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  1. #191
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    Derelict Reaper--------------->

    Der Hammerhai setzte sanft auf dem Hangarboden der Midway auf und Lukas öffnete die Heckrampe. Sofort drang ein Team aus Sanitätern in das Shuttle ein und verbrachten die Verwundeten und Gefallenen zur Krankenstation.
    Lukas lehnte sich in seinem Sitz zurück und starrte aus dem Cockpit.
    „He Merlin, das war saubere Arbeit da drüben!“
    „Ich arbeite stets mit maximaler Auslastung!“
    „Ja, Sicher!“ murmelte er.

    Unmittelbar, nachdem die Soldaten abtransportiert wurden rückte ein neues Landungsteam in den Hammerhai ein.
    „SL Morgan, 2. Landungsteam. Auf Befehl setzen sie uns auf dem Frachter ab!“ Eine Blondine, um die 30, in voller Montur hatte sich zu ihm vorgelehnt und hielt ihren Helm in der einen und ihre Waffe in der anderen Hand.

    „Aye! Hinsetzen und Anschnallen!“ antwortete der Pilot und wandte sich wieder seinen Kontrollen zu als auch schon der Captain ihn und Morgan anfunkte.

    „Kommando zurück! Rettungskapsel mit Operations Chief Gray im Anflug auf den Hangar. Armbruster und Morgan mit 2. Landungsteam abrufbereit im Hangar bleiben, CIC Ende!“

    Der SL klopfte ihm verstehend und verabschiedend auf die Schulter und bedeutete ihren Männern mit einer Handbewegung sich außerhalb des Shuttles zu sammeln.
    Lukas atmete tief durch aus schaltete den Hammerhai auf Stand-By dann fühlte er es. Es war eine Kälte, weder körperlich noch geistig sondern irgendwie dazwischen. Hatte er gerade noch Stimmen und sonstige Geräusche aus dem Hangar gehört so verstummten die Geräusche nun urplötzlich und dem Piloten stellten sich nie Nackenhaare auf. Er war nicht allein hier im Hangar, etwas war hier.

    Ohne die geöffnete Heckrampe aus den Augen zu lassen schnallte er sich so leise wie möglich ab, zog seine Dienstwaffe und schlich vorsichtig aus dem Hammerhai.
    Kalte Panik machte sich in ihm breit als er vorsichtig um das Kampfshuttle herumschlich. Er presste sich mit dem Rücken an das Shuttle und versuchte das Zittern in seinen Händen zu kontrollieren. Was auch immer mit ihm hier im Hangar eingeschlossen war, es war auf der anderen Seite des Hammerhais. Er entsicherte seine Waffe und rieb sich übers Gesicht.

    „Lieutenant Commander?“
    Lukas erschrack fürchterlich und ließ die Pistole fallen. Der Corporal des Instandsetzungstrupps stand vor ihm und sah in kritisch an. Die brennende Kippe im Mundwinkel und Werkzeug in der Hand haltend glitt der Blick des erfahrenen Mannschaftssoldaten zu der Pistole auf dem Boden und dann wieder ins Gesicht des fahlweißen Piloten
    „Alles in Ordnung?“
    Lukas brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. Dieses kalte Gefühl der Beklemmung war urplötzlich vorbei und er hörte nun das aufgeregte Gegacker des anderen Landungsteams, den Instandsetzungstrupp der das Hangar auf das Eintreffen der Rettungskapsel vorbereitete und das sanfte Brummen des Hammerhais.

    Lukas hob seine Pistole auf und steckte sie wieder weg nachdem er sie gesichert und vorsorglich entladen hatte.
    Er sah dem Corporal direkt in die Augen und rieb sich dabei kurz durchs Gesicht. Er spürte beim Anblick des Mannes nun etwas anderes. Verlangen. Er hätte dem Typen in den Hals kriechen können so sehr sehnte er sich nach einer Zigarette.
    Der Corporal erkannte wonach es dem Piloten verlangte und reichte ihm seine Zigarette. Lukas ergriff sie und nahm einen tiefen Zug.
    Heftig hustend bereute er diese Aktion augenblicklich, sie schmeckte nicht einmal und er fragte sich unwillkürlich wie er jemals hatte rauchen können. Nach Atem ringend reichte er den Glimmstängel wieder zurück.

    Der Corporal wollte etwas antworten als auch schon ein Warnton durch das Hangar ging. Die Rettungskapsel war im Anflug.
    Hart setzte das Ding auf und schon strömten Marines aus Morgans Teams und Sanitäter heran.

    Lukas ging in die Hocke und stützte die Unteramte auf den Knien ab.
    „Ich brauch nen Drink!“

    ---------------->Kantine
    Geändert von Lukas Armbruster (31.12.2012 um 01:58 Uhr)

  2. #192
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- SSV Midway - Mannschaftsquartiere

