zyklop
21.05.2007, 10:02
Schaut man sich die Lieblingsmonster der Schriftsteller und Horrorfilmer der letzten 100 Jahre an, so trifft man immer wieder auf alte Bekannte. War es Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts vor allem der Vampir, der Angst und Schrecken in die Schlafzimmer blasshäutiger Schönheiten trug, so war in den fünfziger Jahren nach einem kurzen Gastspiel eines Riesenaffen unbestritten die Mumie auf ihrem Siegeszug. Ende der "swinging Sixties" schliesslich betrat mit der zunehmenden Verbreitung von Horror-B-Filmen ein neuer "Star" die Monsterbühne, der sie bis heute erfolgreich verteidigen konnte - der Zombie.
Schon allein das Wort "Zombie" löst wohliges Schauern bei Genrefans in aller Welt aus. Im Kopf entstehen Bilder von Horden untoter Gesellen, die sich aus ihren Gräbern erheben und aufreizend langsam, doch dabei von unerbittlicher Ausdauer getrieben, Jagd auf die Gehirne ihrer lebenden Zeitgenossen machen. Der Zombie verkörpert dabei eine der ältesten Urängste der Menschen, das nämlich Toten aus ihren Gräbern auferstehen würden, um die Lebenden zu verfolgen. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich vor allem in der mitteleuropäischen Bevölkerung der Glaube daran, das "Widergänger" tatsächlich existieren würden, man fand sogar Gräber, in denen die Toten mit Seilen oder Ketten an ihre letzte Ruhestätte gefesselt worden waren.
Der eigentliche Begriff "Zombie" stammt ursprünglich aus dem haitianischen Raum und wurde von dort durch amerikanische Soldaten inkl. der dazugehörigen Legende "lebender Toter" in die Popkultur der USA eingeführt.
Nach Klassikern wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder "Nacht der lebenden Toten" war es in den frühen 80´ern etwas ruhiger um diese einzigartige Spezies geworden, doch spätestens mit Michael Jackson´s Kultvideo "Thriller" erlebten die Zombies ein glänzendes Comeback.
Die Videospielbranche griff den neuerlichen Trend gerne auf und seit ca. 20 Jahren sind die Zombies auch fester Bestandteil der Computerspiele. Sei es in Adventures wie der Monkey Island Reihe mit dem berühmt-berüchtigten Zombie-Piraten LeChuck, in Rollenspielen wie Diablo oder Gothic oder in Shootern wie HalfLife oder Resident Evil - Zombies sind omnipräsent im wahrsten Sinne des Wortes "nicht tot zu kriegen"...
Nun endlich fällt mit Left4Dead auch die letzte Schranke alter Rollencliches. Zombies werden endgültig Salon-fähig, indem sie nicht mehr nur stupide Monster sind, die schicksalsergebn in Kettensägen rennen, sondern sie mutieren nach dem Willen der Entwickler der Turtle Rock Studios ( Counterstrike Source ) und Valve ( Half Life ) zu intelligent agierenden "Persönlichkeiten".
Im neuen Koop-Shooter Left4Dead hat der Spieler erstmals die Wahl, entweder einen von vier menschlichen Überlebenden zu spielen, die sich verzweifelt gegen die Invasion von untoten Zombiehorden wehren. Oder aber er entscheidet sich für die ehemaligen Underdogs und verkörpert eine von vier Zombie-Spezies mit jeweils unterschiedlichen Spezialfähigkeiten, die gemeinsam auf Suche nach "Frischfleisch" gehen...
Die Hintergrundgeschichte ist eher nebensächlich und rasch erzählt: Ein Großteil der Menschheit hat sich durch einen Virus in untote Zombiehorden verwandelt, die alles auffressen, was nicht bei drei auf dem nächsten Hochhausdach ist. Ein paar wenige, nicht infizierte "Normalos" kämpfen um ihr nacktes Überleben und schliessen sich dazu zu kleinen, schlagkräftigen Vierer-Teams zusammen. Ihre Gegner, die Zombies, kämpfen wunderbarerweise auch bevorzugt in Vierer-Teams - Fair geht vor.
