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  1. #191
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    "Nein, vielen Dank." Myuko nahm die Tube entgegen. Eine Abwandlung von Medigel? Aha. Naja, wenn sie sagt, dass es hilft...
    Sie nickte Isabel noch einmal zu, lächelte kurz und verließ dann die Krankenstation.

    05:28 Uhr


    -----------> Mannschaftsquartiere

  2. #192
    Rookie Avatar von Dale Quinn Curtis
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    SSV Midway, Krankenstation

    Uhrzeit: 05:26 Uhr


    Álvarez, ganz auf die Arbeit konzentriert, blickte irritiert auf und starrte Quinn für ein, zwei Augenblicke lang wortlos an. Er legte nur den Kopf schief, grinste frech und wartete auf die Antwort, aber ehe die Ärztin überhaupt die Chance erhielt, schob sich auch schon die Tür beiseite und Operations Chief Ono, eine biotisch talentierte Frau, schlurfte in die Krankenstation. Quinn konnte direkt sehen, dass Ono ziemlich kaputt war, das verrieten die schläfrigen Gesichtszüge, die trägen Schritte und natürlich die Tatsache, dass Ono offensichtlich komplett ignorierte, dass Quinn da war, '...die ist vielleicht fertig...'

    „Guten Morgen, Doktor. Ich bin nicht verletzt, nur erschöpft und-“, grüßte Ono erschöpft, zögerte ein wenig, „hätten Sie eine Salbe oder etwas Ähnliches für das hier?“, zeigte auf die Wange, die wenig appetitlich verbrannt schien, was für eine junge Frau natürlich zweifach ärgerlich war. Quinn sah, dass ihre mandelförmigen Augen die Krankenstation kurz betrachteten und daraufhin erkannten, dass da doch tatsächlich ein zweiter Patient war, weshalb Ono sofort die Abzeichen des Lieutenants genau prüfte.

    „Guten Morgen, Lieutenant“, folgte es korrekt, genauso wie ein Salut und die üblich stramme Körperhaltung, doch Quinn lächelte nachsichtig und antwortete: „Es ist okay, Chief.“

    „Lieutenant?“, fragte die attraktive Ärztin nun und erklärte Quinn, dass er sich auf die Pritsche setzen und das Shirt abstreifen sollte, was er durch ein wortloses Nicken bestätigte. Er ging zur besagten Pritsche, setzte sich drauf, packte den Saum des Shirts und biss die Zähne so fest es ging aufeinander, '...es tut schon jetzt weh...', zog das Kleidungsstück schrittweise aus, doch es stach und brannte wie die Hölle.

    'Scheiße...'

    Er warf das Shirt auf die Matratze, holte tief Luft und beobachtete, wie Isabel in den Schränken wühlte, Ono nach ein, zwei Augenblicken eine Salbentube reichte und kurz erklärte, wie die junge Frau die Salbe benutzen sollte. Myuko bedankte sich daraufhin und schlurfte zurück in die Messe.

    „Es scheint, dass Sie 24 Stunden am Stück für uns wach bleiben, was?“, grinste Quinn schief und fragte sich, wie Isabel es nur schaffte, Tag wie auch Nacht einsatzbereit arbeiten zu können, ohne gleichzeitig so fertig und erschöpft wie Chief Ono auszusehen.

    Uhrzeit: 05:28 Uhr

  3. #193
    Let's Play-Gucker Avatar von Isabel Álvarez
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    SSV Midway, Krankenstation

    Chief Ono hatte die Station bereits wieder verlassen als Isabel ihre Aufmerksamkeit auf Lieutnant Curtis richtete, der ihrer Anweisung brav gefolgt war und nun mit freiem Oberkörper vor ihr auf der Pritsche darauf wartete, dass die Ärztin den nächsten Schritt tat. Isabel blickte für einen Moment auf den muskulösen Oberkörper ihres Gegenübers, ließ sich davon aber weder beeindrucken noch ablenken, als medizinische Offizierin gab es so etwas schließlich jeden Tag zu sehen... und in jeder Ausführung.

    Als die junge Spanierin langsam auf ihren neuen Patienten zu kam, ergriff dieser sofort das Wort, begleitet von einem frechen Grinsen, dass Isabel in dieser Situation mehr als unpassend kam.

    „Es scheint, dass Sie 24 Stunden am Stück für uns wach bleiben, was?“

    Sofort blieb die junge Ärztin stehen, grinste für eine Sekunde lang spöttisch.

    „Nunja Lieutnant, so würde ich das nicht sagen... Ich habe lediglich die Frühschicht, die Spätschicht danach und die Bereitschaft dazwischen.“

    Gibt’s den hier keinen Patienten der einmal einfach die Klappe halten kann? ...Moment mal... Nervt dich wirklich seine Anwesenheit gerade etwas oder ist es etwas, Isabel?

    Für einen Moment blickte die junge Ärztin auf den Wundverband, schaute dann Quinn direkt ins Gesicht.

    „Tja, ohne die Wunde gesehen zu haben kann ich Sie nicht einfach mit Medikamenten betäuben... Zähne zusammen beißen, Lieutnant.“, die letzten Worte bevor Isabel den Verband abzog waren begleitet von einem kleinen Lächeln, wie man dieses letztendlich jedoch deuten sollte, war wohl jedem selbst überlassen... Möglichkeiten gab es viele.