    Irgendein verdammter Buchstabensalat – mehr kam nicht aus Cels Mund heraus. Seine Schwester saß da und starrte ihn dumm grinsend aus glasigen Augen an, die ihn nicht so recht zu fixieren schienen, sondern durch ihn hindurch gafften. Barney knirschte mit den Zähnen, als er sie so sah, völlig fertig mit der Welt und ausgelaugt wie ein Heroin-Junkie.
    „Okay, wir legen sie wieder hin“, sagte einer der Sanitäter, die um sie herumgehuscht waren und ihr allerhand Zeug in den Körper gepumpt hatten. Einer von ihnen, der den Glaskubus soeben verlassen hatte, näherte sich Barney.
    „Chief, Sie müssen jetzt gehen.“
    „Was hat sie?“, fragte der Texaner stattdessen grimmig, den Blick nicht von seiner Schwester lösend.
    „Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Sie müssen-“
    Barney packte den Typen am Kragen, schleuderte ihn herum, sodass der Sanitäter mit seiner Nase unsanft auf der Glasscheibe landete und dabei einen kleinen Schmierfilm an Rotze hinterließ.
    „Ich habe Sie etwas gefragt“, knurrte er und drehte den Typen um, drückte ihn aber noch genauso fest gegen die Glaswand, dass ihm das Atmen schwer fiel, „was. Hat. Sie?“
    „Zum jetzigen Zeitpunkt kann und darf ich-“
    „Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?“, brüllte Barney und drückte noch fester zu. Den Typen schob er an der Glaswand nach oben, sodass seine Füße den Kontakt zum Boden verloren und nicht mehr als ein Röcheln seiner Kehle entstieg.
    Sag schon, du Wichser! Was zum Teufel ist mit ihr?
    Chief!“ Es war Morales, die hinter ihm lautstark einschritt. Barney funkelte sie über die Schulter an, sah dann noch einmal ins Gesicht des Sanitäters, ehe er ihn fallen ließ. Der Soldat rang nach Luft und rieb sich dabei über den Hals, wurde jedoch durch Barney daran gehindert, etwas Abstand zwischen sich und den Texaner zu bringen.
    „Sie hat ordentlich etwas abbekommen. Starke Schädelverletzungen, die ihre kognitiven Leistungen einschränken, Vergiftungen, keine Ahnung was sonst noch in ihr wütet. Mehr können wir erst sagen, wenn wir sie in ein Militärkrankenhaus gebracht haben. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als sie zu stabilisieren.“
    Barney sah über den Typen hinweg zu seiner Schwester, die nur breit grinste und irgendetwas zu brabbeln schien. Sabber lief ihr dabei aus dem Mundwinkel. Er blickte wieder in die Augen des Sanitäters und schubste schließlich die Stirn des kleineren Mannes, sodass dessen Kopf ein letztes Mal Bekanntschaft mit der Glasscheibe machte.
    „Verpiss dich“, raunte der Texaner und husch – schon war der andere Soldat verschwunden. Barney hingegen blieb mit hängenden Schultern stehen und sah zu, wie zwei andere Soldaten des Sanitätspersonals mit spritzenähnlichen Geräten den Kubus betraten.
    „Bei diesem Anblick wünsche ich mir fast, sie wäre dort drüben gestorben…“
    „Das meinen Sie nicht ernst, Chief“, sagte Morales mit einer Mischung aus Tadel und Mitleid in der Stimme, als sie neben Barney trat und ihm tröstend eine Hand auf den Oberarm legte. Nach einem letzten Blick zu seiner Schwester und noch bevor die zwei Ärzte mit der Prozedur begannen, wandte sich der Texaner wieder ab und verschwand auf demselben Weg, wie er mit Morales hierher gekommen war.
    „Kommen Sie, Corporal“, brummte der Texaner, „dieser Pilot schuldet uns ein paar Drinks, die ich jetzt verdammt gut gebrauchen kann.“

    ---> SSV Midway – Kantine

  3. #193
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Cel starrte in das Licht und brauchte einen Moment um zu verstehen. Es dauerte lange bis sie es verstand. Es war nicht wirklich das Licht über ihr. Oder sonst einer Lampe. Es war anders. Sie starrte auf sich selber und begann zu verstehen das etwas gewaltig schief gelaufen war. Richtig schief.
    Ihr Gesicht das deutlich vor ihr da war, so wie ihr Körper auf der Liege lag und der Arzt die Spritze aus ihrem Arm zog. Sie strahlte irgendwie, aber nicht hell und weiß wie sie es erwartet hatte - oder auch nicht. Schließlich war sie nicht die beste Person auf dieser Welt. Oder wie auch immer man es sehen wollte. Es war etwas dunkles. Fast schwarzes das in ihrem Brustkorb funkelte und bedrohlich strahlte. Als hätte es sich dort eingenistet. Sie war nicht mehr ganz sie selbst. Soviel war ihr klar.

    Sie hörte den Arzt entfernt wie durch Watte. "Wir müssen Sie in ein künstliches Koma legen." CC verstand nicht warum. Sie legte den Kopf schief und starrte auf ihre Werte. Nach ihrer Zeit mit Milijan hatte sie deutlich mehr über die Werte und die Funktionen von Körpern gelernt als nur bei ihren Ausbildungskursen. Da stimmte etwas nicht. Und das lag jenseits von Knochenbrüchen. Schädelfraktur und innere Blutungen. Jenseits von Vergiftung und Verätzung. Es war als hätte sie einen Parasiten mit gebracht. Etwas düsteres. Dunkles. Etwas das mit Worten kaum zu fassen war.
    Ruhig legte sie den Kopf schief und starrte auf ihren Körper.
    Das passte nicht. Sie war doch sonst so Taff und Stark. Warum? Und dann dröhnte es in ihrem Bewusstsein. "Wer bist du?"
    Sie zuckte zusammen und sah wir ihr Körper erbebte.

    Und ihre instinktive Reaktion war vielleicht die einzig richtige. "Wen geht das was an?" knurrte sie zurück und realisierte das sich ihre Lippen nicht bewegten. "Ich bin Invidious. Und ich bin dein Herr." schnarrte die Stimmte zurück und Cel zuckte zusammen.
    Sie fühlte den Schmerz, heiß und brennend. Wie er über ihre Haut fegte. Wie sich das schwarze Pulsierend in ihrer Brust regte. Sie sackte nach hinten und gegen die nicht materiale fühlbare Wand aus Glas.
    "Ich bin der letzte Vorreiter. Ich bin hier und ich werde unsere Ankunft vorbereiten." brannte die Stimme wie ein Sturm aus Feuer und Magma über Celeste hinweg. Die Texanerin zog sich zusammen und schlang die Arme schützend um sich. Schützend gegen den Sturm der Empörung und der Macht die sich in ihrem Geist gegen sie manifestierte. "Du hast mich gesucht und ich bin mit dir gekommen." sprach die Stimme düster und fast metallisch weiter. "Mit dir und ich werde dich leiten, damit du uns dienen mögest. In unserer Aufgabe."

