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  1. #251
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Das Schiff hatte bereits abgelegt, als Robert es endlich bemerkte. Ihm gefiel die Ruhe des Schiffes nicht. Ihm fehlte das sanfte Vibrieren des Rumpfes und der dumpfe Sound der Antriebe. Ich steh mehr auf Oldtimer. Eine Feststellung, die ihn unbewusst zum schmunzeln brachte.
    Er stand auf und ging zum Holoschirm, der die Außenansicht zeigte. Das rege treiben im All erinnerte Robert an die Erde. Bei soviel Schrott im All muss man höllisch aufpassen. Sein Respekt gebührte den Piloten des Schiffes. Ein Hauch zu weit rechts oder links könnte das vorzeitige Ende der Reise bedeuten. Doch wie erwartet, wurde das Schiff, ohne Probleme, aus der Citadel bewegt.
    Zitat Zitat von Intercom
    „Hier spricht der Captain! Um null acht fünfzig findet die Einsatzbesprechung im Hangar statt. Alle, die nicht zum Betrieb der Fregatte an ihren Posten bleiben müssen, haben zu erscheinen. Captain out.“
    Das Massen-Portal kam in Sichtweite. Das bedeutete, dass sie schon verdammt nah dran waren, da der Serpent-Nebel, in dem sich die Citadel befand, schon recht dicht war. Hm. Noch eine gute halbe Stunde. Bin gespannt, wo's hingeht.
    Seine Sachen waren bereits verstaut, was bei seinen Unmengen an Kleidung und Ausrüstung auch nicht ewig dauerte, also machte sich Robert vorab schon mal auf den Weg in den Hangar.
    Als sich die Aufzugtür zum Hangar öffnete, waren schon einige Techniker dabei Ordnung und Platz für die nahende Einsatzbesprechung zu schaffen. Es war ein vergleichsweise großes Deck. Wahrscheinlich wirkte es durch fehlende Wände einfach nur größer. Immerhin war soviel Platz vorhanden, dass man locker ein Transport-Shuttle und einen Jäger hätte unterbringen konnte. Letzteres fehlte allerdings. Hm, die Vorbereitungszeit war wohl doch zu kurz.
    Robert schaute sich um und sprach einen der Techniker an. Der Techniker, ungefähr des selben Alters wie er, ließ sich in seiner Arbeit nicht beirren und räumte weiter auf, bis er nach einer gefühlten Ewigkeit antwortete:
    „Ja, Sir?“
    „Wo soll ich mit anpacken?“, wollte Robert wissen. Bis zum Meeting konnte er sich ja noch nützlich machen.

    ---> Die SSV Midway : Hangardeck / Lagerraum
    Geändert von Robert Elle (23.04.2011 um 18:35 Uhr)

  2. #252
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    <-------- SSV Midway: Cockpitreihe


    SSV Midway; Die Mannschaftsquartiere

    8:20

    Auf dem Weg zu seinem neuen Quartier begegnete John einigen vertrauten Gesichtern, aber auch einigen die zum ersten Mal an Bord der Midway waren. Der XO fand es erstaunlich wie sich seine Beförderung und sein neuer Rang auf die Art auswirkte mit der man ihm begegnete. Bisher war er auf Militärschiffen meist als Berater tätig gewesen, sowohl während seiner Zeit als Ausbilder für Biotiker und Squadtaktigen, oder er war selbst Teil der Sicherheitstruppe gewesen. Doch einen XO sahen die Crewmitglieder mit anderen Augen und sie erwarteten sich auch etwas anderes von ihm. John beschloss sich große Mühe zu geben um diese Rolle so schnell wie möglich zu erlernen. Eigentlich ist es ja auch wieder nur eine andere Verkleidung... Und wenn du es hingekriegt hasst einen alienhassenden Terroristen zu spielen solltest du das auch schaffen...

    Als John sein Quartier betrat stellte er fest, dass sein Mitbewohner zwar nicht anwesend war sich aber anscheinend schon eingerichtet hatte. Der Mundwinkel des Agenten zuckte kurz als er Elles Jacke und sein Barett sorgfältig auf dem unteren Bett platziert sah. Als wollte er sein Revier markieren... und anscheinend lässt er einen stolzen Teil seiner Gehälter beim Schneider... ging es John durch den Kopf als er die Designeranzüge in dem 'zufällig' offen gelassenen Spind entdeckte. Hat wohl ein empfindliches Ego... naja mir wäre auch langweilig geworden wenn ich nach Dr. Álvarez einen 'normalen' Zimmergenossen bekommen hätte. dachte der XO, während er sich daran machte seine Sachen auszupacken und in dem noch freien Spind zu verstauen. Nachdem er sich eingerichtet hatte entschied John sich dazu auch noch einmal nach seiner anderen Ausrüstung zu sehen die soweit er wusste in einer Kiste auf dem Hangardeck untergebracht war. Also verließ der Agent sein Quartier wieder und machte sich auf den Weg in den Hangar.

