Die Citadel: Bezirke #1

[Galen Kent]

Die Citadel: Bezirke
09:24

Aufmerksam lauschte Galen der Erzählung von Mr. Buono. Schließlich sah er ihn interessiert an.

„Ihre Forschung klingt interessant.“, meinte er schließlich freundlich.

Schließlich blieb er kurz stehen, um einen Strom von Menschen, die gerade aus einem Aufzug kamen, vorbei zu lassen. Sein Blick schweifte oberflächlich über die Passanten, registrierte grob, dass es eine reine Turianer-Gruppe war und als sie vorüber gegangen waren, setzten sich die beiden Männer wieder in Bewegung.

„Welche Funktion haben Sie eigentlich, Sir?“, fragte Galen schließlich, als ihm einfiel, dass Mr. Buono ihm lediglich den Namen genannt hatte, aber weder Rang noch Abteilung, „Auch, wenn das jetzt vielleicht wie eine dumme Frage klingt. Wenn Sie im Labor gearbeitet haben, hätte ich Wissenschaftler gesagt, aber Sie scheinen zumindest auch Kampferfahrung zu haben und die meisten Wissenschaftler hängen ja doch eher mit Vorliebe vor ihren Computern und Reagenzgläsern herum, wenn Sie mir diese Beschreibung nicht übel nehmen.“

09:25

[Tryss'Beeld]

Tag 3
Citadel Bezirke – Kleines Hinterzimmer
22:20 Uhr

Nachdem Tryss und Griz eine Weile schwiegen während sie die holographische Abbildung des Komplexes intensiv betrachteten. Der Turianer durchbrach als erster das Schweigen und präsentierte eine knappe aber zutreffende Analyse der Lage.
Während seiner Ausführung stellte er die Frage ob ein Töten der Söldner eine Option wäre, der Quarianer quittierte es mit einem durchdringenden Blick. Er war Dieb, kein Mörder. Zumindest solange es die Situation nicht erforderte. Es wäre ja noch schöner wenn seinem Volk, neben dem Ruf als Bettler und Diebe, außerdem noch eine Prise Mörder hinzugefügt wurde. Nein, das konnten die Quarianer nun wirklich nicht gebrauchen. Deswegen versuchte Tryss seine Aufträge mit so wenigen Opfern wie möglich zu erledigen, was ihm außerdem einen sehr umsichtigen Ruf eingebracht hatte.

Als der Turianer seine Analyse offensichtlich abgeschlossen hatte, betätigte der Quarianer ein paar Eingaben auf seinem Universalwerkzeug so, dass das Hologramm wieder verschwand und der Raum wieder düsterer als vorher wirkte. Jetzt spendete nur noch die nackte Glühbirne an der Decke ein stechendes Licht.
Griz lehnte sich an die Wand nachdem er sich von seinem Stuhl erhoben hatte. "Haben sie zufällig noch jemanden der ihnen einen Gefallen schuldet? Wenn nicht, haben wir ein ernsthaftes Problem außer sie kennen einen weiteren Söldner der für sowas zu haben wäre."

Der Dieb überflog in Gedanken seine verschiedenen Kontakte. Schwierig... Obwohl, möglicherweise... Nein, das ist nicht drin, es handelt sich ja quasi um ein Selbstmordkommando. Kurz darauf sprach er seine Gedanken laut aus. „Wenn ich ehrlich sein soll, dann muss ich zugeben, dass keiner meiner Kontakte bereit wäre ein solches Risiko einzugehen. Es ist uns wohl beiden klar, dass das Ablenkungsmanöver quasi ein Himmelfahrtskomman...“ Tryss hielt inne. Er hatte eine Idee. Nein, nicht eine Idee. DIE Idee!
„Wie wäre es...“, vorsichtig begann er wieder zu sprechen während er seine Worte abwägte. Ein gehässiger Unterton lag in seiner Stimme als er weitersprach. „Wie wäre es wenn wir uns den Menschen vorknöpfen?“ Ich weiß sogar wie wir ihn ködern können... Der Dieb erinnerte sich an die unfassbare Szene nach der Prügelei, als ihn der Mensch gefragt hatte ob er Interesse an einem Job hätte. Wenn er genau drüber nachdachte hatte er ziemlich verzweifelt gewirkt, was außerdem dafür sprach, dass er ihn angesprochen hatte obwohl er die ganze Sache mitbekommen hatte. Eine Absage war ja quasi vorprogrammiert gewesen.
Der Dieb trug ein schadenfrohes Grinsen auf dem Gesicht als er dem Turianer von seiner Idee berichtete. „Ich glaube wir können ihn ködern. Er hatte mich gefragt ob ich einen Auftrag für ihn erledigen könnte, ziemlich verzweifelt wenn ich so drüber nachdenke.“

[Malik Buono]

„Keines Falls, dumme Fragen gibt es nur wenige und diese gehört bestimmt nicht dazu. Sie sollten mir aber nachsehen, dass ich schon mehrere Jahre nicht mehr aktiv gedient habe und ich so wieder in zivile Gewohnheiten zurück gefallen bin. Bis vor kurzem hätte ich Ihnen auch nicht mehr sagen dürfen als meinen Namen, denn allein das Wissen, dass ich an einem hochdotierten Forschungsprojekt arbeite, hätte für mich eine potentielle Gefahr bedeutet und tut es bis zu einem gewissen Grad immer noch. Verzeihen Sie deshalb auch, dass ich Ihnen nicht mehr als sowieso schon zu diesem Projekt erzählen kann.“, er schaute den jungen Leutnant bedauernd an.
„Aber um auf das eigentlich Thema zurückzukommen: Malik Buono ab morgen 1. medizinischer Offizier der Midway, dem Schwesterschiff der Normandy und der noch im Bau befindlichen Ain Jalut, Mitglied der 4. Flotte. Und ja,“, fügte er zwinkernd hinzu, „etwas stolz bin ich schon.“

Sie waren inzwischen etwas weiter gekommen und in der Nähe befand sich die bekannteste Spielhölle in der Gegend, nicht das es ihn im Moment sonderlich gereizt hätte dorthin zu gehen, aber er fand das Galen zumindest schon mal davon gehört haben sollte.
„Galen, dort drüben die Treppe hoch befindet sich das Flux. Wenn Ihnen mal langweilig sein sollte können Sie dort Ihre Zeit tot schlagen. Außerdem ist es immer recht gut besucht; sowohl die neusten Informationen als auch Gerüchte sind dort häufig zuerst zu hören. Wenn Sie Lust haben können wir mal reinschauen.“, schlug er daher vor, war sich aber darüber im klaren, dass ihr Besuch mehr eine Stippvisite werden würde.

