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  1. #81
    Let's Play-Gucker Avatar von Arkanson Tarex
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    Columbia Shuttle
    Hangardeck der Midway
    Uhrzeit 22:18

    Die Pilotin reagierte auf Arkanson Antwort nur mit einem Schulterzucken und meinte „Ist Ihre Entscheidung.“
    Ja und wie das meine ist, ach reagier nicht so gereizt, sie macht nur ihre Arbeit, sie kann nichts dafür das sie sich so straff an die Regeln der Allianz hält und versucht sie dir einzubläuen, dachte sich Arkanson und sträubte sich insgeheim doch mehr gegen die Militärdoktrin der Allianz als er zuerst angenommen hatte.
    Ein Großteil dieser Vorschriften behindert nur die Ausübung von wahrer Gerechtigkeit und bietet machen Verberechern mehr Schutz aus Strafe.

    Die Heckrampe wurde heruntergelassen, der Marine der sie empfangen hatten, verlies zuerst das Shuttle. Arkanson sah zu Wels und nickte ihm zu, beide erhoben sich zeitgleich und nahmen ihre Seesäcke. Arkanson blickte zu der Waffenkiste und überlegte kurz, aber verwarf die gerade entstehende Gedanken sofort.
    Arkanson und Wels gingen zur Rampe, unten an Deck des Schiffes erspäte er Diaz und einige andere Menschen. Beide blieben in der Mitte der Rampe stehen, als wäre es abgesprochen, stellten ihre Seesäcke ab und schlugen mit ihrer rechten Faust auf, die linke Brust.
    "Bitten an Bord kommen zu dürfen", brüllte Arkanson mit seinem lauten Bass in den Hangar des Schiffes, stand wartend mit vor Stolz trotzendem Blick da und wartete auf eine Anwort.

    Uhrzeit 22:20

  2. #82
    Let's Play-Gucker Avatar von Isabel Álvarez
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    [Im Hangardeck der Midway]

    22.17 Uhr

    Arkanson und Kyoko diskutierten noch kurz, ob der Kroganer dem Captain seine Waffen überreichen oder ihm anders Respekt darbieten sollte. Isabel nahm das Gespräch nicht wirklich, sie versuchte viel mehr wach zu werden und nicht verschlafen zu wirken. In Gedanken ging sie schon einmal die Dinge und Aufgaben durch, die auf sie warteten, wenn sie die Krankenstation wieder betreten würde. Fast zeitgleich dachte sie über ein Gespräch mit dem Captain nach.

    Fassen wir zusammen Isabel. Du solltest First Chief Jason Phoenix ins Militärkrankenhaus bringen und untersuchen und jetzt ist er Tod. Du solltest First Lieutnant Luca Porchiano abholen und in Gewahrsam nehmen, zumindest das hast du mit „Erfolg“ geschafft.


    Bei dem Wort Erfolg stoppte sie ihre Gedanken, etwas drang in ihr hoch, Gedanken, Gefühle, Isabel konnte es nicht richtig zuordnen.

    Verdammt, was ist mit dir los ? Die Sache ist vorbei, Porchiano in einer unklen Zelle, du hast dein Ziel erreicht, was gibt es da noch zu denken ?

    Versucht sie sich abzulenken, doch erst die tiefe Stimme von Arkanson die draußen im Hangar ertönte zog sie wieder in die Realität zurück. Offenbar begrüßte der Captain ihn und Wels persönlich, sie hörten einen Wortwechsel, jedoch nicht den genauen Wortlaut und schon bald ertönten nur noch Schritte. Erst jetzt bemerkte die junge Ärztin wirklich, dass sie immer noch wie versteinert auf ihrem Platz saß und erhob sich blitzschnell. Für einen Moment wurde ihr etwas schwarz vor Augen.

    Na toll, anderen können Ärzte helfen, aber sich selbst nicht... versuchte Isabel die Sache gelassen zu nehmen und kommentierte den Schrei ihres Körpers nach einigen Medikamenten nur trocken. Den normal hatte eine Frau ihres Alters und Gewichts keine Kreislaufprobleme.

