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Thema: Die Märkte

  1. #41
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:38 Uhr
    Die Märkte
    Omega



    „Jacob, da hinten ist ein…“ wollte Fishers vorübergehende Partnerin ihm Bescheid sagen. Doch sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden. Stattdessen unterbrach sie einfach. Trotzdem versuchte der 25-jährige die Laufbahn ihres vorangegangenen Blickes nach zu vollziehen, um das auszumachen, wovor sie ihn warnen wollte.
    Aufmerksam aber ebenso schnell drehte er sich in die von ihr angegebene Richtung. Doch was auch immer da gewesen sein sollte: es war weg, spurlos verschwunden. Verdammt! fluchte Jacob und wandte sich wieder zu Kate, die in genau diesem Moment die Schrotflinte fallen ließ. „Sie haben uns also.“ Kombinierte Jacob leise. Er wusste, dass Kate nicht einfach so aufgegeben hätte. Das hatte sie bereits gegenüber Wake in den Andockbuchten bewiesen. Es musste also zu ihrer Zufriedenheit gelaufen sein. Und demnach bestand diese darin, von diesen Kerlen gefunden geworden zu sein.

    Und diese Vermutung bestätigte sich, als ein menschlicher Kopf hinter Kate erschien. Er verzog keine Mine. Genauso wenig sprach er mit Jacob. Er starrte ihn einfach nur an. Nicht mehr, nicht weniger.
    Dann aber ertönte eine überraschend helle und demnach weibliche Stimme direkt hinter dem 25-jährigen:

    „Fisher… und Bates. Na besser konnte es ja kaum laufen.“ Ihre Stimme zeugte von einem zufriedenen Lächeln. „Wenn deine kleine Freundin überleben soll, rate ich dir dringen dazu, meinen Anweisungen zu folgen.“ Hatte ich sowieso vor. kommentierte er kühl. „Also, weg mit der Waffe und dann rüber zu Bates!“

    Wie Kate zuvor dachte auch Fisher nicht daran, den Anweisungen nicht zu folgen. Er ließ die Pistole – Kates Pistole – zu Boden gehen, wo sie ein kurzes Scheppern hinterließ und ging dann mit angezogenem Tempo hinüber zu Devereaux. Der Mann hinter ihr nickte akzeptierend und ging mit Kate vor ihm voran, schlängelte sich durch die anwesenden Massen, denen das ganze Geschehen mittlerweile wieder ziemlich egal zu sein schien. Aber was kümmerte das Jacob? Er war genau da, wo er sein wollte. Genau auf dem Weg, den er gehen wollte. Und bisher funktionierte all das problemlos.

    „Wo geht’s denn eigentlich hin?“ fragte Jacob schließlich bemüht, einen Hauch von Nervosität in seine Stimme einzubauen. Die weibliche Stimme hinter ihm, deren Besitzerin Fisher noch immer nicht zu Gesicht bekam, fauchte unberührt zurück: „Klappe halten! Werdet ihr schon noch sehen.“ Der blonde Mensch seufzte und zuckte kurz zusammen, als er plötzlich das kalte Metall einer Pistole an seiner Wirbelsäule zu spüren bekam. „Keine Fragen mehr!“ wies die Stimme an und fügte noch schnell „Hier raus.“ hinzu.

    Der vorangegangene Mann bog rechts durch ein Tor, die anderen drei stets im Schlepptau.
    Meter für Meter wurden die Geräusche der Märkte leiser, die Beleuchtung nahm stetig ab und mit ihr auch die verhältnismäßig hohe Sauberkeit der Stände. Man merkte deutlich, dass man wieder in die ärmeren, heruntergekommeneren Gebiete der Omega vordrang.

    Plötzlich stieß ein Batarianer zu der Gruppe. Noch so ein Vierauge. dachte Jacob entnervt, aber wenig verwundert. Die Raumstation war bekannt dafür, dass hier unheimlich viele Batarianer lebten.

    Die weibliche Stimme entfernte sich von den anderen und stieß zu dem Batarianer. Jacob blickte die beiden an. Irgendwas schienen sie zu bereden, aber Jacob verstand nicht, was es war. Die weibliche Stimme gehörte einer jungen Menschenfrau, wie er in diesem Augenblick herausfand. Ende zwanzig. Keinesfalls war sie älter. Sie war recht groß und trainierter als manch andere Frauen der Menschen. Dunkle, gebundene Haare. Nur das Gesicht konnte er nicht mehr erkennen.
    So flüsterte er leise zu Kate: „Wie geht’s dir?“ Er hoffte, dass sie mitdachte und das Spiel mitspielen würde. Keiner von beiden durfte einen selbstsicheren Eindruck mehr machen.


