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  1. #131
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Allianzandockbuchten

    Kathy meinte, dass sie auch mitkommen würde, also gingen sie zu dritt, respektive zu viert zum Allianzkommando. Da sie dazu den Allianz-Bereich auf der Citadel gar nicht erst verlassen mussten, gab es auch kein Ausweis-Hickhack mehr, sondern sie konnten den Weg unbehelligt zurücklegen.
    ‚Henrietta ist also wirklich Kathleens Tochter… Wie alt sie wohl ist? Sechs?’ Sarah musste sich wirklich zusammenreißen, um Kathy nicht auf der Stelle auszufragen. Doch mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Allianz-Kommando näherten, konzentrierte sie sich mehr darauf, was sie der Crew mitteilen musste und überlegte, wie die Personalrochade aufgenommen werden würde. Den bisherigen Eindruck nach zu schließen, dürfte es aber zu keinen Problemen kommen.

    Nachdem sie das Gebäude betreten hatten, sprach Sarah die beiden Offiziere an. „Ich muss noch schnell etwas holen gehen. Lieutenant“, meinte sie dann nur zu Weber, „am besten, Sie suchen sich einen Platz in den ersten Reihen aus.“ Sie warf ihm noch ein vieldeutiges Lächeln zu und machte sich dann auf den Weg zur Materialausgabe. Mit schnellen Schritten folgte sie dem Gang, bis sie an der richtigen Tür angekommen war, klopfte an und trat ein. Der für die Bekleidungsausgabe zuständige Mann stand auf und salutierte.

    Sarah holte ihren PDA aus der Dienstuniform und zeigte dem Soldaten eine Liste darauf. „Ich bräuchte bitte folgende Abzeichen und Auszeichnungen.“
    „Kommt sofort.“ Der Mann ging ins Magazin und kam nach einer guten Minute wieder. Vermutlich war schon alles vorbereitet gewesen. Sarah unterschrieb das Übernahmeprotokoll, steckte die beiden Schatullen ein und verabschiedete sich. Genauso schnell wie zuvor ging sie zurück und anschließend zum Besprechungsraum Drei. Vor der Tür atmete sie nochmals tief durch und trat ein.

    Die Plätze waren schon gut gefüllt und Sarah ging ohne Umschweife auf das Podium zu. Obwohl sie sich selbst schon um eine Minute verspätete hatte, wartete sie noch, falls noch weitere Personen kamen. Immerhin war der Termin sehr knapp einberufen worden. Sie ließ den Blick schweifen und erkannte einige Gesichter sofort vom gestrigen Abend und von der kürzlichen Ansprache wieder. Das allgemeine Raunen und Gemurmel war zuerst verstummt, aber als Sarah nicht den Anschein machte, dass sie sofort loslegen würde, erklang es wieder.

    11:31

    Die Citadel: Das Allianzkommando ----->

  2. #132
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
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    Das Lächeln verschwand jedoch schnell wieder von Konrads Lippen, je länger er sich in seinen Fall stürzte, umso schneller war wieder der tödliche Ernst da, der seiner Meinung auch um einiges angebrachter wäre, angesichts der Ereignisse des Tages.
    Seufzend lehnte sich der Polizist in seinem Stuhl zurück und fuhr über das rasierte Gesicht. Sein Blick wanderte kurz zu Miss Benedict, die mit dem Captain und Weber irgendwohin verschwand. Was hatte er nur getan?

    Er stand auf und holte eine weitere Zigarette hervor, die er sich sogleich anzündete, während er gedankenversessen über die weiten Areale der Andocksektion sah. Es verstrich keine Sekunde, in der nicht irgendwo ein Schiff an- oder abdockte, es kehrte niemals Stille ein in das Herz der galaktischen Vielvölkergemeinschaft, das wie ein richtiges Herz den Motor bildete für die Wirtschaft, für das gesellschaftliche Zusammenleben und für die Politik. Alles spielte sich auf der Citadel ab, sämtliche wichtigen Entscheidungen wurden hier gefällt. Und mitten darin: ein Mord, eine tote Frau und ein Polizist, der nicht wusste, wohin mit ihm. Und die verfuckte Citadel kümmert es einen Scheißdreck!
    Noch während er langsam den Rauch ausstieß, der mit seinem Nikotin die befreiende Wirkung ausstrahlte, die Konrad gerade brauchte, massierte dieser sich die Schläfen und schloss die Augen. Um ihn herum wirkte alles wie in Zeitraffer, lediglich er selbst schien in einer Art Blase von der erhöhten Geschwindigkeit, mit der hier alles ablief, verschont zu bleiben.
    „Hey.“ Die flüsternde Stimme, die mit diesem einfachen Wort, das aber doch mehr ausdrückte als alles andere, was im Moment gesagt werden konnte, in Konrads unscheinbare, unsichtbare Blase eindrang und ihn damit wieder auf die gleiche Zeitschiene führte, ließ ihn die Augen öffnen und er stellte, zwar nicht enttäuscht, aber verzweifelt fest, dass die Welt noch immer dieselbe war und sich nichts verändert hatte. Lisa hatte ihn noch immer zurückgelassen. Rebekka war noch immer tot. Und die fucking Citadel interessierte es noch immer einen Scheißdreck.
    Eine Hand fuhr über seinen Rücken und die sanfte Berührung tat Konrad gut, so gut, dass er beinahe den Körper, zu dem die Hand gehörte, fest umschlossen und gedrückt hätte. Doch er tat nichts. Stand unverändert da und zog an seiner Zigarette.
    „Ist alles okay bei dir?“, fragte Kyara, der Asari-Sergeant, schließlich und sie bekam ein stummes Nicken als Antwort, „ehrlich?“
    „Na klar“, erwiderte er und setzte ein Lächeln auf, dessen maskenhafter, vorgespielter Charakter wohl so manchen Schauspieler anerkennend und vielleicht sogar etwas neidisch die Augenbrauen nach oben ziehen lassen dürfte. Vorausgesetzt er hätte denn welche.
    „Gut“, erwiderte sie nun ebenfalls lächelnd, „ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt verschwinde. Die Zentrale hat sich gerade gemeldet, ich soll wieder aufs Revier.“
    „Okay.“ Keine Spur von dem Unbehagen, das sich in Konrad breit machte. Er hatte keine Ahnung wieso, aber ihm war gerade extrem unwohl bei dem Gedanken, von seiner besten Freundin allein gelassen zu werden, wobei ihm natürlich vollkommen bewusst war, dass sie nichts dafür konnte. Er machte ihr auch keine Vorwürfe. Als ob er das könnte...
    „Okay. Wir… wir sehen uns“, sagte sie und verabschiedete sich mit einem letzten Klopfen auf seinen Rücken. „Äh, Konrad?“, sie drehte sich im Weggehen noch einmal um und ging ein paar Schritte rückwärts, „wir gehen die Tage auch mal wieder ein Bier trinken, ok?“ Er nickte und sie verschwand durch die Eingangskontrolle geradewegs in Richtung Revier, während Konrad mit seiner Zigarette, die sich langsam ihrem Ende näherte, weiterhin auf dem Landesteg stand und, nachdem er Kyara noch ein paar Momente hinterhergesehen hatte, weiter hinaus in die geschäftigen Andockbuchten starrte, die sich vor ihm erstreckten. Und während er den Frachter einer ausgegliederten Allianzfirma dabei beobachtete, wie er gerade an der Citadel andockte, um seine Waren, vermutlich Munition, Thermoclips oder ähnliches, an das lokale Arsenal der Allianz schicken zu können, da entschloss sich Konrad dazu, seinem Fall auf seine ganz persönliche Art weiterzuhelfen. Eine Recherche am Terminal reichte wohl nicht mehr aus, er musste sich einen besseren Überblick verschaffen…

    Bevor er jedoch die Idee weiter verfolgen konnte, riss ihn eine männliche Stimme aus den Gedanken. Sie klang menschlich.
    „Sir?“
    Er drehte sich um und erblickte einen Mann, dezent gekleidet in einen Designeranzug, schwarz. Musste wohl von diesem schrecklich teuren Asaridesigner sein. Auch die feinsäuberlich gestriegelten Lederschuhe, deren tadelloses Aussehen für die Qualität sprach, waren sicherlich keine Noname-Produkte, sondern Ausstattung allererster Sahne.
    „Kann ich ihnen helfen?“, fragte Konrad und auf das Gesicht des anderen zauberte sich ein zufriedenes Lächeln.
    „In der Tat, das können Sie. Sie arbeiten doch im Moment an einem Fall, der sich mit dem Schmuggel von Geth-Artefakten beschäftigt, richtig?“
    „Könnte ich bitte Ihren Ausweis sehen, Sir?“
    „Selbstverständlich“, antwortete der Mann und öffnete die zwei Knöpfe, die sein tiefschwarzes Sakko zusammenhielten, um dann, vorbei an der ebenso schwarzen Krawatte, die auf einem weißen Hemd ruhte, in die Innentasche zu greifen und ein kleines, ledernes Dienstausweisetui hervorzuholen. Es handelte sich um einen Ermittler der Dienstaufsicht.
    „Danke, Sir. Es ist korrekt, dass ich in einem solchen Fall ermittle, aber wieso interessiert das die Dienstaufsicht? Und wieso dürfen Sie überhaupt hier rein?“
    „Mister Richter, meine Vorgesetzten-“
    „Sergeant“, unterbrach ihn Konrad.
    „Wie bitte?“, antwortete dieser etwas verdutzt.
    Sergeant Richter.“
    „Natürlich, Sergeant. Meine Vorgesetzten sehen Ihre Ermittlung als Verschwendung von Steuergeldern an und man bat mich, Ihnen nahe zu legen, die Arbeit einzustellen. Vor allem in Anbetracht Ihrer Dienstakte sollten Sie sich dieses Angebot zu Herzen nehmen.“
    „Verschwendung von Steuergeldern? Bin ich denn der einzige, der sieht, wie knapp wir davor stehen, dass wir wieder auf Citadel-Boden gegen die Geth kämpfen müssen? Sind Ihre Vorgesetzten wirklich so blind?“
    „Sergeant, bitte. Wir alle wissen, was für ein schrecklicher Tag das war, für uns alle, und besonders für Sie. Ich habe den Bericht über Senior Deputy Jab-“
    „Lassen Sie Kyle aus dem Spiel“, fauchte Konrad, „Sie haben keine Ahnung, was wir beide durchgemacht haben! Ihre Vorgesetzten und deren Steuergelder können mich mal am Arsch lecken, das können Sie denen so sagen.“
    Ein herablassendes, arrogant wirkendes Lächeln erschien wieder auf dem Gesicht des Mannes, der sich jetzt die Sonnenbrille, die die ganze Zeit seine Augen bedeckt hatte, herunter nahm und Konrad direkt mit seinen dunkelblauen Augen, die einen merkwürdigen Kontrast zu den braunen Haaren bildeten, anstarrte.
    „Ich befürchte, Sie haben mich nicht ganz verstanden. Wir lassen Ihnen diesbezüglich keine Wahl, Sergeant.“
    Konrad blinzelte und legte seinen Kopf etwas schief. Er schnippte die Zigarette davon und ging ein paar Schritte auf den Kerl zu, sodass er nur noch ein paar handbreit von ihm entfernt stand. „Drohen Sie mir?“
    „Drohen… das ist so ein negativ besetztes Wort, Sergeant. Wir helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung lediglich etwas auf die Sprünge, das ist alles.“
    „Hauen Sie ab“, knurrte der Polizist, doch der Mann blieb stehen, er kam Konrad sogar noch etwas näher.
    „Denken Sie daran, mit wem Sie sich anlegen. Denn irgendwann kann es sein, dass plötzlich Unfälle geschehen. Unfälle, die Leute involvieren, die sie schätzen, mögen“, er machte eine bedeutende Pause, „lieben. Wollen Sie das, Sergeant?“
    „Verpissen Sie sich oder ich breche Ihnen jeden Knochen einzelnd.“
    „Das würden Sie nicht, Sergeant, aber ich muss ohnehin gehen. Behalten Sie meine Worte gut im Gedächtnis, Sie werden beobachtet.“ Damit verzog sich der Mann in Schwarz wieder und ließ den Sergeant alleine an seinem Schreibtisch zurück.

    „Bastard“, raunte er und nahm sofort vor seinem Terminal Platz, um die Personaldatenbank der C-Sec nach dem Typen zu durchsuchen. Konrad schwor, dass er einen Besen fressen würde, wenn diese Gestalt wirklich für die Dienstaufsicht arbeiten würde. Mit Salz.
    „War ja klar“, raunte er, nachdem kein Suchergebnis nach der Dienstnummer oder dem Namen auf dem Ausweis auftauchte. Ein Klon, ein Fake, wie auch immer man es bezeichnen wollte, der Kerl war auf jeden Fall kein Angestellter der C-Sec gewesen.

    Wütend holte Konrad sein Com hervor und wählte schnell die Nummer, von der er wusste, dass das der Kopf hinter der ganzen Sache war. Nach drei Mal Klingeln nahm die andere Person ab.
    „Sie sollten Ihre Lakaien neu einkleiden, Ma‘am“, eröffnete er das Gespräch mit Miss Benedict zynisch, „diese Men-in-Black-Nummer ist sowas von ausgelutscht…“

    11:31 Uhr
    Geändert von Konrad_Richter (17.10.2010 um 22:18 Uhr) Grund: kleinere Fehler ausgemerzt

  3. #133
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
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    „Konrad. Ich bin überrascht von Ihnen zu hören. Noch dazu wo ich keine Ahnung habe wovon Sie gerade sprechen.“

    Ein Grinsen kam auf sein Gesicht, und es war keineswegs ein fröhliches Grinsen, nein, es war vielmehr das Blecken der Zähne, bevor sich der wildgewordene Pitbull schließlich auf seine Beute stürzen sollte.
    „Natürlich nicht. Hören Sie, wenn Sie nicht wollen, dass ich in meinem Fall weiter ermittle, dann sagen Sie es mir wenigstens anständig ins Gesicht und verzichten Sie darauf, so einen Lackaffen vorbeizuschicken, der sich dann noch mit einem falschen Ausweis unter meine Augen traut. Sie hatten Glück, dass ich mich hier unter mehreren Dutzend Marines und Polizisten befinde, sonst hätten Sie ihren Mann aus der Intensivstation holen können.“

    Konrad schnaubte verächtlich und wechselte die Hand, mit der er das Com hielt, von links auf rechts, wobei er seinen Blick zur Midway lenkte.
    „Unterschätzen Sie mich nicht, Miss Benedict. Sollte mich noch einmal einer Ihrer Mitarbeiter einschüchtern wollen, dann werde ich dementsprechend Antworten.“ Hätte Konrad das noch vor einem halben Jahr gesagt, dann hätte er sich unendlich lächerlich gemacht, doch Miss Benedict war schlau genug, die Gefahr, die ein Mann, der nichts zu verlieren hatte, ausstrahlte, zu erkennen, weshalb er sich sicher war, dass seine Drohung nicht wirkungslos blieb.

  4. #134
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
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    Geduldig und mit einem typischen „Jaja“-Blick auf dem Gesicht, begleitet von eben jenem Grinsen, das sich auf seinem Gesicht gebildet hatte, lauschte er den Worten von Kathleen, die am anderen Ende der Leitung davon sprach, dass es keiner ihrer Männer war.
    Dann kam sie auf Rebekka zu sprechen und er hielt sofort inne. Ließ sich jedoch nichts anmerken, blieb weiterhin stumm, bis sie ihren Satz zu Ende gesprochen hatte. Er wollte gerade zu einer zünftigen Antwort ansetzen, doch Miss Benedict sprach sofort weiter. Und ihre letzten Worte nahmen Konrad schließlich all den Wind aus den Segeln, mit dem er gerade noch orkanartig in die Bennedict’sche Bucht gerast war.
    „Ich verspreche Ihnen, es war niemand meiner Leute.“
    Konrad erkannte es, wenn Leute ihn anlogen. Er hatte dafür ein Gefühl. Ein Gefühl, das jedes Mal wie der Geigerzähler in Hiroshima ausschlug, wenn ihm einer ins Gesicht log und Halbwahrheiten oder Lügen auftischte. Das Gefühl blieb völlig aus.
    Konrad hätte sich eigentlich darüber freuen müssen, aber irgendwie war er eher beunruhigt.

    „Seien Sie gewarnt“, brummte er innerlich kochend, „ich bin keine Variable in Ihrem gottverdammten Masterplan und Ihre Spielchen ziehen bei mir nicht. Denken Sie nicht, Sie können mich so manipulieren wie Sie das vielleicht mit ihren Schoßhündchen in der Botschaft hinkriegen.“
    „Bene, dann können wir das abhaken, oder?“
    Er schnaubte, was Miss Benedict wohl Antwort genug sein musste. Innerlich kamen ihm leise Zweifel auf, denn gewissermaßen hatte sie schon auch Recht. Aber wer sonst hätte hinter all dem Stecken sollen? Der Typ hatte geradezu ‚Geheimdienst, Geheimdienst!‘ geschrien, da war etwas faul…
    „Miss Benedict?“, ergänzte er noch in letzter Sekunde, wodurch er die Geheimdienstagentin wohl gerade davon abhielt, aufzulegen, „ich präge mir Ihre Worte gut ein, verlassen Sie sich drauf.“
    Erst dann legte er auf und steckte das Com wieder weg. Okay, das war jetzt nicht so gelaufen wie er sich das vorgestellt hatte. Anstatt ihn mit der gleichen herablassenden Art zu behandeln wie es bereits der Mann in Schwarz getan hatte, was ihm wenigstens die Sicherheit gegeben hatte, gegen wen er hier ankämpfte, pflanzte diese rothaarige Geheimdiensthexe nur noch mehr die Saat des Zweifels in den Kopf des Polizisten, der sich nun endgültig wie zwischen den Fronten fühlte und innerlich beschloss, die nächsten Tage mal wieder eine geschmeidige Partie Gravity Rumble zu spielen.

    Um sich etwas abzulenken, nahm er an seinem Schreibtisch Platz und durchwühlte weiterhin die Akten, die sich in der Zwischenzeit angesammelt hatten. Zwischenergebnisse was die Midway betraf, Berichte über eine Ballerei, wobei ein ganzer Kiosk in die Luft gejagt wurde, der Autopsiebericht und die ersten Befunde im Fall Tim Albrecht, den Konrad mittlerweile zweifelsfrei mit Rebekka in Verbindung brachte, ebenso wie die erstgenannte Schießerei, Berichte über die Explosionen, die wie eine Feuerspur hinter Rebekkas Rachefeldzug herfauchten und schließlich in der Explosion der Autobombe vor den Botschaften gipfelte. Es passte alles so gut zusammen, jetzt wo er alles vor sich liegen hatte. Und wusste dass Rebekka der Whistleblower ist. Nein. Sie war es...

    Konrad vergaß völlig die Zeit, die er, wenn er nicht gerade vor dem Terminal saß, mit Rauchen und gedankenlosen Blicken über die Andockbuchten totschlug. Jedenfalls riss ihn die Ablösung, die ihm Schulterklopfend zu erkennen gab, dass er jetzt nach Hause gehen durfte, aus Gedanken, die den Polizisten die letzten Stunden ungewöhnlich oft heimsuchten. Er hatte über seine Zeit bei der Allianz nachgedacht, über die Akademie, die Dienstzeit, den Einsatz auf Torfan… mit einem Kopfschütteln verjagte er diese Gedanken wieder und verabschiedete sich von den Kollegen vor Ort, um dann nach Hause aufzubrechen.

    20:00 Uhr
    ---> Citadel-Bezirke
    Geändert von Konrad_Richter (19.10.2010 um 22:27 Uhr)

  5. #135
    Newbie Avatar von Malik Buono
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    10:03

    <<<<<<<< Die Citadel: Das Flux
    >>>>>>>> Die Citadel: Allianzandockbucht

    Je näher sie der speziell der Allianz zu gesicherten Andockbucht kamen, desto weniger Leute kamen ihnen entgegen, der Großteil waren selbstverständlich Menschen. Einige hetzten, schleppten Malik wage bekanntes Material durch die Gegend, hier und da sah man auch einen Offizier gemessenen Schritts vorbeigehen, die meisten grüßten höflich, obwohl sie ihm in seinem Arbeitskittel manchmal neugierige, manchmal besorgte, häufig aber auch gar keine Blicke schenkten.
    Auf Grund ihrer strategischen Bedeutung waren, die Andockbuchten recht schnell repariert, doch hier und da fiel ihm eine Stelle auf, die noch nicht von den Keepern nachbearbeitet wurde. Als er Galen darauf hinwies, meinte dieser noch keinen dieser so genannten Keepern gesehen zu haben, zumindest nicht real. Er habe bisher nur Gerüchte darüber gehört die Keeper, wären die Erbauer der Citadel, oder noch verrückter: sie wären für den Gethangriff verantwortlich gewesen.
    Da weder er noch Malik selbst zu dieser Zeit auf der Citadel waren, entspann sich eine rege Diskussion über den Ablauf des Angriffs, das gigantische Gethschiff , die Hintergründe und zuletzt auch über die Rolle der C-Sec während des Citadel-Blitzes.

    Auf diese Art in ihr Gespräch vertieft, bemerkten sie den C-Sec-Officer, erst als fast in ihn hineinliefen und dieser sich vernehmlich räusperte.
    „Ihre kritische Haltung zu meinem Arbeitgeber bin ich noch bereit zu tolerieren, keinesfalls aber den Eintritt in diese Andockbucht. Höchste Sicherheitsstufe, tut mir Leid meine Herren.“, das Gesicht des Turianers vorzog sich zu etwas, das nach den Maßstäben des Afrikaners, wohl am ehesten mit einem überlegenen Grinsen zu deuten war.
    „Da bin ich aber froh, dass ich der Schiffsarzt bin.“, versetzte Malik und lächelte übertrieben freundlich.
    „Sicher, und ich bin Ratsherr Anderson. Und selbst der müsste sich ausweisen.“, er streckte demonstrativ die Hand aus.
    „Ich fürchte, Sie müssen mir einfach vertrauen.“, doch sein turianischer Gegenüber verzog bloß spöttisch den Mund, „Naja, alternativ könnten Sie auf die Crewliste schauen; Malik Buono.“
    „Soso, dann weisen Sie sich mal aus.“, er wedelte jetzt förmlich mit seinen drei Fingern vor seinem Gesicht herum.
    Mit überdeutlichen Gesten rückte er sich das Namensschild auf seinem Anzug zurecht. Der Officer besah es sich kurz, mit geheucheltem Eifer, doch dann meinte er: „Nun, ich fürchte das wird leider nicht reichen, sie könnten es ja sonst woher haben. Aber wir wollen mal sehen...“, er holte ein kleines Gerät hervor, „Wenn Sie bitte so freundlich wären ihre beiden kurzen Finger darauf zu legen; ein menschlicher Kollege hat mir glaubhaft versichert, dass man euch damit einwandfrei identifizieren kann.
    Also tat Malik wie ihm geheißen, dabei meinte er ein fast tonloses „Aber mit unseren Hörnern geht es noch besser...“ gehört zu haben, es hätte aber genauso gut irgendein unflätiger Fluch sein können, den sein Übersetzer nicht verstanden hatte.
    Schließlich begann das Gerät leise zu summen, um nach über zwei Minuten seine Identität zu bestätigen. Das triumphierende Grinsen bekam einen Dämpfer, aber nur für einen Lidschlag, denn der Turianer setzte bereits zu seiner nächsten Schikane an. „Gut Sie sind Sie,“, Malik konnte es sich nicht verkneifen in gespielter Überraschung seine Augenbraue hochzuziehen, doch der C-Secler ging gar nicht darauf ein, „dass heißt aber noch lange nicht, dass Sie auf's Schiff dürfen, wenn Sie sich kurz gedulden würden.“

    Der Turianer entfernte sich ein paar Schritte, warf ihnen einen Blick zu der wohl signalisieren sollte er habe sie trotzdem im Auge, dann drehte er sich halb von ihnen weg und begann in sein Kom zu sprechen.
    „So ein Wichtigtuer!“, zischte ihm Galen zu, „Zur Hölle mit diesen Schreibtischhengsten!“ antwortete er ihm ebenfalls zischend.
    Als sich das Gespräch mittlerweile schon über fünf Minuten gezogen hatte, versuchte Malik sich ein Bild über den Fortschritt zu machen und lauschte konzentriert.
    Ihn traf fast der Schlag, als er aus den Satzfetzen schließen musste, dass sich das Gespräch um das belanglose Privatleben dieses Idioten drehte. Er kniff die Lippen zusammen, um nicht die Beherrschung zu verlieren und dem Officer im Dienst auch noch einen Grund zu geben ihn wegschicken zu können, stattdessen machte er Galen auf seine Entdeckung aufmerksam, der ihm wenig später beipflichten musste.
    Malik bemerkte, dass es hinter der Stirn seines Begleiters arbeitete, bis seine Augen schließlich noch vor seinem Mund den Entschluss verrieten, „Ich hätte das Schiff gern gesehen, aber wenn sich das noch weiter so zieht, und danach sieht es ja leider aus, ist es mir dann doch nicht wert, auf der Citadel gibt es ja bestimmt noch was anderes als die C-Sec. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal.“.
    Sie verabschiedten sich per Handschlag, er wünschte dem jungen Offizier viel Glück.

    Es war fast eine weitere Viertelstunde vergangen bis, der Turianer verkündete, er komme so nicht an die Crewliste heran, 'Das glaube ich gern.', er solle der nächsten C-Sec-Stelle einen Besuch abstatten und mit einer offiziel bestätigen Liste zurückkommen, überflüssigerweise erklärte ihm auch noch den Weg dorthin. Malik hörte schon gar nicht mehr hin, sondern bestieg etwas später den Aufzug zur C-Sec.

    10:46

    <<<<<<<<< Die Citadel: Allianzandockbucht
    >>>>>>>>> Die Citadel: C-Sec

  6. #136
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Allianzquartiere
    07:58 Uhr


    Unmittelbar nachdem das Shuttle abgehoben hatte, aktivierte sich einer der eingebauten Holobildschirme und Kazumis Gesicht erschien.
    „Barney, Celeste. Guten Morgen, Grays“, begrüßte sie die beiden Agenten und führte dann einen Pappbecher, in dem vermutlich Kaffee war, an ihre Lippen. Barney zog erstaunt die Augenbrauen nach oben.
    „Kazumi? Ich dachte, du wärst für diesen Black-Sabbath-Fall eingeteilt?“
    „Nicht mehr“, erwiderte die Japanerin, nachdem sie geschluckt hatte, wurde jedoch von Cel unterbrochen, ehe sie weitersprechen konnte.
    „Black Sabbath?“
    „Später.“
    „Captain Benedict wollte mich an diesem Fall haben, schließlich haben wir drei bereits öfter zusammengearbeitet.“
    „Sind die nicht schon längst tot?“, schaltete sich Cel wieder ein und erntete einen leicht genervten Blick ihres Bruders.
    „Ich sagte später, Cel“, raunte er, ehe er sich wieder Kazumi widmete, „das heißt, du wirst unser Handler sein?“ Die Japanerin nickte und Barney atmete zufrieden aus. Kazumi war mehr als fähig, um auf dieser Mission für den richtigen Informationsfluss zu sorgen. Immerhin ein Punkt, um den sich die Zwillinge dann nicht sorgen mussten.
    „Bisher konnte nur wenig Informationen ausfindig machen, die euch noch nicht zugekommen sind. Über der ganzen Sache herrscht strengste Geheimhaltung. Die Midway hat auf ihrer Mission irgendeine Beobachtung machen können, die ein paar Leute in der Chefetage in helle Aufregung versetzt haben. Euer CO wird Captain Sarah Farnsworth sein, ein verdienter Offizier der Allianz. Sie gilt als ihren Crewmitgliedern gegenüber offen eingestellt und hat eigentlich immer ein Ohr für die Probleme ihrer Untergebenen.“
    Synchron stießen die Zwillinge ein genervtes Seufzen aus. Cel ergriff das Wort. „Wir haben einen Kummerbär zum Vorgesetzten?“
    „Sie hat an diversen Antipiraterieeinsätzen und dem Citadelblitz teilgenommen, also keine Sorge. Die Frau hat Erfahrung mit längerer Isolation und Missionen ohne Rückendeckung.“ Ganz beruhigen konnte Kazumi die Zwillinge dadurch nicht, jedoch entschied sich keiner der beiden dazu, ein weiteres Wort zu sagen. „Wie auch immer. Der XO ist John Weber, ein Agent des Geheimdienstes. Der Captain hat zwar in hohen Tönen von ihm gesprochen, aber die Anweisung lautet klar und deutlich, dass ihr zwei Farnsworth unterstellt seid. Und nur Farnsworth. Sie konnte herausboxen, dass sämtliche Kommunikation direkt über ihre Person läuft, das heißt wir werden nur indirekt in Kontakt stehen.“ Barney zeigte nach außen keine Regung, doch innerlich murrte er gereizt. Das war zu viel Bürokratenkram für eine Mission wie die Midway sie vor sich zu haben schien. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass die Navy das alleinige Kontrollrecht über sämtliche Kommunikation im Schiff besaß. „Assistant Director Vance, wie auch Captain Benedict haben verlauten lassen, dass diese Linie eingehalten werden soll, also versucht nicht, am CO vorbei zu kommunizieren.“ Die Zwillinge nickten, jedoch war sich Barney sicher, dass seine Schwester ähnlich dachte. „Ihr werdet da draußen auf euch allein gestellt sein und hier wird das Risiko des Einsatz als sehr gefährlich eingestuft, also passt auf euch auf. Ihr habt keinen Shepard an Bord.“
    „Keine Sorge, Kaz, ich bring Barney schon in einem Stück wieder“, scherzte CC und klopfte ihrem Bruder auf die Schulter. Barn sagte nichts, aber auf Kazumis Gesicht zeigte sich die kleine Andeutung eines Lächelns.
    „Alles klar. Ich melde mich später nochmal bei euch.“ Damit war die Verbindung gekappt und der Bildschirm schaltete sich aus.
    „Immerhin ein Posten, der nicht von einem Totalversager besetzt ist“, meinte Cel, „bleiben nur noch Fünfzig andere übrig.“
    „Einundfünfzig“, korrigierte Barney seine Schwester, wobei er von einer ähnlichen Besatzungsstärke wie bei der Normandy, dem Schwesterschiff, ausging. Mehr als ein genervtes Gemurmel seiner Schwester bekam er nicht als Antwort.

    Über eine Zufahrt zu den Allianzandockbuchten lenkte der Fahrer das Shuttle direkt ein und Barney konnte aus dem Fenster die Harare sehen, wie sie fest verankert im Dock lag. Ein gutes Schiff mit einer einsatzfähigen Crew, aber es entsprach nicht gerade dem üblichen Einsatzprofil der Zwillinge. Die Midway hingegen schon, jedoch konnte Barney nirgends eine Fregatte der Normandy-Klasse ausmachen. Vermutlich war der Weg von der Zufahrtskontrolle, an der das Shuttle während Barneys Beobachtungen durchsucht wurde, zur Fregatte doch etwas weiter.
    „Sir, dürfte ich bitte Ihren Ausweis sehen?“, fragte der Corporal, der mit seinem Omnitool das Wageninnere nach gefährlichen Stoffen durchsucht hatte, „eine reine Vorsichtsmaßnahme. Falls Sie die Nachrichten heute früh gesehen haben…“
    „Ich war vor Ort, Corporal“, erwiderte Barney und händigte dem Wachsoldaten seine ID aus. Der blonde Corporal zog die Augenbrauen hoch, während er den in den Kunststoff integrierten Datenchip scannte.
    „Muss ein ziemliches Durcheinander gewesen sein, Sir?“, meinte er, doch Barney nahm lediglich den Ausweis entgegen.
    „Das liegt oberhalb Ihrer Freigabestufe, Soldat“, meinte der Texaner schließlich, als er die Seitentür zuzog und das Shuttle wieder an Fahrt gewann. „Ich schätze, das wars mit R&R, Schwester“, fuhr er dann im Wagen fort, „wir sind wieder im Spiel.“
    „Was meinst du damit, du warst vor Ort?“, fragte seine Schwester verdutzt und erst jetzt fiel Barney ein, dass er ihr noch gar nichts von der Aktion gestern erzählt hatte.
    „Ist eine lange Geschichte. Erzähle ich dir, wenn wir unser Quartier zugewiesen bekommen haben.“ Der Shuttlepilot lenkte ein und schließlich kam der Landesteg der Midway zum Vorschein. Glänzend und makellos lag sie vor Anker, wobei Techniker der Instandsetzungstruppe sie noch letzten Tests unterzogen und andere Soldaten Vorräte an Bord schafften. Ein kleiner Teil der Truppe war bereits vor Ort, doch schienen die Zwillinge vom Geheimdienst bisher noch nichts verpasst zu haben.
    „Wir sind da, Agents“, meinte der Beifahrer, „viel Glück.“

    Im Schwebeflug näherte sich das Shuttle bis auf circa zehn Metern den restlichen Crewmitgliedern, wo es einen halben Meter über dem Boden verharrte. Zischend öffnete sich die Seitentür und Barney sprang aus dem Fahrzeug heraus, gefolgt von seiner Schwester. Der Texaner warf sich den Seesack über den Rücken und hielt mit der linken Hand die Cap fest, um zu verhindern, dass sie durch den Verursachten Auftrieb des Shuttles davongeschleudert wurde, während er in der anderen Hand das Sturmfeuerzeug hatte, mit dem er sich die Zigarette, die bereits seit dem Ausstieg in seinem Mund hing, anzündete. Unmittelbar nachdem die zwei SOD-Soldaten ausgestiegen waren, hob das Shuttle mit lautem Getöse wieder ab und verschwand auf demselben Weg, über den es gekommen war. Die Crew, die bereits vor Ort war, warf den Zwillingen einen verwunderten Blick zu und Cel schien es sogar ein wenig zu genießen, die Aufmerksamkeit des gesamten Landestegs auf sich zu wissen, während Barney die Blicke ignorierte und mit einem entspannten Gang zur Anlegestelle der Midway ging. Früher oder später wäre das ungleiche Einsneunzigpaar ohnehin aufgefallen. Die aufgehende Sonne, wenn man das im Falle der Raumstation überhaupt so nennen konnte, tauchte die Andockbuchten in ein warmes Licht, das – bedingt durch den Serpent-Nebel – einen leichten Stich von Rosa hatte. Als die Zwillinge die Quartiere verlassen hatten, war es noch dunkel gewesen, aber jetzt reflektierten die Sonnenstrahlen auf der glänzenden Oberfläche der Midway, die wie ein silberner Dartpfeil in den Andockankern lag, und eine beinahe sommerliche Wärme umgab Barney. Auf dem Weg zu ein paar Kisten, die die Zwei in stiller Übereinkunft als einen möglichen Rückzugsort ausgewählt hatten, bemerkte Barney, dass Robert Elle, der Lieutenant, den der Texaner während des nächtlichen Einsatzes kennengelernt hatte, ebenfalls anwesend war. Weber und die Zwillinge schienen also doch nicht die einzigen vom Geheimdienst zu sein. Barney nickte ihm zu und deutete einen flüchtigen Salut an, ehe er wieder gerade aus sah und mit Cel bei den Kisten stehen blieb. Innerlich hoffte Barney, dass der Fall von Friendly Fire, über den die zwei Männer gesprochen haben, ehe sie sich getrennt hatten, sich nicht auf die Mission auswirken würde. Das letzte, was Barney im Einsatz gebrauchen konnte, war ein übereifriger Bürokrat der Dienstaufsicht, der meinte, Ermittlungen gegen einen aktiven Agenten aufnehmen zu müssen.

    Auf einer der Kisten, die Barney bis zur Hüfte reichten, legte der Soldat die Dienstjacke und seinen Seesack ab.
    „Wo bleibt denn der Captain?“, raunte Cel, die sich an eine höhere Kiste gelehnt hatte, während Barney mit verschränkten Armen neben ihr Stand und seine Augen hinter den verspiegelten Gläsern der Sonnenbrille über den Steg huschen ließ. Die Zwillinge standen demonstrativ etwas abseits der normalen Crew, sodass niemand ihre Gespräche hören konnte.
    „Wegen mir braucht sie sich nicht zu beeilen“, erwiderte Barney, der die Zigarette schließlich in hohem Bogen davonsegeln ließ, „das Bording wird ohnehin länger dauern als geplant.“

    07:58 Uhr
    Allianz-Andockbuchten, Anlegesteg der SSV Midway
    Geändert von Barney Gray (30.06.2011 um 16:01 Uhr)

  7. #137
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    <--- Die Citadel: Die Alliantquartiere

    Mittlerweile hatten sich schon einige Mitglieder der Crew eingefunden. Eigentlich wollte Robert sich von den Leuten entfernen, hat sich dann aber doch umentschieden, weil es aus seiner Sicht, hochnäsig wirken würde. Er trug die Uniform der Allianz. Nichts wies darauf hin, dass er dem Geheimdienst angehörte. Aus diesem Grund würde das sich-von-den-anderen-Crewmitgliedern-entfernen als arrogant wirken. Er war einer von ihnen. Wenn auch nur äußerlich. Robert blieb beharrlich stehen und erwiderte die Grüße der anderen freundlich.
    Einige Minuten später landete kurz vor der Traube Menschen ein großer, schwarzer SUV. Zunächst hielt Robert das Gefährt für das Transportmittel des Captains, doch als nur zwei Leute ausstiegen war er leicht enttäuscht. Seine Enttäuschung verflog allerdings recht schnell, als er eine der Personen als Barney Gray identifizierte. ,Noch mehr Geheimdienst. Diese Mission wird ja immer interessanter. Die Leute scheinen ja was wirklich Großes gefunden zu haben. Aber ein guter Waffenarm, wie Barney ihn besitzt, kann ja nie schaden.' Robert nickte leicht und grinste. Auch er deutete einen kurzen Salut an. Er musste an die vergangene Nacht denken. An den toten Echo Alpha Rot. Den Mann, der durch Gray's Hand gestorben war. Genauer gesagt, durch die Kugel, die sich „versehentlich“ aus seiner Pistole gelöst hatte. ,Ich hoffe, Murrad hat das Problem gelöst.' Die weibliche Begleitung des Gunny kannte Robert nicht aber sie schien sehr vertraut mit dem SOD-Agenten zu sein. ,Deine Partnerin, hä?' Beide verzogen sich in eine etwas abgelegene Ecke des Landungsstegs. Wahrscheinlich nur, um ihren Sonderstatus zu frönen. Robert fiel die Maske auf, die am Seesack des Mannes baumelte. ,Ein waschechter Krieger, was? Bei Osiris. So ein Ding hab ich seit der Schule nicht mehr gesehen. Erinnert mich sehr an die Totenmaske von Tut Anch Amun.' Diese Maske war bestimmt immer das erste, worauf er angesprochen wurde und so wie das Ding ausschaute, schien sie schon so manchen Einsatz mitgemacht zu haben. Ein Lächeln huschte über Roberts Lippen. ,Ich werde den Teufel tun, dich darauf anzusprechen. Vielleicht nach dem letzten Einsatz aber nicht vorher.' Jeder Soldat hatte seine eigenen Angewohnheiten. Einige schrieben sich ihre Spitznamen auf die Helme. Andere trugen bescheuerte Masken. Wieder andere taten so, als wären sie Unsterblich. Und wieder andere trugen die Uhr, die ihrem Vater, von ihrer Mutter zum fünfzehnten Hochzeitstag geschenkt wurde. Eine Woche bevor die Eltern beim ersten Kontakt starben.
    Unbewusst schaute Robert wieder zur Uhr, „Gleich Acht. Wird wohl etwas länger dauern als geplant war, wie?“ murmelte er.

    7:58 Uhr
    Geändert von Robert Elle (06.03.2011 um 01:10 Uhr)

  8. #138
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Celeste rückte die Sonnenbrille, ihre Aviator, mit dem Mittelfinger ihrer rechten Hand auf der Nase zu Recht. Schnalzte mit der Zunge und fingerte aus dem dreieckigen Rucksack, den sie sich quer umgeschnallt hatte, die Kopfhörer zu ihrem Musikspieler. Stopfte sie sich in die Ohren und während sie den letzten, den linken, noch im Gehörgang justierte, drückte sie auf 'Play'. Wodurch ihr umgehend ZZ Top erneut ins Ohr dröhnte, ihre Art der Vorbereitung und der Langeweile Bekämpfung. Ansonsten stand sie neben Barney ruhig und entspannt abseits der Wartenden und behielt die gesamte Situation im Blick. Mit einem kontrollierenden Blick richtete sie die schwarz, weiß und grau gemusterte Kufiya, die sie um den Hals geschlungen hatte bevor sie aufgebrochen waren. Es war nicht Rebellion, das sie die strikte Kleidung der Allianz aufbrechen wollte, sondern mehr ein Zeichen der Abgrenzung innerhalb der Allianz. Wenn man eine andere Aufgabe hatte, und andere Dingen von einem erwartet wurden, dann war es manchmal sinnvoll das durch Abgrenzung zu zeigen - und Celeste mochte ein gewisses Maß an Individualität. Sie war ihr immer zugestanden worden und sie hatte nicht vor sich von Anfang an gleich selbst dieser Freiheit zu beschneiden. Wenn es der Captain wünschen sollte, würde sie sich zurücknehmen, aber bisher dachte sie nicht dran.
    Ebenso hätte sie nicht in diesem Leben auf das Barett oder ihre Cowboystiefel verzichtet. Sie waren Teil ihrer Person - genau wie die Unmengen an Tattoos. Da sie die Ärmel ihrer Jacke hochgerollt trug, waren die Tätowierungen auf beiden, rechts wie links zu sehen. Während das rechte eindeutig ein Maoritattoo war, das auf der Innenseite des Armes durch fünf microdermal Piercings vervollständigt wurde, zog sich über den linken Arm ein stilisiertes Tribaltattoo das man im besten Fall vielleicht als Katzenschwanz hätte bezeichnen können.

    Sie verschränkte die Arme und kontrollierte dabei vollkommen unauffällig den Sitz ihrer Pistole die sie in einem Halfter unter der linken Achsel trug, sowie des Messer das unter der rechten Achsel hing. Dann warf sie einen Blick zu Barney. "Glaub ich nicht. Schätze das es ziemlich schnell gehen wird. Benedict hat sich recht deutlich ausgedrückt. Was die Brisanz angeht." hauchte sie leise und mit nur ihm zugewandten Gesicht.

    '"Cel." Celeste war überrascht die Stimme von Kathleen Benedict zu hören. Sie hatte Gestern erfahren das sie aufgestiegen war und jetzt hier die Station auf der Citadel leitete, und die Blondine hatte das seltsame Gefühl das wieder mehr im Hintergrund ablief, als sie wusste und wissen wollte. Innerlich zuckte sie mit den Schulter da rüber, während sie sich ein wenig freute, denn eine Anruf von Neska hieß, das es bald was zu tuen gab. Und Barney konnte das nur recht sein. "Guten Morgen, Boss."
    "Ich einen neuen Marschbefehl für euch Beide." Na wer sagte es denn.
    "Ja." "Um 0800 legt die Midway ab, das Schwesterschiff der Normandy. Es geht um einen dieser bestimmten Einsätze, von denen Ihr ja wisst wie sie laufen." "Hm."
    "Ich möchte folgendes das ihr tut." eine kurze Pause entstand. In der sie ihrem Bruder signalisierte ruhig ins Bad zu gehen. "Ich habe euch auf die Midway versetzt. Ihr untersteht exklusiv dem Befehl von Captain Farnsworth. Sie ist eine Freundin, und ich will das sie nicht das selbe Schicksal wir ihr Vorgänger teilt." Kathleen sagte natürlich nicht welches das gewesen sein mochte, aber Cel konnte es sich denken, bei der Wortwahl. "Habt ein Auge auf sie und achtet darauf das ihr nichts passiert. Und noch mal. Ihr hört nur auf ihre Befehle. Der leitende Agent des Geheimdienstes - ein Kraut mit dem Namen Weber - mag meinen das er allein das sagen hat, und er mag das auch mit der verliehenen Autorität von Director Vance meinen zu tuen, ich will das ihr das ignoriert. Verweist ruhig auf die temporäre Versetzung zur Navy oder auf meinen Befehl. Soll er sich ruhig über die offiziellen Kanäle beschweren." "Verstanden."
    "Gut. Macht euch auf den Weg. Euer Handler wird euch noch kontaktieren."
    "Alles klar, Boss." "Viel Glück."
    "Danke."'


    "Meinst du der Captain wird sich gefallen lassen das wir ihr ein wenig auf den Fersen hängen werden? Schließlich sollen wir ein bisschen Wachhund spielen."
    Dann richtete sie den Blick wieder nach vorne auf das Schiff und die Leute die sich versammelten. CC versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, einzuschätzen mit wem sie es zu tuen bekam. Eine interessante Truppe. Aber ob es Profis waren würde sich erst dann zeigen, wenn es soweit war. Aktion war immer etwas anderes als Theorie und Training. Innerlich lächelte sie ein sanftes Lächeln. Und fragte sich ob es auch hier einen Chef Strategen geben würde, der wieder mit ihr diskutierte wer als erstes seinen Fuss auf feindliches Territorium setzen würde. Sie hoffte es fast ein wenig. Nichts ging über eine gute Diskussion.
    Beiläufig wippte sie mit dem rechten Fuss und kontrollierte das Gewicht des Seesacks zwischen ihren Beinen, immer noch dort wo sie ihn abgestellt hatte. Das war gut, denn schließlich hatte sie einen ansehnlichen Teil ihrer wirklich wichtigen Ausrüstung dort drinnen. Sie traute den Transport-Muggeln nie so ganz, nicht wenn es um ihre Ausrüstung ging. Sie löste eine Hand aus der Verschränkung ihrer Arme und spielte mit der Kuppe ihres Daumens an dem Labret-Piercing, das als kleiner silberner Knopf unter ihrer Unterlippe hervor stand.
    "Was meinst du?" fragte sie dann Barney ohne ihn anzusehen über die Menschen die sich versammelten.

    '"Hey Baby, du hast die schönsten Augen der Welt." noch während der Primitivling sie ansprach, war Cel schon jede Laune auf Party vergangen. Barney war weit und breit nicht zu sehen, was sie just beruhigte, weil er dem Typen umgehend für den Spruch den Kiefer gebrochen hätte. Und irgendwie war auch ihr danach. Sie war hier nicht in den Club gegangen um blöde angemacht zu werden.
    Sie nahm ihren Tomatensaft entgegen und hob eine Augenbraue, während sie den Kerl musterte. Taxierte ihn und rümpfte dann die Nase "Mach die Fliege." entgegnete sie und nickte von der Bar weg. "Hey, du gehst an deinem Glück vorbei." "Und du nicht, in dem du jetzt gehst."
    "He?"
    Okay, komplizierte Sätze waren schon nicht mehr möglich. Vermutlich hatte der Kollege schon ein paar sitzen. Dann kam er näher und hauchte sie an. Ein paar deutlich mehrere. War schon eine Weile her das ihr vom Atem von jemanden schlecht wurde. Sie zog den Kopf zurück und hob die Hand mit der Innenfläche nach oben. "Ich sagte, geh. Bitte." antwortete sie wieder, in der ernsthaften Bemühung de-eskalierend zu wirken. Schließlich hatte sie auch dafür mal ein Seminar besucht, nebst dem für Sensibilisierung - das sie sich wegen einem, etwas mitleidlosen Kommentar, gegenüber einer anderen Soldaten eingefangen hatte, der sich bei einer Übung verletzt hatte und weinend dann rum hing, und sich später dann beschwert hatte sie hätte ihn unangebracht beleidigt und diskriminiert.
    Aber auch das war schon längst bei dem Typen unmöglich. Er war zu begeistert von der großen, schlanken, blonden Frau vor sich, deren Tattoos wohl 'Ich mach alles' für ihn zu sagen schienen. Cel seufzte innerlich und wusste das der Abend gelaufen war. Seine Hand klatschte auf ihren Oberschenkel und griff fest zu. "Komm Baby." "Du hast genau eine Chance jetzt die Hand wegzunehmen und zu gehen." knurrte sie und fokussierte den Typen. Jeder Andere hätte jetzt seine Beine unter die Arme genommen, aber nicht Mister Alkohol, der ihr gegenüber saß. Sein Blick war so trübe das sein Gehirn wohl nicht mehr in der Lage war, die Gefahr zu erkennen in die er gerade lief. Celeste stellt ihr Glas ab, von dessen Inhalt sie nicht mal genippt hatte und sah ihn wieder an. Seine zweite Hand kam in dem Moment hoch um sich ihr um die Schultern zu legen.

    Cel ließ ihre rechte Schulter sinken und riss ihren Arm hinter seinem hoch. Wickelte ihn um seinen und schob ihn somit vor sich. Packte ihn im Nacken, während sie ihr Körpergewicht nach hinten schob und so vom Stuhl glitt, ihre freie linke Hand klatschte auf seine rechte Hand auf ihrem Oberschenkel. Packte diese fest und unnachgiebig. Sie hakte ihren rechten Fuss mit dem Spann in seinen ein und zog an, während ihre rechter Arm seinen Oberkörper nach Vorne beförderte.
    Der Mann schlug wie eine hilflose Marionette mit dem Kopf gegen die Theke. Cel ließ ihn los und somit schwer benommen zu Boden sinken. Drehte sich um und machte sich auf dem Weg aus dem Club, bevor die Türsteher kommen konnte um die Situation zu regeln. Für sie war der Abend gelaufen.'


    Danach war sie nur noch laufen gegangen und hatte ein paar Stunden im Fitnesscenter gepumpt. Sich einen kleinen Übungskampf mit einem ASOR Soldaten geliefert und war ins Bett gekrochen, also nichts überwältigendes. Jetzt stand sie hier und wartete auf ihre neue Chefin.

  9. #139
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Dass es ziemlich schnell gehen wird… Barney schnaubte amüsiert.
    „Zwei Minuten vor Bording ist die halbe Crew abwesend und auch der Captain ist weit und breit nicht zu sehen. Ziemlich schnell gehen sieht für mich anders aus.“ Er dachte zurück an den Tag, als die Zwillinge auf die Harare versetzt worden waren. Es geschah unter ähnlichen Umständen und während damals die Marines noch damit beschäftigt waren, sich von ihren Liebsten zu verabschieden, hatte Barney bereits seinen Seesack auf das Bett gewuchtet. Im Gegensatz zu Cel verstaute er nicht seine gesamte Ausrüstung im Handgepäck, obwohl ihm das manchmal sogar Recht gewesen wäre, doch verboten es die Vorschriften ihm, sein schweres Raptor-MG mit sich zu führen, wenn er nicht im Einsatz war. So geschah es, dass der Texaner stets nur sein Messer, die Pistole und ein wenig Werkzeug neben diversen Habseligkeiten in seinem Seesack transportierte. Kurzerhand entschloss sich Barney dazu, den Sack zu öffnen und einen Proteinriegel herauszunehmen. Er hatte außer Kaffee kein Frühstück gehabt und bis zur nächsten Essensausgabe würde allem Anschein nach noch etwas Zeit verstreichen. „Ob der Captain etwas dagegen hat oder nicht kann uns egal sein. Wir haben unsere Befehle und die gilt es auszuführen“, kommentierte Barney die Überlegungen seiner Schwester, während er die Verpackung des Riegels aufriss. Cel schnalzte mit der Zunge und kontrollierte ihre Ausrüstung. Ein wenig paranoid, zum Bording einer Fregatte mit Knarre und Messer im Holster anzutanzen, aber angesichts der Geschehnisse von letzter Nacht und vor der Botschaft konnte man es eigentlich niemandem mit zwei Augen und Haaren auf dem Kopf verdenken. Außerdem handelte es sich noch immer um seine Schwester. Sie ging nirgends hin, ohne sich vorher zu bewaffnen. Verdammt, manchmal glaubte Barney, dass Cel sogar zum Duschen eine Schrotflinte mitnahm.

    „Der Lieutenant gegenüber von uns ist von Echo Alpha“, erwiderte er kauend auf CCs Frage und startete damit eine Analyse der Crew, „hab gestern kurz mit ihm zusammengearbeitet. Relativ kompetent, aber ich schätze, nicht so sehr auf Feldeinsätze ausgelegt wie wir.“ Seine Augen glitten weiter unauffällig über die Crew, allesamt Marines, die sich in irgendeiner Weise ausgezeichnet haben müssen, um auf die Midway versetzt worden zu sein. Während er über Elle gesprochen hatte, hatte Barney den Blick fest auf Celeste gerichtet, um so dem Lieutenant die Möglichkeit zu nehmen, seine Lippen lesen zu können. Er musste nicht unbedingt wissen, dass die Zwillinge ihn gerade unter die Lupe nahmen. „der Rest? Hm. Auf den ersten Blick würde ich sagen, reguläre Marines, nichts Besonderes. Es wird seinen Grund haben, warum wir hier sind. Viele Idealisten, Gutmenschen möglicherweise. Könnte sein, dass wir mit unseren Vorgehensweisen auf Widerstand stoßen könnten“, der Texaner machte eine Pause, ehe er seinen Blick erneut auf Celeste richtete und einen weiteren Bissen von dem Riegel nahm. „Hoffen wir mal, dass der Captain auf unserer Seite stehen wird. Benedict gibt uns zwar Rückendeckung, aber wir werden fernab der Citadel im Einsatz sein“, sein Blick verfinsterte sich um eine Nuance, „notfalls müssen wir unsere eigenen Direktiven aufstellen.“ Barney war kein Mensch, der Befehlsketten umging oder missachtete, aber er war oft genug in Situationen geraten, in denen sich die Order ihres Geheimdienstvorgesetzten als erfolgreicher herausgestellt hatte, als das Gekläffe eines Navy-Commanders. Das letzte Wort in dieser Sache würde er jedoch seiner Schwester überlassen, schließlich war sie es, die sich regelmäßig mit Taktikern und leitenden Offizieren anlegte. Außerdem war sie seine Vorgesetzte, eine Tatsache, der die beiden zwar nie Beachtung schenkten, auf die er aber im Zweifelsfall immer pochen konnte.
    Geändert von Barney Gray (06.03.2011 um 13:19 Uhr)

  10. #140
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    <----- Die Citadel: Allianzquartiere

    Die Citadel: Allianzandockbucht

    Kurz nach sieben Uhr dreißig morgens verließ Sarah ihr temporäres Apartment und war mit Sack und Pack und in Uniform unterwegs zur SSV Midway. Unterwegs hinterlegte sie die Zugangskarte zu dem Apartment. Vor dem Landesteg musste sich ausweisen, denn außer der Crew der Midway und wenigen anderen Personen, hatte niemand Zutritt.
    Als sie den Bereich vor dem Raumschiff betrat erkannte sie, dass sehr zu ihrem Missfallen weiterhin Leute von der C-Sec anwesend waren. Zumindest Sergeant Richter war nirgends zu sehen. Der Officer, der das Sagen hatte, kam gleich auf sie zu und grüßte.
    „Captain Farnsworth, ich übergebe Ihnen und der Allianz nun die Sicherheit dieses Raumschiffs. Es hat keinen Vorfall gegeben. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug.“
    Sarah bedankte sich und der Officer zog mit all den anderen Angestellten der C-Sec ab. Somit war der Bereich verwaist.

    „Guten Morgen, Captain!“ Der Mann, der sie gerufen hatte, stand in der Luftschleuse. Sarah erkannte ihn als den Chief of the Boat. Ohne zu zögern ging sie weiter und blieb vor dem Operations Chief stehen. Er salutierte und sie erwiderte den Gruß.
    „Guten Morgen Chief! Ist alles klar?“
    „Ja Ma’am. Wir bekommen noch eine Lieferung Vorräte und dann fehlt nur noch die Crew. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrem Quartier.“
    Sarah folgte dem COB und betrat zum ersten Mal die Fregatte. Gedämpftes orangenes Licht beleuchtete die Innenausstattung des modernen Stealthschiffs. Es war gespenstisch still, da der Antrieb noch nicht lief und der Großteil der Crew natürlich auch noch nicht anwesend war.

    „Die Wartungsarbeiten sind alle abgeschlossen und die entsprechenden Protokolle sind im Logbuch vermerkt. Der Chief Engineer ist auch schon da und hat die Protokolle abgenommen. Wenn Sie wissen möchten, was alles gemacht wurde, dann kann ich ihn bitten, dass er sich bei Ihnen meldet.“
    „Vielen Dank Chief, ich werde ihn später selbst aufsuchen.“, entgegnete der Captain. „Haben Sie schon einen Quartierplan erstellt, denn ich werde die Crew so schnell es geht an Bord holen.“
    „Ja Ma’am, es ist alles vorbereitet. Ich die Crew den Quartieren zuweisen, wenn sie an Bord kommt.“
    „Sehr gut.“
    „So, hier wären wir.“, meinte der Chief und betätigte den Taster, der die Tür zum Quartier des Captains öffnete. „Ma’am, sie sollen sich bitte mit Admiral Belikov in Verbindung setzen.“
    „Danke, Chief, ich werde das gleich machen. Erstellen Sie mir bitte in der Zwischenzeit einen genauen Bericht darüber, welche Vorräte und Ausrüstungen wir an Bord haben und fügen Sie bitte den aktuellen Quartierbelegungsplan dazu.“
    Es war eine Angewohntheit, die noch von den Aufklärungsmissionen stammte. Sie wusste gerne von Beginn an selbst bescheid, welche Ressourcen ihr zur Verfügung standen und wie lang sie damit auskommen würden.
    „Wird gemacht. Sonst noch etwas?“
    „Nein danke, Chief. Wegtreten.“

    Sarah parkte ihren Trolley und nahm das Geschenk für Henrietta heraus. Sie hoffte, dass Kathleen noch rechtzeitig hier auftauchte. Wenn nicht, dann würde jemand anders das Geschenk übergeben müssen. Dass die Midway so schnell wieder in Schuss sein würde, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sarah aktivierte das Kommunikationsterminal in ihrem Quartier, wählte das Flottenhauptquartier an und verlangte Admiral Belikov zu sprechen

    „Admiral“, grüßte sie ihn, als sein Gesicht auf dem Display erschien. Er sah so aus, als hätte er die ganze Nacht durchgearbeitet. Von der autoritären Präsenz, die ihn normalerweise umgab, war nichts zu sehen.
    „Guten Morgen Captain. Ich wollte nur nachfragen ob bei Ihnen alles klar ist. In Kürze sollte die gesamte Crew eintreffen und ich habe die Wartungsarbeiten selbst überprüft.“, antwortete der Admiral. „Ich wollte sichergehen, dass vom Geheimdienst keine zusätzliche Kommunikationsanlage oder Sonstiges installiert wird.“
    „Ja, bei mir ist alles in Ordnung. Danke, der Nachfrage. Gibt es noch etwas, dass ich wissen müsste?“
    Der Admiral überlegte einen Moment. „Die Midway hat ab null achthundert Startfreigabe, zwei Korvetten stehen bereit, um sie bis zum Sprungportal zu eskortieren. Bezüglich der Mission oder den Befehlen hat es keine Änderung gegeben. Gibt es ihrerseits noch irgendwelche Fragen?“
    Sarah überlegte selbst einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein.“
    „Dann wünsche ich Ihnen alle Gute, Captain.“
    „Vielen Dank Admiral.“

    Das Terminal wurde schwarz und einen Moment später war das Allianz-Logo zu sehen. Mittlerweile war es auch schon fast acht Uhr. Sarah stand auf, zog sich ihre Uniform straff und verließ ihr Quartier. Um Punkt acht öffnete sie die Luftschleuse der Midway und trat vor die versammelte Mannschaft.
    „Achtung!“, rief der COB laut, der sich mittlerweile selbst eingereiht hatte.

    „Guten Morgen!“, grüßte Sarah die Crew und ließ ihren Blick über die einzelnen Soldaten schweifen. „Die Midway ist wieder einsatzbereit. Es ging schneller, als die meisten - mich eingeschlossen - erwartet haben. Bitte begebt euch an Bord. Der COB wird euch den Quartieren zuordnen. Sobald wir unterwegs sind, werde ich Briefings ansetzen. Willkommen an Bord!“
    Mit diesen Worten trat Sarah zur Seite und ließ die Crew eintreten.

    08:01

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