    Trotz aller Angst und dem brennenden Schmerz. Arbeitete ihr Gehirn. "Ich verstehe." flüsterte sie und rappelte sich auf. Sah auf ihren Körper und auf die langen schwarzen Tentakeln die sich von dort ausbreiteten. Wie sie versuchten von ihrer Seele aus die Herrschaft über ihren Körper zu übernehmen.
    "Du bist ein Reaper."
    "Ich bin Invidious." sprach die Stimme als würde das alles erklären. Ihre Glieder begannen leicht zu zucken, als sich der Reaper die Kontrolle über ihre Hülle nahm.
    "Du bist der Feind." hauchte Cel und stemmte sich hoch. Sah durch das Glas und in das Gesicht ihres Zwillingsbruders. Sie legte ihre Hand auf das Glas und glitt damit hindurch. Streichelte über seine raue Wange. Mit einem Schlag wand sie sich herum.
    "Du bist der Feind."

    "Ich bin dein Herr. Ich bin hier, weil du mich gesucht hast." knurrte es und die Tentakeln wanden sich aus dem Körper und schossen auf Celeste zu. Sie wich aus und sprang über einen der Operationstische. "Du bist der Feind und ich bin gekommen um dich zu bekämpfen." fauchte sie und packte eine der Tentakeln. Sie wand sich schleimig und grimmig in ihrem Griff. Doch die Soldatin riss an dem widerlichen Gliedmaßen und schleuderte es an die Wand neben sich. Machte einen Satz nach vorne und duckte sich dabei unter einem weiteren Schlag weg.
    "Du wirst mir dienen. Mensch." knurrte die Stimme erneut.

    Cel wich noch einem Schlag aus und griff sich eines der Messer, das sich als ihre Finger darüber strichen, für sie fast manifestierte. Sie stach es in die schattige Ranke und hechtete aus dem nächsten Schlag. "Du kannst mich am Arsch lecken. Reaperfickstück." fluchte sie und rollte über die Schulter ab. Durch den Doktor hindurch der für sie nicht fest war. Sie rollte über die Hüfte ab und schlug eine der nächsten Ranken mit ihrem Bein zur Seite und sprang auf. Griff sich eine der langen Spritzennadeln und rammte sie in die Tentakel die sie gerade angegriffen hatte.
    Sie konnte die Ärzte hören.
    "Sie hat Kammerflimmern."
    "Ihre EEG-Werte gehen durch die Decke!" schrie die Frau an den Monitoren. "Da geht was in ihrem Gehirn vor."

    Ein Schlag traf sie vor die Brust und warf sie gegen die Wand. Ihr Körper bäumte sich auf und Blut spritzte aus ihrem Mund, wie eine kleine Fontäne. "Ich bekomme dich. Ich bekomme dieses Schiff." brüllte es in ihrem Kopf und ein halbe Dutzend Ranken schoss auf sie zu. Celeste keuchte, fast resigniert, als ihr Blick sich erneut straffte. Sie gab so leicht nicht auf. Mit einem Ruck warf sie sich zur Seite und schlidderte über den Boden. "Halt still!"
    "Fick dich dumm scheiß Alienhure." knurrte Cel und rollte sich mehrfach über den Boden und sprang erneut auf die Füße, als ein weitere Schlag sie um Haaresbreite verfehlte. Sie packte sich eine der Metallschalen und hämmerte damit auf die nächste Tentakel die daraufhin einen Meter zurück flog. Nütze den Raum und schleuderte das Metallding quer durch den Raum gegen den tintenfischartigen Kopf der sich aus ihrer Brust erhoben hatte. Der Kopf wabbelte hin und her.

    Sie nützte die Chance und packte sich eine Knochensäge und hiebte eine der Ranken ab. Rollte über die rechte Schulter näher an die Trage und warf aus der Bewegung die Säge nach dem Kopf. Verfehlte ihn, nur um wenige Zentimeter, traf dafür aber eine Ranke die sich in den Weg geschoben hatte.
    "Du hinterhältiger arschficker Alien. So leicht, gebe ich nicht auf."
    "Ich bin Invidious."
    "Du bist SCHEISSE!" brüllte sie und tauchte vor ihrer Brust auf. Schlug mit der Faust auf den Kopf. Duckte sich zweimal unter weiteren Schlägen hinweg. Ihr Körper zuckte unkontrolliert und aus ihrem Mund und ihren Ohren kam nun kontinuierlich Blut. Sie spürte das ihr die Zeit davon lief. Ohne sich daran zu erinnern. Packte sie nach einem der Messer an ihrem Gürtel und riss es nach Oben. Hoch über ihren Kopf. Schnitt eine Ranke in Zwei die sich nach ihr streckte und versenkt es im Kopf des Monsters. Versenkte es so tief das es in ihrer Brust verschwand.

    Es dauerte einen Moment und die Schatten schmolzen. Zerschmolzen und vielen leblos auf den Boden. Nichts war mehr da. Keine Stimme. Keine Schatten. Nur Licht.

    Das Signal auf dem Monitor sprang auf eine glatte Linie. Ihr Körper lag ruhig und ohne Regung da.
    "Verfluchte...!"

    Der Arzt packte eine Injektion und rammte sie ihr mitten in die Brust. "Los. Holen Sie mir den Defi!" wie er den anderen Mann an und beugte sich über Cel. Legte seine Hände auf ihre Brust und begann sie in ruckartiger Bewegung nieder zu drücken. Nützte ihr Herz um das Blut weiter durch ihre Adern zu pressen. "Sie kratzen hier nicht ab Chief." fauchte er und Cel beobachtete ruhig wie er ihren leblosen Körper bearbeitete.
    Sie sah auch das Barney schon lange nicht mehr da war. Er hatte noch vor ihrem Kampf wohl den Raum verlassen.

