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  1. #261
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Juana war sich nicht sicher, ob Poker ein Spiel für sie war. Auch wenn das in einer Übungsrunde gegen nur einen Gegner schwer zu ermessen war. Vielleicht war es aber auch einfach nur ungewohnt. Auf der Atlanta hatte es zwar auch eine eingeschworene Pokerrunde gegeben, aber Juana hatte bisher die Finger von Poker und anderen Kartenglückspielen gelassen und sich mehr auf Gravball konzentriert. Sie kannte ihr Glück, solange keine Creds im Spiel waren gewann und verlor sie ganz normal. Doch sobald nur ein wenig Geld auf dem Tisch lag wurde sie von einer unerklärlichen Pechsträhne heimgesucht. Das sie das Übungsspiel gewann, obendrein auch noch mit dem bestmöglichen Blatt überraschte sie dann doch sosehr, dass sie sich nichtmal richtig darüber Freuen konnte Inzwischen waren sie jedoch recht knapp für das Briefing dran. Der Chief nahm sich nichtmal mehr die Zeit die Karten zusammenzuräumen sondern wuchtete sich lediglich das schwere MG vom Bett auf die Schulter und wartete an der Tür. Juana griff sich lediglich ihre im Oberschenkelholster steckende Kessler VI, die sie in ihrem Spind verstauen würde, während sie sich ebenfalls erhob und dem Gunny auf den Gang folgte.
    "Einen Royal Flush im ersten Spiel. Sind Sie immer so ein Glückspilz?"
    "Keine Sorge Gunny, wenn du...äh...Sie die Revanche gewinnen wollen bringen einfach Sie einfach ein paar Creds ins Spiel. Dann kann ich froh sein, wenn ich nen Zwilling hab."
    Gedanklich schlug sich Juana mit Hand vor die Stirn. Barney mochte zwar ein netter Kerl sein. Aber sie waren immer noch im Dienst und er war immer noch Unteroffizier. Vermutlich hatte sie Cels lockere Art, die ohne Umwege zum 'du' gesprungen war, ohne Nachzudenken auch auf ihren Bruder übertragen. Viele, zu denen vermutlich auch Barney gehörte, hatten zwar nichts gegen persönliche Anreden, aber viele Bestanden eben doch darauf mit 'Sie', Rang oder Rufzeichen angesprochen zu werden. Obendrein hatte sie ihr Missgeschick auch noch durch den beschissensten und unnützesten Laut aller menschlichen Sprachen, 'äh', betont.
    "Deshalb bin ich mir nicht ganz sicher, ob Poker wirklicklich was für mich ist, aber für Gravball wird auf diesem Kahn wohl kaum Platz sein."

    08:48 Uhr
    ---> Hangardeck/Lagerraum

  2. #262
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    <--- SSV Midway: Hangardeck / Lagerraum

    Er verknüpfte sein Omnitool mit dem Terminal und überspielte eine Kopie der Akten. Kurz darauf schaltete er das Terminal ab, nahm seine Waffen auf und machte sich wieder auf den Weg hinaus Richtung Hangar. Die Akten kann ich mir auch unterwegs ansehen, dachte er sich und schlenderte durch die Messe. Dieses Mal allerdings wie gewohnt lässig. Er war enttarnt worden. Zwar ging ihm das ganz schön gegen den Strich aber früher oder später wäre es dennoch heraus gekommen. Er passierte John, der sich gerade mit einem Piloten unterhielt. Er bemerkte zwar ihre Anwesenheit, kommentierte sie aber nicht. Robert hielt schnurstracks auf den Aufzug zu. Praktisch war er ein Schatten. Aber seine müffelnde Panzerung hielt dagegen. Niemand mit einer halbwegs funktionsfähigen Nase, würde an ihm kommentarlos vorbeigehen. Es war ihm egal. Da wo er sonst arbeitete, war der Gestank eigentlich immer stärker als das Bisschen, was seine Rüstung von sich gab. Dort würden eher saubere, geruchlose Sachen für Aufmerksamkeit sorgen.
    Der Deutschägypter betrat den Aufzug und prüfte nochmals seine Uhr. Er sah nicht auf die Uhrzeit, sondern prüfte den Sitz und den Zustand dieser. Als er sicher war, dass sie nicht abhauen würde, betätigte er den Knopf, um wieder auf das Hangardeck zu kommen.

    ---> SSV Midway: Hangardeck / Lagerraum
    Geändert von Robert Elle (28.07.2011 um 12:29 Uhr)

  3. #263
    ME-FRPG only Avatar von Galen Kent
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    <--- SSV Midway: Hangardeck / Lagerraum

    09:17

    Das Quartier war noch immer leer. Von den beiden anderen Männern, die auf der kleinen digitalen Anzeige neben der Tür standen, war nichts zu sehen. Galen zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich waren sie im Dienst. Er ging zu seinem Spind und räumte die Rüstung, die er erst vor kurzem fein säuberlich hinein geräumt hatte wieder heraus, legte die Einzelteile auf seine Schlafstätte und machte sich zunächst daran zu prüfen, ob sie noch in Schuss waren. Das war zwar relativ unnötig, da er seit der letzten Überprüfung auf dem Flug zur Citadel erst das selbe getan hatte und sie seitdem nicht in Benutzung gewesen war... dennoch das war ein Drill, den er so leicht nicht heraus bekam. Und es schien ja auch sonst wenig für ihn zu tun zu geben.

