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  1. #11
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum

    „Ich mag den Anblick einfach…“ Noé beäugte missmutig ihr Gericht, welches sie essen sollte, als sie Vanessa murmeln hörte. Hä? Was..? Eh, ich mag meinen Anblick auch! ... Ha, der Spruch war gut! Nur dass ihn niemand gehört hat, weil du es gedacht hast, Noé... verdammter Mist..

    „Ich meine die Sterne. Ich könnte stundenlang hier sitzen und die vorbeiziehenden Sterne beobachten. Vielleicht ist das auch ein Grund warum ich Pilotin bin… Ich habe dann immer den besten Ausblick.“ sagte Vanessa nun etwas offensichtlicher, als sie Noés verwirrten Blick bemerkte, der eher durch die Koversation mit sich selbst enstanden war, als durch das Gemurmel der Pilotin. Nun jedoch hatte die Frau Noés Aufmerksamkeit auf sich und ihre Sterne gelenkt, zwischen welchen das Mädchen nun mehrere Blicke tauschte.

    "Ich find Sterne langweilig.." meinte sie letztendlich, während sie ein paar der weißen Punkte begutachtete. Sterne sind langweilig... und langweilige Dinge werden von klugen Leute gemocht, zum Beispiel auch.. Lesen, ahm.. und so.. Vanessa mag langweilige Sterne und eben weil Sterne langweilig sind... eh.. ja, genau, Vanessa muss klug sein!

    "Sag mal Vanessa, warst du auf ner Uni oder so?"

    18:11
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  2. #12
    ME FRPG only Avatar von Vanessa Sorax
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum

    „Ich find Sterne langweilig..“, kommentierte Noé Vanessas Begeisterung. „Sag mal Vanessa, warst du auf ner Uni oder so?“, fragte sie dann plötzlich. ‚Wie kommt sie denn da rauf? Hält sie mich etwa für intelligent?’ „Äh.. nein.“, entgegnete Vanessa. „Ich hatte nur eine normale Schule abgeschlossen, aber auf den Reisen, bei denen ich selbst nicht fliegen durfte, habe ich immer viel gelesen und so.“ ‚Dabei bin ich eigentlich ganz normal…’

    „Ich muss mal wieder einen Blick ins Cockpit werfen, bin gleich wieder da.“, erklärte die Pilotin ihre Absicht und stand auf. Noch immer gut gelaunt und satt ging sie über die Stiege hinauf und betrat das Cockpit, welches zu ihrer Überraschung verwaist war. ‚Wie kommt sie wirklich auf die Sache mit der Uni? Hätte ich studiert, würde ich wohl kaum Raumschiffe durch die Gegend fliegen. Obwohl… Vermutlich trotzdem.’

    Oberes Deck: Cockpit

    Vanessa ließ sich auf ihren Sitz nieder und rief schnell einige Daten ab. Nachdem aber alles in Ordnung war und der Autopilot den Kurs hielt, stand sie wieder auf, um zurück zum Aufenthaltsraum zu kommen.

    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum

    18:16

  3. #13
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum
    Uhrzeit: 18:15


    „Äh.. nein. Ich hatte nur eine normale Schule abgeschlossen, aber auf den Reisen, bei denen ich selbst nicht fliegen durfte, habe ich immer viel gelesen und so.“ Dabei sagt sie mir seit ‘nem Tag was ich was wie wo machen soll... Das Mädchen schmunzelte etwas, während sie weiterhin in ihrem Essen stocherte. Ach, was soll´s..? „Ich muss mal wieder einen Blick ins Cockpit werfen, bin gleich wieder da.“

    Noé nickte einfach nur, Vanessa erhob sich von ihrem Stuhl und verlies den großen Speiseraum über die Treppe, letzteres bekam das Mädchen nur mit, weil sie die Schritte auf den Stufen hörte. In regelmäßigen kurzen Abständen konnte man ein leises Klopfen hören, jedesmal wenn die Pilotin eine weitere Stiege betrat und plötzlich war Noés anders.

    Statt entspannt auf ihren zwei Stühlen rumzulungern, mit angewidertem Blick ihr Futter zu beäugen und sich in Gedanken über allerlei unwichtige Dinge zu streiten oder zu befragen, wurde ihre Haltung angespannt, obwohl sie doch kaum wagte sich zu rühren. Ihr Blick wurde anwesender und konzentrierter als er anfing irgendwo ins Nichts zu starren, das Mädchen wollte sich zwar umsehen, war dazu jedoch nicht fähig, sie war vollkommen verfallen.

    Das sind Schüsse! Nein, das ist Vanessa die die Treppe hochgeht. Das sind scheiß Schüsse, hör doch mal! Tatsächlich waren es Schüsse, die die Kriminelle zu hören glaubte. In kurzen, regelmäßigen Abständen donnerte ein Knall in ihren Ohren. Scheiße ich bin tot! Noé, das sind keine Schüs.. doch hör doch verdammt.. oh verdammt.. beweg dich doch.. Sieh doch hin, es sind keine, es ist Vanessa!
    Noé versuchte krampfhaft der Aufforderung des Hinsehens Folge zu leisten, jedoch wollte sich kein einziger Muskel rühren, selbst ihr Kopf weigerte sich kompromisslos, sich auch nur einen Zentimeter zu drehen. Sie hatte schnell den Eindruck als würden ihre eigenen, überhäuften Gedanken sie bei allem blockieren, was sie tun wollte.

    Sie sind weg! Schlagartig hörte das Mädchen sich ausatmen und bemerkte erst dann, dass sie die Luft in den letzten Sekunden einfach angehalten hatte, was sie nun durch ein paar tiefe Züge ausgleichte. Gleichzeitig zog sie die Beine, die ihr jetzt auch wieder gehorchen wollten, von dem anderen Stuhl. Mit einem raschen Griff stellte sie ihren Teller von ihrem Schoß auf den Tisch und beugte sich nach vorn, das Gesicht ruhend in den Händen verborgen. Was für eine Scheiße war denn das jetzt.. nur Schritte, Schüsse? Werd ich langsam bekloppt? Ja, wirst du!
    Langsam entspannte sie sich wieder und setzte sich, die Füße jedoch immer noch fest an Boden, wieder etwas bequemer in ihren Stuhl zurück. Was für ein Mist.. ich dachte echt es seien Schüsse.. egal, jetzt ist es doch eh vorbei..

