Borderlands hat mich wirklich positiv überrascht. Der neue Grafikstil und die ungewöhnliche Mischung aus Shooter und Rollenspiel funktionieren einfach. Selbst die unfertige Vorschau-Version hat mich über zehn Stunden an den Bildschirm gefesselt, ein Novum. Man hangelt sich von Level zu Level, entdeckt ständig neue Waffen und unverbrauchte Aufgaben. Die Kämpfe sind spannend inszeniert, dank Fahrzeug gibt es nur kurze Laufwege und das Balancing ist schon jetzt hervorragend. Wirklich fasziniert hat mich aber die taktische Vielfalt, die euch dutzende Lösungswege erlaubt. Trotz der grundsätzlich gleichen Spielmechanik funktioniert jeder Charakter vollkommen unterschiedlich und lädt dazu ein, den Titel gleich mehrmals durchzuspielen.
Aber es gibt noch ein paar Fragen, die wohl erst die Vollversion vernünftig beantworten kann. Zum Einen wirken die Fahrzeuge etwas aufgesetzt, ganz wie in Mass Effect. Dank unendlicher Munition und dem extremen Schaden macht es mehr Sinn, einen Trupp Gegner aus dem bequemen Inneren eurer Blechschüssel auszulöschen als euch ungeschützt und zu Fuß in die Höhle des Löwen zu wagen. Strategisch gut platzierte Straßensperren verhindern zwar das Schlimmste, trotzdem wirkt der Raketenbuggy momentan noch zu übermächtig. Außerdem gibt es noch ein paar Quest-Bugs, die hoffentlich noch ausgemerzt werden.
Und auch die Geschichte gewinnt erst zum Ende der Vorschau-Version etwas an Profil. Zu Beginn wirken Charakter und Aufgaben nur wie Staffage, die Spielwelt und speziell die erste Siedlung zu leer. Ein Grund: Ohne Introsequenz geht momentan etwas die Orientierung verloren. Dennoch freue ich mich auf den Oktober. Schon jetzt ist Borderlands ein heißer Anwärter auf mein ganz persönliches Spiel des Jahres. Gearbox könnte damit endlich die Emanzipation gelingen. Shooter, Rollenspiel und Koop. Ein Traum geht in Erfüllung. Ich hoffe, dass es die Käufer ähnlich sehen.
Borderlands erscheint am 23. Oktober für Xbox 360 und PS3.