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Thema: Wohnmodule

  1. #1
    Newbie Avatar von Finley Petersen
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    Standard Wohnmodule

    Die Wohnmodule auf Omega sind größtenteils minderwertige Baracken mit der nötigsten Ausstattung. Fließendes Wasser ist kein allgemeiner Standard und die Sicherheit in solchen Gebäuden ist nicht sonderlich hoch.
    Doch solange bezahlt wird fragt keiner nach einem Namen, und oft werden solche Wohnungen auch nur stündlich vermietet.

  2. #2
    Newbie Avatar von Rhyn'Navras vas Saralesca
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    Die Märkte >>>> Wohnmodule

    19:37 Uhr, Ortszeit


    Mit unruhigen, geradezu hastigen Schritten betrat die Quarianerin eine finstere, verlassene Seitengasse, die beidseitig von schäbigen und vollkommen verwahrlosten Wohnbaracken umgrenzt war. Das felsige Asteroidgestein unter ihren silberfarbenen Metallstiefeln war durchtränkt von übel riechenden und befremdlich schäumenden Abwässern, die unbehelligt aus dem verrosteten Abflussrohr des rechten Wohnblocks herausquollen. Zudem durchzog ein bestialischer Gestank die Luft, der sich wie ein undurchdringbarer Gasteppich niederlegte und nach beißendem Urin und verrotteten Lebensmitteln roch.

    Angewidert rümpfte Rhyn ihre empfindliche Stupsnase.

    Es war ein unerträglicher Gestank, ihr Magen verdrehte sich vor Übelkeit, doch sie hatte keine andere Wahl, als hier zu verweilen.

    Minutenlang war sie vorher planlos durch die verwinkelten Marktstraßen Omegas geirrt, die vorzugsweise zu frühen Abendstunden von interessierten und üblicherweise dubiosen Käufern besucht wurden, und hatte wiederholt versucht, in dem chaotischen Gedränge und Getümmele des Marktgeschehens unterzutauchen

    Doch es war vergeblich gewesen.

    Die zwielichtige Asari, die sie vor Fortunas Nest auffällig mit ihren grellgrauen Tigeraugen beobachtet hatte, war ihr wie vermutet gefolgt und hatte sich hartnäckig an ihre quarianischen Fersen geheftet. Trotz einer großzügigen Distanz und dem trügerischen Schutz der Käufermassen war es Rhyn aber unmöglich gewesen, ihre unheilvolle Verfolgerin für längere Zeit abzuschütteln, sodass sie sich widerwillig dazu entschlossen hatte, einen verlassenen Ort aufzusuchen, um der unvermeidbaren Konfrontation endlich in das schaurige Gesicht zu blicken.

    Als sie plötzlich ein Rascheln hinter ihrem Rücken hörte, griff sie instinktiv nach ihrer Schusswaffe und warf nervös einen raschen Blick über ihre linke Schulter, doch außer ein paar willkürlich zerissenen Müllsäcken und einem dreibeinigen Stuhl aus hässlich-pinkem Kunststoff konnte sie nichts und vor allem niemanden an der Gassenmündung erspähen.

    'Muss wohl eine Ratte gewesen sein.'

    Sie ließ sich tiefer in die Dunkelheit dieses ekelerregenden Ortes saugen und musste beunruhigt feststellen, dass ihr fast gänzlich erblindetes Auge in dieser düsteren Umgebung nichts weiter erkennen konnte als reine Schwärze. Rhyn konnte weder schemenhafte Silhouetten noch Schatten erkennen.

    'Ich hoffe inständig, dass sie nichts von meinem Handicap weiß. Ansonsten könnte sie gezielt versuchen, mich von der rechten Seite anzugreifen...und das könnte tödlich für mich enden.'

    Und dann brach es jäh über sie herein.

    Schlagartig erwachte die kinetische Barriere ihres Enviro-Schutzanzuges zum Leben und wehrte drei auf ihren schlankwüchsigen Torso abgefeuerte Pistolenschüsse ab, die pfeifend zurückprallten und mit einem metallischen Klirren auf dem Felsboden aufschlugen. Rhyn erwachte binnen dem Bruchteil einer Sekunde aus ihren Gedanken und warf sich blitzartig hinter einen kolossalen Müllcontainer auf der rechten Gassenseite, noch ehe sie auch nur einen kurzen Blick auf ihre Angreiferin erhaschen konnte.

    'Verdammt! Und schon sitze ich mit dem rechten Auge zum Containerrand! Wie soll ich sie jetzt sehen, ohne meine Deckung zu verlassen?!', fluchte sie innerlich, während sie einen hastigen Blick auf das eingelegte kinetische Powerpack warf, 'was? Die Barriere ist runter auf 47%? Was zum Teufel sind das für Kugeln?!'

    Rhyn spürte augenblicklich, wie das Adrenalin in ihrem Körper das Herz in ihrer schmalen Brust mit gefühlter Überlichtgeschwindigkeit trommeln ließ und wie das Zittern ihrer verschwitzten Hände sich abschwächte. Ihr Überlebenstrieb rüttelte auf jene Weise ihren trägen Körper wach und erinnerte sie etwas verspätet daran, dass ihr Leben auf dem Spiel stand.

    "Sag mir auf der Stelle, was mit Remus geschehen ist!", ertönte die unerwartet kratzige Stimme der Asari-Tracerin, die sich mit lautlosen Schritten an den vor Papierabfall überquellenden Müllcontainer heranpirschte und eine handliche Pistole fest in ihren Händen umklammert hielt.

    "Wenn du damit den durchgeknallten Turianer meinst: Der ist so ziemlich sehr tot, würde ich sagen."

    Provokation in einer solchen Situation auszuüben war ein sehr gefährliches und womöglich tödliches Spiel - das war der Quarianerin durchaus bewusst; jedoch lösten starke Emotionen wie Wut bekanntlich in jeder humanoiden Spezies irrationales Denken und Handeln aus, was Rhyn zu ihrem Vorteil ausnutzen wollte.

