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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mass Effect - Die Botschaft



Obscurefighter
23.09.2012, 23:53
Mein zweiter Versuch einer Fan Fiction, diesmal entstanden kurz nachdem ich das Leviathan-DLC beendet habe. Sie basiert auf meinem liebsten Shepard, der Erdenfrau Jen Shepard, aber sie spielt nicht die einzige Hauptrolle. In die Story involviert sind auch ein junger Forscher auf einer von mir erdachten Kolonie und eine junge Soldatin auf der Normandy. Mehr verrat ich an dieser Stelle nicht ;) .
Also, viel Spaß beim Lesen.
Mass Effect 3 and its assets belong to Electronic Arts and BioWare.


Prolog




Es piepte leise in dem dunklen Raum. Einzige Beleuchtung war ein Bildschirm, der an der Wand hin. Auf diesem liefen Buchstaben und Zahlen hin und her. Das schwache, leicht orange Licht schien direkt in das Gesicht von Martin. Aber er konnte seine Augen einfach nicht von dem abwenden, was da stand. Mit der rechten Hand fuhr er sich über seinen leichten Bart, immer das Kinn entlang.
„Unglaublich“, hauchte er.
„Das ist einfach unglaublich. Wenn das je...“
Er schwieg wieder und lehnte zurück. Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und schaute jetzt sehr nachdenklich drein.
„Aber was tun? Zur Allianz? Oder doch lieber verkaufen und... Nein, Martin, du bist Forscher. Und ein guter Forscher verkauft nicht...“
Ein Klopfen ließ ihn herumfahren. Er starrte intensiv die Tür an, das Klopfen wiederholte sich. Schließlich erklang die Stimme eines kräftigen Mannes.
„Dr. Martin Stolz! Machen Sie auf!“
Martin holte tief Luft und stand dann langsam auf. Unter dem stetigen Pochen an der Holztür ging er langsam zu seinem Schreibtisch. Er holte einen Datenstick heraus, den er an seinem Computer in einen Slot steckte und auf eine Taste drückte. Sofort erschien ein Übertragungsbalken auf dem Bildschirm, der sich bedächtig füllte.
„Dr. Stolz! Machen Sie augenblicklich die Tür auf!“
Martin reagierte nicht, sondern zog einen kleine Sporttasche unter seinem Bett hervor. In dieser waren schon einige Kleidungsstücke, jetzt legte er ein paar Bücher dazu. Von seinem Nachtschrank nahm er das Bild einer jungen Frau. Er betrachtete es, dann lächelte er und legte es auf eines seiner Hemden. Erst dann schloss er den Reißverschluss der Tasche.
Krachend flog die Tür auf und das Zimmer wurde in das gleißende Licht eines Taschenlampe getaucht. Martin sah seinen eigenen Schatten an der Wand und verfolgte dort, wie sich ein Mann hinter ihn stellte.
„Dr. Stolz, wo sind die Daten?“
Martin grinste, ballte eine Hand zur Faust und murmelte:
„Dort, wo ihr sie nie finden werdet.“
Mit einer Drehung wirbelte er herum und stieß dem Mann mit einem biotischen Stoß von sich weg. Er sah den Menschen in der dunklen Rüstung bis an die Wand fliegen. Dabei riss er ein Bild von der Wand. Bevor er aufstehen konnte, zückte Martin seine Pistole und schoss ihm in den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Mann ihn an, dann sackte der Körper regungslos in sich zusammen. Martin sah zur Tür. Sie war aus den Angeln gerissen worden, aber der Mann schien alleine gewesen zu sein.
Langsam lud der junge Forscher seine Waffe nach, griff dann nach seiner Tasche und tat einen Schritt zu einem Computer. Der Vorgang war abgeschlossen. Er zog den Stick ab und blickte ihn an. Mitnehmen war zu riskant, außerdem hatte er die bessere Kopie. Also ging er zu der Statue in einer Zimmerecke, kniete sich vor das Podest und drückte auf ein Stück Holz. Sofort erschien ein Paneel mit mehreren Tasten, auf denen Zahlen standen. Er tippte schnell eine Zahlenfolge ein und eine Klappe zwischen den Vorderbeine der Statue klappte auf. Vorsichtig legte er den Stick zwischen mehrere Datenpads und einem alten, auf Papier geschrieben Brief. Kurz überlegte er, dann steckte er diesen in seine Hemdtasche. Dann stand er auf.
Er riss seine Jacke von der Wand, nahm seine Sporttasche und warf einen letzten Blick auf den Mann, der mit einem Loch im Kopf auf dem Boden lag. Das Wappen auf seiner Schulter, dieses merkwürdige gelbe, langgezogene Achteck, schien ihn förmlich anzulachen. Schnell wandte er seinen Blick ab und verließ das Zimmer durch die eingetretene Tür. Er
Er stand mitten auf der Straße, um ihn herum der Lärm der Stadt. Martin schlug sich die Kapuze seiner Jacke über den Kopf und rannte los. Es regnete, Pfützen hatten sich auf dem Boden der Straße gesammelte. Sobald seine Stiefel in so eine traten, platschte es laut. Er hielt den Kopf gesenkt, mit einer Hand umklammerte er seine Sporttasche.
Er musste hier weg, ganz schnell. Aber wohin? Wo war er sicher? Wo würden sie ihn nicht finden?
„Dr. Stolz!“
Schlitternd kam Martin zum Stehen und wandte sich halb um. Hinter ihm stand eine Gruppe von Männern, die eine gleiche Rüstung trugen wie der, den er vor nur wenigen Minuten in seinem Zimmer erschossen hatte. Alle hielten Waffen in den Händen, die Läufe zeigten auf ihn. Er richtete sich auf.
„Was wollen sie?“
„Das wissen Sie ganz genau, Doktor. Her mit den Daten, sofort!“
„Nein.“
Martin kniff die Augen zusammen und schleuderte eine Singularität direkt in die Männergruppe. Er spürte die Schwäche durch seinen Körper fahren, aber es brachte ihn trotzdem zum Lächeln zu sehen, wie ungefähr die Hälfte der Männer in die Luft gehoben und in die Mitte der Singularität gezogen wurde. Doch die anderen waren noch da und besser bewaffnet als er. Also nutze Martin die Verwirrung und rannte los.
„Fangt ihn!“
Schüsse gellten hinter ihm, Kugeln bohrten sich in den Boden, schlugen in die Pfützen und ließen Wasser spritzen. Martin schlug Haken, bog in enge Gassen ein und versuchte die Männer mit aller Macht abzuschütteln. Aber er hörte ihre Stimme, die der Wind zu ihm trug. Er spürte die Regentropfen in seinem Gesicht, hustete und das Stechen in seiner Seite tauchte wieder auf. Sein Atem ging schneller und rasselnder.
Schnell bog er in eine Sackgasse ab und versteckte sich hinter einer Mülltonne. Dort sackte er an die Wand und lauschte in den Wind hinein.
„Wo ist er?!“
„Ich kann ihn nicht sehen!“
„Findet ihn! Sperrt den Raumhafen ab! Er darf nicht entkommen!“
„Scheiße“, flüsterte Martin.
Panik und Verzweiflung griffen Hand in Hand. Wie in Trance öffnete er sein Universalwerkzeug und drückte ein paar Tasten. Dann führte er es nah an seinen Mund.
„Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
Als er fertig war wurde die Nachricht versendet. Martin blickte in den Nachthimmel, direkt in die Sterne von Arafu und bereute es in diesem Moment auch schon die Nachricht abgeschickt zu haben. Was hatte er sich dabei gedacht? Wie konnte er sie nur in so eine Gefahr bringen?
Nur etwas später wurde eine dunkle Kabine auf der Normandy SR2 von dem schwachen Licht einer eingehenden Nachricht auf dem Terminal leicht erhellt.

DarkNutopia
24.09.2012, 00:14
Schöner Anfang :)
Ein Forscher der offentsichlicht wichtige daten hat bzw besitzt,
und eine Gruppe die diese unbedingt haben will.

Freue mich auf mehr :)

Hochdrache
24.09.2012, 10:26
Klingt spannend, mal sehen ob dein Wissenschaftler da raus kommt. Will mehr lesen.

Beauci
24.09.2012, 10:39
hört sich schonmal ganz gut an, bin mal gespannt wie es weitergeht

Obscurefighter
24.09.2012, 22:29
Danke für das Feedback. Und hier gleich das nächste Kapitel.

I



Ein dutzend Füße auf hartem Metall, tiefes Atmen, fast schon Schnauben. Die Schritte rhythmisch und wie ein Uhrwerk. Immer wieder laufen sechs Soldatinnen und Soldaten den gleichen Weg durch die Shuttlebucht der Normandy SR2. Angetrieben wuden sie durch das stetige Gebrüll von Lieutenant Vega, der zwischen den beiden Bedienpulten stand und sich die Seele aus dem Leib brüllte.
„Los! Weiter! Und ihr wollt Allianzsoldaten sein?!“
Sie rannten schon eine gefühlte Ewigkeit, dann rief der Lieutenant sie mit einem schrillen Pfiff zu sich. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ging er vor ihnen auf und ab.
„Ganz ehrlich: Das war scheiße! So machen die Reaper Kleinholz aus euch! Ihr seid keine Gefahr für sie! Keiner von euch!“
Er hielt vor einer jungen Frau inne, die in todernst ansah. Dabei fiel ihr eine rote Haarsträhne aus dem eigentlich pechschwarzem Haar über ein Auge.
„Gunnery Chief Bishop.“
Sie salutierte, hielt den Blickkontakt unverändert.
„Ja, Sir.“
„Sie waren... gut. Wirklich. Schnell, gleichmäßig und kein Gemurre. Abrüsten.“
Gunnery Chief Kim Bishop nickte und zog sich an eine Wand der Shuttlebucht zurück. Dort begann sie mit Kniebeugen und beobachtete, wie Lieutenant Vega die anderen Rekruten wieder anbrüllte. Einige mussten noch mehr rennen, andere dürften sich genau wie sie 'abrüsten'.
Kim wusste, das alles war Training. Training für den Ernstfall, der kommen würde. Wann immer sie die anderen Soldaten um sich herum sah, sah sie, dass diese noch nie einem Reaper gegenüber gestanden hatten. Sie hatte.
Die neue Normandy war nach ihrem Denken wesentlich besser als die Alte. Sie war damals gerade frisch aus der Ausbildung gekommen und direkt an die SSV Normandy unter den Befehl von Captain Anderson versetzt worden. Diese große Schiff, die viele Leute. Sie würde die ersten Tage nie vergessen.
Sie wechselte in die Liegestütze und brüllte ihre wichtigsten Einsätze gegen den Boden.
„Virmire, Citadel, Horizon, Pakasch! Virmire, Citadel, Horizon, Pakasch!“
Immer wieder und wieder brüllte sie es gegen den Boden, sobald sich ihr Gesicht dem Metall näherte. Beim Hochstemmen klatschte sie in die Hände. Kurz sah sie wie ein junger Soldat, der ein paar Kniebeugen machte, beeindruckt zur ihr rüberschielte. Sie nickte ihm einmal zu und stieß sich dann in die Hocke. Ihr Herz raste, sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Ganz vorsichtig stand sie auf, ging dann aber mit strammem Schritt auf Vega zu.
„Lieutenant?“
Er wandte sich um und musste den Kopf senken, um Kim zu sehen. Die junge Frau ging ihm gerade bis knapp an die Schulter.
„Gunnery Chief?“
„Ich bin fertig.“
„Gut. Dann gehen Sie duschen.“
Kim salutierte und marschierte dann zum Fahrstuhl. Sie drückte auf den Knopf mit der Nummer 3, das Crewdeck, und wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann sackte sie an der Wand runter und presste sich die Hand schwer atmend auf die Brust.
„Verdammt, Kim, bist du des Wahnsinn? Wem willst du eigentlich etwas beweisen?“
Der Fahrstuhl war schnell. Zu schnell. Schon gingen die Türen auf und Kim sprang auf. Zwei Crewmitglieder standen vor ihr und schaute sie verdutzt an. Kim nickte ihnen zu und lief den linken Gang runter. Dort stürzte sie in die Gemeinschaftsdusche für Frauen.
Kim legte einen großen Wert auf Privatsphäre und deswegen ist ihr beim ersten Anblick einer solchen Dusche ihr Frühstück wieder hochgekommen. Doch jetzt hatte sie sich etwas daran gewöhnt. Und zum Glück war keine andere Frau hier drin. Sie legte ihre Kleidung in eine der Kammern, die sich schloss und trat unter die Dusche. Sofort schob sich eine Art Vorhang vor sich. Kim drehte das Wasser an und spülte sich den Schweiß vom Körper. Dabei schloss die Augen und drückte den Kopf gegen die Wand.
Dass sie die Orten gebrüllt hatte war nicht gut für sie gewesen. Das alles erinnerte sie an zu vieles, was sie eigentlich vergessen wollte. Sie schlug vor lauter Frustration mit der blanken Faust gegen die Wand und stieß einen lauten Schrei aus. Dieser hallte an den Wänden wieder und das Echo wurde hin und her geworfen. Dabei lief ihr Wasser in den Mund, was sie sofort auf den Boden spuckte.
Nach einigen Minuten trat sie unter der Dusche weg, zog das Handtuch zum Abtrocknen aus der Kammer und zog sich wieder an. Ihre frisch gewaschenen Haare trocknete sie nur kurz ab. Vor ihr ging die Tür wieder auf und ein junger und ziemlich nervöser Soldat stand vor ihr. Kim schaute ihn fragend an.
„Ja bitte?“
„Gunnery Chief Bishop?“
„In Fleisch, Blut und in Farbe.“ Das war ihre Lieblingsantwort auf die Frage. Der junge Soldat schluckte schwer, aber Kim schenken ihm ein Lächeln, welches in letzter Zeit so selten geworden war.
„Was gibt es?“
„Auf dem Terminal ist eine private Nachricht für Sie angekommen.“
„Ok. Danke, Soldat.“
Er schien froh sein die Aufgabe abgeschlossen zu haben und lief wieder davon. Kim sah ihm irritiert nach. So furchteinflößend war sie doch gar nicht. Aber sie konnte nur mit den Schultern zucken und sich auf den Weg zu einem der Gemeinschaftsschlafsäle machen. Diesen teilte sie sich mit fünf weiteren Frauen. Und mit diesen auch das Terminal für das Extranet, das zwischen zwei Stockbetten stand.
Auch hier war niemand und darüber war Kim sehr froh. Es gab nur wenige Menschen, die sie erreichen konnten und wenn die das taten, dann war es immer wichtig. Aber ihre Eltern und Brüder hatten sich doch erst vor kurzen gemeldet?
Sie setzte sich an den Tisch und rief ihre Nachrichten auf. Sie hatten bei der Allianz Privilegien, aber trotzdem kamen die Nachrichten oft mit Verspätungen ein. Nur der Commander hatte eine direkte Anbindung. Und eine eigene Kabine. Und eine eigene Dusche. Manchmal wünschte sich Kim sie wäre an der Stelle von Commander Shepard.
Zuerst schaute sie auf das Datum der Nachricht. Und sie stutzte: Die Nachricht hatte sie letzte Nacht erreicht. Also musste es ein Notruf sein. Sie bekam Panik und ließ die Nachricht sofort abspielen.
„Kim, ich bin es, Martin.“
„Nachricht, stopp.“
Wie erstarrt saß Kim da und starrte das Terminal an. Die Nachricht war stehen geblieben, es kam kein Bild aber sie brauchte auch keins. Sie würde die Stimme von Martin Stolz unter hunderten, wenn nicht sogar tausenden, erkennen. Auch wenn sie sie eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gehört hatte.
„Nachricht, weiter.“
„Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
Die Nachricht war zu ende, aber Kim wartete noch auf etwas. Es kam einfach nichts. Voller Wut schlug sie mit der rechten Faust auf den Tisch.
„Drei Jahre! Drei verdammte Jahre meldest du dich nicht und jetzt?! Fünf verdammte Sätze! DU ARSCH!!“
Sie brüllte das Terminal an und hoffte, dass sie niemand hörte. Am liebsten würde sie Martin direkt anrufen, aber er hatte die Nummer unterdrückt. Sie wusste nur, dass er auf Arafu war. Ihre rechte Hand krallte sich in die Tischplatte und sie holte tief Luft.
„Nachricht, wiederholen.“
„Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
Noch dreimal hörte Kim diesen Wortlaut. Schließlich konnte sie ihn auswendig, aber schlauer war sie noch nicht. Sie schaute das Terminal an und hoffte auf mehr Informationen. Doch schließlich fuhr sie sich mit den Händen durch ihr Gesicht, biss sich in die Handflächen bis es schmerzte und sie Blut schmeckte, dann seufzte sie.
„Oh Martin, was hast du nur angestellt?“
Sie lehnte sich zurück und legte die blutenden Hände auf ihre Oberschenkel und versuchte sich auf einen Reim auf die ganze Sache zu machen.
Martin war Forscher. Schon immer gewesen und das würde sich auch nicht ändern. Aber er war immer hin und her gereist. Was machte er jetzt auf Arafu? Was hatte er noch mal erforscht?
In einer Sekunde wurde es Kim klar. Sie schreckte hoch und sprang auf. Sofort zog sie Nachricht auf ihr Universalwerkzeug und stützte sich zitternd auf den Tisch auf.
„Martin, ich habe es immer gewusst. Du alter Idiot.“
Sie konnte ihm nicht alleine helfen. Nicht in der Situation, in der sie gerade alle waren. Nein, sie brauchte die Hilfe von jemandem, der sich mit dem Thema auskannte. Also wandte sie sich um und rannte zurück zum Fahrstuhl. Dort drückte sie die Taste mit der Nummer eins.
Sie brauchte Commander Shepard.

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Das Paneel der Tür leuchtete rot. Seit geschätzten zehn Minuten stand Kim mit erhobener Hand vor der Tür zum Zimmer des Commanders, zögerte aber zu klopfen. Nicht nur das rote Licht hielt sie davon ab, es waren auch andere Dinge.
Man konnte nicht wirklich sagen, dass sie mit dem Commander zusammen gearbeitet hatte. Eher im Gegenteil. Sie war an Bord der SSV Normandy eher ein Schatten gewesen. Unscheinbar und doch da. Sie hatte in der Masse gestanden, sonst nichts. Eigentlich hatte sie nie direkt und persönlich mit dem Commander zu tun gehabt. Würde es diese Karrierefrau dann überhaupt interessieren was sie, ein kleiner Gunnery Chief zu sagen hatte?
Kim hatte Martins panische Worte noch immer in den Ohren und wenn sie die Augen schloss, dann sah sie sein Gesicht voller Angst und Panik vor sich. Sie musste klopfen. Wer wusste schon, was er in diesem Moment durchmachte.
Zögernd berührten ihre Knöchel die Tür. Dann nochmal. Und nochmal. Schließlich hörte sie Schritte hinter der Tür, trat einen Schritt zurück und wappnete sich für das Aufeinandertreffen mit dem Commander. Als die Tür aufging stand... Major Kaidan Alenko vor ihr.
Kim vergaß fast zu salutieren, so überrascht war sie. Es war etwa zur Abendzeit. Was hatte der Major beim Commander gemacht. Schließlich fanden ihre Finger doch noch die Hand zur Stirn, aber sie konnte nichts sagen. Der Major musterte sie.
„Gunnery Chief Bishop, lange nicht gesehen.“
„Allerdings, Major.“
Kim hätte fast gelächelt. Als der Major noch Lieutenant und später dann Staff Commander gewesen war, hatte sie oft mit ihm zusammengearbeitet. Sie war für einige Monate mit ihm auf Horizon stationiert gewesen und auch davor hatten sie sich oft unterhalten. Manchmal hatte sie das Gefühl gehabt der damals sehr schüchterne Lieutenant hätte etwas für sie empfunden, aber dann das mit ihm und Shepard. Sie war nicht enttäuscht gewesen, immerhin war der Major immer ihr Vorgesetzter. Aber das er sich noch an sie erinnerte verwunderte sie. Er lächelte sie an.
„Verwundert?“
„Etwas, Sir.“
„Ach, sparen Sie sich das Sir. Major reicht völlig.“
„Gut,... Major. Ich müsste mit dem Commander sprechen.“
Alenko schaute jetzt sehr fragend drein, er lehnte am Türrahmen und ließ Kim so einen kleinen Blick in das Zimmer werfen. Auch wenn sie nicht wirklich Lust dazu hatte. Sie wollte schnell die ganze Sache hinter sich bringen.
„Und warum?“, fragte Alenko.
„Es ist etwas... privates. Bitte, ich muss mit ihr sprechen.“
Kim schaute ihn flehend an. Sie kannte sich, vor allem nach Horizon hatten sie oft geredet und sich so besser kennengelernt. Hoffentlich wusste er noch, dass sie nur bei wichtigen Angelegenheiten zu ihrem Vorgesetzten kam. Bevor er etwas sagen konnte, hörten sie hinter sich die Tür aufgehen und hinter dem Major tauchte Commander Shepard auf. Kim suchte ihr Heil in der Flucht nach vorne und tat einen Schritt unter dem ausgestreckten Arm des Majors hindurch, direkt in den Raum.
„Commander Shepard, Gunnery Chief Bishop. Ich brauchte ihre Hilfe.“

Hochdrache
24.09.2012, 22:34
Und schon geht es weiter. Und genau so spannend. Hat wohl der anzugtragede Kettenraucher was damit zu tun? Hoffe auf Auflösung.

Beauci
24.09.2012, 22:44
ach ne, shep und kaidan...
mensch der arme garrus (jaja ich weiß aber kaidan, der lahme unsichere esel)

ansonsten gefällt mir kim, eine harte dame.

bin gespannt wie es weitergeht. gefallen tut es mir weiterhin (wenn es jetzt auch einen kaidan klecks hat^^)

Obscurefighter
24.09.2012, 23:56
So, und als kleines Schmankerle vor dem zu Bett gehen hier der erste Teil von Kapitel 2.


II



Draußen zogen die Sterne vorbei und leuchteten in das kleine Zimmer hinein. Jen Shepard schaute die Decke an, den Kopf in das Kissen gedrückt und lauschte Kaidans Atem neben ihr. Im Gegensatz zu ihr konnte er gut schlafen. Vielleicht lag es auch immer an ihrer Vorbeschäftigung. Bei dem Gedanken daran lächelte Jen und legte den rechten Arm hinter den Kopf. Ihre Gedanken streiften ab, sie wanderten zurück zu Erde.
Eigentlich hätte sie nie gedacht, dass sie etwas mehr als Verachtung für dieses Loch empfinden würde. Es hatte ihr ihre Eltern, ihre ganze Familie genommen und sie dann auf die Straße geworfen. Die Straßen hatten sie zerkaut und dann wieder ausgespuckt. Die letzte Rettung, der letzte Schimmer in der dunklen Nacht war die Allianz gewesen.
Und jetzt? Sie hätte mit all dem nicht gerechnet. Nie hätte sie das. Ihr Herz blutete bei dem Gedanken an das, was die Reaper gerade mit ihrer Heimat taten. Mit der Heimat von ihr und allen Menschen im All.
Sie konnte nicht länger hier rumliegen. Es war zwar Abend, aber trotzdem. Sie hatte noch viel zu tun, es musste Akten durchgearbeitet und Pläne ausgearbeitet werden. Vorsichtig stand sie auf und achtete darauf, dass sie Kaidan nicht weckte. Als sie auf der Bettkante saß schaute sie noch einmal zu ihm herüber. Die Decke hatte er nur zu Hälfte zu sich gezogen, sie hatten einen perfekten Blick auf seinen nackten Oberkörper. Im Schlaf bewegten sich seine Gesichtsmuskeln. Jen lächelte, beugte sich runter und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Erst dann stand sie auf.
Sie raffte ihre Kleidung vom Boden auf, seine legte sie ordentlich auf das Sofa. Mit den Sachen unter dem Arm ging sie in das kleine Bad, wo sie die Dusche anstellte.
Immer noch sagte ihr ein Teil ihres Körper, dass warmes Wasser ein Privileg war. Sie genoss jeden Tropfen, der ihre Haut berührte und begann leise zu singen. Ein altes Kinderlied, welches ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Woher sie es kannte wusste sie nicht, aber sie liebte es. Es brachte sie zum Lächeln und erinnerte sie an bessere Zeiten. Vor Eden Prime. Vor dem Sender. Und vor den Reapern.
Sie hörte Schritte vor der Tür, jemand öffnete sie und Kaidans Stimme erklang. Den genauen Wortlaut konnte Jen nicht verstehen, die Wände und das Wasser schluckten viel. Sie blieb noch etwas unter dem Wasser, dann stellte sie es ab, trocknete sich ab und zog ihre Sachen an. Die Tür zum Bad glitt auf sie stand hinter Kaidan. Kaum dass Jen das Zimmer betreten hatte, schob sich eine junge Frau in der zivilen Uniform der Allianz unter seinem Arm hindurch und ging auf Jen zu.
„Commander Shepard, Gunnery Chief Kim Bishop. Ich brauche ihre Hilfe.“
Jen war erstaunt und musterte Kim.
Sie war etwa 1.65 Meter, also wesentlich kleiner als Jen und Kaidan. Ihre schulterlangen Haare, die sie hinter die Ohren gestrichen hatte, schienen von natura her schwarz zu sein, aber dichte, rote Strähnen durchzogen sie, eine besonders breite fiel dem Gunnery Chief immer wieder über das linke Auge. Ihre Statur war kräftig, tiefe Brandnarbe zeichneten ihr Gesicht, die Hälfte des rechten Ohres fehlte. Dazu noch die dunkle Haut und die tiefen, braunen Augen. So tief hatte Jen das noch nie gesehen. Alles in allem wirkte der Gunnery Chief sehr ernst und stark diszipliniert.
Erst jetzt holte Kim das Salutieren nach. In der Haltung verblieb sie.
„Rühren, Gunnery Chief“, brummte Kaidan, der mit seinem Hemd und seiner Hose bekleidet am Türrahmen lehnte. Kim entspannte sich. Aber immer noch sah Jen, wie steif ihr ganzer Körper war. Jen lächelte sie an.
„Was gibt es, Gunnery Chief Bishop?“
„Commander, ich bräuchte Ihre Hilfe in einer privaten Angelegenheit.“
Jen sah zu Kaidan, der zuckte mit den Schultern.
„Was für eine Angelegenheit, Chief?“, fragte er.
Als Antwort rief Kim ihr Universalwerkzeug auf und spielte den beiden eine Sprachnachricht vor.
„Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
Es war eine kurze Nachricht, aber Jen hörte die Panik in der Stimme des jungen Mannes. Die Art und Weise wie der Kims Namen aussprach, wie er das 'Bitte' sagte. Aber Kaidan war sehr skeptische.
„Wer ist Martin?“
Kim schaltete ihr Universalwerkzeug ab, senkte kurz den Blick und sah wieder auf. Sie zögerte, als müsste sie sehr gut nachdenken was jetzt sagte.
„Ein... Freund. Ein guter Freund.“
Jen sah, dass da noch mehr war. Der junge Soldatin lastete etwas auf dem Herzen, aber sie wollte es nicht sagen.
„Reden Sie frei, Gunnery Chief Bishop“, forderte Jen sie auf.
Kim schien unglaublich erleichtert zu sein.
„Ich habe seit mehr als drei Jahren nichts von Martin gehört. Aber wenn er mich jetzt um Hilfe bittet, dann muss etwas ernstes vorgefallen sein. Und... ich kann das nicht alleine.“
Jen und Kaidan waren nicht überzeugt und Jen war kurz davor den jungen Gunnery Chief abzuweisen, da packte Kim den wahren Hammer aus. Kaidan war schon wieder zurück in das Zimmer gegangen und Jen stand ja noch halb drin.
„Er war Forscher. Er hat die Reaper erforscht.“
Der Satz stand im Raum, schien zu schweben und sich erst langsam zu setzen. Kaidan drehte sich langsam um und schaute Kim mit geweiteten Augen an, dann sah zu Jen. Auch die wirkte völlig verwirrt.
„Erklären Sie das, Gunnery Chief.“
Kim grinste kurz, sie wusste, dass sie den Commander und den Major jetzt an der Angel hatte.
„Ich weiß nicht genau womit er sich beschäftigt hat, aber es waren die Reaper. Allgemein waren es alte Kulturen. Aber vor drei Jahren besonders die Reaper.“
„Wie wusste er davon?!“
Kaidan klang wütend. Er machte einen Schritt auf Kim zu und packte sie am Kragen. Dabei hob er sie etwas hoch. Aber Jen sah keine Angst auf dem Gesicht der Soldatin. Stattdessen legte sie ihre Hand um Kaidans Handgelenk und drückte ebenfalls zu. Sie starrten sich tief in die Augen. Schließlich schritt Jen ein. Sie packte Kaidan am Arm und zog ihn zurück. Nur widerwillig ließ er Kim los, die sich kurz den Hals rieb. Trotzdem glaubte Jen so etwas wie Dankbarkeit kurz in ihren Augen zu sehen. Kim holte tief Luft, erst dann redete sie wieder.
„Das es Reaper sind, das weiß er erst durch mich. Aber schon vorher hat er sich mit dem beschäftigt, was vor uns da war.“
Mit einem Mal hatte sie die blanke Panik in den Augen.
„Bitte, die Reaper könnten hinter ihm her sein. Ich habe Angst um ihn, aber alleine kann ich gegen die Reaper nichts tun. Commander, ich brauche Ihre Hilfe. Bitte.“
Jen sah die Hilflosigkeit in Kims Augen, sie sah die Angst, die die junge Soldatin um ihren Freund hatte. Aber sie war unentschlossen. Konnten sie sich den Umweg über Arafu überhaupt erlauben? Kurz sah sie wieder zu Kaidan, aber er war anscheinend unschlüssig. Jen rief sich die Nachricht in Erinnerung. Diese panische Stimme eines verzweifelten jungen Mannes. Und in Kims Reaktion las Jen, dass dieser Martin mehr für sie war als ein Freund. Aber das stand im Moment nicht zur Debatte.
„Gunnery Chief Bishop, ich wurde den Admiral dazu befragen“, versprach sie.
Kurz wirkte Kim enttäuscht, dann nickte sie aber und für einen Augenblick lächelte sie sogar.
„Ok. Danke, Commander. Und danke, Major.“
Kaidan winkte ab und die beiden sahen Kim hinterher, als sie in den Fahrstuhl stieg und wieder nach unten fuhr. Kaidan seufzte, schloss die Tür und trat vor Jen.
„Was meinst du?“
„Ich weiß nicht. Sie scheint wirklich Angst um diesen Martin zu haben.“
Kaidan ging die Stufen hinab und setzte sich auf das Sofa. Jen blieb stehen und sah zu ihm runter.
„Was ist?“
„Ich kenne Kim. Sie war auf der ersten Normandy, damals noch eine normale Soldatin.“
„Ich erinnere mich. Ziemlich schüchtern.“
„Ja. Sie war eine gute Freundin von Jenkins und hat auf Virmire den Salarianern geholfen. Nachdem die Normandy zerstört worden war, wurde wir hin und wieder an die gleichen Orte versetzt. Am längsten waren wir gemeinsam auf Horizon.“
„War sie bei dem Angriff...“
„Nein, da hatte sie Urlaub.“
Er seufzte und rieb sich das Gesicht.
„Es ist nicht ihre Art zu überstürzen. Sie hat sonst immer alles versucht selber zu lösen. Das sie unsere Hilfe sucht zeigt, dass sie wirklich nicht weiter weiß.“
Jen nickte. Dann legte die Kaidan liebevoll die Hand auf die Schulter und setzte sich neben ihn.
„Ich rede mit Hacket.“
„Gute Idee. Aber erst später.“
Sie war verdutzt, aber er drehte nur den Kopf zu ihr und küsste sie auf den Mund.

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Hochdrache
25.09.2012, 11:02
Das Du ein Kaidan Fan bist, hat man ja schon bei deiner ersten Story gesehen. Sofern man ihn in ME 1 am Leben gelassen hat, macht er auch eine gute Entwicklung durch. Und das Du Kaidan als Ratgeber an Sheps Seite stellst, gefällt mir. Ist konsequent und logisch weiter gedacht. Das Spiel gibt da ja schon einiges vor. Auch Kim und Martin gut beschriebne, spannend und macht neugierig auf mehr.

Beauci
25.09.2012, 22:29
mir gefällt es weiterhin gut.
mal sehn wie es weitergeht

Vala Shepard
25.09.2012, 22:41
Auch hier habe ich einmal angefangen zu lesen. Sorry, wenn meine Feedback immer so groß ausfallen.
Okay, dann geht es mal los mit "Die Botschaft".
Also der Titel klingt schonmal spannend. Wird wohl eher in die Richtig "Mysteries" oder "Krimi" gehen? Naja, werde mal sehen, welche Richtung diese Story einschlägt.

"Einzige Beleuchtung war ein Bildschirm, der an der Wand hin. Auf diesem liefen Buchstaben und Zahlen hin und her. " <<< weiß nicht wieso, aber das erinnert mich leicht an Matrix in dem Prolog Abschnitt. Dann lernt man den ersten Forscher, Martin kennen der anscheinend direkt mal in einem inneren Kampf ist. Nett. Dann ein kurzes Kick, Action geht los. Martin verheimlicht also irgendwas? Und dann dieser Sturm des Mannes der von einem Biotik Forscher ausgeschaltet wird. Nette Idee.
Dann ergreift Doktor Martin die Fluicht doch die Truppen jagen ihn. Spannung wird aufgebaut und am Schluss des Kapitels dann ein Highlight für mich. Ein Quartier auf der Normandy SR-2 kommt ins Spiel. Interessant!

Also muss sagen, der Prolog ist voller Spannung und Action. Man fragt sich schon, was Dr. Stolz da gefunden hat. Rechtschreibung war sehr gut, ein Tippfehler oder zwei, aber nichts von Bedeutung. Auch sehr detailreich geschrieben. Mit den Straßen und Pfützen, sehr schon gemacht. Also der Prolog gefiel mir und ich bleib weiter dran! :)

Obscurefighter
25.09.2012, 22:49
Wow, das ist ja mal 'ne Ladung Feeback. Hab wirklich nichts dagegen, denn aus so einer Menge kann man am besten etwas lernen. Finde es aber toll, dass die Story bis jetzt vielen so gefällt.
An Matrix hab ich bei dem Prolog gar nicht so gedacht, kenn die Filme auch gar nicht *hüstel*, aber schöner Vergleich.
Auf jeden Fall ein dickes Danke für das Feeback.

Vala Shepard
25.09.2012, 23:08
Da jetzt gerade die Musik aus Lair of the Shadow Broker bei mir läuft, mein Kopfkino sprudelt hau ich gleich mal eine Review nach, denn irgendwie passt die Musik, die bei mir läuft gerade richtig gut zu dieser Story. Also auf geht es!

YES! VEGA! Er darf irgendwie nicht fehlen. Ich oute mich nebenbei: Ja! Ich bin ein Fan des verdammten James Vega ^^ Aber gut, weg vom schmachten und zur Geschichte. Vega drillt Soldaten. Irgendwie bin ich das zwar nicht gewohnt von ihm, da e ja lieber Shuttle Crashes bevorzug und ein Frontschwein ist, aber als Trainer scheint er eine gute Rolle zu machen. Zumindest beim herunterputzen. Die Szene kann ich mir direkt vorstellen im Kopfkino. Köstlich!

Bishop, Kim Bishop. Der Name Kim wurde im Prolog erwähnt und ein möglicher, kleiner Zusammenhalt bildet sich. Interessant wie auch die Vergangenheit von Bishop. Sie war also bei den Einsätzen der SSV Normandy SR-1 Crew dabei? Interessant. Dann wird etwas das Quartier der Marines an Bord der Normandy gezeigt und auch Kim zeigt, dass sie was draufhat. Der Schlag und Wutschrei fand ich interessant. Dann die Antwort bei dem Soldaten: „In Fleisch, Blut und in Farbe.“
Herrlich amüsant. Und dann bekommt sie die Nachricht. Zuerst erstaunt, dann voller Hass wegen drei Jahren? Da muss also was vorgefallen sein das MArtin sich nach drei Jahren in einer ernsten Situation meldet. Eine interessante Idee!

Ein neuer Abschnitt.
Kim steht vor Shep`s Quartier und Kaidan macht die Tür auf? Ich hoffe, ihr ist bewusst, welch peinlichen Moment sie da entgegenstürmt ^^
Das könnte echt ein Highlight werden, wenn Kim begreift, wo sie da reinstolpert. Was ich aber auch interessant finde, ein Schatten an Bord der Normandy sucht Commander Shepard zur Hilfe auf. Da muss Martin ein großes Problem haben, wenn Kim Shepard holen will, zur Hilfe.
Okay, Kaidan ist dabei. Ich bin, sage es ehrlich, keine Freundin von Kaidan aber in Ordnung, er gehört wohl dazu. Mal sehen wie er so sein wird. Schade, hätte gehofft Vega und Shep...egal, sind nur Wunschgedanken ^^

Zum Abschnitt selber. Flüssiger Text, detailreich und witzig. Einige kleine Tippfehler, aber die hab ich auch, bestimmt auch in der Review hier ^^
Was mir etwas zu schaffen machte, irgendwie fehlten mir Abstandszeilen bei neu beginnenden Abschnitten des Kapitels. Ist aber nichts schwerwiegendes. Kann es auch so lesen. Der Handlungsstrang wurde interessant weitergeführt und es wird noch spannender. Daumen hoch! :)

Obscurefighter
26.09.2012, 00:01
Wieder mal Danke für die Ladung Feeback, Vala. Ja, ich bin ein Fan von Kaidan, aber seine Beziehung zu Kim wird auch noch eine wichtige Rolle in dieser Story einnehmen. Aber erstmal geht es ganz gezügelt weiter.



Der Regen prasselte von oben herab. Martin schaute in den Himmel, presste sich an die Backsteinwand hinter sich und lauschte auf die Schritte der Soldaten. Sie ließen den Boden vibrieren und hin und wieder hörte er auch Stimmen. Wie einen Rettungsring presste er seine Sporttasche an seine Brust. Er schloss die Augen und horchte auf seinen Atem. Das Blut rauschte durch seine Ohren, sein Herz schlug so kräftig, dass er glaubte es wolle seinen Brustkorb sprengen. Der Regen schlug in sein Gesicht und er machte die Augen wieder auf.
Was sollte er tun? Die Soldaten waren schon am Raumhafen. Die korrupten Schweine. Er war sich sicher sie würden ihn verraten, wenn sie ihn sahen. Aber er musste sich verstecken. Er musste irgendwo hin.
Vorsichtig huschte er bis an den Rand der Mauer und sah auf die Straße. Niemand war da, wer nicht gerade ihn suchte blieb bei diesem Wetter lieber im Haus. Das machte es für ihn schwerer zu verschwinden, denn er konnte nicht in einer Menschenmasse untertauchen. Und Kim?
Da plagte ihn sein Gewissen. Er senkten den Blick, der Regen prasselte auf seinen Hinterkopf. Seine Arme lagen um die Sporttasche, die Hände presste er zusammen. Er hätte sie nicht anrufen dürfen. Schon viel zu oft hatte er sie mit seiner egoistischen Art in Gefahr gebracht und jetzt das. Sie durfte nicht nach Arafu kommen, sie musste da bleiben, wo sie gerade war. Am liebsten hätte er sie jetzt angerufen und ihr gesagt, dass sie wegbleiben sollte. Aber es bestand die Gefahr, dass sie abnahm und er mit ihr reden müsste. Davor hatte er riesige Angst.
Vorsichtig erhob er sich und lief leicht geduckt die Straße runter. Seine Kleidung war klatschnass, selbst seine Schuhe ließen mittlerweile Wasser durch, wenn er in die Pfützen trat. Seine Haut hatte er Dauergänsehaut. Er musst ins warme und am besten heiß duschen. Aber wo?
Das leuchtende Schild vor einem Haus fiel ihm ins Auge. Es schimmerte rot und ließ die Regentropfen leuchten. Im Schein des Schilds blieb er stehen und sah zu diesem hinauf. Das Licht flackerte etwas. Martin sah sich unsicher um, keiner zu sehen. Schließlich rückte er seine Kapuze wieder zurecht, stieg die Stufen hinauf und betrat das Gebäude.



Admiral Hacket und Jen Shepard hielten Blickkontakt. Obwohl er nur als Hologramm vor ihr stand, konnte sie sehen, dass es in seinem Kopf arbeitete. Er hatte eine Hand an sein Kinn gelegt und seine Augen gingen von links nach rechts. Schließlich brach er die Stille.
„Ich verstehe Ihre Bedenken, Commander,...“
„Aber?“ Jen zog eine Augenbraue fragend hoch und konnte sich auch ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ich weiß nicht wie viel Gunnery Chief Bishop Ihnen über Martin Stolz erzählt hat, aber er ist ein Genie und wichtig als Forscher.“
„Sie kennen ihn also?“
„Ich habe die ein oder andere Abhandlung von ihm gelesen.“
„Abhandlungen?“
Jen kam sich irgendwie etwas dumm vor. Sie glaubte Hacket grinsen zu sehen, doch wenn, dann nur für kurze Zeit. Dann war er wieder todernst.
„Commander, fliegen Sie nach Arafu und finden Sie Stolz. Und nehmen Sie den Gunnery Chief mit. Stolz gilt als sehr eigen und eigenbrötlerisch. Wenn Sie ein für ihn bekanntes Gesicht dabei haben, kann das nur hilfreich sein.“
„Alles klar, Sir.“
„Hacket Ende.“
Das Hologramm verschwand und Jen verließ den Raum, um den Fahrstuhl von der Brücke aus in Richtung der Shuttlebucht zu nehmen. Sie hatte sich von Traynor sagen lassen, dass die Kim Bishop dort am ehesten finden würde. Doch dort fand sie zuerst nur Steve Cortez, der gerade etwas an einem der Bedienpulte eintippte.
„Cortez.“
Er wirbelte herum und salutierte sofort.
„Commander, ich habe Sie gar nicht kommen hören.“
„Schon gut. Ich suche Gunnery Chief Bishop.“
„Achso. Die ist da vorne.“
Er deutete weiter in die Shuttlebucht hinein. Dort entdeckte Jen den typischen schwarz-roten Haarschopf. Sie nickte Cortez zu und ging auf Kim zu. Diese vollführte gerade Übungen, die etwas so aussahen wie Karate oder Judo. Jen näherte sich ihr vorsichtig von hinten.
„Gunnery Chief...“
Sie musste sich ducken, denn Kims rechter Arm fuhr nach hinten und hätten sie sonst mit aller Kraft am Kiefer getroffen. Schnell blockte Jen den Schlag ab und hielt den Gunnery Chief fest. Erst nach ein paar Sekunden schien Kim klar zu werden, wen sie fast niedergestreckt hatte. Blankes Entsetzen fuhr in ihr Gesicht und sie wollte zurückstolpern, aber Jen hielt sie fest.
„Comma...COmmander“, stotterte der junge Gunnery Chief.
Jen grinste und ließ sie in dem Moment los, wo Kim ihr ganzes Gewicht nach hinten lehnte. Mit einem 'Plums' landete sie auf ihrem Allerwertesten. Noch immer schaute sie entsetzt zu Jen hoch.
„Ich... ich wollte nicht... also... ich...“
„Ist schon in Ordnung. Aber passen Sie in Zukunft etwas besser auf, ich hätte Sie einfach töten können.“
„Das sollte Sie wirklich nicht versuchen, Commander.“
James war von hinten dazu getreten und grinste breit. Er deutete auf Kim.
„Der Gunnery Chief kann ganz schön hart zuschlagen, wenn sie will. Ihre Kinnhaken sind wirklich nicht von schlechten Eltern und ihre Tritte, mamma mia.“
Jen sah wieder zu Kim, die verlegen den Kopf senkte. Ihr schien dieses Lob etwas peinlich zu sein. Aber der Commander hielt ihr die Hand hin und half ihr auf die Füße.
„Das sollten Sie mir bei Gelegenheit mal zeigen, Gunnery Chief.“
„Vielleicht, Ma'am.“
Noch immer sah Kim auf den Boden, ihre Füße, sie trainierte barfuß, schien sie sehr interessant zu finden. James stand jetzt neben Jen.
„Was führt Sie überhaupt hier runter, Commander?“
„Ich wollte Gunnery Chief Bishop etwas sagen.“
Kim trat einen Schritt zurück und schaute Jen fragend an.
„Ich habe mit Hacket gesprochen und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir Ihren... guten Freund Martin suchen werden.“
Es dauerte etwas, bis das in Kims Kopf eingedrungen war, Jen konnte regelrecht dabei zusehen. Dann stahl sich ein kleines Lächeln auf das Gesicht des Gunnery Chiefs.
„Wirklich?“, fragte sie verblüfft.
Jen nickte.
„Wirklich.“
„Ich... weiß gar nicht was ich sagen soll.“
„Sagen Sie nichts. Holen Sie lieber Ihre Ausrüstung und seien Sie für die Landung bereit. Sie kommen mit uns.“
„Ich... Danke, Commander. Vielen Dank.“
Kim stand völlig verdattert da, doch Jen lächelte nur und hob dann mahnend den rechten Zeigefinger.
„Aber seien Sie pünktlich.“
„Ja, Ma'am.“
Kim salutierte. Jen nickte wieder und verließ dann die Shuttlebucht. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie wieder nach oben, hoch in ihre Kabine. Sie wollte noch einmal mit Kaidan über die ganze Sache sprechen. Doch in ihrer Kabine fand sie nicht nur ihn, sondern auch Liara vor. Beide saßen auf dem Sofa und schienen Datenpads zu lesen.
„Hallo?“
Jen kam die Stufen nur langsam herunter. Kaidan und Liara sahen auf und der Major grinste sie an.
„Hier, schau dir das mal an.“
Er warf ihr das Datenpad zu und Jen fing es elegant auf. Es war ein Buch mit dem Titel:
'Die Kollektoren- Nichts anderes als Bienen?!'
Jen musst grinsen.
„Von wem ist das?“
„Dr. Martin Stolz“, antwortete Liara. Jen warf ich das Pad wieder zu und setzte sich neben Kaidan.
„Der Martin Stolz? Unser Martin Stolz?“
Liara nickte.
„Genau der. Kaidan hat mir vom Besuch des Gunnery Chief erzählt und als ich den Namen hörte hat es sofort 'Klick' gemacht.“
„Worum geht es in diesen Werken?“
Jen deutete auf die Datenpads, die auf den Tisch lagen und das, das Kaidan in der Hand hielt. Der legte es wieder weg.
„Einfach über alles. Die Protheaner, die Reaper und später auch über die Kollektoren. Er hat sogar in einer von der Sachen Bezug auf ein Werk von Liara genommen.“
Jen lachte auf. „Wirklich?“
„Ja.“
Liara biss sich auf die Unterlippe und hob eines des Pads hoch. Darauf stand:
'Die Protheaner- Sie waren keine großen Erfinder'.
Jen musste schmunzeln, legte es aber dann zur Seite. Sie wollte wieder auf wesentliche zurückkommen.
„Also, ich habe mit Hacket gesprochen. Wir fliegen nach Arafu, Joker hat die Koordinaten. Und dort helfen diesem Doktor.“
Kaidan war mit einem sehr skeptisch.
„Jen, ich weiß nicht, ob...“
„Hacket meint, dieser Stolz wäre ein Genie und wir bräuchten ihn. Und ich mache mir immer gerne ein Bild von der Sache.“
„Und wenn der Kerl gar nichts UNSERE Hilfe will, sonder nur die vom Gunnery Chief?“
„Deswegen wird der Gunnery Chief uns begleiten.“
Jetzt schien der Major überrascht zu sein. Er machte gerade den Mund auf, doch Liara fuhr ihm einfach darüber.
„Commander, dürfte ich Sie begleiten? Ich würde diesen Dr. Stolz gerne persönlich kennenlernen.“
„Sicher, Liara, ich wollte Sie das so oder so fragen. Und wie oft nach, lassen Sie das Commander weg.“
„Wenn Sie das siezen lassen.“
Damit erhob sich Liara und ließ Jen und Kaidan alleine. Jetzt bemerkt Jen, dass Kaidan immer noch sehr skeptisch aussah.
„Hast du etwas?“, fragte sie besorgt.
„Nein. Es ist nur... ich habe bei der ganze Sache ein ganz komisches Gefühl, Jen.“
„Nicht nur du. Aber wir werden das Kind schon schaukeln.“
„So wie immer.“
Sie stand auf und trat an das Fenster. Sie blickte in die Ferne. Irgendwo da draußen war Arafu und dort würde sie bestimmt etwas großes erwarten. Etwas sehr großes.