    ----------->Die SSV Midway : Hangardeck / Lagerraum

    8:26

  3. #253
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    <----- SSV Midway: Cockpitreihe

    Die Mannschaftsquartiere
    Quartier des Captains


    Lieutenant Weber teilte mit, dass er die Zeit bis zum Briefing nutzen wollte, um es sich in seinem Quartier einzurichten. Sarah warf noch einen Blick aus dem Cockpitfenster und nahm das Bild, das sich ihr bot, auf. Nebelschwaden zogen vorbei und leuchteten in verschiedenen Farben, zumeist rosa bis lachsfärbig, auf – je nachdem wie das Licht gerade gebrochen wurde. Manchmal beneidete sie den Job der Piloten, die sich jedes Wunder im Weltraum im Vorbeifliegen ansehen konnten. Allerdings war noch einiges an Arbeit zu erledigen, also ließ sie ihren Worten Taten folgen und ging in ihr Quartier. Sie aktivierte das Terminal und betrachtete die Dateien, die ihr der COB geschickt hatte. In erster Instanz interessierte sie, wie die Agenten des Geheimdiensts untergebracht waren. Elle und Weber waren ja bereits geklärt, blieben noch die beiden Gray-Zwillinge. Diese waren gemeinsam und mit Corporal Morales in einem Quartier. Sarah war dies durchaus recht.

    Nachdem das geklärt war, öffnete sie die Berichte über die Vorratsbestände. Die Fregatte war gut mit allen möglichen beladen. Den Nahrungsmitteln nach zu schließen, schien sich der Koch selbst darum gekümmert zu haben, ein wirklich vielfältiges Sortiment für die Fregatte zu bekommen. Sarahs schätzte diese Eigeninitiative und war auch schon gespannt, was er ihnen zu Mittag aufwarten würde. Aber auch bei der militärischen Ausrüstung waren sie gut aufgestellt, stellte sie fest, während sie durch die Listen scrollte.

    Sarah schaute kurz nach, wie viel Zeit ihr noch bis zum Briefing blieb und verfasste anschließend noch den ersten Logbucheintrag. Abflugzeit, Ziel der Reise, voraussichtliche Ankunftszeit und eine Zustandsbewertung des Raumschiffs, sofern es ihr schon möglich war. Doch die Analyse ließ noch viele Fragen offen und in einer geistigen ToDo-Liste fügte einen Punkt hinzu. Sie musste sich unbedingt noch die einzelnen Räumlichkeiten des Raumschiffs ansehen. Wäre dies kein Sondereinsatz, so hätte sie den Rundgang noch vor dem Abflug durchgeführt, doch hier erwartete sie, dass alles in Ordnung war und, was noch wichtiger war, es zählte auch jede Minute.

    Während der Captain den Logbucheintrag nochmals Korrektur las, kam die Durchsage von Lieutenant Chen, dass die Midway gleich den Sprung durch das Mass Relay vollführen würde. Sie zählte einen fünf Sekunden Countdown. Sarah wartete bis dieser vorbei war und machte sich dann auf den Weg in den Hangar, um das Briefing abzuhalten.

    SSV Midway: Hangardeck ----->

  4. #254
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Celeste beobachtete Juana, während Sie Ihre Sachen auspackte und verräumte. Es schien ihr sehr geschäftig und als wenn es eine Art der Kompension von überschüssiger Energie wäre. Aber sicher sagen konnte sie es nicht. Menschen in der Art lesen war keine ihrer Stärken, noch war es ihr Job. Aber sie verstand das Verhalten, und lächelte sanft. Die Mexikanerin war angenehm, angenehmer als das was das letztemal die Kabine mit ihr geteilt hatte.

    Eine Französin aus einem Vorort von Paris. Hätte die Forschfresserin Ihre Nase noch einen Milimeter weiter gehoben, vor Arroganz, hätte Sie sich das Genick gebrochen. Kombiniert mit Cel's Lockerheit, hatte es immer wieder 'Verstimmungen' gegeben. Juana, hatte da eher auf den ersten Blick die Qualität einer kleinen Schwester.
    Für CCs Geschmack erzählte Sie etwas zu schnell von Ihrer Familie und als Sie abbrach entstand das peinliche Schweigen, das kein Mensch mochte, aber auch nicht wusste wie er es am geschicktesten Überwund. Celeste sah zu ihren eigenen Füßen und kaute für einen Moment auf der Unterlippe. "Verstehe." sagte sie leise, was aber unter dem nächsten Satz von Juana schon unterging. Sie plapperte etwas von Haargummis. Cel schmunzelte und richtete sich auf, streckte sich und berühte, ohne Schwierigkeiten mit ihren Fingerspitzen die Decke des Raumes. "Das kenn ich allerdings. Wobei mir der Aufwand ständig neu besorgen zu müssen, es mir das Gesicht von Barney wert ist, wenn ich mir zwei Zöpfe mache." sie grinste wölfisch. "Ich glaube es macht Ihn wahnsinnig, wenn ich versuche Süß auszusehen.."

    Genug gestreckt knackte sie mit dem Hals, als sie den Kopf herum rollen ließ, während das Schiff sich in Bewegung setzte und das typische sanfte Vibrieren durch das Schiff fuhr. "Sieh an. Wir sind auf dem Weg." kommentierte sie und sah Juana dann wieder an. "Barney und ich sind noch auf der Erde gebohren. Er ist ein paar Minuten älter als ich - du kannst es abwarten bis er es mir das erstemal und die Nase reiben wird, wir haben uns gern mal etwas in den Haaren, ich hoffe wir gehen dir dann nicht zu sehr auf die Nerven, aber manchmal merkt man das wir Zwillinge sind. Unsere Eltern haben sich während Arbeiten am selben Projekt kennen gelernt. Mom war Wissenschaftlerin und Pa' beim Militär." erklärte sie und versuchte das Thema das Juana gerade verlassen hatte nicht mehr anzuschneide, wollte trotzdem was das Wissen angeht quitt sein.

    "Von wo bist du her versetzt worden?"