    Und es wirkte.

    Wutentbrannt trat die Asari gegen das andere Ende des Containers, und das mit einer solch heftigen Wucht, dass Rhyn unsanft nach vorne gestoßen wurde und beinahe kopfüber mit dem Körper auf dem harten Gesteinsboden aufgeschlagen wäre, hätte sie sich nicht rechtzeitig an dem gebogenen Metallgriff über ihrem Kopf festgehalten.


    "Na, na, da wird doch wohl nicht jemand sauer sein?"

    Kaum hatte sie mit ihren empfindlichen Ohren die tiefen, aufgebrachten Atemzüge der azurblauen Schönheit näher auf sich zukommen hören, krallte sie, mit dem zierlichen Rücken zur Containerseite gewandt, ihre beiden Hände in der schmalen Spalte zwischen dem Metalldeckel und dem Containerrand fest und schwang ihren leichten Frauenkörper grazil in einer Rückwärtsrolle über den kolossalen Müllbehälter hinweg auf die andere Seite.

    Ihre vor Rage kochende Angreiferin registrierte diesen vollkommen unerwarteten Schachzug erst nach wenigen Sekunden, in denen Rhyn noch in der Luft schwebend ihre Pistole auf die Asari richten und mehrfach abdrücken konnte. Das erbarmungslose Dauerfeuer der kleinen Feuerwaffe bombardierte den kinetischen Schutzschild ihrer Gegnerin wie ein tosender Regensturm, doch den schrill pfeifenden Kugeln gelang es nicht, die bläulich schimmernde Barriere zu durchbrechen.

    Rhyn hatte sich überschätzt. Die Asari hatte zwei Powerpacks installiert.

    "Dafür wirst du büßen, du Dreckstück!"

    Und dann ging alles so schnell.

    Ein dumpfer, harter Schmerz durchzuckte ihren schmächtigen Leib, als sie ungebremst auf dem Felsboden aufschlug. Der Aufprall quetschte ihre Lungen gegen die starren Rippen; sie konnte nicht mehr atmen, ihr Brustkorb war wie zugeschnürt.

    Dann sah sie nur noch die Pistolenmündung.

    Die ersten beiden Schüsse prallten zischend an der kinetischen Barriere ab und schnellten blitzartig zurück. Dem dritten und vierten Schuss jedoch konnte sie nicht mehr standhalten.

    Zuerst penetrierte ein ohrenbetäubendes Schrillen Rhyns Trommelfell.
    Dann spürte sie, wie das runde Metall durch die leichte Panzerung brach und sich mit knochenbrechender Wucht erst durch den dünnen Stoff ihres Schutzanzuges bohrte, und sich schließlich in das weiche Fleisch ihrer rechten Schulter und ihres Unterleibs fraß.

    Sie stieß einen markerschütternden Schmerzensschrei aus.

    "Sprich dein letztes Gebet, Abschaum!"
    Geändert von Rhyn'Navras vas Saralesca (07.09.2008 um 14:13 Uhr)

  3. #3
    Newbie Avatar von Finley Petersen
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    Die Märkte > Wohnmodule

    19:35

    Die Wohnmodule von Omega waren kein Ort, an dem sich jemand freiwillig aufhielt. Jeder der hier wohnte war entweder zu arm oder auf der Flucht oder wollte aus anderen Gründen nicht gefunden werden.
    Dem entsprechend gab es in diesem Teil von Omega noch öfter und regelmäßiger sinnlose Hinrichtungen, noch sinnlosere Morde und unfaire Kämpfe als irgentwo sonst.
    Sich allein durch diese Straßen zu bewegen war zu jeder Zeit gefährlich, zumal die Zeit auf Omega sowieso nurnoch eine symbolische Bedeutung hatte.
    Der Himmel blieb immer dunkel.
    Über das plätschern der von Unrat verseuchten Sturzbäche in den offenen Kanälen hörte Finley entfernte Schüsse, das Rascheln der Ratten und nichtirdischen Allesfresser und manchmal für kurze Zeit das Schreien eines Säuglings.
    Kein Mensch sollte in dieser Umgebung sein Leben beginnen. Es wird vermutlich sowieso nicht allzu lang sein.
    Nachdem was Finley heute getan hatte, hätte er sich fast schon wieder zu einem Drink hinreißen lassen.
    Oder zwei.
    Doch die stärkste Wirkung des Alkohols klang langsam ab und da er zum einen schon wieder Hausverbot in einer der umliegenden Kneipen bekommen hatte und er sich zum andern vornahm, mit dem Trinken aufzuhören,
    oder es zumindest einzuschränken,
    entschloss er sich, für den Rest des Tages abstinent zu sein.
    Das knistern einer kinetischen Barriere riß ihn aus seinen Gedanken.
    Eine kurze Schußfolge, scheinbar aus nur einer Waffe, schien in den Schild
    einzuschlagen, durchschlug ihn jedoch nicht, was wie Finley klar wurde, bedeuten konnte, dass der Beschossene ein gut ausgestatteter Killer eines der zahlreichen Verbrechersyndikate sein konnte, die hier auf Omega am Werk waren. Einer der wohlhabenden Händler, welche normalerweise ebenfalls viel Wert auf ihre Sicherheit legten, war in diesem Teil von Omega fast auszuschließen.
    Während Finley das dachte, machte er sich vorsichtig auf in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
    Seine Hand wanderte unbewusst zur Anzugkontrolle an seiner Hüfte, doch ihm fiel wieder ein, dass die Powerpacks seines Anzugs bei seiner Verhaftung entfernt worden waren.
    Sich illegal auch nur ein Powerpack zu leisten war Finley unmöglich, schließlich konnte ein kinetischer Schild den Unterschied zwischen Leben und tot bedeuten und war auf einer Station wie Omega mit Geld kaum aufzuwiegen.
    Finley vertraute also darauf, das die bloße Möglichkeit, ein Powerpack zu besitzen, potenzielle Angreifer davon abhielt ihn direkt aus dem Hinterhalt abzuknallen. Außerdem was es ja nicht so, dass er sich nicht zu wehren gewusst hätte.
    Während Finley sich dem vermeintlichen Ziel der Schüsse näherte, ertönten zwei weitere. Heller diesmal, und zischend, folgte ihnen direkt darauf ein Einschlag in den kinetischen Schild. Sie wurden also aus nächster Nähe abgegeben. Dann blieb das Knistern aus und wurde ersetzt durch einen satten Knall, als würde man ein Stück Fleisch von einem Haus werfen.
    Oder als würde ein großes Projektil in einen Körper eindringen.
    Scheint als habe der Killer sein Opfer gefunden.
    Mit einer Hand zog Finley seine Schrotflinte, ging in die Knie und späte um die Hausecke, hinter der die Schießerei stattgefunden haben musste.

