Unteres Deck: Quartiere

[Shaiya Nessari]

Shaiya wusste - wenn Yayla sie angriff, konnte sie die andere einfach mit einem biotischen Stoß zurückschleudern und in Stasis versetzen. Yayla wäre ausgesprochen dumm, wenn sie es jetzt wagte, sie angreifen.

"Ach ja?", entfuhr es ihr wütend. "Du bildest dir darauf wohl ne ganze Menge ein, was? Aber weißt du, was? Du hast keine Ahnung! Glaubst du, ich hätte mich in den letzten Jahren hinter Schreibtischen verschanzt? Ich lebe noch, weil ich immer die Beste war. Ich war die Beste, als meine Partnerin mich erstechen wollte, um ihren Anteil zu verdoppeln und ich war die beste, als mich dieser Arsch in einem Hinterhof vergewaltigen wollte. Ich war auch die beste, als mich fünf dreckige Kroganer auf einer Ausgrabungsstätte auf Tuchanka angreifen wollten."

Die biotische Aura umhüllte nun ihre Arme, kroch über ihren Rücken, umhüllte ihren Kopf und ihre Hüften, ihre Brust, flimmerte um ihre Beine.

"Also glaub bloß nicht, dass du dir auf deine Erfahrung was einbilden kannst. Du hast keine Ahnung!"

Ihre Muskeln spannten sich an. Sie konnte Yayla mit einem Schlag in den Hals das Genick brechen. Und wenn die ältere Asari klug war, würde sie sie nicht herausfordern.

[Yayla Dalinari]

„Oh, das müssen ja wahrlich schreckliche Erlebnisse gewesen sein“, bemerkte Yayla abwertend und machte einen vorsichtigen Schritt zur Seite. Ihr ganzer Körper war nun angespannt und ihre Augen huschten an Shaiyas Körper, der nun von einem biotischen Leuchten umgeben war, auf und ab.

Sie musste näher an die andere herankommen und sie irgendwie aus der Bahn werfen… Shaiya würde in ihrer Rage kaum auf ihre Abwehr achten, wenn Yayla ihr auch nur das Bein wegschlagen konnte… ja, was eigentlich dann? Sollte sie versuchen, die andere Asari zu töten? Nicht unbedingt die beste Idee, gleich am ersten Tag eines ihrer Crewmitglieder umzubringen. Nein, sie würde versuchen müssen, ihren Gegenüber außer Gefecht zu setzen, aber dafür musste sie die andere Asari vorerst von ihrem Vorhaben ablenken. Einfach weiterquatschen und in Position gehen…

Zumindest eines würde Yayla auf keinen Fall in Betracht ziehen: Rückzug.
Auch wenn Angriff auf den ersten Blick nicht sonderlich intelligent wirkte, es gab für Yayla keine Optionen.

„Komm schon, fällt dir nichts besseres ein als ein paar Kroganer?“, forderte sie Shaiya mit einem lauernden Lächeln auf.

[Noé Chambers]

Unteres Deck: Quartiere

Noé murrte innerlich zwar immer noch darüber, dass Vanessa diese stinkende Brühe nicht nur mit sich herumtrug, sondern sie auch noch trank, als sie dann jedoch bemerkte, dass ihre Pizza fertig war, rückte Vanessas freiwillige Sucht ein gutes Stück in den Hintergrund. Hunger! Pizza! Eilig lief die Jugendliche quer durch die sowieso kleine Küche, krallte sich dabei einen Teller und hockte sich schließlich vor das Gerät, um ihr Essen für sich zu beanspruchen.

Nachdem das erledigt war, packte auch Vanessa ihr Futter zusammen und die beiden Frauen ließen die Küche und die zwei Aliens darin wieder hinter sich, um zielstrebig auf Noés Quartier zuzumarschieren. Bald geht es in irgendeine komische Schlacht, mit der ich gar nichts zu tun haben will, und trotzdem albere ich mit ihr hier herum.. Die Jugendliche warf einen kurzen Blick zu ihrer Partnerin, dann war sie auch schon an ihrem Quartier angekommen und öffnete mit Hilfe ihres Ellbogens die Tür, indem sie den dazugehörigen Taster anstubste.

Eine Schlacht. Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, meinen die wie im Film? Mit Explosionen und Raumschiffen und allem? Die 19 jährige ließ sich auf ihrem Bett nieder, die Coke stellte sich neben ihren Füßen ab und kurz betrachtete sie noch mal hungrig die Pizza, die sie jetzt auf ihrem Schoß abgestellt hatte. Was wohl so passieren wird? Dann darf ich mein ganzes neues Zeug ausprobieren. Ach, ist doch egal, du kannst sowieso nichts ändern, also iss lieber! Hunger!