  5. #255
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Juana grinste zurück, als Cel ihr erzählte, dass es ihren Bruder wahnsinnig machte, wenn seine Schwester versuchte süß zu sein. Sie versuchte sich die große texanische Allianzsoldatin in einem hübschen Kleid und zwei mädchenhaften Zöpfen vorzustellen. Es funktionierte und verbreiterte nur ihr Grinsen. Cel war zweifellos eine hübsche und sogar besondere Frau. Blonde Haare und grüne Augen, vor allem so grüne, waren in den letzten Jahrhunderten immer seltener geworden und nicht selten das Resultat frühzeitiger genetischer Modifikationen. Dennoch, die Allianz-Soldatin war einfach viel zu groß und kräftig, als dass sie für eigentlich alle Betrachter als 'süß' gelten konnte.
    Aber unter Soldaten nach süßen Prinzessinnen zu suchen war sowieso ein hoffnungsloses unterfangen.
    Als Cel anfing von ihrer Familie zu erzählen verkrampfte sich Juana innerlich ein wenig. sie wollte nicht über ihre Familie sprechen. Nicht jetzt und vor allem nicht mit Cel, die sie eigentlich überhaupt nicht kannte. Sie war froh, dass die blonde Soldatin sie wohl nur auf den gleichen 'Informationsstand' bringen wollte und gleich wieder das Thema wechselte.
    Auf die Frage zuckte Juana zunächst mit den Schultern ehe sie antwortete: "Offiziell wurde ich von der Atlanta versetzt. Im Grunde aber von der Citadel. Der Kreuzer hing die letzten sechs Monate fest und wurde repariert, er hat beim Citadel-Blitz ziemlich was abgekriegt. Ich war seit meinem Eintritt bei den Special-Forces, also seit vier Jahren, auf dem Schiff. Fühlt sich schon komisch, wenn man nach so langer Zeit dann versetzt wird."
    Sie zog sich den Kasten mit der Pistole heran und öffnete das Kunststoffgehäuse. In weiche Schaumstoffeinlagen gebettet kam eine in mehrere Teile, Frame, Lauf, Verschluss und zwei Magazinblocks, zerlegte Kessler VI zum vorschein. Während sie weitersprach baute sie mit geübten Handgriffen die Waffe zusammen.
    "Fabrikneu das Ding. Hab meine alter Kessler beim Citadel Blitz verlo... nein eigentlich hab ich sie verliehen und seit dem nie wieder gesehen."
    Das stimmte, sie hatte die Waffe einem Turianer in die Hand gedrückt der eine fest entschlossene Gruppe Zivilisten anführte die bei der Verteidigung helfen wollten. Sie inspizierte die Munitionsblocks und stellte anhand der Aufschrift an der Seite erfreut fest, dass der eine aus Wolfram bestand. Der andere war aus einem speziellen Metall-Blei-Gemisch, das besonders effektiv gegen Organische Ziele war.
    "Hey, die denken ja an alles. Schredder- und Wolfram-Munition."
    Dabei hielt sie beiden schmalen Munitionsblocks hoch als ob sie die zu Weihnachten geschenkten Socken präsentieren würde. Anschließend legte sie den leichteren der beiden Blöcke auf den Tisch und rammte den anderen in den Griff der Kessler. Ein Klicken und das aufleuchten einer kleinen gelben LED verrieten, dass der Wolframblock verankert und die Waffen geladen war. Juana überprüfte die Sicherung der Waffe und deaktivierte sie anschließend, so dass sie sich kompakt zusammenfaltete.

  6. #256
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Cel lachte ob des Gesichtes das Juana gemacht hatte, als sie scheinbar versuchte sich CC auch nur halbwegs mit Zöpfchen und in Süß vorzustellen. Sie dachte selber drauf rum und kam zu der Erkenntnis das ihr ein pinkes Prinzessinnenkleid sicher nicht stehen würde. Kleider standen ihr gar nicht. Sie war mehr der Typ Frau für Anzüge oder Kostüme, aber sicher nicht für Kleider. Sie sah darin affig aus. Wie eine Katze die man in ein Froschkostüm gezwängt hatte. Eine Hauch von Ekel kroch ihr über das Rückgrad und ließen sie leicht frösteln. Ihr Blick folgte aufmerksam den Handgriffen von Juana.
    Das sie auswendig und sicherlich auch blind die Waffe zusammensetzen konnte sprach für einen solide, gründliche Ausbildung. Viele Tätigkeiten beim Militär waren eine Frage der wiederkehrenden Übung, und wenn man etwas lange genug übte, dann konnte man es ohne nachzudenken. Cel legte viel Wert auf solche Details und ihr wurde gleichzeitig mit einem Schlag klar wie jung Juana eigentlich war.

    Wie wenig Zeit sie gehabt hatte, die Erfahrungen zu machen und zu sammeln, die sie brauchen würde um als Mensch noch weiter zu reifen. Der Blitz war für sehr viele Soldaten übel gewesen. Wenige der neuen Generation von Allianz Männer und Frauen waren in richtigen Kriegseinsätzen gewesen bisher. Für die Veteranen war der Citadel Blitz schon hart gewesen, obwohl die bereits anderes erlebt hatte. Für die Jungen war es etwas neues gewesen, und man konnte Juana immer noch ansehen das ihr bestimmte Momente im Kopf steckten.
    Und Cel meinte sogar wahrnehmen zu können das die Latina möglicherweise immer noch drüber nachdachte ob ihre Waffe, die Sie verliehen hatte, geholfen hatte Leben zu retten, oder ob sie vielleicht sogar das Todesurteil für diese Person gewesen war. Eine schwere Frage und Cel hoffte das, wenn sich die Andere damit beschäftigte, darüber hinweg kommten konnte, sich diese Fragen zu stellen. Sie nickte leicht und hob ihren eigenen Waffenkoffer hoch, legte ihn auf den kleinen Tisch und öffnete ihn an den Schnallen. Griff hinein und nahm die M-84 Barracuda heraus. Sie hatte nicht das selbe intensive Verhältnis zu ihrer Waffe wie Barney. Aber es war ihre Waffe. Es war eine gute Waffe. Sie war der Unterschied zwischen Leben und Tod - unter anderem.