  4. #194
    Rookie Avatar von Dale Quinn Curtis
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    SSV Midway, Krankenstation

    Quinn konnte sehen, dass Álvarez, die nun zur Pritsche ging, kurz inne hielt und spöttisch grinste.

    'Oh, du kannst so böse grinsen...ich steh drauf...'

    Er fragte sich, ob die sonnengebräunte Spanierin es wirklich nur spaßig meinte, oder ob ihr die Tatsache, dass es keinen zweiten Arzt gab und Isabel die ganze, teilweise gewiss auch stressige und nervige Arbeit deshalb Tag und Nacht selbst machte, wirklich auf den Keks ging. Wieso er sich das fragte? Es mochte zwar so sein, dass Isabel die häufigen Krankheitsfälle fähig behandelte, aber was Quinn ganz deutlich ins Auge stach war die Tatsache, dass die Ärztin auf eine merkwürdige Art erschöpft und kaputt wirkte, eigentlich auch nie aufrichtig lächelte, stattdessen nur so ein auffällig künstliches, kaltes Grinsen in den Augen aufflackerte. Es schien so, dass Isabel die Krankenstation, die ganze ärztliche Arbeit, die ständigen Patienten, überhaupt das Ganze hier hasste, '...aber ich kann es gut verstehen, bei den ganzen Arbeitsstunden.'

    Er schüttelte die Gedanken ab, hörte sich Isabels sarkastische Antwort an und grinste schief. Sie trat an die Pritsche, prüfte kurz die Wundbandagen und erklärte Quinn, dass die Auffrischung erst dann in Frage kam, wenn Isabel sich zuerst die behandelte Schussverletzung ansah.

    'Klasse, das bedeutet-'

    Schmerzen.

    Álvarez wickelte die Wundbandagen ab, was tierisch stach und brannte, aber wenigstens noch erträglich war, aber was Quinn so richtig anpisste war die Tatsache, dass die sonst so wenig erfreute Ärztin sich dabei offensichtlich köstlich amüsierte.

    'Bitch.'

    „Hauptsache, Sie haben Spaß dabei, was?“, knirschte Curtis hölzern, aber das Gesicht blieb maskenhaft und zeigte keinerlei Schmerz, '...darauf kannst du ewig warten, Miststück!'

  5. #195
    Let's Play-Gucker Avatar von Isabel Álvarez
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    SSV Midway, Krankenstation

    „Hauptsache, Sie haben Spaß dabei, was?“, ertönte die trockene Stimme Quinns, deutlich geprägt von den Schmerzen, die sich jedoch in keinsterweise im Gesicht des Marines widerspiegelten.

    Oh, tapferer Soldat... kommentierte Isabel innerlich.

    Irgendetwas in ihr ließ sie tief in ihrem Inneren brennen, etwas entflammen, dass sie für den Moment als Hass wertete und sich nach außen auch auf eine ähnliche Art widerzuspiegeln schien. Vielleicht aber war Curtis jedoch auch einfach die Spitze der Anreihung von Patienten, an der sich der gesamte angestaute Druck der Ärztin entlud, der sich die letzten Tage angesammelt hatte. Plausibel schien jedoch keine dieser beiden Theorien.

    „Nur ruhig Lieutnant, Sie haben es gleich geschafft...“, mit einem letzten Zug entfernte Isabel den Rest des Wundverbands,“Und Sie wohl jemanden doch nicht verübeln, dass er seiner Arbeit mit Spaß und Leidenschaft nachgeht?“

    Spaß und Leidenschaft? Das ich nicht lache...


    Ohne eine Reaktion abzuwarten, betrachtete die junge Ärztin die Wunde, zögerte nicht lange und blickte Quinn nun zum ersten mal in die Augen.

    „Nicht ganz optimal, aber ich bin zufrieden...“, Isabel trat kurz an die Konsole, „Der Doc der Soul hat es gut gemeint mit Ihnen. Im Prinzip sind Sie jetzt noch voller Schmerzmittelrückstände, auch wenn die Wirkung längst verflogen ist. Ich kann ihn nur eine kleine Menge verabreichen, andernfalls Bestände das Risiko einer Abhängigkeit bei Medikamenten dieser Stärke, dass ich ungern eingehe.“

    Solche Worte aus deinem Munde, welche Ironie Isabel....

  6. #196
    Rookie Avatar von Dale Quinn Curtis
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    Zuerst schien es so, dass die frischen, aber schon oberflächlich abgeheilten Nähte gut aussahen und Quinn gleich die Auffrischung gespritzt bekam, doch stattdessen überprüfte die Schiffsärztin kurz die Ergebnisse und stellte fest, dass Quinn offensichtlich eine Menge Betäubungsreste intus hatte, die aber mittlerweile keine Wirkung zeigten. An sich stellte das kein wirkliches Problem dar, allerdings durfte Álvarez keine neue Dosis spritzen, bis die restliche Menge abgebaut war, was nur eins bedeutete: stundenlang tierische Schmerzen, eine schlaflose Nacht, keine Konzentration, '...klasse.' Er rollte die Augen, sagte aber kein Wort, schließlich war die Entscheidung richtig, wenn auch bedauerlich für den Patienten.

