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Shonak
01.09.2015, 01:26
Maria Voll Der Gnade | Im Pandora Wüstengürtel


Eine beschauliche Gemeinde mit fast tausend Einwohnern mitten im Pandora Wüstengürtel gelegen und für viele Klicks, die einzige Möglichkeit für jene armen Seelen Proviant, Wasser und Munition zu ergattern, die im Wüstengürtel gestrandet sind. Maria Voll Der Gnade ist tatsächlich für viele Reisende das Trostpflaster und der vergebende Hoffnungsschimmer in einer beschwerlichen Zeit. Große Bergbau-Maschinen, ausgetrocknete Eidechsen und schwitzende Bürger prägen das Bild der Gemeinde.

Für Ortsunkundige versteckt sich die Gemeinde gerne in den tückischen Schluchten des Pandora Wüstengürtels. Selbst die Einwohner haben sich schon öfters verirrt, später wurden ihre abgenagten Knochen unter dem umtriebigen Sand gefunden. Der umliegende Wüstengürtel peitscht gerne seine Sandstürme über die Häuser, in solchen Phasen ist es nur ratsam, zuhause zu bleiben und zu beten, der rostige Ventilator möge nicht krepieren. Denn die Hitze des Wüstengürtels ist berüchtigt. Die Bewohner haben dafür gar in einer naheliegende Höhle dank einer Bergquelle mittlerweile ein natürliches Abkühlungsbecken geschaffen, äußerst beliebt bei Jung und Alt und das klägliche Längenschwimmen ist ein guter Ausgleich, wenn das Becken nicht überfüllt ist.

Obwohl die Gemeinde dem Zahn der Zeit und den Wüstenwinden mutig widersteht und die Bewohner stets daran gewachsen sind, ist das Leben aufgrund der umherstreifenden Banditen, der zunehmenden Gesetzlosigkeit unter den Bürgern und den stockenden Profiten der Handelsrouten zunehmend härter geworden. Kürzlich wurde die Lage nur noch intensiver durch den Absturz der Asylum und die Rettungskapseln mit den Patienten der Asylum.

Die Niederlassungen mehrerer Unternehmen, vorzugsweise des Bergbaus, sowie die örtlichen Minen im Umkreis von mehreren hundert Kilometer sorgen für den Rubel, in der Taverne oder im Bordell wird er am liebsten verprasst. Als wichtiger Handelsknotenpunkt vor dem Krieg war Maria Voll Der Gnade eine gern gesehene Oase der Zivilisation für die Händler, letztendlich gilt der Standort vielerorts als zu gefährlich. Eine neuerliche Erschließung des Handels dürfte sich allerdings als lukratives, prestigeträchtiges Zukunftsprojekt erweisen.

Das Gesetz wird durchgesetzt durch den Marshall, der allerdings schon lange nicht mehr gesehen wurde. Man munkelt, einer der umtriebigen Warlords hätte ihn sich vor einigen Monaten geschnappt und hält ihn seit dem als Sexsklaven. Stattdessen hält nun der kroganische Deputy, von vielen nur der Vulkan genannt, wacker die Stellung. Seine feurige, doppelläufige Schrotflinte hat schon manchen Banditenüberfall in die Flucht geschlagen, der Vulkan gilt als letzte Verteidigungslinie der Gemeinde.

Besonderes Merkmal der Gemeinde ist weiters eine weinende Statue der Heiligen Jungfrau Maria.

Ikarus Vanderlyle
03.11.2015, 21:49
<--- Pandora Wüstengürtel

"Wo zum Teufel sind wir hier?", fragte er als Ikarus schon die Siedlung betreten wollte. Am Ortsschild vorbei, das war jetzt keine Fata Morgana mehr.

Er wusste zwar nicht, warum Frank den Teufel jetzt auch noch anpreisen musste, aber die Frage beschäftigte auch Ikarus. Irgendwie wurde er das mulmige Gefühl nicht los, in eine Falle zu laufen. Andererseits, verschwand weder das Gefühl eines trockenen Hals seit Stunden noch gefiel ihm die Aussicht darauf, eine weitere, tagelange Wanderung zu Fuß zurückzulegen, nur um im Sand zu verrotten. Also, wo waren sie? Das einzige, was zählte war, dass sie es in eine Siedlung geschafft hatten, deshalb musste die Frage nicht lauten -wo, sondern wer war noch hier?

Ihre Wanderung ging über Stunden hinweg. Frank und er waren gute Wanderpartner, jeder bevorzugte es irgendwann seinem eigenen Atem zuzuhören statt Konversation zu betreiben. Beiden war klar, dass sie keine Zeit zum rasten hatten, die Hitze malträtrierte sie gleichermaßen. Immer wieder tauschten sie Ikarus Umhang, um etwas Schatten von der Sonne abzubekommen. Das Vorhaben gemeinsam unter dem Cape zu gehen, resultierte ihn einem kleinen Gezetere über Besitzanspruch in der Wüste..

Die Erleichterung war insbesondere Ikarus anzumerken, als sie den Canyon betraten, auf dem richtigen Pfad nach MVDG. Er spürte zwar wie neugierige Augen auf den beiden einsamen Wanderer rasteten, aber das war ihm galopierenden Schritt egal. Hinter ihm keuchte Frank ein wenig und flehte darum, etwas langsamer zu machen, doch Ikarus war bewusst, dass man nicht auf seine Rettung warten durfte - sondern sie ergreifen musste. Plus der Durst. Oh der Durst. Fast hätten sie den Weg verloren, aber bald war Rauch zu sehen über den Klippen. Weit in der Ferne. Also wollte sie jemand locken oder bereitete ein köstliches Mahl vor, für Ikarus das selbe. Man sagte über MVDG, das sich Reisende leicht verirren konnte, doch weder Frank noch Ikarus setzten je einen Schritt in die falsche Richtung, auch wenn die Routennavigation hier in den Schluchten verrückt spielte. Die gigantischen Bergbau-Maschinen fungierten immer wieder als Fährtenstücke, wie Tierskelette, die einen davor warnten voran zu schreiten, rieten diese brummigen, in den meisten Fällen aufgelassenen Maschinen des 23. Jahrhunderts, das der Wüstengürtel selbst für die erfahrensten, reichsten und waghalgisten Unternehmen genügend Risiko bot, um ihr Investment zu überdenken.

Jetzt fanden sie sich also hier vor dem Ortsschild. Ikarus war die Grenze des Dorfes abgegangen. Maria Voll der Gnade war eine Bergbau-Gemeinde, aber sie war auf einem Plateau gelegen. Der verschwungene Pfad rauf, erinnerte an einen Geheimgang, bestimmt musste irgendwo eine Straße raufführen. Wo zum Teufel sie hier waren, konnte ihm Ikarus nicht einmal sagen. "Auf jeden Fall mal nicht Russland." In Franks verirrter Welt hätte es ein deutsches Außenposten darstellen können. Gute Erklärung. Ikarus schlug sie ihm vor und es lag an Frank die Erklärung anzunehmen, oder auch nicht. "Vielleicht kommen wir von der hinteren Seite?!", meinte Ikarus und beantwortete eigentlich auch gleich seine eigene Frage. Also die hintere Grenz des Dorfes war er abgegangen, ein pikanter Unterschied. Es passte nur zu gut, dass hier zwar ein Ortsschild-Name war, aber bis auf viele Friedhofsteine erst einmal nichts auf die beiden wartete. Die segende Sonne ließ den Blick in die Distanz wabern, schwammig werden, die vielen Gebäude dort waren nur selektiv wahrnehmbar fürs Erste. Nur ein kleines Gebäude war hier in der Nähe der Grabsteine und dies musste fürs Erste ausreichen. Es war schmuckvoll gebaut, aber Ikarus konnte sich nicht recht vorstellen, das hier drin wer wohnen wollte. Ganz in Stein gebaut mit hübschen Fenstern verziert, aber irgendwie unpraktisch, um eine Behausung für irgendwem wirklich darzustellen. Bestimmt stand das Gebäude schon seit langem leer.

Doch die einzige Frage, die zählte war: "Vielleicht gibt es hier etwas zum Trinken?". Mit diesen Worten traten sie. Kaum einen Ton hörte man jedoch, erst als er die kleine, ovalförmige Holztür aufmachte, krähte die Tür genügend, um Ikarus zum gähnen anzuregen. "Schau dir das an!" Zwar drang nur fahles Licht durch die Mosaik-Bilder an der Kirche, aber da war ein Wasserspender. Aus Marmor! Wie ein Wasserbecken für Vögel! "Ohmeingott, danke!", kam es aus Ikarus raus und ohne zweimal zu überlegen, tauchte er mit seinem Mund in das kleine Becken ein und wollte am liebstne alles auf einmal schlucken. Doch wo waren seine Manieren. Er drehte sich um, frage Frank ob er den nicht wollte, doch der schüttelte nur irritiert den Kopf und machte nun Anstalten ihn weg zu ziehen. Faselte was davon, das sich das nicht gehöre. Ikarus meinte, "wo wäre denn jetzt schon wieder das Problem?" Frank bekreuzigte sich dreimal und sagte zu irgendwem, aber Ikarus war sich ziemlich sicher, das er nicht damit gemeint war, man solle ihm verzeihen, denn er wisse nicht was er tue.

"Moment..", dämmerte es Ikarus. Er fixierte das Ende des Raumes, da war ein Mann am Holz und der Junge blutete, und ein goldener Kelch stand zu seinen Füßen - und warum hatte den noch keiner geklaut? - und das hübsche Dekor und die harten Holzbänke und all das, kam ihm vor wie ein Trip ins vor-vor-vor-vorherige Jahrhundert. Nun war Ikarus irritiert. "Solche Orte gibt es doch nicht mehr, davon habe ich in New York gehört. Als ich noch ein Kind war. Schon damals waren das bloß Legenden", murmelte er. Er sah wie sich Frank nochmal bekreuzigte, irgendwie automatisch tat er ihm es gleich. Vielleicht fanden sie ihren Weg so leicht hier her, weil sie hierher geleitet wurden.

Ahnungslos rieb er sich anschließend den Kopf, ihm entfiel die Bezeichnung für derlei Gebetshäuser, bis er endlich eines gefasst hatte. "Sag mal Frank, ist das jetzt etwa eine.. Synagoge?"

Nadeschda W. Sokolowa
04.11.2015, 23:49
<-- Tharkad, Pandora Wüstengürtel (http://www.globalgameport.com/showthread.php?49017-Pandora-W%C3%BCsteng%C3%BCrtel&p=942956&viewfull=1#post942956)

"Sie war also bewaffnet." Dies war keine Frage, sondern eine Feststellung. Vulkan warf der immer noch bewusstlosen Frau einen misstrauischen Blick zu.
Miller nickte knapp und deutete auf seinen Rucksack. "Ich hielt es für eine gute Idee, sie zu entwaffnen. Ich habe diese Panzerung schon mal gesehen." Damit hatte er wieder die volle Aufmerksamkeit des Deputys. "Soweit ich weiß, gehören diese Einheitsabzeichen zu einem der hiesigen Warlords", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. Die besagten Panzerungsteile stapelten sich auf einem Stuhl am Fenster.
Der Kroganer verengte die gelben Augen und murmelte leise: "Ich achte für gewöhnlich nicht darauf, welche Panzerung mein Feind trägt! Wie sicher bist du dir?"
"Ziemlich", fiel die knappe Antwort von Miller aus. "Du weiß doch, wo ich war, als der Krieg ausbrach."
Der Deputy schmunzelte: "Nicht schon wieder diese Geschichte, Miller! Wir haben diese Vorräte gebraucht. Und du hast dich freiwillig gemeldet. Keiner konnte doch ahnen, dass die Warlords ausgerechnet dann angreifen, während du shoppen bist!"
"Ja, ja, ich weiß!", winkte Miller genervt ab. Mit Schaudern erinnerte er sich an den Überfall der Piraten auf die Hauptstadt Katherine. Monatelang saß er dort fest, ohne zu wissen, ob seine Wahlheimatstadt Maria Voll der Gnade noch überhaupt existierte. Aus diesem Grund hatte es ihn überhaupt nach Tharkad verschlagen: hier ging es gemächlich zu, weit ab von dem ganzen Trubel der Citadel und der sogenannten zivilisierten Welt. Als er bei der C-Sec kündigte fühlte er sich zum ersten Mal in seinem Leben frei, frei zu tun und zu denken, was er wollte. Und da er nun frei gewesen war, suchte er sich einen Ort aus, der möglichst weit ab vom Schuss lag. Leider dauerte sein Glück nicht lange an, denn bereits einige Jahre nach seiner Ankunft war es mit der Ruhe vorbei, als der Krieg an Tharkads Türe klopfte. Seltsamerweise verleitete ihn etwas dazu, dennoch hier zu bleiben. Er schob es auf seine Sentimentalität zu, die Menschen in der Siedlung sind ihm ans Herz gewachsen, auch wenn das Leben hier in der Wüste voller Entbehrungen war. Aber hier konnte man noch etwas erreichen, mit den eigenen Händen aufbauen, man würde geschätzt dafür, was man tat. Ganz anders als auf der Citadel, wo einen die Bürokraten mit Papierkram scheinbar ersticken wollten. Auf Tharkad war er glücklich, etwas, was er bis dahin eher selten verspürt hatte.
"Also gut! Doc?", dröhnte Vulkan.
"Ja?" Der Mediziner, von allen nur 'Doc' genannt und der einzige Arzt weit und breit, drehte sich von seiner Konsole weg und beäugte den Kroganer.
"Wie geht es der Frau?"
"Sie ist jetzt stabil. Eine, höchstens zwei Stunden später, und sie wäre tot gewesen", meinte der gutaussehende Mann und funkelte Miller an. "Hat sie etwas gesagt?"
"Für eine gepflegte Konversation war sie leider viel zu weggetreten", entgegnete der Hilfssheriff sarkastisch. Als ob der Doc zum ersten Mal einen Dehydrierten sehen würde!
"Hm." Der Sarkasmus ging wohl an dem Arzt gänzlich vorbei, da er weiterhin stirnrunzelnd seine neue und momentan einzige stationäre Patientin betrachtete, die in einem der acht Krankenbetten unter einer Decke lag. In ihrer Armbeuge steckte eine Infusionsnadel, durch die eine Elektrolyt-Glukose-Lösung langsam in die Vene floss. Das andere Handgelenk schmückten Handschellen, mit welchen sie an das Gitter des Bettes fest gekettet war. Vulkan erachtete es als notwendig solche Maßnahmen bei ihm unbekannten Personen zu ergreifen, vor allem, wenn diese bewaffnet gewesen waren, und mit dem Deputy diskutierte man nicht, niemals. "Ich glaube, sie würde früher gefoltert."
"Wie kommst du darauf?" Miller runzelte die Augenbrauen.
"Weil ihr Körper mit Narben übersät ist", meinte der Arzt achselzuckend.
Nun starrten alle drei die Frau an. Vulkan löste sich als Erster aus der Starre. "Sobald sie aufwacht, rufst du mich sofort", meinte er an den Doc gewandt.
"Klar", kam es nur von dem Arzt.
"Komm mit, Miller, wir müssen etwas besprechen." Der Deputy drehte auf der Stelle um und stapfte aus der Krankenstation hinaus. Kaum draußen, blieb er stehen, beugte sich zu seinem Hilfssheriff herunter und flüsterte, wobei ein Kroganerflüstern zum Schreien komisch klang: "Sie ist nicht die Einzige."
Miller runzelte bloß wortlos die Augenbrauen, er wusste, dass Vulkan noch nicht fertig mit seinen Ausführungen ist, dafür kannte er die Echse schon zu lange.
"Es sind noch mehr Kapseln heruntergekommen, mindestens zehn. Mehrere Leute haben es gemeldet. Wer auch immer die Frau ist, sie wird uns einige Fragen beantworten."
"Ich frage mich, warum sie überhaupt in einer der Kapsel war. Falls sie zu den Leuten dieses Warlords gehört...", meinte Miller schleppend.
"Auch das wird sie uns beantw..."
Ein lautes Scheppern und Schreie, von einem markerschütternden Brüllen untermalt, unterbrachen den Kroganer. Vulkan und Miller schauten sich kurz an und stürmten nacheinander in die Krankenstation zurück, wobei der Deputy im Lauf seine Schrotflinte zog.

"MACH DAS SOFORT AB!" Nadja saß aufrecht im Bett, zerrte wie von Sinnen an den Handschellen, die sich tief in das Fleisch hineingebohrt hatten, und versenkte den wütenden Blick in dem Arzt, der an der Wand stand, die Frau angsterfüllt anschaute und sich den Arm festhielt. Auf dem Boden lagen medizinische Instrumente verstreut und der Rollwagen, auf welchem sie fein säuberlich aufgereiht gelegen hatten, lehnte halb gekippt an dem Bett. Die Decke ist von Nadja herunter gerutscht und nur in der Unterwäsche waren die Narben auf ihrem Oberkörper für alle sichtbar. "Mach es ab, mach es ab, mach es ab!!!" Sie zog so heftig, dass das ganze Bett wackelte und sich von der Wand hüpfend weg bewegte. Aus der Armbeuge des freien Armes floss eine feine rote Linie, der Schlauch samt der Kanüle baumelte an dem Infusionsständer hin und her.
"Sie ist plötzlich wach geworden!", schrie panisch der bleiche Doc, als er den Kroganer erblickte. "Ich wollte ihr bloß eine Vitaminspritze geben!" Schmerzerfüllt sog er die Luft ein. "Sie hat mir den Arm gebrochen!"
Vulkan starrte die Frau finster an: "Sei still!"
Von Nadja war nur ein noch lauteres Heulen zu hören, bevor sie anfing alle im Raum zu beschimpfen, in jeder Sprache, die sie kannte.
Miller blickte entrüstet zwischen allen Anwesenden hin und her.
Das trockene Durchladen der Waffe war trotz des Lärms gut zu hören. Der Kroganer zielte auf den Kopf der Menschenfrau. "Sei. Endlich. Still."
"Hör auf, Vulkan!"
Nadja verstummte, hielt in der Bewegung inne und schaute Miller an. Sie erkannte seine Stimme wieder. Mehrere Augenblicke war es mucksmäuschenstill in dem Raum. "Du hast mich gerettet", war leise von der ehemaligen Soldatin zu hören.
"Was?" Miller kratzte sich unschlüssig im Nacken. "Ähm... Ja, das hab ich wohl."
Der Deputy senkte langsam die Waffe. "Endlich Ruhe! Wer bist du?", brummte er mürrisch.
Nadja sah zu dem Kroganer, sagte aber nichts.
"Wie heißt du?", hackte der Deputy nach, als von der Frau kein Kommentar kam.
Nach kurzem Schweigen antwortete Nadja: "Unwichtig."
"Unwichtig?" Vulkan starrte die Frau amüsiert an. "Was wichtig oder unwichtig ist, entscheide hier immer noch ich! Wenn du uns deinen Namen nicht nennst, damit wir dich überprüfen können, bleibst du solange hier angekettet, bis ich mir überlege, was ich mit dir machen soll. Klar soweit?"
Nadjas Blick wanderte zu Miller, der aber nur mit den Schultern zuckte und meinte: "Ich an deiner Stelle würde seine Fragen beantworten. Manchmal braucht er sehr lange zum Überlegen."
Nadja sah wieder den Kroganer an, der die Arme verschränkt und den Kopf zur Seite gelegt hatte, und sie mit einem selbstzufriedenen Grinsen bedachte. "Hör auf deinen... Lebensretter", lachte er rau auf die typisch kroganische Weise. "Schau nach dem Doc, Miller, während ich hier mit unserem Gast plaudere. Also, wie lautet der Name?" Vulkan wandte sich wieder der Frau zu.
"Nadja."
"Nadja, aha... Und weiter? Ihr Menschen habt doch normalerweise mehr Namen, hab ich recht, Miller?", warf der Deputy über die Schulter zu seinem Hilfssheriff, der dem Doc bei der Untersuchung der gebrochenen Extremität assistierte.
Ein bestätigendes Brummen war die einzige Antwort.
"Also, der vollständige Name?"
Nadja zögerte. Sollte sie ihm ihren richtigen Namen geben? Oder einen ihrer alten Decknamen vielleicht? Aber wozu eigentlich soviel Theater um ihren Namen machen? Die Entscheidung fiel. "Nadja Sokolowa."
"Na bitte, geht doch!", lachte der Kroganer auf. "Was machst du auf dem Tharkad?"
"Wo?" Nadja starrte ihr Gegenüber verständnislos an.
"Äh... Du weiß nicht, wo du bist?", schaltete Vulkan geistesgegenwärtig. Was auch immer man über ihn sagte, dumm war er nicht. Nicht umsonst war er der Deputy, und er hatte sich hochgearbeitet, er hatte den Posten nicht einfach deshalb inne, weil er im wahrsten Sinne des Wortes der Größte in Maria war.
"Nicht... genau", sagte Nadja vorsichtig.
"Du bist in den Terminus-Gebieten." Vulkan beobachtete genau das Gesicht der Frau, mittlerweile waren ihm die unterschiedlichsten Nuancen der menschlichen Mimik geläufig, schließlich arbeitete er mit dieser Spezies seit Jahren zusammen.
Die Ex-Soldatin blickte den Kroganer wortlos an, nur die Decke zog sie hoch.
"Genauer gesagt, sind wir hier in dem Sudeten-System im Archon." Vulkan war sich jetzt sicher, dass die Menschenfrau nicht bluffte, sie wusste tatsächlich nicht, wo sie sich befand. "Warum warst du in der Rettungskapsel und, was mich doch viel eher interessiert, warum trägst du eine Panzerung, die dir eindeutig nicht passt?"
"Wird das ein Verhör?" Nadja ließ den Kroganer nicht aus den Augen.
"Nein. Beantworte einfach die Fragen."
"Also doch ein Verhör."
"Nenn es wie du willst, ich weiß nun mal gerne, wer sich in meiner Stadt herum treibt. Das ist alles. Ist nichts... Persönliches."
"Nichts Persönliches!?", kam es empört von dem Doc, der sich zu Nadja und Vulkan umdrehte. Sein Arm lag in einer Schiene, um die Gliedmaße zu stabilisieren, und war versorgt worden. "Sie hat mir den Arm gebrochen! Wenn das nichts Persönliches ist, dann weiß ich auch nicht!"
"Jetzt werde nicht hysterisch, Doc." Der Deputy war die Ruhe in Person. "Geh nach Hause und schlaf dich aus. Miller und ich kümmern uns hier um alles."
"Aber... Ich hab jetzt Feierabend", protestierte der Hilfssheriff schwach.
"Jetzt nicht mehr. Du kriegst morgen frei. Und jetzt gehst du auf Patrouille. Halte die Augen nach Neuankömmlingen offen, gib das auch an die Anderen aus der Truppe durch." Wenn Vulkan etwas beschlossen hatte, dann gab es keine Diskussionen.
"Verstanden", bestätigte Miller nur, dann verließ er den Raum mit großen Schritten.
"Ich verschwinde auch", murmelte der Doc und folgte Miller.
Der Deputy schaute den beiden kurz nach. "Und nun zu uns beiden: du wirst heute hier bleiben, denn wirklich kooperativ bist du nicht. Du solltest mal darüber nachdenken, ob das die richtige Strategie in deiner Situation ist." Der Kroganer sammelte schnell die medizinischen Instrumente vom Boden auf und warf sie achtlos auf den aufgerichteten Rollwagen. Er füllte einen Becher mit Wasser und stellte ihn auf dem Beistelltisch neben Nadja ab, immer von den Augen der Frau begleitet, das spürte er genau. Sie traute ihm nicht über den Weg, eine völlig normale Reaktion, wie er fand.
"Also, Nadja Sokolowa. Ich werde morgen wieder kommen, und vielleicht erzählst du mir das, was ich wissen will." Vulkan wartete eine Weile, ob von der Frau noch etwas kommt, aber da wartete er vergeblich, also zuckte er bloß mit den Schultern und marschierte hinaus. Es war Zeit, etwas über den neuesten Bewohner seiner Stadt herauszufinden. Ob der Extranetempfang heute etwas besser als sonst war?

Nadja blickte dem Kroganer nach, dann trank sie schnell die Hälfte des Wassers aus und ließ sich nach hinten in das Kissen fallen. Sie atmete tief durch, das Bett war weich im Vergleich zu den Betten, auf welchen sie in letzter Zeit geschlafen hatte. Mehrere Augenblicke suchte sie nach einer möglichst bequemen Position, was mit den Handschellen gar nicht so einfach war. Wo war sie hier wieder gelandet? Scheinbar vertrat dieser Kroganer, Vulkan, das Gesetz hier in dieser Stadt auf Tharkad. Tharkad... Irgendwie kam ihr der Name bekannt vor, aber sie konnte sich an keine weiteren Details erinnern. Sie hatte sich nie für Politik oder Desgleichen interessiert, war immer in ihre Arbeit vertieft, und auf Missionen hatte man eh keine Zeit für irgendwelche Machenschaften oder Intrigen der Mächtigen. Und jetzt war sie viel zu müde, um weiter darüber nachzudenken. Schlafen klang da schon viel verlockender. Ein paar Sekunden später passierte es auch schon.

ME-NPC 1
24.11.2015, 11:11
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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<--- Pandora-Wüstengürtel

Fassungslos und mit Entsetzen beobachtete Frank seinen Weggefährten dabei, wie er gierig wie ein Gaul, den man von der Feldarbeit zurück zum Hof gescheucht hatte, über das Becken herfiel. Als er ihn dann auch noch fragte, ob er auch etwas wollte, erwachte Frank aus seiner Starre und verzog das Gesicht zu einer Mischung aus Entrüstung, Wut und Fassungslosigkeit.
„Reißen Sie sich zusammen!“, erwiderte er auf die Nachfrage und zerrte den Soldaten weg von dem Becken, „das ist Weihwasser, Mann!“
Hastig bekreuzigte sich der Offizier, nachdem er die Mütze abgenommen hatte und sprach ein leises und kurzes Stoßgebet zum Himmel, man möge ihnen vergeben. Aber Herr Vanderlyle konnte es ja auch nicht besser wissen. Der Russe war in dieser Hinsicht schließlich einen ganz anderen Umgangston gewohnt. Ein gottloses Volk waren sie, das Religion für Opium für das Volk hielt.
„Moment…“, murmelte schließlich Herr Vanderlyle und Frank sah zu seinem Gefährten, „solche Orte gibt es doch nicht mehr, davon habe ich in New York gehört. Als ich noch ein Kind war. Schon damals waren das bloß Legenden.“
Frank runzelte die Stirn. Herr Vanderlyle in New York? Vielleicht war er das Kind russischer Auswanderer, die schließlich dem Ruf in die Sowjetunion gefolgt waren. Unbekannt war ihm das ja nicht – Heim ins Reich nannte man es in seinem Land.
„Sag mal Frank“, fuhr der offensichtlich verwirrte Soldat fort, „ist das hier etwa eine… Synagoge?“
Frank konnte nicht anders, als mit schallendem Lachen auf die Frage seines Gefährten zu antworten. Zwar nur kurz, denn schnell war er sich wieder bewusst, wo er sich befand und dass man ein Gotteshaus mit Stille und Zurückhaltung würdigte, doch lange genug, um die Situation zwischen beiden wesentlich zu entspannen. Er musterte Herrn Vanderlyle noch einmal, ob dieser die Frage auch wirklich ernst gemeint hatte und als sich das so herausstellte, legte er ihm die Hand auf die Schulter.
„Nein, das ist keine Synagoge, sondern eine Kirche“, antwortete Frank mit gesenkter Stimme, „Christen kommen hierher um zu beten.“
Frank hatte einmal von einer Taschenkarte gehört, die an Landser ausgegeben wurde und in welcher detailliert das Verhalten gegenüber Russen vorgeschrieben wurde. Es hieß, so erinnerte er sich vage, man solle sie nicht anschreien, sondern sie anständig und ruhig behandeln. Verdammt noch eins, wo hatte er das noch einmal gehört? Es kam ihm vor, als wäre es ein bloßer Nebensatz gewesen in einer Erzählung, die eigentlich etwas ganz anderes behandelte. Ein Mann hatte ihm davon erzählt und Frank hatte Bier getrunken, doch hatte er sich da nicht auch Szenen des Krieges angesehen? Es war zu verschwommen, um greifbar zu werden.
„Im Namen des Heiligen Vaters, was geht hier vor?“
Der schnarrende Bariton, der vom Altar her zu ihnen schallte, riss Frank aus seinen Gedanken und hastig sah er in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein Priester war erschienen, wohl aus der Sakristei gekommen, nachdem er Franks Lachen gehört hatte.
„Herr Pfarrer, verzeihen Sie unser Eindringen“, sagte Frank und stellte sich etwas vor Herrn Vanderlyle, „wir wurden von unserer Einheit getrennt und müssen wohl vom Weg abgekommen sein.“
Frank verschwieg, dass sie gerade einem russischen Gulag entkommen waren, genauso wie er für sich behielt, dass Herr Vanderlyle ebendort Dienst getan hatte. Er war im Niemandsland, zwischen den Fronten und da wusste man nicht, mit wem man sprach oder wo dessen Loyalität lag. Vorsicht war geboten.
„Wir suchen Hilfe und Schutz, haben kein Wasser mehr und wissen nicht wo wir sind. Bitte, Pater…“

Ikarus Vanderlyle
28.11.2015, 01:24
"Aha", staunte Ikarus nicht schlecht, und lauschte den Erzählungen Franks. "Christen, soso.." In seinem Tonfall war ein Hauch von kindlicher Neugier zu spüren, also wollte er mehr wissen. Ikarus war zwar weit gereist, aber zwischen seinen morbiden Gewaltakten, ausschweifenden Sexualpraktiken und zivilisationslosen Erkundungstouren nahm Religion und Spiritualität stets eine untergeordnete Rolle ein, sofern die Reise in die Tiefe des Seins nicht durch irgendwelche Drogen induziert war.

"Dann tut mir das leid?", fragte er fast schon ein wenig dümmlich bei Frank nach, als gerade eine neue Stimme ihre Unterhaltung unterbrach. Ein Mann in schwarzer Robe stand da vor ihnen, merklich nicht die beste Kleidung für die teuflische Hitze im Wüstengürtel, aber Ikarus nahm sich nicht die Zeit um Gepflogenheit groß zu diskutieren. Er würde dem Mann keine Kugel verpassen, so lang er keine Bedrohung darstellte, aber in Franks Augen war der Mann sogar mehr die Möglichkeit, Hilfe zu erlangen. Und er sprach den Mann in einer Art an, als wäre es eine Ehre und Privileg für den Mann in Robe, dass er wem helfen durfte. Die wehleidige Klage schien den Mann zu überzeugen, ja fast schon zu begeistern. Fast wäre über Frank hergefallen, der Mann klatschte in seine Hände. "Natürlich", er kam drei Schritte näher, "aber... aber..", und deutete dann auf Ikarus Waffen.
"Bloß den Kram den man braucht, um auf dem Tharkad zu überleben", entschuldigte sich Ikarus fast schon zu formal für seinen Geschmack. Das war immer noch ein Kriegsgebiet, das Haus Gottes würde auch davon nicht verschont bleiben.
"Wie kann ich euren Worten Glauben schenken, wenn doch die Barbaren vom Himmel runterkamen, um uns Unheil zu bringen -- seid ihr geflohen vor dem brennenden Refugiuum, weit oben im All?"
Ikarus blickte kurz zu Frank. Der Priester plapperte als hätte er Franks Vater sein können. Er sah auch so aus. Maria Voll der Gnade, eh.. Wenn das so weiterging, hätte sie gerne Gnade mit ihm haben können.
"Äh ja", murmelte Ikarus dann, kratzte sich am Hinterkopf. "Die Asylum haben wir zerlegt, um die Kohorte der Verfluchten zu stoppen, die eine Meuterei vollzog. Jetzt sind wir, weil uns kein anderer Ausweg mehr blieb. Heilfroh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aber es war ein langer Tagesmarsch, und wird haben viel durchgemacht an Bord der Aslyum..."
"Ja, ihr seid bestimmt müde. Bitte, bitte... setzt euch doch, erzählt mir von euren Erfahrungen." Der Pfarrer deutete auf die harten Holzbänke, die alles andere als einladend aussahen. Ikarus dachte sich nur so, meint er das jetzt ernst?

Ikarus Vanderlyle
01.12.2015, 22:30
Vertrauensselig wie der Pfarrer auch sein mochte, naiv war er mindestens genauso. Eben noch seinen.. Tempel entweiht, nun wollte er er deren Lebensgeschichte erfahren. Frank bekreuzigte sich, als er sich neben den Pfarrer hinsaß. Ikarus nahm leger auf der vorderen Bank Platz, streckte seine Füße aber quer in den schmalen Gang hinaus. Das Jesus-Kruzifix beobachtete er einen Augenblick, interpretierte es als komischen Brauch und omniöses religiöses Relikt, das unnatürlich lange, die Menschheit begleitete.

Unsere Erfahrungen, huh.

Ikarus wollte keine Lebensgeschichte erzählen, auch nicht den Horror der Asylum so kurz nach dem Etappensieg Schrägstrich Blutbad erneut erleben. Zu wirklich waren noch die Erinnerung, zu nah das Erlebte an seinem Wesen. Er sah es auch Frank an, dass der Patient bald ärztliche Hilfe brauchen würde. Das erkannte er in Kleinigkeiten, wie er seine Hände hielt. Wie er den Blick durch die Kirche ziehen ließ. Als würde Frank Ausschau nach Dingen halten, die nicht dort waren. Nicht dort sein durften. Dr. Xaver zu finden, würde eine Priorität darstellen. Die wenigen Wochen an Bord der Asylum und Ikarus hatte einiges gelernt, wie man mit Patienten zu sprechen hatte -- wenn sie nicht gerade verrückte Söldner und mordlustige Psychopathen waren. Aber wie man wirklich das was verstand, was jemand im geistig Umnachteten Zustand von sich gab, nun, dafür war Ikarus noch nicht der richtige Zuhörer. Vielleicht wäre der Pfarrer in einer dunklen Stunde ein guter Ersatz für Dr. Xaver. Er schwenkte den Blick unabsichtigt zum Beichtstuhl, etwas kam ihm bekannt vor, etwas sagte ihm, dass Frank dort Hilfe finden könnte eines Tages. Vielleicht sogar er selber auch. Ikarus trug viel Ballast mit sich, gewöhnlicherweise war er es gewohnt, diesen emotionalen Bullshit im Tagebuch festzuhalten, um sich daran zu erinnern, aber umso mehr noch, um es zu verarbeiten und damit umzugehen.

Mord, Feuer, Blut. Schreiende Familien, inbrünstiges Artilleriefeuer, entlarvende Datenströme, die wie Blitze durchs Extranet zischten und in letzter Konsequenzen Existenzen auslöschten. Man gewann einiges, man verlor vieles.

Doch was sollte er dem Pfarrer groß erzählen. Nun, von der Asylum. Von der cohortis excartis, der Kohorte der Verfluchten. Dass Maria Voll der Gnade dem Untergang geweiht war, wenn denn die Notfallkapseln, ebenso wie die ihre, in der Nähe dieser beschaulichen Gemeinde niederkamen. Wenn der Pandora Wüstengürtel nun in letzter Instanz doch noch zu einem Kriegsgebiet erklärt werden würde, wo doch der Konflikt stets weit im Norden tobte. Denn vom Krieg war hier nichts zu sehen, nur von einer wirtschaftliche Rezession, weil niemand mehr wusste, wohin mit den Erden und Metallen, mit all dem Profit in Form von Erzen.

Oh, den Zaster, den man hier machen könnte... kam es Ikarus am denkbar ungeeignetesten Ort, oder?

"Die Asylum ist noch im All. Ein.. Transportschiff, wenn man es so will, ich erspar' ihnen die Einzelheiten der Vorgeschichte", denn für derlei pikante Details war das alte Herzchen des Pfarrers sicherlich nicht gemacht. Er untertrieb leicht in seiner Erzählung, fing aber an: "Einige Insassen führte eine Meuterei durch. Paar Schießereien waren die Folge davon. Meine Besatzung floh, wir folgten etwas später.. Das wirft für mich die Frage auf, sind noch andere Leute hier gelandet. Bevorzugterweise welche, die nicht sofort auf sie oder uns schießen würden?"
Der Pfarrer räusperte sich unsicher. Er blickte auf und ab, zwischem dem Kruzifix von Jesus Christus und der geschundenen Fresse Ikarus, man konnte nicht sagen, wer schlimmer optisch dran war. Ikarus brauchte ein Bett und eine Dusche. Und müde hörte er dem Pfarrer zu, als dieser die Wörter zusammenstammelte. Dass jemand hier her gekommen sei, eine Frau, auch aus dem Weltraum.