    CC schwang sich mit dem Hintern auf den Tisch und aktivierte das Gewehrt einem leichten Druck ihres Handballen auf den Griff der Waffe. Mit einer geräuschlosen Abfolge von Bewegungen klappt die Waffe in aller Eile auseinander, schob sich in die Länge und hin Cels Hände hinein. Es war ein Vorgang den Cel tausende male selbst geübt hatte. Der Schaft der Waffe schob sich praktisch wie von selbst gegen ihre Schulter, schmiegte sich mit dem Gelpad und der ergonomisch angepassten Seitenlinie perfekt an ihren Körper an. Im Scharfschützenmodus gestarte, glitt ein starkes Zielfernrohr in die Höhe und gleichzeitig wurde das Trommelmagazin für die Thermomagazine freigegeben und justierte sich für die Abgabe von Schüssen. Ein sanftes Vibrieren im Griff informierte Cel dann das die Waffe einsatzbereit war.
    Sie nahm drei der im Koffer liegenden Thermomagazine und balancierte sie in einer Hand, während sie einen Knopf an der Waffe betätigte, mehr einen Schiebverschluss, der durch Druck erst freigegeben wurde. Das Magazin klappte zur Seite wie sein kleiner Verwandter in den alten Cowboyfilmen an deren Revolvern. Routiniert, schob sie die Magazine in die Trommel und klappte sie mit einer raschen Kippbewegung des gesamten Gewehres mit ihrem Waffenarm, ein.

    Sie nickte zufrieden, drückte einen der seitlichen Knöpfe worauf hin sich die Waffe etwas veränderte. Der Rahmen versteifte sich etwas, zog sich selbst etwas gerader und das Zielfernrohr senkte sich wieder ab, tauschte gegen Kimme und Korn, während das gesamte Gewehr etwas kürzer als zuvor wirkte.
    Erneut zufrieden deaktivierte CC ihre Waffe wieder und legte sie zurück in den Koffer.
    "Klingt furstrierend so lang an einem Ort festhängen zu müssen." schloss sie nach einer Weile als Juana aufgehört hatte zu sprechen. "Ich meine die Citadel. Nicht deinen Einsatz auf der Atlanta." erklärte sie und lächelte sanft, während sie begann auf die Türe zu sehen, wo Barney gerade den Raum betrat. "Aber 4 Jahre auf dem selben Schiff ist auch ne halbe Ewigkeit. Ich komm vielleicht auf eines, wenn's hoch kommt - müsste ich mal drüber nachdenken."

    Dann begann Barney von der Höhle zu sprechen und Cel grinste. "Tja. Pech gehabt, würde ich meinen. Ich bin mir nicht sicher ob ich das hier drin haben will - du erinnerst dich warum wir uns dafür extra immer einen anderen Raum gesucht haben." Sie unterbrach sich und seufzte. "Aber gut...", sie linste zu dem Bettkasten unter der Matratze und hob eine Augenbraue, "..wird sich dann hier schon ein Ort finden für die Lagerung von CB's Finest."
    Das Barney Mary-Lou summte versuchte sie zu ignorieren. Ihr Blick glitt zu Juana. "Fürchte du wirst wohl jetzt Mitglied werden müssen.." sie zwinkerte und richtete sich auf.
    "Hast du schon das Schiff geprüft?" sie sah ihren Bruder an.

  7. #257
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    „Hm“, brummte Barney, als Cel ihn daran erinnerte, weshalb sie ihre kleine Glücksspielhöhle nicht mehr in ihrem Quartier haben wollten. Eigentlich. Der COB hatte damals ziemlich übel geschrien und die Bestrafungen waren auch nicht von schlechten Eltern. Mit großem Grimm dachte er an das elende Kartoffelschälen und den manuellen Ölwechsel zurück, den die Zwillinge am Mako des Schiffs vornehmen mussten. Immer wenn Barney auf die Wartung eines solchen Panzers angesprochen wurde, antwortete er stets mit demselben Satz: „Es gibt einen Grund dafür, dass man das mit Omnitools und vollautomatisiert erledigt.“ Nicht, dass er nicht damit zurecht gekommen wäre (er war schließlich ein ziemlicher Auto- und Motorenfreak), aber einen Mako nach einem Landgang nach Augenmaß neu zu kalibrieren ist etwas, das er eigentlich keinem zumuten möchte. Jedenfalls hatte es sich als eine äußerst wirksame Bestrafung herausgestellt, denn danach verlegten die Zwillinge ihr kleines Casino in einen abgelegenen Raum des Schiffs.

    Schließlich war er mit dem Reinigen seiner Waffe fertig und strich noch einmal mit der Tinktur über den Lauf, ehe er alles wieder zusammensetzte. Mit einer Hand wuchtete er das schwere Geschütz, wie man es beinahe schon nennen konnte, zur Seite und legte es auf der Matratze ab. Im Gegensatz zu den anderen Waffen, die die Allianz an ihre Soldaten ausgab, verfügte die Raptor nicht über die Möglichkeit, mithilfe von modularen Schienen zusammengeklappt zu werden. Auf den ersten Blick konnte dies bei Einsätzen auf engem Raum, wie etwa Unterwasser-Einsätzen, oder mit ohnehin viel Ausrüstung, wie etwa Fallschirmsprünge aus großen oder exo-atmosphärischen Höhen, behindernd sein, aber die Special Forces hatten auch dieses Manko beseitigt. Vor dem Angriff auf Elysium war die Waffe noch für solche Einsätze ungeeignet gewesen.