Alte Counterstrike Hasen wissen natürlich längst, worum es geht. Bei Left4Dead handelt es sich um einen reinrassigen Koop-Shooter, in dem zwei konkurierende Teams mit je vier Spezialisten darum kämpfen, entweder zu überleben, oder aber mal wieder was gutes zum beissen zu haben...Dabei greift jedes Teammitglied auf unterschiedliche Spezialfertigkeiten und besondere Ausrüstung zurück. Bei dem menschlichen Team stehen vier klassische Archetypen zur Auswahl: Ein cholerischer Ladenbesitzer, ein cooler Biker, ein paranoider Vietnamveteran und das obligatorische "Mädchen aus gutem Hause". Gemeinsam greifen sie zu allerlei konventionellem Kriegsgerät, um sich ihrer Haut zu wehren. Sind es am Anfang noch eher "harmlose" Knarren wie Pistolen oder einfache Schrotflinten, so erweitert sich das Arsenal im Laufe der vier Kampagnen mit jeweils 5 unterschiedlichen Karten um automatische Pumpguns oder Schnellfeuergewehre, für die man natürlich die passende Munition finden muss. Bei Verletzungen helfen Medi-Packs und bunte Pillen, sinkt die eigene Lebensenergie auf Null, so bleibt man unbeweglich am Boden liegen. Interessant wird die Sache dadurch, das man trotzdem weiter schiessen kann. Das hilft solange zu überleben, bis die Teamkameraden einen wieder auf die Beine gebracht haben. Das klappt aber höchstens dreimal, danach landet man automatisch in einer Art "Isolierzelle". Dort kann man nur noch darauf hoffen, von den eigenen Leuten befreit zu werden - wenn noch einer von ihnen steht. Sind alle vier ausser Gefecht gesetzt, ist endgültig Schicht im Schacht.
Die Orte, an denen die einzelnen Karten spielen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt neben Wohnsiedlungen und Geschäftsvierteln auch eine Kanalisation, in der sich trefflich kämpfen lässt. Einzelne Schauplätze wurden besonders detailliert ausgestaltet, darunter ein Krankenhaus des Grauens, eine Tankstelle, Funktürme oder spezielle Hochhäuser, deren Dach man erreichen muss, um von einem Hubschrauber gerettet zu werden. Es soll sogar vereinzelt Kampfgebiete in der Wildnis geben, eine nette Abwechslung vom eher urbanen Flair.
Damit die vier Spieler ihr jeweiliges Ziel erreichen, ist eine abgestimmte Zusammenarbeit unverzichtbar. Auf sich allein gestellt hat man denkbar schlechte Karten. Auch das Achievement-System inkl. der Punktevergabe für spezielle Aktionen hängt stark von der möglichst effizienten Zusammenarbeit der vier Spieler ab.
Das ein Überleben in dieser Welt nicht grade einfach ist, dafür sorgen neben den Horden schmatzender, schlurfender Standardzombies vor allem mehrere Bossmonster, die allesamt eigene Spezialfähigkeiten haben.
Der "Tank" macht seinem Namen alle Ehre und steckt eine Menge ein, bevor er zu Boden geht. Der "Boomer" explodiert bevorzugt mitten unter den Spielern. Der "Hunter"kann hervorragend springen und schleichen, während der "Smoker" das Kampfgebiet vernebelt und bevorzugt von höher gelegenen Orten aus mit seiner Zunge einzelne Spieler erdrosselt. Die letzte Zombie-Klasse ist die "Witch", die überhaupt erst ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad im Spiel auftaucht, was nichts gutes erahnen läßt...
Insgesamt 8 Spieler, vier Menschen und vier Zombies, können gegeneinander antreten, alternativ, kann man auch die Zombies und bis zu drei Gefährten vom Computer steuern lassen, was allerdings einen Großteil des Spielspaßes kostet. Am genialsten spielt sich Left4Dead auf jeden Fall mit Freunden oder anderen, menschlichen Spielern, die man über spezielle Portalserver treffen kann.
Alles was man bisher über das Gameplay weiss, läßt auf einen echten Hammer hoffen. Gar nicht mal aufgrund besonderer technischer Innovationen, hier setzt Left4Dead bewusst auf bewährte Standardkost ohne futuristische High-Tech-Knarren oder PDA´s. Was das Spiel nach übereinstimmenden Aussagen aller bisheriger Tester so eizigartige macht, ist die Spielgefühl. Left4Dead ist schnell - höllisch schnell. Und das Leveldesign fordert trotz gradlinigem Design selbst erfahrene Shooter-Fans aufs äusserste. Die hervorragende KI der Monster tut da ihr übriges, das ganze Szenario ist darauf ausgelegt, dem Spieler den Angstschweiss auf die Stirn zu treiben. Er soll weniger taktisch agieren, als vielmehr gedankenschnell reagieren, cooles Planen von Angriffen, wie man es von Counterstrike kennt, weicht hier dem puren Kampf ums nackte Überleben. Das erstreckt sich auch auf die Kooperation mit den Gefährten, jeder muss blitzschnell und instinktiv handeln, um die Gruppe und damit das eigene Überleben zu sichern. Left4Dead verspricht einen rasanten Höllentrip ohne lange Verschnaufpausen oder gar einen Waffenstillstand - Zombies verhandeln niemals...
