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  1. #111
    Newbie
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    --> 14:35 Uhr Militär Raumhafen

    Ah der ist er ja! So wie ich ihn verlassen habe. Als er sich über seinen Jäger beugte und ihn Umarmte. Für Aussenstehende mag das ziemlich komisch ausgesehen haben, das ein Turianer seinen Jäger umarmt. Aber Aylos freute sich halt einfach seinen Jäger der ihn schon aus einigen heiklen Situationen herausgeholfen hatte unbeschädigt an seinem Platz stand.

    Er stig ein lies den Motor an und genoss erstmal die Geräuschkulisse die sein Jäger erzeugte. Einfach Himmlisch dieses Brummen!.
    Er schloss das Kockpit und stieg, anmutig wie ein Vogel, in den Himmel auf.

    14:42 Uhr Weltraum zwischen Elysium und dem Regionalen Massen Portal

    Aylos hing seinen Gedanken nach als das Massen Portal in sichtweite kam. Er begann sofort damit alle Nötigen Berechnungen vorzunehemen um das Massen Portal zu benutzten. Bevor er auch nur an Haarewaschen hätte denken können, war er schon im Massen Freien Raum auf dem Weg nach Antirumgon

    -> Antirumgon

  2. #112
    Rookie Avatar von Certas Waranus
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    <----Elysium; Luxuriöse Wohngegend

    09:41

    Elysium; Raumhäfen

    Certas ging zielstrebig auf die Eingangstüren des Raumhafens zu. Die gläsernen Türen schwingten zur Seite, als der Agent ohne jeglichen Tempoverlust die Eingangshalle, die ihm von der Ausstattung überhaupt nicht gefiel, betrat.

    Die Menschen haben wirklich keinen Geschmack. Selbst die Wohnung eines Kroganers ist stilvoller eingerichtet als diese Halle hier. Glücklicherweise kann ich jetzt von diesem Planeten verschwinden, zwar muss ich dafür auf eine bitterkalte Schneekugel, aber das ist ja auch egal.

    Er ging zum Schalter des Militärraumhafens und meldete seine Abreise an. Er passierte die Waffendetektoren, die nicht ausschlugen, da seine Waffen anscheinend vom Krankenhaus beschlagnahmt wurden. Er bewegte sich durch die Gänge und Türen, die sehr viel unbelebter waren als bei seiner Ankunft und erreichte den Landeplatz seines Shuttles. Er wurde noch vorher von einigen Wachen kontrolliert, bevor er sich dem so unbeliebten Druckausgleich unterziehen konnte. Nun betrat er den Raumjäger, ließ sich in den Pilotensessel fallen und startete die Generatoren des kleinen Shuttles...

    >>>>Die unendlichen Weiten der Galaxis; Raumjäger "Gaiden"

  3. #113
    Rookie Avatar von Sirtan Ardaka
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    5.10 Uhr

    Der Wagen kam langsam zum stehen und Sirtan blickte nervös auf die dunkle Straße vor ihm, die von einigen Lagerhäusern gesäumt wurde. Der Kerl, den sie geschickt hatten, hatte ihn inzwischen hierher beordert, zusammen mit einer völlig überzogenen Beschwerde, dass er zu spät kam. Sirtan hätte noch um einiges später ankommen können, wenn der Verkehr schlimmer gewesen wäre oder er sich am andern Ende der Stadt befunden hätte.

    Sirtan zog sein PDA hervor und schickte eine kurze Nachricht, dass er jetzt in der Straße sei. Danach dauerte es tatsächlich nur eine Minute bis sich eines der Lagerhaus-Tore öffnete und den alten blauen Wagen hineinfahren ließ, bevor es sich wieder schloss.
    Das Innere der Halle wurde nur spärlich von einigen Deckenlampen beleuchtet und war bis auf den für Fahrzeuge freigehaltenen Bereich mit stapelweise Kisten gefüllt, auf denen das Symbol von DaeraTec zu erkennen war.

    Abgesehen von Sirtan war nur ein einziger anderer Turianer anwesend, der offensichtlich gelangweilt an einigen Kisten lehnte, neben sich auf dem Boden ein Metallkoffer. Die Scheinwerfer des Wagens offenbarten einen Moment lang das graubraune mit weißen Tätowierungen versehene Gesicht, bevor sie abgeschaltet wurden und Sirtan hinaus ins Halbdunkel der Lagerhalle trat. Und jetzt wird’s lustig…

    Der Moment der Wahrheit war also gekommen, sterben würde er zwar sowieso nicht, aber dieser Auftrag und die Standpauke konnten doch noch sehr unangenehm werden.

    „Herr Ardaka, na endlich. Ich bin gespannt, was Sie mir zu berichten haben.“ Sein Tonfall klang verdächtig nach „Ich weiß ohnehin schon alles, aber ich gebe dir noch mal die Gelegenheit, dich weiter zu blamieren“, aber das meiste hätte Sirtan ohnehin nicht mehr leugnen können.
    „Wie Sie zweifelsohne wissen sollte ich den Volus Orda Val töten, der für die Verwaltung unserer finanziellen Mittel auf Elysium verantwortlich war. Er hatte anscheinend schon Lunte gerochen oder ist einfach paranoid, keine Ahnung, aber er konnte durch einen Hinterausgang fliehen. Ich habe die letzten Tage gebraucht um ihn zu finden, aber inzwischen ist er tot, ich wollte morgen den Planeten verlassen.
    Dürfte ich jetzt vielleicht erfahren, wer Sie überhaupt sind?“

    Sein Gegenüber ignorierte die Frage und setzte das Verhör fort. „Wie wäre es mit ein paar Details? Zum Beispiel über den Tod unseres örtlichen Geschäftspartners oder den unerfreulichen Bericht eines gewissen Certas Waranus, der heute an den turianischen Geheimdienst geschickt worden ist!“ Die Stimme des Turianers hatte gegen Ende deutlich an Aggressivität und auch Lautstärke gewonnen.

    Sirtan zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Keine Ahnung, wie Sobolew verreckt ist,“ Immerhin die halbe Wahrheit… „aber was diesen Bericht angeht… ich bin bei meinen Nachforschungen zufällig auf dieses beschissene Nacktgesicht von Waranus gestoßen, er wollte Melan Atrur verhaften - was er letztendlich auch geschafft hat – und ist dabei über die Sache mit Orda Val gestolpert. Er weiß im Endeffekt nichts, ich bin kein Idiot und hab ihm gegenüber nichts ausgeplaudert. Der Bericht kann also nicht allzu schrecklich ausgefallen sein, oder?“

    Der andere zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Was hat die Verhaftung des Vorsitzenden der NTSDGR mit Orda Val zu tun? Über die Relevanz dieses Berichts für unsere zukünftigen Geschäfte zu urteilen liegt außerdem nicht bei Ihnen, sondern bei brauchbaren Leuten.“
    Sirtan ignorierte die letzte Bemerkung und fuhr fort: „Melan hat Orda Val einen Unterschlupf besorgt und Waranus als erster auf DaeraTec aufmerksam gemacht. Danach hat Waranus versucht Orda Val vor mir zu schützen, vermutlich um mehr Informationen über DaeraTec und unsere Angelegenheiten zu bekommen.“

    „Das ganze klingt für mich ziemlich unvollständig. Wie wäre es mit einem genauen Bericht über die Ereignisse seit ihrer Ankunft, das würde uns allen sehr viel mehr helfen, als irgendwelche vagen Vermutungen.“ Okay, und jetzt sollte ich bei einer Geschichte bleiben und keinen Fehler machen…

    Im folgenden berichtete Sirtan von seiner Ankunft, Orda Vals Flucht, ließ Sobolew weg und ersetzte ihn durch ein paar unfähige Informationshändler, kam schließlich zum Lagerhaus, dem Treffen mit Waranus und ihrem Besuch bei Melan. Sherman, Bates und Vilva blieben dabei ebenfalls unerwähnt. Die Sache im Bunker wurde ein wenig heruntergespielt und seine Begleitung waren ein paar Söldner, von denen er keinen hatte bezahlen müssen, weil so gut wie alle draufgegangen waren und bei ihrem Abstecher in die turianische Botschaft hatten sie nichts weiter getan, als Val umzubringen und dann unter ein paar eher unwichtigen Komplikationen wieder zu verschwinden.

    Vielleicht etwas zu hoch gepokert, schließlich hatte Waranus den verdammten Bericht geschrieben, aber er hatte Sirtan wieder laufen gelassen, also wäre es für ihn doch besser das zu verschweigen. Warum hatte er das eigentlich getan?
    Ach, scheiß drauf, der Idiot ist einfach zu behindert dazu… manche würden das vielleicht Gnade nennen, aber ist ja irgendwo das gleiche.

    Den Rest der bisher vergangenen Zeit beschrieb er eher vage damit, dass er sich irgendwo eine Wohnung zum Schlafen gesucht hatte.
    Als er geendet hatte nickte der andere Turianer lediglich kurz und bemerkte dann mit einem hinterhältigen Lächeln: „Ich bin vorerst damit zufrieden, aber seien Sie versichert, dass wir ihre Geschichte überprüfen werden. Da das nun erstmal geklärt ist…“
    Er griff nach dem Koffer, der die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte und reichte ihn Sirtan.
    „Darin finden sie ihre Ausrüstung von Palaven und nähere Informationen über ihre nächste Mission.“ Jetzt machte sich ein schadenfrohes Grinsen auf seinem Gesicht breit.
    „Ein kleiner Tipp: Dort wird es verdammt kalt sein. Ach ja, lassen sie sich nicht allzu viel Zeit damit, sich die Missionsdetails durch zu lesen, ihr Flug geht in zwei Stunden.“

    Sirtans Mine verfinsterte sich schlagartig. Sah wohl mal wieder verdammt schlecht aus mit Schlaf. Hoffentlich dauerte der Flug wenigstens lang. Und dann schickten sie ihn auch noch auf irgendeinen Eisplaneten. Sirtan hasste Kälte, wie so ziemlich alle Turianer und natürlich hatten sie genau ihm diesen Scheißjob ausgesucht. Wahrscheinlich begegnete man dabei auch noch massenhaft Menschen, oder noch besser, musste auch noch mit ihnen zusammenarbeiten. Sirtan hatte nach den Ereignissen der letzten Tage erstmal die Schnauze voll von diesen Parasiten.

