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  1. #1
    Sic Parvis Magna Avatar von SpeechBubble
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    Standard SSV Midway - Der Briefingraum

    Im hinteren Teil des oberen Stockwerks der Midway befindet sich ein großer Briefingraum. Einige Stühle umrunden einen Hologrammtisch, der für 3-dimensionale Raumanalysen verwendet werden kann. Aber auch andere Dinge, wie z.B. eine Galaxiekarte ist hier abrufbar.

    Farblich ordnet sich auch dieser Raum dem gesamten Schiff unter. Grau un Grau mit hellen Hallogenspots beleuchtet.
    Geändert von Fero (23.12.2012 um 12:47 Uhr) Grund: Titel geändert wg. Umstrukturierung

  2. #2
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    ---> Midway – Hangardeck

    Im Briefingraum wartete schon der COB. Cape nickte ihm grüßend zu und trat an die Holowand. Er schob einen Datenchip in das entsprechende Fach, aktivierte einige Schalter und auf der einen Hälfte des Schirms erschien das Elysiumsystem und auf der anderen Widow. „Die Aufgaben der Midway in diesem System waren: Erstens. Geheimdienstliche Informationen zu erlangen. Zweitens. Informationen über die Vernichtung der hier stationierten Allianzeinheiten zu erlangen.“ Er hielt diesen kleinen Vortrag sowohl für den Elysiumcaptain, als auch für seine anwesenden Crewmitglieder, da Teile dieser Befehle streng geheim waren und sie bis jetzt ebenso wenig wie der fremde Captain wussten. „Das Allianzkommando kann und will einen derartigen Angriff nicht hinnehmen. Deshalb hatte die Midway die Aufgabe aufzuklären, welche Kräfte in den Überfall verwickelt waren. Captain Johnsen hat nach der Ankunft der Midway und der Feststellung, dass zu dieser Zeit keine feindlichen Schiffe im Orbit waren, eine Nachrichtensonde zurückgeschickt. Die Allianz hatte eine Kampfgruppe zusammengestellt, die gemäß der Doktrin der überwältigenden Gegenschläge stark genug gewesen wäre, um jeden Angreifer über Elysium zu vernichten. Die Informationen von der Midway sollten dazu dienen, die genaue Größe der zu entsendenden Flotte festzulegen.“ Cape betätigte die Bedienung der Holowand und verschiedenen Schiffsysmbole blinkten rund um die Citadel auf.

    Der Elysiumcaptain runzelte die Stirn. „Und was werden sie nun schicken? Nachdem zuerst keine Gegner gefunden wurden? Ein Fregatte, einen Kreuzer?“ Sein Tonfall war ziemlich verächtlich. Cape rief sich ins Gedächtnis, dass viele Männer und Frauen gefallen waren, die dieser Offizier gekannt hatte. Er schlug deshalb nun selbst einen anderen, eher gesprächsartigen, Ton an „Eine angemessene Kampfgruppe. Sie werden nicht mehr Schiffe als notwendig von der Citadel und anderen Zielen abziehen, aber sie wollen den Menschen hier auch zeigen, dass sie nicht im Stich gelassen werden.“ Er wurde wieder etwas formeller: „Die Verstärkungen sind gegen Neunzehnhundert Dreißig zu erwarten, berücksichtigt man die Abflugzeit der ersten Sonde und die Entfernungen.“ Er wies auf die Holowand, wo nach einer weiteren Eingabe verschiedene Sprungrouten angezeigt wurden. „Die zweite Sonde, die nach der Entdeckung der Nebelparderschiffe geschickt wurde, wird die Allianzschiffe auf der anderen Seite des Portals erwarten. Ich erwarte, dass die Kampfgruppe groß genug ist, um diese Information zwar zur Kenntnis zu nehmen, sich aber von einem Eintreffen nicht abhalten lassen wird. Was dann kommt, werden wir sehen. Wir sollten aber vorbereitet sein. XO geben sie Gefechtsalarm!“

    19.24 Uhr

    <--- Midway - Cockpitreihe

  3. #3
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Mannschaftsquartiere --->

    Cape bot sich beim Betreten des Besprechungsraumes ein befremdlicher Anblick. Der Gefangene aus dem Shuttle saß sichtlich entspannt, die Beine weit von sich gestreckt, in einem der Stühle und schien trotz des schwarzen Sackes über seinem Kopf friedlich zu schlummern. Zumindest ließ ein leises rhythmisches Schnarchen dies vermuten. Der CO wies mit einem knappen Nicken den wachhabenden Marine an, den Gefangenen zu wecken, worauf der Marine ziemlich unsanft den Kolben seines Sturmgewehres einsetzte.