    Mit einem Kopfschütteln verdrängte Noé die letzte Minute als irgendetwas Verrücktes und seufzte nur. Wie lange sie wohl noch braucht.. Flüchtig warf sie einen Blick hinter sich, konnte jedoch keine Vanessa entdecken und als sie den Kopf wieder nach vorn richtete, funkelten ihr sofort unglaublich langweilige Sterne entgegen.

    Ich brauch´n neues Hobby.. geh Mails lesen! …. Hab ich Mails?

    Mit einem leisen Rascheln befreite sie ihren PDA aus seiner Tasche an ihrem Gürtel, wobei sie kurz befürchtete, dass es dem Gerät genauso wie ihrem vorherigen ergangen sein konnte, dann stellte sie aber zur Beruhigung fest, dass er noch funktionierte und sein Display intakt war.

    Sekunden später hatte sie bereits mit dem Finger ihre neuen Nachrichten geöffnet, allerdings handelte es sich dabei nur um genau eine neue Nachricht.


    ----------
    Von: Anthony
    An: Noé Chambers
    Datum: Heute, 14:37 Uhr

    Betreff: Deine Mutter

    Hi Noé,

    ich weiß nicht, ob du deine Mum, an Hand der Infos die ich rausgefunden habe, inzwischen finden konntest, aber ich habe mir vorhin beim rumstöbern was neues in ihrer Akte gefunden. Lies es am besten selbst.

    ----------


    Meine Mutter? Das ist doch jetzt sowieso egal… In den ersten Sekunden überlegte sie, ob sie die Nachricht samt Anhang einfach löschen sollte, dann jedoch stimmte irgendetwas sie um.

    Gibt es jetzt eine tragische Offenbarung und das ganze wird doch noch wie im Film..? Mit einem leichten Biss auf die Lippen öffnete sie den Anhang und fand einen altbekannten Anblick. Ein großer Polizeibericht, denn sie fast noch auswendig konnte, weil sie ihn sich bis vor kurzem fast täglich angesehen hatte, jetzt jedoch befand sich dort ein neuer Eintrag und kurz flüsterte eine innere Stimme ihr einen sarkastischen Kommentar zu. Hurt sie jetzt in der Hölle jetzt weiter? Halt´s Maul!

    Zögerlich las Noé die neuen Informationen nach, fand dabei aber nicht wirklich etwas neues, sondern viel mehr Infos, die dort nur wegen ihr selbst standen. ‚Wurde tot aufgefunden‘, ‚Todesursache: Kopfschuss‘ und ‚Ermittlungen haben niedrige Priorität.‘ waren hierbei die Kernaussagen der exakt drei neuen Sätze, die sich in der Akte ihrer Mutter befanden.

    Mörderin! … Lass mich.. so eine dreckige Scheiße verdammt nochmal.. irgendwas will mich heute fertig machen..

    Erst jetzt bemerkte das Mädchen, dass Vanessa wieder da war und sich grad zufrieden auf ihrem Stuhl niederlies, Noé nutzte diese Sekunden um ihren PDA wieder wegzustecken. Sie wollte irgendeine Frage stellen oder einfach sonstwas sagen, um sich ein wenig abzulenken, jedoch fiel ihr absolut nichts ein, weswegen sie erneut getrübt ins Nichts starrte.

    Uhrzeit: 18:17
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  4. #14
    ME FRPG only Avatar von Vanessa Sorax
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum

    Vanessa lief stürmisch über die Treppe wieder nach unten und betrat erneut den Aufenthaltsraum. Während sie sich wieder auf ihrem ursprünglichen Platz hinsetzte, sah sie das Noé ihren PDA wegsteckte und ein wenig betrübt drein blickte. Die gute Laune von vorhin war verflogen. ‚Was wohl passiert ist in der Zwischenzeit?’ Noé sah kurz zu Vanessa, richtete ihren Blick dann wieder ins Leere. Nachdem keiner Sprach, wurde die Stille immer bedrückender und Vanessa kam endgültig zu dem Entschluss, dass etwas nicht stimmte.

    „Was ist los mit dir?“, fragte sie besorgt nach, da sie sich eigentlich nicht zusammenreimen konnte, was der Auslöser für dieses Verhalten war.

    18:23
    Geändert von Kinman (28.06.2009 um 16:37 Uhr)

  5. #15
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum
    Uhrzeit: 18:17


    Die Pilotin setzte sich, doch entgegen alle Hoffnungen seitens Noé schien sie nicht vor zu haben, ein Gespräch zu beginnen, eine Schießerei zu starten oder auf dem Tisch neben ihr zu strippen. Das Mädchen hegte aber ohnehin Zweifel, ob irgendeine der drei Optionen ihre Gedanken und ihr Interesse auf sich ziehen konnten, zumindest nicht in diesem Moment.

    Ein paar wenige Minuten schaffte Noé es ironischer weise jedoch, sich damit abzulenken, sich etwas zu überlegen, womit sie sich ablenken konnte. Diese Möglichkeit verstarb jedoch dann schneller, als es ihr recht gewesen wäre und das unheimliche Schweigen zwischen ihr und Vanessa hielt weiter an.

    Wieso kann nicht einfach alles verschwinden! Es soll weg.. verdammte Scheiße, ich will mit allem nichts mehr zu tun haben, ich will meine Ruhe davor.. – Unwohl in ihrer Haut verschränkte Noé die Arme vor ihrer Brust und blickte weiterhin starr in die nächstbeste Ecke – Erzähl es ihr, los! – Flüchtig huschte Noés Blick auf Vanessa, für kaum eine Sekunde blieb er dort, dann war er wieder verschwunden. – Sag es irgendwem und sie werden dich verachten! … ist mir egal.. wozu darüber reden, sie hatte es verdient.. sie hat mich weggeworfen, sie wollte mich töten und hat versagt.. und dann habe ich 19 Jahre lang scheiße gefressen, wegen ihr.. und warum? Weil sie eine Nutte auf Elysium werden wollte.. weil sie´s toll fand..

