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Fero
22.01.2013, 17:36
Auf beiden Seiten des Schiffes befindet sich je ein großes Hangarmodul mit 3 Decks: Dem Landing Deck (LD), dem Combat Deck (CD) und dem Maintenance Deck (MD). Das Landing Deck ist extrem groß und ist sogar dazu in der Lage als Trockendock für kleinere Fregatten zu dienen. Dartunter liegt das Combat Deck in welchem sich die kampfbereiten Jäger und die Magnet-Startröhren befinden. Das unterste Deck ist das Maintenance Deck wo die Reperatur und Wartung der Jäger stattfindet. Da das Landing Deck keinen Schwachpunkt in der Hüllenstruktur des Trägers darstellt können auch während eines Gefechts Jäger Gefechtslandungen durchführen und über die Decklifte auf das Combat Deck gelangen wo sie aufmunitioniert oder repariert werden können ehe sie über die Magnetstartröhren erneut in den Kampf eingreifen können. Je nach Intensität der Kämpfe oder für Wartungsarbeiten an größeren Schiffen können die Module aber auch an den Schiffsrumpf herangezogen und so versiegelt werden um entweder ein einfacheres Arbeiten zu ermöglichen oder schlichtweg den Schutz zu erhöhen.
Die Bennenung der Decks erfolgt folgendermaßen: CD-S wäre das Combat Deck Starbord, MD-P wäre das Maintenance Deck Port.

Major Schleifer
22.01.2013, 20:55
Einstiegspost

Maaka stand am Kopfende des Hangars und starrte auf die lange Reihe der Männer und Frauen die direkt vor ihm standen. Ließ seine Augen wandern. Unweigerlich blieb sein Blick an dem einen Soldaten hängen, dessen Rucksack etwas zu unvoll wirkte. Sein Gesicht verriet keine einzige Regung.
"Meyers. Herkommen."
Der Soldat kam mit schnellen, geraden Schritte auf ihn zu geeilt. Blieb vor ihm stehen und stand still. "Sir."
"Rucksack." Kaum hatte er ausgesprochen und das Gesicht des Soldaten ließ erkennen, das erwischt worden war. "Sir." sagte er, machte aber keine Anstalten einen Entschuldigung hervor zu bringen, sondern nahm den Rucksack von den Schultern und reichte ihm seinem Kommandeur, in dem er ihn vor ihm auf den Boden stellte. Alexander packte den Rucksack am Griff und hob ihn vom Boden ab.

"Täusche ich mich Corporal, oder ist das Ding etwas zu leicht für 60 Kilo." keine Frage. Eine Feststellung.
"Sir, ja. Sir."
"Und warum ist das so?"

Der Mann zögerte keinen Moment sondern, straffte sich und antwortete umgehend. "Ich habe ein Gewicht verloren. Sir."
"Ein Gewicht verloren." wiederholte Alexander und nickte. Stellte den Rucksack ab und trat neben ihn um seine Worte wieder mehr an den Rest der Company zu richten. "Fühlt sie an, als hätten sie ein 10 Pfund Gewicht verloren."

"Ja, Sir." bestätigte sein Soldat.
"Können Sie mir erklären, wie man ein 10 Pfund Gewicht verlieren kann?"
"Im Gemeinschaftsraum, beim Gewichtheben, Sir." Alexander glaubte dem Mann. Das konnte passieren, wenn die Leute ihre Gewichte mitnahmen um die eher schlecht sortierte Auswahl an den Geräten ausgleichen zu können, um ihre Grenzen besser belasten zu können. Allerdings, war das keine ausreichende Entschuldigung zur Übung mit zu leichtem Gepäck aufzutauchen. Er schnaubte.

"Sie setzten diese Runde aus, Corporal." dabei drehte er den Kopf und sah den Mann von der Seite an - welcher Stur die Wand hinter Alexander ansah.
"Jawohl, Sir."
"Gut. An die Wand." dann sah er zurück zu seinen Leuten. "Alles klar, Herrschaften. Bekanntes Spiel. 18 Mann pro Zug. 18 Runden. Zug 3, da Corporal Meyers ein Fall für Ginseng ist, darf jeder von Ihnen seinen Rucksack eine Runde tragen."
Etwas Stöhnen und Gemurmel war zu hören. "Ja. Ja. Ich weiß. Freuen Sie sich drüber. Dafür darf er danach 18 Runden mit einem ihrer Rucksäcke auf seinem oben drauf drehen." Damit herrschte wieder Ruhe und ein paar Gesichter grinsten statt dessen.

Alexander Schleifer drehte sich um. Packte seinen Rucksack und schulterte ihn. Sah zu der 12 Marines starken Führungsgruppe, die der Company als Logistik, Koordination und alles weitere diente. Auch jeder von diesen Männern und Frauen hatte die 18 Runden täglich zu drehen.
Er legte viel Wert auf diese Übung. Nur eine Anordnung durch einen der Ärzte befreite einen Marine davon. Diese täglichen 18 Runden im Hangar an den Wänden entlang waren Teil der körperlichen Ertüchtigung, aber auch zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Mit geraden Schritten ging er an die Spitze der Truppe und drehte sich um.

"Hoake!" Jeder kannte den Ruf von Alexander Schleifer, das er gerne seine Leute in der Muttersprache seiner Heimat kommandierte oder andere Traditionen nutzte. In diesem Fall der Befehl zum los gehen oder gemeinsam in Bewegung zu kommen.
Wie so häufig hatten sich auf dem Gang über ihren Köpfe, von dem man in den Hangar sehen konnte, eine paar Gruppen von Navy Leuten zusammengefunden, die das Spektakel nicht verpassen wollten. Was auch inzwischen schon fast zu einer Tradition geworden war.

Dann ging er los. 18 Runden - auch er. Keine Ausnahmen.
Anfänglich, waren die 18 Runden für einige ein Problem. Aber jetzt einige Wochen später. War jeder der Marines in der Lage, die Runden durch zu halten. Das war gut. Auch heute, schaffte es jeder, auch wenn die meisten am Schluss deutliche Zeichen im Gesicht hatten.

"Und ab." befahl er und seine Leute setzten die Rucksäcke ab. "Sehr gut." lobte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Jemand unwohl?" die Männer und Frauen verneinten. "Gut. Da der Corporal ausgeruht ist, sehe ich in seinem Gesicht die pure Freude, Ihren seeligen Zustand der Anstrengung nun auch zu erreichen." Zug 3 sah deutlich mitgenommener aus, als der Rest. Jeder dieser Marines hatte eine Runde einen zusätzlichen Rucksack getragen. Fast das doppelte Gewicht das sie hätten eigentlich schleppen müssen. Aber mit zusammen gebissenen Zähnen hatten sie durch gehalten. "Zug 3. Wer von Ihnen möchte Meyers, seinen Rucksack leihen?" Trotz allein Leids, keine Hand ging hoch. So musste das sein. "Sie haben nette Kameraden, Corporal. Keiner mag Ihnen seinen Rucksack geben." Alexander lächelte und schob mit dem Fuss seinen Rucksack zum Corporal. "Sie bekommen meinen."

"Sir." der Marine griff sich seinen Rucksack. Schulterte ihn und nahm den Rucksack seines Kommandeurs vor die Brust. "Na dann los. Corporal. Viel Vergnügen." der Mann marschierte los.

"Der Rest. Runter. Ich will 20 Liegestützen. Und danach 20 Sit-ups." Der erste der unten war, war dabei er selber und machte die Übung vor. Es war seine Überzeugung das mit Vorbild führen, das beste Führen war. Während der Übung zählte er laut mit. Behielt seine Leute im Auge. Diesmal stach ihm einer der Lieutenants ins Auge. Staff Lieutenant Marco Davis er wirkte bei den Sit-Ups und den Liegestützen etwas fahrig. Das merkte er sich.

Offiziere stutzte er nicht vor der Gruppe zusammen. Und schließlich absolvierte der Lieutenant seine Übungen, aber etwas sagte Maaka das etwas anders war heute, bei ihm. Sein Instinkt brüllte es ihm sozusagen ins Gesicht.

"Und auf." befahl er schließlich und beobachtete den Corporal bei seiner vierten Runde. Er schwitzte deutlich und biss die Zähne zusammen. "Gut. Zug Eins und Zwei. Sie haben die Ehre dem Dritten das erste Bier zu bezahlen." dann schickte er seine Leute zum Duschen. Oder was auch immer sie wollten.
Auf dem Gang war jetzt sogar noch etwas mehr los. Er sah hoch und grinste, zu gern hätte er ein paar von denen mal bei dieser Übung dabei gehabt. Dann hängte er sich an Davis ran. Er befehltigte Zug 2 und war ein kluger Kopf, aber manchmal neigte er zu Dummheiten, wenn er nicht auf dem Feld war. Mehr ein Hitzkopf auf Ordenjagd.
Er salutierte und nickte seinen Leuten zu. Mit einer einfachen Bewegung mit der Hand entließ er sie und war gerade dabei sich an Davis zu hängen, als sich sein Adjutant neben ihn stellte. "Takeda." brummte Alexander ruhig und ging trotzdem ein paar Schritte um dem Lieutenant zu folgen. "Sir." sagte der Jüngere ruhig und zog eine Datenpad aus der Tasche und reichte es seinem Vorgesetzten.
"Was gibt es Heute?"

"Um 1300 ist ein Meeting mit Major Klein, Captain Staedart, Admiral Reynolds, Captain Snow von der Seattle und dem Führungsstab der Trägergruppe. Sie wurden explizit diesmal als Teilnehmer benannt."
Das wunderte Alexander. Major Klein hatten ihn auf alle Treffen als Optional setzten lassen, obwohl es unüblich war den Kommandeur der Recon Marines einzuladen, schien sein Vorgesetzter sich entsprechend seines formellen Ranges lieber darauf zu bestehen ihn auch so zu behandeln. Und so konnte er selber entscheiden ob er dort sein wollte oder nicht. Meistens hielt er sich davon fern und kümmerte sich um seine tatsächlichen Aufgaben. Er konnte sein Ego gut im Griff halten. Das er aber ausdrücklich geladen war, bedeutete in der Regel das man einen Einsatz auf dem Radar hatte.
"Sonst noch was?"
"Nichts Offizielles."
"Gut. Sagen Sie Commander Nyx bescheid. Ich will das Sie mich begleitet zu dem Meeting."
"Sir." der Japaner salutierte und blieb stehen während der Major weiter ging und dabei war den Hangar zu verlassen.

Lieutenant Commander Nyx war seine Stellvertreterin und hätte, wäre nicht er gewesen, sogar das Kommando bekommen über die Company. Aber so war die Allianz und wohl jede Armee. Einzelschicksale waren nicht von Interesse. Anfänglich hatte sie deutlich gezeigt das es ihr nicht behagte. Aber er hatte sie unabhängig davon befördern lassen in den Rang eines Commanders. Man konnte über Moiren Nyx viel sagen, aber sie war eine ausgezeichneter Offizier und er hatte nicht die Absicht der Frau im Weg zu stehen. Sie führte Zug 1 und er hatte sich angewöhnt sie zu Meetings in denen es um einen Einsatz ging mitzunehmen.
Fragte nach ihrer Meinung und Einschätzung, beriet sich mit ihr und überließ einige seiner Aufgabe immer häufiger ihr.

Maaka war sich sicher das sie eines Tages seine Vorgesetzte sein würde. Dann trat er in den Aufzug und verließ den Wartungshangar in Richtung der Quartiere. Der Lieutenant ging wohl duschen.