    Das Bild das ihm bot wirkte bizarr aber in dieser Umgebung seltsam alltäglich.
    Halb verdeckt durch einen rostigen Müllcontainer kniete eine Asari auf dem Boden, in einen Hautengen dunklen Anzug gehüllt, ähnlich denen, die Tänzerinnen in einschlägigen Etablissements trugen.
    Doch der sinnliche Anblick wurde durch die Szenerie zunichte gemacht, die ihn umgab.
    Die Asari kniete über einem schlaff darliegenden Körper und presste ihre kurzläufige Pistole in dessen Unterleib.
    Mit einem Grinsen voll grimmiger Zufriedenheit betätigte sie den Abzug erneut und eine Welle mitleidserregender Zuckungen durchfuhr den Körper, gefolgt von einem Schmerzenschrei.
    Einem unglaublichen Schrei.
    Er machte einem Gänsehaut und ließ es einem kalt den Rücken herrunter laufen, er ließ Finley Glieder verkrampfen und eliminierte sämtliche Gedanken.
    Der Schrei hatte ihn zutiefst erschüttert, aber ihm war dennoch aufgefallen, das der Schrei seltsam gedämpft geklungen hatte, wie durch einen versiegelten Helm hindurch. Und auch die Stimme, wenngleich von Qualen verzerrt, hatte vertraut geklungen.
    Vorsichtig richtete Finley sich auf, und nun sah er das quarianische Visier, dem er in "Fortunas Nest" zum ersten mal begegnet war.
    Die Quarianerin war die einzige Person, mit der er in den letzten 24 Stunden gesprochen hatte, und die ihn nicht beleidigt hatte oder versucht hatte ihn zu töten. Und scheinbar würde sie es zunächst auch bleiben.
    Aber er fühlte sich verpflichtet etwas zu tun obwohl er nicht wusste warum, er empfand eine Art aus Verzeiflung geborene Verbundenheit.
    Und außerdem war es nicht rechtens, dass jede Person die ihren gegenüber hier nicht umbrachte umgebracht wurde, das was das Problem dieser ganzen kranken Station.
    Er merkte wie er wütend wurde, doch er wollte kein Blutbad.
    Nicht schon wieder.
    Er verabreichte sich eine Dosis des Antipsychotikums und trat hinter der Häuserecke hervor.
    "Hey! Was geht hier vor sich?"
    Finley versuchte seiner Stimme einen gebieterischen Klang zu verleihen, doch als seine Augen den kranken Blick der Asari trafen, zuckte er innerlich zusammen. Doch dank des Medikaments schaffte er es, mehr oder minder unberührt zu wirken.
    "Hör zu, verzieh dich von hier oder ich stanz dir ein Sieb in die Stirn!"
    Er entsicherte sein Schrotgewehr, das sich mit einem hohen Fiepen lud und legte auf ihren Kopf an. Er würde nicht daneben schießen.
    Nahezu unmerklich blickte die Asari an sich hinab, Finley vermutete das sie den Zustand ihrer Barriere überprüfte.
    Die Salve der Quarianerin dürfte nicht ohne Folgen an ihrem Schild vorbeigegangen sein. Die Überprüfung dauerte nur einen Augenblick, dann hielt die Asari wieder Blickkontakt. Ihre Stimme war die einer kettenrauchenden 60jährigen Frau, doch ihre Augen offenbarten den erfahrenen kalten Killer.
    "Niemand, sagt mir, was ich zu tun habe!
    Ich hoffe wir sehen uns wieder, Mensch! Ich werde mich darauf freuhen, dir einen langsamen Tod zu bereiten!"
    Mit dem unschuldigen Lächeln einer fröhlichen achtjährigen Sprang die Asari in die schatten jenseits des Müllcontainers und war verschwunden. Für einen Moment glaubte er, Schritte zu hören, leise und grazil, welche sich schnell entfernten.
    Dann eilte er zu der Quarianern und kam schlitternd zum stehen.
    Zwei Kugeln hatten ihren Anzug an Schulter und Bauch durchschlagen und Blut quoll aus den Löchern hervor.
    Da die Wirbelsäule scheinabr nicht beschädigt war, riskierte Finley es, ihren Rücken zu befühlen. Die Kugeln hatten, da aus kleiner Distanz abgegeben, den Körper durchschlagen und waren in den Felsboden eingedrungen. Als Finley ein Projektil in blutigen Händen hielt, stellte er erleichtert fest, dass das Projektil weder chemisch noch toxisch behandelt gewesen war und auch keine hohle Spitze besaß, dafür jedoch übermäßig dick war.
    Phasenmunition. Ich Schild muss zerfetzt worden sein wie Papier.
    Es bestand also noch Hoffung.
    Jedenfalls hätte Finley einem Menschen eine Chance gegeben.
    Wenn er genug Medigel dabei gehabt hätte.
    Doch hier lag eine Quarianerin, in einer hoch kontaminierten Umgebung, aus zwei Wunden blutend und er hatte nurchoch eine Notration Medigel dabei.
    Einen Spontanen Entschluss fassend, trug Finley seinen letzten Rest Gel auf die Wunde Bauch auf. Hatte die quarianische Anatomie Ähnlichkeit mit der menschlichen, bestand die Gefahr einer Verbutung nach innen, ein enormes Risiko. Außerdem konnten geschädigte Verdauungsorgane für eine Infizierung der Wunde sorgen, und die galt es zu vermeiden.
    "Hallo? Können sie mich verstehen?" Die Quarianerin antwortete nicht, weshalb Finley gegen das verspiegelte Visier klopfte.
    Eine Antwort blieb aus, sodass Finley sich zunächst daran machte, die Brustwunde mit einem herkömmlichen Verband zu verbinden.
    Er konnte nur hoffen, das die Quarianerin aufwachte; Puls hatte sie noch, da unablässig Blut aus den Verletzungen floss.
    Und er hoffte, dass sie Medigel bei sich hatte.
    Und das sie Wusste, was zu tun war.
    Schließlich trugen Quarianer ihre Anzüge nicht zum Spaß!