    Etwas seltsam schien es ihm ja schon, wie manche hier herum liefen. Keine Uniform, keine Allianz-Standartwaffen, was er so in den Spinden hier und da hatte verschwinden sehen. Galen hatte von einem Vorfall gehört, an dem ein Soldat der Allianz fast von einem anderen über den Haufen geschossen wurde, weil der über die Pistole des Soldaten, keine Hahne-Kedar Kessler, misstrauisch geworden war. Zudem war sich Galen sicher, dass es irgendwelche Bestimmungen dazu gab, die dabei übertreten wurden. Er schüttelte ein wenig den Kopf. Hier lief irgendwie einiges anders.

    Nach einer sorgsamen Überprüfung der Rüstung und der Feststellung, dass sie noch immer in Bestzustand war, abgesehen von ein paar Kratzern hier und da, legte Galen sich selbige an. Lediglich den Helm ließ er zunächst außen vor. Der Lieteunant prüfte Sitz und Bewegungsfreiheit und setzte sich dann auf seine Koje, den Helm in der Hand haltend und ihn nachdenklich betrachtend.
    „Tja... jetzt bist du auf der Midway... und hast offensichtlich nichts zu tun...“, murmelte er seinen Helm an, der natürlich keine Antwort gab, „...zumindest nicht, bis wir am Ziel sind. Schon komisch.“
    Galen legte den Helm beiseite und suchte nach seinem PDA im Spind. Er rief sich die Crewliste auf den Bildschirm, vor allem die Marines und alle anderen Manschaftsmitglieder, die besonders mit Lieutenant Weber zu tun hätten. Immerhin musste er wissen, mit wem er es als dessen Adjutant zu tun hatte.

    09:30
    Geändert von Galen Kent (23.09.2011 um 14:04 Uhr)

  4. #264
    ME-FRPG only Avatar von Galen Kent
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    Einige der Daten blieben für ihn unter Verschluss. Zwar arbeitete die A.S.O.R mit dem Geheimdienst zusammen, doch waren sie mehr der Muskel der ganzen Organisation und hatten wenig Einsicht in die Dinge, in denen der Geheimdienst seine Finger hatte. Zudem schienen Galen andere Personen an Bord bereits Aufgaben zu erfüllen, die eher einem Agenten entsprachen.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die Crewliste. Es gab keine festen Squads, aber sicher würden doch Teams zur Landung zusammengestellt werden? In der breiten Masse vorzurücken war Aufgabe der simplen Infanterie und auch nur bei größren Bodenschlachten, nicht bei der Erkundung einer unbekannten Umgebung. Der junge Lieutenant hob eine Augenbraue. Vielleicht würde Weber ja auf die Idee kommen ihn nach einer sinnvollen Teamzusammenstellung zu fragen. Und das, wo er die meisten Leute gar nicht kannte…
    Er stützt seinen Kopf auf die Faust und grübelte über die kampfbereiten Soldaten an Bord nach.

    Der Alarm schlug plötzlich los und Galen hob den Kopf.
    „An die Crew der Midway, hier spricht der Captain! In wenigen Augenblicken springen wir durch das Massenportal und unsere eigentliche Mission beginnt. Aus Gründen der Sicherheit wird ein schiffsweiter Alarm ausgegeben. Begeben Sie sich bitte auf ihre Gefechtsstationen und geben Sie Ihr Bestes! Captain out.“, scholl es durch die Lautsprecher.
    Galen schaltete sein PDA aus, verstaute es im Spind, setzte seinen Helm auf und machte sich auf den Weg. Sollte er ins CIC zu Weber? Andererseits hatte er einen privaten Funkkanal zu dem sie die ganze Zeit Kontakt halten konnten. Also das Hangardeck. Dort waren die Waffen und von dort würde man sie auch „aussetzen“, wenn man es für nötig hielt.
    Im leichten Laufschritt lief er los.

    09:55

    ---> SSV Midway: Hangardeck/Lagerraum
    Geändert von Galen Kent (25.09.2011 um 12:39 Uhr)

  5. #265
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    --> Kantine, 9:42

    Cel kehrte längst wieder entspannt aus der Kantine zurück in ihr Quartier und sah sich noch einmal um. Es schien ihr seltsam das sich die letzten Tage so schnell gedreht hatten. Ein länger dauernder Einsatz auf einem Schiff, ohne dedizierten Auftrag war schon etwas besonderes, und sie wunderte sich immer noch wie es dazu gekommen war.
    Sie starrte durch den Raum und legte die Hände auf den Kopf. Etwas störte sie. Aber wie so häufig konnte sie es nicht gleich fassen. Ihr fehlten Informationen, nicht das sie sich nicht daran gewöhnt hätte, aber es war so häufig der Fall. Natürlich wer am Ende des Waffenarmes installiert war, hatte keinen Anspruch darauf zu wissen, oder tat es selten, wenn das Gehirn entschlossen hatte das in die Richtung geschossen werden sollte. In ihrem Fall war Kathleen das Gehirn und CC war schleierhaft warum diese Richtung, dieses mal. Sie seufzte.

    Hatte Kathleen einen Grund, das sie annahm, das für den Captain Gefahr bestand? Hatte sie Grund anzunehmen, dass sie wirklich einen Reaper finden würden und das auf dem Schiff noch der Feind war? Hatte sie einen Grund zu glauben das die Zwillinge auf diesem Schiff noch einen Vorteil bilden würden, schließlich wimmelte es bereits auf dem Schiff von Soldaten aus Spezialeinheiten oder mit besonderer Ausbildung.
    Oder.... Oder? Hatte Kathleen einen Grund die Zwillinge aus der Reichweite von allem anderen zu halten. Denn nirgendwo waren sie mehr aus der Greifreichweite als auf diesem Schiff, im Moment.