    „Wie lange dauert es in etwa, bis die restlichen Stoffe abgebaut sind?“, fragte er neugierig und forciert ruhig, wobei er hoffte, dass er schon gegen Mittag die Auffrischung erhalten konnte. Quasi wie bestellt knurrte Quinns hungriger Magen, als das Wort 'Mittag' in die Gedanken drang, weshalb er beschloss, gleich in die Kantine zu gehen und sich ein herzhaftes Frühstück zu gönnen. Auch wenn er eher selten plauderte, gab es dort womöglich einige Leute, die sich für ein Gespräch interessierten – eine gern gesehene Ablenkung gegen das eklige Stechen in Brust und Schulter.

    'Doc Sexy wäre natürlich der perfekte...Gesprächspartner...aber eine Pause tut ihr sicherlich gut, also sollte ich hier nur so lange bleiben, wie es unbedingt nötig ist.'

  7. #197
    Let's Play-Gucker Avatar von Isabel Álvarez
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    „Wie lange dauert es in etwa, bis die restlichen Stoffe abgebaut sind?“, war die direkte, im Prinzip voraussehbare Frage des Lieutnants, die jedoch unmittelbar erkennen ließ, wie sehnsüchtig er die Verabreichung der Medikamente erwartete.

    Isabel warif einen trockenen Blick auf die Konsole, musterte Quinn einen Moment lang.

    „Naja, bei Ihrer Statur denke ich, dass wir in ca. 6-8 Std. die nächste Dosis verbreichen können, ohne ein altzu großes Risiko einzugehen,“ die junge Ärztin griff etwas Verbandzeug aus einer Schublade, „Ich werde die Wunde jetzt erst einmal wieder verschließen und eine kurze Blutprobe nehmen, sollte ich mich irren und die Dosierung der Betäubungsmittel durch den Arzt der Soul war geringer, werde ich Sie früher zu mir rufen lassen.“

    Es folgten einige Minuten des Schweigens, in denen Quinn die Ärztin ihre Arbeit in Ruhe verrichten ließ. Letztendlich stellte Isabel die entnommene Blutprobe in die dafür vorgesehene Vorrichtung des kleinen Labors.

    Mit einem kurzen "Wir sehen uns dann später Doc" verließ Curtis die Station schließlich. Etwas zu schnell für Isabels Empfinden, so das de zierlichen Ärztin bis auf ein zögerliches Nicken keine Zeit für eine weitere Reaktion blieb.
    Geändert von Isabel Álvarez (29.08.2010 um 14:39 Uhr)

  8. #198
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- UWG - Derelict Reaper

    Regen – er prasselte ohne Ende hernieder auf den Landegleiter, der sich gerade durch die Wolkendecke schob und durch die Hitze seiner Antriebswerke, sowie den deswegen verdunstenden Tröpfchen einen seichten Kondensstreifen hinter sich herzog, während um ihn herum der Donner, begleitet von einem wahren Blitzgewitter, so laut krachte wie seit langem nicht mehr in dieser Gegend. Die Passagiere im Inneren des Gleiters umgab jedoch eine sanfte Ruhe, die so gar nicht zu dem Weltuntergang um sie herum passen wollte.
    „Wir landen in circa Zehn in Seattle.“
    Die Stimme der Pilotin war unglaublich sanft und beruhigend, hatte dabei etwas von einer freundlichen VI und passte damit gar nicht in das Szenario. Barney, der gerade noch aus einem der Fenster hinaus auf das tosende Unwetter um sie geblickt hatte, schloss dennoch die Augen und holte tief Luft, atmete mit einem Brummen wieder aus und lauschte weiter der Pilotin, die mit ihrer ruhigen Stewardessen-Stimme gerade die aktuellsten Wetterdaten an die Passagiere durchgab. Es war eine fähige Frau, die sie da am Steuer hatten, keine Frage, doch weshalb man ihnen sagte, wie das Wetter am Einsatzort sein würde, wollte Barney nicht so recht verstehen. Bei jedem anderen Typen, selbst Armbruster, hätte er die Stirn gerunzelt und den Kopf geschüttelt, doch ihr ließ er es durchgehen – sie konnte es sich leisten, hatte sie ihn und seine Männer zwischenzeitlich nicht schon ein gefühltes Dutzend Mal vor dem sicheren Tod gerettet, sich dabei mindestens genauso oft beinahe umgebracht und das, obwohl sie sich gerade einmal eine Woche kannten. Zu ihrer Verteidigung musste man sagen, dass die Lage eine gänzlich andere war, als sonst. Sie war eine noch nie dagewesene. Sie kämpften auf heiligem Boden.