Noé nickte entschlossen, dann schaute sie zu Vanessa und ließ ein euphorisches „Essen!“ hören, bevor sie sich auch schon direkt das erste Stück ihrer Pizza griff.

[Shaiya Nessari]

"Oh, das müssen ja wahrlich schreckliche Erlebnisse gewesen sein."

Du hast keine Ahnung, du verdammte, aufgeblasene... du hast keine Ahnung, ich werde dich... STOP!

Auch, wenn Shaiya wütend war und am ganzen Körper vor biotischer Energie knisterte - sie war nicht derart dumm, sich verwundbar zu machen. Yayla war größer und schwerer als sie, aber Shaiyas messerscharfer Verschwand und ihre Biotik waren ihr Kapital.

Wenn Yayla versuchte, sie zu erschießen, musste sie erst einmal an Shaiyas biotischer Barriere und drei Powerpacks, die in ihrer Rüstung installiert waren, vorbei. Und Shaiya war sich sicher, dass sie ihre Biotik schneller entladen konnte, als Yayla ihre Waffe vom Gürtel und den Abzug ziehen konnte.

"Komm schon, fällt dir nichts besseres ein als ein paar Kroganer?"

Yaylas Lächeln war lauernd. Shaiyas Verstand arbeitete bereits auf Hochtouren und zog in Windeseile seine Schlüsse. Falle... dein Lächeln verrät dich, Yayla!

"Och, hab ich deinen Papa beleidigt?", höhnte Shaiya. Kann nicht anders sein. Die Größe, das Wesen... "Ich bin jetzt untröstlich, das tut mir aber leid."

Wenn du glaubst, mich besiegen zu können, dann täuscht du dich! Ich muss dir zuvor kommen... aber dich zu töten wäre Schwachsinn... ich rede weiter... soll sie doch den ersten Schritt tun, wenn sie glaubt, mich einlullen oder provozieren zu können... soll sie es glauben...

Shaiya lachte auf. "Du kannst nicht anders, stimmt's? Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber eigentlich ist es mir auch egal." Sie ballte die Hände an ihren Seiten zu Fäusten und wartete, bis die biotische Spannung beinahe schon schmerzhaft durch ihren Körper jagte. Genug, um ihr das Genick zu brechen...

"Diese Konfrontation ist entschieden, Yayla", fauchte sie. "Du hast keine Ahnung, wozu ich fähig bin."

Banshee umkreiste langsam die andere Asari. Ihre Augen waren zu Schlitzen verengt. Yayla machte den Fehler, sie zu unterschätzen. Sie hatte nichts vergessen, überhaupt nichts.

Ihre Muskeln spannten sich an, während ihre gesamte Konzentration nun Yayla und der biotischen Energie, die in ihrer linken, geballten Faust knisterte, galt. Sie musste nur die Faust öffnen... einfach nur die Faust öffnen...

[Yayla Dalinari]

Die beiden Asari umkreisten sich nach wie vor wie zwei hungrige Raubtiere, jede von ihnen bereit zum Angriff.
Während Shaiya offenbar ihre gesamte biotische Energie zusammenzog, versuchte Yayla weiterhin, einen schwachen Punkt zu finden, eine Stelle an der sie angreifen konnte, sie brauchte keine verdammte Biotik.

Komm schon, Kleine, wie krieg ich dich am besten dran?

Yayla lächelte immer noch, während sie im Adrenalinrausch die verschiedensten Möglichkeiten durchging, die jüngere Asari zu überwältigen.
Das Ganze war eine Herausforderung, ein Kampf der nicht durch Waffengewalt entschieden werden konnte. Das machte das ganze so interessant. Yayla wusste, dass ihre Gegnerin nicht dumm war, Shaiya wusste, dass Yayla den ersten Schritt machen würde, was das ganze ungemein komplizierter machte.
Yayla musste sie überraschen, mit einem Schlag alles entscheiden…

„Du bist ziemlich eingebildet, weißt du das, Shaiya?“, lächelte Yayla spöttisch.
„Aber ich muss dir ein Kompliment machen, du hast erraten, wer mein Vater war. Wie steht es mit dir, Shaiya?“

Jetzt. Gleich, warte noch, lenk sie ab, dann…

Yayla streckte die Arme in einer Geste der Ratlosigkeit aus. Shaiya sollte sich in Sicherehit wiegen, denn nun konnte Yayla nicht nach ihrer Waffe greifen.
„Bist du ein Reinblut? Oder war dein Daddy vielleicht… ich weiß nicht…“
Yayla ließ den Blick abschweifen und legte ihn schließlich auf Zyon, der die sich ihm bietende Szenerie anscheinend völlig perplex beobachtete.