    Ruhig sah sie sich um. Aber da war kein Licht. Kein Tunnel. Hm. Vielleicht war sterben doch ganz anders, als sie gedacht hatte.
    Dann schlug ein harter Schlag in sie ein und ihr wurde Schwindlig. Ihr Körper zuckte hoch, als der Strom durch ihre Brust fuhr. Ihr Körper zuckte hoch. Und mit einemmal starrte sie an die Decke des kleinen Raumes in dem sie auf dem OP-Tisch lag. Oder der trage.
    Sie versuchte zu blinzeln, aber sie konnte es nicht. "Wir haben Sie."
    "Gut. Jetzt aber schnell stabilisieren und dann auf und in ein Krankenhaus."

    Dann wurde es wieder schwarz vor ihren Augen. Aber es war eine angenehme. Warme Dunkelheit. Sie hatte etwas befriedigendes.

  4. #194
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Midway CIC----------------->

    Mit den Geheimdienstlern und einer Hand voll Marines fuhr sie den Aufzug zum Hangar herunter.
    „Gunny!“ rief sie den Verantwortlichen Unteroffizier des Hangar zu sich.
    „Gunny, haben sie Staff Lieutenant Elle hier unten rumgeistern sehen!“
    „Nein Ma´m!“ erklärte der Mann und sah kritisch die Männer des Geheimdienstes an.
    „Wir haben Grund zur Annahme, dass der SL hier den Speicherkern vom Schlachtschiffwrack versteckt hat und Ihr kennt euer Hangar von uns allen am besten“.
    „Ma´m wenn jemand was hier versteckt hat dann finde ich es!“ Der Gunny pfiff seine Hangarcrew zusammen und instruierte sie und kurz darauf strömten die Matrosen aus.
    Ein Marine wollte mitsuchen, doch Sarah stoppte ihn mit einer Geste „Ganz ruhig Junge. Wenn hier etwas ist, dann werden die Jungs hier das auch finden!“
    Eine Weile sahen sie zu wie die Hangarcrew an allen möglichen und unmöglichen Stellen suchten. Schließlich kam der Gunny zu ihnen.
    „Ma´m wir haben da was.“ Er führte sie zu einigen Transportkisten die bereits für das Abladen auf der Citadel gepackt waren.
    „Bisher haben wir nichts gefunden aber diese Kiste ist falsch adressiert!“ erklärte der Gunny und zeigte auf eine unscheinbare Kiste.
    „Aufmachen!“ befahl Sarah knapp.
    Mit wenigen Eingaben sprang die Kiste auf und offenbarte was sie alle bereits vermutet hatten.
    Behutsam entnahm Sarah den Datenkern und besah sich für einen Moment den unscheinbar wirkenden Gegenstand bevor sie ihn dem Gesandten des Geheimdienstes übergab. Dieser nahm den Kern und kontrollierte ihn kurz mit seinem Omnitool bevor er ihn in den geöffneten Koffer legte. Die Schnallen des Koffers verriegelten.
    Sarah sah sich Adresse an die auf der Kiste stand, konnte aber damit nichts anfangen. „Sagt ihnen die Adresse was?“ fragte sie den Man vom Geheimdienst. Der Mann besah sich die Adresse und sah dann Sarah eindringlich an.
    „Für sie wäre damit die Sache erledigt Captain. Was diese Adresse oder den SL Elle angeht, so überlassen sie das uns!“ mit einem angedeuteten Salut verabschiedeten sich die Geheimdienstmänner und verließen das Schiff.
    Auf dem Weg zurück zum CIC kam ihnen der Johnson und der COB entgegen. „Wir haben es gefunden Johnson! Wie siehts mit der Gray Schwester aus?“
    „Der Operations Chief wurde soeben ins Allianzkrankenhaus gebracht!“ erklärte der COB und überreichte Sarah in PDA das die neusten Anweisungen des Allianzkommandos hatte.
    „Gut, dann lassen sie die Crew antreten!“

    --------------->Allianzandockbucht

  5. #195
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- SSV Midway - Kantine

    Nach einer guten Stunde stand Barney im ihm zugewiesenem Ausbildungsbereich und sah in die vor ihm im lockeren Halbkreis versammelten Unterführer des Marine Detachments, allesamt ebenfalls Chiefdienstgrade, teilweise sogar OpChiefs, die ein höheres Dienstalter als der Texaner hatten, doch der frisch gebackene Operations Chief ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sondern spielte seine Vorstellung von dieser Ausbildung ein letztes Mal noch vor seinem inneren Auge ab, ehe er sein Wort an die vor ihm versammelten Unteroffiziere richtete.
    „Operations Chief Gray ist mein Name und mein Auftrag ist es, Ihnen in der kommenden Stunde Wissen im Bereich der Enterabwehr zu vermitteln. Dabei beziehe ich mich größtenteils auf die in meiner Dienstzeit als SOD-Operative gesammelten Erfahrungen, die vermutlich so in keiner Vorschrift zu finden sind.“
    Ein Operations Chief, es war der Master Chief der Midway, verzog ein wenig die Mundwinkel, als Barney die SOD erwähnte, doch der Texaner überging diese Geste und kam direkt zum Thema.
    „Wir fangen beim Anzug an“, sagte er und instinktiv sahen alle Marines an ihren Körpern hinab. Sie alle waren in voller Montur angetreten und aufgerödelt, als ginge es gleich und ohne Vorwarnung hinab auf den Tharkad. Barney hingegen trug nur seinen Helm, die Torso-Komponente seiner Panzerung und ein paar Mehrzwecktaschen, die über ein spezielles Verschlusssystem an die Körperpanzerung geklickt werden konnten.
    „Ein feindlicher Enterversuch startet meist ohne Vorwarnung und sie als Marine Detachment haben dann nicht viel Zeit, um entsprechend zu reagieren. Deswegen ist es zweckmäßig, nur den Schutz für vitale Stellen des Körpers anzulegen, um schnellstmöglich gefechtsbereit zu sein.“ Barney klopfte zur Verdeutlichung gegen seinen Helm und auf seine Brust.
    SL Morgan war indes hinzugekommen, machte jedoch mit einer Handgeste deutlich, dass sich Barney nicht beirren lassen sollte und ganz normal mit der Ausbildung weitermachen sollte. Ein etwas jünger wirkender Gunnery Chief hatte sich gemeldet.
    „Wieso dann der Schlumpf?“
    Als Schlumpf bezeichneten Allianzsoldaten die dienstlich gelieferte Funktionsunterwäsche, die ihren Namen dem strahlenden Allianzblau verdankte und von einigen Soldaten ob der höherwertigen Konkurrenz im privaten Sektor meist belächelt wurde. Barney trug sie unter den Panzerteilen seiner Rüstung. Auch trotz des Spitznamens ging kein Lachen durch die Runde.
    „Auch die Unterwäsche kann mich schützen. Ich weiß, dass beispielsweise Elkoss oder Haliat gute Alternativen anbieten, aber in meinen Augen hat dienstlich geliefert zwei entscheidende Vorteile: ich habe zum einen in die Faser eingenähte Tourniquets und zum anderen ist die Unterwäsche wie etwa unsere Hosen feuerfest, was mich vor Verbrennungen schützt. Ich weiß zum Beispiel, dass billige Versionen der Elkoss-Unterwäsche teilweise aus Kunststofffasern bestehen und die brennen sich dann ins Fleisch rein, wenn es um sie herum Flammen schlägt.“
    Der Gunny nickte und Barney fuhr fort.
    „Wenn es einmal ganz schnell gehen muss, dann lassen sie den Torsopanzer auch weg, aber auf eines können Sie nie verzichten: den Helm. Vor allem dann, wenn die Lebenserhaltung ausfällt oder der Schiffsabschnitt, in dem Sie sich befinden, Unterdruck hat, rettet Ihnen das Ding den Arsch, denn ohne die Versiegelung würden Sie dann ersticken.“