    Allerdings blieb ihm relativ wenig Hoffnung, der Kerl war ja geradezu überfreundlich gewesen, also musste der Job das allerletzte sein.

    „Viel Spaß noch.“ Mit einem Schnauben wandte sich Sirtan ab und ging zum Wagen zurück. Zwei beschissene Stunden! Zum Apartment zurück, mir das Zeug ansehen und dann gleich wieder los…

    „Und, Ardaka! Diesmal sollten Sie sich kein Fehltritte erlauben.“


    > Slums

  4. #114
    Taschenbillard-Spieler Avatar von Yayla Dalinari
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    < Krankenhaus in den Slums

    Raumhäfen

    23.48 Uhr

    Nach etwa einer Dreiviertelstunde Fahrt waren sie an ihrem Ziel angekommen, den Raumhäfen oder besser gesagt, dem Zivilhafen. Während der Fahrt hatte Yayla zwar größtenteils geschwiegen, aber einige sich aufdrängende Fragen hatte sie letztendlich doch stellen müssen. Also hatte Nalya berichtet, wie sie im Hotel plötzlich einer Menschenfrau gegenüber gestanden hatte, die das Feuer auf sie eröffnete und bei ihrer Flucht fast dem zweiten Menschen in die Arme gelaufen wäre, wobei die erste den Streifschuss gelandet hatte. Sie konnten wohl von Glück reden, dass Nalya ihre Waffen sowie ein paar Kleidungsstücke, darunter zu Yaylas Glück auch ein Paar Schuhe, bereits in den Wagen verfrachtete hatte, lediglich Yaylas Rüstung war auf der Strecke geblieben. Ein verschmerzbarer Verlust, schließlich war sie schon bei Yaylas Abstecher in Tor’go’ars Anwesen stark beschädigt worden, also Zeit für eine neue und Nalya konnten sie bei der Gelegenheit auch gleich eine Rüstung besorgen.
    Aber für den Moment war es das wichtigste, eine Mitfluggelegenheit zu finden und zwar so schnell wie möglich, denn die Raumhäfen waren dummerweise genau der Ort, an dem die beiden Kopfgeldjäger sie vermuten würden.

    Nalya parkte den Wagen einfach am Straßenrand, die beiden Schwestern stiegen aus und Nalya schnappte sich die Reisetasche, die die ganze Zeit über auf dem Rücksitz gelegen hatte, dann machten sie sich so schnell wie möglich zu den Landeplätzen auf und überließen das Fahrzeug seinem Schicksal.
    Lediglich die Kontrollen am Eingang zu den Zivilhäfen bereiteten ihnen Sorgen, denn wenn die die Waffen entdeckten konnten sie ganz schnell in Schwierigkeiten geraten.
    Zu beider großer Erleichterung kamen sie ohne weiteres durch und gingen zielstrebig weiter, bis sie außer Sichtweite waren.

    „Okay, soweit so gut“, begann Nalya und sah sich kurz nervös um. „Wir müssen jetzt entweder jemanden finden, der uns mitnimmt oder eines von den Dingern knacken und darin hab ich keine allzu große Erfahrung…“ Sie blickte Yayla fragend an.
    „Ohne Universalwerkzeug kann ich da nichts machen, also werden wir wohl oder übel jemanden finden müssen, der mitten in der Nacht noch hier unterwegs ist und dem entweder ein Schiff oder ein Universalwerkzeug gehört.“
    „Gut, dann…“ Nalya kramte kurz in der Tasche herum und zog Yaylas PDA heraus. „nimm das und schick mir ‚ne Nachricht wenn du was gefunden hast, wir kommen schneller zu einem Ergebnis, wenn wir uns aufteilen. Dir geht’s ja soweit wieder gut wie’s aussieht.“
    Yayla fühlte sich zwar immer noch etwas mitgenommen, nickte aber angesichts der Situation stumm und nahm das PDA entgegen.
    „Wenn wir nichts finden, treffen wir uns wieder hier, vielleicht lässt sich im Handelshafen was finden“, war das letzte, was Yayla sagte, bevor beide in entgegengesetzte Richtungen losmarschierten und durch die Landeplätze streiften.

    Yayla hatte wenig Hoffnung auf Erfolg, aber irgendwer außer ihnen musste doch hier sein. Doch sie begegnete trotz minutenlangem Suchen niemandem und allmählich fragte sie sich, ob es nicht klüger gewesen wäre, sich an irgendwelche zwielichtigeren Gestalten zu wenden, die ihnen vielleicht ein Shuttle besorgen konnten. Das klang ihrer Meinung nach deutlich besser, als hier planlos umherzuirren, verfolgt wurden sie offensichtlich auch nicht, also hätten sie die Zeit gehabt, aber Nalya war nach dem Angriff im Hotel sofort panisch geworden und Yayla brav hinterher, ohne was zu sagen. Aber jetzt war es ohnehin zu spät und sich darüber den Kopf zu zerbrechen half auch nichts…
    Plötzlich zerriss ein entfernter Schuss die Stille und Yayla wirbelte erschrocken herum. Waren die Kopfgeldjäger schon hier? Oder gab es einen anderen Grund für den Schuss?
    Doch noch während Yayla am Überlegen war, was sie nun tun sollte, vibrierte ihr PDA. Yayla zog es aus ihrer Jackentasche und rief die neue Nachricht auf. Sie enthielt lediglich den Betreff „Ich hab eins“ und die Nummer eines Landeplatzes. Yayla atmete erleichtert aus und machte sich halb gehend, halb rennend auf den Weg zum ihr genannten Landeplatz.

    Nachdem sie wieder ein paar Minuten durch die Gegend geirrt war fand sie schließlich die richtige Stelle und auch den Grund, warum Nalya geschossen hatte. Ihre Schwester wartete bereits, an die Wand des Shuttles gelehnt, neben sich die Leiche eines Menschen. Die Tür des Shuttles war geöffnet und im Inneren erkannte Yayla Blutspritzer, anscheinend hatte der Mensch die Tür geöffnet, nur um kurz darauf von Nalya erschossen zu werden. „Na endlich, komm rein, ich will hier so schnell wie möglich weg“, drängte sie und ging voraus ins Innere des Shuttles, Yayla dicht hinter sich. „Ich schätze ich muss fliegen, also mach’s dir irgendwo gemütlich.“, waren ihre letzten Worte, bevor sie sich ins Cockpit verzog. Yayla sah sich im hinteren Teil des Shuttles um, wo sich nicht viel mehr als ein kleines Schlafzimmer, eine Toilette und die Küche fanden. Zwar wirkte alles sehr beengend, aber etwas besseres stand nicht zur Wahl.
    Mit einem leisen Stöhnen und den Kopf wieder voller Gedanken an das, was ihnen noch bevorstand ließ sie sich auf das einzige Bett des Shuttles fallen, während Nalya den Antrieb startete.

    > Omega
    Geändert von Yayla Dalinari (10.09.2009 um 14:46 Uhr)

  5. #115
    Newbie Avatar von Jayden
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    Die unendlichen Weiten der Galaxis – PSY Faustus <<< Elysium – Die Raumhäfen
    Tag – 6; 04:32 Uhr


    Durch die starken Masseneffektfelder der Faustus war der Eintritt in die Atmosphäre kaum mehr als ein leichtes Beben, welches durch das Schiff ging. Ein schwacher Druck baute sich auf, als sich die Generatoren für die künstliche Schwerkraft abschalteten und die normale Gravitation von Elysium zu wirken begann. Ein merkwürdiges Gefühl, das Jayden die Beine weich werden ließ.

    Neugierig beobachtete der junge Mann, wie die Sterne sich immer weiter von ihnen entfernten und die dichte, dunkle Wolkendecke unter ihnen immer näher rückte. Die Stadt unter ihnen konnte er nicht erkennen. Die dunklen, grauen Wolken versperrten vollkommen die Sicht. Es war dunkel, Jayden schloss daraus, das dies wohl Nacht darstellte, aber noch wesentlich heller, als im Weltall. Die Scheinwerfer der Faustus spendeten ausreichend Licht, dass er die unruhigen Wolken unter ihnen beobachten konnte. Geräuschlos schluckte die graue Masse das kleine Raumschiff. Regen und Wind peitschten sie. Tausende Tropfen prasselten gegen das Sichtfenster des Cockpits und der Wind heulte drohend, aber der Pilot lenkte die Yacht zielsicher und ruhig weiter durch den Sturm bis sie schließlich wieder die Wolkendecke durchbrachen. Zwar war die Sicht immer noch mehr als beschränkt, aber nun konnte man durch den stürmischen Regen vage die Lichter des elysischen Raumhafens und der riesigen Stadt wahrnehmen. Funksprüche aus dem Tower lotsten sie sicher zum Boden.

    Zwar konnte Jayden kaum die Umgebung außerhalb des Raumschiffes erkennen, aber er hatte dennoch Mühe all die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Regen, noch nie hatte er so viel Wasser gesehen. Wind, von Raumschiffen und Raumstationen kannte er maximal eine leichte Brise aus den Belüftungssystemen. Seit sie die Atmosphäre durchstoßen und sich die Schwerkraftgeneratoren ausschaltet hatten, fühlte sich alles so fremd am. Seine Glieder waren schwerer, sogar die Luft atmete sich anders. Doch bevor er sich eingehend mit diesen Neuheiten beschäftigen konnte, setzte die Faustus schon auf dem Landeplatz auf.