    Barney öffnete seine Augen wieder und blickte zur Seite. Er saß mit einem ganzen Zug von Marines, seinem Zug, in diesem Gleiter, der mit seichten Rucklern immer weiter ihrem Ziel entgegen flog und in ihren Gesichtern standen die Zeichen des Krieges so klar, wie noch nie in ihrer gesamten Dienstzeit. Viele von ihnen waren dort gewesen, wo es richtig gekracht hatte. Torfan, Istavan, Tharkad. Sie waren alle einsatzerfahren – kampfgestählt, wenn man es heroisch formulieren wollte – und doch saßen sie hier, blickten ins Leere, beteten, zitterten oder küssten ein letztes Mal eines ihrer Familienfotos, als ob sie gerade frisch aus der Grundausbildung kämen und den Löwen zum Fraß vorgeworfen worden wären. Barney verübelte es nicht einem einzigen. Er selbst war nicht anders drauf, spürte bei jedem Anflug dieses seichte Klopfen an der Halsschlagader, ein leichtes Kribbeln im Magen, die üblichen Zeichen eben, die ihm über die Jahre schon beinahe fremd vorgekommen waren, war er doch eigentlich ein ach so routinierter Soldat. Nach außen hin versuchte er, ruhig zu wirken, vor seinen Männern keine Schwäche zu zeigen, um sie nicht noch mehr zu verunsichern – und das, obwohl teilweise sogar noch dienstältere Chiefs unter ihm dienten – doch um das ein oder andere Ritual kam er auch nicht hinweg. Über sein Retina-Display rief er ein Bild seiner Schwester auf. Es war das letzte, welches die beiden zusammen gemacht hatten, vor gar nicht allzu langer Zeit auf der Citadel, jedoch nicht wie für die beiden (oder eher für Cel) üblich, während einer langen und harten Nacht in den Bezirken, sondern geschossen an einem warmen, sonnigen Tag – wenn man das bei der Citadel denn überhaupt so sagen konnte – im Präsidiumsring. Sie waren in einem saftig-grünen Park und im Hintergrund war die Statue zum Gedenken an die Kroganer der Rachni-Kriege zu sehen. Er lächelte leicht und schloss die Projektion gleich wieder, genau dann, als die Pilotin den Landeanflug verkündete.
    „Alles auf!“, rief er mit fester Stimme durch den Gleiter und ein jeder der Männer und Frauen gehorchte ihm augenblicklich. Sie waren über und über bepackt mit Ausrüstung, die sie auch noch über Wochen hinweg, abgeschnitten von jeglicher Versorgung, kampfkräftig halten sollte, doch Barney hoffte inständig, dass es nicht dazu kommen sollte. Zum einen, weil es sich dabei um Ausrüstung handelte, die sie alle bei ihrer Alarmierung irgendwie zusammengerafft hatten und dabei ihre modernste Einsatzausrüstung mit dem ältesten Geraffel der gesamten Allianz gemischt hatten, zum anderen, weil soweit er mitbekommen hatte es die Lage ganz einfach nicht gestattete. Die obere Führung war durcheinander, man hatte nur sporadischen Kontakt, wenn überhaupt, und sowieso wusste niemand so recht, wo er morgen landen würde – erneut, wenn überhaupt.
    „Neue Lageinformation“, fuhr er schließlich fort, nachdem jeder ein letztes Mal seine eigene und die Ausrüstung des Nebenmannes überprüft hatte, „der Feldposten hat Feindkräfte aufgeklärt. Wir gehen also heiß rein.“
    Stummes Nicken, mehr nicht. Es war keine wirkliche Neuigkeit, denn schließlich hatten sie genau damit gerechnet. Wenigstens wusste man dann, von wo der Feind kam.
    Plötzlich eine Detonation. Der gesamte Gleiter ruckelte und Barney hielt seinen Stellvertreter fest, ein Gunnery Chief Ende Zwanzig, der kurz davor war, sich mitten im Gang auf die Fresse zu legen.
    „Feindliche Flugabwehr hat uns erfasst“, kam es sogleich über den Funk von der Pilotin, die kaum etwas an ihrer Sanftheit in der Stimme verloren hatte, „weiche aus und wechsle den Anflugkorridor. Chief, Sie und Ihre Männer werden einige Meter mehr machen müssen.“
    Barney bestätigte und gab die Information an seine Männer weiter. Es wurden ein letztes Mal Ladezustände überprüft, Thermoclips eingesetzt und Helme festgezurrt, ehe der Gleiter endlich mit einem lauten Scheppern und Knirschen auf dem Boden aufsetzte. Eine Tür, die die Ladefläche abschloss, wurde durch mehrere kleine Sprengsätze ganz einfach zur Seite gesprengt und von einer Sekunde zur nächsten war Bewegung im gesamten Zug. Ein jeder stürmte so schnell wie er nur konnte hinaus auf die Freifläche, die sich vor ihnen ausbreitete und welche zu den Seiten hin durch riesige Wolkenkratzer begrenzt wurde, und nahm hinter dem nächstbesten Trümmerteil Deckung. Es war ein Bild des Horrors: nicht ein Haus in Sichtweite war noch unbeschädigt. Jedes war von schweren Waffen zerschossen worden, teilweise sogar in der Mitte einfach auseinander gebrochen worden und seine Trümmer verteilt auf der Straße, wo sie jetzt als Schutz und Kugelfang dienten. Die Pilotin hatte den Zug in der Flanke des Feindes abgesetzt, welcher gerade den Feldposten beharkte und mit schweren Waffen unter Beschuss nahm. Er lag zwar günstig in einem Tal aus Schutt und Trümmern, durch das sich gerade die Feindkräfte näherten, doch lange würde er es auch nicht mehr machen. Barney musste seine erhöhte Position ausnutzen und zwar schnell.