Deemonef
26.09.2012, 01:07
Hab das bisher nur still verfolgt, wollte aber auch mal feedbacken.

Bisher gelungene Story. baust was schön neues auf. Bin mal gespannt was du genau planst.
Lässt sich schön flüssig lesen und an der handlung gibt' bisher nix zu meckern.
Bringst schön sachen aus der verganenheit ein und baust da was eigenes auf. Man darf gesapnnt sein.

Wie gesagt, gibt eigentlich nix zu meckern und schnell eine verbesserung: Cortez heißt mit Vornamen Steve. Esteban ist der Spitzname von james für ihn.
Und eine frage zu Arafu ist das eine Stadt. ein planet. und wo siedelst du den an... bin leider ein pedant, sorry^^

Hochdrache
26.09.2012, 10:44
Liest sich wirklich flott, toller Plot. Warte gespannt auf mehr. Und alles andere hat Deemon ja schon gesagt.

Beauci
26.09.2012, 15:49
als, kaidan schaut immer skeptisch *zwinker*

aber eine gute weiterführung

Obscurefighter
26.09.2012, 18:43
@ Deemonef: Ups, da hab ich wohl nicht drauf geachtet. Aber ich änder das. Arafu ist eine Stadt, genauer eine Kolonie der Menschen, die zu Forschungszwecken gegründet wurde. Weiß noch nicht, auf welchem Planeten ich die ansiedele, aber weiteres Details dazu kommen auch noch in der Story.

Deemonef
26.09.2012, 19:51
Ist doch kein Beinbruch:)
Wollte es nur wissen, ob das ehr ALiianzgebit oder menschensystem ist... ist ach unwichti... ich bin so ein blöder Kleinkarierter sorry;)

Obscurefighter
26.09.2012, 22:23
Die Suche nach dem Doktor beginnt.

III



In Arafu leuchtete alles, wie viele kleine Sterne. Kim betrachtete die Stadt durch einen der Bildschirme an der Wand des Shuttles. Irgendwie sah alles so friedlich aus. Doch sie wusste, dass dort unten irgendwie Martin gerade um sein Leben kämpfte.
Sie wandte den Blick ab und sah auf das Sturmgewehr, das auf ihrem Schoß lag. Sie war keine Waffennärrin. Lieber trat sie einem Feind Aug in Aug gegenüber, der Kampf Mann gegen Mann, in ihrem Fall Frau gegen Mann, war immer noch der bessere Kampf, fand sie. Doch in ihre Lage konnte man schlechte einer direkten Anordnung widersetzen. Und die hieß nun mal, Ausrüstung an. Und dazu gehörte auch das Sturmgewehr.
„Gunnery Chief.“
Kim sah auf. Commander Shepard stand vor ihr, mit einer Hand hielt sie sich an der Decke fest. Sofort streckte sie den Rücken durch und nahm Haltung an.
„Was ist, Commander?“
„Erzählen Sie mir etwas von Martin.“
Kim war verwirrt. Sie öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. In ihrem Kopf raste es. Was sollte sie sagen? Sie wollte nicht zu viel preisgeben, vor allem nicht von sich selbst. Aber konnte und durfte sie dem Commander überhaupt etwas verheimlichen? Das waren an sich zwei grundlegend verschiedene Fragen. Also lieber vorsichtig rantasten.
„Was denn genau, Commander?“
„Am besten alles“, antwortete Liara T'Soni von der Seite. Die Asari begleitete die Gruppe aus einem Grund, den Kim nicht genau kannte aber gerne wissen würde. Sie würde den Major in einer ruhigen Minute fragen. Vor dem Commander hatte sie einfach zu viel Respekt. Oder war das Angst?
„Alles?“, hakte sie skeptisch nach.
Es kam keine Antwort, also entschied Kim sich mit einem Seufzer einfach irgendetwas zu erzählen.
„Er heißt eigentlich Dr. Martin Stolz. Die Doktortitel hat er in alten Sprachen und Geschichte. Er spricht fließend Asari, Salarianisch und die alten Sprachen der Menschen Latein und Griechisch. Lesen kann er noch mehr. Er war als Kind hochbegabt und hat drei Klassen übersprungen.“
„Wo ist er zu Schule gegangen?“, fragte Shepard.
„Elysium. Die Gesamtschule von Elysium. Technisch - Wissenschaftlicher Zweig. Er wollte schon früh Forscher werden und hat sich als Teenager mit einigen großen Fragen beschäftigt.“
„Große Fragen?“, hakte Liara nach.
„Die großen Fragen halt. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Das alles halt. Ich...“
„Woher wissen Sie das, Gunnery Chief“, fuhr Alenko dazwischen.
Kim zuckte zusammen und schaute wieder auf ihr Sturmgewehr. Im Kopf legte sie sich die richtige Antwort zurecht, dann sah sie auf, direkt in die Auge des Majors. Ihre Blicke trafen sich, sie fixierten sich.
„Wir sind zusammen aufgewachsen. Garten an Garten. Unsere Eltern waren befreundet und sind immer zusammen kegeln gegangen. Ein Relikt unsere Vorfahren.“
Jetzt löste sie den Blick und sah wieder zu Shepard. Der Commander wollte noch etwas fragen, als der Shuttlepilot Cortez sich leicht nach hinten lehnte.
„Wir landen gleich.“
„Ist gut“, gab Shepard zurück.
Kim stand auf und trat zu den anderen an die Tür. Doch Shepard stellte noch eine Frage.
„Was wollte Martin auf Arafu?“
„Das weiß ich nicht.“
Zum ersten Mal die reine Wahrheit. Diesmal verschwieg sie nichts. Alenko öffnete die Tür und sie sahen Arafu vor sich.
Hochhäuser ragten in die Höhe, sie glitzerten und funkelten im Licht der langsam untergehenden Sonne. Manche von ihnen schien ganz aus Glas zu bestehen. Straßen zogen sich im Schachbrettmuster zwischen den Häusern entlang, wo Skycars hin und her flogen. Alles wirkte unglaublich modern. Das Shuttle steuerte eine metallene Zunge an, die weit hinaus ragte und wohl die Landeplattform darstelle. Cortez setzte es langsam ab und die vier stiegen aus.
„Ich werde hier warten, Commander“, meinte der Pilot.
Shepard nickte und schloss die Tür, doch Kim, Liara und Kaidan waren überwältigt von dem, was sie sahen. All dieser Prunk, all diese Moderne. Selbst die Skycars sahen anders aus, viel windschnittiger.
Drei Personen in Allianzuniformen kamen die Stufen zur Plattform hoch. Sie schoben die drei auseinander und einer von ihnen ging direkt auf Commander Shepard zu. Es war ein junger Mann, nicht viel älter als Kim, der seine dunklen Haare auf militärische Art und Weise kurz getrimmt hatte. Er salutierte vor dem Commander und hielt ihr dann die Hand hin.
„Staff Lieutenant Peterson, Ma'am. Ich bin der Anführer dieser Kompanie hier. Man hat uns von Ihrem Besuch in Kenntnis gesetzt.“
Shepard schüttelte ihm die Hand und Kim schüttelte es beim Anblick dieses aalglatten Typen. Doch sie wollte lieber ruhig sein, denn Shepard schob sich gerade an Peterson und seinen Männer vorbei.
„Mein Team, Major Kaidan Alenko, Gunnery Chief Kim Bishop und Dr. Liara T'Soni.“
Peterson musterte sie mit abfälligem Blick. Als Kim ihn giftig ansah, trat er einen Schritt auf sie zu. Sie musste den Kopf in den Nacken legen um ihn anzusehen, aber das hatte sie noch nie gestört.
„Gunnery Chief, hat man Ihnen kein Respekt beigebracht?!“
„Ich habe Respekt vor Kämpfern und meinen direkten Vorgesetzten.“
„Ich bin...“
„Sind Sie nicht, Lieutenant.“
Sie hörte Liara neben sich glucksen. Shepard zog Peterson von ihr weg und brachte etwas Abstand zwischen Gunnery Chief und Lieutenant. Dieser raffte seine Schultern und schien beschlossen haben jetzt nur noch mit dem Commander zu reden. Das konnte Kim nur recht sein.
„Was führt Sie nach Arafu, Commander?“
Sie stiegen die Stufen der Plattform herab, Peterson und Shepard vorneweg, dahinter Alenko, Liara und Kim und hinter ihnen die beiden Soldaten.
„Wir suchen Dr. Martin Stolz“, antwortete Shepard.
„Oh, da kommen Sie etwas spät.“
„Was?!“
Kim schob sich nach vorne, doch wurde geflissentlich ignoriert. Sie knirschte mit den Zähnen, hielt sich aber zurück.
„Warum das denn?“
„Nun, Commander, eine Streife hat den Doktor heute morgen tot in seinem Labor Schrägstrich Zimmer aufgefunden.“
„WAS?!“
Jetzt konnte man Kim nicht mehr halten. Als Peterson wieder nicht auf sie einging wäre sie ihm fast an die Kehle gesprungen, doch Alenko packte sie an der Schulter und hielt sie fest. Dabei zog er sie so nah an sich, dass er ihr ins Ohr zischen konnte:
„Halt dich zurück.“
„Aber, ich. Du...“
„Sei einfach still.“
Damit ließ er sie los, die Sache war erledigt. Kim rieb sich die Schulter und sprang die letzten beiden Stufen runter. Sie standen zwischen zwei etwas niedrigeren Häusern, vor ihnen schwebte das Skycar der Soldaten in der Luft. Shepard hatte ihren Ausbruch wohl nur am Rande regristriert.
„Können Sie uns zu dem Fundort bringen, Lieutenant?“, fragte sie.
Peterson schien unschlüssig, nickte dann aber.
„Natürlich, Ma'am. Ihr beide!“
Er deutete auf die beiden Soldaten, die ihn begleitet hatten.
„Ihr lauft zurück zu Basis! Los!“
Murrend setzten sich die beiden in Bewegung und irgendwie tat es Kim Leid, dass sie wegen ihnen jetzt laufen musste. Wer wusste schon wie weit der Weg zur Basis war. Aber dann schob Liara sie auch schon auf die Rückbank des Skycars und Kim wurde unangenehm zwischen dem Major und der Asari eingeklemmt.
„Dieses Ding ist nicht für mehr als vier gemacht“, murmelte Liara.
Kim brummte zustimmend und versuchte ihren linken Arm, der gerade unangenehm zwischen Rückbank und Alenkos Rücken eingeklemmt war, wieder freizubekommen. Dieser haderte mit der mangelnden Beinfreiheit, seine Knie klebten fast in seinem Gesicht. Und Liara wurde an die Tür gedrückt, die sich nur schwer schließen ließ. Lieutenant Peterson schien das ziemlich egal zu sein, er passte nur auf, dass Commander Shepard bequem saß. Das Team kam sich vor wie in einer Sardinenbüchse. Das Skycar hob ab.
„Wie haben Sie den Doktor gefunden?“, fragte Shepard.
„Eine Streife kam an seiner Behausung vorbei und sah, dass die Tür eingetreten war. Als sie nach dem Rechten sehen wollten, fanden sie Dr. Stolz tot auf dem Boden liegen. Jemand hatte ihn mit einem Kopfschuss hingerichtet.“
Die abfällige Art wie Peterson von Martin sprach fiel nicht nur Kim auf. Am liebsten wäre sie ihm jetzt an die Gurgel gesprungen, aber das hatte unvermeidlich einen Absturz zur Folge gehabt. Aber wie hatte ihre Mutter immer gesagt: 'Man trifft sich immer zweimal im Leben.'
„Am besten genau zwischen die Augen“, murmelte sie leise.
„Wie?“, fragte Liara.
„Nichts, nichts, Dr. T'Soni.“
„Du sollst Liara sagen, Mädchen.“
„Ok.“
Sie bogen um eine Ecke und verließen die Straßen mit den glitzernden Hochhäusern. Stattdessen wurden die Häuser kleiner und enger. Die Straße wies immer mehr Schlaglöcher auf und es waren mehr Fußgänger zu sehen. Alles sah dreckig und abgenutzt aus. Kim beugte sich über Alenkos Schoß, um aus dem Fenster zu sehen. Er kommentierte das Ganze mit einem erstickten Schnappen nach Luft.
Ein Straßenkind sah zu dem Skycar hinauf, sein Blick traf den von Kim. Sie sah die zerrissene Kleidung, den Dreck im Gesicht und wie mager das Kind war. Doch schnell ließen sie es hinter sich und die junge Soldatin sank wieder auf ihren Platz. Noch ein paar Mal bogen sie ab, dann begann der Sinkflug. In einer schäbigen, abgelegenen Gasse hielt Peterson und ließ sie aussteigen.
Die drei von der Rückbank standen nach dem Aussteigen direkt in einer knöcheltiefen Regenpfütze. Das Haus vor ihnen war, schlicht gesagt, abbruchreif. Der Putz bröckelte, die Regenrinnen hingen halb herab. Ein steile und ausgetretene Treppe führte in den Keller. Doch Peterson führte zu der Tür daneben. Oder besser dem Rahmen, denn die Tür lag auf dem Boden.
„Stoßen Sie sich nicht den Kopf“, warnte der Lieutenant, obwohl die Warnung wohl nur für Shepard gedacht war. Manchmal fand es Kim toll klein zu sein.
Sie standen in einer Einzimmerwohnung. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Vor ihnen ein große Computeranlage, in einer Ecke auf der rechte Seite war ein Bett mit Kommode und Nachtschrank zu erkennen, linke Hand die Küche. Mitten im Raum lag die Leiche eines erwachsenen Mannes. Er trug ein altes, verblichenes Hemd und ein dreckige Hose. Peterson deutete auf die Leiche.
„Da haben wir den Doktor, Commander.“
Shepard schaute auf die Leiche, nach kurzer Zeit winkte sie Kim heran. Der Gunnery Chief trat neben sie.
„Ja, Commander?“
„Ist das Martin?“
Kim musste sich überwinden, um sich die Leiche genauer anzusehen. Doch dann schüttelte sie den Kopf.
„Nein, das ist er nicht.“
„Pah!“
Peterson winkte ab.
„Sie haben keine Ahnung, Gunnery Chief. Das ist der Doktor.“
„Nein.“
„Commander, zügeln Sie bitte Ihre Soldatin.“
„Das ist er!“
Kim rief auf ihrem Universalwerkzeug ein Foto von Martin auf. Es zeigte ihn in der Porträtaufnahme. Die anderen sahen eine junge Mann Mitte zwanzig mit schulterlangen, blonden Haare, der zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Er hatte blaue Augen, wobei das Blau leicht mit Braun gemischt war. Seine Gesichtszüge waren weich und wenn er lachte, wie auf dem Bild, hatte er an jeder Wange ein kleines Grübchen. Außerdem trug er keinen Bart. All das entsprach nicht dem Mann, der tot auf dem Boden lag. Doch Peterson war nicht überzeugt.
„Woher haben Sie das Bild?“, fuhr er Kim an.
„Von unserem letzten gemeinsamen Urlaub auf der Erde, am Strand des Pazifiks.“
„Sie sind?“
„Seine...“
Vorsichtig Kim, zügelte sie sich. Sie sollte sich zu nichts hinreißen lassen, auch wenn ihr Peterson jetzt viel zu nahe kam. Sie konnte seinen Atem riechen, Knoblauch und Sardinen.
„Eine gute Freundin von ihm“, sagte sie schließlich ruhig.
Der Lieutenant wollte etwas sagen, doch Shepard legte ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn nach draußen.
„Wir werden uns hier etwas umsehen.“
„Ja, aber...“
„Danke, Staff Lieutenant Peterson.“
Sie hob die Tür vom Boden auf und drückte sie in den Rahmen. Ein Seufzer entfuhr ihr, erst dann wandte sie sich um.
„Gunnery Chief Bishop, sind Sie sich sicher?“
Kim nickte nur.
„Dieser Typ da ist nicht Martin. Ich weiß, ein Mensch kann sich ändern, aber nicht so massiv.“
„Aber wo ist dann unsere Doktor?“
„Scheint abgehauen zu sein“, vermutete Alenko.
Shepard nickte und sah sich in dem kleinen Raum um. Nur eine Tür war noch da, die führte wohl zum Bad. Sonst konnten sie alles einsehen, das ganze Chaos. Auch Kim sah sich um. Sie kannte Martin und wusste, dass er die Ordnung liebte. Er würde nie so eine Unordnung hinterlassen. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass etwas fehlte. Aber was?
Shepard stieß die Leiche mit der Fußspitze an.
„Mit unserem Freund hier beschäftigen wir uns später. Zuerst brauchen wir Hinweise auf den Aufenthaltsort von unserem Doktor. Durchsuchen Sie das Zimmer. Wenn das ok ist, Gunnery Chief.“
Kim war verdutzt. Fragte der Commander gerade wirklich um ihre Meinung. Sie nickte nur.
„Natürlich. Und, Sie können ruhig Kim sagen, Ma'am. Wenn es keine Umstände macht.“
Shepard lächelte sie an.
„Das macht es sogar noch einfacher, Kim.“
Das setzte eine Kettenreaktion in Gange und sie durchsuchten zu viert das kleine Zimmer nach irgendwelchen Hinweisen. Kim warf aber noch einen letzten Blick auf das Foto von Martin.
„Wo steckst du nur? Du wolltest warten“, flüsterte sie leise in Richtung Bild. Durch den durchsichtigen Teil konnte sie zu Alenko schauen, der gerade unter das Bett geschaut hatte. Sie hatten wieder Blickkontakt, da warf er ihr ein aufmunterndes Lächeln zu.
'Alles wird gut', sollte das heißen.
Und Kim glaubten ihm. Sie schloss das Bild und machte sich daran in Martins Kleidung zu wühlen.

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Das Wasser floss nur langsam aus dem Hahn. Martin grummelte leise und verrenkte sich den Kopf, um ein paar Schlucke aus dem Wasserhahn zu ergattern. Der meiste Teil lief seine rechte Wange runter. Schließlich schloss er ihn und richtete sich auf. Im kleinen Spiegel konnte er sich selbst sehen. Die blauen Augen, die blonden Haare. All das war er. All das machte ihn aus, sein Äußeres war seine Visitenkarte gewesen. Einer der letzten Menschen mit naturblonden Haaren und fast blauen Augen. Ein Unikat. Man hatten ihn eine Weile als Model haben wollen. Er hatte immer abgelehnt. Wegen dieses Aussehens war er geliebt und gehasst geworden.
Und das musste weg.
Er durfte nicht weiter auffallen, wenn er von hier weg wollte. Vielleicht war Kim noch nicht da und er konnte sie aus Sicherheit wieder kontaktieren, um sie von der ganze Geschichte abzubringen. Er griff zu einer Schere, setzte sie knapp unter dem Zopfband an, dass seine Pferdeschwanz hielt, und drückte sie dann zu. Beim Öffnen spürte er, wie ein großer Büschel Haare auf den Boden fiel und er löste das Band. Jetzt hatte er Kraut und Rüben auf dem Kopf.
„Komm schon, Martin. Du bist zweifacher Doktor, Wissenschaftlicher, Forscher. Du wirst doch wohl selbst die Haare schneiden können.“
Es dauerte, vor allem da seine Schere sehr klein und stumpf war, aber irgendwann fielen die Haare so wild und ungezügelt herab, dass es schon wieder verwegen aussah. Er kippte sich den Inhalt einer kleine Flasche in die rechte Hand und schmierte es sich in die frisch geschnittenen Haare.
„'20 Minuten einwirken lassen, dann gut ausspülen'. Ok, wenn die das schreiben.“
Er griff zu einem Rasierer und setzte ihn an dem Bart an, der ihm in den letzten Monaten gewachsen war. Zur Tarnung war das ideal, er musste ihn nur noch trimmen. Also nahm er etwas an den Seiten weg und an den Wangen, sodass er an seinem Kinn entlanglief und um seinen Mund. Am Kinn fiel er kaum auf. Aber zum Glück waren seine Barthaare sehr dunkel. Eventuell waren die blonden Haare doch ein Gendefekt, wie der Ärzte früher immer gesagt hatten. Er schob den Gedanken beiseite und schaute auf seine Armbanduhr.
Noch 15 Minuten.
Die Zeit wollte er nutzen. Martin verließ das Bad und betrat das kleine Hotelzimmer, in welches er sich unter falschem Namen eingemietet hatte. Seine Sporttasche stand noch auf dem Bett. Er öffnete sie und holte zuerst das Bild von Kim heraus. Da musste er lächeln, vorsichtig stellte er es auf den Nachtschrank der rechten Seite. Die Hemden ließ er beiseite, er zog einen Hoodie heraus. Ein Geschenk von Kim, vorne stand: 'Ich bin kein Protheaner, aber ich bin verdammt alt'. Er hatte ihn zum 20. bekommen. Zuerst zögerte Martin, aber dann legte er ihn neben sein Bett. Die Stoffhosen waren ebenfalls egal, die Jeans, allesamt abgewetzt und ein paar mit Löchern, erblickten nach einer Ewigkeit wieder das Tageslicht. Eines besonders alt aussehende legte Martin zu dem Hoodie. Den Rest ließ er in der Sporttasche, die er einfach unter das Bett schob. Als er mit dem Fuß dagegen trat, hörte ein ersticktes Piepen.
„Oh, Mist.“
Sofort griff er in eine Seitentasche und holte die kleine Gethfigur heraus. Diese richtete sich in seiner Hand auf, streckte und reckte sich.
„Tut mir Leid, K-7.“
Der Minigeth schüttelte sich und sprang von Martins Hand auf das Bett.
„Das sollte es auch.“
K-7 hüpfte etwas auf dem Bett hoch und runter. Martin rieb sich verlegen den Nacken.
„Hab ganz vergessen, dass du da bist.“
„Du vergisst vieles.“
„Hey!“
Martin hob drohend den rechten Zeigefinger, da piepte seine Uhr. Sofort lief er ins Bad, warf seine alte Sachen auf den Bode und sprang unter die Dusche. Er wusch sich den Schaum aus den Haare und als nicht mehr übrig war trat er wieder heraus. Seine Haare waren jetzt schwarz mit einem Stich blau. Im Bademantel ging er zurück zu seinem Bett, um sich wieder anzuziehen. K-7 saß derweil auf dem Nachtschrank und beobachtete ihn. Seine kleine Beinchen baumelte ein bisschen in der Luft, mit einer Händen hielt er sich an der Kante fest. Genau neben ihm stand das Foto von Kim.
„Was hast du überhaupt vor?“
„Mich verstecken und dann weg hier.“
„Und dann?“
Martin zog den Hoodie über seinen Kopf und strich sich die kurzen Haare zurück.
„Keine Ahnung.“
„Dachte ich mir.“ K-7 machte einen abfälligen Laut, doch Martin winkte nur ab.
„Ach, darüber denk ich später nach.“
Er setzte sich auf das Bett und holte tief Luft. Beim Aufsehen sah sich selbst im leicht spiegelnden Glas der Fensterscheibe. Und im ersten Moment erkannte er sich selber nicht. Ein vollkommen anderer Mensch saß vor ihn. Das brachte ihn zum Grinsen. Die Verwandlung war komplett. Niemand würde ihn jetzt noch erkennen. Nicht einmal Kim.
Er ließ sich rücklings auf sein Bett fallen. Kim, sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er hätte ihr nie diese Nachricht schreiben dürfen. Niemals. Sie war bestimmt schon auf dem Weg nach Arafu und würde ihn suchen. Aber das durfte sie nicht. Sie würden Kim finden und das wollte Martin nicht. Sein egoistisches und selbstverliebtes Verhalten hatte ihr schon früher Probleme bereitet. Er wollte nicht das sie verletzt wurde, aber wenn die sie finden würden. Sie würden sie als Waffe einsetzen und dann könnte er sich nicht mehr verstecken.
„Oh Kim, wo habe ich dich da nur reingezogen“, murmelte er leise zur Decke.
Er schloss die Augen und sah ihr Bild vor sich. Das brachte ihm zum Lächeln und er bemerkte gar nicht wie er einschlief.

Hochdrache
27.09.2012, 10:43
Liest sich weiterhin spannend. Als da ein Minigeth erwähnt wurde, habe ich zuerst an eine unangenehme Überraschung gedacht, aber dann wurde es ein wenig putzig. Das scheint alles ja gefährlicher zu sein als gedacht.

Beauci
27.09.2012, 21:46
ein minigeth, sehr süß. ist der auch eine echte ki?

auch der teil davor. ich glaube ich hätte dem peterson auch gerne eine auf seine arrogante nase gezimmert.
ob die wohl das geheime versteck im zimmer finden?

auf jeden fall sehr schön

Vala Shepard
27.09.2012, 21:57
So, ich mal wieder. Habe nun Kapitel 2 vor mir und war ja schon begeistert von dem Prolog und dem ersten Kapitel. Also ohne große Umwege zu Kapitel II.

Zum Anfang des Kapitels taucht man in Jen`s Gedanken ein, die sie sich macht und wie ich es ahnte, hatten Kaidan und sie wohl etwas Action, bevor Jen da in diese Situation gestürmt war. Ein sehr schönes Detail war das mit dem warmen Wasser. Man vergisst schnell, dass warmes Wasser ein Privileg ist, wie du erwähnt hattest in so einer harten Zeit. Wirklich schönes Detail und nachdem man kurz in die Gedanken von Jen schauen konnte, geht das Kapitel da los, wo das andere aufhörte. Es gab zudem weitere Details von der Erscheinung von Kim und irgendwie erinnert mich ihre Erscheinung an die von einem Charakter aus meinen Storys. Da musste ich schmunzeln. Aber das nur am Rande. Tja, dann offenbart Kim zumindest ein Teil der Botschaft. Jen schien sehr aufmerksam zu sein und bevor ich jetzt über Kaidan herfalle, lasse ich es. Seine Art, da ... ich schweige. Bin wie gesagt keine Freundin von Kaidan. Und wie holt man sich die Aufmerksamkeit von Shepard? Einfach die Reaper erwähnen. Fand ich gelungen und dann wurde die eigentliche Abweisung von Kim weggeworfen. Hatte schon was für sich. Als Kim das Quartier verlässt, folgen die üblichen "Reden wir über den nicht Anwesenden." Diskussionen. Schönes Detail hier war wieder Horizon, auf der Kim mit Kaidan war. Schön gemacht.

Tja, der TExt liest sich flüssig, die Gestaltung war schön und Tippfehler, die man nie verhindern kann, haben sich wenige eingeschlichen. Das Kapitel an sich war zwar informativ, aber hier hast du dich wohl auf die schnelle Fortsetzung, oder eher vorankommen der Story konzentriert. Es ist zwar nicht wie die beiden zuvor spannend und mysteriös geschrieben, gibt aber einige Details auf, die für weitere Spannung sorgen. Also mir hat es gefallen! :)

DarkNutopia
28.09.2012, 14:25
Hab die Geschichte jetzt ne Zeit lang still verfolgt.
Die Entwicklung der Handlung gefällt mir gut und auch wie du Vega und Alenko mit einbezogen hast.
Einen MiniGeth kann ich mir nicht wirklich vorstellen, aber die Idee hat definitiv etwas :)

Weiter so!

Obscurefighter
02.10.2012, 16:00
So, war jetzt etwas im Urlaub, aber jetzt Kapitel 4.


IV



Leise vor sich hin grummelnd steuerte Johann Peterson sein Skycar durch die Straßen von Arafu, zurück zur Basis der Allianz. Nach außen wirkte er völlig ruhig, aber innerlich brodelte er. Er hielt die Steuerhebel der Skycars fest umklammert. So fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Seine Zähne knirschten.
Es hätte alles klappen können. Shepard und ihre Leute kannten den Doktor nicht, dass hätte er gewusst. Immerhin wusste er alles, was Martin Stolz seit seiner Ankunft auf Arafu getan hatte. Aber dieser Gunnery Chief. Sein schöner Plan, alles schien dahin zu sein. Eigentlich hätte sich Shepard schon längst verziehen sollen, aber jetzt durchsuchte sie einen Tatort, der eigentlich für Peterson keiner war.
Das interne Terminal der Skycars piepte und riss Peterson so aus seinen Gedanken.
„Annehmen“, meinte er mit fester Stimme, aber ohne auf den kleinen Bildschirm zwischen seinem Sitz und den des Beifahrers zu sehen.
„Staff Lieutenant Peterson, wo sind Sie gewesen?!“
Der Soldat zuckte zusammen, wie automatisch drückte er den Rücken drauf und richtete sich gerade auf. Fast schon zögernd sah er auf den Bildschirm. Dort sah er das Bild einer älteren Frau. Sie saß an einem Schreibtisch aus dunklem Holz, die Arme auf ihm und die Hände zusammengelegt. Ihre brauen Haare mit einigen grauen Strähnen hatte sie zu einen Dutt zusammengebunden, ihr Gesicht war von Falten gezeichnet. Doch ihre grauen Augen funkelten wütend und sie bewegte den Unterkiefer leicht von links nach rechts. Peterson schluckte.
„Commander Lincoln.“
„Ich weiß wer ich hin. WO waren Sie?!“
„Ma'am, Commander Shepard ist am Raumhafen gelandet und ich habe sie in Empfang genommen.“
„Commander Shepard? DIE Commander Shepard?“
„Ja, Ma'am.“
Krachend fuhr Commander Lincols Faust auf den Tisch. Der Krach war so laut, dass Peterson kurz zusammenzuckte. Er sah wieder nach draußen, dann verschob er den Bildschirm auf die Scheibenseite des Beifahrers, damit er seine Vorgesetzte weiter ansehen konnte. Commander Lincoln hörte sich an, als würde sie hyperventilieren.
„Was will sie hier?“, fragte sie schließlich fast schon zu ruhig.
„Sie interessiert sich für Doktor Martin Stolz.“
„Sieh an, für unseren Doktor. Und, was haben sie gemacht?“
„Ich habe sie und ihr Team zum Labor gebracht und ihnen die Leiche als die des Doktors präsentiert. Aber...“
„Was aber?“
Peterson überholte ein Skycar, in dem er aus dem Augenwinkel einer junge Familie entdeckte. Der Vater fuhr, die Mutter saß daneben und zwei Kinder auf der Rückbank. Kurz musste er lächeln, aber als er wieder zu Commander Lincoln sah, wurde er wieder ernst. An der Schläfe des Commanders trat eine Ader hervor, sie war kurz davor wie ein Vulkan zu explodieren.
„Reden Sie, Peterson!“
„Shepard hat einen junge Gunnery Chief dabei, Gunnery Chief Bishop. Sie scheint Stolz von irgendwo her zu können. Auf jeden Fall hat sie den Commander davon überzeugt, dass es sich bei der Leiche nicht um den Doktor handelt. Und dann hat mich Shepard des Tatorts verwiesen.“
„Und DAS haben Sie mit sich machen lassen?!“
„Ich hatte keine Wahl, Ma'am.“
„Sie sind ein Weichei, Peterson.“
Er seufzte, nickte dann aber. Aber was hätte er schon machen sollen? Sich einer Respektsperson wie Shepard in den Weg stellen sollen. Damit hätte er mehr verraten als gut war. Aber egal was man tat, manchmal konnte man Commander Lincoln nicht zufrieden stellen. Die schien gerade sehr intensiv über etwas nachzudenken.
„Sagen Sie, Peterson...“
„Ja?“
„Haben Sie nicht mal mit einem Gunnery Chief Bishop zusammen gedient? Bevor Sie nach Arafu kamen?“
„Ja, das ist richtig. Aber das war Gunnery Chief Mark Bishop. Jetzt müsste er schon Captain oder etwas in der Richtung sein.“
„Interessant. Sind Sie auf dem Weg zu Basis?“
„Ja.“
„Dann kommen Sie direkt in mein Büro, wir müssen etwas besprechen.“
Sie legte auf und ihr Bild verschwand. Peterson war wieder alleine. Etwas verdutzt blieb er so zurück, fragte er sich doch, was seine Vorgesetzte jetzt vorhatte. Und was sein alter Freund Mark damit zu tun hatte.


Resigniert und fast enttäuscht schloss Jen eine weitere Schublade. Sie hatte den Schreibtisch von Doktor Stolz bis in die hinterste Ecke durchsucht, aber es gab nichts, was irgendwie auffällig war. Sie richtete sich wieder auf und sah sich in dem kleinen Raum um.
Liara war nicht zu sehen, sie suchte den Lichtschalter um einen Teil des Zimmers, der abgedunkelt war, zu erleuchten. Irgendwie schien der Doktor auf alte Technik zu stehen, denn sein ganzes Büro wirkte sehr veraltet. Das einzige, was aus diesem Jahrhundert zu stammen schien, war der Computer, an dem Kaidan saß. Er versuchte ihn wieder ans Laufen zu bringen, hatte bis jetzt aber keinen Erfolgt gehabt. Kim stellte das Bad auf den Kopf, der einzige abgetrennte Raum.
„Das gibt es doch nicht!“
Frustrierte und ein bisschen wütend riss Kaidan die Hände in die Höhe und drehte den Stuhl um. Zeitgleich ging die Tür zum Bad auf und Kim trat heraus. Sie sah zu Jen und schüttelte den Kopf.
„Gunnery Chief, war Ihr Bekannter ein Computergenie, der spezielle Anmeldeprozeduren für seinen Computer eingebaut hat“, fragte Kaidan laut.
„Nein, Major. Mit KI-Technik war er gut, aber mehr nicht.“
„Deswegen auch die alte Einrichtung“, schlussfolgerte Shepard.
Kim nickte und kurz sah man so etwas wie ein Lächeln auf ihren Lippen.
„Welcher Historiker ist nicht auch ein Nostalgiker.“
„Ich!“, rief Liara aus der Dunkelheit.
Jen schüttelte an Kim gewandt den Kopf, aber das Lächeln war schon aus dem Gesicht der Soldatin gewichen. Kaidan stand auf und zuckte mit den Schultern.
„Dann kann ich auch nichts machen. Ich kriege dieses Ding noch nicht einmal an.“
„Wir finden schon andere Anhaltspunkte“, ermunterte Shepard ihre Leute.
Sie hoffte es selbst, denn sonst wüsste sie nicht, wie sie den Doktor finden sollte. Ihre letzte Hoffnung bestand darin, dass er Kim eine weitere Nachricht schickte, aber irgendwie bezweifelte Jen das. Etwas schien zwischen dem Doktor und dem Gunnery Chief in der Vergangenheit vorgefallen zu sein. Etwas, was ihre Beziehung jetzt belastete. Auch kaufte sie Kim die Geschichte mit 'unsere Eltern kannten sich und wir waren Nachbarn' nicht wirklich ab. Da lag viel im Dunkeln, sehr viel.
„Kim,...“, fing sie an.
„Ha, gefunden!“,fuhr Liara ihr unbeabsichtigt über den Mund. Das Licht in der Ecke sprang an, dann erklang ein nervenerschütternder Schrein.
„AH!“
Jen, Kaidan und Kim sprintete zu Liara. Die lag auf dem Boden, vor ihr erhob sich eine Statue in die Höhe. Jen half der Asari auf die Beine und schaute die Statue empor.
Ein großer, dreiköpfiger Hund blickte auf sie herab. Sein Fell war so schwarz wie die Nacht, die gebleckten Zähne, die auch seinen drei geöffneten Mäulern ragten, blitzen im Licht der Deckenlampe. Feuerrot flammte die Augen auf, zwei in jedem Kopf. Der mittlere Kopf hatte seine direkt auf die Gruppe gerichtet, der linke und der rechte schaute sich suchend im Raum um. Ein langer Schweif ringelte sich um die Beine, an Schlangenkopf saß an seiner Spitze. Aus den spitzen Giftzähnen tropfte etwas herab, eine klare Flüssigkeit. Mit seinen vier Pranken stand der Hund auf einem Podest, auf dessen Oberfläche Knochen und Schädel lagen. Unter der rechten Vorderpranke steckte sogar etwas, was wie ein menschlicher Arm aussah. Der Boden des Podestes war rau und eine rote Spur zog sich hindurch. Alles in allem reichte das Monster fast bis an die Decke, das Podest war etwa einen Meter hoch.
Weder Jen, noch Kaidan, noch Liara, die sich an den Commander klammerte, brachte ein Wort heraus. Der Anblick dieses riesigen Monsters fesselte sie. Erst Kim schob sich nach vorne und stellte sich genau vor das Podest, den Kopf in den Nacken gelegt.
„Zerberus“, hauchte sie leise.
„Was?!“, fragte Liara entsetzt.
Die Soldatin drehte sich halb herum und deutete auf den Hund.
„Besser Kerberus. Major, Commander, sagt Ihnen der Namen gar nichts?“
Beide schüttelte den Kopf. Kim grinste.
„Kerberus ist der Hund der Hölle aus der griechischen Mythologie. Dort bewachte er den Eingang zu Unterwelt. Er passte auf, dass niemand sie verließ und kein Unbefugter eintrat. Wer es dennoch versuchte, der wurde von seine drei Köpfen in Stücke gerissen.“
„Woher wissen Sie das? Und was mach dieses Ding hier?“
Kaidans Stimme zitterte, aber Jen fühlte sich nicht besser. Dieser 'Ding' machte ihr Angst. Ein kleiner Teil in ihrem Kopf fragte sich jedoch, ob der Unbekannte bei seiner Gruppe auch an diesen Hund gedacht hatte. Kim ging nahe an der Podest heran und strich mit der rechten Hand über die raue Oberfläche.
„Martin ist fasziniert von der Mythologie der alten Griechen. Besonders die Geschichten rund um Kerberus haben es ihm angetan. Ob nun Herakles oder Orpheus. Für ihn ist er keine große Bestie, sonder der Bewahrer der Geheimnisse der Toten. Er passt auf, dass niemand etwas erfährt, was er nicht erfahren soll.“
„Was er nicht erfahren soll“, hauchte Jen.
Sie sah zu dem Hund hinauf. Ihre grünen Augen spiegelte sich in den roten des mittleren Kopfes. Langsam schob sie Liara zu Kaidan und trat neben Kim.
„Faszinierend oder, Commander?“
„Irgendwie schon.“
Jen betrachtete das Podest. Es war als Holz gemacht, schwarz lackiert. Auf ganz traditionelle Art und Weise. Aber etwas fiel dem Commander auf. Ein Stück des Holzes stand etwas ab. Sie kniete sich hin und hob die Ecke, die nach oben stand, etwas an. Vorsichtig löste sie es ab, darunter kam ein Tastenfeld mit den Zahlen von 0 bis 9 zum Vorschein. Daneben leuchteten drei Balken auf.
„Was haben wir denn da. Kaidan!“
Der Major schob sich zwischen sie und Kim, kniete sich auf den Boden und betrachtete das Tastenfeld.
„Ein Codeschloss. Raffiniert versteckt, wirklich. Sehen Sie die Balken an der Seite. Wir haben nur drei Versuche, dann sperrt es sich ab.“
„Wir brauchen Daten aus dem Leben des Doktors“, warf Liara an.
Jen stand auf und hob abwehrend die Hände.
„Nun mal ganz langsam. Nur drei Versuche. Wir müssen die Zahlen verdammt gut wählen. Kim, Sie kennen der Doktor am besten. Wir brauchen alles Daten aus seinem Leben.“
Kim ging zum Bett, ließ sich darauf fallen und legte die Hände zusammen. Den Kopf hielt sie nachdenklich gesenkt.
„Geboren wurde er am 12.6.2158. Sein erstes Werkt verfasste er mit 14, das war... am... 14.8.2172. Seine erste Veröffentlichung dann mit 16, 5.7.2174. Den Doktor in Geschichte erhielt er mit 20, 24.12.2178, den in alten Sprachen dann drei Jahre später, am 31.11.2181.“
Jen trat hinter Kaidan.
„Probier den Geburtstag und den Doktor in Geschichte.“
Es piepte zweimal lang.
„Nichts, Commander. Die letzte Chance, was jetzt?“
„Kim.“
Jen trat vor sie.
„Welches Datum?“
„Ich...“
Die Soldatin sah sie nicht an, sondern blickte ihre Hände an. Ihre ganzer Körper verkrampfte sich, sie zitterte etwas. Dann entspannte sie sich mit einem Mal, stand auf und ging zu Kaidan und Liara. Jen folgte ihr.
„Kim, welches Datum?“
„Es ist verrückt, aber einen Versuch wert. Major, versuchen Sie den 4.6.2177.“
Mit zitternden Finger tippte er das Datum ein. Kein Piepen erklang, dafür klappten ein paar Teile Holz auf und legte den Hohlraum zwischen den Vorderbeinen von Kerberus frei. Liara schlug Kim freundschaftlich auf die Schulter.
„Wunderbar.“
„Was war das für ein Datum?“, fragte Jen.
Kim zuckte mit den Schultern, aber sie schien erstaunt zu sein, dass es funktioniert hatte. Mit der rechten Hand fuhr sie sich durch die Haare, seufzte dann und schüttelte den Kopf.
„Kein besonderer, Commander. Nur ein Datum.“
„Sie haben einfach geraten?“ Kaidan war skeptisch. Er hatte seinen Blick von dem Hohlraum abgewandt und sah zu Kim. Die nickte.
„So in etwa. Schauen wir lieber was da drin ist.“
Sie lenkte ab, aber Jen spürte, dass sie nicht mehr aus dem Gunnery Chief herausbekommen würde. Zumindest im Moment nicht. Also wendete sie ihre Aufmerksamkeit dem Hohlraum zu. Liara traute sich hinein zu greifen und holte zuerst einen Datenstick heraus. Er war klein und schimmert grau, es gab keine Beschriftung. Jen nahm ihn in die Hand.
„Was da wohl drauf ist?“
„Schauen wir ihn uns auf der Normandy an“, schlug Kim vor.
Jen nickte und steckte den Stick in eine Tasche ihre Rüstung. Als nächstes holte Liara mehrere Datenpads heraus. Sofort wollte sie einen Blick auf den Inhalt werfen, aber sie waren irgendwie verschlüsselt.
„Ich gebe es Glyph, der kriegt sie schon auf“, meinte sie nur und steckte sie ein.
„Noch mehr?“, fragte Jen.
„Nein, das Ding ist leer.“
„Na gut. Dann gehen wir zurück zu Normandy.“
Kaidan und Liara standen auf und sie ließen Kerberus hinter sich. Im 'Flur' des Zimmers fiel Kim etwas auf.
„Die Tür. Commander, hatten Sie die nicht wieder in den Rahmen gedrückt?“
„Hatte ich.“
Die Tür lag wieder auf dem Boden. Keiner hatte sie umfallen gehört. Etwas stimmte hier nicht. Keiner der vier bewegte sich, doch es war Kaidan, der den kleinen roten Punkt auf dem Boden zuerst wahrnahm.
„Scharfschützen!“, brüllte er.
Jetzt kam Bewegung in die Gruppe und sie warfen sich in Deckung. Jen hinter den Schreibtisch, Liara nahm die Theke der Küche als Deckung und Kaidan warf sich synchron mit Kim hinter der Bett. Ein Schuss peitschte in den Boden.
„Wer ist das?!“, fragte Kim laut.
„Das werden wir sehen!“, erwiderte Jen, griff ihr Sturmgewehr und legte es auf den Schreibtisch an. Sie erkannte in der Dunkelheit der Straßen einen Schatten an der Hauswand gegenüber. Sie visierte durch das Visier an und drückte ab. Der Schuss zerriss die Stille, aber nichts passierte. Stattdessen musste sie sich vor einem weiteren Angriff des Scharfschützen hinter dem Schreibtisch in Sicherheit bringen.
„Es sind mehr als einer!“, rief Liara von der Küche.
„Sieht jemand einen...“
Jen wurde durch das plötzliche Feuer aus mehreren Sturmgewehren unterbrochen. Staub stob in die Höhe und es erklang ein ohrenbetäubenden Lärm. Wer auf immer das war, er wollte jeden in diesem Zimmer töten. Die Leiche des unbekannten Mannes wurde in diesem Feuer regelrecht zerfetzt.
„Hinterausgang! Wir brauchen einen Hinterausgang!“, brüllte Jen.
Es staubt zu sehr, sie konnte nichts sehen. Und etwas störte ihre Kommunikation, sie empfing nur Rauschen. Die Schüsse fesselten sie an einen Ort, wer sich bewegte war sofort tot. Sie konnten nur warten, bis ihren Gegner die Munition ausging. Aber wann würde das sein?
Durch den Staub sah Jen, wie sich eine Person bewegt. Eine kleine Silhouette. Dann Kaidans Ruf:
„Kim, nicht!“
Schlagartig zentrierten sich die Schüsse auf das Bett, aber es schien niemand getroffen. Jen wollte die Chance nutzen, um einen Gegenangriff zu starten, doch sobald ihr Kopf auch nur im Ansatz erschien, wurde der Schreibtisch fast durchlöchert.
„Wie viel Munition haben die denn?!“, fragte Liara.
„Offenbar genug!“, antwortete Jen.
Sie schaute wieder zum Bett, aber durch den Staub war kaum etwas zu erkennen.
„Kaidan!“, rief sie, aber es kam keine Antwort.
„Kaidan!!“
Wieder nichts. Mit einem Mal bekam Jen riesige Angst. Vielleicht hatte ihn einer der Schüsse erwischt. Vielleicht lag er jetzt getroffen auf dem Boden und konnte nicht antworten. Vielleicht...
„Commander! Da draußen!“, zerriss Liaras Stimme ihre Gedanken.
Jen spähte vorsichtig um die Ecke des Schreibtisches. Die Schüsse waren weniger geworden, sie erstarben. Stattdessen war das Schreien von Männer zu hören. Vorsichtig stand Jen auf, Liara folgte ihr und beide huschten zum Türrahmen. Links und rechts davon stellten sie sich auf und schauten nach draußen.
Auf der anderen Straßenseite, hinter einigen Kisten und Bänken, standen gut zwei dutzend Männer, alle bewaffnet mit Sturmgewehren und maskiert. Aber viele lagen schon auf dem Boden, die noch stehenden zielten links und rechts vom Haus in eine Gasse. Der rote Punkt war verschwunden, über einem Balkon schwirrte eine Singularität, man sah eine Gestalt sich dort leblos hin und her drehen. Wieder erklangen Schüsse, dieses Mal aber aus der rechten Gasse. Zwei Männer kippten um, drei weitere erwischte ein biotischer Stoß, den jemand aus der linken Gasse abgefeuerte. Jen und Liara nicken sich zu und nahmen sich dann den Rest vor. Jen feuerte mit ihrem Sturmgewehr immer wieder Salven in die Gruppe ab und Liara warf sie dann Schockwelen um. Es dauerte nicht lange, dann waren alle Gegner erledigt. Der Commander und die Asari verlassen Wohnung nun völlig.
Von links tritt Kaidan aus der Gasse heraus, von rechts Kim. Jen schaut ungläubig von einem zum anderen.
„Wie haben Sie das gemacht?“
Kaidan atmete schwer, die schwarzen Haare hängen strähnig herab. Er deutet auf Kim.
„Idee von unserem Gunnery Chief. Ein paar Steine im Mauerwerk waren locker, sodass sie sie losgemacht hat. Das Loch war groß genug, damit wir hindurch klettern konnten. So sind wir in den Hinterhof dieser Häusergasse gelangt und konnten die Feinde aus den beiden Gassen in einen Zangengriff nehmen.“
Bewundert sah Jen zu Kim. Diese hielt ihr Sturmgewehr umklammerte, lächelte aber glücklich. Ihr stand der Schweiß im Gesicht, ihre vorher makellose Rüstung war jetzt dreckig und mit Kratzern versehen.
„Sehr gut, Gunnery Chief.“
„Danke, Ma'am. Tut mir Leid, dass ich Ihnen nichts gesagt haben, aber sonst hätten es die anderen auch erfahren.“
„Schon in Ordnung.“
Liara schob sich neben Jen. Sie musterte Kim von eben bis unten, in ihrem Blick lag Sorge
„Kim, sind Sie verletzt?“
Erst jetzt fiel Jen eine blutenden Wunde an Kims rechtem Oberarm auf. Es sah aus wie ein Steckschuss, aus einem Loch lief rotes Blut in dicken Tropfen hinab. Ihr Arm zitterte. Deswegen hielt sie ihre Waffe auch in der linken Hand. Doch die Soldatin schüttelte den Kopf.
„Das ist nur ein Kratzer.“
Jen fasste sie am gesunden Arm. Sofort zuckte Kim zusammen und traute sich nicht den Commander anzusehen.
„Trotzdem sieht sich Doktor Chakwas das mal an. Gehen wir zurück zu Normandy.“
Jen ließ keine Widerworte zu. Sie verließen die Straße, Liara winkte ein Taxi heran und sie machten sich auf zu Normandy. Mit den Männer in den Uniformen der Allianz, die gegenüber der Wohnung lagen. beschäftigte sich keiner.