    Während sie sich für den Ausstieg bereit machten, gesellte sich auch der Forschungsassistent wieder zu ihnen. Er trug einen einfachen schwarzen Kampfanzug ohne Symbole oder Beschriftung, die ihn als Mitglied eines Söldnertrupps oder einer anderen Organisation ausweisen konnte, genauso wie der Pilot. Gemeinsam stellten sie „die Leibwache“ dar, wie Berk es erklärte. Geschäftsleute gingen schließlich selten ohne Begleitschutz irgendwohin. Als Jonah den Jüngeren in dem neuen Anzug erblickte, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen.
    „Du siehst echt albern aus!“ lachte er.
    „So rennt doch keiner rum.“
    Irritiert runzelte Jayden Stirn und beobachtete, wie Jonah die obersten beiden Knöpfe seines Hemdes öffnete, sowie das Jackett.
    „So ist’s besser. Sonst siehst du ja aus wie eine alte Frau.“ Immer noch lachte er, verpasste Jayden einen freundschaftlich gemeinten Klaps auf die Schulter und ging dann voraus zu den anderen Männern, in die Luftschleuse. Für einen Moment blieb der Junge noch zurück, blickte an sich hinab und fragte sich, ob es irgendeine Bedeutung hätte, wenn die Kleidung auf- oder zugeknöpft war. Schnell schüttelte er aber den Gedanken wieder ab, als Berk ungeduldig nach ihm rief.
    Geändert von Jayden (13.01.2011 um 15:44 Uhr)

  6. #116
    Newbie Avatar von Jayden
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    Der Weg durch die Luftschleuse führte sie durch einen langen Transportgang, der die ankommenden Passagiere vor den Witterungen schützen sollte, direkt zum Ankunftsterminal. Dort wurden ihre Identitäten überprüft und genau wie geplant wurde Jayden als Berk Daniels Sohn identifiziert. Keiner der Männer ließ sich davon etwas anmerken, als sie schließlich die große Halle des zivilen Raumhafens durchquerten. Während sie zielstrebig aber ohne Hast voranschritten, wies Berk den Piloten, dessen Namen Jayden nicht kannte, an, sich um die Faustus zu kümmern, Vorräte aufzustocken, zu Tanken und alle routinemäßigen Wartungen vorzunehmen. Der Mann nickte und entfernte sich rasch von der Gruppe um die Befehle auszuführen.

    Nun zu dritt gingen sie an anderen Reisenden vorbei, in Richtung des Ausganges, wobei Jonah hinter den beiden Anzugtragenden ging und Berk die kleine Gruppe anführte. Ihr Weg führte sie zum überdachten Bahnhof hinter dem Flughafen, wo verschiedene Verkehrsmittel darauf warteten ankommende Reisende ins Innere der Stadt zu bringen. Berk führte seine Gruppe zielstrebig auf eines der Mietshuttles zu. Kurz tippte er etwas in sein Omnitool und die Türen des kleinen zivilen Shuttles öffneten sich leise summend.
    „Einsteigen.“ Befahl er, und die beiden jungen Männer gehorchten ohne zu zögern. Mit dem Cerberusagenten am Steuer erhob sich das Shuttle.

    Elysium – Die Raumhäfen >>> Elysium – Hotel ‚Intergalaxy Inn‘
    Tag – 6; 04:47 Uhr
    Geändert von Jayden (13.01.2011 um 15:45 Uhr)

  7. #117
    ME-FRPG only Avatar von Valerie Copeland
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    <----------- Die Weiten der Galaxie, Batarianischer Frachter Vonolog

    Elysium, Handelsraumhafen
    9.00 Uhr

    Träume...
    Was ist ein Traum? Ist er eine verzerrte Abbildung der Realität, oder die einzige wirklich existierende Form der Wahrnehmung? Zeigt er uns einen Einblick in das was uns Erwartet oder auf das was wir tief in uns erhoffen zu erwarten?
    Fest steht das jeder eine eigene Vorstellung davon hat wie ein Traum zu deuten ist. Einige folgen den Ratschlägen von Hellsehern und Schicksalslesern, andere vertrauen auf Jahrhunderte alte Traditionen der Traumdeutung.
    Valerie selbst hatte eine sehr seltsam wirkende Vorstellung davon, wie sie ihre eigenen Träume zu verstehen hatte. Für sie war ein Traum ein Spiegel in eine andere Dimension, sie konnte hindurchsehen, aber niemals hindurchtreten, die Lüge niemals zur Wahrheit verkommen lassen; den letztenendes war sie immer noch nur eine Vision der Dinge wie sie hätten kommen können, es jedoch niemals taten.

    Träume...
    Früher hatte Val viele Träume gehabt. Ein Großteil von ihnen kam ihr nun wie Bürden vor, die sie sich selbst auferlegt hatte. Andere schienen Lichtjahre entfernt, sichtbar aber unerreichbar. Und wieder andere waren nur Trugbilder, ein trauriger Versuch sich selbst eine bessere Welt vorzugaukeln. Ein gutes Beispiel für letzteres war ihr Wunsch zumindest einmal noch ihre Eltern zu treffen, doch wusste Valerie das ihre Eltern längst verstorben waren und ein Treffen, sei es noch so herbeigesehnt, unmöglich war. Sie hatte es selbst gelesen, zur Hälfte selbst erlebt, und die einzige Wahrheit die Val durch diese Erkenntnis gewonnen hatte war, das unsere Vergangenheit unveränderbar und als einziges wahrhaftig ist.
    Man könnte nun sagen das Valeries leben grausam und unwirklich erscheint, doch tatsächlich hatte diese, zunächst gebrochen erscheinende Frau, einen entscheidenden Vorsprung gegenüber anderen denkenden und selbstbestimmten Wesen, sie konnte sich selbst nicht mehr belügen. Sie hatte gelernt die Wahrheit zu verkraften.


    Valeries Versteck war schlicht. Nicht ganz uneigennützig hatte sie die Kisten im Lagerraum zuvor untersucht. Das tatsächlich geschmuggelte Ware darunter war, bedeutete einen glücklichen Zufall für die junge Frau, denn sie konnte davon ausgehen das man die Kiste wohl kaum auf legalem Weg an die Planetenoberfläche bringen würde. Also hatte sie sich in die sowieso schon kleine Kiste gezwängt und auf einen Erfolg spekuliert. Das Schicksal meinte es gut mit ihr. Nur eine Minute nachdem Val die ‚Feuerwasserkiste’ von innen verschlossen hatte kamen zwei, dem unfreiwilligen Akzent nach zu urteilen, angetrunkene Batarianer und schleppten die Ware an Bord des Landungsshuttles.
    "Nachher werde ich mich von dem Lohn so was von auf einen anderen Stern knallen", lallte der eine und lies die Fracht dabei verdächtig kreisen.
    "Heeee.....Hey! Kann ich dann mit in den Schuppen?", gab der andere zum Besten, "Ich hab gehört die Show da soll der Knaller sein."
    "Diese blauen Dinger....du weißt schon... A...Assi....Asari! Die sind der Hammer sag ich dir."
    "Kann ich jetzt mit, odaa nich?"
    "Klar, das geht schon... irgendwie ... klar... das geht."
    Unsanft ließen die beiden die Kiste auf den metallenen Boden poltern und Valerie musste sich zusammenreißen keinen Laut zu geben als ihr linker Oberschenkel unsanfte Bekanntschaft mit einer Flasche ‚Feuerwasser’ machte.
    Das Geräusch zweier, ineinander klatschende Hände war zu vernehmen, und Val vermutete das die beiden sich gerade High-Five gaben.
    "Awweeeesome" gab Nummer 2 von sich, bevor sich zischend die Ladeluke schloss.

    Valerie bemühte sich, eine einigermaßen gemütliche Position innerhalb der Kiste einzunehmen und ihren Auftrag von Anfang an noch einmal durchzugehen.

    Es klingelte.
    Riiiiiing.....Riiiiing....Riiiing.
    Es klingelte noch immer. Wütend schlug Valerie nach ihrem Wecker, erwischte jedoch nur die kleine Lilie die es sich auf ihrem Nachttisch bequem gemacht hatte und fluchte innerlich über ihre eigene Idiotie. Schon seit ihrer Zeit bei Leon und Salome hatte sie keine materiellen Wecker mehr benutzt, sondern nur noch ihr Omnitool. Für die Pflanze kam diese Einsicht zu spät.
    Riiing...
    'Was zur Hölle klingelt denn da?!’ Val schob sich mühselig aus dem Bett und wäre in ihrem halb-wachen Zustand beinahe noch auf den Fußboden gekracht. Stattdessen trat sie nur in die Scherben der Vase und fluchte. Diesesmal laut – sehr laut. Das Klingeln verstummte.
    Mit einem vielsagenden Schmatzen löste sich Valeries Hand von ihrer Stirn, nachdem sie sich einsichtig gegen selbige geschlagen hatte. 'Die Tür...’
    Noch in der Unterwäsche steckend, in welcher sie geschlafen hatte, ging sie in Richtung Tür. Sollte sich, wer auch immer da stand, doch denken was er wolle. Ein Postbote? Er sollte sich mehr Sorgen um Hunde machen. Ein Auftraggeber? Was scherte er sich um ihr Äußeres? Ein religiöser Vertreter? Zumindest könnte sie ihm zeigen wohin genau er sich sein Gerede schieben könne.
    Noch mit ihren Gedanken beschäftigt, öffnete sie die Eingangstür zu ihrem kleinen Apartment, und gab ein vielsagendes "Jaaaaaa?" von sich.
    "Miss Copeland?", kam die unsichere Antwort zurück. Scheinbar hatte ihr Aufzug den Sprecher überrascht. Val vernahm ihren Namen und war hellwach. Sie hatte sich unter falschem Namen eingemietet, alles andere wäre Wahnsinn gewesen, doch wer auch immer da stand wusste genau wer sie war und mit wem er es zu tun hatte.
    "Woher wissen sie wer ich bin?"
    "Ich nehme an das bedeutet ja. Ich hatte sie mir ... anders ... vorgestellt, aber gut, das hören sie wohl öfter.", 'Ein Romantiker, wie nett...’ dachte sich die Hackerin.
    Sie bemerkte das sie es mit einem sehr gewitzten Gegenüber zu tun hatte, denn der Zeitpunkt dieses Treffen war wohl überlegt gewesen. Die Aufgehende Sonne im Hintergrund schien ihr mit voller Kraft ins Gesicht und außer den schattigen Umrissen konnte sie nichts von ihrem Gesprächspartner ausmachen. Die Tatsache das es sich um einen Mann handeln musste, konnte sie auch nur aus dessen Stimme schließen.
    "Wenn sie noch etwas wichtiges zu sagen haben dann nur raus damit, ansonsten, schönen Tag noch...", gab Valerie zurück, in dem Versuch dem anderen die Führung des Gesprächs zu entreißen.
    "Warten sie.", 'Jackpot’ ging es ihr durch den Kopf, "Ich habe einen Auftrag für sie. Man hat sie mir ausdrücklich empfohlen."
    "Fein, immer her mit den Details." Statt einer Antwort, drückte ihr der Fremde nur einen Umschlag in die Hand und fügte knapp "Hier steht alles drin, ich vertraue auf sie, Valerie.", hinzu, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und davon schritt.