    Cel grunzte und griff sich den Waffenkoffer. Zeit ihre Sachen in den Spind zu bringen.

    ---> Hangar, 09:46

  6. #266
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Krankenstation

    Nur in Socken stand Barney vor seinem Spind und starrte geradewegs in sein Ebenbild, das ihm aus dem in der Innenseite der Tür angebrachten Spiegel entgegenstarrte. Die Wunde um sein Auge war relativ gut verheilt, von dem mittlerweile verschürften Schnitt abgesehen. Was der Texaner von den Blutungen noch so im Gedächtnis hatte, hätte er sich die Verwundung schlimmer vorgestellt. Langsam strich er über die Wunde und da war es wieder, dieses seltsame, metallische Gefühl, obwohl er sehen konnte, wie er seine Haut berührte – oder das, was die Wunde davon übrig gelassen hatte. Mit gerunzelter Stirn zog Barney seinen Kopf wieder zurück und betrachtete den Verband um seine Rippen etwas genauer. Das Blut, was er gespuckt hatte, war zum Glück nicht von einer inneren Blutung gekommen, sondern davon, dass sich Barney in der Hektik des Gefechts auf die Backe gebissen hatte. Er machte das öfter, doch dieses Mal wohl etwas zu kräftig. Der Betäubungsschuss hatte ihm dann eine Rippe angeknackst und ein stumpfes Trauma verursacht, was jedoch dank der Rüstung keine schwere Verletzung war und von den Ärzten der Midway schnell und gründlich genug behandelt werden konnte. Nichts, was ihn im Notfall einsatzunfähig machen könnte, aber da sie hatten, was sie wollten und nun vermutlich wieder zur Citadel aufbrechen würden, würde man Barney wohl an Board lassen, quasi als Patienten – wie wohl auch den Rest des Landungsteams.