Ikarus schnalzte mit der Zunge. Das waren doch mal gute Neuigkeiten. "Ich hoffe es ist Elena!", sagte er in einem tückischen Moment der unnachgiebigen Hoffnung. Auch wenn sie ihm eine elendige Geschlechtskrankheit verpasste, so konnte er sich nichts schöneres vorstellen als sie in den Arm zu schließen und sie mit einem 'Schön-Dass-Du-Noch-Lebst'-Fick zu verwöhnen, auf dass sie erst mal mit Kopfschmerzen und Rückenbeschwerden am nächsten Morgen die Nacht verfluchen würde, aber oh Junge, würde es Ikarus ihr besorgen. Er sprang auf, war freudiger Dinge. "Ihr versteht bestimmt, wenn wir die Frau sehen wollen.."

"Aber eure Geschichten, ich glaube, ich glaube... die Asylum ist ein Zeichen, für unsre Gemeinde. Nur es zu deuten, fällt mir so schwer?!", warf der Pfarrer ein. Und Ikarus räusperte sich: "Ein Zeichen? Hm, wenn eine Bande Verrückter im Anflug ist, ist es höchstens ein Zeichen dafür, dass man schleunigst das Weite suchen sollte. Es ist eine nette Kapelle, die sie hier haben.. - so sagt man es ja, nicht? Aber ich habe keinen einzigen Gläubigen an Bord der Asylum getroffen. Das sind Verfluchte und als solche brennen sie Orte wie diese als erstes nieder."

Ikarus ging los, bemerkte aber nicht, dass Frank noch ein wenig zurückblieb. Vielleicht hatte er selbst noch etwas mit dem Pfarrer zu besprechen. Als Ikarus die Pforte zur Kapelle öffnete und ein dringlicher Windstoß hereinkam, sah Ikarus schon von weitem, wie sich eine neue Silhouette ihnen näherte. Unbeabsichtigt griff er nach seinem Revolver an der Hüfte, in der Ferne sah er schon, wie die Person am anderen Ende des Hitzeflimmerns das selbe tat.

ME-NPC 1
13.12.2015, 12:55
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Während Herr Vanderlyle mit dem Pfarrer sprach, sah sich Frank in der Kirche um. Er schenkte dem Gesagten kein Gehör, denn zu groß war Franks Freude darüber, endlich wieder in zivilisierten Landen zu sein. Gott mit Uns stand auf der Schnalle seiner Koppel und in einem Haus desselben befanden sie sich gerade. Frank hatte geprüft, ob es sich um eine Finte der Russen handelte, ob man ihn in falscher Sicherheit wiegen wollte, damit er die Angriffspläne seines Bataillons herausrückte, doch es schien alles zu stimmen. Das Kruzifix, der Altar, die liebevollen Malereien im Kirchenschiff… es wirkte real auf ihn und doch irgendwie fehl am Platz. So als ob sie in ein Haus eingekehrt waren, das in diese Zeit nicht so wirklich hineinpassen sollte. Es war beruhigend und merkwürdig zugleich, eine Gefühlsmischung, mit der er nicht so wirklich umgehen konnte.
Erst als Herr Vanderlyle wieder aufsprang, freudig in die Hände klatschte und der Pfarrer davon sprach, dass ein Zeichen über sie gekommen war, riss es Frank aus den Gedanken.
„Ein Zeichen? Was soll das heißen?“, fragte er deshalb, während sich Herr Vanderlyle schon wieder großspurig zum Ausgang der Kirche begab. Der Pfarrer rang nach Worten, wusste aber nicht so recht, wie er anfangen sollte.
„Das hier war schon immer ein besonderer Fleck, wissen Sie. Denn Seine schützende Hand waltete stets über uns, ganz gleich welche harten Prüfungen uns auch bevorstanden.“
Frank schluckte, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Theologische Diskussionen waren nichts für ihn und sich über derlei Dinge mit einem Pfarrer, Hochwürden seinerseits, auseinanderzusetzen, dafür war er nicht gemacht.
„Die Statue Mutter Gottes, wissen Sie“, fing er erneut an, unterbrach sich dann doch selbst im Satz, indem er kurz schwieg und dann wohl neu ansetzte, „ich sollte dort eine Messe halten, für die Gemeinde. Sie wird Rat suchen in dieser Zeit.“
Frank nickte, ließ den Blick jedoch wieder schweifen. Er wollte noch etwas sagen zu diesem Pfarrer, wollte ihm Informationen entlocken, doch wie er ihn so vor sich sitzen sah in diesem zerrütteten Zustand, da gab er das vorerst auf. Im Eingang der Kirche sah er Herrn Vanderlyle breitbeinig dastehen, die Anspannung war bis zu ihm wahrzunehmen. Sofort war jeglicher Müßiggang verschwunden, der mit der rettenden Kühle der Kapelle einhergegangen war und Frank richtete sich ebenfalls auf, um zu gehen.
„Machen Sie das, Pater, aber seien Sie so gut und sperren die Kirche vorher ab“, murmelte Frank und ging, ohne auf die verwirrte Nachfrage des Priesters, was denn das nun bedeuten sollte, zu reagieren. Gekonnt hatte sich der Offizier im Schatten bewegt und war schließlich zu einer der Säulen mit den Weihwasserbecken gelangt, die sich direkt neben dem Eingang der Kirche befanden. Herrn Vanderlyle konnte er nur im Profil betrachten, aber das reichte ihm um zu wissen, dass irgendetwas nicht stimmte.
„Haben wir hier ein Problem?“, fragte er deswegen leise und presste den Rücken fester gegen den kalten Stein.

Ikarus Vanderlyle
13.12.2015, 15:40
Nun wussten sie wohl beide, dass eine Schießerei hier wenig bewirken würde. Doch was blieb Ikarus anderes übrig, als die Androhung von Gewalt, um jedwedes Übel schon an der Pforte abzuwehren. Als Reaktion auf die gegenseitigen Handbewegungen blieben sowohl er als auch der andere Mann, gute 100 Meter von ihnen entfernt stehen. Hundert Meter. Ne ganz schöne Distanz, aber nichts was ein ordentlicher Schuss in die Brust nicht lösen könnte? Mit einem Zeichen blieb Frank dort, wo er noch im Schutz war; auch der Pfarrer schlich sich angestrengt an, in unsicherer Erwartung einer baldigen Beerdigung im christlichen Glauben. Ob es denn noch genügend Särge gab?

Der Mann an der anderen Seite war keineswegs ein grober Schlächter, was Vanderlyle an seinem dezenten Look und seiner geraden Haltung, seinem kontrollierten Griff zur Waffe, auffiel, war dass der gute Mann wohl seine Ausbildung, um einiges besser in Erinnerung behielt, als das schlampige Durchwuscheln, was gern bei Ikarus zum Vorschein kann und was man wohl ganz getreu dem Motto asiatischer, trunkener Kampfkunst als übertriebenen Adrenalinstoß-geformten Überlebensinstinkt bezeichnen konnte. "Er gehört zu uns", flüsterte der Pfarrer angespannt.
"Bleib hier", erwiderte Ikarus dann zu Frank, und ging los.

Wenn Elena hier war, musste er es rausfinden. Er wäre schon für dümmere Sachen gestorben. Stichwort: Asylum.

Als Zeichen des guten Willens, ging er mit gehobenen Händen auf den Mann zu. Sollte er feuern, würde er die Shotgun schon noch irgendwie erwischen und in einem zweiten, dritten Versuch dem Kerl das Hirn wegpusten; sollte er dafür überhaupt noch am Leben sein, der gute Ikarus. Aber auf das universelle Signal des 'Kein Stress-Bro' reagierte der Mann scheinbar positiv, er nahm zwar nicht die Hand von der Pistole an seiner Halterung, konnte sich aber wenigstens doch so sehr entspannen, dass die Spannung im Arm etwas nachließ. Okay, das redete sich Ikarus jetzt einfach bloß ein.. irgendwie musste er ja sein trotteliges Gehabe gerade legitimieren. Mit jedem Meter sträubte sich in ihm das Unbehagen, regte sich der Wille zu stoppen und zu feuern.

Noch 20 Meter zu gehen. So ungefähr. "Halt! Das ist nah genug!" Dem stimmte Ikarus sogar zu. Bereitwillig war er froh endlich nah genug zu sein. Dann blickte er zurück zur Kapelle. Weder von Frank noch dem Pfarrer war was zu sehen. "Wer bist du?!", fragte der kahlköpfige Wicht. Es war ein später hitziger Abend, die Sonne prallte immer noch auf sie hinab.. ein wenig wurde der Mann davon sogar geblendet. Bevor die kalte Wüstennacht die Temperaturen dramatisch absinken ließ, würde noch ein, zwei Stunden vergehen. Bis dahin war das Stöhnen und die Schweißperlen des Mannes Zeugnis eines harten Lebens hier im Outback, das Resultat eines leidigen Arbeitstages. War er Farmer oder Polizist, Bergbauarbeiter oder Teil einer Miliz... alles gemeinsam? Heutzutage war der Grund eine Waffe zu tragen so simpel zu finden, wie es war die Credits in einem Casino zu verschwenden.

Wer er war --- "Mein Name wird dir wenig sagen, Amigo; was zählt ist, das wir vom Himmel runtergekommen sind, und wenn ich schon nicht wie eine Engelserscheinung auf dich wirken mag, dann sei' dir wenigstens so viel sicher, dass euer Pfarrer mir gnädig genug war, um uns Zuflucht anzubieten." Das war jetzt nicht ganz die Wahrheit, aber da der Mann die Augenbrauen hob und aufmerksam zuhorchte und ihm nicht ins Wort fiel, war es wohl nicht mal allzu weit von der Wahrheit entfernt. Weiter: "Er hat mir erzählt, ihr hättet eine Frau gefunden. Ebenso vom brennenden Schiff geflohen."
"Woher... dieser Quacksalber, bestimmt ist Heinrich sofort wieder zu dem gerannt und hat Beichte abgelegt. Der ist ja wirklich nur zum Fahren gut, aber wehe er sagt was: Am besten den Mund verpicken 24/7."
"Also ist es wahr", sagte Ikarus leise im Selbstgespräch zu sich selbst, um so seine Gedanken zu sammeln. "Bitte, ich muss mich vergewissern, dass sie es ist. Es waren nicht viele Frauen an Bord der Asylum, sie muss es sein!"
"Wirklich, eh? Sie hat auf jeden Fall so gewirkt als könnte sie sich selbst helfen. Trug modische Ausrüstung, das hab' ich selbst auf der Citadel selten gesehen." Seine Stimme wurde dann stiller: "Aber die Frau war verwirrt."
"Verwirrt?"
"Ja, Amnesie, Panikattacken. So etwas in der Richtung."
"Ich bin mir sicher, Elena musste viel durchmachen. Vielleicht war es auch der Sturz auf den Tharkad, hat sich den Kopf angeschlagen. Du weißt schon, Frauen."
"Ha, ja... Frauen", grunzte sein Gegenüber amüsiert."
"Also, wie stehen die Chancen, dass wir zwei Freunde werden?"
"Erzähl' du mir erst mal deine Story."

Schon wieder. Diese Banalität der Asylum würde noch zu seiner definierenden Lebensgeschichte werden. Tiefes Seufzen. Also gut. Er präsentierte die Kurzversion: Angeheuert auf der Asylum vor einigen Wochen, lustiger Zeitvertreib, irgendwann mal mit nem Brummschädel aufgewacht. Von da an Chaos an Bord. Wilde Meuterei, Warlords. Da zuckte sein Gegenüber zusammen, eindeutiges Schaudern und das Wittern vor Gefahr. Das heißt, der Mann wusste, wovon Ikarus wahrscheinlich sprach. Nur Idioten würden keine Angst vor den Warlords haben. Zu dominant trat Raven auf, zu gewieft war der ehemalige Captain, eine brutale Gang an Legionären herkommen um zu morden und zu brandschatzen. Ikarus zeigte seinen Ausweis vor, der ihn als Personal der Asylum identifizierte, dem Mann reichte das vorerst als Beweis der Loyalität aus trotz des Intrigenspiels an Bord der Asylum. Aber Ehrlichkeit wehrte wenigstens in solchen Fällen am längsten. Er deutete auf die Kirche hinter ihm. "Wenn einige von diesen Chaoten in der Nähe gelandet sind, wird eure Gemeinde bald brennen. Dagegen kann man nur gemeinsam was unternehmen." Mit dem einen Daumen zeigte er auf die Kapelle noch, mit der anderen machte er das universelle Symbol für Cash. Natürlich würde er eine gute Bezahlung für sich und seinen höchst kompetenten Söldnerkollegen Frank verlangen. Der Polizist lächelte wegen dem Zeichen. Wenigstens auch im Angesichts des größten Unheils musste man ein wenig Humor sowie Sinn fürs Geschäft behalten. Für was würde das Leben sonst da.

"Wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, was du erzählst hast, wird der Vulkan dich ja als Allzweckmittel missbrauchen: Also gib nicht zu viel an!", meinte der Mann gutmütig und stellte sich dann als Miller vor. Er nahm die Hand von der Waffe. "Ich nehme an, irgendwo muss man anfangen, wem zu vertrauen."
"Gute Einstellung. Die Kapelle steht schließlich noch!"
"Miller mein Name." Sie schüttelten die Hände. "Ikarus. Abenteurer und Eroberer. Und dort hinten, irgendwo hinter dem Marmor versteckt, ist mein treuer Companion Frank." Ikarus winkte zur Kapelle, deutend dass er kommen sollte. "Er ist leicht verwirrt, ich nehme an in der Begleitung von leicht verwirrten zu reisen, ist nun mal mein Los im Leben. Apropos, Verwirrte: Habt ihr irgendwelche der Insassen gesehen, gejagt.. erledigt?"

Ikarus Vanderlyle
16.12.2015, 03:00
"Nein, keine gesehen. Aber interpretier das nicht als ein gutes Zeichen, ja? Wir haben uns nur noch rausgewagt, wenn du verstehst. Der Pandora Wüstengürtel ist No Man's Land, aktuell hat es wenig Sinn dafür zu kämpfen, wenn zentralere, leichter zu kontrollierende Gebiete noch auf der Schippe liegen.. lauter kleine Gefechte über die letzten Monate, vorsichtige Vorstöße. Die Situation ist angespannt so schon gewesen, mit den Neuankömmlingen, mit eurer Ankunft, wird es nur hitziger werden. Bald können die Leute nicht mehr ihren Kopf in den Sand stecken und behaupten, die Welt würde sich schon weiter drehen, das irgendwann der Bergbau wieder florieren würde. Waffenstillstand sagten sie uns zuletzt - aber niemand hat jemals davon gequatscht, dass sie unseren Marshall erwischt haben, ihn vielleicht sogar noch als Geisel halten.. Aber der Vulkan soll dir mehr davon erzählen, wenn er will. Hach, ich plapper schon zu viel. Hier draußen, Ikarus, ist ein ständiger Konflikt im Gange, mit den Warlords, mit der Wüste... zuletzt sogar wir selbst. Maria Voll der Gnade ist die einzige Bastion, die noch übrig blieb in einem weiten Umkreis von lauter staubigen Nichts. Alle anderen Siedlungen brannten die Warlords nieder. Unser Deputy ist der einzige Grund, warum Maria Voll der Gnade noch steht. Er, und die tiefen Schluchten unseres Kamms. Die meisten Bewohner bleiben weil sie nicht wüssten, wohin. Denn Katherine wird irgendwann fallen, während wir uns verstecken können. Und andere Planeten interessiert die meisten schon gar nicht mehr. Man lässt seine Heimat nicht zurück, das kannst du doch sicher verstehen?"

Ikarus kommentierte die Ausführung Millers nicht, sondern schritt nur neben ihm her. Maske und Schutzbrille hatte er um den Hals geschlungen, sodass es unter seinem Kinn baumelte. Die geschundene Fresse zeigte wohl die außerordentlichen Prüfungen, die er zu bewältigen hatte. Die Kapelle war abseits auf dem Plateau, rund 10 Minuten brauchte man in die Gemeinde an sich, wenn man rumtrödelte. Genug Zeit für Millar, um seine Lebensgeschichte Vanderlyle lang und ausführlich zu erklären. Vulkan. Dorfgeschichte. Warlords. Und Heimat. Nein, das kannte er nicht mehr, dieses Gefühl von Heimat. Höchstens sein Revolver wäre ein Instrument um für über Flashbacks ein wenig Sehnsucht nach einem Zuhause zu entwickeln, vielleicht war das Ding mit dem flotten Abzug auch die letzte übrig gebliebene Definition seiner Heimat.

Rot schimmerte die Sonne auf sie herab, als sie inmitten des Sonnenuntergangs die Gemeinde erreichten. Eine lange Hauptstraße führte schnurstracks zu einem größeren Tor. "Das ist der offizielle Eingang. Wir schauen, dass wir die Tür normalerweise geschlossen halten", scherzte Miller. "Es ist wohl selten genug, dass Leute durch die Felsspalten hoch kommen aufs Plateau." Während sie also dann die Hauptstraße entlang gingen, zeigte er mehrfach auf verschiedene Gebäude. Maria Voll der Gnade war ein verschlafenes Kaff, aber es hatte alles was es brauchte auf den ersten Blick: Wasser- und Grünanlagen, Geschäfte, 'nen Doktor, eine Taverne. "Wir sind noch einen gewissen Luxus aus den Zeiten des Paladium-Rushes gewohnt. Es ist schwer, den wenigen Luxus aufzugeben. Hm, wenn ihr erst einmal in unserer Bergquelle gebadet habt, werdet ihr schon verstehen."
"Ein Bad nehmen? Ha, das ist Jahre her." Unbewusst roch er an seiner Kleidung. Die stank furchtbar, Blut, Gedärme, jede Menge Schießpulver und Schweiß dran haftend. Miller lächelte ihn als würde es riechen.

