Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 15
  1. #1
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
    Registriert seit
    07.06.2009
    Beiträge
    143

    Standard Das Geschäftsviertel

    Im Gegensatz zu dem großen Rest der Raumstation 'Omega' erstrahlt das Geschäftviertel in ungekanntem Glanz. Helle Lichter beleuchten die Räume, die Korridore und das riesige, fast schon angenehm dekorierte, Foyer.

    Genutzt wird das Viertel von wohlhabenden Geschäftsleuten aus allen Branchen. Ob legalisierte Berufe oder nicht macht aber auch hier keinen großen Unterschied. Die wenigen Gesetze der Omega bleiben dieselben. Lediglich die hohe Präsenz des Sicherheitspersonals sorgt dafür, dass es dort zu keinerlei Ausschreitungen kommen kann.



    ______________________________




    20:50 Uhr
    Geschäftsviertel
    Omega



    Jacob verdrängte schnell alle Gedanken, die nichts mit der Situation haben, als sie die wesentlich wohlhabendere Gegend betraten. Sofort ließen die helle Beleuchtung, die sauberen Böden und Wände, die besser gekleideten Leute und einige, zum dekorieren benutzte, saftige Pflanzen erahnen, was sie im Zentrum erwarten würde und wie vielversprechend all das wurde.
    Die Zeit, um sich das wirklich auszumalen, war Fisher allerdings vergönnt geblieben. Ein kaltes, fast schon gleichgültiges „Da rein und macht keinen Unsinn!“ ging von der schwarzhaarigen Frau aus, die in diesem Moment auf die silbern glänzende Aufzugtür deutete.

    Weiterhin folgten sowohl Kate als auch Jacob stets ihren Anweisungen. Warum hätten sie es auch anders machen wollen? Sie waren genau da, wo sie hin wollten und bisher verlief alles nach Plan. Die einzige Sorge bestand nur darin, dass die Flucht später wesentlich schwerer werden würde. Es war nicht leicht, sich angesichts der Größe des Komplexes eine mögliche Anzahl von späteren Gegnern vorzustellen. Hinzu kam ebenso, dass es nicht mal zwingend sein musste, dass alle zu dem gehörten, der Fishers Leben komplett aus der Bahn warf und zusätzlich noch die junge Kate Devereaux, eine ursprünglich vollkommen unbekannte Frau aus den Antillen, mit da rein zog.

    Dann fand sich die Gruppe, einschließlich der schwarzhaarigen Frau, in dem hellbeleuchteten, grau-glänzenden Inneren des Aufzugs wieder, der nur wenige Sekunden später den recht langen Weg nach oben antrat.
    Die Fahrt selbst verlief äußerst Still. Kein Wort wurde Gesprochen. Selbst die Atemzüge der Anwesenden waren kaum zu hören. Umso deutlicher wurde das monotone Rauschen des Aufzugs, das von außen ins Innere eindrang.

    Letztlich nahm dann aber auch das Rauschen ab, an das Jacobs Kopf sich gerade erst gewöhnt hatte, bis es schließlich komplett verstummte und sich kurz darauf die beiden Türhälften zischend zur Seite öffneten. Es bot sich eine freie Sicht auf einen langen, immer noch stark erhellten Korridor – einen leeren Korridor.
    „Okay, alle raus jetzt.“ Wies die schwarzhaarige an. Jacob ging als erster. Kate folgte ihm sofort und dann verließen auch die drei anderen den Aufzug. Der Batarianer, dessen Augenpaare jeweils einem der Gefangenen gewidmet waren. Der kräftige Mensch, der noch immer keine Mine verzog. Und eben noch die kaltherzige, teilweise sogar abwesend wirkende, schwarzhaarige Frau, die zugleich den nächsten Befehl erteilte. „Los, durchsuchen!“

    Der plötzlich riesig wirkende Batarianer trat demonstrativ vor Fisher, zeigte ein breites, zufriedenes Grinsen. Seufzend hob der 25-jährige die Arme und ließ sich widerwillig von den unangenehm großen, kräftigen Pranken durchsuchen, die nur wenig später auf sein PDA stießen. Sofort nahm der Batarianer es an sich und entfernte sich dann wieder von Fisher. Sorg lieber dafür, dass ich dich nachher nicht mehr sehe… drohte Jacob ihm gedanklich. Der andere Mensch kümmerte sich währenddessen um Kate, die ebenfalls ihr PDA abgeben musste, wie der blonde Mensch aus dem Augenwinkel erkennen konnte.

