Seite 21 von 21 ErsteErste ... 11192021
Ergebnis 201 bis 203 von 203
  1. #201
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
    Registriert seit
    14.09.2010
    Beiträge
    109

    Standard

    Stumm hörte Barney dem Captain zu, wie er sich darüber ausließ, dass Barneys Akte größtenteils geschwärzt war und wie ihm das gegen den Strich ging. Er war also noch in der Tat ein Offizier der alten Schule. Barney hatte dagegen nichts einzuwenden, den Rest, den Callahan jedoch von sich gab, ließ Barney ungefiltert von einem Ohr durchs andere flöten. Der Alte strahlte zweifelsohne Respekt und Autorität aus, aber andererseits würde sich Barney ohnehin in ein paar Stunden von diesem Schiff verabschieden, um sich bei diesem Schleifer zu melden. Da war es ihm gleichgültig, was Captain Callahan von ihm und seiner Geheimdienstvergangenheit dachte.
    „Das wäre dann alles Chief. Melden Sie sich ab und schicken Sie mir den Private rein!“
    Barney nahm Haltung an, meldete sich ordnungsgemäß ab und gab Dolly vor der Türe mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie jetzt dran war. Auf ihr energisches „Was will er denn?“ reagierte er nicht. Der OpChief ging geradewegs zur Kantine, wo jetzt mit Essensausgabe begonnen werden musste. Er hatte mächtigen Hunger…

    ---> Kantine der Midway

  2. #202
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
    Registriert seit
    14.09.2010
    Beiträge
    109