Vala Shepard
03.10.2012, 02:30
So, und jetzt bin ich beim nächsten Teil. Kommen wir gleich zur Sache ^^
Der Abschnitt beginnt mit der Flucht(?) von Martin und hier kommt in diesem kurzen Teil wieder eine immense Spannung auf. Es ist wirklich spannend, wie Martin versucht, ein Geheimnis zu wahren und gleichzeitig zu flüchten, dass macht die Situation um ihn echt spannend. Doch dann wechselte das Szenario auf Hackett und Jen Shepard. Schade. Im Moment kommt Martin etwas knapp rüber was seine Handlung betrifft. Dann gibt Narbengesicht Hackett die Order, Stolz zu holen? Er kennt ihn also auch? Interessant! Dann kommt noch ein bekanntes Gesicht zu Tage, cortez und Jen findet Kim. Kleine, schöne Details, ich sage nur Judo. James komment auch noch dazu und da lachte mein Herz doch dann die Wendung, es wird Martin mehr ins Licht gerückt. Der Buchtitel war gut gewählt, dass muss ich dir lassen. Und dann geht es auch schon schnell auf das Ende des Kapitels zu. Liara., Kaidan, James, Kim. Das könnte, wenn sie kommt, eine durchaus lustige Gruppe werden aber abwarten.

Der Textkröper war gut strukturiert und lesbar. Es gab einige, kleine Tippfheler und Worte die nicht passten, aber nicht schlimm. Was mir auffiel, hier in diesem Abschnitt hast du die Handlung schnell vorangetrieben denn Martin rückt jetzt immer mehr ins Licht und es wird spannender! Ich werde weiterlesen und mir das nächste, etwas größere Kapitel dann vornehmen :)

Vala Shepard
03.10.2012, 14:47
So Kapitel 3. Und los geht es. Scheint ja das bisher größte Kapitel gewesen zu sein. Music on, Kopfkino ist bereit.

Okay, es geht direkt los, die Gruppe scheint direkt nach Arafu geflogen zu sein? Ein gewaltiger Sprung, wie ich finde. Achja, "Aug um Aug", sollte das nicht "Auge um Auge" heißen? ^^ Okay, weiter im Text. Dann kommen Details über Martin ans Licht. Der Mann scheint ja ein Genie zu sein? Und Liara ist auch bei der Gruppe dabei, denke mal wegen Martin. Interessant! Dann kommt eine detaillierte Beschreibung der Stadt und die ersten Nebencharaktere tauchen auf. Kim scheint echt keine ANgst zu haben und geht direkt auf konfrontationskurs. Nett. Dann eine Schocknachricht, Martin ist tod? Ich wusste gleich, dass die Leiche im Büro nicht Martin war aber das wussten ja Kim und Co nicht. Interessant dargestellt und deutet sich da was zwischen Liara und kim an? Muss das genauer beobachten. Dann kommt gegen Ende des Abschnitrts die Aufklärung, die Leiche ist nicht Martin. Dann der Szenenwechsel zu Martin, der sich verändert. Ein gewagter Schritt, er muss wirklich Angst haben, wenn er soweit geht und dann ein Mini Geth? Überraschend und welche Rolle spielt dieses kleine Ding? Ich bin gespannt.

Dann endet das Kapitel auch schon. Es war detailreich und schön gestaltet mit der Beschreibung der Stadt. Der kleine Konflikt zwischen Kim und Peterson war amüsant. Doch richtig spannend wurde es wieder einmal am Ende. Was hat es mit Martin und dem Mini Geth auf sich? Das wird noch wirklich interessant. Zum Text, gut geschrieben., gelegentlich ein paar kleine Tippfehler aber wie immer kein Problem! Ich bleibe weiter dabei :)

Beauci
03.10.2012, 18:06
feines kapitel,
das mit zerberus ist genial *g*

die kim ist ja fast mutiger als shep in deiner geschichte,
bin gespannt, ob sie martin noch finden und was genau auf dem datenstick ist

Obscurefighter
03.10.2012, 22:23
und deutet sich da was zwischen Liara und kim an?

Meintest du Kaidan und Kim?





die kim ist ja fast mutiger als shep in deiner geschichte,

*Grins* wollte eigentlich erzielen, dass die gute Kim etwas lebensmüde wirkt, aber Shep bekommt auch noch ihre Actionauftritte.

Hochdrache
03.10.2012, 22:47
Ich hatte auch eher das Gefühl da ist mehr zwischen Kaidan und Kim... aber man kann sich auch irren. Steckt die Allianz tiefer drin? In ME 1 hatte man soweit ich mich entsinne ja mal von einer Splittergruppe der Allianz gesprochen.

Vala Shepard
03.10.2012, 23:57
Meintest du Kaidan und Kim?

Also ich hatte das Gefühl, dass sich da was zwsichen Kim und Liara oder zwischen Kim und Vega anbahnen könnte? Aber mit Kaidan? Okay, bin ja wie gesagt kein Fan von Alenko aber irgendwie finde ich, er passt nicht zu dieser harten Kim. Aber ich muss ja noch weiterlesen, fehlt ja noch ein Kapitel. Bin ja immer noch bei der Geschichte dabei. Hatte halt nur den Eindruck, dass sich da was zwischen Kim / Liara / Vega anbahnen könnte ^^

Obscurefighter
04.10.2012, 00:02
Da liest du aus der Geschichte mehr raus die Autorin, Vala. Aber nichts gegen eine solche Interpreation einzuwenden. Die Story ist ja auch noch am Anfang. Jetzt kommt erstmal ein längerer Part mit Martin.

V



Der Regen hatte wieder angefangen und schlug auf ein neues gegen die Fensterscheibe. Langsam schlug Martin die Augen auf und starrte an die Decke.
„Ich muss eingeschlafen sein.“
„Korrekte Aussage.“
Er setzte sich auf und schaute zu dem Nachtschrank. K-7 hockte dort noch immer und schaute ihn an. Hätte er grinsen können, Martin war sich sicher er hätte es getan.
„Warum hast mich nicht geweckt?“
Der Minigeth zuckte mit den Schultern und stand dann auf.
„Keine Lust.“
„Mach so weiter und ich schalte dich ab.“
„Ha, ohne mich vereinsamst du doch.“
Martin rutschte bis an die Bettkante vor und rieb sich das Gesicht. Sein Körper zitterte, aber die Fenster waren zu. An der Kälte konnte es also nicht liegen. Sein Gesicht spiegelte sich in der Scheibe. Er erschrak sich fürchterlich, erst nach einigen Sekunden erkannte er sich und erinnerte sich wieder an die 'Verwandlung'.
„Natürlich. Ich musste mich verändern.“
„Müssen und Können sind zwei verschiedene paar Schuhe.“
Martin reagierte nicht, sondern stand auf und streckte sich. Seine Knochen knackten und er spürte Schmerzen in seiner Hüfte. Sein Körper war viel Bewegung einfach nicht mehr gewohnt. Und irgendetwas sagte dem Doktor, dass sich das in nächsten Zeit nicht ändern würde und dass er keine Möglichkeit haben würde seine Schmerzen zu kurieren.
„Ich geh ins Bad.“
K-7 verkniff sich die Antwort, sondern sprang vom Nachtschrank auf das Kissen des Doppelbettes. Martin ging ins Bad, warf seine Kleidung über den Toilettenkasten und kletterte über den Rand der Badewanne, die auch die Dusche war. Den Vorhang zog er zu und stellte das Wasser an. Zuerst kam braune Brühe, dann war das Wasser kalt.
„Komm schon“, knurrte Martin den Duschkopf an. Endlich wurde das Wasser lauwarm und er konnte sich darunter stellen.
Unter der Dusche konnte er immer am besten nachdenken. Und das musste er jetzt wirklich. Er brauchte einen Plan, er musste von Arafu runter. So schnell wie möglich. Zwar hatte es sich dieses Zimmer unter falschem Namen erschlichen, aber es würde nicht lange dauern, dann wäre das auch erledigt. Welchen Namen hatte er noch mal benutzt?
„Franzisko Belvue. ...Verdammt!“
Jetzt erst war ihm sein großer Fehler klar geworden. Nur wenige wussten, dass Franzisko sein zweiter Vorname war und Belvue der Mädchenname seiner Mutter. Und eine dieser Personen war Kim. Es war als wolle sein Unterbewusstsein, dass sie ihn fand. Aber er wollte das nicht. Er wollte das einfach nicht.
Kim, sie ging ihm seit Tage einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er musste einfach dauernd an sie denken, er hatte sogar von ihr geträumt. Und gerade deswegen musste er hier weg. Sie durfte ihn nicht sehen und er wollte sie nicht sehen.
„Der Mensch geht Konfrontation eben aus dem Weg. Liegt wohl in unseren Genen.“
Aber wo sollte er hin? Omega war besetzt und überall sonst waren die Reaper. Aber die Citadel? War das eine Option? Er konnte zur Allianz oder zum Rat. Zur Botschaft der Menschen. Und unter den ganzen Flüchtlingen würde er gar nicht auffallen. Er musste nur seinen Namen ändern. Wieder einmal.
Das Wasser wurde wieder kalt und Martin schrie auf. Sofort sprang er unter dem Strahl weg und wäre fast ausgerutscht.
„Es ist echt nicht meine Woche“, brummte er. Also drehte er das Wasser ab, griff sich ein Handtuch und stieg aus der Wanne. Während er sich abtrocknete dachte er weiter nach.
Er war auch ein Idiot. Kim hatte ihn immer gewarnt sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen und genau das hatte er getan. Warum hatte er nicht einmal auf sie gehört? Er konnte nicht dazulernen, er hatte es nie gekonnt. Ein Genie, so nannten ihn alle. Ja, vielleicht war er das, aber eins war er auf jeden Fall: Nicht gut für jeden, der ihn kannte.
Er zog sich an, legte sich das Handtuch um die Schulter, um sich weiter die Haare abzutrocknen und verließ das Bad. K-7 hüpfte einem kleinen Kind gleich auf dem Bett hoch und runter und riss dabei in die Arme in die Luft.
„Was beim allwissenden Sokrates machst du da?“, fragte Martin entgeistert.
„Ich hüpfe.“
„Das... das sehe ich. Aber warum machst du das?“
„Weil es Spaß macht.“
Martin winkte ab und zog seine Sporttasche wieder unter dem Bett hervor. Schnell packte er alles ein, warf das Handtuch auf den Boden und griff seine Jacke. Er hielt die Brusttasche an der Innenseite auf.
„Komm, K-7, hüpf rein.“
„Wieso?“
„Weil wir von hier weg müssen, darum.“
Missmutig sprang der Minigeth in die Brusttasche und Martin schloss die Jacke.
„Aber keinen Mucks. Und bleib da drin.“
„Schon klar.“
Er schlug die Kapuze des Hoodies hoch, griff die Tasche und warf sie sich über die Schulter. Sie drückte etwas, aber er konnte nichts zurück lassen. Mit schnellen Schritten verließ er das Zimmer und nahm sich vor nie wieder ein solches oder ähnliches Hotel aufzusuchen.

Nur etwas später stand Martin in einer großen Menschenmenge auf dem Hauptplatz von Arafu. Er wurde von links nach rechts geschubst, aber er war ein Teil der Masse. Und als dieser fiel er nicht auf. Den Kopf gesenkt steuerte er den Raumhafen für Zivilschiffe an. Von dort auf wollte er einen Flug zur Citadel nehmen und sich unter den Flüchtlingen verstecken. Es gab nur eine Schwierigkeit zu überwinden. Dieser Raumhafen lag hinter dem vom Militär und es gab keinen anderen Weg dorthin. Man musste an Soldaten der Allianz vorbei, wenn man von hier weg wollten. Es war, als wollte das Kommando unter Commander Lincoln die Bewohner von Arafu durch Einschüchterung hier halten.
Mit zitternden Beine und der Angst im Nacken betrat Martin den militärischen Raumhafen. Große Kreuzer lagen hier, daneben kleinere Jäger. Und überall Soldaten. Er durfte nicht auffallen. Mit einem Handgriff zog er die Kapuze tiefer nach unter, umfasste mit der rechten Hand seiner Tasche und ging los. Nur nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam. Ganz normal, als hätte er nicht zu verbergen.
Er passierte die Soldaten und keiner schaute ihn sich genauer an. Immerhin etwas. Wenn sie ihn suchten, dann suchten sie einen Mann mit Hemd, blonden Haaren und ohne Sporttasche. Er hätte nie gedacht das dieser Hoodie ihm jemals helfen würde. Aus den Augenwinkeln sah er ein Schiff, dass irgendwie anders aussah. Es war größer und anders geformt als die anderen Schiffe.
Etwas schob sich von Innen an seiner Jacke hoch und K-7 steckte den Kopf über den Kragen, seine kleinen Händen schlossen sich um den Stoff. Sofort hielt Martin an.
„Verdammt, was ist an 'Keinen Mucks und bleib da drin' so schwer zu verstehen.“
K-7 deutete nach vorne, auf der andere Schiff und auch Martin sah jetzt richtig hin.
„Aber schau doch, dass ist die...“
„Normandy.“
Vor seinem inneren Auge lief ein Film ab.
Klappern von Besteck, zischen von heißem Wasser. Dann eine Tür, die aufgeht und schnelle Schritte.
„Martin, wo bist du?!“
„In der Küche, Kim!“
„Martin, ich hab tollte Neuigkeiten.“
„Jetzt kommt erstmal runter. Was ist denn?“
„Das errätst du nie.“
„Ich bin ja auch Forscher und kein Quizmaster. Also, was ist? Und beeile dich, sonst brennen mir die Muscheln an.“
„Muscheln? Du weißt doch, dass ich davon das Kotzen bekomme.“
„Dann mach dir Nudeln oder was auch immer. Also, was ist so wichtig?“
„Ich wurde versetzt. Zusammen mit Joan.“
„Toll. Und, wohin?“
„Auf die SSV Normandy, das modernste Schiff der Allianz.“
Klappern, als würde ein Löffel herunterfallen.
„Martin, alles ok?“
„Ein... ein Schiff. Das heißt du wirst wegfahren?“
„Ja. Schon in fünf Tagen. Dann startet die erste Mission.“
„Und... und wie lange?“
„Mindestens drei Monate.“
Wieder ein Klappern wie ein Topf, der umkippt, dann Zischen von heißem Wassern, das ausläuft. Schnelle Schritte, das Schlagen einer Tür.
„Martin?! Martin, warte doch!“
„Martin.“
„Was?“
Er war wieder im hier und jetzt und starrte das Schiff, die Normandy , immer noch an. K-7 ziepte an seinem Bart.
„Wo warst du?“
„Ist egal. Gehen wir weiter.“
Er schob den Roboter zurück unter die Jacke und ging los. Ihm näherten sich zwei Person, ein großer Mann in ziviler Uniform der Allianz und ein Turianer, der eine Art Kampfrüstung trug. Er wollte, dass sie ihn ignoriert, aber der Mann hob den Arm und deutete auf ihn.
„Hey, Sie!“
Martin reagierte nicht, sondern versuchte einen Bogen um die beiden zu machen.
„Hey, Sie da! In dem Kapuzenpulli! Einen Moment mal!“
„Scheiße.“
Sofort wirbelte Martin herum und trat den Rückzug an. Er rannte fast, doch die beiden folgten ihm. Also rannte er los.
„Warten Sie!“
Sie waren noch immer hinter ihm, doch er wollte nur weg. Vielleicht hatten sie ihn erkannt. Oder sie kamen von der Normandy. Ja, er glaubte in einem Bericht über Shepard diesen Turianer schon mal gesehen zu haben. Und dann konnte Kim nicht weit sein. Nein, sie durften sich nicht treffen. Sie erreichten den Hauptplatz, doch die beiden hingen an seinen Fersen und er wurde sie nicht los. Ein Zittern fuhr durch seinen Körper und Adrenalin jagte durch seinen Adern. Wie ferngesteuert griff er zu seiner Pistole, die er unter seinem Hoodie am Gürtel befestigt hatte, und zog sie heraus. Im rennen drehte er um und schoss auf den Mann. Doch sein Schilf fing den Schuss ab. Aber er und Turianer stoppten kurz, sie waren erstaunt. Das nutzte Martin und warf eine Schockwelle hinterher. Dabei schleuderte er auch einige Zivilisten umher, doch das war ihm egal. Er war der Wichtigste in diesem Moment.
Der Mann stand auf und griff nach Sturmgewehr. Doch bevor er Martin anvisieren konnte, rannte dieser weiter. Er lief in eine Gasse, zwischen zwei Häusern. An einem ging eine Feuerleiter in die Höhe, die er sofort erklomm und von dem Dach dieses Hauses auf ein anderes sprang und dort wieder runterkletterte. In der Sackgasse brach er in sich zusammen und fasste sich an den Kopf. Seine Pistole hielt er noch immer in der rechten Hand.
„Was hab ich da getan? Ich habe... ich... ich...“
Er hätte am liebsten laut geschrien, aber keiner durfte ihn jetzt hören. Also presste er sich die linke Faust fest an seinen Mund und erstickte so den Schrei. Doch Tränen schossen ihm trotzdem in die Augen.

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Vala Shepard
04.10.2012, 00:28
So, ich bin geflasht vom feinsten und jetzt geht es hier weiter. Musik da, Kopfkino bereit, also ran ^^

Kapitel 4.
Die Szene im Skycar ist amüsant. Peterson scheint sauer zu sein aber dann kommt eine neue Person ins Spiel. Commander Licoln und sie ist nicht erfreut, wie der Soldat gehandelt hat und von Shepard hält sie auch nicht viel, anscheinend. Die Szene mit der Familie war ein schönes Detail und dann kommt der Name Bishop ins Spiel. Peterson hat also mit Kim`s Vater gedient? Wäre eine interessante Variante. Schönes Detail!
„Welcher Historiker ist nicht auch ein Nostalgiker.“
„Ich!“, rief Liara aus der Dunkelheit. <<< Das ist ja ein Highlight im nächsten Abschnitt! Ich musste echt lachen, schön gemacht! Aber interessant, wie Martin wohl gearbeitet hat. Dann geht es ans eingemachte. Die Erwähnung des Hundes und der griechischen Mythologie war gut gewählt. es kamen Daten zu Vorschein doch dann wurde die Truppe angegriffen. Diese Szene gefiel mit verdammt gut und lief super im Kopfkino ab. Wie die Vier da unter Beschuss waren und dann die Lösung von Kim an Ende! Herrlich! Also auf das Ende zugehend gewann das Kapitel reichhaltig an Action! Super, hat mir einfach gefallen!

Der TExt war wieder einmal gut lesbar und Fehlerchen waren zwar dabei, aber wie immer: was solls? Waren nicht wirklich bemerkbar. Kaidan hatte auch etwas mehr Anteil am Kapitel aber Liara mit ihren Kommentaren fand ich am besten. Also das Kapitel hatte was! Daumen hoch!

Beauci
04.10.2012, 10:18
kapitel 5 gefällt mir.
das die normandy sogar gelandet ist und nicht nur im all hängt finde ich gut.

na garrus und james?
als wenn die sich so leicht abschütteln lassen.
hoffe die fangen ihn ;)

Hochdrache
04.10.2012, 10:50
Ich dachte zuerst, man hat ihn gefunden, nicht die guten sondern die bösen. Aber Garrus und James... da haben sich ja zwei gesucht und gefunden. Bin gespannt wie es weitergeht.

Vala Shepard
04.10.2012, 16:52
Und jetzt ist Kapitel 5 dran. Wie bekannt, Musik läuft und Kopfkino ist bereit, also ran ans Werk.

K-7 hat schon drauf, der kleine ist gemein. Seine Antworten auf die ersten Fragen sind echt der Klassiker. "Keine Lust", ich hätte den Geth Nachttischwecker eben von diesem heruntergehauen ^^ Bis zur Badszene ist der Minigeht echt giftig. Und dann kommt ein weiteres Higlight, die Erklärung mit den Tarnnamen. Eine klasse Idee! Und dann erkennt er, dass er auf Kim hätte hören sollen. Martin wird wieder etwas mehr beleuchtet was sein Verhalten anbetrifft. Dann aber dieses Highlight:
„Was beim allwissenden Sokrates machst du da?“, fragte Martin entgeistert.
„Ich hüpfe.“
„Das... das sehe ich. Aber warum machst du das?“
„Weil es Spaß macht.“
Klasse! Ich konnte mir direkt vorstellen, wie der Mini Geth da rumhüpfte! Wirklich ein lustiges Detail! Dann geht es erneut auf die Flucht. Interessant das K-7 die gelandete Normandy entdeckt was ja schon erwähnt wurde, irgendwie ein Highlight ist. Wann ist die Normandy im Game mal gelandet? Selten. Schönes Detail. Dann kam dieser "Flashback"? Interessant. Wirklich interessant. Dann gehts kurz wieder zur Action. MArtin auf der Flucht vor Garrus und James, denn die beiden müssen ja von der Normandy sein. Die Flucht geht los und am Ende, Tränen? Was hat es mit Martin nur auf sich?

Interessantes Kapitel, enthüllt wieder einmal etwas mehr von der spannenden Geschichte und dann kommt auch etwas Action mit der Verfolgungsjagd. Im Moment spielen viele Faktoren eine Rolle, aber keiner zeigt einen roten Faden auf. Interessanter Stil. Gelegentlich ein paar kleine Wort und Tippfehler, tun aber nicht weh wie immer. Hat mir wieder gut gefallen das Kapitel! Immer weiter so :)

Obscurefighter
04.10.2012, 19:28
Der zweite Teil von Kapitel 5. Und Vala, ein dickes Dankeschön für das viele Feedback. Da hüpft jedes Mal mein Herz vor Freude.


Neal schwitzte unglaublich. Er zog an seinem Kragen und lüftete etwas. Die Backen blies er auf und entließ pfeifend durch den Mund die Luft. Der Türsteher, ein Kroganer, blickte ihn skeptisch an.
„Alles ok?“
„Klar, aber ist dir auch so warm?“
Der Kroganer grunzte, weil er geduzt wurde, antwortete aber nicht auf die Frage. Stattdessen gab der Neal seine Creditkarte wieder.
„Sie können rein.“
„Danke.“
Sich immer noch den Kragen lüftend betrat er den Eingang der Clubs. Schon dröhnte ihm laut und dumpf der Bass entgegen, aber zuerst zog er seine Jacke aus und ging zu der Garderobe, wo zwei Asari in kurzen Kleidern standen. Er reichte einer seine lange Jacke, die man fast schon Mantel nennen konnte. Sie lächelte ihn freundlich und fast schon verführerisch an, aber er wandte sich ab und steuerte die Doppeltür zum Club an.
Die Leute hier auf der Citadel nennen ihn unter der Hand das 'Afterlife 2.0', in Anlehnung an den Club von Aria T'Lok auf Omega. Neal war schon oft auf Omega gewesen, privat und geschäftlich, aber er sah kaum Unterschiede zu dem Club hier und schloss sich so der allgemeinen Meinung an. Vielleicht betrachtete er seine Umgebung aber einfach nicht gut genug. Bevor er die Tür aufgehen ließ, rief er sein Universalwerkzeug auf und drückte einen Knopf. Seine Sicht wurde schlagartig schlechter, aber er wusste genau, dass es besser so war. Noch schnell rückte er seine zivile Kleidung zurecht und betrat den Club.
Lauter Bass, der den Boden vibrieren ließ und grelle Lichter. Manchmal erfreute sich Neal an seinem schlechten Auge. Er versenkte die Hände in den Hosentaschen und sah sich um. An den runden Tischen saßen zumeist Männer, alle mit Getränken in der Hand und auf dem Tisch des ein oder anderen tanzte auch eine der halbnackten Tänzerinnen. Entweder Mensch oder Asari. Irgendwie war es Neal hin und wieder peinlich die weiblichen Vertreter seine Art bei so etwas zu sehen. Niemand sollte sich so erniedrigen lassen wie diese Mädchen, das war seine Meinung. Aber in dieser Gesellschaft der sexuell übermotivierten männlichen Vertreter war er mit dieser Meinung alleine. Gelasse schlenderte er zur Bar und schwang sich dort auf einen Hocker. Der Barkeeper, ein Batarianer, trocknete sich seine Hände ab und wandte sich dann zu Neal um. Seine innere Augen fixierte sich mit viel Abscheu auf ihn, die beiden äußeren betrachteten die Umgebung.
„Was wollen Sie?“, fragte er, knurrte dabei und hätte Neal wohl fast vor die Füße gespuckt.
Manchmal hatte der Agent das Gefühl, als hätte ihm jemand in seiner Jungend das Wort 'Rassist' auf die Stirn tätowiert. Auf jeden Fall schien er diese Einstellung auszustrahlen.
„Habt ihr Bier?“
„Nein. Aber ich kann Ihnen eine batarianische Alternative anbieten.“
„Her damit.“
Der Barkeeper verschwand und Neal betrachtete die Umgebung. Tänzerinnen und Betrunkene, nichts von Interesse. Zumindest noch nicht.
„Warum müssen wir uns immer hier treffen?“, fragte er sich leise.
Der Batarianer stellte ihm ein Glas mit einer blauen Flüssigkeit hin, doch Neal gab ihm nur ein paar Creditchips. Er hatte gelernt nie dem Barkeeper zu misstrauen, solange man es sich noch nicht mit ihm verscherzt hatte. Und die Tatsache, dass er ihn noch immer gesiezt hatte, gab ihm das Gefühl, das noch alles ok war. Die Betonung lag auf noch.
Neal nahm einen Schluck und drehte sich dann auf dem Hocker um. Mit den Augen suchte er die Tänzerinnen ab, suchte eine ganze Bestimmte. Sie musste hier sein, sie hatte ihm doch diese Nachricht geschickt. Wo war sie?
Da, in einem Separee, da tanzte sie. Gerade räkelte sie vor einem ziemlich dickem Mann an der Stange. Neal knurrte leise, fletschte die Zähne und stand auf. Sein Bier hielt er fest, als er das Separee ansteuerte. Schon von weitem hörte er den Mann lechzen.
„Ja, komm, Baby, auf die Knie. Komm, zeig es mir. So ist es gut.“
Die Tänzerin tat ihm den Gefallen, aber Neal sah den Abscheu in ihren Augen, den sie diesem Mann gegenüber empfand. Er entschied sich sie davon zu erlösen. Mit kräftigen Schritten trat er an den Mann heran und packte ihn mit der freien Hand an der Schulter.
„Die Show ist vorbei.“
Der Mann drehte sich um. Das Gesicht aufgedunzen und die Nase rot, ein Alkoholiker. Die Zähne schlecht und gelblich, eine Alkoholfahne schlug ihm entgegen. Alles in allem ein Anblick, bei dem Neal sich am liebsten erbrochen hätte. Der Mann zog die Nase hoch, bewegte sich aber nicht.
„Abflug.“
Neal krallte seine Finger gewaltsam in die Schulter des Mannes, dieser stand schließlich auf, aber nur um dem wesentlich jüngeren drohend den dicken Zeigefinger unter die Nase zu halten.
„Pass mal auf, Freundchen, ich habe für die Asarischlampe bezahlt, also schau ich mir die Show an.“
„Hier ist ihr Geld zurück.“
Neals stellte lässig sein Glas ab und umschloss mit seiner jetzt freien Hand den Kragen des Mannes. Mit einer Drehung schleuderte er ihn zu Boden, auf dem Rücken blieb der Alkoholiker liegen.
„Hey, was soll das, Arschloch?!“
Neal stellte ihm den Fuß auf die Brust und hob sein Hemd an der linken Seite an. Der Griff einer Pistole blitzte kurz auf.
„Hau ab oder es setzt etwas.“
Grummelnd, aber geschlagen stand der Mann auf und verschwand in der Menschenmenge. Neal sah ihm nach, schüttelte dann den Kopf über so viel Dummheit und setzte sich auf die andere Seite der Bank. Der Asari glitt auf die Knie, dann auf die Hände und beugte sich zu ihm.
„Du bist spät“, hauchte sie in sein Gesicht.
„Tut mir Leid.“
Er lächelte kurz, wurde dann wieder erst. Sie kletterte vom Tisch und setzte sich neben ihn. Ihre Finger fuhren dabei seinen Oberschenkel bis an den Schritt hoch und er zog pfeifend die Luft ein. Schließlich packte er rigoros ihr Handgelenk und legte die Hand auf den Tisch.
„Mila, ernst bleiben.“
„Du bist immer zu ernst, Neal.“
Er ließ ihre Hand und war versucht nach dem Bier zu greifen. Aber der Gedanken an der Mann von vorhin brachte sein Mittagessen wieder auf den Gedanken nochmal vorbei zu schauen und daher ließ er das Bier einfach stehen. Stattdessen wandte er seinen Blick zu Mila.
Wie jeder Asari hatte sie diese bläuliche Haut und die nach menschlichen Begriffen wunderschöne weibliche Gestalt. Er wusste, dass es in ihrer Spezies keine Sexualität gab und deswegen kam er sich manchmal etwas unfair vor, weil er sie als eine Frau betitelte. Aber sie störte das nicht. In ihren hellen Augen glühte die pure Lebenslust, etwas, was Neal bei sich vergeblich suchte. Ihre kurze Kleidung, das enge Kleid, welches nur das nötigste verdeckte, betonte ihre natürlich schlanken Kurven nur noch mehr.
Langsam griff er wieder nach ihrem Handgelenk und führte ihren Handrücken sanft an seine Lippen. Nur ganz kurz, aber das war eine Gestik, der ihm sein Bruder beigebracht hatte. Eine Gestik, die er sehr schön fand und Mila mochte es, wenn er das machte. Sie kicherte und zog ihre Hand weg.
„Also, warum hast du mich hierher bestellt“, fragte er ernst.
Sie zog ein Päckchen unter der Bank hervor und legte es auf den Tisch. Neal nahm es vorsichtig in die Hand und wog es. Ungewohnt schwer, es klapperte beim Schütteln.
„Was ist da drin?“
„Einige Daten. Glaub mir, in letzter Zeit sind die Leute so gesprächig hier.“
Mila grinste und ein Grübchen tauchte an ihre linken Schläfe auf. Neal legte das Paket neben sich auf den Boden und nickte nur.
„Über was reden sie?“
„Cerberus.“
Seine Alarmglocken schrillten und schlagartig wurde der Agent für innere Sicherheit in ihm wach. Er saß aufrecht und beugte sich nah an Mila heran.
„Und was genau?“
„Woher soll ich das wissen.“
„Mila.“
Wieder packte er ihre Hände, aber diesmal fest und fast schon brutal. Sie machte kurz ein ängstliches Gesicht.
„Neal, bitte.“
„Mila, über was genau reden sie?“
„'Cerberus gibt das Signal'. Mehr weiß ich nicht. Und etwas mit Arafu.“
„Arafu“, hauchte er.
Er ließ Mila los und starrte die Tischplatte an. Mit der Hand fuhr er sich an seinen Kinnbart und strich sich über den Mund. In seinem Kopf ratterte es, er dachte angestrengt nach.
„Neal.“
Mila beugte sich nah an ihn heran, er schreckte auf.
„Ja?“
„Alles in Ordnung?“
„Klar. Ich... ich muss diese Daten durcharbeiten.“
Er griff nach dem Päckchen, doch Mila hielt ihn fest. Wieder sahen sie sich in die Augen, aber diesmal war sie es, die ernst aussah und ihn schwer schlucken ließ.
„Ich habe auch einen Namen gehört.“
„Mila,... ich muss diesen Daten durcharbeiten.“
Er stand auf, aber sie hielt ihn fest. So zog er sie mit hoch und sie standen voreinander. Mit seinen fast zwei Metern überragte er sie, aber sie legte den Kopf in den Nacken und nickte dann .
„Ok, wenn du das willst.“
Enttäuschung stand in ihrem Gesicht, es klagte ihn an. Er spürte, wie sich sein Hals zuschnürte. Geschlagen lehnte er sich zu ihr runter, bis sein Mund nah an ihrem Ohr war.
„Komm heute Abend zu mir, dann bin bestimmt fertig und wir können uns mit anderen Dingen beschäftigen.“
Jetzt kicherte sie.
„Neal Bishop, du verlogener Hund.“
Er richtete sich auf, schenkte er ein Lächeln und wollte gehen, aber dann zog er seinen restlichen Creditchips heraus und drückte sie Mila in die Hand.
„Nimm dir heute frei. Bitte.“
Er flehte sie an, aber sie wollte ihm das Geld wieder zurückgeben. Er schloss ihre Hand darum und seine um ihre.
„Bitte, Mila.“
„Na gut.“
Erst jetzt wandte er sich um, das Päckchen unter den Arm geklemmt und verließ der Club auf den gleichen Weg, den er gekommen war. An der Garderobe gab ihm ein grimmiger Batarianer seine Jacke wieder und Neal war glücklich, dass Geld Mila gegeben zu haben. So war er nichtmal versucht diesem schmierigem Alien Geld zu geben. Mit schnellen Schritten trat er durch die Tür auf die Straße, wo ihm sofort die kalte Luft entgegen schlug. Er wusste, sie war eigentlich nicht kalt, aber im Vergleich zu der Hitze aus dem Club schon. Neal hielt das Päckchen fest, winkte sich ein Taxi heran und stieg ein.
Zwar nannten er dem Fahrer die Adresse, aber er tat es wie ferngesteuert. In Gedanken war noch bei Mila. Und zum Teil auch auf Elysium. Plötzlich schien das Päckchen mehrere Tonnen zu wiegen.

Vala Shepard
04.10.2012, 19:39
Und direkt mal frisches Futter! Yes! Gleich ran :)

Äh ja...wow! Ein völlig neuer Story Strang? Neal ist also ein Agent und geht in eine Bar um dort seinen Kontakt zu treffen? Interessant und dann ist das auch noch eine Asari. Also hier in dem Kapitel fiel eindeutig die Detailtiefe auf, die Umgebung wie auch die Asari wurden sehr gut beschrieben und die Stimmung war super. Leider hatte ich die falsche Musik dabei laufen, dachte es würde Action geben aber was solls, schnell zu der Purgatory Musik gewechselt und die Geschichte lief wunderbar im Kopfkino. Interessant wurde es wieder einmal am Ende der Geschichte. Was wat es mit dem Päckchen und Cerberus auf sich? Da bahnt sich etwas an.

Aber nun muss ich dir echt gratulieren. Ich hatte fest mit Martin als Story Bezug gerechnet doch dieser Teil hat mich echt verblüfft. Zwar keine richtige Action außer dem Techtel Mächtel mit dem Gast, aber diese Wendung von der einen Hanlung zu einer neuen, die ebenfalls interessant ist, war echt super!
Also das ist dir gelungen. Daher verstehe ich ganz nebenbei nicht, warum die Story hier nur 4 Sterne bekommen hat. Die verdient 5! Aber das nur am Rande!
Also das war wirklich klasse. Ich sehe da schon zwei Story Fäden zusammenwachsen!

Das übliche was Stil, Aufteilung des Abschnitts betrifft ist konstant. Die Tippfehler erwähne ich nicht wirklich, weil sie kaum ins Gewicht fallen.
Also ich bleibe dabei und hoffe, da kommt bald nachschub! Die Geschichte hat einfach was!

Obscurefighter
04.10.2012, 19:57
*rot werd* Hihi, danke. Und du kannst auf noch mehr Handlungsstränge freuen, das wird ein ganzer Teppich. Hoffentlich ist dir auch eine Besonderheit an Neals Namem aufgefallen, sonst habe ich das nicht gut genug gemacht *mit dem Zaunpfahl wink*.
PS: Arbeite gerade fleißig am Ende von Kapitel 5.

Obscurefighter
04.10.2012, 21:30
Letzter Teil von Kapitel 5. Und als Hinweis: das so geschriebene sind Flashbacks. Nur damit keine Verwirrung auftritt. Hätte ich vielleich schon früher schreiben sollen.



Vor Schmerz hätte Kim fast geschrien. Sie wollte sich an der Oberarm fassen, doch Doktor Chakwas packte ihr Handgelenk und legte ihre Hand zurück in ihren Schoß.
„Gunnery Chief Bishop, es reicht jetzt.“
„Aber das brennt so.“
„Mein Gott, Sie sind eine ganz schöne Mimose.“
Gespielt beleidigt schob Kim die Unterlippe vor, doch Doktor Chakwas lächelte nur und verarztete weiter den angeschossenen Oberarm der Soldatin. Commander Shepard hatte Kim förmlich in die Krankenstation geschleift und musste sie dazu zwingen sich untersuchen zu lassen. In all dem Getümmel da draußen auf der Straße hatte Kim ihre Verwundung gar nicht registriert. Sie war so mit Adrenalin vollgepumpt gewesen, sie hatte nur Augen für die Feinde gehabt. Da waren diese losen Steine gewesen, das Sturmgewehr in ihrer Hand und die Schüsse um sie herum. Wie ferngesteuert, wie ein Roboter, so war sie gewesen.
Langsam kam die Sorge um Martin. Er hatte doch warten wollen, das hatte er gesagt. Und jetzt. Wo war er? Was machte er? Sie hätte weinen können, als sie die leere Wohnung gesehen hatte. Wieder einmal hatte er ein Versprechen gebrochen. Es war doch verrückt, nach so langer Zeit meldete er sich wieder und dann zeigte er mal wieder, dass man sich nicht auf ihn verlassen konnte. Er tat einfach nie das, was er tun wollte und sollte. Und jetzt hatten sie nur diese verschlüsselten Datenpad und den Stick.
„Oh, Martin, was hast du da bloß angerichtet“, flüsterte Kim zu sich selbst.
„Sie finden ihn schon, Gunnery Chief.“
Doktor Chakwas schob ihren Stuhl weg und tippte etwas in ihren Computer ein. Kim, die auf einem Bett saß, fasste sich an den rechten Oberarm, wo sie jetzt einen Verband spürte und schaute die Ärztin verwirrt an.
„Was meinen Sie?“
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen drehte sich Doktor Chakwas wieder zu Kim um.
„Ich meine, Sie finden Ihren Freund schon wieder, Gunnery Chief. Immerhin haben Sie den Commander auf Ihre Seite gebracht.“
„Ja, vielleicht haben Sie recht.“
„Habe ich.“
Sie wandte sich wieder dem Computer zu und Kim betrachtete ihre Wunde. Ein Steckschuss war es gewesen, bis auf den Oberarmknochen. Ein Querschläger, denn vor einem direkten Schuss hätte sie sich auf den Boden geworfen. Glaubte sie. Und hoffte sie. Und wiedereinmal hatte ein blöder Treffer ihr vor Augen geführt, das sie doch nicht die Superwoman war, die sie gerne wäre. Die sie als Kind immer hatte sein wollen. Das würde auf ein neues eine Narbe geben, die sie tragen musste und damit musste sie leben. Irgendwann würde sie darauf zurück sehen und vielleicht lachen. Aber nur vielleicht.
Sie sprang vom Bett.
„Kann ich gehen?“
„Ja, aber schonen Sie den Arm.“
„Mach ich.“
Doktor Chakwas drehte sich auf ihrem Stuhl um und schaute Kim streng an.
„Ich meine das ernst, Gunnery Chief. Ich kenne die Krankenbericht und ich weiß, dass Sie sich nicht schonen. Also machen Sie es.“
Kim nickte und sah zu, dass sie wegkam, bevor die Frau Doktor ihr nur noch mehr ein schlechtes Gewissen einredete. Sie betrat den Bereich der Cafeteria und wurde von den lauten Stimme ihrer Kameraden empfangen. Sie saßen zusammen an den Tischen, aßen, redeten und lachten. Erst jetzt spürte Kim das tiefe Hungerloch in ihrem Magen. Aber alles Tische waren belegt und keiner machte Anstalten für sie zu rücken. Stattdessen wurde sie mit merkwürdigen Blicken bedacht, als hätte sie eine ansteckende Krankheit.Die Gespräche wurden zu Getuschel wenn sie vorbeikam. Sie hielt sich aufrecht, in gerade Haltung, als sie zur Küche ging und sich ihr Essen holte. Auch der Koch schaute sie komisch an.
„Ist etwas?“, fragte Kim.
Der Mann grunzte nur etwas und drückte ihr ihr Tablett in die Hand. Dabei achtete er darauf, dass sich ihre Hände nicht berührten. Kim drehte sich um und schaute von einem der Soldaten zum anderen. Was war hier los?
Sie wollte nicht nachfragen, sie würde es schon erfahren. Sie beschloss in der Lounge zu essen, bei dem Pokertisch. Und der Bar. Also suchte sie den Raum in der Nähe der Herrentoilette auf und setzte sich dort auf den Boden. Im Schneidersitz, das Tablett auf die Oberschenkel gelegt. Wenn sie ihren rechten Arm bewegte, dann ziepte es im Oberarm, aber Kim wusste wie man Schmerzen am besten ignorierte. Sie beobachtete die Sterne beim Vorbeiziehen, während sie aß.
Es war schon irgendwie faszinierend. Als Kind hatte sie sich nachts oft aus dem Haus geschlichen, um auf dem Hügel im Park die Sterne zu beobachten. Martin war dabei gewesen, Joan manchmal auch, sie hatten über all diese leuchtenden Punkte am Firmament geredet und Kim war davon überzeugt, dass sie diese eines Tages alle bereist hätte. Jetzt konnte sie darüber nur den Kopf schütteln.
Doch mit dem Gedanken daran kam auch der Gedanke an ihre Familie und das trieb ihr die Tränen in die Augen. Schlagartig fiel ihr das Schlucken schwer. Sie legte die Gabel an die Seite und nahm das Tablett von ihren Beinen. Dann legte sie ihr Gesicht in die Hände und begann leise zu weinen. Ganz leise, damit niemand sie hörte.
„Keinen Hunger mehr?“
Erschrocken fuhr Kim herum. Am Türrahmen lehnte Kaidan, die Arme vor der Brust verschränkt. Schnell wischte sie die Tränen weg und setzte wieder ein ernstes Gesicht auf.
„Nein, Major, ich...“
Er winkte ab, schwang sich von der Wand und die Tür glitt hinter ihm zu. Fast schon freundschaftlich hielt er ihr die Hand hin.
„Kommen Sie, Gunnery Chief.“
„Ich brauche keine Hilfe.“
Sie stand auf und trat einen Schritt von Kaidan weg. Seine Anwesenheit beunruhigte sie etwas. Warum war er alleine gekommen?
„Ich wollte nur nachsehen wie es dir geht“, sagte er schließlich.
„Gut. Du kannst jetzt gehen.“
„Ach, Kim.“
Er winkte ab und tippte leicht gegen ihren rechten Oberarm. Sofort war er da, dieser stechenden Schmerz. Sie jaulte etwas auf und sprang so weit zurück, dass sie fast gegen die Scheibe lief.
„Bist du irre?“
„Na na na, redet man so mit seinem Vorgesetzten?“
„Du führst dich nicht gerade wie ein Vorgesetzter auf.“
Sie rieb sich den Verband und drehte ihm die linke Seite zu. Manchmal konnte Kaidan ein kleiner Sadist sein, das wusste sie. Aber im Moment war ihr nicht nach seinen 'Späßen' zumute. Sie wollte ihre Ruhe haben, warum verstand das nie jemand. Er ging einen Schritt auf sie zu und fasste sie diesmal am unverletzten Arm an.
„Warum sitzt du denn hier?“
„Weil draußen kein Platz mehr ist. Außerdem bin ich gerne alleine.“
„Ja, das weiß ich.“
Er lächelte und ging ein paar Schritte weg, bis an die Bar. Dort setzte er sich auf einen Hocker und seufzte. Kim blieb stehen, die Hand weiterhin auf dem Verband liegend und schaute zu ihm.
„Bist du denn in Ordnung?“
Er nickte.
„Sicher.“
„Zwischen dir und dem Commander alles ok?“
„Ja. Aber, Kim...“
Er wollte ihr etwas sagen, etwas wichtiges. Sie sah tiefe Sorge in seinem Gesicht und bekam mit einem Mal Angst. Doch bevor er seinen Satz fortführen konnte schwang die Tür auf und Liara stürzte in den Raum.
„Ach, hier seid ihr. Hab euch schon gesucht.“
Kaidan stand auf, Liara winkte Kim heran.
„Kim, kommen Sie. Der Commander sucht Sie.“
„Der Commander?“
„Ja. Sie sagt es sei wichtig.“
Aus den Knochen in Kims Beinen wurde Wackelpudding, doch sie folgte der Asari. Das Tablett ließ sie stehen. Kaidan klemmte sich an ihre Fersen und zu dritt fuhren sie zur Brücke hoch. Keiner sprach ein Wort, auch nicht, als sie durch die Kontrolle beim Konferenzraum gingen und schließlich die Kommunikationraum erreichten. Dort stand Shepard und vor das Hologramm von James. Kim wunderte sich. Warum war er nicht auf dem Schiff?
Shepard wandte sich um und lächelte Kim an.
„Wie geht es Ihrem Arm, Kim?“
„Besser, Commander.“
„Gut.“
Jetzt wandte sie sich wieder an James, zog Kim aber neben sich. Kaidan und Liara postierten sich hinter ihnen.
„Nun, James“, fing Shepard an. „Erzählen Sie noch einmal was vorgefallen ist.“
„Also, Commander. Garrus und ich waren draußen, vor der Normandy, unterwegs, als uns eine Gestalt auffiel. Ein Mann. Sehr dunkel gekleidet, Kapuze im Gesicht und eine Sporttasche über der Schulter. Ich habe ihm zugerufen, aber er hat nicht reagiert und wollte uns ausweichen. Dann hat er die Flucht ergriffen. Wir sind hinterher, aber auf den Hauptplatz hat er mit einem Mal auf uns geschossen und uns eine Schockwelle entgegen geworfen. Im Chaos danach haben wir ihn leider aus den Augen verloren.“
„Schon in Ordnung, James. Haben Sie ein Foto von dem Mann?“
„Klar, hier. Meinen Sie es könnte dieser Doktor Stolz sein?“
„Vielleicht.“
Neben James erschien das Standbild des Flüchtigen. Es war kaum etwas markantes zu erkennen, doch Kim fiel etwas beim Hinschauen auf.
„Commander, können Sie das Bild vergrößern?“
Shepard nickte.
„Natürlich.“
Das Bild wurde größer und jetzt erkannte Kim endlich die Schrift auf dem Hoodie.
„'Ich bin kein Protheaner, aber ich bin verdammt alt'. Das ist doch... Martin!“
Kim rief das letzte Wort, den Namen ihres alten Freundes. Shepard deutete auf das Bild.
„Das ist er?“
„Ja, dass müsste er sein. Der Hoodie, er hat ihn... zu einem seiner Geburtstage bekommen. Hat er mal gesagt.“
Sie konnte dem Commander wieder nicht in die Augen schauen. Doch die schien das nur am Rande zu merken, denn sie wandte sich sofort wieder James zu.
„James, finden Sie diesen Mann. Durchsuchen Sie mit Garrus die ganzen Straßen. Er kann nicht weit sein.“
„Jawohl.“
James salutierte und verschwand dann. Mit ihm das Bild. Kim starrte in die Leere.
Er wollte nicht gefunden werden. Aber dieser Angriff, das war so untypisch für ihn. Er verabscheute doch die Gewalt.
„Martin, ich gehe zur Armee.“
„Bist du irre, Kim. Das sind alles Mörder.“
„Nein, sie beschützen die Menschheit. Was wäre wir ohne Armee?“
„Friedlicher, viel friedlicher. Krieg ist nie gut, glaub mir.“
„Du bist Forscher, du hast keine Ahnung.“
„Kim, bitte, du wirst nur getötet.“
„Ich habe doch eine Waffe.“
„Und jetzt bist du der mit Waffe, Martin“, flüsterte sie zum Boden und eine einsame Träne kullerte ihre Wange hinab. Sie zitterte, schüttelte es aber schnell ab. Mit fester Miene wandte sie sich wieder an die anderen drei.
„Gehen wir wieder an Land“, fragte Liara gerade.
Sie wirkte aufgeregt. Als wolle sie Martin um jeden Preis finden. Naja, vielleicht wollte sie auch nur einem Kollegen helfen. Kim zuckte mit den Schultern. Shepard überlegte gerade.
„Ich weiß nicht. Wie geht es denn unserem Gunnery Chief?“
Kim zuckte zusammen, salutierte dann aber.
„Alles ok, Ma'am.“
„Und Sie können eine Waffe halten, Kim?“
„Natürlich.“
„Gut. Wir warten trotzdem auf eine Nachricht von James und Garrus. Dann gehen wir los.“
Kim und Liara nickten und verließen das Zimmer. Kim hatte wieder Hunger bekommen und wollte endlich weiteressen. Die Tür glitt hinter ihnen zu und ließ Kaidan und Shepard alleine.
„Hast du es ihr gesagt?“, fragte Jen.
„Ich wollte es. Aber... was wenn wir uns irren.“
Kaidan schaute Jen fast schon verzweifelt an. Die holte ein Datenpad hervor und schüttelte den Kopf.
„So geläufig ist der Name nicht. Da muss eine Verbindung sein.“
„Aber... ihr das jetzt so zu sagen.“
„Sie sollte es von jemandem erfahren, dem sie vertraut. Und dir scheint sie zu vertrauen.“
Plötzlich wurde Kaidan rot und fuhr sich nervös an den Hinterkopf.
„Jaha... das tut sie wohl.“
Jen wirkte etwas irritiert.
„Ist etwas?“
„Nein, nein, alles ok. Sagen wir es doch, wenn das hier durch ist. Vielleicht... kann der Stolz uns sagen, ob wir mit unsere Theorie recht haben.“
„Ja, wäre einen Versuch wert.“
Jen schaute auf das Datenpad, auf dem die aktuellen Nachrichten entlangliefen. Eine stand ganz oben und bereitete ihr Bauchschmerzen.
'Captain Mark Bishop unter Korruptionsverdacht'

Vala Shepard
04.10.2012, 22:12
Und der letzte Abschnitt von Kapitel V Part III. Dann mal ran.