    „Danton, Funkverbindung zum Chef dort unten herstellen!“, kläffte Barney über eine Explosion im Vorfeld hinweg seinem Funker zu und deutete dabei auf den kleinen Feldposten, der schon ziemlich viel Feindfeuer gefressen hatte, wie es schien, „der Rest: Zielaufnahme, Feuer frei. Morales, Sie kümmern sich um die schweren Waffen hinter dem ausgebrannten Bus.“
    Keine Minute später knallte und knatterte es schon um ihn herum und die Feindkräfte im Tal verlegten ihr Feuer auf ihn und seine Männer, die durch die fremdartigen Waffen sofort in Deckung gezwungen wurden.
    „Sir, ich habe Funkkontakt hergestellt!“, rief der Funker und hielt Barney einen Projektor hin, den dieser sogleich ergriff.
    „Gunnery Chief Armstrong, Sir. Mit Verlaub, ich bin scheiß froh, dass Sie hier sind!“, meldete sich eine Frau, die nur wenige Jahre jünger war als Barney und sich wohl augenscheinlich gerade selbst im Feuergefecht befinden musste. Zumindest ließ das der Videofeed vermuten, der sie hinter einem Betonpfeiler zeigte und um sie herum Marines mit dem Rücken zu ihr den Gewehren nach vorne.
    „Geben Sie mir ein Lagebild, Armstrong.“
    „Diese Wichser versuchen es schon den ganzen Nachmittag über, hier an uns vorbeizukommen, Sir. Wir sind die einzigen zwischen der Batterie im Süden und den Tangos, aber fragen Sie mich nicht, wie lange wir noch durchhalten können. Admiral Anderson scheint irgendetwas in diesem Sektor vorzuhaben, sonst wären wir nicht so weit in den Raum eingedrungen, aber das letzte Mal, dass ich mit dem HQ Verbindung hatte, ist nun auch schon wieder seine guten zwölf Stunden her, Sir!“
    „Ich versuche, mit meinen Männern zu Ihnen zu stoßen und Ihre Stellungen zu verstärken, aber dazu müssen wir erst den Korridor nördlich ihrer Position räumen. Haben Sie eine Idee, wie wir das Terrain nutzen können?“
    „Westlich von meiner Position sollte es ein Kaufhaus geben, das noch… was?“, sie wurde von einem Marine unterbrochen, der ihr eine Meldung durchgab und mit einem Mal weiteten sich die Augen der Frau und die pure Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben, „Sir, meine Jungs melden Orbitalkontakt… ein Objekt der Souvereign-Klasse, ETA 30 Sekunden.“
    Sie schluckte und auch Barneys Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Maske. Das war nicht gut, gar nicht gut. Sie mussten hier weg und zwar hurtig.
    „Wir weichen aus“, funkte Barney schließlich, doch es mischten sich mehr und mehr Interferenzen in den Videofeed und Armstrong schien ihn nicht mehr verstehen zu können.
    „Was? Konnte Sie- Schei-“, dann brach das Bild gänzlich ab und ein kontinuierliches Rauschen ersetzte den Feed. Barney sah über seine Deckung hinweg zum Feldposten – beziehungsweise das, was von ihm übrig war. Einer der gigantischen Stahlkolosse, die zum Sinnbild der Vernichtung für jeden Menschen, für jedes Lebewesen geworden waren, war mit einem dumpfen Krachen gelandet und hatte eines seiner massiven Beine dabei direkt in das kleine Lager gerammt, das jetzt nur noch wie eine ausgebrannte Ruine aussah. Ein Scheinwerfer leuchtete irgendwo entlang der Schiffshülle auf und fuhr über das Gefechtsfeld, nur um direkt auf Barney stehen zu bleiben und diesen so voll auszuleuchten. Schützend hob der Texaner die Hand vors Gesicht und blickte ehrfürchtig hinauf. Ein ohrenbetäubendes Dröhnen erklang und der Soldat neben Barney hielt sich die Ohren zu, während der Texaner weiter auf den Träger starrte. Irgendetwas an diesem Schiff schien ihn derart in den Bann zu ziehen, dass ihm das Dröhnen nichts auszumachen schien.
    „Euer Widerstand ist zwecklos. Ihr könnt euch unserem Willen nicht widersetzen“, polterte es plötzlich über das Feld und Barney wurde die Luft aus den Lungen getrieben, „Sieh in das Angesicht deiner Vernichtung.“