    „Hast du schon das Schiff überprüft?“, fragte Cel und Barney stand auf, nahm sich die Flagge von ihr und breitete sie auf dem Tisch aus. Langsam und sorgfältig strich er über sie und glättete sie so. Faltenlos und beinahe makellos, bis auf ein paar Flecken, die von unvorsichtigem Trinken des erwähnten „CB’s Finest“ oder Zigarettenasche stammten, bedeckte die Flagge den Tisch als Tischdecke. Das blaue, mit weißen Sternen versehene Kreuz durchstach den roten Grund der Flagge und die zwei Linien trafen sich exakt in der Mitte des Tisches.
    „Oberflächlich“, antwortete er, warf einen kurzen, unauffälligen Blick zu Morales, „wie gesagt, alles ist ziemlich platzsparend aufgebaut, viel Spielraum ist nicht gegeben. Die Ausrüstungsspinds sind mit deinem persönlichen Universalschlüssel gesichert und eure Spinds flankieren meinen.“ Dabei deutete er sowohl auf Morales, als auch auf Cel. „Die Crew macht einen fähigen Eindruck, zumindest die Mitglieder, die mir bisher über den Weg gelaufen sind.“ Er dachte für einen Moment an den Techniker-Private zurück und lächelte, kurz und abwesend. „Denke aber, dass die unsere Methoden nicht mögen werden…“ Barney erinnerte sich an das Verhör, das er mit seiner Schwester vor ein paar Stunden in den Industriegebieten der Citadel geführt hatte. Wie er dem Kerl den Bohrer in den Brustkorb gejagt hatte. Zweifelsohne, höchstens Elle würde das ohne Protest hinnehmen, die anderen würden etwas von Menschenrechten und Konventionen reden. Aber Barney wusste, wie es lief: wenn es dann aber eng wurde, man Informationen brauchte, dann würde der Captain oder sein XO zu ihm kommen, ihn von der Leine lassen und dann die berühmten drei Affen mimen: nichts gesehen, nichts gehört, nichts gesagt. Es war immer dasselbe Spielchen.

    Barney holte aus seiner Gesäßtasche einen Satz Pokerkarten hervor und nahm auf einem der Hocker Platz, die vom Baustil her an Kisten erinnerten und vermutlich auch als solche fungieren konnten (dementsprechend war der Sitzkomfort, aber ihm war es eigentlich ganz recht so. Es entstand eine verruchte, provisorische Atmosphäre, wie auf den anderen Schiffen zuvor schon), um anschließend die Karten gekonnt mit der sogenannten Riffle-Technik zu mischen. Da es sich um ein etwas älteres Paket an Karten handelte, konnte man die Gebrauchsspuren schon sehen, doch Barney war ein gekonnter Riffle-Mischer, weshalb keine der Karten sonderlich gebogen waren.
    „Lust auf eine Runde?“, fragte er die zwei Frauen, „bis zum Briefing haben wir noch etwas Zeit.“

    08:37 Uhr

  8. #258
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Juana versank in Gedanken und Erinnerungen als die Veteranin ihr antwortete. Ja vier Jahre waren eine lange Zeit. Drei Operationen sowie unzählige Sicherungsmissionen und Piratenjagden im Skyllianischen Randsektor. Sie dachte zurück an die Pistole die sie verliehen hatte. Dreimal hatte sie die Waffe gezogen und mit ihr geschossen, abgesehen von Waffenübungen. Dabei hatte sie 17 Leben genommen. Das erste mal auf Hymene bei der Operation "Lost Hope". Eine Kommando-Operation zur Befreiung eines Allianz-Agenten. Sie blickte zu den Zwillingen. Vermutlich ein Job auf den man normalerweise das SOD oder das ASOR ansetzt. Für die verdeckte Operation hatte man ihr einen Schalldämpfer für die Pistole ausgehändigt. Ihr LMG war nur für den Notfall dabei gewesen, der eingetroffen war. Dennoch hatte sie bei den ersten beiden Feindkontakten vier Blue Suns mit der Kessler VI erwischt. Das zweite mal hatte sie einen Kroganer gestoppt. Er war der Captain eines Sklavenschiffs, sie hatten ihn auf der Brücke eingekesselt. Er war in einem verzweifeltem Angriff auf Juana vorgeprescht, als ihr LMG überhitzte. Ihre Reflexe und eine ordentliche Portion Glück hatten sie gerettet. Beim dritten mal herschte eine Komplet andere Situation...

