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Lt_Striker
29.09.2012, 14:53
In dieser Geschichte gehe ich davon aus, dass in Mass Effekt nicht alle Soldaten Techkräfte haben oder gar Biotische. Ich schätze mal, dass die Masse ganz normale Soldaten sind, ähnlich wie heute.

http://desmond.imageshack.us/Himg197/scaled.php?server=197&filename=allianzlogo.png&res=landing

Ich bin Sergeant Steven Palma. Soldat des 38. Scout Dog Platoons der 8. Syrtis Fusiliers

Ich wuchs von einem Krieg in den nächsten. Mein Vater war Soldat im Erstkontaktkrieg, meine Mutter trug die Uniform der WAVES (Women Accepted für Volunteer Emergency Service), einem freiwilligen Dienst der Frauen. Ich war einer aus dem Baby Boom, eines der Milliarden Babys, die geboren wurden, um die gerade Gefallenen zu ersetzen. Mein Geplärr gehörte zu den ersten kehligen Lauten einer neu ausgebrüteten Armee. Ich wurde schnell aufgezogen, sorglos abgefertigt zu einer Zeit, als die verjüngte und im Triumph glänzende Nation ihrem Glück und Erfolg die Zügel schießen ließ. Man nährte mich aus dem Bewusstsein, des Erstkontaktkrieges, und zog mich groß als Soldat der Allianz!

Aufgewachsen bin ich auf der Farm meiner Eltern, mein Vater brachte mir das jagen bei. Und übte mich somit früh genug in Gewehre.
Danach ging es ab zu Armee.
Ich kam zur den Grunts, der Infanterie. Marine, einsetzbar auf allen Planeten egal wie lebensfeindlich sie sind.
Schnelle Abfertigung und ab zu unserm verhassten Nachbarn, den Batarianern.
Noch schnell eine Paramilitärische Ausbildung als kurze Vorbereitung für den Dschungel und Guerillakampf und ab an die Front.
Ich hab mich für 4 Jahre verpflichtet und nun stehe ich kurz vor meiner Entlassung.
Man kann es nicht beschreiben, aber man lebt nur noch für den Tag, für den Tag aus dem man aus der Army kommt und wieder ein normales Leben führen kann.
Ja ihr habt es richtig gelesen, ich freue mich aus der Armee zu kommen.
Dies ist keine Geschichte von überzogenen Helden, die den Krieg lieben. Ich kenne auch keine solchen Leute. Keiner liebt den Krieg, solche Geschichte verfassen Menschen die noch nie in einem Krieg waren oder jene die ihn verdrängten und sich an den dünnen Faden der guten Augenblicke nur erinnern.
Dies ist eine Geschichte von einem Fußsoldaten der die Hölle von Lee kennen gelernt hat.
Keine Helden, keine Ehre, aber vielleicht versteht man die Taten einzelner so besser.
Es ist auch nicht die Geschichte von den Soldaten mit Techfähigkeiten oder Biotikern, keine Shepards, keinen N Status. S1 Soldaten. Und wenn ich von Elite rede, dann meine ich jenen Elitestatus, der von uns Grunts selbst erwählt wurde. Auch hier handelt es sich um "S" Soldaten, vielleicht haben in diesen Einheiten einige Offiziere oder Unteroffiziere einen N1-2 Rang, aber das war es.
Es ist nicht die Geschichte des sauberen Krieges. Im Grunde hat sich für die Soldaten seit Jahrhunderten nichts verändert. Nur die Kriegstechnik, aber die Soldaten leben und schlafen immer noch im Dreck, egal auf welcher Seite sie kämpfen. Die ist die Geschichte der einfachen Infanterie Soldaten.
Dies ist meine Geschichte!


Es war einmal mehr ein schwüler Tag. Mit den Kampfanzügen war es kaum zu ertragen, den Helm hab ich schon lange gegen den alten Tropenhut ausgetauscht. Jacky mein Hund lag im Schatten eines Baumes und hechelte vor sich hin. Private Brown saß neben ihm.
Die Gischt des Makkos, der über die Reisfelder raste war weit zu sehen. Seine Turbinen surrten leise vor sich hin als er sich näherte, er wirkte fehl am Platz. Es wirkte fast wie ein friedlicher Tag im Busch, wenn dieses Metallungetüm nicht wäre, doch es gibt keine friedlichen Tage im Busch.
Der Makko hielt keine 15 Meter von mir entfernt, schnell sprangen die Klappen hinten auf und Soldaten der 8. Syrtis Fusiliers sprangen kampfbereit heraus, die Avenger im Anschlag.
Ich sah viele junge Kerle, noch keine zwanzig Jahre alt. Ein junger Leutnant sprintete aus dem APC und ging in Deckung, die meisten seiner Leute taten es ihm gleich. Warum auch nicht? Sie waren neu auf Lee, sie wussten es nicht besser, ebenso wie ihr Honcho.
Nachdem der letzte Soldat ausgestiegen war, brauste der Makko wieder davon.

„Palma du alte Sau. Du wagst es deinen Kadaver hier auftauchen zu lassen, nachdem du mich so beim Poker abgezockt hast?“ die letzte Gruppe der Soldaten verließ den APC mit einer seligen Ruhe. Keine Hektik, keine Deckung, ihre Uniformen waren verdreckt.
Ich erkannte den Korporal, es war Barney. Er war schon so lange auf diesem Drecksball wie ich und beide waren wir ST – Shorttimer. Wir hatten es bald geschafft.
„Barney altes Haus, was machst du da, ich dachte du bist hinter die Front versetzt worden?“
„Is wohl nicht. Die mögen mich nicht dahinten, und du Saftnase hat wieder ein Bati-Dorf gefunden?“
„Gefunden ist gut gesagt, es ist noch ein paar Kilometer entfernt wir stolperten regelrecht darüber. Ist der Neu?“
Ich deutete zu dem Leutnant.
„Ja.“ Meinte Barney grimmig. „Ein Gun-Ho Idiot. Er kriecht den Cap. Immer in den Arsch. Der ist auf Lametta aus. Verdammte Scheiße, warum ich. Warum muss ich den Arsch bekommen?“
Ich lachte und sah wie der Leutnant zu Brown robbte. Brown saß einfach da und sah ihm zu.
Sie unterhielten sich, ich konnte es nicht hören und es interessierte mich auch nicht. Der Leutnant dachte Brown wäre ich und da sah ich auch schon wie Brown zu mir rüber deutete.
Ängstlich blickte der Leutnant zu mir rüber. Er verstand nicht warum ich da stand und mich mit Barney unterhielt während sein Platoon im Dreck robbte.
„Sergeant! Sergeant Palma?“
„Jou.“
Wieder kroch er zu mir rüber.
„Sergeant. Sie haben das Dorf gefunden?“
„Jetzt stehen sie erst mal auf.“
Angst spiegelte sich in seinen Augen. Unsicher sah er hin und her.
„Man wenn die Batis hier wären, hätten sie schon längst geschossen. Stehen sie auf Mann.“
Der Leutnant stand auf und deutete seinem Platoon an ebenfalls aufzustehen und die Gegend zu sichern.
„Leutnant Parris. 384th Allianz MIR. Wo ist das Dorf, wie viele Gegner werden wir treffen.“
Ich deutet einen Pfad entlang, der die Reisfelder verließ und in den Dschungel führte. Barney verdrehte die Augen. „Nein, nicht da rein.“
„Korporal, ruhe!“ schnauzte der Leutnant.
„Gut 8 Klicks in den Busch. Vor 4 Stunden war der Weg noch frei von Minen. Wir wissen nicht ob die Batarianer noch im Dorf sind, aber sie waren da, vermutlich haben sie dort eine Stellung ausgehoben Sir.“
„Gut, dann lasst uns aufbrechen. ABMARSCH! Barney sie gehen voraus.“
„Scheißkerl.“
„Wie bitte?“
„Nichts.“ Brummte Barney.

Lt_Striker
29.09.2012, 14:53
Ich holte mir Jacky und gesellte mich zu Barney. Brown bildete das Schlusslicht, damit die FNG (Fucking New Guys) auch nicht verloren gehen und wer will schon in der Mitte gehen. Wenn die Batarianer oder wir nennen sie auch einfach nur Batis, wenn sie also eine Falle aufbauen, dann erwischt es meist die Leute in der Mitte. Findet man eben raus, wenn man schon ein paar Jahre auf Lee sein Leben verbracht hat.
Barney war sauer. Er war neben Sergeant Mad Mark und ein paar anderen Gruppenführern einer der Erfahrenste in der Einheit.
„Es ist doch unglaublich! Stell dir nur vor, du stolperst einen Eselspfad wie diesen hier entlang, springst ständig wie ein Ochsenfrosch aus dem Dreck, um keine Kugel abzukriegen. Verdammt ich hätte nie gedacht, dass ich das den ganzen Tag mitmache, Und du?
Zuhause in Strawn würde ich jetzt noch im Bett liegen und schlafen. Vielleicht ein geiles Mädchen im Arm. Keine Delta Delta die nur einen Offizier will. Eine richtige Braut!“ Barney lachte.
Ich nickte ihm zu. Nach einigen Minuten schreien die Soldaten hinter uns auf und das zischen der Kugel war zu vernehmen. Wir hörten das helle zischen, was bedeutete, dass die Kugeln ganz nah waren, sozusagen auf uns gezielt.
Barney und ich schmissen uns in den Dreck, auch Jacky legte sich ab. Sogar ein Tier gewöhnt sich an den Krieg und verhält sich wie ein Soldat. Soviel dazu, wie intelligent wir doch alle sind. Wir machten uns nicht einmal die Mühe unser Gewehre zu benutzen, man wusste eh nicht wo der Heckenschütze saß und nach ein paar Minuten wäre alles vorbei.
„Herrje hast du das gesehen?“ fragte Barney
„Gestern.“
„Gestern? Scheiße Gestern war nichts gegen Heute.“
„Gestern Heckenschützen, Heute Heckenschützen. Wo ist da der Unterschied?“ sagte ich.
„Kann sein, die durchlöchern dir sowieso den Hintern, klar? Scheiße aber Gestern war nichts dagegen.“
„Gestern Heckenschützen, Heute Heckenschützen.“ Wiederholte ich und steckte den Kopf in den Dreck, als neue Salven kamen.
Barney lachte. „ Du hast wohl was gegen Heckenschützen? Gestern hatten wir Anfänger als Heckenschützen. Aber heute, mein Gott heute können die Schießen. Heute Nacht bau ich meinen Fuchsbau so tief wie einen Keller.
Barney nahm seinen Helm und machte einen Strich darauf.
„Siehst du?“ sagte er und zeigte mir grinsend zehn Striche, „schon zehn für heute. Zähl´sie nur –eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, ZEHN! Ist schon jemals am Tag zehnmal auf dich geschossen worden?“
„Gestern,“ sagte ich. „Und vorgestern und vor- vorgestern.“
Barney sah mich an.
„Scheiß Scout, ich dachte du sollst unentdeckt bleiben?“
Ich zuckte die Schultern. „Sind wir meistens ja auch, aber wenn ich dauernd ein Platoon führen muss.“
Die Schüsse waren nun schon ein paar Minuten vorbei und ich merkte dass der Leutnant ungeduldig wurde. Verletzte gab es keine, die Batarianer waren als schlechte Schützen bekannt, solange sie nicht in der Armee waren.
Ich stieß Barney an und wir erhoben uns.
Barnes hüpfte rum wie ein Hampelmann und begann ein Lied zu pfeifen.
„Du bist wohl Optimist Barney?“
„Man darf sich nicht unterkriegen lassen. So werden Soldaten verheizt. Wie spät ist es?“
„Nach der Sonne wird es ungefähr drei sein.“
„Gut.“
„Was ist daran gut?“ Du wirst wohl müde?“
„Nein, aber dann sind wir bald da.“
Etwas zischte wie das Kreischen einer Frau an unseren Ohren vorbei.
„Allmächtiger,“ rief Barney und lag bereits flach auf dem Bauch und ich kniete neben ihm.
„Allmächtiger,“ sagte ich. „bist du OK?“
„Glaube ja und du?“
„Yeah. Das galt uns, da bin ich sicher und das war verdammt knapp. Die wissen eben wer hinter ihnen her ist.“ Sagte ich. „Du und Ich.“
Er kicherte. „Klar wir würden ihnen ganz schön einheizen.“
Der Pfad verband eine kleine Gruppe Dörfer. Ich war am Vormittag schon hier. Dort sahen wir in einem der Dörfer wie sich die Batis mit Lebensmittel versorgten. Vielleicht sind sie noch im Dorf, was ich aber stark anzweifelte. Aber vielleicht gibt es dort Waffenlager oder ähnliches und zumindest musste man auftauchen und alles durchsuchen,.
Jacky wurde auf einmal ganz ruhig und setzte sich hin. Barney der mit mir schon öfter auf Streife was kannte das Signal, ich gab dem Trupp das Zeichen stehen zu bleiben und in Deckung zu gehen.
„Scheiße Steve, Scheiße, jetzt reißen sie unsern Arsch mit Minen auf?“
Ich streichelte Jacky als Belohnung und gab ihm etwas zu essen. Dann tastete ich mich langsam vor. Ein kleiner Stock in der Hand, so als ob der etwas bringen würde, aber man war ruhiger damit. Ich winkte Barney her, der leise fluchend dem Befehl folgte.
Ich deutete auf eine Nylonschnur die über dem Weg geht.
Sie endete Links und Rechts im Gebüsch. Ich sah links nach. Dort war sie um einen kleinen Ast gebunden, also sah ich Rechts. Ein Pfeifen konnte ich mir nicht unterdrücken.
„Was? Was? Verdammt Steve was ist das?“
„Eine Claymore. Die setzen unsere Minen gegen uns ein. Ohne Jacky und 7000 Schrapnellen wären dir in den Leib gefahren.
Langsam machte ich mich daran den Stolperdraht zu durchtrennen, achtete aber ihn immer auf Zug zu halten.
„Schraubenzieher.“
Barney assistierte mir und so entschärften wir das Ding. Es war nicht schlimmes für mich.
Routine!
Wir fanden noch weitere Minen. Unter anderem einige Bouncing Bettys.
Diese Minen sind im Boden vergraben und wenn sie ausgelöst werden springen sie in die Luft und überstreuen ein Platoon von oben mit unzähligen Splittern. Keine schöne Sache, man kann sie auch dafür einsetzen um Sprungtruppen zu erwischen, außerdem sind sie effektiv gegen Schilde.
Barney erlangte schnell wieder seine gute Laune.
Der Leutnant kam nach vorne.
„Wie lange wird es noch dauern bis wir das Dorf erreicht haben Sergeant?“
“Nicht lange 30 Minuten vielleicht.“
„Gut.“
„Vielleicht können wir die Batis ja überraschen?“ grinste Barney.
„Willst du mich verarschen Barney?“ meinte ich
„Warum Sergenat? Vielleicht überraschen wir die Batarianerr? Vielleicht werden wir heute einen erfolgreichen Schlag machen.“
„Mein Gott. Die schießen schon seit Stunden auf uns. Wie zum Teufel will man die überraschen?“
Ich war sauer, Barney hatte Recht der Leutnant war ein Arsch. Um einen Orden zu bekommen würde er uns alle in den Tod schicken.
„Leise vorrücken.“ Befahl der Leutnant und gab das Zeichen an das Platoon.
Wir gingen weiter.
„Wie heißt der verdammt Ort?“ fragte Barney mich
„Ich weiß nicht, ich habe nicht darüber nachgedacht. Niemand denkt darüber nach.“
„Ist schon komisch, später fragt mich jemand, wo zum Teufel ich hier war, und wo das Gemetzel war. Und Scheiße, was soll ich dann antworten?“
„Sag ihnen St Vith.“
„Was? Heißt der Mistflecken so?“
„Ja. So heißt er. Hier ist er auf der Karte. Willst du sehen?“
„Was ändert das hmh? Du sagst St Vigh, und so ist es halt. Du bist der Scout. Ich werde mich eh nicht daran erinnern.“ Er überlegte kurz. „ Wie lange werde ich wohl brauchen um deinen Namen zu vergessen?“
Wir gingen weiter und nach 30 Minuten kamen wir zu dem Besagten Dorf.
Der Leutnant ließ und ausschwärmen und in einer Linie auf das Dorf vorrücken.
Ich sah wie batarianische Zivilisten ihren Arbeiten nachgingen. Frauen, Kinder und alte Männer. Sie bestellten die Reisfelder, klopften den Reis oder machten sonst etwas.
Sie ließen sich von uns nicht beeindrucken. Langsam stapfte ich durch das Wasser, Jacky hasste das. Doch ich war froh ihn dabei zu haben. Er fand Sprengstoff und Feinde wenn es sein musste und gleich im Dorf wird er ein unersetzbarer Kamerad sein.
Der Leutnant brüllte Befehle rum. Schrie die Eingeborenen an, so als ob er der König wäre.
Barney stieß ein paar Reistöpfe um und ich ließ Jacky jedes Haus durchsuchen.
Wir fanden nichts. Der Leutnant war sichtlich enttäuscht und gereizt.
„Scheiße!“ meinte Sarge Mad Mike als ich und Barney in seiner Nähe waren. Langsam gingen wir zu ihm rüber.
Mad Mike hatte es geschafft. Irgendwie hat er einen Tunneleingang freigelegt.
Vielleicht ein Vorratsspeicher, vielleicht ein Eingang eines unterirdischen Bunkers, vielleicht nur ein primitives Tunnelsystem.
Das heißt einer von uns muss da rein.
„Wenn wir sie einfach sprengen bevor der Honcho es sieht?“
Mad Mike schüttelte den Kopf und nickte in die Richtung aus der der Leutnant und einige seiner Speichellecker schon antrabten.
„Ja wunderbar Sergeant Smith. Da heben wir ja was wir suchen. Jetzt müssen wir nur noch einen reinschicken.“
„Ich nicht. Ich bin heute schon zu stark beschossen worden. Ich habe kein Glück mehr übrig.“ Meinte Barney.
Der Leutnant sah zu meinem Hund.
„Vergessen sie es. Die Allianz hat viel Geld bezahlt um den Hund auszubilden. Den setzen sie nicht auf Spiel.“
„Einer muss rein. Dann gehen halt sie. Zeigen sie mal, dass sie ihre Silverwings verdient haben.“
Der Leutnant spielte auf die Silbernen Flügel an, die ich an der Uniform hatte.
Das 39th Scout Dog Platoon, war eigentlich eine Airborne Einheit. Entwachsen aus der 249th Airborne Regiment der 6th Syrtis Fusiliers. Eine Eliteeinheit, Paras! Ich sah mich nie als Elite, und jetzt mir meinen Arsch wegschießen zu lassen das sah ich gar nicht ein.
„Vergessen sie es Leutnant. Gehen sie doch selber rein.“
„Sergeant. Das war keine Bitte.“
Ich spuckte den Leutnant vor die Füße und legte mit einem giftigen Blick meine Trageweste ab. Gab Barney meinen Hund, nahm die Pistole und gleitete in das Loch.
Es war eng, eng und stickig. Ich kannte solche Systeme. Sie waren bespickt mit Fallen und wenn irgendwo ein Feind war, dann hatte man kaum Chancen.
Ich hatte Glück, meiner war verlassen. Wohl eher ein alter Bunker für das Dorf. Erleichtert kletterte ich nach gut 30 Minuten wieder nach draußen. Die Fresse vom Leutnant grinste mir schon entgegen.
„Und?“
„Und was? Leer du Wochenendkrieger.“
„Sergeant, das wird Folgen haben. Ich lasse mich von ihnen und vor meinen Leuten nicht beleidigen.“
„Paß blos auf dass du heute Nacht nicht gefragt wirst.“ Murmelte Mad Mike leise.
(Fragging – Einen Unfähigen Offizier töten, meist eine Granate in die Stellung werfen)
„WAS?“ brüllte der Leutnant. „Wer hat das gesagt?“
Man sah richtig wie ihm die Gesichtsfarbe entschwand und er schön weiß wurde. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Mad Mike und Barney ebenso wenige. Die FNGs entfernten sich langsam von uns, sie sicherten lieber das Dorf.
„Ich behalte euch drei im Auge und wenn wir wieder am Lager sind, stell ich euch vor ein Kriegsgericht.“ drohte er.
Wir sprengten das Tunnelsystem und gruben uns dann die Nachtlager in die Erde.
Ich weiß nicht wer es war, es spielt auch keine Rolle, aber in der Nacht gab es einen dumpfen Knall. Alle wurden wach, einige schossen wie wild in den Dschungel. Völlig ziellos und ohne zu wissen was los war. Mad Mike brüllte sie sollten aufhören. Langsam kehrte wieder Ruhe in die Nacht. Mit Taschenlampe beleuchtete man die Fuchsbauten von uns. Ein Fuchsbau wurde von einer Handgranate gesprengt und die Teile des Leutnants waren über das ganze Lager verstreut.
MAD Mike war Sergeant Major. Er war der erfahrenste von uns. Er war ja auch Berufssoldat.
Er übernahm das Kommando und entschloss sich am nächsten Morgen zurück zum Lager zu gehen.
Die Neuen waren nun ängstlich. Gut die Hälfte der Soldaten im Platoon waren erst ein paar Tage hier. Sie kannten keinen Krieg, keine Toten und erst recht nicht, warum man Offiziere tötete. Aber lieber er als wir.
Eine weitere Granate war zu hören, ungefähr 50 Meter von uns entfernt.
„Verdammte Kerle,“ schrie Mad Mike. „Hört mit den verflixten Granaten auf.
Dann eine Reihe von Explosionen folgte. Hütten wurden dabei zerrissen Leute schrieen auf.
Dann kamen gelbe Blitze und Getöse aus den Hecken um das Dorf. Maschinengewehrfeuer knallte kurz und ganz beunruhigend und ganz unglaublich nah.
„Siehst du,“ sagte Barney, als er neben mir lag, „wir haben sie gefunden.“
„Haben sie überrascht.“ Sagte ich als ich mein Nachtsichtgerät herausfingerte. „Haben sie so getäuscht, dass sie ganz von den Socken sind.“
Barny sah auf das Nachtsichtgerät, er hatte keines. Er war Infanterist kein Scout.
„Angriff!“
„Angriff!“
„Herrje,“ sagte Barney. „Als ob wir das nicht gemerkt haben. Pass auf mich auf, du kannst sehen.“ Sagte er, dann legte er seine Typhon an und fing an in den Wald zu Feuern. Das Maschinengewehr grunzte auf, als es die Salven verschoss.
Ich sah die Welt in einem grünen Ton. Die Wahrnehmung war etwas beschränkt, vor allem die Tiefenwahrnehmung. Aber man sah etwas. Immer wieder schoss ich mit meiner Avenger auf die Hellgrünen Umrisse, die im Wald zu erkennen waren. Ich sah eine Gruppe von zwei vielleicht drei Mann. Das war das MG, welches uns beschoss. Ich robbte zu dem Neuling neben mir, er lag ängstlich in seinem Fuchsbau und traute sich nicht raus.
Ich nahm die Falcon von ihm, und zielte in die Richtung wo das MG war. Es machte Plopp, Plopp, Plopp und wenig später gab es eine Explosion genau dort wo das MG war.
„Was war da?“ meinte Barney.
„Das MG.“
„Oh, Danke.“
„Keine Ursache“ meinte ich und nahm meine Avenger wieder zur Hand.
Wir schossen weiter auf den Wald, obwohl ich nichts sehen konnte. Es konnten nicht viele gewesen sein. Ich klopfte Barney auf die Schultern und deutete ihn an, dass alles vorbei ist.
Der Neue in unserm Fuchsbau saß immer noch heulend in der Ecke. Wie lange hatte er noch. Zwei oder Vier Jahre. Das wird noch etwas werden mit dem. Lange macht er es nicht und die Batis haben ihn entweder erschossen oder er sich mit billigen Drogen dahingerafft.