    Midway – Krankenstation
    Irgendwann nach Rückkehr des Landungsteams


    Luft – Barneys Lungen füllten sich in regelmäßigen Abständen damit. Das war das erste, was der Texaner wahrnahm, als er wieder zu Bewusstsein kam. Erst dann kamen das dumpfe Pochen an der Seite seines Oberkörpers und das taube Gefühl in seinem Gesicht. Er lag auf einer Liege und irgendwo neben ihm piepte etwas. Es wurde etwas gesagt, doch er verstand nichts. Langsam bewegte er seine Finger. Erst nur ein Zucken, dann mehr und schließlich ballte er die gesamte Hand zur Faust. Erst die linke. Check. Dann die rechte. Da ging es schon schwieriger, aber zumindest sollte es reichen, um anständig essen zu können. Barney blieb weiterhin ruhig liegen und konzentrierte sich auf seinen Körper. Auf Atmung, Puls, auf das Gefühl, seinen Herzmuskel bei der Kontraktion zu spüren. Was war das gerade gewesen? Ein Traum? Musste es, auch wenn es sich zu real angefühlt hatte. Viel zu real. Er hatte sich mehr wie ein Zuschauer gefühlt, wie ein Gast im eigenen Unterbewusstsein. So als ob er da oben nicht mehr alleine war. Er verdrängte die Gedanken und versuchte wieder Herr seiner Sinne und vor allem seines Körpers zu werden. Warum lag er hier? Was war geschehen? Barney rekonstruierte die letzten Stunden und begann dabei bei seiner letzten Erinnerung: der Hangar des Reapers. Er hatte den Sprengsatz gezündet und war ins All hinausgeschleudert worden. Der Rumpf des Shuttles hatte seinen Flug gebremst und Barney war ohnmächtig geworden. Hatte er nicht etwas vergessen? Barney zog harsch die Luft ein, als er daran dachte. Cel! Mit einem Ruck riss er die Augen auf, nahm nicht viel mehr als einen milchigen Schleier war, richtete sich dennoch senkrecht in seinem Bett auf, wobei er sich an irgendetwas den Kopf anstieß, es jedoch nicht weiter beachtete und schließlich senkrecht im Bett sitzend sich die Augen rieb. Er bemerkte den Verband um eines seiner Augen, das linke, um genau zu sein, und hektisch löste er ihn, um sich sogleich die Augen wieder zu reiben. Der milchige Schleier wich einer immer klarer werdenden Sicht, doch Barney bemerkte etwas anderes. Ein metallisches Gefühl an seiner linken Schläfe, direkt neben der Augenbraue. Fast, als würde er über Stahl streichen und nicht über seine Haut. Mit einem verwirrten Kopfschütteln sah er an sich hinab. Er saß nackt in dem Bett, sein bestes Stück nur durch ein hauchdünnes Leinen verdeckt und um seinen Bauch war ebenfalls ein Verband angebracht. Ein kleiner Ausläufer des augenscheinlich darunter liegenden Blutergusses sah ein wenig darunter hervor, was den knöchernen Dudelsackspieler auf Barneys Brustkorb auf der Rötung beinahe triumphierend Stehen ließ. Er sah zur Seite. Am Boden lag ein Private in Navy-Uniform, augenscheinlich bewusstlos, und Barney legte den Kopf schief. Dagegen war er gerade also mit seinem Schädel gekracht. Er stand auf, glitt dabei seitlich von dem Bett hinab auf den kalten Boden, wo seine nackten Füße gerade neben dem Private den Laminatboden berührten, und sah sich im restlichen Raum um. Obwohl es noch zwei andere Betten gab, war nur eines davon besetzt. Es war Morales, die ebenfalls ohnmächtig da lag und dabei aussah, als würde sie schlafen. Hatte er sie nicht noch kurz vor Abflug in das Shuttle gesetzt? Was war passiert, dass sie jetzt auch auf der Krankenstation lag? Kurze Eindrücke blitzten vor seinem inneren Auge auf. Ein rauchiges Wrack der Atlantis, Husk-Krallen um seinen Hals, seine linke Hand, mit der er sich auf dem Boden abstützte und dabei kotzte. Es fühlte sich an, wie ein Filmriss, als wäre er betrunken gewesen, doch sie war da, die Gewissheit, dass da nach seinem Sprung ins All noch mehr passiert war. Barney wollte hinaus, entweder zum Arzt oder zu irgendjemand anderem, der ihm Antworten liefern konnte, doch gerade als er losstürmen wollte, stolperte er beinahe über den Fuß des bewusstlosen Privates. Richtig, das hatte er beinahe vergessen. Er nahm die Frau auf und hob sie in das Bett, in welchem er gerade noch gelegen hatte, als ihm das Namensband auffiel. Dolly. Er hätte nie gedacht, sie auf diese Weise ins Bett zu bringen…
    „Was zum Teufel machen Sie da?“
    Barney drehte sich um und sah den Arzt des Schiffes, ein Afrikaner namens Buono, der im Türrahmen stand und dabei ein Diagnosetool in der Hand hielt.
    „Ich bin aufgewacht und hab sie ausgeknockt“, antwortete Barney, ließ sein Gegenüber jedoch gar nicht erst zu Wort kommen, indem er sogleich die Gegenfrage stellte, „wo ist meine Schwester?“
    „Sie müssen ruhig liegen und sich nicht überanstrengen“, versuchte ihn der Schiffsarzt zu beruhigen, doch Barney schlug das Angebot vehement aus, als er eine abweisende Geste mit seiner Hand machte und zu einem Schrank ging.
    „Wer kann mir sagen, was mit meiner Schwester ist?“
    Barney sah den Offizier gar nicht an, während er in dem Schrank herumwühlte und eine Unterhose suchte, um zumindest nicht im Adamskostüm durchs Schiff zu walzen. Zwar war er, aufgebracht und in Rage wie er nun mal war, zwar versucht, darauf einfach zu scheißen und mit blankem Säbel zum Quartier zu rennen, doch dafür hätten ihn wohl die Geth noch eine Spur härter am Kopf erwischen müssen.
    „Chief, bitte beruhigen Sie sich“, meinte der Arzt und legte sein Diagnosetool jetzt gänzlich zur Seite, „Sie müssen wieder ins Bett und sich ausruhen. Bezüglich Ihrer Schwester habe ich keine Neuigkeiten, doch ich befürchte, sie ist gefallen. Es tut mir Leid. Sie sollten-“
    Barney drehte sich auf dem Absatz um, die Unterhose dabei in der Hand mit sich reißend und die restliche Wäsche quer über dem Boden verteilend, und brüllte dem Arzt direkt ins Gesicht: „ich sollte einen Scheißdreck, außer dort drüben sein und sie holen, Mann!“
    Breitbeinig und mit geballten Fäusten stand Barney noch einen Moment so da, ehe er sich langsam wieder zu fangen begann und mit wütenden, kraftvollen Bewegungen begann, seine Unterhose anzuziehen.
    „Sie ist meine Schwester und Grays sind erst dann KIA, wenn man ihren Leichnam in einer Holzkiste und mit Allianzflagge darüber vergraben hat, klar?“ Ob seiner wütenden Bewegungen hatte es Barney erst jetzt in die Unterhose geschafft, stürmte dann dafür umso schneller aus dem Raum heraus, wobei er den Arzt schroff anrempelte. Der Mann aus der Sahelzone machte nicht einmal Anstalten, den Texaner aufzuhalten. Er hatte zwar seine Befehle und vor allem medizinischen Bedenken, doch er brachte es nicht übers Herz, dienstlich zu werden und den Gleichaltrigen aus Texas in seiner jetzigen Situation durch Befehle ans Bett zu fesseln. Auch wenn seine Familie viel zu früh aus seinem Leben gerissen wurde – aus seinem ersten, wie er immer zu sagen pflegte – um ein derartiges Gefühl der geschwisterlichen Liebe zu jemanden aufzubauen, wie es bei jenem texanischen Gunnery Chief der Fall war, so war ihm doch das Gefühl des Verlusts nur zu gut bekannt. Er wusste, was der Mann jetzt brauchte: Einsamkeit, Ruhe, Zeit für sich allein. Und so kam es, dass der schwarzhäutige Arzt Barney ganz einfach nur hinterher sah und dabei nichts anderes als Mitleid empfand.