    20:42 Uhr

  2. #42
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Omega: Die Märkte

    Kate sah, dass Jacob ebenfalls von hinten in Schach gehalten wurde und er jetzt unbewaffnet an ihre Seite trat. „Wo geht’s denn eigentlich hin?“, fragte er und seine Stimme hatte genau die richtige Mischung aus Nervosität und Widerspenstigkeit.

    „Klappe halten! Werdet ihr schon noch sehen.“, war die kurze aber eindeutige Antwort. „Keine Fragen mehr! Hier raus.“ Nun wurden sie durch ein Tor gescheucht und verließen die Märkte. Die Umgebung wurde noch von einem schwachen Licht erhellt aber die meisten Nischen und Vertiefungen waren in lange, schwarze Schatten getaucht. Der Lärmpegel nahm auch deutlich ab und die ganze Gegend wirkte viel bedrohlicher als andere Teile der Raumstation.
    Aus einer der Nischen trat nun der Batarianer, den Kate vorhin entdeckt hatte. Zumindest vermutete sie, dass er es war. Die Frau, welche die Anweisungen gegeben hatte, ging zu dem Alien und eine Weile sprachen die beiden leise miteinander. ‚Menschen und Vieraugen die zusammenarbeiten… Ob das lange gut geht?’

    Die Biotikerin versuchte zu verstehen, was die beiden miteinander beredeten, aber es war einfach zu leise. Jacob kam scheinbar zur gleichen Erkenntnis und fragte sie, seiner Rolle entsprechend: „Wie geht’s dir?“
    „Geht schon…“, antwortete Kate mit einer ebenso gespielten, unsicheren Stimme. ‚Glaub ja nicht, dass ich hier jetzt einen Schreikrampf zum Besten gebe oder dir um den Hals falle…’ Eigentlich hatte sie erwartet, dass hinter ihnen jemand befehlen würde ruhig zu sein, aber niemand sagte etwas. Überhaupt ließ jede Reaktion auf sich warten, denn erst nach einiger Zeit meldete sich die Frau wieder zu Wort: „Wir gehen weiter, der Boss will Fisher sehen. Und für Bates hätte er auch ‚Verwendung’, meinte er.“ ‚Das soll mich wohl einschüchtern. Na dann mach ich mal mit.’ Kate starrte die Frau entsetzt mit großen Augen an, was bei dieser ein Grinsen hervorrief.

    Da sie anscheinend das Sagen hatte, widersprach niemand dem letzten Befehl und die Truppe setzte den Marsch durch die teilweise verwinkelten Gassen fort. Je weiter sie gingen, umso verfallener waren die Gebäude an der Seite und umso schlechter war der Zustand der wenigen Wesen, die sie unterwegs sahen. Selbst die Luft roch alt und dreckig.

    Doch an einer riesigen Mauer, die bis an die Decke reichte, endete der Weg und sie wurden von Sicherheitspersonal bzw. dem Äquivalent von Omega aufgehalten. Kate kannte sich zwar grob auf Omega aus, hatte aber keine Ahnung mehr, wo sie sich jetzt befanden.
    Die Wachen nickten nur kurz, dann traten sie zur Seite und gaben einen Durchgang frei.
    Auf der anderen Seite war die Umgebung komplett ausgewechselt. Anstelle maroder, zusammengefallener Bauwerke befanden sie sich jetzt in einem der luxuriösen Teile der Raumstation. Der Durchgang wurde hinter ihnen wieder verschlossen und nichts zeugte mehr von dem angrenzenden, verdreckten Viertel.

    Kate fühlte sich hier schon weitaus wohler, denn sie mussten jetzt nicht hinter jeder Ecke eine Überraschung erwarten. Schon kurz darauf betraten sie ein Bürogebäude, welches besser in ein Geschäftsviertel, auf einem angesehenen Planeten passen würde. Das Foyer war geräumig und endete mit dem Zugang zu einem Aufzug. Die schwarzhaarige Anführerin deutete kurz in dessen Richtung. „Da rein und macht keinen Unsinn!“

    20:50

    Omega: Das Geschäftsviertel ----->
    Geändert von Kate Devereaux (01.07.2009 um 12:38 Uhr)

  3. #43
    Newbie Avatar von Vynnron Tetros
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    19:30
    Die Märkte
    Omega