    „Alles klar. Weiter jetzt.“ Wies die schwarzhaarige Frau ungeduldig wie eh und je an. Plötzlich wirkte sie nervös, angespannt. Und zum ersten Mal während der ganzen Aktion überkam Jacob ein ungutes Gefühl, das er aber noch nicht richtig einordnen konnte. Auch nicht, als sie schließlich eine Glastür passierten, die sie in ein geräumiges, luxuriös ausgestattetes Büro führte.


    20:56 Uhr

  2. #2
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
    Registriert seit
    27.04.2009
    Beiträge
    352

    Standard

    <----- Omega: Die Märkte

    Omega: Das Geschäftsviertel

    „Los, durchsuchen!“, befahl die schwarzhaarige Anführerin der Gruppe ihren Begleitern, nachdem sie den Aufzug verlassen hatten. Der Mann, der am Markt Kate ‚geschnappt’ hatte kam jetzt wieder auf sie zu. ‚Eine falsche Berührung und ich bring dich um!’ Die Biotikerin funkelte ihn grimmig an, während seine Hände schnell und vor allem professionell über ihre Kleidung wanderten. Er entnahm ihren PDA aus der Gesäßtasche, war dann aber zufrieden.

    „Alles klar. Weiter jetzt.“, diktierte die Schwarzhaarige erneut und deutete auf den Eingang zu einem Büro, welcher mit einer Tür aus trüben, aufgerauten Glas verschlossen war. Als Jacob und Kate sich der Tür näherten, teile sich das Glas und glitt lautlos zur Seite um den Blick auf ein opulentes, im modernen Stil eingerichtetes Büro freizugeben.
    Dominiert wurde der Raum von einem riesigen weißen, mit Klavierlack überzogenen, Schreibtisch, welcher auf einem dunklen Parkettboden stand. Die Rückwand zierten dazupassende Aktenschränke und an der rechten Seite, in der auch der Eingang war, hing ein großes Bild mit abstrakter Malerei verschiedenster Rot- und Orangetönen.

    „Willkommen Miss Bates, Mr. Fischer! Kommen Sie näher.“, grüßte der Mann, hinter dem Tisch mit einem geschäftsmäßigen aber freundlichen Tonfall. Kate registrierte, dass er weitaus jünger war, als sie sich vorgestellt hatte. Er deutete auf die Sitzgelegenheiten an der gegenüberliegenden Seite des Tisches und die beiden Gefangenen nahmen Platz. Die schwarzhaarige Frau blieb hinten ihnen stehen und Kate vermutete, dass Jacob und sie aufmerksam von ihr beobachtet wurden.

    „Ich werde jetzt einfach erzählen, was mit Ihnen geschehen wird und, ich sage es Ihnen gleich, ich bin nicht bestechlich – nicht von jemanden wie euch.“, fing der Mann nun zu erklären an. „Miss Bates, ihr Schicksal ist schnell dargelegt und auch nicht wirklich tragisch. Einige meiner Geschäftspartner suchen immer wieder qualitativ hochwertige Sklaven für sich selbst und sie fallen eindeutig in diese Kategorie.“ Er hob gleichzeitig die Hand, um Kate daran zu hindern etwas zu entgegnen. „Glauben Sie mir, das ist weitaus angenehmer, als wenn ich Sie den örtlichen Händlern überlassen würde, die sicherlich auch ein nettes Sümmchen zahlen würden.“

    Kate starrte ihn entsetzt an, einerseits um ihrer Rolle gerecht zu werden, andererseits weil sie von der absolut nüchternen Stimmlage überrascht war. Der Mann war dadurch nicht aus der Ruhe zu bringen und setzte fort. „Und nun zu Ihnen, Mr. Fisher…“

    20:59

  3. #3
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
    Registriert seit
    07.06.2009
    Beiträge
    143

    Standard

    20:59 Uhr
    Geschäftsviertel
    Omega



    Jacob verdrängte jeden Gedanken an das viel zu edel, luxuriös und gleichzeitig charakterlich schmierig eingerichtete Büro des, wie sich schon auf den ersten Blick herausstellte, äußerst jungen ‚Geschäftsmanns‘ auf der anderen Seite des weiß-glänzenden Schreibtisches, der das gefangene Paar in typisch geschäftlicher Tonlage freundlich begrüßte. Mistkerl… urteile Fisher über den Mann, der nur ein paar Jahre älter sein konnte als er selbst.