    Hat sie nicht das Recht, es toll zu finden..? Noé kaute auf ihrer Unterlippe herum, still und leise, während sie schwerfällig versuchte, die andere Seite der ganzen Geschichte zu betrachten. Inzwischen wollte sie keine Ablenkung mehr, sie wollte diese verfluchten Zweifel los werden und nicht immer wieder davon geplagt werden. ... Ich geb einen Dreck auf ihre Rechte.. einen Dreck auf die Rechte von jedem, sie hat alles auf meine Kosten getan.. und sie wollte mich töten, eindeutig..

    „Was ist los mit dir?“

    Der Satz war wie ein Faustschlag mitten in Noés Gesicht und sie schaute kurz irritiert auf. Erst nachdem Vanessa sie zurück in die Realität geholt hatte, spürte sie die Müdigkeit in ihrem Körper und erinnerte sich daran, dass sie eigentlich eine Runde Schlaf wollte, nachdem sie sich geduscht und was gegessen hatte.
    Was sich nun aber dazu mischte war der Wunsch allein zu sein, sie wusste und wollte auch nicht wissen, wie sie grad aussah, offensichtlich jedoch merkte man ihr ihren schlagartigen Stimmungswechsel an.

    „Danke, nichts…“ Noé stand schlichtweg von ihrem Stuhl auf und setzte etwas nach, ihre Stimme war ruhig, leise, es erinnerte schon fast an einen melancholischen Ton. „.. ich geh in´s Bett.. bis später..“

    Vanessa bedachte das Mädchen mit weiteren forschenden Blicken, als sie nun davonging. Die Kriminelle marschierte gradewegs auf die störrische Tür zu, ihre Gedanken zerwühlten sich und sie machte sich bereit, diese scheiß Tür anzuschreien, wenn sie jetzt wieder rumzicken würde, was sie auch tat. Scheiße.. was ist heut los…

    Noés Fußtritt landete in der Luft, da sich die Schiebetür grade rechtzeitig öffnete, um ihm auszuweichen, das Mädchen schaffte es jedoch ihre Balance zu halten. Sie warf der Tür einen leisen, beleidigenden Kommentar zu und ging dann zielgrade weiter auf ihr neues Quartier zu.

    >>>> Unteres Deck: Quartiere[Noé]
    Uhrzeit: 18:24
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  6. #16
    ME FRPG only Avatar von Vanessa Sorax
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    Unteres Deck: Aussichtsplattform | Aufenthaltsraum


    „Danke, nichts…“, antwortete Noé und stand auf. „.. ich geh in´s Bett.. bis später..“ Alleine am Tonfall konnte Vanessa erkennen, dass diese Aussage nicht ganz korrekt war. Sie taxierte Noé nochmals in der Hoffnung eine genauere Information zu bekommen, aber es war vergebens. Noé verließ den Aufenthaltsraum.

    ‚Was ist los mit ihr? War irgendetwas, während ich im Cockpit war, oder ist sie sauer, weil ich einfach so gegangen bin? Wobei, das kann ich mir nicht vorstellen, da sie ganz genau weiß, dass ich mich noch immer ums Fliegen zu kümmern habe. Also woran könnte es liegen…
    Vielleicht ist sie wirklich nur müde, aber woher dann so plötzlich? Und von den Anderen war sicherlich auch niemand da. Selbst wenn, irgendwas stimmt nicht. Aber ich lasse sie jetzt in Ruhe, ich werde einfach nach dem Sprung nach ihr sehen.’


    Vanessa blieb noch einige Minuten sitzen und beobachtete weiterhin die Sterne. Aber schließlich stand sie auf, nahm die leeren Essensschalen und ging zur Küche um den Müll dort zu entsorgen. Beim Hinausgehen donnerte sie fast erneut gegen die eigenwillige Tür, schaffte es aber gerade noch rechtzeitig abzubremsen. ‚Ich werde mir das Ding mal ansehen. So viel kann ja nicht kaputt sein.’

    Wie geplant entsorgte die Pilotin den Abfall in der Küche, in den dafür vorgesehen Behälter und kehrte dann zu der besagten Tür zurück. Schnell hatte sie die Abdeckplatte der Türsteuerung geöffnet und mit geschickten Fingern nahm sie den Schaltkreis heraus, um den Fehler zu finden.
    Vanessa analysierte die Platine, konnte aber oberflächlich keine Beschädigung feststellen. Sie aktivierte seit langem wieder ihr Universalwerkzeug, das sie wie eine Armbanduhr eigentlich immer trug und führte einen Scan durch. Die Programmierung der Tür war weitaus aufwendiger als Vanessa ursprünglich erwartet hatte. Aber im Grunde war es logisch, da viele Faktoren mit hineinspielten: Der normale Sensor, das Brandschutzsystem, die Fernsteuerung über die Schiffs-VI und eine manuelle Überbrückung. Tatsächlich konnte sie nach einiger Zeit einen Fehler in der Verbindung zur Schiffs-VI feststellen.

    Vanessa korrigierte die Programmierung und überschrieb das fehlerhafte Programm. Als nächstes baute sie die Steuerung wieder zusammen und machte einen Schritt von der Tür weg, um vom Sensor erfasst zu werden. Die Tür öffnete sich sofort, genau so wie es sein sollte. Testweise schritt sie noch hindurch und drehte auf der anderen Seite, im Aufenthaltsraum, wieder um. Erneut wollte sie den Durchgang passieren, aber der Weg wurde ihr wieder versperrt. ‚Verfluchtes Ding, was ist denn noch kaputt?’
    Ein weiterer Versuch scheiterte ebenfalls, denn die Tür öffnete sich gar nicht mehr. Die Pilotin seufzte und öffnete nochmals die Türsteuerung, diesmal von der anderen Seite. Allerdings handelte es sich um die gleiche Platine, die von beiden Seiten zugänglich war. Da Vanessa die Lust daran vergangen war, legte sie einfach den Schalter für die manuelle Überbrückung um und blockierte die Tür im offenen Zustand. ‚Da sollte sich Nero oder René mal darum kümmern.’

    Die gute Laune war Vanessa jetzt auch abhanden gekommen, da sie einerseits Noés unerwartete Reaktion beschäftigte und andererseits bei einer so einfach Sache wie der Türsteuerung scheiterte. Mit einem Kopfschütteln verließ sie den Aufenthaltsraum und ging wieder ins Cockpit.