    ---> Midway – Quartiere

  9. #199
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    <-- UWG: Derelict Reaper

    "Endlich wieder daheim.", murmelte der Agent, als er wieder in seinem Bett erwachte. Im Gegensatz zu den anderen, hatte er es am besten erwischt. Die letzten Stunden kamen ihm vor wie ein Traum. Anreise, Dekontamination und Behandlung. Der Pneumothorax, so schmerzhaft er auch war, so tödlich könnte er enden, wenn nicht schnell Abhilfe geschafft wird. Robert wurde kurz behandelt. Die Wunder der Medizin, wie sie heutzutage gern betitelt wurden. Kurz auf die Bare gelegt, behandelt und wieder weg. Keine Wochenlangen Aufenthalte in Kliniken mehr. Nicht das Robert dem nachweinen würde, doch es war etwas ungewöhnlich, wenn man sich die Verletzungen der anderen anschaute. Im Gegensatz zum Rest des Teams, hatte er mehr Glück gehabt, aber das machten halt die Unterschied zwischen einem guten Agenten, der gut und gern mit und für das SOD arbeitete und einem Echo Alpha Agenten aus. Das trennte die Spreu vom Weizen.
    Robert richtete sich auf. Der Arzt hatte ihm etwas Ruhe verschrieben. Die Verletzung würde einige Stunden brachen, um wieder voll auszuheilen und während dieser Zeit, sollte er sich etwas schonen. Langsam öffnete er seinen Spind und nahm sich einen der maßgeschneiderten Anzüge heraus. Der sanfte, leinenartige Stoff glitt über seine Haut und schmiegte sich perfekt an ihn an. Die silberne Gürtelschnalle war ein mehr als ansehnliches Accessoire und rundete das Bild um ihn herum ab.
    Plötzlich fiel ihm leises Piepen auf. Gefolgt von einem Schnarchen. Er war nicht allein in seiner Kabine. Im oberen Bett lag der noch immer bewusstlose Weber. Robert schüttelte ungläubig den Kopf. Der Mann war noch immer Bewusstlos und schlief seinen Rausch aus. Er griff nach seinem Seesack und fingerte ein Decodiergerät hervor. Schnell schaltete er ein und versuchte das Omnitool seines Mitbewohners zu knacken. Robert suchte nach den Zugangscodes für die Datenbank. Zwar hatte er Zugriff auf die Akten der Crew, wollte sich damit aber nicht zufrieden geben. Es verging einige Minuten, bis sein Decodierer die nötigen Codes erkannte und entschlüsselte, also ließ er den Mann in Ruhe weiterschlafen und ging zur Krankenstation. Sie war nicht weit weg, von seiner Kabine. Immerhin lag sie auf dem selben Deck. Robert stellte sich an die Fenster und sah hinein. Irgendwie hatte er die Leute in sein Herz geschlossen und hasste sich dafür, die große Blonde nicht gerettet zu haben. Lässig lehnte er mit einer Hand in der Tasche und dem anderen Arm an der Scheibe. Robert atmete mehrfach tief ein und aus, nur um zu prüfen, ob seine Brust das mitmachte und zu seiner Zufriedenheit stellte er fest, dass alles so klappte, wie er es gewohnt war.
    Barney wachte auch, machte großes Theater und stapfte halbnackt in Richtung seiner Kabine. Robert lächelte amüsiert, betrachtete die bewusstlose Private Dolly auf dem Boden. Was für ein ausgesprochener Dickschädel Barney doch war. Robert hätte ihn niemals zu den Minen zurück laufen lassen dürfen. Doch er tat es und irgendwie war ihm das lieber, als einfach draufzugehen.

