Celeste ließ den Rucksack im Bad auf den Bodenfallen und sah sich um. Zog sich die Sonnenbrille von der Nase und klappte sie zusammen. Dann gähnte sie herzhaft und legte die Brille auf das kleine Regal unter dem Spiegel über dem Waschbecken.
Die Fußspitze in die Hacke klemmend, schlüpfte sie aus den Stiefel und schob sie dann mit dem Fuß bei Seite. Sie betrachtete sich einen Moment im Spiegel, hob sich das Barett vom Kopf um es dann feinsäuberlich gefaltet neben die Brille zu legen, und zog sich das Top mit beiden Händen über den Kopf. Ließ es auf den Rucksack fallen und entkleidete sich dann vollständig. Betrachtete ihren Körper erneut. Ließ ihren Blick über die zahlreichen Windungen der Tattoo gleiten. Beobachtete die wilden Muster und die strahlenden Katzenaugen der Grinsekatze die sich von ihrem linken Unterbauch aufwärts erstreckte. Sie lächelte leicht und berührte mit ihrem linken Zeigefinger eines der Microdermals das mit einem hellen funkelnden Stein das Augen darstellte.

Nachdem sie sich nicht an Nicole erinnern konnte - sie hatte nicht mal eine Ahnung wie das so plötzlich von Barney kommen konnte - verneinte sie seine Frage. Und runzelte dann die Stirn. Wie kam er plötzlich auf die Idee sie nach einer Frau zu fragen. Celeste war irritiert.
Hatte etwa der Gedanken an Whisky und Steak ihn auf diesen Gedankengang gebracht? Aber als sie nachfragte, bekam sie auch nicht wirklich eine Antwort. Sie seufzte und begann vorsichtig den Verband zu lösen. Sie verzog zwar nicht das Gesicht, aber als sich der Verband von der Wunde löste, gab es ein recht ekliges rupfendes Geräusch. Wäre sie ein Mädchen gewesen hätte sie so was wie 'Iiiieh' von sich gegeben. Aber von den kleinen Blutstropfen fasziniert betrachtete sie die Wunde. Verlor sich in der eigenartigen, makaberen Schönheit der roten kleinen Tränen die über ihre Haut rollte. Über die hellen, weißen Stellen und die schwarzen künstlichen Kontraste der Tätowierungen.

"Allerdings. Wir hätten auch gleich auf einen Schießstand gehen können." raunte sie und beobachtete noch einen Moment die Tropfen wie sie über ihren Arm rollten. Dann erst besah sie sich die Wunde. Schnalzte mit der Zunge und betastete sie mit ihrer rechten Hand. Zog den Schnitt auseinander, was ein schmatzendes Geräusch verursachte um dann in die Wunde zu spähen. Sie betrachtete das rote, weiche Fleisch das unter der Haut in Muskelgewebe überging und das sich darin sammelnde Blut. Sie schnaubte. Okay, doch etwas mehr als ein Kratzer.

"Egal." hauchte sie und trat an die Dusche. Drehte an den Armaturen bis heißes Wasser durch den Duschhahn schoss. Sie wartete einen Moment bis die Nebelschwaden das halbe Bad in einen dichten Schleier gehüllt hatten und trat dann ohne zu zögern unter den Strahl. Sie zuckte etwas vor der Hitze zurück. Wusste aber das sie zum einen ihren Muskeln gut tuen würde, und zum anderen würde es die Wunde besser auswaschen.
Das Brennen war höllisch und schmerzte tierisch. Aber es half ihr auch sich über den Schmerz erhaben zu fühlen. In einer gewissen Weise, hieß sie ihn sogar willkommen. Er brannte. Er tobte. Er brüllte sie an. Aber er sagte ihr auch das sie am Leben war und das sie fühlte.

Celeste konnte sich an solchen Kleinigkeiten erfreuen. Sie halfen ihr bei Sinnen zu bleiben. Wie ein normaler Mensch. Mehr oder weniger. Ruhig. Begann sie aus dem Duschgelspender etwas von der duftenden, aber leicht grünen Flüssigkeit zu nehmen und sich damit einzureiben, ohne darauf zu achten das es das Wasser im großen fast sofort wieder wegspülte.
Ihre Haare wusch sie einfach nur mit klarem Wasser.
Als sie schließlich wieder aus der Dusche steig, schnappte sie sich eines der großen Handtücher und wickelte es sich um den Körper. Bei ihrer größte war es allerdings ziemlich knapp um alles zu bedecken, was man bedecken sollte, als Dame. Sie grinste bei dem Gedanken sich als Dame zu bezeichnen. Wo sie doch mehr Wert darauf legte als Soldatin gesehen zu werden. Sie packten ihren Rucksack, die Brille und die Mütze, während sie die Schuhe mit den Füßen schob. Den Rest ließ sie liegen damit die Reinigungskräfte sie zur Wäsche mit nahmen. Sie verließ das Bad um ihre aufgesammelten Sachen neben den Seesack von Barney zu werfen.

Sie mustere seinen Nacken, während er in einem Magazin blätterte. Entgegen ihrer Hoffnung war es weder der Playboy noch Fornax. Sondern, wiedermal, ein Waffenmagazin. Fast hätte sie sich die Haare gerauft, da ihr die aber nass im Nacken und an der Stirn klebte, wäre das nicht sonderlich gut gewesen. Also trat sie hinter ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. Schnüffelte an seiner Schulter und seinem Hals. Schlug ihm dann mit der flachen Hand auf den rechten Oberarm.
"Du müffelst. Los ab mit dir unter die Dusche." um ihre Aufforderung zu unterstreichen zupfte sie an seinem Oberteil und nickte mit dem Kopf in Richtung des Bades.
"Hopp, hopp. Dafür geht das Steak auf mich. T-Bone."