    Nachdenklich schaute Vynnron auf die Liste, auf der die Waren standen, die der Auftraggeber haben wollte. 4 Asari, 3 Menschen und einen Salarianer wollte der Volus haben. Soweit Vynnron wusste, wollte der Volus einen Nachtklub eröffnen, in dem die Sklaven arbeiten sollten. Und jetzt stand er hier alleine auf dem Markt, und keiner der beiden anderen, die ihm helfen sollten, die Sklaven zu beschaffen und zu bewachen, war da. Verdammter Mist! Wo die wohl wieder sind…., dachte er sich. Irgendjemand drängte sich hart an dem Turianer vorbei, jedoch kam Vynnron nicht dazu, etwas zu sagen, weil die betreffende Person schon weitergeeilt war. Er sah sich um und erkannte in der Entfernung Roghax, der sich wie gewohnt energisch seinen Weg bahnte. Als der Kroganer bei hm ankam, begann Vynnron im selben Tempo zu gehen wie der Korganer und lief neben ihm her.
    „Vynn.“, sagte Roghax zur Begrüßung. „Aye, was gibt’s?“, erwiderte Vynnron. Der Kroganer schnaubte wütend, erst jetzt bemerkte Vynnron das wütende Funkeln in den Augen seines Captains. „Der Auftrag mit dem Salarianer, den wir erledigen sollen…“, knurrte Roghax und Vynnron unterbrach ihn: „Dieser Zischel oder wie der heißt?“ Roghax lachte kurz, abgehackt. „Sytchel heißt er. Na auf jeden Fall ist die Aktion vorerst abgeblasen, der Bursche ist vermutlich gewarnt worden.“ Abrupt blieb der Turianer stehen. „Was, wieso?“
    „Ganz einfach. Sy hat sich in einer Bar besoffen, hat rumgegrölt, dass wohl bald ein Salarianer sterben würde. Und bald haben sich ein paar Salarianer zu ihm gesetzt, ihm einen Drink nach dem anderen gezahlt und ihm anscheinend auch Drogen in die Drinks gemischt. Auf jeden Fall hat der Idiot zu viel geredet. Deswegen legen wir den Fall vorerst auf Eis.“, erklärte der Kroganer wütend. „Welcher Sy? Der Techniker oder der Scharfschütze?“ Es sei der Scharfschütze gewesen, teilte ihm Roghax mit. „Und wo sind Spikker und Devrin, die mir helfen sollten?“, fragte Vynnron säuerlich, seine Stimmung war gerade ziemlich gesunken. „Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, saßen sie in einer Bar, haben was getrunken und einer Tänzerin auf den Hintern gestarrt. Ach ja, und wegen Sy... er könnte uns in der Salarianer-Sache noch nützlich sein, aber danach kannst du dich bei Gelegenheit mal um ihn kümmern.“ Auch daran hatte sich Vynnron gewöhnt: Hin und Wieder musste er den Exekutor spielen, das war der Preis dafür, dass er die rechte Hand des Captains war. Ein Kroganer, der sich die Hände nicht schmutzig machen will..., dachte sich Vynnron vergnügt.

    „Na egal, ich muss mit dem Händler reden, für den wir die Kühlboxen besorgt haben. Der Preis für Organe ist gestiegen, vielleicht kann ich etwas mehr für uns rausholen…“, brummte Roghax und tauchte in der Menge unter. Der Turianer zuckte die Achseln, auf die Crew konnte man sich nicht verlassen, das hatte er schon ganz am Anfang gemerkt.

    Er ging zu einem batarianischen Sklavenhändler und sah sich dessen Ware an. „Ich hoffe doch, dass das keine Second-hand-Ware ist. Ich will möglichst unbenutzte Ware.“, sagte Vynnron, während er eine Asari-Sklavin betrachtete, ihren Kopf hin und her drehte, das Profil begutachtete und zu dem Schluss kam, dass sie ganz passabel aussah. Der Batarianer versicherte ihm, dass die Ware noch im Originalzustand sei. Vynnron ließ die Schultern kreisen und spürte das höhere Gewicht des linken Arms und der Schulter, von den unechten Rippen gar nicht zu schweigen. „Wieviel kostet sie denn?“, fragte er schließlich. Hoffentlich nicht mehr als 800 Credits, sonst bleibt kein Gewinn über. Schließlich schöpfte ja jeder aus der Crew etwas vom Gewinn ab….