[Griz Tremaran]

Tag 3
Citadel Bezirke - Kleines Hinterzimmer
22:21 Uhr

Griz' Blick blieb prüfend am Visier des Quarianers hängen, gespannt darauf was nun folgen würde. Der Turianer konnte, zu seinem eigenen Bedauern, überhaupt nichts aus Tryss lesen, einerseits lag dies am verspiegelten Visier des quarianisches Umweltanzugs, andererseits brodelte etwas in dem Turianer. Etwas ihm zuvor unbekanntes, das er noch nicht zu deuten vernahm.
Ein Gefühl von Dankbarkeit durchzuckte ihn als Tryss zu sprechen begann.
Tragischerweise kannte der Quarianer niemanden der bereit wäre für eine Mission diesen Kalibers das Frontschwein zu geben.

Mitten im Satz brach er plötzlich ab, scheinbar war ihm doch noch eine Lösung eingefallen. „Wie wäre es...“, begann er wesentlich vorsichter als zuvor, ja fast schon finster. „Wie wäre es wenn wir uns den Menschen vorknöpfen?" Ein verschmitztes Lächeln kroch auf Griz' Gesicht; der Gedanke es dem Menschen heimzuzahlen...gefiel ihm. Das Lächeln verschwand aber fast im gleichen Moment wieder, begründet durch mehrere Zweifel die den Turianer sofort beschäftigten. "So sehr mir der Gedanke auch gefälllt, wieso sollte er mit uns, viel mehr mit mir arbeiten wollen?" Der Quarianer antwortete schon kurz darauf:
"Ich glaube wir können ihn ködern. Er hatte mich gefragt ob ich einen Auftrag für ihn erledigen könnte, ziemlich verzweifelt wenn ich so drüber nachdenke.“

Der Turianer löste sich wieder von der Wand und begann nun leicht nervös im Raum auf und ab zu laufen. "Nun gut, wenn du dir sicher bist das der Mensch dabei ist...bin ich damit einverstanden. Da gibt es nur ein Problem, wir wissen weder wie er heißt, noch wo er wohnt oder zumindest mal angestellt ist.
Wie um alles in der Welt sollen wir den nocheinmal finden?"

[Barney Gray]

<--- Allianzquartiere
18:52 Uhr

Nach ein paar Minuten Fahrt kamen die Zwillinge auch schon an ihrem Ziel an, ein kleines Restaurant in den hinteren Bereichen der Bezirke. Barney musterte es kritisch von außen, fast als wäre er sich nicht sicher, ob es seinen Standards genügen würde. Standards… als hätte er die überhaupt.
Dem Namen nach gehörte das Lokal einem Menschen, im Angebot waren aber auch die Speisen anderer Kulturen und Rassen, die Barney noch nie im Leben gehört hatte. Zufrieden stellte er jedoch fest, dass auch ein T-Bone-Steak auf der Tafel stand, weshalb er auch gleich seiner Schwester folgte, die bereits in den Laden gegangen war.

Kurz nach der Eingangstür blieb Barney auch gleich stehen, um die Umgebung und die Besucher zu mustern. Die dunkelrot gehaltenen Wände, die etwas dumpfe Beleuchtung und die schwarze Decke erzeugten ein recht dunkles Lichtbild im Lokal, weshalb der große Texaner seine Sonnenbrille abnehmen musste, um etwas erkennen zu können. Rauchschwaden lagen in der Luft, denn es war eines dieser Restaurants, in denen man rauchen durfte, was Barney fröhlich zur Kenntnis nahm, und das Alkoholsortiment an der Bar ließ auf einen guten Geschmack des Wirts schließen, auch wenn Barney der typische Biertrinker war, der den harten Stoff eigentlich nie anrührte. Seine Laster Bier und Zigaretten auszugleichen, machte ihm schon genug Arbeit, Wodka und Konsorten konnte er sich dabei nicht leisten, ohne gleich sein Bett in den Trainingsraum der Harare zu verlegen. Als Soldat musste er zu Höchstleistungen fähig sein, nicht gerade das, was man sich von Tabak und Alkohol erhoffen konnte.
„Guten Tag!“, störte eine Bedienung, asarisch, seine Analyse, „Willkommen bei William’s Meat House. Haben Sie eine Reservierung?“
Barney sah an der blauen Aliendame einmal auf und ab. Sie trug ein weißes Top mit Spaghettiträgern, was ihren Ausschnitt gekonnt hervorhob, eine schwarze Schürze und darunter eine normale, ebenfalls schwarze Hose.
„Nein, aber-“
„Tut mir Leid, Sir, wir sind heute restlos ausgebucht. Wenn Sie über keine Reservierung verfügen, dann kann ich Ihnen keinen Tisch anbieten.“
„Aber ich gehöre zu der Frau, die gerade hier reingekommen ist.“
„Niemand ist hier gerade hereingekommen.“
Barney schwieg ein paar Sekunden, in der er der Asari, die er um einige Köpfe übertraf, in die Augen blickte und sich umsah.
„Sir, es tut mir Leid, aber Sie müssen gehen.“
„Meine Schwester ist hier gerade reingegangen und ich will mit ihr einfach nur etwas essen!“, brummte Barney, dessen Geduldsfaden langsam gefährlich scharf gespannt war.
„Sir, bitte verlassen Sie jetzt das Lokal oder ich muss die Polizei rufen.“
„Was ist hier los?“, fragte eine zweite Bedienung, eine menschliche Frau mit brünetten Haaren, die ähnlich gekleidet war, wie die Asari.
„Dieser Mensch hier möchte nicht gehen, obwohl ich ihm gesagt habe, wir haben keine Plätze mehr frei“, antwortete die Asari auf die Frage.
„Meine Schwester ist hier gerade reingekommen, sie muss hier irgendwo sitzen!“, warf Barney genervt ein.
„Oh, natürlich“, sagte die menschliche Bedienung erstaunt, „ist gut, Lerillia, kümmer‘ dich um die anderen Gäste. Folgen Sie mir bitte, Sir?“ Barney ging der Bedienung hinterher, nicht ohne jedoch der Asari noch einen finsteren Blick zuzuwerfen.
„Es tut mir Leid, sie ist noch neu“, erklärte die menschliche Bedienung über die Schulter, während sie mit einer auffällig schwingenden Hüfte vor dem großen Texaner herging, „ich habe Ihre Schwester bereits an einen Platz gebracht, Lerillia muss das wohl nicht mitbekommen haben. Erneut, es tut mir Leid, Sir.“
Barney erwiderte nichts und als die Bedienung ihn an den Tisch brachte, an dem bereits Cel saß, vermutete er anhand ihres Gesichtsausdrucks, dass sie das ganze Schauspiel aus der Ferne betrachtet haben musste. Mit einem letzten Nicken verabschiedete sich die Bedienung und Barney warf ihr noch einen letzten Blick hinterher.
„Das muss jetzt aber ein verdammt gutes T-Bone sein, damit ich deine Begeisterung für diesen Laden teilen kann…“, brummte der Texaner und öffnete die Karte, „immerhin haben Sie bequeme Sitze.“
Die Sitzgelegenheiten waren denen der alten Autos auf der Erde nachempfunden, ebenfalls in Schwarz und Rot gehalten und mit Kunstleder überzogen.

„Möchten Sie vielleicht schon etwas bestellen?“, fragte die Bedienung, die –mittlerweile mit digitalem Notizblock bewaffnet– wieder zum Tisch der Zwillinge gekommen war.
„Ich nehme ein T-Bone-Steak und…“, der Texaner hatte schon beim Betreten des Lokals gewusst, was er essen würde, lediglich beim Getränk war er sich nicht sicher, weshalb er noch einen kurzen Blick auf die Bierkarte des Restaurants warf, „ein Bier, Earth's Original Lager.“
Er schloss die Karte und gab sie der Bedienung, welche auf Cels Bestellung wartete, in die Hand.

[Daniel Jalowy]

Hotel in den Bezirken
22:10

In seinem Hotelzimmer angekommen warf er seine Mütze und seine Jacke aufs Bett und wandte sich dem Extranet zu.
Wie gewohnt ging er die neusten Meldungen aus Politik und Wirtschaft durch und prüfte ob im toten Breifkasten seiner Einheit Nachrichten hinterlegt waren. Enttäuscht sah er, dass sich niemand gemeldet hatte, was ihm am meisten wunderte war die Tatsache, dass sich der Stellvertreter der Einheit nicht meldete.
Der Stellvertreter oder kurz Sellv war ebenfalls ein Salarianer der angeblich sogar der Brude vom Boss war und er vertrat den Boss wenn dieser im Urlaub war oder sonst irgendwie verhindert war. Eigentlich hätte er, sobald sich die Nachricht vom Tod es Boss verbreitet hatte die Leitung der Einheit übernehmen sollen. Irgendwas hinderte ihn daran sich über die toten Briefkästen an den Rest der Einheit zu wenden. Na klasse ein weiteres Rätsel was es zu lösen gilt dachte er sich bitter.
Er schloss die Seite und wandte sich dem Nummernverzeichnis der Citadel zu und suchte nach jemanden der Hacken konnte.

Recht schnell fand er einige Anzeigen die bei Problemen `jeder Art´ Hilfe versprachen und das 24h. Daniel rief nacheinander die Nummern an, doch überall erhielt er dieselbe Antwort: Wenn man nicht nachweisen konnte das man der Eigentümer der Omnitools war musste man sich an den Hersteller wenden.
Daniel legte frustriert das letzte mal auf und starrte die Wand seines Hotelzimmers an. In seinen Gedanken gig er mehrere Möglichkeiten durch wie es jetzt weitergehen sollte. Kurz überlegte er nochmal ob er sein Standardhackprogramm anwenden sollte, er verwarf aber den Gedanken recht schnell, zu groß war das Risiko die Daten für immer zu verlieren.
Eine ganze Weile saß er so auf seinem Bett als ihm eine Idee kam was er aber tun könnte

Daniel ging zu den Transportkisten die er in einer der freien Ecken des Zimmers verstaut hatte und holte den Helm der schweren Rüstung. Mit dem Helm setzte er sich aufs Bett und stellte eine Verbindung zwischen seinem Omnitool dem Rüstungsstück her. Kurz darauf erschien ein holographisches Menü das verschiedene Optionen darstellte. Neben Diagnose, Softwareupdate, Zustand und Justieren erschien der Menüpunkt den er suchte, Archiv.
Um Missionen sinnvoll auswerten zu können wurden die Missionen von jedem Söldner der Einheit aufgenommen, somit konnte man innerhalb einer Missionsnachbesprechung sinnvoll ansprechen was gut war oder was schlecht war und daraus dann seine Schlüsse für zukünftige Missionen schließen. Daniel hoffte etwas zu entdecken was ihm weiterhelfen konnte herauszufinden was wirklich dort vorgefallen war. Er kickte sich kurz durch die Menüunterpunkte und spielte die letzte Aufnahme ab.

Für ein paar Sekunden war nur ein graues Rauschen zu erkennen, dann wurde das Bild schwarz und es schien eine Datum-Zeit Gruppe. Die ersten Aufnahmen zeigten das Shuttel das er auf Illium zurückgelassen hatte. Man konnte den Transportraum sehen der mit insgesam acht Söldnern voll besetzt war, in der unteren rechten Ecke des Bildes fing eine Stopuhr an zu zählen. Anhand der Helmform konnte man Salarianer, Turianer erkennen. Um Batarianer, Drell, Asari oder Menschen voneinander zu unterscheiden musste man genauer hinsehen. Ihre Rüstungen unterschieden sich alle im Detail, man konnte aber klar erkennen dass sie aus derselben Schmiede stammten.
Die Söldner saßen auf zwei Reihen verteilt sich gegenüber und alle taten im ersten Moment das gleiche, sie schalteten fast zeitgleich über ihre Omnitools die Aufnahme an, die Operation begann damit formal. Kurz darauf saßen sie wieder still da, jeder hielt sein Sturmgewehr oder sein MG auf dieselbe Art, eine Hand am Griffstück die Mündung zwischen den Beinen auf den Boden gerichtet, sodass fast nur noch die Schulterstütze nach oben hin zu sehen war. Es war fast vollkommen ruhig, hin und wieder gab es ein knarzendes Geräusch wenn einer der Söldner seine Haltung etwas änderte um bequemer sitzen zu können denn manche von ihnen trugen noch sperrige Zusatzausrüstung auf dem Rücken was das angenehme sitzen unmöglich machte.
Der Lautsprecher im Transportraum knackte kurz als sich der Pilot meldete "Noch fünf Minuten bis zu LZ, noch keine Feindbeobachtung!" mit einem weiteren Knacken endete die Durchsage. Jeder Söldner hob den Daumen um zu zeigen das er die Durchsage mitbekommen hatte.
Daniel spulte weiter vor bis zur Landung, im Folgenden würde er nichts neues Erfahren, da war er sich sicher.

Keiner der Söldner saß mehr, alle waren inzwischen aufgestanden und hatten sich der Luke zugewendet. Man konnte hören wie der Pilot runterzählte "Noch fünf...vier...drei...zwo...eins...touchdown!" sofort war die Luke offen und die Söldner strömten aus dem Shuttel. Daniel rannte mit einigen anderen Söldner sofort nach links die anderen nach rechts. Unter gegenseitiger Sicherung erreichten die Trupps ein paar kleine Baracken und gingen dort in Stellung. In weniger als zehn Sekunden hatten sie die ganze Umgebung gesichtert.
Vor ihnen erstreckte sich eine trostlose Gesteinswüste, deren Monotonie von grau und schwarz nur durch die hohen scharfkantigen Hügel durchbrochen wurden deren Kämme durch die Jahrhunderte, in denen sie von Stürmen und Erosion ausgesetzt waren, bizarren Formen angenommen hatten. Wie die Stacheln von Turianer waren die Hügelkämme an manchen Stellen spitz zulaufend wogegen andere Stellen durch die Kräfte der Natur aussahen als ob jemand einen kräftigen Bissen genommen.
"Blau in Position....Rot in Position....Mike in Position...Remote in Position" "Hier Pelikan, Operation weiter forsetzten, ende". Blau und Rot waren die beiden Einsatzzüge, jeder zählte zwölf Söldner die wiederum waren in drei vier-Mann-Trupps aufgeteilt. Rot sollte in die Cerberusbasis eindringen und die Daten holen, sein Zug Blau sollte das ganze sichern und zur Not als Verstärkung dienen. Mike war der Deckname der Scharfschützen die seit drei Tagen die Basis observierten und Remote waren die Piloten die bei den Shuttels blieben und die Landezone sicherten.
"Auf gehts" hörte er die Stimme seines Zugführers und langsam bewegte sich der ganze Zug vorwärts während der andere weiterhin sicherte. Die Söldner folgten einer vorher ausgemachten Route, die zwar lang und schwierig war dafür aber eine Entdeckung durch Cerberus minimierte.
Daniel spulte weiter vor.

Die nächste Einstellung zeigte die Cerberusbasis in etwa zweihundet Metern Entfernung, die Basis duckte sich ein ein flaches Tal das durch größere Hügel links und rechts begrenzt wurde. Es war ein flaches, zusammenhängendes Gebäude das an der höchsten Stelle zehn Meter zählte. Es gab keinerlei Fenster noch sonst etwas was einen Rückschluss geben könnte was in der Basis vorging, die graue Wand wurde nur durch Transformatoren, Klimageräte oder irgendwelche Rohre und Kabel optisch aufgepeppt.
Das Bild schwenkte kurz nach rechts und zeigte wie die Söldner von seinem Zug immer zu zweit, entlang einer längeren Bodenwelle, in Stellung lagen. Der Graben war tief genug, dass man darin stehen konnte und zog sich wie eine Schlange durch das Gelände. Unterbrochen wurde er nur von größeren Steinen die vom steilen Hügel hinter ihnen stammten. Das Bild schwenkte nach links und zeigte einen Söldner der ca zwei Meter neben ihm Lag und konzentriert über das Visier seines mittleren MGs das Vorfeld beobachtete, die Kamera schwenkte wieder zur Basis und man konnte die Mündung von Daniels Waffe erkennen.
Das Sicherheitssystem der Basis hätte sie unter normalen Umständen sofort entdeckt, allerdings wurde diesen im vorfeld gehackt und stellte somit keine Bedrohung mehr dar.
Plötzlich wie aus dem nichts erschienen die Söldner vom anderen Zug. Zuerst liefen nur acht Söldner zur Basis und gingen an der Außenwand in Stellung. Deutlich konnte man erkennen wie einer der Trupps anfing sich an der Wand zu schaffen zu machen und kurz darauf hatte der Pionier eine Spengladung an der Außenmauer angebracht
"Pelikan hier Rot, Ausgangslage eingenommen beginnen mit Phase drei" "Hier Pelikan verstanden ende" ertönte es aus über Funk ansonsten war alles ruhig.
Der Trupp an der Mauer war ca fünf Meter von der Sprengladung entfernt als es einen gewaltigen Knall gab und die gesamte Szenerie mit Staub füllte. Es gab ein leises Klicken als die Anzeige auf Wäremebild umschaltete. War die Welt vorher noch farbig so war sie jetzt nur noch schwarz weiß. Weiß waren warme Gegenstände und je kälter sie waren desto dunkler wurden sie angezeigt. Das Bild war aber immernoch gestochen Scharf und jede Kontur war klar zu erkennen da der Helm intern die Wärmebilddaten zusätzlich mit Sensordaten füllte und ohne Verzögerung hochrechnete. Damit war man in der Lage auch durch Rauch zu sehen und man erkannte wie die Trupps bereits in die Basis eindragen. Sobald der erste Trupp im Gebäude war zogen die anderen beiden Trupps automatisch nach und kurz darauf waren alle drei Trupps des Zuges in der Cerberusanlage.
"Pelikan hier Rot Einbruchstelle genommen, keine Ausfälle, keine Feindbeobachtung setzte Aufrag weiter fort! "Hier Pelikan verstanden, vorsichtig weiter vorrücken, irgendwas stimmt da nicht!" "Hier Rot vestanden, ende!"
"Blau an alle..." kam es über den Zugkreis, somit konnte nur mitgleider seines Zuges mithören "...passt auf, erhöhte Aufmerksamkeit. Ich will nicht überrascht werden, ende"
zweimal knackte das Funkgerät zum Zeichen das jeder die restlichen Trupps verstanden hatte
"Blau, Mike, Remote hier Pelikan geben sie Lagemeldung!" "Hier Blau keine Feindbeochtung...Hier Mike keine Feindbeobachtung...Hier Remote keine Feindbeobachtung" "Hier Pelikan verstanden Augen offenhalten ende!"
Es vergingen ein paar Sekunden ohne das etwas zu sehen war, das Bild schaltete wider auf Normalsicht zurück und zeigte das Loch, das in der Mauer klaffte wie eine eitrige Wunde in der Basis immer wieder schwenkte die Kamera den Bereich ab.
"Pelikan hier Rot Feindmeldung! Fünf Feinde vernichtet keine Ausfälle setzten Aufrag weiter f... Lagemeldung! Haben das Paket! Führen jetzt überprüfung durch" "Hier Pelikan verstanden, mit Vorsicht Auftrag fortsetzten!"
Es vergingen ein paar Sekunden in der eine gespannte Erwartung in Luft hing, der Funkkreis war vollkommen still und alle warteten auf das Ergebnis der Überprüfung. Nach ein paar Sekunden passierte es dann. Eine schwere Explosion aus dem innern der Basis ließ den Boden unter ihnen zittern

Unmittelbar darauf fing es dann wirklich an "KONTAKT LINKS!" "KONTAKT VORN!" dröhnte es aus dem Funkkreis während ihr Gewehr und MG Feuer zeitgleich einsetzte.
Das jetzt einsetzende heftige Feuergefecht sorgte mit der beginnenden Funkflut dafür, dass nur noch trainierte Leute den überblick behielten.
Pelikan versuchte nun mehrfach Rot zu erreichen allerdings ohne Erfolg, was nur einen Schluss zulies. Diese Befürchtung wurde bekräftigt als aus dem Loch in der Wand nun Cerbus Soldaten in schwerer Rüstung kamen.
Kaum zeigte sich der erste knatterte schon Daniels Sturmgewehr und der Cerberus Soldat fiel in der Bewegung hin und regte sich nicht mehr. Als sich drei weitere Cerberussoldaten anschickten aus dem Loch zu kommen, hörte man wie das MG neben ihm Anfing zu feuern und mähte dabei die drei feindlichen Soldaten nieder. Kurz darauf gab es eine kleine graue Detonation im Loch die von einer Granate der Söldner stammte.
"LADE!" hörte man Daniels Stimme und innerhalb von Sekundenbruchteilen führte er ein frisches Thermomagazin in seine Waffe ein. Überall wude inzwischen Geschossen und hin und wieder hörte man ein weiteres `Lade!´von seinen Kameraden.
"Pelikan hier Blau, Feindmeldung! Stehe im Gefecht mit Feind in regulärer Zugstärke, werde von Nord-West und Osten angegriffen. Weiche in Richtung Süden aus! "Hier Pelikan verstanden...." "Pelikan hier Mike, werde ebenfalls von Feind in regulärer Zugstärke aus Ostwärtiger Richtugn angegriffen, weichen ebenfalls Richtung Süden aus" "Hier Pelikan an alle, so verstanden weiterhin Richtung Süden ausweichen, Kopplungspunkt von Blau und Mike bei Zwischenziel Bravo!" "Pelikan hier Remot, keine Feindbeobachtung bei uns, sichern weiterhin, ende!"
Keine der Simmen im Funkreis klang aufgewühlt oder ängstlich, jeder sprach zwar nun etwas lauter und schneller aber dennoch hörte man keinerlei Aufregung heraus eher ein kühle Proffesionalität die jeden von ihnen erfüllte.

"Ausweichen, tiefgestaffelt!" kam der Befehl von Zugführer und der erste Trupp rannte schon los während die Kamera weiterhin zeigete, wie Daniel die Cerberussolaten in Schach hielt.
Die Kamera schwenke herum weil er seinen Sicherungsbereich wechselte als es aus dem Funkkreis "JÄGER ZEHN UHR!" kam. Unmittelbar darauf sah man wie Daniel aufstand das Sturmgewehr am Trageriemen baumeln lies und einen leichten Raketenwerfer ins Bild brachte. Die Anzeige im HUD änderte sich und ein Kreis ersetzte das Fadenkreuz. Der Raketenwerfer wurde geschultert und der erste Jäger in den Kreis gebracht. Es waren zwei Jäger die scih schnell im Tiefflug näherten. Der Kreis im HUD änderte seine Farbe von schwarz in Gold und schon schoss die Rakete mit einem Knall aus dem Rohr flog ein paar Meter recht langsam doch dann zündete das Triebwerk und mit einem zischen flog die Rakete auf den ersten Jäger zu. Die Rakete flog nich direkt auf das Flugzeug zu, sondern berechnete den kürzesten weg und flog damit in die Flugbahn des Jägers. Der Jäger versuchte noch abzudrehen doch es war für ihn zu spät, innerhalb eines Augenschlags traf die Rakete und der Jäger zerbrach und trudelte rauchend zu Boden.
Der zweit Jäger hatte aber mehr Glück bevor der von einem anderen Söldner getroffen wurde konnte er noch seine Waffen abfeuern und zwei Raketen lösten sich vom Jäger. Das Flugzeug war so nah rangekommen, dass die Raketen keine drei Sekunden benötigten um die Distanz zu überbrücken. Es gab ein ekelhaft pfeifendes Geräusch das immer lauter wurde je näher die Raketen kamen. Man hörte noch wie jemand `Deckung´ rief als die Raketen mit Schallgeschwindigkeit fast dreißig Meter hinter Daniel einschlugen.
Es gab einen gewaltigen Kanll und die Kamera zeigte wie Daniel von der Druckwelle umgeworfen wurde. Das Bild wurde dunkel als die Aschewolke ihn einhüllte, im HUD leuchtete die Schildanzeige rot auf bis sie durch das automatische Auslösen des Powerpacks wieder aufgeladen wurde unf hin und wieder flog ein Stein gegen sein Viesier was immer mit demselben Geräsch abprallte.
Die Anzeige änderete sich wieder auf Wärmebild und Daniel hob wieder sein Gewehr in Erwartung Cerberussoldaten bekämpfen zu müssen aber ein Bick auf sein HUD zeigte das diese sich während des Jägerangriffs auf sichere Distanz begeben hatten.
Für einen kurzen Moment herrschte eine gespenstische Stille die nur von dem Geräusch herunterfallendem Schutt und dem Knirschen von Geröll unter ihren Sohlen durchbrochen wurde.
"Blau drei Meldung!" kam die Forderung seines Truppführers aus dem Helm "Psycho ok...Castle ok...Animal ok" antworteten sie nacheinader, die Tatsache, dass der Truppführer und nicht der Zugführer eine Meldung forderte ließ nichts gutes Vermuten.
"MEDIC!" ertönte es von weiter her, ein kurzer Blick auf sein HUD zeigte ihm woher die Stimmer kam. Er war der Medic im Trupp und so war es seine Aufgabe auf diesen Ruf zu reagieren. Daniel sprintete zu dem Verwundeten und als er die Quelle erreichte offenbarte die Kamera warum es so still war.
Die Raketen des Jägers hatten beinahe einen Volltreffer erzielt. In der ganzen Bodenwelle lagen tote Söldner, die entweder durch die enorme Druckwelle regelrecht zerschmettert wurden oder aber völlig zerfetzt waren, die beiden großen Krater machten deutlich wie viel Glück Daniel und sein Trupp hatte. Man erkannte das sowohl der Zugführer als auch sein Stellvertreter tot waren und alles war von grauem Staub bedeckt was die die zahlreichen kleinen und auch großen Blutlachen optisch hervorstechen ließ. Neben Daniels Trupp gab es aber noch zwei überlebende und einer davon war schwer verwundet.

Daniel erreichte den Verwundeten der bereits von seinem Kameraden versorgt wurde. Der Verwundete lag auf dem Rücken am Wall und sein Kamerad lag fast auf ihm während er ihn versorgte und dabei versuchte ihn zu beruhigen. Der Kamerad ging erst weg als Daniel ihm die Hand auf die Schulter legte. Der unverletzte, ein Drell mit dem Rufnamen Eye, löste sich vom Verwundeten sah kurz in die Kamera und ging dann ein paar Meter weiter in Stellung.
Erst jetzt erkannte Mann das dem Verwundeten der linke Arm fehlte. Delta, ein Batarianer den Daniel gut gekannt hatte, atmete schwer und obwohl sein Gesicht durch das verspiegelte Helmvisier verdeckt war erkannte man an der Körperhaltung, dass er starke Schmerzen haben musste. Der Arm war auf Höhe des Bizeps aberissen worden und trotz des vielen Medigels was Eye auf die Wunde aufgetragen hatte, blutete Delta noch immer ein wenig.
Während Daniel anfing die Wunde zu versogen hörte man über Funk wie Pelikan mehrfach versuchte Verbindung mit Mike herzustellen und nachdem ihm von letzten Truppführer von Blau berichtet wurde was geschehen ist kam der entschiedende Befehl von Pelikan:

"Pelikan an alle: Wir wurden verkauft! Luzifer Rot Sieben, ich wiederhole Luzifer Rot Sieben!"

"Alles fertig!" Meldte Daniel als er die Blutung endgültig gestillt hatte und die Wunde versiegelt hatte. Mit einem Grunzen warf er sich den Batarianer über, die Kamera schwankte kurz bis er das Gewicht des Verwundeten ausbalanciert hatte und zeigte nun alle verbliebenden Söldner.
Jetzt meldeten sich auch die Piloten wieder "Remote an alle wir ziehen ab, es sind aber noch zwei Shuttels an der LZ für euch! Viel Glück ende"

Sein Trupp bestand aus einem Salarianer, Animal, einem weiteren Menschen, Psycho und dem Truppführer ein Turianer mit dem Rufnamen Cypher. Daneben stand noch der Drell, Eye.
"Also Los! Eye du bleibst bei Castle und mir. Psycho, Animal ihr Sichert zuerst!" Sofort kamen der Salarianer und der Mensch aus ihrer Deckung hervor und legten Deckungsfeuer auf die Cerberussoldaten die sich nun langsam ihrer Position näherten.
Daniel lief los und man konnte deutlich sein Keuchen unter dem Helm hören als er sich einen Weg durch die Steinerne Landschaft suchte mit dem Batarianer auf dem Rücken. Sie rannten eine Weile, dann blieben sie stehen und der Turianer und der Drell gaben nun Deckungsfeuer während er sich hinter einem Felsen verbarg und darauf wartete, dass es weiterging. Der Salarianer und der Mensch liefen auf sie zu und schlugen beim vorbeirennen an ihnen ab. Als sie nach einer weile Schüsse hinter ihnen hörten die den Cerberusleuten galten rannten sie weiter.

So zog sich das eine ganze weile. Im HUD konnte Daniel deutlich erkennen das trotz des Deckungsfeuers die Cerberussoldaten immer näher kamen. "Wir sind zu langsam!" sprach der Drell aus was alle dachten. "Setz mich da drüben ab.....ich halte sie eine Weile auf" presste der Batarianer hervor, der Turianer zögerte nur einen Moment und nickte dann. Es war zwar eine schwere Entscheidung einen Kameraden zurückzulassen aber sie waren Profis und alle wussten es, sogar der Batarianer selbst, dass sie alle sterben würden, wenn sie ihn weiter mitschleppten. Mit schweren Schirtten setzte Daniel den verletzten Batarianer an einer Stelle ab die man nur schwer einsehen konnte, von hier aus würde er viel Ausrichten können. Kurz half er ihm noch sich richtig hinzusetzten und gab ihm dann seine Waffe in die Hand. Einen Moment sahen sich die beiden gegenseitig in die Visiere "Scheiße!" Sagte Daniel noch, bevor er ihm noch zum Abschied die Hand auf die Schulter legte, für mehr war keine Zeit. Der Batarianer nickte kurz und fing dann an zu schießen.
Der Rest machte sich jetzt deutlich schneller auf den Weg zu den Shuttels.


Daniel drückte die Pausetaste und spulte noch mal kurz zurück, er glaubte etwas gesehen zu haben was ihm während der Operation nicht aufgefallen war. Er ließ die Aufnahem wieder weiterlaufen und blickte konzentriert nur auf das Radar im HUD. Plötzlich erschien ein weiterer roter Punkt und augenblicklich stoppte er die Aufnahme.
Wie fast überall in der Galaxi stellen Rote Punkte fast immer Feind dar, so auch bei seiner Einheit, an diesem Feind war aber etwas merkwürdig. Seine Bewegungsrichtung und auch der Ort wo er auftauchte war völlig unlogisch, zumindest für einen Cerberussoldaten in dieser Situation.
Der rote Punkt bewegte sich laut seiner Aufzeichnung entlang eines anderen Grabens der entlang der Gegenüberliegenden Seite der Cerberusbasis verlief und er entfernte sich von der Basis. Daniel kannte diesen Graben nur zu gut. Durch die Geologischen Bedingungen kam es in diesem Graben zu einem Sensorschatten. Der Graben war auch ihre Alternativroute gewesen fiel dann aber weg, da es keine guten Annäherungsmöglichkeiten von der LZ zum Graben gab. Der rote Punkt war nur für ein paar Sekunden auf dem Radar zu erkennen dann war er auch schon wieder verschwunden.
Für Daniel war die Sache sonnenklar. Wenn weder Cerberus noch ihr ehemaliger Auftraggeber die Daten hatten, dann hatter der Unbekannte Rote die Daten. Die Tatsache, dass der Unbekannte Mitspieler erst jetzt im späteren Verlauf der Operation, als sich der Kampf langsam von der Basis wegbewegte, anschickte das Kampfgebiet zu verlassen war ein weiteres Indiz, dass er nicht nur sie sondern auch Cerberus getäuscht hatte.
Zwar war ihm klar, dass es andere Erklärungen dafür geben konnte, angefangen von einer Störung seiner Sensoren bis zu einem verwirrten Cerberussoldaten der sich schlicht verlaufen hatte aber dennoch wurde er den Eindruck nicht los, dass sich dahinter doch ein Teil des Puzzels verbarg.
Wenn er die Daten finden wollte musste er die Person finden die sich hinter dem roten Punkt verbarg. Eines war klar, wer auch immer dahintersteckte, er war ein Profi was das Inviltrieren anging.