Lt_Striker
29.09.2012, 14:54
Die Jungs schossen immer noch. Man konnte durch all das Getöse Sarge Mad Mike hören.
„FEUER EINSTELLEN!“ schrie er. „Verdammt, was habt ihr Jungs? Hört auf die verdammte Munition zu verheizen. FEUER EINSTELLEN!“
„Feuer einstellen!“ brüllten die Sergeanten.
„Feuer einstellen!“ brüllten die Korporals und Gruppenführer.
„Die gute alte Befehlskette.“ Meinte ich und Barney musste lachen.
In dem ganzen Getümmel kam Brown angekrochen.
„Alles OK Sarge.“ Meinte er und ich bestätigte die Lagemeldung mit einem Nicken.
Da ich nur einen Mann hatte, hatte ich meine Verlustmeldung schon zusammen.
Bates, einer der Sergeanten kam angekrochen. Hat es von euch einen erwischt.
Wir verneinten das und deuteten aber das das Frischfleisch im Loch.
Bates schüttelte den Kopf.
„Es muss ein paar erwischt haben.“
„Schauen wir zu den Hütten rüber, da sind die meisten Granaten runter gegangen.“ Meinte ich. „Es hat bestimmt auch ein paar Zivis erwischt.“
„Granaten?“ Bates sah mich an.
„Das waren Mörserrunden die auf uns herunter kamen.“
„Biste sicher?“ fragte Barney seine typische Frage.
„Na das will ich wohl meinen. Ich hab mal einen Mörser bedient. Das waren Mörserbomben.“
„Das wird eine gemütliche Nacht werden.“ Meckerte Barney. „Sagte ich nicht, viel schlaf werden wir nicht bekommen.“ grinste er.
Wir gingen zu den Hütten, dort standen einige des 3. Chalk rum.
„Ist einer von euch verletzt?“ fragte Bates und betrachtete die vier Löcher im Boden.
„Nein, niemand. Wir hatten Glück, wir saßen alle am Boden oder lagen. Wären wir gestanden, als die Dinger runterkamen, wäre jeder tot gewesen, mausetot.“
Der Schock war ihnen noch im Gesicht. Ein Soldat saß auf seinem Tornister und aß eine Dose Pfirsiche.
Einige Häuser waren zerstört und Bäume entwurzelt. Einige Einheimische waren verwundet, zwei Tot. Unser Sanis kümmerten sich um die Verwundetet. Eine alte Frau, war über und über mit Schrapnellen zerschnitten worden. Sie sah aus wie ein roter Fleischberg und nicht wie ein Batarianer. Einer der Sanis tat sein bestes. Ob sie überlebte habe ich nie erfahren.
Mad Mike kam angerannt und sagte mir ich sollte die Bataillonszentrale anrufen.
„Gib ihnen Bescheid, dass wir für die Nacht Position beziehen. Kein Wort von dem kleinen Gefecht gerade eben. Ich habe keine Lust jetzt auch noch mit Kampffliegern zu spielen, und
genau das würden sie von uns verlangen.“


Im Großen und Ganzen war es ein guter Tag. Wir haben niemanden verloren, bis auf unseren Leutnant, doch den Verlust betrauerte keiner. Es machten Gerüchte die Runde, dass Perris ein heimlicher Alien Anhänger war. Ich hielt nicht viel von Gerüchten, doch wenn es den Leuten half. Der erste Befehl von Mad Mike nach der Schlacht war, dass sich alle wieder wie echte Syrtis Fusiliers zu verhalten hatten.
Bei den Syrtis Fusiliers war so etwas wie ein Helm verpönt. Es galt als feige. Ich verstand es auch nicht so ganz warum und es gab auch keinen der es mir erklären konnte, doch bei der Schwüle und Tagsüber bei den hohen Temperaturen war ein Dschungelhut bei weitem angenehmer zu tragen als ein Helm. Oft hatte ich meinen Helm dabei, falls man wirklich mal unter Granatenbeschuss kam, aber meist hatte man keine Verwendung damit. Die Soldaten der 8. Syrtis Fusiliers benutzten im Moment ihre Helme als Verstärkung ihrer Fuchsbauten.
Keiner zweifelte daran, dass wir angegriffen werden, doch es war kein so schreckliches Gefühl wie sonst. Die Tatsache dass es tagsüber keinen erwischt hat, gab den Leuten Mut.
„Ein Fusilier mit Helm ist ein Weichei.“ Bemerkte Johansen als er seinen Helm in den Rand des Erdlochs drückte. Ein Private, noch nicht lange hier.


„Och sag das nicht.“ Meinte Barney. „Es gibt eine sehr gute Verwendung für die Helme. Sie schützen sie deine Eier vor Bodenbeschuss. Ich rate euch, nehmt einen Helm mit, wenn ihr in einem Shuttle oder einen Mantis über eine heiße Zone fliegt. Das hat so manchen Mann seine Eier gerettet.“ Barney grinste.
Die Nacht war ruhig, zu ruhig für meinen Geschmack, wir warteten einfach bis Tagesanbruch und wechselten uns gegenseitig mit wachen ab. Zigaretten trauten wir uns nicht anzuzünden. Zu gefährlich.
Als es hell war kochten Barney und ich Feldrationen. C-Rats wie man sie nannte wenn man nichts anderes mehr hatte. Ich gab Jacky sein Futter und zündete mir sofort eine Zigarette an, es war hell und es bestand keine Gefahr, zudem war mein Nikotinspiegel ziemlich im Keller.
„Du sollst dich mal rasieren.“ Raunte Bates zu Barney
„Ich brauch R&R*. Und eine Frau brauch ich. Die kann mich mit oder ohne Bart haben.
„Du hast ja gar keinen Bart.“ Lachte Bates.
Barney strich mit der Hand über sein Kinn.
„Herrgott warum sagts du dann dass ich mich rasieren soll?“
„Rasierst du dich denn überhaupt?“
„Nicht oft.“ Barney rührte in den Rühreiern mit Speck herum.

* R+R = Rest & Recreation / Ruhe und Erholung.

Langsam belebte sich das Lager. Die Hitze weckte uns, sie schmorte uns in den Regenumhängen. Dann kamen die Mücken.
Jeder begann nur langsam sich zu bewegen, lang, minutenlang lag man auf dem Rücken, zu faul sich zu bewegen.
In kleinen Gruppen wurde geredet. Zu dieser Zeit gab es keine Wachen. Ein Blick in das Gebüsch hin und wieder war alles. Es war wie das erwachen auf einer Krebsstation. Niemand hatte es eilig mit den Tag zu beginnen, niemand hatte Verpflichtungen oder Träume.
„Das war wirklich keine schlechte Nacht.“ Meinte Barney.
„Ich habe erwartet, dass die Bati-Armee auf uns herunterrasselt. Nur ein paar elendige Mörsersalven. Die auch noch schlecht gezielt.“
„Vielleicht ist ihnen die Munition ausgegangen?“ meinte Bates.
„Kann sein.“ Barney sah Bates an als ob es ein Scherz war.
„Sicher wir haben ihre kleine Stadt belagert und sie zermürbt. Ein beschissener Zermürbungskrieg ist das.“
Barney starrte ihn an. „Aber vielleicht haben sie doch noch etwas Munition übrig?“
„Vielleicht.“
„Hast du letzte Nacht geschlafen?“ fragte ich Barney
„Sicher, glaub schon. Ich werde nämlich müde wenn ich den ganzen beschissenen Tag lang umherlaufe, da kann mich auch der Feind nicht an meinen Nickerchen abhalten. Und du Bates? Du hast ausgehen als ob du geschlafen hättest? Ich habe dich bei der Wache gesehen.“
„Was? Bei der Wache hab ich nicht geschlafen.“
„So hab ich das nicht gemeint.“ Grinste Barney, und freute sich einen Nerv getroffen zu haben. „Ich meinte, als ich Wache geschoben hatte. Da hab ich dich schlafen gesehen.“
„Ja, bis vor zwei Stunden. Da hat mich etwas geweckt, das klang, als ob mich jemand umbringen wollte.“
„Da hast du wohl geträumt.“ Meinte ich als ich meinen Hund streichelte.
„Ach das war nichts.“ Meinte Barney. „Wir packen lieber zusammen. Mad Mike sieht aus, als ob er weiter ziehen will.



Einige Tage später, das 3 Platoon der 384th Allianz MIR hatte einen neuen Leutnant bekommen. Ein guter Kerl, er war jung und unerfahren, aber er hörte auf seine Sergeanten. Noch! Langsam bekam ich das Gefühl, dass ich selbst ein Mitglied der 384th bin. Zumindest ihr persönlicher Scout. Noch etwas hat sich verändert. Das 3 Platoon der 384th Allianz MIR der 8. Syrthis Fusiliers unterstand nun den frisch eingetroffenen 2nd Chiaholm´s Raiders.
Das löste im Lager fast eine Revolte aus. Vor allem der erste Tagesbefehl, Helmpflicht.
Keiner kann mich zwingen meinen Helm aufzusetzen. Nicht bei diesen Temperaturen und warum zum Teufel sollen wir wie Feiglinge rumrennen?
Leutnant Leepson meinte wir sollten die Helme wenigstens mitnehmen, er betonte aber, dass er nichts von aufsetzen sagte. Er scheint mir wirklich in Ordnung. Barney und Bates haben ihren Helm schon mal als verloren gemeldet. Keine 4 Stunden später hatten sie einen neuen.
Wenn das mit unserm anderen Nachschub auch so schnell gehen würde.
Aber kommen wir wieder zu den Tagesgeschehnissen. Ich glaube es war 4 Tage nachdem Leutnant Parris gestorben war. Ich war wieder mit der 384th unterwegs, Jacky musste diesmal zurückbleiben, der glückliche bleib im Lager der 38th DogScouts. Er hatte eine Pause verdient.
Wohin wir gingen und warum wusste ich nicht. Wir liefen schon den ganzen Tag durch den Busch, den ganzen Tag und den halben davor.

