13:28 Uhr
Straßen von Omega
Omega


Ein stolzes, vor allem aber glückliches Funkeln überkam Jacobs stahlblaue Augen für einen kurzen Moment. Doch hinter diesem glänzenden Schein rasten hunderte Fragen durch seinen Kopf. Doch nur eine stach wirklich hinaus: Wie kann man nur so eine lange Zeit ohne Freunde leben? Erneut betrachtete Fisher seine Begleiterin. Klar, du bist nicht wie alle anderen. Aber hast du nie irgendwas vermisst? Zumindest die zweite stumme Frage bekam er noch kurz darauf beantwortet, als Kate wahrscheinlich auch sich selbst eingestand, wie gut Freundschaften, wenn man es bereits so nennen konnte, taten. Doch eines war sicher: Das Verhältnis der beiden ging bereits über die ursprünglich geschäftliche Basis hinaus. Das hatte zumindest Jacob heute schon oft genug unter Beweis gestellt. Wahrscheinlich sogar eine Spur zu oft, wie er merkte, als seine Gedanken für einen kleinen Augenblick bei den Schmerzen hingen blieben.

„Aber zuerst kümmern wir uns um deine Verletzung, nicht dass du mir noch dran verreckst.“, beendete Kate schließlich ihre gar nicht mal so gefühlskalte Antwort mit einem Grinsen im Gesicht. Anfangs bemerkte Jacob das noch mit einem widerwilligen Knurren. Er wusste ganz genau, dass es ihm schlecht ging und dass sein Zustand nicht nur für ihn Gefahren bergen konnte. Doch eingestehen wollte er sich das, selbst in ruhigen Minuten wie diesen, keinesfalls. Doch eine Antwort musste her, das wusste auch der Südafrikaner, als sein flüchtiger Blick durch die verschiedensten Spezies glitt. „So schnell wirst du mich wegen sowas nicht mehr los.“, entgegnete er also schließlich mit einem verbalen Augenzwinkern. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Naja, so bleibt uns zumindest genug Zeit, ein schickes Restaurant zu finden.“ Das auch gerne ein Grund sein darf, von dieser verdammten Station zu verschwinden.“

Doch wohin sollte er dann irgendwann gehen? Er wusste genau, dass der Mann des gestrigen Abends Recht hatte. Irgendwo würde es immer jemanden geben, der Fisher tot sehen wollte. Und das würde nicht enden, bis er es schließlich war. Doch sollte er sein Leben wirklich davon bestimmen lassen? Vor allem nun, wo ein völlig neues Kapitel zu beginnen schien? Vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit, die Vergangenheit ein für alle mal ruhen zu lassen. Ja, irgendwo da draußen konnte sie sein. Da musste sie sein.

Ein gedankliches Kopfschütteln löste Jacob von diesen Gedanken und führte ihn zurück in die Realität, in der er zusammen mit Kiba und Kate durch die Straßen der wohl schmutzigsten Raumstation des Universums streifte und tief in seinem Inneren darauf hoffte, dass sie bald eine erholsame Pause machen würden.


13:29 Uhr