Shaiya musste sich wegen Yaylas Geste in Sicherheit wiegen, ihr Blick war dem ihren in Zyons Richtung gefolgt und sie rechnete damit, dass die ältere Asari weitersprach.
Es war der perfekte Moment…

Von einer Sekunde auf die andere stürzte Yayla ruckartig nach vorne und ging dabei leicht in die Knie – im Reflex hätte Shaiya auf ihren Kopf gezielt, der nun nicht mehr in seiner ursprünglichen Höhe war. Yayla schob ihr Bein blitzschnell hinter Shaiyas und zog es ihr mit einer einzigen kraftvollen Bewegung weg.
Shaiya stürzte. und Yayla setzte ihr nach.

Sie musste ihr an die Kehle gehen…

[Shaiya Nessari]

Es ging alles blitzschnell. Die ältere Asari hatte sie überrumpelt und jetzt flog Shaiya der Boden entgegen.

Shaiya konnte den Sturz abfangen und rollte sich zur Seite ab. Im selben Augenblick entließ sie die ihre gesamte biotische Energie, in dem sie einfach die geballte Faust geöffnet in Yaylas Richtung stieß, welche versucht hatte, sie auf dem Boden festzunageln, und erzeugte so ein Antigravitationsfeld, welches Yayla anhob und zurück schleuderte. Shaiya sprang auf.

"Wie fühlt sich das an?", zischte sie, ehe sie ein kinetisches Feld erzeugte, welches Yayla an Ort und Stelle fixierte. In Stasis versetzte. Bewegungslos.

Shaiyas Lächeln war raubtierhaft, die blauvioletten Augen funkelten triumphierend. Yayla hatte sie vielleicht zu Fall gebracht, aber Shaiya wusste, dass sie letztendlich gesiegt hatte. Yayla schwebte noch immer bewegungslos in der Luft, lediglich ihre Augen bewegten sich.

"Sei einfach froh, dass du kein Messer gezogen hast... andernfalls wärst du jetzt tot." Wie Alora. Und sie meinte es ernst. In ihrer jetzigen Verfassung hätte alles, was sie noch mehr die Situation von damals erinnerte, sie dazu gebracht, in der Küche einen Mord zu begehen.

"Du kannst ja weiter darüber nachdenken, wer mein Vater war, während du in Stasis bist", fügte Shaiya mit einem gemeinen Lächeln hinzu. Ich bin jedenfalls fertig mit dir. Aber danke, dass du mir gezeigt hast, dass ich es immer noch kann.

[Yayla Dalinari]

Sie war praktisch schon über Shaiya, völlig siegessicher, als sich das Blatt so schnell wendete, dass Yayla einfach nicht mehr reagieren konnte. Shaiya rollte sich im letzten Moment zur Seite und Yayla wurde von einer enormen biotischen Energie in die Luft gerissen.

„Wie fühlt sich das an?"

Yayla brauchte eine Sekunde, um zu realisieren, was gerade überhaupt passiert war, bevor sie von einer ungeheuren Wut gepackt wurde. Nicht nur auf Shaiya, sondern auch auf sich selbst.
Na los du verdammtes Miststuck, lass mich doch runter und wir versuchen das ganze ohne biotische Tricks! Dazu bist du zu feige, ja? Verdammte Schlampe!, hätte Yayla am liebsten geschrien, aber ihre Lippen bewegten sich nicht. Sie war in einem Stasefeld gefangen, völlig bewegungsunfähig.

"Sei einfach froh, dass du kein Messer gezogen hast... andernfalls wärst du jetzt tot. Du kannst ja weiter darüber nachdenken, wer mein Vater war, während du in Stasis bist.“

Als würde ich mich darum scheren, Missgeburt!

Wie zur Hölle hatte das passieren können? Yayla hatte sie doch fast gehabt, wenn Shaiya nicht so verdammt schnell reagiert hätte… Das hätte nicht passieren dürfen.

Ich hab das Miststück unterschätzt… aber das passiert mir kein zweites Mal, Shaiya, und glaub mir, beim nächsten Mal…
Wenn ich nur nicht in diesem verdammten Stasefeld hängen würde! Lass mich hier gefälligst raus!, schrien Yayla wütende Augen, die Shaiya immer noch verfolgten.

Aber Shaiya würde nicht so dumm sein, sie würde Yayla hier erstmal schön hängen lassen, was die Tatsache, dass Yayla von jemandem wie Shaiya hatte geschlagen werden können, nur noch peinlicher machte…

Das lass ich nicht auf mir sitzen...

[Shaiya Nessari]

Shaiya konnte die Wut in Yaylas Augen sehen. Wahrscheinlich verfluchte die in einem Stasisfeld gefangene Asari Shaiya gerade aufs heftigste in ihren Gedanken.