    Alles Gedanken, die Barney nicht im geringsten interessierten. Er hatte die Spindtür wütend ins Schloss gedroschen und war in die Hose, die er sich bereits aufs Bett geschmissen hatte, gestiegen, wobei er leichte Schwierigkeiten hatte und deswegen kurz auf einem Bein durch die Kajüte hüpfen musste.
    „Gottverdammte Scheiße!“, fluchte er dabei lauthals, ehe er endlich ganz in die Hose geschlüpft war und er sich ein Einsatzshirt der Allianz überstreifen konnte.
    „Was für ein Abfuck!“
    Die Tür, die er Augenblicke zuvor noch rabiat ins Schloss geschmissen hatte, riss er jetzt wieder auf, um sich seine Stiefel herauszuholen, schmiss die schwarzen Lederschuhe schließlich, nachdem er sie gefunden hatte, blind hinter sich gegen die Wand, und prügelte die Tür auf ein neues ins Schloss. Sein Blick blieb an Cels Bett hängen und wie sie es sich etwas heimisch gemacht hatte, mit all ihren Büchern, der Geth-Lampe und dem anderen Gedöns.
    „Andenken“, korrigierte Barney sich selbst leise und nahm langsam an dem Pokertisch Platz, der noch immer in der Mitte der Kajüte stand, um von dort seien Stiefel aufzulesen. Obwohl er es nicht wollte und sich nur auf seine Stiefel konzentrieren wollte, so kam er nicht umhin, immer wieder kurze Blicke zu Cels Lager zu werfen. Als ob sie darin liegen würde und schlafen. Er realisierte erneut, dass er diesen Anblick nie wieder sehen würde und ein Stechen in seiner Bauchgegend ließ ihn aufzucken. Der Texaner seufzte tief und lehnte sich etwas zurück, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und verharrte einige Momente in dieser Position. Er hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Wie sollte er es Vater sagen? Würde er ihm überhaupt je wieder in die Augen sehen können? Barney konnte an nichts anderes mehr denken, als an die Gesichter seiner Eltern, wenn sie von dem Verlust hören würden. Wie er seinen Vater kannte, wäre vermutlich mit Cel auch Barney für ihn gestorben.
    Der Texaner sah auf und zwang sich dazu, auf andere Gedanken zu kommen. Er durfte jetzt nicht einknicken oder Schwäche zeigen. Komm schon, Großer, reiß dich zusammen! Grundsätze der Menschenführung: Führen durch Vorbild. Verliert der Vorgesetzte die Nerven, tut das auch die Gruppe. Mit einem tiefen Seufzen atmete Barney wieder aus und blickte über seine Schulter. Im Türrahmen stand Morales, in Sportanzug und mit Krücken, beobachtete Barney stumm und rührte sich keinen Zentimeter. Der Texaner hatte keine Ahnung, wie lange sie dort gestanden hatte und ob sie seinen Kontrollverlust gesehen hatte, aber jetzt war es ihm auch scheiß egal. Er stand auf, stellte einen seiner Füße mit dem ungeschnürten Stiefel auf der Kiste ab, auf der er noch gesessen hatte, um die Schnürsenkel mit kräftigen und energischen Bewegungen zu binden.
    „Was wollen Sie, Morales?“, fragte er, wobei es ihm nicht gelang, seine Gereiztheit zu verbergen, „mir geht es gut. Ich brauche keinen Babysitter, Aufpasser, keine tröstende Schulter oder sonst einen Scheiß. Hauen Sie wieder ab auf die Krankenstation.“
    „Sie haben gerade Ihre Schwester im Hangar aufgenommen, Chief.“
    Barney stieß die Kiste mit seinem Fuß davon, sodass sie laut polternd durch die gesamte Kajüte flog und letzten Endes neben seinem Spind liegen blieb. Der Texaner baute sich zu seiner vollen Größe auf und funkelte Morales böse an, als er den noch immer offenen Gürtel seiner Hose schloss.
    „Sehe ich aus, als ob ich gerade in der Laune wäre, den Leichnam meiner Schwester zu sehen? Für diese ganze Scheiße haben wir Erkennungsmarken!“
    Er klopfte dabei auf seine Brust, wo die Metallplatte hing und spürte dabei den Druck eines weiteren Gegenstands, den er schon so lange mit sich an der Metallkette herumtrug, dass das Gefühl für ihn schon beinahe zur Gewohnheit geworden war. Es war sein letztes Andenken an seine Schwester. Sein letztes, richtiges Andenken.
    „Chief, sie lebt.“
    „Wiederholen Sie.“
    „Ihre Schwester lebt, Sir.“
    Barneys Atmung war noch schwer von seinem Ausbruch und erst nachdem sich sein Brustkorb zwei- drei-, viermal gehoben und wieder gesenkt hatte, brachte er das einzige raus, was ihm dazu einfiel: „wo?“
    „Sie ist noch in der Dekon, soweit ich weiß. Unten im-“
    „Bringen Sie mich einfach hin“, fiel ihr Barney ins Wort, stürmte an ihr vorbei hinaus auf den Gang und hätte dabei fast noch einen anderen Corporal umgerannt, als ihm nach einigen Metern auffiel, dass Morales mit ihren Krücken deutlich langsamer war, als er. Barney drehte sich um und sah ihr ungeduldig dabei zu, wie sie zu ihm aufholte.
    „Sagen Sie es mir einfach“, seufzte er resigniert.
    „Sie müssen über die Messe runter zum Hangar, hinten im-“
    „Okay“, knurrte Barney, ehe die Wegbeschreibung Morales‘ noch länger wurde und hob die junge Frau ganz einfach so an wie ein Bräutigam seine Braut über die Türschwelle tragen würde, um mit ihr in den Armen den Gang hinunter zu laufen.
    „Wohin?“, fragte er energisch und Morales blickte ihm etwas verdutzt in die Augen, fing sich dann jedoch wieder und wies ihn an, eine Abzweigung nach rechts zu nehmen. Aus Gewohnheit nahm Barney die nächste Abbiegung zum großen Aufzug, worauf sich jedoch Morales in seinen Armen meldete.
    „Nein, zurück. Zurück, zurück!“, rief sie, wurde dabei immer lauter, bis Barney umdrehte und mindestens ebenso lautstark fragte, wieso.
    „Die Techs brauchen das Ding für irgendwas“, antwortete sie knapp, „wir müssen über die Treppe runter! Links, links!“
    „Ist ja schon gut!“
    Die Stimmen der beiden schaukelten sich beinahe zu einem Schreien herauf, was dem Duo noch mehr komische Blicke einbrachte, als das ohnehin schon der Fall war – schließlich trug Barney gerade einen seiner Untergebenen als behelfsmäßiges Navi, wenn man so wollte, durch die Gegend – viele waren sich nicht sicher, ob das komischer anzusehen war oder sein wutentbranntes Ausbüchsen aus der Krankenstation, lediglich in Boxershort bekleidetet. Genau diese mussten jedoch spätestens jetzt wissen, warum die Midway ein… besonderes Schiff war.