Schon allein das Wort "Zombie" löst wohliges Schauern bei Genrefans in aller Welt aus. Im Kopf entstehen Bilder von Horden untoter Gesellen, die sich aus ihren Gräbern erheben und aufreizend langsam, doch dabei von unerbittlicher Ausdauer getrieben, Jagd auf die Gehirne ihrer lebenden Zeitgenossen machen. Der Zombie verkörpert dabei eine der ältesten Urängste der Menschen, das nämlich Toten aus ihren Gräbern auferstehen würden, um die Lebenden zu verfolgen. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich vor allem in der mitteleuropäischen Bevölkerung der Glaube daran, das "Widergänger" tatsächlich existieren würden, man fand sogar Gräber, in denen die Toten mit Seilen oder Ketten an ihre letzte Ruhestätte gefesselt worden waren.
Der eigentliche Begriff "Zombie" stammt ursprünglich aus dem haitianischen Raum und wurde von dort durch amerikanische Soldaten inkl. der dazugehörigen Legende "lebender Toter" in die Popkultur der USA eingeführt.
Nach Klassikern wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder "Nacht der lebenden Toten" war es in den frühen 80´ern etwas ruhiger um diese einzigartige Spezies geworden, doch spätestens mit Michael Jackson´s Kultvideo "Thriller" erlebten die Zombies ein glänzendes Comeback.
Die Videospielbranche griff den neuerlichen Trend gerne auf und seit ca. 20 Jahren sind die Zombies auch fester Bestandteil der Computerspiele. Sei es in Adventures wie der Monkey Island Reihe mit dem berühmt-berüchtigten Zombie-Piraten LeChuck, in Rollenspielen wie Diablo oder Gothic oder in Shootern wie HalfLife oder Resident Evil - Zombies sind omnipräsent im wahrsten Sinne des Wortes "nicht tot zu kriegen"...
Nun endlich fällt mit Left4Dead auch die letzte Schranke alter Rollencliches. Zombies werden endgültig Salon-fähig, indem sie nicht mehr nur stupide Monster sind, die schicksalsergebn in Kettensägen rennen, sondern sie mutieren nach dem Willen der Entwickler der Turtle Rock Studios ( Counterstrike Source ) und Valve ( Half Life ) zu intelligent agierenden "Persönlichkeiten".
Im neuen Koop-Shooter Left4Dead hat der Spieler erstmals die Wahl, entweder einen von vier menschlichen Überlebenden zu spielen, die sich verzweifelt gegen die Invasion von untoten Zombiehorden wehren. Oder aber er entscheidet sich für die ehemaligen Underdogs und verkörpert eine von vier Zombie-Spezies mit jeweils unterschiedlichen Spezialfähigkeiten, die gemeinsam auf Suche nach "Frischfleisch" gehen...
Die Hintergrundgeschichte ist eher nebensächlich und rasch erzählt: Ein Großteil der Menschheit hat sich durch einen Virus in untote Zombiehorden verwandelt, die alles auffressen, was nicht bei drei auf dem nächsten Hochhausdach ist. Ein paar wenige, nicht infizierte "Normalos" kämpfen um ihr nacktes Überleben und schliessen sich dazu zu kleinen, schlagkräftigen Vierer-Teams zusammen. Ihre Gegner, die Zombies, kämpfen wunderbarerweise auch bevorzugt in Vierer-Teams - Fair geht vor.