    Bevor Isabel das Shuttle verlassen wollte, wandte sie sich nochmals an Kyoko:

    „Denken sie dran, nochmal vorbei zuschauen, wenn sie die nächste Freiwache haben, ihre Nase wird es ihnen danken“, kommentierte die junge Ärztin den Zustand der Nase von Young, den ihr fachmännischer Blick verriet ihr, dass sie Schmerzen haben musste, den Schmerzmittel konnte Isabel ihr vor kurzem nicht verschreiben, da sie sonst Flug untauglich gewesen wäre.

    Uhrzeit 22:24

    >>>> Hangardeck/ Lagerraum der Midway

  3. #83
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    [Im Hangardeck der Midway]

    Kyoko sah die Ärztin etwas schwanken und schob es auf die verständliche Müdigkeit. Die Crew war schon lange auf den Beinen und es wurde langsam Zeit für etwas Schlaf. Sie selbst musste allerdings gleich an die Kontrollen der Midway. Ihre Wache würde noch bis Mitternacht dauern. Deswegen verzog sie auch etwas missmutig den Mund, als sie den Captain draußen von einer befohlenen Pause reden hörte. ‚Ach komm schon Kyoko, wie sagte Gunny de Kronk: Schlafen könnt ihr, wenn ihr tot seid. Ich glaube, ich habe mir viel zu viele von seinen dummen Sprüchen gemerkt.‘ Wieder zog sie eine Grimasse, diesmal aber um ein Grinsen zu unterdrücken. Sie wollte nicht, dass der Doc dachte, sie würde sich über ihr leichtes Torkeln amüsieren.

    Und gleich darauf hätte sich eine dritte Möglichkeit ergeben, ihre Mimik zu erproben, denn Doc Alvarez erinnerte Kyoko daran, dass sie noch einmal auf die Krankenstation kommen sollte und die Pilotin hatte für heute, morgen und eine ganze Weile genug von Ärzten und Medikamenten. Aber natürlich war der Doc im Recht und statt eines frustrierten Gesichtsausdruckes erhielt sie eine freundlich Antwort von Kyoko. „Sobald ich die Freiwache habe und Sie im Dienst sind. Danke, Doc!“

    Der COB stand an der Heckrampe und sagte zum aussteigenden Doc. „Der Captain möchte Sie im Briefingraum sehen, sobald sie Ihre Angelegenheiten erledigt haben.“ Kyoko, die die Systeme des Shuttles herunterfuhr, bekam die Antwort nicht mit, hörte aber kurz danach erneut die durchdringende Stimme des COB. „Lieutenant!“ Die Pilotin schaute auf. „Chief?“ „Der Captain möchte Sie im Briefingraum sehen, sobald sie Ihre Angelegenheiten erledigt haben.“ Wahrscheinlich war das ziemlich genau der Wortlaut, den der Captain verwandt hatte. Kyoko hatte einen guten Draht zum COB, aber er war in Form- und Regelfragen sogar noch pingeliger als sie. „Danke, Chief!“

    Sie half noch kurz den Matrosen, die sich um die Wartung und das Betanken des Shuttles kümmerten und verließ dann mit einem kurzen Gruß das Hangardeck. ‚Meine Angelegenheiten heißt bestimmt auch, dass ich mich kurz frisch machen kann. Verdammt, Mandschu wird schon ziemlich angenervt… Naja vielleicht auch nicht, immerhin fliegt sie ja das Baby allein durch ein Portal. So etwas macht munter.‘

    22.30 Uhr

    <--- Midway, Die Mannschaftquartiere
    Geändert von Kyoko Young (22.01.2009 um 21:04 Uhr) Grund: Rechtschreibung #81

  4. #84
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    MIDWAY, Die Mannschaftsquartiere -->

    Kyoko empfand den knapp halbstündigen Flug von der Midway nach Narshad als Routine. Zugegebenermaßen war es irritierend und auch etwas beängstigend, ihr Schiff in der Schwärze des Alls verschwinden zu sehen, aber wie immer fand die Pilotin schnell Gelassenheit und Zuversicht in ihrer Arbeit. Auch die Passagiere schwiegen die meiste Zeit. Sei es, weil sie über die bevorstehende Mission, ihre Bedeutung und ihre Risiken nachdachten, sei es, weil sie einfach ihre Kräfte sparen wollten.