    Widerwillig setze sich der 25-jährige schließlich auf den freien Stuhl neben Kate und erhielt dank der gemütlichen Polster erneut den unangenehmen Eindruck der perfekten Welt, den das gesamte Gebäude ausstrahlte. Knurrend lehnte sich der blauäugige Mensch zurück, sein Gegenüber nie aus den Augen lassend.

    Fisher überspielte die ersten Sätze des Mannes, kommentierte gedanklich aber dennoch einige Worte aus dem Mund des Menschen. „…nicht von jemanden wie euch.“ War jedoch der bisherige Höhepunkt. Da fühlt sich wohl jemand unglaublich toll in seiner Rolle. dachte sich Jacob wurde aber schnell aus seinen herablassenden, angewiderten Gedanken gerissen: „Einige meiner Geschäftspartner suchen immer wieder qualitativ hochwertige Sklaven für sich selbst und sie fallen eindeutig in diese Kategorie.“ „Was?!“ Erschrak Jacob sofort und überspielte somit die unterdrückende Hand seines Gegenübers. Er wusste selbst nicht mehr, ob er nur den Freund des Mädchens spielte oder ob es ihn wirklich traf. An der Glaubwürdigkeit seines schockierten Gesichtsausdrucks bestand jedenfalls kein Zweifel.
    Der Fremde rechtfertigte nüchtern sein Verhalten, änderte aber nichts an der Tatsache, dass Fishers Hass auf ihn weiter stieg.

    Mit weiterhin vollkommen kalt gelassenem Ton fuhr er fort: „Und nun zu Ihnen, Mr. Fisher…“ er pausierte, ließ sein Gesicht von einem finsteren Lächeln erobern: „Oder gefällt Ihnen Mr. Forth, Tony Forth, besser?“

    Tony Forth… das war er einst. Das war sein Name zu einer Zeit, in der noch alles in Ordnung war. In der niemand sein Leben bestimmte außer er selbst. Doch Tony Forth existierte nicht mehr. Und Jacob wollte ihn auch nicht mehr auferstehen lassen. Nie mehr…

    „Tony Forth ist tot.“ Entgegnete Jacob zischend. Sein Gegenüber lehnte sich etwas vor und sprach nun etwas leiser: „Verschwenden Sie nicht meine Zeit. Oder warten Sie. Sie wollen also spielen, ja?“ Er lehnte sich wieder zurück. „Gut, dann spielen wir. Aber vergessen Sie nicht, dass wir hier in meinem Reich sind. Wir spielen also nach meinen Regeln.“ Erklärte er, blickte zu Kate hinüber. „Also. Während wir spielen, wird Miss Bates schon mal transportfertig gemacht.“ Verdammt! fluchte Fisher und entgegnete schnell: „Okay, okay, was wollen Sie?“ Er war keineswegs glücklich damit, schon so schnell nachgeben zu müssen. Und erneut war selbst ihm nicht klar, ob er das wirklich nur tat, um seiner Rolle gerecht zu werden.

    Sein Gegenüber jedenfalls ließ diese Frage unberührt und er zeigte sich zufrieden: „Na also, war doch nicht so schwer. Also, Mr. Forth –“ „Fisher!“ „– Fisher. Warum denken Sie, sind Sie hier?“ Jacob antwortete nicht. Er wusste es nicht. Wenn er es gewusst hätte, wäre er nicht dort gewesen, wo er war. „Ich denke, Sie werden es mir gleich sowieso erzählen.“ Knurrte er stattdessen. Der Fremde lachte gekünstelt. „Sie sind ein kluges Kerlchen. Das waren Sie schon immer. Und deswegen ist es umso unerträglicher, dass Sie sich so stark von ihren Gefühlen leiten ließen. Im Nachhinein ist es gut für…mich. Miss Bates wird mich sicher noch reicher machen.“ Fishers Blick verfinsterte sich erneut. „Aber es ist wirklich schade. Wissen Sie, diese turianischen Ärsche geben noch immer keine Ruhe. Die haben ihren Gefühlsausbruch noch gut in Erinnerung. Und sie haben herausgefunden, dass Sie noch leben. Und ich…“ er pausierte kurz, um seine Worte wirken zu lassen. „…ich setze mich mit allen Mitteln dafür ein, dass das Image der Menschheit nicht mehr verschlechtert wird. Und so einzelne, kleine Leute wie Sie, erschweren mir die Arbeit wirklich ungemein.“ Erneut pausierte er. „Also, ums kurz zu machen: Sie sind eine Gefahr für das, was ich beschütze. Und um zu verhindern, dass die Turianer Sie kriegen und so die Möglichkeit haben, zu beweisen, dass Sie den turianischen Spectre töteten…“

    Die alten Bilder rasten plötzlich durch Fishers Kopf. Erneut waren es die Bilder jener Nacht, in der er alles ablegte, was für ihn Bedeutung hatte: Moral, Anstand, Ehre, Vernunft. Für diese eine Nacht verlor er alles – bis auf die unendliche Rachsucht, die ihn schließlich in seine jetzige Situation brachte.

    „…Also…das hier ist Ihr letzter Abend in der Welt der Lebenden. Aber sehen Sie es positiv: Ihr Opfer rettet die Menschheit.“

    Jacob verharrte stumm. Er wusste nun, warum sie angegriffen wurden. Und er wusste auch, dass der Mann durchaus Recht mit dem hatte, was er da sagte. Aber er konnte, er wollte nicht loslassen. Es war zu früh, um alles hinter sich zu lassen, was er sich aufgebaut hatte.

    Sein Blick wanderte zu Kate. Betrübt schaute er ihr in ihre braunen Augen. „Und es gibt keine Möglichkeit, zu überleben?“ fragte er den Mann, fokussierte aber weiterhin das braunhaarige Mädchen.


    21:03 Uhr

  4. #4
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
    Registriert seit
    27.04.2009
    Beiträge
    352

    Standard

    Omega: Das Geschäftsviertel

    Kate war von den Ausführungen des jungen Geschäftsmanns durchaus ein wenig verwundert, da er gar nicht den Anschein eines Weltenverbesserers machte. Die Geschichte rund um Fisher hingegen kannte sie bereits.
    „Und es gibt keine Möglichkeit, zu überleben?“, fragte Jacob den Mann, obwohl er Kate ansah. Seine Worte waren mehr oder weniger der Startschuss. Kate drehte den Kopf nun auch zu Jacob und linste unauffällig zu der schwarzhaarigen Frau, um sie nach Waffen zu durchsuchen. Zu ihrem Erstaunen, war sie unbewaffnet. „Nein, keine Chance…“, flüsterte Kate als Antwort. Bei den nächsten Worten, sprang sie ruckartig vom Stuhl auf, so dass dieser gegen die Frau hinter ihr rutschte. „Keine Chance für sie zu überleben!“

    Die Biotikerin konzentrierte sich auf ihre Fähigkeiten und erzeugte ein Masseneffektfeld, welches den Tisch vom Boden anhob. Sie wollte das schwere Möbelstück über den eingebildeten Mann niederfallen lassen, aber erneut wurde sie überrascht. Ein bläuliches Leuchten umschloss jetzt den Tisch. Er war in der Luft blockiert und ließ sich keinen Millimeter bewegen. ‚Scheiße, er ist auch Biotiker!’, durchfuhr es Kate und sie ließ vom Tisch ab, um nun direkt den Mann anzugreifen. Dieser hingegen war anscheinend selbst total verwundert und konzentrierte sich auf Jacob, welcher ihn auch attackierte. ‚Verdammt! Die Frau!’

    Sie wirbelte herum und ging sofort auf die Frau los, welche mit einem Lächeln im Gesicht wenige Meter weiter hinten stand. Kate fokussierte die dunkle Energie auf ihren Körper, aber eine Barriere blockte auch diesen Angriff ab. Ein Donnern, das den Boden zum Beben brachte, verriet, dass der Tisch nun auf den Boden gestürzt war. Mehrere biotische Attacken auf die Frau schlugen fehl, aber immerhin konnte sie so keinen Gegenangriff starten. Aber plötzlich öffnete sich die Glastüre erneut und der Mensch sowie der Batarianer, die sie vorhin begleiteten, kamen mit Sturmgewehren herein. Kate sah nur eine Chance, sie ließ von der gegnerischen Biotikerin ab und riss den beiden Neuankömmlingen telekinetisch die Waffen aus der Hand.

    Durch diese Ablenkungen konnte allerdings die Schwarzhaarige zum Gegenangriff ansetzen und Kate spürte, wie sie hochgehoben und wieder fallen gelassen wurde. Sie schlug mit dem Rücken auf dem Boden auf und rang um das Bewusstsein. ‚Tief durchatmen!’

    21:04

  5. #5
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
    Registriert seit
    07.06.2009
    Beiträge
    143

    Standard

    21:03 Uhr
    Geschäftsviertel
    Omega


    Jacobs Hoffnung wurde nicht zerstört – zum Glück. Kate verstand es genau so wie es gemeint war, reagierte blitzschnell, sprang auf und attackierte alles und jeden in der näheren Umgebung. Doch ihr biotischer Angriff auf den Tisch wurde unterbrochen. Genau wie die 22-jährige tippte auch der ebenfalls aufgesprungene Fisher auf den Geschäftsmann. Doch der schaute genauso verwundert drein wie die beiden ‚Gefangenen‘. Scheiß drauf! dachte sich Jacob schließlich und rätselte nicht länger, was gerade geschah. Er zog es vor, die Situation für sich zu nutzen.

    Blitzschnell rutschte er mit den Beinen voran unter dem angehobenen, massiven Tisch hindurch und riss den Geschäftsmann mit jeweils einem gezielten Tritt gegen beide Kniescheiben zu Boden. Doch der schmerzhafte Effekt sollte nicht lange anhalten. Der Geschäftsmann reagierte schnell, packte den unten liegenden Fisher mit einer Hand an der Jacke und schlug mit der anderen kräftig zu. Ein bohrender Schmerz fraß sich blitzschnell durch das Gesicht 25-jährigen und er erkannte nur noch knapp, wie ein zweiter Schlag auf ihn zu kam.
    Doch dieses Mal konterte er. Er packte die Faust des Mannes, versuchte sie mit aller Kraft zu zerdrücken. Beide begannen heftiger, unregelmäßiger zu atmen. Der Kraftaufwand und die daraus resultierenden Schmerzen waren enorm. Doch zumindest für Jacob sollte es sich auszahlen. Der schaffte es schließlich, mit einem Gegenschlag zu befreien. Er rutsche schnell unter den Beinen des benommenen Mannes hindurch und raubte ihm erneut das Gleichgewicht, in dem er mit beiden Händen das Schienbein des Geschäftsmannes ergriff und kräftig daran zog.
    Sein Gegner fiel nach vorne weg und schien immer noch zu benommen zu sein, um dem zu entgehen, was dann passieren sollte.

    Der massive Holztisch, der eben noch durch biotische Kräfte in der Luft gehalten wurde, knallte donnernd zu Boden und zertrümmerte knirschend und knackend den linken Unterarm des Gegners, der daraufhin einen ohrenbetäubenden Schrei ertönen ließ.

    Jacob atmete eine Sekunde durch und schmeckte erst jetzt das Blut auf seinen Lippen. Scheiße! fluchte er. Es hatte seine Nase erwischt. Der Mensch wusste nicht, wie stark. Und er hatte auch keine Zeit es heraus zu finden, denn nur Augenblicke nach dem Tisch musste er mit ansehen, wie Kate von der schwarzhaarigen Frau zu Boden gehämmert wurde und sich vor Schmerzen krümmte.
    Man musste kein Experte sein, um zu sehen, dass sie nicht allzu schnell wieder auf die Beine kommen konnte. Aber was konnte Fisher gegen eine derart mächtige Biotikerin tun? Ein direkter Frontalangriff wäre reiner Selbstmord gewesen. Komm, lass dir was einfallen. grübelte der 25-jährige hektisch.

    Und dann erblickte er sie. Die Pistole im Halfter des bewusstlosen Mannes. Aber er wusste auch, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, bis der schwarzhaarigen klar wurde, dass Kate erstmal außer Gefecht gesetzt war. So griff er hastig nach der Pistole, stets darauf bedacht, die vorübergehend funktionierende Deckung des Tisches nicht zu verlassen.

    Als sich die Pistole dann schließlich in seinen Händen befand, musste es alles in einem Rutsch funktionieren. Entsichern, zielen, schießen. Und genau so machte der blauäugige Mensch es. Ein Schuss, noch ein Schuss, ein dritter Schuss. Sie alle verließen den Lauf der Waffe direkt aufeinanderfolgend. Die ersten beiden Schüsse wurden noch von dem kinetischen Schild der Frau abgeblockt, der dritte jedoch fraß sich durch das blaue Energiefeld und bohrte sich seinen schmerzhaften Weg durch den Körper der Frau, die einige Schritte zurück stolperte.

    Dann folgte ein vierter Schuss, der Gnadenstoß. Doch erneut gab es keine Möglichkeit zum ordentlichen durchatmen. Der Batarianer stürmte zusammen mit dem Menschen einige Momente zuvor den Raum. Sie hechteten zu den Sturmgewehren, die ihnen von Kate entrissen wurden. Doch sie kamen nicht weit. Noch im Sprung stürzten beide nach zwei Salven zu Boden.

    Dem 25-jährigen war nicht klar, ob sie beide tot waren. Es war ihm in diesen Sekunden auch nicht wichtig. Stattdessen hockte er sich vor Kate, ließ noch in der Bewegung die Pistole auf den dunklen Holzfußboden scheppern. „Alles klar. Wie geht’s dir?“ fragte er hektisch. Doch in seiner Stimme lag mehr als nur die durch das gnadenlose Gefecht verursachte Hektik. Eine nicht gerade kleine Spur von Besorgnis schlich sich unbewusst in seine Worte.


    21:05 Uhr

  6. #6
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
    Registriert seit
    27.04.2009
    Beiträge
    352

    Standard

    Omega: Das Geschäftsviertel

    Die langen Atemzüge drängten die schwarzen Ränder zur Seite und ermöglichten einen, jedoch nur verschwommenen, Blick auf die Umgebung. Gerade noch rechtzeitig konnte Kate sehen, wie Jacob den Batarianer und den Menschen niederstreckte, anschließend kam er auf sie zu. „Alles klar. Wie geht’s dir?“, fragte er besorgt nach.

    Kate setzte sich auf und begutachtete nochmals kurz die Lage, da sie aber keine kampfbereiten Gegner mehr sah, seufzte sie kurz und stand auf. „Geht schon.“, beantwortete sie die Frage. „Die andere Biotikerin war aber eine böse Überraschung.“ Sie checkte all ihre Gliedmaßen durch, aber sie war nicht ernsthaft verletzt. Dann sah Kate Jacob, welcher ein wenig Blut an den Lippen hatte, an und eine kleine Spur von Verlegenheit machte sich bei ihr bemerkbar. „Danke…“, brachte sie leise heraus und senkte den Kopf ein wenig. Es war selten, dass sie sich ehrlich bei jemand bedankte und darum war es ihr unangenehm.

    ‚Wie konnte ich nur so blöd sein und davon ausgehen, dass sie uns unbewaffnet bewacht. So dumm ist eigentlich niemand. Normalerweise hätte mich dieser Umstand warnen sollen. Aber es ist ja noch mal alles gut ausgegangen, die Frau ist erledigt und die zwei närrischen Wachen, Söldner, oder was auch immer sie waren, auch. Und der ‚Boss’ ist auch niedergestreckt. Macht vier für Jacob und keinen für mich… Schwache Vorstellung.’
    Kate wollte soeben fragen, ob somit alles erledigt sei, als sie ein Stöhnen hinter dem Tisch wahrnahm. Geschwind war sie um das weiße Möbelstück herum und sah den Geschäftsmann am Boden liegen, eine Hand unter dem Tisch und auch sonst, sah er nicht allzu gut aus.

    Die Biotikerin setzte ihren Fuß auf seinen Hals und drückte leicht zu. Fest genug, um eine etwaige Gegenwehr vorzubeugen, aber nicht so fest, dass er Atemnot litt. Verächtlich sah sie ihm in die Augen und fragte: „Irgendwelche letzten Worte?“ Anschließend richtete Kate den Blick auf Jacob, falls er mit dem Mann noch etwas vorhatte.

    21:07

  7. #7
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
    Registriert seit
    07.06.2009
    Beiträge
    143

    Standard

    21:07 Uhr
    Das Geschäftsviertel
    Omega



    Im Nachhinein wurde schnell klar, dass Kate lange nicht so stark angeschlagen war wie Jacob anfangs vermutete. Doch zumindest im Kopf schien, wenn auch nur für einen kleinen Augenblick, ein Schalter umgelegt worden zu sein. Gleichzeitig war es aber nicht das erste Mal. Schon vor einigen Stunden schien Devereaux auf irgendeine Art und Weise verlegen oder gar verunsichert. Ihr sonst so selbstbewusstes Auftreten verschwand während diesen Sekunden beide Male nahezu komplett. Was es auch war, Fisher hatte keine Möglichkeit, es jemals zu verstehen.

    Was er aber verstand, was ihn umso mehr überraschte, war das leise „Danke…“, das aus Kates Mund entsprang. Um die Stimmung etwas länger beizubehalten, entgegnete Jacob ebenso leise: „Hey, so machen das doch –“ weiter kam er nicht. Ein Stöhnen von der anderen Seite des Tisches unterbrach ihn und machte Kate sofort wieder zu der selbstbewussten Frau, die er in Narshad kennen lernte.

    Aber es nützte schließlich alles nichts. Ernüchtert folgte Jacob dem Mädchen aus den Antillen auf die anderen Seite des Tisches und stellte schnell fest, dass der von Kate am Boden gehaltene, Mann wieder zu sich gekommen sein musste. Noch bevor der 25-jährige diesen weiter in Augenschein nehmen konnte, fragte Devereaux schon mit abwertender Stimme: „Irgendwelche letzten Worte?“ und blickte danach fragend zu Jacob, der noch ein paar Augenblicke wartete.
    Plötzlich erhob der Mann ächzend die Stimme: „So lange Sie leben, werden Sie nie Ruhe haben. Es wird immer jemanden geben, der Sie tot sehen will – der Sie töten wird.“ Und er hatte Recht. Im Grunde war es ein simpler Teufelskreis. Irgendwann würde wieder jemand auf ihn aufmerksam werden. Und dann wäre das gleiche Spiel von vorne losgegangen. Wieder… und wieder … und wieder. Beirren ließ sich Fisher davon dennoch nicht. Nüchtern erwiderte er: „Heute nicht.“ Und wandte sich von dem Mann ab. Nur wenige Augenblicke später vernahm er noch das Husten und das sich wehrende Poltern eines Körpers, dem langsam die Luft entwich.

    Währenddessen trat Jacob vor den Batarianer. Alle vier Augenpaare waren noch geöffnet, regten sich aber keinen Millimeter. Fisher war sich sicher: er war tot. Zwei Schritte später hob er dann schließlich das fast nagelneue Sturmgewehr auf. Dieses Mal haben wir dazu gelernt. erinnerte er sich an seinen Fehler in den Andockbuchten.

    Geschwind drehte er sich dann wieder zu Kate: „Ich schätze, du willst hier genauso schnell raus wie ich, oder?“ fragte er erleichtert, dass zumindest die erste Etappe geschafft war.


    21:09 Uhr

  8. #8
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
    Registriert seit
    27.04.2009
    Beiträge
    352

    Standard

    Omega: Das Geschäftsviertel

    „So lange Sie leben, werden Sie nie Ruhe haben. Es wird immer jemanden geben, der Sie tot sehen will – der Sie töten wird.“, krächzte der Mann am Boden. ‚Widerspenstig bis zum Schluss…’ „Heute nicht.“, antwortete Jacob und wandte sich ab. Somit war alles erledigt und Kate verlagerte ruckartig ihr Gewicht auf den Fuß, welcher seinen Hals belastete. Der Mann röchelte und huste, aber er bekam keine Atemluft mehr in die Lungen. Als er sein Leben aushauchte ließen auch die letzten Krämpfe nach. ‚Mission erfolgreich!’

    „Ich schätze, du willst hier genauso schnell raus wie ich, oder?“, meldete sich Fisher wieder und Kate sah, dass er diesmal eines der Sturmgewehre genommen hatte. „Ich habe keinen Grund hier Wurzeln zu schlagen.“, entgegnete Kate und bückte sich nach dem zweiten Sturmgewehr. Mit einem schnellen Handgriff überprüfte sie Munition und Funktionstauglichkeit der Waffe und sie war, wie erwartet, einsatzbereit. Die Biotikerin ging an Jacob vorbei und vorsichtig, mit dem Gewehr im Anschlag, zur Glastür hinaus. Der Raum war jedoch verwaist und auf einen Tresen lagen die zwei PDAs, die ihnen zuvor abgenommen wurden.

    Ohne zu zögern griff Kate nach dem Gerät und aktivierte das Display. „Mein PDA wurde durchsucht.“, stellte sie mit einem Murren fest. Sie drehte sich zu Jacob um: „Vermutlich wissen sie jetzt, dass ich nicht die bin, für die ich mich ausgegeben habe. Jetzt ist die Frage, was wir jetzt machen? Sie machen jetzt sicherlich auf uns beide Jagd…“
    Plötzlich grinste Kate den jungen Mann an. „Wie viel bist du jetzt eigentlich so wert?“, fragte sie nach, während sie zu dem Aufzug ging und die Kabine rief.