    Mit Morales noch immer auf den Armen kam Barney schließlich über eine Treppe (es war mehr eine Feuerleiter und ein so enger Gang, dass er aufpassen musste, mit den Füßen der Latina nirgendwo anzuecken) hinunter in den Hangar. Genauer gesagt in einen Teil, der zum Großteil durch große, weiße Folien vom Rest der Halle abgetrennt war. Um ihn herum schwirrten eine Handvoll Techniker, die mit allerhand monströsem Gerät herumhantierten und Leitungen verlegten. Barney kümmerte sich jedoch nicht um sie, sondern hatte einzig und allein Augen für den Glaskubus, der sich hinter der großen Folie befand. In ihm saß Cel auf einer spartanischen Metallbank – zwar mit dem Rücken zu ihm, doch diesen Haarschopf und ihr Maori-Tattoo, das Mutter so oft in den Wahnsinn getrieben hatte und das sich Cel, dessen war sich Barney sicher, sicherlich auch aus Trotz hatte stechen lassen, hätte der Texaner überall erkannt. Langsam setzte er Morales ab, den Blick dabei stets auf seine Schwester gerichtet, und wollte – als sich die Latina mit ihren Krücken wieder selbst stützen konnte – zu ihr gehen, als einer der Techniker ihn zurückhielt.
    „Sir, wir können Sie-“
    „Das ist meine Schwester, Punk“, fuhr er den Mann an, der mindestens um zwei Köpfe kleiner war als er und unter Barneys knirschenden Zähnen mindestens noch einen Kopf kleiner wurde, „also lass mich da rein!“
    „Sie brauchen eine Stufe-2-Maske und müssen über diese Schleuse dort“, murmelte der Techniker und deutete auf einen Eingang in der eine kleine Gasdusche eingebaut war, um Personen trocken zu dekontaminieren. Barney funkelte den Techniker noch einmal an, rempelte ihn unsanft an, als er an ihm vorbei zu der Schleuse ging und irgendeinem Typen, der gerade an ihm vorbeigeisterte, kurzerhand dessen Maske aus der Hand riss, um sie selbst aufzusetzen. Es war schon lange her gewesen, dass er das letzte Mal eine solche Maske mit externem Filter aufgehabt hatte, doch die typischen Eindrücke und Veränderungen, die eine solche Maske mit sich brachte, hatte Barney nie vergessen: der leichte Widerstand beim Einatmen, das verengte Blickfeld, das Gefühl von Bartstoppeln auf dem weichen Gummimaterial, die Dumpfheit seiner Stimme. Nachdem er die Dekon-Dusche über sich hatte ergehen lassen, dabei sogar einen leichten Buckel machen musste, um nirgendwo mit dem Kopf anzuecken, betrat der Texaner zögerlich das Zelt. Cel saß noch immer unverändert da, mit dem Rücken zu ihm und dem Blick anscheinend auf irgendeinen Punkt vor sich fixiert.
    Der hünenhafte Texaner trat an die Scheibe ihres Kubus heran und blickte an seiner Schwester herab. Sie war nicht schwer verletzt, zumindest sah es danach aus, aber die Hämatome und Schürfwunden machten Barney dennoch mehr Sorgen, als er sich eigentlich machen wollte. Die Tatsache, dass sie einfach so dasaß, hätte ihn beruhigen müssen, aber irgendwie wurde er nur noch aufgewühlter. Am liebsten hätte er die Glasscheibe eingeschlagen und sie da rausgeholt. Der Anblick kam ihm vor, als wäre sie ein Versuchstier irgendeiner Klinik.
    „Du lebst“, brummte Barney und beobachtete von oben, wie sich der Haarschopf bewegte, ihn anzusehen, „ich dachte, du wärst tot.“

    ---> Hangar, hinterer Teil

  7. #267
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Sie konnte sich nicht erinnern wo sie war und warum sie war. Cel wusste nur das es sie unheimlich amüsierte. Debil grinsend starrte sie auf ihre Füße und spürte wie ihr jemand eine Sonde über der Niere am Rücken in den Rumpf steckte. Sollte sie nicht liegen?
    "Ooooch. Pieks." brummelte sie vor sich hin und spürte eine warme Zufriedenheit von ihrer Niere ausgehend. Eine männliche Stimme über ihrem Ohr, fast als würde sie ihr etwas zu flüstern, brüllte - warum brüllte er wenn er doch ihr zuflüsterte? - "Okay, der Nierenriss ist geschlossen. Wie steht's um die Milz?"
    Eine Frau tauchte vor ihr auf und hob ihren Kopf. Von irgendwo hörte sie eine Stimme. "Ist versorgt."

    "Gut. Dann kümmern wir uns jetzt um diese Verletzungen am Arm." sagte der Mann und jemand griff Cel's Arm. Jetzt erst wurde ihr klar das sie auf der Seite lag wie ein Baby in der Fötushaltung. "Huiii." brummelte sie zufrieden und lachte. Sie wollte die Hände in die Luft reissen, sowie es sich gehörte in einer Achterbahn. Aber ihre Arme reagierten nicht.
    "Warum ist sie noch bei Bewusstsein?" knurrte jemand über ihr. "Böser Hund." plapperte sie zurück.
    "Scheinbar reagierte sie nicht so gut auf das Betäubungsmittel..." stellte jemand in den Raum. Scheinbar eine Vermutung.
    "Was sagte die Akte dazu?" hörte sie von irgendwoher.
    "Fragt mich doch einfach." sagte sie freundlich. Aber keine schien ihr zu zuhören.
    "Nichts. Wir haben die zensierte bekommen."
    "WAS?"

    "Fragt mich doch einfach.." bot sie noch mal an.
    "Warum schwärzt man die Krankenakte?"
    "Vielleicht weil man von den Verletzungen auf Einsätze schließen kann?"
    "Ich wüsste schon..." sagte Cel wieder, aber sie wurde ignoriert. "PFFF! Dann nicht..." grummelte sie und versuchte den Kopf zu bewegen. Dann wurde wieder alles schwarz.

    Jetzt saß sie. Ganz sicher. Sie konnte ihre Füße sehen wie sie über die Behandlungstrage, -tisch. Ach ihr fiel das Wort nicht ein. Jemand fummelte an ihrem Arm und jemand anderes an ihrem Rücken wieder. "Huuuuuu." sagte sie.
    "Chief?" fragte jemand und ein Arzt oder eine Krankenschwester schob sich in ihr Sichtfeld. "Können Sie mich hören?"
    "Ich hab so was von Hunger."
    "Chief?"

    "Ich sagte ich hab Hunger." sagte sie wieder.
    "Okay - ich nehme an Sie können mich verstehen." sagte es vor ihr. "Aber ihre Sprachfähigkeiten sind noch eingeschränkt - von den Vergiftungen und den Gegenmitteln. Aber keine Sorge. Das bekommen wir hin."

