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  1. #41
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Schenkte dem Mann erst einen Kaffee ein und reichte ihm dann die Tasse. Behielt das Medikament dabei nicht lange in der Hand, sondern stellte es ungelesen auf das Tablett auf dem der Kaffee serviert worden war. Beobachtete ihn einen längeren Moment und stand dann auf. Ging ein mal um den Schreibtisch herum und warf einen Blick hinunter zu den Schreibtischen ihrer Mitarbeiter. Eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere mit dem Kaffee fest umgriffen, vor der Brust um regelmäßig einen Schluck zu trinken. Starrte hinab und verlor sich für einen Moment in ihren Gedanken. Schloss die Augen und schnaubte dann.

    "Auch wenn Sie älter sind, John, lasse Sie mich Ihnen einen kleine Geschichte erzählen: Es war mal ein Dorf in dem ein Junge ein Pferd geschenkt bekommen hat, und alle waren ganz aus dem Häuschen und sagten 'Wie toll.' Nur der alte Zen-Meister sagte 'Man wird sehen.'
    Dann stürzte der Junge von dem Pferd und brach sich den Arm. Alle waren ganz betrübt und sagten 'Wie furchtbar und tragisch.' Nur der alte Zen-Meister sagte 'Man wird sehen.'
    Dann brach der Krieg aus und alle Männer und Jungen mussten in den Kampf ziehen, nur nicht der eine Junge, weil sein Arm gebrochen war. Und alle sagte 'Was für ein Glück, wie toll.' Nur der alte Zen-Meister sagte 'Man wird sehen'." sie rührte keinen Muskeln während sie nach draussen blickte und verharrte noch einen Moment so. Kehrte dann zurück zu dem Schreibtisch und setzte sich wieder auf den Platz neben Sheridan.
    "Wenn Sie mir also sagen, Sie wären Einsatzbereit, ist meine Antwort: 'Man wird sehen.'"

    Sie überschlug ihre langen, wohlgeformten Beine und lehnte sich weit zurück. Nahm einen Schluck Kaffee, nickte zu den Tabletten. "Ich habe gerade eine ehemalige Mitarbeiterin dabei verloren, wie sie den früheren Leiter dieser Station in die Luft gejagt hatte. Und glauben Sie mir, wenn ich sagen. Sie und Rebekka haben sehr viel gemeinsam. Wenn nicht Bekka sogar noch ein argeres Schicksal zu tragen hatte.
    Sie werden also verstehen wenn ich vorsichtig bin, im Moment, mit geschlagenen und leidenden Existenzen wie Ihnen."

    Dann lächelte sie matt und etwas müde. "Ich habe viel Verständnis für Sie John. Das habe ich wirklich. Aber mir ist wichtig, das Sie mir versichern können, das solche Aussetzer nicht zu einem Problem werden." Ihre Augen musterte sein Gesicht und suchten nach einen Anzeichen das er verstand was sie von ihm erwartete. Es war im Prinzip einfach. Sie wollte genau das von ihm, was sie gesagt hatte. Ein Versprechen - das mochte Kindisch sein. Aber am Ende war es wirksam - jeder Mensch, der eine Kindheit hatte, kannte das Konzept von Versprechen und Gebundenheit an diese Worte. Niemand brach das so einfach. Es ließ jeden Zögern bei seinen Handlungen, wenn es ein mal gegeben war - psychologisch gesehen, keine echte Sicherheit, aber Kathleen fand es einen guten Anfang.
    "Außerdem, werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen sage, das ich nicht glaube das Sie umgänglich sind - meine Erfahrung mit den Kollegen von der SOD ist da in der Regel etwas anders lehrend." Sie lächelte freundlich und spielte auf die besonderen Aufgaben der SOD an, welche in der Regel die Aufgaben ausführte, die ein hartes und 'nachdrückliches' Eingreifen erforderte - also selten Leute denen Mann Nachts oder bei schlechter Laune begegnen wollte. Es war der Versuch eines Witzes gepaart mit etwas Anerkennung.

    Dann Klopfte es an der Türe und Kathleen drehte den Kopf zu der Türe. Henrietta steckte den Lockenkopf hinein. Sie lächelte und hatte den Hasen dabei fest vor die Brust gepresst. Blickte ihre Mutter direkt an und hob eine Augenbraue. Öffnete dann den Mund und deutete mit ihrem rechten Zeigefinger in die Öffnung. 'Hunger.' Ihre Augen funkelte dabei und es war klar das sie wusste das sie störte. Aber es war auch der dezente Hinweis, das jemand seinen Mutterpflichten nachkommen musste. Kathleen lächelte und stellte ihren Kaffeebecher weg. Stand auf und winkte die kleine mit einer einfachen Handbewegung zu sich. "Tut mir leid John, meine Tochter. Sie ist nach eigener Auskunft sicherlich am Verhungern."
    "Japp." kam es von dem Mädchen das die Hand ihrer Mutter packte und daran zerrte, mit ein paar Hüpfern aus den Sprunggelenkten gepaart. "Huuuuuunnnnnnger."

    Neska lächelte und nickte dem Mädchen zu das hoch kuckte, kurz zu dem Mann und dann zu ihrer Mutter. "Mr. Chuckles hat auch Hunger."
    "Natürlich." lächelte Kathleen und streichelte den Kopf ihrer Tochter. Sie blickte John an und nickte leicht Richtung der Türe.
    "Würden Sie uns begleiten John? Damit ich die Chance habe sie besser kennen zu lernen?"

  2. #42
    Newbie Avatar von John Sheridan
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    => Die Citadel: Botschaften

    Eine interessante Frau
    , dachte Sheridan, dieses Büro passt so gar nicht zu ihr. Aber sie hat das Kommando ja auch erst wenige Stunden. Wahrscheinlich sitzen wir hier in dem, was von ihrem Vorgänger übriggeblieben ist. "Genau," sagte es, "lass dich von ihr einwickeln. Weibliche Angehörige gleich welcher Spezies haben immer eine so ausgeprägte Lebenserwartung in deiner Gegenwart, aber wahrscheinlich macht es dir Spaß Frauen umzubringen." Doch diesmal war es anders, statt von Schuld überwältigt zu sein, dachte Sheridan an Isabell und es war dieses kleine spitzbübige Gesicht, das ihm Kraft gab. "Und trotzdem ist sie tot," höhnte es. Du bist nicht ich, dachte Sheridan. Was auch immer du sein magst, ich bist du nicht! Es schwieg.

    Er dachte einen Moment an Isabells Eltern, die Beerdigung. Dann wanderten seine Gedanken zu seiner zweiten Begegnung mit Dr.Stein. Der Doktor hatte eine steile Karriere hingelegt. Als Sheridan ihm zum zweiten Mal begegnete, war der Doktor bereits Admiral und Komandant einer sehr sympatischen Operation, deren Ziel es offensichtlich war, nahtlos das fortzuführen, was er mit Isabell angefangen hatte. Die Operation war, nicht zuletzt dank Sheridans tatkräftiger Unterstützung, unter dem enormen Druck der Öffentlichkeit gescheitert und der arme Admiral auf der Flucht vor dem Gesetz unglücklicherweise stückweise in einen Materiekonverter geraten. Er hatte Isabell gerächt und alle anderen, die der Admiral gequält hatte und er hatte es, wie er Jahre zuvor versprochen hatte, genossen.

    Sheridan spürte eine Ruhe, die er lange nicht mehr empfunden hatte. Er lächelte. Er konzentrierte sich wieder auf Kathleen, die ihm den Rücken zuwandte. Im Moment schien sie gerade auf ihre Mitarbeiter hinunterzustarren, dann schnaubte sie und erzählte Sheridan eine Geschichte über einen Zen-Meister, der jede denkbare Situation mit den Worten 'Man wird sehen.' kommentierte. Sheridan wusste genau, wie diese Geschichte gemeint war, insgeheim amüsierte er sich allerdings darüber, dass ein Weg, der stets aus Abwarten und niemals aus Handeln bestand, nirgendwo hinführt. Wenn der Zen-Meister also nicht irgendwann anfinge sich zu bewegen, würde er irgendwann des Hungers und Durstes sterben. Aber auch dazu wäre sein einziger Kommentar, den er zwischen seinen aufgeplatzten Lippen über seinem geblähten Bauch vor sich hinröcheln würde, "man wird sehen."

    Als sich Kathleen wieder neben ihn setzte, um ihm ihre abwartende und beobachtende Haltung nahezubringen, strahlte er sie an. Jetzt war er das genaue Gegenteil. Er war aus dem Gleichgewicht gebracht worden, einen Moment hatte man seine dunkle Seite sehen können, doch nun wusste auch er, was er zu tun hatte. Siehst du in den Abgrund, sieht der Abgrund auch in dich, dachte er. Nun, das funktioniert in zwei Richtungen. Er fand, er sei lange genug nicht der Abgrund gewesen.

    Sie überschlug ihre Beine und ihm fiel auf, wie hübsch sie war. Nun, sie würde sich nicht mit Kassy messen können, keine Frau konnte das, aber hübsch war sie, das musste man ihr lassen. Sie erzählte ihm vom Tod ihrer Freundin, denn es musste eine Freundin gewesen sein, soviel konnte Sheridan an den kleinen Signalen, die sie zwar meisterhaft zu unterdrücken verstand, aber weil sie ein Mensch war, eben nicht perfekt, erkennen. Sheridan nickte freundlich und verständnisvoll.

    Dann sah sie ihn erschöpft an und sagte, "ich habe viel Verständnis für sie John. Das habe ich wirklich. Aber mir ist wichtig, das sie mir versicheren können, das solche Aussetzer nicht zu einem Problem werden." Eine Versicherung wollte sie, nun gut. Er strahlte sie an und es war die Art von Lächeln, die kleine Säugetiere unwillkürlich dazu bringt, sich in ihre Baue zurückzuziehen, um nicht als Appetithäppchen zu enden. "Kathleen, ich verspreche ihnen, dass sie sich solange auf mich verlassen können, wie ich mich auf sie verlassen kann - und ich halte meine Versprechen immer," seine Augen blitzten, wie ihnen Admiral Dr. Frank Norbert Stein zweifellos bestätigen könnte oder auch nicht mehr.

    Sie machte noch einen Witz über den Gemütszustand der Mitarbeiter der SOD. Er grinzte. Dann klopfte es an der Tür und ein kleines lockiges Mädchen, das einen Stoffhasen an seine Brust gepresst hatte streckte seinen Kopf zur Tür herein. Niedlich die Kleine, dachte Sheridan. Das Mädchen hatte seine Mutter gut im Griff. Denn kaum hatte es klar gemacht, dass es etwas essen wollte, war diese auch schon zum Aufbruch bereit. "Würden sie uns begleiten John? Damit ich die Chance habe, sie besser kennen zu lernen," fragte Kathleen. "Gerne," erwiderte Sheridan, "wenn ich sie und ihre Tochter einladen darf."

    Auf dem Weg zur Tür widmete sich Sheridan ganz Kathleens Tochter. "Nun, junge Dame, wie heißt du," fragte er sie, "Henrietta." Sheridan lächelte, "hallo, Henrietta, ich bin John!" Er hielt ihr die Hand hin. Ihre kleine Hand verschwand nahezu völlig in seiner riesigen Pranke. Es war wie damals mit Isabell. Dann sagte Sheridan, "Henrietta, du hast da was in deinem Ohr," und zauberte einen kleinen Anhänger, den er vorher in seiner Handfläche palmiert hatte, aus ihrem Ohr hervor. "Ich glaube, das sollst du anziehen, wieso sollte es sonst in deinem Ohr sein?" Den Anhänger hatte er für Isabell gekauft, damals. Er ließ ihn in Henriettas Hand fallen. Dann richtete er sich auf, eilte zur Tür, öffnete diese schwungvoll und sagte, "wenn ich die Damen bitten dürfte?"

    Sie schritten hindurch, auf dem Flur erinnerte sich Sheridan wieder an das Medikament, dass Kathleen auf das Kaffeetablett gestellt hatte. "Wenn sie mich noch kurz entschuldigen würden," bat er, kehrte in das Büro zurück, durchquerte es und griff die Medikamentendose. Einen Moment betrachtete er es. In der Ecke befand sich ein Müllschlucker. Sheridan zielte kurz und warf das Medikament dann über seine Schulter. Befriedigt nahm er das klappernde Geräusch zur Kenntnis, mit dem die Pillendose im Abfallschlucker verschwand. "Drei Punkte," murmelte er, dann grinzte er breit in die Kamera und kehrte zu Kathleen und ihrer Tochter zurück, die auf dem Flur warteten.

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    Geändert von John Sheridan (04.11.2010 um 12:50 Uhr)

  3. #43
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    Isabell schlug die Augen auf und sah sich um. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war. Sie befand sich in einem großen Raum, der von einem massiven Schreibtisch dominiert wurde. Vor dem Schreibtisch saß ein Mann, hinter dem Schreibtisch stand eine Frau. Isa glitt näher. "Onkel John," rief sie erfreut, als sie den Mann erkannte. Aber Onkel John reagierte nicht. Nun ja, überlegte Isa, ist ja auch nicht verwunderlich, immerhin bin ich, sie dachte angestrengt nach, tot?

    Wenn sie tot war, warum war sie dann hier? Sie glitt auf die Frau zu. Ein Begriff blitzte durch ihren Geist "Director of Operations". War Onkel John nicht zu alt für die Schule, fragte sie sich. Außerdem sah die Frau gar nicht wie eine Lehrerin aus. Isa wusste genau wie Lehrerinnen aussahen. Wie Mrs. Bennedict, das war Isabells Klassenlehrerin gewesen, einer Harpyie aus den Geschichten die Onkel John ihr immer vorgelesen hatte, nicht unähnlich. Isa stellte sich immer vor, wie Mrs. Bennedict nach der Schule, satt und vollgefressen von der Furcht der Schüler, sich in ihren Sarg im Keller des Schulgebäudes zurückzog und dort auf das Klingeln am nächsten Morgen wartete.

    Nein, diese Frau konnte keine Lehrerin sein. Und doch erteilte sie Onkel John gerade eine Lektion. Irgendwas zu Interpretierendes, an dem Isa sowieso noch nie viel Interesse gehabt hatte. Wenn man überall nach der Intention des Schreibers suchte, verloren Geschichten ihren Zauber, fand sie. Also glitt sie noch näher und betrachtete die Frau, während diese erzählte. Die Frau hatte graue Augen und rote lange Haare. Sie war eigentlich ganz hübsch. Versuchsweise streckte Isa eine Hand aus und berührte die Wange der Frau. Ihre Finger spürten nichts. Sie pustete der Frau ins Ohr und fand das wahnsinnig komisch.

    Die Frau, Kathleen, fiel Isabell nun ein, trat wieder um den Tisch herum und setzte sich neben Onkel John. Er mochte die Frau offensichtlich, denn er hatte ihr Dinge erzählt, die er sonst für sich behielt. Isa fragte sich, ob das eine intelligente Vorgehensweise wäre und lächelte dann, als sie sich erinnerte, wie Onkel John immer das Richtige aber nur selten das Intelligente getan hatte.

    Also gut, keine Lehrerin. Eine Freundin? Isabell glitt zu Onkel John hinüber und schaute ihm über die Schulter. Es klopfte und ein Mädchen mit Locken und einem vor die Brust gepressten Stoffhasen kam herein. "Och, die ist aber süß," sagte Isabell. "Onkel John, schenk ihr doch den Anhänger, den du schon so ewig mit dir rumträgst, an mich musst du dich nicht mehr erinnern, ich bin ja da!" Überwältigende Logik, fand Isa.

    Die, es musste eine Freundin sein, beschloss Isa, fragte Onkel John, ob er mit ihr essen gehen wolle. Sie traten auf den Flur hinaus, als Onkel John seine Medikamente einfielen. Er drehte sich um, betrat erneut den Raum und griff nach der Dose. In großen Buchstaben stand dort "Valnoctamid" und als sie dies laß, wusste Isabell wieso sie hier war.

    Sie verharrte neben Onkel Johns Ohr. "Die brauchst du nicht mehr," flüsterte sie. Sie sah zu, wie die Dose klappernd im Abfallschlucker verschwand. Dann ging Isabell auf die Jagd.

    => Die Citadel: Botschaften
    Geändert von John Sheridan (05.11.2010 um 15:26 Uhr)

  4. #44
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    Kathleen beobachtete ruhig wie John mit Henrietta umging und lächelte sanft. Noch ein kleiner Hinweis der nicht in der Akte gestanden hatte. John Sheridan hatte Erfahrung mit kleineren Kindern. Die Art wie er ruhig und gelassen mit ihrer Tochter umging, verriet bedeutende mehr über ihn als es jede Akte getan hätte. Ebenso wie seine Reaktion auf alleine den Namen Kassandra. Neska atmete innerlich tief durch, es beunruhigte sie ein wenig, denn ihr war klar das Sheridan ein besonderer Fall war. Und sie hatte einfach keine Ahnung was sie ihm im Moment geben sollte. Schließlich hatte sie immer noch keinen Überblick über die Operationen. Sie hatte ihre Zeit mit anderen Dingen verbracht in den letzten Stunden. Nach dem Essen musste sie das dringend nach holen.

    Mit einem Schmunzeln nahm sie Henrietta zur Kenntnis die zum einen von dem 'Zauber' überhaupt nicht überrascht war. Da war sie ihrer Mutter zu ähnlich, wenn ihr jemand etwas schenkte, dann wollte er meist auch was dafür. Wenn jemand ihr etwas hinter dem Ohr hervor zauberte - zum, selbst für sie, gefühlten achtzehntenmal - dann wollte er nett zu ihr sein, wegen ihrer Mama. Dem entsprechend, sah sie John, vorsichtig hinteher, barg den Anhänger unschlüssig in der Hand und sah dann zu ihrer Mama hoch. Kathleen lächelte und nickte leicht. Woraufhin Rietta den Anhänger einsteckte. Als wäre das die beste Alternative zu allen anderen Möglichkeiten.
    Kathleen ließ John die Türe öffnen und trat mit Henrietta an der Hand hinaus. Der Gentlemen von Welt also. Sie waren die Treppe halbwegs hinunter gegangen, als John sich daran erinnerte das seine Tabletten noch im Büro von Kathleen standen. Kaum hatte er sich umgedreht und die Türe passiert, machte Kathleen auf dem Absatz kehrt und setzte ihm nach. Bedeutete Henrietta stehen zu bleiben.

    Es war nicht Misstrauen. Es war Paranoia. Kathleen beobachtete John von der Türe aus, was er tat und achtete darauf das er sonst nichts an fasste. Alte Gewohnheiten waren schwer ab zu legen. Und Henry hätte ihr den Hintern versohlt wenn sie sich solche Fehler geleistet hätte. Ruhig und entspannt wartete sie bis John zurück kam. Nickte ihm zu das er an ihr vorbei gehen mochte und folgte ihm dann um Henrietta wieder bei der Hand zu nehmen.
    Die Kantine war gott sei dank nicht so weit entfernt. Aber doch einige Schritte vor allem durch die Sicherheitskontrolle wieder hinaus. Der Sicherheitsmann und die beiden Marines. Rollten schon mit den Augen als Kathleen, mal wieder, ankam. Sie tuschelten sogar einen Moment, als würden sie sagen, 'Kann die sich mal entscheiden. Drinnen oder Draussen.' Neska lächelte und nickte den Männern zu. Zeigte ihren Ausweis und beförderte den Personalausweis von Henrietta hervor um ihn ebenfalls dem Mann zu reichen.
    "Ma'am. Kinder..."
    "Ich meine zu glauben, das wir diese Ma'am Diskussion schon mal hatten am heutigen Tage, Chief."
    "Ja. Ich. Eh. Captain?"
    "Schon besser."
    "Ihnen ist bewusst, das..."
    "Ja."
    "Aber Sie wissen doch gar nicht was ich sagen wollte."
    "Doch."
    "Und was?"
    "Nach Paragraph Blödsinn, Absatz Schwachsinn, Nummer Hirnrissig, dürfen nur berechtigte Personen in die Sicherheitszonen der Botschaften der System.. bla bla bla."
    "Ma'am?" der Mann war schockiert.
    "Bene. Hören Sie, Freundchen. Wenn Sie meinen, dass Sie mehr zu melden hätten, als ich. Dann bitte. Schreiben Sie Ihren kleinen Bericht, beschweren Sie sich oder gehen Sie zu Mutti petzen. Es interessiert mich nicht. Ich werde meine Tochter nicht unbeaufsichtigt und ungeschützt über die Citadel laufen lassen. Also mach Deinen Eintrag ins Buch und geh mir aus dem Weg."
    "Ehm."
    "Chief!" zischten sie den Mann an und wechselte die freundliche, fast private Körperhaltung, zu der befehlsgewohnten, der dominanten, der militärischen und respektverlangenden Haltung und Stimmlage. Die Männer fuhren zusammen und salutierten. Ohne wirklich zu realisieren, dass es halbwegs lächerlich war, aber der Drill hatte sich fest eingebrannt. Und Kathleen musterte den Mann vor ihr eindringlich.
    "Wenn Sie ihren Dienst nicht demnächst auf den Kolonien in den Terminus Systemen verrichten wollen, dann hören Sie auf mir auf den Keks zu gehen."
    "Ja, Captain."
    "Guter Junge." Sie tätschelte ihm den Oberarm und passierte ihn dann mit Henrietta an der Hand. Die ihre Mutter die ganze Zeit von unten herauf beobachtet hatte und mit spitzen Ohren gelauscht hatte. Es war offensichtlich, das sie Freude daran hatte, das ihr Mutter den Mann rund machte, weil er es übertrieben hatte. Sie hüpfte was fröhlich an der Hand neben Neska her und betrachtete ihren Hasen. "Siehst du Mr. Chuckles, nicht frech werden. Sonst schimpft dich Mama aus."

    Kathleen lächelte sanft und sah John von der Seite an. "Sie merken, ich bin keine Freundin von Überbürokratisierung und Einhaltung von Regeln nur der Regeln willen. Noch mag ich es wenn man micht Ma'am nennt." Ein Schmunzeln löste ihr Lächeln ab und sie erreichten schließlich die Kantine der Botschaft. Sie bedeutete John vor zu gehen, mehr aus Höflichkeit, den aus Sicherheit. Der Raum war bereits gut gefüllt, wenn auch nicht auf voller Auslastung. Ein paar Männer und Frauen saßen an den Tischen und tranken Kaffee oder aßen bereits eine Kleinigkeit. Die kleine Gruppe die nun den Raum betrat bekan sofort jedgliche Aufmerksamkeit - und wenn nicht sofort dann innerhalb weniger Augenblick. Kathleen schüttelte leicht den Kopf. Es war unglaublich. Die Menschen sahen eine Frau mit einer Tochter und einen Mann im entsprechenden Alter. Sie führte Henrietta zu der Essensausgabe und hob sie dort hoch, damit ihre Tochter sehen konnte was es gab. "Also, Princessa, was soll es sein?"

    13:15

  5. #45
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    Kathleen wartete vor der Tür auf ihn. Ein wenig paranoid, die Gute, dachte Sheridan und lächelte. Andererseits muss man das vielleicht sein in ihrem Job. Er schritt an ihr vorbei und die Treppe hinunter, dorthin wo sie ihre Tochter zurückgelassen hatte. Sheridan wuschelte Henriettas Haare und wartete, bis Kathleen die Hand ihrer Tochter ergriffen hatte. Dann gingen sie durch die Sicherheitsschleuse.

    Sheridans Kiefer verhärtete sich, als er bemerkte, wie die Wachen ihre Augen verdrehten und tuschelten. Derartige Zeichen der Insubordination konnte man nicht dulden, wenn man eine funktionierende Einheit bewahren wollte. Er machte sich innerlich eine Notiz, sich die beiden Marines später zur Brust zu nehmen. Semper fi bedeutete nicht nur die Treue gegenüber dem Corps, sondern auch gegenüber dem Auftrag. Und wenn dieser Auftrag darin bestand, einen Eingang zu bewachen, dann hatte der Marine dies zu tun und nicht darüber zu urteilen, wer wieoft kam oder ging. Aber gut, dachte Sheridan, meine Herren, es wird höchste Zeit, dass ihnen mal wieder etwas Gottesfurcht beigebracht wird.

    Sheridan beobachtet amüsiert den Versuch des Sicherheitsmannes Kathleen von ihrer Tochter zu trennen. Er fragte sich, ob der Sicherheitsmann wohl manns genug wäre, tatsächlich einen Bericht zu verfassen. Er grinzte den Mann an, als dieser seinen Dienstausweis kontrollierte. "Schwerer Tag heute, was Chief," fragte er. "Sie haben ja keine Ahnung," knurrte der Chief zurück und fügte auf Sheridans bösen Blick noch rasch ein "Sir" hinzu. Sheridan grüßte und folgte Kathleen.

    Kathleen lächelte und sah ihn von der Seite an. "Sie merken, ich bin keine Freundin von Überbürokratisierung und Einhaltung von Regeln nur der Regeln willen," sagte sie und fügte hinzu, "noch mag ich es, wenn man mich Ma'am nennt." "Ich werde versuchen, mir das zu merken," lächelte Sheridan, "möglicherweise können wir uns doch ganz gut ergänzen," grinzte er dann, "sie als Zuckerbrot und ich - als Peitsche." Sie schmunzelte. Kathleen öffnete die Tür zur Kantine und bedeutete Sheridan hindurchzutreten.

    Die Kantine sah genauso aus, wie die Kantinen zahlloser Behörden in ebenso vielen Städten. Man merkte, dass es sich um eine zivile und keine militärische Einrichtung handelte. Im Gegensatz zu den üblichen Verpflegungseinrichtungen beim Militär war hier Wert auf Gemütlichkeit gelegt worden. Im Falle eines Angriffs, dachte Sheridan, sind dreissig Prozent der Leute hier tot, bevor sie die Gelegenheit zu einer angemessenen Reaktion haben.

    Sheridan war einmal in einem Offizierskasino gewesen, das so ähnlich wie diese Kantine aufgebaut gewesen war. Er hatte es nicht gemocht. Ein Offizier, der im relativen Luxus abgeschirmt von seinen Untergebenen speiste, lief leicht Gefahr den Kontakt zur Truppe zu verlieren. Der Kontakt und die persönliche Anbindung waren aber oft das Einzige, was den Unterschied zwischen Leben und Tot ausmachte.

    Einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil hatten Kasinos und Kantinen aber oft gegenüber den Standardfeldküchen. Das Essen war meistens besser.

    Sheridan lächelte, als er bemerkte, dass die Besucher in der Kantine Kathleen, Henrietta und ihn anstarrten. Ach ja, Vorurteile, dachte er, die haben schon mehr als einen sein Leben gekostet. An der Essensausgabe suchte er sich eine Suppe, Gulasch mit Spätzle und Apfelmus und einen merkwürdig lila Pudding als Nachtisch aus. Dazu nahm er eine Flasche Wasser. Er lud alles auf sein Tablett, bedeutete der Kassiererin, dass er auch Kathleens und Henriettas Essen zahlen würde, dann suchte er einen Tisch, an dem es Platz für die drei gab und der ein klein wenig Abseits stand und wartete, bis Henrietta und ihre Mutter zu ihm gestoßen waren.

    Die Uhr zeigte 13:15 am vierten Tag.

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    Geändert von John Sheridan (06.11.2010 um 17:05 Uhr)

  6. #46
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    => Die Citadel: Botschaften

    Isabell trat auf die Galerie hinaus, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die tausende von Räumen, die sich in unzähligen Ebenen an den großen Lichthof anschlossen. Schräg hinter ihr saß ein alter Mann in der Uniform eines Marine-Corporals auf seinem Bett, die rechte Kopfhälfte mit einem dicken Mullverband umwickelt, der an vielen Stellen durchgeblutet war und rauchte. Isabell musterte den Mann. "Hicks," dachte sie. "Der Erste, für dessen Tod sich Onkel John wirklich verantwortlich fühlte." Sie lächelte traurig, als sie näher trat. Hicks blickte zu ihr auf, er sah müde und abgekämpft aus. "Ich werde wieder sterben," sagte er, "nicht wahr?" Isabell schaute auf den alten Mann, dann sagte sie, "du hättest sie nicht retten können, Onkel John! Gleichgültig wie sehr du dich bemühst, du kannst das Schicksal nicht aufhalten." "Ich habe mich nicht genug bemüht," antwortete Hicks mit Sheridans Stimme. "Was hättest Du den anders gemacht, wenn du gewusst hättest, dass er erschossen werden sollte," fragte Isabell und runzelte die Stirn. "Ich weiß es nicht, aber es hätte sicher einen Weg gegeben," erwiderte Sheridan. Isabell schüttelte den Kopf, "nein, Onkel John, das hätte es nicht!"

    Sie umfasste den Kopf des Corporal mit beiden Händen. Er schrie, als die Zelle in ein gleisend helles Licht getaucht wurde. Nach einer Ewigkeit, so schien es zumindest, trat Isabell zurück und sah sich in der Zelle um. Es sah nun anders aus, Corporal Hicks saß am Schreibtisch, sein Verband war verschwunden, dafür trug er seine Ausgehuniform und hinter ihm war der Ausblick auf die Gartenlandschaft des Militärstützpunktes von Lowell City. Auf dem Besuchertisch stand eine Vase frischer Schnittblumen und der ganze Raum war vom Duft des Frühlings erfüllt, der durch das offene Fenster hereindrang. Genau so hatte die erste Begegnung zwischen Hicks und Sheridan ausgesehen, damals als Sheridan noch blutiger Anfänger, Hicks aber bereits Veteran war. Isabell trat zu Hicks, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum.

    "Du kannst ihn nicht retten," hallte Es' Stimme vom Grund des Lichthofes herauf. "Er gehört mir, und daran wirst du, gleich was du tust, nichts ändern!" Es lachte höhnisch. Isabell lächelte. "Abwarten," sagte sie sanft. Dann machte sie einen Schritt hinaus und hinunter von der Galerie, sie breitete die Arme aus und schwebte im Lichthof nach unten.

    Schließlich berührten ihre nackten Füße den nassen, felsigen Boden, aus dem der Grund des Lichthofes bestand und Isabell erinnerte sich, hier war sie entstanden. Hier unten war es gewesen, wo Es Onkel Johns größte Schuld und gleichzeitig sie befreit hatte. Isabell lächelte leise. "Du hättest wissen müssen, dass jede Zelle aus etwas errichtet ist," sagte sie, "eigentlich muss ich dir danken, ohne dich wäre ich nie dort weggekommen." Sie erhielt keine Antwort, aber sie hatte auch nicht mit einer gerechnet.

    Isabell atmete tief ein und nahm die Gerüche in sich auf. Feuchter Fels, Flechten, zerfallendes Holz, Schimmel und dort! Furcht! Zwar nur schwach, aber erkennbar. Sie legte den Kopf schief und blickte in die Richtung, aus der der Geruch zu kommen schien. Es hatte sich offenbar tief in Onkel Johns Geist zurückgezogen. "Hab' keine Angst," sagte Isabell, "ich will nur spielen!" Und damit folgte sie dem Geruch.

    =
    > Die Citadel: Botschaften
    Geändert von John Sheridan (10.11.2010 um 20:38 Uhr)

  7. #47
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    Name: Loran Elgrin
    Zugehörigkeit: Sur'Keshs Kinder
    Spezies: Salarianer
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    <----------------- Citadel: Industriegebiet

    Die Citadel: Die Botschaften, salarianische Botschaft
    6:20, Tag 4

    Die salarianische Botschaft war die älteste Niederlassung einer politischen Gesandtschaft auf der Citadel und beherbergte Diplomaten von vielen Kolonien der salarianischen Union. Als Mittelpunkt der zivilisierten Kultur, diente die Citadel vielen Vertretern als Drehscheibe für interplanetaren Handel und Diplomatie. Gelegentlich forderten salarianische Diplomaten Berater und Beobachtungsspezialisten an, um die auszuhandelnden Verträge zu den bestmöglichen Bedingungen abzuschließen.
    Loran war seit knapp einem Jahr für das Analysieren von Gesprächen zuständig und Unterichtete angehende Berater. Es war ein ruhiger Job und ließ Loran genügend Zeit für seine anderen Aufträge. Obwohl es noch recht früh war, herrschte in der Botschaft bereits reger Betrieb. Dank ihres deutlich schnelleren Metabolismus, waren die Salarianer im Vergleich zu anderen Spezies dazu in der Lage, einen größeren Teil des Tages zu nutzen, weshalb natürlich auch der durchschnittliche Arbeitstag früher begann.
    In seinem kleinen Büro ging Loran zunächst die für den heutigen Tag anstehenden Aufgaben durch. Da waren eine Aufzeichnung über die erste Verhandlungsrunde einer salarianischen Schiffswerft mit einem batarianischen Konsortium über künftige Element Zero Lieferungen, ein Termin mit zwei Novizen, welche erst vor kurzem ihre Karrieren als politische Berater begonnen hatten, sowie einige Video-Befragungen zu einem bürointernen Vorfall den man Loran aufgedrückt hatte.

    Der Vormittag verging zügig und als er zum Mittagessen in der Kantine ging, spielte der Salarianer mit dem Gedanken sich den Nachmittag frei zu nehmen. Die Fertigstellung des Berichtes zu den Video-Befragungen würde nicht lange dauern und es sah ganz so aus als ob keinen weiteren Aufgaben für den heutigen Tag anfielen. Außerdem spielte Loran mit dem Gedanken beim Allianzkommando vorbeizuschauen. Dort war es heute zu einem hässlichen Zwischenfall gekommen und angeblich war der hiesige Geheimdienstchef der Allianz ersetzt worden. Das lokale STG-Team würde wahrscheinlich Untersuchungen anstellen und in den nächsten Tagen von Loran ein Gutachten über den neuen Geheimdienstchef verlangen. Eine solche Analyse würde hoffentlich endlich wieder eine geistige Herausforderung bedeuten und Loran spürte eine schwache Vorfreude in sich aufkeimen.

    Als der STG-Berater nach dem Essen wieder sein Büro betrat, erwartete ihn eine unangenehme Überraschung. Eine kurze Nachricht, welche lediglich eine Uhrzeit und eine Adresse gefolgt von einem zehnstelligen Code enthielt, war auf seinem Rechner eingegangen und als Loran den Code sah wusste er sofort worum es ging. Dr. Vroot hatte einen neuen und anscheinend dringenden Auftrag führ ihn. Verdammte Sonden-Technologie, die Dinger gehen in letzter Zeit Reihenweise ein…. Aber warum will der Doc sich mitten am Tag mit mir treffen und dann auch noch bei den Botschaften? Da muss irgendetwas Großes vorgefallen sein…

    Die Citadel: Die Botschaften, Parkanlage
    12:50

    Loran brauchte nicht lange am Treffpunkt zu warten, als über den Weg, der zu einer kleinen Grünanlage an einem der Teiche führte, Aaron auf den STG-Berater zukam und sich neben ihn auf die Parkbank setzte. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ erkundigte sich Loran ohne den Gesprächspartner dabei anzuschauen und überprüfte noch einmal den kleinen Störsender den er bei sich trug, damit niemand die beiden abhören konnte. „Vor einer knappen Stunde ist eines der Testsubjekte der Beta-Reihe auf der Citadel gelandet.“ erklärte der junge Salarianer mit einer Aufregung in der Stimme die Loran veranlasste verwundert zu dem Assistenten zu blicken ließ: „Und? Ihr habt über die Jahre viele Versuchsreihen gestartet… Zu viele meiner Meinung nach und da ist es nicht verwunderlich wenn eine Testperson die Station verlässt und wieder zurückkommt, oder?“ „Schon, aber wir sprechen hier von einem Beta!“ warf Aaron in einem Ton ein, so als ob ein Beta-Testsubjekt so etwas wie eine rote Asari währe: „Die Beta-Reihe war eigentlich ein kompletter Fehlschlag und wir mussten alle aus dem Verkehr ziehen und einen neuen Ansatz suchen, aber anscheinend haben wir einen übersehen… und dieser ist anders… die Messwerte die wir von ihm empfangen haben sind Einzigartig. Der Doktor ist sich nicht ganz sicher, aber er möchte dieses Subjekt unbedingt näher untersuchen. Sie sollen ihn so schnell wie möglich einfangen und lebendig in das Labor bringen.“ „Also wie immer… und gibt es eine Akte oder habt ihr wenigstens den Namen des Ziels?“ erkundigte sich Loran scheinbar gelassen, obwohl er innerlich Vroot und seine fehlerhaften Hirnsonden verdammte. „Ja, es ist ein männlicher Mensch. Major John Sheridan vom Allianzgeheimdienst.“ antwortete der Forschungsassistent schnell und reichte Loran einen Datenchip ehe er aufstand: „Der Doktor ist zuversichtlich, dass sie ihn bald haben Mr. Elgrin. Auf Wiedersehen.“

    Mit diesen Worten ging Aaron davon und ließ einen, starr ins Leere blickenden Salarianer zurück. Einen Geheimdienstler… Dieser verdammte Doktor! Und nicht nur irgendein Agent, nein es muss ein Major sein und das kurz nach einem Anschlag auf den hiesigen Allianz-Geheimdienst… Wenn ich das hier überstehe brech ich mir die Kniescheiben und lass mich in den Innendienst versetzten… ging es Loran durch den Kopf, während er Aarons Datenchip zwischen zwei Fingern drehte.
    12.35, Tag 4
    Geändert von Aris (10.06.2011 um 20:55 Uhr)

  8. #48
    Newbie Avatar von John Sheridan
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    Isabell folgte den Pfaden, die sie tiefer und immer tiefer in das Dunkel Sheridans Verstandes führten. Eine unheimliche Stille legte sich über alles wie eine schützende Decke, nur noch Isabells Schritte auf dem feuchten Untergrund waren zu hören. Dann wehte eine Melodie heran.

    "From the coast of gold, across the seven seas"

    Sheridan war ein kleiner Junge gewesen, als er zum ersten mal an den Ufern der großen Ozeane der Erde gestanden hatte. Die Wellen des Atlantik spülten majestätisch gegen die Steilküste Neuenglands. Hier wo Seine Familie immer ihre Sommer verbracht hatten. Sheridan, seine Eltern und seine Schwester Marian. Sie hatten gespielt, er und Marian, waren hinuntergelaufen zur Brandungslinie und hatten nach Muscheln, Seesternen und anderem Treibgut gesucht. Der Sand leuchtete golden im letzten Licht des Tages. Und Marian, die älter gewesen war als Sheridan, hatte gesagt, "komm, Johnny, laß uns schwimmen." Sie hatte sich ausgezogen und war in die Fluten des Meeres getaucht.

    Wahrscheinlich war es die Schuld von Johns Eltern gewesen, hätten sie ihre Kinder doch vor den Gefahren des Meeres warnen müssen, aber das hatten sie nicht getan. Die Flut war tückisch am goldenen Strand und in der warmen Sonne. Und während die Vögel zwitscherten und die Wellen weiterhin an den Strand spülten, wie sie es seit Jahrtausenden getan hatten und auch weiterhin tun würden, das Meer nach Salz und Leben duftete, wurde Marian hinausgezogen von der Ebbe.

    Hinausgezogen und davongespült in einen kalten, gleichgültigen Ozean. Sheridan hatte es gesehen, er war gerannt, um seine Eltern zu holen. Doch es war zu spät. Marian war fort. Ihr Körper für immer Gefangener der Wellen. Die Suchaktion, die von der Küstenwache eingeleitet worden war, hatte keine Ergebnisse erbracht. Und eine Woche später waren zwei ältere Männer mit ernsten Gesichtern in weißen Uniformen vor der Tür der Sheridans erschienen. John, der damals noch zu klein war, hatte nicht verstanden, was die Männer sagten, aber seine Eltern hatten sich verändert an jenem Tag.

    Isabell verließ den Strand und das Haus und folgte dem Pfad. Eine Stimme sang:

    "I'm travelling on, far and wide"

    Sheridan stand vor dem Spiegel und begutachtete sich. Die Uniform der Marines saß tadellos und wies keinen Makel auf. Seine Schulter wurde geziert von den Insignien, die ihn als Staff Commander auswiesen, auf der Kommode neben ihm lag sein Pad, auf dem noch der aktuelle Marschbefehl zu lesen war. "Staff Commander Sheridan", stand dort, "zunächst übermittelt ihnen der CIC seine besten Glückwünsche zu ihrer Beförderung zum Staff Commander. Alsdann ergehen an sie folgende Order: Mit sofortiger Wirkung sind sie als Befehlshaber des 3.Batallions der 501.Marinedivision eingesetzt. Sie haben sich bis morgen früh 0800 bei der ihnen zugewiesenen Einheit zu melden. Um 0900 soll die Einheit in Marsch gesetzt werden. Ziel: Attikan Traverse, Stützpunkt Retribution. Von dort aus werden sie die Operation Cleaner befehligen. Ziel der Operation ist die Vernichtung der in dem Gebiet operierenden batatrianischen Sklavenhändler. Der Einsatz jedweder Maßnahmen, die sie für erforderlich halten, wird hiermit genehmigt."

    Sheridan warf noch einen Blick in den Spiegel, wischte ein imaginäres Staubkorn von seinem Ärmel, drehte sich um und verließ den Raum. Isabell wanderte weiter, die Stimme sang:

    "But now it seems
    I'm just a stranger to myself"

    Ein dunkler Raum, nur ein Tisch, ein Stuhl und gegenüber eine Folterbank, die in der Höhe verstellt werden konnte. Der batarianische Commander beugte sich vor und fixierte Sheridan, der an die Folterbank geschnallt war, mit einem kalten hasserfüllten Blick. "Ihr Menschen", spuckte er aus, "ihr glaubt, jetzt seid ihr hier und euch gehört das Universum? Breitet euch aus wie eine Krankheit! Jeder Planet, den ihr berührt verwest! Mein Volk hätte das Recht gehabt, diese Welten zu besiedeln! Ihr habt sie uns gestohlen! Und darum werden wir Euch vernichten!" Der Batarianer drehte einige Knöpfe, die am Tisch angebracht waren und Sheridan bäumte sich unter den Elektroschocks auf.

    Sheridan röchelte, dann brachte er stockend hervor. "Ich habe keine Ahnung, wovon du redest, Abschaum!" In der Entfernung begannen Alarmsirenen zu jaulen. Sheridan fuhr fort, "aber du wirst hier sterben!" Der Boden bebte.

    Der Raum versank hinter Isabell, die Stimme sang weiter:

    "And all the things I sometimes do
    It isn't me but someone else"

    Ein dunkler Raum, nir ein Tisch, ein Stuhl und gegenüber eine Folterbank, die in der Höhe verstellt werden konnte. Der batarianische Commander fixierte Sheridan mit einem kalten hasserfüllten Blick. "Egal was sie auch mit mir anstellen, ich werde meine Gefährten nicht verlassen", es blubberte beim Sprechen, beim letzten Anstechen musste Sheridan wohl die Lunge getroffen haben. Es lächelte, "aber, aber! Wer will denn, dass du irgendwen verrätst? Habe ich dich nach deinen Gefährten gefragt? Nein. Wir machen das hier nur, weil ich mich langweile." Es nahm einen Hammer vom Tisch und fuhr fort, "du stirbst bald, ich muss also zusehen, dass ich deine letzten Momente so gut genieße wie möglich." Der Batarianer begann zu schreien.

    Isabell schauderte, sie wandte sich ab und ging weiter, die Stimme sang:

    "I close my eyes and think of home
    Another city goes by in the night
    Ain't it funny how it is
    You never miss it 'til it's gone away
    And my heart is lying there
    And will be 'til my dying day"


    => Die Citadel: Botschaften
    Geändert von John Sheridan (17.11.2010 um 19:37 Uhr)

  9. #49
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    "Pommes!"
    Neska seufzte und betrachtete ihre Tochter. Die schmale rechte Augenbraue in die Höhe gezogen. Henrietta, die mit ihrem Hintern auf dem Unterarm ihrer Mutter saß, die Ärmchen um den Hals dieser gelegte, und den Hasen wieder im Rücken von Neska, erwiederte den Blick, allerdings ohne die Augenbraue so zweifelnd in die Höhe zu bekommen. Bei ihr waren die Augen dadurch eher zu gekniffen und beide Brauen hoch gezogen.
    "Pommes." wiederholte sie etwas leiser und spitzte die Lippen. Schnaubte leise, als wolle sie unterstreichen, was sie wollte. Kathleen musterte sie weiter und sah dann die Essensausgabe an. Dann wieder zu ihrer Tochter.

    "Die haben keine Pommes, Liebes." Henrietta blickte zu den Speisen und ließ ihren Blick hin und her wandern. Sah dann ihre Mutter an. "Das wusstest du bevor wir hier her gegangen sind." grummelte sie und knirschte mit den Zähnen. Neska lächelte und sah ihre Tochter mit einem liebevollen Blick an. Sie war überrascht wie zuverlässig ihre Kleine den Trick durchschaut hatte. Es war unleugenbar das Henrietta ihre Tochter war. Auch wenn man manchmal diese Idee hätte bekommen können, so gab es doch sehr viele Momente in denen es absolut klar war.
    "Gib es wenigstens zu."
    "Möchtest du lieber das Gulasch?"
    "Nein."
    "Das Schnitzel?"
    "No."
    "Salat?"
    "No." Henrietta war ins Italienische gewechselt und schmollte nun vor sich hin.
    "Du musst aber etwas essen, Princessa."
    "Vielleicht." Kathy unterdrückte ein Lachen und spürte wie Henrietta ihren Blick hob. Ihre Mutter anstarrte und ihre Augen strahlend funkelte.
    "Hör auf zu Lachen." verlangte sie und wippte mit ihrem Fuß um ihre Forderung zu unterstreichen.
    "Das Gemüse und den Pudding?"
    Pudding. Ein Zauberwort das seit ihrer frühsten Kindheit wirkte. Henrietta war ein Pudding-Kind. Sie liebte Pudding, egal welcher Geschmacksrichtung. Einer der Fällen bei denen Kathleen ihre Mutterschaft gerne leugnete. Sie konnte das Zeug nicht leiden. Die schmierige, wabblige Konsistenz führte bei ihr meist zu ausgeprägtem Würgereflexen, während ihre Tochter das Zeug in Tonnen zu verdrücken in der Lage schien.
    "Pudding?"
    "Pudding, Dolcezza."
    "Hmm." die Kleine überlegte einen Moment und nickte dann. Sie schien überzeugt und übersah diesmal vollkommen das ihre Mutter sie wieder manipuliert hatte. Natürlich hätte Kathleen auch das Schnitzel mit Pudding ins Rennen schicken können. Aber wenn es um die Ernährung ihrer Kleinen ging, dann war Neska noch penibler als bei den meisten anderen Dingen. Da war kein Trick zu schmutzig oder zu hinterhältig. Abgesehen davon waren Kinder bei solchen Dingen schlimmer als erwachsene. Ihre Verlangen waren noch nicht ausgeprägt, sprunghafter und tagesformabhängiger als bei Erwachsenen. Kathleen setzte ihre Tochter wieder ab und ließ sich ein Tablett geben mit dem Essen für Henrietta, sie selbst bestellt sich nur einen Kaffee. Ihre letzte Mahlzeit war noch nicht so lange her und sie verspührte im Moment auch keinen Hunger. Außerdem würde Essen sie nur von John ablenken. Und etwas in ihr sagte ihr das sie den Mann genau im Augen behalten sollte. Neben der Tatsache das er offensichtlich einen an der Waffel hatte, war er ihr unheimlich. Nicht auf die angsteinflößende Art, sondern auf die misstrauische Art.

    Sie passierte die Kasse und hielt einen Moment inne als die Kassiererin es auf die Rechung von John setzen wollte.
    "Warten Sie, das geht auf die Rechnung der Botschaft." diktierte Kathleen und lächelte freundlich. Einer der vielen Vorteile wenn man eine öffentliche Stelle hatte. Die Verpflegung war immer umsonst. Dann folgte sie Henrietta die den Weg zu John hinüber anführte. Stellte dort das Tablett John gegenüber auf den Tisch und setzte sich, und noch bevor sie richtig saß, kletterte Henrietta auch schon auf ihren Schoß, nachdem sie Mr. Chuckles ordnungsgemäß auf den Stuhl neben sich gepflanzt hatte und noch mal den Kopf getätschelt. Kathleen hatte nicht mal eine Chance, da hatte Henrietta sich schon das Besteck gekrallt und begann ihr Gemüse selber zu schneiden um es dann, nach Abschluss dieser Tätigkeit mit stürmischen Verlangen in den kleinen Mund zu stopfen. Wenn sie den überhaupt kaute, tat sie das mit atemberaubender Geschwindigkeit, was Neska dazu veranlasste, immer wieder dazwischen zu greifen und die Gabel abzuhalten sofort Nachschub in den Mund zu schaufeln.
    "Langsam Princessa. Deinen Pudding nimmt dir schon keiner Weg."

    Dann schenkte sie dem Mädchen ein paar Schlucke Wasser in ein Glas und stellte es ihr neben den Teller. Griff ihren Kaffe und nahm einen ersten Schluck, ohne ihn zu Süßen oder mit Milch zu verdünnen.
    "Also John, was fange ich jetzt mit Ihnen an? Ihre Fähigkeiten sind so außerordentlich, das es eher selten für Menschen wie Sie auf der Citadel Arbeit gibt." begann sie und behielt Henrietta dabei doch immer im Blick, die hatte ihre Geschwindigkeit beim Essenschaufeln, nun aber doch soweit reduziert, das man nicht davon ausgehen musste, das sie die Nahrung in der Luftröhre zwischen lagerte.
    "Wenn Sie also nicht all zu sehr, darauf bestehen Ihrem Fachgebiet nachzugehen, lässt sich sicherlich was finden."

  10. #50
    Newbie Avatar von John Sheridan
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    => Die Citadel: Botschaften

    Sheridan sah, wie Kathleen die Kassiererin darauf hinwies, dass das Essen auf Kosten der Botschaft ginge. Er öffnete seine Wasserflasche und goß die Flüssigkeit in sein Glas. Dann beobachtete er die übrigen Gäste. Die Tür zum Kasino glitt auf und ein junges Paar kam herein. Er trug die Uniform eines Navy Lieutenants, sie die eines Gunnery Chiefs.

    Die beiden waren offensichtlich ein Paar. Dann fielen Sheridan die kleinen Dissonanzen zwischen den beiden auf. Dort wo er einen brutalen Zug um den Mund hatte, war ihr Gesicht merkwürdig weich. Auf den zweiten Blick wurde erkennbar, dass die Weichheit durch zuviel Makeup verursacht wurde. Wie oft habe ich das schon gesehen, fragte sich Sheridan.

    Die mühsam weggeschminkten Blutergüsse mochten unaufmerksameren Beobachtern entgehen, aber wenn man die kleinen Hinweise zu lesen verstand, konnte man die ganze Geschichte erkennen. Wahrscheinlich hatten sich die beiden Hals über Kopf ineinander verliebt und am Anfang mochte es auch die große Liebe gewesen sein. Dann war die Gewohnheit in die Beziehung eingezogen und irgendwann hatte er bemerkt, dass er seine Standpunkte mit körperlicher Gewalt besser vertreten konnte, als mit Argumenten.

    Sie würde ein paar Mal versucht haben, sich von ihm zu trennen und er hatte ihr jedesmal versprochen, dass er, wenn sie ihm nur noch eine Chance geben würde, sich ändern würde und dass diesmal alles anders sein würde. Sie hatte sich an die guten Zeiten erinnert und ihm vergeben. Vielleicht hatte es dann ein oder zwei Monate funktioniert, dann war aber wieder alles in die alten Pfade zurückgekehrt. Irgendwann hatte sie resigniert und hatte nicht wieder versucht, sich zu trennen.


    Doch es war nicht besser geworden, im Gegenteil. Bestärkt dadurch, dass sie bei ihm blieb, hatte sich die Gewalt immer mehr gesteigert und würde irgendwann darin münden, dass sie sich oder er sie umbringen würde, wenn dieser Kreis nicht durchbrochen würde.


    Kathleen kam und stellte ihr Tablett, auf dem sich schwarzer Kaffee, Wasser, Gemüse und Pudding befanden auf den Tisch John gegenüber und nahm ihre Tochter auf den Schoß. Sheridan wartete, bis Kathleen ihrer Tochter, die bereits eifrig das Gemüse in sich hineinschaufelte, das Wasser eingegossen hatte und selber einen Schluck Kaffee genommen hatte, dann begann auch er zu essen. Dabei beobachtete er über Kathleens Schulter hinweg das Paar drei Tische weiter.

    "Also John, was fange ich jetzt mit ihnen an", fragte Kathleen. "Ihre Fähigkeiten sind so außerordentlich, dass es eher selten für Menschen wie sie auf der Citadel Arbeit gibt", fuhr sie fort. Sheridan blickte Kathleen an und lächelte. Ich bin gespannt, wo das hinführt, dachte er. "Wenn sie nicht all zu sehr darauf bestehen, ihrem Fachgebiet nachzugehen, lässt sich sicherlich etwas finden." Aha, dachte Sheridan, dahin.

    Drei Tische weiter schepperte es, als das Tablett, das vor der jungen Frau gestanden hatte, auf dem Boden aufprallte. Der Lieutenant war aufgesprungen und beugte sich drohend über den Tisch. Die junge Frau schien in ihrem Stuhl zu schrumpfen und wünschte sich offensichtlich woanders zu sein. Sheridan hob seine Hand und sagte zu Kathleen, "entschuldigen sie bitte einen Moment." Er legte sein Besteck auf den Teller und erhob sich. Gemessenen Schrittes schlenderte er zu dem Paar hinüber.

    "Ich hau dir auf die Fresse", fauchte der Lieutenant gerade, holte aus und schlug nach der Frau, nur um in Sheridans Block zu landen. "Ja", Sheridan grinste humorlos, "darin hast du offensichtlich Erfahrung!" "Halt' dich raus", fauchte der Lieutenant, so aufgebracht, dass er den höheren Rang nicht zur Kenntnis nahm. "Ich glaube nicht", sagte Sheridan und warf einen Blick auf das Namensschild, "Lieutenant Keppler."

    Sheridan packte den Lieutenant an der Schulter, erinnerte sich an sein Training und nahm erfreut das Knirschen des splitternden Schlüsselbeins zur Kenntnis. Der Lieutenant wurde blaß, stöhnte auf und sackte auf den Stuhl zurück. Sheridan beugte sich herunter, bis seine Lippen nur noch einen Zentimeter vom Ohr das Lieutenants entfernt war. Dann flüsterte er, "also, Lieutenant Keppler, sie sind ein echter Held, wissen sie das? Eine Frau verdreschen, die ungefähr halb so viel wiegt wie sie. Wirklich tapfer!" Der Lieutenant stöhnte. "Stellen sie sich nicht so an", flüsterte Sheridan weiter,"ihr Schlüsselbein ist leicht zu richten. Da kann einem beim Sport schlimmeres passieren und sie haben ihrer Freundin sicher auch schon schlimmeres angetan."

    Sheridans Lippen verzogen sich zu einem abschätzigen Lächeln, "ich werde ihnen jetzt den weiteren Ablauf erläutern. Sie werden gleich zum Arzt gehen und sich ihr Schlüsselbein richten lassen. Danach werden sie unverzüglich ihre Versetzung beantragen, außerdem werden sie sich von ihrer Freundin ab sofort fern halten, sie werden sie nicht aufsuchen, nicht anrufen und auch sonst keinen Kontakt zu ihr suchen! Sollten sie aus irgendwelchen Gründen Teile des Ablaufes vergessen oder meinen, sie anders interpretieren zu können, werde ich ihnen nicht nur das Schlüsselbein brechen. Haben sie mich verstanden?" Der Lieutenant nickte. "Gut", Sheridan lächelte, "ich würde es hassen, meinen Worten Nachdruck verleihen zu müssen. Leben sie wohl."

    Sheridan richtete sich auf. Der Lieutenant, der sich seine Schulter hielt, schleppte sich zur Tür. Die junge Frau lächelte Sheridan dankbar an. Sheridan sah sie an, dann sagte er, "ihnen ist klar, dass sie ihn nicht mehr zurücknehmen dürfen?" Sie nickte. Sheridan kehrte an den Tisch mit Kathleen und Henrietta zurück, setzte sich und nahm sein Besteck wieder auf.

    Dann sagte er entschuldigend, "tut mir leid, ich war einen Moment abgelenkt, aber um auf ihre Frage zurückzukommen: Sie sind der Boss."

    => Die Citadel: Botschaften
    Geändert von John Sheridan (17.11.2010 um 21:55 Uhr)

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