---> SSV Robert Koch - Quartiere

Colbie Autumn Scott
04.03.2013, 00:00
← SSV Robert Koch: Mannschaftsmesse

Die Uhr piepte. Gleich würde dieses Meeting stattfinden. Wahrscheinlich würde es um die Lagebesprechung und um den jetzigen Stand der Dinge gehen. Wahrscheinlich würde aber auch jetzt der Befehl zum Sprung durch das Massenportal kommen. Colbie wusste nur, dass Karen sie noch einige Minuten alleine sprechen wollte und dass das jetzt passieren sollte.
Iles, der Mann war faszinierend. So bestimmend wie gelassen, stand er seinen Mann in seinem Job. Einst als Agrarfarmer zur Allianz gestoßen, arbeitete er sich bis zum Rang eines Lieutenant Commanders hoch. Er war ehrgeizig, soviel war klar. Aber dennoch lehnte er den Posten des Chief Engineers ab.
„Ich gehöre zu meinen Vögeln auf das Hangardeck.“, kommentierte er jede Anfrage. Er war es auch, der Colbie vorschlug. Zusammen mit ihr diente er bereits auf zwei anderen Allianzschiffen. Er war dabei, als sie vom Tod ihres einzigen Sohnes hörte. Er gab ihr halt, bis er sie zu verlieren drohte. In gewisser Weise waren diese beiden Menschen Seelenverwandte. Auch er verlor seine Familie. Frau und Kinder in der Geschichte vergessen. Oftmals, so sagte er, wüsste er nicht mehr, warum er das alles machen würde. Doch dann blickte er der Mechanikerin in die Augen und lächelte sanft.
„Ich will nicht daneben stehen, wenn die nächste Welt untergeht und die nächste und die nächste. Ich muss irgendwas tun. Irgendwas um ein weiteres Shanxi zu verhindern. Doch dann kam Elysium und Eden Prime und zu guter Letzt die Citadel. Warum tue ich das hier noch immer, Colbie? Warum?“
Colbie setzte das Bier ab und blickte ihn lange an. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie schließlich die Antwort oder vielmehr die passende Gegenfrage.
„Wen soll ich denn dann um Rat fragen, wenn ich mal nicht weiter komme? Meinen Dad? Wohl kaum.“ Sie zwinkerte ihm zu, zeigte ihm ihre Zähne, in dem sie ihre Mundwinkel zu den Ohren zog.
Iles tat es ihr gleich und lachte leicht abwesend.
„Stimmt. Ich bin hier, um dir in den Arsch zu treten.“
Sie gab den Schraubenschlüssel weiter.
„Hier alter Mann, den Rest schaffst du auch alleine und sperr die Startröhre. Da geht heute kein Jäger mehr durch.“
„Aye, Chief.“, quittierte er ihre Ansage und gab sofort die entsprechenden Befehle.
Colbie fischte ihre Jacke von der Lampe und warf sie sich wieder über. Ein leicht verschmutzter Lappen reinigte ihre Finger, während sie zügigen Schrittes der Kabine des Admirals entgegenging.
Base war der Rufname der Frau. So standhaft dieser Name war, so willens war seine Trägerin. Rear Admiral Karen Raynolds war eine gute Frau und so ziemlich die einzige Person, die Colbie neben Iles als Freund bezeichnete. Sie führte ein hartes Kommando, hatte aber immer wieder ein offenes Ohr für ihre Crew.

→ SSV Robert Koch: CIC

Colbie Autumn Scott
21.05.2013, 00:00
<--- SSV Robert Koch - CIC

Sie lehnte über dem Geländer in den Deckenläufen und spähte hinab in die Tiefen des Wartungsdecks der Koch. Dort unten herrschte ein reges Treiben. Über die ebenfalls an der Decke hängenden Monitore konnte sie das Geschehen um den Träger herum beobachten. Die Jäger schoben endlich ihren Dienst und flogen Patroullie. Es war alles miteinander im Einklang. Die Mechaniker schraubten, die Schweißgeräte brutzelten. Eine Klangkulisse wie von einem Orchester speziell für sie komponiert. Colbie schloss die Augen und lauschte. Es erinnerte sie irgendwie an ihre alte Heimat. An die Werkstatt ihres Vaters und dem geschäftigen Sydney. Langsam driftete sie in entlegene Sphären ab, ehe sie ein komisches Baugefühl wieder in die Gegenwart riss. Sie hatte Hunger. So einfach, so banal. Den ganzen Tag auf Deck und nur eine Mahlzeit. Colbie war viel gewohnt, doch aufs Essen konnte und vor allem wollte sie nicht verzichten, auch wenn es eigentlich schon recht spät war.
"Na, wusste ich doch, dass ich dich hier finde."
Es war Warren. Er kam über den Wartungstritt an sie heran. Glücklicher Weise nicht alleine. Im Schlepptau hatte er etwas Nahrhaftes.
"Hier, ich kenn dich ja. Während eines stressigen Tags vergisst du ja mal gern das Essen."
Colbie öffnete die Box und staunte nicht schlecht als sie die beiden länglichen Brötchen mit Brühwürstchen und einer super schmackhaften Hackfleisch-Chilli-Füllung erblickte.
"Chillidogs. N.I.C.E.", quiekte sie euphorisch. Sie liebte diese Dinger. Nicht so sehr wie Mutters Bratkartoffeln nach Bauernart mit extra Bacon - mmh Bacon - aber Cillidogs waren auch nicht zu verachten. Genüsslich biss sie in das erste Brötchen und rang auch alsbald um Luft, als die Schärfe drohte ihren gesamten Mund zu napalmisieren. Hektisch wedelte sie sich etwas Luft zu, atmete mehrfach tief ein und aus. Die Dinger waren scharf. Sehr scharf. Der Koch hatte es definitiv übertrieben mit dem Chilli. Doch all das bekümmerte sie nicht weiter, denn sie biss wieder hinein, nachdem sie den ersten schock überwunden hatte. Warren stellte ihr eine Päcken Kakao bereit, sollte die Schärfe sie doch dann irgendwann in die Knie zwingen wollen. Er lächelte und setzte sich auf den Steg, ließ die Beine in den riesigen Raum baumeln. Colbie tat es ihm gleich, nicht aber ohne alle zwei Bissen ihren Mund kühlend zu belüften.
"Oh Mann, sind die heute wieder scharf.", kritisierte sie den Koch, doch würde sie es ihm niemals sagen. Dafür schmeckten ihr die Cillidogs einfach zu gut. Colbie war nun also vollends bedient. Malerische Kulisse, ruhige Umgebung, nette Gesellschaft und einen gefüllten Magen. Endlich wieder Zeit zum Denken.
"Wie bekommen wir die Schiffe an den Planeten ran, ohne ihre Schilde zu sehr zu beanspruchen?", sie legte ihre Stirn an das Geländer.
"Es wird uns nichts bringen wenn wir die Schilde überlasten würden, da diese die Kondensatoren nach der Entladung wieder zuballern würden. Straight von der Schattenseite her annähren bringt auch nichts, da wir so in den Feuerbereich der Piraten da draußen geraten würden."
Colbie seufzte bestätigend. Warren war wie immer gut informiert.
"Hey, ich will dich nicht noch weiter beunruhigen, aber hast du das von dem Shuttle gehört? Das mit dem Totalausfall meine ich? Siebenundzwanzig verletzte Piloten."
"Ja, hab ich. Hab aber Andrea darauf angesetzt. Ich warte bis ich den Bericht bekomme."
"Willst du dir das nicht selbst anschauen?", fragte er überrascht.
"Entweder ist es ein Fehler eines unserer Teams oder es ist Sabotage. Das Ding ging doch erst kurz vorher durch die Wartung oder nicht?"
"Ja, aber das ist nicht das was mich so beunruhigt. Ich habe einen einwandfreien Wartungsbericht vorliegen und kann mir beim besten Willen nicht erklären, woran das gelegen haben soll."
"Hmm... Vielleicht ja ein Maderschaden?"
Warren schmunzelte kurz.
"Das ist nicht witzig, Colbie. Ich mach mir ernsthafte Sorgen."
Colbie wandte sich um.
"Ich wollte mich erst damit beschäftigen, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist, Warren.", wieder ein seufzen: "Okay, gib mir das Datenpad."
Sie schaute auf das Pad und überprüfte die vorhandenen Daten, scrollte mehrfach hin und her, schaute sich die Schaltpläne an und reichte ihm das Pad auch bald zurück.
"Wirklich auffällig ist nichts. Was immer es war, es muss die Systeme und die Backups in einem Zug zerfressen haben."
Colbie wandte sich um, schaute ihrem langjährigen Freund in die Augen.
"Pass auf, Warren. Warte die Untersuchungsergebnisse von Andrea ab, was das Shuttle angeht. Parallel prüfst du die Wartungspläne und die zu diesem Zeitpunkt eingesetzte Crew und du prüfst jedes verdammte Crewmitglied, welches in der Zeit der Wartung auch nur ansatzweise die Möglichkeit hatte, sich dem Shuttle zu nähren. Die Piloten, die Techniker, die Marines, ja auch die Klofrauen. Einfach jeden, verstanden?"
Er machte große Augen, sog hektisch die Luft ein.
"Ich wusste, dass du dir was einfallen lässt."
"Warren, von diesen Dingern hast du glaube ich sogar noch einen Tacken mehr Ahnung als ich. Wenn jemand den Grund für das Versagen findet, dann du. Setzt dich morgen mit Andrea in Verbindung. Ihr schafft das schon."
Ihr Blick fiel wieder auf einen der Monitore. Wieder zogen die beiden Jäger hintereinander ihre Bahnen. Doch dieses Mal fiel es ihr auf. Sie flogen hintereinander her. Auch wenn es im All nichts nützt, der eine Jäger flog im Windschatten des anderen. Windschatten war die Lösung. Colbie hatte nun endlich die zündende Idee und die wollte sie auch in die Tat umsetzten.
"Tut mir leid, Warren. Ich muss los. Danke für die Cillidogs."
"Gute Nacht, Colbie."
"Nacht."

2223 h
---> SSV Robert Koch - Quartiere

ME-NPC 6
27.10.2013, 14:43
Name: Jack Callahan
Zugehörigkeit: Allianz Navy
Spezies: Mensch
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SSV Midway CIC (http://www.globalgameport.com/showthread.php?43484-SSV-Midway-Das-Combat-Information-Center-%28CIC%29&p=881207&viewfull=1#post881207)---------->

Er hätte auch das Antreten im Hangar der Midway stattfinden lassen können, es wäre zwar etwas eng geworden und hätte auch Zeit gesparrt aber Jack wollte bewusst für alle sichtbar auftreten. Man sollte die Midway und ihre Besatzung wahrnehmen, alle sollten wissen, dass sie jetzt da waren. Das einige Besatzungsmitglieder der Robert Koch ihnen zusahen war ihm daher auch nicht verborgen geblieben.

„Männer!“ begann er laut und deutlich nachdem ihm die Besatzung korrekt gemeldet wurde „Es ist soweit, wie angekündigt haben wir die erste Etappe unseres Auftrags erreicht! Ich will ihnen auch sofort den Zahn ziehen, dass sie sich jetzt hier auf die faule Haut legen können und die Betreuungseinrichtungen der Robert Koch unsicher machen können. Wir haben wenig Zeit um viele Baustellen hier an Bord abzustellen. Aus diesem Grund verhänge ich ein absolutes Alkoholverbot und einen Zapfenstreich. Sollten sie motiviert und gut arbeiten und sich an Bord der Robert Koch ordentlich auftreten behalte ich mir vor diese Regelungen zu ändern!

Zum einen müssen wir in Verbindung mit den Wartungstechnikern der Robert Koch die Schäden am Schiff reparieren und gleichzeitig wichtige Wartungsintervalle abzuarbeiten. Dies wird im Schwerpunkt unsere technische Abteilung betreffen.
Darüber hinaus werden wir die Gelegenheit nutzen um unsere Vorräte hier vollständig aufzufüllen und uns von den Altlasten des Geheimdienstes zu befreien. Das wird die Versorgungsabteilung betreffen.
Für den Rest gilt es in dieser Zeit im eigenen Bereich eine komplette Inventur des Materials durchzuführen und alle Maßnahmen zum Erhalt dieses Materials einzuleiten.
Meine Absicht ist es so schnell wie möglich das operative Niveau zu erreichen. Für uns alle bedeutet das lange Schichtzeiten und wenig Freizeit. Was ich aber nicht sehen will ist, das übereilt gearbeitet wird! Wir stehen unter Zeitdruck, müssen uns aber die Zeit nehmen die wir brauchen um sorgfältig zu arbeiten. Was sie hier schlampig abarbeiten wird uns spätestens dann einholen wenn wir ins Gefecht ziehen! Trödeln sie nicht und arbeiten sie sorgfältig!