    "BRLBHLasdasdfkaöjkljdafösio." Cel stutzte. Was? Was redete das Ding vor ihr. Oh. Moment. Das war ja aus ihrem Mund gekommen. 'Dreck.' Sie hörte eine andere tiefe Stimme. Brummend. Nicht das sie die Worte wirklich hätte zu ordnen können. Sie hob ihren Kopf und starrte durch die Fensterscheibe. Die breiten Schultern kannte sie. Sie grinste und dann sackte ihr Kopf zurück auf ihren Brustkorb.
    "Chief?" Sie grunzte.
    "Okay." sprach die Stimme weiter die sich die ganze Zeit mit ihr unterhalten hatte. "Wir legen sie wieder hin."

  8. #268
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- SSV Midway – Kantine

    „Straight!“
    „Shiiit, noch einer…“
    „Uuuuund runter mit dem guten Tröpfchen!“



    Als Barney die Augen öffnete, fühlte er sich, als ob eine ganze Horde wilder Kroganer über ihn hinweggetrampelt war und anschließend ein riesiger Dreschlund ihn aufgefressen und wieder ausgekotzt hätte. Sein Schädel brummte, die Kehle war staubtrocken, sein Rücken schmerzte und ein ungutes Grummeln durchfuhr seinen Magen. Langsam öffnete er blinzelnd seine Augen und versuchte zu schlucken, was nur darin resultierte, dass er seine festgetrocknete Zunge von seinem Gaumen ziehen musste. Nur schwerfällig schaffte er es, sich aus seinem Bett, das ihm ohnehin schon zu klein war, herauszuschälen. Er fühlte sich miserabel.

    Ähnlich wie er sich fühlte, sah auch die Bude aus, die nur von einer spärlichen Funzel erleuchtet wurde: auf der Konföderiertenflagge, die den Tisch bedeckte, waren unzählige Pokerkarten und Chips verteilt, teilweise vollgesifft mit Rum und anderem Zeug, was ähnlich braune Flecken hinterlassen hatte, und auf dem Boden waren Brösel die einzigen Überreste einer XXL-Partypackung Tortillas, die zusammengeknüllt in der Ecke lag. Die zwei leeren Rumflaschen auf dem Tisch bedeuteten, dass wohl Armbruster und Elle auch noch dazugestoßen waren. Barney schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung, was gestern noch passiert war. Nur spärlich flackerten Erinnerungsfetzen vor seinem inneren Auge auf. Wie er dumme Sprüche klopfend mit Morales von der Kantine zu ihrer Unterkunft getorkelt waren, er dabei noch andere Crewmitglieder für ein Spielchen begeistern wollte, jedoch kaum Erfolg hatte und das war es auch schon wieder. Das nächste, was er wusste, war wie er am Tisch saß und die Tortillapackung aufriss, dabei den halben Inhalt über dem Tisch verteilte und mit den anderen Trinkspielchen spielte.
    Ein Stöhnen ließ ihn verwirrt zur Seite blicken. In seiner Koje räkelte sich etwas und bei genauerem Hinsehen – seine Augen hatten sich noch nicht ganz an die Vorherrschende Dunkelheit im Raum gewohnt – erkannte er das Etwas als Private Dolly, die noch tief und fest schlief.
    „Ach du meine Fresse“, keuchte Barney, als es ihm dämmerte und sich ein erneutes Paket lückenhafter Erinnerungen zurückmeldete, woraufhin der Chief ruckartig zu Morales Bett sah, „fuck!“
    Er wusste nicht mehr wie, aber irgendwie war er mit dem Private in der Kiste gelandet. Seine Erinnerungen an den Sex waren… verschwommen, es fühlte sich an, als ob er sich an einen Fiebertraum zurückerinnern musste und dabei nur zuschauen konnte... es war komisch. Viel schlimmer war jedoch für ihn eher das Bild, was ihm wohl am markantesten im Gedächtnis blieb: Morales, die neben dem Pokertisch stand, die Hände in die Hüfte gestemmt und ihm irgendetwas sagte, während er auf dem Private lag... Barney hatte keine Ahnung mehr, was sie gesagt hatte, er wusste nur, dass er irgendetwas gebrummt hatte und das beendete seine Erinnerung auch schon wieder. Vorsichtig darauf bedacht, niemanden zu wecken, sah Barney sich die Latina in ihrem Bett gegenüber etwas genauer an. Sie lag mit zerwühltem, zerzaustem Haar im Bett und schlief tief und fest. Sie schnarchte sogar ein klein wenig und so wie sie ihren Mund geöffnet hatte, sabberte sie auch bestimmt etwas. Sie sah auch ganz danach aus, eine sehr wilde Nacht durchlebt zu haben… Barney grübelte. Hatte sie mitgemacht in seiner Koje? Er hatte keine Ahnung, aber ihm trat der kalte Angstschweiß auf die Stirn. So oder so… da hatte er ja mal richtig Mist gebaut.

    Mit diesem unguten Gefühl in der Magengegend schlüpfte Barney in seine Badelatschen und schlich in den Waschraum, welcher sich fast gegenüber von Barneys und Morales‘ Quartier befand. Es war eine der Ruhephasen an Bord des Schiffes, da man anscheinend gerade mitten auf dem Weg zurück zur Citadel war oder wohin auch immer die Reise jetzt genau ging, also war auf den Gängen niemand zu sehen. Bis auf das wichtigste Funktionspersonal nutzte der Rest die paar Stunden, um sich etwas auszuruhen. Die meisten jedenfalls, korrigierte sich Barney in Gedanken selbst und warf noch einen letzten Blick zu seiner Kajütentür, ehe er im Waschraum verschwand.
    Als er eine der Kabinen für die Toiletten betrat und von einem nassen, schmatzendem Geräusch begrüßt wurde, brauchte Barney gar nicht nach unten zu sehen, um zu wissen, was los war. Innerlich tobend schloss er die Augen, versuchte sich selbst zu beruhigen, ehe er tief ausatmete und seinen Blick senkte. Jemand hatte sich gestern wohl das Essen noch einmal durch den Kopf gehen lassen müssen und dieser jemand hatte wohl eine Menge Zwiebeln vorher gegessen, zumindest sahen die Verdauungsüberreste danach aus, die nicht nur die Klobrille, sondern auch die Fließen am Boden bedeckten. Barney machte stöhnend auf dem Absatz kehrt und kramte das Putzzeug aus einem bereitgestellten Schrank hervor. Auch jetzt erinnerte er sich nur bruchstückhaft daran, wie er durch die Tür der Kabine gestolpert war und in einem einzigen, aber heftigen Stoß diesen Schwall von Erbrochenem in der Schüssel zu versenken versucht hatte. Wie zum Teufel hatten sie es gestern geschafft, nicht Besuch vom Wachoffizier zu kriegen? Barney wusste auch dann noch keine Antwort darauf, als er mit dem Schrubben fertig war und sich die Zähne geputzt hatte. Sie mussten wohl einfach nur verdammtes Glück gehabt haben.

    Als er mit halbgeschlossenen Augen wieder zurück in die Kajüte geschlurft kam, sah er, dass der Private sich bereits verzogen hatte. Gut so, dachte er erleichtert und nahm auf seinem Bett Platz. Bleibt noch einer… er blickte zu Morales und faltete die Hände vor seinem Mund.
    „Ei ei ei“, murmelte er leise, nachdem sich der anfängliche Schock aus den Gliedern wieder verzogen hatte, „das lassen wir in Zukunft sein…“
    Krampfhaft versuchte er sich daran zu erinnern, was gestern noch so vorgefallen war, aber es wollte ihm einfach nicht kommen. Vermutlich würde es etwas dauern und wenn ihn die andere dann auf seine Eskapaden ansprechen würden, dann würden die Erinnerungen schon wieder kommen, dessen war er sich sicher – oder zumindest hoffte er das. Nach ein paar Minuten, die er einfach nur dasaß und von seinem Bett aus Morales anstarrte, erhob er sich wieder leise und zog sich schnell einen Sportanzug der Marines an (von welchem er bisher zu seiner Boxershort nur das T-Shirt getragen hatte), um sich dann wieder hinaus auf den Gang zu verziehen. Noch immer war niemand zu sehen und Barney schloss die Jacke seines Sportanzuges bis zum Kragen. Egal, wie groß man in dieser Armee war, es gab keinen Soldaten, dem diese Jacke passte. Sie war entweder zu kurz oder, wie in Barneys Fall, zu groß, sodass man aussah, als hätte man sich einen Kartoffelsack angezogen.
    So mit sich selbst beschäftigt verschwand Barney dort, wo diese durchzechte Nacht angefangen hatte: in der Kantine. Er brauchte dringend Kaffee…

    ---> SSV Midway – Kantine

  9. #269
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    <-- SSV-Midway: Kantine

    Juana schreckte aus dem Schlaf, als sich die Kabinentür zum viertenmal, begleitet von einem geräuschvollen hydraulischen Zischen und Armeestiefeln auf Stahlplatten, öffnete und wieder schloss. Ihr Kopf fühlte sich ein paar Nummern zu groß und viel zu schwer an, während sie einen höllischen Durst hatte, der ihr in der Kehle brannte. Sie legte die Wange zurück auf das Kopfkissen, um sich einen Moment von dem Schreck zu erhohlen und legte sich zielgenau auf die Stelle, die sie im Schlaf nassgesabbert, zumindest hoffte, sie dass es nur etwas Spucke war. Angeekelt drehte sie das Kissen auf die andere Seite und sich selbst auf den Rücken. Nie. Wieder. Alkohol! Dachte sie laut in Gedanken und wusste im selben Moment dass es vollkommen sinnlos war sich selbst dieses Versprechen zu geben. Bei der nächsten Gelegenheit würde sie sich vermutlich wieder alle Mühe geben sich selbst unter den Tisch zu saufen. Sie blickte zur Seite und stellte fest in welchem Zustand ihre Stube war überall lagen Tortillas, Pokerkarten, Spielchips, Kleidungsstücke und leere Flaschen herum. Überrascht stellte Juana dabei auch fest, dass sie in ihrer eigenen Koje lag und überlegte ob sie mit ihrem kaputten Bein selbst reingeklettert war oder sie jemand reingelegt hatte.
    Sie drehte den Kopf wieder und starrte die graue Decke direkt über ihr an um den Abend im Kopf nochmal Revue passieren zu lassen. Sie erinnerte sich wie sie sich alle irgendwie in dieser Kabine eingefunden hatten und angefangen hatten Poker zu spielen und dabei Unmengen an Alkohol zu vernichten. Die Latina erinnerte sich an zwei Flaschen Rum, eine Flasche Tequila und noch eine Flasche mit irgendwas asarischen die Dolly angeschleppt hatte. Juana schob die üblen Kopfschmerzen auf den drittklassigen Tequila, der von ihr kam. Sie erinnerte sich, wie sie sich beim Pokern ziemlich blöd angestellt hatte und ihre Chips schneller verloren als sie ihr Magazin leeren konnte. Irgendwann während des Abends hätte sie sich beinahe nochmal mit Robert geprügelt. Sie wusste gar nichtmal mehr worum es ging, aber allein wenn sie an ihn dachte spührte sie das Verlangen ihn zu Suchen und die Fresse zu polieren. Sie erinnerte sich noch daran, dass irgendjemand, als sie halb durch den Tequila durch waren, Strippoker vorgeschlagen hatte. Das war dann der Moment gewesen in dem sich der Pilot verabschiedet hatte. Das nächste woran sie sich erinnerte war, dass sie als erste Nackt am Tisch saß. Juana wurde den Verdacht nicht los, dass das auch damit zusammenhing, dass sie lediglich ihren Trainingszweiteiler zum setzen hatte. Alles danach war Verschwommen. In ihrem Kopf hingen Bilder von Barney wie er recht freudlosen Sex mit Private Dolly gehabt hatte und ie meinte sich grob Erinnern zu können irgendwann davor mit dem Private herumgemacht zu haben oder hatte sie mit dem alten Gehemindienstoffizier Elle geschlafen? Nein! entschied Juana als ihr beim Gedanken daran die Galle hochkam. Wahrscheinlicher war, dass Sie ihn umgebracht hatte und seine Leiche in einem der Spinde steckte, das wäre zumindest eine Ausrede für den unsäglichen Muff der im Zimmer hing. Ich muss hier raus und ich brauch was zu trinken.