Daniel schaltete die Aufnahme aus und legte den Helm zurück in die Transportkiste, erst jetzt merkte er, dass er eine Gänsehaut bekommen hatte. Mehrmals war ihm während er die Aufnahme angesehen hatte es kalt den Rücken heruntergelaufen. Eines war klar so schnell würde er diese Mission nicht vergessen, hatte das doch alles starke Ähnlichkeit mit seinen Erlebnissen auf Gallente.

[Celeste Gray]

<--- Allianzquartiere
18:52 Uhr

Celeste schwieg während der weiteren Fahrt. Sie freute sich auf das Essen. Der Laden war ihr vor Jahren schon empfohlen worden. Er hatte gutes Essen - vor allem hervorragendes Barbecue - und eine große Auswahl an gutem Lager. Im Prinzip also alles was ein Redneck sich wünschen konnte. Sofern man sich als solcher sah. Cel tat es und sie war sogar in einer gewissen Weise stolz darauf.

Sobald sie das Restaurant erreichten trat sie ein. Für sie gab es keinen Grund die Karte zu studieren oder ähnliches. Im Innenraum wurde zum einen von einer jungen Kellnerin empfangen und der dicken, verquollenen Luft aus Rauch und fettigem Essen. Als im Hintergrund auch noch Elvis - Devil in Disguise - lief, war Celeste von guter Laune beseelt. Sie schnippte leicht mit ihren Fingern. Und ließ sich zu dem Tisch bringe, der auf ihre Namen reserviert war. Die Kellnerin kannte sie und hatte keine weiteren Fragen, sondern tat einfach ihren Job.
Der Tisch war ein angenehmer. Ruhig und am Rand gelegen, so das man alles sehen konnte. Den gesamten Raum überblicken konnte. Früher, als einfache Soldatin, hatte sie nicht auf so etwas geachtet. Wohl hatte sie auf taktischklügere Positionen geachtet. Aber beim ASOR und später beim SOD hatte sie noch ganze andere Dinge gelernt auf die sie nun achtete. Spiegelnde Oberflächen, Winkel und Lichter die den Blick lenkten. Es gab hunderte von Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung und die wollten alle so gut es geht genützt werden.

Celeste beobachtete über ein Fenster den Disput den Barney mit der Asari hatte die seit neuestem hier wohl arbeitete. Sie lächelte der Bedienung zu und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen das sie sich darum kümmern sollte. Dann verschränkte sie die Hände auf dem Tisch und wartete auf ihren Bruder. Nahm dabei die Karte in die Hand und blätterte darin ein wenig hin und her.
Sie lächelte leicht als ihr Bruder mal wieder grummelte und hob den Blick nicht. "Sei nicht so mürrisch. Die Kleine ist eben noch unsicher. Oder übereifrig. Das kann man bei Asari immer so schlecht sagen." sie wartete bis die Bedienung zurückkam und dann bis Barney bestellt hatte.

"Ich bekomme bitte das texanische Rindfleisch - zweihundert Gramm - vom Barbi, dazu Kartoffelsalat und Baked Beans. Zum trinken... hm mal sehen." sie dachte einen Moment nach und lächelte dann. "Eine RC Cola." Die Frau nickte, nahm die Karten entgegen und ging dann.
"Vertrau mir, das ist das beste Südstaatenrestaurant auf der Citadel." im Hintergrund wechselte die Musik von Elvis zu Lynard Skynard. "Die sind immer für eine Überraschung gut."

Sie sah sich kurz um und lächelte dann. "Wie geht's dir nach diesem grüne Kochtopf auf dem wir das letzte mal waren?"

[Barney Gray]

Barney kommentierte Cels stellvertretende Entschuldigung für die Asari nicht weiter. Als sie dann aber den Laden als Südstaatenrestaurant bezeichnete, womit sie unvermittelt soetwas wie Heimweh in dem bulligen Mann weckte, und dann auch noch ‚Sweet Home, Alabama‘ gespielt wurde, wie um diese Tatsache noch zu unterstreichen, atmete Barney fast erleichtert aus. Er fühlte sich wohl, ein winziges Lächeln zauberte sich auf sein Gesicht, Himmel, er entspannte sich sogar etwas.

Er war daheim.

Nestelnd holte er die Zigarettenpackung aus seiner Hosentasche und nahm sich eine Zigarette daraus, um gleich darauf seiner Schwester auch eine dieser handgepflückten Kippen aus marsianischem Reintabak anzubieten, doch Cel lehnte mit einem leichten Kopfschütteln ab.
„Du meinst diese riesige Ansammlung Unkraut, auf der wir ein bisschen Gärtner gespielt haben?“, murmelte Barney mit der Zigarette im Mund, während er sich den Glimmstängel anzündete, „kann mich nicht beklagen. Tut zwar verdammt gut, hier zu sein“, wobei der groß gewachsene Texaner keinesfalls die Citadel im Allgemeinen, sondern speziell dieses Lokal meinte, „aber ich hoffe trotzdem, dass wir bald wieder im Einsatz sind.“
Die Bedienung brachte den beiden die Getränke, wobei Barney enttäuscht feststellen musste, dass ihm sein Bier in einem Glas serviert wurde.
„Ma’am, ich nehme gleich noch ein Bier“, orderte er, wobei die Brünette recht verwundert die Brauen nach oben zog, „aber bitte in der Flasche.“
„Geht klar“, lächelte die Bedienung daraufhin und entfernte sich leichten Schrittes, wobei sie sich leicht rhythmisch zur Musik bewegte, wieder zur Bar.
„Cheers.“ Die beiden stießen an und Barney genoss den Geschmack des eisgekühlten Gerstensafts, der seine Kehle hinunterrann, beinahe hätte er gleich noch einen Schluck hinterhergeschüttet, aber er entschied sich dann doch für einen Zug an der Zigarette.
„Cel“, sagte er, bevor er den ‚Sargnagel‘, wie man manchmal Kippen auch nannte, in den Mund steckte und mit einem kräftigen Zug den Rauch auf eine Reise direkt in die Lunge des Texaners schickte, „wieso bist du eigentlich meiner Frage im Quartier ausgewichen?“