    ___________
    Sry das das hier auch so viel ist, ich wollte nur helfen

  4. #4
    Newbie Avatar von Rhyn'Navras vas Saralesca
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    Wohnmodule

    Uhrzeit: unbekannt


    - - - - - - - - - - -

    "Mamaaa, was liest du daaa?"

    Rhyns leicht frierender Körper zuckte erschrocken zusammen, als die lebhafte Kinderstimme sie unsanft aus ihrer Gedankenverlorenheit riss. Als sie sich nach wenigen Sekunden wieder von dem Schreck erholt hatte, warf sie einen scheltenden Blick über den Rand ihres zerfledderten Papierbuches, in das sie von der ersten vergilbten Seite an vertieft gewesen war wie noch in keines zuvor.

    "Musst du mich denn so erschrecken, Nika? Mir wär beinahe das Herz stehen geblieben", fügte sie kopfschüttelnd hinzu, doch bei dem zuckersüßen Lächeln, das ihre Tochter ihr mit so unschuldigem Knopfaugenblick entgegnete, konnte sie ihr schon in der nächsten Minute nicht mehr böse sein, "warum trägst du deinen Schutzanzug denn nicht? Du sollst ihn-"

    "doch nach dem Duschen wieder anziehen, ich weiß, Mama. Aber es ist sooo viel schöner, die Sachen mit nackigen Fingern anzufassen."

    Kichernd umschloss sie den weichen, purpurfarbenen Stoffvorhang, der die gemütlich eingerichtete Wohnkabine ihrer Familie von dem kalten Schiffskorridor abtrennte, und ertastete mit geradezu hungrigen Bewegungen die dicht verwobenen Fasern.
    Es war so viel angenehmer, so viel lebendiger, die verschiedensten Gegenstände aus den unterschiedlichsten Materialien mit den eigenen Fingerkuppen zu erfühlen, als durch den sterilen und unangenehm rauen Handschuh ihres Enviro-Schutzanzuges.

    Immerhin war sie ein lebendes, fühlendes Geschöpf und keine tote Maschine.

    "Wenn dein Vater dich so sieht, wird er dich nur wieder ausschimpfen",
    seufzte Rhyn schließlich resignierend, denn wenn ihre unverbesserlich sture Tochter sich erst einmal etwas in ihren verträumten Kindeskopf gesetzt hatte, konnte man es ihr so schnell nicht wieder austreiben, "komm her, ich lese dir etwas vor, wenn du magst."

    "Au ja!"

    Mit einem erwartungsvollen, aufgeregten Leuchten in den großen, azurblauen Augen hüpfte das quarianische Mädchen zum anderen Ende der nur wenige Quadratmeter kleinen Wohnkabine und kuschelte sich in die schützenden Arme seiner Mutter, die trotz des ihr verhassten Enviro-Schutzanzuges eine unaustauschbare Wärme und Geborgenheit boten.

    Rhyn liebte ihre süße Tochter über alles.

    Ihre unstillbare Neugier, mit der sie nicht nur die verwinkelsten Orte auf der Saralesca aufsuchte, sondern auch die verschlossenen Herzen ihrer Mitquarianer erforschte; ihre immerwährende Frohmut, mit der sie sogar ihrem grimmigen Vater hin und wieder ein sanftes Lächeln auf die Lippen zauberte; ihre kindliche Aufrichtigkeit, mit der sie in ihren jungen Jahren verbissen Tatsachen kritisierte, die ihr überhaupt nicht zusagten; ihre lebendigen, strahlenden Augen, die wie ihr honigsüßes Lächeln das Herz eines jeden Schiffsbewohners in nur einer Sekunde zum Schmelzen bringen konnte.

    Und sie genoss Augenblicke wie diesen mehr als alles andere auf dieser Welt.

    "Mama, du darfst nicht sterben."

    Irritiert wandte die Quarianerin den Blick von der angerissenen Buchseite ab und sah Nika an, die mit tränenfeuchten, ja bitterlichen Augen ihre Mutter anstarrte.

    Rhyn schluckte hart. Die Kleine sah so unendlich traurig aus.

    "Du darfst nicht sterben. Niemals. Ich hab dich doch so lieb."

    Das kleine Mädchen krallte ihre dürren Fingerchen in den weißen Stoff des Enviro-Schutzanzuges fest und grub ihr tränenübersätes Gesicht tiefer in die wärmende Brust ihrer Mutter.

    "Nika..."

    "Versprich mir das...Mama..."

    - - - - - - - - - - -

    "Ni...ka..."

    Rhyns Stimme war nur ein trockenes, leises Röcheln.

