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  1. #151
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    SSV Midway, Hangar-------------->

    Sie verzichtete auf den formellen Ablauf. Sobald die Crew aber auf dem Pier angetreten war stellte sie sich vor die Besatzung.
    In Hufeisenformation war die Crew angetreten und abseits standen einige Familienangehörige der Crew. Sarah war erstaunt hatte sie doch nicht damit gerechnet, dass man in so kurzer Zeit die Angehörigen zusammentrommeln konnte. Sie konzentrierte sich wieder auf die Crew.
    „Wir haben nicht viel Zeit und ich wünschte ich könnte langer zu ihnen sprechen. Lassen sie mich nur eines sagen:
    Egal was man ihnen erzählen wird, seien sie sich sicher, dass sie einen guten Job gemacht haben. Sie dürfen allesamt auf sich stolz sein. Ich bin stolz auf sie.“
    Sie ließ die Wort kurz wirken
    „Zu ihrer Information. Operations Chief Gray wurde ins Allianzkrankenhaus verbracht und wird dort weiterbehandelt und wir konnten unsere `Ware´ abliefern!
    Im Anschluss werden mich die Führungsoffiziere ins Allianzkommando begleiten. Die Angehörigen des Geheimdienstes werden in Kürze neue Anweisungen erhalten. Bis dahin können sie ihre persönliche Ausrüstung auf der Midway lassen. Der COB hat die Befehle für den Rest der Besatzung.“ Ihr Blick fiel auf Weber. Der Offizier war inzwischen wohl wieder erwacht und sah recht munter aus.
    „Einige Angehörige haben sich hier eingefunden. Chief oft he Boat!“
    „Aye Ma´m!“
    „Sorgen sie mir dafür, dass die Crew nur so lange wie möglich gebunden ist!“
    „Aye Aye Ma´m!“
    „Es war mir eine Ehre!“ rief sie und Salutierte der Crew
    „Führungsoffiziere austreten; COB übernehmen!“

    Mit den Führungsoffizieren verließ sie schließlich die Szenerie in Richtung des Allianzkommandos.

    -------------->Allianzkommando
    Geändert von Sarah Cathryn Farnsworth (02.04.2013 um 00:11 Uhr)

  2. #152
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway, Kantine---------------->

    Wie befohlen trat die Besatzung in Hufeisenformation auf dem Pier an. Bereits beim Verlassen des Schiffs konnte er eine ganze Reihe Familienangehörigen ausmachen die mit Transparenten und selbst gezeichneten Plakaten auf ihre Soldaten warteten. Lukas ging mit einem kleinen Rucksack bewaffnet in dem er das nötigste gepackt hatte zum Antreten und stellte ihn währenddessen hinter der Formation ab.

    Die Ansprache des Captains war kurz, ungewöhnlich kurz und etwas verstörend. Das Ganze musste wohl doch weiterreichen als er es sich gedacht hatte. Er konnte nur hoffen, dass sein Arsch nicht mit in die Schlinge gezogen wurde.
    Farnsworth entließ schließlich alle bis auf die Führungsoffiziere. Da er „nur“ Pilot war konnte er endlich gehen.
    Er nahm seinen Rucksack auf und wandte sich den Angehörigen zu und musste auch nicht lange suchen.

    „PAPAAAAAAAA!“ hörte man es quer über den Pier und Lukas ging tief in die Knie und breitete seine Arme aus. Seine drei Töchter rannten auf ihn zu und mit einem breiten, ehrlichen Lächeln schloss er seine Brut in die Arme.
    Mirijam, seine Älteste trug ihr blondes, Schulterlanges Haar offen hatte aber zwei Zöpfe die ihr von den Schläfen runterhingen und ihr Gesicht einrahmten. Zwei Kreisrunde Ohrringe hatte sie sich an die Ohrläppchen geklemmt und sie war die einzige von den dreien, die kein Kleid trug. Stattdessen trug sie eine Jeans mit aufgebügelten Blumenstickereien, ein weißes T-Shirt und eine hellbraune Lederjacke.
    Dann kam schon die siebenjährige Ramona, seine Mittlere. Sie trug eine beiges, ärmelloses Kleid und darunter einen dunkelgrünen Rolli und braune Leggins. An den Knien und Ellenbogen waren schon wieder neue Flicken dran. Sie rannte immer mit einem Tornister auf dem Rücken herum, indem sie ihr Spielzeug mitnahm. Ihr Strohblondes Haar war recht kurzgeschnitten und reichte ihr gerade so bis zum Nacken. „Na da hat aber jemand eine neue Zahnlücke!“ witzelte Lukas und drückte seiner Mittleren einen Kuss auf die Stirn.
    Seine jüngste, die vierjährige Hannah, hatte ein Rosa Kleid an und hatte, wie immer, ihr Lieblingsstofftier im Arm. Ein Einhorn mit Regenbogenstreifen.
    Er nahm seine jüngste auf den Arm und setzte ihr seine Navy-Basecap mit dem aufgestickten Wg Cdr, Wing Commander, auf.
    Mit immer klebrigen Fingern kraxelte sie auf ihm herum bis sie, mit ein wenig Unterstützung, auf seinen Schultern saß und sich an seiner Stirn festhielt.
    Während er auf seine Frau zuging fingen seine Kinder gleichzeitig an auf ihn einzureden. Sie erzählten was sie so alles gemacht hatten und was ihnen besonders gefallen hatte. Er verstand kaum ein Wort und ließ sich einfach nichts anmerken
    Um nicht aufzufallen sagte er hin und wieder etwas wie:
    „Wow, wirklch?“
    „Das klingt ja richtig spannend!“
    „Unglaublich! Muss super gewesen sein!“

    „…aber Rusty dürften wir nicht mitnehmen…“ hörte er noch heraus. Lukas riss die Augen auf
    „Mirijam!“ sprach er seine Älteste an.
    „Wer ist Rusty?“ fragte er eindringlich

    „Rusty ist ein West Highland White Terrier!“ Lukas sah auf. Susanna, seine Ehefrau und heimliche Chefin schob ihre Sonnenbrille in ihr Blondes Haar, das durch einen schwarzen Haarreif in Form gehalten wurde.

    Sie trug eine einfache Jeans und einen Rollkragenpullover auf Strickwolle. Darüber trug sie ein einfaches Jackett und über der Schulter hatte sie eine große Tasche hängen.

    Lukas wollte schon seinem Ärger Luft machen als seine Frau ihm auch schon mit einem leidenschaftlichen Kuss den Wind aus den Segeln nahm.
    „Bäh! Eklig!“ kommentierte seine älteste den Kuss.
    Lukas Wut war wie weggeblasen, stattdessen merkte er, dass er schon seit einiger Zeit von seiner Frau getrennt war und war enttäuscht als sich seine Frau von ihm löste.
    „Na warte!“ drohte er gespielt seiner Tochter und setzte seine Jüngste ab „Du wirst jetzt auch geküsst!“ er packte seine älteste und drückte ihr einen Schmatzer auf die Wange was ihr sichtlich peinlich war und sich mit einem breiten Lächeln etwas wandt um sich dann übertrieben die Wange zu reiben.