    „Hey“, grunzte der Gefangene unter dem Sack. „Das geht auch anders.“ Plötzlich wirkte der Mann hellwach. „Diaz, sind sie das etwa?“ Cape ging auf ihn zu und riss ihm den Sack vom Kopf. „Sie scheinen nicht überrascht, Mister da Silva“, sagte er gedehnt zu dem älteren Mann, der ihn heftig blinzelnd anstarrte. „Ach wissen sie, obwohl ihre Schläger mir im Shuttle die Ohren zugestopft hatten, hatte ich doch den Eindruck ihre Stimme erkannt zu haben. Was mir, das muss ich zugeben, sehr gefallen hat. Obwohl ich mir unter In-Sicherheit-Bringen etwas anderes vorgestellt hatte. Wo ist eigentlich ihre schnuckelige Begleitung? Obwohl die neue Dame an ihrer Seite auch nicht von schlechten Eltern ist.“ Er lächelte Amanda äußerst charmant zu.

    19.55 Uhr

  4. #4
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    ----> Mannschaftsquartiere

    19:53 Uhr
    Der Briefingraum
    Die SSV Midway

    Amanda nickte zufriedengestellt, als Kenneth ihr erlaubte, ihn zu begleiten. Ein kleiner aber weiterer feiner Schritt zu mehr Selbstvertrauen. Und genau das brauchte sie hier - mehr als alles andere. Genau wie der Captain ihr berichtete. Der Weg durch die ungewohnt breiten Korridore der Midway verlief unangenehm still. Weder Diaz, noch die junge Frau selbst machten keine Anstalten, dieses Schweigen zu brechen. Er hat sicher seine Gründe redete sich Phoenix ein. Er muss sich auf -was auch immer- vorbereiten. Wer kann ihm das verübeln? begründete sie ihren Gedankengang.
    Und nur kurze Zeit später waren sie am Ziel angekommen. Am Ende des schwach beleuchteten Flures befand sich der Eingang zum Raum, den Kenneth anstrebte. Und kurzerhand öffnete sich diese, nachdem seine kräftige, leicht gebräunte Hand die steril wirkende Konsole neben der Tür betätigte. Ein vertrautes Zischen ertönte, gab den Raum dahinter frei. Dieser war recht groß, bot aber außer dem großen Tisch nicht viel anderes als der Rest des Schiffes. Triste grau-in-grau-Töne, sperrlich beleuchtet. Nur zwei Männer, einer davon durch einen schwarzen Lumpensack vermummt, der andere mit Gewehr bewaffnet machten den geringen Unterschied aus. Und noch bevor Amanda sich ein besseres Bild der Situation machen konnte, grunzte der selbstbewusst sitzende Mann:

    "Hey! Das geht auch anders.“

    Erfolglos versuchte Phoenix die Stimme des Mannes zu charakterisieren. Ihre Aufmerksamkeit ließ aber schnell von dem Unbekannten ab und wanderte zu Kenneth, der mit selbstbewussten, großen Schritten, die den Raum mit einem lauten, störendem Hallen eroberten, vor ihn trat. Aufgepasst. Jetzt passiert was sprach die innere Stimme der brünetten Amerikanerin. Und sie behielt Recht. Der Captain riss dem anderen Mann brutal den Lumpensack vom Kopf, begleitet von den Worten:

    "Sie scheinen nicht überrascht, Mister da Silva"

    Die Augen da Silvas zogen sich unter den ungewohnten Lichtumständen zusammen, blinzelten heftigst. Doch entgegen Amandas Erwartungen, schien der Mann keine Anzeichen von Angst oder Respekt zu zeigen. Stattdessen stieß er einen lockeren Spruch aus, der mit