    Standard

    „Was soll denn die Scheiße jetzt?“
    „Dem muss ja eine kräftige Laus über die Leber gelaufen sein.“
    „Ich sage, der Alte hat seinen Spitznamen echt verdient!“
    Barney runzelte mit der Stirn, als er die Gespräche überhörte und dabei ein Tablett, sowie Besteck von der Ausgabe nahm. Erst als er die Mahlzeit von Carter an der Essensausgabe empfangen hatte und sich umgedreht hatte, merkte Barney, worum es ging: die gesamte Kantine war umgeräumt worden. Die privat beschafften Möbel waren standardisierten Allianzbänken und Tischen gewichen, die sicherlich im Lagerraum Staub angesetzt hatten und hier und da waren die Umbauarbeiten auch noch nicht ganz abgeschlossen, was dazu führte, dass ein regelrechter Kampf um die letzten verbliebenen Sofas entbrannt war. Ein wenig enttäuscht nahm der Texaner zur Kenntnis, dass natürlich schon alle guten Plätze besetzt waren und nur noch Platz an den Allianzbänken frei war. Gerade, als er sich setzen wollte, hielt ihn jedoch eine bekannte Stimme zurück.
    „Hey, OpChief!“
    Er sah sich um und sah den jungen Service Chief, Bennet, an einem Tisch mit ein paar anderen Chiefdienstgraden und einem Offizier sitzen. Sie winkte ihm und deutete ihm, sich zu ihr zu setzen.
    „Die Navy hat Ihnen einen von den guten Plätzen freigehalten, Gray“, scherzte der Offizier und Bennet lächelte. Es war Johnson, der Taktiker der Midway und auf den ersten Eindruck aalglatt. Einer der Offiziere, die Ansprechpartner für Barney sein sollen, doch der Texaner hatte irgendwie das Gefühl, der LC hatte zu viel Zeit mit dem Verschieben von Kontinentalplatten verbracht, als dass er ihm bei seiner bevorstehenden Ausbildung wirklich zur Hand gehen könnte.
    „Was wollte der Captain denn noch von Ihnen?“, fragte Bennet und zerschnitt nebenbei das Schnitzel, welches sie sich geholt hatte, in kleine Häppchen. Barney nahm das nur beiläufig zur Kenntnis.
    „Ich soll eine Ausbildung halten, Schiffsverteidigung und Abwehr feindlicher Enterkommandos.“
    Ein Murmeln ging durch die Anwesenden und Johnson nickte.
    „Stimmt, der Captain hatte mich darauf angesprochen, Sie zu unterstützen. Ausbildungsort wird der Hangar sein, das auszubildende Personal ist bereits eingewiesen, wann und wo sie zu sein haben. Beim Versorger können Sie das ganze Material empfangen, was wir angefordert haben.“
    „Moment, Sie haben für mich das Ausbildungsmaterial angefordert? Sie wissen doch gar nicht, was ich brauche.“
    „So geht es schneller. Ich habe selbst Aufträge, die ich erledigen muss, Chief.“
    Barney nahm das stumm zur Kenntnis und begann nun seinerseits, das Geschnetzelte zu essen. Johnsons Idee war schwachsinnig, aber es hatte keinen Sinn, dagegen anzurennen. Es konnte dem Texaner eigentlich ja auch egal sein, schließlich war er nach dem Sprung nach Sudeten weg von diesem Kahn und dann konnte sich jemand anders mit diesem Typen abgeben.
    „Ich wünsche noch einen angenehmen Tag“, sagte schließlich Johnson, als er fertig war und sich erhob, „falls Sie noch Fragen haben, Sie finden mich in meinem Büro, Chief.“
    Barney nickte mit vollem Mund und der LC verabschiedete sich. Barney tauschte einen vielsagenden Blick mit einem ihm gegenüber sitzenden Gunnery Chief aus, der ebenfalls zum Brückenpersonal – wie alle am Tisch – gehörte.
    „Und danach werden Sie uns also verlassen?“, fragte Bennet.
    „Richtig. Für mich geht es dann auf die Robert Koch, zurück zu den Aufklärern, wo ich herkomme.“
    Ein zufriedenes Lächeln umspielte Barneys Lippen. Er war ehrlich, die Arbeit beim Geheimdienst hatte Spaß gemacht, aber es war schon immer klar gewesen, dass er nicht so der Typ für irgendwelche Kommandoaktionen bei Nacht und Nebel war. Sein Ding waren eher Einsätze wie der Tharkad: Feldzüge im Divisionsrahmen aufwärts, mit viel Dreck und Schmutz. Viele Soldaten in seinem Alter wünschten sich an einen Bürostuhl oder in den Heimatbetrieb einer Ausbildungseinheit, doch Barney hatte für sich entschieden, dass er sich damit noch Zeit lassen wollte. Dafür machte ihm seine Arbeit einfach zu viel Spaß.
    „Also runter auf den Tharkad, hm?“, staunte Bennet, „ich kenne ein paar Kameraden, die auch gerade dort sind. Derzeit scheinen sich die Ereignisse dort zu überschlagen. Ich habe sogar gehört, dass auch der Rat beteiligt ist.“
    Barney zuckte mit den Schultern.
    „Ich werde es sehen, wenn ich dort bin. Wie ist die Arbeit mit Ihrem Offizier?“
    Der Texaner versuchte erst gar nicht, einen Hehl daraus zu machen, dass er das Thema wechseln wollte. Es hätte zum einen sowieso jeder durchschaut, zum anderen sollten sie ruhig alle wissen, dass er nicht viel auf solche Gerüchte gab.
    „Ganz in Ordnung. Ich glaube, er muss sich erst noch etwas eingewöhnen und lernen, wann er mich von der Leine lassen kann, denn im Moment glaube ich, dass er mir noch viel über die Schulter schaut. Ansonsten ist er okay, hätte mich schlimmer treffen können.“
    Alle wussten, auf wen die junge Frau anspielte und allgemeines Lächeln war die Antwort darauf. Barney nickte zustimmend. Nachdem er aufgegessen und mit den anwesenden Chiefdienstgraden das ein oder andere Gespräch über Dinge abseits des Einsatzes geführt hatte, erhob sich auch Barney von seinem Platz, um das Tablett mit dem gebrauchten Besteck wieder abzugeben. Es hatte sich herausgestellt, dass Nadine – die beiden hatten sich schließlich das Du angeboten – aus Oklahoma, einem Nachbarstaat von Texas, stammte und sogar einen Lehrgang in Houston besucht hatte, ehe sie auf ihr erstes Schiff versetzt wurde. Danach hatte sie die Erde nie wieder betreten, sondern nur auf Stationen und Schiffen gedient. Ein Hauch Traurigkeit und Heimweh waren in ihrer Stimme dabei mitgeschwungen, doch Barney war nicht näher darauf eingegangen. Er hatte auch gar keine Zeit, schließlich musste er noch die Ausbildung vorbereiten und diverse organisatorische Maßnahmen durchführen. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, kam nun auch SL Morgan zu ihm, um ebenfalls das benutzte Besteck abzugeben.
    „Ma’am, Operations Chief Gray”, stellte sich Barney kurz vor, „ich soll eine Ausbildung halten und der Captain sagte, Sie seien mein Ansprechpartner.“
    Die blonde Frau im Dienstgrad eines Staff Lieutenant musterte ihn kurz und nickte.
    „Das ist richtig, Chief“, erwiderte sie und bedeutete ihm, ihr zu folgen, „es kommt selten vor, dass wir jemanden mit ihrer Expertise auf diesem Schiff an Bord haben, N7 hin oder her. Das ist eine Ressource, die ich unbedingt nutzen möchte und der Captain hat meinem Vorschlag schließlich zugestimmt. Rechnen Sie damit, dass er sich die Ausbildung auch mal ansehen wird, aber ich denke, ich brauche Ihnen nicht sagen, dass es mir egal ist, was der Captain von der Ausbildung hält, solange meine Chiefs was davon lernen.“
    Barney nickte, während er der Frau durch die Korridore des Schiffs folgte. Im Gegensatz zu Johnson machte sie einen wesentlich kompetenteren Eindruck und es schien ihr auch wirklich wichtig zu sein, Erfolg mit dieser Ausbildung zu erzielen. Bis auf das N7-Abzeichen zierte kein weiterer Aufnäher oder dergleichen ihre saubere, makellose Uniform.
    „Ich konnte für Sie noch ein Ausbildungssystem für Handwaffen organisieren und einen Projektor für Ziele in Gruppenstärke. Was denken Sie, wie lange werden Sie brauchen, um die Ausbildungsstation vorzubereiten?“
    Barney grübelte. Er hatte sich beim Essen bereits einige Gedanken darüber gemacht, wie er die Ausbildung gestalten wollte und so musste er nur noch grob überschlagen, was den Zeitbedarf anging.
    „Wir können in einer Stunde mit der Ausbildung anfangen, Ma’am.“
    „Sehr gut“, die Frau nickte und drückte den Rufknopf für den Aufzug, „ich werde Sie jetzt noch in den Ausbildungsort einweisen, damit Sie wissen, wo und wie Sie sich mit der Gruppe bewegen können. Falls der Versorger Probleme macht oder Sie irgendwelche Fragen haben, dann finden Sie mich beim Master Chief im Hangar.“