    20:00

  4. #44
    Newbie Avatar von Vynnron Tetros
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    22:35
    Omega
    Die Märkte



    Nachdenklich hakte Vynnron auf siner Liste die gekauften Sklaven ab. Fehlt nur noch eine Asari und der Salarianer, dann sind sie komplett, dachte er sich. Vor knapp einer Stunde war dann Spikker aufgetaucht, Devrin saß vermutlich immer noch in der Bar. "Bringst du die Sklaven zum Frachter?", fragte Vynnron Spikker, der nickte. "Ich gehe noch mal zu den Wohnmodulen...Ach ja, und weißt du, wo Sy ist?", setzte er noch nach. Spikker zuckte unbehaglich die Schultern und nuschelte irgendetwas. "Ich habe nicht vor, ihn umzubringen, wir brauchen ihn noch. Aber ich fürchte, dass er glaubt, dass wir ihn umbringen wollen und deshalb eine Kurzschlussreaktion abzieht. Um das zu verhindern, würde ich gerne mal mit ihm reden.", erklärte der Turianer geduldig und eindringlich. "Er sagte, dass er bei den Modulen eins gemietet hat und sich dort ausruht...", sagte Spikker schließlich nervös. Vynnron nickte und verabschiedete sich.

    "Aye, das dürfte schwer werden...Sy hat mir noch nie vertraut, und er ist der bessere Scharfschütze von uns beiden. Wenn er mir auflauert...", murmelte Vynnron mehr zu sich selbst, als er losging. Und ich muss bald wieder einen Bericht senden...und wenn Sy tot ist, habe ich auch einen guten Grund dazu.

    22:50 -----> Wohnmodule
    Geändert von Vynnron Tetros (29.06.2009 um 20:53 Uhr)

  5. #45
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    <----- Omega: Hotel Aragia

    Die Märkte

    Gemütlich schlenderten die beiden aus dem Raumhafen und betraten wieder die Märkte der Raumstation. Tatsächlich existierte der Stand noch und war genau da, wo er im Extranet verzeichnet war. Im Gegensatz zu den anderen Ständen war dies ein Container, bei dem man zuerst ins Innere gehen musste um die Waren zu begutachten – vermutlich weil Implantate und Bioverstärker durchaus empfindliche Geräte sind. Außergewöhnlich waren auch die vorherrschende Sauberkeit, sowie der Kleidungsstil des anwesenden schwarzhaarigen Mannes.

    Ohne zu zögern hielt Kate auf den Verkäufer und vermutlich auch Besitzer zu. „Hallo! Ich suche äußerst ausgefallene Ware, haben Sie da etwas im Angebot?“ „Willkommen! Mein Name ist Josh Cassia.“, grüßte der Besitzer freundlich, trotz Kates forschem Tonfall. „Ich habe Einiges hier und kann noch viel mehr besorgen.“ Verschwörerisch beugte sich Josh vor. „Ich habe sehr gute Beziehungen zu Conatix. Was genau suchen sie?“
    „Etwas um gegen Biotiker anzukommen oder um sie zumindest für eine Weile ruhig zu stellen. Wissen Sie da irgendetwas?“ Während Kate belanglos die Frage stellte, beobachtete sie die Reaktionen des Mannes. Bei ‚ruhig stellen’ hatte sie das Gefühl, dass die Augen des Gegenübers für einen Moment aufleuchteten. Er legte jedoch eine kurze Denkpause ein, bevor er weiter sprach. „Hmm… Von so etwas habe ich bisher noch nie gehört. Wie sollte das denn funktionieren?“ „Sie sind hier der Experte, oder?“, entgegnete Kate. Josh wurde zusehends nervöser und somit legte sie noch eins drauf, indem sie sich an Jacob wandte. „Ich glaube der Investor wird sich wo anders umsehen müssen, was denkst du. Oder sollen wir mal direkter nachfragen?“

    08:48

  6. #46
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    8:48 Uhr
    Die Märkte
    Omega



    Der Weg von den Andockbuchten zu den Märkten verlief ziemlich still, eigentlich sogar wortlos und nach einigen Minuten erreichten die beiden ihr Ziel. Ein etwas abgelegener Stand, umhüllt von einem metallenen, dunklen Container, dessen Inneres erstaunlich gut und sauber erhalten war. Die Waren wurden fein säuberlich sortiert und aufgereiht, nirgendwo war echter Schmutz zu finden. Alles schien gut in Ordnung gehalten worden zu sein. Denn nicht nur, dass alles ungewohnt sauber war, es war auch überall alles aufgefüllt und vorrätig. Ob kleine Packungen mit irgendwelchen Mitteln, irgendwelche nagelneuen Tuben und Flaschen, oder kleine Geräte, Chips und sonstige technische Schmuckstücke. Alles war aufgefüllt und hatte akkurat aufgereiht den ihm zugewiesenen Platz in den zahlreichen Regalen.