    "Obwohl die neue Dame an ihrer Seite auch nicht von schlechten Eltern ist.“

    sein furioses Finale fand. Ein charmant provokanter Blick traf die Menschenfrau. Unter anderen Umständen wäre sie diesem wahrscheinlich verfallen. Doch sie war hier auf einem Militärschiff. Sie musste ihren Standpunkt klar machen, musste professionell wirken und bleiben. "Mister da Silva, bitte ersparen Sie mir - nein uns - das." Ja genau so lobte sie sich selbst, fuhr aber schnell fort: "Wir haben zu wenig Zeit für Komplimente." Innerlich fiel es ihr immernoch schwer, so eiskalt wirken zu müssen. Und die Tatsache, dass der Captain ihr nicht erzählte, worum es hier ging zwang sie dazu, keine guten Argumente bringen zu können.
    Dennoch trat sie selbstbewusst neben Kenneth und setzte sich einen Augenblick später auf einen der dunkelgrauen, matten, leicht gepolsterte Stühle, die den großen runden Holodesk umrandeten. "Captain, bitte fahren Sie fort." Neutral, fast schon abweisend, schaute sie bei diesem Satz da Silva in die Augen, bemerkte seinen bemitleidenswerten Blick, der nach der Abweisung sein Geisicht zierte.

    19:57 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (21.12.2008 um 23:35 Uhr)

  5. #5
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Cape war wieder einige Schritte weggegangen und hat sich in der Mitte des runden Raumes aufgestellt. "Captain, bitte fahren Sie fort“, antwortete derweilen Amanda auf da Silvas Bemerkungen. Der CO machte sich eine gedankliche Notiz: ‚Phoenix noch einmal auf die Feinheiten des militärischen Protokolls hinweisen.‘ Wobei er aber eher über das Selbstbewusstsein erfreut war, welches die junge Frau nun zur Schau stellte. Cape konzentrierte sich aber wieder auf da Silva.

    „Nun, vielleicht sind sie nicht mehr so entspannt, wenn ich ihnen erzähle, dass wir die Gethdaten nicht sichern konnten und uns stattdessen ein paar Cerberussoldaten empfangen haben.“ Seine Stimme klang leise, aber eine unterdrückte Aggression war unüberhörbar. Selbst da Silva verlor für einen Moment seine Contenance und blinzelte so heftig, dass eine einzelne Träne aus seinem linken Auge rollte.

    „Hören sie, ich meinte es ehrlich. Ich wollte ihnen keine Falle…“ „Und warum, um alles in der Welt, sollte ich ihnen so etwas glauben? Ich brauche diese Informationen, sie haben sie uns versprochen und ihr Wort gebrochen. Warum sollte ich mich nun an irgendwelche Abmachung halten?“ Cape stellte die Frage in einem beiläufigen Plauderton, was aber die folgende Drohung nicht minder gefährlich klingen ließ. „Ich könnte sie hier scharf verhören lassen und dann in einem Allianzgefängnis versauern lassen. Oder wie würde es ihn gefallen, wenn ich sie einfach wieder auf Elysium absetze und die Tatsache verbreiten lassen, dass sie ein Allianzspitzel sind? Wie wäre das?“

    19.58 Uhr

  6. #6
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    19:58 Uhr
    Der Briefingraum
    Die SSV Midway

    Amandas scharfer, aufmerksamer Blick verfolgte jede Bewegung des Captains. Ihr sensibles Gehör vernahm jedes Wort Kenneths und ihr hart arbeitendes Gehirn ließ alles wieder und wieder durchlaufen. Und trotz dieser hoheh Aufmerksamkeit, die sie der Befragung schenkte, kam die junge Phoenix erst spät auf da Silvas Reaktion, die sich in Form einer herunterkullernden, salzigwässriger Träne bemerkbar machte. Irgendetwas stimmt hier doch nicht. resümierte sie gedanklich als sie sich in da Silvas Position zu versetzen versuchte. Wie hätte sie sich verhalten, wenn sie wahre Informationen übermittelte, ohne zu wissen, dass sie die Empfänger in einen möglichen Tod geschickt hatte. Amanda musste sich schnell eingestehen, dass sie in der gegenwärtigen Lage da Silvas genauso gehandelt hätte.
    Doch was sollte; was konnte sie unternehmen? Einen Gesichtsverlust des Captains vor dem verzweifelten da Silva musste sie dringend vermeiden. Aber konnte sie das? Konnte sie diesen hilflosen Mann wirklich seinem drohenden Schicksal überlassen nur weil irgendwelche Richtlinien und Vorschriften ihren Handlunsfreiraum stark eingrenzten? Wo war das menschliche Verhalten auf diesem Schiff? Wo war die Gnade, die Einsicht?
    Verzweifelt versuchte die Historikerin nach einer Lösung zu suchen - vergebens. Es blieb nur diese eine Möglichkeit.