    Erst jetzt vielen ihm die Männer auf die neben seiner Frau standen. Ein Corporal offensichtlich von der Familienbetreuungsstelle stand etwas verloren neben seiner Frau. Wahrscheinlich war er vom Aktionismus seiner Frau dermaßen überfahren worden, dass er inzwischen nur noch darauf wartete neue Anweisungen von ihr zu erhalten.
    „Corporal!“ wandte sich seine Frau an den Mann „Tun uns schon mal den Gefallen und holen den Wagen, ja?“
    „Jawohl Ma´m!“ Der Mann schlug schon fast die Hacken zusammen und verschwand dann irgendwo im hinteren Bereich der Andockbuchten.
    Der andere Mann war ein älterer Militär aber nicht von der Allianz. Blick und Haltung des Mannes waren hart wie Stahl und stoisch sah er in die Menge der Besatzungsmitglieder als schien auf irgendetwas zu warten.
    „Colonel Gray?“ sprach seine Frau den Mann mit den grauen, kurzgeschnittenen Haaren an.
    „Mrs Armbruster!“ antwortete er und sah auf
    „Keine Sorge! Ihre Tochter ist jetzt in guten Händen!“
    Der Mann schwieg
    „Colonel!“ sprach Lukas ihn an
    „Lukas Armbruster“ stellte er sich vor und reichte dem Mann die Hand. Der Colonel zögerte einen Moment bevor er die Hand ergriff und einmal schüttelte wobei seine Hand wie ein Schraubstock sich um die von Lukas legte.
    „Ihre Tochter ist eine Kämpferin! Sie wird es schaffen!“ sprach er dem Mann Mut zu obwohl er sich plötzlich nicht mehr sich war ob er das überhaupt nötig hatte.

    Seine Frau, die inzwischen die jüngste auf dem Arm hatte sah ungeduldig auf ihre Uhr. „Wo bleibt der Typ nur!“ grummelte sie und sah in die Richtung in der der Corporal verschwunden war.
    „Hier!“ sagte sie und drückte Lukas zuerst die kleine Hannah in den Arm und legte ihm die große Umhängetasche um.
    „Ich geh mal nach unserem Taxi schaun!“ die drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und ließ ihren Mann dann stehen.

    Etwas verloren stand Lukas nun da. Seine Jüngste auf dem Arm, auf dem Rücken sein Rucksack, um die Schulter die schwere Tasche. Seine Mittlete stellte sich auf seine Füße und hielt sich an seinen Armen fest und begann sich immer wieder von links nach rechts zu schwenken wobei sie zur Decke starrte während seine Älteste anfing ihn vollzutexten wie toll doch Rusty sei.

    Lukas seufzte.

    ------------------------>Allianzkommando
    Geändert von Lukas Armbruster (09.05.2013 um 23:03 Uhr)

  3. #153
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- SSV Midway – Kantine