Gehen. Zuerst mit dem linken Bein vor, dann den Fuß aufsetzen, das Knie einrasten lassen, den Knöchel dehnen. Steck das Bein ins Reisfeld und mach den Rücken steif. Laß den Krieg auf dem linken Bein lasten: Rucksack, Funk, Handgranaten, Magazine, Gewehr, dieser verfluchten Helm, der am Rucksack baumelte, wir haben nicht einmal Kampfanzüge, nur Schildgeneratoren, aber einen Helm, dazu kamen die klirrenden Erkennungsmarken und den eigenen Körper aus Fett, Wasser und Muskeln, das ganze Kontingent die Kriegsmaschine der Allianz. Lass alles auf dem linken Bein schaukeln, festgebunden, verankert mit Gurten und Reißverschlüssen, Schnallen und Nylonschnur.
Ein Lastpferd. Das linke Bein macht alles, es ist gut trainiert. Das linke Bein streckt sich mit der wunderbaren Kraft des langen Muskels. Man schleppt sich weiter auf dem starken Bein. Der Drehmoment. Das rechte Bein holt auf, aber nur zur Begleitung. Es streckt sich, schwingt, doch der rechte Fuß berührt den Boden nur für einen Augenblick – nur um mit dem linken Bein schritt zu halten. Die Arme schwingen im Rhythmus.
Die Augen suchen das Reisfeld ab, Hier ist es weich, dort zu gefährlich. Minen. Hierhin treten, dort nicht. Vorsichtig beobachten. Alles grün. Grünes Licht heißt doch weitergehen.
Die Augen rollen in ihren Höhlen. Pass auf die Beine auf. Kein Risiko eingehen. Achte immer auf die verdammten Heckenschützen, auf Hinterhalte und Punji - Fallen. Die Augen suchen nach Minen, Stofffetzen, Bomben und Fäden. All das Zeug. Steck die Streichhölzer in die Augen damit du nicht blinzelst.
Pause.
„Gebt acht, wo ihr euch jetzt hinsetzt,“ sagte der Truppenführer und weckte mich damit aus meiner Trance.
„Fünf Minuten? Mein Gott diese Hitze. Sklaven geht es besser.“ Raunte Bates, der gerade einen Sitzplatz gefunden hatte.
Der Leutnant seufzte. „Werd nicht frech. Ich habe meine Befehle. Je eher wir zur Position für die Nacht kommen, desto früher werden wir versorgt, können schlafen, haben den Tag rumgebracht.“ Der Leutnant rieb sich mit einem Lappen den Schweiß von Gesicht und Hals.
Barney setze sich hin, gut gelaunt wie immer, der Kerl muss doch Drogen nehmen dachte ich mir.
„Warum halten wir an?“
„Gut so.“ meinte der Leutnant. „Wenigstens einer versteht, dass es besser ist weiter zu ziehen.“
Barney grinste zu mir herüber, Bates lachte auf. „Ich weiß nicht was Buddy Barney gemacht hat, aber ich habe doch tatsächlich unterwegs geträumt. Ich war mittendrin mit der Tochter von einem berühmten Politiker. Ich hatte sie ausgezogen am Strand. Ein wunderschöner Strand mit Palmen und einem kühlen Wind vom Meer. Du lieber Himmel.“ Er machte eine Geste um uns die Formen der Frau anzudeuten und grinste dabei.
„Ich hatte sie ausgezogen klar. Sie lag auf dem Strandtuch. Alles was sie anhatte war eine Sonnenbrille.“
Ich schüttelte den Kopf. „Denkst du hier draußen wirklich an Politikertöchter?“
„Oh ja.“ Antwortete Bates und schloss die Augen. Ein zufriedenes Grinsen huschte über sein Gesicht, so als ob er wieder bei seiner Politikertochter wäre.
Ich stocherte in meinen Feldrationen rum. Limabohnen, die meisten Leute hassten die Limabohnen, ich habe mich damit abgefunden. Sie schmeckten nicht wirklich gut, aber beim Tausch mit anderen konnte man meist Schokolade oder etwas für Jacky aushandeln.
Die anderen lachten wegen Bates Traum.
„Meine Herren! Was ist hier so lustig? Erhebt euere verdammten Ärsche wir wollen weiter.“ Murrte Mad Mike.
Wir packten unsere Sachen und gingen weiter. Das selbe Spiel wie immer. Durch das Reisfeld, mit dem linken Bein vor ….

Bates begann zu singen, er sag um sich aus dem Wahnsinn zu retten.

Ich kenn eine die heißt Jill
Sie will nicht, aber ihre Schwester will,
Oh, Baby Doll

Langsam begannen alle mit in das Lied einzustimmen. Leise sag das halbe Platoon ein Lied, was man ihnen in der Ausbildung beibrachte.

Ich kenn eine in Rot,
Leidet im Bett keine Not.
Oh Baby Doll.

Ich kenn eine in schwarzen Rüschen,
Verdient ihr Geld auf dem Rücken,
Oh Baby Doll
Wenn ich auf dem Schlachtfeld ende,
Packt mich ein
Und schickt mich heim
Ist das auf Khar'shan doch
Gebt mir eine Hure mit ins Loch

Bis zum Tagesende gingen wir weiter. Am Abend gruben wir unsere Fuchsbauten, legten unser Regenmäntel hinein und fertig war das Nachtlager.
Es war wieder ein ruhiger Tag gewesen. Keine Spur von den Batis.

„He O´Brian!“ sagte Barney. „Du hast doch ein Nachtsichtgerät?“
„Ja warum?“ fragte ich unsicher.
„Gib mal, ich hab noch nie ein Nachsichtgerät gehabt. Wie ist das?“
„Echt nicht? Noch nie?“ fragte ich als ich das Gerät von der Koppel nahm. Sofort waren auch wieder Bates und Chip da.
Chip war ein echter Syrtis Fusilier.
Chip trug nie einen Helm, nicht nur deswegen weil ein echter Sirthis Fusilier keinen Helm trug, nein Chip war der festen Überzeugung, dass er kein Helmtyp war. Ein Helm stand ihm nicht, und wenn Chip das sagt, dann stimmte das auch
„Was habt ihr da?“ fragte Chip neugierig, auch er hatte die 20 Jahre erst überschritten.
Im Grunde waren wir alle noch Kinder.
„Nachtsichtgerät.“ Meinte Bates.
„Damit kann man die Sterne betrachten.“ Meinte Chip.
Und alle setzten sich zu Barney und mir in den Fuchsbau.
„Sternenlicht so Sternenhell.“ Sang Chip.
„Seht euch das Gerät an. Man braucht ein abgeschlossenes Jurastudium und zwei Doktortitel um es bedienen zu können. Wie funktioniert das Ding?“ fragte Barney.
Ich nahm die Schutzkappe ab und stellte das Gerät am Einstellring ein. Barney nahm es mir ab und sah durch das Gerät.
Bates hielt ihm die Hand vor die Linse. „Was siehst du Barney?“
Barney kicherte. Er suchte den Himmel ab.
„Was zum Teufel siehst du da Barney?“
„Wow Mann, eine echte Peep Show,“
„Träum nur, träum.“
„Lass mal sehen.“ Sagte Chip und Barney reichte ihm das Gerät.
Chip spielte mit dem Nachtsichtgerät. „Sternenlicht so Sternenhell.“ sang er wieder.
„Märchenland.“ Murmelte Chip, der durch das Gerät sah. „Ich kann bei Nacht sehen.
Einen Zirkus sehe ich mit Farben wie in einem Jäger bei Nacht, wenn vorne im Cockpit die Instrumenten Tafel so grünlich schimmert. Ich wusste nicht, dass nachts die Felsen und Bäume so grün sein können.“
„Man soll nachts nicht sehen können.“ Sagte Bates, der gerade einen Joint drehte.
„Man kann wirklich die Bäume sehen.“ Sagte Barney erstaunt.
„Wirklich,“ sagte Bates, „die Nacht ist nicht für menschliche Augen. Ich traue diesem Ding nicht, es ist unnatürlich.“ Raunte er und verschwand unter seinem Poncho um den Joint anzuzünden.
Barney gab mir das Gerät, auch wenn ich es schon kannte, es war ja meins. Ich blickte in die grüne, tanzende Nacht. Unter dem Einfluss von Marihuana sah man sich wirklich in einer anderen Welt. Eine Welt wie sie von Hippie, Schamanen und Esoterikern beschreiben wird, wenn man in die Welt der Geister eintaucht. Haben diese Bekifften Hippies da durch ein Nachtssichtgerät gesehen?
„Ich wünsche mir den Frieden.“ Murmelte Barney unter dem Poncho und eine Rauchwolke kam heraus.
„Ich auch.“ Meinte Chip
„Was siehst du?“
„Ein grünes Feuer. Heute Nacht brennt die Landschaft.“
„Bewegt sich etwas?“
„Nein.“ Ich richtete das Nachtsichtgerät auf ein Dickicht außerhalb unserer Stellung. Die Büsche glitzerten in seltsamen Leuchtfarben. Ich schaute zu den Sternen.
„Ich kann die Wolken sehen. Sie bewegen sich hell wie am Tag.“
„Um Gottes Willen, du sollst mit dem verdammten Ding doch nicht die Wolken anstarren,“ sagte Bates. „Du sollst nach den Batis Ausschau halten.“
Mad Mike kam herüber. „Zum Teufel, haltet die Klappe.“ Er ging weiter.
Bates schob die erste Wache, das Nachtsichtgerät lag neben ihm. Er hatte sein Gewehr in der Hand und spähte in die Nacht.
„Nacht.“ Sagte er und saß einfach nur ganz ruhig da.



Mad Mike war unser Truppenführer, er war Sergeant Major und wie ich von den 6. Syrthis Fusiliers Airbore. Nur im Degensatz zu mir, war er der Profi und der Elitekämpfer. Er zeigte nie Angst, sein Wahnsinn war auf keinen Fall eine Folge eines hysterisches Übergeschnapptsein. In Art und Haltung schien er die perfekte Nachbildung eines N Agenten zu sein.
Das soll nicht heißen, dass er sich jemals wie ein Meuchelmörder benahm. Er trug eine Flinte, eine M-27 Scimitar. Dass er sein Handwerk verstand zeigte diese Flinte. Sie richtig zu benutzen, setzte eine exakte Mischung aus Mut, Geschick und Selbstvertrauen aus, denn über 70 Meter Entfernung ist die Waffe weder zielsicher noch tödlich. Sie ist keine Automatische Waffe, man schießt einmal und der erste Schuss muss töten. Er war einer jenen, die sagten, sollte die Allinaz jemals aufhören Krieg zu führen, dann würde er sein Glück als Söldner versuchen.

Alles verlief ruhig, bis eine Nachtpatrouille in das Dorf Tri Binh ging. Mad Mike war ihr Führer. Er hatte nur 5 Männer dabei und seine Flinte. Sie waren schon eine Stunde weg, dann tat es einen Knall und ein Funkruf meldete, dass sie auf Batarianer gestoßen sind. Einige batarianische Soldaten die an einem Brunnen rauchten und erzählten. Innerhalb von zehn Minuten waren sie mit dem Trupp wieder aus dem Dorf zurück.

The Kid, einer der sich den Titel FNG gerade erst abgelegt hat. Er war schon ein halbes Jahr hier und ein halbes Jahr Soldat. Er war erst 18, was ihm den Namen the Kid gab.
Er war einer jener gewesen, wo ich dachte er lebt nicht lange. Doch er muß einen guten Schutzengel haben. Ich mochte ihn nicht.
The Kid jedenfalls geriet in Extase. „Gott! Die saßen da auf ihren Ärschen rum, mitten im Dorf. Denen haben wir es gezeigt.“ Sein widerliches Gesicht glühte richtig in der Nacht, die Zähne blinkten, er grinste bis hinter beide Ohren.
„Wir haben den Aliens auch Geld abgenommen. Einen ganzen Haufen davon.“
Er zeigte ein paar Credits Chips.
Mad Mike rief die Bomber. Bomber, es waren Mantis VTOLs. Man wir bekamen hier wirklich nicht viel. Die Wasserköpfe da oben glaubten wirklich die Batarianer kämpfen nur mit Stöcken. Keine Jäger, keine Biotiker, nicht mal richtige Panzer hatten wir hier. Einer der wenigen reinen Infanteriekämpfe und das am Ende des 21. Jahrhunderts. Und ich Depp war dabei.
Eine Stunde lang belegten die VTOLs Tri Binh mit Raketen. Der Himmel und die Bäume waren mit Scheinwerfern, Leuchtfeuern und Bränden erhellt. Wir hörten Vieh und Hühner sterben. Um zwei Uhr morgens begannen wir zu schlafen, jeweils nur ein Mann.
Tri Binh war seltsam ruhig und dunkel geworden. Nur die letzten Leuchtfeuer konnte man hören und sehen. Rauch qualmte die ganze Nacht lang zu uns herüber. In einigen Hütten brannten kleine Feuer. Tote Tiere lagen herum, aber keine Batarianer. Am nächsten Morgen durchsuchten wir Tri Binh 4, dann brannten wir fast alles nieder.
„Heute Nacht legen wir einen Hinterhalt.“ Sagte Mad Mike ruhig.
Er sah mich dabei an, den Restlichen Tag verbrachten wir mit Wache.
Es war schon Abend. Der Leutnant hatte seinen Plan im Schmutz vor einem Fuchsbau ausgebreitet. Seine Truppführer scharten sich im Kreis um ihn herum. Sie beobachteten was er ankreuzte und machten ihre Notizen. Ich nicht. Ich kannte die Vorgehensweise. Wie oft hab ich schon im Busch gesessen mit dem Auslöser in der Hand. Ich hörte ihm aufmerksam zu.
„An dieser Wegkreuzung legen wir uns auf die Lauer. Im Hauptquartier gibt es ziemlich gute Informationen, dass die Batarianer sich in der Gegend aufhalten. Vielleicht kriegen wir sie diesmal?“ meinte Mad Mike. Manchmal wusste ich echt nicht wer hier das sagen hatte, Mad Mike oder unser Leutnant. Aber es war mir egal, ich sah zu wie Mad Mike zwei rote Linien auf den Plan malte.
„Die erste Schwadron lässt sich am Deich des Reisfeldes nieder. Paßt auf, dass die Granatenwerfer und MGs nicht so nah beieinander sind. Die zweite Schwadron liegt hinter dieser Hecke. So formen wir ein L. Wir fangen die Batarianer von jeder Seite. Die Dritte und Vierte Schwadron bleiben heute Nacht hier. Ich übernehme selbst die Führung. Noch fragen.“
„Und wenn Bati nicht mitspielt?“ meinte ich.
„Hast du einen besseren Vorschlag Stevemy?“
„Wir sollten herausfinden wo der Feindy ist.“
„Tolle Idee. Wir suchen ihn schon Tage lang und du meinst wir finden ihn sofort?
Andere Einwände?“
Ich hasste es wenn man mich Stevemy nannte und ich hasste es wenn man von oben herab auf mich einredete.
Verdammt noch mal, was glaubt er denn wer er ist. Ok er war der besserer Soldat, aber meine letzten verdammten Jahre in meinen beschissenen Leben war ich Scout. Ich habe die meiste Zeit nichts anderes gemacht als mit dem Drücker in der Hand irgendwo im Busch gesessen.
Egal, dann werde ich eben Heute Nacht wieder im Busch sitzen. Erfolglos, meiner Meinung nach.
Ich packte meine Sachen, ein paar Claymores, die Auslöser, Handgranaten und genug Magazine für meine Waffe. Ich nahm auch Jacky wieder mit. Ich fühlte mich sicherer wenn er dabei war.
Die Nacht war tiefschwarz, ohne Mond und Sterne. Die Soldaten murrten. Schon öfter hatten sie dem Hauptquartier die Koordinaten gegeben und hatten den Hinterhalt, Hinterhalt sein lassen. Doch Mad Mike war es diesmal ernst.
Ich ging von Fuchsbau zu Fuchsbau und sammelte meine Leute ein. Barney, Bates, Chip und einen Neuen. Ich kannte nicht mal seinen Namen. Aber das war auch gut so, die Neuen lebte nie lange, freundest du dich mit ihnen an, sind sie auch schon tot.
Nachdem es Dunkel war und von den Chiaholm´s Raiders keiner zu sehen war, schmissen wir alle die Helme in die Fuchsbauten und zogen die Buschmützen auf. Wir hingen uns die Granaten um die Gürtel und ich gab Bates noch eine Claymore.
„Du kennst das Ding?“
„Ja, aber ich will es nicht.“
Ich drückte ihn die Claymore gegen den Bauch.
„Hey! Verdammt. Das Ding kann losgehen.“
So gingen wir los
Keine Vögel, kein Wind, kein Regen, Kein Rascheln im Gras, keine Grillen. Wir zogen durch die Stille. Metall schepperte, die Feldflaschen rappelten, Aste knackten und verrieten uns.
Ich haßte so etwas und das nennt man in der Allianz anschleichen.
Ich legte meinen Leuten nahe, das alles am Mann fest gezurrt ist, somit gibt es weniger Geräusch und man kann besser laufen. Doch ich hatte nur vier Mann, die anderen zwölf waren laut.
Mad Mike führte uns durch ein Reisfeld und weiter auf einem schmalen, verschlungenen Pfad voller Dreck. Der Pfad ging um ein Dorf herum. Ein Varren bellte. Stimmen sprachen eindringlich in den Hütten. Vielleicht waren es die Eltern die ihre Kinder warnten. Vielleicht fühlten sie das gleiche betäubende Gefühl wie wir. Gefahr – Eindringlinge.
Wir umringten das Dorf und ließen es hinter uns, das Gebell dauerte noch an. Das Echo folgte uns über die Reisfelder bis wir die Wegkreuzung umschlossen.
Wenn man Nachts durch den Dschungel läuft, geht eine besonders hartnäckige Vorstellung einem durch den Kopf, dass man verloren geht. Von den anderen abgeschnitten wird, dass man alleine in der Dunkelheit ist. Genau diese Angst fühlte Chip.
„Ich hasse im Dunkeln zu sein, ich will nicht im Dunkeln sterben.“ Flüsterte er leise, kaum vernehmbar vor sich hin.
Wir liefen im Abstand von 3 Metern im Gänsemarsch. Mad Mike führte. Wir gingen vom Weg ab, durch ein Gewirr von Büschen und Gras, wobei ich achtete soweit wie möglich, dort hin zu treten wo mein Vorgänger hintrat, damit ich nicht irgendwelche Punij – Fallen auslöste. Mein Nachtsichtgerät erleichterte mir die Sache ungemein. Ich fragte mich ob Mad Mike eigentlich auch eines besaß. Ich ging immer davon aus, gewusst hab ich es nie.“
Wir gingen im Zickzack durch Friedhöfe, wo Batarianerr unter kegelförmigen Erhebungen aus Dreck und Lehm beerdigt waren. Wir folgten unseren Vordermännern wie die Blinden den Hund, wie Dante Virgil durch das Inferno. Manchmal wenn der Dschungel uns umschloss, spürte ich Bates Hand auf meinen Rücken. Er hatte Angst mich zu verlieren, er starte auf meinen Rücken, bis das es ihm in die Augen weh tat, er wagte nicht zu blinzeln, nicht dass ich auf einmal weg war. Die Tatsache, dass ich ein Nachtsichtgerät hatte, beruhigte ihn und die anderen in meinem Zug. Zumindest sah ich, was vor mir war und konnte mich somit nicht verlaufen.
Mad Mike verteilte uns auf zwei Pfade, so wie er es in die Karte gemahlen hatte. Er formierte das L.
Er wies mich und meinen Zug an, nach Osten zu gehen. Chip, Barney und den Neuen winkte ich in die Büsche während Bates und ich die Claymores scharf machten.
Ich setzte die Zündklappe in ein Loch oben auf der Mine. Ich zog die drei kleinen Metallfüße heraus und steckte sie in den Sand. Ihr konkaves Gesicht richtete ich auf die Mitte der Kreuzung. Ich kroch in die Hecke zurück, wo Chip, Barney und der Neue warteten und wickelte dabei vorsichtig den Draht ab. Bates kam auch hinterher. Ich schob den Draht in den Auslöser und stellte diesen auf sicher.
Jetzt musste so ein verfickter Batarianer nur noch den Weg entlang kommen und ich konnte ihm den Kopf wegblasen. Wir wechselten immer ab. Zwei Mann bleiben wach und überwachten die Kreuzung. Den Auslöser in der Hand. Jacky machte es sich schon längst bequem und schlief. Hund müsste man sein. Ich ging in die Hocke um den Weg zu beobachten, das tat in den Oberschenkeln weh, aber das war die beste Position, und so schlief man auf keinen Fall ein.
Wie ich es voraussagte, passierte nichts. Kein Feind. Wir lagen die ganze restliche Nacht in dem feuchten Straßengraben und es passierte nichts. Mad Mike war sauer am nächsten Morgen und brüllte alle an. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

DarkNutopia
29.09.2012, 19:16
Detailreich und es wirkt ungeschönt, auf mich jedenfalls.
Das gefällt mir gut und zu mehr würde ich nicht nein sagen :)

Lt_Striker
30.09.2012, 01:30
Dein Wunsch sei mir Befehl :D
Kann eh gerade nicht schlafen, also weiter geht es:


Pinkville

Das 384th Allianz MIR der 8. Syrthis Fusiliers wurde zusammen mit dem 38 Dog Scout Platoon nach Pinkville verlegt. Eine Maßnahme dieses sinnlosen Krieges um einen sinnlosen Planeten, für eine sinnlose Kolonie, damit man auch ja nicht mitbekommt, dass es nirgends vorwärts geht.
Mittlerweile frage ich mich wirklich was wir hier suchen. Sollen die Batarianer doch diesen verdammten Drecksball bekommen. Wen interessiert es denn?
Die Kampfraumschiffe, die Jäger und Bomber haben hier alle Militärmacht zerstört und zogen weiter. Sie waren keine drei Tage hier und wir sind es jetzt schon über vier Monaten hier. Es liegt mal wieder an der Infanterie den Planeten zu befrieden. Doch hier will wohl keiner den Frieden den die Allianz bringen wollte.
Dieser Dschungelball ist die Hölle, wahrscheinlich weiß keine Sau, dass wir hier sind. Kein Mensch interessiert sich dafür, doch ich sage euch es ist die Hölle. Keine Schlacht war jemals so schlimm wir es hier ist.
Normalerweise weiß der Soldat wo die Front ist. Hier gibt es keine Front, hier ist überall Krieg. Krieg gegen einen Feind den man nicht sieht. Krieg gegen einen ganzen Planeten.
Und dann stellt sich noch die Frage, was ist an diesem Planeten so wichtig? Ist der Reisbedarf der Allianz so hoch geworden? Wohl kaum?
Verstehe jemand die Menschen mit Sternen an den Schultern. Ich habe in meinen fast vier Jahren Militärzeit gelernt einen von Kindheit verhassten Feind zu verstehen, ja teilweise lieben gelernt, aber die Generäle hab ich nie verstanden. Ein Sergeant der 6. sagte einmal. Wenn du dich über unsere schon beschwerst, was machst du dann wen du Turianer wärest?
Zum Glück bin ich keiner.

Der 16. April war heiß wie jeder Tag im April. Jeden Morgen um zehn Uhr konnte man Gewehre, Munition und das Blechgeschirr nicht mehr anrühren. Wir ließen das Zeug einfach liegen. Unsere Hunde lagen im Schatten der Blechhütten und hechelten sich die Zunge aus dem Leib. Hunde! Die Batis waren auch wie Hunde. Stur wie ein Hund der seinem Herrchen gehorcht, dienten sie ihrer Verrückten Regierung. Ich fragte mich immer wieder, warum? Warum hat eine Alienregierung, welches offensichtlich dem Wahnsinn zugeneigt ist und bis heute noch keinen vernünftigen Menschen, ähm Alien, oder wie man da sagt, hervorgebracht hat, warum haben sie so eine Loyalität ihres Volkes verdient. Egal!
Zurück nach Pinkvile.
Manchmal, bevor die lauwarme Sumpfluft tödlich wurde, bewegte uns Cpt. Johansen von LZ Minuteman weg. Wir durchsuchten oberflächlich ein kleines Dorf in aller Eile, um wieder in den Schatten zu kommen und zogen uns dann, ohne etwas gefunden zu haben auf unseren Hügel zurück.
Wir ignorierten die batarianische Armee. Wir hackten Pfähle aus Holz, rammten Sie in den Boden und hängten unsere Ponchos darüber um im Schatten liegen zu können.
Der Nachmittag gehörte der Sonne. Sie briet uns alle auf einem staubigen, roten Hügel wie in einer Pfanne.
Wir akzeptierten irgendwann die Sonne als unseren ständigen und heimtückischen Feind. All das Training und die Disziplin verdorrten an diesen Aprilnachmittagen. Wir schliefen am Nachmittag ohne Wache und keinen störte es. Ab und zu ging eine Patrouille um Wasser zu suchen den Hügel hinunter. Ich saß am Funksender und bat die da hinten eindringlich sich zu beeilen. Die 384th war eine wohlgenährte Kompanie, wir rechneten fest mit unseren Orangen und dem eisgekühltem Cola, ohne das war ein Krieg unvorstellbar.
Während dieser Aprilnachmittage spielten Captain Johansen und der Artillerieoffizier Schach, wir anderen vertreiben uns manchmal die Zeit mit Zusehen.
Wir schrieben Briefe und schliefen
Ich versuchte Captain Johansen in ein Gespräch zu verwickeln, doch er war ein Offizier und sachlich. Er sprach nur von Strategie und Geschichte. Wenn man ihn auf Politik oder Moral ansprach, hatte er nur einen Witz parat, oder er begab sich auf sicheren Boden.
Er war eben einer der Besten hier, es war nur traurig dass er seine Streifen nie ablegte.
Mad Mike begann mit einem blöden Spiel, er schmiss Traininggasgranaten in die Zelte, anfangs nur in die der Artillerieoffiziere aber Captain Johansen und Captain Broyles von der Artillerie fanden die Idee lustig und perfektionierten sie. Sie flogen sowieso nachmittags mit einem Helikopter über die LZ und ab und zu schmissen sie Gasgranaten auf uns runter.
Das nannten sie dann eine Übung, um zu schauen ob unsere Gasmasken funktionierten und unsere Reaktionszeit testen.
Hauptsächlich war es Zeitvertreib.
Der Bataillonschef Colonel Daud gab die Befehle nachts Hinterhalte zu legen. Manchmal machten wir es, meistens aber nicht. Wir legten einfach irgendwelche Koordinaten auf der Gitternetzkarte fest und gaben sie an das Hauptquartier durch. Das war dann eine falsche Meldung. Der Artillerist funkte dann eine den hohen Tieren im Hintergrund falsche Informationen zu. Die Artillerie schoss dann etwas überflüssige Markierungsmunition in den Dschungel und der Leutnant reif wieder zurück um die Koordinaten zu verbessern. Mad Mike machte sich auch oft den Spaß sich über die schlechte Treffsicherheit über Funk zu beschweren.
Während der Nachtwache am Funkgerät riefen wir unsere eigenen Hinterhalte an, warteten ein paar Minuten, verstellten die Stimmen und gaben uns selbst die Antwort.
Das wiederholten wir stündlich, falls die Honchos hinter der Front das Funknetz prüften, schöpften sie so keinen Verdacht. Es war eben Idiotensicher.
Die ganze Mannschaft war den Offizieren der 384th dankbar, Capt. Johnson sagte immer, Colonel Daud sei ein Grünschnabel und wäre zu draufgängerisch. Der Schwindel war gut für die Moral, eines der besten Spiele auf LZ Minuteman.
Vier Tage vor Monatsende wurden dann die 384th und die 38th DogScout wieder verlegt. Wir hatten drei Tage Ruheaufenthalt in Chu Lai, einem weitläufigen und sichern Stützpunkt am Meer.
Ich freute mich darauf, gut, jeder freute sich darauf, Alkohol, Drogen und Nutten, darauf freuten sich alle. Ich aber freute mich darauf Tai San wieder zu sehen
Tai San habe ich hier auf diesen Drecksball kennen gelernt, sie war Asiatin und arbeitete in der Wäscherei. Sie hatte kohlrabenschwarzes Haar, ihre Haut war sanft und glatt.
Ihre mandelförmigen Augen sprühten vor Glück als sie mich sah.
„Steve, du bist zurückgekommen.“ Hauchte sie und brach in Tränen aus. Ich nahm sie in den Arm und ließ sie weinen. Wie sollte ich ihr sagen dass ich in drei Tagen wieder in den Krieg ziehen musste. Ich ließ es, ich wollte einfach nur mit ihr zusammen sein. In diesem Moment gab es nur sie und mich. Sie erzählte mir von ihrer Familie, von ihren Arbeitskollegen und was sie so machte und dass vor kurzem, die Batarianer den Stützpunkt überfallen hatten. Sie kamen zwar alle in den Schutzbunker, aber ihre Hütte wurde von einer Granate zerfetzt. Sie hat alles verloren, und hat einige Schulden gemacht. Für so was gab es keine Versicherung und Tai San war kein Militär, also wurde der Schaden nicht ersetzt.
Wir holten bei der Bank meine letzen Monatsgehälter und kauften Lebensmittel ich zahlte noch neue Klamotten, natürlich nicht nur das notwendigste und wir gingen fein Essen, dann war ich so gut wie pleite.
Da sie immer noch keine Wohnung hatte gingen wir in die Militärkapelle und Chaplain Miller traute uns zu Mann und Frau.
Ich wusste auch nicht warum ich das machte? Ich weiß nicht ob ich es wieder machen würde, es überkam mich einfach. Der Krieg verändert uns, und wir fällen Entscheidungen leichter als in Friedenszeiten.
Es war eine schöne Zeit mit Tai San. Doch die Zeit ging schnell zu Ende, viel zu schnell.
Wir lagen am Strand und schauten den Sonnenuntergang an.
„Du gehen musst Tim?“
„Ja.“
„Wo du gehen?“
„Ich weiß es noch nicht. Colonel Daud sagt es uns erst heute Nacht, dann dürfen wir die Kasernen nicht mehr verlassen.“
„Daud? Daud der Wasserbüffel?“
Ich musste lachen.
„Ja genau der.“ Tai San lachte auch.
„Du wissen nicht wann du kommen wieder?“
„Nein.“ Wir wurden wieder still und hielten uns in den Armen.
„Reicht dir das Geld?“
„Ja.“
„Ich komme wieder Tai San. Ich verspreche es dir.“
Sie sah zu mir auf und verzauberte mich mit einem Lächeln wie es nur eine Frau kann.
Wir hielten uns lange im Arm, genossen die Nähe des anderen, den Geruch, das Gefühl.
„Steven Palma. Komm schon. Der Krieg ruft uns.“ Brüllte Bates von dem Jeep.
Ich habe sie gar nicht kommen hören, und das ist ein großes Wundern, Bates, Barney und Chip grölten besoffen auf dem Jeep rum, selbst Wood, der fuhr, konnte kaum nüchtern sein.
Ich gab Tai San einen Kuss und stieg auf den Jeep. Jacky sprang erst nach meiner Aufforderung auf. Etwas was er sonst nicht brauchte. Er schien Tai San zu mögen. Wir winken uns zu als Wood den Jeep in Richtung des Lagers fuhr. Meine Freunde zogen mich die ganze Zeit auf, dass ich nun ein freier Mann in Ketten sei. Aber ich hörte sie nicht, mit den Gedanken war ich bei Tai San.
Es war unerträglich jetzt wieder zurück zu gehen. Zurück in den Krieg, zurück in die Hölle, der Gedanke trieb mich fast in den Wahnsinn.
Was treibt uns immer wieder zurück? Warum bleiben wir nicht in Chu Lai?
Ich konnte es mir nicht erklären, warum ich wieder freiwillig zurück in den Wahnsinn gehe.

Colonel Daud versammelte die ganze Kompanie in einem Halbkreis und sprach zu allen sie sollen locker sein.
„Ihr seid das 384th Allianz MIR der 8. Syrthis Fusiliers und das 38 Dog Scout Platoon. Und ihr könnt stolz auf euch sein. Euere Verdienste sind bis hoch zum Allainzrat gedrungen und er will, dass ihr die Ehre bekommt in diesen Krieg, einen der wichtigsten Operationen zu führen.
Es wird Orden geben Jungs.“
On nein dachte ich. Wenn ein Kommandant so etwas sagt, dann wird es ein Himmelfahrtskommando.
Bis jetzt war ich immer ganz glücklich darüber, kaum Orden zu bekommen. Man die Blechstreifen wachsen nicht auf Bäumen und ich kann darauf verzichten meinen Arsch auf das Spiel zu setzen um einen zu bekommen. He ich hab noch nicht einmal ein Purpel Heart. Und ich bin froh darüber.
„Ihr seid auf das 48. Bataillon der Batarianer angesetzt.“ Sagte er. Er lächelte nicht, aber dafür sollten wir ihn mögen.
„Das 48. Bataillon ist eine höllische Kampfeinheit. Sie sind zäh. Einige von euch haben schon mit ihnen zu tun gehabt.
Sie sind gerissen. Das macht sie so schwierig. Sie greifen euch an, während ihr schlaft, oder euch nur die Schuhe zubindet. Wenn ihr bei der Wache einnickt, massakrieren sie euch.“
Colonel Daud schien uns für einen Haufen Idioten zu halten. Er bildet sich ein, er bringe uns Lebenshilfe bei.
„Also haltet euch daran, Ihr müsst gerissener sein. Ihr seid Soldaten der Allianz. Ihr seid Marines! Ihr seid stärker als die Baties.
Ihr seid klüger. Ihr seid schneller. Ihr seid gebildeter. Ihr seid besser ausgerüstet, besser trainiert, besser versorgt. Alles was ihr braucht ist gesunder Menschenverstand, Grips. Wenn ihr bei der Wache schläfrig seid, weckt einen Kameraden auf und lasst euch ablösen. Seid unterwegs auf der Hut. Beobachtet das Gebüsch. Achtet auf frisch umgegrabene Erde. Wenn etwas nicht in Ordnung scheint, dann bleibt davon weg und sagt eueren Kameraden bescheid. Klar? Ich weiß Ch Chi ist furchtbar. Aber wenn man sich dumm anstellt, stirbt man auch in New Jersey oder Berlin, oder in Moskau.“
Daud flog gleich nach der Rede mit seinem Shuttle weg.
„Herrje! Was für ein aufgeblasenes Arschloch. Schickt uns nach Ch Chi und meint, wir könnten es schaffen, wenn wir schlau sind.“ Meinte einer der Leutnants.
Ich konnte es nicht fassen. He ich hatte nicht mehr lange, komme gerade aus den Armen meiner jungen Frau und der Arsch schickt uns in die Höhle des Löwen. Mir wurde schlecht und schwarz vor Augen.
Am Morgen des 29. April waren wir noch vor Tagesanbruch am Shuttlelandeplatz. Der Hinweg war eine Tortur. 60 Pfund schwere Rücksäcke, das Gewehr halten, einen Raketenwerfer am Rücken und irgendein Arsch hat mir einen Helm aufgesetzt. Ich hatte die Nacht vorher soviel gesoffen dass ich nicht wusste ob ich einfach nur verkatert war oder immer noch besoffen. Der Helm erschien schwer und unförmig, ich versuchte wirklich ihn auf dem Kopf zu Ballanzieren.
Wir lagen in Gruppen auf der Landefläche.
Draußen über dem Meer ging die Sonne auf. Capt. Johansen sprach mit seinen Offizieren. Dann legte er sich auf den Rücken. Wir rauchten und ich dachte an Tai San. Barney erzählte lauthals von der Stripteasetänzerin und das er zu Hause auch mal in so ein Puff gehen werde.
Bates machte eine Funkkontrolle mit dem Hauptquartier, Chip ölte sein M8 Avenger und ich streichelte Jacky und dachte immer noch an Tai San.
Wir tauschten C-Rats aus. Dosen mit Truthahn gegen Schwein, Apfelmus gegen Annanas.
Mit dem ersten Sonnenschein kam Colonel Daud herübergeflogen. Er funkte herunter. Der erste Hubschrauberverband hatte seine erste Ankunftszeit um 06.05. Also in vier Minuten. Die Landezone in Ch Chi schien ruhig, sagte er.

Hochdrache
30.09.2012, 16:16
Habs auch Durch... erinnert mich ein wenig an Contourmonks Story. Allerdings mit noch mehr Dreck. Bin gespannt auf mehr.

DarkNutopia
30.09.2012, 18:37
Schöner Part über die Freizeit des Marines.
Natürlich mit Drogen und Nutten :D

Anfangs musste ich kurz an diverse Vietnamfilme denken.
Das Wort Dschungelball hat da wohl auch seinen Anteil dran.

Ansonsten bin ich gespannt wie es weitergeht.
Die nächste Batarianer Einheit scheint ja etwas zäher zu sein :)

Lt_Striker
30.09.2012, 19:47
Danke für eure Rückmeldungen, das motiviert ;)

@ DarkNutopia, ja liegt daran, dass ich langsam auch denke ich schreibe in Vietnam :D
Hat sich so ergeben, weil ich Vietnamesische Städtenamen für die Batarianischen Dörfer her nahm, klingt exotisch, dachte ich ;)
Verbunden mit den Dschungel .... :)

Was heißt stärker, bis jetzt gab es kaum große Kämpfe ;)

Aber weiter geht es:



Die Kodiaks kamen und brachten das Sonnenlicht mit. Es war früh am Morgen aber schon heiß. Die Befehlseinheiten watschelten zu den Shuttles und saßen auf. Wir schlichtet uns alle in die Kodiaks rein, es war so schon unerträglich heiß, da drinnen stand man kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, wir öffneten die Seitentüren und ließen die Beine rausbaumeln und den Fahrtwind uns ins Gesicht blasen.
Wir flogen über Chu Lai mit seinen Einkaufszentren, Clubs, Bibliotheken, Bars, der ganze Dienstleistungsbetriebe und die freundlichen Strände. Alles lag da unten so friedlich. Dann kamen die Wachtürme, die Raketentürme und Zäune, dann die Landschaft mit Anhäufungen von kleinen Dörfern, Reisfelder, Hecken, Tunneleingängen. Wir flogen weiter, weg von dem befriedeten Gebiet.
Leutnant Johnson stieß mich in die Seite.
„Palma, sie hab ich noch nie als Weichei gesehen.“
Verdutzt schaute ich ihn an. Er deutete nur auf dem Helm den ich auf dem Kopf trug.
Noch völlig benommen nahm ich den Helm von meinen Kopf und sah ihn an, drehte und wendete ihn und dann warf ich ihn aus dem Shuttle.
Er flog, und überschlug sich des Öfteren. Die Kinnriemen flatterten im Wind. Er wurde immer kleiner und kleiner. Alle sahen den Helm nach wie er ungebremst auf die grüne – rot/braune Erde zu flog. Dann sah man ihn nicht mehr, er wurde zu klein.
„Sie schulden der Armee jetzt 200 Credits, Sergeant Palma.“ Meinte Johnson trocken.
Ich zuckte mit den Schultern. „Kann man den auch in Raten abzahlen? Ich bin gerade pleite.“ Meinte ich.
Wir sahen beide auf den Boden und sagten kurz nichts, dann mussten wir lachen.

Wir achteten auf Bewegungen am Boden. Es war früh am Morgen, doch man fing an zu schwitzen. Man fing einfach an zu schwitzen obwohl genug kalte Luft durch die offenen Türen peitschte.
Man schwitzt. Du zündest dir eine Zigarette an und überlegst was du sagen könntest. Ein guter Witz würde helfen. Lachen zeigt dass du dich damit abgefunden hast, dass du tapfer bist. Du starrst in die Gesichter.
Leutnant Johansen, Barney, Bates, Chip, Wood, Mad Mike, die Hunde von Wood und mir.
Wie eine Familie. Wir waren eine Familie. Wir kannten uns und wir hassten uns.
Johansen zeigte hinunter. Da war ein ausgedehntes Reisfeld mit einem Waldstreifen auf der einen Seite, auf der anderen lag ein Dorf – My Khe.
„Da ist es.“ Sagte er. „Halt meinen Schulterschutzfest fest wenn wir runtergehen. Ich will nicht aus dem Shuttle fallen wenn ich getroffen werde.“
Dann verloren wir rasch an Höhe. Das schlimmste an einem Angriffsgefecht ist, dass man völlig ohne Deckung ist. Das sind die Gedanken während des Abstiegs. Nirgends kann man den Kopf verstecken. Du befindest dich in einer zerbrechlichen Maschine, die ein gutes Ziel abgibt. Da sind keine Fuchsbauten, keine Felsen, keine Gräben. Trotzdem gehörte das Angriffsgefecht zu den effektivsten Offensivattacken eines Krieges. Die Worte lauten mobil, agil und aggressiv.

Man sitzt im Shuttle und sieht, wie die Erde immer näher kommt, einem entgegensaust. Man knallt sein Magazin in das Gewehr. Die Crew Chiefs nehmen die MGs in Anschlag, alles spannt sich an und wartet darauf beschossen zu werden.
Auf Baumhöhe war es soweit, wir griffen an. Die Maschinengewehre eröffneten das Deckungsfeuer. Ich hielt Johansens Schulterschutz fest. Wir erwarteten das Knattern der feindlichen Vergeltung.
Das Shuttle ließ sich nieder, schoss zwischen die Bäume durch. Das Shuttle stand zitternd über dem Reisfeld und wir sprangen ab. Wir purzelten heraus wie aufgescheuchte Ratten. Wir krabbelten hinter Erdwälle, Steine und Vertiefungen.
Bates lag neben mir. „Gott.“ Flüsterte er. „Ich hab solche Angst. Ich hasse das.“
„Ich auch“ gab ich zurück, dann nahm ich Jacky und sprintete weiter. Es war mein Job die Vorhut zu übernehmen. Ausschau zu halten, Minen und Fallen zu finden. Das war mein Job im Krieg.
Leute Töten, wie Mad Mike, war Nebensache. Ich war dafür zuständig meinen Arsch und die Ärsche der Kompanie zu retten.
Und das schwachköpfigste war, ich hatte keine Infiltratoren Ausbildung erhalten, wie die Cracks da draußen, ich kann mich nicht unsichtbar machen. Jeder Depp kann sich unsichtbar machen, aber die Scouts der Allianz nicht. Es gab immer mehr, doch die Ausbildungslager waren überfüllt. Weit nach dem Einsatz, als ich den Drecksball verlassen hatte, bot man mir die Weiterbildung zum Infiltrator an, doch da wo ich es brauchte, hatte ich nichts.

Die LZ war kalt. Keine Batis, keine Minen, keine Fallen. Wir wurden nicht beschossen. Ich gab Johansen das Zeichen.
Johansen wartete bis die Shuttle wieder in der Luft waren. Er rannte und winkte, brachte seine Jungs auf die Beine.
Wir rasten zur Durchsuchung des Dorfes. Jemand sah wie Batarianer wegrannten. Wir jagten sie. Wir fühlten uns sicher und tapfer, waren froh am Leben zu sein. Wir fegten wie ein Sturm durch My Khe.
Es endete mit zwei toten Batarianern und einen Toten Allianzsoldaten. Ich kannte ihn nicht, doch Bates meinte er habe mit ihm noch in Chu Lai, Ping Pong gespielt.
Die nächsten Tage brachten noch mehr Angriffsgefechte, wir begannen Colonel Daub und sein Mantis-Geschwader zu hassen.
Er wurde bei einem nächtlichen Überfall von batarianischen Milizeinheiten getötet. Wir hörten die Nachricht über Funk.
Ein Leutnant ließ uns zu Gedenken an ihn ein Trauerlied singen. Ein Lied aus Merlin und Mim.
„Ding Dong, die böse Hex ist tot,“ sangen wir harmonisch im Chor.

My Khe war ein sandiger, roter Lehmstreifen der sich an der nördlichen Küste entlang zieht.
Eine schwerst verminte Kriegszone, der Teufelsfleck für den Infanteristen. Hektar um Hektar Matsch, ein Irrgarten aus Nunkern, Bombenunterständen und Gräber.
My Khe war einst ein blühender Teil der Quang Nhai Provinz, jetzt gleicht es eher der Oberfläche eine Meteoriten.
Es war so etwas wie unser R&R Programm für die Batariener. Hier gab es Nahrung und nette Einheimische. Unsere Armee machte diesen Fleck des Planeten den Erdboden gleich. Artillerie, Minen alles. Nun kehren wir zurück nach My Khe. Die Leute sahen uns mit bösen Blicken an.
Wir durchsuchten das Dorf, fragten die Bewohner wo die Batarianer seien. Der Tag war ruhig und heiß. Ich dachte an Cola und Ausruhen, ich wusste in diesem Moment nicht, dass die Bewohner von My Khe uns direkt in die Fänge der Rebellen gehen ließen.
Eine Handgranate flog aus dem Gebüsch, sie streifte meinen Kopf. Ich erblickte das Ding wie es neben mir lag, sofort warf ich mich nach links auf den Boden, rollte meinen Kopf ein, und hielt meine Waffe vor mich. Ich erwartete meinen eigenen Tot, den lautesten Knall meines Lebens.
Ich hörte eine gewaltige Explosion, die Druckwelle war wie ein Schlag in den Unterleib, ich hatte das Gefühl in Flammen zu stehen und ich bekam keine Luft mehr. Ich hatte ein Klingeln in den Ohren und Nase und Mund füllten sich mit einem bitteren – metallischen Geschmack.
Als die Feuerwand über mich hinweg gezogen war, spürte ich immer noch ein heftiges brennen an den Beinen und auf dem Rücken.
Clauson, einer der Korporals hat es erwischt. Ich lag da und sah, wie er einige Schritte lief, stolperte und schrie, doch ich konnte nichts hören. Ich sah wie unsere Leute das Feuer eröffneten doch ich hörte nichts. Die Welt lief wie in Zeitlupe an mir vorbei. Barney rannte zu mir, er schrie mich an, doch verstand ich nicht was er sagte. Er ging neben mir in Deckung und er grinste. Ich sah ungläubig an mir herunter. Die Schilde und meine Flackweste hatten viel abgefangen, einige Schnittwunden an den Beinen und Armen, es war nicht schlimm.
Ich lag genau hinter einem kleinen Hügel, zur Granate, die Druckwelle ging über mich weg.
Nach einigen Minuten kam ein Sanitäter zu mir gerannt, ich konnte auch wieder etwas hören, doch sehr leise und gedämpft. Er versorgte meine Schnittwunden, Blut lief mir aus der Nase und rann in den Mund.
Captain Johansen kniete neben mir, er hatte das Funkgerät und brüllte aufgeregt etwas hinein.
Ein paar Sanitäter schleppten Soldaten zu mir. Es roch nach Schießpulver und Blut. Dieser typische Geruch eines Schlachtfeldes. Mad Mike kam aus dem Dschungel gerannt, er hatte Arnold auf den Schultern. Aufgeregt und voller Schweiß und Blut ließ er Arnold auf den Boden sinken. Er sah schrecklich aus. Ein Bein fehlte ihm komplett, es war am Stumpf abgerissen. Der weiße Knochen stand heraus und Muskel und Sehnen hingen in Fetzen weg. Das andere war schwarz und qualmte. Sein ganzer Körper war blutig, er brüllte wie am Spieß.
Es ist komisch, um einen herum versinkt alles in Chaos und Hektik, doch wenn man kaum etwas hört, kann man sich gar nicht davon anstecken lassen. Ich sah nach Jacky, er war wohlauf neben mir, ich weiß nicht wo er war, als die Handgranate losging, aber anscheinend weit genug weg. Ich nahm mein Automatikgewehr und rannte nach vorne, dort wo der Dschungel begann. Schüsse peitschten neben mir, neben mir sank Perino zu Boden, eine Kugel traf ihn voll am Kopf. Sein halber Kopf wurde dabei zerrissen, Blut, Gehirn spritzen aus dem Loch. Perino sank tot zu Boden Eine Gestallt rannte durch die Bäume, ich warf mich in Deckung und ließ eine Salve ab. Die Kugeln gingen mitten durch den Körper, zuerst flackerten nur die Schilde des Batarianers auf, doch ich schoss weiter, die Projektile ließen ihn aufzucken, dann sackte er in sich zusammen. Wieder und wieder schoss ich meine Runden in den Wald. Mad Mike war neben mir, er schoss dann repetierte er. Schießen – repetieren.
Es gab mir ein sicheres Gefühl, Mad Mike neben mir zu haben. Mit neuem Mut schoss ich weiter. Gerade als ich dabei war das Thermomagazin zu wechseln, trat keine drei Meter vor mir ein Batarianer mit seinem Gewehr aus dem Busch, das Bajonett schaute in meine Richtung und er schrie.
Ich hielt meine Avenger auf den Typen und schoss, der Strom an Projektilen erfasste ihn, zwar hielten die Schilde alles auf, doch es bremste seinen Vorstoß, dann hörte ich Mad Mikes Flinte. Eine geballte Ladung Schrot erwischte den Soldaten im Unterlaib. Er wurde gut einen Meter durch die Wucht zurückgeworfen und fiel taumelnd um. Sein Bauch war eine blutige, rote, schwabbelnde Masse geworden.
Mad Mike klopfte mir auf die Schulter.
„Gut gemacht Junge.“ Sagte er, oder etwas, was in die Richtung ging. Ich wechselte das Themomagazin meiner Avenger und atmete durch.
Wenn man vor dem Dschungel steht und der Feind im Dschungel ist, ist es schwer ihn auszumachen. Es ist als wie wenn man vor einer grünen Mauer steht. Wir konnten keine vier Meter in den Dschungel einsehen, immer wieder pfiffen Kugeln an uns vorbei. Immer wieder wurden Granaten in den Dschungel geschossen. Explosionen, Feuer und Gewehrsalven.
Chip ließ sich neben mir niederfallen. Er fluchte die ganze Zeit als er neben mir lag.
Er hatte die M-76 Revenant, legte es auf die Böschung auf und gab immer wieder Feuerstöße in den Dschungel. Immer wieder grunzte sein Gewehr auf.
Wir wussten nicht wie viele wir töteten, es war unmöglich zu sehen ob man einen Getroffen hat oder nicht.