    Die junge Frau kannte dieses Verhalten, es war nicht ungewöhnlich. Und irgendwann würde der Scherzbold der Gruppe ein paar mehr oder weniger derbe Späße machen. Vielleicht auf Kosten des flugempfindlichen Salarianers. Das würde die Stimmung auflockern und es würde viel Geplapper geben. Dann würde sich die Flugkontrolle melden und dies, die Tatsache, dass nun der Point-of-no-Return erreicht war, würde wieder für Anspannung sorgen, diesmal aber gepaart mir wilder Entschlossenheit und so etwas wie Vorfreude.

    Und so kam es schließlich auch. Arkanson gab seine Bürgschaft für die Gruppe ab und erläuterte ihre vermeintlichen Pläne. Nach einer kurzen Pause wurden seine Angaben akzeptiert und die Absprachen für die Landung getroffen. Der Anflug stellte Kyoko vor keine Probleme. Sie versuchte dabei, die beim Briefing genannten Fakten zu verifizieren und konnte schließlich den Turm der Flugleitung, das große Betonfeld und die darauf markierten Landeplätze erkennen. Die Verteidigungstürme waren hingegen nicht auszumachen.

    Sanft und punktgenau setzte die Pilotin auf und sofort setzte sich der Aufzug, der die Verbindung zwischen der Landefläche und dem darunter liegenden Hangar herstellte, in Bewegung. Neugierig sah sich Kyoko um, es war eine Ewigkeit her, dass sich eine solche Technik in Aktion erlebt hatte. Und dann war es soweit, sie ließ die Heckrampe hinunter und die Landecrew der Midway betrat den Boden von Antirumgon.

    12.00 Uhr

    <--- ANTIRUMGON, Narshad - Der Raumhafen

  5. #85
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    Narshad – Raumhafen --->

    13.30 Uhr

    Kyoko startete das Shuttle. Der ihr so unwillkommene Passagier auf dem Platz hinter ihr hatte mit seiner Bemerkung in der Lounge Recht gehabt, sie hatte in der Tat ein beeindruckendes Arsenal von Sensoren an Bord. Allerdings liefen die meisten der Geräte zurzeit sogar nur in einem eingeschränkten Modus. Dies war eine der Maßnahmen, um die Tarnung des Landeteams aufrechtzuerhalten.

    Jepkins nannte der Pilotin nun einen Vektor und sie steuerte ihr kleines Schiff in diese Richtung. Dabei achtete der Mann die ganze Zeit peinlich genau darauf, dass die Pilotin keinen Versuch machte, die Kommunikatoren zu aktivieren. Was eigentlich überflüssig war, denn als erste Maßnahme hatte er die entsprechenden Leitungen unterbrochen. Wahrscheinlich wollte er Kyoko nur zeigen, dass er trotzdem wachsam war. Mit der Flugleitung sprach er über sein tragbares Gerät. Und so schnell, wie ihm von dort geantwortet wurde, schien er eine wirklich große Nummer auf dem Planeten zu sein.

    „Wann sind Sie denn raus aus der Allianz? Kann ja nicht lange sein, wundert mich aber, dass Sie nach der Citadelschlacht Piloten überhaupt entlassen haben. Gibt ja genug Bedarf jetzt.“ Anscheinend störte ihren Passagier die frostige Miene von Kyoko nicht im Geringsten.

    „Fliege gerade, sehen Sie doch. Unterhalte mich dabei nicht gern“, gab sie kurz angebunden, aber unmissverständlich zurück.

    „Okay“, ließ sich Jepkins vernehmen. „In dem Fall will ich Sie nicht länger ablenken. Könnte unser beider Gesundheit abträglich sein.“ Er lachte leise. ‚Idiot’, dachte Kyoko.

    15.00 Uhr

    Kyoko hatte sich fast daran gewöhnt, dass Jepkins über ihre Schulter schaute und dabei weder die Schiffsanzeigen noch den Boden unter ihnen aus den Augen zu lassen schien. Woran er sich dabei orientierte war der Pilotin schleierhaft, denn für sie war es nur eine endlose, gleichförmige und graubraunweiße Ödnis. Trotzdem gab ihr der Passagier in regelmäßigen Abständen Kurskorrekturen durch.