Shaiya wusste jedoch, dass sie sich Yayla im schlimmsten Fall gerade zum Feind gemacht hatte. Und, was noch wichtiger war - sollte es je wieder zu Konfrontation kommen, wäre Yayla jetzt vorgewarnt. Sie wusste jetzt über Shaiyas Fähigkeiten Bescheid.

Kenne deinen Feind.

Die jüngere Asari atmete tief durch. Es hatte sie nicht überanstrengt, aber vielleicht war es klug, diesen Eindruck zu erwecken.

Lass dich nicht so hängen, Yayla..., spottete die Ex-Söldnerin in Gedanken. Sie würde die ältere Asari hier noch ein wenig hängen lassen, aus gleich mehreren Gründen. Erstens würde Yayla ihr mit Sicherheit sofort an die Kehle gehen, wenn sie sie runterließ, zweitens sollte Yayla Gelegenheit haben über das Geschehene angemessen zu reflektieren und drittens war die im Stasisfeld gefangene Asari vielleicht eine Warnung an alle anderen, die es wagten, sie jetzt zu provozieren.

Shaiya wandte sich ihrem Tablett und der gelehrten Kaffeetasse zu und begann damit, alles ab- und wegzuräumen. Sie konnte das Stasisfeld mühelos einige Zeit aufrecht erhalten. Yayla würde den Boden erst wieder berühren, wenn sie die Küche verlassen hatte.

[Vanessa Sorax]

Unteres Deck: Quartiere – Noés Quartier

Vanessa folgte Noé in das Quartier und das Mädchen nahm auf dem Bett platz und nach einem kurzen „Essen“ fiel sie sogleich über die Pizza her. Vanessa setzte sich ebenfalls neben Noé auf die Bettkante. „Guten Appetit!“, wünschte sie ihrer Freundin und fing an das Brot mit dem Aufstrich zu bestreichen. Ihren Kaffee, welcher schon fast leer war, hatte sie vorerst auf dem Boden abgestellt. ‚Wir müssen das Quartier unbedingt einrichten. Ein Tisch, zwei Stühle und der eine oder andere Kleinkram wären ganz toll.’

Vanessa biss genüsslich von ihrem Frühstücksbrot ab und ihr Körper freute sich über die Nährstoffe. Nachdem sie mit der ersten Scheibe fertig war, fiel ihr plötzlich die Frage aus der Küche wieder ein, die sie Noé unbedingt stellen wollte. „Sag mal, hattest du eigentlich schon mal eine Beziehung?“ ‚Jetzt bin ich gespannt…’

16:40

[Noé Chambers]

Unteres Deck: Quartiere – Noés Quartier

Noé hatte eben das erste Stück Pizza bereits komplett verschlungen, als Vanessa grade mal damit fertig war, eines ihrer Brote zu bestreichen. Wieso isst sie keine Pizza? Moment, wenn sie was von meiner abhaben will.. niemals, Noé! Das ist unsere! Die jugendliche ließ kurz nachdenklich und munter ihren Kopf langsam von einer Seite zur anderen pendeln, während sie über diese Szenario nachdachte.
Bevor sie zu einem Ergebnis gekommen war, wurde sie jedoch von einem unersättlichen Verlangen nach Cole erfasst und während ihre Freundin grade zufrieden ein Brot verspeiste, hob Noé sich ihre Flasche an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck.

„Sag mal," - Ja, Cola ist lecker! - "hattest du eigentlich schon mal eine Beziehung?“ Mit einem Schlag geschah das, was für Noé einer Totsünde gleichkam, voller Überraschung verschluckte sie sich, riss sich die Flasche vom Mund und hustete dann, wobei sich wertvolle Schlücke des schwarzen, flüssigen Goldes auf ihrer Shirt und der Pizza, die auf ihren Oberschenkel lag, verteilten. Eine was?!

Nach dem sich die 19 jährige von dem peinlichen Missgeschick und dem Husten erholt hatte, sah sie abprubt zu Vanessa rüber, zuerst zeichnete eine deutliche Verwirrung ihre Gesichtszüge, dann wechselte es zu einem verlegenem Ausdruck. Letzteres lag zum einen zwar an dem eben passierten, zum anderen aber wohl auch an der für Noé durchaus ungewöhnlichen Frage.

"Ehm.." Sag ich die Wahrheit? Klar, wieso nicht? Vielleicht hält sie mich dann für komisch.. wie alle.. das tut sie eh schon, spätestens seit du dich an der Cola verschluckt hast, Noé.. ich will aber nicht, dass sie mich für noch komischer hält. Es dauerte einen weiteren knappen Moment, dann schüttelte die Jugendliche leicht den Kopf. "Ehm, nein.. nichts festes." Und auch nichts lockeres..

16:40