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PSY Behemoth: Unteres Deck: Quartiere
20:56 Uhr


Shaiya lehnte sich müde gegen die Wand neben ihrem Quartier. Ihre Beine trugen ihr Gewicht nicht mehr. Sie schienen sich unter ihr aufzulösen. Ihre Gedanken waren wirbelnder Nebel, form- und substanzlos. Es fiel ihr schwer, auch nur einen klaren, konzentrierten Gedanken zu fassen – er zerfaserte jedes Mal wieder, zerfiel, zerging wie Rauch.

Alora wirkte… Shaiya wusste nicht, wie sie wirkte. Schätzungsweise fitter als sie, aber das war nicht leicht festzustellen. Shaiya konnte es nicht sagen, ihre Augen brannten in den Höhlen, fühlten sich wund an, als hätte der Kampf ihr die Iris zerfetzt, die Netzhaut, den Glaskörper, einfach alles, was ihrem Auge Form und Sehfähigkeit verlieh…

Und Aloras Worte… sie sickerten nur unendlich langsam in Shaiyas übermüdete Gedankenwelt, schienen Ionen zu brauchen, um dort Sinn zu ergeben, wo es tatsächlich zählte, bis ihre Bedeutung dieses umnebelten, sonst messerscharfen Verstand zu erreichen.

„Ich kann nicht hier bleiben, Shaiya. Zu viele Verpflichtungen hier. Das ist nicht mein Ding.“
Shaiya blinzelte. Durch den wirbelnden Nebel ihrer träge gewordenen Gedanken hindurch versuchte sie, sich zu konzentrieren, rang um die Klarheit, an der es ihr mangelte.
„Ich glaube, ich kann hier was bewirken…“, brachte sie schließlich müde hervor. „Die Behemoth braucht mein Wissen vielleicht…“
„Deine Entscheidung, Shaiya, aber ich bleibe bestimmt nicht deinetwegen. Scheiße verdammt, die haben hier bestimmt genug Leute fürs Grobe, die sich irgendwo durchballern können, wenn’s nötig wird. Mich brauchen die da bestimmt nicht.“
Shaiya nickte matt. Ihr fiel darauf beim besten Willen nichts ein… diesmal nicht, Ihr müder, träger Schädel spielte nicht mit. Nicht diesmal. Sie wünschte sich ein Bett. Ein Bad. Sie wollte das Blut abwaschen, die Wunden verbinden, sich ausruhen und tagelang einfach nur schlafen, schlafen…
„Mit dir kann man im Augenblick nicht unbedingt reden.“ Das klang wie eine Feststellung… glaubte Shaiya. Zumindest glauben funktionierte noch in ihrem vernebelten Schädel. Glauben hatte auch nicht unbedingt viel zu tun mit Logik. „Schlaf erst mal deinen… was auch immer aus. Dann reden wir weiter.“

Shaiya nickte. Die Worte erreichten sie mit seltsamer Klarheit, sie waren höchst willkommen. Mit wackligen Beinen ging Shaiya auf die Tür zu ihrem Quartier zu, die sich zischend vor ihr auftat, doch noch bevor sie die Kabine betreten konnte, öffnete sich im Boden ein tiefschwarzes Loch, um sie zu verschlingen…

20:57 Uhr
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