Alte Counterstrike Hasen wissen natürlich längst, worum es geht. Bei Left4Dead handelt es sich um einen reinrassigen Koop-Shooter, in dem zwei konkurierende Teams mit je vier Spezialisten darum kämpfen, entweder zu überleben, oder aber mal wieder was gutes zum beissen zu haben...Dabei greift jedes Teammitglied auf unterschiedliche Spezialfertigkeiten und besondere Ausrüstung zurück. Bei dem menschlichen Team stehen vier klassische Archetypen zur Auswahl: Ein cholerischer Ladenbesitzer, ein cooler Biker, ein paranoider Vietnamveteran und das obligatorische "Mädchen aus gutem Hause". Gemeinsam greifen sie zu allerlei konventionellem Kriegsgerät, um sich ihrer Haut zu wehren. Sind es am Anfang noch eher "harmlose" Knarren wie Pistolen oder einfache Schrotflinten, so erweitert sich das Arsenal im Laufe der vier Kampagnen mit jeweils 5 unterschiedlichen Karten um automatische Pumpguns oder Schnellfeuergewehre, für die man natürlich die passende Munition finden muss. Bei Verletzungen helfen Medi-Packs und bunte Pillen, sinkt die eigene Lebensenergie auf Null, so bleibt man unbeweglich am Boden liegen. Interessant wird die Sache dadurch, das man trotzdem weiter schiessen kann. Das hilft solange zu überleben, bis die Teamkameraden einen wieder auf die Beine gebracht haben. Das klappt aber höchstens dreimal, danach landet man automatisch in einer Art "Isolierzelle". Dort kann man nur noch darauf hoffen, von den eigenen Leuten befreit zu werden - wenn noch einer von ihnen steht. Sind alle vier ausser Gefecht gesetzt, ist endgültig Schicht im Schacht.
Die Orte, an denen die einzelnen Karten spielen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt neben Wohnsiedlungen und Geschäftsvierteln auch eine Kanalisation, in der sich trefflich kämpfen lässt. Einzelne Schauplätze wurden besonders detailliert ausgestaltet, darunter ein Krankenhaus des Grauens, eine Tankstelle, Funktürme oder spezielle Hochhäuser, deren Dach man erreichen muss, um von einem Hubschrauber gerettet zu werden. Es soll sogar vereinzelt Kampfgebiete in der Wildnis geben, eine nette Abwechslung vom eher urbanen Flair.
Damit die vier Spieler ihr jeweiliges Ziel erreichen, ist eine abgestimmte Zusammenarbeit unverzichtbar. Auf sich allein gestellt hat man denkbar schlechte Karten. Auch das Achievement-System inkl. der Punktevergabe für spezielle Aktionen hängt stark von der möglichst effizienten Zusammenarbeit der vier Spieler ab.
Das ein Überleben in dieser Welt nicht grade einfach ist, dafür sorgen neben den Horden schmatzender, schlurfender Standardzombies vor allem mehrere Bossmonster, die allesamt eigene Spezialfähigkeiten haben.
Der "Tank" macht seinem Namen alle Ehre und steckt eine Menge ein, bevor er zu Boden geht. Der "Boomer" explodiert bevorzugt mitten unter den Spielern. Der "Hunter"kann hervorragend springen und schleichen, während der "Smoker" das Kampfgebiet vernebelt und bevorzugt von höher gelegenen Orten aus mit seiner Zunge einzelne Spieler erdrosselt. Die letzte Zombie-Klasse ist die "Witch", die überhaupt erst ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad im Spiel auftaucht, was nichts gutes erahnen läßt...
Insgesamt 8 Spieler, vier Menschen und vier Zombies, können gegeneinander antreten, alternativ, kann man auch die Zombies und bis zu drei Gefährten vom Computer steuern lassen, was allerdings einen Großteil des Spielspaßes kostet. Am genialsten spielt sich Left4Dead auf jeden Fall mit Freunden oder anderen, menschlichen Spielern, die man über spezielle Portalserver treffen kann.
Alles was man bisher über das Gameplay weiss, läßt auf einen echten Hammer hoffen. Gar nicht mal aufgrund besonderer technischer Innovationen, hier setzt Left4Dead bewusst auf bewährte Standardkost ohne futuristische High-Tech-Knarren oder PDA´s. Was das Spiel nach übereinstimmenden Aussagen aller bisheriger Tester so eizigartige macht, ist die Spielgefühl. Left4Dead ist schnell - höllisch schnell. Und das Leveldesign fordert trotz gradlinigem Design selbst erfahrene Shooter-Fans aufs äusserste. Die hervorragende KI der Monster tut da ihr übriges, das ganze Szenario ist darauf ausgelegt, dem Spieler den Angstschweiss auf die Stirn zu treiben. Er soll weniger taktisch agieren, als vielmehr gedankenschnell reagieren, cooles Planen von Angriffen, wie man es von Counterstrike kennt, weicht hier dem puren Kampf ums nackte Überleben. Das erstreckt sich auch auf die Kooperation mit den Gefährten, jeder muss blitzschnell und instinktiv handeln, um die Gruppe und damit das eigene Überleben zu sichern. Left4Dead verspricht einen rasanten Höllentrip ohne lange Verschnaufpausen oder gar einen Waffenstillstand - Zombies verhandeln niemals...