    21:11
    Geändert von Kinman (05.07.2009 um 16:34 Uhr)

  9. #9
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
    Registriert seit
    07.06.2009
    Beiträge
    143

    Standard

    21:11 Uhr
    Geschäftsviertel
    Omega



    Jacob folgte Kate zurück auf den Korridor. Sie beide wollten keine Sekunde länger an diesem Ort verbringen wie unbedingt nötig. Im Gegensatz zu Devereaux jedoch, hatte der 25-jährige das Gewehr nicht im Anschlag. Es hätte deutliche Geräusche oder Hinweise gegeben, wenn sich jemand in dem recht kleinen Flur befunden hätte. Die gab es nicht. Also gab es auch fürs erste keinen Grund zur Sorge.
    Etwas erwartete die beiden aber dennoch. Zwei PDAs lagen einsam auf der glasigen Oberfläche eines Tresens. Während Kate sich ihres souverän angelte, brachten Fisher diese Umstände ins Grübeln. Was soll das? Jeder in diesem verdammten Gebäude geht davon aus, dass ich tot bin. Welchen Grund hat er, wer auch immer es war, mir das PDA auf einem Silbertablett zu präsentieren? Doch er kam zu keinem Ergebnis. Stattdessen wurde er, nachdem das PDA unberührt in seine Hosentasche rutschte, von Kate unterbrochen, der bereits eine andere Kleinigkeit auffiel.

    Es war nun also bekannt, dass Kate nicht Bella war. Doch ihre Schlussfolgerung war nur bedingt schlüssig. Eigentlich gab es keinen Grund für jene, nun auch Jagd auf die Frau zu machen. Doch bevor Jacob diesen Einwand überhaupt aussprechen konnte, vernahm er das Grinsen auf Kates Lippen und lauschte mit seinen unausgesprochenen Gedanken den Worten seiner dunkelhaarigen Hilfe: „Wie viel bist du jetzt eigentlich so wert?“

    Diese Frage kam genauso unerwartet wie amüsant. Jacob antwortete ebenfalls grinsend, während die beiden auf den Aufzug warteten: „Offensichtlich nicht genug, um anständiges Personal auf die Jagd zu schicken.“ Es war unwiderlegbar, dass Fisher zufrieden mit dem war, was sich in dem Büro abspielte. Zumindest fürs Erste hatte er wieder Ruhe. „Du denkst doch nicht dran, mich umzubringen, oder?“ fügte er wenig später mit einer theatralisch schockierten Stimme hinzu und behielt auch für die nächsten Worte diese Tonlage bei: „Immerhin habe ich dir gerade das zweite Mal deinen…“ er stockte kurz und baute seinen ursprünglichen Satz ganz schnell um: „…ähm, dein Leben gerettet.“ Sein Grinsen verschwand ein paar Augenblicke später und er sprach mit ernsterer Stimme: „Hey, ähm, ich denke, wir sollten zurück zur Avila.“ Seine Stimme ließ sich wieder von einem Grinsen beeinflussen: „Es sei denn, du hattest vor, dir so ne Papphütte zu mieten.“

    Wenig später ertönte dann auch das kurze Klingeln des Aufzugs und die matten Türhälften machten Platz für das Innenleben.


    21:11 Uhr

  10. #10
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
    Registriert seit
    27.04.2009
    Beiträge
    352

    Standard

    Omega: Das Geschäftsviertel

    „Offensichtlich nicht genug, um anständiges Personal auf die Jagd zu schicken.“, entgegnete Jacob zuerst etwas ernster. Nach einer kurzen Pause sprach er gespielt geschockt weiter: „Du denkst doch nicht dran, mich umzubringen, oder? Immerhin habe ich dir gerade das zweite Mal deinen…“ Mit einem Grinsen brach er den Satz ab und endete ihn auf eine andere Art und Weise: „…ähm, dein Leben gerettet.“ ‚Jaja… das zahl ich dir schon noch heim…’
    „Hey, ähm, ich denke, wir sollten zurück zur Avila. Es sei denn, du hattest vor, dir so ne Papphütte zu mieten.“, schlug Jacob schließlich vor. In diesem Moment kam auch der Aufzug an und die Türen öffneten sich.

    Kate betrat die leere Kabine und betätigte den Taster für das Erdgeschoss. „Du kannst mir auch weiterhin meinen Arsch retten, immerhin wurde ich ja mit deiner Freundin verwechselt“, antwortete sie überspitzt, damit es als Spaß verständlich war. Anschließend tippte sie mit ihren Fingern nachdenklich ans Kinn und sprach ernst weiter: „Allerdings wäre es leicht verdientes Geld…“
    Jacob sah sie für einen Augenblick entsetzt an und Kate boxte ihm locker in den Oberarm. „Ach was, solche Aufträge sind nicht mein Ding…“, erklärte sie lachend und setzte dann ein zuckersüßes Lächeln auf. „…viel zu einfach!“

    21:12
    Geändert von Kinman (05.07.2009 um 20:36 Uhr)

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •