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    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    Mit schlechter Laune kehrte Milijan zusammen mit Avathus zur ARIA Zentrale zurück, erst recht als die Turianerin nicht hineingelassen wurde.

    „Tut mir leid Chief! Neue Anweisungen!” erklärte sich der Soldat an der Wache kurz
    „Was für Anweisungen?“ fragte der Serbe verärgert nach
    „Am besten gehen Sie hinein Sir und machen sich selbst ein Bild“ meinte der Soldat und bedeutete dem Chief einzutreten.

    „Ist in Ordung, ich hab eh noch eigene Angelegenheiten zu klären. Wir bleiben in Kontakt!“ meinte Avathus und verabschiedete sich knapp.
    Milijan und Dragan sahen der Frau noch, für seine Verhältnisse, lange nach bevor er sich mit einem Seufzen in die Geheimdienstzentrale begab.

    In der ARIA Zentrale war wieder Bewegung gekommen, es herrschte jetzt kein heilloses Durcheinander aber es wurde doch auf den ersten Blick wieder gearbeitet. Dem Serben fielen auch recht viele neue Gesichter auf die er nicht recht zuordnen konnte und so wie die Leute ihm flüchtige Blicke zuwarfen bedeutete das Ganze keine guten Neuigkeiten für ihn.
    So war es dann auch als er Kazumi traf.

    Wo zur Hölle waren sie?“ fragte die Asiatin wütend „warum reagieren sie nicht auf meine Anrufe?“ kam sofort hinterher. Mit einer harschen Bewegung forderte die zierliche Frau ihn auf ihm zu folgen
    „Was ist passiert?“ fragte Milijan schließlich
    „Was ist passiert!“ äffte sie ihn kurz nach „Sie waren drei Stunden lang weg, DREI STUNDEN, die Show geht aber weiter!“ sie kam jetzt richtig in Fahrt nachdem sie ihn in ein Besprechungsraum gelotst hatte.

    „Wir sind alle raus!“ begann sie „Sie haben Leute geschickt mit neuen Befehlen“ es war klar dass sie damit neue ARIA Verantwortliche meinte
    „Wir haben keinen Zugang mehr, sie haben auch alle Daten und Beweismittel mitgenommen, sogar die Leichen und Gerber haben sie vorhin mitgenommen!“.

    Der Serbe lies sich auf einen Stuhl sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen.
    Wie konnte er nur so dämlich gewesen sein zu glauben man würde ihm tatsächlich die Fäden in den Händen halten lassen
    „Sie haben auch ein Großteil des Personals mit sofortiger Wirkung versetzt, viele müssen ihre Sachen jetzt Packen und werden von der Station gebracht.“
    Die Tür zum Besprechungsraum ging auf und Lemmy trat ein.
    „Hey!“ begrüßte er den Serben und atmete tief ein „Sag mir das wenigstens du neue, gute Infos hast? Wie war dein Treffen mit dem Ring?“
    Milijan lachte kurz auf „Es gab kein Treffen! Avathus und ich warteten drei verfickte Stunden umsonst und Anrufe hab ich keine Bekommen!“

    „Mit anderen Worten – Die haben dich ganz billig sitzen und uns in der Zwischenzeit völlig kalt gestellt!“ schlussfolgerte Lemmy der sich nun neben Milijan gesetzt hatte.

    Dragan hatte sein Kopf inzwischen auf den Oberschenkel von Milijan gelegt und sah etwas traurig zu seinem Herrchen hoch.
    „Also kurz gesagt: Wir haben nichts mehr, keine Daten, keine Ressourcen, kein Team, keinen Zugang“ Lemmy sah in die Runde.

    „Ich brauch ne Kippe“ meinte Milijan und bedeutete den anderen mitzukommen.

    Wenig später standen die drei auf einem Balkon der öffentlichen Cafeteria der Allianzbotschaft welche zu diesem Zeitpunkt nur mäßig besucht war.
    Milijan stütze sich mit den Unterarmen an dem Geländer ab und starte auf das weitläufige Präsidium. Er nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. „Wie geht’s jetzt für euch weiter? Habt ihr schon neue Order erhalten“ fragte er und sah auf.
    „In drei Tagen geht mein Shuttle zur Arcuturs Station!“ antwortete Kazumi zuerst und sah dabei nicht gerade zufrieden aus. Es war ja schließlich verständlich, so hatte sich die Asiatin bestimmt nicht darauf eingestellt so schnell ihren Lebensmittelpunkt zu ändern.
    „Und wohin geht’s für dich?“ frage Milijan und sah zu Lemmy welcher verächtlich kurz auflachte.
    „An einen Ort wo die Strände weiß, das Meer kristallklar und die Sonne warm scheint und wo ich viel Zeit habe barfuß dem Strand entlang zu joggen!“ die Ironie war nur schwer zu überhören, folglich ging es für Lemmy wohl an einem sehr unangenehmen Ort weiter wobei klar war, dass der SODler nicht näher darüber reden würde.
    Sie schwiegen zu dritt und starrten auf die Promenade unter sich und hörten dem Verkehr zu bis es Kazumi schließlich war die das Schweigen brach.

    „Einen kleinen Teil der Daten konnte ich noch retten“ meinte sie trocken während sie Milijan seine Zigarette aus der Hand nahm und einen kurzen Zug nahm.
    „Den letzten Schwung Daten den wir angefordert haben hab ich noch auf mein Omnitool kopiert, das sollte ich zwar schon längst abgegeben haben aber…“ sie ließ den Satz unvollendet und überspielte die Daten an Lemmy und den Serben.
    Er selbst hatte noch seine Nachrichten nicht überprüft aber bestimmt hatte er auch neue Order bekommen.

    „Was machen wir jetzt?“ fragte Lemmy und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer während er die Arme vor der Brust verschränkte.
    „Weder können wir noch dürfen wir was machen“ begann Kazumi „wie schon gesagt, keine Ressourcen, keine Daten…..“
    „Glaubst du denn die lassen uns in Ruhe wenn wir jetzt einfach kneifen?“ fragte Lemmy
    Milijan zögerte mit seiner Antwort „Keine Ahnung…. Aber allein die Tatsache, dass Segev schon tot war bevor seine Karre in die Luft ging zeigt doch schon wie kaputt der Laden eigentlich ist. Darüber hinaus wissen wir ja gar nicht genau gegen wen wir kämpfen. Stand jetzt führen wir einen Zweifrontenkrieg gegen Cerberus und den Ring. Beide haben scheinbar vollen Zugriff auf das Netzwerk und haben gezeigt, dass sie vollständig vernetzt sind.“
    „Nun, da sie ja ALLES mitgenommen haben könnte das bedeuten, dass sie nicht genau wissen was wir bereits herausgefunden haben“ schlussfolgerte Lemmy.
    „Könnte, sollte….. ein paar zu viele Variablen um darauf zu bauen!“ meinte Milijan und sah zum SODler was dieser mit einem Schulterzucken quittierte.
    Das Comm von Milijan vibrierte und müde las er sich die knappe Nachricht durch.
    „Ortiz ist tot“ kommentierte er noch während er die Mitteilung las. Kazumi sah überrascht zu Lemmy. „Ihr…..Krankenhauszimmer ist scheinbar explodiert!“ Milijan wusste auch nicht was er von der Meldung halten sollte. Sie stammte von seiner Abteilung des SOD und beinhaltete nur die Meldung und ein Auszug aus der Pressemeldung der C-Sec.
    Man ging offiziell von einem Unfall aus, irgendwas mit einer Sauerstoffexplosion aber der Serbe vermutete eher, dass da jemand zuende gebrach hat was er begonnen hatte.
    „Wolltest du die nicht irgendwie verstecken?“ fragte Lemmy
    „Ja schon aber das braucht halt seine Zeit und jemand schien da schneller gewesen zu sein, jemand der dann auch genau wusste wo sie war wobei das auch nicht besonders schwer war.
    Heute ist echt ein Tag der guten Nachrichten!“ kommentierte der Serbe bitter und spuckte auf das Präsidium herunter.

  2. #92
    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    So ganz kampflos das Feld räumen wollte der Serbe dann auch nicht, entgegen dem Ratschlag von Kazumi. So fand sich sein Weg zurück zur ARIA Zentrale und schnell hatte er gefunden wonach er suchte, den neuen Verantwortlichen.
    Der Name des Mannes war genauso wie seine aalglatte Ausstrahlung, Smith. Der Typ hatte schon von weitem eine unangenehme Ausstrahlung, nicht das Milijan besonders anders wäre.

    „Ah, Sacobic!“ begrüßte ihn Smith als er den SODler bemerkte „Gute Arbeit Soldat – alle Achtung! Sie haben uns hier sehr geholfen!“. Der Typ schenkte ihm ein gönnerhaftes Lächeln
    „Sparen sie sich den Dreck!“ Milijan ballte die Fäuste „Sie schmeißen uns einfach raus? Ohne auch nur einmal mit uns zu reden? Wir verlieren jede Spur sie Amateur!“
    Smith zögerte bevor er antwortete und fixierte den Serben für einen Moment bevor er enttäuscht das Gesicht verzog.
    „Sie hätten das Lob einfach annehmen und gehen sollen!“ Smith wollte sich schon abwenden als er merkte, dass der Serbe stur stehen blieb. „Noch was? Schriftlich haben sie es ja schon!“
    „Wir verlieren alles!“ platze es aus Milijan heraus während er näher trat und auch wieder leiser als er merkte, dass er Aufmerksamkeit in der Zentrale erregte „Culper Ring, Cerberus – Wir waren denen wirklich dicht auf den Versen und jetzt werden wir einfach so mit einem Fingerschnippen abgewürgt?“
    „Sie dummer kleiner Wichser!“ begann Smith und schüttelte dabei fast mitleidig den Kopf „Sie haben ja nicht mal den Hauch einer Ahnung wie groß der Schaden ist der hier in den letzten Tagen und Wochen angerichtet wurde!
    Und sie kommen mir jetzt mit dem Ring und Cerberus!
    Wissen sie eigentlich wie viele Geheimbünde und halb inoffiziell halb offizielle Strukturen es bei der Firma gibt? Sie kommen jetzt von Gefechtsacker hier her, sehen ein Blatt fallen und glauben zu wissen woher der Wind weht!“
    Smith stellte sich nun direkt von Milijan „Damit sie mich nicht falsch verstehen. Für einen Minderbemittelten haben sie sich wirklich gut geschlagen und den Schaden sogar etwas begrenzt. Während sie und ihr Team jedoch irgendwelchen Nebelkerzen hinterherrennen haben wir hier echte Probleme zu lösen.
    Das Problem mit Cerberus nehmen wir ernst jedoch braucht es dafür Profis und keine Amateure die wild rumballern und es mir unmöglich machen zu ermitteln.“ Smith schien für einen Moment zu überlegen. „Wissen sie wie man einen feindlichen Agenten aufspürt?“ es war klar, dass es eine rhetorische Frage war „Das ist wie….“ Smith hielt inne und sah den kritisch dreinblickenden Serben wieder fast mitleidig an „vergessen sies!“ Smith ging an ihm vorbei und klopfte ihm noch auf die Schulter. „Vergessen sie hier lieber nichts, ihre Berechtigung werde ich einziehen lassen!“ meinte der Mann noch ohne sich umzudrehen.

    Der Serbe war kurz davor einfach wütend raus zu stapfen wollte Smith aber nicht die Genugtuung gönnen. Tatsächlich hatte er noch ein paar Kleinigkeiten die er einpacken konnte.

    Nachdem er seine wenigen Sachen zusammenhatte wollte er noch Nakamuras Kaffeetasse mitnehmen. In der Teeküche traf er dann auch auf Kazumi.

    Langsam ging die Asiatin auf ihn zu während sie die Backen aufblies.
    „Lassen mich raten, es ist noch schlimmer geworden?“ fragte Milijan
    Kazumi nickte, sah sich kurz etwas verstohlen um und trat dann näher an den Serben.
    „Irgendjemand scheint jetzt richtig aufzuräumen! Ein paar leitende Offiziere wurden festgenommen, wegen Verrats!“
    „Auf der Station?“
    „Nein, auf der Erde und auf Arcturus. Einer hat sogar Selbstmord in einer Zelle begangen.“
    „Weiß man ob die zu Cerberus oder dem Ring gehörten?“
    „Nun, gemäß einem Freund gibt es Gerüchte. Zu Cerberus sollen die nicht gehören! Ich glaube ja das Steckt Benedict dahinter!“
    Milijan runzelte die Stirn „Schwer zu glauben wenn einem der halbe Hinterkopf fehlt“
    „So war das nicht gemeint aber wir wissen, dass Benedicts Tod eine Reihe von Prozessen, Abläufen und Kommuniqués ausgelöst hat.“
    „Ich dachte man konnte die Abläufe nicht verfolgen?“
    „Kann man auch nicht aber es gibt wiederkehrende Muster. Eine spezielle Verschlüsselung taucht da jetzt regelmäßiger auf. Kein Allianz Standard, sehr komplex und ausgesprochen professionell“.
    Kazumi zeigte ihm dabei auf einem PDA ein kryptisches Muster aus Zahlen und Symbolen
    „Und bislang ist das niemandem aufgefallen?“
    „Keine Ahnung“ gab Kazumi zu „aber bei dem war hier gerade los ist kann ich verstehen, dass so ein Detail nicht sofort untersucht wird. Komisch finde ich halt, dass Benedicts Netzwerk auch gegen Nicht-Cerberus Leute vorgeht.“
    „Mmmmm…. Vielleicht will da jemand unliebsame Konkurrenz ausschalten oder aber die hängen doch irgendwie mit Cerberus zusammen!“ meinte Milijan, er sah an der Asiatin vorbei „ich sollte jetzt gehen, wir werden schon beobachtet“ auch Kazumi drehte sich jetzt um und erkannte einen Mann welche aus einiger Entfernung zu Teeküche stand und gerade auffällig an einem PDA zu arbeiten schien.
    „Sie haben Recht Chief, was werden sie jetzt tun?“
    „Weiß ich nicht, noch nicht. Pass auf dich auf Kazumi“ antwortet er bevor er ging.

    ------> Allianzquartiere

    Lemmy war schon abgereist, er hatte sich noch mit knappen aber herzlichen Worten verabschiedet bevor er irgendwohin abkommandiert worden war.
    Mulmig war es dem Serben auch, irgendwie fühlte er sich alleine, irgendwelchen Geheimbünden ausgeliefert. Fast schon rechnete er jederzeit mit Attentätern von Cerberus oder dem Ring, in etwa so wie die ganzen Verschwörungstheoretiker die mit ausgestecktem Extranet mit dem Aluhut sich Untergangsszenarien am laufenden Band anhören.
    Vielleicht war aber die Wahrheit auch ganz banal, so wie es Smith gesagt hatte. Vielleicht war er ja wirklich nur ein Trottel der für keine der beteiligten Gruppen eine große Gefahr gewesen wäre oder sonst groß Aufmerksamkeit verdient hätte und daher jetzt kalt gestellt und damit ignoriert werden kann.
    Milijan ließ sich in seinem Quartier mit einem Kaffee auf seine Couch sinken. Augenblicklich war Dragan neben ihm rollte sich zusammen.
    Der Serbe hatte den Bus nehmen müssen, Zugriff auf Fahrzeuge hatte er keine mehr und eigentlich hätte er seine Ausrüstung und Waffen wieder abgeben müssen. Er hatte sich dann aber doch entschlossen das Geraffel fürs erste noch zu behalten – man kann ja nie wissen.

    Er hatte auch eine Nachricht von Avathus bekommen. Die Turianerin war nicht untätig geblieben. Die Ereignisse blieben wohl nicht nur auf Menschen beschränkt. Scheinbar räumte auch jemand beim anderen Geheimdiensten etwas auf. Avathus vermutete dahinter Cerberus.
    In diesem Zusammenhang seien Transmissionen aufgefallen welche eine unbekannte, komplexe Verschlüsselung aufwiesen die man auch nicht Cerberus zuordnen kann. Milijan hatte das starke Gefühl, dass es dieselbe Verschlüsselun war welche Kazumi gefunden hatte.

    Müde lies sich der SODler auf seine Couch fallen Dragan sprang neben ihn und er begann den Schäferhund mit einer Hand zu streicheln während er in der anderen Hand ein PDA hielt.
    Alle Infos die er noch hatte waren nun auf diesem einen PDA zusammengefasst.
    Er begann mit den neustem. Die Infos welche Kazumi ihm zuletzt gegeben hatte bevor man ihnen den Zugang entzogen hatte.
    Viel ungefilterter Datenmüll aber auch etwas was ihm sofort ins Auge sprang. Tannenbergs Autopsiebericht und ein relativ frischer Leichenscan.
    Der Autopsiebericht ergab keine großen Überraschungen, die Schussverletzungen durch Richters Waffe führten zum Tod der Frau, ansonsten brachte der Bericht keine besonderen Erkenntnisse.
    Milijan wollte den Leichenscan, der gemäß dem Datum nach der Autopsie gemacht wurde fast schon auslassen, da es aber ein gründlicher Scan war der vorschriftsweise bei jeder Leichenverschiffung angefertigt wurde warf er doch noch ein Blick drauf. Zwei Sachen erregten dabei seine Aufmerksamkeit.

    Man hatte Tannenberg post mortem Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen und zwar nicht wenig und zum anderen zeigte sie seltsame Vernarbungen am Hippocampus und am rechten Frontlappen. Der Autopsiebericht erwähnte davon nichts was ihm schon merkwürdig vorkam.

    Milijan wusste, dass man früher zur Behandlung von Leukämie bei Spendern Knochenmark entnommen hatte aber warum man der Toten eine solche Probe entnommen hatte wusste er nicht.
    Milijan recherchierte in gängigen medizinischen Plattformen bis er einen Fachartikel über die Anwendbarkeit von Klontechnologie in der modernen Landwirtschaft fand. Darin wurde über eine Methode des beschleunigten Klonens von Nutztieren geschrieben. Im Grund ging es darum, wie man gleich erwachsene Tiere klonen könnte und welche Auswikungen das auf die Industrie und die Tiere hätte. Zur Vorgensweise hieß es, dass zum Klonen adulter Tiere man eine größere Menge von Stammzellen und genetischen Materials bräuchte als Beispiel wurde dort die Möglichkeit der Verwendung von Knochenmark genannt. Eine praktische Studie mit Kühen auf den der Artikel Bezug nahm ergab, dass man mit den richtigen Mitteln eine erwachsene Kuh innerhalb von wenigen Wochen züchten könne, potenzial für ein schnelleres Wachstum wurde dabei nicht ausgeschlossen.

    Milijan ließ das PDA sinken, der Verdacht jemand hätte Tannenberg geklont war schwach würde aber auch erklären, wie die Agentin es geschafft hatte wieder aufzufallen, nach ihrem Tod. Es blieb aber bei einer Vermutung.

    Was die Vernarbungen angab so ergab seine Recherche keine wirkliche Ergebnisse. Alles was er finden konnte nahm Bezug auf eine äußere Einwirkung, z.B. schwere Traumata oder Aussetzung von E-Zero Strahlung bzw. Stromschläge.
    Schließlich nahm Milijan sein Kommgerät und wählte die Nummer eines befreundeten Professor für Neurologie an welcher regelmäßig die TMOs weiterbildete und auch sonst für den Geheimdienst arbeitete und forschte.
    Er erreichte den Mann auch tatsächlich.
    Es war ein ältere Mann, mit weißen, schütteren Haaren der eine filigrane Brille trug. Der Mann trug einen mehrfarbigen Strickpullover. Milijan hatte den Mann wohl gerade in seinem privaten Büro erreicht. Im Hintergrund waren Regale voll mit Akten, Fachzeitschriften und Büchern, diverse Ordner, und Stapel von PDAs zu sehen. Milijan schilderte ihm den Sachverhalt und zeigte ihm die Aufnahmen der Vernarbungen.
    Der Mann rückte seine Brille zurecht und sah sich dann die Aufnahmen genau an
    „Zum einen kann ich schon mal sagen, dass die Person tot ist“ begann der Prof. ohne den Blick von den Aufnahmen abzuwenden.
    „Die Vernarbungen beschränken sich auf das Gehirn?“ fragte der Professor was der Serbe bestätigte. Der Professor sah sich die Aufnahmen noch einige Minuten lang an während er scheinbar weitere Unterlagen hinzuzog und diese damit verglich.
    Schließlich amtete der Mann tief durch und lehnte sich zurück bevor er seine Brille abzog und auf seine Brust fallen ließ wo sie wegen des Brillenbandes auch zum liegen kam.
    Der Professor schien noch für einen Moment nach den richtigen Worten zu suchen, fing aber schließlich an.
    „Weißt du, vor etwa 10 Jahren war ich an einem Projekt beteiligt in dem es darum ging zu erforschen in wie weit man die Persönlichkeit, also Charakter und Erinnerungen von einer Person kopieren könnte bzw. transferieren könnte.
    Man hätte damit Beispielsweise die Erinnerungen eines toten Agenten auf eine andere Person überspielen können.
    Langfristig hätte man auch eine Person in Verbindung mit Klon Technik kopieren können oder Wissen und Kenntnisse einfach aufspielen können, wie bei einem Datenträger.
    Diese Vernarbungen sehen genauso aus wie ich sie noch aus unseren Versuchen kenne. Genaues kann ich natürlich nicht sagen aber es wäre eine Möglichkeit und wenn es eine Standardfall wäre hättest du mich nicht angerufen!“
    Milijan schwieg im ersten Moment bevor er mit ernstem Gesicht weiterfragte
    „Was ist aus dem Projekt geworden?“
    „Es wurde schließlich eingestellt. Wir konnten zwar Erinnerungsfragmente kopieren aber schon da wurden die Probleme deutlich. Die Simulationen und Feldversuche zeigten, dass die aufgespielten Erinnerungen nicht dauerhaft vom Gehirn gespeichert wurden. Die Probanden bekamen die Erinnerungen und konnten diese dann auch wiedergeben jedoch sobald sie schliefen gingen diese Verloren. Es zeigte sich, dass durch das unnatürliche Aufspielen der Infos die Erinnerungen irgendwo zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis schweben aber nicht dauerhaft gespeichert werden. Darüber hinaus sorgte das Aufspielen der Erinnerungen auch für Vernarbungen der Empfängerperson sodass man dies nicht dauerhaft tun konnte ohne Langzeitschäden anzurichten.
    In Tierversuchen wo wir ganze Individuen kopierten zeigte sich dann, dass Psychosen, Schizophrenie und ähnliches als Nebenwirkung auftraten. Simulationen zeigten auch, dass beim Menschen es genauso werden würde.
    Es war dann klar, dass man noch sehr weit davon entfernt war etwas praktikables vorweisen zu können und somit wurde das Projekt dann beendet.“

    „Glauben sie, dass man einen kompletten Menschen wirklich 1 : 1 kopieren kann?“
    Der Professor ließ sich kurz Zeit mit der Antwort „Abstreiten kann ich das nicht, das hätte man mit weiterer Forschung herausfinden müssen. Theoretisch wäre es jedoch möglich aber man muss sich auch im klaren sein, dass eine kopierte Persönlichkeit nie zu 100 % die sein wird die sie ursprünglich war.
    Wenn du mir mehr Daten hast würde ich sie gerne sehen!“ der Professor sah entspannt Milijan an, dieser lachte aber nur etwas bitter auf „Ja, klar mach ich dann aber bis dahin vielen Dank!“
    Milijan beendete das Gespräch.
    Konnte es wirklich sein, dass Tannenberg geklont und ihre Persönlichkeit kopiert wurde? War ihr Tod nur eine Frace gewesen und von langer Hand geplant? Wusste sie davon?
    Das ganze wurde immer abstruser. All die Toten von denen keiner wusste auf welches Konto diese nun tatsächlich gingen und nun eine Frau die scheinbar sogar vom Reich der Toten zurückgekehrt war, die Frage war nur für wen sie zurückgekehrt war?
    Den Gedanken konnte Milijan nicht weiterverfolgen denn ein Anruf ging bei ihm ein. Er dachte noch, dass der Professor noch etwas sagen oder wissen wollte und so ging er ran ohne nachzusehen wer anrief.
    Er war dann erstaunt und erschrak leicht als sich das Hologramm des Cerberus- Friedensrichters aufbaute.

    „Hey Scobic!“ begann der Mann „du solltest deine Kommunikation besser sichern!“ ein bitteres Lachen kam vom dem Mann und erst jetzt fiel dem Serben auf, dass er Typ nicht gerade gut aussah.
    Im Gesicht des Mannes waren selbst auf dem Hologramm einige blutige Schrammen und blaue Flecken zu sehen. Darüber hinaus hielt sich der Mann sie Seite an einer Stelle wo die Kleidung massiv eingeblutet war.

    „Schon möglich“ entgegnete Milijan „aber was ist mit dir? Ich bin zwar kein Fachmann aber das sollte sich vermutlich jemand ansehen!“ mit einem Nicken deutete er auf die Seite des Mannes und auf, zumindes vermutete er das, die dortige Schusswunde.
    „Das?“ fragte der Mann lakonisch nach „Machen sie sich mal um mich keine Sorgen, darum wird sich schon gekümmert. Muss aber auch gestehen, dass die letzten Stunden……interessant waren. Leider wird es mir nicht möglich sein noch länger auf der Station zu bleiben. Bevor ich gehe will ich ihnen aber noch ein Abschiedsgeschenk hinterlassen.“ Auf dem Hologramm war nun zu sehen wie der Mann sein Omnitool aktivierte, kurz darauf ging bei Milijan eine Nachricht ein, weitere Daten.
    „Ein paar Infos die ich noch über den Culper Ring rausbekommen habe, leider kann ich nicht länger im Besitz der Daten bleiben aus….“ Der Mann sah zu seiner Schusswunde „…Gründen. Ich habe mich daher entschlossen diese Informationen zu streuen. Machen sie sich aber keine Sorge wegen unseres Gesprächs hier, die Wanzen in ihrem Quartier, auch die der anderen, habe ich stumm geschaltet, wir sind also ganz unter uns.
    Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig als mich zu verabschieden
    Was auch immer passieren mag, passen sie auf sich auf Sacobic!“
    So schnell wie der Typ erschien, war er auch schon wieder weg.
    Die Daten die der Cerberus Agent ihm gesandt hatte beinhaltete Ermittlungsergebnisse. Aus dem Bericht ging hervor, dass die Führungsriege des Rings ausschließlich aus Allianzpersonal bestand, überwiegend aus Hochrangigen ARIA Angestellten.
    Fast die ganze Nacht brütete der über den gesammelten Daten, machte sich Notizen und zog seine eigenen Schlüsse.
    Wer genau die Chefstrategen des Rings waren ging aus den Daten nicht hervor nur ein paar Decknamen waren bekannt. Interessanterweise fiel ihm auf, dass die Person mit dem Namen Hatschepsut als einzige dieselbe Verschlüsselung benutzte die zuletzt immer wieder aufgefallen war.

    Milijan wurde irgendwie den Eindruck nicht los als ob der Ring seine Macht im Zuge des gesamten Chaos welches mit den Tannenberg- Segev- Benedict Geschichte einherging seine Macht und seinen Einfluss innerhalb des Geheimdienstes massiv ausbaute.

    Wider Erwarten kam in der Nacht kein Attentäter, auch nicht am Folgetag oder in den Wochen die folgen sollten. Es machte fast schon den Eindruck als ob der Sturm schließlich vorüber war. Für
    Ihm wurde schließlich klar, dass Smith recht hatte. Er war in diesem Spiel zu klein und zu unerfahren. Selbst wenn er den einen Beweis hätte, welcher eindeutig war würde es ihm nichts bringen.
    Er hatte bereits verloren noch eher er angefangen hatte. So war es dann auch, dass Milijan schwieg. In gewisser Weise war es ihm dann auch tatsächlich egal. Wenn es einen Verantwortlichen und wohl direkt Betroffenen wie Smith interessierte warum sollte es dann ihn interessieren der ja von diesem Gerangel von diversen Interessengruppen innerhalb des Geheimdienstes nicht unmittelbar betroffen war.
    So war es dann auch, dass sich für Milijan dann auch schon fast so etwas wie Normalität einstellte als er letzten Endes seinen neuen Befehlen folgte.
    Wie so viele wusste auch er nicht was auf die Galaxie und auf ihn zukommen sollte.

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