    18:44

    Oberes Deck: Cockpit ----->

  7. #17
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
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    <<<< PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Krankenstation
    >>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Aussichtsplattform


    Nero beschloss noch an diesem Tag, dass Treppen ziemlich ätzend sind. Selbst dann, wenn man sie abwärts läuft - zumindest für einen Quarianer. Das einzige, was ihm spontan an noch ätzenderen Dingen einfiel, war definitiv das Erklimmen von Leitern. Allein der Gedanke an die vielen Sprossen der versteckten Leiter in Narshad jagte ein unangenehmes Kribbeln durch seine langförmigen Füße. Er schüttelte sacht den Kopf, um den Gedanken zu verjagen.

    Das ist nun vorbei. Keine Leitern mehr, nie wieder. Nur noch.... Er seufzte. ...Treppen. Ob Yamashe es merkt, wenn ich ab und zu stattdessen durch den Lagerraum...? Hm.... Nero! Vergiss nicht, sie kann Gedanken lesen! ... möglicherweise... verdammt, das muss ich unbedingt noch in Erfahrung bringen. Das würde einiges ändern...

    Als die letzte Stufe überschritten war, begann er mit dem, was er sich schon bei seinem ersten Besuch des Aufenthaltsraumes vorgenommen hatte: Er inspizierte gründlich den - teilweise - doch ziemlich unordentlichen Raum. Abgesehen von dem Durcheinander, welches sich vorallem in umgeworfenen Stühlen und verstellten Tischen äußerte, gefiel dem Quarianer, was er sah. Die Möbelstücke waren allen Anscheins nach aus exotischen Hölzern von ihm wahrscheinlich unbekannten Planeten gefertigt, edles Mobiliar, welches mit nur ein wenig mehr Pflege und Ordnung richtig Eindruck schinden könnte.

    Wer auch immer der Architekt dieser Yacht war, er hatte wirklich... Geschmack. Muss man ihm lassen. Oder ihr. Ja, ich glaube, es war eine Asari. Die mögen es doch etwas edler... oder? Frag doch den Capt... nein nein, das werde ich besser im Extranet nachschlagen. Sonst blamier ich mich noch mehr vor Yamashe. Ich sollte es nicht darauf ankommen lassen...

    Sein Blick fiel auf das große, leicht gewölbte Fenster am Ende des Raumes, welches einen beeindruckenden Ausblick auf die Außenumgebung ermöglichte. Diese bestand logischerweise aus Sternen, Asteroiden, und viel viel 'Schwarz'. Mit einem gedankenverlorenen Seufzer bewegte der junge Pilgerreisende sich auf die riesige Glasscheibe zu, wobei er, sofern es sich anbot, Stühle, die auf seinem Weg dorthin in Reichweite lagen, wieder aufstellte und sauber an ihren dazugehörigen Tisch heranschob.

    Er blieb erst stehen, als seine Zehenspitzen auf den transparenten Widerstand stießen.

    ...schön wie Eh und Je. Dabei habe ich nicht die leiseste Ahnung, wo wir uns überhaupt gerade befinden. Auf dem Weg nach Omega, klar... keine große Orientierungshilfe, jaja.

    Sehnsuchtsvoll folgte sein müder Blick einem Komet, welcher so nah schien, und doch vermutlich unzählige hundertausende Kilometer entfernt seine Bahn zog. Hunderttausende Kilometer - eine Entfernung, die sich bereits Neros realer Vorstellungskraft entzog.

    Sie sind bestimmt gerade im Kepler-Randsektor eingetroffen... und warten auf die Nachzügler. So wie immer. Die Ymaara wird wieder ein Problem mit dem Antriebskern haben, ihr Captain irgendwelche Entschuldigungen an die Führungsschiffe stammeln, der Admiralitätsrat wird fluchen, weil sie unnötig Zeit vergeuden. So wie immer. Und Kyyle wird die Warterei nutzen, um irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen, wie damals, als er im Beisein anderer Quarianer erzählt hatte, dass wir aufgrund eines Gethangriffes Halt machen würden, woraufhin die halbe Medina in Panik aussbrach. Und der Captain hat ihm 50 Stunden Wartungsarbeiten aufgebrummt. So wie immer....

    Ein helles, unangenehmes Quietschen riss ihn unsanft aus dem Sumpf aus Erinnerungen, in welchen er gerade immer tiefer einzusinken drohte. Die Ursache für das unangenehme Geräusch war sein eigenes Visier, welches inzwischen die Glasscheibe der Aussichtsplattform berührte, und durch das matte Nachvornesinken seines Kopfes über die Oberfläche gerieben wurde. Doch statt sich über seine Unaufmerksamkeit zu ärgern, stieß der Quarianer nur einen traurigen Seufzer aus. Ein Gefühl, welches er niemals im Leben so schnell erwartet hätte, machte sich schmerzhaft in seinem ganzen Körper breit.

    Heimweh.

    21:49
    Geändert von Nero'Garyn nar Medina (17.07.2009 um 00:40 Uhr)

  8. #18
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
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    PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Aussichtsplattform


    Kraftvoll stieß er sich mit beiden Händen von der Scheibe der Aussichtsplattform ab, um sich daraufhin kopfschütteln von der selbigen abzuwenden. Nein, so darfst du gar nicht erst anfangen. Du willst doch als Erwachsener gelten. Dann verhalte dich auch so, erledige deinen Job! Rumjammern und in frühen Erinnerungen schwelgen kannst du auch danach, wenn dieses leidliche 'nar' auf nimmerwidersehen aus deinem Namen verschwunden ist...

    Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie still es eigentlich in dem großen Raum war. Gespenstisch still. Fast schon... unheimlich. Raus hier. schoss es dem Quarianer durch den Kopf, als er sich daran machte, über Stock und Stein - oder besser gesagt: Stuhl und Tisch - in Richtung Ausgang zu wandern. Diesmal machte er sich gar nicht erst die Mühe, sich nach herumliegenden Möbelstücken, die seinen Weg pflasterten, zu bücken und sie wieder an ihren vorhergesehenen Platz hinzustellen. Nero wollte einfach nur fort von diesem Raum, irgendwohin, wo es keine Fenster und somit keine Erinnerungen geben konnte.