    Der Besitzer, den Jacob einen Moment schon vergeblich gesucht hatte, kam plötzlich hinter der Kasse hervor. Es war ein Mensch, genauer gesagt ein Mann. Er hatte pechschwarze, sauber zu einem Seitenscheitel gekämmte Haare und ein recht mageres Gesicht, in dem die Wangenknochen gut zu sehen waren. Einen Bart suchte man dort vergebens. Außerdem schien der Mann bereits etwas älter gewesen zu sein. Vielleicht Anfang vierzig oder so. schätze ihn Fisher und musterte ihn weiter. Der Besitzer war recht leger gekleidet, wenngleich Jacob die Farbkombination sehr gewöhnungsbedürftig erschien. Eine aschgraue Hose, gepaart mit einem rotem Hemd, abgerundet von einem weiß-bläulichem Mantel. All das trug der Mann auf seiner fast schon albino-weißen Haut. Wenig später stachen aber auch noch die weißen Lederhandschuhe an seinen Händen auf.

    Jacob versteckte sein amüsiertes Grinsen, das sich bei jedem Anblick der Erscheinung des Verkäufers auffrischte. Also wenn das die Typen sind, mit denen sich Kate sonst so trifft, sollte ich mich nicht wundern, keine Chance zu bekommen. bemerkte Fisher sarkastisch und ebenso abfällig.

    Im selben Moment jedoch ergriff Kate schließlich das Wort und redete mit ihrer äußerst direkten und unmissverständlichen Art auf den Standbesitzer ein – blieb jedoch erfolglos. Sie wandte sich zu Jacob und fragte nach seiner Meinung: „Ich glaube der Investor wird sich wo anders umsehen müssen, was denkst du. Oder sollen wir mal direkter nachfragen?“ Natürlich war er sich bewusst, dass insbesondere der zweite Satz auch ein versteckter Seitenhieb an den Händler war, den dieser auch deutlich verstand, wie sein nervöser Blick verriet. Doch Fisher nahm seinen Einsatz dennoch wahr: „Also, so wie ich das sehe…“ fing er an und näherte sich der Kasse. „…dürfte es dem Investor nicht wirklich viel Ärger bereiten, die paar Credits mehr zu bezahlen, die wir bekommen, wenn wir noch etwas mehr nachhaken müssen.“ Endete er mit finsterem Blick und deutete gleichzeitig auf das Sturmgewehr in seiner Hand.

    Erneut schaute der 25-jährige sein Gegenüber an und stellte erneut seinen nervösen Blick fest. Aber er verharrte trotzdem stumm, was Jacob genervt seufzen ließ. „Na gut…“ sprach er, wandte sich ab und ging zurück zum Ausgang. Ein kurzer Blick nach draußen verriet, dass sich keiner großartig um den Container zu kümmern schien. Einen einzigen Handgriff später war auch schon die Containertür geschlossen und nur noch die Innenbeleuchtung sorgte dafür, dass überhaupt etwas zu sehen war.

    „Der Investor will dieses Zeug. Und er bekommt immer, was er will.“ Flüsterte Fisher bedrohlich und wandte sich zu Kate: „Na dann…los.“ Erteilte er ihr die Freigabe, die sie letztlich zwar wenig kümmern durfte, aber trotzdem signalisierte er ihr damit, dass ihm das Vorgehen in Ordnung schien.


    8:49 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (09.07.2009 um 22:49 Uhr)

  7. #47
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    „Also, so wie ich das sehe…“, schnappte Jacob das Spiel sofort auf. „…dürfte es dem Investor nicht wirklich viel Ärger bereiten, die paar Credits mehr zu bezahlen, die wir bekommen, wenn wir noch etwas mehr nachhaken müssen.“ Die Furcht in Joshs Augen wurde immer klarer zu erkennen, trotzdem sprach er kein Wort. „Na gut…“, seufzte Fisher und ging dann zum Ausgang um die Türe zu schließen. Diesen Augenblick wollte der Verkäufer nutzen und vermutlich einen Alarmknopf drücken, aber er war durch Jacobs vorheriger Einschüchterung zu weit vom Tresen entfernt.
    Kate riss das Sturmgewehr hoch und zielte unverblümt auf den Kopf des Mannes. „Keine Bewegung oder ich such mir das was ich wissen will aus dem blutigen Schleim, der dann hinter dir an der Wand klebt!“ Die Einschüchterung wirkte und Josh blieb augenblicklich stehen.