    Die ganze Sache war ihr von vorne herrein merkwürdig vorgekommen. Val hatte über die letzten Jahre einiges an Wissen über die Industriespionage gesammelt, über die Art und Weise wie konkurrierende oder zusammenarbeitende Unternehmen in Wahrheit arbeiteten, doch diesesmal war etwas anders. Geheimniskrämerei war sie mittlerweile gewöhnt, allerdings übertraf diese Mission sämtliche Standards. In dem mysteriösen Umschlag waren nur wenige Informationen gewesen. Sie solle nach Elysium gehen, die Kornkammern von Corefield Design aufsuchen und einige Daten bergen. Kein Lageplan, kein Hinweis welche Daten überhaupt gemeint waren, nichts. Lediglich das es etappenweise Missionsupdates geben würde, von denen sie, beiläufig erwähnt, noch nicht einen erhalten hatte.

    Ein geräuschvolles Ruckeln verriet Valerie dass das Shuttle auf der Planetenoberfläche angekommen war und das sie nun schleunigst verschwinden sollte. Fast zeitgleich öffnete sie das elektronische Schloss der Kiste und schwang sich aus selbiger. Vor ihr offenbarte sich die geschlossene Ladeluke, welche allerdings kein großes Hindernis darstellte, da man einfach nur eine Schalttafel im inneren des Laderaums, bzw. des Cockpits bedienen musste um die Luke zu öffnen oder zu schließen, je nach Bedarf. Val verließ das Shuttle mit einem freudigen Satz hinaus auf den weißen Boden des Flugfeldes und genoss für einen Moment den frischen Moment der ihre Haare, fast willkommenheißend, umspielte, bevor sie sich schnellen und festen Schrittes in Deckung hinter einige Container begab.

    Elysium. Es war bereits einige Zeit vergangen seit ihren letzten Besuchen hier und jedes Mal hatte sie den Planeten mit zusätzlichem Gepäck verlassen, zuletzt mit einem Materialprototypen für Kampfmesser, das ihrem Auftraggeber 100.000 Credits wert gewesen war und sich im nachhinein als ein Hartplastik-Keramik Gemisch herausstellte. Pech gehabt.

    Valerie mochte Elysium. Klar, die Leute waren größtenteils genauso ein- und beschränkt wie an anderen Orten auch, aber hier stimmte wenigstens die Atmosphäre. Die Citadel war schön, ohne Zweifel, aber Elysium hatte diesen Gewissen Charakter, der Val schon immer imponiert hatte, eine Gewisse natürliche Schönheit, ohne überheblich zu wirken.
    Sie erhob sich aus ihrem Versteck und bewegte sich in die Richtung des Ausgangs. Auf halbem Wege blieb ihr Blick an einer seltsam vertraut wirkenden Gruppe hängen, die sich um einen verbeulten Container versammelt hatte. Ein ziemlich versifft wirkender menschlicher Techniker schien sich mit einer Schützin zu streiten, der wilden Gestikulierung nach zu urteilen um den Inhalt des Containers. Entweder machte er sich nichts aus der Meinung anderer oder Aussehen scherte ihn im generellen nicht, denn er hatte nur einen Träger seiner Latzhose über die Schulter gelegt, der andere hing herab und man gewann den Eindruck das sich das Kleidungsstück um jeden Preis von dem Techniker trenne wollte. Die Schützin machte einen recht unscheinbaren Eindruck, vermutlich war sie auf einem ihre ersten Einsätze. Jedenfalls interessierte sie sich nicht im geringsten für die Worte des Technikers. Etwas weiter entfernt machte Valerie einen weiteren Menschen, sowie eine Asari und einen ziemlich beeindruckend wirkenden Kroganer aus. Der Mensch erinnerte sie an einen TV-Cop einer älteren Serie, da er immer und immer wieder seine Sonnenbrille auf und ab setzte, konnte es aber nicht genauer zu ordnen, während der Kroganer einen erstaunlich relaxten Eindruck machte, trotz der gefühlten Tonne an Bewaffnung und Rüstung die er trug. Lediglich die Asari bereitete Val Sorgen, sie machte einen ziemlich verlorenen Eindruck als ob sie nicht wirklich wüsste was zu tun wäre, wirkte aber dennoch ziemlich empört.

    Valerie konnte sich nicht helfen, es war als hätte sie diese Szene schon einmal gesehen, allerdings schon vor weit mehr als einem Jahrhundert. Es fehlte nur ein gealterter Turianer, und kaum hatte sie diesen Gedanken beendet, schob sich ein rüstiger Turianer hinter dem Container hervor, schien aber irgendwie abwesend zu sein. Val musste breit grinsen, als sie ihn musterte. Eigentlich hätte ihm nur eine Flasche Hochprozentiges gefehlt und das Bild des verkappten Lebensphilosophen wäre komplett gewesen.

    So aber löste sich Valerie von der Szene und ging weiter in Richtung Ausgang, es galt noch einiges zu erledigen, außerdem stand ein weiterer Anruf von Mister ‚Meine Mission ist super Geheim und wichtig’ unmittelbar bevor...

    Elysium, Handelsraumhafen - 9:18 Uhr
    Geändert von Valerie Copeland (08.01.2011 um 16:59 Uhr) Grund: Formatierung

  8. #118
    ME-FRPG only Avatar von Valerie Copeland
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    Von Nervosität geplagt bahnte sich Valerie ihren Weg vom linken Ende der großen Türe, die sie in das Terminal des Raumhafens führen würde, zum rechten und zurück. Wirkliches Interesse an einer der prächtigen Unterhaltungen die sie von Zeit zu Zeit mit ihrem Auftraggeber hatte, baute sich nicht in ihr auf, eher noch empfand sie große Lust ihn einfach hängen zu lassen. Was sollte er auf die schnelle schon tun? Ein Attentäter wäre viel zu aufwendig, zumal er sie ja allem Anschein nach schon seit Wochen regelmäßig ortete. Die Professionalität die nötig war um die Ortung so präzise durchzuführen, und dabei fast völlig immun für eine Gegenortung zu sein sprach für sich, und auch für das Vertrauen und die Hoffnung die in die Hackerin gesetzt wurden. Wenn ihr Boss über solch enorme Möglichkeiten verfügte war es mehr als schmeichelhaft das gerade sie für diesen Auftrag ausgewählt worden war. Nichtsdestotrotz würde sie die Anrufe einfach ignorieren. Einen wirklichen Nutzen zog sie aus ihnen ja sowieso nicht.

    Während sie also auf das nervtötende Nachrichtensignal wartete, nur um es innerhalb einer Sekunde wieder im elektronischen Datenstaub aus dem es gekrochen war zu ersticken, schob sie sich selbst wie eine lauernde Hyäne hin und her. Was sie zum Lauern brachte war nicht in etwa der Anruf, sondern viel mehr die Tatsache wie sie sich durch das Terminal schmuggeln würde. Am einfachsten wäre es wohl mit Sicherheit gewesen wenn noch einer der Schmugglerzugänge bestehen würde, die sie in vergangenen Aufträgen bereits erfolgreichgenutzt hatte, doch leider waren fast alle im Zuge der letzten Wartungsinspektionen aufgestöbert und zerschlagen worden. Lediglich die großen Söldnergruppen waren noch im Stande ihre Waffen mehr oder weniger unauffällig an der Sicherheit vorbeizuschleusen, doch mit denen wollte Valerie so lange es vermeidbar nichts zu tun haben. Eine weitere Möglichkeit stellten die Wartungsschächte da, die die einzelnen Sektoren des Raumhafens verbanden und den Zweck hatten im Falle eines Notfalles das benötigte Personal und Material in Windeseile von A nach B zu schaffen. Unvorteilhafterweise hatte man seitens des Sicherheitspersonals relativ schnell auf den Citadelblitz reagiert und die unbewachten Gänge mehr als übervorsichtig mit zahllosen Überwachungskameras zugekleistert. Nicht das diese ein Problem für Valerie dargestellt hätten, aber de fakto würde ein Ausfall von so vielen Kameras auf einmal auffallen, und um auf den Kameras gleichzeitig eine Schleife laufen zu lassen, war Vals Omnitool nicht leistungsfähig genug, illegale Modifikation hin oder her.

    Laut den Plänen die sich die Hackerin über das Extranet geangelt hatte, man glaubt kaum an wie viel vermeintlichen Datenmüll man mit geschickten Händen kommt, wenn man nur die Postfächer der Mitarbeiter zurückverfolgte und decodierte, standen ihr auch einige Lüftungsschächte frei über die sie sich ungesehen durch das Gelände hätte stehlen können. Eigentlich ein fast schon lächerlicher Fehler seitens der Sicherheit, wenn man bedachte wie penibel sie doch die restlichen Bereiche abgesichert hatten. Das einzige Problem, das Val Magenschmerzen bereite war die Größe der Schächte und die Tragekapazitäten, was keine sonderliche Überraschung war, schließlich handelte es sich ja um Lüftungsschächte und keine ‚Wie schleiche ich am besten durch das Sicherheitsnetz – Schächte’. Das Risiko plötzlich in einem verwinkelten Schacht stecken zu bleiben, oder gar durch den blechernen Boden zu fallen war Valerie dann doch zu groß, zumal sie nur schwer den Lärm hätte umgehen können, den das Bewegen innerhalb des Schachtes erzeugt hätte. Stattdessen setzte Val alles auf eine Karte, die schon seit Jahrhunderten das schwächste Bindeglied in einer jeden Verteidigung darstellte: den Faktor Mensch.
    Unter all dem angestrengten nachdenken, planen und abwiegen der Möglichkeiten hatte sie völlig den eingehenden Anruf auf ihrem Kommmodul vergessen. Nach Aufmerksamkeit gellend bohrte sich der Nachrichtenton in ihr Gehör bis sie in letztenendes zwischen all den kleinen Valeries in ihrem Schädel, die noch dazu wild durcheinander plapperten, vernahm und völlig beiläufig ablehnte. Einige Touristen blickten sie ungläubig an, gestikulierten und spekulierten was die Frau denn da treibe, im Endeffekt kümmerte es aber keinen mehr als ein umgeschubster Varren auf Tuchanka.
    Nachdem sich Valerie also einen Weg zurechtgelegt hatte, galt es sich ein Potenzielles Opfer zu suchen. Jemanden innerhalb der Sicherheit, der sie für den richtigen Gefallen ohne zu zögern hindurchschmuggelte oder zumindest einen gefälschten Pass besorgte. Die Kunst lag nicht darin herauszufinden wer bestechlich oder gar korrupt war, sondern viel mehr zu erkennen was die nötige Leistung war, und wie hoch diese ausfallen sollte. Prinzipiell sind alle logisch denkenden Wesen bestechlich, sofern sie nur davon überzeugt sind im Recht zu sein. In gewisser Weise ähnelte Valeries Arbeit einem Schauspiel, einer Masquerade oder gar einer mittelalterlichen Vorstellung von Attentätern, was sie durchaus amüsierte. Einer Raubkatze gleich mit der Beute spielen, bevor sie überhaupt bemerkt das sie es mit einer selbigen zu tun hat. Die Macht auszukosten die aus einer Stärke quoll, die man durchaus auch intellektuelle Überlegenheit nennen konnte. In diesem Punkt hatte ihr die Beziehung mit Bryan wirklich viel geholfen, denn von ihm hatte Valerie die nötige Verschlagenheit, Cleverness und vor allem auch Dreistigkeit solche Unterfangen vorzunehmen, wo doch die meisten Profiler immer von einem gesunden Maß an menschlicher Logik ausgingen. Die Kunst willkürlich unwillkürlich zu sein ist es die Infiltratoren und Industriespione wie Valerie es war ermöglichten mit einer 100%igen Erfolgsquote Missionen abzuschließen. Die Tatsache das sie sich dem allen bewusst war, kombiniert mit der Überheblichkeit die sie im Laufe der Jahre parallel zu einem Grad an Härte entwickelt hatte machte sie zu einem narzisstischen Raubtier, das jedoch nur in absoluter Kontrolle der Dinge mit voller Effizienz arbeitete, was zumeist der Fall wahr. Bei Roach hatte sie aus irgendeinem Grund Gnade vor Recht walten lassen, warum konnte sie sich selbst nicht erklären. Vielleicht hatte sie etwas in ihm gesehen das sie an eine frühere Form ihrer Selbst erinnerte, vielleicht war ihr der kleine Kerl einfach nur sympatisch gewesen, oder aber, und das war für sie die unmöglichste aller Alternativen, sie hatte tatsächlich noch einer barmherzige Seite an sich, die bereit war dem Vorcha die Chance seines Lebens zu präsentieren.
    Val atmete noch einmal tief durch, genoss einen letzten Zug der frischen Luft und stürzte sich so dann in den kultivierten Urwald des Terminals.

    Vor ihr bot sich ein Schauspiel das seines gleichen suchte, Hunderte, ach was Tausende Menschen und Exemplare anderer Spezies hatten sich zu einem grölenden und dicht ineinander verkeilten Knüll zusammengefunden, und so ziemlich jeder beäugte die eigenen Gepäckstücke mit einem Argusauge, schließlich konnte man ja nie wissen welch Gesocks sich so herumtreiben könnte. Fast schon knuffig erschienen da das Sicherheitspersonal das versuchte Herr der Lage zu werden und sich über auffällige Hüte von der Menge abzuheben versuchte. Unnötig zu sagen das es so ziemlich beim Versuch blieb.
    Valerie lies den Blick kreisen und machte einige Kandidaten aus, die ihr sofort in die Augen fielen. Da war ein dickbäuchige Cop, mit kurzen dunkelbraunen Stoppeln auf dem Kopf und Backen die einem Hamster nicht ganz unähnlich waren, der sich lieber auf seine Backwaren stürzte als in das Getümmel, seinen Gesichtsausdruck als gespannt zu bezeichnen wäre eine glatte Untertreibung gewesen, doch huschte jedes mal wenn er einen Bissen zu sich nahm ein kleines zufriedenes Lächeln über seine Visage. Wer jetzt davon ausgehen würde das man ihn am besten mit Essen köderte lag weit daneben, der Mann sehnte sich nach ehrlicher Aufmerksamkeit und Zuneigung, vermutlich mied man ihn aufgrund seiner Statur, und daher stellte er wohl das leichteste Ziel von allen dar.
    Nur wenige Schritte von Valerie entfernt lehnte eine Beamte an der Wand, ihr Strohblondes Haar war sehr gleichmäßig getrimmt worden, lediglich in der Mitte fanden sich die Haare zusammen, um einen angedeuteten Irokesenschnitt zu bilden, genau unter dem ‚Bitte nicht rauchen’ Schild und zog genüsslich an ihrem Glimmstängel. Die Passion die sie dabei an den Tag legte zeugte von Sexuellem Verlangen und der äußert hässliche Ring an ihrem Ringfinger bestätigte diese Vermutung. Gerade verheiratete Beamten sind äußert häufig in diesem Punkt angreifbar, unzählige Überstunden sind hier zumeist der Ausschlaggebende Faktor; besonders dann wenn es sich gar um ein Beamtenpaar handelte. Die Frau herumzubekommen dürfte sich schwierig und vor allem Zeitaufwändig gestalten und fiel daher durch das Raster, doch hätte Val unter anderen Umständen die Herausforderung mit offenen Händen willkommen geheißen.
    Ziel Nummer drei war ein ebenfalls blonder, hagerer Kerl, vermutlich erst seit einigen Wochen bei der Sicherheit, und noch so grün hinter den Ohren das man ihn auch gut für den Hulk hätte halten können. Er versuchte angestrengt einen Turianer davon zu überzeugen das er seinen Koffer zu öffnen hatte, zwecks Kontrolle. Das er den Turianer dabei mit ‚Es’ ansprach setzte dem Ganzen die Krönung auf. Genervt bellte der Turianer ein ‚Aus welcher Höhle haben sie eigentlich so eine Flachzange wie dich ausgegraben?’ in die Richtung des Beamten, der den Xeno nun wie 100 Meter Fußweg anstarrte.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte Val ihr Opfer gefunden, und war nun bereit zuzuschlagen. Zunächst würde sie dem jungen Mann aus der Patsche helfen, nur um dann einen Gefallen einzufordern. Falls nötig würde sie auf die Tränendrüse drücken, der Typ war mental weich genug um sich dermaßen billig einlullen zu lassen und Valerie hatte es sich angeeignet sehr überzeugend zu sein, wenn es darum ging jemanden hinters Licht zu führen. Eine Eigenschaft die in ihrem Gewerbe unbezahlbar war.
    Und während sie sich durch die Menge auf ihn zuschob, registrierte sie wo sie sich befand – Menschen – viele Menschen, und alle starrten sie an, zumindest kam es ihr so vor. Das gesamte Terminal wartete gespannt darauf welche Blöße sich Val wohl geben würde; wie sie alle enttäuschen würde - einmal mehr. Ihr Verstand wehrte sich ‚Nein, ich versage nicht. Niemals! Ihr... ihr wisst nicht wer ich bin und was ich zu tun vermag! Keiner von euch kennt mich, keiner!’ Mit zunehmenden Gedanken flohen die ersten Schweißtropfen von ihrer Stirn, wie Matrosen von einem sinkenden Schiff, lediglich der Kapitän blieb an Bord. Ihr Körper begann zu zittern, weil er dem Druck nicht gewachsen war. Und die Leute starrten sie unaufhörlich an, immer intensiver, immer fordernder. Irgendwann kapitulierte auch das letzte bisschen Logik in ihrem Schädel und Panik erklomm den Thron; führte sie tiefer in die Horde, tiefer in den Tumult. Dennoch folgten ihr die Blicke, unausweichlich, unvermeidbar; es gab kein Entrinnen, nicht diesesmal. Valerie begann sich im Kreis zu drehen, auf der Suche nach einer Lücke in dem Wall an Kreaturen die sie umgaben, schrecklich entstellt sahen sie aus, mit dämonischem Fratzen auf den verschwommenen Dinger die Gesichtern ähnelten. Sie wussten das die Hackerin unter dem Gewicht der Masse brechen würde wie ein Streichholz. Die Panik wich und Bitterkeit stellte sich ein, ein Gefühl unendlicher Leere umgab sie in dem Moment als ihr bewusst wurde das es vorbei war; jeder im Terminal musste nun unweigerlich erkannt haben das Val nicht im Stande war einfachen Menschen zu trotzen, weder körperlich noch in ihrem Verstand, sie hatten sie in jeder erdenklichen Form niedergerungen und nun wartete sie auf das Urteil des Fallbeiles das die tobende Menge blutgierig nach ihr schwang. Und just indem Moment als sie spürte wie sich ihre Kehle zu zog, riss jemand an ihrem Arm. Wie ein kleines Kind das so eben getadelt worden war, lies sich Valerie einfach mitziehen, war sie doch sowieso viel zu erschöpft um sich noch in irgendeiner Form zu wehren. Sie versuchte ihren Kopf zu drehen, denjenigen auszumachen der sie da durch die Flut zog, belies es allerdings bei dem Versuch und hoffte auf ein Wunder. Die geifernde Menge starrte ihr noch hinterher, unterlies jedoch augenscheinlich eine Verfolgung, und erleichtert atmete Val das erste Mal seit Minuten auf.
    Tatsächlich hatte kaum jemand Notiz von dem Vorfall genommen, und da in großen Menschenmengen des öfteren jemand einen Schwächeanfall erleidet, kümmerte es diejenigen die Valerie registriert hatten nicht, glücklicherweise gehörte keiner von ihnen zum Sicherheitspersonal, das hatte bekanntlicherweise ja andere Sorgen.