Kim in der Medi Station, nett und lustig. Man merkte das Chackwas versuchte, Kim während der Behandlung aufzuheitern und zum ersten Mal macht Kim sich richtige Gedanken um Martin und bemerkt, dass sie nicht, wie du schön beschrieben hast, Superwoman ist. Sehr schönes Detail, wenn die Charakter bemerken, dass sie nicht allmächtig sind. Dann geht es ans Essen doch Kim wird getrost ignoriert von der Crew. Musste schon ein harter Schlag sein. Die Szene in der Lounge, bis zu Kaidan`s Auftritt fand ich wirklich super. Kurze Gedankenwelt vom Kim während die Sterne vorbeihuschten. Das war echt klasse, dieser Gedankenzug.
Dann kommt Kaidan und irgendwie wirkt er für mich zu undistanziert, als ob er Kim schon jahre kennt. Aber gut, vielleicht hast du da was geplant. Insgeheim hoffe ich, das Kim und Vega zueinander finden ^^ Aber weiter im Text. Bevor Kaidan und Kim sich ausheulen können, kommt das:

Doch bevor er seinen Satz fortführen konnte schwang die Tür auf und Liara stürzte in den Raum.
„Ach, hier seid ihr. Hab euch schon gesucht.“
Kaidan stand auf, Liara winkte Kim heran. <<< ein pur geiles Highlight für mich, Ich musste lachen. Eine leicht tollpatschige Liara, wie ich finde die in den ungünstigsten Situaionen kommt. Dann sind James und Garrus da, endlich zeigt sich der rote Faden der Story und Kim erkennt Martin. Das war ein weiteres Highlight und ich bin froh, dass James ihn gefunden hat, zumindest fürs erste ^^ Der kurze Flashback war dann auch interessant. Martin wollte nicht, das Kim zum Militär geht? Interessant. Sorgt bestimmt für Zündstoff, wenn beide sich treffen sollten. Dann kommt nochmal dieses Abschlussgespräch zwischen Jen und Kaidan. Ich frage mich, was die beiden wohl rausgefunden haben? Da muss ich auf das nächste Kapitel warten.

So, die Analyse vom Text lass ich weg, ist nichts neues dabei aber jetzt, nach 5 Kapiteln hab ich mir schon eine Meinung von der Geschichte gebildet. Also alles vorab, die Storyline ist sehr interessant und gespickt mit interessanten Wendungen. Die Charaktere sind fabelhaft! Vor allem Kim gefällt mir. Martin wirkt mir noch zu mysteriös. Jen ist typisch Shepard und Kaidan, okay, ich hab ihn im Spiel sterben lassen und jetzt im Kopfkino ist er wieder da. Ich hoffe, aber das ist nur ein Wunschtraum, Kaidan und James geraten mal aneinander...^^ Aber am meisten sticht doch Kim bisher hervor in der Geschichte. Auch K-7 gefällt mir. Also die Charaktere sind klasse und nach 5 Kapiteln kann ich für mich persönlich sagen: wirklich tolle Geschichte! Ich bleibe dran und warte auf neue Kapitel!

Beauci
04.10.2012, 22:15
ist neal der bruder von kim? wenn ja ziemlich genial ihn einzubauen.

mark bishop noch ein bruder oder einfach nur der lockvogel aus dem vorigen kapitel? namen kommen ja häufiger vor.

ansonsten finde ich den stil sehr schön und die einzelnen teile auch gut ineinander verknüpft

Obscurefighter
04.10.2012, 22:18
Zu den Familenverhältnissen der Bishops schweige ich im Moment, ganz einer Lady gleich. Aber so viel sei gesagt: Sie haben etwas miteinander zu tun.
Und Vala: Ja, Kim und Kaidan kennen sich schon länger. Das wird auch noch Zündstoff in der Geschichte. Vielleicht baue ich auch deine gewünschte Konfrotation von James und Kaidan mit ein. Da kommen mir schon Ideen.
Und ein dickes Danke für das Feedback an euch beide.

Vala Shepard
04.10.2012, 22:22
Ich habs es geahnt mit Neal wollte mich aber noch zurückhalten. Nicht umsonst bekommt so eine Person ein Kapitel. Wie sich das weiterentwickelt, da bin ich ganz gespannt drauf!
Achja! Das mit Vega und Kaidan war nur ein Wunschtraum! Ich will niemand dazu zwingen, seine GEschichte wegen sowas zu verändern! Aber wenn sowas kommt, dann freue ich mich. Bin ja wie gesagt Vega Fan ^^ Vielleicht, aber nur vielleicht kommt ja irgendwann eine heiße Nacht zwischen Kim und Vega? Scherz, dass wäre zuviel des guten (für mich). Ich hoffe, die Ideen gehen dir noch nicht aus, die Geschichte hat was.

Obscurefighter
04.10.2012, 22:26
Keine Sorge, ich sprühe gerade über vor Idee. Und du hast mich auf Idee gebracht, das passt in einer Situation sogar verdammt gut. Sonst ändere ich meine Geschichten auch nur, wenn sich die Wünsche der Leser mit der Storyline vereinbaren lassen. Das tut es in diesem Fall. Oh ja, mein diabolisches Gehirn arbeitet gerade auf Hochtouren.

Hochdrache
04.10.2012, 23:19
Irgendwie habe ich bei dem Ganzen das Gefühl einer Ashley 2.0. Und jetzt mit dem Vater, da versucht wohl einer die Familenehre wiederherzustellen? An soo einen Switch hätte ich nicht im Traum gedacht...das gibt noch was...und bitte schön durchknallen!!! Gibt eine tolle Story.

Obscurefighter
04.10.2012, 23:46
@Hochdrache: Ashley ist eigentlich nicht das Vorbild für Kim. Aber vielleicht wird sie sich im Laufe der Geschichte noch von dieser abheben.
Hier die ersten beiden Teil von Kapitel 6. Mit einem neuen und einem fast neuen Charakter.


VI



Grelle Lichter, Blitze. Mark zog die Vorhänge vor seine Fenster und sank auf seinen Schreibtischstuhl. Er musste tief Luft holen. In der offenen Schublade seines Schreibtisches wühlte er herum und zog sein Asthmaspray heraus. Er setzte es an und drückte den Knopf. Sofort konnte er wieder freier Atmen. Seufzend lehnte er sich zurück und starrte die lindgrünen Vorhänge an. Das Spray glitt aus seiner Hand, fiel klappernd auf den Boden und er brach in sich zusammen. Er weinte wie ein kleines Kind, das Gesicht auf die Oberschenkel gelegt. Seine Tränen suppten durch seine Stoffhose und benetzten auch seine Handschuhe.
Sein Terminal meldete sich und er schreckte hoch. Sofort wischte er sich die Tränen weg, richtete sich auf und setzte sich gerade an seinen Tisch.
„Anruf annehmen.“
Er kontrollierte das Zittern in seiner Stimme. Ein blecherne Männerstimme erklang.
„Captain Bishop.“
„Waren Sie das?“
Mark sah seinen Gesprächspartner nicht, aber das brauchte er auch nicht. Er kannte diese Stimme und das machte ihn wütend.
„Aber Captain, was denken Sie denn von mir.“
„Spielen Sie keinen Spiele mit mir!“
Mark brüllte, er war verzweifelt. Sein Ruf bei der Allianz, über Jahre aufgebaut, gegen alle Widrigkeiten, er war ruiniert. Er war der Wegbereiter, er hatte den anderen den Weg geebnet. Und jetzt das. Mit der rechten Hand fuhr er sich über der Gesicht, spürte die Wölbung an der Handinnenseite. Die Stimme redete weiter.
„Captain, bitte, wahren Sie Contenance.“
„Ich wahre ja. Ich wahre.“
„Gut. Bis jetzt arbeiten wir ja gut zusammen.“
Am liebsten hätte Mark laut losgelacht. Zusammenarbeit nannten diese Kerle das. Er nannten das Erpressung. Da fiel ihm etwas ein.
„Sie haben mir etwas versprochen. Sie wissen wo der Doktor steckt, also. Wo ist mein Teil?“
„Gemach, gemach, Captain. Er ist schon hier.“
Ein Bild tauchte auf, Mark blickte in das Gesicht eines junge Mannes. Er sah frisches Blut auf seiner Haut und die pure Angst in den Augen.
„Tony, ich hol dich da raus, versprochen.“
Der Junge konnte nichts sagen, ein schwarzer Handschuh lag um seinen Hals. Aber Mark las seine Augen und es trieb ihm die Tränen in seine. Jetzt wollte er nicht weinen, nicht jetzt.
„Ich verspreche es“, flüsterte er. „Großes Indianerehrenwort. Halt nur noch etwas durch.“
Tony deutete ein Nicken an, dann riss ihn eine Person aus dem Bild und es war sofort weg. Die Stimme war wieder da.
„Neue Verhandlungen, Captain.“
Mark musste sich sammeln. Hier ging es um Tony, nicht um seine Karriere. Doch er fühlte sich so überfordert. So verlassen.
„Keine neue Verhandlungen, Sie Mistkerl“, sagte er ganz leise.
Die Stimme lachte auf.
„Captain, Sie wollen doch nicht, dass dem Kleinen etwas zustößt, oder? Ich bitte Sie, das lässt ihr Stolz und Ihre Ehre doch gar nicht zu.“
Er hatte Mark, sie kannten ihn. Nie würde er Tony oder einen der anderen im Stich lassen. Aber er hatte schon so viel verraten. Wen sollte er jetzt hintergehen?
„Was... was soll ich machen?“
Er konnte nicht anders. Sie würde es sicher verstehen. Er war nicht korrupt, er war nur ein verzweifelter Mann. Ein Mann, der keinen Ausweg mehr sah, der mit seinen Kräften am Ende war. Er war doch kein schlechter Mensch, er wollte seine Leute beschützen. Aber jetzt fühlte er sich mit jedem Wort mehr wie tot.
„Wir brauchen Informationen“, meinte die Stimme.
„Welche?“
„Über die SR2-Normandy.“
Mark fuhr hoch und starrte das Terminal an. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, aber ein Namen war immer da. Wie ein Geist aus einer anderen Zeit: Kim. Er krallte die Hände in die Tischkante und bis sich auf Unterlippe. Sollte er diesen Schritt gehen? Sollte er das letzte Tabu brechen?
„Warum?“, hakte er nach.
„Das geht Sie nichts an. Beschaffen Sie uns einfach die Informationen.“
„Aber... das kann ich nicht.“
„Sie sind Captain der Allianz, oder? Dann können Sie das.“
Die Verbindung brach ab, das Gespräch war beendet. Und Mark war verzweifelter den je. Er legte den Kopf auf den Tisch, die Hände in den Hinterkopf und krallte sie in seine langen Haare, direkt in den Pferdeschwanz. Er spürte den Schmerz und das war auch gut so. Er weinte leise vor sich, schluchzte über seine eigene Schwäche.
Erst etwas später hob er den Blick und schaute auf das Bild auf seinem Schreibtisch. Sechs Personen strahlten ihn an, aber jetzt sah er tiefen Vorwurf in ihren Augen. Und die Namen in seienr Hand pochte schmerzhaft. Mark warf sich nach hinten und starrte die Decke an.
„Was mache ich nur? Kim oder Tony. Kim oder Tony.“
Wie eine Formel murmelte er es immer wieder und versank in einer tiefen Welt aus Trauer und Verzweiflung.


Neal rollte sich von Mila weg, die ihr Gesicht in das Kissen drückte. Vorsichtig zog er den Arm unter ihrem Körper weg und passte auf sie nicht zu wecken. In dem großen Bett, ein Maßanfertigung für ihn, wirkte sie so klein und verletzlich. Wie ein Kind. Er rutschte bis an die Bettkante und hob seine Boxershorts vom Boden auf. Leise schlüpfte er hinein, stand auf und griff seine Hose. Auch diese zog er an, oben herum blieb er nackt. Auf leisen Sohlen schlich er um das Bett herum, direkt zu Mila. Sie lag schlafend da. Er kniete sich neben sie und küsste sie sanft auf die Wange.
„Einmal eine Asari und nie wieder einen Menschenfrau“, flüsterte er.
Er glaubte sie im Schlaf lächeln zu sehen. Also stand er wieder auf und stieg die Stufen hinab, die den Schlafbereich seiner Wohnung vom Rest trennte. Er stand im Flur und ging barfuß über das kalte Laminat. Zuerst huschte er durch einen Bogen in seine kleine Küche. Er konnte nicht gut kochen, hatte er nie gekonnt. Auch jetzt schmierte er sich nur ein paar Brote und verließ die Küche dann wieder.
Sein Arbeitszimmer lag im hinteren Bereich der Wohnung. Kurz hielt er vor der Tür zum Wohnzimmer und überlegte, ob er sich nicht einfach auf das Sofa werfen sollte. Oder wieder zurück zu Mila, ab unter die Bettdecke. Aber die Daten in dem Päckchen riefen ihn und er musste diesem Ruf folgen. Also schlurfte er auf die Tür zu und ließ sie aufgleiten.
Es roch nach Arbeit. An der rechten Wand stand eine große Stereoanlage, die er leicht aufdrehte und eine Radiosender einstellte. Vor ihm der große Schreibtisch mit den vielen Akten, die sich hoch stapelten. Das Päckchen lag direkt vor seinem Stuhl, einem großen Ding aus schwarzem Leder. Ein Geschenk seiner Geschwister. Mit einem Lächeln auf den Lippen schwang sich Neal in den Sitz und stellte den Teller mit den Brote ab. Eine Kiste mit gutem, altem Bier von Elysium stand zu seinen Füßen. Er nahm eine Flasche, öffnete sie an der Tischkante, seine Mutter hatte das immer gehasst, und startete den Computer. Einen Schluck diesen kühlen Weizens gönnte er sich, dann stellte er die Flasche neben den Teller und zog ein Messer aus seinem Gürtel. Es blitzte im Licht der Lampen, die an der Wand hingen, schimmerte leicht rötlich. Neal spiegelte sein Gesicht darin und zeigte die Zähne.
„Sie nannten mich Killer.“
Er lachte auf, öffnete aber schließlich das Päckchen und steckte das Messer wieder weg. Er legte es eigentlich nie ab, außer Mila war in seinem Schlafzimmer. Doch selbst dann war es immer in Reichweite. Es war wie ein Teil von ihm.
Das Inhalt das Päckchens war nicht erschreckend. Ein Datenstick und paar Datenpads. Ohne hinzusehen steckte Neal den Stick in den Schlitz des Computers und startete die Übertragung an sein Oberkommando. Die Pads interessierten ihn mehr.
Auf dem ersten waren Bilder des ehemaligen Botschafters der Menschen, Donnal Udina. Sie zeigten ihn dabei, wie er sich mit Leuten von Cerberus traf. Neal lächelte und legte das Pad zur Seite.
„Ach, Mila, nennt gemeint.“
Sie brauchten nichts mehr gegen die Mann, Shepard hatte in vor geraumer Zeit erschossen. Neal wusste das, er hatte es gesehen. Er hatte sich in der Nähe befunden, war zuerst Bailey und dann Shepard gefolgt. Er wollte eingreifen, aber hatte schnell begriffen, dass er das nicht tun brauchte.
Das nächste Pad war schon interessanter. Arafu, eine Kolonie der Menschen. Neal wusste, dass sie neu war, eine Experiment, nach dem Desaster auf Sidonis. Ein Versuch wieder einen Ort nur für die Forschung zu errichten. Das Geheimkommando wollte alles im Auge behalten. Und dafür war er da. Er hörte sich um, wusste, was die Leute dachten und taten.
Die Fotos zeigte den Hauptplatz, manche waren alt, manche ganz frisch. Alles war normal. Doch Neal war das immer zu normal. Die Kolonie war neu, hatte kaum Möglichkeiten sich zu verteidigen und trotzdem hielten sich die Reaper davon fern. Warum nur? Neal ließ das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte.
Das Pad wanderte auf die andere Schreibtischseite und so verfuhr Neal mit jedem Pad. Wichtig und unwichtig. Die Daten vom Stick wurden munter übertragen, im Hintergrund spielte der Radiosender irgendeinen alten Song, den Neal nicht kannte. So arbeite er eine ganze Weile munter vor sich hin.
Bei einem Datenpad hielt er mit einem Mal inne. Es waren die Bilder von einer Razzia in einem Haus, dessen Besitzer man Kontakt zu Cerberus nachsagte. Die Ersten waren ganz normal, aber dann zuckte er zusammen.
Ein Schiff, das er gut kannte, die SR-Normandy. Auf dem nächsten Bild Commander Shepard. Und dann eine junge Frau, klein, aber kräftig. Mit dunklen Haare, die rote Strähnen hatten. Ihr Bild war eingekreist und mit dem Zusatz 'Besonders wertvoll' gekennzeichnet. Auf dem nächste die gleiche junge Frau, diesmal im Kampf. Er sah eine Kolonie, der er nicht kannte, aber an der Seite der Frau einen bekannte Mann: Major Kaidan Alenko, der zweite Spectre der Menschen.
Die Tür glitt auf, aber Neal bemerkte das nicht. Erst, als Mila ihm die Hände auf Schultern legte, reagierte etwas. Sie beugte sich zu ihm runter.
„Hey, was machst du denn hier? Komm wieder ins Bett“, hauchte sie ihm ins Ohr.
Er blickte wieder auf Bild, scrollte weiter. Doch die Frau ging ihm nicht aus dem Kopf. Im blanken Metall des Tisches spiegelte sich sein Gesicht und er starrte auf sein weißes Augen, das blinde. Es schien ihn anzuschreien und das Messer an seinem Gürtel zog ihn tief nach unten. Von hinten begann die Nachrichten.
„Und jetzt zu den Nachrichten.
Die Allianz bestätigt den Korruptionsverdacht gegen Captain Mark Bishop. Betroffener hat sich noch nicht dazu geäußert und ist für ein Interview bereit.“
Neal stand auf, nahm seine Schrotflinte von der Wand und gab einen Schuss die Stereoanlage ab. Sofort erstarb diese und Funke sprühten in die Luft. Mila zuckte entsetzt zusammen.
„Neal, was ist denn los mit dir?“
Er reagierte nicht, sondern ging wieder auf den Flur, wo sein Hemd auf dem Boden lag. Er hob es auf und knöpfte es zu, die Schrotflinte noch immer in der Hand. Mila, die einen seiner Bademäntel trug, in den sie gut zweimal reinpassen würde, stolperte ihm hinterher.
„Neal, was ist denn los?“
Wieder sagte er nichts, sondern zog Schuhe und Jacke an. Das Messer wanderte in seine Hand. Mila packte ihn an der Schulter und zog ihn zu sich. Er musst ihr in die Augen sehen.
„Was ist los, Neal?“, fragte sie streng.
„Ich muss weg. Aber keine Angst.“
„Wohin?“
Als Antwort küsste er direkt auf den Mund. Es war ein Kuss voller Liebe. Er wollte ihr seine Gefühle zeigen, sie sollte wissen wie er für sie empfand. Er hatte Angst sonst nie wieder die Möglichkeit dafür zu haben.
„Geh bitte nicht mehr tanzen. Bleib hier.“
Sie nickte, wenn auch zögernd. Er küsste sie nochmal auf die Wange, dann lief er aus der Wohnung. Er stand sofort auf der Straße, die Schrotflinte in der einen, sein Messer in der anderen Hand, mitten im Regen. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss, aber das wahr egal. Er wusste, wo er hin musste. Er sah in den Himmel, ließ die Tropfen auf sein Gesicht regnen und brüllte dann laut:
„KIM, ICH KOMME!“
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Vala Shepard
05.10.2012, 00:06
Ich hoffe, es wird nicht nervig, aber hier muss ich einfach immer sofort mitlesen. Also los mit Kapitel 6. Ich kanns kaum abwarten bis Vega und Kaidan sich prügeln ^^

WHAT ... THE ... HELL! Mark Bishop! MARK? Der Vater kommt nun endlich vor!? Mir ist die Kinnlade runtergeklappt, als ich diesen Namen im Abschnitt gelesen habe. Wow! Was für eine Überraschung! Du fächerst wirklich weit aus, was die Charaktere betrifft und das finde ich ungemein genial! Dann dieses Gespräch. Ich hatte ja am Anfang vermutet, dass Cerberus da mitspielt aber wenn es Cerberus wäre, warum wollen sie die Daten der selber erbauten Normandy SR-2? Großes Fragezeichen oder es ist eine neue Splittergruppe. (Off Topic von der Story: Erinnert mich an meine neue Bande ^^). Tony. Und dann kommt noch Kim ins Spiel. Ist Tony der Bruder von Kim? Ein drittes Kind? Wird verwirrend aber macht es auch verdammt spannend! Puh! genial! Und dann am Ende des Abschnitts mir Mark dieser Satz:
"Kim oder Tony?" so eine Frage kann sich nur ein Vater stellen. Wow!

Dann der nächste abschnitt mit Neal. Dem dritten Kind der Familie Bishop? Ich liebe solche schnellen Szenenwechsel. Fördert die Spannung!
Warum, warum wusste ich, oder habe es geahnt, dass Neal mit Mila im Bett landet? Ich musste so grinsen bei der Beschreibung. Und dann das hier:
„Einmal eine Asari und nie wieder einen Menschenfrau“, flüsterte er. <<< was ein Highlight, aber da sollte er mal einer Charakterin aus meiner Geschichte begegnen, dann vergisst er die Asari wieder :) Scherz, weiter. Dann dieses Detail mit dem MEsser, nett. Schönes Gimmick!
Und dann ein Highlight für mich. Erforschung der Daten. Interessant auch wie du die Citadel / Udina Mission mit in deine Geschichte eingebunden hast. Auch die Bilder von Kim waren ein nettes Detail, vor allem wegen der Bemerkung. Und dann, anchdem alles drunter und drüber geht wegen Mark, schießt Neal das radio kaputt? Armes Radio und dann verlässt er Mila und dieser eine Satz: "Ich komme Kim!" das Highlight und verstäkt meine Vermutung, das die beiden sehr zusammenhängen, auch wenn nicht direkt aufgelöst wird, ob sie Geschwister sind.

Hervorragendes Kapitel! Ein paar kleine Tippfehler ...ich spar es mir. Das Kapitel sprühte zwar nicht vor Action, aber dafür geht es jetzt richtig mit dem Soryfaden weiter und es wird ungemein spannend! Ich bin im Rausch! Mehr! Mehr! :D

Obscurefighter
05.10.2012, 00:11
Mehr kommt, versprochen. Und das nervt nicht, ich warte schon immer sehnsüchtig auf dein Feedback. Auf das der anderen auch.
Nur ein kleiner Rat am Rande: Schießt euch nich zu sehr darauf ein, dass Mark der VATER ist. Nur so ein Hinweis. Der gute Papa Bishop wird zwar auch eine Rolle später, aber eine ganz andere als Mark.

Vala Shepard
05.10.2012, 00:14
Mehr kommt, versprochen. Und das nervt nicht, ich warte schon immer sehnsüchtig auf dein Feedback. Auf das der anderen auch.
Nur ein kleiner Rat am Rande: Schießt euch nich zu sehr darauf ein, dass Mark der VATER ist. Nur so ein Hinweis. Der gute Papa Bishop wird zwar auch eine Rolle später, aber eine ganz andere als Mark.

Uh, uh? Spoiler? Also diese Aussage scheint jetzt einiges auf den Kopf zu stellen. Jetzt heißt es wirklich abwarten. Wenn Mark nicht der Vater ist, dann hab ich schon eine Vermutung. Eine wage und böse Vermutung. Kopfkino ich komme ^^ Diese Story ist echt interessant, direkt mal abonniert :D Mach weiter so!

Obscurefighter
05.10.2012, 00:16
Böse Vermutung? Uh, da muss ich grinsen. Würde die am liebsten wissen, aber lassen wir das. Erlebe lieber deine Reaktion, wenn ich alles aufdecke :].
PS: Ach ja, danke für das Abo.

Obscurefighter
05.10.2012, 19:35
Letzter Teil von Kapitel 6.
PS: Hab meine Signatur etwas veränderte, wer will, kann dort einen Blick auf die wichtigsten Person aus dieser FanFicton werfen. Wenn es zu klein, dann einfach sagen.



Seufzend ließ sich Martin auf die Dachkante sinken, die Beine warf er über die Kante. Seine Sporttasche lag hinter ihm, die Pistole in seinem Schoß. Er starrte sie immer noch fassungslos an. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, hatte er die Flucht angetreten und war in das Fabrikenviertel von Arafu gelaufen. Über eine Feuerleiter hatte er das Dach einer alten Fabrik, bei der er nicht wusste, für was sie mal verwendet worden war, geklettert und saß jetzt auf dem Rand. K-7 schob sich wieder über den Kragen hoch, rutschte die Jacke runter und landete auf Martins Bein.
„Puh, das war haarscharf.“
„Und wie.“
Martin rieb sich das Gesicht, sah dann auf den Minigeth herunter. K-7 streckte seine Glieder und schaute nach vorne. Von hier oben aus hatte man einen fantastischen Blick über Arafu. Die Stadt glitzerte wie ein Diamant, erleuchtete den langsam erscheinenden Abendhimmel. Martin musste lächeln und streckte seine rechte nach vorne, sodass K-7 einschlagen konnte.
„Die hast du echt sauber umgenietet.“
„Ach wenn ich mich immer noch frage woher du die Normandy kennst.“
K-7 sah ihn über die Schulter an.
„Du hast programmiert, du Genie. Ich weiß alles nur durch dich.“
„Auch wieder wahr.“
Martin sah auf seine Hände. Er hatte gerade einfach so mitten in eine Gruppe von Unschuldigen eine Schockwelle geworfen. Er hätte jemanden töten können. Mit zitternden Händen zog er den alten Brief aus seiner Wohnung aus der Jackentasche, einen Stift gleich hinterher. Er faltete den Brief auf und begann etwas auf das Papier zu schreiben.
„Und, was hast du jetzt vor?“, fragte K-7.
„Keine Ahnung.“
Die hatte er wirklich nicht. Seinem Fluchtplan war gerade ein gehöriger Dämpfer versetzt worden, denn jetzt konnte er so schnell nicht mehr den zivilen Raumhafen erreichen. Er hatte nicht so schnell mit der Normandy, also mit Kim, gerechnet. Er ärgerte sich darüber, sie war hier auf Arafu und suchten ihn. Aber ihn zu finden würde ihr nur Probleme bringen.
Der Satz war fertig:
'Habe den Tod von Unschuldigen um meiner Selbst willen in Kauf genommen'.
Er steckte Brief und Stift wieder weg und verharrte ein paar Minuten mit der Hand an der Jackentasche. Wann würde er endlich den Mut finden diesen Brief abzuschicken, damit sie wussten, was für ein Mensch er geworden war.
„Geh zu deiner Freundin, dieser Kim.“
„Nein!“
Martin brüllte K-7 an, der erschrocken nach hinten taumelte, bis er auf Martins Knie stand. Vor Wut am ganzen Körper zitternd packte der Forscher den Minigeth und hob bis vor sein Gesicht.
„Die Reaper, Cerberus und vielleicht sogar die Allianz sind hinter mir her. Und Kim wird nicht als Puffer dienen. Ist das klar?“
Er sprach durch die Zähne, K-7 ganz nah vor sich haltend. Der krallte seine kleinen Hände in Martins Daumen und versuchte frei zu kommen.
„Ja, ist gut. Aber, du willst doch zu ihr.“
„Nein, will ich nicht.“
„Aber, du sagst im Schlaf doch dauernd ihren Namen.“
Flup!
K-7 befreite sich aus Martins plötzlich erschlafftem Griff und stellte sich auf dessen Hand. Der sah ihn nur völlig entgeistert an und brachte im ersten Moment kein Wort heraus.
„Woher... wie... Wie kommst du darauf?“
„Ich habe dich reden gehört. 'Kim, es tut mir so Leid.' Immer wieder und wieder. Die ganze Nach durch. Man, du drehst dich echt im Kreis, Alter.“
„Warum hast du das gehört?!“
„Ich bin eine KI, ich brauche keinen Schlaf, remember.“
Martin nickte. Ja, K-7 brauchte keinen Schlaf. Er konnte die ganze Nacht aufbleiben wenn er wollte. Und seine Worte musste also stimmen. Sie waren mit Martins Träumen sogar vereinbar, denn er hatte von Kim geträumt. Immer wieder und wieder und sie im Traum um Verzeihung angefleht. Er wollte K-7 gerade etwas darauf sagen, da erklang ein Geräusch hinter ihm. Sofort sprang der Minigeth wieder in die Jackentasche.
Martin nahm seine Pistole, schwang die Beine von der Kante und stand auf. Jemand kam die Feuerleiter hoch. Der Doktor blieb ganz ruhig, beobachtete den Aufgang. Er wollte nicht schießen, aber er würde es im Falle des Falles tun. Ein Blick nach hinten brachte ihn auf einen anderen Gedanken.
Diesen Moment nutzte ein Soldat und sprang auf das Dach. Martin erschrak. Es war der gleiche Soldat, der ihn am Raumhafen gesehen hatte. Jetzt hielt er ein Sturmgewehr kampfbereit in der Hand, den Lauf auf ihn gerichtet. Martin erwiderte den Gruß mit seiner Pistole. Wo war der Turianer?
„Doktor Stolz?“, fragte der Mann.
Martin antwortete nicht. Seine Kapuze bedeckte sein Gesicht, er rutschte leicht nach hinten. Vorsichtig griff er seine Sporttasche, warf sie sich über und hielt sie mit der freien Hand fest.
„Ich werde jetzt gehen.“
„Doktor Stolz, das werden Sie nicht.“
„Sie werden mich nicht aufhalten, Soldat.“
„Es heißt Lieutenant.“
„Ist mir egal.“
Seine Hacken ragten über den Rand, er verlagerte sein Gewicht nach hinten. Der Soldat erhob sein Sturmgewehr, doch Martin gab einen Warnschuss in die Luft ab und sprang nach hinten über die Kante.

„Verdammt, Vega!“
Garrus, der das ganze Szenario durch sein Scharfschützengewehr von einem Balkon eines der Fabrik gegenüberliegen Gebäudes beobachtet hatte, schlug wütend auf die Metallbrüstung von sich. Er hatte James doch ermahnt vorsichtig zu sein. Und jetzt hatte sich dieser Irre von einem Doktor in die Tiefe gestürzt. Sofort schulterte der Turianer sein Gewehr und lief die Treppe wieder runter.
„Shepard, hier Garrus“, sprach er in den Funk.
„Ich bin da. Kaidan und Kim auch“, kam die Antwort.
„Wir hatten ihn. Auf dem Dach einer Fabrik im Fabrikenviertel.“
„Was heißt 'hatten'?“
„Vega. Er hat es irgendwie geschafft, dass sich der Doktor vom Dach gestürzt hat. In den Tod.“
Entsetzte Ausrufe waren durch den Funk zu hören, dann die laute Stimme von Gunnery Chief Kim.
„Er ist Biotiker. Einen kontrollierten Sprung in die Tiefe überlebt er. Er wird in der Gasse sein und flüchten.“
„Gut. Garrus, wir kommen in das Viertel. Sie und Vega hängen sich an den Doktor.“
„Klar, Commander.“
Garrus brach die Verbindung ab und erreichte endlich die Fabrik. Unten stand schon James, den Schrecken noch im Gesicht. Garrus packte ihn an der Schulter.
„Der Typ ist Biotiker. Komm, wir müssen in die Gasse.“
James nickte und wirkte etwas erleichterter. Sie rannten los, bogen um eine Ecke und standen in der Gasse hinter der Fabrik.
„Da läuft er!“, rief James.
Vor ihnen lief die Gestalt des Doktors, aber entfernte sich. Garrus und James nahmen die Verfolgung auf. Der Doktor war schnell, sehr schnell. Immer wieder drehte er sich nach seine Verfolgern um und rannte wie in Panik weiter. Sie folgten ihm durch die Hinterhöfe der alten Fabriken und Halle, wo jetzt nicht mehr gearbeitet wurde. Zäune, alte Metallbehälter und Mülltonnen stellten sich als Hindernisse heraus, über die James besser hinüber kam als Garrus. So war der Soldat bald mehr am Doktor dran als der Turianer. Aber noch nicht nah genug. Eine Veränderung im Straßenverlauf und der Kerl wäre weg. Doch dann tauchte eine Kreuzung vor ihnen auf.
„Wir werden ihn verlieren!“, rief Garrus James außer Atem zu.
„Wir sind fast da“, hörte er Shepard über den Funk.
Der Doktor erreichte die Kreuzung, sah sich schnell um. Links und vorne eine große Hauptstraße, rechts eine Gasse, wo der Gullydeckel offen war. Von vorne erkannte Garrus ein Shuttle, das sich näherte. Shepard und die anderen. Aber der Doktor sah es auch und wollte nach links rennen, direkt auf die Hauptstraße, in den Verkehr. Wenn er sich dort ein Taxi nehmen würde, hätten sie ihn wieder verloren. Und jetzt waren sie so nah dran.
Mit einem Mal erklang ein lauter Schuss, der Doktor schrie auf. Er packte sich an sein rechtes Bein, aus dem jetzt rotes Blut lief. Sein Schrei hallte zwischen den Gebäuden wieder. Doch anstatt sich hinzuwerfen, humpelte er nach rechts und sprang durch den Gullydeckel. Klappernd schloss sich der Deckel. Garrus erreichte keuchend die Kreuzung.
„Scheiße“, fluchte er.
Das Shuttle hielt vor ihm an, die Tür ging auf. Eine Person lehnte sich raus und wäre fast gesprungen, wurde aber festgehalten.
„Martin!“, schrie Kim voller Panik in der Stimme, aber keiner folgte dem Doktor in den Tunnel. James drehte sich um und schüttelte den Kopf.
„Der ist weg.“
„Martin!“, schrie Kim wieder, doch dieses Mal verhallte ihr Ruf in der ankommenden Nacht.

Vala Shepard
05.10.2012, 19:50
Na endlich! Du hast mich ganz schön gequält! Zu der Signatur, interessant, aber dazu später mehr! Auf ans Ende von Kapitel 6.

Ein altes Fabrikviertel finde ich, ist eine gut ausgesuchte Location. Lief super im Kopfkino und dann kommt mein geheimer Lieblingscharakter wieder, K-7. Find ich wirklich süß. Kann mir das alles sehr gut im Kopf vorstellen, wenn der kleine Wichtel da auftaucht. Ein kleines Streitgespräch zwischen Martin und K-7, amüsant und dann ärgert er sich, dass Kim hier ist? Er macht sich viele Sorgen über sie. Ein netter Zweig, den Martin da von sich aufzeigt. Dann dieser entfachte, kleine Sttreit mit K-7 und man merkt, Martin hat sich böse verändert. Warum? Das ist noch eine gute Frage. Aber wenn alle hinter ihm her sind, muss er sich verändern, wenn auch zum negativen.
Aber dann ein wirkliches Highlight: "Man, du drehst dich echt im Kreis, Alter.“ <<< ich musste laut lachen. Damit hat K-7 Position 1 auf der Lieblingsliste der Charakter aus deiner Story. Oh man, fast schon tränen ^^
Und dann der nächste Brüller:
„Ich bin eine KI, ich brauche keinen Schlaf, remember.“ <<< Ich kann mir das echt wie im Kino vorstellen, wie das von einem Mini Geth rüberkommt. Oh man, genial!
Du kannst meine Gedanken lesen, auftritt der geilen Sau VEGA!!!! Entschuldige, da hält mich nichts mehr.
Ich kannmir auch wieder vorstellen, wie er das Lieutenant mit seiner arroganten stimme rüberbringt. Ich schmelze... Vega, herrlich..
Aber okay, hier kam Spannung auf, als Vega Stolz gefunden hat. Ich dachte, nach meiner hechelei, jetzt geht es rund, Feuergefecht, biotische Wellen etc.
Dann kommt doch die Action, Martin flüchtet vor Vega und Garrus. War ja klar das Garrus irgendwo mit einer Sniper lauerte. Schön dran gedacht! Und dann kommt das Shuttle und Kim hat Martin fast gefunden ... fast...mit einem bösen Cliffhanger endet das Kapitel

Ich bin wirklich immer noch begeistert und finde kaum negative Kritik was auch gut ist. Und jetzt noch zur Signatur, sie ist interessant, aber etwas klein. Trotzdem ein nettes Gimmick zu deiner Story, erinnert mich an den Detailumfang von meinen Geschichten ^^ Weiter so!

Obscurefighter
05.10.2012, 20:00
Habe das Bild jetzt auch in den Anhang beim Prolog gepackt. Wer will, gerne ansehen, nach einem Klick kann man alles wunderbar erkennen.

Beauci
05.10.2012, 20:16
altes fabrikgelände auf einer recht neuen kolonie.
da haben die sich aber fix vergrößert.

mir gefällt das ganze kapitel, da es ein wenig die geschichte der famile beleuchtet, aber nicht alles verrät.
sehr gelungen

Vala Shepard
05.10.2012, 20:22
Nach Beauci`s Feedback muss ich noch etwas einwerfen. Habe nochmal die Jagd von Martin gelesen. Vega ... ihr versteht? ^^ Herrlich. Was das große Bild betrifft. Hmhm, also interessant ist es schon. Muss ich ja sagen. Aber ich runde die Charaktere im Kopfkino mal auf Mass Effect Grafik ab, dann kommt das Kopfkino noch besser ^^

Hochdrache
05.10.2012, 20:37
Da will die Normandy Truppe nur helfen und dieser Stolz (sprechender Name ick hör dir trapsen) vermasselt es immer wieder, der Dummkopf wäre da echt sicher. Soll er erst mal im eigenen Saft schmoren. So geht wenigstens die Story weiter.

Obscurefighter
05.10.2012, 20:46
@ Hochdrache: Um einen meiner Protagonisten mal in Schutz zu nehmen: Er will Kim aus dem Weg gehen, die auf der Normandy ist. Wie hättest du da reagiert?
Hier ist der erste Teil von Kapitel 7.
Der Song heißt 230409 von Casper. Am besten beim Lesen hören. Hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=r7uW_Dds4fM&feature=related

VII



'Im Endeffekt der perfekte Fehler zur falschen Zeit
Nur gäb es diese Beben nicht, tausend Tode gelegentlich vor dir
Stimmt ich bin nie weiter gekommen
als in dein Bett aber du bist bloß ein paar Zeilen im Song '
Der Bourbon im Glas schwappte und ein tropfen benetzte Joan die Lippen. Er leckte ihn ab und lächelte. Seine Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine unter die Bettdecke geschoben, schaute er das obere Stockbett an. Das Glas lag auf seiner Brust, die Kante an seiner Unterlippe. Im Hintergrund dudelte sein Musikspieler zum wiederholten Mal dieses Lied.
'Das wars, auf dass was war
Zwischen all den F***s auf dem Tisch aus dem Glas'
Wieder ein Tropfen. Es war seine Art Alkohol zu trinken, ihn wirklich zu genießen, in all seiner Kraft. Früher hatten das alle für verrückt gehalten, aber sie nie. Sie hatte auch immer gelächelt, aber nie laut gelacht.
'aber du wärst nur die Frau von der Bar
Hätt ich dich bloß nie gekannt'
Die Tür ging auf, Schritte erklangen.
„Ach, hier steckst du.“
Joan drehte den Kopf nicht, das Glas könnte verrutschen. Aber er wusste auch so wer das war. Ron würde er unter Tausenden erkennen. Die Schritte von schweren Schuhen hielten neben seinem Bett an.
„Trinkst du oder machst du Unterlippensport?“
„Ich trinke, was denn sonst.“
„Bei dir weiß man das nie.“
Langsam nahm Joan das Glas weg und stellte es auf den Hocker, den er als Nachtschrank missbrauchte. Gleich neben die Flasche. Dann setzte er sich langsam auf und schaute nach rechts. Er konnte von Ron nur einen Teil des Oberkörpers sehen und die Beine. Beides in dieser blöden Allianzuniform, die ihm Rons höheren Rang regelrecht in Gesicht brüllte.
„Du bist zu groß für das Bett.“
Das Bettkante über ihm knackte, Ron beugte sich runter. Ein Arm lag wohl auf dem Bett, er fand diese Haltung so unglaublich elegant, Joan fand sie bescheuert. Eine lila Haarsträhne mit pinken Spitze fiel nach vorne, doch er strich sich in die schwarzen Haare zurück. Das Lächeln stand auf sein Lippen, aber Joan konnte das nicht nachempfinden.
„Was lachst du?“
„Ich freue mich dich zu sehen.“
„Laber keinen Stuss, wir sehen uns jeden Tag.“
Er schwang sich auf die Kante seines Bettes, direkt neben Ron und schaute böse zu ihm hoch. Der lehnte sich an der Stockbett und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei kam das neongelbe T-Shirt unter seiner Uniform zum Vorschein.
„Ist das überhaupt erlaubt?“, fragte Joan entsetzt.
Ron zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Ich bin Lieutenant.“
„Ja, und Anderson ist Admiral.“
„Aber Anderson ist nicht hier.“
Ron grinste jetzt. So, wie er immer auf dem Schlachtfeld tat. Jetzt fehlte nur noch sein lautes, fast schon gehässig Lachen. Joan schluckte, er hörte in seinem Kopf das Krachen von explodierenden Granaten und senkte den Kopf.
„Was hast du?“, fragte Ron. Er klang wirklich besorgt.
„Ach komm, das weißt du. Frauen sind scheiße.“
„Sag das nicht mir, Kleiner. Ich habe damit nichts am Hut.“
Joan musste lächeln und sah wieder hoch. Ron lehnte jetzt der rechten Seite am Stockbett und schaute mit einem freundlichen Lächeln auf ihn herab. Das konnte er, dieses freundliche Lächeln. So aufmunternd und lieb.
'War keine Liebe nur verliebt darin verliebt zu sein
Bloß unbedacht rumgemacht, schwer dich zu verlieren
Wo du dich selbst nie gefunden hast, krumm gelacht, uns entfacht Glut an dem Docht
Lieben ist Scherben fressen, warten wie viel Blut man dann kotzt'
„Ron?“, fragte Joan jetzt leise, er sah wieder den Boden an.
„Ja?“
„Schaffen wir das?“
„Klar. Wir haben es immer geschafft.“
Joan stand auf und ging an der Fenster. Von dort konnte er nach draußen sehen. Er sah die Feuer, er hörte die Schreie und er spürte das Leid, das da draußen auf ihn wartete. Er wollte nicht wieder raus, aber er musste.
„Wir sind Soldaten“, meinte Ron von hinten. Ganz ernst, ganz sachlich.
Joan nickte, aber er fühlte sich leer und tot. Er wollte nicht hier sein. Er musste noch so viel machen, so viel erledigen. Zumindest brach jetzt eine Sache weg, auch wenn es sein Herz brach. Wieder einmal.
' Trotz gut angefangenem Bau machen vier Wände lange kein Haus (Schatz, nein)
Fakt ist auch wenn es dich jetzt einholt'
Er war alleine, auch wenn Ron im gleichen Zimmer. Seitdem sie weg war, war er so alleine. So lange hatte er sie nicht gesehen, eine gefühlte Ewigkeit. Und sie hatte doch keine Ahnung. Gerade sie hatte keine Ahnung.
Draußen explodierte etwas, Schreie erklangen. Joan drückte den Kopf an die Fensterkante und sackte auf die Knie. Er fasste sich langsam an den Kopf, Kopfschmerzen kamen. Als würde er gleich explodieren. Joan rollte sich zusammen, machte sich klein und schrie leise vor Schmerzen. Schritte liefen auf ihn zu, Ron kauerte sich neben ihn.
„Joan, was ist?“
Er konnte nicht antworten, die Schmerzen wollten ihn umbringen. 'Macht es', dachte er. 'Macht all dem endlich ein Ende'. Er schrie leise seine Beine an, Tränen schossen ihm in die Augen. Seine Fliegerbrille fiel aus seiner Hosentasche, er registrierte es kaum. Auch nicht, dass Ron sie aufhob und in seine Tasche steckte.
„Joan, sag doch was.“
„Mein... mein Kopf“, brachte er heraus, keuchend und ganz leise. Die Welt vor seinen Augen verschwamm, ihm wurde schwindelig und er hatte das Gefühl gleich kotzen zu müssen.
„Sani, schnell!“, brüllte Ron.
'Warn das Funken in der Luft zwischen uns?
Glühwürmchen in der Luft zwischen uns?
Ich weiß nur noch von Licht
Ich weiß nur noch von Licht '
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Beauci
05.10.2012, 20:59
erde ?

kopfschmerzen, die relativ plötzlich kommen könnten ja auf eine indoktriantion hindeuten...
von liebeskummer bekommt man doch keine kopfschmerzen oder? und massen scheint er auch nicht zu trinken.
auf jeden fall wieder neue personen und ein neuer handlungsstrang.
ist "sie" auch wieder kim oder eine andere geheimnisvolle person.

echt eine feine geschichte

Hochdrache
05.10.2012, 21:01
Damit kann ich noch nichts anfangen, zwei neue Chraraktere und ein neuer Handlungsstrang? Muss erst mehr wissen.