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    Ein weiteres Mal wollte der alternde Geheimagent auf die Uhr schauen und bemerkte alsbald, dass sie noch immer fehlte. Es war so ungewohnt, sie nicht an ihren angestammten Platz wieder zu finden. Robert wischte sich durchs Gesicht. Der Abend war doch wesentlich fröhlicher geworden, um nicht zu sagen sogar feuchtfröhlich. Woher die Leute alle diesen Alkohol hatten, war dem Agenten schleierhaft. Robert genoss den Abend aber und als dann noch das Strippoker auf Wunsch von Dolly begann, war der Abend gerettet. Juana war sehr schnell ihrer Habseligkeiten entledigt. Robert aber immer noch der Gentleman, der er war. Er half ihr mit seinem Jackett aus und entgegen ihrer vorangegangenen Abneigung gegenüber seiner Persönlichkeit nahm sie das Mitgift gerne an. Der Abend schritt voran. Morals hatte es sich längst auf seinem Schoß bequem gemacht. Ihr Stuhl gab nach einer kleineren Keilerei zwischen Robert und Barney nach, sodass er zuletzt unter einem der Betten lag. Robert wusste nicht mehr worum es ging. Es war bestimmt nicht all zu wichtig gewesen. Doch als Dolly Barney immer mehr um den Hals fiel, legte Robert die eingeschlafene Juana schlussendlich ins Bett.
    Die Tür schloss sich wieder und Weber schnarchte noch immer. Ein kurzer Blick auf den Decoder und Robert hatte die Gewissheit, dass es noch zwanzig Minuten in Anspruch nehmen würde, ehe er das Omnitool der Schande des Geheimdienstes geknackt hatte. So ging Robert wieder hinaus und geradewegs in die Nasszelle des Schiffs. Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass seine Leber doch Standhafter war, als die so manch anderen Crewmitgliedes. Dennoch wirkte er nicht mehr ganz frisch. Er spritze sich etwas Wasser ins Gesicht, packte seine Pflegemittel aus und wusch sich erst einmal ordentlich. Glücklicherweise war er diese Tage gewohnt. Es war nichts wirklich herausforderndes mehr, doch der Alkohol verlangte dennoch seinen Tribut. Er hatte die Schüssel kaum erreicht, da kam es ihm auch schon wieder hoch. Jemanden zu betrügen, ihm vorzugaukeln, man sei sein bester Freund, nur um ihn des nachts um all seine Habseligkeiten zu erleichtern, war kein anstrengender Job mehr für einen erfahrenen Agenten. Schon gar nicht für einen Echo Alpha und erst recht nicht für einen Robert Elle. Doch Alkohol war noch immer eines der Mittel, das jede Operation komplizierte.
    Robert wischte sich die Überreste des Abends aus seinem Gesicht. Es widerlich bitterer Geschmack. Wieder ein Blick in den Spiegel und er erschrak. Sein Vater. Er starrte ihm direkt in die Augen. Schnell schloss er die Augen, atmete tief durch.
    „Sie werden dafür zahlen.“, huschte es durch das Gerippe der Midway und Robert versuchte das Geräusch zu verfolgen. Seine Atemfrequenz hatte sich erhöht, doch nirgends war auch nur ein Hinweis auf die Stimme. Er drehte sich um, wieder und wieder. Dann holte ihn ein Piepen wieder ins Hier und Jetzt. Sein Omnitool sagte ihm, dass Webers geknackt wurde.
    „Zeit für Antworten.“, nuschelte er und machte sich auf zurück in seine Kabine. Was folgte war minutiöse Kleinarbeit. Doch keine Information deutete darauf hin, dass er verarscht wurde. Robert suchte weiter. Anscheinend, wurde er erst in letzter Minute auf die Besatzungsliste gesetzt. Die Leute wussten bei seinem Erscheinen noch gar nicht, dass er mit von der Partie war. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er wusste was zu tun war.

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