Nach einigen Minuten brüllte Captain Johansen: „FEUER EINSTELLEN!“
Langsam verstummten die letzten Waffen. Das Gefecht war vorbei.
Die ersten Dustoffs funken rein, wir sollten eine LZ sichern und unser Position markieren.
(Dustoff = Sanitätsshuttle)
Rote Rauchgranaten gingen über dem Reisfeld los und das Shuttle ging nach unten, es schwebten über den Boden. Verwundete und Tote wurden in das Shuttle geworfen, dann zogen sie wieder nach oben und flogen sie in das nächste MASH.
Sechs Tote und acht Verwundete wurden ausgeflogen. Einer der Verwundeten war Wood. Eine Kugel traf ihm am Oberschenkel und kam unter dem Knie wieder heraus, sie zerfetzte den Muskel und zertrümmerte sein Knie. Für Wood war der Krieg vorbei. Sein Hund Boxer wurde nie wieder gefunden. Ihn muss es erwischt haben.

Hochdrache
30.09.2012, 21:56
Es fehlen nur noch die Tunnel, ein Paar Moskitos, und ein paar Feinde mehr und man ist in der Hölle, das war wohl nur der Auftakt... da kommt noch was, so scheint es mir. Bitte schnell weiter, will wissen wie es ausgeht.

Drellinator92
30.09.2012, 22:49
Das erinnert mich an solche alten Vietnamfilme. Bitte weiter

Lt_Striker
30.09.2012, 23:09
Jetzt kommt erstmal wieder die Arbeitswoche, da werde ich nicht soviel schreiben können :(

Lt_Striker
04.10.2012, 16:46
Wir zogen weiter nach Norden. Auf dem Weg kamen wir an ein weiteres Dorf.
Captain Johansen brüllte die batarianischen Zivilisten an. Jeder von uns war sauer und schlecht gelaunt.
„Wo sind die Soldaten?“ brüllte er rum.
„Wo sind euere Männer?“
Wir waren erschöpft und verärgert, doch aus den Verhören kam ein großes Nichts heraus.
Unter ständigen Beschuss zog die Kompanie weiter, weiter Richtung Norden, um den Diem Diem Fluss zu überqueren.
Immer wieder Heckenschützen. Wir suchten immer wieder Deckung. Neben mir stöhnte Chip auf, er sackte in sich zusammen, aus seinem Kopf quoll Blut und sammelte sich in einer Pfütze am Boden. Der Schuss war tödlich. Ich ging in Deckung, ich schrie meinen Schmerz heraus und feuerte in die Richtung wo ich den Schützen vermutete. Nicht Chip! Dachte ich mir. Nicht Chip, er hatte nur noch ein paar Monate von seinen vier Jahren. Er war einer der Besten. Maschinengewehre, Handgranaten, Grananten und Gewehrschüsse peitschten in das Unterholz. Ein Sanitäter kam angekrochen, er wollte Chip untersuchen. Er schrie auf und kippte über Chip zusammen. Er zuckte und krampfte durch den ganzen Körper.
Ich zog ihn von Chip runter, zog ihn in Deckung. Er war kreidenbleich. Ich riss ihm die Weste ab und sah, wie das Projektil vorne in der Weste steckte. Es hatte die Kraft die Weste hinten zu durchschlagen, durch den Körper zu gehen und blieb vorne stecken. Die Weste war tropfnass von Blut und aus seinem Brustkorb spritzte hellrotes Blut.
Ein weiterer Sani kam angelaufen, während ich versuchte den Brustkorb mit Medigel zu versorgen. Doch es war zu spät. Es war selbst mir klar, das Projektil hat eine Arterie erwischt.
Captain Johansen forderte Mantis Gunships an. Wir zogen uns zurück und warteten auf die Kavallerie.
Private Fillmore schrie vor Schmerzen, auch ihn hat es erwischt. Die Kugel traf ihn am Oberarm und ging glatt durch seinen Bizeps. Die Wunde blutete stark, doch Doc Richard, einer der Sanis, untersuchte die Wunde in Seelenruhe.
„Verdammt Sergeant, das reicht hoffentlich für einen Heimaturlaub?“ jammerte Fillmore
„Tut´s weh?“ meinte Richard.
„Klar, und wie! Aber das wird schon. Ich glaube an Gott wissen Sie.“
„Ihr Glück“, sagte Richard. „Anscheinend glaubt er auch an Sie.
Die Mantis kamen und beschossen die Umgebung mit ihren Raketen.
Tiefrote Flammen züngelten zum Himmel als die Inferno-Brandraketen einschlugen. Wir wissen nicht ob die Helikopter etwas getroffen haben, doch es half der Moral der Truppe.
Fillmore, Chip und Errico der tote Sani wurden mit einem MEDEVAC ausgeflogen und wir marschierten weiter. Es dauerte nicht lange und der Beschuss der Heckenschützen ging wieder los. Gott verdammte Batarianer. Wenn wir die zu fassen bekommen würden, würde ich sie alle foltern.
Immer wieder sprangen wir in Deckung und feuerten zurück, dann versuchten wir weiter zu kommen. Der Feind war nicht zu sehen.
Als wir den Fluss und die Brücke erreichten, steigerte sich der Beschuss zu einem ohrenbetäubenden Gedonner. Die Brücke war gut siebzig Meter lang und gab keine Deckung.
Sie war der einzige Weg hinüber. Die Einheit überquerte den Diem Diem. Einer nach dem anderen wetzte, so schnell er mit Rucksack, Funkgerät und Gewehr konnte über die Brücke. Der Rest der Truppe gab Deckungsfeuer. Wir hatten Angst. Es war ein Rennen, ein Leutnant gab den Start. Er kauerte an der Brücke in Deckung und brüllte „Los!“ für jeden von uns und deckte ihn dann. Der Captain – der Erste, der sein Rennen gewonnen hatte – war an der Ziellinie. Er machte für jeden drüben ein V-Zeichen. Es hätte Sieg oder Tapferkeit bedeuten können aber keinen Frieden. Alle schafften es rüber ohne getroffen zu werden. Bis auf den letzten Leutnant, jener der das Start Signal gab. Er erhob sich und rannte über die Brücke, dann traf ihn ein Schuss. Er zuckte zusammen und kippte von der Brücke. Sein Leichnam wurde in den Diem Diem davongetragen.
Die Männer wurden ärgerlich. Es gab keine feindlichen Soldaten, auf die man hätte zurückschießen können, nur Hecken, Gebüsch und Bäume. Es war zum Verrückt werden. Andauernd erwischte es einen. Menschen die dir nahe standen, die mit dir durch dick und dünn gegangen sind. Chip – Wood.
Ich weiß noch vor gut 2 Jahren als Wood zum ersten Mal in die Einheit kam. Er war wie ein Kind. Seine schmale Statur und seine Größe von gerade Mal 1.65 unterstrichen dieses Aussehen.
Nach dem Krieg wollte er zu C-Sec gehen. Wie ich stammte er aus einer Farm. Wir verstanden uns gut, auch wenn er sehr zurückhaltend war.
Cip. Ja Chip, er kannte jedes Puff in der Galaxie. Er war ein echter Haudegen. Hatte nur Frauen und schnelle Schweber im Kopf.

In der Nacht wurden wir mit Granaten beschossen. Wir krabbelten in Gräben herum, an Erdwällen entlang, um zu entkommen. Wir sahen rote Blitze aus dem Granatenwerfermündungen kommen, doch keiner traute sich zurück zuschießen. Es hätte nur unsere Position verraten.
Der Captain ließ mich das Hauptquartier anrufen, um ein weiteres Mal VTOLs zu bekommen. In der Mitte der Kommunikation schlugen die Salven noch näher ein. Johansen murmelte, dass sie uns jetzt einschnüren, in dem sie ihre Salven aus zwei Richtungen annähern. Auf Händen und Knien krabbelten wir rückwärts zu einem Dorf und verbrachten dort die Nacht. Andere Abteilungen verbrachten die Nacht draußen im Wasser des Reisfeldes. Sie hatten Angst sich zu bewegen.
In den Nächsten Tagen genügte wenig Provokation für einen Zippo Raid.
Wir zündeten die Siedlungen der Batarianer einfach an. Es war uns zwar verboten die Zivilisten in den krieg zu ziehen, aber wir alle wusste, alle Batarianer sind gegen uns.
Es tat gut Flammen hinter der 384th zu sehen, so gut wie der pure Hass.
Wir gingen zu anderen Dörfern, und das 48. Bataillon der Batarianer zog wie ein Phantom hinter uns her. Als eine Minenfalle in einem Dorf zwei beliebte Soldaten in die Luft jagte, eskalierte die Situation, ein Offizier schnappte sie die nächste Batarianer und Schlug ihr mit dem Pistolengriff den Schädel ein. Andere erschossen einige der Zivilisten, dann zogen wir uns zurück.
Jagdbomber wurden bestellt, diesmal kamen sie. Sie schmissen Splitter und Napalmbomben über dem Dorf ab. Ich hörte Schreie aus dem brennenden Dorf. Es gab auch batarianische Soldaten des 48. Bataillons in dem Dorf, aber auch Babys und Frauen. Kinder und Leute die nichts damit zu tun hatten. Doch Chip, Wood und andere Kameraden waren auf dem Weg zur Leichenregistratur und sie waren tot. Es fiel schwer Mitleid zu haben. Man mag es nicht verstehen, doch wieder einmal wurde der Feind zu einer Bestie stilisiert und keiner konnte uns aufhalten. Alle Batarianer waren jetzt Feinde.
Wir marschierten weiter. Die Tage brannten uns den roten Lehm in die Haut, es war unerträglich. Doch das 48. Bataillon der Batarianer ließ von uns ab. Waren es nicht die Heckenschützen, waren es die Hitze, die Mücken und Blutegel die einen fertig machten. Es kam uns so vor als ob und der ganze Planet hasste.
Eines Nachmittags, es war schon Mitte Mai errichteten wir eine Verteidigungsposition auf einem hohen und steilen Berg. Wir ruhten uns aus und bekamen Nachschub, eine warme Mahlzeit die sogar einigermaßen genießbar war, Post, Cola und Bier.
Unten arbeiteten Bauern auf ihren Feldern.
Mad Mike ließ sich auf einen Felsen nieder. Er schob seine Brille auf der Nase nach hinten und spähte durch das Zielfernrohr eines neuen Gewehrs. Dann schoss er auf einen Bauern.
Mad Mike war hocherfreut: „Adlerblick auf 500 Meter. Er nahm einen Trupp mit hinunter, um das Ergebnis zu untersuchen und funkte mir dann zu: „Er ist am Bein verletzt. Hat einen Beutel voll Reis und Papieren. Ruf umgehend zum Hauptquartier. Haben einen Batie, männlich, im wehrfähigen Alter. Versuchte mit Handfeuerwaffe zu entkommen!“
Ich schluckte und bestätigte den Empfang. „Noch etwas?“
Er machte eine Pause. „Na gut, sag ihnen, das der Bat sein Bein gebrochen hat. Wir machen uns besser aus dem Staub. Habt uns was von dem Fraß auf.“
Das war der Anfang vom Ende.
Am nächsten Tag trat ein junger Mann auf eine Mine, der Kerl hieß Slocum, es zerfetzte ihn sein ganzes Bein. Die Moral der Einheit war wieder im Keller. Es tat richtig gut, dass mir Barney mal wieder über den Weg lief.
„Palma, altes Arsch. Wie geht es dir?“
„Beschissen.“
„Auch ja, ich weiß. Du magst keine Heckenschützen oder?“
„Jep. Chip, Wood. Beide Tot.“
„Man. Ich weiß, aber he, das Leben geht weiter. Wäre es dir lieber, dass du an ihrer Stelle gestorben wärest?“
„Ich weiß nicht.“
„Ach quatsch. Irgendwo da draußen gibt es einen Allmächtigen. Und der hat sie zu sich genommen. Wer weiß, vielleicht braucht er gute Infanteristen da im Jenseits.“
„Du spinnst!“
„Siehst du, alles wieder beim alten. Sag mal bist du jetzt der letzte Moikaner?“
Ich schaute ihn verdutzt an.
„Na weil du der letzte hier, deiner Einheit bist.“ Sprach er weiter. „ Du bist der letzte DogScout der 38th.“ Er grinste.
Mir war aber nicht so nach grinsen zumute. „Wood und ich gehörten doch eh schon mehr zur 384th als irgendwo anders hin. Wir waren so etwas wie euere Privatscouts.“
„Was heißt waren?.“ Sprach er auf mich beruhigend ein. „Du bist es, Steven. Du bist noch unser Scout. Wenn das alles vorbei ist, dann gehen wir zusammen jagen Steven. Du gibst bestimmt einen Guten Jäger ab.“
Einige Minuten saßen wir im roten Staub.
„Wenn das alles vorbei ist.“ Wiederholte ich ihn. „Das ganze geht in eine Richtung die mir nicht gefällt. Früher waren wir eine gute Einheit. Und Jetzt?“
„Und jetzt? Sag es mir?“
„Jetzt morden wir durch die Gegend. Und ich habe nicht mal etwas dagegen. Es geht mir völlig am Arsch vorbei.“
Barney zündete sich eine Zigarette und gab mir auch eine. Lange starrten wir in die Flamme von Barneys Zippo.
„Wie jeden von uns.“ Sagte er leise. „Wie jeden von uns. Die Bats schießen jeden Tag ein bis zwei Leute von uns raus, ohne das wir es ändern können. Verdammt! Wir können sie nicht einmal sehen. Diese verdammten Minen. Da brauchen sie sich nicht wundern, wenn man durchdreht.“
Ich holte zwei Bierdosen hinter mir hervor und gab eine davon Barney. Wir machten sie auf und das Bier schäumte sofort raus.
„Krieg ist die Hölle.“ Raunte ich.
„Krieg ist die Hölle.“ Erwiderte Barney und der Schaum spritze als wir anstießen.


Am nächsten Tag beschlossen die Offiziere, mit uns ans Meer zu rücken. Auf dem ganzen Weg wurden wir von Heckenschützen beschossen. Aber allmählich machte mir das nichts mehr aus. Wir liefen wie die Verrückten. Die Feldflaschen trockneten aus, aber nichts konnte uns aufhalten. Endlich kam der Strand, Pinien und ein traumhafter Sandstrand mit wunderbarem blauem Wasser. Wir ließen die Waffen und Munition unter den Pinien zurück und gingen schwimmen. Wir brüllten und lachten und kümmerten uns um nichts.

Hochdrache
04.10.2012, 23:30
Aus Menschen werden im Krieg und Dreck zuerst Maschinen und dann Monster, die Truppe ist wohl schon auf dem Weg dahin, könnte interessant werden. Aber ebenfalls gut, der kleine Abschnitt mit dem Strand.