    "Stop!" zischte Amanda urplötzlich und sprang von dem leicht gepolsterten Stuhl auf, "Das bringt doch nichts. So kommen wir nicht weiter." Da Silva schaute hoffnungsvoll mit seinen glasigen Augen zu Phoenix. Diaz hingegen warf ihr einen verdutzten Blick zu. Von Selbstvertrauen beflügelt trat sie vor den Captain. Nichtmal ein halber Meter Abstand lag zwischen der zierlichen Amanda und dem Captain. Um den Augenkontakt zu bewahren musste sie ihren Kopf deutlich nach hinten lehnen. "Lassen Sie's sein" flüsterte sie in einem ehrfürchtigen aber zugleich selbstsicheren Ton. "Gewalt oder Drohungen werden hier nichts ausrichten." Die Amerikanerin zögerte, richtete ihre haselnussbraunen Augen auf den regungslosen da Silva. Sie atmete tief, schmeckte förmlich die schwach gekühlte Luft des Raumes, die schnell ihren ganzen Körper einnahm. "Na schön. Geben Sie mir fünf Minuten mit ihm. Captain, bitte." Amandas eben noch so selbstsicheres Auftreten verwandelte sich in einen flehenden Blick, der direkt Kenneths graue Augen traf.

    20:00 Uhr

  7. #7
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Cape musste sich eingestehen, dass er sich selbst in eine unbequeme Situation manövriert hatte. War seine Weisung da Silva in Gewahrsam zu nehmen, von den ursprünglichen Missionsbefehlen gedeckt, so ging sein Versuch mittels eines Verhörs doch noch zu den versprochenen Informationen zu kommen, genau genommen weit über seine Befugnisse hinaus und war außerdem gerade ziemlich kläglich am Scheitern. Entweder war da Silva tatsächlich der Egoist und Feigling, für den er ihn gehalten hatte, dann würde er Cape erzählen, was immer er hören wollte und darauf hoffen, dass er weit genug weg wäre, wenn der CO den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen schließlich überprüfen konnte. Und in Anbetracht des Interesses des Geheimdienstes an da Silva war dies keine unberechtigte Annahme. Oder aber, und Cape hatte da ein sehr merkwürdiges Gefühl, als er da Silvas Reaktionen beobachtet hatte, dieser Mann war weit mehr, als er zu sein vorgab. Und um dies herauszufinden, fehlte ihm schlicht die Ausbildung. Abgesehen davon war er eigentlich in die Ereignisse viel zu sehr involviert.

    Capes Gedanken wurden durch Amanda unterbrochen. Der CO hörte sich ihre Aussagen interessiert an. ‚Guter Cop, böser Cop wäre durchaus noch eine Möglichkeit.’ Doch er verwarf diese Idee schnell wieder. Er erwidert kurz ihren bittenden Blick und schüttelte dann kaum wahrnehmbar den Kopf. „Mister da Silva. Ich informiere sie darüber, dass sie in Allianzgewahrsam bleiben, bis die Umstände des Auftauchens von Angehörigen der verbotenen Cerberusorganisation auf Elysium und ihre Rolle dabei von den zuständigen Allianzgremien geklärt wurden.“ Er gab dem Allianzmarine ein Zeichen, worauf dieser da Silva den schwarzen Sack wieder über den Kopf zog und ihn aus dem Besprechungsraum führte. Da Silva selbst schien mit dem Ablauf zufrieden zu sein und verabschiedete sich mit den zweideutigen Worten: „Mister Diaz, wir sehen uns bestimmt wieder. Und auch sie werde ich nicht vergessen, Mam.“ Cape schaute der kleinen Prozession nach.

    20.03 Uhr

  8. #8
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    20:02 Uhr
    Der Briefingraum
    Die SSV Midway

    Amanda vertiefte ihren erwiderten Blick weiter, wurde von den grauen Augen des Captains förmlich hypnotisiert. Doch nur wenige Augenblicke später endete der Augenkontakt und Diaz wies die Bitte ab und gab stattdessen dem Marine Anweisungen, ihn weiterhin in Allianzgewahrsam zu halten, bis genauere Informationen bekannt wären. Die 29-jährige schüttelte nur den Kopf. Wie war das noch? Vertrauen? Uneingeschränkt? Natürlich... Sie konnte und wollte diesen Zug im ersten Moment nicht verstehen. Viel zu sehr war sie darüber aufgebracht, keine Chance bekommen zu haben, die möglicherweise eine Wende hätte bringen können. Doch nach einiger Zeit ordnete sie das Chaos in ihrem Kopf und Amanda wurde klar, dass Kenneths Reaktion doch nicht so abwiegig waren wie sie zuerst dachte. Phoenix hatte ja nichtmal die Informationen von dem, was unten auf Elysium passiert sein sollte. Eine sachliche, informationsbelegte Befragung wäre also garnicht erst möglich gewesen. Doch das verstand sie zu spät.