    Als sie langsam ihre Augen öffnete, die sich so unendlich schwer und träge wie Blei anfühlten, erblickte sie tief über ihren Torso gebeugt eine schemenhafte Gestalt, deren kräftige Hände sich augenblicklich um ihren Kopf schlossen und ihn bedächtig zu sich drehten.

    "Nika...", entfuhr es ihr erneut, doch ihr trockener Hals brannte so unerträglich, dass sie kaum mehr zu sprechen vermochte.

    Was war geschehen? Sie wusste es nicht mehr.

    Nur noch der bittere, metallische Geschmack von getrocknetem Blut in ihrem Mund und das taube, geradezu lähmende Gefühl in ihrem zerfetzten Unterleib und ihrem zerschmetterten Schulterknochen erinnerte schmerzhaft daran, dass sie von der Asari-Tracerin angeschossen worden war.

    Die Quarianerin wollte sich aufrichten, doch sofort durchzuckte ein qualvoller, stechender Schmerz ihren schmächtigen Frauenkörper und zwang sie zurück auf den feuchten Felsboden. Da vernahmen ihre dumpfen Ohren eine dunkle Stimme, die ihr so unheimlich vertraut vorkam, doch sie konnte kaum die Worte verstehen, die über die Lippen der verschwommenen Gestalt traten.

    Hatte sie 'Medigel', 'Desinfektion', 'sterben' gehört?

    "Mama, du darfst nicht sterben."

    'Nika...'

    Stumm verdrängte der nächste Lidschlag ihrer Augen die salzigen Tränen, die sich in Gedanken an ihrer süße Tochter gebildet hatten. Sie wollte sterben. Sie wollte endlich wieder ihre Tochter in ihre Arme schließen.

    Denn Nika war tot. Weil sie als Mutter versagt hatte.

    "Gib ihm das Medigel."

    'Nein...'

    Sie sah, wie Nika sie sanftmütig mit ihren lebendigen, strahlenden Augen anblickte, die wie ihr honigsüßes Lächeln das Herz eines jeden Schiffsbewohners in nur einer Sekunde zum Schmelzen gebracht hatten, und mit ihrer kindlichen Aufrichtigkeit, mit der sie in ihren jungen Jahren verbissen Tatsachen kritisiert hatte, die ihr überhaupt nicht zugesagt hatten, führte sie die kraftlose Hand ihrer Mutter zu den beiden Rationen Medigel, die in einer kleinen Ledertasche an ihrem Gürtel verstaut waren.

    Widerstandslos holte Rhyn sie hervor, doch erschöpft wie sie war ließ sie den Arm auch schon wieder auf den Boden aufschlagen.
    ______________
    Die Facetten, die Rhyn an Nika so liebt, wurden absichtlich zweimal erwähnt.
    Geändert von Rhyn'Navras vas Saralesca (07.09.2008 um 14:13 Uhr)

  5. #5
    Newbie Avatar von Finley Petersen
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    Er wusste nicht mehr genau, wie spät es war.
    Über 20 Minuten hatte Finley gebraucht, um die Quarianerin von der Gasse, in der sie beinahe gestorben war, zu seiner Wohnung zu bringen.
    Sie war bewusstlos gewesen und er hatte sie tragen müssen, doch trotz ihres Schutzanzugs war sie ungewöhnlich leicht gewesen.
    Und warm.
    Er wusste zwar nichts über die quarianische Physiologie, aber es war anzunehmen, dass der Körper in ermangelung von Abwehrzellen seine Durchschnittstemperatur erhöht hatte, um Fremdkörper und Eindringlinge abzutöten.
    Mit einem Wort, sie hatte Fieber,
    und das konnte tödlich sein.
    Einmal war sie zwischendurch wach geworden und hatte ihm, vermutlich in einer unglaublichen Aufbietung von Willensstärke, eine in ihren Taschen versteckte Ration Medigel geben können, mit dem er ihre immernoch blutende Brustwunde hatte versorgen können.
    Doch als er fertig gewesen war, war sie schon in einen fiebrigen Teifschlaf verfallen, in welchem sie ein Wort ständig wiederholt hatte.
    Nika
    Es war vermutlich der Name eines Verwandten, doch Finley hatte keine Zeit, sich darüber gedanken zu machen.
    Durch verwinkelte und dunkle Seitenstraßen hatte er es letztendlich geschafft seine Wohnung zu erreichen, ohne das sie jemand gesehen hatte.
    Zwar hatte Finley in seiner Grundausbildung einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, doch hatten die letzten Monate, in denen er sich nur zu oft hatte selbst versorgen müssen, ihm mehr an praktischer Erfahrung beschert als ihm lieb sein konnte.
    Im Wohnmodul angekommen bettete Finley die Quarianerin auf sein Bett.
    Er traute sich nicht ihr den Helm abzunehmen, doch in anbetracht der zwei klaffenden Wunden in ihrem Torso erschien das beinahe lächerlich.
    Doch er hatte Angst ihre Atemwege einer Kontamination auszusetzen und vielleicht...
    Oh Gott, wieso gestehst du dir nicht ein das du Angst davor hast ihr Gesicht zu sehen!
    Das stimmte. Ihm erschien es wie eine Verletzung der Privatsphäre ihr jetzt den Helm abzunehmen und außerdem wusste er wirklich nicht ob es ihr nicht vielleicht doch noch schaden konnte.
    Er wandte sich von der unruhig auf seinem Bett liegenden Quarianerin
    Rhyn, Rhyn war ihr Name gewesen
    ab und öffnete eine Flasche des zum trinken aufbereiteten Wassers.
    Besser als die Brühe die aus den zentralen Reservoirs hier ausgegeben wird, aber noch lange nicht sauber genug, nichtmal für einen Menschen.
    Er stellte einen Topf auf den tragbaren chem-kocher und füllte das Wasser hinein um es aufzukochen.
    Vielleicht würde er es noch brauchen um ihre Wunden zu versorgen.
    Mit einem mitleidsvollen und nachdenklich Blick betrachtete er die Quarianerin, die auf seinem Bett vielleicht ihren letzten Atemzug machen würde.