    Wie zuvor auch stand die Tür, die zu dem langen Gang mit all den Quartieren führte, immernoch aufgrund irgendeines Defektes offen. Trotzdem traute Nero dem Frieden nicht, und bewegte sich eher zögerlich durch den Türrahmen, unter welchem er sich vor nicht allzu langer Zeit schon einmal die Nase plattgeschlagen hat. Man könnte fast meinen, die Behemoth wehrt sich irgendwie gegen uns.... ach, albern! Ein Schiff ist ein toter Gegenstand. Er kann sich nicht... wobei... die Geth sind streng genommen auch 'tot'... und gewehrt haben sie sich definitiv... he, ist doch egal jetzt!

    Nero, der sich flüchtig nach einer Ablenkung umsah, fand sie direkt am Anfang Ganges, welcher sich steuerbord befand. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er nachdenklich die Tür der Arrestzelle. Hoffentlich werden wir sie nie benutzen müssen. Ein Gefängnis in einem Gefängnis. Widerlich.
    Noch während er die Küche und einige andere Türen, die zu den Quartieren der Mannschaft führten, passierte, musste er über diesen Gedanken den Kopf schütteln. Die Behemoth ist doch kein Gefängnis. Sie ist ein Schiff, also, ein Schiff und... du kennst es doch gar nicht anders. Gefängnis? Du bist so albern! Du kennst es wirklich nicht anders, aber solch ein Urteil...

    Seufzend blieb er plötzlich neben einer der Türen stehen und blickte sich um. Ich weiß nichtmal, wo wer aus der Crew schläft. Yamashe sollte einen Plan erstellen.... oder sowas... so dämlich wie ich mich ständig anstelle.... kann das schnell böse enden...
    Und obwohl er gerade noch diesen Gedanken in seinem Kopf herumtrug, bewegte er sich direkt auf die Tür des nächsten Quartiers zu, bis diese sich automatisch öffnete. Seltsamerweise war Nero auf eine gewisse Art und Weise enttäuscht, als schnell klar wurde, dass der Raum unbewohnt war. Dann stört es sicher auch niemanden, wenn ich mich darin etwas umsehe...

    In der Tat war der Raum zwar unbewohnt - aber 'leerstehend' wäre dennoch der falsche Begriff gewesen. Zwar maß die Fläche nur ein Bruchteil dessen, was der Aufenthaltsraum zu bieten hatte, aber gerade deswegen stach das viel größere Chaos noch deutlicher ins Auge dessen, der es abschätzend betrachtete. Dieser jemand war im Moment der Quarianer, der sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte, während er unschlüssig im Raum stand.

    Eine Menge Krempel... kein Wunder dass hier niemand schlafen will. Warum liegen in einem Zimmer so viele Möbel? Ein Teil gehört doch sicher nichtmal hier rein, das bedeutet... vielleicht hat jemand diesen Raum einfach als Ablage benutzt, während die Menschen die Behemoth umgeräumt... umgeräumt...? Hm. Hm. Hmmmmmm.

    "Hmmm."

    Das genaue Gegenteil von meinem Quartier. Es ist so... kahl. Ich könnte... ich meine... es würde wohl bestimmt niemanden stören wenn ich...

    Vorsichtig bewegte er seine Füße durch das Chaos vorwärts, bis er sein Ziel, welches so ziemlich am Ende des Raumes lag, erreichte: ein dunkelbrauner Stuhl, gefertigt aus dem selben exotischen Holz, mit dem selben edlen Design, wie das Mobiliar aus dem Aufenthaltsraum. Nero musste ein wenig ziehen und rücken, bis er ihn aus dem Wirrwar aus hervorstehenden Tisch- und Stuhlbeinen befreit hatte. Als er schließlich in die Hocke ging, um das schwere Stück nach oben zu stemmen, wurde ihm bewusst, wie sehr ihm die Anstrengungen des vergangenen Mittags in die Gelenke gekrochen sind. A u a h. Schwankend taumelte er mit der Last rückwärts durch das vollgestopfte Quartier, wobei er mehr als einmal fast das Gleichgewicht verlor. Mit einem erleichterten Seufzer stellte er den Stuhl neben der Tür ab.

    Sehr schön... hmmm... vielleicht findet sich ja noch etwas...

    Der jüngst erwachte Plündertrieb des Pilgerreisenden veranlasste ihn schließlich dazu, sich noch einmal in das 'Herz des Chaos' zu begeben, und so stieg er erneut über achtlos umgeworfene Möbelstücke aller Art, um nach etwas Brauchbarem Ausschau zu halten. Doch das einzige, was seine Aufmerksamkeit wirklich erregte, war eine Kiste. Sie war von der selben Machart wie jene, die er erst vor wenigen Stunden unter seinem Bett fand.

    Wunderbar, vielleicht enthält sie auch irgenwelche komischen Menschendinge, die ich Noé oder Vanessa schenken könnte...

    Wie auch den Stuhl, so nahm Nero die Kiste an sich, trug sie behutsam an sich gepresst zur Tür, und stellte sie auf den Stuhl. Diesen hievte er anschließend hoch, und verließ mit seiner Beute das unbewohnte Quartier. Ohne zu zögern marschierte er auf die Tür am anderen Ende des Flurs zu, hinter welcher der Maschinenraum auf seine Rückkehr wartete.

    Gerade, als seine angespannten Arme von der schweren Last zu schmerzen begannen, hatte er die letzte Tür durchquert, und erfreute sich im ersten Moment so sehr an dem seltsam vertraut wirkenden Anblick des Antriebkerns, dass er Stuhl samt Kiste einfach an Ort und Stelle fallen ließ. Das laute Poltern ließ ihn hochschrecken. Eh, pass doch auf! Du machst alles kaputt! Mit einem verlegenen Räuspern, welches in dem gedämpften Knattern und Brummen des Antriebs vollkommen unterging, nahm er die Sachen wieder vom Boden auf und brachte sie in sein Quartier.

    Jetzt... bin ich gespannt! Mach sie auf, mach sie auf!

    "Hihihi... ÄHEM." ... und hör auf dich wie ein debiler Vollidiot zu benehmen...!

    Im Gegensatz zur ersten Kiste dieser Machart, ließ sich diese anstandslos beim ersten Versuch von den dreifingrigen Händen des Quarianers öffnen. Und auch der Inhalt war ein völlig anderer. Das, was sich in der kleinen Kiste aus solidem Metall befand, war ihm, anders als die bedruckten Blätter zuvor, ein vertrauter Anblick. Doch Neros Freude war nicht minder groß als damals.

    Holodisks!

    Neugierig griff er in den Behälter und zog wahllos eine der vielen, kleinen Speicherdisketten heraus, die sauber in Kunststofffächern, welche im Inneren der Kiste montiert waren, einsortiert waren. Ohne Umschweife steckte er sie schließlich in den dafür vorgesehenen Kartenleser seines Omni-Tools und aktivierte die orangene Benutzeroberfläche. Was da wohl drauf ist... Bevor er jedoch den Inhalt der holografischen Diskette überprüfte, loggte er sich manuell ins Extranet ein, und besuchte die Website seines Vertrauens, wenn es um das Finden von nützlicher Software ging.

    Wäre ja langweilig, wenn ich mir den Spaß in kümmerlicher Qualität auf diesem Interface geben würde... hmmm nein das ist es nicht... das auch nicht... ah, das... nein.... aber das! Das sieht vielversprechend aus. Er summte frei von jeglicher Melodie vor sich hin, während das Programm dank neuester Technik in Sekundenschnelle auf den Speicher seines Omni-Tools gezogen und anschließend installiert wurde. Soooo... mal sehen....

    Wie er erwartet - und gehofft - hatte, funktionierte das Programm, mit welchem es möglich war, Videodateien in ordentlicher Qualität auf eine Fläche zu projezieren, einwandfrei. "Licht aus!" rief Nero aufregegt, woraufhin die Deckenlampe seines Quartiers tatsächlich dunkel wurde, und setzte sich auf sein Bett. Seine Füße baumelten aufgeregt, während er mit dem neuen Programm die Videodatei auf der Holodisk öffnete. Die ist aber groß... ohooo, das muss etwas Längeres sein!

    Und tatsächlich - es handelte sich allen Anscheins nach um einen Film, welcher ganze 190 Minuten Spielzeit besaß. Gespannt lehnte sich Nero zurück und legte den Arm, an welchem das Omni-Tool befestigt war, in einer bequemen Haltung auf seinen Bauch. Das Licht, welches von dem kleinen, unscheinbaren Gerät ausging und bewegte Bilder auf die Wand gegenüber von seinem Bett projezierte, spiegelte sich auf seinem dunklen Visier. Anders als die hervorragende Bildqualität ließ der Ton etwas zu wünschen übrig. Doch da sein Übersetzer die Stimmen, welche in einer fremden Sprache tönten, sowieso noch einmal automatisch für seine Ohren ins Quarianische übersetzte, war es kein Problem für Nero.

    190 Minuten... ging es ihm durch den Kopf, während er sich gemütlich in sein Kissen kuschelte. ... und mich würde es nicht wundern, wenn nur Menschen eine Rolle spielen... ein Menschenfilm... Er drehte die Lautstärke ein wenig nach oben. ... über was ein Mensch wohl einen Film dreht...?

    22:09
    ______________________________

    PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten

    00:43

    "Nein. Ich kann nicht. Nein... nein, frag nicht. Du... du würdest nicht verstehen können..."

    Die Stimme der jungen Menschenfrau war ein kaum vernehmbares Flüstern, als sie sich von dem Mann, den sie keine zwei Tage kannte, abwandte. Dieser war ganz anders als die Menschenmänner, die Nero bisher kennen gelernt hatte: ruhig, gelassen, clever. Der Quarianer hatte aufgehört die Feinde zu zählen, welche von dem ehemaligen Polizisten in den bisherigen 134 Minuten zur Strecke gebracht wurden. Und das alles tat er nur - so hatte Nero es verstanden - weil er 'die Rose seiner Kindheit', welche ihm 'das Herz auf ewig nahm', wiedersehen wollte. Nero hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte, aber es war ihm auch irgendwie sowieso egal.

    "Doch. Ich verstehe." lautete nach einem Moment der Stille die Antwort des Mannes, der seinen Mantel zurechtrückte. Der sieht fast so aus wie meiner... schoss es dem Quarianer nicht zum ersten Mal durch den Kopf. Sein Blick fiel einen Moment auf das braune Stück Stoff, welches vor nicht unweit vom Bett am Boden lag. ... Sent hat mir nie erzählt, wo er ihn damals auf seiner Pilgerreise gefunden hat...

    Leises Plätschern.

    "Es regnet... ....Sarah."

    "Ich weiß... ...Jack."

    Was folgte, war eine erneute Schweigepause. Beide schwelgten scheinbar in der unermesslichen Tiefsinnigkeit ihrer Worte, während der Regen zunehmend stärker auf ihre Köpfe einströmte. Es war schließlich Jack, der im wahrsten Sinne des Wortes den ersten Schritt tat.

    "Du frierst." sagte er seltsam tonlos, während er sich seines Mantels entledigte, und ihn von hinten um Sarahs Schultern legte. "Hier."

    Die blonde Menschenfrau drehte sich langsam zu ihm herum. Die Kamera fokusierte einen Moment lang nur ihre Augen.

    ...Noé...

    Nero schüttelte heftig den Kopf. Nein! Nein, nicht Noé! Geht das wieder los...

    "Jack, ich..." - "Sag nichts, Sarah." Der Ex-Polizist legte ihr sanft den Zeigefinger auf die Lippen und trat etwas näher an sie heran.

    Das Plätschern wurde lauter.

    "Jack..." sprach sie zum wahrscheinlich fünfhundertneunundsechzigsten Mal in diesem Streifen seinen Namen aus. Das schien ihm zu gefallen, denn er lächelte plötzlich und beugte sich zu ihr vor. Nero tat es ihm unbewusst gleich, denn die Stimmen wurden plötzlich leiser. Natürlich war es Unsinn sich näher zur Wand hinzuneigen statt einfach die Lautstärke etwas aufzudrehen, doch er war so gefesselt von dem was er sah, dass er einfach nicht daran dachte.

    "Sag, was dir auf dem Herzen liegt." Hat er nicht eben gesagt dass sie nichts sagen soll...? Komischer Typ.

    Wie in Zeitlupe öffnete Sarah ihren Mund. Sie schloss die Augen. Langsam bewegten sich ihre Lippen, betonten jedes einzelne Wort.

    „Nero? Noé ist wieder wach und ihr geht es gut!“

    Nero blinzelte.

    HÄ? HEY! Du sollst aufhören an Noé zu denken! Du hörst schon Stimmen!