    „Der Investor will dieses Zeug. Und er bekommt immer, was er will.“, erklärte Jacob derweil ruhig weiter, während er von der geschlossenen Tür zurückkehrte.
    „Aber… ich… ich weiß wirklich nichts!“, stammelte der Besitzer und fing am ganzen Körper zu zittern an. ‚Wie schaffen es solche Waschlappen immer wieder so lange auf der Raumstation zu überleben?’
    Langsam, ohne das Gewehr herunter zu nehmen oder Josh aus den Augen zu lassen, umrundete Kate den Tresen und stellte sich zwischen den Besitzer und dem vermeidlichen Alarmknopf. „Sag mir was du weißt! Solche Dinge sind immer auf Omega bekannt… Ich gebe dir fünf Sekunden!“, warnte die Biotikerin ihn. „5… 4… 3…“ „Nn…“ „2… 1…“

    „Nein! Halt!“, schrie Josh plötzlich auf und bückte sich um einem möglichen Schuss auszuweichen. Gleichzeitig versteckte er seinen Kopf in den Armen, als ob diese von einem Projektil des Sturmgewehrs schützen würden.

    „Wer entwickelt den Wirkstoff? Woher bekommt man ihn? Wie viele Leute sind beteiligt? Wer könnte mir diese Information geben?“, brüllte Kate ihn an, aber der Mann winselte nur. Sie zielte mit dem Gewehr auf den Boden und gab einem Schuss ab. „Verdammt! Ich habe keine Ahnung, von was ihr redet!“, entgegnete Josh panisch und seiner Körperhaltung sah man das blanke Entsetzen an. ‚Jetzt reicht’s mir!’

    Erneut zielte Kate, aber diesmal nicht auf den Boden sondern auf einen der in den Schuhen steckenden Füße des Mannes. Sie drückte ab und löste zwei Schüsse. Einer schlug daneben auf, der zweite hingegen traf, was einen fürchterlichen Aufschrei zur Folge hatte.
    „Ahhh.. Scheiße! Ihr…“, weiter kam der Ladenbesitzer gar nicht, den Kate hatte einen Schritt nach vorne gemacht und hieb ihn nun den Lauf der Waffe von unten gegen das Kinn. Man konnte hören, wie durch die Wucht des Aufschlages die Zähne zusammen schlugen. Anschließend drückte sie Josh den Lauf von unten fest gegen seinen Hals.

    „Wer kann mir Informationen geben?“ Tränen vor Wut und Schmerz rannen mittlerweile aus seinen Augen und seine Haut war aschfahl. „Ich habe keine Ahnung!“, krächzte Josh. Kate machte einen schnellen Schritt zurück und feuerte. Der Treffer riss den Mann nach hinten und er sackte in einer Lache aus eigenem Blut zusammen. Anschließend drehte sie sich zu Jacob um und sah ihn an, als ob nichts wäre. „Kennst du dich mit Computern aus? Wir sollten herausfinden, mit wem bei Conatix er in Verbindung stand.“

    08:52

  8. #48
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    8:52 Uhr
    Die Märkte
    Omega



    Wenig Zeit verging seit dem Moment, an dem Jacob die Tür schloss, bis zu Kates Übernahme der Situation. Wutentbrannt, das Gewehr stets auf den Besitzer gerichtet und mit einer großen Spur von gewaltbereitschaft in ihrer Stimme brüllte sie Josh, der winselnd um Gnade flehte, mit ihren Fragen an. Sag’s ihr einfach. Mach dir das Leben nicht selbst schwer. hätte Fisher am liebsten auf den jammernden Mann eingeredet. Doch er kam gar nicht dazu und schrak selbst für eine Sekunde auf, als ein Knall den Container durchflutete. Was zur?! Doch die Antwort sollte ihn schon eine Sekunde später erreichen. Es war lediglich ein Warnschuss, der den Boden durchlöcherte, erneut gefolgt von den aggressiven Fragen Kates. Doch noch immer schien der Besitzer nicht das Verlangen haben, auszupacken.
    Und in diesem Augenblick kam Fisher ein völlig neuer Gedanke. Was ist, wenn er wirklich nichts weiß? Was, wenn wir den Falschen haben? Oder nur einen Partner, der von dem Scheiß nichts weiß? Dennoch blieben diese Gedanken unausgesprochen, denn Fisher sollte nicht mehr die Möglichkeit bekommen, zu reagieren.