  6. #6
    Newbie Avatar von Finley Petersen
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    Unbekannte Uhrzeit


    Medigel ist im großen und ganzen nichts anderes als eine Art biologischer Glibber, dem durch genetische Veränderungen heilende Eigenschaften auf eukariotische Lebenwesen verpasst wurden.
    Jedenfalls hatte Finley das so in Erinnerung.
    Obwohl theoretisch eine verbotene Substanz hatte die hohe Wirksamkeit das Medigel bisher vor einem Verbot geschützt.
    Er wusste nicht wie lange er neben der Quarianerin gewacht hatte, sein Zeitgefühl hatte er verloren.
    Finley begutachtete die Wunden der Quarianerin, die Überreste des Schutzanzugs hatte bereits von ihrem Oberkörper entfernt, er erfüllte keinen Zweck mehr und einzelne Fasern könnten die Wunden nurnoch zusätzlich verunreinigen. Vor mangelnder Diskretion bewahrte Finley jetzt nurnoch das leichte Untergewandt, welches Rhyn unter dem Schutzanzug getragen hatte.
    Das Medigel war mittlerweile ausgehärtet und hatte einen halbtransparenten Film über ihren Verletzungen gebildet, in seinem jetzigen Zusand schützte es die Wunde vor Erregern und Rhyn vor einem noch größeren Blutverlust, und ließ das Fleisch darunter wieder heilen.
    Jedenfalls wenn alles gut ging.
    Finley überprüfte Rhyns Fieber, welches sie noch vor wenigen Minuten in einem zittrigen Halbschlaf gehalten hatte.
    Um ihren Organismus vor einer Denaturierung der Proteine und Organversagen zu bewahren hatte Finley ein paar Tücher mit kaltem Wasser durchträngt und ihr um Nacken und Arme gelegt um das Blut an den großen Blutgefäßen herunterzukühlen.
    Die ganze Zeit über hatte er ihren Körper behandelt als wäre es ein menschlicher und er hoffte das ihm damit kein Fehler unterlaufen war.
    Jedenfalls hatten sich die Gerüchte, wonach die Quarianer kybernetisch sein sollten, bisher nicht bestätigt.
    Warum tue ich das eigendlich? Ich sehe hier andauernd Leute sterben, durch andere, Erschöpfung oder Krankheiten, warum helfe ich also einer mir völlig fremden Quarianerin?
    Ohne es sich wirklich eingestehen zu wollen kam ihm ein Gedanke in den Sinn.
    Weil sie mir etwas bedeutet. Weil sie der einzige ist der mich in den letzten Stunden nicht umbringen wollte. Und weil's mir so vorkommt als hätten wir was gemeinsam.
    Finley ärgerte sich über sich selbst für diesen Anflug von Melancholie.

    Zum Glück war das Fieber gesunken. Vielleicht war es nur momentan, aber ihr Zustand schien stabil und ihr Atem hatte sich beruhigt als würde sie schlafen.
    Finley überlegte noch, ob er versuchen sollte sie aufwecken um zu fragen ob sie wusste was mit ihr zu tun war, insbesondere nach einem Kontakt mit der Außenwelt, alser sich einer Unruhe außerhalb seiner Wohnung gewahr wurde.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    "Tut mir leid, aber es sieht so aus als könntest du nichtmehr alzu lange schlafen."
    Geändert von Finley Petersen (07.09.2008 um 13:15 Uhr)

  7. #7
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    Wohnmodule

    Uhrzeit: unbekannt


    Mit einem leisen, schlaftrunkenen Seufzer erwachte Rhyn aus ihrem unruhigen Tiefschlaf.

    Als sie benommen ihre schweren Augenlider hob und orientierungslos durch das blau getönte Visier ihres Schutzhelmes starrte, fraß sich ein pochender, geradezu lebendiger Schmerz durch ihren Kopf, der nach wenigen Augenblicken wie die vergilbte Farbe der Zimmerdecke Stück für Stück zersplitterte und sie wie betäubt zurückließ. Ihr Blick schweifte zittrig entlang des kalten Betons, über eine zerbrochene Deckenlampe aus milchigem Glas hinweg bis hin zu einer schäbig tapezierten Wand, die neben ihrem erschöpften, ohnmächtig daliegenden Körper hinter dem metallischen Bettgestell verschwand.

    'Wo...wo bin ich...?'

    Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, was ihr eigentlich widerfahren und wie sie überhaupt erst an diesen verwahrlosten Ort gekommen war, doch in ihrem Kopf herrschte eine schwarze, gefräßige Leere, die ihr jegliche Erinnerung an den Schusswechsel mit der Asari-Tracerin geraubt hatte.

    Allmählich kroch Panik in ihr hoch. Sie fühlte sich so hilflos, so verloren.

    Beunruhigt krallten sich ihre knochigen, nackten Finger in dem weichen Bettlaken fest, dessen fein verwobene Fasern sich ungewohnt, aber angenehm unter ihren empfindlichen Fingerkuppen anfühlten. Als sie jedoch wenige Sekunden später realisierte, was dieses sanfte, sinnliche Gefühl an ihrer entblößten Haut bedeutete, weiteten sich ihre stechend blauen Augen vor Entsetzen.

    Man hatte sie entkleidet. Sie schutzlos der Außenwelt ausgesetzt. Entblößt.

    Theoretisch war es der quarianischen Spezies nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der heimischen Migrantenflotte möglich, mit Ausnahme des luftfilternden Schutzhelmes ohne ihren Enviro-Schutzanzug zu überleben. Die potenzielle Gefahr einer womöglich tödlichen Infektion durch minimalste Kratz- oder Schnittwunden oder bakteriell verunreinigten Flüssigkeiten und Cremes, die von der Haut aufgenommen werden konnten, ließ die Quarianer jedoch selbst auf ihren isolierten und sterilen Mutterschiffen Vorsicht walten, sodass ein Leben ohne Schutzanzüge praktisch betrachtet nicht mehr existent war.