Obscurefighter
05.10.2012, 22:41
Ich haben einen Lauf, es folgt Kapitel 7 Part 2.


Heiße, stickige Luft um ihn herum. Neal atmete nur flach, um den Gestank nicht so stark in die Nase zu bekommen. Er saß seit Stunden in diesem kleinen Schiff auf dem Weg nach Arafu. Arafu, die Kolonie, das war sein Ziel. Hier würde Kim finden. Er schaute auf das Messer, das er in seinen Händen hielt. Sein Gesicht spiegelte sich in der gezackten Klinge, er drehte es hin und her. Mal leuchtete es rot, mal gelb. Er liebte diese Klinge einfach.
„Hey, Mensch.“
Neal sah auf. Vor ihm stand ein Batarianer. Das vieräugige Alien schaute mit allen Augen abschätzig und verachtend auf ihn herab. Neal zog fragend eine Augenbraue hoch und nahm das Messer in die rechte Hand. Mit dem linken Zeigefinger tippte er auf der Spitze herum.
„Was ist?“
„Das ist mein Platz.“
„Steht dein Namen drauf? Oder hast du draufgefurzt.“
Der Batarianer knurrte, Neal ließ das Messer nach vorne schnelle. Nur kurz, es war eine Drohung. Im Moment war er nicht zu Späßen aufgelegt. Doch sein Gegenüber schien das nicht zu verstehen.
„Verschwinden oder...“
„Oder was?“
Der Batarianer knurrte und griff nach seiner Pistole, doch Neal war schneller. Er sprang auf und schlitzte seinem Gegner am Hals entlang. Nicht tödlich, aber fast. Erst jetzt begriff der Alien die Größe und Stärke seines Feindes. Der hielt ihm die blutige Messerspitze unter die Nase.
„Ich könnte dich töten, ich müsste es nur wollen. Aber gerade will ich mir die Schuhe nicht dreckig machen. Also, verpiss dich.“
Zuerst zögerte der Batarianer, der sich die Hand auf die stark blutenden Wunde presste, dann zog er sich zurück. Neal sah ihm nach, dann schaute er sich im überfüllten Schiff um.
„Will sonst noch einer stressen?!“
Er reckte die Arme in die Höhe, das Blut an seinem Messer tropfte auf den Boden. Keiner sagte etwas, keiner sah ihn an. Neal grinste glücklich, seine Aufgabe war erledigt. Er setzte sich wieder auf seinen Platz und begann mit dem Zipfel seines Hemdes das Messer zu putzen. Er säuberte es ganz ordentlich, aber in Gedanken war er nicht mehr hier.
Er war bei Mila. Irgendwie fühlte er sich schlecht sie einfach so zurückgelassen zu haben. Er wusste, auch die Citadel war nicht sicher. Wer wusste schon was sie gerade machte. Ihn zerriss die Sorge um sie und die um Kim regelrecht. Doch Mila war klug, sie würde zurechtkommen. Das hoffte er.
Das Messer blitze wieder und er hielt es hoch. Das kroganisches Kampfmesser war ein Geschenk gewesen. Für seine Einstellung bei der Allianz. Teuer und sehr wertvoll, aber selbst in Zeiten der Not hatte er es nicht abgegeben. So viel Geld war ihm dafür geboten worden, er wäre jetzt ein reicher Mann. Aber dieses Schmuckstück verkaufen, das würde er nie tun.
Ein Ruck fuhr durch das Schiff, Neal sprang auf. Blechern erklang die durchsage des Kapitäns.
„Wir nähern uns Arafu, bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen.“
„Aber was rumpelt da so?“, fragte sich Neal leise.
Wieder ein Ruck, er wurde in seinen Sitz geworfen. Gegenüber von ihm saß nicht nur ein Volus, sondern war auch ein Fenster. Und dort sah Neal sie: die Reaper. Sie waren in der Umlaufbahn, aber sie griffen Arafu nicht an. Das verwirrte Neal, aber es erleichterte ihn auch. So bekam er es vielleicht nur mit Cerberus zu tun.
Er steckte das Messer und spürte schon den Druck, als die Landung begann. Schnell schloss der Gurt an seinem Sitz um sich und schloss die Augen. Er hasste die Landungen. Und die Starts. In seinen Ohren begann es zu pfeifen. Er krallte seine Hände in den Sitz, presste die Zähne aufeinander und hoffte, dass der Batarianer von eben ihn jetzt nicht so sah. Er schwitze stark.
Das Schiff wurde langsamer und Neal öffnete die Augen wieder. Die anderen Reisenden schnallten sich ab, nahmen ihre Koffer und begaben sich zum Ausgang. Er jedoch löste nur langsam seinen Gurt und blieb sitzen. Sein Herz raste und er bekam einen Schluckauf. Also lehnte er sich nach vorne und schloss die Augen.
„Liebst du uns?“
„Ob ich euch liebe? Was ist das für eine Frage.“
„Dann beantworte sie mir.“
„Also,... ich....“
„Warum siehst du immer zu und machst nichts, wenn er uns mal wieder schlägt?“
„Weil ich...“
„Neal, du bist ein Feigling!“
„Nein.“
„Nein, bin ich nicht.“
Er sah wieder auf und erhob sich. Da er kein Gepäck dabei hatte näherte er sich mit den Händen in den Hosentaschen des Ausgang. Bei den Türen musste er sich bücken, um sich nicht zu stoßen. Manchmal mochte es nicht fast zwei Meter groß zu sein. Er musste sich ans Ende einer Schlange stellen, vor ihm eine Turianerin mit einem kleine Kind an ihrer Hand. Der Kleine drehte sich zu ihm und Neal sah die Angst in seinem Gesicht. Kein Wunder, sein Heimatplanet Palavan lag in Schutt und Asche. Vielleicht waren er und seine Mutter, oder Tante, von dort geflüchtet und Arafu war nur eine von viele Option auf Sicherheit. Vielleicht war ihnen die Citadel zu klein gewesen, zu voll. Oder sie hatten Verwandte hier.
Neal tat der Kleine Leid und er schnitt ein paar Grimassen. Das konnte er gut. Der Kleine kicherte leise und irgendwie erinnerte er Neal an seinen Neffen. Die Turianerin drehte sich um und Neal lächelte freundlich.
„Sie haben ihn zum Lachen gebracht“, sagte sie erstaunt.
„Ja, vielleicht bin ich eine solche Witzfigur.“
Der Kleine schüttelte nur den Kopf. Seine Mutter schaute noch immer erstaunt von Neal zu dem Kleinen und wieder zurück.
„Er hat seit Wochen nicht mehr gelacht.“
„Wer will ihm das verübeln. Mir ist auch nicht nach lachen zumute.“
Sie seufzte und er hielt ihr die Hand hin.
„Mein Beileid wegen Palavan.“
Sie zögerte, ergriff dann aber seine Hand und schüttelte sie. Neal freute das, denn viele Aliens ließen sich gar nicht auf diese Gestik ein. Er lächelte freundlich, aber auch verständnisvoll.
„Danke. Und mein Beileid wegen der Erde.“
„Vielen Dank. Bitte, nehmen Sie es mir nicht übel wenn ich frage, aber was suchen Sie auf Arafu?“
„Schutz. Seine Eltern sind auf Palavan umgekommen und wir haben nur noch uns.“
Neal schaute den Kleinen an, der sich an die Frau drückte.
„Sie sind seine Tante?“
„Genau“
„Der Verlust beider Elternteile ist sehr hart. Meine Eltern sind auch tot.“
„Tut mir Leid.“
„Muss es nicht. Ist schon Jahre her.“
„Neal, wo willst du hin?!“
„Weg, das siehst du doch!“
„Aber, unsere Eltern...“
„Das sind nicht unsere Eltern. Sie sind tot, gestorben, schon vor Jahren.“
„Für dich.“
„Und für euch sollte das gleich gelten.“
„Entschuldigung.“
Neal schreckte wieder hoch. Die Turianerin schaute ihn sorgenvoll an.
„Alles in Ordnung?“
„Sicher.“
Neal schüttelte die alten Erinnerungen ab und kehrte zurück ins hier und jetzt. Er durfte sich nicht ablenken lassen, nicht hier. Später konnte er wieder in seinen Gedanken versinken.
„Was suchen Sie auf Arafu?“, fragte die Turianerin.
„Ich habe... Familie hier.“
Das war nur ein kleiner Fitzel der Wahrheit, aber mehr wollte Neal nicht sagen. Sie näherten sich dem Ausgang und die Turianerin löste das Ticket für sich und den Kleinen. Danach reichte Neal dem Kroganer sein Ticket. Er bekam es eingerissen mit einem Grunzen zurück.
„Ihr Gepäck?“
„Hab keins.“
„Vergessen Sachen gehören der Crew.“
'Mistkerle', schoss es Neal durch den Kopf, aber er sagte nichts. Lieber ging er Gangway herunter und betrat den Raumhafen.
Arafu war eine wunderschöne Kolonie. Weit und noch recht neu. Sie hatte sich rasendschnell entwickelt und war jetzt fast so prachtvoll wie die Erde. Es war Nacht, die Monde kreisten am Himmel. In der Ferne schimmerten die Sterne. Neal blieb stehen und betrachtete den Lichterkampf zwischen der Stadt Arafu und dem Himmelszelt. Sie buhlten um jeden Zentimeter, er genoss es. Die Stadt war groß, aber er würde sie hier schon finden.
Ein paar Schritte weiter entdeckte er die Turianerin und ihren Neffen. Sie stiegen in ein Taxi. Der Kleine drehte sich um und winkte Neal zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen winkte dieser zurück und sah dem Taxi nach, als es davonflog.
Diese beiden hatten sicher ein Ziel, aber er nicht. Wo sollte er anfangen zu suchen? Er versenkte die Hände in den Hosentaschen und schlenderte den Steg runter. Da war nicht der zivile Raumhafen, sondern irgendein abgelegener. Neal machte das traurig, selbst hier auf Arafu gab es schon Schmuggler und Betrüger. Waren seine Gedanken an eine Welt ohne Kriminelle, ohne Selbstbereicherung auf Kosten anderen, ohne Gewalt und ohne Angst, ohne Kinder ohne Eltern, ohne Tränen und ohne Leid denn so eine Utopie?
Er winkte sich ein Taxi heran und stieg ein. Der Fahrer, ein Mensch, drehte sich zu ihm um und grinste breit. Dabei zeigte eine Reihe gelber Zähne.
„Ah, endlich mal wieder ein Mensch.“
Neal horchte auf.
„Wie meinen Sie das?“
„Überall diese Aliens, das ist doch zum Kotzen. Dies ist eine Kolonie der Menschen, die haben hier nichts zu suchen.“
„Aber wir haben Krieg. Da muss jeder jedem helfen.“
„Ach, das ist doch nur das blöde Geschwafel der Allianz. Diese Arschkriecher. Na, ist es schön im Hintern dieser widerlichen Wesen? Wir Menschen sind diesen Viechern überlegen und könnten sie alle mit einem Streich vernichten. Die sind doch viel weniger wert als wir, viel schlechter. Unreines Blut, Sie verstehen.“
„Das tue ich.“
„Also, wohin darf es gehen?“
Als Antwort schlug Neal dem Mann mit geballter Faust ins Gesicht, packte ihn dann am Kragen und zog ihn zu sich auf den Rücksitz.
„Fahr zur Hölle, die Rassistenarsch.“
Immer wieder und wieder schlug er dem Mann ins Gesicht, bis dieser röchelnd auf dem Boden lag. Erst dann stieg Neal aus. Er rieb sich die Hände ab, zog sein Messer und lehnte sich wieder rein. Mit der Spitze deutete er auf den Mann.
„Überleg dir das nächste Mal besser gut, ob du deine verschissenen Ansichten so laut in die Welt posaunst.“
Er knallte die Taxitür zu und ging weg. Das Messer wanderte an seinen Gürtel, seine Hände in die Taschen und er beschloss zu Fuß zu gehen. Er hatte den Mann nicht schwer verletzt, nur etwas deformiert. Auch wenn er ihn am liebsten zu Brei geschlagen hätte. Jemand würde ihn finden oder er würde sich wieder selbst aufrappeln. Aber wenn er Neal noch einmal begenen würde. Am besten in einer Bar oder einer dunklen Gasse,
„Du bist wie ich.“
„Wie du?“
„Ja, ein Rassist durch und durch.“
Neal schüttelte den Kopf.
„Nein, bin ich nicht.“

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Vala Shepard
05.10.2012, 22:59
Man merkt, du hast einen Lauf und deshalb Feedback zu beiden neuen Kapitel.

Also Kapitel 7 Part 1, läuft gerade richtig epische Musik. Los geht es.

Okay, dass Kapitel ist verwirrend. Zwei neue Charakter, Lamettenträger höchst wahrscheinlich? Irgendwie seltsam. Am Anfang des Kapitels knisterte es ja vor Erotik. Hm, dann immer diese "Flashbacks" oder Gedanken zu einem Song? Die Texte sind etwas verwirrend und irgendwie verfallen die Charakter vollkommen in den Hintergrund bei diesem Kapitel. Also damit hatte ich etwas Schweirigkeiten das einzuordnen. Zusammenhang ergibt das noch nicht mit der Geschichte.
Daher fällt hier mein Feedback etwas kleiner aus.

Kapitel 7 Part 2.
Ja, der zweite Part fängt gut an. Neal kommt also nach Arafu? Und dann das mit dem Batarianer im Shuttle. "Draufgefurzt"? Da muss man erstmal drauf kommen!
Neal scheint ziemlich angepisst zu sein im Shuttle? Warum? Die Frage findet hoffentlich bald eine Antwort. Und dann ist er in Gedanken bei Mila. Ein schönes Detail.
Achja, Neal und Batarianer? Die mögen sich nicht oder? ^^ Dann diese Gedanken vor der Ankunft auf Arafu. Neal antwortet selber darauf. Die im Shuttle mussten ihn ja für verrückt halten. Dann kommt etwas, was man selten sieht in Fan Fiction bei ME, eine weibliche Turianerin mit Kind! Was ein schönes detail! Und dann kommt trauer auf. Palavan (oder Palaven geschrieben?) wurde überrannt und sie hat ihre Familie verloren. Wirklich schön gemacht!
Das Gsepräch vertiefst du und es ist interessant. Dann geht es auf das Ende zu. Der Taxi Fahrer hat für einen Grinser bei mir gesorgt. Und wieder diese Gedanken. Mit was kämpft Neal da bloß? Wird spannend.

Also an sich gefiel mir der zweite Part eindeutig besser, den ersten Teil kann ich einfach noch nicht einordnen. Da muss ich abwarten, was die Autorin noch schreibt. Aber der zweite Teil war einfach wieder interessant. Neal auch noch auf Arafu. Wenn da alle zusammentreffen, ohje ohje!
Mach weiter so!

Obscurefighter
05.10.2012, 23:07
Die 'Flashbacks' sind Textauschnitte aus dem Song, den ich verlinkt habe. Er dudelt währen der ganze Szene im Hintergrund. Und was die beiden angeht: Ließ dir noch mal den letzten Teil von Kapitel 5 durch, da wird Joan erwähnt.

Obscurefighter
06.10.2012, 00:35
Der letzte Teil von Kapitel 7. Viel Spaß.



Die Klappe der Normandy schloss sich hinter dem Shuttle und die Tür ging auf. Jen trat zuerst heraus und lief auf den Fahrstuhl zu.
„Liara wollte etwas von mir, ich muss los!“, rief sie den anderen zu. Keiner sagte etwas darauf. Nachdem sie im Fahrstuhl verschwunden war, waren Garrus, Kaidan, James und Kim alleine. James sprang aus dem Shuttle und steuerte seine Ecke der Bucht an, doch Kim lief ihn hinterher.
„Was sollte das?!“
James blieb stehen und wandte sich zu Kim um. Er wusste anscheinend nicht was sie von ihm wollte.
„Wie?“
„Ich will wissen was das sollte?“
„Wovon reden Sie, Gunnery Chief?“
„Verdammt, Sie haben ihm ins Bein geschossen! Sie haben ihn angeschossen!“
Kim brüllte, sie war feuerrot im Gesicht. James zuckte nur mit den Schultern. Kaidan und Garrus hatten auch das Shuttle verlassen, spürten aber beide, dass sich etwas anbahnte. Kaidan stellte sich genau hinter Kim, Garrus hielt Abstand.
„Ich habe ihn gestoppt“, meinte James gelassen.
„Gestoppt?! Umgebracht haben Sie ihn!“
„Ach was.“
Der Soldat winkte ab, er wollte gehen, aber Kim hielt ihn fest. Sie bebte vor Zorn, James wischte ihre Hand weg.
„Chief, er macht mich bedroht.“
„Er hatte Angst! Er wusste doch nicht, dass Sie ihm helfen wollen! Wenn er mich gesehen hätte, dann...“
„Was dann?“
Kim sagte nichts, ihr blieb vor Wut die Luft weg. Kaidan legte ihr die Hand auf die Schulter und zog sie etwas zurück, aber sie schüttelte ihn einfach ab. Trotzdem hatte er in der kurzen Zeit gespürt, dass sie vor Wut bebte. Und er wusste aus Erfahrung, dass das zwei Wege nehme konnte. James verschränkte die Arme vor der Brust, er war von der Richtigkeit seiner Tat überzeugt. Doch Kim war komplett andere Meinung.
„Wer weiß, was ihm jetzt passieren könnte!“
„Ach was, der taucht schon wieder auf. Jetzt sucht er sich erst recht ein Krankenhaus.“
„Nein, Sie Esel, das wird er nicht. Er hat Angst und wird sich verstecken. Und das ist sein Tod.“
„Sie übertreiben.“
„Tuberkulose, Tetanus, Hepatitis B. Schon mal davon gehört? Das sind Infektionskrankheiten und die kann und wird er sich zuziehen. Dank Ihnen, Sie Arsch.“
Sie stand jetzt direkt vor James und funkelte ihn böse an. Immer noch war er unbeeindruckt. Doch die Spannung schaukelte sich immer mehr hoch.
„Bei allem nötigen Respekt“, fing Kim an. „Lieutenant Vega, Sie sind ein Riesenarsch und ein Riesentrottel.“
James lief vor Wut rot an und packte Kim an der Schulter. Man sah regelrecht, wie sich seine Hand tief in das Schulterfleisch krallte.
„Er ist ein Biotiker und somit gefährlich. Und er war bewaffnet.“
„Das heißt gar nichts!“
Beim ersten Satz horchte Kaidan auf. Er trat einen Schritt vor, direkt neben Kim.
„Meinen Sie damit, dass alle Biotiker gefährlich sind, Vega?“
Er sagte es ganz leise, grollte irgendwie. James schüttelte den Kopf, ließ Kim aber nicht los.
„Nein, Major. Aber würden Sie dem vorlaute Gunnery Chief bitte sagen, dass Sie Ihre Klappe halten soll.“
Kaidan verschränkte die Arme vor der Brust und machte keine Anstalten der Bitte Folge zu leisten.
„Ich finde ihre Wut ist berechtigt.“
„Nein. Der Gunnery Chief reagiert wegen eine Lappalie über. Der Doktor wird nicht sterben, er taucht wieder auf.“
„Nein!“
Kim hatte Tränen in den Augen vor Wut. Sie riss sich von James los, dabei riss der Stoff an ihrer Schulter. Die Tränen liefen ihre Wangen hinab, die Verzweiflung, die Angst und die Wut stachen aus ihrem Gesicht. James schüttelte den Kopf.
„Heulen Sie hier nicht rum, Gunnery Chief!“
„Wieso? Wollen Sie mir das verbieten, Lieutenant?“
„Sie sind eine Memme. Und eine Mimose. So jemand wie Sie gehört nicht in die Armee.“
Im nächsten Moment hatte James Kaidans Faust im Gesicht. Der Knall vom Schlag hallte nach und danach folgte Stille. James stolperte zur Seite, hielt sich das Gesicht. Erst langsam sah er wieder auf. Seine Nase blutete etwas.
„Major...“
Kaidan baute sich groß vor James auf.
„Nehmen Sie das zurück, James.“
„Sollte ich?“
„Sollten Sie.“
Die beiden Männer funkelten sich an. James richtete sich, rückte seine Kleidung zurecht und schüttelte den Kopf.
„Nein, das werde ich nicht.“
Kaidan ballte die Hände zu Fäusten, grollte leise und schlug wieder zu. Diesmal wurde sein Schlag von James abgeblockt, der ihn sofort auf den Boden warf. Der Major stand wieder auf und holte tief Luft. Mit einer Drehung warf er sich gegen James und rammte ihn zur Seite.
Garrus trat neben Kim.
„Was machen die da?“
„Die... die prügeln sich.“
„Was?!“
James traf Kaidan mit der Faust in den Magen, der Major keuchte auf. Er krümmte sich, stieß James aber dann von unten den Kopf unters Kinn, sodass dieser zurück stolperte. James holte aus, erwischte Kaidan an der Schläfe. Blut tropfte auf den Boden, Kaidan fasste sich an die Stelle. Als Revanche rammte er James das Knie ins Zwerchfell.
„Aufhören!“, schrie Kim panisch, aber keiner der beiden hörte auf sie.
James packte Kaidan und warf ihn an die nächste Wand. Der Major rang nach Luft, stieß sich aber dann ab und riss James mit sich auf den Boden. Schnell sprang er wieder auf und trat dem am Boden liegenden ein paar Mal in die Seite.
„Treten wir auf die, die am Boden liegen, Major“, keuchte Vega.
„Beleidigen wir Frauen, Lieutenant.“
James packte Kaidan, als sich dieser zu ihm runter beugte und schlug sein Gesicht mit voller Wucht auf den Boden. Es folgte ein Tritt in den Magen. Kaidan blieb hocken, aus seiner Nase und dem Mund tropfte Blut. Aber auch James blutete im Gesicht und atmete schwer. Langsam kam Kaidan wieder auf die Beine und deutete drohend auf James.
„Nehmen. Sie. Die. Worte. Zurück.“
„Ich sage nur die Wahrheit.“
Kaidan stürmte auf James zu und drückte ihn gegen eine Säule. Immer wieder und wieder schlug er ihm die Faust ins Gesicht, bis James es schaffte ihn von sich zu stoßen. Mit einer Hand packte er Kaidan an der Kehle und drückte zu.
„Wir müssen sie trennen“, meinte Garrus panisch zu Kim.
Die nickte nur und ging auf die Kämpfenden zu.
„Hört auf jetzt! Das hat keinen Sinn!“
„Die Reaper sind da, da müssen wir uns nicht auch nicht zerfleischen!“, fügte Garrus an.
Die beiden hörten nicht, sie waren in ihrer eigenen Welt aus Gewalt, Wut und Adrenalin. James warf Kaidan gegen die Säule und der Major zog ihm die Beine weg. Beide saßen auf dem Boden, kamen wieder auf die Beine und erwischten sich mit Schlägen am Oberkörper. Ein Triff von James gegen Kaidans Kniescheibe, ein Schlag von Kaidan in James Magen. Ein ewiges Hin und Her. Und solange der Major seine biotischen Kräfte nicht einsetzen würde, würde es keinen Sieger geben.
„Ich hole den Commander“, beschloss Garrus. „Sie ist die Einzige, die sie trennen kann.“
„Warten Sie, Garrus, noch nicht.“
„Soll ich warten bis einer sterbend auf dem Boden liegt?!“
Kim schwieg. Nein, das wollte sie nicht. Schließlich trat sie in einem günstigen Moment zwischen die beiden Kämpfenden.
„Es reicht jetzt.“
'Gerate nie zwischen zwei kämpfende Hunde', das hatte Neal mal zu ihr gesagt. Und jetzt wusste sie, was er gemeint hatte. Sie schaute in die Gesichter der beiden, immer abwechselnd. In beiden sah sie die Wut und den Willen bis aufs Blut zu Kämpfen.
„Das hat keinen Sinn“, erklärte sie.
„Kaidan, es ist in Ordnung, der Lieutenant kann von mir denken was er will.“
„Aber...“
Kim schüttelte den Kopf. Garrus hatte die Chance genutzt sich von hinten an James heran zu schleichen und packte ihn jetzt.
„Hey!“, rief James empört. „Was soll das?!“
„Sie brauchen eine Auszeit.“
Garrus zog James weg und ließ Kim mit Kaidan alleine. Der rieb sich seine Wunde.
„So etwas sagt keiner zu dir. Zumindest nicht ungestraft.“
„Aber er hat Recht. Lieutenant Vega ist nicht schlecht, er hat nur ein sehr eingeschränktes Sichtfeld, das ist alles.“
„Kim, ich...“
„Ist schon ok.“
Sie lächelte ihn an, zog dann einen Taschentuch aus ihrer Tasche und drückte es ihm in die Hand. Ihm wurde jetzt wohl erst klar, was er getan hatte. Wie versteinert sah er das Taschentuch an, dann zu Kim.
„War das falsch?“
„Nett war es. Aber auch sehr dumm. Du willst, dass wir professionell bleiben und dann machst du so etwas. Für dir immer Horizon vor Augen, Major Kaidan.“
„Ja. Wir finden Martin, ganz sicher.“
Darauf sagte sie nichts, sondern ging zum Fahrstuhl, aber Kaidan sah, dass sie innerlich schwer verletzt war. Ob es nur der Schuss auf Martin, der Worte von James oder die Schlägerei gewesen war, das wusste er nicht. Vielleicht auch alles zusammen. Er drückte das Taschentuch auf seine Wunde an der Schläfe und stöhnte auf.
Er würde trotzdem weiter auf Kim aufpassen, ob sie es wollte oder nicht. Das hatte er ihr versprochen und das hielt er auch. Niemand sagte solche Sachen zu ihr. Zumindest nicht ungestraft.

Vala Shepard
06.10.2012, 00:56
Na endlich. Ich warte, und warte ... Lied hab ich auf den favos, los geht es!

Okay, du bist wirklich auf meinen Wunsch eingegangen und hast einen Fight zwischen Vega und Kaidan beschrieben. Hierfür tausend Dank! Das war echt super aber die Mittielung war eine andere. Kim. Einerseits wurde sie ängstlich gezeigt, was Martin betrifft, andererseits zornig, weil sie Vegas Verhalten und Reaktionen nicht verstand und dann ist sie die mutigste, indem sie zwischen beide dazwischen geht. Wow, Kim zeigt hier ihren Charakter. Also zumindest von der Autorenseite.

Der Kampf. Er war gut, passte zur Musik nur irgendwie dachte ich, der zierliche Kaidan bekommt man so richtig auf die Fresse vom Muskelprotz Vega. Aber okay, sind nur meine GEdanken als Vega fan. Der Kampf war wie gesagt schön beschrieben doch was deutete sich da am Ende zwischen Kim und Kaidan an? Ich hab ne wage Vermutung, will diese aber verbrennen und wieder mal ein Outing von mir. Ich hoffe, dass Kim und der Riesenarsch zueinander finden ^^ Irgendwie, nach den vielen Kapiteln finde ich aus persönlicher Sicht, die beiden passen. Gegensätze ziehen sich ja an! ^^

Man merkt, dass es spät ist, diesmal haben sich im gut gestalteten Text ein paar Tippfehler mehr eingeschlichen. Aber tut ja nicht weh.
Ich danke nochmals für dieses Kapitel mit einem kleinen Highlight für mich. Das war Vegas bester Auftritt bisher. Wuha, wundervolle Gedanken wie er mit Kaidan sich prügelt. Schade dass er sein Hemd nicht im Hulk Stil zerrisen hat ^^

Obscurefighter
06.10.2012, 01:00
Haha, kein Ding. Ich fand es lustig mal so etwas zu schreiben. Wollte Kaidan mal von einer anderen Seite zeigen, ich glaube nämlich, dass der ziemlich wild werden kann, wenn es um Menschen geht die ihm wichtig sind. Aber das mit dem Hemd... naja, etwas zu viel des Guten. Dann noch der Schrei: James ist wütend! und wir haben die Avengers im All :D.

Vala Shepard
06.10.2012, 01:04
Haha, kein Ding. Ich fand es lustig mal so etwas zu schreiben. Wollte Kaidan mal von einer anderen Seite zeigen, ich glaube nämlich, dass der ziemlich wild werden kann, wenn es um Menschen geht die ihm wichtig sind. Aber das mit dem Hemd... naja, etwas zu viel des Guten. Dann noch der Schrei: James ist wütend! und wir haben die Avengers im All :D.

Okay, wie Kaidan ist, weiß ich nicht. Habe ihn wie gesagt auf Virmire sterben lassen da ich ihn unsympathisch fand. Aber das tut der Geschichte nicht weh ^^ Okay, er wurde nur so weil Ki ihm wichtig ist ... mir blüht grausames ^^ Der Schrei von James und anstatt zu erröten müsste er grün werden ^^ Scherz. Wie gesagt, dass Kapitel hat mir gefallen und hier spielt James endlich mal die Rolle des Dreckskerls, findet man auch nicht oft. Entweder ist er wie ein weichei in anderen Storys oder macht Shepard, egal welchen Geschlechtes an. Du stellst ihn aber gut dar, wie aus ME gewohnt mit einem Touch boshaftigkeit. Das ist für mich die Würze in der Story neben K.7. Also dein Gesamtwerk ist bisher klasse. Das Lob muss ich einfach loswerden für den Kampf ^^

Hochdrache
06.10.2012, 01:17
Vala hat schon alles gesagt, das ist ja schön detailreich. Find ich klasse.

Obscurefighter
06.10.2012, 17:06
So, da ich heute Abend nicht da bin, kommst jetzt schon mal ein neuer Teil. Kapitel 8 startet, das Kapitel der Enthüllungen.


VIII



Zögerlich öffnete Lieutenant Peterson die Tür. Kalte Luft schlug ihm entgegen, er holte tief Luft und trat dann ein.
„Commander Lincoln, Sie wollten mich sprechen.“
Das Büro war kalt. Nicht nur durch die offenen Fenster. Alles war in grau eingerichtet, keine Pflanzen, alles aus Metall. So kalt und unpersönlich wie der Commander selbst. An einem Metallschreibtisch saß Commander Lincoln. Sie deutete auf einen im Boden verschraubten Stuhl.
„Setzen Sie sich, Peterson.“
Zögernd setzte er sich. Er fühlte sich wie in einem Verhörraum. Und er wusste immerhin gut wie es sich darin anfühlte. Schon das ein oder andere Mal hatte er in so einem gesessen und sich stundenlange Fragen anhören müssen. Commander Lincoln tippte etwas in ihr Terminal ein und drehte es dann zu ihm um.
„Rufen Sie bitte Ihren alten Bekannten Marko Bishop an.“
„Aber...“
„Lieutenant, muss ich Sie erst darin erinnern wer Ihre Vorgesetzte ist?“
„Nein.“
Er gab sich geschlagen und gab Marks Namen ein. Es dauerte etwas, dann nahm er ab. Allerdings ohne Bild. Seine Stimme klang gefasst, aber sehr trocken. So als hätte er schon viele Gespräche führen müssen und keinen oder kaum Schlaf bekommen.
„Captain Marko Bishop.“
„Hallo Mark, hier ist Johann.“
„Johann? Johann Peterson?“
„Ja, genau der.“
„Mensch, das ist ja ewig her.“
Johann sah zu Commander Lincoln. Die schaute streng und fordernd zurück. Johann schluckte, mit einem Mal war ihm unglaublich schlecht.
„Mark, mein Commander möchte gerne mit dir sprechen.“
„Dein Commander?“
„Ja, Commander Lincoln.“
„Ok.“
Er drehte das Terminal und Commander Lincoln beugte sich vor.
„Eine Freunde mit Ihnen zu sprechen, Captain.“
„Danke. Wollen Sie über diesen Mist in den Medien reden?“
Commander Lincoln lächelte. Mark kam gleich zum Punkt, kein langes Herumgerede. Das schätzte Johann so an ihm
„Nein, das nicht. Wissen Sie, so ganz unter uns, die Medien reden doch wirklich viel wenn der Tag lang es.“
„Ha, wem sagen Sie das.“
Johann war verwirrt. Er drehte die Hände in seiner Hand und schaute immer wieder zu Commander Lincoln, dann an die Wand hinter ihr, wo eine dunkle Ecke war. Warum hatte sie dort kein Licht? Und was wollte sie von Mark?
„Captain, ich wollte Sie zu einer Person befragen, die Sie vielleicht kennen.“
„Schießen Sie los, Commander.“
Bei Marks lockerem Ton musste Johann an die Zeit denken, als sie zusammen gedient hatten. Mark war ein lustiger Kerl, manchmal. Groß, ziemlich kräftig und einschüchtert, so wirkte er auf jeden, der ihn das erste Mal sah. Wenn er wollte, dann hatte er jedoch sehr derbe Witze draufgehabt. Aber vor allem erinnerte sich Johann daran, dass er ein Familienmensch gewesen war. Und bestimmt auch immer noch war. Bei kurzen Verschnaufpausen hatte er manchmal von seiner Familie erzählt und die Namen seiner Geschwister trug er auf der Brust, eintätowiert direkt neben seinem Herzen. Von denen hatte er auch am meisten geredet, nie von seinen Eltern. Das einzige Kommentar war 'tot, schon lange' gewesen. Und wenn Johann sich nicht vertat, dann hatte er damals eine Freundin gehabt. Turianerin, glaubte er.
Commander Lincoln lehnte sich zurück.
„Können Sie mir Informationen zu einer gewissen Kim Bishop geben?“
Stille in der Leitung, Johann glaubte Mark schlucken zu hören.
„Warum... warum wollen Sie diese?“
Mit einem Mal war Marks Stimme belegt und sehr leise. Ihm war das Gespräch wohl unangenehm geworden.
„Es geht um einen sehr komplizierten Vorfall. Einen Mordfall.“
„Mord?“
Mark klang ungläubig. Völlig geschockt, aber wohl noch nicht bereit etwas zu sagen. Commander Lincoln nickte, obwohl er sie gar nicht sehen konnte.
„Richtig, ein Mordfall. Wahrscheinlich steckt auch ein Doktor Martin Stolz da mit drin.“
„Martin Stolz?“
„Sie klingen so, als hätten Sie den Namen schon mal gehört.“
„Was... nein, nein, nie gehört.“
Marks Atem ging schneller, zu schnell für Johanns Geschmack. Etwas stimmte nicht mit seinem alten Freund.
„Tut mir Leid, Commander“, kam jetzt die Antwort. „Ich kann Ihnen dazu keine Informationen geben.“
„Captain...“
Mark hatte aufgelegt und Commander Lincoln Faust krachte wütend auf den Tisch. Johann zuckte zusammen, aber die Frau winkte ab.
„Danke, Peterson, das war alles.“
„Ma'am?“
„Gehen Sie!“
Schnell erhob sich Johann und verließ das Zimmer. Vor lauter Angst und Schreck vergaß er sogar das Salutieren. Commander Lincoln lehnte sich seufzend zurück, der Metallstuhl ächzte etwas. Sie rieb sich das Gesicht. Hinter ihr, aus der dunklen Ecke, trat eine Gestalt hervor und stellte sich neben sie. Der Mann trug einen langen Umhang und eine Sturmmaske im Gesicht, sodass man ihn nicht erkennen konnte.
„Sie meinte er würde etwas sagen“, schimpfte Lincoln.
„Geduld“, antwortete der Mann mit verzerrter Stimme. Er legte die Hände auf den Sitz und krallte sie in das kalte Metall. „Er wird alles sagen, vertrauen Sie mir.“
„Ich vertrauen dem Chef, nur dem Chef.“
„Im Moment bin ich ihr Chef.“
Er grollte, richtete sich dann wieder auf und trat an der Fenster. Die Arme verschränkte er hinter dem Rücken. Commander Lincoln legte ihre auf den Schreibtisch, die Hände zusammengelegt und schaute zu ihm.
„Und Sie wissen gar nichts von diesem Mädchen?“
„Nicht mehr. Aber das wird sich ändern, glauben Sie mir.“
Halb drehte er sich um und Commander Lincoln glaubte ihn unter der Maske grinsen zu sehen. An seiner rechten Hand, am Ringfinger, blitzte ein runder Ring kurz bedrohlich auf.

Mehrere Portalsprünge weiter entfernt schaute Mark noch immer sein Terminal an. Er hatte sich über den Anruf von Johann, seinem alten Kameraden gefreut, gleichzeitig hatte er sich gewundert. Nach all der Zeit. Aber jetzt war ja alles klar. Er musste mit jemandem reden, möglichst schnell. Denn so langsam hatte er das Gefühl, als würde das Kartenhaus, in dem er saß, über ihm zusammenstürzen. Er tippte etwas ins Terminal ein, doch es antwortete nur eine VI.
„Mit wem möchten Sie verbunden werden.“
Mark holte tief Luft und dachte nach. Wen wollte er jetzt sprechen? In dieser Situation gab es nur eine Möglichkeit.
„Verbinden sie mich mit Lieutenant Ronald Bishop auf der Erde.“
„Natürlich.“
Schweigen aus dem Terminal, Mark aktivierte die Bildübertragung. Wenn er schon mit ihm redete, dann wollte er ihn auch sehen. Das brachte ihn immer zum lachen. Er wusste, eine Verbindung zur Erde zu bekommen war schwer, aber er musste jetzt mit Ron sprechen. Er musste diesen Freak einfach sehen und seine aufmunternde Stimme hören. Endlich tauchte ein Bild auf, wenn ich verzerrt und wackelig. Ein sporadisch eingerichtetes Quartier. Dann eine Gestalt. Schmächtig, die eigentlich schwarzen Haare zum Teil lila mit pinken Spitzen gefärbt und das Hemd unter der Uniform mit den zwei Orden schimmerte neongelb. Erstaunt blickte er Mark an.
„Mark, bist du das?“
„Wen hast erwartet?“
„Jeden, aber nicht dich.“
„Ja, ich freu mich auch dich zu sehen, Ron.“
Ron setzte sich und lehnte sich zum Terminal vor. In seiner rechten Hand hielt er einen Granatenwerfer. Mark deutete darauf.
„Schlimm?“
„Nein, nur ein paar Reaper. Sonst ist alles gut.“
Ein Grinsen stahl sich auf Rons Gesicht, aber Mark schüttelte nur den Kopf. Sein Gegenüber bemerkte seine Traurigkeit. Schlagartig war wieder ernst.
„Was ist los, Alter?“
„Ron, ich habe Probleme.“
„Schieß los.“

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Vala Shepard
06.10.2012, 17:17
Ein firsches Kapitel. Auf ans Werk.

Was für ein Kapitel! Jetzt geht das Chaos richtig los. Also vorab, die Umgebung von Lincolns Büro war gut beschrieben und erst das Gespräch. Interessant, wirklich interessant! Da kommt einiges zu Tage. Johann kennt also Bishop, nehme ich an auch die Familie. Dann kommt Kim kurz ins Spiel und der Mordfall und Stolz darf auch nicht fehlen. Es geht drünter und drüber. Aber das Highlight für mich war diese dritte Person bei Lincoln. Das wird ja spannend, welche Rolle hat Er/Sie? (Erinnert mich an Charon^^). Und am Ende kommt Ron, der Charakter von dem Kapitel, welches ich nicht einordnen konnte, ins Spiel und jetzt klärt sich so einiges. Noch ein Bishop? Muss das eine große Familie sein. Und die Reaper sind auf der Erde, jetzt geht es run und das Kapitel endet mit einem großen Cliffhanger. Wow.

Das Kapitel hatte ein paar kleine Tippfehler aber was du hier an Spannung und "aha" Effekten eingebaut hast, war super. Bin wirklich immer noch tief auf begeistert.
Wünsche dir schonmal vorab einen schönen Abend und weiter so!

Obscurefighter
06.10.2012, 17:49
Danke Vala. Es folgt Teil 2.


Mit schnellen Schritten betrat Jen Liaras Büro. Die Asari stand an ihrem Terminal und bemerkte die Anwesenheit des Commanders erst, als diese sich räusperte.
„Oh Commander, das ging aber schnell.“
„So schnell wir möglich. Aber Tali wollte noch etwas von mir. Also, was haben Sie für mich?“
Jen trat neben Liara, die etwas unter dem Tisch hervorholte. Es war der Datenstick, den sie aus der Wohnung von Doktor Stolz mitgenommen hatten. Liara grinste nur, Jen zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Liara, was haben Sie vor?“
„Ich glaube, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe die Daten von diesem Stick herunter zu bekommen. Und ich möchte, dass Sie dabei sind, Commander.“
„Welche eine Ehre.“
Jen deutete eine Verbeugung an, aber Liara lachte nur. Sie tippte ein paar Worte ein und schob dann den Stick in den dafür vorgesehenen Schlitz. Worte liefen über den Bildschirm, Liara strahlte.
„Es klappt, Commander.“
„Wunderbar, dann...“
Schlagartig wurden die Bildschirme schwarz und ein Ruck fuhr durch das Schiff. Die Lichter gingen aus.

Kim lehnte am Türrahmen zur Lounge und sah Kaidan an der Bar sitzen, wo er sich gerade einen Beutel Eis auf seinen Kopf drückte.
„Bei Doktor Chakwas gewesen?“, fragte sie.
Er drehte sich um und schüttelte den Kopf.
„Nein, es alles nicht so schlimm.“
„Sagt der Mann dessen hübsches Gesicht etwas deformiert wurde.“
„Du müsstest mal meinen Gegner sehen.“
Sie lachte und betrat die Lounge, sodass die Tür hinter ihr zugehen konnte. Sie setzte sich auf die Kante vor dem Fenster, wo sie jetzt meistens beim Essen saß. Draußen zogen wieder die Sterne vorbei, man konnte sie wunderbar durch die erhöhte Position des Raumhafens sehen. Kaidan drehte sich auf seinem Stuhl um, stand auf und ging zu ihr, um ihr das Taschentuch hinzuhalten.
„Hier.“
Sie schaute auf.
„Behalt es.“
„Wirklich? Scheint selbstgemacht zu sein.“
„Das ist nicht wichtig.“
Er nickte und steckte es wieder weg. Dann setzte er sich neben sie und beobachtete sie. Ihre Augen waren etwas rot, sie musste geweint haben. Der Streit und die Schlägerei waren jetzt etwa eine gute Stunde her. Er wandte seinen Blick von ihr und sah nach draußen.
„Wunderschön, oder?“
„Wenn du die Sterne meinst, dann ja. Sie erinnern mich an Zuhause.“
„Du meinst Elysium.“
Kim nickte und griff sich mit einem Mal unter ihr T-Shirt. Sie zog eine Halskette heraus, an der ein blauer Stein hing. Den legte sie in ihre Hand und betrachtete ihn.
„Und der hier auch.“
Kaidan sah sich den Stein ebenfalls an. Ganz glatt war er, offenbar geschliffen. Und vorne stand eine Inschrift, die er nicht lesen konnte. Offenbar eine ganz andere Sprache.
„Der hier auch“, meinte Kim.
„Ein Geschenk?“
„Ja. Von Martin.“
Sie lächelte und hängte sich die Kette wieder. Diesmal blieb der Stein draußen. Kaidan sah kurz wieder nach draußen. Eine Frage ging ihm seit Kims Gefühlsausbruchs unter in der Shuttlebucht nicht mehr aus dem Kopf. Er musste sie jetzt einfach stellen.
„Du und dieser Martin, war da etwas?“
„Wie?“
„Wart ihr zusammen?“
Kim schluckte und fühlte sich offenbar ertappt. Sofort senkte sie den Blick, rieb sich den Nacken und Kaidan sah ein Tattoo.
„Du bist tätowiert?“
„Ja, hab ich mir mit 18 machen lassen.“
„Wow, viele Namen.“
„Fünf Namen, Kaidan, fünf Namen.“
Sie stand auf, als wollte sie nicht, dass er die Namen las, und streckte sich. Er blieb sitzen, schaute aber zu ihr hoch.
„Also, was ist jetzt? Du und der Doktor?“
„Das... das ist kompliziert.“
Kim sah nach draußen und tauchte in Gedanken in ihre Welt ab.
„Dir ist klar, dass das ein Fehler sein kann.“
„Aus Fehlern lernt man.“
„Aber, Kim...“
„Mach dir keinen Sorgen, Mark. Ich passe auf mich auf.“
„Ich mache mir immer Sorgen. Wird sich nie ändern.“
„Auch kleine Mädchen werden groß.“
„Und das macht mir Angst.“
Sie seufzte und schaute in ihre rechte Handfläche. Dort, wo sich eine dicke Narbe quer entlang zog. Sie schloss die Hand und damit auch die Augen. In ihrem Kopf hörte sie so viele Stimmen aus der Vergangenheit. Sie riefen durcheinander, aber ein paar Sätze ohne Zusammenhang waren klar zu verstehen.
„Was auch immer passiert, ich bin für dich da. Unsere Bindung ist eine besondere.“
„Ihr habt mich alle alleine gelassen, ihr Schweine!“
„Ja, ich bin ein Hinterlader, na und? Hast du ein Problem damit?!“
„Kim, auf die Normandy! Du bist wichtiger als ich!“
Ein Stich, direkt in ihr Herz. Sie vertrieb diesen Gedanken und schaute wieder zu Kaidan.
„Ist es denn so wichtig, ob er und ich ein Paar waren?“
„Für die Mission weiß ich das nicht, aber ich finde es wichtig.“
„Später, Kaidan. Jetzt müssen wir ihn erstmal finden.“
Er stand auf und nahm den Eisbeutel von seiner Stirn. In seinen Augen lag Ernst, sein Atem ging ruhig, aber er war angespannt.
„Kim, ich...“
„Kaidan, reite einfach nicht weiter darauf herum, ok.“
Für sie war das Thema durch, sie wollte sich nicht weiter damit beschäftigen. All diese Gedanken brachten die Vergangenheit immer weiter zu ihr zurück und das war nicht gut. Sie hatte vergessen wollen.
Kaidan fasste sie am Arm, ganz vorsichtig, als wäre sie aus Glas, und zog sie etwas an sich heran.
„Du hast gesagt ich soll mir Horizon vor Augen führen.“
„Dann tue es auch. Ich halte dicht, wenn du jetzt aufhörst zu fragen.“
„Das ist Erpressung. Kim, ich will dich nur beschützen. Du bist wie eine Schwester für mich.“
„Kaidan, ich habe schon genug Brüder.“
Bevor er etwas sagen konnte fuhr ein Ruck durch das Schiff und die Lichter fielen aus. Beide sprangen auseinander und sahen sich verwirrt um.
„Was... was war das?“, fragte Kim irritiert.
„Zur Brücke, EDI weiß bestimmt Bescheid.“
Sie folgten den Leuchtspuren auf dem Boden bis zum Fahrstuhl, mit diesem fuhren sie zur Brücke. Auch hier war alles dunkel, sie rannte zu Joker ist Cockpit. Dort trafen sie auf Shepard und auf Liara.
„Commander.“
Beide salutierten, aber Shepard winkte ab. Kaidan stellte sich neben sie, Kim blieb in der Tür stehen.
„Was ist los?“, fragte Shepard Joker.
„Völliger Systemabsturz. Alles ist down, selbst EDI.“
Wirklich, die KI saß regungslos in ihrem Stuhl. Joker wirkte völlig panisch.
„Das muss ein Virus gewesen sein. Aber wie kann der in unsere System gekommen sein?“
„Der Datenstick!“, rief Liara und wurde kreidebleich. Kim wusste gar nicht, dass das bei einer Asari möglich war. Shepard nickte nur.
„Natürlich. Ein Virus zur Sicherung der eigenen Daten. Dieser Stolz ist ein paranoides Genie. Joker, bekommst das Schiff wieder ans Laufen?“
„Weiß ich nicht. Wir bräuchten den Erfinder des Virus hier, damit ich wirklich sicher stellen könnte, dass alles klappt.“
Schnelle Schritte, Kim lief zur Luftschleuse. Bevor ihr einer folgen konnte, hatte sie die Tür hinter sich geschlossen. Shepard öffnete den Funk.
„Kim, wo wollen Sie hin?“
„Ich suche Martin. Alleine.“
„Gunnery Chief...!“
Sie stellte den Funk ab. Für Kim war das Ehrensache. Sie würde Martin finden und ihn wenn es sein musste zur Normandy schleifen. Ein Virus, er war wirklich paranoid geworden. Die Tür öffnete sich vor ihr und mit schnellen Schritten lief sie den Raumhafen herunter, steuerte das Stadtzentrum an.

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Vala Shepard
06.10.2012, 18:02
Und direkt das neue Kapitel. Wieder einmal interessant. Liara hat also den Stick entschlüsselt und ...ja ... bestimmt ein Virus oder ähnliches ^^ Witzig und dann wechselt das Szenario zu Kim und Kaidan. Kaidan blüht ja richtig auf, wie Stolz er drauf ist, Vega geschlagen zu haben. Hätte ich das geschrieben, wäre Kaidan auf der Med Station ^^ Aber okay, hier kommt etwas völlig anderes ins Spiel, Kim und Martin. Ob sie wirklich zusammenwaren, bleibt die große Frage und dann das Tattoo. Weiterer Hinweis der einiges vermuten lässt. Achja, die Gedankenparts waren nett, aber schwer erkennbar da du sie nicht markiert hast. Musste zweimal lesen ^^ Ein interessantes Kapitel und jetzt geht es langsam los. Kim sucht Martin auf eigene Faust. Das kann ja was werden.

Achja, mach dir keine Hektik wegen neuen Kapiteln, im Moment häufen sich deine Tippfehler etwas! Mach dir ja keinen Stress! Leser können auch etwas auf neue Kapitel warten, dass macht es noch spannender! Nur ein kleiner Tipp am Rande :) Und das Kapitel war wieder einmal voller Fragen und leicht angehaucht mit einer sich andeutenden Romanze....

Obscurefighter
06.10.2012, 18:05
Ja, wollte das nur noch eben fertig kriegen. Sonst hätte ich den ganzen Abend daran denken müssen. Und die Gedankenparts hab ich jetzt markiert. In dem Kapitel beantworte ich auch ein paar Fragen zu Kim und ihre Familie, zwischen den Zeilen. Die Leser können ja über den Abend ein bisschen grübeln :D.

Hochdrache
06.10.2012, 20:30
so langsam wird mir klar das Kim keine Ash 2.0 ist. Die wird allein Schwierigkeiten kriegen. Zum einen mit der Sache an sich, zum anderen mit der Rangordnung auf der Normandy. Ob Shep da mitmacht? Sonst hat Vala schon alles gesagt.

Beauci
06.10.2012, 22:53
gut gemacht... aber nach einem tag arbeiten kommt man gar nicht hinterher *schnüff*
auch mit dem virus... tz und das als shadow broker.
hoffentlich bleibt edi heile.

Obscurefighter
07.10.2012, 20:27
Danke für das Feedback. Puh, bin jetzt voll mit Ideen. Teil 3 von Kapitel 8.


Die fünfte Kneipe war es, die Neal jetzt ansteuerte. So langsam wurde er müde und das ewige Suchen Leid. Doch er wollte Kim finden, seine Sorge um sie stachelte ihn an weiterzumachen. Also betrat er auch diese Kneipe.
Hitze von vielen Körpern schlug ihm entgegen, kurz würgte er. Er war nie ein Menschenfreund gewesen, immer ein Eigenbrödler. Und jetzt schob er sich durch die Massen von Menschen und Aliens, um die Theke zu erreichen. Dort stand ein Mann mit Halbglatze und schlechten Zähnen. Neal setzte sich nicht auf einen Hocken, sondern zog ein Foto aus seiner Hemdtasche.
„Hey!“, rief er über die Theke.
Der Mann drehte er sich betont langsam zu ihm um, wackelte dann, seine Kugel von Bauch vor sich her schiebend, auf ihn zu.
„Ja?“, grunzte er und Neal schlug ein Atem entgegen, der bestialisch nach Zwiebeln und Knoblauch stank. Er kniff die Augen zusammen, hielt dem Mann aber dann das Foto unter die Nase.
„Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?“
Der Mann betrachtete das Foto von Kim und Neal sah etwas in seinen Augen, für das er diesem Kerl am liebsten eine Breitseite mit seinem Messer verpasst hätte. Der Mann richtete sich auf und schüttelte den Kopf.
„Ne, war nich hier.“
Neal seufzte, schaute dann über den Mann hinweg. Über ihm, an einem großen Pfeiler, hing ein breiter Fernseher, auf dem gerade die Nachrichten liefen. Kurz dachte der Agent nach, dann bestellte er sich ein Bier. Zu seiner Überraschung gab es das hier, wenn auch in einem ziemlich dreckigem Glas. Und ohne Schaumkrone. Aber er gab sich damit zufrieden, reichte dem Mann ein paar Credits und setzte sich mit seinem Glas in eine Ecke, auf eine Bank. Sie knarchte, als er sich darauf fallen ließ, und der Tisch ächzte unter dem Gewicht des Glases und seiner Arme. Neal nippte an dem Glas und zuckte zusammen. Mit dem Bier, dass er aus seiner Jugend kannte, hatte das nichts zu tun. Er beschloss sich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren. Eventuell würde er dann diesen widerlichen Geschmack gar nicht realisieren.
Es gab keinen Ton oder er war sehr leise, doch auf einem Banner unter dem Nachrichtensprecher liefen Schlagworte zum derzeitigen Thema entlang. Und für dieses brauchte Neal keine Worte, das war die Erde. Er sah brennende Städte und überall Reaper. Sein Herz tat weh bei diesem Anblick und er bereute es irgendwie, das Angebot von Kim und Martin damals ausgeschlagen zu haben. Sie hatten auf der Erde Urlaub gemacht und ihm angeboten mitzukommen. Er hatte dankend abgelehnt. Jetzt würde die Heimat seiner Vorfahren vielleicht nie wieder in all ihre Schönheit sehen.
Die Bilder wechselten und diesen Anblick konnte Neal nicht zuordnen. Erst etwas später tauchten die Worte auf: 'Palaven brennt'. Sofort schluckte er. Die Heimatwelt der Turianer, die Art mit dem stärksten Militär, brannte lichterloh. Seine Gedanken streiften zu seiner Schwägerin, eine Turianerin, und ihren Kinder. Hoffentlich waren sie früh genug von Palaven herunter gekommen und jetzt in Sicherheit. Wenn er so daran dachte, dann war sein Bruder bis jetzt der Einzige, der eine vernünftige Familie hatte.
Jemand rief ihn an, Neal tippte an sein Headset.
„Bishop“, meldete er sich.
„Ich bin es.“
'Mila', schoss es ihm durch den Kopf. Vielleicht wollte sie jetzt wissen, warum er so schnell aufgebrochen war. Er schluckte, nippte an seinem Bier und lehnte sich zurück.
„Was gibt es?“
„Siehst du gerade die Nachrichten?“ Sie klang irgendwie wütend. Und verzweifelt.
„Ja.“
„Wirklich?“
Er schaute wieder zum Bildschirm. Er erstarrte. 'Reaper um Thessia', stand auf dem Banner. Auf dem Bild sah man die Heimatwelt der Asari, wunderschön glitzernd. Doch die Reaper waren da und schon bald würde auch dort der Kampf beginnen. Jetzt war Neal klar, warum Mila ihn anrief.
„Mila, ich...“
„Du siehst es?“
„Mila, es tut mir Leid.“
„Wo bist du?“
Er hörte Tränen, sie weinte. Am liebsten wäre er jetzt sofort in das nächste Shuttle gesprungen und zurückgeflogen, aber ein Blick auf seine Handgelenke ließ ihn schlucken. Links die vier Tattoos, rechts das eine. Alles Namen. Er holte tief Luft.
„Auf Arafu.“
„Was machst du da?!“
„Mila, hör zu, ich suche jemanden.“
Weder mit Mila noch mit irgendjemand anderem hatte er je über private Dinge geredet, nur über Geschäftliches. Familie, Freunde, alles Tabuthemen für ihn.
„Und wen?! Verdammt, Neal, rede endlich Klartext mit mir! Ich dachte zwischen uns wäre etwas!“
'Ist es auch', wollte er fast sagen, verkniff es sich dann. Das würde nichts bringen, er musste jetzt die Wahrheit sagen. Der Mann, der es gewohnt war zu lügen, musste jetzt die Wahrheit sagen.
„Meine Schwester, meine kleine Schwester.“
Es tat gut das zu sagen und er musste lächeln. Mila würde das verstehen, sie hatte auch Geschwister. Er hoffte es, sonst... er würde seine Beziehung zu dieser Asari nicht seiner eigenen Schwester vorziehen. Mila schwieg eine Weile, er nahm einen Schluck von seinem Bier. Endlich kam eine Antwort.
„Ok. Das... das verstehe ich.“
„Mila, ich verspreche dir, wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann erzähle ich dir alles. Ich stehe dir Rede und Antwort, versprochen.“
„In Ordnung. Neal, pass auf dich auf. Und... grüß seine Schwester von mir.“
Sie legte auf und ließ ihn zurück. Auf dem Fernseher wurde Dekuna, die Heimatwelt der Elcor gezeigt, aber er achtete gar nicht darauf. In Gedanken war er bei Kim. Er rieb seine Hände, den Blick auf die Tattoos gerichtet, die sich synchron zu den Muskeln bewegten. Was machte er sich eigentlich Sorge, wo Kim war, da war Joan nicht weit. Aber Neal vertraute diesem kleinen Dreckssack nicht wirklich. Hatte er und würde er nie.
Er schaute auf und bemerkte eine Person, die irgendwie aus der Masse herausstach. Eine Frau, die einfach nicht in das Bild passte. Neal schob sein Bier weg und rutschte bis an den Rand der Bank. Die Frau fragte den Barmann etwas, der deutete auf Neal. In nächsten Moment hatten er und die Frau Blickkontakt. In ihrem Blick Kälte. Ihm lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Vorsichtig stand er auf und ging zum Ausgang der Kneipe.
„Hey, dein Bier, Alter!“, brüllte ihm ein pubertierender Jugendlicher hinterher, aber Neal steuerte die Tür an. Er öffnete sie und huschte durch einen Spalt nach draußen. Erst hier, in der Kühle des Abends, wurden seine Schritte schneller. Er rannte bis zu einer Gasse. Dort drückte er sich in den Schatten und wartete ab.
Die Frau verließ kurz nach ihm die Kneipe, suchte den Hof vor dem Gebäude ab, fand ihn aber nicht. Er sah an ihrer Haltung wie enttäuscht sie war. Sie wandte sich ab und ging in eine Richtung davon.
„Nun, Lady, tauschen wir mal die Rollen“, murmelte Neal und nahm die Verfolgung auf.
Er folgte der Frau im Schatten der Gebäude durch die Straßen von Arafu. Warum suchte sie ihn? Wusste sie etwas von Kim? Das hoffte er herauszufinden.
Am Hinterausgang eines Restaurants hielt sie inne. Neal drückte sich in den Schatten einer Mauer, er zog den Geruch nach gebratenem Fleisch und geräuchertem Fisch in sich auf und leckte sich über die Lippen. In der vorletzten Kneipe hatte er etwas gegessen, aber diese Gerüche erinnerten ihn an seine Heimat. Wie vieles in letzter Zeit.
Die Tür zum Hinterausgang ging auf und zwei Männer traten heraus. Neal konnte sie nicht genau erkennen, ihre Gestalten waren durch das Licht von drinnen sehr verschwommen. Auf Zehenspitzen schob er sich weiter nach vorne.
„Und?“, fragte einer der Männer.
Die Frau schüttelte den Kopf.
„Hab ihn verloren.“
„Aber er ist hier?“
„Laut dem Barmann ja. Und er passt auch auf die Beschreibung.“
„Gut.“
Der Mann rieb sich die Hände. Der zweite sagte nichts, vielleicht war er eine Art Aufpasser. Neal kroch weiter nach vorne, er wollte mehr hören und mehr erkennen. Diese Typen waren also hinter ihm her. Aber warum?
„Meinst du wir kommen an ihn heran?“, fragte die Frau.
„Ja, keine Panik. Sieh aber zu, dass du auch an das Mädchen kommst. Beide sind mehr wert als einer alleine.“
„Verstanden.“
Neal schluckte. Sie wollten ihn und Kim. Aber warum? Die Männer gingen wieder zurück und die Frau wollte gehen. Neal folgte ihr etwas von dem Restaurant weg, dann entschied er sich für einen Zugriff. Zwei schnelle Schritte, dann sprang er ab und riss sie zu Boden. Es gab keinen langen Kampf, mit fast zwei Metern Größe und etwas mehr als 80 Kilo Muskelmasse war er einfach im Vorteil. Er presste der Frau seine Knie in den Unterleib, packte sie am Kragen und zog sie zu sich hoch.
„Okay, Lady, jetzt mal raus mit der Sprache: Für was für einen Verein arbeiten Sie?! Und was wollen Sie von mir und meiner Schwester?!“
Die Frau grinste ihn nur breit. Ihre Nase blutete etwas durch den Zusammenstoß mit der Straße, aber sonst war sie unversehrt. Nur sagte kein Wort. Neal wurde wütend, zog mit seiner rechten Hand sein Messer hervor und hielt es der Frau an die Kehle.
„Normalerweise vergreife ich mich nicht an Frauen, aber für Sie mache ich eine Ausnahme. Also, antworten Sie!“
Er brüllte ihr direkt ins Gesicht, aber sie grinste nur. Kurz bewegte sich ihr Kiefer, Neal ahnte schlimmes.
„Nein!“
„Cerberus gibt das Signal.“
Sie lachte auf, dann schwappte ihr weißer Schaum aus dem Mund. Sofort ließ Neal die Frau los und stand auf. Er sah ihr beim Sterben zu, sah zu, wie sie langsam an einer Vergiftung durch Zyankali starb. Schon oft hatte er Agenten so sterben sehen. Und genau wie diese damals nahm auch die Frau ihre Geheimnisse mit ins Grab.
„Scheiße!“
Vor Wut trat er gegen die Leiche. Er steckte sein Messer wieder ein und sah aus den Augenwinkeln, wie der Hinterausgang zum Restaurant geöffnete wurde. Entweder die beiden Männer oder ein Unbeteiligter. Auf jeden Fall wollte Neal keiner der beiden Parteien begegnen. Die Hände versenkte er in den Hosentaschen und mit schnellen Schritten ging er los, betrat die Hauptstraße.
Er hatte jetzt eine Spur: Cerberus suchte ihn und Kim. Die Frage war nur, warum?

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Vala Shepard
07.10.2012, 21:31
So, mit etwas Verspärung ist nun dieses Kapitel dran. Lesen und Inception schauen, multitask pur ^^

Das Kapitel ist interessant und auch gibt es die erste Auflösung in Sachen Bishop Familie. Neal und Kim, okay, dass hatte ich leicht geahnt gehe aber aus Spoilergründen nicht weiter drauf ein. Ich musste lächeln als Neal die Sache mit Kim zugab und das für seine Liebe Mila. Interessanter werdegang. Auch die Beschreibung in der Bar und die Details waren wirklich wieder schön und schufen im Kopfkino eine richtig schöne Atmosphäre. Aber das Highlight war das Ende. Cerberus. Die Agentin stirbt und wer sind die beiden Männer? Also jetzt wird es echt sehr spannend und langsam fangen die verschiedenen Storyfäden an, zueinander zu finden. Sehr schön.

Es gab hin und wieder einmal die bekannten Tipp / Leichtsinnsfehler aber tun wie immer nicht weh. Der Text war durchaus gut gestaltet und ließ sich gut und flüssig lesen. Also die GEschichte hat es in sich was Stil, Spannung und Action betrifft. Weiter so!

Beauci
07.10.2012, 21:53
ich schließ mich vala an.

finde es sehr gut (wobei mir das mit neal klar war, dass die geschwister sind *g*)

feinfein

Obscurefighter
07.10.2012, 21:58
Hier der nächste Teil, Lied für den Hintergrund dieses hier:
http://www.myvideo.de/watch/5177979/Schandmaul_Kalte_Spuren.


Ächzend ließ sich Martin an die Wand sinken. Wie auch immer er es geschafft hatte, er hatte die Kanalisation verlassen können. Nachdem er so lange darin gelaufen war, durch das Abwasser, durch den Dreck. Er war einfach gelaufen, getrieben von der Angst. Mit dem linken Fuß schob er den Deckel zu und betrachtete dann die Schusswunde. Die Kugel steckte im Knie, rotes Blut floss heraus.
„Scheiße“, keuchte er.
„Kannst du laut sagen.“
K-7 kletterte aus seiner Jackentasche und landete auf dem Boden. Er betrachtete die Beinwunde, sah dann zu Martin.
„Und, was machst du jetzt?“
„Was wohl.“
Der Doktor begann in seiner Sporttasche zu kramen und fand seiner Erste Hilfe Koffer. Kurz musste er lächeln, dann öffnete er ihn. Wie ferngesteuert begann er seine Wunde zu versorgen, in Gedanken war woanders. Denn Kims Schrei ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Ihre Stimme zu hören, er hatte sie aus den Augenwinkeln gesehen. Ein Zittern jagte durch seinen Körper und er musste weinen. Seine Hand zitterte, er zog die Kugel aus der Wunde und riss etwas Fleisch mit. K-7 entriss ihm das Medigel, was Martin gerne zuließ. Er schaute in den Himmel und heiße Tränen rannen seine Wangen hinab.
Er und Kim, das war etwas besonders gewesen. Sie und er, eine Einheit. Doch er wusste, dass er Schuld gewesen war. Er erinnerte sich noch an diesen Morgen, nie würde das Aufwachen vergessen.
„Kim, wo bist du?“
Keine Antwort. Ich stehe auf und gehe zum Flur. Sie steht da, trägt eine Tasche über der Schulter.
„Wo willst du hin?“, frage ich.
Sie dreht sich langsam um, in ihren Augen sehe ich Wut. Und auch Kälte. Sie legte ihren Hausschlüssel auf die Anrichte, die Haustür steht offen.
Ich erstarre, schüttle den Kopf.
„Nein.“
Sie nickt nur, wendet sich dann ab und will gehen. Ich stürze nach vorne, packe sie am Arm. Sofort reißt sie sich los, schlägt mir ins Gesicht, ich stürze auf den Boden. Sie geht, die Tür knallt hinter ihr zu. Ich starre die Tür an, alleine. Ab jetzt für immer.
Martin weinte noch immer, K-7 räumte die Sachen wieder in den Koffer, sagte aber nichts. Er setzte sich auf den Koffer und wartete ab. Martin senkte den Blick und schaute seine Hände an. Er zitterte noch immer, schluchzte wie ein kleines Kind.
Wie konnte er es nur schaffen sie zu verlieren? Sie hatte so viel für ihn getan, war immer da gewesen. Zu jeder Zeit, gegen den Willen ihrer Eltern und Brüder. Immer, immer. Und er? Er hatte all das mit den Füßen getreten und war ein Arsch gewesen. Er fühlte sich schwach und wollte schreien. Diese Nachricht an sie zu schicken war der größte Fehler gewesen, den er je gemacht hatte. Er wollte sie nicht sehen, wollte nicht mit seinen Fehlern konfrontiert werden. Er hatte Angst, panische Angst. Was sollte er ihr auch sagen? Mit der Hand rieb er sich das Gesicht, versuchte die Tränen wegzuwischen, aber es kommen Neue nach. Er spürte den fehlenden Zahn im Oberkiefer und schmeckte wieder das Blut.
Ich bin so dichr dran, fast habe ich es geschafft. Ich bemerke sie gar nicht, sie steht in der Tür, ich hocke im Keller.
„Martin!“, ruft sie.
Ich reagiere nicht, bin zu sehr abgelenkt.
„Verdammt, Martin!“
Ich schaue auf, drehe den Kopf zu ihr. Sie trägt ihre Uniform, ich grolle leise. Warum ist zum Militär gegangen?
„Was?“, blaffe ich. Sie schüttelt den Kopf.
„Du hast es wieder vergessen.“
„Was denn?“
Ich bin genervt, sie soll gehen. Ich schreie sie an, springe auf und packte sie brutal am Arm.
„Was willst du?!“
Als Antwort knallt sie mir vor lauter Wut die Faust ins Gesicht, ich spüre wie sie zittert. Ein Zahn wird mir ausgeschlagen, landet in meiner Wange. Ich keuche auf, sie reißt sich los und tritt einen Schritt zurück.
„Ich habe es satt, weißt du das. Einfach satt. Du kotzt mich an.“
„Was denn?!“
Ich hebe unschuldig die Arme, weiß nicht was los ist. Sie schüttelt den Kopf, ich glaube, dass sie weint. Dann geht sie, lässt mich da sitzen. Mit einem Zahn weniger im Mund.
Er hatte ihren Geburtstag vergessen, zum dritten Mal. Das Ironische war, dass er sich jetzt immer daran erinnerte. An jedem 14.08. schaute er auf seinen Kalender und stürzte sich in seiner Arbeit, nur um zu vergessen. Sie hatten sich oft gestritten, aber das waren doch nur Kleinigkeiten gewesen. Er war furchtbar gewesen, das wusste er. Und deswegen wollte er sie nicht sehen. Er hatte damals versucht sie anzurufen, aber sie hatte nicht abgenommen. So oft, aber jetzt verstand er sie. Er hatte er sich vielleicht einfach immer verpasst. Doch eines hatte er ganz klar: Er hatte sie verloren.
Seine Tränen wurden weniger, seiner Traurigkeit nicht. Er schaute zu K-7, der noch immer auf dem Koffer saß.
„Ideen?“, fragte er.
Der Minigeth nickte.
„Allerdings. Deine Freundin Kim.“
„Andere Ideen!“
Martin brüllte wieder, das Thema war vorbei. Warum verstand diese Miniaturausgabe einer KI das nicht? Er wollte nicht über Kim reden, er wollte nicht mit Kim reden, Kim war ein Tabuthema. Doch K-7 war hartnäckig.
„Du brauchst sie, Doc, sieh es ein. Und ich bezweifle, dass du sie jetzt loswirst.“
„Sie wird mich nicht finden.“
Er zweifelte an seinen eigenen Worten, er kannte Kim doch. Er schaute die Gasse runter, direkt in die Dunkelheit der Nacht. Sein verletztes Bein pochte und ihm war heiß. Als er sich an die Stirn packte merkte er, dass er Fieber hatte.
„Verdammt“, murmelte er.
K-7 sprang vom Koffer runter und schaute ihn mahnend an.
„Ich sage es dir ein letztes Mal...“
„Und ich sage dir ein letztes Mal, dass ich sie nicht sehen will!“
Er brüllte laut, sackte dann an in sich zusammen. Er hatte Kopfschmerzen, die Erinnerungen an Kim hämmerten durch seinen Kopf, seine Kindheit lief vor seinen Augen ab. Das Fieber wurde stärker, die Welt vor seinen Augen verschwamm. Sein Bein schien in Flammen zu stehen, seine Hände zitterten.
K-7 sah ihn da so sitzen und ihm war klar, dass sein Doktor so einfach nicht weiter konnte. Er brauchte jetzt Hilfe. Und im Moment war K-7 der Einzige, der dieser Hilfe beschaffen konnte.
„Bin bald wieder da.“
„Wie?“
Martin stemmte sich hoch, doch der Minigeth rannte los. Er lief direkt auf die Hauptstraße, wurde für Martin immer verschwommener.
„K-7!“, schrie er ihm hinterher, aber er reagierte nicht.
Martin wollte aufstehen, aber er konnte nicht. Zitternd sackte er zusammen und schaute in den Himmel. Alles tanzte vor seinen Augen, das Fieber pochte in seinem Kopf. Er konnte die Augen nicht mehr offen halten und wurde in ein Welt der Fieberträume geworfen.

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Beauci
07.10.2012, 22:31
hihi, der kleine gefällt mir;)
der findet kim, der weiß wenigstens was gut ist.

und chakwas setzt ihn wieder zusammen.
(falls die normandy bis dahin strom hat)

Hochdrache
07.10.2012, 22:58
Martin stößt alle vor den Kopf, selbst seinen Minigeth... ob der wohl noch mal so klug ist, um Hilfe zu bitten. Der Typische Eierkopf. Zwischenmenschlich hat er irgendwie nichts drauf.

Obscurefighter
07.10.2012, 23:00
So ist das bei Genies eben. Sind wirklich intelligent, können aber nicht mit ihren Mitmenschen umgehen. Ein Vorbild für Martin war ja auch Sheldon aus Big Bang Theory.

Hochdrache
07.10.2012, 23:03
Habe von Big Bang Theory nicht viel gesehen, aber mir gefiel der Inder irgendwie besser. Ich weiß jetzt nicht wie der heißt. Ich glaub Raj(i).

Vala Shepard
07.10.2012, 23:25
Eines vorweg, habe zwar dein Lied angeklickt, aber habe das hier gehört, als ich eben dein Kapitel gelesen habe: http://www.youtube.com/watch?v=Z0kGAz6HYM8

In der Kombination mit der Musik ist mein Kopfkino bei diesem Kapitel förmlich explodiert. Der Inhalt, den du hier geschrieben hast, wow. Als die Musik immer epischer wurde, die Rückblicke von Martin, ich konnte mir das alles wirklich im Kopfkino vorstellen. Es war unglaublich. Ich arbeite ja viel mit Musik, aber hier passte alles. Die Musik, das Kapitel mit der Dramatic, der selbstfindung und einem kleinen helden, mit dem niemand gerechnet hat. K-7. Ihm reicht Martins Handeln am Ende und er geht den richtigen Weg und macht das, was Martin sich nicht traut. Wow, ich habe eine Gänsehaut da diese Flashbacks immer noch durch mein Kopfkino huschen und ich sehen kann, wie der Mini Geth seinen Weg geht. Also hut ab, ich finde dieses Kapitel, auch wenn es nicht so wirkt, sehr dramatisch. Die Achse um Martin beginnt sich zu drehen. Die Atmosphäre des Kapitels war dicht und hatte einen Hauch dramatik. Martin, verletzt und mit eisern Willen. Wirklich toll. Ein starkes Kapitel was Martin als Charakter zeigt. Aber nun kommt eine weitere Rolle hinzu, K-7. Das verpricht wahsninnig zu werden. Wie du merkst, ich bin sehr begeistert von diesem Kapitel und finde, dass ist das bisher beste!

Also ich sage wieder einmal, hut ab! Mit der Musik ist dieses Kapitel wirklich (Fan) Kino reif :)

Obscurefighter
07.10.2012, 23:48
Hihi, danke. Ja, K-7 hat eine wichtige Rolle, aber dazu später mehr. Jetzt wartet erstmal der letzter Teil von Kapitel 8. Mit einem Wiedersehen der besonderen Art.


„Martin!“
Wie gehetzt rannte Kim durch die Straßen von Arafu. Ihren Funk hielt sie abgeschaltet, sie wollte jetzt mit Niemandem sprechen. Vor allem nicht mit dem Commander, die Standpauke, die kommen würde, konnte sie sich schon ausmalen. Vielleicht sogar eine Suspendierung oder direkt Entlassung aus dem Militärdienst. Aber das war ihr egal. Sie wollte Martin finden, nicht wegen der Daten, sondern wegen ihm. Sie wollte ihn sehen und dann...
Kim stoppte mitten im Rennen. Zum Glück war es Nacht und kaum Leute unterwegs. Ja, was dann? Was wollte sie machen? Sie wusste es nicht. Nachdenklich und wie versteinert stand sie da, mitten auf dem Bürgersteig. Ein Kroganer lief an ihr vorbei, rempelte sie an, weil sie eben genau in der Mitte stand. Sie stolperte etwas zur Seite.
„Hey!“, brüllte sie dem Kroganer hinterher, der reagierte aber nicht.
Kim knirschte mit den Zähnen, am liebsten wäre sie diesem Typen hinterhergelaufen. Aber sie hielt sich zurück. Stattdessen lehnte sie sich an die Mauer eines Ladens und atmete tief durch.
„Okay, Kim, jetzt denk erstmal gut nach. Durch die Straßen zu rennen und wie eine Bescheuerte seine Namen zu brüllen bringt rein gar nichts. Du musst mit System daran gehen. Also, wo könnte er sein?“
Sie dachte nach, aber ihr fiel nichts ein. Vor lauter Wut trat sie gegen eine Dose, die auf dem Boden lag. Sie verbog sich und rollte auf die Straße. Kim seufzte und sackte in die Hocke. Sie federte auf den Fußballen, barg das Gesicht in ihren Händen.
„Was mache ich hier überhaupt? Er meldet sich nicht, ich will nicht mit ihm reden und jetzt riskiere ich meine Karriere für ihn? Bin ich eigentlich völlig verblödet? Warum bin ich nicht auf der Erde geblieben? Warum?“
Sie hob den Blick und sah in den Himmel. Doch diesmal konnten ihr auch die Sterne nicht weiterhelfen.
„Kim? Kimbarley Bishop?“
Verwirrt sah sie um, doch neben ihr stand niemand. Sie richtete sich auf, doch die Straße war leer.
„Hallo?“
„Hier unten.“
Erst jetzt sah sie nach unten. Eine gut 30 Zentimeter großer Geth stand dort und wedelte mit den Armen. Seine graue Färbung schimmerte etwas im Licht der Straßenlaternen, die Lampe, die den Kopf ersetzte, blinkte wild.
„K-7?“
Kim hockte sich hin und streckte die rechte Hand aus, sodass der Minigeth darauf klettert konnte. Danach hob sie den Hand hoch, direkt vor ihr Gesicht.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie verwirrt.
„Du musst kommen, schnell. Martin ist verletzt.“
„Weiß ich.“
„Aber... er braucht dich.“
Das löste etwas in ihr aus. Sie wurde schlagartig ernst und richtete sich auf. K-7 sprang auf ihre Schulter, hielt sich an ihrem Kopf fest.
„Wohin?“, fragte sie.
„Immer geradeaus. Ich sage Bescheid.“
Wieder rannte sie los, immer den Bürgersteig entlang. Sie kam an dem Kroganer von eben vorbei. Kurzerhand rempelte sie ihn und reagierte nicht auf sein empörtes Rufen. Stattdessen grinste sie nur.
„Noch genauso boshaft wie früher“, meinte K-7.
Kim reagierte nicht, sondern lief einfach weiter. Die Sorge um Martin trieb sie an. Die Pistole an ihrem Gürtel schlug im Rhythmus ihrer Schritte gegen ihren linken Oberschenkel, die Absätze ihre dicken Stiefel klapperten etwas.
„Hier rein!“, rief K-7 ihr ins Ohr und zeigte nach links.
Sofort bog Kim ab und rannte auf einen Stapel Kisten zu. Sie sprang darüber, in der Ausbildung waren sie größer gewesen. Sie musste nur eine Hand auf die Kisten legen und die Füße nach vorne werfen. Schon war sie drüber und rannte weiter.
Da, da sah sie ihn. Er lehnte an der Wand, die Augen geschlossen. Im Rennen warf sie sich auf Knie, ihre Hose schrabbte über den Boden und riss etwas auf. Neben Martin kam sie zum Stillstand, an seiner linken Seite.
„Martin? Martin, hörst du mich?“
Er murmelte etwas, aber reagierte nicht. Kim fiel sofort sein verändertes Aussehen auf. Die Haare kürzer und gefärbt, der Bart. Beides stand ihm und ließ ihn etwas jünger wirken. Doch die dicken Augenringe und die fahle Haut machten das wieder wett. Kim legte ihm die Hand auf die Stirn, er glühte.
„Fieber. Eine Infektion.“
Sie hatte es doch gesagt, aber nein. Sie war die dumme Kleine, die gar nichts wusste. Aber das hatten schon ganz andere gedacht. Sie drehte Martins Kopf zu sich und tätschelte ihm sanft die Wangen.
„Hey, wach auf.“
„Meinst du das hilft?“, fragte K-7 von ihrer Schulter runter.
„Keine Ahnung. Aber was soll ich denn machen?“
„Vielleicht... dein Schiff rufen. Nur so eine Idee.“
Kim schluckte, entschloss sich dann aber den Funk wieder anzuschalten.
„KIM!“, schallte es ihr entgegen. Sie zuckte etwas zurück. Das war ja zu erwarten gewesen.
„Ja, Commander.“
„WO SIND SIE!“
Shepard war auf 180, Kim bekam Angst. Sie wollten den Commander für keine Credits der Welt wütend erleben. Aber vielleicht konnte sie die ganze Situation ja entschärfen.
„Ich habe ihn gefunden.“
„WEN?“
„Martin.“
Stille in der Leitung, Kim atmete auf. Trotzdem steckte ihr die Angst in den Knochen. Was würde noch auf sie zukommen?
„Kim, wo sind Sie?!“
„In einer Seitengasse, zwischen einem Hotel und einem kleinen Blumenladen. In der Nähe des Raumhafens.“
„Wir kommen! Bleiben Sie da!“
Shepard brach die Verbindung ab und Kim atmete durch. Erst jetzt wandte sie sich wieder Martin zu. Er war wach.
„Kim?“
Er kniff die Augen zusammen und sie war versucht ihn anzuschreien. Aber sie lächelte und nickte. Ihre Stimme war mit einem Mal unglaublich sanft und liebevoll.
„Ja, ich bin es.“
„Was... was machst du hier?“
„Ich bin schuld.“
K-7 hob die Hand, doch Kim schob sich in Martins Blickfeld.
„Warum bist du weggelaufen?“
Er machte den Mund auf, brachte aber kein Wort heraus. Ein Zittern jagte durch seinen Körper und sie sah ihm die Schmerzen an, die er hatte. Vorsichtig nahm sie seine Hand und zog ihn etwas von der Wand weg.
„Komm, ich bringe dich auf die Normandy.“
„Nein.“
Er hauchte das Wort und schüttelte den Kopf. Sie beugte nach unten, ihr Gesicht schwebte Zentimeter vor seinem.
„Keine Widerrede.“
Er machte wieder den Mund auf, als K-7 mit einem Mal quietschte. Kim wollte ihn anfauchen, aber da drückte ihr jemand etwas an den Kopf, dass sich verdächtig nach einem Pistolenlauf anfühlte. Sie schluckte schwer.
„Wir fänden das auch nicht gut, Gunnery Chief Bishop“, erklang eine kalte Männerstimme.
Kim hielt Martins Hand fest und drehte sich halb um. Jetzt drückte die Pistole gegen ihre Stirn, sie konnte aber sehen, wer vor stand. Drei Männer, alle bewaffnet und in Rüstung. Der Mittlere drückte ihr die Pistole an die Stirn. K-7 rutschte ihren Rücken runter und versteckte sich in Martins Jackentasche. Der zog sich an der Wand hoch, sagte aber nichts.
„Was wollen Sie?“, fragte Kim und versuchte ihre Stimme dabei möglichst ruhig zu kalten. Dabei hatte sie panische Angst und verfluchte sich dafür, dass sie ganz alleine los gerannt war. Ihre Mutter hatte Recht gehabt, ihre ungestüme Art brach ihr nochmal den Hals. Und dieses nochmal war jetzt.
Der Mann deutete mit der freien Hand auf Martin.
„So, Doktor, jetzt stehen wir langsam auf und kommen hier rüber. Ganz ruhig. Sonst puste ich Ihrer kleinen Freundin hier den Kopf weg.“
Kim spürte, dass Martin aufstehen wollte. Sie schaute noch immer die Männer an, da fiel ihr etwas auf. Auf ihrer Brust, das Zeichen.
Cerberus.
„Nicht“, zischte sie Martin zu.
„Ich muss Kim. Sonst erschießen sie dich.“
Ihre Blicke trafen sich und sie sah, dass ihm das ernst war. Er wollte seine Freiheit und bestimmt auch sein Leben für sie opfern. Fast hätte sie geweint. Er drückte ihre Hand und stemmte sich mit der anderen etwas hoch. Aber sie hielt ihn fest.
„Warte noch etwas.“
„Das... das kann ich nicht. Tut mir Leid, Kim.“
Zum ersten Mal sagte er das. 'Tut mir Leid, Kim'. Sie lange hatte sie auf diesen Satz gewartet, doch jetzt wünschte sie sich er hätte ihn nie gesagt, sondern einfach geschwiegen. Ihre Finger krallten sich in seine Hand, er erwiderte diesen Händedruck nicht.
„Wird's bald!“, bellte der Mann und presste seine Pistole wieder gegen Kims Hinterkopf. Sie verzog schmerzhaft das Gesicht. Martin wollte ihre Hand loslassen, aber sie hielt ihn fest.
„Vergiss es“, zischte sie.
„Umdrehen!“, brüllte der Mann und Kim tat es.
Die Pistole drückte auf ihre Stirn, so schmerzhaft, dass es vermutlich einen Abdruck hinterlassen würde. Doch Kim wollte diesen Typen gegenüber, diesen Verrätern, die alles, an was sie glaubte, mit Füßen traten, keine Gefühle zeigen. Die beiden anderen Männer hatten ihre Sturmgewehre auf sie gerichtet.
„Doktor“, fing der Mittlere wieder an. „Wir bekommen Ihre Daten. So oder so. Aber Sie alleine entscheiden ob es Toten geben wird oder nicht.“
Am liebsten hätte Kim diesem Typen mit voller Wucht eine verpasst, direkt in sein Gesicht, um ihm seine verlaute Klappe zu stopfen. Doch wenn sie das tat, dann war sie tot. Und im Moment hatte sie noch die Hoffnung, dass Commander Shepard kommen würde.
Plötzlich packte sich einer der Männer, der rechte, an die Kehle und sackte auf Knie. Er zitterte etwas und kippte schließlich wie ein Brett nach vorne. Seine beiden Kollegen schaute zu ihm, doch der Mörder war nicht zu sehen.
„Was zum...“, fing der Mittlere an, da riss jemand seinen anderen Kameraden nach unten.
Der Mann wehrte sich nach Leibeskräften, doch es war hoffnungslos. Er befand sich in einem Griff aus Stahl und mit einem Strich schnitt ihm jemand die Kehle auf. Das Blut rann den Hals hinab, tropfte auf den Boden und nach wenigen Augenblicken war auch der zweite Mann tot. Man hörte ihn noch keuchen. Der Gestalt ließ ihn auf den Boden fallen, man sah nur ein blutiges Messer und einen dunklen Handschuh, der es hielt. Der Mann, der noch übrig war, wusste offenbar nicht, ob der lieber weiter Kim bedrohen oder seine Waffe auf den Fremden richten sollte. Dieser hielt sich im Schatten, drehte das Messer aber bedrohlich in der Hand. Schließlich griff er an.
Eine Hand schoss aus der Dunkelheit hervor und packte den Letzten am Hals. Dann sauste das Messer hinterher und ein gezielter Stich in die Brust beendete das Leben des Mannes. Blut tropfte auf den Boden, der Fremde drehte das Messer noch etwas in der Brust herum. Die Pistole sank vor Kims Augen langsam auf den Boden, landete mit einem leisen 'Dock'. Sie holte tief Luft und schielte zu Martin. Der hielt ihre Hand umklammerte und war noch blasser geworden. Kim sah wieder nach vorne.
Der Fremde zog sein Messer aus der Brust des Mannes und trat aus der Dunkelheit. Er wischte es an seiner Hose ab, zog langsam die Handschuhe aus und steckte sie in eine Tasche an seinem Gürtel. Das Messer steckte er daneben. Kim schaute ihm lange ins Gesicht, dann entfuhr es ihr. Sie konnte es gar nicht glauben.
„Du?“

Vala Shepard
08.10.2012, 00:17
Jawoll! Martin, Kim und NEAL! Das Messer hat ihn verraten! Das nächste, bombastische Kapitel! Wow! Es begann eigentlich alles so ruhig, aber wo Kim da an der Wand lehnte und K-7 sich meldete, war mir klar, dass sich jetzt Martin und Kim trafen doch zuvor fragte sie sich in Gedanken, was sie da eigentlich machte. NAchdenklich doch Kim zögert nicht, eine starke Charaktereigenschaft. Dann trifft sie mit Hilfe von K-7, dem kleinen, giftigen Mini Geth endlich Martin. Zwar können beide das Treffen erleben, doch dann taucht Cerberus auf. Was spielen die nur für eine Rolle? Warum wollen die Martin? Das wird zwar jicht aufgelöst, aber endlich sind Kim und Martin beinander. Schön! Und dann dieser Unbekannte, der die Cerberus Truppen schön killt (Erinnert mich stark an Charon :D). Und das Messer verrät den Charakter. Neal. Wunderbares Kapitel!

Der Text war wie immer fließend, leichte Tippfehler aber du machst jetzt große Schritte was die Story und die Charaktere betrifft. Gruppen fangen sich an zu bilden. Wirklich ein tolles Kapitel um diese Uhrzeit. Bin immer noch schwer begeistert :)

Beauci
08.10.2012, 15:31
sehr schöne.
mir gefällt wie sich die geschichte entwickelt

Obscurefighter
08.10.2012, 19:34
Jetzt möchte ich ein bisschen Licht auf zwei Charaktere werfen, die bis jetzt nur einmal kurz erwähnt wurden. Es folgt Teil 1 von Kapitel 9.


IX


„HUSKS!“
Ron zog den Stift aus der Granate, warf sie über die provisorische Mauer und kauerte sich dahinter. Er spürte den Staub, der auf ihn herabregnete, hörte aber auch die Todesschreie seiner Feinde. Schnell warf er eine zweite hinterher. Um ihn herum nur Chaos. Leute schrien durcheinander, es knallte und krachte.
„Wo sind die Techs?!“, brüllte ein Mann.
Ron sah nach rechts. Dort hockte sein Commander, besudelt mit dem Blut seiner Feinde. Sein Bein war mit einer Art Schrotflinte zerschossen wurden und nur noch ein blutenden Stumpf. Doch das Adrenalin ließ ihn alles vergessen.
„Bishop, wo sind die Techs?!“, brüllte er wieder. Ron fasste sich an sein Headset.
„Joan, wo seid ihr?!“
„Gleich da“, kam die Antwort.
„Verdammt, die schlachten uns hier ab.“
Schüssen erklangen, danach Schreie. Ron warf zwei Granaten blind dorthin, wo er die Feinde vermutete. Staub wurde in Luft geschleudert, Ron fluchte.
Er war ein Sprengstoffexperte, er hatte bei vielen Operation mitgemacht, und jetzt war er dabei seine Granaten für Wesen für verbraten, die einmal Mitglieder seiner eigenen Art gewesen waren. Das war doch verrückt.
Ein junger Soldat sprang mit einem Mal aus dem Graben über die Mauer und eröffnete das Feuer.
„Sterbt ihr Schweine!“, brüllte er.
„Nein, runter da!“, schrie Ron, aber schon kippte der Soldat nach hinten. Ein Husk hing an seiner Kehle und riss sie auf. Ron zückte seine Schrotflinte und schoss dem Monster einmal in den Kopf. Das tat er bei jedem Feind. Als er ein Kind gewesen war, hatte seine zwei Brüder ihm immer gesagt, dass die Toten sonst wiederkommen würden. Zombies und so etwas. Ron seufzte und schob den Husk von dem Soldaten herunter. Er war tot, keine Frage. Und nicht mal älter als Joan.
„WO BLEIBST DU?!“, bellte Ron in den Funk.
„Gleich. Weißt du wie schwer es ist dieses Riesending durch die Gegend zu bewegen?!“
„WEIßT DU WIE SCHWER ES IST HIER ZU ÜBERLEBEN!“
Ron kochte vor Wut, er brodelte innerlich. Jeder tote Soldat war einer zu viel. Kurzerhand zog Ron seinen Granatenwerfer von der Schulter und hob seinen Oberkörper aus der Deckung. Ein Druck und zwei Granaten flogen auf die anstürmenden Feinde zu. Ron schaute direkt auf das Schlachtfeld und wurde blass.
Überall Leichen, Menschen, Husks, Kannibalen, Marodeure, einfach alles. Doch noch immer stürmten ihre Feinde auf sie ein. Ron feuerte ein paar weitere Granaten in die Feinde ab und sah aus den Augenwinkeln, dass einige seiner Kameraden es ihm nachtaten. Sie deckten die Feinde mit Sperrfeuer und Granaten ein, aber auf kurz oder lang würde ihnen die Munition ausgehen.
Wo blieben die Techniker?
Plötzlich durchfuhr Ron ein heißer Schmerz, direkt im Rücken. Er keuchte auf und seine Beine gaben nach. Ihm fiel der Granatenwerfer aus der Hand, schlug hart auf dem Boden auf und Ron fiel auf die Knie. Er krallte seine Hände in den Boden, warmes Blut lief seinen Rücken herab. Mit jedem Tropfen, der durch das Loch in der Rüstung floss und auf den Boden tropfte, fühlte er sich schwächer.

