefängnisstrafe höher ausfallen könnte als vereinbart. Das war 1978. Jetzt hat Polanski seine filmreife Vergangenheit endgültig eingeholt.
Wie berichtet, wurde der Regisseur am Samstag bei der Einreise in die Schweiz festgenommen, wo er beim Zurich Film Festival einen Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen sollte. Offenbar war die Verhaftung minutiös geplant gewesen. Wie die „Los Angeles Times“ berichtet, hatte das Bezirksgericht L.A. letzte Woche mittels Eigenrecherche im Internet von den Reiseplänen des Polen mit französischer Staatsbürgerschaft erfahren. Und das US-Justizministerium um Hilfe gebeten, das sich wiederum mit einem provisorischen Haftbefehl an sein Schweizer Pendant wendete. Bereits zwei Mal sollen die USA so versucht haben, Polanskis habhaft zu werden. „Aber am Schluss bekam er jeweils Wind von der Sache und reiste nicht“, so die Sprecherin des Gerichts in Los Angeles.

Dieses Mal ist es gelungen. Seither sitzt Polanski in der Schweiz in Auslieferungshaft. Und will mit einem halben Dutzend Anwälten und allen rechtlichen Mitteln gegen eine Auslieferung an die USA kämpfen. Viele sind dabei auf seiner Seite. Die Schweizer Filmszene zeigte sich „entsetzt“, Künstler wie Monica Bellucci unterzeichneten eine Petition, und auch die Vereinigten Bühnen Wien, die im Ronacher derzeit Polanskis „Tanz der Vampire“ zeigen, hoffen auf ein rasches Ende der Causa. Warum Polanski übrigens nicht schon vor zwei Wochen bei der Premiere des Musicals in Wien verhaftet wurde, erklärt das Justizministerium damit, dass „Fragen offen“ gewesen seien. Die Staatsanwaltschaft Wien erklärt, es habe kein Auslieferungsersuchen gegeben.

Durchaus für Polanski spricht auch sein Opfer, Samantha Geimer. Bereits 2003, als diskutiert wurde, ob Polanski den Regie-Oscar erhalten dürfe (den er dann bekam), schrieb sie, sie wäre froh, wenn er endlich kein Flüchtling mehr wäre und frei reisen könnte. Auch Polen und Frankreich sind dabei, sich für eine Freilassung einzusetzen. Über einen Brief der Außenminister Radoslaw Sikorski und Bernard Kouchner an US-Kollegin Hillary Clinton, hieß es gestern, werde gerade abgestimmt. Die Bitte: Barack Obama möge die Anwendung des Begnadigungsrechts erwägen.

Was haltet ihr davon ist es gerecht das er ins Gefängniss muss? Oder ist es in euren augen verjäht? Und warum meinen Schauspieler jetzt ihn unterstützen zu müssen?

In meinen Augen ist der fall klar er hat eine Straftat begangen und muss dafür bestraft werden, wie jeder andere auch. Und ich muss die USA mal loben in diesem fall.

[CKomet]

bei sowas gibt es für mich keine Verjährung...

man hätte schon viel früher versuchen sollen, dafür zu sorgen das er seine Strafe absitzen muß. Aber nur weil er ein Prominenter ist, kommt er damit durch. Das finde ich absolut nicht okay

[Immolation]

Ja, absolute Zustimmung.

Wenn er damit wirklich durchkommen sollte, wird er sowohl Symbol als auch Beweis für eine Gesellschaft, in der sich die Wohlhabenden und Einflussreichen den Gesetzen des Staates entziehen können.

[DansonDelta40]

Vergewaltigung verjährt nicht. Das Trauma quält das Opfer bis an sein Lebensende. Muss also eigentlich auch der Täter bis an sein Lebensende büßen. Zumindest in einer Strafpolitik, die auf dem alten Testament beruht ("Auge um Auge").

Gerechter und weniger menschenverachtend wäre natürlich eine Strafe, die den Täter dazu bringt, seine Tat ehrlich zu bereuen, um Vergebung bei seinem Opfer zu flehen und fortan sein Leben der Wiedergutmachung des angerichteten Schadens zu widmen - selbst wenn er nicht wieder gut zu machen ist. Aber das ist und bleibt wohl Utopie.