    Elysium, vor dem Handelsraumhafen
    9:45 Uhr


    Es dauerte eine Weile bis Valerie wieder Herrin ihrer Sinne war, und Gesichter wieder da wahrnahm, wo sie auch hingehörten. Irgendwie hatte sie den Raumhafen passiert ohne jemanden zu betatschen, bestehlen oder zu bestechen, oder auch nur im geringsten irgenendwelche Kontrollen passiert zu haben – Oder hatte sie das?
    Die letzten 20 – 25 Minuten waren quasi nicht existent in ihrer Erinnerung und das letzte an das sie sich erinnerte bevor sie hier, in einem Taxishuttl, ins Leben zurückkehrte, war das sie den Anruf auf ihrem Kommmodul abgewimmelt hatte.
    „Wo darf’s ´n hingehen, Süße? Ich hoff’ der Typ hat dir nix angetan, schaust ganz schön fertig aus.“
    „Mmmhhmmm“
    „Ha! Du bist heut’ der dritte der zum ‚Mmmhmm’ will, muss ein b’liebter Schuppen sein.“
    „Ins Intergalaxy.“
    „Nich’ so wortkarg, Schätzchen, dat steht dir nich“.
    „Und dir steht deine verdammt hässliche Visage nicht. Deine Mutter muss ja mächtig stolz sein das sie ein Kindgeboren hat, dass genauso aussieht wie das Teil das die Erzeuger DNS versprüht hat.“ Zumindest wollte sie das sagen, mehr als ein „Leck mich“ brachte sie dann aber nicht zustande.
    Jedenfalls schien der Taxifahrer den Wink zu verstehen und fuhr los. Die meisten anderen hätten in Vals Lage nun einige Pillen eingeworfen, seins Kopfschmerztabletten oder diverse andere Substanzen, aber Valerie zückte ihr Wunderallheilmittel – den letzten Chilidog aus ihrer eisernen Reserve; bei Gelegenheit würde sie diese wohl wieder auffüllen.
    Während sie genüsslich die Hotdog Variante aß, blickte Val abwesend aus dem Fenster des Wagens. Eigentlich war er recht gemütlich, und war wohl mit Absicht einem der in London einst so beliebten ‚Black Cabs’ nachempfunden worden. Der Fahrer war ein recht junger Typ einen eher umtriebigen Anschein machte, vermutlich lag das an seinem Beruf, und hatte eine leicht gebräunte Haut. Scheinbar hatte er sich die Surfer Hawaiis zum Vorbild genommen, doch ungewollter Weise hinterließen die blond gefärbten Haare eher einen komischen als attraktiven Eindruck, wobei sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, und Val war zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht nach streiten zu Mute, schon gar nicht über die Haare eines Taxifahrers. Stattdessen beschäftigte sie sich mit dem Blackout den sie erlitten hatte – nicht zu erstenmal. Nach den ersten Vorfällen dieser Art hatte sie sich im Extranet umgehört, und war damals auf einen Artikel gestoßen bei dem jemand behauptet hatte das Blackout wie Valerie sie hatte, daher stammen das die Betroffenen von Dämonen besessen seinen, oder zumindest eine angeborene Verbindung zum Okkulten hatten. Des weiteren hatte er geraten einen Exorzisten auf zu suchen, und eine nicht geringe Summe an Credits als Absolution an ein angegebenes Konto zu spenden. Manche Dinge blieben immer gleich. Interessanterweise hatte Val nach einiger Untersuchung herausgefunden das sie definitiv nicht besessen war, zumindest wenn man dem Test glauben konnte, den einige Theologie Studenten online gestellt hatten. Warum genau sie solange auf diese Absurdität eingegangen war, wollte ihr selbst nicht bewusst werden, defakto hatte sie es aber getan und musste sich nun damit abfinden, so obskur es ihr auch erschien. Sie bemerkte wie der Fahrer einige Abzweigungen nahm, die die Fahrtstrecke unnötig in die Länge zogen, war aber noch immer zu erschöpft um zu stänkern und lies Surferboy daher gewähren, wenn es das Glück gut mit ihr meinte würde er sowieso bei seiner nächsten Fahrt ausgeraubt werden, und dann hätten die überschüssigen Credits zumindest einem höheren Ziel gedient.
    Val wollte wieder über ihre Blackouts sinnieren, als sie realisierte dass sie noch gar keine Reservierung im Intergalaxy Inn hatte, und das sie dies, zumindest mal um Roaches Willen tun musste. Schnell war die Nummer gefunden und gewählt, und ein charakteristisches ‚Tuuuut’ meldete sich zu Wort.
    „Intergalaxy Inn – Mein Name ist Amellie, was kann ich für sie tun?“
    „Ich würde gerne eine Reservierung vornehmen - Standard Klasse – Eine Person.“
    „Sicher. Wenn sie mir bitte noch ihren Namen, ihre Anreisezeit und die Aufenthaltsdauer nennen würden.“
    „Es dauert nur maximal zwei Tage, eintreffen werde ich wohl in so ...“ Val warf einen blick in Richtung Surferboy, der fünf Finger in die Luft streckte, „In ungefähr fünf Minuten.“
    „Das wird aber etwas....“
    “Vier Minuten“ fuhr Val fort, und bog einen von Surferboys Finger demonstrativ bis in die zugehörige Handfläche. „Und buchen sie auf den Namen Amy Luna Rose. Ich will nichts hören, meine Eltern hatten eine zu romantische Ader wenn sie mich fragen.“
    „Gut, ich freue mich sie...“
    „Ahja, es kann sein das ein Vorcha bei ihnen auftaucht, er hört auf den Namen Roach und gehört zu mir. Lassen sie in bitte in mein Zimmer, ich bürge für ihn.“
    “Das geht aber...“
    „Falls nötig bezahle ich auch den doppelten Preis.“
    „Ich wünsche ihnen und ihrer Begleitung einen angenehmen Aufenthalt im Intergalaxy Inn.“
    „Drei Minuten“
    Was folgte, war Stille.

    9:48 Uhr
    -----------------> Elysium - Intergalaxy Inn
    Geändert von Valerie Copeland (27.03.2011 um 05:09 Uhr) Grund: Ortswechsel; finale Post Uhrzeit

  9. #119
    ME-FRPG only Avatar von Teeyla‘Nora nar Alkyon
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    -> Außengebiete

    06:43 Uhr

    Gelangweilt trat die Quarianerin von einem Fuß auf den anderen und lies den Lärm des zivilen Raumhafens über sich ergehen. Gelegentliche Durchsagen die ankommende Schiffe ankündigten, ihre Verspätung oder gar ihren Ausfall mitteilten übertönten die allgemeine Kakophonie von Gesprächen aus dutzenden Kehlen oder den Trampeln hunderter Füße auf dem Kunstoffboden, die ansonsten vorherrschte und Teeyla das Gefühl gab nicht mal ihre eigenen Gedanken hören zu können. Obwohl es noch früh am Morgen war, herrschte hier bereits reges Treiben was in ihr unerwünschte Erinnerungen wachrief.

    Fast so wie zu Hause in der Flotte, dachte sie sich missmutig während sie wartete. In der Migrantenflotte war man ebenfalls schon früh auf den Beinen und es herrschte fast die gleiche hektische Betriebsamkeit wenn man davon absah das hier so gut wie niemand auf ein gemeinsames Ziel hinarbeite.

    Sie stand in einer langen Schlange von Passanten, die alle darauf warteten endlich als Nächster bei der Information mit einer der überforderten Angestellten, reden zu können um zu erfahren wann ihr Flug endlich kommen würde, den Flug gerade erst buchen wollten oder sich über dieses und jenes zu beschweren.

    Es war eine einzige Tortur in solch einer Menge von Bosh’tets herum stehen zu müssen, besonders als Quarianerin. Zwar konnte man in dem allgemeinen Stimmengewirr nicht sonderlich viel heraus hören, doch hin und wieder vernahm Teeyla das man sich mit vorgehaltener Hand über sie leise unterhielt. Jedoch störte es sie nicht sonderlich, denn sie war es mittlerweile schon gewöhnt. Egal wo die Quarianerin war, dieses schon omnipräsente Tuscheln der Nicht-Quarianer schien nie aufzuhören, doch mit der Zeit hatte sie gelernt es zu ignorieren. Ungern erinnerte sie sich an damals, als sie es noch nicht gewohnt war. Wie ihr damals die Schamesröte ins Gesicht gestiegen war, wie peinlich es ihr war, wie all diese Rassisten tuschelten und redeten, zu ihr sahen und dann manchmal anschließend sogar kicherten. Mittlerweile sah sie darüber hinweg, solang sich keiner irgendwie an ihr vergreifen oder ihr einen Streich spielen wollte, konnte sie es ausblenden.

    Quälend langsam rückte die Schlange vor, worauf die ungeduldig wartende Quarianerin gelangweilt fast im 10-Sekunden-Takt auf die Uhrzeit auf ihrem Universalgerät blickte. Da sie keinen anderen Zeitvertreib wusste ging sie einfach ihren Gedanken nach, wohin sie nun fliegen würde, wie viel es wohl kosten würde und wann in Keelahs Namen verdammt nochmal sie endlich vorne wäre. Sie war sich über ihr Reiseziel noch nicht völlig im Klaren, jedenfalls sollte der Flug dorthin einigermaßen erschwinglich sein, schließlich waren ihre finanziellen Mittel ziemlich begrenzt. Auf jeden Fall wollte sie weg von Elysium, weg von diesem, wie hieß es doch gleich? -Kartell. Sie glaubte nicht das man ihr Eindringen in deren streng bewachter Villa bemerkt hatte doch wollte sie nun nicht länger auf diesem Planeten sein, denn sie hatte die Erfahrung gemacht, dass es nie ratsam wäre länger an einem Ort zu sein als sie musste, besonders nicht wenn man ein solches Unterfangen durchgeführt hatte.
    Schon oft hatte sie ähnlich riskante Aktionen durchgeführt, legte sich mir gefährlichen Individuen an, machte sich Feinde oder auch Freunde, teste ihr Können auf jede erdenkliche Weise, doch bis jetzt schien der lautlose Einbruch wie die Krönung ihres Handelns. Sie liebte einfach die Herausforderung und suchte stets nach der nächsten.

    Inzwischen hatte sich ihre Aufmachung seit letzter Nacht stark verändert. Gestern Nacht hatte sie fast sämtliche Panzerplatten und Stoffteile von ihrem Umweltanzug entfernt, um so beweglicher und leichter zu sein. Nun trug sie wieder ihre komplette Aufmachung die in schlichten und unauffälligen Grautönen gehalten war und auch ihre Waffen trug sie nun mit sich rum. Ihre schwere Pistole steckte in dem gut mit Stoff eingewickeltem Holster knapp über ihrem linken Oberschenkel, die Schrotflinte zusammengeklappt in einer Tasche etwas oberhalb ihres verlängerten Rückens und das gezackte Nahkampfmesser in der Messerscheide, welches an ihrer Hüfte hing und ebenfalls in Stoff gewickelt war, wodurch ihre komplette Bewaffnung auch auf den zweiten suchenden Blick nicht zu entdecken wäre. Zusätzlich hatte sie eine verstecke Klinge in der unscheinbaren Vorrichtung an ihrem linken Unterarm, die sie im Bedarfsfall schnell und lautlos hervorschnellen lassen konnte. Außerdem ging von ihr keine Eiseskälte mehr aus, denn sie hatte das Kühlsystem ihres Anzuges wieder normalisiert.