    Barney führte noch ein paar weitere Tipps auf, was man anziehen und was man sich in die Taschen stecken sollte, um auf einen Enterversuch vorbereitet zu sein, ehe er zur Kampfweise weiterging und hierzu die Ausbildungsgruppe um sich versammelte, während er hinter einem mannshohen Container Stellung bezog, dabei jedoch seinen Blick auf die Ausbildungsgruppe gerichtet hielt.
    „Einen Grundsatz sollten Sie niemals vergessen, wenn es darum geht, ein Schiff vor feindlichen Entermanövern zu schützen: vergessen Sie alles, was mit Wolfram oder Brand zu tun hat. Wenn Sie hier in Stellung gehen und wie wild mit Granaten um sich schmeißen oder einen ganzen Clip mit panzerbrechender Munition den Gang hinunterjagen, dann freut sich Ihr Gegenüber, denn Sie erledigen gerade seinen Job! Also heben Sie sich die Granaten für den Gegenstoß auf und verwenden Sie normale oder Disruptormunition. Gerade weil es so viele fragile Stellen an Bord eines Schiffes gibt und sie noch dazu nicht-kämpfendes Personal in der Crew haben, ist also Feuerzucht das A und O bei der Erfolgreichen Abwehr eines feindlichen Enterversuchs. Als Gruppen- oder Zugführer liegt es an Ihnen, das Feuer Ihrer Männer entsprechend zu lenken und den Feuervorbehalt auch durchzusetzen, wenn er denn befohlen wird. Ich weiß, bei einem feindlichen Entermanöver geht einem schnell der Arsch auf Grundeis, aber dann ist es Ihre Führerleistung, die dann gefordert ist und die Männer bei der Stange hält!“
    Aus den Augenwinkeln sah Barney, wie der Captain erschien und Morgan dem OpChief sogleich bedeutete, dass sie sich um die Dienstaufsicht kümmern würde, weshalb der Texaner fortfuhr.
    „Kommen wir zu den Anschlägen. Verzichten Sie auf stehende Anschläge! Der Feind wird wissen, wo in etwa die Kopfhöhe eines durchschnittlichen Menschen liegt und wohin er deshalb aus Reflex ständig zielt.“
    Barney betätigte einen Schalter und surrend aktivierte sich der Zielprojektor. Drei neutrale Hologramme erschienen und Barney kam stehend aus seiner Deckung hervor. Noch bevor er seine Waffe, die massive Mary-Lou – sie war bereits von einigen der Chiefdienstgrade mit großer Neugierde beobachtet worden – ordentlich ins Ziel bringen konnte, hagelte es schon Feuer auf seine Stellung, weshalb er sich gleich wieder in Deckung bringen musste.
    „Und jetzt zum Vergleich liegend.“
    Barney war in die Hocke gegangen und kam schließlich mit einer schlitternden Bewegung hinter seiner Deckung zum Vorschein. Zwei der Hologramme hatte er erwischt, ehe sie ihn aufklären konnten, das Dritte konnte einen Deutschuss abgeben, aber mehr auch nicht.
    „Wichtig ist, dass Sie schnell zur Einbruchsstelle des Feindes durchdringen und ihm entweder den Zugang verweigern oder einen Gegenstoß starten. Beachten Sie aber, dass aufgrund der Enge keine flankierende Wirkung gegen den Feind sichergestellt werden kann.“

    Und so ging das noch eine ganze Weile weiter. Barney war unter Zuhilfenahme des Zielprojektors den gedachten Verlauf einer Enterabwehr durchgegangen, also erst das Abwehren des feindlichen Angriffs, dann das Zurückgewinnen von verlorenen Abschnitten des Schiffs und schließlich der Gegenstoß durch die feindliche Einbruchstelle in das Schiff des Feindes hinein. Nachdem er ein paar kleinere Fragen beantwortet hatte, kam Barney auch zum Schlusswort.
    „Sie alle haben eine entsprechende Ausbildung genossen, um im Marine Detachment einer Fregatte eingesetzt werden zu können, doch ich bin mir sicher, dass Sie alle heute den ein oder anderen Trick gesehen haben und das auch an Ihre Männer weitergeben können. Wenn es dann sonst keine Fragen mehr gibt, beende ich hiermit die Ausbildung.“
    Barney wandte sich dem Captian zu, der nach einem kurzen Plausch mit SL Morgan stumm die gesamte Zeit daneben stand und Barney zugesehen hatte.
    „Anmerkungen, Sir?“