Lt_Striker
10.10.2012, 01:30
Achtung Minen!

Wenn du den Befehl hast durch verminte Gebiete wie Pinkville, die Batangan Halbinsel oder das Athletenfeld zu marschieren, fängst du zu halluzinieren an. Du schaust auf die Erde, einige Schritte vor dich hin und überlegst dir, wie diene Beine wohl ausschauen, wenn die Erde mit noch etwas anderen angereichert ist als nur Silikate und Stickstoff.
Wird der Schmerz unerträglich sein? Wirst du schreien oder still sein? Wirst du Angst haben, dein eigens rotes Fleisch und die weißen Knochen sehen. Du überlegst, ob der Sanitäter auch sein Morphium dabei hat und genug Medigel. Du fragst dich ob deine Freunde weinen werden.
Es ist nicht leicht gegen diese selbstzerrstörerische Angst anzugehen, aber dennoch versuchst du es. Du bist übervorsichtig, du versuchst es auf den zweiten Blick, wo sollst du deinen Fuß hinsetzen, auf diesen Stein oder ins Unkraut dahinter? Du wünschst dir wie Tarzan von Liane zu Liane zu schwingen. Du verfluchst alle Fernseh Helden.
Du versuchst in die Fußstapfen deines Vordermanns zu treten. Das gibst du auf, wenn er flucht, dass du zu nah dran bist. Besser nur ein Toter als Zwei.
Immer wieder diese Entscheidung, von Moment zu Moment. Schritt für Schritt kostet es dich deinen Verstand. Der Effekt ist lähmend. Du kannst kaum von den Ruhepausen aufstehen. Du bist wie aus Holz, ein Zinnsoldat.
Deine Wirbelsäule ist gekrümmt, die Schultern hochgezogen. Du zitterst, wenn du dabei nicht total katatonisch wirst, reagierst du vielleicht wie Phillip an dem Tag, als er einen seiner Freunde auflesen musste, ein Minenopfer. Danach, bei Einbruch der Dämmerung grub Phillip einen Fuchsbau, einen Meter tief. Er schwitzte dabei und heulte und schrie. Er setzte sich hinein und schluchzte. Keiner kam zu ihm, alle waren sehr still. Bis die Nacht einbrach, dann kamen sie, seine Freunde, die Offiziere, damit der Lärm aufhörte. Jeder sagte ihm, dass er ihn verstand und das es Morgen besser sein würde. Der Captain sagte, er würde Phillip nach hinten schicken und ihm dort einen Job besorgen.
Ich weiß gar nicht mehr wie es ist, wenn man nicht im Krieg ist. Wie mag es wohl sein, wenn man über eine Straße gehen kann, ohne Minen? Durch einen Wald ohne Heckenschützen?
Hier ist die Hölle, man wünscht sich nichts sehnlicher als hier rauszukommen. Doch was ist, wenn man einmal da draußen ist. Kann man dann noch leben. Leben ohne Waffe, ohne auf der Hut zu sein? Wie ist das in der Zivilisation? Was sagen die anderen Menschen?
Wissen die überhaupt wo Lee liegt? Wie sollen sie es wissen, ich selbst wusste es nicht bevor ich her kam. Verdammt, ich weiß immer noch nicht warum ich hier überhaupt kämpfe.
Ein Leben ohne Minen. Ein Leben ohne Angst.
Wir sprachen selten über die Minen, über unser Ängste und vor allem die Angst vor den Minen. Wie sagt mir ein junger Soldat, der gerade mal 1 Jahr hier war.
„Es ist mehr als die Todesangst, das dir den Verstand raubt, es ist die absurde Verbindung zwischen Gewissheit und Ungewissheit. Es ist sicher, dass man durch Minenfelder läuft und Tag für Tag an den Dingern vorbeiläuft. Unsicher bleibt jede Bewegung, wie man das Gewicht verlagern soll und wo sich hinsetzen. Die Baties können es auf so viele Arten machen. Sie heben so viele Variationsmöglichkeiten, so viele Tarnungen.“
Der Junge hatte Recht:
Die M – 14 Tretmine, auch „Zehenschleuder“ genannt, reißt dir ein Stück aus den Fuß. Smitty verlor eine Reihe Zehen. Ein anderer seine linke Ferse.
Die Granatenfalle: Die kennt jeder. Eine reihe von Büschen am Wegrand. An einen Busch eine Dose auf den weg gerichtet. In der Dose ist eine Handgranate, die Sicherungsnadel entfernt, so dass nur der Löffel von der Dose gedrückt wird. Ein Stolperdraht über den Weg, befestigt an der Granate.
Infernominen, Warpminen, alles ist dabei.
Die ausgerichtete Splittermiene auch unter dem Namen Claymore bekannt.
Sie ist Konkav geformt und enthält 450 – 800 Stahlsplitter in einer Trägersubstanz gebettet. Weiter ist sie mit Sprengstoff gefüllt. Dein Feind sitzt im Busch und wartet bist du kommst, dann betätigt er den elektronischen Auslöser und du hast ein übles Problem. Vorallem, da die Splitter langsam genug sind, um deine Schilde zu durchdringen, aber schnell genug um die zu zerfetzen.

Auf Captain Johansen konnte die Nation stolz sein. Er war blond, groß, blauäugig, ein tadelloser Offizier. Er verließ die Kompanie Alpha Ende Juni.
Johansen stand ohne Kopfbedeckung auf einem kleinen Hügel und sagte, dass wir eine gute Einheit wären. Er war stolz auf uns und traurig, traurig dass einige der Männer tot oder verwundet waren. Eine kleine Zeremonie zur Befehlsübergabe fand statt. Wir standen stramm und fühlten uns wie Waisen, die zur Adoption freigegeben waren. Wir beobachteten, wie Anderson dem neuen Kommandeur die Hände schüttelte, einem kleinen dicken Offizier vom ROTC (Reserve Officers' Training Corps).
Er hieß Smith, pflanzte sich auf und hielt uns eine schmissige Ansprache. Er wollte eine gute, stramme Einheit - Profis. Er versuchte, autoritär zu klingen, aber es zog nicht. Niemand traut einem frischen Offizier.
Unter Smiths Führung kehrte die Kompanie Alpha ins My Lai-My Khe Gebiet zurück: Zwei Tage Einsatz, ein Sturm durch eine Reihe von Dörfern. Wir machten nur nachts Halt und fegten am nächsten Tag weiter.
Eine Schwadron Makkos begleitete uns.
Smith war rot angelaufen. Er schrie jeden an, aber niemand hörte auf ihn. Wir sollten uns verteilen und die Baumreihe beobachten.
"Verdammt, Steven, mein Junge, hier werden wir noch umgebracht. Die Kerle sollen sich besser verteilen."
Wir warteten auf die Panzerwagen. Als sie kamen, übernahm die zweite Abteilung die Führung durch das Dorf während die APCs am Berg hingen und uns mit ihren
Maschinengewehren Deckung gaben.
Der Feind sollte aus dem Dorf ins offene Feld getrieben werden, wo die Panzerwagen sie niederschießen konntet
Das erste Dorf war verlassen. Wir zogen langsam weiter. Einer an der Spitze machte einen Pfad mit dem Minensucher ausfindig. Nur dass er noch niemals vorher einen benutzt hatte. Sowieso glaubte keiner, dass das Ding funktioniert. Mit Schrapnellen von zwanzig Jahren im Boden ist der Kopfhörer ständig am Klicken. Wir stocherten ein wenig herum und versuchten dabei, nichts zu berühren. Aber so findet man die Baties nicht. Das dritte Dörfchen war voller Frauen und Kinder. Wir trieben sie im Reisfeld zusammen. Die Makkos kamen von ihrem Hügel herunter. Dann rauchten wir und verteilten Feldrationen, während Captain Smith und der Panzerkommandeur darüber stritten, was als nächstes zu tun wäre. Sie beschlossen, die Zivilisten zu unserem Nachtlager mitzunehmen. Das war logisch, denn wir waren hinter ihren Männern und her. Und wir wären sicher, wenn die Frauen und Kinder bei uns schliefen. Also holten wir die alten Frauen an Bord. die Kinder kletterten herauf.
Captain Smith sagte zu mir: „Ruf das Hauptquartier. Sag ihnen, wir haben Nachtquartier bezogen. Keine Überfälle geplant. Verschlüssle das und sag ihnen, wir ziehen morgen bei Tagesanbruch weiter."
Bei Tagesanbruch rückten wir aus. Wir ließen die Zivillisten. durch den Schlamm laufen. Smith befahl uns, Bunker und Bombenunterstände zu durchsuchen. Das taten wir, in dem wir Granaten hineinwarfen und weiterzogen.
Bald war die Mission beendet, unnötig zu erwähnen, dass wir wieder keine Baties fanden Ich glaube langsam, die Leben unter der Erde, legen nur Minen, und klettern ab und zu mal raus und erschießen einen von uns. Scheiß Krieg hier! Wir kletterten auf die Panzerwagen, hingen unsere Tornister an Haken, und ließen unsere Beine über die Seiten baumeln. Ich fühlte mich gut. Ich band das Funkgerät neben mir fest und legte mich auf den Rücken, um mit der anderen Abteilung zu sprechen.

Wir verließen die Dörfer und fuhren in ein Reisfeld, es war Marschland. Der Schlamm reichte einen bis an die Hüften als wir von den Makkos sprangen. Gewehrgranaten flogen aus einem nahen Dorf und schlugen kurz vor dem ersten gepanzerten Truppentransporter ein.
In dem Moment begannen die Geschütze der Makkos mit ihrem Feuer.
Wir steckten im Schlamm fest, es war unmöglich vorwärts zu kommen. Wir versuchten unsere Gewehre und Leichten Maschinengewehre einsatzbereit zu machen.
Wir eröffneten allmählich das Feuer.
Das Feld war tief. Es war dunkelbraun und wir zappelten darin herum. Die Panzer legten den Rückwärtsgang ein. Das gehörte, so erfuhren wir später, zum Standardmanöver, wenn sie unter Beschuss stehen.
Sie überfuhren uns. Wir kamen nicht vorwärts. Es war wie in einem Alptraum, wenn die Beine mit Zement gefüllt sind und dem Gehirn nicht gehorchen.
Die Panzerwagen überfuhren Paige und rissen seinen Fuß ab. Einer der Lieutenants wurde auch erwischt, aber er ging hin und zog Paige aus dem Schlamm. Ortez war in Schlamm eingebettet, als ein Panzer über ihn fuhr. Sein Bein wurde gebrochen. Er stolperte an mir vorbei, war blutig und ohne Maschinengewehr. Er schmiss seine Feldflasche und seinen Munitionsgürtel weg. Er weinte.
Einer der Panzer überfuhr einen kleinen Kerl namens McElhaney. Er konnte nicht ausweichen, weil er ein Funkgerät trug. Da wurde er zerquetscht. Die Panzerwagen rollten immer noch rückwärts. Ihre Artillerie überschüttete das Dorf mit Feuer. Weitere Granaten wurden von dort ins Reisfeld geschleudert. Männer und Panzer verzogen sich nach hinten_
Es war die Schlacht bei Bull Run, als wir alle versuchten unseren Fahrzeugen zu entkommen. Wir warfen alles von uns ins Reisfeld. Überall lag unsere Ausrüstung verstreut. Ich ließ mein Funkgerät an einem Wagen baumeln und versuchte meine Kompanie einzuholen. Wir zogen uns zu einer Schützenlinie an einem der Deiche zurück. Die Panzer kamen vor uns an.
Smith ging zu mir und sagte er will das Hauptquartier anrufen wegen eines Luftangriffs auf das Dorf. Er riss seine Brille herunter und lachte in sich hinein. Ich ging zu dem Wagen und holte das Funkgerät. Ein Offizier, der für den Transport der Kompanie verantwortlich war, zog seines ebenfalls aus dem Reisfeld. Dann griffen die Jäger zwanzig Minuten lang an.
Wir sahen zu, wie sie Napalm und Infernos abwarfen.
Die Sanis gaben Paige Morphium. Er saß in einem der Fahrzeuge. Er rauchte und war völlig beherrscht. Er wusste, dass er in die Welt zurück konnte; nur darauf kam es an.
"Ach Gott, Mann, das muss ja höllisch wehtun." Einige von Paiges Freunden waren bei ihm und redeten ihm zu, lachten sogar. "Mann, hast du ein Schwein. Für Dich ist der Krieg vorbei."
"Scheiße, Mann, jetzt rauch' schon das Kraut. Deine Wunde ist `ne Million Credits wert. Morgen bist du null Komma nix zuhause."
Smith steckte seinen Rundschädel in den Panzerwagen und sagte Paige, er solle durchhalten, ein MEDEVAC sei unterwegs. Als es ankam, warf ich eine gelbe Rauchbombe ins Reisfeld. Sie zischte ein bisschen, gab eine dünne Rauchfahne ab. Dann versank sie einfach. Noch jemand versuchte es mit Rot und das Shuttle wurde aufmerksam. Wir trugen Paige, Ortez und noch ein paar andere durch einen regelrechten Schlammsturm.
Dann formierten sich die Panzerwagen in gerader Linie und fuhren weg. Wir gingen zu Fuß hinter ihnen her. Wir suchten McElhaney. Der Schlamm stand uns bis zu den Knien, und das Wasser reichte bis zur Leistengegend, jeder Schritt war furchtbar. Niemand wollte Mac finden. Captain Smith kam nur langsam nach. Einer von McElhaneys Freunden schnorrte eine Zigarette und ging neben mir her. Er wollte seinen kleinen Freund auch nicht finden. Er sprach von den Zeiten, als er, ich und Mac neu in der Kompanie waren.
"Ich habe nicht gedacht, dass du es bis hierher schaffst," erzählte er mir. "Von Mac hab' ich das auch nicht geglaubt. Und ich, Scheiße, ich geh' nach Chu Lai. Bei der nächsten Gelegenheit verpflichte ich mich neu. Herrgott, ich geb' der Armee drei Jahre, um aus dem Schlamassel `rauszukommen. Ohne Scheiß, ich meld mich wieder, ist mir egal. Hab sowieso die Schnauze voll."
Weiter vorne fand einer McElhaney einen halben Meter unter Wasser.
Er hatte fast sein ganzes Blut verloren. Wir wussten nicht, was wir mit ihm anfangen sollten. Er war nass und weiß, Algen klebten an ihm. Einige der Männer rollten ihn behutsam in einem Poncho ein. Weder Macs Freund noch ich sahen dabei zu. Wir lehnten an ein Fahrzeug, rauchten und schauten nach hinten.
Captain Smith gesellte sich zu uns. Er machte Witze. Er rauchte nicht und half auch nicht mit. Er fragte uns, wie wir über all das dachten.
"Ich glaube, Sir, wir sollten mit den Panzern hier weggehen. Das ist mein Vorschlag, Sir." "Gut, Stevenb, deshalb nämlich bin ich Offizier. Wir haben unsere Befehle."
Okay, Sir. Wenn der Kommandeur zu Land der Ansicht ist ..." Captain Smith erhob den Finger und spielte den Idioten. "Richtig, Stevelein, fast hätte ich's vergessen. Vielleicht
rede ich mal mit dem Panzerkommandeur über deine Idee. Danke, Stevelein!"
Ich schüttelte nur den Kopf. Smith ging zu dem Panzerkommandanten.
Aber die beiden Offiziere stritten nur. Dann beschlossen sie, ins Dorf zu ziehen. Also befahl Smith der ersten Abteilung, aus dem Reisfeld in ein trockenes, bewaldetes Gebiet zu gehen und uns rechte Seitendeckung zu geben. Dann schickte er einen Trupp aus der dritten Kolonne zur rechten Flanke, auf einen breiten, sehr hohen Deich im Reisfeld.
Die Panzerfahrzeuge rollten wieder, und die Trupps zogen sehr langsam hinter ihnen her. Wir sammelten unterwegs ein Maschinengewehr, einige Gewehre und Munition auf. Es war das Zeug, das wir beim Rückzug weggeworfen hatten. Wir gingen fünfzig Meter.
Dann löste einer aus der Abteilung zu unserer Rechten eine Mine aus, ein Riesending. Ich dachte, dass sie uns bombardierten. Smith war direkt vor mir. Er brüllte "Angriff', und wir beide tauchten in den Schlamm.
Stimmen riefen nach den Sanis. Sie klangen schwach und verängstigt. Dann brüllten wir alle nach ihnen. Ein Sani rannte mit hohen, langen Schritten über das exponierte Reisfeld. Er sank auf die Knie und versuchte, den Verwundeten zu helfen, bis er merkte, dass sie bereits tot waren.
Andere Sanis näherten sich. Die Fahrzeuge hielten an, und alle wateten zu den Deichen, setzten sich hin und warteten. Barney kam herüber und zeigte mir ein Loch in seiner Feldflasche, wo ein Schrapnell getroffen hatte.
"Nicht übel, was?" sagte er. Er grinste. "Nochmal Glück gehabt. Wenn der alte Friedensvogel mich nach Hause trägt, hab' ich ein paar gute Geschichten auf Lager."
Captain Smith humpelte herüber und setzte sich auf den Deich. "Hab' einen Kratzer gekriegt von der Mine. Hier, seht mal her. Hab' mir damit nen Purple Heart - Orden verdient." Er zeigte mir ein Loch im Hemd. Es war winzig, wie von einen Motte. "Mein erster großer Einsatz, und schon krieg' ich einen Purple Heart -Orden. Das wird noch ein langes Jahr, Steve. Menge Leute hab' ich heute verloren."
Auch zwei Kundschafter waren durch die Mine ums Leben gekommen. Als die Shuttles kamen, luden wir die toten Kundschafter und acht verwundete Soldaten auf. Innerhalb der letzten halben Stunde hatte Alpha siebzehn Leute verloren.
Nachdem das Shuttel abgeflogen war, stritten Captain Smith und der Panzerkommandeur schon wieder. Wir saßen auf den Deichen des Reisfeldes, und vermutlich war auch der Feind nicht weit, während die beiden Offiziere über Ehre und Kompetenz debattierten.
Smith behauptete, dass der Panzerkommandeur ihn hätte informieren müssen, bevor er bei dem Angriff zurückstieß. "Verdammt, das muss ich ausbaden," sagte Smith. "Was wird mein Befehlshaber dazu sagen, wenn er eine kilometerlange Gefallenenliste sieht? Dann ist das auch noch meine erste Operation. Meine Karriere steht jetzt auf dem Spiel." Der Panzerführer fluchte und sagte, Smith hätte keine Ahnung von Panzerkriegsführung.
Dann stritten sie sich darüber, was zu machen wäre. Die Befehle vom Bataillonshauptquartier waren klar. Wir sollten durch das Dorf fegen, bis zu einer einige Meilen entfernten Landezone. Schließlich beschlossen die Offiziere, das zu vergessen. Die Panzerfahrzeuge kehrten um. Wir wollten einen großen Bogen um das Dorf machen, dem Baties den Platz überlassen.
Wir kletterten in die Panzerwagen, legten aber unsere Ausrüstung nicht ab. Die Kolonne bewegte sich zehn Meter weiter und hielt an. Der Panzerkommandeur funkte und sagte Captain Smith, die Infanterie müßte aussteigen und zu' Fuß die Führung übernehmen.
"Wir sollen also laufen, heh?" Smith schüttelte den Kopf. „Warum, zum Teufel, sollen wir drei Meilen zu Fuß gehen?"
"Minen," sagte der Panzerführer. "Die Gegend ist voll davon. Alle Trupps laufen vor uns her und suchen die verdammten Dinger."
„Herrgott, Mann, soll ich meine Männer dazu benutzen, um für Sie die Minen zu finden? Meinen Sie das ernst?" "Allerdings," funkte der Panzerkommandeur zurück.
"Die Minen liegen ziemlich dicht. Wir haben ein Minensuchgerät und können es auch benutzen."
"Zum Teufel damit. Das Ding findet niemals eine Mine."
"Seien Sie vernünftig. Was ist denn, wenn eines meiner Fahrzeuge auf eine verminte 105er trifft? Dann fahren wir alle zur Hölle."
"Vernünftig. Sie sagen, ich soll vernünftig sein? Ich soll meine Leute als Minensucher benutzen? Was ist mit den Bouncing Bettys, verdammt noch mal? Einer meiner Männer tritt auf `ne Betty, und er ist tot. Davon kriegt ein Panzer noch nicht mal einen Kratzer."
Smith rief seine Kolonnenführer herüber. Er erklärte ihnen das Problem und versuchte, sie zu überreden. Sie lachten nur und sagten, sie würden es nicht tun. Smith sagte, es wäre ein verrückter Befehl. Aber was solle er machen? Die Kolonnenführer ließen ihn stehen, ignorierten ihn. Aber Smith befahl allen, von den Fahrzeugen zu springen. Wir stellten uns auf. Als die Kolonnenführer zögerten, watschelte Smith zum Kommandofahrzeug und stritt weiter. Zehn Minuten später watete er zurück und ließ uns an Bord steigen. Der Panzerkommandeur hatte es satt zu streiten. Es war schon spät, alle hatten es eilig, was Warmes zu essen. Wir drehten den Dörfern den Rücken zu und fuhren weg.
Nach dieser dritten Schlacht von Bull Run versuchte Captain Smith seine Führungsposition wieder zu erlangen. Aber die Lieutenants verstanden es, ihn elegant zu meiden. Er wurde von den Männern offen verspottet. Es hieß, er sei ein gezeichneter Mann.
Wir sahen uns alle vor, nicht in Captain Smiths Nähe zu schlafen.