    "Private 1st Class Juana Morales, 15th Special Forces Division, derzeit der SSV Atlanta, Marine Squad Bravo zugewiesen meldet sich zur Stelle, Sir!" Juana salutierte vor dem Schreibtisch in der Privatkabine des COs und die Kampfstiefel ihrer schweren Onyx-Rüstung schlugen laut auf das Deck. Ihr Blick war starr geradeaus gerichtet, bemüht nicht ihren Captain, Nathan Holgren, anzusehen, der ihre Meldung vorerst vollkommen ignorierte und sie in Hab-Acht-Stellung stehen ließ. Schweißperlen rannen ihr über die Stirn und lösten die gerade angetrockneten Blutspritzer wieder an. Sie war direkt von der Landebucht in die Kabine des Captains beordert worden, lediglich ihren Kampfhelm und ihr LMG war sie unterwegs losgeworden. Was sie getan hatte würde Konsequenzen haben, unweigerlich. Dennoch bereute sie es nicht und noch immer spürte sie den Zorn in sich brennen. Endlich ließ der gealterte CO von der Lektüre eines Datapads ab, legte es beiseite, erhob sich schwer und ging zur Kabinentür. Er verriegelte sie.
    "Rühren, Private!"
    Juana senkte den rechten Arm und stellte sich etwas bequemer.
    "Alles was jetzt besprochen wird bleibt in diesem Raum. Verstanden Private Morales?"
    "Jawohl Sir!"
    "Ich weiß warum Sie das getan haben Private. Ich kenne ihren Hintergrund. Sie haben ihn mir selbst erzählt, nach dem Vorfall am Jahrestag von Elysium. Sie müssen endlich loslassen!"
    Juana sagte nichts und starrte weiter die Wand an. Irgendetwas zu leugnen oder zu erklären wäre eh zwecklos. Vier Augenzeugen, davon ein Staff Lieutnant und ein Service Chief sowie zwölf Leichen sprachen eine eindeutige Sprache. Was würde nun geschehen? Kriegsgericht? Wie viele Jahre würde sie einsitzen? Unehrenhafte Entlassung...und dann? Juana wusste es nicht. Holgren seufzte, legte seine Brille ab und massierte sich den Nasenrücken. Eine typische Geste für ihn. Der Captain war nie in den Genuss einer Gentherapie gekommen und lehnte eine Behandlung seines Augenleidens ab. Warum wusste Juana nicht.
    "Private ich weiß sehr genau wie Sie sich fühlen..."
    "Einen verfickten Scheißdreck wissen Sie!" platzte es aus Juana plötzlich heraus: "Diese wiederwärtigen Bastarde verdienen nichts besseres!"
    Tränen der trauer un wut rannen Juana über die Wangen. Sie hatte die zwölf gefangenen batarianischen Piraten hingerichtet. Schnell, effizient und scheinbar voll kühler Berechnung. Zwölf Schüsse, zwölf perfekte Treffer zwischen die vier Augen. Vor Zeugen. Sie hatte gehofft dadurch den Schmerz lindern zu können, dass sie sich besser fühlen würde, es helfen würde das Loch, das ihre Mutter hinterlassen hatte, zu schließen.
    "Es wäre doch wieder wie bei Torfan gewesen! Wievielen der Wichser, die es damals in eine Zelle geschafft haben, wurde der Prozess gemacht? Wie vie... "
    "REISSEN SIE SICH ZUSAMMEN PRIVATE! SIE REDEN IMMER NOCH MIT IHREM CO" brüllte der Holgren und ließ Juana zusammenzucken.
    "Machen Sie sich doch nichts vor Morales! Darum geht´s Ihnen doch überhaupt nicht! Ihnen ging es nur um ihre persönliche Rache. Aber damit helfen Sie weder sich selbst noch sonst irgendwem! Und ich weiß sehr wohl wie es Ihnen geht. Seien Sie nicht so verdammt egoistisch zu glauben, Sie seien die Einzige deren Leben durch den Blitz zerstört wurde! Ich habe meine Frau, Carina, meine beiden Töchter, Lisa und Caitlyn, meinen Sohn, Lewis, meinen Bruder James und mein Schiff, die SSV Irene zusammen mit 37 tapferen Männern und Frauen, verloren."
    Juana zuckte bei jedem seiner Sätze innerlich zusammen. Es hatte recht eindeutige Gerüchte über 'Holgrens Blitz' gegeben, aber niemand, zumindest von denen die Juana kannte, hatte ihn je darüber sprechen gehört. Es war erschütternd und sie fühlte sich seltsam verbunden mit dem Captain. Die Tränen rannen ihr inzwischen in ströhmen über das Gesicht und sie fühlte sich seltsam verbunden mit dem alten Captain. Nur schwer wiederstand sie dem Drang sich an die Schulter dieses Mannes zu klammern in der Hoffnung von ihm getröstet zu werden. Dieser starke Mann, der noch mehr verloren hatte als Sie und dennoch nicht Verzweifelte, sich keine Schwäche und nichteinmal den Luxus der Rache erlaubte.
    "Warum sind Sie bei der Allianz, Soldat?"
    Juana blieb stumm. Sie wusste keine Antwort, sie hatte sich nie diese Frage gestellt. Im Grunde hatte wollte sie schon seit ihrer Flucht aus dem Charity zur Allianz. Sie hatte sich nie dafür entschieden, sie hatte einfach nur danach gestrebt sich mit 18 zu melden.
    "Um Batarianer abzuknallen?"
    Juana schüttelte den Kopf, nein Rache hatte sie nicht in die Blaue Uniform gebracht. Holgren wurde ruhiger.
    "Schön, denn wenn Sie das wollen, dann sind Sie hier falsch. Wir sind Soldaten, keine Mörder. Sie haben einen Eid geschworen, die Allianz und ihre Verfassung zu schützen und die Befehle ihrer Vorgesetzten zu befolgen."
    Juana schluckte, sie hatte eine böse Vorahnung worauf das hinauslaufen würde. Sie schwieg. Holgren seufzte ein zweites mal und fuhr sich wieder über den Nasensattel.
    "Ich sollte Sie vor ein Kriegsgericht stellen Morales. Aber auf meinem Schiff kriegt jeder eine zweite Chance Morales, wenn er sie denn verdient hat. Sie haben diese Chance verdient, verspielen Sie sie nicht!"
    "Jawohl, Sir!"
    Holgren lächelte sie ohne Freude an, ging zur Tür und entriegelte sie.
    "Das wärs dann Private, Sie sind entlassen. Ziehen Sie sich um, nehmen Sie ein Dusche und denken Sie nach."
    Inzwischen war Juanas tränenfluss versiegt und all ihr Zorn war Scham gewichen. Sie empfand noch immer keine Reue für die Batarianer, aber sie empfand Reue und Scham für ihre Tat.
    "Sir...ich werde nicht bestraft?"
    "Nein Morales, dass müsste ich vermerken und es würde Fragen aufwerfen. Die Piraten haben bis zum letzten Mann gekämpft. Verstanden?"
    "Sir!"
    Sie salutierte nocheinmal vor ihrem CO und verließ mit leicht zitternden Händen sein Quartier.