    Es war die Hölle los. Barney stand, gekleidet in einen sauberen, navyblauen Feldanzug und mit seinem Seesack über der Schulter, im Gang der Fregatte und sah zu, wie rechts und links von ihm die Leute hinauseilten auf das Pier, wo Captain Farnsworth ein letztes Antreten durchführen wollte. Jeder wollte nur noch so schnell es ging von dem Schiff herunter und zu ihren Familien, um sich endlich die wohlverdiente Auszeit zu nehmen. Barney war nicht anders – gleichwohl er ziemlich geschluckt hatte, als er von der Familiensache erfahren hatte, bedeutete das doch, dass auch seine Eltern vermutlich dort sein würden. Er hatte nicht damit gerechnet, sie schon so früh zu sehen. Irgendwie hatte er Angst davor, ihnen unter die Augen zu treten.
    Ein Trupp Sanitäter polterte lauthals an allen vorbei, mit im Schlepptau eine Liege, auf der seine Schwester lag: noch immer mit geschlossenen Augen und diesem friedlichen Gesichtsausdruck, der ihn fast vergessen ließ, dass sie eigentlich im Koma lag. Er ballte für einen Moment die Fäuste, ehe er im Laufschritt zu einem Schwarzafrikaner aufschloss, der in dem Trupp das Sagen zu haben schien.
    „Wann wird es ihr wieder besser gehen?“, fragte Barney leise, aber bestimmt, doch der Sanitäter blickte ihn nicht einmal an, als er ernüchtert antwortete.
    „Ich weiß nicht einmal, ob es ihr mal wieder besser gehen wird“, waren seine trockenen und routinierten Worte, „in ein paar Stunden wissen wir mehr, aber für mich sieht das schwer nach Pflegefall aus.“
    Barney verlangsamte seinen Schritt und starrte den Typen fassungslos an. Zwei andere Soldaten, die wohl die Konversation mitgehört haben mussten, beschleunigten indes ihren Schritt, begleitet von einem leisen „Aaalter…“, was den Sani aufblicken ließ. Erst jetzt schien der Dunkelhäutige zu realisieren, mit wem er hier sprach, doch bis auf ein paar Muskelzuckungen seiner Augenbrauen und Wangenmuskeln, die Barney nicht so wirklich deuten konnte, war in seinem Gesicht keinerlei Reaktion zu sehen. Ohne große Worte widmete er sich gleich wieder seinem Arzttrupp, der – so kam es Barney vor – seinen Schritt beschleunigte. Ob sie sich einfach nur von dem bevorstehenden Antreten verpissen wollten oder außerhalb Barneys Reichweite kommen wollten, wusste der Texaner nicht. Erst als die letzten Crewmitglieder aus der Midway geströmt kamen, erwachte der Gunny aus seiner Lethargie und ging langsam zu einem Punkt, wo jeder sein Gepäck abgelegt hatte, ehe man in Formation getreten war. Sein Blick schweifte dabei über die anwesenden Familien und – wie könnte es anders sein – sofort traf sich sein Blick mit dem seines Vaters. Gleichwohl er bereits in Pension war, das Militär hatte ihn nie wirklich losgelassen: ein raues, fast schon zerfurchtes Gesicht mit eisblauen Augen, deren klarer Blick einen jeden zu durchstechen schien, gepaart mit einer Körperhaltung, die auch trotz des Alters keinen Zweifel daran ließ, dass dieser karge Mensch vor nicht allzu langer Zeit noch Teil einer kämpfenden Einheit war. Zumindest, bis die Kinder eingeschult wurden. Barney erwiderte den Blick gefasst und auch wenn sich beide Männer mit dergleichen stoischen Ruhe ansahen, so sagte das für sie beide schon mehr als tausend Worte. Das mulmige Gefühl, mit dem er seinen Seesack bereits abgestellt hatte, verstärkte sich mit der Anwesenheit seines Vaters auch noch und Barney bemühte sich, sich beim Eintreten in die Formation nichts anmerken zu lassen. Gemeinsam mit den anderen Marines und sonstigem kämpfenden Personal, das einen Flügel der U-Form bildete, blickte er stur geradeaus, als Captain Farnsworth vor die Front trat, dabei sichtlich gestresst und vielleicht sogar entnervt den Chief of Boat mit einer nebensächlichen Handbewegung eintreten ließ, als dieser sich gerade darauf vorbereitete, ihr die angetretene Crew zu melden. Barney hörte ihr entgegen seiner Art gar nicht wirklich zu, sondern beschäftigte sich mehr mit den Gedanken, die quer durch seinen Kopf schossen. Hatte er auch Mum mitgebracht? Was sollte er sagen? Wie würde es jetzt weitergehen, wenn Cel wirklich zum Pflegefall werden würde? Wer sollte sich um sie kümmern? Wie würde das alles finanziert werden? Dem Texaner trat der kalte Schweiß auf die Stirn und eine unsichtbare Faust rammte sich in seinen Magen, als er daran dachte, Cel für immer verloren zu haben. Sie nicht mehr erreichen zu können.
    „Führungsoffiziere austreten, COB übernehmen!“, waren Farnsworths letzten Worte, mit denen sie auch das Antreten beendete. Wohl eher schlichte Worte und ein ungewohntes Gefühl, da doch bei vielen irgendwie die Befürchtung grassierte, sie das letzte Mal als CO zu sehen, doch Barney interessierte das gerade herzlich wenig. Weber, der Teileinheitsführer der Marines, trat aus, nickte Barney knapp zu, was angesichts der Umstände genug der warmen Worte sein musste, und der Chief of Boat trat vor die Front.
    „Der Captain hat es bereits angesprochen: ihr könnt wirklich verdammt stolz auf euch sein“, knüpfte der dienstälteste Unteroffizier an Farnsworths kurze Rede an, „leider müssen wir aber auch von einem Kameraden Abschied nehmen.“
    In den Gesichtern der Angetretenen war die Betroffenheit deutlich zu erkennen, als der COB nach einer kurzen Pause fortfuhr.
    „Ich werde es dem Captain überlassen, dazu die richtigen Worte zu finden, aber ich spreche sicher für alle, wenn ich den Angehörigen unser Beileid ausdrücke. Die Sargübergabe findet noch heute statt, da war das Kommando ziemlich flott, und wird vermutlich hier in den Andockbuchten durchgeführt. Wer dort die Gelegenheit zum Abschied nutzen möchte, ist seitens der Angehörigen ausdrücklich eingeladen. Ob der Captain teilnehmen kann, ist jetzt davon abhängig, wie das Kommando weiter verfährt, aber ich bin mir sicher, sie wird es versuchen. Befohlener Anzug hierfür ist der Dienstanzug; wann und wo das ganze stattfindet, werde ich über die Comms bekannt geben.“
    Der COB atmete durch, steckte die kleinen Notizen, von denen er vorgelesen hatte, in einer Tasche seiner Uniform weg und blickte nach einer weiteren Pause in die Gesichter der angetretenen Truppe.
    „Ich kann aber auch nicht sagen, wann es weitergeht und der Landgang beendet ist, also bitte ich noch einmal alle, die Comms auch wirklich aktiviert zu lassen, damit ich neue Kommandierungen, Marschbefehle und dergleichen gleich weitergeben kann und sich keiner verspätet oder die ganze Sache verschläft. Falls es dann keine weiteren Fragen mehr gibt…“, er sah fragend in die Runde, doch niemand meldete sich, „… dann: zu den Familienangehörigen – wegtreten!“