    Nach einer beträchtlichen Flugzeit kamen zwei gigantische Tafelberge in Sicht. Schroffe Klippen stiegen aus dem umgebenden Flachland nahezu senkrecht hunderte, ja tausende Meter in die Höhe. Nur etwas Eis und Schnee, die sich in kleineren Spalten und Klüften sowie auf den wenigen Vorsprüngen angesammelt hatten, lockerten die Düsternis dieser bedrohlichen nachtschwarzen Wände auf. Das düstere Tal zwischen den beiden Giganten, zu Beginn noch einige hundert Meter breit, sich aber im weiteren Lauf deutlich verengend, wirkte durch einige Felsen, die spitz aus dem Boden aufragten, wie ein schwarzes, alles verschlingendes Maul.

    Kyoko, die unter der Höhe des Plateaus der Berge flog, wollte dies gerade korrigieren, als ihr Passagier erneut das Wort ergriff: „Wir müssen durch das Tal durch. Keine Sorge, ist immer breit genug. Wir sollten aber tief bleiben.“

    „Und warum“, fragte Kyoko. „Ergibt doch keinen…“

    „Ahn, das ist der Pilot den wir verfolgen, wird auch tief geflogen sein. Er wollte unter dem Radar bleiben. Und falls er so blöd war, und ich nehme es stark an, hier durch zu fliegen, dann will ich sehen, ob er es vielleicht nicht geschafft hat.“

    Die Pilotin hörte den Groll in der Stimme von Jepkins und zuckte die Achseln. Der Flug durch dieses Tal war in der Tat etwas heikel und für einen unerfahrenen Piloten wahrscheinlich sogar gefährlich. Insoweit ergaben die Worte ihres Passagiers einen Sinn.

    „Bleiben wir tief, ist auch in Ordnung!“ Sie brachte das Shuttle in die Mitte des Tals, damit dessen Sensoren den gesamten Grund unter ihnen absuchen konnten.

    15.30 Uhr

    Kyoko blickte ungläubig auf eine der Anzeigen. Sie hatten schon weit mehr als hundert Kilometer zurückgelegt und noch immer war kein Ende des Tals, das stellenweise mehr einer Schlucht glich, in Sicht. ‚Wow, welche Wunder das Universum doch bereithält!’ Doch die Pilotin unterdrückte schnell diesen Hauch von Ehrfurcht und widmete sich wieder voll und ganz den Flugkontrollen.

    „Zumindest ist er weiter gekommen, als ich gedacht habe. Die richtigen Engstellen kommen…“ Jepkins unterbrach sich, den er hörte natürlich auch das Piepgeräusch, das einer der Aktivscanner nun aussandte.

    „Wir haben definitiv viel Metall am Boden“, berichtete Kyoko. „Ich gehe tiefer.“

    Sie senkte leicht die Nase des Shuttles und nahm Schub weg. In einem langsamen Sinkflug näherte sich das kleine Schiff der vermeintlichen Absturzstelle.

    Kyoko konzentrierte sich ganz auf ihre Instrumente. Das Shuttle war mittlerweile in einer so geringen Höhe, dass die gewaltigen Felswände die tief stehende Sonne zu verdunkeln begannen. Die Pilotin hielt deshalb nun die Höhe und aktivierte einen leuchtstarken Suchscheinwerfer. Als weitere Option hätte Kyoko auch die Infrarot- und Restlichtverstärker nutzen können, die in die Frontscheibe des Shuttles integriert waren, aber sie wollte diese Ausrüstung nicht vor ihrem Passagier offenbaren und wählte deshalb eine konventionellere Lösung.

    „Hinter und über Ihnen ist eine Klappe, da steht B1 drauf. Holen Sie bitte die Nachtsichtbrille da raus und geben sie mir. Danke!“ Jepkins folgte ihren Anweisungen und kurz darauf setzte sich Kyoko das altertümliche Gerät auf, verzog für einen Moment drollig das Gesicht, als ihre lädierte Nase mit Gummi der Halterung in Berührung kam und sah dann die Welt nur noch in einem eingeschränktem Farbspektrum. ‚Toll, jetzt ist nicht nur der Himmel, sondern alles in Grün! Cool, meine Rüstung aber auch! Das sieht nun eher nach Militär aus!‘

    „Ich gehe jetzt weiter runter.“ Die Pilotin ließ das Shuttle geradewegs nach unten sinken. Sie waren nur noch einhundert Meter hoch, als die Hölle loszubrechen schien…

    15.35 Uhr

  6. #86
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    Kyoko sah plötzlich Reihen von hell leuchtenden Funken vom Boden aus auf sich zurasen, blitzende Schweife hinter sich herziehend. Aber diese scheinbar harmlosen und putzigen Effekte waren nichts anderes, als durch das Nachsichtgerät verzerrte Bilder von Sturmgewehrprojektilen.