    Alles ging viel zu schnell für ihn. Ein Knall, ein lauter, schmerzzerfressener Schrei. Es hatte Josh Fuß erwischt. Doch offensichtlich wollte es Kate es dabei nicht mehr belassen. Ein Hieb mit dem Gewehr selbst, gefolgt von dem nach Luft rangenden Ächzen des Ladenbesitzers. Als Kate sich dann nochmal ein paar Schritte von dem Mann entfernte, ahnte Jacob bereits, was kommen würde. Doch er konnte nicht eingreifen, er wäre nicht schnell genug gewesen. So schaute er weg und erkannte den weiteren Verlauf nur an den Geräuschen. Ein erneuter Knall, der von dem zu Boden gehenden Menschen gefolgt wurde. Scheiße! Verdammte Scheiße! fluchte Jacob und wagte einen Blick zurück zu Kate, die ihn daraufhin ansprach: „Kennst du dich mit Computern aus? Wir sollten herausfinden, mit wem bei Conatix er in Verbindung stand.“ Ihre Stimme zeugte, wie schon so oft, von keinerlei Reue. Aber vielleicht war es genau das, was sie ausmachte. Kate überlegte nicht lange, bevor sie etwas tat. Sie tat es einfach. Entweder für sich, oder für andere. Und dennoch war sie tief im Inneren, außerhalb des Geschäftlichen, eine junge Frau wie jede andere auch.

    Nach kurzem Schweigen entgegnete Jacob schließlich: „Bella hat mir damals ein bisschen was beigebracht. Ich kann aber nichts versprechen.“ Seufzte er und begab sich hinter den Tresen. Es ist echt egal, wo wir auftauchen. Es ist da immer blutiger als vorher… kommentierte er den blutigen Anblick, platzierte sein Gewehr auf dem Tresen und machte sich an den von Kate erwähnten Computer, der sich ebenfalls dort befand.
    Doch bereits ein kurzer Blick verriet, dass er zumindest auf der ersten Etappe Glück hatte. Er war bereits hochgefahren und brauchte, zumindest für den Moment, kein Passwort mehr. Okay, dann zeig mir mal, was in dir steckt… sprach er dem Computer gedanklich zu und stellte die Extranetverbindung her, um an empfangene und verschickte Nachrichten zu kommen. „Okay, den Account habe ich schon mal.“ Meldete Jacob aufatmend, fuhr dann aber sachlich fort: „Ist aber passwortgeschützt. Kate…“ er drehte sich zu der jungen Frau um. „Schau mal bitte nach, ob du irgendwas bei dem Typ findest. Am besten einen Ausweis oder irgendwie sowas. Ein paar Daten können nicht schaden und uns im besten Fall sogar Zeit sparen.“


    8:54 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (10.07.2009 um 13:51 Uhr)

  9. #49
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    „Bella hat mir damals ein bisschen was beigebracht. Ich kann aber nichts versprechen.“, antwortete Jacob nach einer kurzen Denkpause an Kate. ‚Kluge Frau!’ Sofort setzte er sich an das Terminal und machte sich an die Arbeit. Schon kurz darauf gab Fisher die erste Erfolgsmeldung ab: „Okay, den Account habe ich schon mal.“
    „Ist aber passwortgeschützt. Kate…“, erklärte er weiter. „Schau mal bitte nach, ob du irgendwas bei dem Typ findest. Am besten einen Ausweis oder irgendwie sowas. Ein paar Daten können nicht schaden und uns im besten Fall sogar Zeit sparen.“ ‚Na toll, jetzt kann ich in der Blutsuppe dieses jämmerlichen Wesens herumwühlen. Aber wenn es mir weiterhilft…’

    Mit der Fußspitze, viel Gefühl und einiges an Kraftaufwand drehte Kate den Leichnam auf den Rücken und konnte somit in die Innentasche des weiß-bläulichen Mantels, der jetzt viele rote Spuren dazubekommen hatte, greifen und eine Brieftasche herausziehen. Schnell hatte sie gefunden, was sie suchte: Eine Smartcard. „Der Mensch hat wohl auf der ganzen Länge versagt… Hier hast du die Zugangskarte.“, kommentierte Kate, als sie Jacob die Smartcard übergab.

    Kurz darauf klopfte es an der Tür und sie öffnete sich. Ohne zu zögern riss Kate erneut ihr Sturmgewehr hoch und zielte auf den Eingang. Ein Turianer kam herein und erstarrte bei dem Anblick. „Raus!“, befahl Kate kurz und tatsächlich verschwand er wieder. Zufrieden senkte die Biotikerin die Waffe und warf Jacob einen Blick über die Schultern auf das Display.