  6. #196
    Newbie Avatar von ME-NPC 6
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    Name: Jack Callahan
    Zugehörigkeit: Allianz Navy
    Spezies: Mensch
    -------------------------------------------
    CIC------------->

    „Captain! Staff Lieutenant Morgan melde Unterführer Marine Detachements bei der Ausbildung Abwehr von feindlichen Enterkräften!“ meldete

    Die blonde Offizierin hatte eine interessante Karriere bisher hinter sich gebracht. Callahan kannte nicht viele die abseits der großen Kriege, die die Allianz bisher geführt hatte eine Feldbeförderung erhalten hatte. Daneben war sie eine der wenigen Offiziere die eine N7 Kennung hatten ohne in einer Spezialeinheit zu dienen. Angefangen hatte sie als Mannschaftssoldat ist danach in die Unteroffizierslaufbahn gewechselt und schließlich hatte sie sich entschlossen Offizier zu werden. Eine solche Karriere bot Vor und Nachteile aber beim SL überwogen anscheinend die Vorteile. Man konnte sich als CO glücklich schätzen einen solch erfahrenen Führer des Marine Detachements an Bord zu haben.

    Callahan besah sich einen Moment die Ausbildung des großen Grays bevor er sich Morgan zu wandte.
    „Wie läuft die Ausbildung?“ fragte er die Offizierin
    „Gut Captain. Meine Unteroffiziere sind aufgeschlossen bei der Sache und mit den Ausbildungsunterlagen die ich von Operations Chief Gray erhalten habe werde ich auf dem aufbauen können. Hier geht es auch nicht primär darum, dass den Männern genaue Abläufe beigebracht werden sondern viel ehr darum, dass den Leuten bestimmte Grundprinzipien klar werden!“
    „Also anders ausgedrückt geht es hier nicht um das Wie sondern um das Warum?“
    „Aye Captain!“
    „Gut! Sorgen sie aber dafür, dass sich der Ops Chief rasiert!“ bemerkte er und nickte auf den großen Gray.
    „Aye“
    „Ich brauche von ihnen noch die Ausbildungspläne für die nächsten 4 Kalenderwochen. Haben sie sich schon Gedanken gemacht was sie von der Robert Koch brauchen könnten?“
    „Habe ich, aber ich wollte damit erst zur Morgenrunde damit zu ihnen kommen“
    Jack nickte ihr zu „Was können sie mir zu ihren Unteroffizieren sagen?“ fragte er sie weiter nachdem sie gemeinsam eine Weile der Ausbildung zugesehen hatten.
    Morgan erzähle über die jeweiligen Vorzüge und Nachteile der jeweiligen Soldaten. Alles in allem schien es sich um fähiges Personal zu halten das man guten Gewissens hin weiterhin fördern konnte.
    „Anmerkungen, Sir?“ Beendete Gray seine Ausbildung.
    „Aye Chief!“ nickte Callahan ihm zu und stellte sich vor die angetretenen Unteroffiziere des Marine Detachements
    „Eine aussagekräftige inhaltliche Auswertung wird der Staff Lieutenant im Anschluss durchführen. Was ich ihnen noch mit auf den Weg geben möchte ist etwas anderes.
    Es ist kein Geheimnis, dass ich als Navy Offizier von der Arbeit eines Marines nur das Grundlegendste weiß. Das ist auch einer der Gründe warum ich bei meinen bisherigen Kommandos meinen Marines eine gewisse Handlungsfreiheit bewilligt habe. Mir ist bewusst, dass Marines anders geführt und erzogen werden müssen als die Matrosen der Navy, aus diesem Grund hat sich auch im Laufe der Zeit ein gefühlter Unterschied zwischen den Marines und der Navy eingespielt.
    Ich konnte in den Letzten Jahren dahingehend einen unangenehmen Trend in der Allianz bemerken. Man ist sich einander fremd geworden. Schon immer gab es freundschaftliche Frotzeleien zwischen den Teilstreitkräften, das gehörte irgendwie schon immer zum Militär und stärkte den Korpsgeist und spornte jeden Einzelnen an.
    Doch in den letzten Jahren kam noch etwas anderes hinzu, neben diesen Frotzeleien schlich sich eine gewisse Gleichgültigkeit ein. Ich kenne viele Navy Angehörige die von der Arbeit der Marines nicht viel halten. Nach dem Motto Infanterie kann jeder wurde das Thema immer schnell abgehandelt. Eine solche Missachtung, ja sogar Verachtung ihrer Fertigkeiten habe ich noch nie auf meinen Schiffen toleriert.
    Andererseits habe ich von einigen Marines den Eindruck vermittelt bekommen, dass die Marines gar nicht wissen was ein Navy Matrose alles leisten muss und daher der Eindruck vermittelt wurde die Navy würde nichts leisten. Auch solches dulde ich nicht!
    Wir sind hier alle auf einer kleinen Fregatte und daher auch eine kleine Kampfgemeinschaft. Es liegt an ihnen ihre Männer so zu erziehen, dass sie sich nicht völlig vom Rest der Mannschaft abkanzeln. Fördern sie das Interesse ihrer Männer an ihren Kameraden von der Navy, wir müssen uns hier alle neu kennenlernen denn nur so kann der gegenseitige Respekt wachsen.
    Bevor ich das Wort an SL Morgan übergebe möchte ich ihnen noch etwas Grundsätzliches sagen. Bisher haben nur wenige Kräfte es gewagt ein Kriegsschiff der Allianz zu entern. Ich selbst musste zwei Mal die Enterung meines Schiffs miterleben. Beim ersten Mal war der Feind uns von Anfang an unterlegen beim anderen Mal aber konnten wir nur mit Glück unsere Vernichtung abwenden.
    Wenn es zu einer Enterung kommt dann herrscht im ersten Moment eine völlig unklare Lage auf dem Schiff. Geschrei, Lärm und Männer werden sterben! Sie werden nicht genau wissen wohin sie zuerst sollen oder was sie genau tun sollen. In dieser Phase müssen sie den Schneid haben auf ihren Instinkt zu vertrauen und eigenständig zu handeln! Jedes zögern kostet unnötig Blut denken sie immer daran: Das schlimmste was sie tun können ist gar nichts zu befehlen!“
    Er wandte sich von den Marines ab „SL Morgan übernehmen“
    Dem Chief nickte er nur zufrieden zu ohne zu Lächeln. Er hatte nicht den Eindruck, dass der große Marine ein Mann war der permanent Bestätigung brauchte um seine Motivation zu halten.
    Die folgenden Stunden machte er noch Halt im Maschinenraum und beaufsichtigte die Besatzungsmitglieder dabei wie sie ihr Material vollzählig machten oder die Begleitdateien aktualisierten. Die darauffolgenden Stunden verbrachte er dann entweder in seinem Büro wo er Dienstpläne überarbeitete, gedachte Verläufe aktualisierte oder über die Personaleinteilung grübelte.
    Schließlich ging er wieder auf die Brücke. Der Sprung in den Archon Cluster stand bevor.