    --> SSV Midway: Die Kantine
    Geändert von Robert Elle (19.01.2013 um 22:38 Uhr)

  10. #200
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    <-- UWG: Derelict Reaper

    Midway – Krankenstation
    Irgendwann nach Rückkehr des Landungsteams



    Juana lag auf dem Rücken und stöhnte, sie hatte das Gefühl als hätte sie an einem kroganischen Football-Turnier teilgenommen, mit jedem Mitglied beider Mannschaften einen Ryncol getrunken um anschließend mit allen gleichzeitig in die Kiste zu springen. Keine angenehme Nein, schlechte Metapher. Bei so viel Alk hätte ich sicher nen Filmriss und könnte mich an nichts erinnern. Juana wünschte sich, sie wäre auf dieser Mission zu besoffen gewesen um sich zu erinnern, denn die kalten schwarzen Augen des Monsters verfolgten sie noch immer. Die typischen Eindrücke einer Medbay nahm Juana zwar war. Den Geruch nach Desinfektionsmittel, die gedämpften Stimmen die sich im „Arzt-Ton“ unterhielten und das Piepen der EKGs. Dinge die sie beruhigten. Sie erinnerten sie an den Schiffsarzt der Atlanta, Major Romney. Ein Mann der schon seit zwanzig Jahren Militärartzt war als Juana geboren wurde. Vor der Atlanta war er auf der Reykjavik dem Schiff ihrer Mutter gewesen. Ihr fiel ein, dass sie den alten Mann nie gefragt hatte ob er ihr auf die Welt geholfen hatte. Wahrscheinlich. Juana lächelte. Der Doktor hätte sich bei der Frage vermutlich in aller Ruhe eine Zigarette aus seinem Kittel geangelt, mit seinem abgewetzten Feuerzeug angezündet und mit einem alles und nichts sagendem Schweigen geantwortet.
    „Sie lächeln ja schon wieder Corporal, dabei haben sie dazu keinen Grund.“ unterbrach eine weibliche Stimme Juanas Gedanken. Sie öffnete die Augen und blinzelte gegen das helle Licht. Nachdem sie sich einen Augenblick daran gewöhnt hatte machte sie eine Frau in weißem Arztkittel neben ihrem Bett aus. Die Assistenz-Ärztin, war ende 20, hatte strenge Züge und schmale braune Augen, die so gar nicht zu dem über und über mit Sommersprossen gesprenkelten Gesicht passen wollten. Ihre Haare hatten die Farbe von altem Rost und wurden von einem straffen Knoten im Nacken gehalten, der wiederrum sehr gut zu ihr passte. Juana hob den Kopf und sah an sich herrab, ließ ihn aber sogleich wieder ins Kissen fallen und stöhnte auf:
    „Gott, wie schlimm is es?“
    „Danke, aber Service Chief Hoffnung reicht, Corporal. Und um ihre Frage zu beantworten: Verbrennung dritten Grades am Oberschenkel, eine Gehirnerschütterung, biotische Gewebezersetzung am Rücken und natürlich die üblichen Kratzer. Ich habe sie für die nächsten drei Tage als 'nicht Einsatzfähig' gemeldet.“
    Juana nickte und und schloss wieder die Augen. Sie brauchte etwas um die Informationen aufzunehmen. Vermutlich konnte sie froh sein, dass sie ihr Bein noch hatte. Der Flamer hatte sie ziemlich über Erwischt. „Was is eigentlich passiert, Chief? Irgendwas von Cat?“
    „Operations Chief Gray wurde vor ein paar Minuten aus einer Rettungskapsel geborgen und wird gerade von Doc Buono zusammengeflickt. Außer Corporal Tyrol haben wir niemanden verloren.“
    Wieder nickte Juana und lächelte erneut: „Wann kann ich aufstehen und hier raus?“
    „Wenn es nach mir ginge Corporal, nicht für die nächsten 24 Stunden, aber nach dem Stunt den Gunny Gray hier eben abgelegt hat...jederzeit. Am Fußende liegt was zum Anziehen, auf dem Tisch stehen Painkiller und am Bett lehnen Krücken.“
    „Stunt? Weiß er, dass seine Schwester noch am Leben ist?“
    „Bisher noch nicht.“
    Mit diesen Worten ging die Assistenz-Ärztin, vermutlich um dem Doc zu helfen. Juana schüttelte den Kopf. Sie hatte Barney auf dem Reaper gesehen nachdem seine Schwester gefallen war. Er war momentan vermutlich unberechenbar. Sie blickte nach links zum Tisch und fand das Schmerzmittel. Sie warf sich zwei der Pillen und begann damit sich vorsichtig anzuziehen. Immerhin hatte man bei der Kleidung mitgedacht, eine weiten grauen Jogging-Zweiteiler der Allianz. Nichts was einengte oder unnötig über den Verband scheuerte. Sie brauchte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie die Hose über den Gel-Verband an ihrem Oberschenkel bekommen hatte und nochmal fast genauso lange den verdammten Reißverschluss des Oberteils einzufädeln. Dann stand sie vorsichtig vom Bett auf und humpelte mit Hilfe der Krücken Richtung Quartiere.

    ---> Midway – Kantine
    Geändert von Juana Morales (27.01.2013 um 05:56 Uhr)

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