    „Gute Arbeit!“, meinte sie dann, als sie den Namen der Person, sowie einige Kontaktdaten erkennen konnte. „Fernandez Costa… Angestellt bei Conatix Industries, Tätigkeitsbereich: PR. Klingt nach einem Volltreffer.“ Außerdem war ein Bild von einem gebräunten Gesicht, mit kurzen schwarzen Haaren und dunkelbraunen Augen angehängt. Kate schätze sein Alter auf Mitte vierzig. „Kannst du vielleicht noch seinen derzeitigen Aufenthaltsort feststellen? Wir sollten dann schleunigst von hier weg, ich habe keine Ahnung ob der Turianer Alarm schlägt oder nicht. Verdammt, ich hätte ihn einfach umlegen sollen!“

    08:55

  10. #50
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    8:55 Uhr
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    Omega



    So weit hätte es nicht kommen müssen…dürfen. dachte Jacob sich, als er aus dem Augenwinkel heraus beobachtete, wie angeekelt Kate den Mann durchsuchte. Jacob hatte seine Lektion gelernt. Es lag lange nicht mehr in seinem Ermessen, zu töten, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Doch die junge Frau schien es noch nicht begriffen zu haben, was für Folgen es im schlimmsten Fall geben konnte. Selbst auf einer Station wie der Omega konnten Leute leben, die Familie, Freunde und Verwandte hatten. Und genau diese wurden immer wieder in Trauer gestürzt, weil es zu wenige kapierten, dass Töten einfach nicht zum Alltag gehören und schon gar nicht alltäglich werden durfte – nirgendwo.
    Doch Jacob gab bereits auf, bevor er es versuchte. Kate musste diese Erfahrung selbst machen, um es zu verstehen. Worte, so vermutete Jacob, hätten sie nicht geändert. Schon gar nicht in einer persönlichen Angelegenheit wie dieser.

    „Der Mensch hat wohl auf der ganzen Länge versagt… Hier hast du die Zugangskarte.“ Sprach die junge Frau schließlich und überreichte Fisher die gefundene Smartcard. Treffer… „Danke.“ Antwortete Jacob und führte die Karte ein. …versenkt.
    Nur ein Augenblick verging, da wurde die Passwortforderung umgangen und der automatische Log-In-Vorgang wurde gestartet.
    Noch im selben Moment vernahm der 25-jährige ein Klopfen, dessen Ursprung an der Containertür lag, die sich zugleich öffnete. Während Kate die Waffe hoch riss, schaute Jacob dem sichtlich verwirrten und gleichzeitig panischem Turianer in die verängstigten Augen. „Raus!“ wies Devereaux forsch an und der Turianer verschwand wieder.

    Jacob konzentrierte sich schnell wieder auf seine Arbeit und ging die Nachrichten durch. „Gute Arbeit!“ ertönte es schließlich hinter ihm. „Fernandez Costa… Angestellt bei Conatix Industries, Tätigkeitsbereich: PR. Klingt nach einem Volltreffer.“ Las Kate das vor, was Jacob innerlich durchging. Sieht so aus. „Kannst du vielleicht noch seinen derzeitigen Aufenthaltsort feststellen?“ Jacob nickte bestätigend und ging die neusten Nachrichten durch. „Verdammt, ich hätte ihn einfach umlegen sollen!“ Dieser Satz brachte Jacob zum Seufzen. „Du hast nicht zufällig irgendwann mal was von Betäubungsmunition gehört, oder?“ sprach er und lächelte Kate einen Moment an. Doch hinter diesem Lächeln steckte eine Frage, deren Sinn durchaus ernst gemeint war. „Ich möchte dir keinesfalls im Weg stehen. Im Gegenteil. Ich möchte dich bei deiner Aktion hier unterstützen, wo ich nur kann. Aber Zivilisten zu töten, bringt uns nicht näher ans Ziel.“ Er pausierte kurz und las ein paar Sätze einer Nachricht. „Im Gegenteil. Es macht es nur noch schwerer, es wirklich zu erreichen.“ Erklärte der 25-jährige warnend und las sich den letzten Satz durch.

    „Also, unser Mann hier trifft sich heute um zehn nach neun mit einem ankommenden Geschäftspartner im Raumhafen. Wenn wir schnell genug sind, könnten wir ihn vielleicht abfangen.“ Schlug Jacob vor und blickte zu Kate. „Was meinst du?“


    8:56 Uhr

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