    Juana schreckte aus ihrer Erinnerung als Barney sie ansprach, das Gespräch der Zwillinge hatte sie nur mit halbem Ohr verfolgt.
    "Lust auf eine Runde? Bis zum Briefing haben wir noch etwas Zeit."
    "Klar, sicher. Dann könnt ihr mir gleich die Regeln erklären, ich kann kein Poker. Weder Skyllian Five noch Texas Hol´em."
    Sie war froh über die Ablenkung.

  9. #259
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Sie starrte Barney länger an, es war das typisch, durchdringenden Starren, das einem Mann mitteilte, das Celeste schon nicht mehr anwesend war. Ihr Blick an einem unbestimmten Punkt hinter Barney an die Wand getackert.
    Was auch immer er sagte ging vermutlich schon an ihrem Bewusstsein vorbei. "Wer mag schon unsere Methoden, wenn er denn nicht gerade darauf angewiesen ist." Ihre Zunge spielte während dieser Worte mit dem Piercing unter ihrer Unterlippe, während ihre Aufmerksamkeit längst bei ein paar Dingen hing die sie sich selbst zu Gemüte führen musste. Kathleen hatte sich deutlich ausgedrückt, was sie selbst erwartete von den Zwillingen. CC erhob sich und packte ihre Sachen weg, verschloss den Spind, schnappte sich ihr Barett und trat an Barney vorbei, legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf.

    "Das Briefing fängt gleich an und ich will mir davor das Schiff noch anschauen." erwidertre sie und trat zur Türe. Hielt einen Moment inne und lächelte sanft, als sie Juana an blickte.
    "Hold'em." korrigierte sie mit einem erstaunlichen Sanftmut in der Stimme für eine Soldatin ihrer größe und martialischer Erscheinung. "Hold'em, wie 'Halte sie', Herzchen." Dann war sie aus der Türe und trat in den Flur. Sah sich auf und ab um. Entdeckte hier und da ein paar Crewmitglieder. Ohne die Leute zu taxieren, musterte sie Körpersprache, Körperbau. Achtete auf die kleinen Anzeichen die verrieten was zu verraten war an einem Menschen über seine Fähigkeiten und Lebenshaltung. Dinge die man lernte zu erkennen, wenn man nur mit einem Messer in eine Bar voller Abschaum marschierte, weil der Auftrag diesen Ort als Treffpunkt vorgab. Dinge die man lernte, wenn man es nur mit Geheimdienstmenschen zu tun hatte, mit Schlapphüten und grauen Nasen. Die eigene Einschätzung war immer das verlässlichste Instrument, in ihrem Arsenal der Informationsbeschaffung.
    Das hingegen hatte Celeste schnell gelernt. Schmerzhaft, aber schnell.

    Sie wandte ihre Schritte herum und ging den Flur hinunter. Machte sich auf dem Weg zum Hangardeck.

    --> Hangardeck 08:43
    Geändert von Celeste Gray (26.05.2011 um 08:36 Uhr)