Ihre Offiziere haben von mir einen Schichtplan bekommen. Die Midway wird ständig mit einer Rumpfbesatzung besetzt sein um kurzfristig Handlungsfreiheit zu haben. Der Rest wird seine Aufträge abarbeiten und zwar von Abholpunkt zu Abholpunkt.

Seien sie sich auch bewusst, dass sie an Bord der Robert Koch die Midway repräsentieren und zwar unabhängig vom Dienstgrad. Ich will, dass sie sich an Bord ordentlich verhalten. Das fängt an ihrem Anzug an geht über das Auftreten gegenüber Ranghöheren weiter und ihrem Auftreten allgemein!

Des Weiteren werden wir uns hier von einigen Kameraden verabschieden.
Es treten vor: Privat Dolly, Operations Chief Gray und Lieutenant Commander Armbruster!“
Die angesprochenen Soldaten wurden von Armbruster gemeldet und stellten sich neben Callahan mit dem Blick zur Formation hin.
„Private Dolly wird uns auf eigenen Wunsch verlassen und wird in der Technischen Abteilung der Robert Koch ab sofort ihren Dienst versehen.“ Jack ging zu der jungen Frau die geknickt dastand und sich kaum traute ihr in die Augen zu sehen.

„Private, ich wünsche ihnen mehr Engagement als sie hier gezeigt haben und hoffe, dass sie aus ihren begannen Fehlern gelernt haben um der Verantwortung ihrer neuen Verwendung gerecht zu werden!“ flüstert er ihr zu bevor er sich wieder der Besatzung zuwandte.

„Operations Chief Gray wird zurück in seine Wohlfühlzone gehen. Zurück in die Schlammebene beim MARSOC, ich hoffe sie verängstigen dort die jungen Soldaten nicht allzu sehr mit ihrer Erscheinung!“ ein allgemeines Kichern ging durch die Formation und Jack stellte sich vor den großen Marine.
„Ich wünsche ihnen alles Gute in ihrer neuen Verwendung und viel Soldatenglück Chief. Ich muss gestehen, dass es mich auch ein wenig gefreut hat, dass sie nicht zurück zum SOD gegangen sind. Ich denke es wird ihnen auch menschlich gut tun von dort wegzukommen. Ich habe auch gehört was sie beim letzten Einsatz geleistet haben. Sie haben außerordentlichen Kampfesmut bewiesen und der Uniform alle Ehre gemacht Chief, weiter so!“ er schüttelte dem großen Gray die Hand
„Ich möchte ihnen aber auch noch etwas mit auf den Weg geben. Ich maße mir nicht an sie zu kennen aber in meinen langen Jahren bei der Navy und der Armee habe ich zwei Dinge gelernt:
Nicht jedem Soldaten reicht Patriotismus und Vaterlandsliebe um sich immer weiter anzutreiben. Manchmal muss mal muss man nach dem Suchen was jeder Soldat sucht: Einen Grund zu kämpfen. Sie sind noch jung Chief, selbst wenn sie diesen Grund noch nicht gefunden haben so geben sie nicht auf. Kein Soldat sollte nur des Kämpfens wegen kämpfen. Wenn sie diesen Grund gefunden haben werden sie auch ihren Frieden finden und irgendwann sogar mal ihre Uniform ablegen können und dennoch ein erfülltes Leben führen können.
Daneben will ich ihnen noch etwas schenken damit sie uns nicht vergessen.“ Jack holte aus seiner Hosentasche eine große Münze hervor. Auf der einen Seite war die Midway abgebildet und das Schiffswappen und darunter der Spruch Duty-Honor-Country. Auf der Rückseite das stilisierte A der Allianz hinter dem ein Anker samt Ankertau war, unter dem A waren Flügelschwingen und zwei gekreuzte Pfeile abgebildet. Jack wollte damit sowohl Navy als auch die Special Forces der Marines unter einen Hut bringen. Am Münzrand war ein Spruch eingraviert:


Been around the world twice, talked to everyone once. There ain’t nothing I can’t do, no sky too high, no sea too rough. I’m a lover, I’m a fighter. I’m a Marine Force Recon


„Ich habe diesen Coin auf der Citadel herstellen lassen und hoffe damit ihren Geschmack getroffen zu haben!“

Jack wandte sich erneut der Besatzung zu „Zu Letzt verabschieden wir noch Lieutenant Commander Armbruster. Auch für ihn geht es nach Hause er wird wieder sein JaBo Geschwader übernehmen uns seine Ringgeister wieder in den Kampf führen!“ auch mit ihm wechselte er ein paar geflüsterte Worte und überreichte auch ihm einen eigenen Coin
„Lieutenant Commander, Operations Chief eintreten!“ befahl er nachdem er sich wieder der Besatzung zugewandt hatte. Armbruster meldete sich und Gray ab und nachdem beide wieder in der angetretenen Formation Platz gefunden hatten sprach Callahan weiter.

„Nun noch zu einem unangenehmen Punkt: SSV Midway – STILLGESTANDEN!“ Jack holte ein PDA hervor und las teilweise davon ab
„Hiermit verhänge ich eine Diziplinarbuße gegen Private Dolly in Höhe von 4 Monatsgehältern, darüber hinaus erteile ich einen strengen Verweis in die Personalakte und verhänge eine Beförderungssperre von 2 Jahren!
Private Dolly hat mit ihrem nicht genehmigten und damit hochgradig vorschriftswiedrigen Auftritt im Fornax Magazin Military Special, Girls with guns – Alliance’s Finest! das Ansehen und die Würde der Navy und der Allianz grob fahrlässig schwer geschädigt und das Vertrauen der Allianz und ihrer Kameraden und Vorgesetzten missbraucht!
Gezeichnet, Vorsitzender Wehrdiziplinarausschuss der Navy.
Lassen sie sich alle das eine Warnung sein und sehen sie es als abschreckendes Beispiel. Dienstvergehen werden immer schwer geahndet!

Trennung!
Auf die verabschiedeten Kameraden und unsere Bevorstehenden Herausforderungen ein kräftiges:
DUTY – HONOR – COUNTRY!
TE Führer übernehmen!“

Barney Gray
01.11.2013, 14:13
<--- SSV Midway – Hangarbereich

Entspannt fand sich Barney in der Antreteformation der Midway-Crew ein, während nach und nach alle Teileinheiten zusammenkamen. Die Crew bildete dabei eine U-Form, wobei die Führungsgruppe, also sämtliches Brückenpersonal inklusive COB und seinem unterstelltem Bereich, den rechten Schenkel, die Versorger-, Instandsetzer- und fliegenden Teileinheiten die Basis und das Marine-Detachment den linken Schenkel bildeten. Barney, der mittlerweile seine Ausrüstung wieder abgelegt hatte und den normalen Bordanzug trug, fiel aufgrund seines Geheimdienstbaretts, das eine andere Farbe als das der Marines hatte, in der Abteilung von SL Morgan ziemlich auf, aber das wäre er auch so – schließlich überragte er jeden der Anwesenden um einen guten Kopf mindestens.
Nachdem der XO mit seinem breiten Dialekt die angetretene Crew dem Captain gemeldet hatte und dieser ein paar Worte über den weiteren Tagesablauf verloren hatte, wurde unter anderem Barney zu ihm befohlen. Gemeinsam mit Armbruster tauschte er einen vielsagenden Blick aus, ehe der Pilot dem Captain Meldung machte und das Trio vor der restlichen Crew neben dem Captain stand.
Die Worte, die der Captain über Barney verlor, überraschten den OpChief ein wenig und so manch anderem Vorgesetzten hätte er es in Hinblick auf ihr letztes Gespräch als Anbiederei angekreidet, doch von diesem Captain wusste Barney, dass es ein Haudegen war, der das, was er sagte, in der Regel auch so meinte.
„Sie haben außerordentlichen Kampfesmut bewiesen und der Uniform alle Ehre gemacht. Weiter so, Chief!“
„Vielen Dank, Sir“, sagte Barney und erwiderte in Grundstellung die ihm dargebotene Hand. Der Handschlag des Captains war fest und die Knochen unter der adrigen, ledernen Haut wirkten keinesfalls morsch.
„Ich möchte Ihnen aber noch etwas mit auf den Weg geben“, fuhr der Captain fort und appellierte schließlich an Barney, sich einen Grund für den Dienst zu suchen. Für viele musste es geschwollen klingen, doch als Barney dem Captain sozuhörte, erinnerte er ihn an Cel und wie sie ihm immer vorgehalten hatte, mal einen Gang runterzuschalten. Wortlos nickte Barney und beschloss, die Worte des Captains gut im Hinterkopf zu behalten.
„Daneben will ich Ihnen noch etwas schenken, damit Sie uns nicht vergessen.“
Barney war sich nicht sicher, ob er da im kantigen Gesicht von „Iron Jack“ nicht ein Anzeichen eines Schmunzelns sah, als er in seine Hosentasche griff und eine goldene Münze hervorholte. Es war eine sogenannte Coin, ein Zugehörigkeitssymbol und gleichzeitig Andenken, das von vielen Soldaten, vor allem Unteroffizieren, in der Einheit verteilt wurde. Barney liebte solche kleinen Dinge und wog die Münze, die schwerer war, als sie aussah, für einen Moment in der Hand, ehe er sie einsteckte und wieder dem Captain in die Augen sah.
„Ich habe diesen Coin auf der Citadel herstellen lassen und hoffe damit Ihren Geschmack getroffen zu haben!“
„Ich werde sie in Ehren halten, Sir.“
Captain Callaghan erwiderte den Blick und nickte ernst, ehe er auch Armbruster mit einigen Worten verabschiedete und den beiden schließlich wieder befahl, einzutreten. Über Dolly, die noch vor der Front stand, verhing der Captain schließlich noch eine Disziplinarmaßnahme, wobei Barney verwundert die Stirn runzelte. Zum einen hielt er es für fragwürdig, vor der gesamten Crew das Vergehen des Private anzusprechen, zum anderen wusste er als Inhaber eines Fornax-Abos, dass auch andere Rassen an diesem Military Special mitgewirkt hatten und damit wohl eher die Moral der Truppe heben wollten. Ob sie auch Ärger bekommen hatten, wusste Barney leider nicht, aber andererseits war es ihm auch egal. Er wollte nicht sagen, dass Dolly die Maßnahme, die eigentlich aus mehreren bestand und es demnach ziemlich in sich hatte, verdient hatte, aber ob der Ereignisse auf der Midway in ihrer Dienstzeit brauchte sie eine gewisse Erdung – dabei verleugnete Barney nicht, eine gewissen Teilschuld daran zu haben.
Nichtsdestotrotz rief Barney besonders laut den neuen Schlachtruf der Midway, ehe der Captain den Teileinheitsführern befahl, zu übernehmen.

SL Morgan schlug die Haken zusammen und trat vor ihr Marine-Detachment, das noch unverändert in Formation stand.
„Stillgestanden - Abteilung kehrt“, befahl sie knapp und alle Marines drehten sich in einer flüssigen Bewegung um. Der SL wechselte die Seite und begann, einige Punkte für den Innendienst und die folgende Zeit an Bord der Robert Koch anzusprechen, wobei sie sich an einem roten Faden auf ihrem Omnitool entlanghangelte. Da die Crew in U-Form angetreten war und im Moment jeder Teileinheitsführer vor seinen Männern stand, konnte ein ziemliches Stimmenwirrwarr entstehen, weshalb Morgan wohl beschlossen hatte, ihre Männer dem ganzen Geschehen schlicht den Rücken zuzuwenden. Barney kam nicht umhin, die Frau für kompetent zu halten.
„Zum Schluss will ich auch noch die Gelegenheit nutzen, Chief Gray zu verabschieden. Ohne Meldung, vortreten!“
Barney stellte sich neben Morgan, die ihm die Hand gab und sich für die geleisteten Dienste, wenn sie auch nur von kurzer Zeit waren, bedankte.
„Man sieht sich immer zwei Mal, OpChief, und ich freue mich schon darauf“, sagte sie abschließend und wandte sich wieder dem Detachment zu.
„Stillgestanden! Wir verabschieden den Kameraden mit einem kräftigen: Jederzeit!“
„Treu bereit!“, schallte es aus den wenigen, dafür aber lautstarken Marine-Mündern zurück.
„Wegtreten, weitermachen mit Dienst!“
Das Detachment löste sich in eine Traube auf und jeder der Soldaten gab ihm noch einmal die Hand, ehe sie wieder im Schiff verschwanden und sich dort auf die kommenden Tage vorbereiteten. Barney sah, wie bereits erste Servicemen damit begannen, Gepäck von der Midway zu verladen und dieses an seine Zielorte auf der Koch zu verteilen. Seinen Seesack konnte Barney zwar nirgends ausmachen, aber darüber machte er sich im Moment weniger Sorgen. Er holte die Coin hervor, die ihm der Captain überreicht hatte und betrachtete sie genauer. Die Prägungen waren sauber und makellos, alles zeugte von echter Handwerkskunst und Barney erinnerte sich an die Ereignisse der vergangenen Tage an Bord des Schiffes. Für einen Moment schweiften seine Gedanken zu Cel, die vermutlich in diesen Momenten in der neuen Einrichtung ankam. Kein Soldat sollte nur des Kämpfens wegen kämpfen.

Er verstaute die Coin wieder in seiner Hosentasche und rückte den Anzug ein wenig zurecht. Zeit, diese Aufklärerkompanie zu finden…

Lukas Armbruster
10.11.2013, 22:15
SSV Midway - Kantine (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18477-SSV-Midway-Die-Kantine&p=863966&viewfull=1#post863966)--------->

Die Münze die Lukas vom alten Captain erhalten hatte wog schwer in seiner Hand. Auf der einen Seite die Midway inklusive Schiffswappen, auf der anderen Seite das stilisierte A der Allianz umrandet von Schwingen und dahinter ein Schwert. Unter dem Wappen war noch ein Spruch eingraviert: One over All[/]
Am Münzrand waren ebenfalls Sprüche eingraviert: [I]No one comes close, no one comes through – Defenders of the force

Etwas abseits der sich auflösenden Formation stand er nun bei seinem Gepäck und wartete. Er musste nicht lange warten den ein glatzköpfiger, drahtiger Lieutenant Commander mit dem Abzeichen des 31 Jagdbombergeschwaders kam auf ihn zu. Das 31 JaBoGschw gehörte zum 3rdAirwing und hatte einen legendären Ruf. Es war das Ringgeistergeschwader – seine Ringgeister.
Dementsprechend war auf dem Abzeichen ein, aus Tolkiens bekannten Büchern, Ringgeist auf einer geflügelten Kreatur abgebildet. Lukas trug dasselbe Abzeichen jedoch mit einem Unterschied. Sein Ringgeist trug eine Krone – Der Hexenkönig von Angmar war zurückgekehrt!

„Na wen haben wir denn da?“ fragte der LC mit einem fetten Grinsen und grüßte Lucas lässig bevor er ihm die Hand reichte „Willkommen zurück Lukas“
Lukas schlug in die Hand ein „Hey Johnny! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie froh ich bin wieder hier zu sein! Wie geht’s dir und den anderen?“ fragte Lukas
Johnny war sein Stellvertreter und Lukas hatte sein Geschwader in seiner Abwesenheit an ihn übergeben im Wissen, dass es gut in Johnnys Händen aufgehoben sein würde.

„Wies uns geht? Na ja, das lässt sich so schnell nicht beantworten und auch nicht hier! Komm lass uns dein Gepäck auf deine Bude bringen und dann im Bunker alles weitere bequatschen. Der Rest wartet dort auch!“ antwortete Jhonny und winkte auch gleich ein paar Techniker herbei die das Gepäck von Lukas entgegennahmen und damit auch gleich verschwanden.
Während Lukas und Johnny sich durch die Gänge des Trägers bewegten brachte ihn Johnny auf den neusten Stand und schließlich erreichten sie den Bunker.
Der Bunker war die Bezeichnung für den Aufenthaltsraum der Jagdbombergeschwader der Robert Koch und bestand im Wesentlichen aus einem vergleichsweisen großen Raum in dem ein Tresen eingebaut worden war. Daneben gab es noch zahlreiche Sitzgelegenheiten einen großen Fernseher und einen Billiardtisch. Die Wände waren übersäht mit Abzeichen, Wimpeln, Fotos und anderen Erinnerungsstücken die ein wenig die Geschichte der Geschwader wiederspiegelten.

Lukas war besorgt. 27 Piloten auf der Krankenstation, Gerüchte über Sabotage und ein Einsatz der wohl in Kürze beginnen würde. Seine Mine hellte sich auf als er den Raum betrat und er sofort von allen Seiten durch die Männer und Frauen seines Geschwaders begrüßt wurde.
Kurz sprach er mit jedem, wobei er im Wesentlichen wissen wollte wie es jedem einzelnen ging und was das Geschwader in seiner Abwesenheit getan hatte. Auf der faulen Haut hatten sie zumindest nicht gelegen. Nach den Aussagen der anderen hatten sie jede zugewiesene Flugstunde auch genutzt.

Genau wie Lukas wussten aber auch die anderen, dass sie nicht viel Zeit hatten um gemütlich stundenlang herumzulabern. Nach einem Kaffee ging es schon weiter.
„Habt ihr schon einen Termin beim CAG für mich ausgemacht?“ fragte er in die Runde. Als Geschwaderführer musste er sich auf jeden Fall beim CAG zumindest mal vorstellen.
„Wir haben einen neuen CAG!“ antwortete Johnny „Winter!“
Lukas blieb für einen Moment stumm, stellte seine Kaffeetasse ab und lehnte sich gegen den Tresen. „Winter?“ fragte er nach „Jennifer?“ – geschlossenes Nicken seiner Piloten

Lukas blieb erneut kurz stumm, dann nickte er und zuckte mit den Schultern. „Hätte schlimmer kommen können“ sprach er und nahm wieder einen Schluck vom Kaffee.
Er meinte es so wie er es sagte. Jennifer war eine herausragende Pilotin, manche behaupteten sogar, sie wäre besser als er. Was ihm aber Sorgen machte war, dass er Jennifer kannte und ihre inneren Dämonen.
„Ich muss mit ihr sprechen, so rasch wie möglich!“ erklärte er
„Ja, das wollen viele aber ich erreiche sie nicht!“ antwortete Johnny „Ich versuche es schon den ganzen Tag. Ein paar Kumpels von mir erzählten mir aber, dass sie wegen der kommenden Operation gerade etwas…..eingespannt ist“
Lukas nickte „In Ordnung, dann machen wir etwas anderes vernünftiges. Sind die Vögel vorbereitet?“ fragte er in die Runde und bezog sich auf die Übernahme. Als alter/neuer Geschwaderführer hatte er auch die Materialverantwortung und die musste er wieder von seinem Stellvertreter übernehmen.
„Ja Chef. Stehen alle auf dem MD bereit!“

Gut eine Stunde später war die Materialübernahme in vollem Gang. Sauber aufgereiht standen die 16 Maschinen seines Geschwaders mit dem einzigartigen Kennzeichnungen auf den Heckrudern – Die Ringgeister. Lukas Maschine hatte natürlich den Hexenkönig als Kennzeichnung. Vor den jeweiligen Fliegern lag, sauber aufgereiht das zugehörige Material und die Techniker. Erst jetzt hatte er auch die Gelegenheit gefunden seine Technische Abteilung zu begrüßen während er stichprobenartig das Material und die Maschinen kontrollierte. Bei den Begleitpapieren war er aber sorgfältiger und prüfte bei jedem Jagdbomber ob auch alle Wartungsintervalle eingehalten worden waren.

„Mach dir wegen Merlin keine Sorge!“ sprach ihn der Chef seiner Tech Truppe an „Ich hab Phillip zur Midway geschickt damit er aufpasst das die Merlin auch sauber aus dem Hammerhai rausholen!“
„Phillip?“ fragte Lukas nach „Dieser Choleriker? Ich seh mich schon wieder vorm alten Callahan stehen und dann muss ich erklären warum seine Techniker traumatisiert ihre Quartiere nicht mehr verlassen!“

Schließlich war die Übernahme beendet. Lukas hatte nichts gefunden was er zu bemängeln hatte und übernahm die Materialverantwortung. Nun musste er noch formal die Führung seines Geschwaders wieder übernehmen. Er machte sich auf die Suche nach Winter.

------------->Quartiere (http://www.globalgameport.com/showthread.php?50220-SSV-Robert-Koch-Quartiere&p=896358&viewfull=1#post896358)

Colbie Autumn Scott
09.12.2013, 00:00
<--- SSV Robert Koch - CIC

"Hast du eigentlich schon einen Zwischenbericht von Andrea erhalten?"
Colbie schüttelte den Kopf. Warren wusste, dass sie nicht über das Thema sprechen wollte, da sie sich den Kopf für andere Dinge freihalten wollte, solange es noch keine Erfordernisse gab, doch Warren wusste auch, dass er die Ingenieurin ab und zu mal in die Gegenwart zurückholen musste.
"Nein habe ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass ich vor heute Abend einen bekomme."
Warren nickte kurz.
"Es nervt halt tierisch. Erst die Abschussröhre und dann der Unfall auf dem Transporter."
Er stellte sich neben sie.
"Ich hab halt kein Bock auf eine wilde Party hier."
Sabotage. Was Warren meinte, war die Sabotage. Er hatte keine Lust einem Maulwurf hinterher jagen zu müssen. Genauso wenig wie Colbie. Sie nickte nur stumm.

Wenig später öffneten sich die schweren Tore zum Landing Deck. Über Lautsprecher ertönten die Anweisungen des Lotsen. Im Gegensatz zu vielen anderen Schiffen der Allianz, bestand Karen auf manuelle Landungen und diese Order setzte sie auf jeden Schiff ihrer Flotte durch, welches mindestens einen Jäger trug. Eine Automatik könnte auch mal ausfallen und dann muss man sich eben blind auf die Anweisungen des Lotsen verlassen. Wenn diese bis dahin wenig bis kein Training hatten, war solch ein Manöver gerne mal ein Abenteuer. Genauso war das Training wichtig für die Piloten. Karen hatte diese Eigenart vom alten Herlock übernommen, sagte sie einmal in einem Gespräch zwischen ihr und Warren. Der manuelle Landevorgang würde auch das Vertrauen zwischen Piloten und der Schiffscrew stärken, denn sie seien direkter voneinander abhängig. Genauso Abhängig wie die Midway nun manuell in den Hanger eingeflogen wurde.
"Anflugvektor korrigieren bei zehn Grad buglastig."
"Zehn Grad buglastig - korrigiert."
"Geschwindigkeit verringern bei Null Punkt Sieben Fünf."
"Null Punkt Sieben Fünf - Geschwindigkeit verringert."
"Gieren bei drei Grad Backbord."
"Gieren Drei Grad Backbord - korrigiert."
"Geschwindigkeit verringern bei Null Punkt Null Acht."
"Null Punkt Null Acht - Geschwindigkeit verringert."
"Einschweben."
"Einschweben - aye."
"Vierzig Meter. Fünfunddreißig Meter. Dreißig Meter. Schubumkehr einleiten, absenken und Stillstand herbeiführen."
"Schubumkehr einleiten, absenken und Stillstand herbeiführen - aye."
"Touchdown. Willkommen an Bord der SSV Robert Koch."
"Bestätige Touchdown. Vielen Dank, SSV Robert Koch."