    ---> SSV Midway – Hangar

  3. #203
    Newbie Avatar von ME-NPC 6
    Registriert seit
    27.04.2010
    Beiträge
    26

    Standard

    „Captain, Privat Dolly melde mich wie befohlen!“
    Callahan erwiderte den Gruß der jungen Frau „Rührn Private, nehmen sie Platz!“
    „Worum geht es Captain?“ fragte Dolly etwas verunsichert während Callahan noch einige Eingaben auf seinem Terminal machte
    „Seien sie still Private! Ich stelle hier die Fragen!“ würgte Jack die Frau ab ohne von seinem Bildschirm aufzusehen.
    Jack füllte gerade ein Standardformular mit den persönlichen Daten von Private Dolly, die er aus ihrer Personalakte herauslas. Er beendete die letzten Eingaben und wandte sich dann dem Privat zu.


    „Privat Dolly ich vernehme sie als Soldat zu ihrem Auftritt als Miss August im Fornax Military Special, Girls with guns – Alliance’s Finest!

    Ich bin dazu verpflichtet sie darauf hinzuweisen, dass sie keine Aussagen zu machen brauchen die sie selbst belasten. Darüber hinaus haben sie auch das Recht die Aussage zur Gänze zu verweigern. Wenn sie aber Aussage machen, dann sind sie verpflichtet die Wahrheit zu sagen!
    Also Privat wie entscheiden sie sich?“ mit eiserner Mine sah er den jungen Matrosen an. All das hier war nur Formsache und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass Callahan von seiner schon jetzt feststehenden Entscheidung abrücken würde!