    Aus diesem Grund schoss der Blick ihrer zuvor noch schläfrigen Augen panisch zu ihrer nackten Hand, die das graue Bettlaken weiterhin zittrig umklammerte, nur um anschließend zu bemerken, dass sich im selben Augenblick jemand bedächtig neben der Quarianerin auf der Bettkante niedergelassen hatte.

    Und dann sah sie ihn. Den Fremden. Wie seine sonst so traurigen, blaugrünen Augen sie besorgt anblickten.

    Augenblicklich beruhigten sich die fieberhaften Atemzüge, unter denen sich ihr schlankwüchsiger Torso hektisch gehoben und gesenkt hatte, und ihre krampfhaft zitternde Hand löste den klammernden Griff um das zerknitterte Stück Stoff und lehnte sich entspannt zurück auf die unscheinbar quietschende Bettmatratze.

    Es war seltsam, fast schon verstörend, welch sanftmütige, beschwichtigende Wirkung dieser Mensch mit nur einem Blick auf sie ausübte. Dabei kannte sie noch nicht einmal seinen Namen.

    "Was...", krächzte Rhyn mit trockener, brennender Kehle, "was ist passiert?"
    Geändert von Rhyn'Navras vas Saralesca (07.09.2008 um 21:21 Uhr)

  8. #8
    Newbie Avatar von Finley Petersen
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    "Vorsichtig, beweg dich lieber nicht!
    Ich weiß nicht wie stark du verletzt worden bist, aber besser übertreiben wir's nich."
    Endlich war sie aufgewacht! Finley hatte sich in den vergangenen Minuten ständig vorgeworfen etwas flasch gemacht zu haben, schließlich hatte er nur unzureichende medizinische Hilfsmittel zur Verfügung gehabt und so gut wie keine Ahnung von Quarianern im Allgemeinen und ihrer Physiologie im speziellen.
    Doch jetzt war sie wach und schien geistig klar zu sein, den Umständen entsprechend verwirrt.
    "Was passiert ist... Nunja ich hatte gehofft das du mir bei dieser Frage helfen könntest. Gefunden hab ich dich in ner Seitenstraße paar Meter von hier, mit ner wahnsinnigen Asari über dir die dich mit ihrer Pistole zu Hackfleisch machen wollte. Ziemlich gut ausgerüstet, zu gut für nen Tagedieb oder ne mittellose Söldnerin.
    Scheint als hättest du hier irgentjemanden ziemlich wütend gemacht.
    Aber das du hier bist weiß momentan keiner, ich maße mir mal an zu behaupten das du hier relativ sicher bist, jedenfalls sicherer als irgentwo anders auf dieser gottverdammten Station."
    Nun da sie wach war, strahlte Rhyn, trotz ihrer offenkundigen Verletzungen, eine autoritäre Distanziertheit aus, sie wie sie es bei ihrer ersten Begegnung getan hatte. Auch ohne ihr Gesicht zu sehen, oder gerade deshalb, erweckte sie den Anschein stets auf der Hut zu sein.
    Als habe das Leben ihr beigebracht sich auf nichts und niemanden einzulassen.
    Na dann willkommen im Club.
    "Du hast ziemlich was abbekommen, dieses blaue..."
    im letzten Moment wurde er sich des Geschlechts seines Gegenübers gewahr
    "diese Verrückte hat dich aus nächster Nähe in Brust und Bauch geschossen, wie du sich er siehst.
    Glatte Durchschüsse, die Gefahr einer Infektion ist damit geringer aber natürlich vorhanden. Ich hab die Wunden mit allem an Medigel behandelt was ich zur Verfügung hatte. Falls du noch irgendwas brauchst sags mir bitte, aber Medigel selbst is leider alle.
    Naja, wenn du jetzt keinen dringenden Termin hast würde ich dir empfehlen erstmal liegen zu bleiben, es ist wohl gerade etwas unruhig da draußen und mit deinen Verletzungen kannst du froh sein das du noch lebst.
    Also..."
    Er blickte sich in dem Raum um. Einst hatte eine fremdartig gemaserte Tapete die nackten Betonwände der einräumigen Wohnung bedeckt, nun war sie vergilbt und hatte sich an vielen Stellen bereits gelöst. In einer Ecke des Raumes hatte Wasser einen dunklen Fleck gebildet, dessen haariger Bewuchs in alle Richtungen metastasierte.
    Das Aluminiumverbund-Gestell des Bettes war verbogen und die darauf liegende Schaumstoffmatratze durchgelegen. Das Laken war grau un löchrig.
    "...Willkommen in meinem bescheidenen Heim."

  9. #9
    Rookie Avatar von Balak Hod'or
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    20.40 Uhr