    Aus alter Gewohnheit heraus schlug Barney seine Hacken knapp zusammen, ehe er sich langsam umdrehte und zu seinem Seesack ging. Sein Blick war nachdenklich und auf nichts so wirklich fokussiert, doch er wusste, dass er mit jedem Schritt seinem Vater näherkommen würde und er dann eine Sache definitiv erklären musste: was zur Hölle da draußen passiert war. Mit einem leichten Zittern in den Händen ging er schließlich auf seinen Vater zu, der mit in die Hüften gestemmten Händen bereits auf ihn wartete. Direkt daneben drückte Armbruster seine jüngste Tochter gerade eng an seine Brust und vergrub sein Gesicht in den kindlichen Locken, die unter einer Allianzcap hervorsahen. Man konnte ihm die Erleichterung und Freude über das Wiedersehen deutlich ansehen und mit jedem Atemzug, den der Pilot nahm, merkte ein jeder, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Barney hatte gesehen, wie Armbrusters Frau und auch der Pilot knappe Worte mit seinem Vater gewechselt hatten. Vermutlich aufmunternde, Mut zusprechende, hoffnungsvolle Worte, doch all das war jetzt nebensächlich. Barney war vor seinen Vater getreten, der mit seinem einzigen Sohn auf Augenhöhe stand und ihn eindringlich musterte. Es war, als würde das gesamte Deck um sie herum in absoluter Stille versinken. Die glockenhellen Stimmen von Armbrusters Töchtern, die tröstenden Worte von Morales‘ asarischer Lebensgefährtin, das Gelächter vom COB und Dolly beim Betreten eines Busses für Crewmitglieder, die alleine heimfahren würden – der ganze Lärm des Piers eben. All das trat in den Hintergrund, als sich die beiden Männer gegenüberstanden und stillschweigend ansahen. Es waren nur ein paar Augenblicke, doch dauerten diese für Barney eine Ewigkeit, ehe sein Vater wortlos auf ihn zuging und den Gunny in die Arme schloss. Der jüngere Gray erwiderte die Geste, wobei der Seesack unbeachtet zu Boden fiel, und für eine weitere Ewigkeit standen sie beide einfach nur da und umarmten sich.
    „Es tut mir Leid“, murmelte Barney mit geschlossenen Augen und merkte, wie sein Vater dabei den Griff um seinen Sohn für einen kurzen Moment verstärkte, eher er ihn wieder lockerte und sich schließlich gänzlich von ihm löste.
    „Es ist gut, dass du wieder da bist“, erwiderte der Ältere ungeachtet der Worte Barneys mit seiner nicht so wirklich tiefen, aber dafür äußerst scharfen Stimme, „und dass es dir gut geht.“
    Der Gunny verzog bei diesen Worten gequält das Gesicht, als er den Seesack wieder aufhob und seinem Vater ins Gesicht zu blicken versuchte, es jedoch nicht schaffte.
    „Dad, ich kann dir nicht sagen, wie es mir Leid tut“, setzte er neu an und tat sich dabei sichtlich schwer, ob seiner Trauer die richtigen Worte zu finden, „ich weiß nicht wie das passieren konnte… sie war erst noch da und… und…“
    „Wir fahren jetzt erst einmal. Über deine Schwester sprechen wir später.“
    „Wie kannst du nur so gelassen sein?“, fragte Barney seinen Vater ungläubig, als dieser ihm den Seesack abnehmen wollte, „ich habe versagt, ich habe dich enttäuscht und alles-“
    Ich, ich, ich!“, zischte sein Vater und funkelte seinen Sohn urplötzlich an, wobei auf ein neues der Seesack zu Boden fiel, „was du getan hast, ist im Moment nichtig. Es geht hier nicht um dich, sondern um deine Schwester, also spar dir das.
    Barney schluckte. Mit seinem plötzlichen Ausbruch hatte sein Vater ihn unverzüglich zum Schweigen gebracht und das Resultat jahrelanger, von väterlicher Autorität geprägter Erziehung war es, dass der gestandene Gunnery Chief den Atem anhielt.
    Sein Vater atmete leise durch und fuhr schließlich etwas ruhiger, jedoch genauso eindringlich und gestochen scharf fort: „deine Mutter fährt gerade mit dem Wagen vor und du wirst dich ihr gegenüber zusammenreißen, wie es sich gehört.“
    „…ja, Sir.“
    Barneys Vater sah ihn noch einen Moment eindringlich an, ehe er den Seesack aufhob und mit einer Leichtigkeit schulterte, die man ihm auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht zugemutet hätte, während der hochgewachsene Gunny neben ihm zu einem dunkelrot-weiß lackierten SUV ging, das gerade geparkt wurde. Von Armbruster, Morales und anderen Kameraden hatte sich Barney bereits an Bord verabschiedet und man hatte sich geeinigt, nach dem üblichen „Ankommen“ zu telefonieren.
    Kaum war der Motor des Shuttles abgestellt, wurde sofort die Fahrertür aufgerissen und eine etwas kleiner gewachsene, jedoch für eine Frau immer noch große, Gray kam herausgestürmt. Die grobgestrickte Mischung aus Wollpullover und Kapuzenjacke wehte regelrecht, als Barneys Mutter um die Motorhaube eilte und ihrem Sohn um den Hals fiel.
    „Um Gottes Willen, bin ich froh dich zu sehen, Junge“, stieß sie hervor und übersähte Barney mit unzähligen Küssen, „geht es dir gut? Ist dir irgendetwas passiert, Barn? Oh Gott, lass dich ansehen.“
    Sie betrachtete sein Gesicht, das sie mit beiden Händen hielt, sah an seinem Körper hinunter und umarmte ihn auf ein neues. Barney erkannte sofort, dass sie geweint hatte, fürchterlich geweint. Auch jetzt kullerten ihr noch Tränen die Backe hinunter.
    „Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht, aber jetzt bist du ja wieder hier. Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin.“
    „Ich habe dich auch vermisst, Mom“, brummte Barney und erwiderte die Umarmung, jedoch nicht so intensiv wie seine Mutter.
    „Na los, steig ein“, sagte sie schließlich, wobei sie sich Mühe gab, das Schluchzen in ihrer Stimme zu kaschieren und sich eine Träne aus den Augen wischte, „wir bringen erst einmal deine Sachen weg und dann fahren wir ins Kr… zu deiner Schwester.“
    „Wir sind in einem Motel in den Bezirken“, erklärte Barneys Vater und schloss den Kofferraum mit Barneys Seesack darin. Der Tonfall seines Vaters ließ bis auf die gewohnte Strenge nichts bemerken, doch der Blick, den er hinter Barneys Mutter seinem Sohn zuwarf, war eindeutig genug, um ihn wissen zu lassen, dass er sich zusammenreißen sollte und sie beide vor ihr keinen Klartext reden würden. Barney nickte kaum merklich. Das mit dem Klartext würde sich Dad für ein ruhiges Minütchen zwischen Vater und Sohn aufheben…
    Geändert von Barney Gray (07.04.2013 um 14:30 Uhr)

  4. #154
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Militärkrankenhaus

    In tadellosem Dienstanzug stand Barney auf einem Anlegesteg der Allianz, von welchem normalerweise kleine Fregatten ablegten und welcher für die nächsten Stunden jedoch gesperrt sein sollte. Es hatten sich eine ganze Menge anderer Leute versammelt, nicht alle von der Allianz, doch das ein oder andere bekannte Gesicht machte der Texaner unter den Anwesenden aus. Im Gegensatz zur Masse der anwesenden Soldaten trug er den Anzug „nackt“, also ohne jegliche Auszeichnungen darauf. Obgleich er das immer so tat, gerade jetzt kam ihm alles andere pietätslos vor. Sämtliche zivilen Anwesenden trugen gedeckte Kleidung, viele hatten einen schwarzen Anzug an, andere jedoch trugen ganz normale zivile Kleidung, selbstverständlich auch schwarz. Eine kühle Stille herrschte über ihnen allen, nur vereinzelt waren geflüsterte Gespräche zu vernehmen.

    Es war die Sargübergabe für Corporal Tyrol. Da viele Angehörige der Allianz aus verschiedensten Ecken der Galaxis stammten, teilweise sogar auf Schiffen geboren waren, waren militärische Beerdigungen eher die Ausnahme, da der Koordinierungsaufwand – auch für die Angehörigen – immens hoch war und damit auch die Kosten stiegen. Stattdessen fanden feierliche Übergaben der Särge statt, meistens auf der Citadel, die in ihrem Ritual einer Beerdigung glichen, jedoch ohne wirkliche Beisetzung des Leichnams durchgeführt wurden. Um Kameraden, Freunden und Familie dennoch die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Abschied zu nehmen, hatte die Allianz diese Prozedur eingeführt, die jedoch das militärische Begräbnis nicht ersetzte, sondern vielmehr ergänzte. So war es üblich, einen Militärseelsorger sprechen zu lassen, was auch dieses Mal der Fall war. Barney kannte ihn nur flüchtig, da er auf der Citadel nur selten zur Seelsorge gegangen war. Es war ein groß gewachsener Mann, in etwa auf Augenhöhe mit Barney, jedoch von wesentlich schmächtigerer Statur. Sein Anzug war schlicht, einzig ein Anstecker an seinem Revers und gesonderte Dienstgradschlaufen ließen Rückschlüsse auf seine Konfession zu. Tyrol war wohl evangelischer Christ gewesen. Barney war etwas zu spät gekommen, weshalb er die Predigt des Pfarrers nur noch in groben Zügen mitbekam, doch dafür war er ohnehin nicht hier gewesen. Er wollte Abschied von einem Kameraden nehmen, mit dem er zwar bis auf einen kleinen Plausch in der Kantine nicht wirklich viel außerdienstlich zu tun gehabt hatte, aber der ihm im Laufe des Dienstes doch irgendwie sympathisch geworden war. Ein Bild von ihm stand eingerahmt und mit einem schwarzen Band über einer Ecke auf einem Tisch, der umrahmt von Blumen war. Rechts daneben befand sich der Sarg, bedeckt von einer Allianzflagge und flankiert von jeweils drei Soldaten in Hab-Acht-Stellung. Barney war schon das ein oder andere Mal auf Beerdigungen und Sargübergaben gewesen, doch noch lange nicht oft genug, um der besonderen Aura dieses Ereignisses gegenüber abgestumpft zu sein. Zwar ergriff es ihn nicht so stark wie einige der Anwesenden, einer der den Sarg flankierenden Soldaten eingeschlossen, dem unzählige Tränen über das ansonsten regungslose Gesicht liefen, jedoch lag dies auch daran, dass er den Corporal nicht so gut gekannt hatte, wie die meisten Anwesenden. Dennoch fühlte sich Barneys Magen plötzlich unglaublich leer an und seine Gesichtszüge verfinsterten sich, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte.

    „Lasset uns beten“, schloss der Pfarrer schließlich seine Predigt und einige der Anwesenden bekreuzigten sich; Barney eingeschlossen, der seine militärische Kopfbedeckung abnahm und die Hände faltete. Nur auf einem Ohr hörte er dabei dem Gebet des Geistlichen zu, da er vielmehr damit beschäftigt war, über sein eigenes Leben nachzudenken und wie es wohl wäre, wenn er in diesem Sarg liegen würde. Viel hatte auf dem Reaper nicht gefehlt, dass er oder sogar Cel darin gelandet wären. Er schluckte. Es war einer der Momente, in denen ihm klar wurde, was sein Beruf von ihm verlangte. Es beängstigte ihn nicht, aber es frischte den Respekt auf, den man vor der ganzen Sache haben musste. Gleichwohl es kein freudiger Anlass war, so waren solche „Erdungen“ immer wieder gut, erst Recht, wenn man nach Sieg um Sieg in den Trugschluss der Unverwundbarkeit zu trudeln drohte. Barney kannte genug Unteroffiziere, die sich selbst für die größten Krieger hielten und sich auch nicht scheuten, dies kundzutun. Leider waren sie, zumindest in einigen Truppenteilen, nicht die Minderheit…
    „Amen“, schloss der Pfarrer das Gebet und nickte einem blutjungen Soldaten zu, ein Private von gerade einmal 19 Jahren, wenn es hinkäme, der mit einer Trompete ausgestattet war und die Uniform des Wachbataillons der Allianzbotschaft auf der Citadel trug. Der Trompeter erwiderte die Geste und stimmte ein weithin bekanntes Lied an, woraufhin die den Sarg flankierenden Soldaten diesen auf ihre Schultern hoben und langsam an der trauernden Menge vorbeischritten. Mit Beginn des Liedes hatten sämtliche anwesenden Soldaten Haltung angenommen und die Hand zum militärischen Gruß erhoben, einschließlich Barney. Der Texaner zuckte kaum merklich mit den Augenbrauen. Die Sargträger waren allesamt jüngere Soldaten, er schätzte sie allesamt auf Ende Zwanzig, und auch viele der anwesenden Soldaten waren bei weitem jünger als er. Die Vorgesetzten natürlich ausgenommen.

    Das Lied verstummte und die Sargträger waren beim Eingang des vor Anker liegenden Schiffs angekommen, wo der Sarg auf eine Lafette gelegt wurde und mit den letzten Takten des Trompeters in der schwarzen Tiefe des Privatschiffs verschwand. Erst jetzt senkten die Soldaten ihre Hände wieder und langsam kam Bewegung in die Masse der Anwesenden. Man reihte sich vor dem aufgebauten Portrait auf, um den Namen in das dargelegte Kondolenzbuch einzutragen und den Angehörigen sein Beileid auszudrücken, wobei die anwesenden Soldaten ein Namensband – bestickte Klettstreifen, die man sich an den Feldanzug heften konnte – hervorholten. Zusätzlich zu den Worten im Kondolenzbuch drückten die Soldaten so ihre Verbundenheit aus, doch Barney verzichtete gänzlich auf eine Eintragung im Buch, sondern legte nur sein Band dazu. Zur eigentlichen Beerdigung würden sie dann gemeinsam mit dem Sarg vergraben oder verbrannt werden, doch dann würde Barney schon längst wieder im Einsatz sein.
    Er kam zu den Angehörigen: die Mutter, der Vater, der Bruder und ein Mädchen, die – so hatte Barney gehört – die Freundin des Corporals war und extra von Terra Nova angereist war, um an der Sargübergabe teilhaben zu können. Barney reichte jedem von ihnen die Hand, begleitet von einem „Mein Beileid“ und machte sich dann daran, nicht nur die Angehörigen, sondern auch die gesamte Veranstaltung relativ schnell hinter sich zu lassen.

    Zügigen Schrittes erreichte er eine Traube von Soldaten, allesamt Raucher, die sich am Zugang zum Pier eine angesteckt hatten. Keiner Sprach ein Wort. Barney gesellte sich zu ihnen und holte ebenfalls Zigaretten hervor. Es war eine viel zu bedrückende Stimmung, um in großen Gesprächen zu versinken, was Barney jedoch auch gut fand. Ihm war nun wirklich nicht nach reden. Immer und immer wieder blitzten vor seinem inneren Auge die Bilder von Cel auf, wie sie noch Scherze mit ihm und dem Corporal gerissen hatte, wie sie auf dem Reaper von dem riesigen Geth durch die Luft geschleudert wurde und wie sie schließlich Regungslos auf dem Krankenbett lag, umsorgt von ihrer Mutter. Dass sie nun in die Obhut von BinHex übergeben wurde und damit wesentlich besserer Behandlung ausgesetzt wird, als dies bei General Flexer der Fall gewesen wäre, war dabei zwar von Trost, aber nur ein schwacher. Barneys Speichel wurde sauer und der Gunnery Chief spuckte aus. Es war wohl nur purer Zufall, dass es dort nicht Barney und seine Eltern waren, die Beileidsbekundungen entgegennahmen.
    Die Stimme eines jungen Mädchens, das lauthals in Tränen ausbrach, ließ ihn aufhorchen. Er sah zur Seite und erblickte die Freundin des Corporals, die – nachdem sie den nächsten in der Reihe der Beileidsbekundungen gesehen hatte – beinahe unmittelbar in Tränen ausgebrochen war und demjenigen auch sogleich um den Hals fiel. Barney hatte keine Ahnung, was da los war, wer der wesentlich ältere Mann war und wieso sie so reagierte, doch es sollte das Bild sein, welches ihm am lebhaftesten von dieser Zeremonie in Erinnerung bleiben sollte.

    Aus der Masse der Anwesenden schälten sich nun auch der COB der Midway, sowie Staff Lieutenant Weber und Captain Farnsworth. Vor allem der CO sah extrem mitgenommen aus. Barney erkannte, dass es nicht nur die Sargübergabe war, die Farnsworth so fertig gemacht hatte, sondern wohl auch das, was in der Zwischenzeit im Kommando abgelaufen sein musste. Er entschied sich, nichts zu sagen, sondern sich dem Trio stumm anzuschließen, wie es auch die restlichen Soldaten der Midway-Crew, die anwesend waren, taten. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, ging der Trott langsam zum Dock der Midway, das sich nicht unweit dieses Piers befand und bereits aus der Ferne konnte Barney erkennen, wie man sich dort bereits zu einem Antreten formierte.

    ---> SSV Midway - Kantine
    Geändert von Barney Gray (22.06.2013 um 20:48 Uhr) Grund: Ortswechsel geändert

  5. #155
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    <--- SSV: Midway: Mannschaftsquartiere

    Juana konnte das Ende der kurzen Ansprache des Captains kaum abwarten, denn in der Menge der Angehörigen hatte sie Amyla ausgemacht und das Mädchen mit dem furchtbar orangenen Haarschopf konnte nur ihr kleine Halbschwester sein. Vermutlich war ihr Halbbruder, ihr Vater und seine Frau auch hier, nur stachen sie nicht so aus der Menge heraus. Beim Ausstieg aus der Midway hatte Barney ihr mit dem Gepäck geholfen, doch der war nun schon mit steinerner Miene verschwunden und Juana stand etwas hilflos mit ihren Krücken zwischen den Soldaten die Familienangehörige und Geliebte in die Arme schlossen. Juana sah sich um auf der Suche nach einem anderen Soldaten der ihr helfen könnte, da entdeckte sie Amyla, die sich durch die Menge zu ihr vorarbeitete. Dabei zog sie den Blick des ein oder anderen auf sich, und dass obwohl sie sich nichtmal zurecht gemacht hatte. Sie trug lediglich eine Blue Jeans und ein etwas abgegriffenes graues „Special Forces“-Shirt. Doch wirklich viel Zeit sich über das Aussehen ihrer Freundin Gedanken zu machen hatte Juana nicht, denn ehe sie sich versah war ihr Amyla um den Hals gefallen und sie küssten sich leidenschaftlich. Ein Marine einen anzüglichen Pfiff ausstieß und ein anderer Anfing zu johlen lösten sie sich wieder voneinander, wobei Amyla Juana wölfisch angrinste: „Und ich dachte schon du vermisst mich nicht.“
    Juana antwortete mit einem kurzen Kuss und grinste ebenfalls:
    „Du hast mich wohl ziemlich vermisst, du trägst meine Sachen.“
    „Du hast ja auch was von mir, dass kannst du ja zum Ausgleich anziehen.“, schlug Amyla neckisch vor und damit viel es Juana wie Schuppen von den Augen. Das Kleid, Amylas Kleid, ihr Kleid und jetzt Roberts Kleid. Das war der Grund warum sie so wütend auf den Mann vom Geheimdienst war. Sie hatte in ihrem Vollsuff Amylas Geschenk beim Pokern gesetzt und natürlich prompt verloren. An Robert und der Pendejo hatte das als Köder benutzt. Juana hatte einiges Versucht um das Kleid wiederzubekommen. Sie hatte versucht es im Poker zurück zu erobern und etliche Credits verloren, hatte ihn bedroht, ihn angebettelt und sogar etwas mit rumgemacht. Jetzt fühlte sie sich wieder Schlecht und hatte große Lust erstmal zu Kotzen und dann einem gewissen Staff Lieutenant die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Vor Scham und Wut röteten sich Juanas Wangen und sie fing an mit dem Kiefer zu malen. Amyla zählte eins und eins zusammen:
    „Was ist mit dem Kleid, ist es...?“
    „Später. Meine Familie ist auch da oder?“, unterbrach Juana ihre Freundin und ging auf eine Krücke gestützt zu ihrem Seesack. Amyla akzeptierte und ging auf den Themenwechsel ein:
    „Ja, dein Vater, Ayleen und Eric sind da. Katarina bereitet das Essen vor, warte ich nehm das.“
    Amyla hiefte sich den Seesack auf die Schultern und sie beiden gingen zum Ende des Piers wo die anderen warteten.
    „Was ist eigentlich mit deinem Bein passiert?“
    Juana zuckte die Schultern:
    „Ein Flammenwerfer, ein Sturz. Hätte schlim....“
    Sie brach ab. Vor ihr hatten sich zwei Männer in schwarzen Anzügen und offiziell wirkenden Mienen aufgebaut. Fuck, Geheimdienst?
    „Corporal Juana Morales? Allianz-Geheimdienst, Abteilung 4, Innere Sicherheit. Wenn Sie bitte mitkommen würden. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.“
    „Und wenn ich Ihrer Bitte nicht nachkomme?“
    „Wir würden es vorziehen, die Angelegenheit ohne viel Aufhebens zu regeln Corporal.“.
    Erst jetzt bemerkte Juana vier weitere Männer, die etwas Abseits neben einem schwarzen Van mit verdunkelten Scheiben standen. Juana nickte. Ob sie mit diesen Männern mitgehen würde stand außer Frage. Das Wie, blieb ihr überlassen. Sie nickte den Männern zu und gab sich geschlagen. Ein wenig Furcht machte sich in ihr breit. Mierda! Abteilung 4, Innere Sicherheit. What the fuck!
    Sie humpelte auf den Van zu, während einer der Männer der verdutzten Amyla Juanas Seesack abnahm.

    ---> Citadel: Allianz-HQ

  6. #156
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    Allianzkommando
    --------------------->
    Name: Jack Callahan
    Zugehörigkeit: Allianz Navy
    Spezies: Mensch

    Leise wummernd drehte sich der wuchtige Tantalus Antriebskern langsam im Maschinenraum der Midway. Callahans Augen schwenkten immer wieder zwischen dem PDA in seiner Hand und dem nervösen Chefingenieur des Schiffs.

    Er hatte sich an Bord sofort zurechtgefunden. Als die Normandy-Klasse in Dienst gestellt wurde gehörte er zu einigen anderen Captains die in die engere Auswahl für ein Kommando in Frage kamen. Damals hatte er sich Nächtelang mit dem Schiffstyp vertraut gemacht um einem etwaigen Kommando auch gerecht zu werden
    Der Maschinenraum war die zweite Station die er, gemeinsam mit Captain Farnsworth überprüfte und übernahm. Die Übernahme musste verkürzt stattfinden. Normalerweise nahm man sich, je nach Schiffstyp bis zu drei Monaten Zeit für eine ordentliche Übernahme. Sie hatten lediglich einige Stunden Zeit und es hätte wesentlich schneller vonstattengehen können. Es war nichts vorbereitet, alles musste mühsam zusammengesucht werden und die schlampige Buchführung machte es nicht gerade einfacher.
    Ungeduldig trommelte Callahan mit seinen Fingern auf dem PDA und sah der Maschinenraumbesatzung zu wie sie verschiedene Gegenstände zusammensuchten. Man konnte deutlich erkennen, dass die Dinge, die nur selten benötigt wurden nur mit Mühe überhaupt gefunden wurden. Das lief tief blicken.
    Er atmete tief durch und drehte sich zu dem Techniker um, der seinen Blick zu ignorieren versuchte und so tat als ob er sich auf seine Leute konzentrierte. Callahan wartete noch gefühlte fünf Minuten in denen nichts Geschah dann drehte er sich zu Sarah um.
    „Ich beende jetzt diese Farce!“ rief er laut und erbost in den Raum sodass sich jeder zu ihm umdrehte und sich die Besatzungsmitglieder unsicher ansahen.
    „Ich übernehme jetzt das Schiff!“ er machte einige Eingaben auf seinem PDA und wandte sich dann an Sarah „Ich schreibe ins Übernahmeprotokoll, dass keine Vollzähligkeit gemacht werden konnte und du wirst mir das Bestätigen!“. Sarah riss überrascht die Augen auf, sie war erfahren genug um zu wissen was das zu bedeuten hatte.
    Für alle vermeidbaren Fehlteile oder Schäden die in der nahen Zukunft am Material des Schiffs festgestellt wurde blieb Sarah die Verantwortliche. Das hieß nicht unbedingt, dass Sarah dann bezahlen durfte aber sie musste dann diese Fälle bearbeiten und das konnte extrem belastend sein.
    Für einen Moment zögerte Sarah doch dann nahm sie das PDA entgegen und machte ihre Unterschriften. Auch Callahan machte seine Unterschriften und somit war die Übernahme auf dem Papier vollzogen.
    Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck drehte er sich zu der Handvoll Besatzungsmitgliedern um. Er hatte hier viel Arbeit vor sich.
    In der kurzen Zeit die er an Bord der Midway verbrachte, hatte er den Eindruck gewonnen, dass die Crew sich für absolute Spezialisten hielt und es nicht mehr für nötig hielt zu üben oder sich an formelle vorschriftsmäßige Abläufe zu halten. Das Schiff war zu lange dem Geheimdienst unterstanden, dass ließ einen faul werden.
    Aber eine gute Sache hatte die ganze Angelegenheit auch. Belikov hatte ihm völlig frei Hand gelassen was Personalfragen angeht, er hatte völlig freie Hand gehabt.
    Callahan war, begleitet durch den COB, Sarah und einigen anderen Offizieren auf dem Weg zur Brücke als er Vertraute Stimmen hörte.
    Auf der Brücke standen neben einigen Angehörigen der Allianzwartung der Citadel und ein paar Besatzungsmitgliedern zwei Navy Soldaten in Paradeuniform. Ein Lieutenant Commander und ein Corporal.
    „Captain! Lietenant Commander Andrews melde mich mit dem Corporal Levi wie befohlen!“
    LC Andrews und der Corporal Levi waren zwei alte Bekannte des irischen Captains. Andrews war sein Navigationsoffizier während seiner Zeit als Corsar und würde der neue XO der Midway werden. Levi war seit 8 Jahren bei der Navy und stand seit je her unter Callahans Kommando. Der Junge Israeli wirkte im Gegensatz zu Andrews ein wenig verhärmt und introvertiert und zeigte ein bemerkenswertes Talent für Papierarbeit jeder Art. Seit dem Callahan ihn kannte setzte er ihn immer dafür ein die Papierlage seiner Schiffe in Ordnung zu halten.
    „Rührn Lietenant Commander! Hatten sie Zeit und Gelegenheit sich mit den Schiffsspezifikationen auseinanderzusetzen?“
    „Aye Captain! Erlaubnis offen zu sprechen?“
    „Erteilt Lieutenant Commander! Corporal lassen sie mich und den Lieutenant Commander für den Moment allein!“ Der Corporal schlug die Hacken zusammen und verschwand dann mit einer Kehrtwendung.
    „Captain, so wie ich das bisher verstanden habe gehen wir gleich direkt in den Einsatz ohne die Möglichkeit vorher geübt zu haben das ist doch Wahnsinn!“
    „Ich teile ihre Befürchtungen. Aus diesem Grund ist es auch umso wichtiger hier und jetzt professionell zu handeln. Deshalb habe ich sie auch hier an Bord geholt – also zeigen sie Zuversicht!“
    „Aye Captain!“
    „Corporal!“
    „Aye Captain!“ meldete sich der Corporal und kam wieder näher
    „Corporal für sie wird es mal wieder viel zu tun geben. Nehmen sie Verbindung mit dem COB auf, dieser wird sie dann genau einweisen!“
    „Aye Aye Captain und nichts anderes hätte ich erwartet. Zumindest bin ich froh das es die Midway ist Sir!“
    Callahan zog eine Augenbraue hoch „Warum sind sie froh über die Midway? Ich dachte immer sie wären kein Freund von Fregatten!“
    „Richtig Captain aber die Midway hat Privat Dolly!“
    „Kennen sie den Privat privat?“
    „Nein Sir aber sie ist weit und breit bekannt!“ der Corporal aktivierte sein Omnitool und zeigte dem Captain das Cover einer Ausgabe des Fornax Magazins.
    Ohne eine Regung zu Zeigen las er die wenigen aber aufschlussreichen Schlagzeilen darauf. „Schalten sie das ab Corporal und machen sie sich fertig für die Übergabe!“
    Einige Zeit später war es dann soweit. Jack und Belikov standen abseits der Formation außer Sicht der angetretenen Besatzung der Midway und hörten zu wie Sarah die Besatzung antreten ließ.
    Auf ein unsichtbares Zeichen hin gingen Belikov und Callahan dann zum Antreten.
    Sarah meldete dem Admiral die Besatzung und die Bereitschaft zur Kommandoübergabe. Belikov bedeutete Sarah neben ihm stehen zu bleiben während Callahan auf der anderen Seite des Admirals stand und seinen Blick über alle Anwesenden streifen ließ.
    Belikov hielt eine kurze Rede in der er die Herausforderungen die die Midway bisher meistern musste hervorhob und sich sicher war, dass die Besatzung auch die kommenden Aufgaben bewältigen würde.
    „Captain Farnsworth melden sie mir die SSV Midway zur Kommandoübergabe!“
    Sarah trat einen Schritt nach vorn.
    „SSV Midwy STILLGESTANDEN! Wimpelträger vortreten!“ befahl Sarah und Staff Lieutenant Weber trat mit dem Wimpel des Schiffs vor Farnsworth und übergab ihn bevor er sich etwas Abseits hinstellte.
    Sarah übergab traditionell den Wimpel an Belikov
    „Captain Farnsworth hiermit entbinde ich sie von dem Kommando über die SSV Midway und danke ihnen im Namen der Allianz für die geleisteten Dienste!“ Belikov drehte sich zu Callahan und übergab ihm den Wimpel
    „Captain Callahan hiermit übertrage ich ihnen das Kommando über die SSV Midway mit allen Pflichten und Rechten. Im Namen der Allianz wünsche ich ihnen alles Gute!“
    Callahan drehte sich, den Wimpel in den Händen haltend zu Formation „Wimpelträger vortreten!“ befahl er und übergab den Wimpel wieder an Weber der damit auch wieder eintrat.
    „Captain Callahan, melden sie mir die Kommandoübergabe!“ befahl der Admiral
    „Aye Admiral! Kommandoübergabe melden! SSV Midway hört auf mein Kommando, SSV Midway STILLGESTANDEN! Zur Meldung an den Admiral die Augen links!“
    Er drehte sich zu Belikov und hob die Hand zum Gruß „Admiral, ich melde ihnen die Übernahme des Kommandos über die SSV Midway!“
    Belikov schüttelte ihm die Hand und verließ dann das Antreten. Sarah schüttelte auch kurz seine Hand. In einer kurzen Bewegung tauschten sie ihre Schirmmützen bevor auch Sarah dem Admiral folgte.
    „Augen gerade aus – Rührn!“ befahl er seiner Crew
    „Lange Zeit waren sie es gewohnt verdeckte Operationen für den Geheimdienst zu erledigen. Das ist nun vorbei! Ab sofort werden wir uns wieder den Kernaufgaben der Navy widmen. Für den ein oder anderen unter ihnen wird das eine Umstellung seines gewohnten Dienstes bedeuten und auch sonst wird es am Anfang für uns alle herausfordernd sein. Noch sind wir nicht zu 100% aufgestellt und einige Kameraden werden wir noch verabschieden.
    Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es am Anfang eines neuen Kommandos es einige Anlaufschwierigkeiten gibt. Stellen sie sich also auf viele arbeitsreiche Wochen ein.
    Im Anschluss rücken alle Offiziere in die Messe ein. Der Rest wird durch den Chief oft he Boat übernommen und besetzt alle Stationen und stellt die Abmarschbereitschaft her!“
    Er ließ die Wort für einen Moment wirken.
    „Staff Lieutenant Weber!“
    „Hier Captain!“
    „Vortreten!“
    Weber trat aus der Formation und meldete sich bei ihm und stellte sich dann vor die Formation
    „Staff Lieutenant Weber wird uns mit Abschluss des Antretens Verlassen und zurück zum ASOR gehen! SL Weber ich wünsche ihnen alles Gute!“ er schüttelte dem Mann die Hand, ließ ihn aber noch vor der Formation stehen.
    „Zum Abschluss gibt es noch etwas Erfreuliches. Gunnery Chief Gray!“
    „Hier Captain!“
    „Vortreten!“
    Der riesige Unteroffizier kam direkt auf Callahan zu und blieb drei Schritt vor ihm stehen
    „Captain! Gunnery Chief Gray melde mich wie befohlen!“
    Callahan erwiderte den Gruß „Rührn – Front zur Besatzung!“ Gray stellte sich neben Callahan
    „SSV Midway Stillgestanden!“ befahl Jack und die Besatzung ging geschlossen in Grundstellung
    „Im Namen der Allianz ernenne ich Gunnery Chief Barney Jackson Gray zum Operations Chief! SSv Midway Rührt euch! COB!“ befahl er den Führer des Unteroffizerscorps nach vorn zu sich.
    Callahan stellte sich vor Gray und erwiederte die Grußmeldung des COBs ohne hinzusehen. Der COB stellte sich neben Jack und gab ihm die Dienstgradschlaufen eines Operations Chief.
    Jack und der COB begannen nun jeweils links und rechts die Gunnery Chief Schlaufen rabiat abzunehmen um sie dem SODler in den Kragen zu stopfen bevor sie die neuen Schlaufen aufzogen.
    „So Mr Gray, ab sofort werden sie als Ops Chief gemessen. Werden sie dem gerecht und herzlichen Glückwunsch!“ murmelte er dem Mann zu während er ihn beförderte.
    Er stellte sich wieder vor die Front „COB hat das Schiff einen eigenen Schalchtruf?“
    „Ähh… nein Captain“ antwortete der Mann leicht unsicher
    „Das ist schwach!“ kommentierte Jack knapp und wandte sich an die Besatzung
    „Da das Schiff keinen eigenen Schlachtruf hat werden wir meinen alten Schlachtruf verwenden. Das Ankündigungskommando lautet: Ein kräftiges – und das Ausführungskommando ist dann er eigentliche Ruf: Duty – Honor – Country.
    SSV Midway STILLGESTANDEN! Auf den zu verabschiedenden und den beförderten Kameraden ein kräftiges: DUTY – HONOR – COUNTRY!“ Der Schlachtruf klang laut und deutlich über das Dock als die Crew geschlossen ihre Stimme erhob.
    „Eintreten!“ befahl er den beiden vorgetretenen und nachdem Weber beide abgemeldet hatte und beide wieder eingetreten waren sprach Jack wieder.
    „Offiziere austreten und in die Messe einrücken, COB den Rest übernehmen und anborden lassen!“

    ------------->SSV Midway
    Geändert von ME-NPC 6 (24.06.2013 um 00:22 Uhr)

  7. #157
    ME-FRPG only Avatar von Robyn Lynn
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    Einstiegspost

    Citadel – Allianz Andockbucht

    So ging also eine Ära zu Ende. Es war ihr so vorgekommen als ob sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan hatte als für die Allianz an Bord der SSV Ellis Island zu dienen. Und nun stand sie hier in den Andockbuchten, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, mit ihrem Seesack über der Schulter und einer Sporttasche samt Allianzaufdruck in der Hand, darauf wartent das ihr Geist ihren Körper und dieser daraufhin ihr Leben einholte.
    Die bittere Realität war das ihre Eltern und ihr Bruder hier, auf dieser Raumstation gestorben waren, einem vermeintlich ach so strahlendem Beispiel für die Galaktische Gesellschaft. Doch ihre Familie war nicht einfach gestorben, sie waren ermordet worden. Jemand hatte ihr Skycar sabotiert, oder vermutlich viel eher sabotieren lassen, zum abstürzen gebracht und darüber hinaus irgendeinen Schweinehund bei C-Sicherheit gekauft, welcher daraufhin den ganzen Vorfall als Unfall verschleiert und unter den Tisch gekehrt hatte.

    In den letzten Wochen hatte Robyn auf der Ellis Island ihren Nachfolger eingewiesen und mit dem Schiff vertraut gemacht, doch einen Großteil ihrer Zeit hatte sie damit verbracht sich nach ähnlichen Fällen auf der Citadel zu erkundigen und war dabei darauf gestoßen das der ganze protheanische Schrotthaufen eine einzige Lüge war. Verbrechen regierte in den meisten Vierteln. In den Ärmeren offensichtlicher, in den Reichen subtiler und deutlich feinfühliger aber nicht minder wirksam. Der ganze verdammte Verwaltungsapparat war korrupt. Mit jedem Tag war dabei ihre Wut auf die Täter gewachsen, ihr Verlangen nach Rache und Genugtuung bis ins Unermessliche gestiegen und letzten Endes hatte sie ihr eiserner Wille zu einer Entscheidung gebracht zu der nicht jeder Mensch in der Lage gewesen wäre. Sie würde ihr altes Leben aufgeben. Mit einem Teil des Erbes ihrer Eltern hatte sie eine kleine Werkstatt in den Bezirken gekauft, nach außen sollte sie ein braves, gut bürgerliches Leben führen. Tatsächlich war sie jedoch keinesfalls nur Mechanikerin. Viel mehr würde sie zur Jägerin umschulen, um letzten Endes jedem den Gar aus zu machen der sich das Leid anderer zu seinem eigenen Gewinn zu nutzen machte. Bei ihrem Beitritt zur Allianz hatte sie geschworen ihr Leben im Zweifel zum Schutze der Allgemeinheit zu geben, sie hatte in ihrem Leben gelernt das ein einzelnes Leben im Vergleich zum Wohle des großen Ganzen ein angemesssen Opfer darstellte und sie war bereit ihr Leben zu opfern, wenn es bedeutete das in Zukunft Typen wie die, die ihre Familie ausgelöscht hatten aufgehalten werden bevor sie Leben zerstören können. Sie würde dem Untergrund der Citadel einem nach dem anderen das Fürchten lehren, jeder von ihnen war auf eine oder andere Weise mit Schuld an dem was ihr wiederfahren war und ebenso würde sie nun jedem die Quittung ausstellen.

    „Lieutenant Lynn?“ sprach sie ein junger Mann salutierend von der Seite an. Sie brauchte einen Moment um seine dunkelbraunen Haare, die grau-grünen Augen und das markante Gesicht als Techniker Garfield zu erkennen, einen der jüngeren Soldaten die unter ihrem Befehl im Maschinenraum der Ellis Island gearbeitet hatte.
    „Garfield? Schenken sie sich das Salutieren, ich bin kein Soldat mehr.“, fuhr sie ihn ungewollt hart an, bevor sie lächelnd und mit einem Augenzwinkern abwinkte, „Ach wobei, sie waren ja eh nie der Typ der auf seine Vorgesetzten hört. Was treiben sie hier draußen?“
    Der Techniker musste lachen, „Nachdem ich erfahren hatte das sie den Dienst quittieren habe ich um Versetzung auf ein anderes Schiff gebeten und habe nun einige Tage Landurlaub bevor ich meine neue Stelle antrete.“ Um seine Worte zu unterstreichen klopfte er mit seiner freien Hand auf den Seesack, den er neben sich auf dem festen Boden der Citadel abgestellt hatte.
    „Auch wenn Sie sich vielleicht nicht daran erinnern, aber ich wurde von Ihnen eingelernt. Auf der alten Elli ohne sie weiterzureiten würde sich einfach... nennen wir es befremdlich anfühlen und ihrer Arbeit nicht gerecht werden.“ Er blickte ihr direkt in die Augen und lächelte dabei. Sie erinnerte sich das dies nicht das erste Mal war das er ihr gegenüber eine sehr aufgeschlossene Haltung einnahm und obwohl sie ihm bereits mindestens genauso oft klargemacht hatte das zwischen den beiden niemals etwas laufen würde, hatte er wohl nie so recht die Hofffnung aufgegeben gehabt.
    „Verzeihen Sie die Frage, aber was machen Sie hier draußen angewurzelt im Nirgendwo?“ durchbrach der Soldat die unangenehme Stille die für wenige Sekunden geherrscht hatte.
    „Ich glaube Sie ehren mich damit mehr als mir zusteht Garfield aber dennoch danke für die Blumen. Ich warte auf mein Taxi, und bevor sie fragen, nein sie können nicht mit fahren und erst Recht nicht mit in mein Apartment kommen. Ich gebe ihnen einen guten Rat Garfield. Sie sind ein junger und kluger Kerl, gehen sie da raus, suchen sie sich ein Mädchen in ihrem Alter, machen weiterhin ihre Arbeit so gut wie ich sie auf der Ellis Island einschätzen durfte und leben sie ihr Leben. Bei mir ernten sie nur eine weiter Abfuhr nach der nächsten.“
    Robyn nickte ihm abschließend zu und setzte sich in Bewegung. Diesesmal war es der Techniker der nicht so Recht wusste wohin mit sich und angewurzelt stehen blieb, nicht so Recht wissend wohin mit sich und seinen Gefühlen.

    Ihr Ziel war nur zunächst einmal die Andockbuchten zu verlassen, sich dann tatsächlich ein Taxi zu nehmen und daraufhin ihr Apartment in den Bezirken zu beziehen, eine Dusche zu nehmen und wenn es die Zeit erlaubte ihre neu erworbene Werkstatt zu inspizieren. Später am Abend stand dann ein Treffen mit einem Kontaktmann an, der ihr glaubhaft versprochen hatte ihr nähere Infos über den Mistkerl geben zu können der den Fall ihrer Eltern bei C-Sec unter den Tisch gekehrt hatte.

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