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    Morales schien wohl in Gedanken woanders gewesen zu sein, als Barn die Pokerrunde eröffnete, doch schließlich willigte sie ein, ehrlich erleichtert sogar, wobei er das nicht von ihr erwartet hatte. Ebenso hatte er nicht damit gerechnet, einen vollkommenen Rookie am Tisch zu haben, der noch nicht mal den Spielstil richtig aussprechen konnte. Gerade als Barney Luft holte, um etwas auf ihren Fauxpas zu erwidern, spürte er die Hand seiner Schwester auf der Schulter. Er sah zu ihr auf und sie schüttelte den Kopf, wobei er sich nicht sicher war, ob sie ihm damit sagen wollte, dass er sich nicht aufregen sollte oder dass sie im Moment nicht an der Runde teilnehmen würde, wie sie es im Anschluss erklärte. Vielleicht war es eine Mischung aus beidem.
    „Wir sehen uns gleich“, brummte er und wandte sich dann wieder Morales zu, „die Regeln erklären, also…. Dann bleibt wohl keine Zeit mehr für ein Spielchen.“ Mit einem Handgriff hatte Barney die Patronenschachtel von dem Nachttisch neben seinem Bett geholt, ob seiner Größe hatte er dafür nicht aufstehen müssen, und verteilte anschließend an jeden eine Handvoll Patronen.
    „Jeder kriegt zwei Karten“, er begann auszuteilen, „danach kann gewettet werden. Alles beginnt mit dem Small und dem Big Blind, Mindestbeträgen, die gesetzt werden müssen.“ Barney warf eine Patrone in die Mitte. „Sagen wir, ich bin der Small Blind, dann wären Sie der Big Blind, der in der Regel doppelt so hoch ist, wie der Small Blind.“ Er sah erwartungsvoll zu Morales, die erst in ihre Karten sah, dann zwei Patronen nahm und sie in die Mitte legte. „Gut. Am Ende muss jeder Spieler, der nicht ausgestiegen ist, mindestens den Big Blind gelegt haben, weshalb ich jetzt eine weitere Patrone in die Mitte lege. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, zu setzen, zu erhöhen oder zu checken, also nichts zu setzen, was natürlich nur möglich ist, wenn davor nicht gesetzt oder erhöht wurde. Dann werden drei Karten in der Mitte aufgedeckt, der sogenannte Flop. Mit diesen drei Karten beginnt die nächste Runde, in der wieder erhöht oder gesetzt werden kann.“ Die drei Karten waren ein Kreuz-König, ein Karo-König und eine Kreuz-Acht. Barney hatte zwei weitere Achter (Herz und Pik) auf der Hand, weshalb er drei Patronen in die Mitte legte. Ein Full House gleich beim Flop… schade, dass es nur eine Übungsrunde war. „Insgesamt werden fünf Karten in der Mitte aufgedeckt. Die Spieler können mit maximal fünf Karten verschiedene Kartenkombinationen erstellen, wobei man nicht unbedingt die Karten auf der Hand benutzen muss, man mit ihnen jedoch mehr Chancen hat. Das niedrigste ist dabei die höchste Karte, gefolgt vom Paar, dann vom Drilling. Danach kommt die Straight, also fünf aufeinanderfolgende Karten, dann der Flush, also fünf Karten derselben Farbe, dann das Full House, also ein Drilling und ein Paar, dann ein Vierling oder auch Poker genannt, dann der Straight Flush, selbsterklärend, und schließlich der Royal Flush, also ein Straight Flush mit Zehn, Bube, Dame, König, Ass.“ Er deutete auf die drei Patronen, die in der Mitte lagen. „Ich habe erhöht, da der Big Blind nur zwei Patronen sind. Es muss immer mindestens der Big Blind gelegt werden. Sie können jetzt entweder mitgehen, passen oder ebenfalls erhöhen. Normalerweise geht man nur dann mit, wenn man ein gutes Blatt hat, selbiges gilt fürs erhöhen. Aber da wir ja nur eine Übungsrunde spielen, gehen Sie einfach mit, egal, was für ein Blatt sie haben.“ Morales nickte und legte ebenfalls drei Patronen in die Mitte. Barney deckte daraufhin eine weitere Karte auf. Es war ein Karo-Ass. „Das ist jetzt der sogenannte Turn. Im Grunde genommen nur eine weitere Wettrunde, also sparen wir uns das mit dem setzen und checken einfach.“ Aus Gewohnheit klopfte Barney auf den Tisch und deckte die nächste Karte auf, natürlich nicht ohne vorher, wie beim Flop und dem Turn auch schon, eine Karte vom Deck zu nehmen und daneben abzulegen. „Die letzte Karte, die aufgedeckt wird, der River. Jetzt kann noch einmal gesetzt werden. Derjenige, der als erster erhöht oder gesetzt hat, muss zuerst aufdecken, und zwar vollständig. In unserem Fall bin das ich.“ Barney legte seine zwei Achter in die Mitte und sah zu Morales. „Ein Full House. Was haben Sie?“ Die Hispano-Frau zögerte und sah nachdenklich von ihrer Hand auf die Karten in der Mitte. „Man kann die Karten ohne aufzudecken wegwerfen, aber wir spielen nur eine Übungsrunde. Also runter mit den Hosen!“
    „Ich habe nur einen Flush“, meinte sie und legte ihre zwei Karten auf den Tisch, „sieht so aus, als hätten Sie gewonnen, Chief.“ Barney lächelte. Morales schien schnell zu lernen, also hatten sie wohl ein Mitglied für die allabendliche Pokerrunde gefunden. Er sah auf ihre Karten und wollte sie gerade einsammeln, als er innehielt.

    „Jesus Christ“, flüsterte er und richtete sich wieder auf, um einen kontrollierenden Blick über das gesamte Set zu werfen. „Sie haben einen gottverdammten Royal Flush, Corporal!“ Er glaubte es nicht, konnte es gar nicht fassen, aber die Karten lagen vor ihm und sie logen nicht: Karo-König im Flop, Karo-Ass im Turn, Karo-Zehn im River und auf Morales‘ Hand Karo-Bube und -Dame.
    „Oh“, war ihre einzige Antwort und ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen.
    „Das gibt noch eine Revanche“, erwiderte Barney, nachdem er auf seine Uhr geblickt hatte, und stand auf. „In zwei Minuten beginnt das Briefing, also machen wir uns mal auf den Weg.“ Er setzte die Cap wieder verkehrtherum auf, beließ es jedoch dabei, die Sonnenbrille mit einem Bügel in seine linke Hosentasche zu stecken, und hob dann sein Gewehr von dem Bett hoch. Das mehrere Kilo schwere Gerät legte er auf seiner rechten Schulter ab, wobei er es am Lauf festhielt, und wartete neben der Tür schließlich auf Morales. Als sie ebenfalls fertig war, verließen sie gemeinsam das Quartier und schritten den Gang entlang, auf dem nur noch vereinzelt Besatzungsmitglieder anzutreffen waren. Die meisten waren vermutlich bereits im Hangar und warteten darauf, dass das Briefing begann.
    „Einen Royal Flush im ersten Spiel“, murmelte Barney und lachte kurz und leise auf, „sind Sie immer so ein Glückspilz?“

    08:48 Uhr
    ---> Hangardeck/Lagerraum

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