    „Ähhh… ich weiß nicht so richtig Captain. Ich…..“ stammelte Dolly
    „Warum erzählen sie mir nicht wie sie in dieses Magazin kamen, Private?“
    Dolly schluckte, kratzte sich im Nacken und begann dann zu erzählen.
    „Ich war auf Landgang auf der Erde. Hab meine Eltern in Los Angeles besucht und als ich in einem Café in einer Schlange stand wurde ich von einem Scout von Fornax angesprochen.“
    „Wussten sie zu Anfangs, dass der Mann von Fornax war?“
    „Nein, erst später beim zweiten Treffen“
    „Zweites Treffen?“ fragte Callahan weiter
    „Ja, der Mann sagte ich könnte Model werden und wenn ich Interesse hätte sollte ich ihn zurückrufen“
    „Und das taten sie auch?“
    „Ja“
    „Und dann sprachen sie die Einzelheiten über die Aufnahmen ab?“
    „Aye Captain“
    „Wie viel Geld haben sie für die Aufnahmen bekommen?“
    „500 Credits“
    „Wussten ihre damaligen Vorgesetzten davon?“
    „Nein….ich war auf Landgang….“
    „Wie erfuhren die Fotografen, dass sie bei der Allianz sind und wie kam es dazu dass sie in Uniform posierten?“
    „Man fragte mich was ich beruflich machte und daraufhin schlugen sie vor das Shooting in einem Allianzthema zu machen“
    Callahan nickte immer wieder knapp wenn Dolly antwortete und ließ das Protokoll mitlaufen. Er hatte genug gehört.
    „Private, war ihnen bewusst, dass sie ein Dienstvergehen begingen?“
    „Dienstvergehen?“ fragte Dolly irritiert und riss überrascht die Augen auf „N…nein Sir ich….“ Callahan unterbrach sie mit einer Geste
    „Private ich erkläre ihnen jetzt mal ihre Lage in die sie sich gebracht haben und zwar so, dass auch sie das verstehen!
    Sie posierten in einem Fickheftchen in Uniform und haben damit das Ansehen der Allianz in der Öffentlichkeit schwer geschädigt! Dass sie die Aufnahmen in ihrer Freizeit tätigten ist dabei völlig uninteressant. Das schlimme ist, dass sie nicht als die Privatperson Dolly aufgenommen wurden sondern als Private Dolly, Allianznavy! Haben sie das verstanden Private?“
    Dolly hatte begonnen auf ihrem Stuhl zu schrumpfen und kaute nervös auf ihren Fingernägeln herum. Wie ein geprügelter Hund sah sie zu Callahan auf.
    „Was passiert jetzt Captain?“


    Jack musterte sie einem Moment lang kühl „Sie werden Disziplinar geahndet. In einem solchen, gravierenden Fall wird mein Vorschlag vom Wehrdisziplinargericht der Navy geprüft!“
    Callahan verschwieg ihr, dass er bereits gestern seinen Disziplinarvorschlag abgeschickt hatte. Die Vernehmungen die er heute durchgeführt hatte, hatten nur der Formsache wegen stattgefunden. Eigentlich rechnete er jederzeit mit dem abschließenden Urteil, vor allem, da er den zuständigen Navyrichter persönlich kannte.
    Jack reichte dem Private zwei PDAs.
    „Private sie unterschreiben mir jetzt ihre Aussage….“ Geduldig sah er zu wie der Private ihre eigene Aussagen nochmal las und dann unterschrieb.
    „…und dann will ich von ihnen einen Versetzungsantrag bis zum Beginn der Nachtschicht um 2300 auf den Tisch haben. Sie finden einen vorbereitetes Formular auf dem zweiten PDA in dem sie um die Versetzung auf die SSV Robert Koch bitten. Ich will sie nicht auf meinem Schiff haben Private und ich rate ihnen dringend das Formular zu unterzeichnen! Wenn sie das alles Verstanden haben melden sie sich ab und melden sich dann bei ihrem Offizier!“

    ------------->SSV Midway CIC

Seite 21 von 21 ErsteErste ... 11192021

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •