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  1. #1
    Not my Fallout Avatar von Boïndil
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    Standard Was haltet ihr von Red Faction: Guerilla?

    Hi, Leute,
    habe soeben den ersten Durchgang Red Faction durchgespielt und gewaltigen Spass dabei, obwohl ich im Vorfeld nach den Reviews und der angespielten Demo das Spiel nie zum Vollpreis gekauft hätte.

    Begonnen hatte ich zuerst auf der Stufe Normal und das kam mir sehr schwierig vor, und habe deshalb nochmals auf Leicht neu gestartet, um Erfahrungen zu sammeln und jetzt werde ich es mit Schwer versuchen, da ich inzwischen weiss, welche Waffen für welche Feinde benötigt werden. Zum Beispiel gibt es keinen einfacheren Weg, ein Fahrzeug zu stoppen, als mit dem Bogenschweisser und der bietet sich mit dem Mehrfach-Upgrade auch für Pulks von Feinden an. Zuletzt hatte ich deswegen überhaupt nie mehr eine normale Schusswaffe dabei.

    Zentral am Spiel ist der endlose und immer ausgefeiltere Vandalismus und auf höherem Schwierigkeitsgrad ist es wichtig, seine Werkzeuge zu kennen und taktisch zu handeln, was mit abgefahrenen Effekten und tollen Explosionen belohnt wird und wenn alles klappt, stürzt ein Gebäude ein wie vom Sprengtechniker geplant, mit einer nie gesehenen Physik, dank der Geo Mod-Engine. Allerdings kommt mir nicht alles völlig plausibel vor, da es manchmal sein kann, dass ein komplettes Gebäude an nur zwei Trägern auf einer Seite in der Luft schwebt. Das ist allerdings nicht weiter störend und eher selten.

    Das eigentliche Spielfeld, der Mars ist nett anzusehen, von sehr düsteren Regionen in der Dunkelheit bis hin zu durch Terra-Forming begrünten Wiesen. Ich hätte mir ein wenig mehr Staub gewünscht, der bei den Fahrten aufgewirbelt würde, aber das llegt möglicherweise ohne Performance-Einbussen gar nicht mehr drin. Immerhin läuft das so (auf der XBox) praktisch völlig ruckelfrei, selbst bei höchsten Geschindigkeiten und Explosionen.
    Ein wenig unschön sind die Horizonte, wo Berge plötzlich erschienen und wieder ausgeblendet werden.

    Ich fand das sehr gut deutsch vertont und die Soundkulisse gelungen, wenn man mal vom Hintergrundsound absieht, der mir ein wenig zu unspektakulär und auch leicht deprimierend vorkommt. Ich hätte auch nichts gegen ein Mars-Radio mit Metal und Rock auf langen Fahrten gehabt, aber da bin ich wohl von anderen Spielen verwöhnt.

    Die Spielfiguren sind gut designt und die wenigen Dialoge recht gut inszeniert. Auch gegen die flüssigen Animationen gibt es nichts zu sagen.

    Störend fand ich die vielen Speicherbildschirme(jeder Step, selbst vor Missionen und jeder Kauf von Gegenständen ein Speichern) und längeren Ladezeiten für Missionen und Speicherstände. Alle Dialoge und Bilschirme sind aber sehr hübsch gestaltet.

    Die Waffen sind alle vom feinsten und ich möchte vorab besonders die Zielhilfe hervorheben, von dem sich einige Spiele eine Scheibe abschneiden könnten. Diese ist nicht gängelnd, sondern sehr subtil und wenn man sich um einen Gegner während dem Schiessen herum bewegt, schwenkt das Fadenkreuz ganz leicht mit, sofern man nicht zu stark abweicht. Bei den späteren Gegnermassen im Spiel hilft das schon. Die Waffenauswahl ist sehr intuitiv und geht blitzartig, wie überhaupt die ganze Bedienung vorbildlich gestaltet ist.
    Okay, es gab für mich nur wenig Grund, überhaupt ein Flinte in der Hand zu halten, wenn man andere Werkzeuge haben kann. Wie schon gesagt: da gibt es den Bogenschweisser, mit dem man mehrere Feinde gleichzeitig töten kann und auch Panzer kurzschliesst. Das Nanogewehr löst praktisch alles auf und ich fand es sogar besser als den Raketenwerfer, da man schneller schiessen und einfacher zielen kann.
    Man kann es schade finden, dass man nur vier Waffen inklusive Hammer mitschleppen kann, dafür ist man so gezwungen, taktisch auszuwählen und das ist deshalb für mich kein Kritikpunkt, sondern ein Feature.

    Die Fahrzeuge sind meist nicht sehr spektakulär oder besonders interessant, wenn man Mal vom barbarisch anmutenden Marauder-Flitzer absieht. Das ist aber in einer Bergbau-Kolonie zu erwarten, dass die meisten Fahrzeuge eher funktional sind: Lastwagen, Container-Fahrzeuge. Die Panzer sind aber alle nett, vor allem, wenn man gegen Schluss die grossen mit Raketenwerfer in die Hand kriegt.
    Dafür bekommt man auch Mal sehr intuitiv zu bedienende Bergbau- und Kampfroboter in die Hand und ich habe mich im Endkampf auf das EDF-Quartier mit so einem durchgeballert. Auch nett, wie man in Minimissionen die EFF mit einem Bergbau-Roboter beschäftigen muss, der mit einem Schlag mit dem Arm einen Panzer zerdeppen kann.

    Es hat eigentlich nur sehr wenige Hauptmissionen, dafür haufenweise Minispiele und Nebenmissionen oder ganz einfach taktische Ziele auf der Karte, die man nach Lust und Laune zerstören kann. Zwischendurch kommt auch Mal ein Funkruf rein, der einem fragt, ob man Zeit hat, einen Kurier aufzuhalten oder einen Konvoi zu zerstören. Die kann man aber ignorieren, wenn einem der weg zu lang erscheint. Mancher mag den Mangel an Hauptmissionen als Kritikpunkt sehen, aber ich finde, dass die Nebenmissionen zusammen eine grosse Hauptmission darstellen. Das heisst: wenn man keinen Sapss an den Nebenmissionen hat, dann werden einem auch die Hauptmissionen nicht gefallen und immerhin erhält man damit Geld, äh Barschrott und schaltet Upgrades für Waffen frei. In meinem ersten Durchgang hatte ich über zwanzig Stunden und diese Spielzeit ist wirklich in Ordnung. Um das Spiel mit allen Nebenmissionen und abbaubaren Vorkommen komplett zu erledigen, könnte man gut nochmals so viel Zeit benötigen.

    Die KI der Gegner ist schwer zu beurteilen, diese gehen schon in Deckung, aber üblicherweise sind es einfach zu viele Explosionen, um da genau drauf zu achten.
    Übler ist die KI der Kolonisten. Wenn man EDF-Eigentum zerstört, steigt die Moral und diese treten der Red Faction bei oder besser gesagt: laufen dir nach und ins Schussfeld/vor den Hammer oder gehen in Gebäude, die du gerade mit Minen bestückst und es gibt noch nicht mal eine Möglichkeit, diese da raus zu holen. Ohne gewaltigen Kollateralschaden kann das so nicht abgehen, worauf die Meldungen, dass die Moral wegen Toden von Siedlern sinkt, nur noch zynisch wirken und irgend wann mal langweilig werden. Ganz ätzend ist as zum Beispiel, wenn man auf der Strasse einen Konvoi überfällt und anschliessend eigentlich vorhat, mit einem geklauten Panzer zu fliehen. Die Kolonisten haben die üble und selbstmörderische Angewohnheit, dein Fahrzeug eng zu umrunden oder gar vor deinen Kampfroboter mit Raketenwerfer zu laufen und da kann es unmöglich ohne Unfälle abgehen und irgend wann mal nimmt man das nur noch in Kauf.
    Vieleicht kann man das nicht mal mangelnde KI nennen, es ist einfach nur ein Konzeptionsfehler in den Avatar-Verhalten oder Unachtsamkeit von den Entwicklern, die einem aber nicht wirklich den Spielspass verdirbt.

    Alles in allem ist das Spiel für mich ein Geheimtip für heimliche Vandalen, die dazu keine ausgefeilte Story oder eine moralische Begründung benötigen. Wer einfach Mal Lust auf Action, Randale und bombastische Explosionen hat, der sollte sich das Spiel unbedingt kaufen.
    Es ist auch ein Spiel, das man jederzeit zwischendurch für Sofort-Action einlegen kann, ohne dass man zuerst lange Dialog-Sequenzen wegklicken muss. Ein Wiederpsielwert sehe ich auch darin, dass man in Nebenmissionen mit Zeitlimit oder bei der Zerstörung von Gebäuden mit sehr wenig Muition seine Werte verbessern kann.

    Was meint ihr dazu? Was sind eure Eindrücke?

    Grüsse
    Boïndil

    PS: den Multiplayer würde ich gerne mal ausprobieren, falls jemand Lust hat
    Geändert von Boïndil (04.08.2009 um 08:23 Uhr)
    No mods for Failout 76.

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