    ----------->CIC
    Geändert von ME-NPC 6 (25.09.2013 um 21:01 Uhr)

  7. #197
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    Stumm hörte Barney den Ausführungen des Captains zu, der altbekannte Rituale der Allianz ansprach. Ohne es sich anmerken zu lassen, schmunzelte Barney innerlich darüber, dass Callaghan vorher in seinem Dienstzimmer erst noch negativ auf seine Vergangenheit angesprochen hatte, aber andererseits entschied der Texaner für sich, dass das nicht sein Bier war.
    Als der Captain schließlich fertig war, wies er den SL an, zu übernehmen und verabschiedete sich von Barney mit einem Nicken, welches dieser erwiderte. Die blonde Frau hingegen wandte sich den Unteroffizieren zu, wobei sie sich selbstbewusst und breitbeinig vor die versammelten Marines stellte.
    „Gut, wir stellen die Ausbildung an dieser Stelle ein und Sie haben Zeit zur freien Verfügung. Im Anschluss werden Sie, falls notwendig, Ihre Ausrüstung nachbereiten und letzte Vorkehrungen treffen, ehe wir wieder hier koppeln. Ich sehe Sie dann eine halbe Stunde vor dem Sprung wieder hier. Wegtreten.“
    Die Unteroffiziere gingen für einen Moment in Grundstellung, ehe ein jeder von ihnen sich langsam verkrümelte. Einige gingen direkt zu ihren Ausrüstungsspinden, andere verschwanden in Richtung Aufzug. Der SL holte Barney mit einer Handbewegung zu sich heran, um die Punkte der Dienstaufsicht an ihn heranzutragen.
    „Die Ausbildung hat mir gefallen, genauso wie dem Captain“, begann sie und suchte dabei immer wieder den Blickkontakt zu Barney, „das Ziel halten wir für erreicht und ich bin mir sicher, auf Ihren Erfahrungen aufbauen zu können. Einziger Punkt des Captains war Ihre Rasur, Chief.“
    Barney nickte, ohne die Miene zu verziehen. Irgendetwas kreidete die Dienstaufsicht immer an und wenn es nur die Rucksäcke waren, die nicht ordentlich abgelegt worden waren, aber daran hatte sich Barney schon gewöhnt und es war ihm auch egal. Irgendwo hatte der Captain ja auch recht.
    „Ich nehme an, bis wir mit der Robert Koch koppeln, unterstehe ich Ihrem Kommando, Ma’am?“
    „Das ist richtig“, erwiderte SL Morgan, „deswegen möchte ich, dass auch Sie die Zeit jetzt nutzen, um die angesprochenen Mängel des Captains abzustellen und sich anschließend um Ihre persönliche Ausrüstung kümmern. Meine Absicht ist es, dass Sie mit Erreichen der Robert Koch nur noch das nötigste aufnehmen müssen, um sich schnellstmöglich bei Ihrer neuen Einheit melden zu können. Es bleibt jedoch bei der halben Stunde vor Einleiten der Sprungsequenz. Fragen?“
    „Keine.“
    „Wunderbar. Wegtreten, Chief.“
    Auch Barney nahm für einen Moment die Grundstellung ein, ehe er kehrt machte und damit begann, die Station abzubauen. Fein säuberlich verstaute er den Zielprojektor nach einer groben Überreinigung wieder in dem dafür bereitgestellten Behältnis. Auch die Anbauten seines Gewehrs, welches abgegebene Schüsse nur als Laserstrahlen simulierte, schraubte der OpChief wieder ab, um sie gemeinsam mit dem Zielsystem in einer Kiste zu verstauen und dem Versorgungsunteroffizier wieder zurückzugeben.