Mit aller Kraft schlug Titan eine Säule zur Seite. Joan saß am Steuer des Mechs und steuerte ihn mit Sicherheit immer weiter auf das Schlachtfeld zu. Links und rechts von ihm stapften zwei seiner Kollegen, die anderen Techs hielten sich im Hintergrund.
„Wir müssen uns beeilen!“, brüllte er in den Funk.
„Nun mal immer ruhig, Service Chief“, kam die Antwort von seinem Kameraden Argo.
Joan grollte auf. Warum mussten seine Kameraden dieses 'Service Chief' immer so betonen? Immer mussten sie ihn darin erinnern, dass seine Zwillingsschwester ranghöher war als er. Mit einem großen Schritt ließ er Titan über einen Graben treten und sah das Schlachtfeld vor sich.
Ihre Leute waren weit zurückgedrängt worden, verschanzten sich hinter einem langen Hügel. Sie gaben blind Feuer auf die Gegner.
„Ron, wir sind da!“
Keine Antwort. Joan bekam Angst und ließ Titan schneller laufen. Der Commander meldete sich.
„Das wurde auch Zeit, Service Chief Bishop.“
„Ich weiß, Sir, aber...“
„Kein Aber! Ich will Rückendeckung!“
„Ja, Sir!“
Joan brachte Titan in Position und eröffnete das Feuer auf die Feinde. Seine Kameraden stiegen mit ein, die anderen Techs stellen Geschütztürme auf oder versuchten die Verletzten zu versorgen. Aus den Augenwinkeln sah Joan, dass ein Tech jemanden von dem Hügel zog, der verdächtig nach Ron aussah. Aber darüber konnte er jetzt nicht nachdenken, er musste den noch übrigen Soldaten Feuerschutz geben. Ein Husks sprang Titan an den Arm, Joan drückte ein paar Knöpfe und das Monster flog davon. Er feuerte aus dem MG in die Massen, seine Raketen hob er sich auf. Sie hatten nicht mehr viele. Schüsse knallten an die Außenhülle des Mechs und manche trafen die Scheibe. Doch das Glas war verstärkt und Joan hatte keine Angst, dass ihm etwas passierte. Mit einem Kriegsschrei, der seinen normannischen Vorfahren gleichkam, griff er jetzt an.

Die Klappe des Mechs ging langsam auf, doch Joan quetschte sich durch den kleinen Spalt und landete auf dem harten Boden der Garage. Früher waren hier Skycars repariert worden, jetzt standen hier die drei letzten Mechs, die es auf der Erde noch gab. Titan, sein Mech, Robot, der Mech von Argo, und Omega, der Mech von Georg. Seine beiden Kollegen saßen noch auf ihren Sitzen und schaute ihm hinterher, als er zum Ausgang hetzte.
„Hey, wo willst du hin?!“, rief Argo.
Joan antwortete nicht, sondern stieß die Tür auf und rannte einen Gang hinab. Ihm kamen Soldaten und Soldatinnen entgegen, die meisten drehten sich verwirrt nach ihm um. Doch er rannte immer weiter, bog hin und wieder ab und erreichte endlich die große Doppeltür, über die jemand mit rotem Graffiti 'Krankenstation' geschrieben hatte. Noch immer zitternd öffnete er die Türen.
Es roch nach Desinfektionsmittel, Blut und dem Tod. Die Schreie der Verletzten vermischten sich mit dem Rufen der Ärzte und Schwestern. Es war eine unglaubliche Geräuschkulisse. Joan stand wie versteinert in der Tür und sah sich das Elend an. Links von lag eine junge Soldatin, der man einen Arm abgenommen hatte. Sie schrie vor Schmerzen immer wieder auf. Und sie war nicht älter als er. Schnell wandte Joan seinen Blick von ihr ab und steuerte eine Frau in weißer Kleidung an.
„Hallo, Schwester.“
Sie hielt nicht an und schaute ihn auch nicht an, reagierte aber.
„Ja?“
Joan lief neben ihr her und versuchte nicht auf die vielen Verletzten zu achten. Im Gesicht war die Frau blass, regelrecht bleich, sie hatte bestimmt seit Tagen nicht geschlafen.
„Ich suche jemanden.“
Sie hielt an und musterte ihn.
„Wer sind Sie?“
„Service Chief Joan Bishop.“
„Ja, ich weiß. Rechte Seite, das letzte Bett am Ende des Ganges.“
„Danke.“
Joan rannte los, versuchte aber niemanden anzurempeln. Die Schreie bohrten sich in seinen Kopf, hämmerten sich ein und er war versucht die Augen zu schließen, um das nicht sehen zu müssen. Er erreichte das Ende und bog nach rechts. Es gab keine Vorhänge, keine Privatsphäre. Er sah Ron im Bett liegen, auf der Seite. Ein dicker Verband umschloss seinen Unterleib, sein Gesicht war schmerzverzerrt. Joan kauerte sich neben das Bett.
„Hey, Ron.“
Ron öffnete die Augen etwas, schaffte es dann sogar zu lächeln.
„Alles klar bei dir?“
„Ja, aber...“
Joan brachte kein Wort heraus, seine Kehle war mit einem Mal wie ausgetrocknet. Er krallte seine Hände in das alte, dreckige Bettlaken und senkte den Kopf.
„Tut mir Leid.“
„Was denn?“
Er sah wieder auf und Ron lachte kurz. Aber es klang gekünstelt und voller Schmerzen.
„Ist doch alles gut.“
„Alles gut?! Verdammt, du hast eine Kugel abbekommen.“
„Nur in den Rücken.“
„Ja, schlimm genug.“
Ron stemmte sich etwas hoch und schüttelte den Kopf.
„Ich kann meine Beine bewegen und in ein paar Tagen bin ich wieder auf dem Damm, Kleiner. Keine Panik.“
„Nenn mich nicht Kleiner.“
Joan hatte große Angst um ihn, denn er wusste wie schlecht es um die medizinisches Versorgung bestellt war. Bald würde ihnen das Medigel ausgehen und was dann? Er wollte weg von hier und bereute es mit jedem Tag mehr, dass er es nicht geschafft hatte die Normandy zu erreichen. Aber war es im All wirklich sicherer als hier?
Ron knuffte ihm gegen die Schulter.
„Schraub lieber etwas an Titan herum, der darf nicht kaputt gehen, klar. Ich komm schon wieder auf die Beine.“
Joan nickte und stand auf. Er lächelte Ron an.
„Ich komm danach aber wieder.“
„Oh, werd ich dich denn nie los.“
Ron verzog gespielt genervt das Gesicht. Joan lachte kurz auf.
„Hör mal zu, Hinterlader...“
„Psst.“
„Okay. Aber so schnell wirst du mich nicht los. Ich klebe dir noch eine Weile am Arsch.“
Ron schubste ihn weg und Joan verließ schnell die Krankenstation. Er war froh da raus zu sein und froh, dass es Ron gut ging. Er hätte es nicht ertragen ihn zu verlieren. Nicht in dieser Situation, nicht hier. Alleine würde er all das einfach nicht durchstehen. Er kam an einem Raum vorbei über dem 'Kommunikationsraum' stand. Sollte er? Vielleicht konnte er ja...
Den Gedanken vertrieb er schnell wieder und ging zurück in den Garage. Dort war er alleine, seine Kameraden waren weg. Das war Joan nur recht, er war eh lieber für sich. Gerade zog er seinen Werkzeugkasten unter einer Bank hervor, als sie wieder da waren: Die Kopfschmerzen.
Mit einem leise Schrei sackte er auf Knie, fasste sich an den Kopf. Die Stimme kamen wieder, redeten flüsternd auf ihn ein. Er verstand kein Wort, aber es tat weh. Er kniff die Augen zusammen und machte sich klein. Doch die Schmerzen gingen einfach nicht weg. Sie hielten ihn umklammert und schotteten ihn von der Außenwelt ab.

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Beauci
08.10.2012, 20:36
also bei joan bin ich mir nicht siher, ob da nicht eine indoktrination vonstaten geht...
wäre schade, oder hat er eine krankheit (sry wenn ich zuviel spekuliere)

ron find ich irgendwie einen angenehmen zeitgenossen.
schade, dass die auf der erde rumlungern. keine schöne gegend zu der jahreszeit ;)

lässt sich wie immer sehr gut lesen

Hochdrache
08.10.2012, 21:42
man kommt ja echt kaum hinterher... aber es lässt sich flüssig lesen macht Spass. Und bei Joan vermute ich echt Indoktrination oder Cerberus Versuche.... die enden auch immer als Husks oder Huskähnlich.

Obscurefighter
08.10.2012, 22:53
Es folgt Teil 2 von Kapitel 9. Ein dickes Dankeschön für euer Feedback.

„Sag mal, Mark, hast du eigentlich einen Plan?“
„Einen Plan? Nicht wirklich. Aber das wird schon gut gehen.“
„Bist du sicher?“
Ich schaue in ihre Augen und nicke nur. In meiner Hand, der Koffer, scheint Tonnen zu wiegen. Ich hebe den Kopf und blicke zu dem Haus. Er lehnt an der Tür, sein blindes Auge auf mich gerichtet. Er nickte nur kurz, sagt aber nichts. Ich schlucke, schaue sie dann wieder an.
„Kommst du wieder?“
Ich nicke wieder.
„Klar. Irgendwann ganz sicher.“
„Irgendwann?“
Ich lächele und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann wende ich mich ab und gehen. Der Wind der Freiheit weht mir ins Gesicht.
Peep! Peep!
Mark schreckte hoch und saß aufrecht auf dem Sofa seines Büros, was ihm seit einiger Zeit als Bett diente. Sein Wecker, der in einem Schrank stand, piepte unaufhörlich. Verschlafen streckte Mark sich und schaltete ihn aus. Danach rieb er sich das Gesicht und stand auf. Langsam ging er zum Fenster und zog die Vorhänge einen Spalt breit auf. Unten, zu den Füßen des Gebäudes, lungerten die Vertreter der Medien. Sie wartete darauf, dass er das Gebäude verließ. Er schloss die Vorhänge wieder und betrat einen weiteren Raum, hinter seinem Büro. Es war ein kleines Bad, erst vor kurzem hatte er sich diesen Luxus gegönnt. Es war alles sehr klein, aber es reichte.
Er warf seine Klamotten einfach nach draußen und trat unter die Dusche. Das Wasser war sofort heiß und Mark genoss es. Doch das konnte er nicht lange, denn schon kurz danach erklang ein bekanntes Geräusch aus seinem Büro: Sein Terminal. Er bekam einen Anruf. Sofort stellte er das Wasser ab und warf sich ein Handtuch um. Er stürzte aus dem Bad in sein Büro.
„Anruf annehmen.“
„Mark, wo bist du?!“
Er stoppte mitten im Lauf. In den Raum wurde das Hologramm einer Turianerin übertragen. Mark lehnte sich an seinen Schreibtisch und versuchte zu lächeln, aber ihr böser Blick erstickte den Versuch im Keim. Er rieb sich nervös den Nacken.
„Ach, Schatz...“
„Spar dir das!“
Sie machte einen drohenden Schritt nach vorne und hob die rechte Hand. Der Ehering, einen Ritus der Menschen, den sie angenommen, funkelte golden. Mark drehte seinen an seinem Ringfinger, schaute betreten auf den Boden.
„Ich...“, fing er wieder an, doch sie unterbrach ihn.
„Ich habe von der Sache in den Nachrichten gehört. Wie kannst du nur? Wie kannst du nur deine eigene Spezies verraten?“
„Mach ich nicht!“
Er schaute auf, hob den Kopf ruckartig. Ihre Blicke trafen sich und er sah, dass sie innerlich verletzt war, die Trauer in ihren Augen. Also machte er einen Schritt auf sie zu, sah dann aber ein, dass er sie gar nicht anfassen konnte.
„Ich habe meine Gründe.“
„Geld ist kein Grund, Mark.“
Er musste schmunzeln.
„Schreiben sie das? Das ich das wegen Geld mache?“
„Ja. Mark, was soll ich den Kinder sagen?“
Bei dem Gedanken an seine Kinder formte sich ein Kloß in Marks Hals, seine Kehle schnürte sich zu. Am liebsten wäre er jetzt bei ihnen, würde ihnen alles erklären.
„Seid ihr von Palaven runter?“, fragte er jetzt. Er machte sich Sorgen um seine Familie. Seine Frau nickte.
„Ja, gerade nicht rechtzeitig.“
„Wo seid ihr jetzt?“
„Bei meinem Bruder.“
Mark zuckte zusammen. Er mochte diesen Turianer nicht, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit.
„Rala...“, fing er wieder an. Sie hob die Hand.
„Sag mir einfach nur was ich den Kindern sagen soll.“
„Ich komme nach Hause. Wenn das alles hier vorbei ist, dann stehe ich vor eurer Tür und hole euch ab.“
Er sah ihr an, dass sie damit nicht zufrieden war.
„Rala, das ist eine familiäre Angelegenheit.“
Das hätte er nicht sagen sollen. Jetzt polterte sie los.
„Mark, es reicht jetzt. Wann siehst du es endlich ein, dass wir auch deine Familie sind. Ich und die Kinder, nicht diese fünf Personen, die nicht einmal bei unsere Hochzeit dabei waren.“
Als Antwort zog er das Handtuch etwas runter und zeigte ihr stumm die fünf eintätowierten Namen auf seiner Brust, direkt über seinem Herzen. Sie schüttelte den Kopf und brach die Verbindung ab. Ihr Bild verschwand, Mark blieb alleine zurück.
Seufzend zog er das Handtuch wieder hoch und ging zu dem Schrank, den er jetzt als Kleiderschrank nutzte. Mit bedrücktem Gesicht zog er sich an, er könnte weinen. Jetzt riskierte er nicht nur seine Karriere, sondern auch seine Ehe.
Er knöpfte seine Uniform zu und setzte sich auf den Stuhl an seinem Schreibtisch. Sein Blick richtete sich auf das Terminal. Er wartete auf einen Anruf. Gestern hatte er die Daten losgeschickt und dabei hatte er sich wie ein Verräter gefühlt. Sie würden sich wieder meldne, das sagte ihm sein Bauch. Und der hatte ihn noch nie enttäuscht.
Mark betrachtete seinen Ehering. Seit fünf Jahren war er mit Rala verheiratet, sie hatten zwei wunderbare Kinder. Und all das war er dabei zu verlieren.
Sein Terminal piepte, aber ihm war einfach nur schlecht. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.
„Anruf annehmen.“
„Hallo, Captain.“
Mark hasste diese Stimme, am liebsten hätte er durch das Terminal gegriffen und dem Sprecher mal ordentlich eine verpasst. Er hielt die Augen weiter geschlossen.
„Haben Sie die Daten?“
„Aber sicher. Wunderbar, wirklich.“
„Wären wir dann damit fertig?“
„Nein. Einmal bräuchten wir noch Ihre Hilfe, Captain. Wir brauchen Informationen über Kimbarley Bishop.“
„NEIN!“
Mark riss die Augen auf und sprang auf die Füße. Schlagartig war sein Gesicht feuerrot angelaufen, sein Muskeln angespannt. Erst jetzt sah er, dass auf seinem Terminal das Bild seines Gesprächspartnern flackerte. Ein Mann, aber maskiert. Einzig die dunklen Augen schimmerten heraus. Der Hintergrund war dunkel. Der Mann schüttelte den Kopf.
„Aber, Captain...“
„Keine Informationen, klar?!“
„Denken Sie doch an den Kleinen.“
Mark stockte der Atem. Er stützte sich auf den Tisch auf und knirschte mit den Zähnen. Der Mann sah ihn an, durch die Maske war keine Regung zu sehen. Aber Mark war sich sicher, dass er lachte. Er schüttelte den Kopf.
„Nein, das kann ich nicht.“
„Captain, ich möchte das nicht tun müssen, aber wenn Sie sich nicht an Ihren Teil der Vereinbarung halten wollen.“
„Welche Vereinbarung?! Sie haben meinen kleinen Bruder entführt und erpressen mich!“
Er brüllte los, konnte jetzt nicht anders. Jetzt brach das Kartenhaus in sich zusammen und nichts, gar nicht hatte ihn darauf vorbereitet. Seine Beine gaben unter ihm nach, er sackte auf die Knie und presste die Stirn auf die Tischkante.
„Bitte, zwingen Sie mich nicht dazu.“
„Sie haben es in der Hand, Captain.“
„Ich...“
Was sollte er tun? Er öffnete den Mund, konnte aber nichts sagen. Kein Wort brachte er heraus. Er hörte den Mann seufzen, dann Schritte.
„Tut mir wirklich Leid, Captain, aber Sie lassen mir keine Wahl.“
„Wie?“
Mark sah wieder auf, auf dem Terminal tauchte jetzt Tony auf. Jemand hielt ihm den Mund zu, doch er sah die Angst in seinen Augen. Mark wollte den Mund aufmachen, laut rufen, aber die Person nahm ihre Hand von Tonys Mund. Im nächsten Moment stieß der junge Mann einen Schrei aus, der Mark durch sämtliche Knochen ging. Er zitterte und senkte wieder den Blick. Der Schmerzensschrei hielt an, dann verstummte er wieder. Die blechende Männerstimme war zu hören.
„Wir melden uns bald wieder und dann haben Sie sich hoffentlich entschieden, Captain.“
Die Verbindung wurde abgebrochen und Mark schaffte es irgendwie sich in seinen Stuhl zu schieben. Er zitterte am ganzen Körper, Tonys Schrei klang noch in seinen Ohren nach. Die Wut kam, er sprang auf.
„Scheiße!“
Mit aller Kraft warf er seinen Schreibtisch um, alles ergoss sich über dem Boden. Akten rutschten über den Teppich, die beiden Fotos landeten daneben, das Glas zersprang. Mark atmete schwer, ließ sich dann wieder nach hinten fallen. Die Wut verrauchte so schnell wie sie gekommen war und ließ ihn in Angst und Verzweiflung zurück.
Was sollte er tun? Das Kartenhaus war jetzt endgültig über ihm zusammengebrochen und hatte ihn unter sich begraben, hilflos etwas zu tun.

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Beauci
09.10.2012, 22:25
oh mann,
der kann einem echt leid tun...

ansonsten ein echt gutes kapitel, das seine ehfrau langsam sauer wird ist auch zu verstehen, naja so eine erpressung ist immer eine verzwickte sache.
bin gespannt ob er da raus kommt

Obscurefighter
09.10.2012, 22:44
Für mich gabs heute eine neue Frisur, für euch einen neuen Teil. Teil 3 von Kapitel 9.


Noch nie zuvor war Jen so wütend gewesen. Sie hatte schon viel erlebt, aber diese Aufmüpfigkeit eines Gunnery Chief schlug dem Fass den Boden aus. Mit kräftigen Schritten lief sie die Straße herunter, Kaidan und James folgten ihr. Keiner der beiden hatte auch nur ein Wort gesprochen, aber die skeptischen und fragenden Blicke, die sie sich beim Laufen immer wieder zuwarfen sprachen Bände. Im Moment wollte keiner in Kims Haut stecken.
Sie näherten sich dem Blumenladen, aus der Gasse, in der sie Kim vermuteten, drangen dicken, schwarze Rauchschwaden. Jen bekam etwas Angst. War der jungen Soldatin etwas zugestoßen? Hatte sie ihren Dickkopf etwas mit dem Leben bezahlt? Es roch nach verbranntem Fleisch, doch neben dem Blumenladen standen drei Gestalten. Eine saß auf dem Boden, die zweite hockte vor ihr und die dritte schaute in die Gasse. Beim näheren Herangehen sah Jen, dass Person Nummer zwei Kim war. Jetzt kannte der Commander kein Halten mehr.
„Gunnery Chief Bishop!“
Kim zuckte zusammen, stand dann aber auf und salutierte, wenn auch nur zögerlich. Jedoch schaute sie ihrem Commander direkt in die Augen. Der Mann, der vor ihr an der Wand saß, war unverkennbar Dr. Martin Stolz, Jen erkannte ihn anhand der Beschreibung von James und Garrus. Doch Person Nummer drei, ein Mann, der älter war als Kim und Martin, und hinter ihnen stand, den Blick unverändert auf die Gasse gerichtet, konnte sie nicht zuordnen. Für Jen war dies aber im Moment Nebensache. Groß baute sie sich vor Kim auf.
„Erklären Sie sich, Gunnery Chief!“
Kim holte merklich Luft, aber ihre Stimme war erstaunlicher Weise sehr gefasst.
„Ma'am, ich habe aus meinem Instinkt gehandelt.“
„Instinkt? Chief, Sie können tot sein! Außerdem haben Sie meine Autorität untergraben!“
„Das war nicht meine Absicht und ich nehme jede Strafe entgegen, die Sie für richtig halten, Commander.“
Jen hätte mit Ausreden gerechnet, mit Winden und Wehren, aber Kim stand zu ihren Fehlern. Der Commander nickte kurz, dann schaute sie zu Martin Stolz herunter.
„Mit Ihnen alles ok, Herr Doktor?“
Er winkte ab.
„Nur eine Schusswunde und eine kleine Infektion, Commander Shepard.“
Jen nickte James zu. Dieser schien jetzt, wo er die Ausmaße seiner Aktion von vor einigen Stunden sah, etwas geschockt und einsichtig. Er tat einen Schritt auf den Doktor zu, packte ihn am Arm und zog ihn auf die Beine.
„Bringen Sie ihn zur Normandy, Doktor Chakwas soll sich um ihn kümmern. Wir kommen nach.“
Martin schien zu schwach für Widerworte zu sein und die Aussicht auf ein Bett und medizinische Hilfe ließen ihn widerstandslos mitgehen. Jen sah ihnen nach, als sie sich langsam entfernte. Als sie ihren Blick wieder auf Kim richtete, stand die dritte Person, der Mann, neben ihr. Jetzt konnte Jen ihn richtig mustern.
Er war etwas zwei Meter groß und wirkte wie ein Bär. Unter seinem schwarzem Hemd und der Jeansjacke zeichneten sich dicke Muskeln ab. Die dunkle Stoffhose ragte über die Stiefel mit Metallkappen. Ein dunkler Stoppelbart erstreckte sich über die gesamte Unterseite des Gesichts und den Bereich um den Mund, die dunklen Haare waren kurz und am Pony leicht nach oben gegeelt. Oder war das natürlich. Das linke Augen war milchig weiß, keine Pupille war zu sehen. Wie blind. In der rechten Hand, ungewöhnlicher Weise zwischen Daumen und Zeigefinger, hielt er eine Zigarette. Diese wanderte in seinen Mundwinkel, als er Jen die Hand reichte.
„Commander Shepard. Agent Neal Bishop, Allianzgeheimdienst.“
Jen schüttelte ihm die Hand, er hatte einen kräftigen Händedruck. Ihr fielen die Tätowierungen an der Oberseite seines Handgelenkes auf, aber sie sagte nicht dazu. Er zog einmal an seiner Zigarette und hielt sie dann wieder in seiner eigentümlichen Haltung.
„Was tun Sie hier, Agent?“, fragte Jen.
„Ich bin einigen Spuren im Fall von Cerberus nachgegangen und dabei zufällig auf Kim gestoßen.“
„Sind sie verwandt?“, hakte Kaidan von der Seite ein.
Agent Bishop musterte ihn, nahm einen Zug und nickte dann..
„Ja, sind wir. Ich bin Kims älterer Bruder.“
Kurz schaute Jen zu Kim, diese nickte. Jetzt fielen Jen auch die Ähnlichkeiten in den Gesichtern der beiden auf. Bis jetzt hatte sie nur einen Bruder von Kim, ihren Zwillingsbruder Joan, einen ausgezeichneten Techniker und Mechpiloten, getroffen. Von weiteren Geschwistern war nie die Rede gewesen.
„Nun gut. Agent, wollen Sie uns begleiten?“
Bevor er antwortete drückte Agent Bishop seine Zigarette an der Hauswand aus und warf sie in die Gasse hinter ihnen, wo noch immer das Feuer wütete.
„Wer war das?“, stellte Kaidan jetzt endlich die Frage, die auch Jen schon lange beschäftigte.
„Ich“, gab Agent Bishop unverblümt zu. „Ein guter Agent verwischt immer seiner Spuren. Das Feuer wird ausgehen, wenn es kein Futter mehr hat, also wenn das Holz da in der Gasse verbrannt ist. Keine Panik.“
Er grinste Kaidan breit an und zeigte dabei leicht gelbe Raucherzähne, die trotzallem noch in einem guten Zustand zu sein schiene. Jen wollte jetzt endlich wieder auf ihr Schiff und sich mit diesem geheimnisvollen Agent unterhalten.
„Agent, möchten Sie uns begleiten?“, fragte sie mit Nachdruck.
„Es wäre mir eine Freude.“
„Gut. Dann los, kein Zeit verschwenden.“
Sie brachen auf in Richtung Normandy.

Jen setzte sich auf ihr Sofa und atmete tief durch. Sie goss sich etwas Wasser ein und trank gleich das halbe Glas aus. Dabei hatte sie gedacht die Reaper wären ein nerviges Problem, aber das hier entwickelte sich zu weitaus mehr. Ein Punkt war gemacht, sie hatten den Doktor. Doch erstmal musste die Normandy wieder funktionieren und dann war da noch dieser Agent.
Jen war klar, da steckte mehr dahinter. Das waren ihr zu viele Zufälle auf einmal. Dieser Agent Neal Bishop wusste etwas und sie wollte herausfinden was das war.
„Huh, Tag der offenen Tür hier.“
Jen stellte ihr Glas ab und stand auf. Durch ihre offene Tür trat Agent Bishop in ihr Zimmer. Sie setzte ein freundliches Lächeln auf, aber irgendwie gelang ihr das nicht wirklich. Naja, wie auch, mit Wut im Bauch.
„Würden Sie die Tür bitte schließen, Agent.“
„Sicher, Commander.“
Mit reiner Muskelkraft zog er die Tür zu, dann kam er die Treppe zu ihr herunter, wobei er sich sichtlich beeindruckt in ihrem Zimmer umsah.
„Nett, wirklich nett. Muss man erst Commander werden um so etwas zu bekommen?“
„Kann man so sagen. Bitte.“
Sie deute auf das Sofa und er nahm Platz. Aus der Hemdtasche seiner Jacke kramte er einen Zigarette und ein Zippo hervor.
„Ich darf doch?“
Jen nickte nur und wartete, bis er sich seine Zigarette angesteckt und den ersten Zug genommen hatte. Und wieder hielt er sie so komisch zwischen den Fingern.
„Tut mir Leid, aber nach all dem Stress brauch ich das jetzt.“
Jen winkte nur ab und goss sich etwas Wasser auch. Sie bot Agent Bishop auf ein Glas an, doch er lehnte dankend ab. Sein Glas nahm er für die Asche seiner Zigarette.
„Also, Commander“, fing er an. „Warum wollen Sie mich sprechen?“
„Ganz ehrlich, ich glaube Ihre Geschichte nicht, Agent Bishop.“
„Sagen Sie ruhig Neal. Oder Agent Neal, wenn Ihnen das besser gefällt.“
Jen seufzte und rieb sich den Nasenrücken. Was würde sie nicht alles geben für ein entspanntes Bad und eine gute, lange Massage. Oder einen Zug von Neals Zigarette. Doch sie hatte sich das Rauchen abgewöhnt, schon sehr, sehr lange in der Vergangenheit. Er blies gerade den Rauch in die Luft und grinste dann breit.
„Dachte ich mir, dass Sie mir wissen möchten, Shepard. Nun gut, die ganze Story. Ich arbeite derzeit bei Allianzgeheimdienst, Abteilung Innere Sicherheit. Darunter fällt auch Cerberus. Bei einer Razzia in dem Haus einer männlichen Person, der wir Kontakte zu Cerberus nachweisen konnten, fanden meinen Kollege einige Bilddateien, die sie zur zukommen ließen.“
„Natürlich über Umwege“, schloss Jen. Sie ahnte nach der Aktion in der Gasse wie die Leute um Neal herum arbeiteten. Er nickte.
„Sicher. Ich erhielt diese Bilder nach einiger Zeit und entdeckte bei der Durchsicht auf ihnen meine jüngere Schwester Kim. Ich wollte nur nachsehen, ob mit ihr alles in Ordnung ist.“
Er nahm wieder einen Zug an seiner Zigarette und deutete danach mit der glimmenden Spitze auf Jen.
„Es gibt auch Bilder von Ihnen, Commander.“
„Von mir?“
„Sicher. Glauben Sie wirklich, dass Cerberus nach Ihren Aktionen in der Vergangenheit nicht überwachen lässt.“
Jen seufzte. Ja, sie hatte damit gerechnet, aber es jetzt so auf den Tisch zu bekommen, die ungeschminkte Wahrheit, das war nicht schön. Sie trank ihr Glas leer und wartete, bis Neal seine Zigarette zu Ende geraucht und im Glas ausgedrückt hatte.
„Und was haben Sie jetzt vor?“, fragte sie ihn schließlich.
Er zuckte mit den Schulter, lehnte sich zurück und legte die Arme auf die Sofalehne. Wieder fielen Jen seine Muskeln auf. Wie lange hatte er wohl trainiert um sie zu bekommen. Und auch sein linkes Auge fiel sofort auf.
„Was haben Sie mit Ihrem Auge gemacht?“, fragte Jen.
„Ach, gar nichts. Langweilige Geschichte.“
Neal lehnte sich wieder nach vorne und wechselte das Thema.
„Könnte ich Sie um etwas bitte, Commander.“
Jen nickte, wenn auch nur zögernd. Neal stand auf und ging bis an ihr Aquarium, wo viele farbenfrohe Fische hin und her schwammen. Kurz beobachtete Neal sie, dann drehte er sich, die Hände hinter dem Rücken, zu Jen um.
„Es geht um Kim. Bitte, seien Sie nicht zu hart zu ihr. Ich weiß, sie ist manchmal ein ziemlich Dickschädel, aber das war sie schon als Kind.“
„Wie viel älter sind Sie, Neal?“
„Acht Jahre.“
Jetzt drehte er sich komplett um und Jen sah in seinen Augen, dass er seine Bitte durchaus ernst meinte. Er war der besorgte ältere Bruder, dem seine kleine Schwester wirklich am Herzen lag und der sich um sie kümmern wollte.
„Commander, sie ist eine gute Soldatin, aber... hätten Sie denn anders reagiert, wenn jemand, für den Sie früher wirklich tiefe Gefühle hatten, in großer Gefahr schwebt?“
Jen schluckte und dachte nach. Wäre sie an Kims Stelle und Kaidan an Martins...
„Nein, hätte ich nicht.“
„Sehen Sie. Bitte, bedenken Sie das.“
Er wollte gehen, doch Jen sprang auf.
„Sagen Sie Kim, dass ich von einer Strafe absehen. Aber so etwas soll nicht wieder vorkommen.“
Neal lächelte und ging bis an die Tür. Dort hielt er inne.
„Commander, wo kann ich mich ausbreiten?“
„Unsere Bord-VI EDI wird Ihnen ein Quartier zuteilen.“
Er nickte dankbar und drückte die Tür wieder auf. Dort stand er Kaidan gegenüber. Die beiden Männer schoben sich aneinander vorbei und die schweren Schritten von Neals Stiefeln verhallten langsam.
Kaidan schaute ihm etwas verdutzt hinterher und stieg langsam die Stufen zu Jen herunter.
„Was hat der denn hier gemacht?“
„Wir haben uns unterhalten.“
Jen ließ sich auf das Sofa plumpsen und dachte über Neals Worte nach. Sie hatte in diesem Moment wirklich sehr einsichtig gehandelt. Kims Blick im Cockpit, ihr Schrei als sie Martin fast erwischt hätten und natürlich hatte sie auch schon von dem Gefühlsausbruch der jungen Soldatin in der Shuttlebucht erfahren. Selbst ein Blinder hätte gesehen, dass sie Gefühle für den Doktor. Nur sie, Commander Jen Shepard, die sich immer die Menschenfreundin schimpfte, sah dies natürlich nicht.
Kaidan setzte sich neben sie und legte ihr sanft die Hand auf den Oberschenkel.
„Alles ok?“
Er klang besorgt, aber sie nickte nur.
„Ja, es geht schon. Nur... ich glaube, ich habe beim Gunnery Chief überreagiert.“
„Vielleicht ein bisschen.“
Er zeigte die geringe Größe mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand an. Jen lächelte kurz uns sah zu ihm.
' Hätten Sie denn anders reagiert, wenn jemand, für den Sie früher wirklich tiefe Gefühle hatten, in großer Gefahr schwebt?'
Wie hätte sie reagiert, wenn sie Kaidan damals nicht vor den Kollektoren hatten retten können? Uns ihre Wut auf den Unbekannten war seit der Aktion auf dem Mars nur noch größer. Langsam verstand sie Kim immer besser.
„Ich hab von der Schlägerei mit James gehört.“
Kaidan lief schlagartig rot an und rieb sich nervös den Nacken.
„Jaaa, also... das war...“
Jen winkte nur ab. Sie fühlte sich mit jeder Minuten in der er da war besser. Sie nahm seine Hand und hielt sie fest.
„Ist schon gut.“
„James hat sich einfach im Ton vergriffen.“
Sie horchte kurz auf, aber er wollte anscheinend gar nicht weiter darüber reden. Mit einer Handbewegung dimmte er das Licht.

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Beauci
09.10.2012, 23:00
also deine geschichte bewirkt, das shepard irgendwie wie eine alte jungfer erscheint xD
ansonsten ist kapitel 9 sehr gelungen
daumen hoch

Obscurefighter
09.10.2012, 23:09
Keine Panik, Shep wird noch richtig aufdrehen. Aber man kann nicht verleugnen, dass sie älter ist als die anderen Protagonisten ;). Trotzdem, Shep wird hier nicht zur häckelnden Oma werden, das könnte den Reapern so passen.

Hochdrache
10.10.2012, 20:30
Muss mich sortieren: Mein Hirn arbeitet momentan etwas langsam, schlage mich mit einer Erkältung rum.

Da sind zum einen Martin sein Minigeth, Kim und Neal: Recht sicher auf der Normandy.
Die Normandybesatzung an sich: Reaper gehen eigentlich vor aber was da noch in der Luft hängt... abwarten.
Joan und Ron. eigentlich 2 wie Pech und Schwefel... aber was ist mit Joan?
Captain Bishop und der Rest der Familie... einer entführt einer erpresst... was ist da los?
Eine Gruppe die unbedingt an etwas ran will und dafür über Leichen geht. Klingt nach Cerberus.

Fragen über Fragen, Spannung garantiert. Will wissen wie es weitergeht.

Obscurefighter
10.10.2012, 22:51
Werfen wir mal einen kleinen Blick auf die Erde. Teil 4 von Kapitel 9.


„Und passen Sie auf herumfliege Kugeln auf, Lieutenant!“
Ron grinste und verließ die Krankenstation. Noch immer schmerzte sein Rücken etwas, aber er konnte sich wieder bewegen und in paar Tagen wäre alles wieder normal. Sie brauchten jetzt den Platz in der Station, das war ihm klar. Und letzte Nacht hatte es diesen Alarm gegeben. Als Lieutenant wollte er dem ganzen Spuk auf den Zahn fühlen.
Er suchte zuerst die Garage auf, um nach Joan zu sehen. Sein kleiner Bruder hatte sich seit seinem Besucht vor ein paar Tagen nicht mehr blicken lassen. Naja, was hatte Ron auch anderes erwartet. Er ging an einigen Soldaten und Soldatinnen vorbei, bis er endlich die Garage betrat. Doch dort war helle Aufregung. Joan lehnte an der Wand neben der Tür und hatte eine brennende Zigarette in der Hand. Sofort sah Ron rot. Er sprintete zu ihm und schlug ihm den Glimmstengel aus der Hand.
„Was soll das?“, zischte er.
Joan schaute ihn wortlos an, Ron packte sein Handgelenk.
„Sei froh, dass du das überhaupt noch kannst. Noch eine Lunge bekommst du sicher nicht. Also, was ist hier los?“
Joan schwang sich von der Wand weg und Ron schaute sich in der Garage um. Die drei Mechs standen in der Mitte, so wie üblich. Um sie herum die Techniker, sowie weiter vorne der Commander. Joan versenkte die Hände in den Hosentaschen.
„Irgendjemand hat letzte Nacht sich hierhin Zutritt verschafft und die Mechs sabotiert.“
„Sabotiert?“
„Ja. Hat die Raketen scharf gemacht. Bei der nächsten Funktionsüberprüfung wären wir alle in die Luft geflogen.“
Ron schluckte.
„Aber... ihr habt das doch...“
„Argo hat das entdeckt. Sind gerade dabei die Dinger zu entschärfen. Bin mit Titan schon durch.“
„Und, warum hilfst du nicht?“
„Warum sollte ich.“
Mit einem Grinsen auf den Lippen beobachtete Joan die anderen Techniker dabei, wie sie versuchten die Raketen wieder zu entschärfen. Ron schüttelte den Kopf. Er hatte Joan gern, keine Frage. Sonst wäre er nicht hier. Aber manchmal wünschte er sich schon Kim herbei. Sie war einfach um so vieles netter und umgänglicher als ihr ältere Zwillingsbruder.
„Was machen deine Kopfschmerzen?“, fragte er leise.
„Erstaunlicherweise sind sie besser geworden.“
„Was hast du gemacht?“
„Ich... weiß es nicht.“
Joan schien wirklich etwas verwirrt. Er kratzte sich am Hinterkopf und schien im Kopf wohl die Optionen durchzugehen, wie er seine Kopfschmerzen gelindert haben könnte. Der Commander entdeckte Ron und winkte ihn heran.
„Bin gleich wieder da.“
Er klopfte Joan auf der Schulter und ging zum Commander. Vor dem gestandenem Mann salutierte er.
„Sir.“
„Lieutenant, kommen Sie mal kurz.“
Ron folgte seinem Commander in eine Ecke der Garage.
„Sie haben davon gehört, Bishop?“
„Gerade eben, Sir.“
„Dann wissen Sie noch nicht, dass wir die Videoaufzeichnungen ausgewertet haben.“
„Videoaufzeichnung?“
Ron war verwirrt. Sein Commander nickte nur und grinste dabei triumphierend.
„Exakt. Einige der Kameras funktionieren noch.“
„Und, wer hat es getan?“
„Wir nehmen ihn gerade in Gewahrsam.“
Der Commander deutete nach links und Ron drehte den Kopf. Schlagartig wurde er kreidebleich, denn zwei große Soldaten packten Joan links und rechts an den Armen. Der war vollkommen verwirrt und wollte sich wehren, doch die Männer waren stärker als er.
„RON!“, schrie er verzweifelt, doch die beiden zogen ihn den Gang runter. Ron schaute wieder zum Commander.
„Sir, das kann nicht...“
„Stimmen? Gehen Sie in Ihr Quartier, das kleine Filmchen liegt auf Ihrem Terminal.“
Im Gesicht des Commanders sah Ron dessen Schadenfreude. Er warf ihm einen anklagenden und verachtungsvollen Blick, dann rannte er den Gang runter. Er stieß ihm Entgegenkommende einfach weg und erreichte mit schnellen Schritten die beiden Soldaten mit Joan.
„Joan!“, brüllte er, doch ein Soldat schob ihn weg.
„Sorry, Lieutenant.“
Sie bogen nach rechts ab und die Tür krachte hinter ihnen zu. Ron stand regungslos vor dem Metalltor und senkte den Blick. Er ballte die Hände zu Fäusten, wandte sich um und lief zu seinem Quartiert im hinteren Teil dieser Station.
Es war sehr klein, Sofa und Bett waren eins, das Bad nur eine Nasszelle. Das Terminal stand auf einer Theke, direkt neben einem Wachbecken. Ron aktivierte es und rief die Daten ab. Er übertrug den Film an die leere Wand neben dem Sofa/Bett.
Die Garage wurde gezeigt, unten lief die Zeit. Gegen 3:00 ging die Tür auf und Joan betrat den Raum. Er sah sich suchend um, als fühlte er sich verfolgt. Schließlich öffnete er mit einer Armbewegung den Mech von Argo und sprang hinein. Man sah ihn Knöpfe drücken, dann sprang er wieder heraus und wiederholten die Prozedur bei Titan und Omega. Danach verschwand er wieder. Und nach ihm betraten erst die anderen Techniker in aller Frühe die Garage.
Ron sank auf das Sofa.
„Video anhalten.“
Das Bild stoppte, er lehnte sich vor und hielt den Kopf zwischen den Händen, verschränkte die Finger am Hinterkopf.
„Wie kann das sein. Joan, warum? Du... du bist Soldat mit Leib und Seele. Wieso tust du so etwas? Gerade jetzt, gerade hier. Nein, das kann einfach nicht sein.“
Er schaute wieder auf, direkt an seinen Spind ihm gegenüber. Dort schimmerten die Abzeichen und Orden, die er sich verdient hatte. Vor allem das Alliance Cross stach hervor. Es schien ihn anzuschreien, ihm ins Gewissen zu reden.
Ron schloss die Augen.
„Für außergewöhnliche Tapferkeit verleihe ich diesen sechs Personen, die ihr eigenes Leben für das anderer riskiert haben, diese Auszeichnung. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel von ihnen hören werden. Sie sind der Stolz der Allianz.“
Er öffnete die Augen wieder und stand auf. Er musste jetzt wie ein Bruder handeln. Das war nicht Joan auf dem Video, er tat so etwas nicht. Egal wie mies er drauf war, nie würde er seine eigenen Kameraden in Gefahr bringen. Und er, Staff Lieutenant Ron Bishop, würde die Wahrheit herausfinden. Er stellte sich in die Mitte des Raumes, mit dem Blick auf die Wand gerichtet und die Arme vor der Brust verschränkt.
„Video wiederholen.“
So verbrachte er fast die ganze Nacht.

„Da!“
Ron sprang auf. Er hatte im Schneidersitz auf dem Boden gesessen und sich immer wieder und wieder das Video von letzter Nacht angesehen, doch jetzt war ihm etwas aufgefallen.
„Video anhalten. Zurückspulen... Stopp!“
Er ging ganz nah an die Wand. Auf der sah man jetzt Joan, der dabei war sich umzusehen. Er schaute fast in die Kamera. Ron musterte das Gesicht seines kleinen Bruders. Etwas war dort anders. Er wusste nur nicht was das war.
Da, seine Augen. Sonst waren sie leicht gelb, jetzt schimmerten sie blau bis grau. Auch an seinen Schläfen, leicht blaue Adern stachen hervor. Und noch etwas Ron im Laufe des Videos ausgefallen: Joan bewegte sich wie ferngesteuert.
„Das ist es. Computer, ich brauche die Akte von Service Chief Joan Bishop.“
Das Video verschwand und eine Militärakte tauchte auf. Ron trat etwas zurück und überflog sie. Er suchte etwas.
„Da ist es: 'Verleihung der Citadel Defense Medal für die Teilnahme an der Schlacht um die Citadel. Schiff: SSV Normandy.'“
In Rons Kopf kam eine Idee zustande. Das klang vielleicht verrückt, aber er musste überprüfen. Denn wenn das stimmte, dann mussten er und Joan von hier verschwinden. Ganz schnell.
„Chronik von heute löschen. Terminal abschalten.“
Das Bild verblasste, Ron nahm seine Sachen und verließ mit schnellen Schritten sein Zimmer.