    Gleichzeitig und jeden Zweifel am Ernst der Situation beseitigend, heulte der Annäherungsalarm schrill auf und auf dem entsprechenden Display blinkten gleich mehrere Anzeigen hektisch, was nur bedeuten konnte, dass zusätzlich noch aus drei oder vier Richtungen Raketen auf das Shuttle abgefeuert worden waren.

    ‚Hinterhalt!’
    Mit diesem einen Gedanken im Kopf drückte die Pilotin das Shuttle in einen Sinkflug hinein. Aber sie hatten keine wirkliche Chance. Die Raketen waren einfach aus zu geringer Entfernung abgefeuert worden, als dass die automatischen Gegenmaßnahmen alle hätten ablenken können. Und über ein GARDIAN-System verfügte das Shuttle in der gegenwärtigen Konfiguration auch nicht. Kyokos Hauptproblem aber war die fehlende Geschwindigkeit. Denn ohne diese konnte sie nicht einmal versuchen, ein Ausweichmanöver einzuleiten.

    Die junge Frau presste die Hände so fest gegen die Kontrollen, dass das Blut daraus entwich. Dies und ihre zusammengebissenen Zähne waren die einzigen Anzeichen, dass sie wusste, dass es hier um Leben und Tod ging. Ansonsten waren Kyokos Bewegungen so ruhig und kontrolliert wie immer. Auch ihre Gedanken beschäftigten sich einzig und allein mit der Frage, welche Optionen ihr jetzt noch verblieben.

    Endlich hatte sie soviel Geschwindigkeit aufgebaut, dass ein vernünftiges Manövrieren möglich war. Die Pilotin versuchte, trotz der Enge des Tales, die Richtung zu ändern und nach links oben auszubrechen, als eine Rakete einschlug.

    Das Shuttle wurde durchgeschüttelt, Kyoko gegen ihre Rückenlehne gepresst und Jepkins, der noch verzweifelt versucht hatte, sich anzuschnallen, fiel mit einem dumpfen Geräusch von seinem Sitz. Im Ganzen wirke es so, als ob das Shuttle einen Tritt gegen seine Vorderseite bekommen hätte. Schadensanzeigen blinkten rot und Luft entwich pfeifend aus einem Schlitz über der Frontscheibe. Doch immer noch versuchte die Pilotin das begonnene Flugmanöver fortzusetzen.

    Jedoch nur Bruchteile einer Sekunde später explodierten zwei weitere Raketen in den Antrieben. Trotz ihres Gurtes hatte Kyoko das Gefühl, als würde sie nach vorn aus ihrem Sitz herausgeschleudert. Displayglas zerbrach, Metall barst kreischend, die gesamte Beleuchtung fiel aus. Und das Schwarz der erloschenen Anzeigen war ein viel deutlicheres Vorzeichen des nahenden Endes, als die noch kurz zuvor darauf sichtbaren panisch blinkenden roten Warnanzeigen. Schmieriger Rauch breitete sich nun in der Kabine aus.

    Das Shuttle in seinem Todeskampf wollte sich jetzt endgültig aus der Kontrolle der Pilotin herauswinden, doch Kyoko nahm diese letzte Auseinandersetzung an und unter Aufbietung all ihres Könnens und aller verbliebener Schiffsenergie konnte sie das Shuttle noch einmal mühsam ausrichten und den Bug etwas anheben.

    Doch dann obsiegte die rohe Gewalt über das tapfere kleine Schiff und während unablässig weiter Kugeln und Raketen einschlugen, erreichte es den Gipfel seiner Flugbahn, verharrte dort scheinbar trotzig einen winzigen Moment und überließ sich dann müde dem teilnahmslosen Wirken der Schwerkraft. Kyoko schloss die Augen.

    15.36 Uhr
    Geändert von Kyoko Young (28.02.2009 um 00:18 Uhr)

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