    Balak und seine Schergen hatten nur 5 min gebraucht. Kein Wunder, Balak hatte seine Kollegen immer wieder angestachelt, schneller zu rennen, hatte sie immer mehr gegen die Menschen aufgehetzt, Hass in ihnen aufgebaut.
    Balak blieb vor den ersten Eingängen einiger Wohnmodule stehn.
    "Jeder vor eine Tür! Rächt Grok'a'gar!", schrie er den anderen zu.
    Balak zog seine Waffe, eine Stiletto VII, geklaut und aus dem Waffenlager der Ranger. Dann lehnter er sich an den Türrahmen.
    "Heute Nacht meine Freunde, wird Gerechtigkeit die Omega durchziehn! ANGRIFF!"
    Mit einem lauten Knall traten die fünf Batarianer jeweils eine Tür verschiedener Wohnungen ein, zerschossen das schloss und einige wenige stabile Türen gingen auch unter dem Druck kleinerer Sprengladungen zu Grunde. In der Nähe konnte man weitere Explosionen und Schüsse hören, wahrscheinlich Charn oder ein anderer Rangertrupp.
    Balak konnte die vor ihm liegende Tür mit reiner Körperkraft zertreten, sie war scheinbar irgendwann stark beschädigt worden, ein großes Loch nur notdürftig geflickt. Der Batarianer wurde begrüßt von den Schreien einer menschlichen Frau, die Tränen überflossen in der Ecke der schäbigen Wohnung stand. Typisch für diese Module waren die Wände gezeichnet von nacktem Beton, hier und da fetzen längst zerfallener Tapeten. Außer einer Matraze, die auf dem kahlen Boden lag und einem Stuhl, war nur noch ein Haufen Müll in dem Zimmer, dicht gedrängt in eine der Ecken.
    Ein batarianisches Augenpaar richete sich auf die am Boden zusammengekauerte Frau.
    Mit dem anderen nahm Balak blitzschnell etwas wichtigeres wahr.
    Hinter der Tür hatte sich der Partner der Frau mit einer Eisenstange positioniert, scheinbat gewarnt von Balaks Befehlen, die er zuvor lautstark vor der Tür gebrüllt hatte.
    Doch dem Menschen half sein Position nichts. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Balak zu seinem Angreifer und setze zwei gezielte Schüsse in dessen Brust. Der Mann sank sofort zu Boden, worauf die Frau laut zu schreien.
    Ha, zwei Augenpaare für nichts...törrichter Mensch....
    Balak ging lansam auf die verstörte Frau zu, die Waffe gesenkt.
    "Hey Kleines, niemand will dir was tun, glaub mir, die Sache mit deinem Freund, war rein geschäftlich."
    Dann grinste er und steckte die Waffe ihn die Halterung an seinem Anzug.
    "Siehs du, keinen Grund zur Sorge. Wir sehn uns."
    Mit diesen Worten verließ Balak das Zimmer, langsam, einen Blick auf den Toten am Boden werfend.
    "Oh, ich will kein Unmensch sein... hier nimm das!", sagte Balak grinsend, während er in der Tür stand, und einen kleinen Gegnstand aus seiner Tasche zog, die er der Frau vor die Füße warf.
    Mit diesen Worten verließ er das Modul.
    Keine 5 Sekunden später explodierte das Zimmer, trümmer flogen durch die Gegend, und beschädigten einige andere Module. Balak stand einige Meter davor und genoss den Anblick, dann folgten weitere Explosionen.
    "Weiter machen Männer, mein Gefühl sagt mir, dass wir noch nicht den richtigen gefunden haben.", rief er den anderen Ranger zu, die von überall aus den umliegenden Modulen kamen, oder gerade dabei waren, diese anzuzünden.
    Balak ging lansam weiter, die Module betrachtend, die leuchtend den Nachthimmel erhellten.
    Ein lächeln konnte er sich dabei nicht verkneifen.

  10. #10
    Newbie Avatar von Rhyn'Navras vas Saralesca
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    Wohnmodule

    Uhrzeit: unbekannt

    "...Willkommen in meinem bescheidenen Heim."

    Die Quarianerin verharrte regungslos auf dem schäbigen und abgenutzten Bett und starrte den Fremden nur mit stummen, leblosen Augen an, als ein beschämtes Lächeln seine Mundwinkel kreuzte und er sich mit seiner rechten Hand ein wenig unbeholfen durch das kurze, dunkelblonde Haar fuhr.

    Sollte sie ihm etwas erwidern? Sie wusste es nicht.

    Mit solchen Worten hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

    Seit ihr eigenes Volk sie aus der heimischen Flotilla ins lebenslängliche Exil verbannt und sie für vier galaktische Standard-Jahre lang ein einsames Dasein auf Omega gefristet hatte, hatte Rhyn bis auf ihre geschäftlichen Beziehungen als Informationshändlerin keinen Kontakt zu anderen Individuen gepflegt.
    Sie verabscheute die anderen Spezies, die wie ein krankhaftes Krebsgeschwür in dieser Galaxis wucherten und sie unter ihren widerwärtigen Schandtaten erstickten; Rhyn hasste sie abgrundtief, weil ausgerechnet dieser Abschaum sich die Frechheit nahm, sie als diebischen, plündernden Parasiten oder Zigeuner zu behandeln, den man wie ihr nomadisches Volk einfach nur so schnell wie möglich vertreiben wollte.

    Doch er hatte sie willkommen geheißen. Sie bei sich aufgenommen. Und gesund gepflegt.

    Mit einem einzigen, unbarmherzigen Faustschlag hatte er, ein unwürdiger, verabscheuenswerter Mensch, ihr unerschütterlich geglaubtes Weltbild wie eine Glasscheibe angeschlagen, deren feine Splitterrisse sich nun allmählich knisternd und knarzend wie ein Wurzelwerk über die gesamte Glasoberfläche ausbreiteten.

    Diese Erkenntnis schnürte ihr regelrecht die Kehle zu.

    Sie wandte den zittrigen Blick verstört von seinen blaugrünen Augen ab, die unruhig über das blau getönte Visier ihres Schutzhelmes schweiften, und versuchte all diese befremdlichen Gedanken in ihrer Aufgewühltheit zu verdrängen, sich von ihnen emotional zu distanzieren, den Fremden wieder fremdartig zu machen.

    Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen.

    Stattdessen nahm ein Gedanke, der Rhyn seit ihrer geradezu schicksalhaften Begegnung mit dem Menschen beschäftigt hatte, in Form von gebrechlichen, unmerklich hörbaren Worten Gestalt an und trat über ihre trockenen Lippen:

    "Wie lautet...dein Name?"

    Da durchbrachen eine ohrenbetäubende Explosion und verzweifelte, markerschütternde Schreie die Stille.
    Geändert von Rhyn'Navras vas Saralesca (08.09.2008 um 16:00 Uhr)

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