Colbie bewunderte die Landung aus dem Meisterbüro heraus. Es sah jedes Mal majestätisch aus, wenn ein Schiff in den Hangar einflog und landete. Langsam schlossen sich die schweren Tore. Colbie wechselte ihre Kleidung, warf die Offiziersuniform über die Stuhllehne, während Malone beschämt den Blick abwandte.
"Atmosphäre wird hergestellt.", ertönte die computergenerierte Stimme.
"Was ist los, Malone? Probleme solch ein Gerät zu handeln?", fuhr ihn Warren mit einem breiten Grinsen an. Der Junge lief knallrot an. Seine Ohren glühten förmlich. Colbie lächelte, als sie den Reißverschluss ihres neuen Overalls, auf dessen Rücken in großen, schwarzen Lettern CHENG geschrieben stand und auf dessen Schultern ihre neuen Abzeichen prangten, zuzog. Die Wiederherstellung des Drucks und der Atmosphäre dauerte einige Minuten. Genügend Zeit also, sich die Daten des Schiffs anzuschauen und die Einladung zum Abendessen mit dem Admiral zu akzeptieren. Die Midway war ein beeindruckendes Schiff. All diese Technik. Wie kleine Zahnräder griffen die Systeme ineinander. Es dauerte eine Weile, aber dann stieß sie auf die Antriebspläne und war sichtlich verblüfft. Auf Fragen nach dem Grund antwortete sie allerdings nicht. Endlich ließen sich die Zugänge zum Hangar wieder öffnen. Augenblicklich stürmten dutzende Techniker das Deck. Warren überprüfte noch einige Daten, die vom technischen Team auf der Midway übermittelt wurden, und nickte Colbie zu.
"Dann wollen wir mal.", flüsterte sie fast unhörbar. Sie griff sich ihr Datapad, klopfte Malone auf die Schulter, ein Zeichen, dass dieser ihr folgen sollte und machte sich auf, einen der oberen Catwalks zu besteigen.
"Als erstes verschaffen wir uns einen Eindruck vom Schiff."
Sie deutete entlang der Decke. Vier weitere Catwalks spannten sich entlang des Hangars und alle wurden belaufen.
"Wie du siehst. Wir können uns ein erstes Bild vom Zustand des Schiffs machen." Sie blickte über das Geländer auf die stählerne Haut des Monsters vor ihr. Abgesehen von einigen Kratzern im Lack, war das Schiff in einem guten ersten Zustand. Als sich die Schleuse des Schiffes öffnete gab es etwas Ruhe. Die Deckmannschaft der Koch ließ die Crew der Midway in aller Ruhe aussteigen und sich an Deck sammeln.

"Was für ein Arschloch.", murmelte sie. Die Ansprache des Captains war einfach nur unfassbar. Captain Callahan war ihr bestens bekannt. Colbie diente selbst eine kurze Zeit unter seinem Kommando. Er hasste Frauen auf seinem Schiff. Colbie wurde also schon alsbald in ein anderes Kommando hineinkomplimentiert. Eigentlich wollte er dafür Sorge tragen, dass Colbie nie wieder auf einem Schiff dienen sollte, aber glücklicher Weise entschied die Dienstaufsicht anders und da ein aufstrebender Admiral gerade einen neuen Chefingenieur suchte, war ihr eine neue Position so gut wie sicher. Die Aufstellung verschwamm langsam zu einer Traube, die sich auch recht bald auflöste. Colbie gab Warren das Startsignal und dieser befahl postwendend die Räumung des Decks zwecks Entladung der Midway. Ein Prozess bei dem ein riesiges Kabel an die Fregatte angeschlossen wurde. Es diente dazu die Kondensatoren, die die Energie während des Fluges aufnahmen und speicherten, zu entladen. Diese Energien wurden dann in denen der Koch gespeichert. Bei einem normalen Energiebedarf beider Schiffe, konnte die Koch weit über das hundertfache gegenüber der Midway speichern. Der Entladeprozess unterstand aber immer noch einigen strengen Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem musste das Deck für die Dauer der Entladung geräumt werden. Auch durften Arbeiten nur am entladenen Schiff durchgeführt werden. Ein Tross Techniker kam an. Im Schlepptau das riesige Kabel. Es bestand eigentlich aus mehreren kleineren Kabeln, die an verschiedenen Punkte der Hülle der Midway befestigt wurden. Da sie aber nach einigen Metern zusammengefasst wurden, sprach man in der Regel von "dem Kabel". Die Techniker brauchten gut sieben Minuten für die einstudierten Handgriffe. Der eigentlichen Entladung stand nun nichts mehr im Wege. Colbie und Malone folgten Warren ins Meisterbüro, von dem aus sie den Prozess überwachen wollten. Sie waren auch die letzten, die das Deck räumten. Ein weiterer Sicherheitsaspekt war die Dauer. Eine Entladung an Bord der Koch durfte nur unter kontrollierten Bedingungen stattfinden. So wurde die Entladegeschwindigkeit gedrosselt um eine eventuelle Überspannung auf der Koch zu vermeiden. Aller Voraussicht nach würde die Entladung knappe siebzig Minuten dauern.
Kurz bevor Warren den Startschalter betätigte, klopfte es und in der Tür stand ein ziemlicher Hüne. Colbie erkannte ihn als einen der Männer wieder, der beim Appell nach vorn gebeten und von Callahan geehrt worden waren. Sie wank ihn herein und gab dem Leiter der Flugmaschinentechnik zu verstehen, den Entladevorgang zu starten. Warren betätigte den Schalter und die Tür zum Meisterbüro schloss sich. Die schweren Bolzen fielen ins Schloss und schotten so den Raum vom Flugdeck ab. Ein sanftes Summen machte sich im Raum breit.

"Willkommen an Bord der alten Lady.", begrüßte Warren die ihn freundlich.
"Wie können wir behilflich sein?", fuhr er fort, während Malone hinter die Schaltpulte ging und sich über den Status der Entladung informierte und Colbie sich die Midway betrachtete.

1634 h

Barney Gray
23.12.2013, 00:27
Genervt blähte Barney seine Backen auf, als er vor einem gigantischen Übersichtsplan stand, der zu allem Überfluss auch noch mit allerhand digitalen Verschnörkelungen verziert war, über vier verschiedene Animationen verfügte, die sich in unregelmäßigen Abständen beim Einblenden aktuellster Neuigkeiten des Schiffes oder irgendwelcher hübschen Fotoaufnahmen bestimmter Decks abwechselten, anstatt ganz einfach einen simplen Übersichtsplan aus Papier aufzuhängen. Der Texaner brummte genervt – dafür war bestimmt mal wieder jemand Major geworden…
Barney hingegen fand auf diesem digitalen Kunstwerk alles, außer dem Standort der Kompanie, bei der er sich zu melden hatte. Um ihn herum nahm indes das Treiben zu, also beschloss der Texaner einfach, sich bei einem der Techniker zu erkundigen. Zumindest grob sollte man ihm den Weg beschreiben können, den Rest würde er dann schon schaffen. Noch bevor er aber den ersten Schraubenschlüsseltarzan fragen konnte, ertönte auch schon ein Warnsignal ertönte und orange Leuchten auf dem Deck angingen.
„Bevorstehende Entladung, verlassen Sie umgehend das Deck!“, tönte es aus den Lautsprechern und Barney seufzte genervt. Keine Ahnung habend, wo man sich jetzt hinbegeben sollte, ließ er sich mit der Menge treiben.
„Wie lang wird die ganze Show dauern?“, fragte er im Vorbeigehen einen Instandsetzer, woraufhin dieser ihn wissen ließ, dass sie in circa 70 Minuten fertig sein würden.
„Das fängt ja schon mal klasse an auf diesem Kahn“, brummte der Texaner.
„Willkommen auf dem alten Bob“, scherzte derselbe Instandsetzer, „hier laufen die Dinge etwas anders.“
„Gott bewahre…“

Schließlich fand sich Barney auf einem Gang wieder, an dessen Ende das sogenannte Meisterbüro war, also der Ort, wo die Chefs im Ring saßen. Kurzerhand klopfte er gegen den Türrahmen und räusperte sich. Der Chief Engineer gab ihm mit einem Handwink zu verstehen, ohne Meldung einzutreten, ehe sie mit jemandem über Funk sprach und ihre rechte Hand die Tür zum Büro wieder verschloss.
„Wie können wir behilflich sein?“, fragte die rechte Hand, ein Lieutenant Commander, der bei dieser Frisur und Rasur besser nicht dem alten Callahan unter die Augen kam.
„Mit freier Kost und Logis“, erwiderte Barney und nickte hinunter in das mittlerweile menschenleere Deck, wo die völlig verkabelte Midway in den Gravitationsankern lag, „bis diese ganze Geschichte da abgeschlossen ist. Ach und Sie wissen nicht zufällig, wo ich die Kompanie von Major Schleifer finde?“

Colbie Autumn Scott
27.12.2013, 00:00
Das Deck war ruhig, abgesehen von dem lauten Summen der sich entladenen Kondensatoren der Midway natürlich. Colbie besah sich das Schiff, wie es unbeweglich und gefesselt dort unten im Hangar lag, darauf wartend endlich wieder in den Kampf geschickt zu werden. Colbie spürte wie das Schiff sich die Finger nach Action leckte, an der Leine zog wie ein tollwütiger Köter auf einer Jagd, der sich fast selbst erdrosselt ehe er endlich losgelassen wird, um den Wildschweinen in den Arsch zu beißen. Doch sie kannte auch ihre Aufgabe. Colbie war dafür zuständig die Midway zu prüfen und zu testen, ihr ihre Einsatztauglichkeit zu bescheinigen. Im Endeffekt war sie nicht mehr als ein Arzt. Passend, dass sie einen Dr.-Titel trug. Dr. Scott, der Ärztin, der die Schiffe vertrauen. Vor ihrem inneren Auge lief ein kurzes Intro ab. Sie zog sich die Arbeiterhandschuhe an, rückte das OP-Licht zurecht und nahm den Schraubenschlüssel auf, ehe sie im mit einem OP-Hemd bekleideten Antrieb arbeitete. Sie lächelte kurz. Weniger ob der serienreifen Idee die ihr kam. Mehr lächelte sie der spitzen Bemerkung des Marines. Sie wandte sich um.

"Ich hasse Geheimhaltung. Ich meine, ich bin der Chief Engineer und man gibt mir erst dann Zugang zu den Bauplänen, wenn der Braten schon in der Röhre ist. Wie soll ich da ein gutes Gericht kochen?"
Warren lachte und auch der Operations Chief schien nach einem kurzen Augenblick der Verwirrtheit den Anspielung verstanden zu haben. Colbie gebot ihm sich zu ihr zu gesellen, das Schauspiel würde noch einige Zeit andauern. Sie reichte ihm kurz die Hand. Ein kräftiger Händedruck wurde ihr entgegengebracht. Nicht zu fest für ihre ihm unterlegene Hand aber auch nicht zu lasch. Sie mochte das.
"Autumn Scott. Willkommen an Board. Das sind Lieutenant Commander Warren Iles und der junge Mann dahinten am Pult ist unser Offiziersanwärter Technik, Gunnery Chief Malone."
Beide hoben kurz die Hand zum Gruß, ehe Malone den aktuellen Stand der Entladung durchgab.
"Major Schleifers Einheit also?"
Sie machte eine kurze Pause und musterte den muskulösen Mann ein Wenig.
"Ja, da passen Sie hin. Support Gunner, richtig?"
Sie lächelte ihn kurz an. Ganz ohne Hintergedanken natürlich. Sie wollte nur freundlich sein. Colbie griff in ihre Tasche.
"Hey, das dauert hier noch 'ne Weile. Lust auf ein Kartenspiel?"