Relativ in der Mitte des Dorfes war der Hauptplatz. Während die Hütten der Bewohner weiter draußen waren, reihte der Stadtarchitekt hier fast in einem Kreis wichtige Gebäude zusammen. Rathaus, Polizei, Verwaltung, der einzige Supermarkt der Stadt für die überschaubare Anzahl der Bewohner, mit einem zusätzlichen Aufschlag für die zahlreichen Durchreisenden - eine Politik die noch aus erfolgreicheren Vorzeiten stammte, als man jedem Schürfer, so das Geld aus der Tasche ziehen konnte. Nur ihre Kirche fehlte, aber dafür stand in der Mitte von all dem eine ausstrahlungsstarke, aber dezente Figur aus Stein. Ikarus blieb mit dem Blick daran hängen, Frank für eine ganze Weile noch länger. "Das ist die heilige Jungfrau Maria", erklärte Miller. "Schutzpatronin unserer schönen Gemeinde." Im roten Licht der untergehenden, brennenden Sonne wirkte es als würde sie echte Tränen weinen.

Ikarus Vanderlyle
29.12.2015, 00:28
Die zwei Abgestürzten verweilten mit ihrem Blick noch auf ihrem jeweiligen Objekt des Interesses; Frank etwas weiter hinten mit der Marienstatue beschäftigt, Ikarus hier vorne beließ es bei irdischeren Angelegenheiten, dem Blick auf das Rathaus. Ausgebombt war es. Als wär ne Granate reingeflogen, die halbe Mauer fehlte. Vermutlich noch mehr. Abgefucktes Teil. Das wenige Holz, was darin verarbeitet wurde, war weggeräumt worden, der Großteil des Metalls aber wurde gesammelt, um damit etwas neues zu schaffen, wenn man es erst mal einschweißte. "Oh... Unglückliche Umstände", kommentierte Miller den traurigen Anblick des Gebäudes, und Ikarus wanderte mit dem Blick den ganzen Weg zum Turm hinauf. Aussichtspunkt für den Bürgermeister oder der beste Sniperspot der Stadt? Unbeirrt ging er ohne groß nachzudenken eine kleine Runde, die Zimmer des wegggebombten Teils waren allesamt leer geräumt worden, da war nichts mehr, was verriert, was einst hier von statten ging.

Da vernahm Ikarus schon von hinten wuchtige Schritte. Neuerdings ein Markenzeichen am Tharkad, diese Metallstiefel, die kerlaken zerquetschten, Holzstufen zu barsten und knarzen brachten, die den Schädel Ikarus spalten konnten, wenn er mit dem Kopf am Boden lag. Er drehte sich um, und der größte Kroganer ALLER ZEITEN stand auf der Schwelle des Rathauses. In seiner Hand ein Apfel. Den fraß er mit einem Stück hinunter und schluckte ihm samt Samen. "Miller", brummte die Echse und Ikarus fiel nichts besseres ein, als unschuldig seine Hände in die Höhe zu halten. "Noch ein Neuankömmling, heh. Sogar zwei". Der Kroganer fixierte Frank an, Ikarus Companion blieb - nun, überraschend cool?

"Tag auch", wollte Ikarus die Stille für sich nutzen, der Kroganer aber stieg zu Miller herab und besprach die Situation zuerst. Aufgeregtes Getuschel zwischen den beiden, heftiges Knurren der Echse, aber Miller schaffte es irgendwie die Kroganer auf seine Seite zu sein. Auf Ikarus Seite, so sagte es ihm das Geüfhl. Selbstverständlich war die Hand des Kroganers am Lauf der Schrotflinte befestigt, als würden die zwei seit gestern Abend zusammen gehören und sie erwiderte endlich seine Liebe. Ikarus kannte dieses Gefühl, die Liebe einer Waffe zu erfahren. Das heißt, ein Teil zu besitzen, das so viel Kaboom machte, man wollte es nie wieder hergeben. "Ich suche Elena!", kommentierte er das Gespräch zwischen Miller und dem Kroganer und warf die Forderung Schrägstrich Wunsch so halb vom Spielfeldrand als verbalen Einwurf rein. Die Echse schnaubte, der Glatzkopf nickte den Kopf.
"Die wirst du hier nicht finden, Vanderlyle", zerstörte die Echse jäh seine Hoffnungen.
"Aber... aber die Frau, die ihr hier habt. Sie ist von der Asylum, ja? Vom Raumschiff, das abgestürzt ist. Es gibt da nur ein Raumschiff, und es gab keine andere Frauen an Bord dieses Sausages Festes. Herr je, so viele Typen an Bord... Sie war die einzige da oben. Bitte. Vielleicht, vielleicht... hat sie gelogen? Eine ihrer falschen Identitäten angegeben. Was erfunden. Frauen können sowas. Elena kann sowas."
"Ha. Nein." Der Kroganer kam zwei Schritte näher und drehte dann ab zu einem neuen Gebäude. Er kniff die Augen zu. "Nur eine Frau an Bord der Asylum hast du gesagt, hm?"
"Ja. Alle von denen ich weiß. Als Wärter immerhin! Also: Ich muss sie sehen. Ich muss mich vergewissern."
"Natürlich. Musst du das, du wiillst das. Aber was auch immer los ist mit dir und deiner Flamme, ja. Wir können es drin besprechen." Er deutete auf das Gebäude und ließ parallel die Finger gleiten von seiner Schrotflinte. "Die Nacht bricht ein und es wird kalt. Dein Kollege kann gerne auch kommen." Ikarus winkte ihm herbei. "Miller macht nen recht guten Kaffee..."

ME-NPC 1
30.01.2016, 21:06
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Ehrfürchtig musterte Frank die Statue der Heiligen Jungfrau. Es war ein wundervolles Stück Kunst, das überhaupt nicht in diese Atmosphäre zu passen schien. Zwar hatte die Witterung ihre Spuren an ihr hinterlassen, doch trotz aller Widrigkeiten hatte die Heilige Maria ihre Grazie behalten. Sogar die Falten der Knöchel waren auf den zum Gebet gefalteten Händen noch zu sehen. Der Künstler musste sich wahrhaftig Mühe gegeben haben, diese Statue zu erstellen.
Aus dem Augenwinkel konnte Frank erkennen, wie sein Begleiter mit irgendwelchen Gestalten sprach. Der eine war der Polizist von vorher, der andere schien dessen Vorgesetzter zu sein. Definitiv jemand, mit dem man sich nicht anlegen möchte. Jedoch schien er auf ihrer Seite zu sein, denn Ikarus winkte Frank herbei und dieser trennte sich zwar ungern, aber schließlich doch entschlossen von der Statue, um dem ungleichen Trio ins Innere der Polizeiwache zu folgen.

Es war ein schrecklich heruntergekommenes Loch, wie Frank fand. Nicht, dass er das Adlon erwartet hätte. Doch gerade die Vertretung staatlicher Gewalt sollte in solchen Zeiten, wie sie dieses Nest gerade durchlebte, im Fokus der Wiederaufbauarbeiten stehen. Die Vollstrecker des Gewaltmonopols der Nation waren schließlich die einzigen, die in einer solchen verwirrten Zeit noch dafür sorgen konnten, dass man sich nicht gegenseitig an die Gurgel ging. Gleich, ob sie sich im Reich befanden, in den russischen Ödlanden oder… wo auch immer sie hier gelandet waren. Andererseits passte die heruntergekommene Atmosphäre dieser Wache zu ihrem grimmigen Vorsteher, der wie ein wandelndes Bollwerk durch ihren Eingang schritt.
„Ihr Gau schien schon einmal bessere Zeiten gesehen zu haben“, stellte Frank fest, der beim Betreten des Hauses die Mütze vom Kopf nahm, „gestatten Sie mir, eine Zigarette zu rauchen?“

Ikarus Vanderlyle
21.02.2016, 22:47
"Gau?!" schnaubte die überdimensionale Echse. Fast schon als Affront verstand dass der Kroganer hier, seine magma-rote Schuppenhaut fing an fast schon zu glühen im Licht seiner aufkommenden Empörung. "Das hier ist meine Ortschaft. Kein Gefängnis, kein Loch, kein Kriegsgebiet. Verstanden?" Doch dann brummte der Kroganer, winkte ab und holte eine fette Zigarre aus seiner Brusttasche unter der Rüstung. "Gib ihm mal Feuer, Miller."

Vanderlyle hingegen genoß es endlich ein wenig seine sandbefleckten Kleidung abzulegen. Die Brille auf dem Tisch, seine Stiefel endich etwas gelockert ließen seine Füße aufatmen.. Aber da stieg übler Geruch von unten hervor, lieber wieder zumachen. Jacke und Pullover legte er über den Stuhl, lehnte seine Arme auf den Tisch und fing an den Zucker im Kaffee umzurühren. "Hm."

"Also, Elena sagtest du..", und die Wucht der Echse, mit der er sich an den Tisch knallte, brachte den Tisch zum wackeln. "Wenn das wirklich eine versteckte ID ist, die sie uns da gegeben hat, erzähl mir mal wie so aussieht." Vanderlyle rieb sich im Gesicht, gab einige Details an und schon winkte der Kroganer ab.
"Nein, die haben wir hier nicht. Unsre hat schwarze Haare, ist wild, unbändig und sollte schlafen. Aber wenn du von der Asylum bist, hm.. vielleicht kannst du uns dann helfen, gegen all die Warlords und Banditen, die sich hier rumtreiben. Die jetzt mit euch herkamen." Ikarus reagierte interessiert, sein Auge blinkte mit dem Cashsymbol auf.
"Ich bin ein rechtschaffender Typ, der immer gerne dem Gesetzt hilft für etwas Ordnung. Etwas Umkostenbeitrag, versteht sich natürlich von selbst."
"Jajaja, das verrechnen wir schön über die Hauptstadt, das sollen die mal für uns begleichen.. Willst gar nicht meinen Gefahrenumschlag wissen, das sind hohe Summen, aber was will ich damit anfangen: Ausbezahlt wird es erst wenn wir fertig sind. Fertig mit den Warlords, fertig mit dem Krieg, fertig mit der Krise und dem Konflikt."

Ikarus seufzte, unweigerlich. Das klang nach einem langfristigen Investment, nach einem Kampf der noch einige Monate dauern konnte. Etwas, das ihn hier ankettten würde. Etwas, das ihn in sein Grab befördern würde. Früher oder später. Der Pandora Wüstengürtel war zu grob und unwirtlich als dass Ikarus hier sein Grab finden wollte.

Unweigerlich musste er den Kopf schütteln, wohlüberlegt sprach er die nächsten Worte. "Sheriff, für mich klingt das als suchten sie nach einem weiteren Deputy. Für solche vertraglichen Irrungen, die mir den Kragen kosten könnten, je länger ich hier bleibe, die unklare Zeiträume und Gefahren bemessen, habe ich die Allianz verlassen. Dieses Gehabe, man unterzeichnet und ist dann mal eben der Lakai für alles, das ist nicht mein Stil zu arbeiten."

Für Vanderlyle war es nicht einfach, dem Kroganer einfach so abzusagen. Insbesondere mit dem Augenkontakt und Millers Kaffeegeschlürfe im HIntergrund hatte sich rasch eine angespannte Atmosphäre angestaunt. Erst als der Kroganer ein Lächeln zeigte und sagte, dass er das verstehe, konnte auch Vanderlyle wieder ruhig atmen.
"Dann bin ich über das Ziel hinausgeschossen. Tuchanka-Mentalität. Wir machen ganze Sachen gleich von anfang an, mein Clan führte ein strenges Ehegesetz. Kann daran liegen. Nun gut."
"Aber womit ich helfen kann", ergänzte Vanderlyle den enttäuschtne Kroganer, "ist es die Banditen für sie zu jagen. Umkostenbeiträge lassen sich bestimmt auch so zu beziehen von Katherine, oder?"
Die Augen des Kroganers funkelten diesmal auf. Er brummte und zog an seiner Zigarre. "Kopfgelder haben wir hier genug ausgeschrieben. Gute Summen für ehrliches Handwerk."

Ikarus Vanderlyle
27.02.2016, 18:05
Auf dem Tisch flackerten einige Hologramms auf. Fast schon stolz präsentierte die rote Echse diese mit einer überraschend-auschweifenden Handbewegung. Sieh her, Mensch, gegen all diese wahnsinnigen Banditen habe ich mich gewehrt, erfolgreich. Der Rauch der Zigarren ließ die Hologramms etwas flackern, aus den Augenwinkeln sah Vanderlyle wie Frank auf eigenartige Weise sich versuchte das Schauspiel zu erklären. Magische Tricks, Forschungsprojekte aus dem Untergrund, Amerikaner-Ressourcenverschwendung.

"Ganz schöne Summen", quittierte Vanderlyle die Kopfgelder. Ein paar tausend Credits lagen vor ihm, aber de facto ging man hier ein hohes Risiko ein und konnte schlecht reichen. Das Kopfgeldjäger-Business war zwar in den Terminus Gebieten eine beliebte Beschäftigung, aber aufgrund der Vielzahl an Jägern und der hohen Nachfrage, konnten Institutionen den Preis relativ niedrig halten. Zu viele Kopfgeldjäger verderben schließlich das Geschäft für alle und gerade hier auf dem Tharkad war ein nahezu inflationäre Anzahl an Schießwütigen unterwegs, nur noch übertroffen von der Menge an tollwütigen Warlord-Hooligans und strammen Soldatenfleisch. Vanderlyle wollte schon den Auftrag ablegen, zu viel Lärm für nichts, mehr Arbeit als es wert war. Fakt war nun mal, es war eine Öde, wo sie hier gelandet waren, von diesem Ort des Absturzes sollten sie sich lieber beide so schnell wie möglich entfernen.

"Ich würde lieber die Frau sehen", kommentierte Vanderlyle die Situation, "etwas Proviant kaufen und weiterziehen. Nichts für ungut, aber es ist nicht unser Kampf.."
Der Kroganer schnaubte tief. "Zuerst bringst du eine Wagenlandung von Irren von der Asylum runter und jetzt ist es nicht dein Kampf?!" Die Echse stand auf, blickte ihm ins Gesicht. Ikarus kratzte sich am rötlich-bronzenen Drei-Tages Bart. Ruhig, Großer, dachte er sich. "Das ist genauso dein Kampf wie es jeder von uns ist. Du bist in diesem Dorf, wie wir. So wie er. Und du kannst ja probieren mit einem halb-kaputten Vehikel die nächsten 200, 300, 400 Klicks zurückzulegen, in eine Richtung, die du selbst auf deinem Omni-Tool nicht mehr deuten kannst, wenn der erste Wüstensturm über dich hinweggefegt ist oder die Banditen dir deinen Tag mit Granaten versüßt haben... Ich wollte cool sein, aber deine beste Chance hier rauszukommen, ist entweder mir zu helfen... oder aber du schaust, wie du dir demnächst ein Raumschiff bauen kannst. Schrott haben wir genug rumliegen."
"Hach", seufzte Ikarus. "Ich bin müde und erledigt." Fast schon banal deutete er auf seinen Revolver und schmiss ihn auf den Tisch. "Mein Abzugsfinger tut schon weh von den letzten Stunden des Dauerbeschusses. Mir flogen Raketnenteile ums Gesicht, ich bin durch Feuer gerannt und ein Kamikaze-Absturz ins Nirvana liegt hinter uns.. Also nein, ich bin nicht erpicht darauf, mich für ein paar Cent massakrieren zu lassen.." Kurzer Blick durch die Runde, Miller schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein. "Aber vielleicht bin ich es ja morgen", seufzte Ikarus und deutete damit an, dass es wohl Zeit war für die Nachtruhe.

Der Kroganer grinste zufrieden. "Miller zeigt euch die Betten. Bis dahin sollte der zweite Kundschaftstrupp zurück sein. Hoffentlich genauso erfolgreich wie Miller zuvor. Ich hab einen ungefähren Plan, aber zuerst brauch ich Bestätigung. Apropos.. wollt ihr einen kurzen Blick ins Zimmer werfen?"
"Uh, du meinst, um eure Gefangene zu sehen?"
"Genau, ich will wissen, ob es stimmt, wer sie ist.."
"Vielleicht kennt sie Frank, ich habe nur männliche Gefangene betreut. Mein äh Chef hat meine Akte vom Militär noch gelesen, kann gut sein, dass er es mir verschwiegen hat, dass Frauen als Gefangene an Bord waren.. ich äh hatte da mal ein Vorkommnis in jungen Jahren, im Militär.. Hach, ist auch egal, so als spielte das eine Rolle,nicht wahr?" Verlegenes Grinsen, gefolgt von leisem Lacheln und Vanderlyle zuckte mit den Schultern.
"Also, wollt ihr sie jetzt sehen oder nicht? Miller richt mal zwei Betten für unsere Gäste her. Sie müssen gut ausgerastet sein für morgen, hab' das Gefühl, dass wir ein Lager Tag", murmelte der Kroganer und löschte die halb fertig geraucht Zigarre mit zwei seiner Fingern. Ikarus schnalzte anerkennend mit der Zunge und pfiff ihm zu 'Badass', was durch ein herzhaftes Lachen des Kroganers zur Kenntnis genommen wurde. "Kommt schon, schauen wir uns an wie es unserem Gast geht."

ME-NPC 1
28.02.2016, 19:22
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Frank hielt sich bedeckt, während Herr Vanderlyle mit dem Koloss sprach. Er war hier offensichtlich nicht willkommen, was er dem Mann allerdings auch nicht übel nehmen konnte. Seit Monaten herrschte in seinen Landen Krieg und die Uniform, die Frank trug, war für das Biest von einem Gesetzeshüter vermutlich zum Sinnbild für Gewalt, Tod und Hass geworden. Anfangs hatte man sie noch als Befreier willkommen geheißen… doch jetzt, da hatten sie das alles aus den Augen verloren, das große Ganze. Frank selbst schien sich manchmal nicht mehr sicher, was eigentlich vor sich ging. Was sie hier taten, wieso all das geschah, wieso gerade er, kurzum: wer er überhaupt war. Es waren Fragen, die ihn ständig heimsuchten in Momenten wie diesen, wenn er mit der Realität des Konfliktes abseits der Schlachtfelder konfrontiert wurde.
„Vielleicht kennt sie Frank. Ich habe nur männliche Gefangene betreut.“
Als sein Name fiel, horchte der Offizier auf. Die zweifelnden Gedanken verdrängte er wieder – vorerst. Es ging wohl um eine Gefangene, die wie er und Herr Vanderlyle wohl aus dem Lager entkommen gewesen sein musste. Entgegen der üblichen Lagerpolitik hatte man männliche und weibliche Gefangene nicht voneinander getrennt, was Frank stets merkwürdig fand, also konnte es durchaus sein, dass er sie kannte. Er kramte das Foto hervor, das in der Innenseite seiner Jackentasche verstaut war und betrachtete das Mädchen darauf genauer, das er noch im Zellentrakt gesehen hatte. Vielleicht war sie es. Sie hatte gesagt, sie würde auf anderem Wege zu ihm kommen. Vielleicht war sie es. Sie war ihm noch Antworten schuldig. Ganz bestimmt war sie es. Sie brauchte seine Hilfe. Sie war es.
„Kommt schon, schauen wir uns an wie es unserem Gast geht“, knurrte schließlich das Bollwerk von Mann und Frank nickte.
„Hat die Frau einen Namen? Hat sie gesagt, woher sie kommt?“, fragte er den Gesetzeshüter, dem er genau wie Herr Vanderlyle schnellen Schrittes folgte.