    Eine einzelne Träne, Mittelpunkt der momentanen Kameraeinstellung, rann über Jacks Wange nach unten und noch ehe sie den Boden berührte, hatte er das Mädchen an sich gerissen und leidenschaftlich geküsst.

    "Vanessa Sorax hier. Wir erreichen Omega in knapp zwanzig Minuten!“

    Vanessa...? Mit einem genervten Stöhnen ließ sich der Quarianer nach hinten auf den Rücken fallen und kniff die Augen zusammen. Schon in zwanzig Minuten... ? Dann kann ich jetzt gar nicht den Schluss....

    "Ach Mann!" fluchte er laut heraus, ehe er sich wieder aufrichtete und den Film mithilfe der Benutzeroberfläche seines Omni-Tools pausierte und sich die Zeit, 136 Minuten und 23 Sekunden, in einer Textdatei per Spracheingabe notierte. Dann stellte er das Gerät aus.

    "Licht an!" grummelte er seinem Quartier zu, worauf helles, gelbes Licht seine Augen von oben herab blendete. Na klasse. Er seufzte. Ich hab keine Lust. Was wollen wir überhaupt nochmal auf Omega...? Mit einem Satz hüpfte er von der Matratze auf den Boden und streckte als erstes sämtliche Glieder, von denen einige während des Films beinahe eingeschlafen wären. Als dieser Punkt als abgehakt betrachtet werden konnte, klaubte er seine herumliegende Kleidung vom Boden, um sie sich Stück für Stück wieder über den Schutzanzug zustreifen.

    Den auch...? Zögernd betrachtete er den schwarzen Seidenschal, welchen er von der Pilotin in Narshad überraschenderweise geschenkt bekommen hatte. Hm... klar! Während er sich mehr schlecht als recht den Schal um den Hals wickelte, fiel sein Blick zu Boden.

    Nero begann, kürzlich vernommene Worte zu realisieren.

    Noé sie ist... wach. Es geht ihr gut. Nero! Noé ist wach!

    Er seufzte erleichtert. Danke, Sent...

    0:51

  9. #19
    Let's Play-Gucker Avatar von Zyon "Das Phantom" Galen
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    >>> Die Unteren Quartiere

    Der letzte Happen war verschlungen. Zyon stemmte sich hoch und trat rüber zu einem kleinen Eimer, der den Abfall in sich aufnahm. Darauf schritt er zurück zu seinem Sitz und zog diesen an die gläserne Wand vor ihm.
    Der Turianer nahm Platz. Sein Blick ruhte auf der Raumstation vor ihm. Omega präsentierte sich in verschiedenen Orange-, Gelb- und Rottönen. Neonlichter pulsierten überall. Von weitem macht die Station den Eindruck eines pumpenden Herzen.
    Schon einmal hatte Zyon dieses Schauspiel gesehen, befand sich dabei aber an Bord eines kleinen Raumfrachters.
    Nachdenklich schloss er die Augen. Er sah die weißen Wände des Sanitätsschiffes von damals, er horchte in die Stille.
    Schemenhaft erinnerte er sich… War es doch etwas, dass er stets zu verdrängen versucht hatte. Etwas schlimmes war damals geschehen. Richtig! Etwas war schief gelaufen. Sie waren nicht umsonst auf diesem Krankenträger. Eine Übung. Zyon war gerade neu gewesen in der Agentur. Sie hatten Sprengungen trainiert. Sabotage… Einer der Jungs war schwer verwundet gewesen. Zyon presste die Augen fest zu, in der Hoffnung es besser sehen zu können.
    Atalanta war damals in den Raum gekommen.

    __________________________________________________ _______________
    Kleine Schalensitze standen in dem Raum. Das Phantom saß gekrümmt in einem und bewegte sich ab und an unruhig. Dauernd änderte er seine Sitzhaltung. Die Tür glitt auf. Zyons Kopf ruckte hektisch zu Arkantos Atalanta, welcher soeben eintrat. „Wie geht es ihm?“, Zyon war aufgesprungen. Und lief auf den Menschen zu. „Nicht gut. Ein Splitter hat ihn an der Wirbelsäule stark verletzt. So wie es aussieht schafft er es nicht.“ Der Turianer verzog das Gesicht, lief zu den Fenstern und schlug mit beiden Fäusten gegen die Verkleidung des Schiffes. „Zyon was ist los?“ Der alte Mann trat neben den Turianer, welcher geknickt den Kopf hängen ließ. „Ich… mache mir Vorwürfe, Sir. Er war neben mir. Ich hätte es verhindern können.“ Er wandte sein Gesicht dem Mann zu.
    „Zyon… Nein…“ Atalanta schüttelte den Kopf „Dich trifft keine Schuld. Es war sein Fehler. Ihr habt die Ausbildung beide gemeistert. Sprengstoff war sein Fachgebiet. Du hättest es nicht verhindern können.“
    „Aber Sir. Ich war sein Captain. Ich war unfähig zu erkennen, dass es zu gefährlich war.“
    „Junge! Er hätte es selber erkennen müssen.“ Die Hand des Menschen legte sich auf die Schulter des jungen Turianers. „Dein Handeln war richtig.“ „Ich… darf ich sie um was bitten?“ „Natürlich.“ Der Mann schaute Zyon an und lächelte. „Ich… möchte Abstand von meiner Ausbildung nehmen… Bitte unterstellen sie mir keine weiteren Leute. Die Übung hat mir gezeigt, dass ich unfähig bin.“ Traurig und mit einem Klos im Hals schaute er seinem Lehrmeister in die Augen. Zyon spürte, wie sich winzige Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten. Beschämt schaute er zuerst zu Boden und wandte dem Blick dann der Wand zu, sodass Atalanta sein Gesicht nicht sehen konnte. „Ich habe nicht vor dich von deiner Aufgabe zu erlösen. Du wirst schon morgen einem neuen Team vorstehen.“ „Was?!? Sir! Nein… Ich will nicht noch mehr… kann nicht noch mehr… Ich kann sie nicht beschützen…“
    „Zyon du lernst noch. Niemand hat verlangt, dass du es von Anfang an perfekt kannst. Schau aus dem Fenster. Siehst du diese Station vor dir? Omega. Sie ist dir gar nicht so unähnlich. Noch ist alles auf ihr unorganisiert. Wenn du genau hinschaust siehst du die verschiedenen Bereiche, der Industriesektor, die Wohnviertel, Geschäftsviertel. Der Raumhafen… Alles eigenständige Teile eines riesigen Organismus. Schau die Dämpfe, die aus den Straßen aufsteigen, sieh auf den Qualm der Fabriken, das Wasser, die Elektronk, das Licht. All das zeigt dir, dass dort Leben ist. Und dieses Leben muss sich organisieren. Sei es unter einer Regierung oder einer Herrschaft verschiedener Gruppen.“
    Fragend schaute Zyon auf den alten Mann. „Ich verstehe nicht, Sir. Was hat das mit mir zu tun?“
    „Zyon. Sieh doch! Die Station lernt auch noch. Die Gruppen auf ihr lernen noch. Alle wissen, diese Station hat nur eine Zukunft, wenn man sich arrangiert, sich vertraut und gemeinsam die Probleme angeht.“ „Also… Soll ich mit meinem Team lernen? “ „Ich sehe du verstehst mich nun. Du kannst nicht alles können. Situationen wie die vorhin kommen wieder. Und nun da du weißt, was du zu tun hast, wirst du dein Team vor diesen Gefahren schützen können. So traurig es klingen mag, aber solche Zwischenfälle musst du hinnehmen und aus ihnen lernen.“
    „Das klingt… hart.“ „Natürlich. Es ist hart, aber auch der Lauf der Dinge. Wir können nur aus uns erwachsen, wenn wir Hürden wie diese überwinden.“ „Ich denke ich habe verstanden.“ „Das ist gut. Ich verlasse dich nun wieder.“ Zyon nickte.
    Hinter ihm glitt die Tür erneut auf. Der Turianer nahm an, es sei Atalanta der durch diese getreten war, doch ein kleiner Mann trat neben sie. „Arkantos, Sir! Er hat es nicht geschafft!“ Zyons fiel auf die Knie. Einzelne Tränen liefen ihm über das Gesicht. Erneut spürte er die Hand seines Mentors auf der Schulter. „Zyon. Es ist gut. Dieses Opfer… wir müssen es hinnehmen. Denk an meine Worte!“ Atalanta verließ den Warteraum zusammen mit dem Boten und überließ Zyon seiner Trauer. Einsam schaute dieser auf die Raumstation.
    Ein Teil der Lichter flackerte, um im nächsten Moment umso heller zu erstrahlen.
    __________________________________________________ _______________