[Celeste Gray]

Celeste lachte. "Unkraut?!" sie kicherte eine Weile wie ein kleines Mädchen vor sich hin und endete schließlich in einem Schmunzeln.
"Herzchen, das war ein ganzer Dschungel. Diese grüne Hölle als Planet mit Unkraut zu bezeichnen würde auch echt nur dir einfallen." sie seufzte und tippt mit ihren Fingern auf dem Tisch, dessen Oberfläche durch eine weiße Tischdecke mit einigen Auflagen aus Papier wie in einem echten Dinner aus den Südstaaten.

Sie merkte das der Laden Barney gut tat und freute sich aufrichtig darüber. Der Laden landete damit also auf der festen Liste, den zum einen wusste sie das das Essen wirklich gut war - fast wie bei Mutter - und da ihrem Bruder der Laden scheinbar sogar half etwas ruhiger zu werden, war ihr das nur recht. Celeste lehnte die Zigarette von Barney allerdings ab. Wie jedesmal. Cel rauchte nicht und sie trank keinen Alkohol, nicht mal Kaffee. Nicht weil sie ihn nicht mochten, sondern weil sie versuchte so wenig Koffein wie möglich zu sich zu nehmen. Koffein war für Aufträge vorbehalten, um nicht resistent zu sein, falls sie sich wirklich wach halten musste.
Ganz im allgemeinen lebte Celeste, im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen und auch zu Barney, sehr gesund. Fleisch landete eher selten auf ihrer Speisekarte, ebenso anderes Fastfood und von Zucker ließ sie im großen und ganzen meist auch die Finger.

Das trieb die meisten Verehrer ebenson in den Wahnsinn wie Leute die ein kleines Geschenk suchten, weil weder eine Flasche Wein noch eine Schachtel Parlinen in frage kamen, auch ein Feierabendbeier oder ein Kaffee war so meist vollkommen unpassend.
Sie fand das irgendwie sympathisch. An dieser Stelle war sie ein furchtbar einfacher Mensch. Das mochte sie an sich selber.

Sie wartete gelassen bis die Getränke kamen und Barney gleich ein weiteres Bier bestellte. Celeste lächelte, sie wusste das er Bier in der Flasche bevorzugte. Auch wenn ihr neu war das er es nicht auf Lager abgesehen hatte - das traditionell zum Barbecue ja gehört hätte. Aber wie immer, war er für die ein oder andere Überraschung gut.
CC legte den Kopf schief und nickte leicht. "Mach dir keinen Kopf. Wir haben schneller wieder Action als du 'Texas Kettensägen Massaker' sagen kannst." sie schmunzelte und legte leich den Kopf schräg.
Die beiden stießen gemeinsam an und Celeste nahm einen Schluck ihrer Eiskalten Cola die in einem riesigen Glas voller Eiswürfel daher kam. Wie Zuhause, ging es ihr durch den Kopf. Das Lokal war toll und sie danke in Gedanken der Person die es ihr empfohlen hatte.

"Cheers." erwiederte sie einen Toast und trank zwei große Schlucke von ihrer Cola. "Hmm." machte sie zufrieden und wippte unter dem Tisch im Takt des Liedes. Sie war halt ein Musikjunkie. Ihre Augen musterten Barney nicht gerade unverkennbar mit einem gewissen Schalk darin. Sie lächelte etwas breiter, fast ein spitzbübisches Grinsen. Es war offensichtlich das sie etwas wusste, oder mehr wusste, oder erwartete.
Dann aber bevor sie etwas erwiedern konnte, geschweige denn er etwas weiteres sagen, unterbrach sie die Bedienung die das Essen brachen. Alleine der Geruch war überragend. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie betrachtete das weiche, rosa Fleisch das nach Rauch und Gewürzen roch. Betrachtete den fast weißen Kartoffelsalat, der mehr ein Püree war und leckte sich die Lippen bei den Baked Beans.

"Sieht toll aus, vielen Dank." dankte sie der Bedienung und nahm sofort das Besteckt in die Hände. Dann sah sie Barney an als die Frau wieder weg war.
"Seit wann bist du so neugierig?"

[Tryss'Beeld]

Tag 3
Citadel Bezirke - Kleines Hinterzimmer
22:23 Uhr

Der Einwand des Turianers war leider berechtigt. Ohne hinreichende Hinweise auf die Identität des Menschen dürfte es schwierig sein seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Zwar verfügte der Dieb über einige Kontakte auf der Citadel, aber er stand quasi mit leeren Händen da. "Sie verfügen nicht zufällig über ein paar Informationen, oder? Sonst stehen wir mit leeren Händen da... Zumindest soweit ich das beurteilen kann.", gab Tryss zu.
Er starrte an die Decke. Putzstücke hingen herab und leichter Staub rieselte auf sein Visier als er in seinem Kopf verschiedenste Alternativen durch ging. Der Mensch musste irgendwo wohnen. Eine Möglichkeit wäre zuerst einmal alle Hotels in der Umgebung des Restaurants durchzugehen. Es sollte für den Quarianer kein Problem darstellen an die sensiblen Daten der Gäste zu kommen, allerdings war damit bei weitem nicht gesichert, dass man so auch an die Identität des Menschen kommen könnte. Außerdem würde eine solche Recherche Ewigkeiten in Anspruch nehmen, in der Zeit könnte der Söldner auch bereits wieder verschwunden sein. Es war zum Haare raufen.
Tryss verschränkte unwillkürlich die Arme vor dem Körper als er nervös durch den Raum tigerte. Die Stille zwischen ihm und Griz wurde drückend. Keiner schien eine Lösung zu kennen.