    In den Stunden danach trimmte Barney seinen Bart auf seiner Unterkunft und legte sich noch für kurze Zeit ins Bett, um die Strapazen der letzten Tage wenigstens etwas ausbügeln zu können. Ausgeruht und etwas erholter kam er schließlich wieder in den Hangarbereich, um sich dort um seine persönliche Ausrüstung zu kümmern. Er bereitete alles so vor, dass die Logistiker quasi nur noch die Taschen verladen mussten und diese dann mittels automatisierten Verladerobotern zu seiner neuen Einheit, Schleifers Kompanie, gebracht wurden.
    Eine halbe Stunde vor der angesetzten Sprungzeit ging er zu den Marines, die gerade dabei waren, sauber im Hangar anzutreten und vor deren Front Morgan stand. Sie hatte ein Datenpad in der Hand und stellte damit gerade die Vollzähligkeit fest. Barneys Name war nicht auf der Liste, aber sie hatte ihn ohnehin schon vorher gesehen. Der Texaner trug noch immer dieselbe Ausrüstung wie während seiner Ausbildung. Als sein Blick über die angetretenen Chiefs glitt, stellte er fest, dass der ein oder andere wirklich den Schlumpf ausgepackt hatte.
    „Gut“, ergriff Morgan das Wort, nachdem das Marine Detachment angetreten war, „der Captain wird gleich Gefechtsbereitschafts befehlen und damit den Sprung einleiten. Es folgt eine kurze Befehlsausgabe, deswegen: Schreibbereitschaft!“
    Alle angetretenen Soldaten aktivierten ihre Omnitools und starteten ein Schreibprogramm, um die jetzt folgenden Punkte des SL mitschreiben zu können. Die blonde Frau fuhr nach wenigen Augenblicken fort.
    „Zur Lage: der Feind ist im Orbit um den Tharkad nach wie vor stark vertreten. Es ist mit Piratenflotten und Söldnerverbänden in Flottenstärke zu rechnen, die es durchaus mit den Kräften der Allianz aufnehmen können. Es wird jedoch im Moment nicht mit einem Angriff feindlicher Kräfte gerechnet. Am Boden haben sich die Fronten verhärtet. Die Hauptstadt, sowie große Teile des urbanen Raums sind nach wie vor unter der Kontrolle der Allianz, es ist jedoch mit Anschlägen irregulärer Kräfte zu rechnen.
    Eigene Lage: die SSV Midway befindet sich auf dem Marsch in das Sudeten-System, wo sie die Aufklärungs- und Transportkräfte der Robert Koch unterstützen wird. Der Sprung in den Archon-Cluster steht unmittelbar bevor.
    Auftrag: wir, das Marine Detachment der Midway, haben den Auftrag, eine ständige Sicherung aufrecht zu erhalten, um so den Bordgefechtsdienst auch unter Feindkontakt sicherstellen zu können.
    Durchführung: meine Absicht ist es, mit drei Trupps vitale Punkte der Midway zu sichern. Dazu teile ich ein: Master Chief, Chief Ono, Tech als Sicherungstrupp auf der Brücke. Medic, Chief Danton und Li, Sicherungstrupp im Hangar. Corporal Frank und Corporal Slynn, Streife. Den Streifenweg erhalten Sie im Anschluss, Streifenführer ist Frank. OpChief Gray, Sie unterstützen mich im Zuggefechtsstand.“
    Das angetretene Marine Detachment begann sich gemäß der Einteilung des SL zu gruppieren, sodass gleich klar war, wer mit wem zusammen eingeteilt war.
    „Schwerpunkt ist immer noch der reibungslose Ablauf des Borddienstes, also kommt es mir besonders darauf an, dass sich die Sicherungstrupps bedeckt halten. Daran denken: es wird nicht mit feindlichen Kräften gerechnet, also lassen Sie die Navigatoren ihren Job machen, dann werden auch die uns in Ruhe lassen.
    Zur Einsatzunterstützung: Munition und Verpflegung ist bei einhundert Prozent, der Versorger kann gegebenenfalls Thermoclips nachführen. Sperrbestand ist ein Clip. Sanitätsversorgung erfolgt durch die Krankenstation, Selbst- und Kameradenhilfe bleiben davon natürlich nicht befreit.
    Führungsunterstützung: wir funken wie gewohnt auf Kanal drei als Alpha-Frequenz, Bravo-Frequenz ist Kanal sechs. Erkennungszeichen und Parolen gemäß Vorbefehl, Chief Gray weise ich gesondert ein. Ich befinde mich beim Zuggefechtsstand, der im Lager eingerichtet wurde. Wenn ich ausfalle, übernimmt der Master Chief das Detachment, weitere Stellvertreterregelung gemäß seiner Einteilung. Fragen?“
    Damit war die blonde SL am Ende ihrer Befehlsausgabe angekommen und blickte jetzt in die Runde, ob irgendjemand Anmerkungen hatte oder etwas nicht verstanden hatte. Da es sich beim Marine Detachment um ein eingespieltes Team handelte und die Befehlsausgabe daher mehr eine Wiederholung für alle war, war dies nicht der Fall und Morgan befahl allen, an ihre eingeteilten Posten wegzutreten. Noch bevor sich irgendjemand von seiner Stelle bewegen konnte, erschallte durch das Interkom auch bereits der Befehl des Captains, Gefechtsbereitschaft herzustellen, was die ansonsten so ernste SL Morgan mit einem flüchtigen Lächeln und einem „wie ein schweizer Uhrwerk!“ kommentierte. Barney folgte der Frau in den Lagerbereich des Hangars, wo sich in einer Ecke zwischen zwei Kisten ein kleiner Gefechtsstand befand. Genau genommen handelte es sich nur um einen kleinen Container für gerade einmal zwei oder drei Mann, in welchem ein paar Sitzgelegenheiten, ein Funkgerät, ein Arbeitsterminal, sowie ein Projektor, der an das Terminal angeschlossen war und eine Fläche für Notizen und Listen an die Wand warf, aufgestellt waren. Es war ein typischer Container der Allianz, der in Feldlagern zum Aufbau eines Hauptquartiers verwendet werden konnte und dabei modulartig beliebig erweitert werden konnte. Ob der Größe der Midway und SL Morgans Detachment handelte es sich bei diesem natürlich um die kleinste Version, doch für ihre Zwecke war er durchaus ausreichend.
    „Wie geht es jetzt weiter, Ma’am?“, fragte Barney, der seine Waffe neben einem Stuhl ablegte und Platz nahm.
    „Jetzt warten wir den Sprung ab.“

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