[Raikou_1203]

Straftat ist und bleibt Straftat. Man sagt ja auch: Vor dem Gesetz sind alle gleich. Auch wenn dies nicht oft beherzigt wird.

Ich bin also der Meinung, dass er die Strafe absitzen sollte. Immerhin hat er ein Verbrechen der üblen Sorte begangen und ist auch noch Geflohen (!), zudem gibt es ein Opfer, und wo ein Opfer, da ein Täter, der bestraft gehört. Egal wie lange es her ist. Ich finde, mit seiner Flucht hat er ja noch mehr verdient. ...

LG

[Tali]

Vergewaltigung verjährt nicht. Das Trauma quält das Opfer bis an sein Lebensende.

Da fragt man sich dennoch, warum sich das Opfer seit 6 (!) Jahren FÜR den Täter ausspricht? Wäre echt interessant zu wissen, ob es etwas mit Vergebung oder Geld zu tun hat. Daran dass der Mann eindeutig eine Straftat begangen hat und wie jeder normale andere Mensch auch bestraft gehört ändert es natürlich (für mich jedenfalls) nichts.

[zyklop]

In den Knast mit ihm und basta. Wer sich an Kindern vergreift, ist ein mieses Schwein. Was er davor oder danach an Filmen gedreht hat, tut absolut nichts zur Sache. Es stellt sich eher die Frage, wieso er sich 30 Jahre lang unbehelligt in Frankreich aufhalten konnte...

[Aquarius]

Ich finde es gesellschaftlich wie auch moralisch betrachtet sehr bedenklich, wie einerseits Kinderschänder und Vergewaltiger natürlich völlig berechtigt angeprangert werden, was wir in den vergangenen Monaten und Jahren häufig durch die vielen Kindesmissbrauchsfälle in den Medien verfolgen konnten.

Andererseits zeigt sich dann genau diese Gesellschaft empört darüber, dass Roman Polanski an die USA ausgeliefert bzw. für seine Taten bestraft werden soll und das vermutlich nur, weil Polanski international bekannt ist, erfolgreiche Filme produziert hat und die nötigen finanziellen Mittel hat, um sich womöglich aus dieser Situation erfolgreich herauszuwinden.

Hier läuft defintiv etwas ganz gewaltig falsch.

Kinderschänder bleibt Kinderschänder und Vergewaltiger bleibt Vergewaltiger, egal, um wen es sich da handelt. Das sollten die Menschen begreifen.

[Lump]

@Aquarius
Total agree! Danke für deinen guten Beitrag!




Ich denke, dass Opfer spricht sich seit Jahren für den Täter aus, weil er millionenschwere Zahlungen an sie & ihre Familie leistet bzw. gezahlt hat. Wenn ich mich nicht irre macht er das ganz offiziell seit der Tat. Bin aber jetzt nicht 100 % sicher, also bitte diese Aussage von mir mit Vorsicht genissen, bis jemand vielleicht eine zuverlässige Quelle gefunden hat (!!).
Ausserdem ist die Tatsache, dass das Opfer sich für den Täter ausspricht kein Argument. Frag mal die ganzen misshandelten Frauen & Männer überall in der Welt....

Vergewaltiger sind echt das allerletzte. Ich kann auch Menschen nicht abhaben die dafür ihre Strafe "ordentlich" abgesessen haben (z.B. Gerard Departieu ). Ein Vergewaltiger war zu irgend einem Zeitpunkt seines Lebens ein Monster und gehört dafür hart bestraft. Und solche Leute lehne ich einfach ab.

.

[Lyk2]

wäre es gestern oder vor 2 Jahren gewesen, von mir aus, aber nach 30 Jahren ist soetwas einfach nurnoch albern. Versteht mich nicht falsch, was Polanski getan hat gehört bestraft, aber wie gesagt nach 30 jahren ist das einfach nurnoch albern. Offenbar haben die Amis nix wichtigeres zu tun...