    Nach einem erneuten Blick auf die Uhrzeit seufzte Teeyla im Stillen resigniert auf als sie merkte, dass wieder kaum mehr als nur ein paar Sekunden vergangen waren. Ungeduldig regte sie sich und versuchte an dem Passanten vor ihr, einem dicken glatzköpfigen Menschen, vorbei zu sehen. Es sah nicht so aus als ob sie in absehbarer Zeit den Flug buchen konnte, zumindest sah es von hier hinten so aus. Während sie sich auf die Zehenspitzen stellte um besser sehen zu können viel ihr Blick zufällig auf die Achseln des Menschen vor ihr.
    Das große weißgeblümte blaue Hemd wies deutliche Schweißflecken unter den Armen auf worauf die Frau sich wieder normal hinstellte und angeekelt versuchte den Anblick zu vergessen.
    Wahrscheinlich verströmte der Mensch vor ihr einen markanten Geruch, doch glücklicherweise hatte die Quarianerin ihre Luftfilter so versiegelt das auch kein Geruch, egal wie intensiv er auch wäre, zu ihr vordringen könnte.

    Es war ihr unverständlich wie Menschen oder Aliens im Allgemeinen, so leben konnten. Von jedem Menschen, Turianer und auch jeder Asari, jedem Nicht-Quarianer eigentlich, ging immer solch ein Gestank aus und das pausenlos. Wie konnten sie nur ohne einen Umweltanzug leben? Wie konnten sie nur diese Gerüche und diesen Mangel an Privatsphäre ertragen? Auch wenn er manchmal Nachteile brachte, war die Quarianerin mehr als froh in so einem Umweltanzug zu stecken. Er schützte nicht nur vor den Millionen Krankheitserregern in der Luft, sondern bewahrte einem auch von den ekel erregenden Körperausdünstungen dieser unsensiblen Klötze und gewehrte einem seine ganz persönliche Privatsphäre. Die Quarianerin konnte sich gar nicht vorstellen, dass jemand so etwas ablehnen würde, dass es jemanden gefallen würde, ständig all diesen Keimen, diesem Mief oder den Blicken anderer ausgesetzt zu sein. Doch es schien diesen Bosh’tets zu gefallen im Dreck und in Krankheit zu leben.
    Innerlich schüttelte sie den Kopf über diese Torheit. Sollen sie doch. Es war ja schließlich nicht ihr Schicksal an einer der tausend Krankheiten zu krepieren oder sich ständig die Nase zu klemmen zu müssen und wenn es ihnen Spaß macht, bitte.

    Beiläufig rückte sie ihr Kopftuch über ihrem Helm schon fast elegant zurecht, beinahe wie es ein menschliches Topmodel mit seinen Haaren gemacht hätte und wollte gerade erneut auf ihr Universalwerkzeug schauen als sie plötzlich unsanft zu Seite gedrängelt wurde. Ein jung aussehender Batarianer schob sie rüpelhaft zur Seite und nicht weit stand ein weiterer, wohl ein Kumpan des Ersten. Die Quarianerin wollte gerade empört protestieren als der batarianische Flegel sie boshaft angrinste.

    „Es stört dich doch nicht wenn ich mich vor dich stelle, kleine Gaslutscherin, oder?“, versuchte er sie in einen spöttischen Ton zu ängstigen. Er war von durchschnittlicher Körpergröße, kaum mehr, als einen halben Kopf größer als Teeyla, doch hatte er breite Schultern und sein widerliches Grinsen, das eine Reihe spitzer Zähne entblößte, verriet ihn als einen jugendlichen Schlägertyp, der sich wohl nur dann gut fühlen konnte wenn er auf anderen rumhackte.
    Sein Kumpan stand ein, zwei Schritte entfernt, war von etwas größerer und aber auch schlaksiger Statur. Auch er grinste widerlich belustigt und er hielt sich wahrscheinlich wie seinen Kumpel für richtig tolle Machotypen und die Quarianerin für ein schüchternes kleines Mädchen, das man leicht ängstigen könnte.

    Hinter ihrem Visier verzog die Frau wütend ihr anmutiges Gesicht und ballte die Fäuste. Aus zu Schlitzen verengten Augen starrte sie den ersten der beiden zornig und mir kalter Verachtung an. Das Gesicht des Batarianers schien gebräunt und er grinste belustigt über die Reaktion der Quarianerin. Er wollte gerade den Mund öffnen um vermutlich seine Flegelhaftigkeit erneut zu beweisen, doch just in diesem Moment stieß das vermeintlich wehrlose Mädchen seinen Kopf nach vorne.
    Geräuschvoll knallte das dicke Panzerglas ihres Visiers gegen das Gesicht des Rüpels. Total überrascht und nicht kapierend was gerade geschehen war taumelte er, doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte riss die Quarianerin ihr rechtes Knie hoch und stieß es ihm hart zwischen die Beine. Der Batarianer gab einen überraschend hohen Ton vor sich als er vor Schmerzen keuchend und sich die Weichteile haltend zu Boden sank.

    Über dem wimmernden Vierauge verlagerte Teeyla ihr Gewicht auf das rechte Bein, verschränkte die Arme vor der Brust und neigte den Kopf nach rechts, unter den Vieraugen eine provokante Geste die oft als Beleidigung angesehen wurde, ähnlich wie bei den Menschen seinem Gegenüber den Mittelfinger zu zeigen.

    „Nein, natürlich nicht. Wir Quarianer lassen gerne andere Leute vor uns anstehen.“, entgegnete sie wie im Plauderton auf seine gestellte Frage. Dann richtete sie ihren Blick mit immer noch nach rechts geneigtem Kopf auf den anderen Batarianer der wie in Schockstarre gelähmt da stand, das schmierige Grinsen einem entsetzten Starren gewichen.
    „Und du? Möchtest du dich auch vor mich stellen?“, fragte sie schnippisch den Fassungslosen.
    Dieser zuckte zusammen, nahm die Hände beschwichtigend hoch und neigte seinen Kopf nach links, unter seinen Artgenossen ein Zeichen des Respekts, in diesem Fall eine ängstlich übertriebene Version davon.
    „Neinneinnein!“, brach er hektisch hervor.

    War das kleine Migrantenmädchen doch nicht so hilflos, was, Möchtegernmacho? , dachte sie sich hämisch. Ihr seid doch alles halbe Portionen wenn man euch mal eure eigene Medizin kosten lässt.

    Sie trat einen Schritt näher an ihn und baute sich trotz ihrer geringeren Größe vor ihm mit geballten Fäusten auf. Zwar musste die kleine Quarianerin zu dem schlaksigen Kerl hochsehen und war sich nicht sicher in welches, der nervös blinzelnden Augenpaare sie blicken sollte aber da er ihren Blick ohnehin nie sehen würde war es egal.
    „Dann schlage ich vor das du deine Freundin hier mitnimmst und verschwindest!“, zischte sie bedrohlich.

    Noch immer mit erhobenen Händen wich der eingeschüchterte Batarianer zurück und half seinem wimmernden Kumpan auf die Beine ohne ein Wort zu sagen. Danach machten sich beide eiligst aus dem Staub, um den Blicken der Umstehenden und der Blamage zu entkommen, wobei der kleinere der beiden auffallend humpelte.

    Erst jetzt bemerkte Teeyla all die stummen Beobachter. Die anderen Passanten hatten still der kurzen Konfrontation beigewohnt und wichen nun, den für sie, undeutbaren Blicken der Quarianerin aus, als wäre nichts geschehen. Innerlich verwünschte sie jeden einzelnen von ihnen. Gerade hier auf Elysium hatte sie viel Gerede über Zivilcourage gehört, doch wenn es dafür einmal angebracht war zog man hier den Schwanz ein. All die Gaffer im Stillen als Heuchler und Rassisten verfluchend stellte sie sich wieder in die Schlange.

    Ihr Hintermann in der Schlange, ein grünhäutiger Salarianer, nahm einen respektvollen Abstand vor der unerwartet taffen Quarianerin die sich wieder, die Arme vor der Brust verschränkt, einreihte und tatsächlich schien das Getuschel über sie leiser zu werden. Der dicke Mensch in dem riesigen geblümten Hemd vor ihr drehte den kahlen Kopf zu ihr und zeigte ihr anerkennend nickend ein Daumen-hoch-Zeichen. Etwas überrascht aber angenehm überrascht lächelte sie und erwiderte amüsiert die Geste ebenfalls nickend.
    Auch wenn das die mangelnde Zivilcourage nicht wieder gut machte, gefiel ihr diese unerwartete Geste. Das bewies nun mal wieder, dass nicht alle Nicht-Quarianer Bosh’tets waren, auch wenn es bei den Meisten zutraf.

    Solch unhöfliches und rassistisches Verhalten, wie von den beiden Batarianern eben war für sie schon lange nichts Neues mehr. Man warf den Quarianern etliche Dinge vor, wie zum Beispiel die Geth oder Keelah weiß sonst noch alles und ließ deshalb oft seine schlechte Laune an den Vertretern eben dieser Spezies aus. Dann dachte man auch viele Quarianer wären naiv und schwach. Im Vergleich zu den all groben Klötzen von Kroganern, Turianern, Menschen und wie sie alle hießen die sich überall in der Galaxie herumtrieben waren Quarianer ganz klar Fliegengewichte aber das Naivität unter Quarianer ein typisches Merkmal wäre, war ganz klar ein Irrtum, dessen Ursprung wohl daran lag das nur wenige Quarianer die Flottille verließen und jene wenigen waren meist naiv. Diese Quarianer die die Flottille verließen waren fast immer junge Kinder auf ihrer Pilgerreise an der Schwelle zum Erwachsenwerden, die noch nie die Galaxie von außerhalb der klapprigen Schiffe gesehen hatten und waren deshalb oft so leichtgläubig. Teeyla wusste das, schließlich war sie ja selbst mal so unerfahren. Und weil nur diese gutgläubigen Halbstarken sich unter den anderen Spezies zeigten entstand dieser Trugschluss.
    Mit genauso einer Pilgerin wurde Teeyla oft verwechselt und da diese oft leichte Beute und Ziele für die etlichen Schmalspurgauner der Galaxie abgaben hatte man auch oft versucht sich an Teeyla zu vergreifen aber mit wenig Erfolg bis jetzt.
    Darüber hinaus gab es so viele Vorurteile gegenüber ihren Artgenossen das man leicht den Überblick verlieren konnte aber Teeyla gab auf so was nicht viel. Wer sich bereits eine Meinung bildete bevor er oder sie überhaupt einmal einen Vertreter ihrer Spezies gesehen hatte konnte nichts anders als ein törichter Idiot zu sein.
    Das würde wohl auch in Zukunft so bleiben aber anders wollte Teeyla es auch nicht, denn es war auch durchaus von Vorteil wenn man sie unterschätzte. So hatten schon einige dieser Bosh’tets nicht damit gerechnet, dass das anscheinend schüchterne kleine Mädchen ihnen im nächsten Augenblick schon die Kehle durchschnitt und wohl doch nicht so hilflos war wie sie dachten. Das war ganz klar ein Vorteil auf den Teeyla nicht verzichten wollte.