Hochdrache
10.10.2012, 20:47
Willkommen in der Sch... gut geschrieben. Kann mir die armen Infanteristen richtig vorstellen.

Lt_Striker
22.11.2012, 23:43
So Entschuldigung für die lange Unterbrechung, vor allem, da die Geschichte schon fast zu Ende war.
Aber Examen ging dann doch vor ;)

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Captain Smith sein Orientierungssinn war furchtbar schlecht. Wir kamen immer zu spät zum Bestimmungsort. Er wusste nie genau, wo er war oder wo er hin sollte. Manchmal verlangte er nach einer Geschützsalve der Artillerie zur Standortmarkierung der Kompanie. Er deutete dann zum Himmel und erwartete, daß die Salve dort explodieren würde. Aber dann fand die Explosion direkt über ihm oder hinter ihm statt, und er schrie seine Kolonnenführer an, sie hätten ihn hereingelegt.
Mitte Juni, Erdzeit, wurden wir zum Angriffsgefecht in einem brennenden Dorf abgesetzt. Mantis-Gunships schossen Tonnen von Raketen und Minigunmunition ab. Eine Kompanie unserer Soldaten war auf der anderen Seite. Sie waren mitten in einer lauten, verzweifelten Schlacht. Wir hörten ihre Funkrufe nach Abtransporten über den Empfänger.
Wir landeten, verteilten uns und zogen ins Dorf. Die erste Kolonne wurde sofort getroffen. Die Geschütze waren nah und laut wie beim Zielschießen in auf der Erde. Smith schrie die dritte Kolonne an. Sie rannten vor, warfen sich hin und feuerten in eine Hecke. Das Feuergefecht dauerte fünf Minuten, dann rief der Funker der ersten Kolonne an. Sein Freund war getroffen, und seinen Kolonnenführer hatte es zerfetzt.
Wir riefen den Bataillonschef an, der mit seinem Mantis über uns kreiste und Anweisungen gab. Wir baten ihn. zu landen und die Verletzten mitzunehmen. Der Colonel sagte, er würde es versuchen. Er fragte, ob wir eine sichere Landezone hätten. Er kreiste da oben und fragte, wo der Feind wäre, und ob die Abtransporte dringend wären. Dann sagte er, wir sollten das Hauptquartier anrufen und einen reguläres Rettungsshuttle anfordern.
Der Funker der ersten Kolonne unterbrach. "Zwei Männer sind schwer verletzt. Brauchen dringend ... wiederhole ... dringend ... einen Abtransport. Einer der Männer wird sterben. Keine Zeit zu verlieren."
"Roger", sagte der Colonel. Sein Mantis schwirrte um die Baumspitzen und erkundete das Schlachtfeld. So flog er noch fünf Minuten. Dann rief er wieder an und befahl uns, einen Abtransport auf normalem Weg zu bestellen.
„Verdammt. Ich kann nicht alles auf einmal machen. Muss diesen Einsatz leiten.“ Meinte er.
Wir bestätigten, aber der Mann von der ersten Kolonne unterbrach und sagte, sein Freund hätte einen aufgerissenen Brustkorb. Ohne schnelle Hilfe würde er sterben.
Die Jäger bombardierten das Dorf. Mit jedem Schlag stieg Rauch auf. Und schon kreischte der nächste über unseren Köpfen, über dem Dorf, im Rauch, und noch mehr Rauch schnellte hoch. Wir schrieen über dem Lärm und beschossen die feindliche Hecke. Wir warteten auf den Verletztentransport. Als die Düsenjäger nach Hause folgen, und der Rauch verzogen war, kam der Bataillonschef herunter und nahm den verwundeten Offizier und einen toten Mann mit auf gerissenem Brustkorb mit.

Wir zogen ins Dorf. Da lagen zwei tote Soldaten der Batarianer, sie trugen Uniform und waren gut bewaffnet. Eine alte Frau irrte lächelnd herum. Das war alles. Wir nahmen den toten Soldaten Papiere und Termomagazine ab, und die Frau ging weg.
Die Männer errichteten eine Stellung um das Dorf herum. Wir alle wussten, dass wir mit Granaten beschossen würden. Also gruben wir uns tiefe Fuchsbauten. Wir errichteten Abhörposten innerhalb des Dorfes.
In der Nacht fiel ein Granatenregen. Zwei Männer wurden verwundet. Wir schliefen wieder ein wenig. Dann eröffneten Captain Smith und drei andere das Feuer innerhalb unserer Stellung. Das Ding, worauf sie geschossen hatten, lag die ganze Nacht da. Morgens fanden wir ein totes Schwein.
Am nächsten Tag jagten wir Tunnels und Bombenunterstände in die Luft. Ein Lehmbrocken kam herunter, traf einen Mann und schnitt ihm die Nase ab. Er erstickte an seinem Blut.
Dann liefen wir durch die Landschaft. Wir machten auf einem Hügel eine Ruhepause. Zur Sicherheit hatte Captain Smith eine Patrouille hinuntergeschickt. Sechs Mann sollten den Hügel umkreisen. Nach einer Weile gab es eine Explosion. Ich rief sie an und fragte, ob alles in Ordnung wäre. Sie antworteten nicht. Wir warteten ab. Captain Smith meinte, eine Artilleriesalve hätte sich wohl verirrt. Wir aßen zu Abend. Dann stolperte einer der Patrouille aus dem Gebüsch. Er blutete und schluchzte. Die Patrouille war auf eine Mine gestoßen. Der Rest war immer noch dort unten. Die Sanis schwitzten und taten ihr Bestes. Aber zwei der Männer waren tot, und die anderen konnten sich bewegen. Der Bataillonschef flog hin und las sie auf. Er bekam dafür einen Verdienstorden, eine wichtige Auszeichnung für Colonels.
Ende Juli wurde die Kompanie Alpha auf die Spitze eines Berges gebracht. Es gab dort ein Kloster, aber der Nachrichtendienst sagte Captain Smith, er solle sich auf ein Gefecht gefasst machen.
Wir landeten bei einer Brihame-Statue, eine Batarianische Gottheit. Ein Mönch kam herausgeschlendert, um uns zu begrüßen. Er brachte eine Wassermelone und noch eine andere Frucht. So gingen wir durch die Tore hinein und liefen auf sauber gefegten Pfaden durch Gärten mit Statuen. Der Mönch trug seinen Kopf hoch auf einem Hals, den er nicht bewegte. Um nach rechts oder links zu schauen, drehte er den ganzen Oberkörper. Er hatte einen runden Glatzkopf, seine vier Augen sahen immer gleich, nie unterschiedlich. Die von der Sonne gebräunte Haut war straff über den Schädel gezogen.
Die Pfade hatten eine rote Farbe. Die Gebäude waren weiß. Er zeigte uns eine Horde Kinder. Die Hälfte seien Waisen, sagte er, die anderen einfach ausgesetzt.
Der Ort war soweit wie nur möglich vom Krieg entfernt. Er lag südlich von Chu Lai, nördlich von Batangan, östlich von Highway One, westlich vom Meer. Er lag auf einem Gebirgskamm, wo Palmen und Pinien wuchsen.
Er zeigte uns, wo wir Fuchslöcher im Hof graben konnten. Dankbar nahm er Feldflaschen an und erlaubte den Sanis, nach den Kindern zu sehen. Als die Nacht kam, zog sich der Mönch in ein weißes Gebäude zurück, zündete Weihrauch an und ging schlafen.
Ich hielt Wache, schlief und übernahm die Wache wieder, als es zu regnen anfing. Ich öffnete in der Dunkelheit Feldrationen und hörte am Funk. Jemand gab einen Funkspruch durch und meldete Bewegung auf einem der Gebirgszüge. Einige Soldaten warfen Granaten in den Wind. Sie ließen eine Claymore Mine hochgehen, damit war die Sache erst einmal erledigt. Die Claymore Mine hatte ein Echo. Ihre Splitter schlugen durch die Büsche, über den Hof, wo sie weiße Steinstückchen aus dem Buddhabauch rissen. Er protestierte nicht mehr als der Mönch, als wir am nächsten Morgen abzogen.
In den ersten Augusttagen wurde Captain Smith von seinem Kommando über die Kompanie Alpha befreit.
Ein neuer Mann, wieder ein Südstaatler, übernahm. Er hatte das Kommando gerade eine Stunde, als er die Männer in ein Minenfeld marschieren ließ. Dann kamen die Shuttles zum Abtransport und holten einen toten Mann namens Rodriguez und einen Verwundeten namens Martinez.
Als all das passierte, war ich in Chu Lai und suchte einen anderen Job. Captain Smith hatte mir drei Tage Urlaub gegeben. Womöglich fühlte er sich schuldig, weil er sein festes Versprechen, mir einen Job bei der Poststelle zu besorgen, nicht gehalten hatte. Er hatte nur ein schwaches Lächeln übrig. Er wünschte mir viel Glück. Ich zog in Chu Lai herum und zeigte Empfehlungsschreiben von Captain Johansen und Alphas Hauptfeldwebel. Ich versuchte jemanden zu überreden, mich dort im Hinterland zu behalten.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ich am letzten Tag in die Ausbildung für Spürhunde kam.
Das war vor einem Monat. Ich bin froh, die ganze Scheiße erst mal hinter mir zu haben, ich bin froh überlebt zu haben. Ich bin froh jetzt Hunde und ihre frischen Halter auszubilden. Jeden Tag sehe ich die jungen Rekruten und bei jedem frage ich mich ob er überleben wird.

Aber all das ist mir egal, ich habe sogar verlängert, war noch ein Jahr Ausbilder auf Lee. Dann kam ich weg von der Front. Tai San und ich haben jetzt ein kleines Häuschen, mit Garten. Einen großen Garten, unsere Hunde haben dort viel Platz zum spielen. Und bald werde ich Papa, ein neues Abenteuer wartet auf mich.
Das ist meine Geschichte. Die Geschichte eines einfachen Soldaten.
War ich ein Held? Wenn ja, dann ist jeder Soldat ein Held. Wir vom Fußvolk sehen nicht viel Ehre im Krieg, da wir auf der untersten Leiter stehen. Es ist ein Geschäft, ein dreckiges Geschäft. Mancher mag sich gar nicht vorstellen können wie wir da unten leben, welche Ängste wir haben und welche Gefahren auf uns lauern.

Barney überlebte seine letzten Monate auch gesund. Wir feierten noch ein großes Fest bei uns im Haus, dann verschwand er zur Citradel.
Seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört.

Johansen ist desertiert, er dient jetzt beim Bloodpack. Ich weiß nicht was ihn dazu getrieben hat, es ist schade, er war ein guter Mann.

Smith bekam sein Purpel Heard und den Bronze Star. Für was weiß ich nicht, er ist Major und immer noch in der Armee.
Und Mad Mike, Mad Mike wurde vor ein Kriegsgericht gestellt weil er Hunderte von Zivilisten abschlachten ließ. Er konnte entfliehen und arbeitet nun als Söldner bei Eclipse.

Von den anderen habe ich nie wieder etwas gehört. Ich hoffe, dass ich Barney irgendwann wieder sehen werden, mein erster Sohn wird Barney heißen.


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So das war die 1. Geschichte, weiter werden folgen ;)

Hochdrache
05.12.2012, 19:42
Infanterie in der Sch...., ein unfähiger Vorgesetzter. Wie ist der Blindfisch nur zu seinem Rang gekommen? Vitamin B? Gut das der wohl am Schreibtisch sitzt. Die letzten Sätze sind dann doch recht versöhnlich. Gut geschrieben.