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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Steam - Abmahnung wegen Nutzungsvereinbarung



RAT:
01.10.2012, 07:58
Bereits Anfang August 2012 mahnte (http://www.netzwelt.de/news/93717-verbraucherzentrale-abmahnung-valve-steam.html) die Verbraucherzentrale Steam bzw. Valve für die Änderung (http://www.surfer-haben-rechte.de/cps/rde/xchg/digitalrechte/hs.xsl/75_2291.htm) ihres Nutzungsvertrags (http://store.steampowered.com/subscriber_agreement/german/) ab.

Die Verbraucherzentrale setzte eine Frist bis zum 26.09.2012 für die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung, da der neue Nutzungsvertrag rechtswidrig die Weiterveräußerung von (auch im Einzelhandel als full-retail) gekauften Spielen untersagt sowie die Möglichkeit eine Sammelklage aufgrund dieser oder anderer Vorgaben strikt einschränkt.

Die Frist wurde bis zum 10.10.2012 verlängert.

Am 29.09.2012 kaufte ich mir Metro 2033 als Budgetversion für 10.- und installierte es. Es kam keinerlei Meldung über geänderte eine AGB, ich konnte das Spiel normal starten und etwas anspielen. Gestern poppte dagegen nach dem Start die neue AGB auf und nach dem Klick auf "Ablehnen" schlossen sich alle Fenster von Steam/Metro kommentarlos und verweigerten mir das Weiterspielen. Durch einen Trick (Fenster mit AGB offenlassen, Spielstart durch Doppelklick auf die metro2033.exe) klappte das Spielen, aber trotzdem würde ich gerne wissen was ihr von der Politik Steams, insbesondere der neuen AGB haltet.
In dieser AGB wird explizit die Weitergabe von Spielen, Passwörtern, Accounts usw. untersagt und man muß akzeptieren, dass man keine Sammelklage gegen Steam/Valve durch Beitritt unterstützt.

Don Kan Onji
01.10.2012, 17:33
Gestern poppte dagegen nach dem Start die neue AGB auf und nach dem Klick auf "Ablehnen" schlossen sich alle Fenster von Steam/Metro kommentarlos und verweigerten mir das Weiterspielen.

Ja, steht ja auch in deinem Artikel :P


Wer die neuen AGB ablehnt, wird kurzerhand vor die virtuelle Tür gesetzt: Von jetzt auf gleich hat der Nutzer keinen Zugriff mehr auf den eigenen Spieler-Account.

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Unfaire Spielregeln

Besonders Spieler, die über viele Jahre hinweg Software von Valve gekauft haben und alle Spiele über einen einzigen Account nutzen, fühlen sich mit dem Vorgehen von Valve ungerecht behandelt.

Hä? Absolut jedes Spiel damals verfuhr doch auch so. Wenn man dem Lizenzvertrag nicht zustimmte, ging die Installation nicht weiter, das Spiel war demnach für die Tonne. Ergo musste man zustimmen, ob man nun wollte oder eben nicht. Und jetzt wird so ein Wind darum gemacht, nur weils Steam ist? Püh.

Ketzer
01.10.2012, 19:11
Ist schon völlig alter Kaffee, bei Steam wurde von jeher so verfahren. Die AGBs wurde letztens nur aktualisiert weil irgendein neues Gesetz das so forderte, das man nun explizit darauf hinweisen muss wie verfahren wird. Eigentlich aber blieb alles beim alten. Und es ist auch normal, das wenn man Dienste ablehnt, sich diese schliessen und man keinen Zugriff mehr drauf hat... mit allen den darin verbundenen Inhalten und Anwendungen ^^ Sollte man sich also nicht allzusehr wundern. Wer Steam nicht mag und diese "Praktiken" ablehnt, sollte es nicht nutzen, ganz einfach ;)

RAT:
01.10.2012, 19:50
Kalter Kaffee insofern, als das diese Geschichte seit Anfang August in den Medien erschien. Allerdings ist es neu, das man sich verpflichten soll an keiner Sammelklage gegen Steam/Valve teilzunehmen. Das allein finde ich schon einen unverhältnismäßigen Eingriff in meine gesetzlichen Bürgerrechte.

Das man dem Lizenzvertrag schon immer zustimmen mußte um ein Spiel installieren zu können ist klar. Aber den Zugriff auf bisher installierte Spiele durch die Zustimmung auf nachträglich geänderte Lizenzbedingungen abhängig zu machen, ist eine Frechheit. Egal ob nun Steam oder UPlay oder sonst eine Firma.

Ich bin mir nicht zu 100% sicher und vor allem habe ich keine ältere Version des Lizenzvertrages - meine aber, dass vorher nicht explizit die Weitergabe des Accounts oder der Zugangsdaten verboten war. Zumindest empfinde ich solche Formulierungen als sitten- wenn nicht gar rechtswidrig:
[...] Abonnements sind jedoch nicht übertragbar, sodass der Original-Aktivierungsschlüssel selbst dann, wenn Ihr Zugang zu einem Abonnement bezüglich eines bestimmten Spiels oder einer bestimmten Anwendung beendet wird, nicht bezüglich eines anderen Nutzerkontos registriert werden kann. Dies gilt selbst dann, wenn das Spiel oder die Anwendung in einem Einzelhandelsgeschäft käuflich erworben wurden. [...]

alceleniel
01.10.2012, 20:09
Kalter Kaffee insofern, als das diese Geschichte seit Anfang August in den Medien erschien. Allerdings ist es neu, das man sich verpflichten soll an keiner Sammelklage gegen Steam/Valve teilzunehmen. Das allein finde ich schon einen unverhältnismäßigen Eingriff in meine gesetzlichen Bürgerrechte.

Sammelklagen gibt es in Deutschland sowieso nicht. Das hat also höchstens Auswirkungen in den USA.

tommyd2
01.10.2012, 20:25
Und sollte ein Lizenzvertrag nicht mit hier geltendem Recht vereinbar sein, ist der sowieso nicht gültig. Egal, ob ich den nun bestätigt habe, oder nicht.

Der Unterschied zu dem Bestätigen von Verträgen früherer Spiele und Steam ist halt der, das es bei Steam nicht nur ein Spiel betrifft, was dann gesperrt ist. Außerdem liess sich die Installationsroutine früher jederzeit erneut starten. Bei Steam muss man sich dann wahrscheinlich erst langwierig mit dem Support auseinander setzen. KA, habs noch nicht drauf ankommen lassen und den Vertrag abgelehnt. Aber ein Recht zur Klage kann einem eigentlich niemand streitig machen, oder in einem Vertrag vorschreiben. Gerade in den USA mit ihren Klagen für alles und jeden. Ob Sammelklagen da eine Ausnahme darstellen, weiß ich nicht. Aber wie ja schon gesagt, bei uns gibts die eh nicht.

RAT:
02.10.2012, 07:26
Sammelklagen gibt es in Deutschland sowieso nicht. Das hat also höchstens Auswirkungen in den USA.

Ah, OK danke. Ich hatte das nicht weiter recherchiert, da meine Eltern aus dieser "Sammelklage (http://www.anlegerschutz.tv/Lehman-Zertifikate-LG-Hamburg-laesst-Deutsche-Sammelklage-gemaess-KapMuG-gegen-HASPA-zu)" Geld zurückbekamen. Aber es handelt sich wohl um eine sog. Musterklage. In den Medien wird in solchen (und ähnlichen) Fällen aber durchaus von - in der deutschen Sprache eingebürgerten Begriff - "Sammelklage" gesprochen.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass nachträgliche Änderungen an den Lizenzbedingungen nicht die Sperrung aller vor den Änderungen installierten Spiele rechtfertigt.