    06:52 Uhr

    -> The Black Hole [Bar]
    Geändert von Teeyla‘Nora nar Alkyon (13.06.2011 um 17:46 Uhr) Grund: Verlinkung
    <a href=https://www.globalgameport.com/showthread.php/44304-Quarianerin-Teeyla‘Nora-nar-Alkyon target=_blank>https://www.globalgameport.com/showt...ora-nar-Alkyon</a>

  10. #120
    Newbie Avatar von Larina Suri
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    Shuttle Saphir ----->

    Zivilraumhafen
    17:42


    Nur Sekunden, nachdem das Shuttle den Boden berührt hatte, konnte man das Geräusch, der sich senkenden Heckrampe des Raumschiffes hören. Larina prüfte noch einmal ihr Outfit und warf einen Blick auf ihre Waffen.
    'Wen von euch muss ich diesmal hier lassen?'
    Nach langem überlegen, fiel die Wahl auf ihre Lieblinge. Tempest, Carnifex und Scimitar.
    Einige schnelle Schritte später sprang Larina von der Rampe und begab sich in Richtung Ausgang.

    Sie schritt den Weg zum Besucherportal entlang, als neben ihr gerade ein recht großes Passagiershuttle landete und ein Mensch rannte Larina fast über den Haufen, als er mit einem lauten "Freiheit" aus dem Shuttle stürmte.
    'Freiheit...'

    In Gedanken versunken setzte sie ihren Weg fort.
    Es war ein Auftrag auf Omega. Die Frau eines Menschen engagierte sie, um eben jenen aus den Fängen einer Verbrecherbande zu befreien. Als sie den Mann aus der Wohnung, in der er gefangen gehalten und Misshandelt wurde, befreite, atmete er tief ein und meinte "Der Duft der Freiheit!"
    Larina wagte nicht auch nur einen kurzen Atemzug durch die Nase zu nehmen. Sie brauchte nur einmal links und rechts die Straße entlang zu schauen um diese Erkenntnis zu fassen. Leichen, Müll und Unmengen unterschiedlicher Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen.
    'Ja definitiv Duft.'


    Schließlich stand sie vor dem Besucherportal. Ein hohes Gebäude, mit vielen Glasflächen, die geschickt angeordnet waren, damit man das massive Stahlbetongerüst dahinter nicht so deutlich sehen konnte. Bei Nacht war dieses Gebäude sicherlich eine Augenweide.
    Nachdem Larina ihren Blick einmal über das Gebäude schweifen ließ, stellte sie sich an einer der Reihen an und wartete auf die Sicherheitsüberprüfung.

    Als sie endlich an der Reihe war, war der zuständige Offizier gerade in ein interessantes Gespräch mit einem Rekruten verwickelt, der offensichtlich versuchte die Abwesenheit seines Kameraden zu erklären.
    "Sir, soll ich ihm etwas ausrichten?", fragte der Rekrut vorsichtig.
    "Ja. Sagen Sie ihm, ich liebe ihn heiß und innig. Und sollte ich mich je homosexuell betätigen wollen, dann nur mit ihm.", entgegnete der Offizier erstaunlich ernst.
    Der Rekrut setzte einen fragenden, verwirrten Blick auf. Fast so als ob er seinen Vorgesetzten für verrückt erklärt hatte.
    "Sir?"
    "Worauf wartest du? Beweg dich du Frosch!"

    Da der Offizier gerade beschäftigt war, kam ein junger Soldat auf Larina zu und meinte mit monotoner, gelangweilter Stimme: „Legen Sie bitte alle Metallgegenstände in den Korb dort und stehen Sie dann gerade vor mir, während ich Sie scanne.“
    Larina legte alle Waffen ab und bemerkte dabei, wie der Mann sie ständig anstarrte. Besonders ihren Brust- und Pobereich.
    Das Omni-Tool des Soldaten leuchte auf und er meinte nur: „Nicht gut.“
    „Was?“, Larinas Tonfall alleine hätte den jungen Mann schon töten müssen.
    „Aus irgend einem Grund kann ich Sie nicht scannen. Tut mir leid, Sie werden wohl die Rüstung ablegen müssen.“, der zuvor so gelangweilte Gesichtsausdruck des Soldaten wandelte sich in ein schelmisches Grinsen.
    „Sicher nicht!“, konterte Larina, hart wie ein Faustschlag.
    „Dann müssen Sie hier umdrehen und Elysium wieder verlassen.“, das Grinsen wurde breiter.
    Larina blickte sich um. Unter den Besuchern waren viele Nichtmenschen. Ihr schoss eine Idee in den Kopf. Sie holte tief Luft und schrie dann so laut es ging: „Arbeiten hier nur perverse, alienhassende, inkompetente Allianzsoldaten?“
    Drei Menschen mit recht vielen Sternchen, Streifen und Bändchen an ihren Uniformen kamen angerannt.
    „Wo liegt das Problem Miss?“, schleimte der erste, der schon durch seine Stimme und den Ton so tief in Larinas Arsch gekrochen war, dass sie befürchtete zwei Tage lang nicht mehr sitzen zu können.
    Aber ihr Plan hatte funktioniert und ihr wurde endlich zugehört.
    „Dieser Junge wollte, dass ich mich hier nackt ausziehe.“, war ihre kurze und klare Antwort.
    Das Grinsen war endgültig aus dem Gesicht des jungen Soldaten verschwunden und machte einem eher angstverzerrten Ausdruck platz.
    „Sir, ehm... ich kann das erklären. Das Omni-Tool hat bei ihr keine brauchbaren Daten geliefert. Ich vermute die Rüstung ist schuld, weshalb ich es für richtig halte, dass sie sie ablegt, damit ich bessere...“, seine Rechtfertigung wurde von Larina unterbrochen.
    „Besseren Blick auf meine Brüste hast? Wolltest du das sagen?“, zur Untermalung ihrer gespielten Empörung stemmte sie ihre Hände in die Hüften.
    „Bitte Miss, beruhigen Sie sich wieder. Ich bin sicher, es handelt sich nur um eine kleine technische Panne.“, der Offizier warf dem Soldaten einen bösen Blick zu und aktivierte sein Omni-Tool um ebenfalls den Scan zu starten.
    Nach einigen Sekunden piepste es kurz und der Offizier beendete die Überprüfung mit einigen weiteren süßen Worten.
    „Sie sind sauber. Ich bitte vielmals um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Ich hoffe Sie haben noch einen entspannenden und erholsamen Aufenthalt auf Elysium.“
    „Ja schon gut. Lasst mich nur in Ruhe.“, gab Larina als Antwort, während sie ihre Dinge aus dem Korb holte und wieder dahin steckte, wo sie waren.
    Ohne große Probleme durch die Kontrolle und einem Menschen den Tag verdorben. Larina war für den Moment glücklich und gerade als sie sich überlegen wollte, was sie mit ihrem neu gefundenen Glück machen will meldete ihr PDA eine eintreffende Nachricht.
    Es war eine Nachricht eines Söldnernetzwerks, das die Grundidee hatte, einfach und schnell Söldner in der Nähe zu finden, um Aufträge zu erfüllen, die alleine nicht gemacht werden können. Jedem Söldner wurden je nach Schwierigkeitsgrad und Sauberkeit der Erledigung, Punkte vergeben. Je höher dieser Punktestand, desto besser war der Söldner.
    Larina hatte einen Filter aktiviert, der nur für sie interessante Aufträge anzeigte. So einen wie diesen:

    -----------------------------------------------------------
    Punkte: 220 (500 für Alleingang)
    Auftrag: Befreiung
    Auftraggeber: Mark Boronov
    Zielort: Eine Laboranlage von Science Health Care
    Zielperson: Natalie Winfield
    Bezahlung: 90.000 Credits
    Beschreibung (Person):
    Mensch, weiblich
    Größe: 168cm
    Gewicht: 55kg
    Alter: 22
    Haare: Rot, bis ca. Mitte des Rückens
    Zusätzliche Informationen:
    Zu erwartende Feindzahl: Mittel (normaler Sicherheitsdienst)
    Empfohlene Söldner-Anzahl: 3
    Gefahrenhinweis: In dem Labor wird an neuen Wirkstoffen und eventuell auch Kampfstoffen geforscht. Luftdichte Anzüge werden empfohlen.
    -----------------------------------------------------------

    '90.000 Credits. Wenn ich mir jemanden hole, der was von seinem Job versteht, sollte das auch zu zweit gehen. Also 45.000.'
    Larina achtete immer als erstes auf die Bezahlung. Unter 30.000 Credits nahm sie keine Aufträge an.
    Ein paar Tastendrücke später hatte sie den Job angenommen und stellte den Status auf „Alleingang“ um zu verhindern, dass sie den Betrag am Ende doch durch 3 teilen musste. Sie würde schon einen Mitstreiter finden, der nicht in dem Netzwerk war, den sie dann ein wenig übers Ohr hauen und noch ein bisschen mehr vom Gewinn einstreichen konnte.
    Der erste Ort der Larina einfiel, an dem man gute Söldner finden konnte, war wohl das Black Hole.

    -------> Elysium – The Black Hole [Bar]
    18:02
    Geändert von Larina Suri (14.10.2011 um 15:25 Uhr)

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