Ikarus Vanderlyle
28.02.2016, 19:51
"Nadja Sokolowa", brummte der Kroganer. Ikarus schüttelte den Kopf, fürs erste sagte ihm der Name nichts, aber das musste schließlich nichts heißen. "Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, wenn du das meinst. Was jetzt ihre genaue Lebensgeschichte ist, ha.. so wild wie diese Furie auf den Doc losgegangen ist, war es ein Wunder, dass sie mir nicht das Ohr abgebissen hat, als ich ihr paar Fragen gestellt habe. Und für weitere Nachforschungen nun, dafür unser Extranet bisschen zu lahm für weite Suchanfragen."
"Ganz davon abgesehen, dass sich die Russen wie Karnikel in den Terminus-Gebieten vermehren. Soll da mal wer jemanden mit so einem Allerweltsnamen finden", postulierte Ikarus und stolzierte gleichsam hochnäsig mit seiner etwas wirren Namensmischung der Echse hinterher. Sie folgten Vulkan durch einen schmalen Korridor, den die Echse ausfüllte und Ikarus und Frank schritten nebenbeinander her, warfen sich ein paar keusche Blicke zu, ungewiss, was sie nun genau erwarten würde. An der versprengten Wand gingen sie kurz vorbei und Ikarus sah, wie hell die Sterne von hier ausleuchteten. Wüstenhimmel. Schöne Aussicht. Einige wenige Stufen gingen sie dann hinunter und schwaches Licht leuchtete durch das Gebäude hier im Keller, wo offensichtich so etwas wie ein notdürftiges Lazarett aufgerichtet war. Medi-Bots, Tonnen von Gel. Snack-Automaten und weiße Kittel sowie Umkleidekabinen.

"Da, hinter der vierten Tür", der Deputy deutete auf die etwas verrostete Zellentür, die kaum jemanden mehr wirklich aufhalten konnte; Ikarus war sich nicht sicher, ob das hier ein Gefängniskeller oder ein Kriegslazarett darstellte. Je nach Umstand änderte es sich wohl. "Ich hab ihr zwar gesagt, ich käme erst morgen wieder...", der Kroganer schaute kurz auf die Uhranzeige seines Omni-Tools, "... aber bisschen zusätzlich Besuch findet sie bestimmt nett, hehe. Hoffentlich schläft sie noch nicht." Ohne zuerst einen Blick durch den kleinen Türspalt der Zellentür reinzuwerfen ob denn Nadja Sokolowa überhaupt dort war, wo er sie gelassen hatte, sperrte der Deputy nicht wirklich etwas ahnend die Tür auf.

Nadeschda W. Sokolowa
28.02.2016, 23:06
"Du sollst mich anschauen, Mensch!"
Ein harter Schlag mit der geballten Faust ließ Nadjas herunterhängenden Kopf zur Seite fliegen. Der Kopf kehrte in seine Ausgangslage zurück. Das Blut tropfte aus dem geschundenen Gesicht langsam auf den Boden und gesellte sich zu den alten, eingetrockneten Flecken, die ein fast schon kunstvolles Muster bildeten.
Loshg packte seine Sklavin grob an den kurzen Haaren und näherte sich mit seinem Gesicht dem ihren. Die raue Zunge leckte über die Wange der Menschenfrau, diese reagierte jedoch nicht, sondern ließ die Augen geschlossen und beschimpfte ihn auch nicht mehr. Der nackte Körper, mit den an der Decke fest geketteten Armen, war ohne jegliche Spannung. Das war nicht verwunderlich, schließlich trieb der Batarianer sein Spiel schon seit etwa zwei Stunden. Er ließ die Frau los und wollte erneut zuschlagen, als sich sein Omnitool meldete und ihn aus den wunderbaren Fantasien bezüglich seines Opfers herausriss.
"Was?!", bellte er ungehalten in das Kom.
"Die Kunden sind eingetroffen, Boss."
"Sie sind zu früh dran! Ach, egal... Bin in ein paar Minuten da. Biete ihnen ein paar Erfrischungen an. Im Kühlschrank ist batarianischer Wein. Der ist aber nur für den Anführer, seine Leute können Bier trinken, damit das klar ist!", brummte Loshg und wusch sich sorgfältig die Hände im Waschbecken, während er einen prüfenden Blick in den Spiegel warf. Sein 'Enthusiasmus' hinterließ manchmal Spuren. Auf seiner Stirn entdeckte er tatsächlich einen roten Punkt, den er schnell beseitigte. Letzter Blick in den Spiegel, und Loshg wandte sich zum Gehen um. Die Tür der Folterkammer quietschte laut, als sie sich hinter ihm schloss.

Nadja setzte sich abrupt und schweißgebadet in dem Bett auf und versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ihr Blick schoss zu der Tür, die tatsächlich quietschend aufging. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie sich befindet, dann fiel es ihr ein. Dies war nicht Khar'shan und ganz eindeutig war es nicht Deathmaker, dafür war die Schwerkraft zu hoch.
Tharkad.
Die Tür öffnete sich gänzlich und der riesige Kroganer trat erneut ein. Auch diesmal war er nicht alleine, allerdings war es nicht Miller, und auch nicht der Doc, der ihn begleitete. Der Doc wird wahrscheinlich ab jetzt einen großen Bogen um sie machen. Nadja kicherte leise.

"Na, schau mal einer an, du bist ja noch da!", stellte der Deputy überflüssigerweise fest und beäugte Nadja neugierig.
"Wo sollte ich denn hin?", entgegnete die Ex-Soldatin sarkastisch und schepperte heftig mit den Handschellen. Gleichzeitig nahm sie die Neuankömmlinge genauestens ins Visier. Der eine, um die Dreißig, großgewachsen und recht schlank, hatte helle Haare und einen ungepflegten Drei-Tage-Bart. In seinen Augen war etwas merkwürdig Verschlagenes. Söldner, ganz sicher, konstatierte Nadja abfällig und widmete ihre Aufmerksamkeit dem anderen Mann. Sie blinzelte verwundert. Trug er da etwa eine Wehrmachtsuniform? Ja, verdammt nochmal! Das tat er. Sie starrte den Kerl an. Sie hatte sich schon immer für Geschichte interessiert, was ihrem Großvater Oleg geschuldet war. Sein Ur-Ur-Ur-Opa hatte in dem 2. Weltkrieg gekämpft. Oder war es nur der Ur-Ur-Opa? War auch völlig nebensächlich, ihrer beider Urahn hatte ein Tagebuch hinterlassen, welches wie ein kostbarer Kleinod von ihrem Großvater gehütet wurde. Es war ein richtiges Buch, mit Papierseiten, die Deckel bestanden aus echtem Leder. In Kleinstarbeit hatte Oleg das Tagebuch selbst restauriert und den Text in ein Pad eingetippt, damit man diese Kostbarkeit nicht allzu oft anfassen musste. Und jetzt sah die ehemalige Soldatin einen deutschen Offizier vor sich, wie aus dem Buche gemalt. Sie versuchte anhand der Schulterstücke seinen Dienstgrad zu erraten, war sich aber nicht ganz sicher, was der goldene Stern bedeutet, es war auf jeden Fall ein Offiziersgrad. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ein Schauspieler? Oder ein Verrückter? Nadja schüttelte ungläubig mit dem Kopf und lächelte den uniformierten Mann schief und mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das Lächeln kam einfach so. Irgendwie sah der Kerl völlig verloren und fehl am Platze aus. Wer lief heutzutage freiwillig in so einer Uniform herum?
"Noch mehr ungebetene Gäste?", schielte Nadja zu dem Kroganer.
"Sag du es mir", kam es trocken von Vulkan. "Kennst du die beiden?" Der Riese deutete auf die Männer.
Nadja antwortete mit Schweigen.
Der Deputy seufzte langgezogen. "Bist ja immer noch so gesprächig wie vorher!"
Nadjas Mundwinkeln zuckten kurz, das Grinsen kroch dennoch auf ihre Lippen.
Vulkan rollte fast mit den Augen. "Das kann ja nicht wahr sein...", murmelte er. "Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte!" Er wandte sich den beiden Männern zu. "Kennt ihr sie?", fragte er säuerlich.

Ikarus Vanderlyle
27.04.2016, 21:05
Mit einem zaghaften Kopfschütteln antwortet Ikarus auf die Frage des Kroganers. Keine Chance Süße, noch nie gesehen. Und auch bei Frank stellte sich kein Erkennen ein. Bloß eine junge Frau, in Gefangenschaft. Am falschen Ende des Planeten gestrandet. So wie sie alle.

Die Schuppen fielen sprichwörtlich vom Kopf der Echse als er sich kratzte. Die langen Wüstentage taten der Haut nicht gut, Ikarus würde das wohl selbst noch am eigenen Leib erfahren. Nichts als ein Seufzen hat er fürs erste übrig und etwas ratlos war die wuchtige Kampfmaschine gerade am Ende seines Lateins angeklangt, zumindest solange keine Infos eintrudeln würden aus dem Extranet.

"Nadja, also", richtete Ikarus ohne recht zu denken das Wort an sie und kam näher. "Weißt du denn was auf der Asylum.. passiert ist?" Immerhin etwas kritisch beäugte er sie. Da waren Spuren des Kampfes, ein geschundenes Gesicht, das Wochen der Einsamkeit zerrten. Vielleicht noch mehr. Dekaden. Unmöglich einen Zeitraum einzuschätzen, die Lidschatten fielen so tief, so dunkel. Die waren zwar im selben Zimmer, aber sie trennten Welten. Das zeigte sich schon in diesen ersten Minuten. Die Frau blickte leicht zur Seite. Ikarus warf Frank einen Blick zu, dann griff er die Frau am Arm ohne lang überlegen. Ganz zu ihrem Missfallen, sie schaute ihn kurz hasserfüllt an. Er kremmelte ihren Arm hoch und er zählte was auf ihrer Haut ab. Die Löcher der Spritzen, präzise in den Arterien. Werk eines Doktors ohne jede von einem Junkie betäubt worden zu sein, oder durch Eigen-Injektion. Mehr noch sogar, es war ein unscheinbares Muster in den Arterien zu erkennen. Als hätte man mit den Spritzen das Stück Fleisch markiert.

"Es sind ähnliche Zeichen wie bei Frank. Sie ist eine Patientin der Asylum", erklärte Ikarus und fuhr langsam die Linien ab, als würde er einem Sternbild folgen.

"Und nun", seufzte der Kroganer. Eine simple Hinrichtung wäre ihm gelegen gekommen, hätte Zeit und Mühe gespart. "Ich kann sie dann wohl schlecht frei rumlaufen lassen? Die schaut mich an als würde sie mich im Schlaf erdrosseln wollen.."
"Das wird sie nicht", Ikarus ließ den Arm los. "Oder? Nun. Ich bin schließlich kein Arzt - kann also ihren geistigen Zustand schlecht einschätzen. Aber wenn sie wirklich zu den Warlords gehören würde, hätte sie Xaver nicht an sich ranlassen.. Du bist doch nicht verrückt oder?" Sie funkelte ihn an, zweideutig. Sie könnte auch einfach nein sagen, dachte sich Ikarus. "Als Patientin der Asylum ist sie in meiner Obhut, meine Verantwortung... zumindest bis ich sie einer qualifizierten Authorität überweisen kann. Weiß der Geier wie lang das wieder dauern kann."
Das Knurren von hinten signalisierte, dass der Kroganer einverstanden war, obwohl es ihm nicht gefiel. "Na gut, wir lassen dich frei, wenn du keinen Ärger machst. Glaub' mir, du willst keinen von uns wütend sehen. Wir sind gemeinsam in der Sache drin, ja Ikarus?"
"Natürlich, nach wie vor... nur, vielleicht erzählt uns Nadja jetzt erst einmal wie sie auf die Asylum kam", sprach Ikarus, während er gemächlich die Schlüssel von Vulkan abholte.

ME-NPC 1
02.05.2016, 16:49
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Die Tür hatte sich geöffnet und für einen Moment saß Sie da vor ihm, die schwarzen Haare vor das Gesicht gefallen und mit einer eleganten Bewegung beiseite gewischt, als sie zu ihm aufsah. Einen Wimpernschlag später jedoch war es eine völlig fremde Frau, die neugierig zu den Neuankömmlingen sah. Frank gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Innig hatte er sich gewünscht, die bekannte Unbekannte von vorhin hier wieder zu sehen.
„Es sind ähnliche Zeichen wie bei Frank. Sie ist eine Patientin der Asylum“, stellte Herr Vanderlyle fest und Frank verzichtete an dieser Stelle darauf, seinen Wärter zu korrigieren, man sei kein Patient gewesen, sondern Gefangener. Es wirkte an dieser Stelle unangebracht. Frank konzentrierte sich vielmehr darauf, dem Gesicht vor ihm einen Namen zuzuordnen. Er kannte die Frau. Ein paar Mal hatte er sie im Kantinenbereich gesehen, hier und da war er ihr über den Weg gelaufen, wenn sie zufällig zur selben Zeit Freigang hatten. Besonders aufgefallen war sie ihm allerdings nicht, bis auf wenige Handgreiflichkeiten, die allerdings an der Tagesordnung des Lagerbetriebs standen. Sie hatte einen russischen Namen, also ging Frank davon aus, dass sie eine politische Gefangene war. Vielleicht von den Zaristen oder Teil der Wlassow-Armee, man wusste es nicht. Frank beschloss, sie später dazu zu befragen, sollte Herr Vanderlyle nicht zuhören. Er schien es nämlich auch nicht so genau zu wissen, zumindest wenn er seine Aufforderung an die Frau ernst meinte, ihren Weg ins Lager hinein zu skizzieren. Frank entschloss sich dazu, sich vorerst bedeckt zu halten und die ersten Worte der offensichtlich sedierten oder unter Drogeneinfluss stehenden Frau abzuwarten, ehe er sich zu Wort melden würde. Herr Vanderlyle mochte ein feiner Kerl sein, doch er trug noch immer die Uniform des Feindes und solange Frank nicht wusste, mit wie viel Überzeugung er dies tat, brauchte der Offizier Verbündete – einen solchen hatte er vielleicht in der russischen Frau gefunden, wer weiß.

Nadeschda W. Sokolowa
06.05.2016, 13:44
Die Enttäuschung stand dem deutschen Offizier deutlich ins Gesicht geschrieben, als hätte er wer weiß wen erwartet. Zumindest nicht sie, soviel stand fest. Er wirkte verlorener, als noch eine Sekunde zuvor. Aber er war nicht Nadjas Problem. Dies war der Andere der Neuankömmlinge, dieser Söldner. Das spürte die Ex-Soldatin. So deutlich, wie sie die Kälte der Handschellen spürte.
"Weißt du denn was auf der Asylum.. passiert ist?", fragte der Mann.
Nadja schüttelte stumm mit dem Kopf und starrte den schlaksigen Söldner misstrauisch an, als er sich ihr näherte. Und dann tat er etwas, was er besser nicht hätte tun sollen: er fasste sie an. Ihr Blick verfinsterte sich. Reflexartig wollte sie ihren Arm aus seinem Griff befreien, aber er krempelte den Ärmel ihres Oberteils hoch und begutachtete die Einstiche, die sie Dr. Xaver zu verdanken hatte. Der Arzt hatte aus dem ersten Mal gelernt und betäubte sie mit irgendwelchem Gas, das zischend in ihre Zelle einströmte, bevor er sich traute hinein zu gehen. Dieser Feigling! Was er ihr verabreichte, wollte er nicht so recht verraten und druckste herum, als sie ihn danach fragte – durch die Sprechanlage, denn anders kommunizierte er nur noch selten mit ihr. Manchmal kam er mit einigen Wächtern an und dann... Nun ja, sie überwältigten sie früher oder später, allerdings gab sie nie kampflos auf, sehr zu Xavers Missfallen, der etwas von mangelnder Sozialisation und dergleichen quasselte. Das spielte jetzt keine Rolle mehr. Der Doktor war nicht hier. Wo er war, interessierte sie nicht sonderlich. Zum Teufel mit diesem Quacksalber! Nadja riss sich aus den Erinnerungen heraus und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
"...Sie ist eine Patientin der Asylum", hörte sie den Söldner sagen.

Na klasse, du Plappermaul! Nadja schaute zwischen Vulkan und dem Mann hin und her, als sie darüber diskutierten, was mit ihr geschehen soll. Der Kroganer starrte sie die meiste Zeit über äußerst zweifelnd an, als würde er nur darauf warten, dass sie irgendetwas Dummes tut. Aber diesen Gefallen wird sie ihm nicht erweisen, besser, zuerst zuzuhören... Sehr interessant, was da zu Tage befördert wurde. Dieser verfluchte Söldner, der ihren Arm soeben freigegeben hatte, war scheinbar einer der Wächter gewesen. Das hatte ja noch gefehlt, um diesen beschissenen Tag abzurunden. Dieser Typ will auf sie aufpassen? Mitnichten, das kann sie selbst viel besser. Und jetzt verdingte er sich an den Kroganer. Typisch. Eine Sache war wenigstens positiv: sie wollten sie frei lassen. Die Ex-Soldatin unterdrückte mit Mühe ein in ihrer Kehle aufsteigendes Kichern.
"...vielleicht erzählt uns Nadja jetzt erst einmal wie sie auf die Asylum kam", kam von dem Söldner.
Nadja grinste schief, sie konnte es sich doch nicht verkneifen, und lehnte sich zurück. "Das geht niemand etwas an, Söldner. Dich nicht, diesen Kroganer da nicht. Und auch Xaver nicht." Das Grinsen verschwand wie weggewischt. "Aber ich will ja nicht so... unkooperativ sein." Das gezwungene Grinsen kehrte wieder zurück. "Wenn du Informationen über mich willst, frag doch einfach bei der Allianz nach." Das Grinsen wurde breiter, als sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, wie sich der Kroganer zu seiner vollen und überaus imposanten Größe aufrichtete. Der Riese wirkte gewissermaßen alarmiert. "Ich denke jedoch nicht, dass sie dir antworten werden. Viel mehr werden sie sehr daran interessiert sein, warum du nach jemand fragst, der für tot gehalten wird." Nadja stoppte. Sie überlegte eine Weile und verlagerte dabei den Blick auf den Kroganer: "Du bist also der Deputy hier."
Dies war keine Frage und die Echse wusste es, denn sie nickte langsam. Nadja atmete tief durch und fiel eine Entscheidung, wobei sie den Söldner geflissentlich ignorierte. Nur kurz schweifte ihr Blick zu dem jungen Mann in der deutschen Uniform, der sie nach wie vor recht freundlich musterte. Kannten sie sich etwa? Sie konnte sich beim besten Willen nicht an den Mann erinnern.
"Also gut", meinte Nadja an Vulkan gewandt. "Ich erspare dir die lange Suche im Extranet, denn dort wirst du so gut wie nichts über mich finden. Meinen Namen kennst du bereits. Mein ehemaliger Arbeitgeber meinte, dass ich mich ganz gut als Lieutenant Commander mache. Willst du meine Dienstnummer?", fragte sie sarkastisch.
"Du bist eine Soldatin?" Hätte der Kroganer Augenbrauen, wären sie jetzt ganz oben gewesen.
"Ich war eine Soldatin", berichtigte Nadja Vulkan.
Der Deputy schnaubte leise und versenkte den harten Blick in Nadja: "Entspricht dies der Wahrheit?"
Nadja nickte wortlos.
Vulkans Gehirn ratterte. Dass sie angeblich für tot gehalten wurde, spielte keine Rolle für ihn, Soldat blieb Soldat. Diese Menschenfrau war ja mehr als lebendig. Sie war gefährlich. Warum sie nicht für Maria Voll der Gnade kämpfen lassen? Ja, warum nicht? Wenn sie dabei drauf geht, wird gar nichts passieren, denn sie war ja schon tot. Und so viele Kämpfer gab es in Maria nicht. "Du hast gehört, was wir über die Warlords sagten?"
Wiederholtes Nicken.
"Ich lasse dich unter zwei... nein, drei Bedingungen frei", dröhnte Vulkan.
"Die da wären?" Nadja legte den Kopf schief und starrte die Echse von der Seite an.
"Du kämpfst mit uns. Wenn du dich nicht benimmst, mach ich kurzen Prozess mit dir." Der Kroganer tätschelte seine Schrotflinte liebevoll.
"Und das Dritte?" Das Grinsen auf Nadjas Gesicht war wieder da.
"Du bist ihm unterstellt", nickte Vulkan in Richtung des blonden Söldners, woraufhin Nadjas Grinsen verschwand. Der Kroganer grinste seinerseits, zeigte dabei sehr viele sehr spitze Zähne und deutete auf die Handschellen, damit Ikarus sie aufschließt.

Kurze Zeit später massierte Nadja das Handgelenk, welches etwas steif und gerötet war und leicht kribbelte.
"Ich brauche meine Ausrüstung", meinte die Ex-Soldatin.
"Nur zu", kam es prompt von der Echse.
"Wo sind meine Waffen?" Nadja begann die Panzerung überzustreifen, es war ihr völlig egal, ob jemand dabei zuguckte oder nicht.
"Miller hat sie im Waffenschrank eingeschlossen. Du kriegst sie zurück, wenn es soweit ist", antwortete Vulkan achselzuckend.
"Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt", meinte Nadja und zurrte das Schulterstück fest.
Der Kroganer lachte auf und schüttelte mit dem Kopf. "Nein."
Nadja zuckte mit den Schultern. "Gut." Sie drehte sich zu dem Söldner um und lächelte ihn kalt an: "Nur damit keine Missverständnisse zwischen uns aufkommen, Ikarus: Wenn du mich nochmal unerlaubt anfasst, breche ich dir den Arm, ob du nun mein... Aufpasser bist oder nicht." Die Worte 'Ikarus' und 'Aufpasser' trofen nur so vor Sarkasmus.
Vulkan fing zu lachen an.

Ikarus Vanderlyle
06.05.2016, 22:27
Hätte zwar besser laufen können, aber Ikarus war damit zufrieden, wie die Sache geklärt wurde. Dass die Frau Soldatin war, kam nicht gar nicht mal so überraschend. Durchtrainiert, widerspenstig, ne kleine Furie - also klassische Soldaten-Attribute und alles schon zehn-mal gesehen. Dass Vulkan sie ihr unterstellte, war schön und gut, dass sie mit ihnen kämpfen würde, noch besser. Aber die Drohung gefiel Ikarus ganz und gar nicht, und nach einem kurzen Schlucken, quittierte er ihre Aussage mit einem deutlichen Augenrollen und wandte sich ab, um mit Vulkan weiter die Lage zu besprechen.

"Nun gut, da das geklärt wäre", sie stiegen die Treppen wieder hoch. "Wo können wir übernachten? Bisschen Schlaf wäre nicht schlecht."
"Allzu lange solltet ihr nicht schlafen. Ich würde die Warlords gerne attackieren bevor sie sich mit der Verstärkung formieren können. In der Taverne sind noch ein paar Betten frei. Einige Reisende sitzen hier fest, schon seit Wochen. Sind ganz okay, aber kauzige Typen sind sie allemal. Die Handelsrouten sind blockiert durch den Krieg seit neuestem."
"Ihr sitzt also hier auf jede Menge Erz und wenig Nahrung fest."
"So ungefähr. Für die kommenden Wochen reicht es noch an Proviant und Versorgung, wir sind das gewohnt mittlerweile. Die Flaks der Warlords schießen auf alles was uns zu nahe kommt. Die effektive Möglichkeit des Transports war normalerweise der Pandora-Express. Aber natürlich ist in der derzeitigen Situation nicht daran zu denken, die Handelsrouten wieder aufzusperren. Die Chance eines Überfalls, naja, ist so groß wie das dir Nadja früher oder später in den Rücken fällt."
"Hm", nickte Ikarus und blickte ein wenig zurück. Miller war zwischen ihnen und seinen zwei Kompanions und das tiefe Brummen hätte seine neue Partnerin wohl kaum gehört. Ikarus sprach betont leise weiter. "Mit der komm ich schon klar. Freiwillig fasst die eher keiner mehr an..."

Sie waren am Eingang der Station angekommen. Vulkan reichte ihm die Pranke zum Abschied. "Miller führt euch zur Taverne. Morgen werden wir den Einsatz besprechen. Je nach dem, wie das kundschaften ausfällt, könnte uns jede Menge Action bevor stehen." Die Augen des Kroganers funkelten und er leckte sich die Lippe.
"Dir gefällt das fast schon ein bisschen zu gut", murmelte Ikarus.
"Ha", und die Echse klopfte sich auf die Schulter, "ich musste schon zu viel einstecken von diesen Warlords, als dass ich mich nicht freuen würde, endlich zurückzuschlagen. Mit deinem Death Count.. und ihren potenziellen Fähigkeiten, nun.. Ich muss die Chance nutzen, wenn schon einmal die Leute hier stranden."
"Schon klar. Eine Frage noch: Wie schaut's denn aus, die Minengesellschaften dürften doch sicherlich interessiert daran sein, die Handelsroute frei zu bekommen."
"Eine Sache nach dem anderen, aber ja, und jeden Bastard, den wir zur Strecke bringen, erhöht die Chance darauf, dass ihr von hier wegkommt und die Gesellschaft die Route wieder freigibt."

Ikarus nickte vielsagend und verschwand dann in das dunkle der Nacht. Millers Licht war schon etwas vorne. Wo genau Nadja und Frank waren, konnte er grad nicht sagen, beim Small-Talk hatte er sie aus dem Auge verloren. Vielleicht bei Miller vorne. Er ging über den Platz, die Dunkelheit machte die Nacht schon ganz schön kalt und er freute sich auf ein ordentliches Bett. Das erste Mal wieder in einer anständigen Hütte zu verbringen, würde speziell ausfallen. Seit Wochen nur Kantinenfraß und wippende Pritschen an Bord der Asylum. Die Lichter der Taverne brannten mittlerweile deutlich, durch die Fenster hindurch sah man schon das Etablissment. Es war karg gehalten, aber ein einladendes Lokal dennoch. Einige Leute sahen noch an Tischen, drei Plätze waren an der kleinen Theke frei, die gerade ein eifriger Salarianer sauber machte.

"Guten Abend", quittierte der Salarianer Ikarus Eintritt in die Taverne. Er nickte ihm zu und hielt Ausschau nach seinen Begleitern. "Miller ist gerade den Schlüssel holen gegangen", sagte das Alien. "Eventuell einen Rosenschlummertee zum einschlafen?"
"Lieber ein Bier." Ikarus trat zur Theke, in einer Ecke spielten ein paar Typen Poker und einer schniefte Red Sand. "War'n langer Tag. Sind mit Miller noch zwei andere reingekommen?"

ME-NPC 1
10.06.2016, 13:32
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen stöhnte Frank laut und ausgiebig, nachdem ein lautes Plätschern zu vernehmen war. Offizier hin oder her, er war noch immer ein Mann und es gab Dinge, die bei jedem Mann gleich waren. Dazu gehörte eben auch, den Gang auf die Toilette als einen der wenigen Augenblicke absoluter Intimität entsprechend zu genießen. Frank hatte keine Ahnung, wie er nach den Strapazen des Tages, vor allem nachdem er durch diese Affenhitze gestolpert war und sich zu Tode geschwitzt hatte, überhaupt so viel schiffen konnte, doch er genoss es. So sehr, dass sich zu der Erleichterung fast ein wenig Enttäuschung gesellte, als er fertig war und nach ein bisschen Schütteln den Hosenstall wieder schloss. Beschwingt ging er zum Waschbecken, wobei er feststellte, dass es gar keins gab, sondern nur die üblichen Desinfektoren, die ohne Wasser zu verbrauchen Bakterien abtöten konnten. Sparsam und umweltfreundlich, aber nicht sehr beliebt. Es funktionierte irgendwie so ähnlich wie in den üblichen Luftschleusen der neuesten Raumschiffe, die dazu dienten, die innere Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Frank sah auf und betrachtete das von Stoppeln gezeichnete Gesicht im Spiegel. Was schwätzte er da eigentlich?
Er stand wieder vor dem Pissoir. Verwirrt runzelte er die Stirn, sah über seine Schulter und dann an sich hinab. Sein bestes Stück hatte er noch immer in der linken Hand. Nach einem kurzen Moment, schloss er seinen Hosenstall wieder und ging wieder den Weg zum Waschbecken. War er ihn nicht gerade schon gegangen? Wieder dieselbe Apparatur von gerade eben und Frank bediente sie auf eine monotone Art, die ihn über seine Handlungen nicht mehr nachdenken ließ. Er sah auf, wollte sich im Spiegel betrachten, doch er war eingeschlagen, sodass unzählige Sprünge im Kunstglas eine klare Reflektion verhinderten. Kopfschüttelnd drehte sich Frank um und stieß dabei in eine andere Person, woraufhin er sich sofort entschuldigte.
„Kein Problem, das kann passieren“, erwiderte die Person mit einer allzu bekannten Stimme und Frank blieb wie festgefroren stehen. Es war das Mädchen aus dem Lager, jene schwarzhaarige Schönheit, die ihn im Zellenblock verabschiedet hatte.
„Du?!“, stieß Frank aus und wollte sie an den Armen nehmen, wogegen sie sich allerdings entschieden wehrte. Eine Reaktion, mit der er zu rechnen hatte, schließlich hatte sie bisher immer so reagiert.
„Was machst du hier?“
Es waren Worte, die er und sie gleichzeitig aussprachen. Auf seinen verwirrten Gesichtsausdruck hin, schürzte sie nur die Lippen und zuckte mit den Schultern.
„Das ist nicht wichtig. Ich bin froh, dass du es nach unten geschafft hast und es dir gut geht“, erwiderte sie und lächelte. Es war dieses gezwungene, traurige Lächeln, das ihre Augen nie erreichte und das er von ihr kannte.
„Das sagst gerade du“, antwortete Frank und lachte, „komm, wir trinken etwas.“
„Nein“, antwortete sie und hielt ihn zurück. Er sah an sich hinab. Es war das erste Mal, dass sie sich berührten, doch es fühlte sich nicht so an.
„Du musst mir jetzt sehr genau zuhören“, sagte sie und blickte ihm ernst in die Augen, „ich habe nicht viel Zeit.“
„Was-“
„Ich weiß, was ihr morgen macht, du und deine Freunde“, fuhr sie fort, wobei sie ihm ins Wort fiel, „ich weiß, wann ihr morgen wo sein werdet. Ich weiß, wofür man euch angeheuert hat. Aber ich weiß auch, dass ihr hinter mehr her seid, als ihr zu wissen glaubt.“
Frank wollte etwas sagen, doch dieser Versuch wurde harsch unterbunden.
„Lass mich jetzt ausreden!“, herrschte sie ihn an, wobei ihr die Ton- und Wortwahl offensichtlich Leid taten, allerdings notwendig waren. Frank gehorchte.
„Die Männer, auf die ihr morgen treffen werdet, haben einen Anführer. Du wirst ihn erkennen. Er weiß, wo ihr suchen müsst. Dieser Mann wird dir auch sagen, wo du IHN finden wirst.“
Franks Augen weiteten sich, als das Mädchen auf den Doktor anspielte. Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken an diesen Menschen. Er hatte Frank etwas angetan, das wusste er.
„Ganz genau“, sagte das Mädchen mit einem bestätigenden Kopfnicken, fast so als wüsste sie, woran Frank gerade dachte und als ob sie seine Rachegelüste für ein Unrecht, an das er sich nicht erinnern konnte, befeuern wollte, „er wird dich zu IHM führen.“
„Und dann? Was soll ich dann machen?“
Ein Klicken war zu hören und mit einem knirschen öffnete sich eine der Kabinen auf der Herrentoilette.
„Meine Fresse, noch nicht mal in Ruhe ein Ei legen kann man hier“, brummte der bärtige Mann, der an seinem Gürtel nestelnd herauskam und Frank bedachte ihn mit einer leicht verstörten Runzeln auf der Stirn.
„Findest du IHN, findest du mich. Ich weiß, du wirst das richtige tun... Bis bald.“
Er sah wieder zu dem Mädchen, das jetzt nicht mehr hier war und zu ihm nur als Flüstern aus der Dunkelheit des Ganges gesprochen hatte.
„Mann, alles klar bei dir?“, fragte der Bärtige, „siehst aus, als ob du ein Gespenst gesehen hättest.“
Frank antwortete nichts darauf, sondern verließ die Toilette ebenfalls.

Wieder zurück im Eingangsbereich der Taverne sah sich Frank nach dem Mädchen um, konnte sie jedoch nirgendwo ausmachen. Die Spelunke war noch immer spärlich beleuchtet, genau so wie sie nur spärlich besucht war. Ein paar Gestalten spielten Karten, der nächste gab sich den Drogen hin. Doch nirgendwo eine Spur von diesem Mädchen…
„Frank“, erklang es vom Tresen und der Offizier macht Herrn Vanderlyle aus, wie er vor einem Bier saß und ihm zuwinkte. Frank schnaubte und ließ den Blick noch einmal durch die Taverne gleiten, in der Hoffnung, sie doch noch zu sehen, doch schließlich gab er es auf. Sie war weg.
„Für mich auch eins“, sagte Frank zum Wirt und deutete dabei auf das Bier von Herrn Vanderlyle, eher neben diesem Platz nahm und sich seinem Gefährten zuwandte.
„Also“, seufzte Frank und fuhr sich durch die Haare, die Schirmmütze vor sich abgelegt, „wie geht es jetzt weiter?“

Ikarus Vanderlyle
10.06.2016, 14:13
Der Wirt verwies bei Ikarus' Frage auf das Klo, scheinbar war einer dort drinnen, Miller schon oben. "Er richtet die Betten her." Na gut, weit aus interessanter waren ohnehin der schniffende Poker-Spieler. Auf der Asylum war Frank kurz abgewichen von seinem Schauspiel des verwirrten Uniformierten und offenbarte neue Seiten des echten Egos, fern von dieser abstrusen Fantasie, die er sich zusammen gereimt hatte. Schon an Bord dachte Ikarus, es hätte etwas mit zwei Sachen zu tun gehabt. Zum einen, hätte es die unwirkliche Gewalt sein können, mit der Frank konfrontiert war. Sofern (Ikarus hörte Doktor Xaver im Hintergrund sprechen) das Individuum besondere Traumata mit sich herumschleppte, war die Chance gegeben, durch eine charakterliche Illusion sich davon abzuschotten. Der Exzess an Gewalt könnte die mentale Blockade gelöst haben. Ja, dachte sich Ikarus, und nippte am Bier. Aber wie kam es dann, dass Frank wieder zurück kehrte. Schließlich waren sie immer von Gewalt umgeben, auch waren die Zellentraks an Bord der Asylum kein geordnetes, zivilisiertes Einerlei. Es war eine chaotische Frucht dort vorhanden, eine Chaosmango, die für jeden Gewaltfetisch alles liefern würde. Nicht umsonst heuerte man Söldner als Wärter an, statt qualifiziertem Pflegepersonal mit einigen Muskeln. Dort unten waren sie alle Gewalt gewohnt. Frank war es ebenso. Ikarus war sich dann in seiner These fast schon sicher.

Der Unterschied war der Red Sand, der Frank in die Nase stieg, mit dem er in Kontakt kam. Alte Synapsen wurden angezapft. Da löste sich etwas, was mit Medizin nicht erreichten werden konnte. Da war ein gutes Gefühl. Kein medikatös, lähmendes, beruhigendes. Da war Ektase. Also ging Vanderlyle hin zum Dealer und kaufte sich salopp ein Päckchen.
"Wir haben aber wenig hier, der Preis ist gestiegen. Quarantäne und so. Wir alle müssen..."
"Blabla, deinen neo-klassischen Firlefanz kannst du dir sparen. Verkauf' mir das jetzt sonst verschniefst du noch selbst alles. Da hast du dann überhaupt keinen Profit!"
"Na okay.."
"... gib mir sogar noch Rabatte, um mich als deinen Kunden zu gewinnen. Sonst geh' ich zum nächsten Dealer. Gibt hier bestimmt paar Leute, die auf ihren Medikamenten festsitzen.."

So kam Ikarus also zu deiner kleinen Packung Red Sand. Noch bevor Frank hier war, überlegte er ob er seinem Partner den Sand einfach unterschieben sollte oder ihn offen dazu aufforderte. Als Mann einer fiktiven Ehrvorstellung, nun, es war unwahrscheinlich, das Frank überhaupt ja sagen würde, also blieb ihm eigentlich nur die andere Option.

"Wie geht es jetzt weiter?" fragte Frank, die Schirmmütze wurde bei Seite geschoben, als das Bier herkam. Ikarus sah sich etwas um. "Nette Bar, nicht?" Und Frank brummte, sie stießen an.
"Zunächst einmal wird es Zeit, dass wir den Moment genießen. Dein erster Tag in Freiheit wieder, seit... wie vielen Wochen, Monaten, hm?" Frank zuckte mit den Schultern. "Natürlich, wer zählt schon all die Tage in einer Zelle. Schlimm, was an Bord der Asylum passiert ist. Mit Warlords als getarnte Patienten, hm - will mir gar nicht vorstellen, wie hart der Alltag war, wenn die Wächter mal nicht aufgepasst haben. Mir jedenfalls ist es ganz recht, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Endlich raus zu sein aus diesem stickigen Loch mit zu engen Wänden und zu viel Gesichtern.. Es ist nur, die Gesichter, man wird sie nicht los. Und man will sie nicht loswerden. Elena, der Doktor, viele andere. Was für arme Seelen, sie sind wenn sie in den Fängen der Warlords wären. So geht es nun mal weiter. Wir sind alle hier gestrandet, jetzt müssen wir schauen, dass wir einander wieder finden."
Miller kam die Treppe endlich runter. Ikarus nickte ihm zu und Frank folgte dem Fingerzeig von Ikarus. "Wünsch dir doch mal ein Lied an der Jukebox da drüben. Äh, ich mein dem modernen Plattenspieler, ja? Irgendwas schön deutsches, okay?" Kurz schaute Frank ihn fragend an. "Um dich an die Heimat zu erinnern."

Klar, das verstand er jetzt. Wenigstens gab es für Ikarus so die Möglichkeit schnell eine kleine Prise roter Sand ins Bier zu leeren. Die Dosis war klein genug, um vielleicht etwas mit dem Köpfchen zu spielen, aber keineswegs das unliebsame Effekte auftraten oder ein konkretes Suchtgefühl schon entstehen würde. Nun, jedenfalls sofern Frank nicht biotisch begabt war...

Nadeschda W. Sokolowa
10.06.2016, 18:28
Nadja fiel ein wenig hinter Miller und Frank zurück, dachte kurz daran, die herrschende Dunkelheit zu nutzen und sich auf der Stelle aus dem Staub zu machen, besann sich dann aber darauf, wo sie hier gelandet war. Noch so ein erquickliches Erlebnis in der Wüste brauchte sie nicht. Sie seufzte langgezogen und stieg die Treppe zu der Taverne hoch.

Der Laden lag im Halbdunkeln und war heruntergekommen, und das war noch nett ausgedrückt. Aber was konnte man hier auf diesem Drecksplaneten auch anderes erwarten? Die Ex-Soldatin zuckte unmerklich mit den Achseln und ließ den Blick über die Szenerie schweifen. Von Miller und Frank keine Spur. Ein salarianischer Barkeeper schrubbte energisch die lange Theke, die Gäste spielten Karten oder starrten einfach vor sich hin, während sie an ihren Getränken nippten. An einigen Tischen saßen einzelne Männer, deren Blicke nervös hin und her huschten. Nadjas Mundwinkel hoben sich zu einem leichten Grinsen. Drogendealer, da würde sie darauf wetten. Und gewinnen. Bei der Allianz – es kam ihr wie vor einer Ewigkeit vor – führte sie mal eine Observierung in einem schlecht beleuchteten und dreckigen Loch namens 'Dogs' durch. Ein Typ, Dan Fleet, verkaufte Modedrogen an Minderjährige. Die Geschichte zog sich schon so unnötig in die Länge und am Ende hatten sie nicht nur Fleet hops genommen, sondern den ganzen verfluchten Drogenring gesprengt. War eine große Sache gewesen, stand sogar im Extranet. Die Dealer hier in dieser Taverne verhielten sich wie Fleet. Aber das ging Nadja nichts an, wahrscheinlich war es sogar auf Tharkad erlaubt. Sie erspähte einen freien Tisch an der Wand, der regelrecht im Dunkeln lag und ihr den Blick auf alle Zugänge erlaubte, nahm Platz und lehnte sich entspannt gegen die Wand an. Ab und zu rutschte sie auf dem Stuhl hin und her, um die Position zu wechseln, die nicht maßgeschneiderte Panzerung war alles andere als bequem auf Dauer. Eine Bedienung, eine ältere Menschenfrau, kam vorbei und Nadja bestellte ein Wasser, das auch prompt kam. An ihrem Glas nippend beobachtete sie, wie Ikarus den Laden betrat und es sich an der Theke bequem machte. Er hatte sie nicht bemerkt. Der Söldner hielt ein Schwätzchen mit dem Salarianer und bestellte sich ein Bier. Schon wollte sich Nadja bemerkbar machen – sie waren schließlich jetzt ein Team, wobei sich bei diesem Gedanken ihre Lippen unwillkürlich zu einem hässlichen Lächeln verzogen -, aber da sprang der Söldner von seinem Hocker herunter und marschierte schnurstracks auf einen der Dealer zu. War ja klar. Söldner halt. Credits wechselten den Besitzer und der Söldner machte sich auf den Rückweg zur Theke, in der Hand ein kleines Päckchen haltend, welches er schnell verstaute. Nadja zuckte mit den Schultern, trank einen großen Schluck und widmete sich wieder dem Beobachten.
Kurze Zeit darauf erschien Frank aus der Richtung der Sanitäranlagen, der sich zu Ikarus dazu gesellte und ebenfalls ein Bier orderte. Sie unterhielten sich, bis Miller die Treppe aus dem oberen Stockwerk herunterkam.
Dann passierte etwas, womit Nadja nicht gerechnet hatte. Frank erhob sich und ging zu der Jukebox, die an der Wand leise vor sich hin plärrte, und während er das tat, schüttete Ikarus den Inhalt des vorhin erworbenen Päckchens in Franks Bier. Nadja hob zweifelnd eine Augenbraue hoch. Sollte sie den deutschen Soldaten warnen? Was wollte Ikarus damit bezwecken, dass er Frank unter Drogen setzte? Sie dachte kurz, aber intensiv nach und entschied sich dazu nichts zu tun, sondern zu beobachten, wie sich die Dinge entwickelten. Sie trank das Glas leer, stand auf und ging auf Miller zu, der ihr zu nickte, als wären sie alte Freunde.
"Die Betten sind fertig", meinte Miller und strahlte sie an.
Nadja blinzelte irritiert. Was sollte das dämlich-glückliche Grinsen? Sie zuckte mit den Achseln und murmelte: "Danke."
Miller drückte ihr eine Zugangskarte in die Hand. "Das Zimmer mit der Nummer sieben ist es. Das Bett ist bequem."
"Ach ja?", brummte Nadja als Antwort.
Immer noch freudestrahlend nickte Miller. "Hab ich selbst bezogen. Mit Blumenbettwäsche."
Die Ex-Soldatin rollte unwillkürlich mit den Augen und lachte auf. "Ha! Tatsächlich."
Wiederum nickte Miller. "Du wirst gut schlafen, da bin ich sicher."
Nadja starrte den Mann an. "Ich brauche meine Waffen, dann bin ich sicher."
Endlich verschwand das Lächeln aus Millers Gesicht. "Alles zu seiner Zeit. Wenn Vulkan es sagt, kriegst du deine Waffen."
"Und du tust natürlich immer, was Vulkan sagt, nicht wahr?"
"Äh...", kam es nur undeutlich von Miller. "Ja, das tue ich."
Nadja schüttelte nur amüsiert mit dem Kopf, ließ den Mann stehen, würdigte Ikarus nicht mal eines Blickes, vergaß Frank völlig und machte sich auf den Weg nach oben.

Das Bett war wirklich bequem und mit Bettwäsche bezogen, die rosafarbene Blüten in einem wilden Muster zeigte. Ohne einen Gedanken an ihre jetzige Situation zu verschwenden drehte sie sich auf die Seite, zog die Bettdecke über ihre Schultern und schlief auf der Stelle ein.

Ikarus Vanderlyle
05.02.2019, 20:07
Zu einem deutschen Stell-dich-Ein hätte Frank gerne lockeren Schrittes losgetanzt, als Wehrmachtsoldat, das erste Mal Freiheit seit dem Strafgefangenenlager genießend. Doch statt Marlene Dietrich fand der Gute nur starke Basstöne und schiefen Gesang aus den Fabriken Citadels und Iliums. So verzögerte sich die Ankunft Franks und des Rätsels Lösung.

In der Zwischenzeit schaut Miller vorbei. Er wirkte es perplex, sich nicht sicher, was der morgige Tag bringen würde. Ohne groß zu fragen, setzte er sich neben Vanderlyle. Er bemerkte das unangetastete Bier und bestellte sofort ein neues, als er nach Franks Portion greifen wollte. "Mom--", wollte Ikarus erwidern, aber da war es schon, um ihn geschehen.
"Nach einem harten Arbeitstag sehr willkommen, nicht?"
Ikarus grinste und gemeinsam redete sie noch ein paar Worte. Über die neue im Team, über Vulkan. Über den deutschen Feldsoldaten, der langsam Gefallen an der Musik zu nehmen schien.

"Es war ein sehr langer Tag", meinte Miller dann. Ihm war wohl aufgefallen, wie Ikarus Augen müde wurden, er sich zunehmend nicht mehr konentrieren konnte. Kaum saß er wurde ihm die Last und Intensität der letzten Tage bewusst. Die letzten paar Worte von Miller stellte er sich sogar schon nur noch vor, Ikarus war woanders. "... Ja, ich weiß auch nicht, was der Doktor vor hat", murmelte Ikarus.
"Was?", erwiderte Miller, und Ikarus wurde bewusst, es war jetzt wirklich Zeit.
"Nichts für ungut", sagte er und griff nach der Keycard, die Miller auf dem Thresen ihm wie eine Visitenkarte präsentiert hatte.

Ikarus stand auf und salutierte knapp mit zwei Fingern Frank zu.

See you , Space Cowboy.

Ikarus Vanderlyle
06.02.2019, 15:47
Die Taverne war beschaulich und ein Ort, an dem man stundenlang verharren konnte. Vielleicht wäre es eine gute Gelegenheit, um mit Frank, Zeit zu verbringen. Sich besser kennen zu lernen. Nach all den Irrungen und Wirrungen der letzten Tage wäre es eine willkommene Ablenkung gewesen.

Aber die Müdigkeit übernahm ihn und dezente Erinnerungen an Elena kamen hoch, wie er so die Treppe rauf stampfte. In seinen Stiefeln war der Verdruss spürbar. Er hangelte sich am Gelände entlang. Bläulich schien das Licht hier in der ersten Etage der Taverne, als er so den Korridor entlang spazierte. Draußen war es ja schon lange dunkel, da sah man die Sterne so klar, wie man sie nur im All sehen konnte. Wenn man ein Sonnendeck hatte. Auf der Asylum war das natürlich nicht vorhanden. Dort gab er nur Zellentrakte, geheime Warlords, verrückte Pläne, miefigen Verrat in dunklen Ecken. Die Patronenhülsen klirrten auf den Boden, als er kurze Flashbacks vor sich sah und ihm das Blut auf die Maske spritzte und die Kadaver durch Granaten zerrissen wurden.

Er hielt kurz inne und seine Hand strich über die Wand. Rustikale Wand mit dezenten Mustern versehen. Typisch für diesen Planeten, dieser Hang zur fahlen Erinnerung. Als wär man noch auf der Erde gewesen im sechstzehnten, siebzehnten Jahrhundert. Als wäre man dort geboren worden. Als hätte man sich dazu berufen gefühlt, zum Tharkad aufzubrechen. Der Tharkad war ein Fan seiner selbst. Er zelebriert es ausgiebig. Diese nostalgische Kolonie, die Perle am äußeren Rand des Universums. MVDG war nur ein weiteres Kuriosum und Ikarus war hier gelandet.

Hm, dachte er sich. Elena war nur die neueste Ablenkung für ihn. Und dennoch bleibt sie ihm im Kopf.

Ohne genau zu wissen, wo sein Zimmer sein sollte, suchte er die Zimmer ab. Es wurde langsam verwinkelt, als die Zimmer kleiner wurden und man Platz sparen musste. Er ging in den zweiten Stock. Zimmer 37. Dann ging er in den dritten Stock rauf.

Es war eine holzerne Tür mit Eisen verkleidet. Gerade genug Schutz bietend, damit wenn jemand sie aufschießen wollte, man nicht sofort mit Kugeln zersiebt wurde am anderen Ende. Er hätte sich etwas besseres gewünscht, da schließlich der ganze Planet mit Schießwütigen übersät war. Dennoch musste er schmunzeln, als er das Bett endlich vor sich sah.

Hach herr je, es war zu lange her. Du süßes Bett.

Ikarus Vanderlyle
07.02.2019, 16:12
Warmes Wasser gab es keines. Seine Haut, die heute all die Hitze erdulden musste, hätte warmes Wasser ohnehin abgestoßen. So legte er den Kopf in den Nacken und eiskalt lief es hinunter. Direkt in das Abflussrohr. Sein schmales Gesicht verlor all die Sandkörner, die sich trotz der Maske eingeschlichen hatten. Das Dogtag aus Allianz-Tagen hielt er in der einen Hand wie einen Rosenkranz. In der anderen die Seife der Taverne. Offensichtlich hatte sie schon wer vor ihm benutzt. Nach ihm vermutlich weniger wer. Das Jucken seiner Geschlechtskrankheit zeigte an, dass das gute Ding jetzt kontaminiert war.


Nach einigen Minuten des stillen Genießens, verabschiedetet sich Ikarus aus der Dusche. Kid V war neu geboren. Er legte das Hand um und stapfte über die kalten Fließen zum Badezimmerspiegel. Genau musterte er sich dort. Seine Falten, die schon so prägnant in jungen Jahren hervorstachen. Die unsaubere Rasur, der zersauste Haarschnitt. Der bronzene Drei-Tage-Bart, der geschoren gehörte bei einem ordentlichen Barbier. Oder wenigstens ein guter Medibot. Der hätte sich gut durch das Gestrüpp durchkämpfen können.


Nach dem er die Zähne geputzt hatte und sich auch sonst einigermaßen für die Nacht fertig gemacht hatte, blickte er noch den letzten Augenblick raus. Der Sternenhimmel war wirklich so deutlich zu sehen, als wäre man an einem Sonnendeck. Dort oben war die Trägerflotte Robert Koch. Er mutmaßte, was wohl die Allianz-Helden planten und diskutierten. Die Operatoren hier unten verliefen meist nur noch im Verborgenen. Der letzte große Konflikt lag doch schon Monate zurück. Kleine Schmarmützel bestimmten den Alltag. Und irgendwie war Ikarus hier gelandet, wo der Vulkan, der größte Kroganer aller Zeiten, für das Gesetz einstand und die Fronten klärte.


Ikarus schnaufte hart. Ihm wurde etwas unangenehm bei dem Gedanken, schon wieder ins Feld zu ziehen. Für kaum etwas besseres, als der Irrsinn an Bord der Asylum. Morgen würden sie Pläne schmieden und ihre eigenen Operationen planen. Ganz wie die großen Allianzler dort oben in der Robert Koch. Er wunderte sich, was wohl noch auf ihn lauern würde, und er war sich dessen bewusst, dass es wohl ein weiter Weg war. Ein zäher Weg. Hier vom Pandora Gürtel, nach dort oben wieder - zu den Sternen, die er jetzt so klar im Blick hatte.

Ikarus Vanderlyle
08.02.2019, 16:11
Er schlief fest und gut und hatte so viel aufzuholen, er hätte auch noch auf einem harten Felsboden während einem Erdbeben gut und fest weiterschlafe können. Doch irgendwann weckten ihn die Sonnenstrahlen durch das Fenster, welches nicht nur eine einigermaßen intelligente Software gesteuert wurde, sondern auf den klassischen, menschlichen Schließmechanismus der Gardinenvorhänge zurückgriff.

Ihm war solch ein Utensil fremd und so war irgendwann die Stunde gekommen, an der die Sonne so hoch stand und so stark schon ins Zimmer runterschien, dass sich die Sonnenstrahlen durch seine Netzhaut bohrten. Ein neuer Tag war angebrochen. Bestimmt hatte in diesem Kaff auch irgendwann mal ein Gockel gekräht bis man ihn vor lauter Hunger verspeiste oder aus berechtigten Gründen exekutierte. Kid V drehte sich im Bett um. Widerwillig seufzte er ins Bett. Laut Wecker war es gerade mal kurz nach dem Frühstück. Das heißt, Frühstück verpasst, oder wie, aber trotzdem wach? Die schlechteste aller Welten. Tharkad am Morgen.

Mit einem zweiten widerwilligen Seufzer richtete er sich auf. Über den Fliesenboden im Zimmer meckerte er im ersten Augenblick. Zwar schien die Sonne, aber die Fliesen waren noch nicht aufgewärmt von ihr. So hatten es die Zehen ungemütlich. Er kramte seine Kleidung aus der Wasch- und Trocknermaschine hervor. Über Nacht feinst poliert. Draußen würden die polierten Stiefel warten, die er am Abend zuvor noch geistesgegenwärtig rausgestellt hatte. Bei dem ganzen Sand und Wind würden die zwar gleich wieder wie sonst was aussehen, aber wenigstens für ein paar Minuten würde er sich wie ein Abenteuerer von Welt fühlen. Phileas Fogg. In 80 Tagen durch den Pandora Gürtel. Er schmunzelte, so lang würde es doch hoffentlich nicht dauern. Irgendwas sagte ihm, schon viel zu lange, war er aufgehalten worden. Als wär' es lang nicht mehr weitergegangen. Als ob die Zeit still stand und ihm wertvoller Lebens- und Schaffenszeit beraubte.

Komische existenielle Gedanken in der Früh trieben ihn zum Badezimmer. Über wenige vertraute Handgriffe hatte er sich bereit gemacht. Nach der Dusche gestern fühlte er sich zwar noch sauber, aber eine kurze Abreibung für den Körper benötigte es dennoch. So viel Luxus musste auch für dn Glücksritter sein.

In der Hoffnung, dass das Frühstück noch unten war, schlich er aus dem Zimmer und legte sich die polierten Stiefel an. Er ließ noch Jacke und Ausrüstung auf dem Zimmer. Die wichtigste Mahlzeit des Tages sollte man in Ruhe genießen. Zumindest für die eine halbe Stunde hatte er das recht, den Tharkad als Tourist zu genießen. Es würde nicht lang dauern bis sein Abenteuerdrang wieder zum Vorschein kam.

Ikarus Vanderlyle
09.02.2019, 20:49
Mit einem Bärenhunger war er zum Buffet geschlichen. Nun, man merkte, dass man auf einem Kriegsplaneten war und die Rationen knapp wurden. So üppig wie erhofft, war es dann doch nicht. Mit ein paar Stück Wurst und Käse dümpelte er zurück und holte sich später noch ein paar Riegel und ein Müsli, um doch noch einigermaßen durch den Tag zukommen.

Auf dem Tisch hatte jemand ein Pad des Hotels liegen lassen, wo man gemächlich die neuesten Informationen aus dem Extranet lesen konnte, wenn man den die langen Ladezeiten in Kauf nahm. Die örtlichen Blätter, das heißte jene aus Katherine, waren bereits auf dem Pad runtergeladen worden. Viel neues gab es aber weder aus Katherine noch der Ruinenstadt zu berichten. Hm, Katherine, dachte Ikarus so bei sich. Erstens, würde eine Stadt mit Namen Ikarus sicher auch einiges hermachen. Zweitens, wäre die Hauptstadt mit Abstand die einzige Möglichkeit von diesem Felsen wieder runter zu kommen, möglichst unbeschadet, versteht sich.

Er schlürfte den Kaffee und war in die aktuellen geopolitischen Entwicklungen zwischen den Warlords und der Regierung vertieft. Das heißt, diese eine Riesenereignis, das gerade eben gestern stattfand. Aber die wenigstens Journalisten hatten Informationen oder die richtigen Quellen, um bereits jetzt viel über die Fahnenflucht an Bord der Asylum zu erzählen und was das für den Tharkad bedeutete. Man war sich nur einig, dass das Ärger bedeutete, den aktuell niemand brauchte. Auch wenn die wirklichen Insassen unter der Obhut von Dr. Xaver an dem Komplott eigentlich unschuldig waren, so ließen natürlich die Bürger des Tharkads an der Aktion kein einzig gutes Haar. Die Robert Koch Trägergruppe hatte zuerst verschlafen und dann leichtsinnig reagiert. Das Personal an Bord der Asylum hat versagt und die Insassen sollten zum Abschuss freigegeben werden. Sie waren vogelfrei, forderte manche Oppositionspolitiker des Protektorats. Ikarus dachte zurück. An den Kapitän des Schiffs, der letztendlich in Kid V seinen Meister fand und schwer verblutend auf dem Schiff letztlich das Zeitliche segnete. Raven war eine deutlichere Erinnerung noch. Immer noch spürte er es ein wenig im Magen, wie Raven ihn mit einer Singularität in unmögliche Winkel verdrehte und verkrümmte und abbog. Ihm blieb das Herz stehen und ihm war schwarz vor Augen. Selbst jetzt, nur der Gedanke daran.
Am liebsten hätte er geschworen, dass Raven ihm das büßen würde. Fakt war aber, der biotisch begabte Turianer war entkommen, war ihm einen Schritt vorraus. Erneut musste er zugeben, dass er Glück hatte mit dem Leben davon zu kommen. Wiederum musste er zugeben, dass seine selbst gewählte Berufsbezeichnung als Glücksritter in der Wirklichkeit begründet lag. Zum Glück!

Doch Raven war mit einer Bombe weg. Was für eine Bombe das genau? Wer weiß es schon... Ikarus rührte im Kaffee. Es stand kein Wort drinnen über den Turianer. Vermutlich hatte die Allianz die Passagierliste noch nicht freigegeben. Irgendwann könnte dann auch bestimmt sein Name an die Öffentlichkeit geraten und mit den Kopfgeldern der Terminus Systeme abgeglichen werden. Das würde dann ein ungutes Erwachen bedeuten in dem ein oder anderen Fall, könnte sich aber für weitere Machenschaften mit der Allianz vielleicht als nützlich erweisen. Quasi als verkorkster Loyalitätsbeweis nach dem er vor Jahren in Ungnade gefallen war.

Was hatte Raven vor, fragte er sich erneut. Der Turianer drehte doch bestimmt sein eigenes Ding. So viel verstand Ikarus schließlich. Raven war niemand, der sich einem anderen beugte. Weder der Allianz noch Ikarus und schon gar keinem Warlord auf einem absurden Planeten am Rande der Zivilisation. Nein, Ravens Plan war abgesondert von ihnen. Sonst wäre er nie mit einem Irrenanstaltsfrachter wie der Asylum hergekommen. Die Warlords hätten ihn hergebracht, auf direktem Weg. Vielleicht eine Kooperation, weil man den selben Feind hatte, aber mehr nicht. Nein, mehr besitmmt nicht.

Er trank den letzten Schluck. Der Raum war halbwegs leer, paar Reisende sonst noch. Ikarus beschloss mit Vulkan darüber zu reden. War Raven seine Verantwortung? Niemand hatte damit gerecht, dass Insassen biotische Turianerterroristen einschloss. Bestimmt waren noch an die 40-50 Insassen auf den Tharkad geflohen. Wer hatte denn bitte genug Lassoseil, damit man die alle wieder einfangen konnte. Er ging hinauf ins Zimmer und holte seine Ausrüstung. Dann würde es gleich schon zurück zum größten aller Kroganer gehen.

Ikarus Vanderlyle
10.02.2019, 15:47
Miller stand vor ihm und war schon selber etwas überrascht, dass Kid V tatsächlich aus freiwilligen Stücken herkam. "Eigentlich hatte ich ja gedacht, wir müssten euch Drei erst anflehen und dann dazu zwingen, dass ihr uns helft..."
"Hm, ruhig", schmunzelte Ikarus. "Noch habe ich nichts unterschrieben."
Es war ja noch in der Früh. Zu solcher Stunde sollte man noch keine Pläne für den ganzen Tag machen. Die früheren Tagesplanungen Ikarus verliefen auch stets im Sand. Er war nun mal am besten auf einem Blatt aufgehoben, das vom Wind davon getragen wurde. Und eigentlich hätte er den Tag gern ganz gemütlich gestartet, in dem er sich über eine interaktive Karte des Pandora Gürtels stülpte und Vulkan, Miller und er zu dritt die Lage besprachen.

Doch daraus wurde nichts.

Vulkan kam auf ihn zu stolziert, wutschnaubend. Mit seiner mächtigen Schrottflinte gemütlich herabhängend, aber den Knauf seltsam fest umklammert.

"Du kommst mir genau zur rechten Zeit", schnaubte Vulkan und packte Ikarus an der Schulter und zog ihn einfach dynamisch mit. "Wir gehen auf einen Kurztrip."
"Okay, aber die anderen...?"
"Um Miller brauchst du dir keine Sorgen machen. Der ist nie dabei, wenn ich auf die Jagd gehe. Jemand muss ja aufpassen."
"Das freut mich ja für Miller", seufzte Ikarus, "aber eigentlich meinte ich meine zwei Companions?"
"Keine Sorge, es dauert nicht lange", schnaubte er. Sie waren um's Eck gegangen. Stolz präsentierte Vulkan Ikarus das ausgestellte Fahrzeug dort. Ein umgebauter Mako? Oder eher, ein selbstgebauter Mako. Vier Räde, aber viel Klappergestell dazwischen. Dafür mit einem imposanten Geschütz auf der Hinterseite. Und nur begrenzt Platz für Passagiere, bemerkte Ikarus.

Noch bevor sich Ikarus angeschnallte hatte auf dem Beifahrersitz, hatte Vulkan schon den Motor gestartet und war losgebrettert.

>>> Pandora Wüstengürtel

ME-NPC 1
01.03.2019, 10:24
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Frank stand vor dem Plattenspieler und durchforstete ziellos die Musiksammlung, die für die Besucher des Wirtshauses geboten war. Sie war schier endlos, doch der Offizier suchte nicht wirklich nach etwas. Zum einen versuchte er, möglichst viel Zeit zu schinden, ehe er wieder an den Tresen zurückkehren konnte, da wohl offensichtlich Herr Vanderlyle auch etwas Ruhe und ein paar friedliche Momente für sich haben wollte. Wer konnte es ihm schon verdenken? Wenn Frank die Lage richtig beurteilte, dann hatte der Mann in den letzten Stunden als Eidbrecher so gegen jede soldatische Pflicht verstoßen, die eine Armee kannte – und Frank war sich sicher, dass auch der Russe seinen Soldaten gewisse Grundpflichten vermittelte. Ganz gleich, ob Bolschewist oder deutscher Landser, das Soldatenhandwerk verband auf eine gewisse Art und Weise über Grenzen hinweg. Auf eine makabre Art und Weise vielleicht, aber am Ende doch irgendwie. Soldats sans frontièrs.

Zum anderen waren aber seine eigenen Gedanken noch viel zu aufgewühlt, um sie strukturiert zu ordnen. Das mysteriöse Mädchen und ihr Verschwinden hatten ihm den Kopf verdreht. Was hatte sie gemeint, als sie davon sprach, dass sie morgen mehr hinterher jagen würden, als das, was sie dachten? Wieso waren ihre Treffen immer so kurz und wieso endeten sie stets so abrupt?
Frank seufzte und schaltete einfach einen Radiosender ein, der mit dem nichtssagenden Titel „Zeitlose Klassiker“ betitelt war. Die Klänge waren für Frank alles andere als zeitlos, vielmehr befremdlich. Sie waren ihm nicht gänzlich unbekannt und irgendwie gefiel ihm was er hörte. Im Takt wippend betrachtete er sich in einer reflektierenden Oberfläche oberhalb des Plattenspielers. Die Haare waren zerzaust, die Uniform sichtlich verschmutzt und ihr Sitz nicht mehr ordentlich. Knurrend fuhr sich Frank mit den Fingern durch die Haare. Den Kamm hatte er auf der Flucht irgendwo verloren, weswegen seine Frisur nun wesentlich wilder aussah. Er beließ es dabei und tänzelte ein wenig im Takt der Musik, den er aus irgendeinem Grund erahnen konnte. Ein leises Gefühl der Kriegsmüdigkeit stellte sich ein und Frank lies sich mit geschlossenen Augen treiben. Die Freiheit genießen, nur für einen winzigen Moment.

Er wusste nicht, wie lange er getanzt hatte, doch Herr Vanderlyle war bereits gegangen. Vermutlich in die Kammer, die das Gasthaus für seine Gäste zur Verfügung stellte. Ein wenig erschöpft nahm Frank an ihrem Tisch Platz und sah das Bier, welches er noch nicht angefasst hatte. Es schmeckte bereits fahl und abgestanden, weswegen es Frank bei nur einem Schluck beließ und sich schließlich erhob. Er wollte sich auch schlafen legen und ging über die Treppe nach oben. Anfangs noch ging er beschwingt über die Stufen, doch mit jedem Schritt fiel ihm der Aufstieg schwerer. Ein Blick nach oben. War die Treppe wirklich so lang? Hatte er nicht schon viel mehr Weg zurück gelegt? War er überhaupt vorangekommen? Frank stieß auf und hielt sich eisern a Geländer fest. Es wurde dunkel um ihn und Frank fühlte eine gewisse Kälte in ihn eindringen. Es begann in den Fingerspitzen und schlich sich durch sie geradewegs seine Arme hinauf. Die Kraft entwich seinem Körper und er musste sich auf einer Treppenstufe absetzen.
„Was...“, murmelte er, „Herr Vanderlyle...“
Doch dieser hörte ihn nicht. Einsam und wie ein Haufen Elend saß Frank auf der Treppe, wo er langsam das Bewusstsein verlor. Es war Zeit, aus dem Körper zu scheiden und Platz zu machen für den echten Star.

ME-NPC 1
05.03.2019, 21:56
Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm (http://www.globalgameport.com/showthread.php?24849-NPC-Erstellung&p=916627&viewfull=1#post916627)
Zugehörigkeit: freier Charakter/Insasse der „Asylum“
Rasse: Mensch
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Ruckartig strömte wieder Leben durch den Körper, als Oliver erwachte und nach einigen Momenten der Benommenheit verstand, dass er wieder am Drücker war. Moment, was sollte das denn heißen?
„Wo zur Hölle bin ich denn jetzt schon wieder?“
Er hatte sich umgesehen und sofort verstanden, dass er nicht mehr auf Omega war. Natürlich, es sah alles irgendwie abgefuckt aus, aber auf eine irgendwie romantische Art und Weise. Nicht so abstoßend wie man es von Arias kleinem Imperium eigentlich gewohnt war. Oliver jedenfalls fand es befremdlich. Genau so wie die Klamotten. Hastig durchwühlte er sie nach etwas sinnvollem, doch fand nur Zigaretten. Nebenbei bemerkte er einen kleinen Zettel. Made in Kintawa. Fabrikwelt im Terminus, produziert nur Müll für die Galaxis. Deutsche Wertarbeit, am Arsch!
Oliver hatte sich aufgerichtet und war die Treppe hinuntergestolpert. Unten war eine Bar, schäbig und kaum besucht. Ebenfalls bekannt, aber er wusste nicht, woher. Etwas fiel ihm auf. Ein Geschmack. Er schnalzte mehrfach mit der Zunge. Red Sand. Eigentlich hatte er aufgehört. Scheint wohl ein Moment der Schwäche gewesen zu sein.
„He, was geht denn hier ab?“, keifte Oliver den Barmann an und schwirrte zum Tresen, wo er sich mit Müh und Not festhielt, „wo bin ich?“
Entspann dich Junge. Du bist auf Droge, kläff nicht gleich den erstbesten Typen an. Beruhig dich, atme durch. Nein, Rennen! Du bist voller Energie, du kleiner Merkur! Raus mit dir, gib Gummi! Alles in ihm schrie danach, Energie loszuwerden. Lediglich sein Geist hinderte ihn daran, die leeren Gläser vor ihm durch die Bar zu schleudern. Er zuckte mit dem Kopf, blinzelte mehrfach heftig und öffnete den Mund ruckartig, um ihn dann sofort wieder zu schließen. Auf. Zu. Auf. Zu. Auf. Zu. Er war ein einziges Energiebündel.
„Na, Hilton Ressorts Nos Astra wird’s nicht sein, du Vogel“, brummte der Mann zurück und sah nicht mal von dem Bierkrug auf, den er gerade polierte. Das Licht der kleinen Diskomaschine reflektierte sich im Glas des Kruges und brach dort derart interessant, dass Oliver für den Bruchteil einer Sekunde wie gefangen war davon.
„Penner, sag schon“, brach es unmittelbar danach wieder aus ihm heraus, gefolgt von einem leisen Fluch über seine eigene Ungehaltenheit. Junge, du musst dich zusammenreißen. Krieg den Rausch unter Kontrolle!
„Maria voll der Gnade. Tharkad, Mann. Ich wünschte auch manchmal, ich würde hier aufwachen und von nichts wissen. Kann einen ganz schön ficken, diese Gegend.“
Oliver hörte schon gar nicht mehr zu, sondern flog geradewegs durch die Eingangstür hinaus ins Freie. Ja, er flog, denn die Tobsucht, die seinen Körper mehr und mehr überkam, trieb ihn in der Welt umher, verhinderte es, dass er zum Stillstand kam. Wie ein Orkan fegte er durch die Tür hinaus in das sandige Loch, in welchem er gelandet war. Es war in der Tat ein Planet, er kannte ihn allerdings nicht. Der sternenklare Himmel verblasste langsam und am Horizont schimmerten verräterisch die ersten Anzeichen des bevorstehenden Sonnenaufgangs. Es war wunderschön, doch Oliver musste weiter. Weiter raus. Weg, weg von hier. Atmen, Oliver, atmen. Gut so. Und jetzt konzentrier' dich.
„Du musst aufhören, zu trinken. Und Red Sand. Lass den Mist, Mandy hat dich deswegen verlassen!“
Die Hände wurden zur Faust geballt und direkt danach wieder entspannt. Wie von der Tollwut getrieben peitschte der unruhige Körper weiter durch die Stadt, wenn man das Nest überhaupt so nennen konnte. Mehrfach stolperte er über Trümmerteile oder anderen Plunder, der auf den Straßen lag.
„Okokokok, du hast die Kontrolle, jetzt beruhig dich“, flüsterte Oliver und hielt an einem Brunnen an, der bereits vor Ewigkeiten versiegt war, „es kommt nicht oft vor, dass du die Kontrolle hast, also nutz die Zeit effizient! Wohin kannst du gehen? Hast du eine Waffe? Du brauchst eine Waffe!“
Die Knie wurden weich und Oliver schaffte es gerade noch so, sich am Brunnen festzuhalten. Plötzlich von einer schlagartigen Müdigkeit überfallen, blicke er hinauf, an die Spitze des Brunnens, den eine Marienstatue krönte. Eine Waffe? Wieso brauchte er an einem solch friedlichen Ort wie diesem eine Waffe? Wollte er jemanden umlegen? Ein Kratzen am Hinterkopf. Vor seinem inneren Auge blitzten Bilder auf. Eine Frau, die in Flammen stand, hinter ihr eine Wand voller Schmierereien, ihre Lippen formten stumm ein Wort, ja vielmehr einen Namen, den er sich nicht auszusprechen, geschweige denn zu denken traute. Die Knie festigten sich wieder, die Muskeln fanden zurück zu alter Kraft und seine innere Ruhe verschwand wieder so wie sie gekommen war. Diesmal wich sie allerdings keinem blinden Furor, den er seit seiner Rückkehr aus der Ohnmacht an den Tag gelegt hatte, sondern mehr einem blanken Hass und einem unbestimmten Gefühl der Rachlust, ohne dass es dafür ein konkretes Ziel gab.
„Ja, richtig“, knurrte nun ein deutscher Offizier, „wir holen uns Ihn, dessen Namen wir nicht aussprechen. Und er wird zahlen für das, was er uns angetan hat.“