    Zurück auf der Behemoth öffnete das Phantom die Augen erneut. Sein Blick ruhte auf den orangen Punkten vor ihm.

    Dieses Opfer… wir müssen es hinnehmen.

    Die Minuten vergingen. Zyon starrte in die Leere des Raums und wiederholte die Worte Atalantas immer und immer wieder. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen…

    Na klar! Es ist die Entbehrlichkeit die uns lehrt!

    Seine Miene verfinsterte sich. Mit geballten Fäusten schwang sein Blick auf Omega. Wut stieg in ihm auf. Kopfschmerzen brachen sich Bahn. Zyon fiel zu Boden. Sein Atem wurde schwer.

    Ich bin fertig mit lernen, ein anderer tritt an meine Stelle…

    Die Augen schlossen sich…

  10. #20
    Let's Play-Gucker Avatar von Zyon "Das Phantom" Galen
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    Ein Zittern durchlief den Körper des Turianers, als er langsam das Bewusstsein wiedererlangte. Regungslos blieb Zyon liegen, seine Augen durchsuchten den Raum nach einem Anhaltspunkt, wo er sich befand. Vorsichtig drehte er seinen Kopf, was er im nächsten Moment jedoch bitter bereute. „Oooh!“ Wie von tausend Nadeln durchbohrt fühlte sich sein Schädel an. Sein Mund war trocken, das Schlucken bereitete ihm ein unangenehmes Gefühl.

    Ich muss was trinken…

    Das Phantom presste sich langsam hoch und wankte etwas unsicher zur Tür.

    Mann, was ist los mit mir?

    Auf wackeligen Beinen lief er zur Küche hinüber und genehmigte sich einige Schlücke Wasser aus der Leitung. Prüfend tastete er darauf an seinem Kiefer etwas Blut klebte hier. Scheinbar war er auf sein Gesicht gestürzt und hatte sich dort etwas aufgeschlagen. Kurz hielt er seine Hand unter den Wasserhahn und wusch das krustige Blut hinfort. Als er darauf in den Aufenthaltsraum zurückging fiel ihm eine der Schmerzspritzen in seiner Tasche ein. Erleichtert ob dieses Medikaments zog er sie hervor und injizierte sich die Flüssigkeit in den Hals. Schlagartig konnte er den Schmerz weichen spüren und so konnte er sich halbwegs entspannen. Im Aufenthaltsraum ließ er sich erneut in einen der Sitze nieder und starrte auf seine Hände. In Gedanken spielte sich das vor… vor…

    Wie lange war ich überhaupt bewusstlos?

    Mit einem Blick auf sein Chronometer des Omnitools stellte er mit Schrecken fest…

    Whoa! Zu lange!

    Etwas peinlich berührt angesichts dieses Schwächeanfalls, den niemand mitbekommen zu haben schien, verdrängte er diesen Gedanken und konzentrierte sich auf die Reflektion der Hinweise auf die verworrenen Geschehnisse welche momentan in der Agentur vorgingen.

    Eins ist sicher. Ich werde das den anderen gegenüber nicht erwähnen…

    Kaum war dieser Satz gedacht glitt die Tür hinter ihm auf und herein traten Vanessa und jene Mel. Die beiden Damen hatten sich wieder in einige passendere Outfits geschmissen, als jene Bettlaken, die ihre Körper noch vor einiger Zeit bedeckt hatten. Zyon starrte auf die beiden Frauen, von dessen Ankunft er etwas überrascht wurde. „Oh, guten Morgen Zyon! Kannst du auch nicht schlafen?“, Vanessa hatte das Wort ergriffen und überforderte den Turianer, der sich noch nicht so recht konzentrieren konnte. „Wie? Geschlafen? Nein. Ich meine ja. Nein ich meine nein! Also ich hab nicht geschlafen.“

    Ach verdammt!

    „Kann ich ihnen behilflich sein? Suchen sie irgend etwas?“

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