    "Mister Diaz, wir sehen uns bestimmt wieder. Und auch sie werde ich nicht vergessen, Mam."

    Mit diesen durchaus merkwürdigen Sätzen verabschiedete sich da Silva, der von dem kräftigem Marine und einem schwarzem Leinensack über dem Kopf herausgebracht wurde. Wenn Sie das sagen murmelte Amanda gedanklich. Als sich die Tür mit einem Zischen wieder schloss, wanderten ihre haselnussbraunen Augen wieder zum Captain, der das Geschehen so fixiert verfolgte, dass sein Blick noch immer auf die Tür gerichtet war: "Wir sehen ihn nicht wieder, oder?" fragte sie sicher nach, obwohl oder gerade weil sie die Antwort kannte. Ohne Diaz eine Antwortmöglichkeit zu geben fuhr sie fort: "Na schön." seufzte sie "Wie soll's weitergehen?" Phoenix zögerte einen Augenblick, ließ ihren scharfen Blick durch den schwach beleuchteten Raum gleiten, bevor er wieder auf den Captain traf: "Haben Sie Hunger?" Was sollte das denn jetzt?! fragte sie sich selbst verunsichert, setzte wie gelähmt ein warmes, vertrauliches Lächeln auf. In ihrem mit braunen Haaren bedecktem Kopf breitete sich aber wieder Chaos aus. Sie hatte bisher keine Erfahrung auf einem Militärschiff. Sie wusste nicht, wie man mit einem militärischem Captain umgehen sollte. Und vor allem nicht mit so einem unberechenbarem wie Diaz es war.
    Doch nun war es sowieso schon zu spät. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Beide waren nicht unbedingt positiv. Aber ein Essen mit Kenneth hätte ihr doch besser gefallen als eine Zurechtweisung. Auch wenn Amanda nicht wusste, wie sie sich dann während eines Essens verhalten sollte - wenn es denn zu einem käme.

    20:05 Uhr

  9. #9
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    „Essen?“ Cape blickte auf seine Uhr und holte dann seinen PDA heraus, der sich vor einigen Sekunden vibrierend gemeldet hatte. Er las die eingegangene Nachricht. „Klingt nach einer guten Idee. Wir haben knapp zwanzig Minuten. Zwanzig Dreißig Uhr will Admiral Belikov mich sprechen.“ Vielleicht hatte der Admiral ja inzwischen einige Antworten auf die vielen ungeklärten Fragen dieses Tages gefunden. Die Crew würde bald eingesammelt sein und dann braucht dieses Schiff ein neues Ziel. In den Unterlagen, die der Geheimdienst für diese Mission zusammengetragen hatte, wurden zwar einige weitere mögliche Orte erwähnt, an denen sich Geth befinden sollten, aber der CO hielt es für eine ungeheure Ressourcenverschwendung, eines der besten Schiffe der Flotte auf einer Suche kreuz und quer durch die Galaxis zu jagen.

    Die Spur da Silva hatte sich leider vorerst als eine Sackgasse herausgestellt, hätte der Admiral keine neuen belastbaren Informationen, dann gäbe es noch ein vage Möglichkeit, dass die Allianzagentin bei der PGI etwas in Erfahrung gebracht hatte. Cape erinnerte sich lebhaft, dass er während seiner Missionen in den Terminussystemen gern in das allgemeine Gezeter über die Unfähigkeit der Geheimdienst eingestimmt hatte: Immer zu wenige, zudem oft veraltete und ungenaue Informationen, viele Konjunktive und Einschränkungen. Natürlich war Cape bewusst, dass dies in der Natur der Sache lag und er konnte, nun mit einer anderen Sicht auf die Dinge, auch viele dieser Punkte nachvollziehen.