Barney Gray
27.12.2013, 14:58
Die Frau stellte sich als Chief Engineer des Schiffes vor und Barney staunte nicht schlecht. Chef der gesamten Instandsetzung eines Schiffes wie der Robert Koch zu sein, das musste verdammt viel Arbeit sein. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er an die ganze Materialverantwortung dachte, die man da zu tragen hatte. Die anderen beiden waren wohl sowas wie ihre beiden Hände, die sie brauchte, um mit dem ganzen Kram fertig zu werden. Der unrasierte Lieutenant Commander machte den Eindruck eines alten Kauzes, der schon lange dabei war, während der Offizieranwärter sich unauffällig im Hintergrund hielt.
„Major Schleifers Einheit also?“, fragte Staff Commander Scott und Barney nickte, „ja, da passen Sie hin. Support Gunner, richtig?“
„Das war ich mal“, erwiderte Barney und ließ seinen Blick über das Deck schweifen, wo verkabelt und verzurrt die Midway lag, „ich glaube aber nicht, dass das mein neuer Dienstposten in dieser Kompanie sein wird.“
Die Frau lächelte und griff in ihre Hosentasche.
„Hey, das dauert hier noch eine Weile. Lust auf ein Kartenspiel?“
„Klar“, meinte Barney und nickte, „solange wir niemanden strippen lassen.“ – ein verwirrter Blick seitens des Kauzes – „lange Geschichte…“

Colbie Autumn Scott
29.12.2013, 00:00
Wieder lächelte die Mechanikerin. Colbie holte aus ihrer Tasche das abgegriffene Päckchen Karten. Sie hatte es extra für die lange Wartezeit eingepackt. Um die Optimierung der Supraleiter brauchte sie sich ja jetzt nicht mehr kümmern und Andrea war noch immer mit der Untersuchung des Shuttlewracks beschäftigt. So würde die nächste Stunde wohl sehr unterhaltsam werden.
"Ich denke, das mit dem Strippen lassen wir vorerst sein.", erklärte sie kess.
"Warren, Malone? spielt ihr mit?"
Während sie auf die Antworten warteten, griff Colbie erneut in eine ihrer Taschen und grabbelte ihre Brille hervor. Das unscheinbare Ding setzte sie auch kurz darauf auf die Nase und verband es mit ihrem Omnitool. Dieses wiederum linkte sie mit dem Bordcomputer und holte sich so die nötigen Daten über den Schiffsstatus, sowie den Status der Midway auf die Gläser. Das MFOg war ihr liebstes Werkzeug. Es war klein, handlich und mit allerlei technischer Raffinesse entworfen. Beispielsweise entdeckte es sofort das Retina-Implantat im Auge des Soldaten. Sie zog eine Augenbraue hoch. Sich technisch verändern lassen, dass lehnte Colbie für sich per se ab. Sie hatte aber auch nichts dagegen, wenn es andere taten. Wahrscheinlich würde sie aber anders denken, wenn sie direkter betroffen wäre, würde ihr beispielsweise ein Bein fehlen oder der Gleichen.
Sie schaute noch einmal in die Runde. Malone lehnte dankend ab, während sich Warren zu ihnen gesellte und den beiden Stühle mitbrachte.
"Aber nur unter der Bedingung, dass du sauber und fair spielst, Autumn."
Sie lächelte scharf und hob die Hände beschwichtigend in die Höhe.
"Ich spiele immer fair, Warren."
Um ihre Aussage zu untermauern, krempelte sie sich ihre Ärmel hoch. Colbie mischte die Karten, legte sie auf dem Tisch ab und bat Chief Gray darum, das Päckchen zu teilen. Dieser griff zwei kleinere Stapel ab und legte sie nebeneinander auf den Tisch. Zwei Cuts waren etwas schwieriger als einfache, aber auch das ließ sie mittlerweile kalt. Colbie mischte also noch einmal durch. Sie teilte aus. jeder bekam zwei Karten auf die Hand. Ihre legte sie verdeckt vor sich hin. Sie schaute nicht einmal nach. Nacheinander legten die beiden Herren ihre Karten offen. Warren hatte eine Karo Zehn und eine Herz Sieben auf der Hand, also insgesamt Siebzehn. Chief Gray tat es ihm gleich. Er hatte ein Pik Ass, Elf, und eine Kreuz Sechs auf der Hand. Insgesamt also auch Siebzehn. Wenn einer von ihnen gewinnen wollte, musste also einer von Ihnen noch eine Karte ziehen. Warren fing an.
"Karte."
Sie zog vom Stapel und warf die Karte offen auf den Tisch. Eine Karo Drei - Zwanzig. Man konnte ihm ablesen, wie er mit sich haderte. Sollte er noch eine Karte ziehen und damit riskieren über Ziel hinauszuschießen oder sollte er aufhören und sich mit annährend Einundzwanzig zufrieden geben?
"Ach, was soll's. Ich geh auf Risiko. Karte.", verlangte er.
Colbie zog wieder und die beiden Herren staunten nicht schlecht, als sie das Kreuz Ass ausspielte. Einundzwanzig. Er war noch im Spiel. Glücklich lehnte sich Warren zurück.
Colbie fragte den Soldaten und auch dieser wollte noch eine Karte. Wieder hob sie eine vom Zugstapel und legte sie bildoben auf den Tisch. Als Warren die Karte erblickte klopfte er auf die Tischplatte.
"Verdammt."
Kreuz Vier. Ebenfalls Einundzwanzig. Da Gray aber weniger Karten benötigte, lag dieser nun vorn. Ein lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Nun war Colbie an der Reihe und ohne, dass sie sich die Karten vorher ansah, bedankte sie sich bei den beiden Männern für den Sieg. Fluchs schob sie den Zeigefinger unter die Karten und lupfte die obere Karte auf die Untere. Dann warf sie beide um. Ein Kreuz Bube lächelte die Gruppe an. Sie legte den Zeigefinger auf das Bild und schob erst langsam, dann schnell die obere Karte zur Seite. Und siehe da: Das Herz Ass kam zum Vorschein.
"Black Jack.", sprach sie aus.
"Einundzwanzig und mein Sieg."
"Ach komm schon, Colbie. Du hast gesagt, du spielst fair."
Sie zwinkerte Warren zu und reichte ihm die Karten.
"Ab jetzt ja, hier. Chief Gray, noch eine Runde? Ab jetzt teilt Warren aus."

Barney Gray
30.12.2013, 19:48
Barney zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als der Staff Commander seinen Kartentrick vorführte. Ein Glück, dass sie wirklich nicht ums Strippen spielten.
„Chief Gray, noch eine Runde?“, fragte sie schließlich und Barney nickte. Der Lieutenant Commander fing an, sein Deck zu mischen und begann indes, ein bisschen Small Talk mit Barney zu betreiben.
„Sie waren also vorher auf der Midway?“
„Richtig“, erwiderte der Texaner, „dort war ich gemeinsam mit meiner Schwester im Marine Detachment.“
„Alles klar“, der Tonfall des Technikers ließ keinen Zweifel daran erkennen, dass er ganz genau wusste, was das zu bedeuten hatte, „die gute, alte Schlammzone… ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal einen Gefechtshelm aufhatte.“
Barney schmunzelte und verlangte noch eine Karte, womit er sich jedoch über die 21 hinaus bugsierte und mit der Zunge schnalzte.
„Mal sehen, was mich in Schleifers Kompanie so erwartet. Luftlandeaufklärung klingt schon mehr nach meiner militärischen Heimat“, mit einem Nicken wies der Texaner auf eine unauffällige, farbliche Kennzeichnung an seiner Uniform hin, die ihn als Angehörigen der Aufklärungstruppe auswies, „können Sie mir was über den Major erzählen oder wie es so in der Kompanie abläuft?“
„Da fragen Sie am besten unsere Trickserin hier“, sagte der Lieutenant Commander schmunzelnd und blickte zu seiner Vorgesetzten, „die kommt nämlich gerade aus einer Besprechung mit Schleifer.“

Colbie Autumn Scott
31.12.2013, 00:00
"Er ist... kompetent.", gab sie nach einem kurzen Moment bekannt, als sie ihre Karten las. Eine Herz Zwei und ein Karo Bube. Zwölf.
"Führungstechnisch weiß er wohl worauf es ankommt. Immerhin war dieses Deck hier fast täglich von ihm reserviert worden, um hier seine Kompanie laufen zu lassen. Jeden Tag dutzende Runden, auch mal mit Gravitationsgürteln. Was sein Charakter angeht? Er strahlt schon eine gewisse Autorität aus. Karte."
Warren warf ihr noch eine zu. Kreuz Sieben. Neunzehn. Colbie gewann auch dieses Spiel. Sie sollten wirklich nicht Strippen. Das wäre langweilig, wenn nur sie was zu gucken hätte, obwohl der Soldat war schon ganz ansehnlich. Sie schmunzelte.
"Und was macht Ihre Schwester jetzt?"

Barney Gray
06.01.2014, 00:19
Wortlos nahm Barney die Beschreibung seines künftigen Chefs zur Kenntnis. Er schien zu verhindern, dass die Kompanie an Bord dieses gigantischen Schiffes in einen typischen, aber sehr gefährlichen Trott zu verfallen drohte, indem er die Leute körperlich forderte und ein strenges Regiment führte. Barney bemerkte, wie ihn der Staff Commander ansah, scheinbar also eine Antwort erwartete und aus einem Reflex heraus sagte er das erste, was ihm in den Sinn kam.
„Das klingt nach Spaß.“
Der Lieutenant Commander sah ihn mit in Falten gelegter Stirn an, als er Barney die Karten gab und dieser zu mischen begann.
„Und was macht Ihre Schwester jetzt?“, fragte Staff Commander Scott, was den Texaner für einen Moment Inne halten ließ, ehe er ihr den Stapel vorsetzte, damit sie abheben konnte.
„Sie hat die Midway auf der Citadel verlassen“, antwortete er schließlich wortkarg und nahm die geteilten Stapel wieder entgegen, um sie ein letztes Mal zu mischen und schließlich auszuteilen.
Der Lieutenant Commander forderte indes noch eine Karte, womit er bei achtzehn Punkten lag. Die vorangegangenen Spiele offensichtlich noch im Gedächtnis habend, forderte er keine weitere Karte und sah zu Staff Commander Scott, die jetzt an der Reihe war.
„Ist bestimmt nicht leicht, dann einfach wieder getrennte Wege zu gehen“, brummte LC Iles und nahm einen Schluck aus einer Wasserflasche, ehe er Barney auch eine anbot und diese nach einem Nicken des Texaners über den Tisch warf, „ich weiß noch, wie ich damals Shanxi hinter mir gelassen hatte, nachdem Drescher die Turianer zurückgeschlagen hatte… war keine leichte Zeit.“
„Das kann ich verstehen“, pflichtete Barney dem LC zu und sah zu Staff Commander Scott, „Karte, Ma’am?“

Colbie Autumn Scott
11.01.2014, 00:00
Ein sanftes "Aha." war alles, was sie zu seiner Antwort beisteuerte. Offensichtlich wollte der Operations Chief nicht darüber sprechen, was mit seiner Schwester war. Colbie akzeptierte das. Es war sein gutes Recht. Denn auch Colbie hatte so den einen oder anderen schmerzlichen Punkt über den sie nicht reden wollte. Vielmehr verwunderte sie Warrens Redefluss. Es war selten, dass er über seine Vergangenheit sprach. Und dann noch mit jemand fremden. Aber gut, die beiden schienen einen Draht zueinander gefunden zu haben.
"Karte, Ma'am?", wurde sie aus ihren Gedanken herausgeholt. Sie schaute auf, besah sich noch einmal ihre beiden Handkarten und griff dann schließlich zu.
"Freunde nennen mich Autumn.", lächelte sie kurz.
"Ma'am klingt irgendwie so alt. Ach, verdammt. 23."
Plötzlich gab es einen hellen Warnton. Malone meldete eine unerwartete Spannungsspitze während des Entladevorganges. Warren sprang sofort auf und ging hinüber zu den Kontrollen, während sich Colbie die nötigen Daten im Display ihrer Brille anzeigen ließ.
"Vorschlag?", richtete Colbie die Frage an den Offiziersanwärter.
"Die Stromzufuhr um 10% drosseln, um Schäden zu vermeiden und eine Fehleranalyse starten."
"Nicht notwendig, Gunny.", sprach Warren es direkt aus.
"Die Werte haben die Meldeschwelle um gerade einmal 0,003 % überschritten. Eine Drosselung würde den Prozess um bis zu dreißig Minuten verlängern und eine Fehleranalyse würde noch einmal sechzig Minuten in Anspruch nehmen. Logischer Schluss?"
Er überlegte kurz.
"Beobachtung und Notfalleingriff."
Colbie lächelte. Langsam schien der junge Mann zu verstehen.
"Korrekt und im Anschluss an die Entladung wird die Überprüfung des Kabels und aller notwendigen Komponenten veranlasst.", bestätigte sie.
"Jawohl, CHENG."
Colbie legte sich zur Beobachtung den Stromfluss direkt in ihr Sichtfeld und wandte sich dann wieder dem Soldaten zu.
"Ein paar Minuten noch, Operations Chief. Dann sind Sie vom Warten befreit."

Barney Gray
12.01.2014, 21:43
Barney sammelte alle Karten wieder ein und mischte sie erneut, während die drei Techniker um ihn herum auf ihrem Spielzeug herumtippten. Das letzte was Barney jetzt wollte, war hier irgendjemandem im Weg herumzustehen, also blieb er einfach sitzen und trank von seiner Wasserflasche. Es schien sich jedoch um eine Kleinigkeit zu handeln, die anscheinend schnell erledigt war.
„Ein paar Minuten noch, Operations Chief. Dann sind Sie vom Warten befreit.“
Der Staff Commander schmunzelte und auch LC Iles lächelte.
„Stimmt, wie heißen Sie eigentlich?“, fragte der alte Kauz.
„Gray“, antwortete Barney verwirrt und sah hinab an seiner Uniform, an der ein Namensband mit Klett an seiner linken Brust befestigt war, „Barney Gray.“
Er würde nie verstehen, wie die Uhren bei den Instandsetzern liefen…
„Der Entladevorgang ist jetzt abgeschlossen“, meldete der Gunnery Chief, „soll ich die Sperrung des Decks aufheben?“
„Mach das und wenn du gerade dabei bist, kannst du auch gleich noch die Jungs aus der T4 holen, damit die sich gleich ransetzen können an den Kahn.“
Barney leerte seine Flasche und warf sie in einen Mülleimer im Eck.
„Ich schätze, ich kann mich dann weiter durch diese Mühle durchschlagen“, sagte er und Iles nickte.
„Ich sage Ihnen, wie man hinkommt“, meinte der Kauz noch und beschrieb dem texanischen Operations Chief den Weg auf seinem Omnitool.
„Danke soweit, einen angenehmen Tag noch.“
Damit verabschiedete sich Barney, rundete die ganze Sache noch mit einem militärischem Gruß ab, ehe er wieder hinaus auf die Gänge des Decks ging. Von dem, was er bisher über den Major gehört hatte, schien der Name wirklich gut zu dem Typen zu passen, also wollte er zusehen, möglichst direkt zu ihm zu kommen. Bevor er sich jedoch bei seinem neuen Chef melden konnte, musste er sich erst noch um etwas kümmern: Barney brauchte seine Ausrüstung und die musste er sich erst einmal bei der Poststelle abholen. Der Texaner wusste jetzt schon, dass der heutige Tag alles andere als ruhig werden würde…

---> SSV Robert Koch - Frachtraum

Colbie Autumn Scott
18.03.2014, 00:00
"Er ist nett."
Warren schaute sie mit einem mehrdeutigem Blick an. Langsam verschlang er seine Arme ineinander.
"Aha."
"Nicht das, was du jetzt denkst, alter Mann. Er ist nicht im passenden Dienstrang.", feixte sie auf seine Bemerkung hin und klopfte ihm auf die Schulter.
"Los, gehen wir an die Arbeit."
Malone reichte ihr ein Datenpad, welches sich Colbie direkt unter den Arm klemmte. Sie beauftragte ihn mit der Überprüfung des Kabels. Der junge Mechaniker nickte kurz und gesellte sich dann direkt zur Instandsetzungscrew. Zusammen mit Warren überbrückte sie die wenigen Meter zu der Fregatte.
Zwei Männer erwarteten sie. Einer von Ihnen entpuppte sich als der erste Offizier der Midway. Staff Lieutenant Andrews und seine Begleitung Corporal Levi grüßten militärisch korrekt, was Colbie und Warren gern erwiderten. Sie waren zwar gerne wie zivile Arbeitskollegen, brauchten aber auch manchmal jemanden, der ihnen den Spiegel vorhielt. Nach all den Jahren als Ingenieur in einer dauerhaften Werkstatt wird man irgendwann einmal halt betriebsblind und genau das war die größte Gefahr für eine anständige Fuckelbude wie der Koch.
"Willkommen auf der Midway, CHENG."
"Danke, Lieutenant. Staff Commander Scott und das ist Lieutenant Commander Iles." Sie reichten sich kurz die Hände.
"Bin gespannt, was Sie uns da mitgebracht haben. Keine Vollzähligkeit kann ja einiges bedeuten.", eröffnete Warren.
Man merkte, dass diese Tatsache den beiden Männern nicht schmeckte. Sie gaben sich auch nicht die größte Mühe dies zu überspielen.
"Wir arbeiten dran, Commander. Bitte hier entlang."
Der Mann gebot den beiden Ingenieuren ihm zu folgen, was Colbie und Warren auch taten.
"Ich schätze, sie beginnen im CIC?"
"Ja, Lieutenant.", bestätigte Colbie kurz.
Nach ein paar Stufen und dem leisen Zischen der Sicherheitstüren erreichten sie den gefragten Raum auch schon. Er war groß, schlauchförmig lang gezogen und allgemein sehr dunkel gehalten. Man merkte den turianischen Einschlag sehr. Zwar war auch das CIC auf der Koch recht dunkel, doch war der CO wesentlich näher am Geschehen positioniert als hier. Wie auf fast jedem Kriegsschiff üblich, gab es in der Nähe des Kommandostandes die Widmungstafel. Neben dem Eingang erspähte sie die gesuchte Tafel. Für eine Sekunde legte sie die flache Hand darauf. Sie war abergläubisch, was neue Schiffe betraf. Colbie glaubte, dass sie dadurch eine Bindung mit dem Schiff aufbauen konnte und dem war wohl auch so. Denn binnen dieser kurzen Sekunde breitete sich ein unwohliges Gefühl in ihr aus. Irgendwas stimmte mit dem Schiff nicht. Es fühlte sich nicht wirklich richtig an. Ihre Hand glitt hinunter an eine ihrer Taschen, wo sie sich einen Schraubendreher zog und damit begann die Platte zu entfernen. Zwei mechanische Haken, die im Rahmen versenkt waren, öffnete sie mit dem Werkzeug. Anschließend aktivierte sie ihr Omnitool und die Tafel fuhr sich in die Wand ein. Sie gab ein Schaltpult frei. Das Schaltpunkt beherbergte die Blackbox des Schiffes. Es war also der Hauptanlaufpunkt für trockene Wartungsarbeiten und konnte nur mit einem Mastercode entnommen werden, der nur an hohe Ingenieure und Offiziere ausgegeben wurde und sich jeden Tag änderte. Alle Informationen, die das Schiff sammelte wurden unabhängig ihrer eigentlichen Funktion hier hin gespeichert. Colbie schloss das Datenpad an und startete den Download. Sie würde die technischen Daten später zusammen mit dem XO und dem CHENG der Midway durchgehen. Die taktischen Daten würde sie der Kommandostruktur zukommen lassen, die diese dann mit dem Captain der Midway und wichtigem taktischen Personal der Flotte besprach. Warren hatte sich in der Zwischenzeit an den Kommandostand begeben und eine schiffsweite Systemanalyse gestartet. Die Mechanikerin legte das Pad in den Lagerschacht der Konsole und schloss sie wieder.
"Commander, ich hätte gern die Inventarliste."
Andrews schaute kurz zum Corporal hinüber, der seinerseits kurz kramte und ihr dann das entsprechende Dokument aushändigte.
"Wurde das Geheimmaterial gesichert?", fragte sie den XO.
"Ja, Ma'am. Wurde es."
"Okay, dann kann ich meine Techniker ja an die Konsolen lassen."
Ein kurzes Nicken reichte ihr als Bestätigung. Colbie machte einige Eingaben auf ihrem Omnitool und kurz darauf trafen auch schon die ersten Arbeiter mit jeder Menge Gepäck im Anhang ein. Die Jungs und Mädels von der Instandsetzung brachten ihr eigenes Werkzeug mit und begannen umgehend mit der Arbeit. Einige nahmen an den diversen Terminals platz und checkten die Systeme unabhängig von der Systemanalyse am Kommandostand. Andere entfernten die Innenverkleidung des Schiffes und kletterten in die immer viel zu kleinen Wartungsschächte, um dort mechanische Prüfungen durchzuführen. Eigentlich war Colbie für diese Art von Arbeit prädestiniert. Klein und gelenkig. Ein Spagat? Für sein Problem mit den richtigen Klamotten. Nicht dass der Overall unbequem war, es lag am Schuhwerk. Colbie trug fest geschnürte Stiefel mit durchstoßsicherem Fußbett und Stahlkappe. Denkbar ungeeignet für einen Spagat. Sie lächelte kurz, ehe sie wieder dieses eigenartige Gefühl wahrnahm. Es war eine Art Zittern. Als hätte sich das Schiff einen Schnupfen eingefangen. Sie wusste, dass das in der Regel nichts gutes bedeutete.
Schließlich überflog sie die Liste. Soweit nichts ungewöhnliches. Bewaffnung, Hammerhai, Werkzeug, Material...
"Hammerhai?", murmelte sie überrascht. Colbie tippe den Begriff in ihrem Omnitool ein. Eine Suchseite öffnete sich.
"Ich hoffe, das ist nicht dieser batarianische Schrotthaufen eines Shuttles.", flüsterte sie.
Zwei Suchergebnisse wurden vorgeschlagen, doch das eine Ergebnis benötigte einfach zuviel Wasser, als das es sich wirklich um den Hammerhai der Midway handeln würde.
"Sie haben einen bataraianischen Hammerhai an Bord?"
"Ja, Ma'am. Ein Überbleibsel der letzten Mission diesen Schiffes."
Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Colbie ging kurz zu Warren. "Deine Leute sollen das Teil zerlegen. Das Material einlagern, die VI extrahieren und auswerten. Ich will diesen Schrott nicht auf der Koch haben, verstanden?!"
"Sollten wir hinbekommen, CHENG."
"Gut."

Im Anschluss verlangte sie nun die Wartungs- und Instandsetzungspläne und musste geschockt feststellen, dass diese nicht oder nur sehr unvollständig vorlagen. Auf Nachfrage hin erfuhr sie, dass der Captain dieses Schiff nur so übernehmen konnte. Eine vollständige Abnahme vom vorangegangenen Captain war nicht möglich gewesen. Zum Einen kam das Schiff wohl direkt von einer Mission wieder und die Crew war schlichtweg nicht in der Verfassung, die Unterlagen zügig aufzubereiten, zum Anderen unterstand die Midway dem Geheimdienst, was auch die Geheimhaltung der Baupläne gegenüber der Ingenieurin erklärte, und der Geheimdienst nahm es so oder so nie genau mit den Vorschriften. Nichtsdestotrotz musste Colbie die Wartungspläne nachfordern, auch wenn das Mehrarbeit und Überstunden des Cheftechnikers der Fregatte bedeutete. Es war ihr egal. Von ihr wurde ebenso ständige Arbeitsbereitschaft erwartet. Colbie lies sich die Eigenheiten des CICs und der restlichen Brücke zeigen und entschied für sich, dass dieses Design nicht unbedingt ihres war. Eine Crew brauchte ihren Captain. Sie mussten geführt werden und dass ging in Regelfall am Besten in direkter Zusammenarbeit. Zumal das lang gezogene, spitz zusammenlaufende Deck noch einen strukturellen Sicherheitsmangel darstellte. Sollte jemals ein Geschoss die Hülle durchschlagen ist sofort das gesamte Deck unbrauchbar und das Kommando des Schiffes ausgelöscht. Anders herum war das turianische Design bestimmt auch nicht schlecht. Immerhin hatten sie eines der besten Militärs der Galaxis. Es hatte also wohl doch auch Vorteile, wenn man der Brückenbesatzung einen gewissen Raum zur Selbstverantwortung überließ. Insgesamt aber, hielt sie die Wege für einfach zu lang.
Weiter ging es mit dem Mannschaftsdeck, oder den an diesem Deck angegliederten Sicherheitsbereichen, wie der Hauptgeschützkammer, dem Rechnerkern und dem Sanitätsbereich. Hier entsprach das Design jetzt eher ihren Vorstellungen. Es ähnelte dem eines alten U-Bootes. Teilweise schlief die Crew unter den Torpedos und jeder Bereich griff in den anderen über. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein seichtes Lächeln ab.
Colbie checkte die relevanten Bereiche grob und vernahm in regelmäßigen Abständen das Zittern, was sie ihr immer mehr die Besorgnis in die Knochen trieb. Schlussendlich hielt sie es nicht mehr länger aus und verlangte den Antriebskern zu sehen.
Die Schotten öffneten sich und Colbie bekam feuchte Augen. Sie traute dem nicht, was dort vorfand. Colbie bat Warren darum sie zu Kneifen und dieser überlegte nicht lange. Warren griff ihr ungeniert an den Hintern, was Colbie zu einem erschrockenen "Au" veranlasste.
Sie rieb sich über ihr Gesäß: "Etwas mehr Professionalität, bitte."
Der alte Mann lachte: "Was gibst denn hier so unglaubwürdiges, außer dass ich den Kern hier gerne verkleiden würde."
"Fass den Kern an und ich schlage dir beide Hände ab, Warren. Etwas mehr Respekt. Immerhin stehst du hier vor meinem Baby."
Colbie ging zum zentralen Steuerpult, stützte sich ab und blickte über die Brüstung.
"Project Atlantis.", flüsterte sie ehrführchtig.
Langsam schloss Warren auf und gesellte sich zu ihr.
"Das ist also, das legendäre Gerät, von dem du immer so schwärmst und nichts wirklich erzählst."
"Ja.", sie lachte kurz auf. "Hätte nie gedacht, es jemals in Action zu sehen."

---> SSV Midway - Maschinenraum

Colbie Autumn Scott
16.06.2018, 00:00
← SSV Robert Koch – MD-S

„Also!“, rief Colbie in die Dunkelheit des Ladehangars. „Ich bin hier!“
Die schwere Doppelschleuse schloss sich mit dem bekannten Zischen als Zeichen des Druckausgleichs. Der Commander ging zu einem Terminal um die Ecke, um das Licht einzuschalten, doch es reagierte nicht. „War ja klar.“, murmelte sie und aktivierte die Taschenlampe ihres Omnitools. Nervös glitt der Lichtkegel über die verschiedenen Transportcontainer. Hier und dort bildeten die Schatten groteske Werke, die die Ingenieurin ab und zu mal stoppen und geschockt die Luft anhalten ließen. Ihre Schritte hallten in den hohen Containerschluchten wider und erfüllten das Szenario mit weiterer gruseliger Stimmung. An anderen Stellen war es so still, dass sie ihren eigenen Herzschlag hören konnte und das Herz selbst schlug ihr definitiv bis zum Hals.
„Okay.“, flüsterte sie. Dann lauter: „Ist ja gut. Lass die Spielchen sein und zeig dich!“
Keine Reaktion. Der Hangar lag weiterhin in stiller Dunkelheit. Nichts reagierte auf ihre Rufe und die Monster im Schatten glotzten ihr weiter ungeniert hinterher, lauerten auf eine günstige Gelegenheit zuzuschlagen und sich ihrer zu bemächtigen. Warum auch immer sie sich auf diese aberwitzige Sache eingelassen hatte, sie bereute es von Sekunde zu Sekunde mehr. Plötzlich erhaschte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung, doch ehe sie sie richtig fixieren konnte, war sie auch schon wieder verschwunden.
Sie flehte: „Och, Leute… Kommt schon… Lasst das bitte sein.“
Dann erlosch auch noch das letzte bisschen Licht. Die Ingenieurin ging bewusstlos zu Boden.

Erst als sie die Augen wieder öffnete und den dumpfen Schmerz an ihrem Hinterkopf spürte, wusste sie, warum es eine blöde Idee gewesen war, niemanden davon zu erzählen wohin sie ging. Es war schwer sich aufzurichten. Irgendwie bekam sie ihre Arme nicht mehr unter Kontrolle und ihre Beine wollten ihr auch nicht unbedingt gehorchen. Sie zog fester, was sich in schneidenden Schmerz äußerte. Sie war gefesselt. Im faden Widerschein einer diffusen Lichtquelle konnte sie die dicken Kabelbinder erkennen, die ihr um die Gelenke ihrer Füße geschlungen waren. Sie fluchte stark. Colbie gelang es sich auf die Seite zu werfen und entdeckte, dass sie nicht alleine war. Neben ihr lag ihr bester Freund auf diesem verdammten Schiff. Warren Iles lag bewusstlos und mit einer fies aussehenden Kopfverletzung neben ihr auf dem Boden. Seine Atmung ging flach, war aber regelmäßig. Wieder ein Fluch. Colbie versuchte ihn zu wecken. Sie robbte näher heran und versuchte sich aufzurichten, um ihn zu schütteln. Es gelang zwar, doch Warren blieb weiterhin bewusstlos liegen. Ein erneuter Fluch verließ ihre Lippen.
„Verdammte Scheiße. Was ist hier los?“
Dann nahm sie etwas anderes wahr. Es war ein leiser Rhythmus, ein wiederkehrendes Piepen. Sie schaute sich wieder um. Nahe der Hangartore erkannte sie es dann. Es war ein Objekt in der Größe eines achtzig Liter Ölfasses. Auf ihm ein weiteres, kleineres Objekt, welches die Zeit angezeigte. Nein, nicht die Zeit. Es war ein Countdown.
„Das ist nicht euer Ernst.“, seufzte sie.

Colbie versuchte ihren Blick zu schärfen und sich zu konzentrieren. Sie erkannte, dass ihnen nicht mehr viel dieser kostbaren Zeit übrig blieb. Plötzlich fiel ein Messer aus den Schatten in ihre ungefähre Richtung. Es blieb allerdings einige Meter vor ihr liegen. Sofort warf sie sich auf die Seite und robbte los. Sie vernahm Schritte. Sie entfernten sich. Jetzt gab es aber erst wichtigere Dinge, um die sie sich zu kümmern hatte. Ein stetiges Pochen in ihrem Hinterkopf machte es ihr schwer. Dann bekam sie irgendwie dieses Messer zu fassen und begann ihre Fesseln zu lösen. Es war keine leichte Angelegenheit. Die wenige Bewegungsfreiheit, die ihre Hände genossen, nutzten jeden Millimeter Spielraum und schnitten ebenfalls mit jedem Bisschen weiter in ihr Fleisch. Der Countdown tickte derweil ungerührt weiter abwärts gen Null. Noch wurden einige Minuten auf der Uhr angezeigt. Genügend Zeit also, sich in Sicherheit zu bringen. Aber erst musste sie einen Blick auf das Gerät werfen.
Endlich schaffte sie es, ihre Handfessel zu lösen. Die Fußfesseln waren dann ein Kinderspiel. Colbie kam wieder auf die Beine und rannte so schnell sie konnte zur Bombe. Schwindel breitete sich in ihr aus. Sie musste sich durch den Schlag auf den Kopf eine Gehirnerschütterung zugezogen haben. Aber es blieb jetzt keine Zeit, um über derlei nachzudenken. Hier standen Menschenleben auf dem Spiel. Neben dem vom Warren auch ihr eigenes und sie hatte keine Lust jetzt schon den Löffel abzugeben.
„Nicht, solange ich keine alte Schachtel bin.“

Ihre Faust schlug auf den Boden. Erschrocken stellte sie fest, dass sie gestürzt war. Die Bombe war nicht mehr weit. Ein paar Meter vielleicht. Aber unter dem stoischen Rhythmus der herunter tickenden Zeit war es das schwierigste Unterfangen ihres Lebens gewesen, seit dem Tage, als sie ihren Sohn zu Grabe tragen musste.
Endlich erreichte sie das Fass. Sie hielt ihre Hand in Position, aber das Omnitool aktivierte sich nicht. Geschockt stellte sie fest, dass ihr jemand den Chip aus dem Handgelenk entfernt hatte. Doch sie konnte und durfte jetzt keine weiteren wertvollen Sekunden darauf verschwenden. Sie musste sich konzentrieren. Die Uhr wies auf einen Zeitzünder hin und tatsächlich war die Hauptladung an den Zeitzünder gekoppelt. Colbie griff nach der Batterie, denn ohne Strom würde hier nichts in die Luft fliegen, es sei denn…

Sicherungsschaltungen. Noch und nöcher. Nullenergiezünder, Erschütterungszünder, Bewegungszünder. Mit anderen Worten: Unmöglich zu entschärfen. Zumindest nicht unter dem Zeitdruck, unter dem sie sich gerade befand. Ihr schossen Tränen in die Augen. Verzweiflung machte sich breit und ein markerschütternder Schrei löste sich von ihren Lippen. Die Zeit rann durch ihre Finger. Unaufhaltsam. Erbarmungslos.
„Nein.“, flüsterte sie und wischte sich Rotz und Wasser aus dem Gesicht.
„Solange ich keine alte Schachtel bin“, schrie sie in die Dunkelheit und kämpfte mit zitternder Stimme gegen das alles übertönende Ticken der Uhr an „werde ich heute nicht draufgehen, verdammt!“
Sie rannte zum Eingang zurück. Verschlossen. War ja klar. Das Fehlen des Omnitools machte es nicht leichter. Auch die Mechanische Verriegelung war blockiert. Im Hintergrund hörte sie das Ticken. Colbie hastete zu ihrem Freund, zog ihn über den Boden in einen Transportcontainer. Sie suchte die Umgebung ab und entdeckte einen alten Mech. Ein Gerät, das für das Handling der Waren außerhalb des Schiffes oder in diesem Hangar verwendet wurde. Die Funkanlage kam ihr in den Sinn. In der Kabine war links unterhalb des Sitzes die Anlage verbaut. Sie probierte es aus. Keine Antwort, nur statisches Rauschen. Sehr wahrscheinlich ein Störfeld. Verdammt. Dann halt anders. Es dauerte nicht lange, die Anlage zu entfernen. Zügig suchte sie nach einer Stromquelle und verband es mit dem Funkgerät. Sie stellte es auf den automatischen Notruf ein und legte es neben Warren in die Transportkiste. Erst dann fiel ihr der Haken an diesem Versteck auf.
Der Container war gut von anderen Containern verdeckt. Er würde die Wucht der Explosion also mehr oder weniger unbeschadet überstehen. Es war auch ein abgedichteter Container für Lebensmittel. Er war also hermetisch abgedichtet und hatte genügend Luftreserven für mehrere Stunden im Vakuum. Das Funkfeuer wird die Entdeckung noch beschleunigen. Aber, und das war das dickste aber, dass sie seit langer Zeit finden konnte: Die vermaledeite Kiste konnte nur von außen verriegelt werden. Colbie seufzte resignierend. Dieser Tag wird ja von Sekunde zu Sekunde besser. Es blieben ihr offenbar nur zwei Möglichkeiten. Entweder Warren das Leben retten und die Kiste verriegeln oder hier zusammen mit ihm draufgehen. Wenn nicht durch die Explosion, dann durch den darauf folgenden Druckabfall.
„Oder?“ Sie dachte scharf nach. „Der Mech (https://www.youtube.com/watch?v=AYunP84jFFM)... Natürlich!“
Colbie warf ihren Freund so gut es ging in den Container, löste seine Fesseln und fixierte ihn mit den Transportgurten der Kiste. Das Messer schob sie in eine seiner Taschen. Er würde es gebrauchen können. Einen kurzen Augenblick nahm sie sich, küsste ihn sanft auf die Stirn.
„Viel Glück."

Sie schloss die Klappe und verriegelte sie. Dann rannte sie, wie von der Tarantel gestochen zum Mech herüber. Ein paar Schalter umgelegt und das Gerät startete. Die Luke schloss sich zischend und kapselte sie vom restlichen Schiff ab.
Ein höllisch lauter Knall riss die Schotten in Stücke und sorgte für den sofortigen Druckabfall. Alles was nicht Niet und Nagelfest war, wurde aus dem Hangar gesaugt. Colbie hatte keine Zeit gehabt sich anzuschnallen und versuchte nur sich irgendwie festzuhalten. Es dauerte seine Zeit, ehe sie die nun auftretenden G-Kräfte überwinden konnte, um die Gurte ordentlich anzulegen. Erst, als sie erkannte, dass sie schnurstracks Richtung Tharkad stürzte, fiel ihr dieser grausame Song im Hintergrund auf.
Colbie wusste nicht mehr wie, aber sie schaffte es, den Mech halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Sie schaffte es auch irgendwie, ein Wrackteil zu greifen und es als Schild zwischen sich, dem Mech und der Reibungshitze der Planetenatmosphäre zu stemmen. Sie wusste auch noch, die rotorangenen Flammen entlang des Randes des Wrackteils züngeln zu sehen. Dann wusste sie nur noch, wie sie allumfassende Schwärze umfing.