    Aber dies war eigentlich nicht seine Welt, es entsprach einfach nicht seinem Charakter. Ihm war ein klares Ziel lieber, etwas in das er sich verbeißen und bis zum bitteren Ende jagen konnte. Geduld und Ausdauer waren nicht das Problem. Stunden-, manchmal tagelanges Observieren eines Zieles, immer darauf bedacht, die beste und gefahrloseste Möglichkeit zu finden, es mit einem Schuss zu eliminieren, dies war ihm vertraut und dazu war er fähig. Aber quasi mit einem Stock in einem riesigen Nebel herumzustochern und zu hoffen, dass man etwas aufscheuchen würde, das entsprach nicht der Art, wie er die Dinge anging. Vielleicht war er doch der falsche Captain für dieses Schiff. Auch darüber würde er mit Admiral Belikov sprechen müssen.

    Cape realisierte, das Amanda auf ihn wartete. „Also dann, der Koch ist wirklich gut.“

    20.06 Uhr

    <--- Kantine

  10. #10
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Kantine --->

    Cape betrat den Briefingraum und sah schon zwei holographische Gestalten hinter den Projektoren. Die größere Person war ein Admiral der Allianz, größer allerdings wirklich nur in der Relation, denn der Offizier mochte nur knapp die Mindestzulassungsgröße erreicht haben. Trotzdem überragte er den Volus neben sich beträchtlich.

    „Captain Diaz nehme ich an?“ Der Admiral eröffnete das Gespräch, kaum dass sich die Tür hinter Cape geschlossen hatte. „Ja, Sir!“ „Gut. Schön sie zu sehen, ich bin Admiral Belikov und die junge Dame neben mir, nun ihren Namen brauchen sie nicht zu kennen.“ Der Admiral verströmte selbst als flackernde Projektion ein beträchtliches Maß an Autorität und Durchsetzungsvermögen.

    Cape hielt sich für einen guten Menschenkenner und er glaubte insbesondere, dass er ein ausgeprägtes Gespür für unangenehme Vorgesetzte entwickelt hatte. Es kam hingegen nur selten vor, dass er einen Mann, oder eine Frau, was das betraf, sah und spontan Zutrauen zu ihm oder ihr fasste. Aber dieser kleine Mann wirkte ausgenommen beruhigend und inspirierend auf ihn.

    Kein Wunder, dass die Allianz diesen Mann auserwählt hatte, um einer schicksalsgebeutelten Welt wie Elysium zur Hilfe zu eilen. Ihm war auch klar, dass der Admiral einen wirklich guten Grund haben musste, um die verabredete Besprechung vorzuziehen, er wirkte eben nicht wie jemand, der sich im Licht seiner eigenen Bedeutung sonnen wollte.

    „Sir, sie haben Informationen für uns?“ Für Cape war dies der naheliegendste Grund. „Captain, lassen sie mich erst sagen, dass sie und ihre Crew hier hervorragende Arbeit geleistet haben und es schmerzhaft war zu hören, dass sie solche Verluste erleiden mussten. Doch wie sie schon vermutet haben, die junge Dame hier wird ihnen einige Dinge sagen können, die sie interessant finden werden. Ich muss mich leider verabschieden. Weiter so Captain!“ Damit verschwand der Admiral.

    Cape war über das plötzliche Verschwinden etwas verwirrt, aber er begriff, dass der Admiral mit seinem Auftritt die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Volus unterstreichen wollte. „Mam? Was können sie mir erzählen?“ „Nun, ich arbeite für einen Informationshändler.“ Ihre Stimme klang selbstsicher und freundlich. „Uns wurden vor einigen Stunden die Navigationscomputer von zwei Schiffen angeboten, deren Überreste der Verkäufer wohl in der Nähe von Elysium gefunden hat. Ein salarianisches und eines der Geth. Unsere Spezialisten konnten aus dem Gethcomputer das Ziel des Schiffes herausfiltern. Dieses Wissen hat der Admiral gekauft und ich werde es ihnen jetzt nennen.“

    Cape notierte sich die genannten Koordinaten und ließ sie sich zur Sicherheit noch einmal bestätigen. Dann verabschiedete sich die Volus und der CO ging sofort an die Galaxiskarte, um sich das System, das von diesen Zahlen beschrieben wurde, anzeigen zu lassen. Das Ergebnis war durchaus überraschend.

    20.22 Uhr

    <--- Mannschaftsquartiere

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