In einer engen Zelle saß Joan auf seiner Pritsche, noch immer geschockt von dem, was passiert war. Er krallte seine Hände in das kalte Metall und starrte den Boden an. Er sollte bald verhört werden, man hielt ihn für einen Verräter. Aber er wusste, dass er das nicht getan hatte. Nie würde er so etwas tun, nie.
Er legte sich auf Pritsche. Etwas drückte in seiner Hosentasche. Er zog seine Fliegerbrille heraus. Normalerweise trug er sie immer, wenn er Titan steuerte.
„Die werde ich nun wohl nicht mehr brauchen.“
Er betrachtete ein Spiegelbild im getönten Glas und seufzte schwer. Er hatte dieser Brille bekommen, als er seinen Schein als Mechpilot bestanden hatte. Nur mit diesem durfte er die verbesserten Mechs, wie Titan einer war, steuern. Das liebte er so sehr. Nie war er ein wirklich guter Soldat gewesen, er konnte keine Waffe gerade halten und hatte keine gute Ausdauer, aber am Steuer eines Mechs fühlte er sich unbesiegbar und jedem Feind überlegen. Hier blühte er auf und hier fühlte er sich wohl. Nie wollte er etwas anderes tun.
Er und seinen eigenen Mech sabotieren? Nein, niemals hätte er mit vollem Bewusstsein einen falschen Handgriff an Titan gesetzt. Immerhin war die Maschine erst durch ihn das geworden, was ist heute war. Aber das Video. Sie hatten es ihm gezeigt und das war eindeutig er. Wieso konnte er sich nicht daran erinnern?
Die Tür ging auf und Joan saß aufrecht. Jemand kam herein und zog die Tür vorsichtig wieder zu. Leise Schritte näherten sich in der Dunkelheit. Erst nah bei ihm erhellte das Licht aus einem Universalwerkzeug den Raum.
„Ron.“
Joan war noch nie so froh gewesen seinen großen Bruder zu sehen. Doch Ron wirkte ungewohnt ernst. Joan schluckte.
„Was ist?“
„Joan, beantworte mir eine Frage: Warst du das in der Garage?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Schwörst du es? Beim Grab unsere Mutter und allem, was uns heilig ist.“
Ohne zu zögern nickte Joan. Jetzt wirkte Ron beruhigt. Er reichte seinem kleinen Bruder einen lange Mantel.
„Hier, zieh das über.“
„Was hast du vor?“
Joan zog sich den Mantel über und schlug die Kapuze hoch. Ron dimmte das Licht und schlich zu Tür, Joan folgte ihm.
„Wir hauen ab“, erklärte Ron.
„Wie das denn?“
„Heute versuchen sie wieder Zivilisten von hier zur Citadel zu bringen. Du kannst doch ein Shuttle fliegen?“
„Klar.“
„Das reicht mir.“
Er öffnete die Tür und beide betraten den Gang. Es war spät und keiner mehr zu sehen. Sie rannten zur Shuttlebucht in der Nähe der Garage, dort, wo die Zivilisten dieses Bezirks mit Shuttles versucht wurden von der Erde zu bringen. Gerade machten sich zwei Piloten fertig. Ron rannte auf sie zu. Joan hielt sich im Hintergrund, lehnte sich nur an die Wand neben der Tür und hielt sein Gesicht bedeckt.
„Hey, ihr!“, sprach Ron die beiden Soldaten im militärischen Ton an.
Sie drehten sich zu ihm um und salutierten sofort.
„Lieutenant Bishop.“
„Kleine Planänderung. Ich fliege die Leute weg von hier. Ihr habt Feierabend.“
„Aber, Sir...“, wollte einer Widerspruch einlegen, doch Ron trat einen Schritt auf ihn zu.
„Was, Soldat? Ich bin ihr Vorgesetzter und ich habe direkte Anweisung von Captain Anderson. Er will mich und meinen Begleiter in dem Shuttle, damit endlich mal ein paar Zivilisten lebend von hier wegkommen. Also, Abmarch.“
Murrend zogen sich die beiden Soldaten zurück. Joan trat neben Ron und beide kletterten von außen in des Cockpit. Es war nicht groß, aber für die Zeit musste es reichen. Joan zog seinen Mantel aus und warf ihn hinter den Pilotensitz, ehe er sich darauf setzte. Ron nahm den Platz neben ihn an, Joan überprüfte die Anzeigen.
„Ok, laut Anzeigen sind alle Passagiere an Bord und wir können los.“
„Warte auf das Signal. Wir fliegen zusammen mit den anderen Shuttles, dann ist unsere Überlebenschance größer.“
Joan war damit nicht glücklich, aber er hatte keine andere Wahl. Ron riskierte gerade seine Karriere für ihn.
„Warum machst du das?“
„Was?“
Ron, der aus dem Seitenfenster geschaut hatte, drehte den Kopf zu ihm. Mit einem Knopfdruck verdunkelte Joan die Scheiben.
„Das hier. Du bewahrst mich vor einem Prozess und riskierst damit alles.“
„Hör zu, der Commander sucht jedoch jemanden, an der er seine schlechte Laune auslassen kann. Da kommst du ihm ganz gelegen, er kann uns eh nicht leiden. Ich habe mir dieses Video wieder und wieder angesehen. Das warst du und doch irgendwie nicht. Wir kommen noch dahinter was mit dir los ist, aber im Moment ist es hier nicht sicher.“
„Aber auf der Citadel“, meinte Joan sarkastisch.
„Sicherer als hier, glaub mir. Ich habe dort... Freunde. Und dann sehen wir weiter.“
Er stellte seinen Sitz richtig ein und Joan gab sich geschlagen.
„Dann... danke, Ron.“
„Ich bin dein großer Bruder. Und Brüder tun so etwas füreinander, richtig?“
„Richtig.“
Der Funk knackte und beiden waren ruhig. Die Stimme ihres Commanders erklang.
„Alles klar, legen Sie los. Und bringen Sie so viele Leute wie möglich hier raus.“
„Klar, Sir“, antwortete Ron mit merklich verstellter Stimme.
Joan kicherte, nachdem der Funk abgeschaltete war, leise und startete das Shuttle. Sie folgten den anderen durch ein Tor nach draußen und sausten sofort in die Luft. Unter ihnen lagen die Trümmer von dem, was einst Berlin gewesen war. Durch die Bildübertragung auf dem Bildschirm von ihr sah Ron die Reste des Brandenburger Tors und der Siegessäule. Er musste schwer schlucken, doch die Bilder wurden immer kleiner und schon bald sah er nur noch Rauchsäulen, die in die Höhe stiegen.
„Bis jetzt läuft es gut“, meinte er.
„Bist jetzt“, erwiderte Joan. Er hatte die Scheiben wieder aufgehellt und jetzt sahen sie die Reaper direkt vor sich. Wie riesige Kraken schwebten sie vor ihnen in der Luft und eröffneten das Feuer. Rote Laserstrahlen schossen durch die Luft und zerfetzten ein Shuttle direkt vor ihnen. Joan lenkte zur Seite und sauste an einem Reaper vorbei.
„Wir müssen das Portal erreichen!“, bellte Ron.
„Ich weiß. Lass mich machen.“
Mit traumwandlerischer Sicherheit lenkte Joan das Shuttle zwischen den Reapern hindurch. Die Shuttles um sie herum wurden abgeschossen, nur zwei weiteren folgten ihrem und entgingen den Laserstrahlen. Endlich kam das Portal in Sichtweite.
„Alles bereit machen!“, rief Joan und setzte sich seine Fliegerbrille auf die Nase.
Ron krallte die Hände in die Armlehnen seines Stuhls und dachte an die armen Leute hinten, die dort ohne Sicherung saßen. Er entschied sich sie zu beruhigen. Also aktivierte er den internen Funk.
„Liebe Leute, hier spricht ihr Co-Pilot. Ich versichere Ihnen, dass wir die Reaper unbeschadet passiert haben. Bitte machen Sie sich nur bereit für den Portalsprung, wir werden bald die Citadel erreichen.“
Er stellte den Funk ab und hörte durch die Tür hinter ihnen den lauten Jubel der Menschen. Er lächelte und holte tief Luft, als ihr Shuttle vom Portal erfasst wurde. Vor den Augen der Reaper vollzogen sie und zwei weitere Shuttles den Portalsprung in Sicherheit.

Beauci
10.10.2012, 23:17
hm..
doch indoktriniert der kleine, nur die ausmaße sind noch nciht so bekannt.
naja kopfschmerzen waren ja das erste anzeichen.
bin gespannt ob du den armen rettest

Hochdrache
11.10.2012, 00:19
Ich spekulier jetzt mal kurz vor dem Schlafengehen etwas rum: Martin hat (vielleicht unbeabsichtigt) mit Cerberus zusammengearbeitet und ist dann später ausgestiegen. Die Forschungsdaten hat er mitgenommen. Joan war eine Versuchsperson ohne das er davon wusste, was die "Indoktrinationssymptome" erklären würde. Captain Bishop ist da auch reingeraten und wird nun von allen Seiten bedrängt. Martin hat die Daten noch immer. Cerberus will sie. Und alle beseitigen, die damit zu tun haben/hatten.

Vala Shepard
11.10.2012, 01:19
Sorry für meine Abwesenheit ^^ Der DLC hat mich aufgehalten und das zuschauen wie Freunde da rocken :D Aber jetzt kommt mal wieder ein wenig Feedback von mir :)

Kapitel 9:

Das Kapitel sprüht ja vor Action auf der Erde während der Invasion und Ron erwischt es. Das Detail mit dem Titan fand ich sehr originell und irgendwie kann man sich vorstellen, wie es auf der Erde sein mag. Ron sieht Kameraden sterben und alles endet irgendwie im Chaos. Schönes Szenario von der Erde. Joan wirkt irgendwie ... seltsam. Ob es wirklich eine Indorktrination ist, wie andere vermuten, werde ich ja in den nächsten Kapiteln lesen.
Das Kapitel war flüssig geschrieben, Actionreich. Ab und an mal wieder ein paar kleine Tippfehler, aber nicht schlimm, wie immer :)

Kapitel 9/2:
Der zweite Teil von Kapitel 9 handelt also von Mark, der Familie und diesen Forderungen von einer bisher unbekannten Gruppe. Mark scheint echt zu leiden aber das Highlight war das Gespräch mit seiner Frau. Bei der Hoczeit gabs schon Kompliaktionen und jetzt hat Mark noch mehr Stress. Auch wird seine Verbing zu fünf Personen der Familie Bishop angedeutet. (Da kommt Kims Tattoo, die fünf Namen in Erinnerungen) Interessante Details und interessantes Kapitel. Schreibstil war okay, aber so langsam verwickelt sich das alles in ein Chaos. Dazu später mehr.

Kapitel 9/3:
Shepard ist sauer, Martin total K.O und Kim hält sich zurück. Dann wird ein Geheimnis gelüftet. Neal ist also Kim`s älterer Bruder. Ich habs ja gehant, dass er die zwei gerettet hat und wurde in diesem Kapitel bestätigt :) Dann wird Neals Aufgabe enthüllt. Allianz Agent also doch Shepard traut ihm nicht, was ich gut finde. Ein wenig Misstrauen muss mit dabei sein. Und dann diskutieren die beiden. Die Zigarette erinnert mich an den Unbekannten :D
Kleine Tippfehler im Kapitel, aber nicht schlimm wie immer. Hier in diesem Kapitel hast du ein wenig mehr die Charaktere ans Licht gebracht, was auch langsam mal Zeit wurde. Jetzt wissen wir ein bisschen was über Kim, Martin und Neal. Ein aufklärendes Kapitel. Sehr schön.

Kapitel 9/4:
Erde, Ron Bishop und Joan. Interessant und hier bestückt sich die Indoktrinationstheorie. Joan wurde zumindest kontrolliert und nach intensiven Suchen findet Ron den Beweis, dass Joan nicht bei klaren Kopf war, als er die Mechs sabotierte. Interessant, welche Gefahren Ron in Kauf nimmt, um Joan zu befreien und mit ihm die Flucht anzutreten. Das wird sicherlich Konsequenzen haben. Ich bin gespannt, wie das mit ihm weitergeht. Interessantes, aufschlüssiges Kapitel!

So, nach diesem Lesemarathon ist einiges zur Situation Bishop klarer geworden. Aber ich gebe dir mal einen Tipp. Baue nicht zu viele verschiedene Fäden in die Story ein. Es kann ab einem gewissen Punkt dann nur noch Chaos entstehen. Du hast schon verdammt viele Kapitel geschrieben, einige Fäden der Story wurden gelöst aber es gab auch neue, die wirklich zur SPannung führten. Lass das aber nicht zuviel werden bevor der Leser und der Autor selber irgendwann nicht mehr durchblicken. Dieses Stadium hast du noch nicht erreicht, ich möchte nur drauf hinweisen.

Die GEschichte hat es in sich und mit Admiral Andersons Worten: I am proud of you :)

Obscurefighter
11.10.2012, 16:36
So, ihr spekuliert ja ganz schön rum und Vala, deine Sorge, dass alles im Chaos enden kann ist durchaus berechtigt, denn so etwas kann mit vielen Charakteren leicht passieren. Ironischer Weiser hatte ich am Anfang der Story gar nicht vor Kims Familie so stark da mit einfließen zu lassen. Das hat sich einfach so ergeben. Nun zu den Spekulationen:
Martin und Cerberus haben etwas miteinander zu tun, aber die engere Verbindung steht zur Familie Bishop. Kleine Tipp: Konzentriert euch mal auf das Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern. Ganz versteckt sage ich dazu ein paar Sachen in der Story. Will aber auch nicht groß spoilern.
Und um denen zu helfen, die vielleicht etwas verwirrt sind, zähle ich noch mal eben die drei Haupthandlungstränge auf:
1. Wir haben Kim, Shepard, Martin und Neal auf der Normandy, wo es sich um Martins Forschungsdaten dreht.
2. Wir haben Ron und Joan, beide auf dem Weg zur Citadel, bei Joan liegt der Verdacht einer Indoktrination nahe.
3. Wir haben Mark auf der Citadel, der von Cerberus erpresst wird, die Tony, seinen kleinen Bruder, entführt haben.
Drei Handlungsstränge, die bald ihren Weg zusammen finden, versprochen.
Aber ich finde es immer schön euer Feedback zu lesen und auch die wilden Spekulation. Es macht ziemlichen Spaß zu wissen war ihr euch bei der Story so denkt. Auf jeden Fall dafür ein dickes DANKE.

Obscurefighter
11.10.2012, 21:24
Die erste Null, Kapitel 10 folgt. Und jetzt möchte ich mal was von euch wissen: Mit wem soll es jetzt weiter gehen? Mit den Leuten auf der Normandy, einem Schweng zu Mark oder wieder zu Ron und Joan? Ihr habt das jetzt für den nächsten Abschnitt in der Hand.

X


Nervös ging Kim auf und ab. Die Arme hielt sie hinter ihrem Rücken, die Finger trommelte auf dem Fleisch herum, der Blick wanderte immer wieder zum Fahrstuhl. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und konnte einfach nicht still stehen. Garrus kam auf seinem Weg zum Gefechtsstand zufällig vorbei und schaute belustigt zu ihr.
„Nun beruhigen Sie sich mal, Kim.“
„Beruhigen? Ich werde vielleicht suspendiert, Garrus.“
„Ach was.“
Er legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und beugte sich etwas zu ihr herunter. Sie hatten schon auf der alten Normandy das ein oder andere Wort gewechselt, doch seitdem Kim bei Commander Shepard gewesen war, redeten sie noch öfters. Garrus mochte Kims Kampfeifer und sie sah ihn ihm einen guten Zuhörer.
„So ist der Commander nicht“, meinte er nur.
„Aber ich bezweifle, dass sie jemals jemanden so angebrüllt hat.“
„Ja, das stimmt schon.“
Kim rechnete es Garrus hoch an, dass er versuchte sie aufzuheitern, doch im Moment fühlte sie sich einfach nicht dazu in der Lage. Innerlich tobte in ihr ein Sturm der Gefühle, ein Hurrikan. Erst hörte sie wieder von Martin, dann stand Neal mit einem Mal vor ihr und jetzt drohte ihre Suspendierung.
Die Fahrstuhltür öffnete sich und Neal trat heraus. Er drehte sich gedankenverloren gerade eine neue Zigarette.
„Neal!“, rief Kim freudig.
Garrus ließ die Geschwister alleine und Neal fiel vor Schreck die Zigarette aus der Hand. Sie rollte in eine Rille auf dem Boden.
„Na toll. Die kann ich nicht mehr rauchen.“
„Scheißegal. Sag schon, was hat der Commander gesagt?“
Neal zertrat die Zigarette, sodass nur noch ein Brei aus Papier und Tabak übrig blieb, und zuckte mit den Schultern.
„Nichts.“
„Wie, nichts?“
Er grinste und schien es sichtlich zu genießen seine kleine Schwester auf die Folter zu spannen. Langsam holte er ein kleines Stück Papier aus der Innentasche seiner Jacke, um sich eine neue Kippe zu drehen, doch Kim packte sein Handgelenk und hielt es fest.
„Erst antworten, dann rauchen.“
Neal schaute sie überrascht an. Das kleine Mädchen, das er kannte, war nicht mehr da. Vor ihm stand eine gestandene Frau, die aber immer noch nicht größer war als 1.65m.
„Na gut. Also, Shepard wird keine Maßnahmen gegen dich ergreifen, aber so etwas will sie nicht mehr sehen. Alles klar?“
„Ja. Ja! Du bist der beste große Bruder der Welt.“
„Ich weiß.“
Selbstverliebt klappte Neal den Kragen seiner Jacke kurz hoch und grinste breit. Kim schüttelte den Kopf über ihren großen Bruder. Da sie ihn nicht mehr festhielt widmete er sich wieder seiner Zigarette. Doch seine Schwester wandte sich jetzt, wo die Gefahr für ihre Karriere gebändigt worden war, einem anderen Thema zu.
„Was machst du eigentlich hier?“
„Hier auf Erden? Hier auf diesem Schiff? Hier...“
„Hier!“
Er schaute kurz auf, dann war sein Glimmstengel wieder interessanter. Trotzdem erzählte er Kim die gleiche Geschichte, die er vorhin erst Commander Shepard erzählt hatte. Sie lehnte sich an die Wand hinter ihr, stellte einen Fuß an das Metall und hörte ihm zu. Gleichzeitig war er mit der Geschichte und dem Drehen seiner Zigarette fertig. Er steckte sie in seine Jackentasche und schaute zu Kim.
„Allianzgeheimdienst?“, hakte sie nach.
„Ja. Hab ich dir das nicht gesagt?“
„Nein.
„Oh.“
Er fuhr sich durch die dunklen Haare und wurde etwas rot um die Wangen. In seinem Kopf arbeitete es und er wechselte schnell das Thema.
„Warst du schon bei Martin?“
Er hatte Kim erwischt. Sie zuckte zusammen, nahm den Fuß von der Wand und schluckte schwer.
„Äh... Wie?“
„Hast du ihn schon besucht? Er liegt doch hier um die Ecke auf der Krankenstation.“
Sie sagte nichts, sondern senkte den Blick und machte sich klein. Neal kannte das, also fasste er sie an den Oberarmen und schüttelte sie. Sie wich seinem Blick aus, doch er ging sogar in die Knie, um kleiner als sie zu sein und sie so ansehen zu können.
„Hey, er hat dir doch die Nachricht geschickt. Also, beweg deinen süßen kleinen Arsch da rein. Jetzt.“
Er schob sie in Richtung Krankenstation. Kim warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, trabte er in Richtung der Krankenstation. Die Tür glitt auf und Doktor Chakwas drehte sich auf ihrem Stuhl um.
„Oh, Gunnery Chief.“
„Hallo, Frau Doktor. Ich wollte...“
„Sie wollen sicher Ihren Bekannten sehen. Er liegt da hinten.“
„Haben Sie ihn wieder hinbekomnen?“
„Ja. Joker hat die Grundsysteme wieder hingekriegt, aber ablegen können wir noch nicht.“
Kim nickte nur und ging bis an das Ende der Station. Sie sah Martin im Bett liegen, das angeschossene Bein hochgelagert und mit der Nase schon wieder in einem Datenpad steckend. Sie stellte sich an die linke Seite des Fußendes und räusperte sich.
„Ja ja, gleich.“
„Martin.“
Er nahm das Pad langsam runter und schaute sie erstaunt an. Zwar war er immer noch blass im Gesicht, aber er wirkte etwas gesünder.
„Kim?“
„Wen hast du erwartet? Den Weihnachtsmann?“
„In deinem Fall wohl die Weihnachtsfrau. Setz dich.“
Er klopfte auf die Bettkante zu seiner Rechten, doch sie blieb stehen. Und er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Also legte er das Pad zur Seite und schob sich etwas in die Höhe.
„Was ist?“
„Du hast dich ja ganz schön angestellt.“
Er hörte den Vorwurf in ihrer Stimme und wäre am liebsten aufgesprungen und zu ihr gegangen, doch sein verletztes Bein hielt ihn davon ab.
„Kim.“
Er schaute sie verzweifelt an. Doch sie blieb stur, verschränkte jetzt sogar noch die Arme vor der Brust.
„Jetzt sag mir was los ist.“
„Kim, ich will dich da nicht mit reinziehen.“
„Zu spät.“
Sie knurrte und zeigte ihre Zähne wie ein wildes Tier, angriffslustig sah sie aus. Er bemerkte, dass sie etwas um den Hals trug.
„Trägst du etwa...“
„Was ist los, Martin?“
Sie fiel ihm einfach ins Wort, wollte wohl nur das eine hören. Aber er konnte und wollte es ihr nicht sagen.
„Kim, ich kann nicht...“
„Du wirst müssen. Spätestens dann, wenn Commander Shepard mit dir reden will.“
Sie grinste, es sah fast schon boshaft aus, wandte sich ab und wollte gehen.
„Kim!“, rief Martin ihr nach. Sie hielt inne und drehte sich wieder kurz zu ihm um. Er lächelte ganz leicht.
„Es ist schön dich wiederzusehen.“
Sie schaute ihn nur an, dann ging sie einfach. Die Tür glitt hinter ihr zu und Martin glitt zurück in sein Kissen. Mit den Händen fuhr er sich durch sein Gesicht. Er hörte Doktor Chakwas' Stuhl rollen und dann ihre Stimme.
„Na, da haben Sie ordentlich Stress, Herr Kollege.“
„Und wie. Und sagen Sie Martin.“
„Nur wenn Sie Karin sagen.“
Er linste zwischen seinen Fingern hinweg und sah die Frau lächeln. Er nickte und schloss die Finger wieder.
Kim rannte draußen fast in Neal und Kaidan hinein, die beide an der Gedenktafel standen und sich unterhielten. Da Kim leise vor sich hinfluchte, wandten beide Männer die Köpfe zu ihr. Sie wollte in den Fahrstuhl stürmen, doch Neal hielt sie fest.
„Hey, was ist denn?“
„Lass mich!“
Sie bellte ihm ins Gesicht, er ließ sie los und sie betrat den Fahrstuhl. Mit der blanken Faust hämmerte sie auf das Tastenfeld und die Tür schloss sich. Neal und Kaidan schauten noch eine Weile auf die Tür.
„Ist sie immer so?“, fragte Neal.
Kaidan nickte nur. „Ja. In letzter Zeit öfter.“
„Sie hat sich seit ihrer Kindheit nicht verändert.“
Neal grinste und drehte sich wieder zur Gedenktafel um. Kaidan rieb sich den Nacken, schaute kurz zum Fahrstuhl und dann zu Neal.
„Wie war sie als Kind?“
„Wollen Sie das wirklich wissen, Major?“
„Sicher.“
Neal musterte ihn und zuckte dann mit den Schultern.
„Ach, warum nicht. Kim war... ein Wildfang. Als einziges Mädchen unter fünf Jungen ist es sehr schwer, glauben Sie mir.“
„Moment.“
Kaidan hob die Hand zum Stoppen. „Fünf Jungen? Sie hat fünf Brüder?“
Neal nickte und sah aus, als wäre es das selbstverständliches der Welt.
„Klar. Mark ist der Älteste, dann komme ich, dann Ron, Joan und sie und zum Schluss Tony, unser Küken. Sechs Kinder.“
„Wow, ihre Eltern müssen Multitalente gewesen sein.“
„Jaaa.“
Er zog das A extra lang. Ihm war das Thema unangenehm und er wechselte schnell wieder auf das ursprüngliche.
„Also, Kim war ein Wildfang. Sie hat immer versucht mit uns Jungen mitzuhalten und von klein auf Kampfsport betrieben. Einmal bin ich am Sonntag um fünf Uhr morgens von einem ihrer Kampfschreie wachgeworden. Sie hat da im Garten den Kirschbaum verprügelt.“
„Den Kirschbaum.“
Kaidan war kurz davor laut los zu lachen. Ein breites Grinsen breitete sich schon auf seinem Gesicht aus. Doch Neal legte den Kopf in den Nacken und stieß ein kurzer Lachen aus.
„Das finden Sie schlimm, Major? Dann hab ich noch mehr:
Joan hat beim Bau eines Roboters unsere Garage in die Luft gejagt und Ron beim experimentieren mit Chemikalien fast unseren Keller unter Wasser gesetzt. Wir waren furchtbare Kinder.“
Kurz verlor er sich in Erinnerungen und Kaidan ließ ihm diese. Nach einigen Minuten sah Neal ihn wieder an.
„Und Sie?“
„Ich?“
„Ja, wie sieht's aus mit Familie?“
„Ach...“
Kaidan wollte darüber nicht reden. Neal verstand aber offenbar.
„Biotiker?“, fragte er.
„Ja.“
„BaaT-Training?“
„Ja.“
Kaidan fühlte sich ertappt, doch Neal schaute sehr verständnisvoll und klopfte ihm fast schon freundschaftlich auf die Schulter.
„Schon gut. Also, Sie wollten mir etwas über diese Ashley Williams erzählen.“
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Arishok
11.10.2012, 21:43
Sehr schöner Teil. Gerade, da man recht viel über Kims Vergangenheit erfährt.
Ich wäre ja für einen Schwenk zu Mark, da man von dem bisher am wenigsten gehört hat :)

Vala Shepard
11.10.2012, 22:13
Gratuliere zum zehnten Kapitel der Geschichte. Ein kleines Jubiläum :)
Aber nun ans eingemachte!
Kapitel 10. Dieses beschäftigt sich sehr mit Kim. Einige Details aus ihrer Vergangenheit und endlich wird die Familie Bishop erläutert. Schönes Detail und vor allem gefiel mir Garrus, der Kim zur Seite stand. Ich hatte aber gedacht, Shepard pfeift Kim zusammen. Gut das NEal mit Shepard gesprochen hatte.
Auch interessant fand ich, wie Kim erst ängstlich war, dann aber eine kleine Furie. Das Gespräch mit Kaidan und Neal war interessant und aufschlussreich. Eine interessante Verknüpfung der Geschehnisse im derzeitigen Moment. Was deinen Aufruf betrifft. Ich bin keine Freundin von so sachen und das sollte der Autor entscheiden, wie es weitergeht. Deine Wahl :)

Alles in allem wieder einmal ein aufklärendes und interessantes Kapitel.

Obscurefighter
11.10.2012, 22:21
Das Problem ist ich bin derzeit etwas unentschlossen. Die Storyteile für jeden stehen schon, nur die Reihehfolge ist mir noch nicht ganz klar. Und dann hole ich mir immer gerne die Meinung der Leser ein, damit ich auch weiß, was ihr gerne lesen wollt. Wie gesagt, es geht nur um die Reihenfolge der Storyteile, nich um die Story an sich. Aber keiner muss, jeder kann.

Beauci
11.10.2012, 22:27
hm...
mir gefallen ron und joan und natürlich ist die normandy immer eine geschichte wert ;)

auf jeden fall sehr schön und martin und kim sollten sich entweder mal richtig anschreien oder zivilisiert boxen *g*

Hochdrache
12.10.2012, 00:04
Ein möglicherweise Indoktrinierter auf der Citadel ist eine Zeitbombe und die solltest Du baldmöglichst entschärfen. Ein klärender Streit zwischen Kim und Martin ist wegen der Verletzungen noch nicht möglich. Die Erpressung aufzuklären, könnte mit Ron und Joan zusammenfallen. Beides ist auf der Citadel angesiedelt. Und weiteres auf der Normandy könnte mit den Ereignissen um Kim und Martin zusammenfallen. Nur eine Idee. Du entscheidest. Spannung in jedem Fall gegeben.

Obscurefighter
12.10.2012, 21:49
SO, ich habe mich für eine Reihenfolge entschieden. Erstmal danke für die Anregungen, haben mich auf jeden Fall weiter gebracht. Und hier folgt Kapitel 10 Teil 2.


Plätscherndes Wasser um ihn herum, eine angenehme Temperatur. Joan saß auf einer Bank und betrachtete den See im Präsidium. Er war noch nie wirklich auf der Citadel gewesen und jetzt erst sah er die ganze Schönheit dieser Station. Wenn er daran dachte, dass vor so vielen Jahren die Asari diese Station entdeckt hatten. Was mochte wohl in deren Entdeckern vorgegangen sein?
„So, hier.“
Er schaute auf. Ron stand vor ihm und hielt ihm ein undefinierbares Etwas in einer Schale vor die Nase. Er selbst kaute gerade auf etwas herum, das wie Fleisch aussah. Skeptisch betrachtete Joan die Schale samt Inhalt.
„Was ist das?“
„Die salarianische Version von Pommes Schranke. Glaub mir, das schmeckt wirklich. Ich ess das immer wenn ich hier bin.“
„Na gut.“
Joan nahm die Schale entgegen und Ron setzte sich neben ihn. Schweigend und essend saßen sie nebeneinander. Joan musste feststellen, dass die Pommes, die keine waren, gar nicht so schlecht schmeckten.
„Was machen wir nach dem Essen?“, fragte er Ron.
Dieser knüllte seine Schale zusammen und warf sie in den Mülleimer neben sich.
„Also, wir schlüpfen erstmal bei einem Freund von mir unter.“
„Freund oder 'Freund'?“, fragte Joan neckend.
„Nur ein Freund. Aber er hat ziemlich viel Geld mit Immobilien gemacht und hier ein großes Haus. Der hat immer Platz für Leute, die nach einer Unterkunft suchen.“
Joan aß auf und warf seinen Rest ebenfalls weg, dann stand er auf. Kurz schoss ein stechender Schmerz durch seine Schädeldecke, er fasste sich an die Schläfe. Sofort war Ron neben ihm.
„Was ist?“
„Nichts, geht schon wieder.“
„Gut, nächster Anlaufpunkt nach meinem Kumpel ist das Huerta Krankenhaus. Komm.“
Joan folgte Ron den Weg zum Fahrstuhl, der sie etwas tiefer brachte. Doch auch hier schimmerte alles prunkvoll und Joan war noch immer völlig erstaunt durch diese Pracht. Er konnte gar nicht so schnell schauen wie er alles sehen wollte. Ron lief konsequent vor ihm her.
„Kommst du?“
„Willst du dich gar nicht umsehen?“
Ron drehte sich im Laufen um und grinste kurz.
„Ich kenne das hier auswendig.“
Dadurch, dass er nicht nach vorne sah, rannte er mit voller Wucht in einen Turianer herein. Beide landeten auf dem Boden, der Turianer sprang wieder auf die Füße und brüllte auf Ron herunter.
„Pass doch auf, Mensch!“
„Entschuldigung.“
Joan half Ron auf die Füße, doch der Turianer wollte sie noch nicht gehen lassen. Brutal packte er Ron an Arm.
„Mit eurer Spezies ist es doch immer das gleiche.“
Ron riss sich los.
„Ich habe mich doch entschuldigt.“
„Glaubst du das reicht mir?!“
Joan schüttelte den Kopf und schob sich zwischen Ron und den Turianer. Dem Alien drückte er die flache rechte Hand auf die Brust und schob ihn weg.
„Pass mal auf, mein Freund. Du weißt schon was dir blüht, wenn du dich mit zwei verdienten Mitgliedern der Allianz anlegst, oder?“
Der Turianer zögerte etwas und schien nachzudenken. Schließlich ging er wortlos an den beiden Männern vorbei, aber nicht ohne Joan noch einmal kräftig anzurempeln. Sie schaute ihm nach.
„Idiot“, knurrte Joan.
Ron nickte bestätigend, trat dann aber wieder vor seinen Bruder.
„Komm, gehen wir weiter.“
Sie liefen durch mehrere Straßen und Gassen, bis sie ein großes, mehrstöckiges Gebäude erreichten. Ein meterhoher Zaun umgab den Turm und nur ein Tor war der Zugang. Neben diesem stand eine Säule, an der Ron auf einen Knopf drückte. Sofort erschien eine grüne VI vor ihnen.
„Herzlich Willkommen, was kann ich für Sie tun?“
„Können Sie dem Hausherren sagen, dass Ronald Bishop um Einlass bittet.“
„Natürlich.“
Die VI verschwand wieder. Joan schloss mit der Hand seinen Mund, der ihm beim Anblick des Hauses nach unten geklappt war.
„Ron?“
„Ja?“
„Woher kennst du solche Leute?“
„Ich kenne sie eben.“
Ron grinste breit und zufrieden. Leise und elegant glitt das Tor vor ihnen auf und die Stimme der VI erklang.
„Sie dürfen eintreten, Mr. Santiago wird Sie empfangen.“
Die Brüder durchquerten einen den weiten Vorgarten, der gepflastert war mit kunstvoll zugeschnittenen Büschen, über einen roten Schotterweg, bis sie vor einer Eisentür standen. Diese schwang auf und sie konnte eine Art Vorhalle betreten.
Sie standen unter einem Kronleuchter, vor ihnen führte eine breite Treppe nach oben. Links und rechts gingen Gänge ab, die durch Torbögen gekennzeichnet waren. Neben der Tür, durch die sie gekommen waren, standen zwei Statuen von Turianern und neben der Treppe welche von Kroganern. Eine sehr spezielle Form des Einbrecherschutzes, fand Joan. Er schaute sich weiter die verschnörkelten Wände an, als eine glockenhelle Stimme erklang.
„Ronni, endlich.“
Von der Treppe stieg eine Gestalt herab, bei der Joan nicht wusste ob er lachen oder weinen sollte. Es war eindeutig ein Mann, doch er trug einen rosa Mantel, darunter etwas, was entfernt an ein Kleid erinnerte. Seine Haare waren giftgrün gefärbt und er trug eine sternförmige Sonnenbrille in lila. Mit weit ausgebreiteten Armen ging er auf Ron und küsste ihn auf beide Wangen. Joan wollte jetzt wirklich lachen, doch er wurde auf gleiche Weise begrüßt.
„Ach, und wer ist das Schnuckelchen?“, fragte der Mann Ron.
Diesem schien das Ganze etwas peinlich zu sein, er wurde etwas rot.
„Das ist mein Bruder Joan. Joan, das ist Robert Santiago.“
„Kannst ruhig Bobby sagen“
Ron seufzte. „Jaaa. Auf jeden Fall, haben wir zusammen unsere Ausbildung bei der Allianz gemacht.“
Beinahe hatte Joan wieder laut gelacht. Ron sah das und zog streng die Augenbrauen zusammen. Doch Bobby hatte das nicht mitbekommen. Er wandte sich wieder Ron zu.
„Also, Ronni, was führt euch hier her?“
„Wir brauchen Unterschlupf Bob. Du hast doch von der Erde gehört, oder?“
„Aber sicher. Hach, die armen Leute.“
Ein kleiner Mech tauchte auf und trug ein Tablett. Auf dem stand eine Flasche und drei Gläser. Bob nahm die Flasche und goss in jedes Glas etwas von der blauen Flüssigkeit.
„Ihr nehmt doch auch etwas, oder. Wein von Thessia, wirklich ausgezeichnet.“
Ron hob ablehnend die rechte Hand.
„Nein, danke, Bob. Später vielleicht.“
„Ihr wisst ja nicht was ihr verpasst.“
Bob nahm einen Schluck und kam wieder zu Thema zurück.
„Also, ihr braucht Unterschlupf.“
„Richtig.“
„Ja, die Flüchtlingslager sind einfach überfüllt. Und da riecht es immer so, puh.“
„Bob, können wir...“
„Aber sicher. Für meine Freunde habe ich immer ein Plätzchen frei.“
„Danke.“
Joan sah Ron die Erleichterung an und auch er fühlte sich besser. Sie hatten einen Ort zum Schlafen und musste sich nicht mit den anderen Flüchtlingen um einen Bett schlagen. Auch wenn ihm das irgendwie unfair vorkam. Nur wegen Rons Kontakte waren sie hier. Der versuchte zwischen sich und Bob einen gewissen Abstand zu bringen.
„Hast du ein Skycar, Bob?“, fragte er.
„Aber sicher.“
„Super. Kann ich mir das kurz ausleihen?“
„Natürlich. Ich lasse es vor die Tür bringen.“
„Danke, Bob. Wir sind nochmal kurz weg.“
Bevor Bob etwas sagen konnte, hatte Ron Joan gepackt und aus dem Haus gezogen. Sie liefen den Weg zurück zu Tor, vor dem schon das quietschgelbe Skycar stand.
„Na super“, stöhnte Ron, schwang sich dann aber auf die Fahrerseite. Joan setzte sich neben ihn und sie flogen los.
„Wo willst du hin?“, fragte Joan.
„Huerta-Krankenhaus. Hab ich dir doch gesagt.“
Joan schluckte schwer, schaute aber aus dem Fenster auf die Villa, die unter ihnen immer kleiner wurde.
„Komischer Kerl“, meinte er.
„Allerdings.“
Er sah wieder zu Ron, der angestrengt nach draußen sah. Er steuerte das Skycar ruhig in den Abendverkehr hinein. Joan spürte, dass ihn etwas belastete.
„Woher kennst du ihn genau?“
„Hab ich dir doch gesagt, wir sind uns in der Ausbildung begegnet.“
„Aber er ist kein Soldat.“
„Nein. Er hat abgebrochen nachdem sein Vater gestorben war. Der war so ein Immobilienhai und hat Bob sein ganzes Imperium gemacht. Tja, und der hat es einfach weiter aufgebaut. Wir haben immer etwas Kontakt gehalten.“
„Und er ist...“
Ron sah Joan kurz an, nickte dann schnell.
„Ja, er ist andersherum.“
„Und?“
„Wie, und?“
Joan knuffte ihm gegen die Schulter, doch Ron war angespannt und schwieg. Aber Joan, ganz der kleine Bruder, drängelte weiter.
„Jetzt sag schon. Ach, Ron, ist doch nichts dabei.“
Ron verdrehte die Augen und bog ab. Sie flogen zwischen Türmen hindurch, schwiegen sich an. Joan sah aus dem Fenster.
„Ich dachte wir sagen uns so etwas.“
Keine Antwort.
„Ron, jetzt komm schon.“
Wieder nichts. Joan gab auf, wenn Ron nicht reden wollte, dann blieb das meist so. Doch nach einigen Minuten ergab er sich.
„Gut, wir hatten was miteinander. Aber, man kann es nicht wirklich Beziehung nennen. Er war mir einfach zu... tuckig. Du weißt, was ich meine.“
Joan nickte und lächelte. Er war froh, dass sein Bruder jetzt wieder redete. Er hasste es, wenn sie sich anschwiegen.
„Ja, er ist schon ziemlich schräg. Ich meine, dir sieht man das nicht an, dass du schwul bist. Nur, dass du ein Freak bist, aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun. Aber er...“
„Hey, er ist nett. Nur... sehr schräg.“
„Oh ja.“
Joan dachte nach. Nur und seine anderen Geschwister wussten, dass Ron schwul war. Sie nannten ihn deswegen auch Hinterlader. Was nicht hieß, dass sie ihn nicht lieb hatten. Sie akzeptierten ihn wie er war und er machte das gleiche mit ihnen. Neal hatte ihn früher oft als Baggerpartner missbraucht, da es ja keine Überschneidungen beim bevorzugten Geschlecht gab. Und Kim hatte immer gesagt, dass jedes Mädchen einen schwulen besten Freund bräuchte. Und in ihrem Fall sei es nun mal ihr eigener Bruder.
Das Skycar senkte sich, doch Joan wollte noch etwas klären.
„Zwischen uns ist alles klar, oder?“
„Warum sollte es nicht so sein?“
Ron schaute ihn verwirrt an. In seiner linken Augenbraue tanzte das Piercing durch die Bewegung seiner Augenbraue. Joan rieb sich die Stirn, tippte sich dann daran.
„Du weißt schon.“
„Jetzt hör mal zu, wir holen dir deine Medikamente und dann sehen wir weiter. Ich bin nicht böse oder etwas in der Art. Wir beide packen das schon.“
„Und sonst gehen wir zu Mark.“
Ron sagte nichts mehr, sondern stieg einfach aus. Etwas irritiert folgte Joan ihm. Sie betraten das Huerta-Krankenhaus durch eine milchige Glastür.
Joan zuckte zusammen. Es war ein ähnlicher Anblick wie auf der Erde. Überall Verletzte, die vor Schmerzen schrien, Angehörige, die vollkommen verzweifelt waren, und völlig überforderte Schwester und Ärzte. Ron setzte ihn auf eine Bank und ging zu dem Empfang. Dort sah Joan, wie er sich mit der Empfangsdame unterhielt, doch diese ihn offenbar abwimmeln wollte.
„Nun hören Sie mal“, maulte Ron die Frau an, die ihm gegenüber saß. „Mein Bruder braucht diese Medikamente.“
„Ja, wir brauchen auch so viel. Aber nicht jeder kriegt das, was er will.“
„Sie sind verpflichtet anderen zu helfen.“
„Wir haben Krieg.“
Ron schaute zu Joan, der sich gerade wieder an den Kopf fasste. Er wollte dem Kleinen helfen, er konnte es ja gar nicht mitansehen wie er so litt. Mit ernstem Gesicht schaute er wieder zur Empfangsdame.
„Gut, dann weise ich ihn ein.“
„Wie?“
Die Dame schien aus allen Wolken zu fallen, doch Ron lächelte nur wissend und gewinnerisch.
„Sie haben schon richtig gehört. Wenn er seine Medikamente nicht bekommt, dann kann ich mich zu Hause nicht um ihn kümmern. Er muss leider hier bleiben.“
Die Frau sah schon den Papierkram und den Stress, der jetzt auf zukommen würde. Sofort stand sie auf.
„Ich sehe nach, ob wir noch Medikamente haben. Einen Moment.“
„Danke.“
Sie verschwand um eine Ecke und Ron schaute auf den Tisch. Er wollte all die Kranken und Verletzten nicht sehen. Über ihm dudelte ein Fernseher, also wandte er seinen Blick dorthin. Gerade liefen, wie sollte es anders sein, die Nachrichten.
„Die turianischen Truppen werden trotz der Unterstützung der Kroganer von der Reapern weiter zurückgedrängt“, erzählte der Sprecher gerade. „Auch um Thessia werden immer mehr Truppen der Reaper gesehen. Es ist noch fraglich wann sie auch die Welt der Asari angreifen werden. Von der Erde erhalten wir nur noch Bilder von brennenden Städten.“
„Hier.“
Ron schaute wieder nach unten. Die Empfangsdame stand vor ihm und hielt ihm eine Packung mit Tabletten hin.
„Mehr haben wir nicht.“
„Danke. Was bekommen Sie?“
Er nahm die Packung, die Frau winkte ab und setzte sich wieder.
„Sie würden mir helfen, wenn Sie gehen würden.“
Ron sagte nichts mehr, sondern ging zurück zu Joan. Dieser saß in sich zusammengesunken auf der Bank saß und sich den Kopf hielt. Vor ihm ging Ron auf Knie.
„Hier, deine Tabletten. Lass uns verschwinden.“
„Ok.“
Joans Stimme war brüchig und sehr leise. Ron fasste seinen kleinen Bruder am Arm und ging mit ihm zurück zum Skycar. Erst dort, als sie wieder in der Luft waren, öffnete Joan die Packung und warf sich zwei Tabletten in den Mund. Er zerkaute sie und holte erleichtert Luft.
„Das wurde auch Zeit.“
„Teil sie dir ein, ich glaube nicht, dass die noch mehr haben.“
„Und, was machen wir jetzt?“
Ron dachte nach. Er wollte erstmal nicht zurück zu Bob, da würden sie nicht weiterkommen. Er hatte einen anderen Plan.
„Erinnerst du dich noch an Martin Stolz?“
Sofort wurde Joans Blick regelrecht wütend und er grollte.
„Du meinst Kims Ex.“
„Genau den. Jetzt schau nicht so böse.“
„Er hat meiner Schwester das Herz gebrochen. Ich habe sie nur dieses eine Mal weinen sehen.“
„Erinnere dich an Mamas Beerdigung.“
„Ok, zweimal.“
„Hey, sie ist auch meine Schwester.“
„Schlimm genug, dass du dann mit diesem Kerl um die Ecke kommst.“
Ron seufzte und hätte Joan am liebsten einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben, ließ es dann aber. Manchmal konnte sein Bruder so engstirnig sein. Er sah in Martin Stolz nur den Kerl, der ihrer Schwester das Herz gebrochen hatte, doch Ron sah in ihm vielleicht die Rettung für Joan und seine Probleme.
„Ich habe ein paar seiner Dissertation gelesen.“
„Du hast was?!“
„Nun mal ruhig, manche der Sachen da drin klingen wirklich plausibel. Unter anderem eine Sache, die ich jetzt gerne überprüfen möchte.“
„Und welche?“
Auf Rons Gesicht breitete sich wieder das Grinsen eines Siegers aus. Joan gefiel das nicht, er ahnte übles.
„Ron?“
„Ich rede von der Theorie der parasitären KI.“

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Arishok
12.10.2012, 22:19
Oh mein Gott , ich krieg mich kaum noch ein.....das Kapitel ist ZU gut xD
Echt schön geschrieben, mal schauen was für eine Theorie der Herr Stolz da verfasst hat.
...oh mann....BOB xD.....

Beauci
12.10.2012, 23:26
also bobby ist ja mal..... das klischee passst *g*
bei santiago wäre ja der blue suns chef auch amüsant gewesen, der dackelt ja auch noch iwo rum, aber so ist es einfach genial.
bin gespannt was für ein mosnter in den armen eingesperrt wurde oder ob es da böse i wort ist

Hochdrache
12.10.2012, 23:28
Oha... kann mich Arishok nur anschließen. Indoktrination wird wohl immer wahrscheinlicher, auch wenn Ron noch auf was anderes tippt. Kapitel 10 Teil 3 kann kommen.

Vala Shepard
22.10.2012, 03:11
Hab es jetzt endlich geschafft, dass zu lesen und jetzt folgt das Feedback!

Also das Kapitel handelt wieder von Ron und Joan auf der Citadel. Ich fand die Umgebung schön dargestellt, die Joan sah und dann Ron, der einen Immobilienhai mit dem Namen Santiago kennt. Ich hatte auch gedacht, dass das der von den Blue suns war doch was dann gezeigt wurde. Bob aka Bobby aka Robert. Als ich seine Aussagen gelesen habe, war mir klar das er vom anderen Ufer war und hab ich richtig gelesen? Ron hatte was mit ihm? Oh oh! Ist Ron auch einer vom anderen Ufer oder nur einer, der einen einmaligen ausflug gemacht hat? Okay, dann geht es nach dem Unterschlupf finden zum Huerta Krankenhaus. Bin gespannt, was es mit Joan auf sich hat. Ist er indoktriniert oder wurden Versuche an ihm durchgeführt? Viele Fragen. An sich war das Kapitel schön und eine kleine Ablenkung vom Hauptquest Bogen.

Der Text war flüssig, konnte man gut lesen und an sich super wie immer. Irgendwo haben die Symbole gefehlt, glaube das war ein Fragezeichen was gefehlt hatte aber das ist wirklich nur ein Fehler, der jedem mal passiert und nicht schlimm ist. Also wie gesagt, alles Top und gewohnte Qualität ;)

Obscurefighter
22.10.2012, 21:24
Hi Leute. Ich war eine Weile nicht da, etwas außer Gefecht gesetzt. Außerdem arbeite ich an einer weiteren Fan Fiction zu Mass Effect. Aber jetzt geht es erstmal hier weiter, damit der gute Doktor Stolz seine Theorien nicht noch länger für sich behalten muss. Hier ist der letzte Teil von Kapitel 10. Viel Spaß.


„Parasitäre KI?“
James schaute Martin vollkommen verwirrt an. Dieser rieb sich den Nasenrücken, seufzte schwer und Kim grinste nur.
Es waren einige Tage vergangen und jetzt hatten sie sich nach Anweisung von Commander Shepard im Besprechungsraum versammelt. Sie und Neal standen links und rechts neben der Tür, am Tisch saßen Kaidan, Tali Zora vas Normandy, Garrus, Liara, James, EDI und Commander Shepard. Joker war per Bordfunk zugeschaltet. Martin stand vor ihnen, am anderen Ende des Tisches, und erzählte von seiner Forschung und den Daten. Kim wusste nicht wie Commander Shepard das geschafft hatte, aber irgendwie hatte sie es geschafft, dass Martin auspackte.
Dieser stützte sich auf den Tisch auf, hinter ihm flimmerte sich das Bild eines Reapers.
„Ok, ganz langsam“, fing er an.
„Wir alles kennen den Unterschied zwischen einer VI, wie unsere gute EDI einmal war, und einer KI, wie mein guter K-7.“
Er deutete auf den Minigeth, der vor ihm auf den Tisch stand und bei der Erwähnung seines Namens winkte.
„Nun, ich habe da noch eine Trennlinie gezogen. Und zwar zwischen der normalen KI und der parasitären KI. Ich hoffe, dass jeder hier weiß was ein Parasit ist.“
Er schaute in die Runde, aber zum Glück nickten alle. Erleichtert holte er sich wieder Luft.
„Gut. Für meine Theorie gehe ich erstmal in das Tierreich. Dort gibt es einen Parasiten, den sogenannten Trematode, einen Saugwurm.“
Hinter ihm erschien das Bild einer Schnecke, die auf einem Blatt saß. Alles wirkte normal, nur die Fühler der Schnecke waren dick angeschwollen und leuchteten in allen möglichen Farben.
„Das... ist eine Schnecke“, warf Garrus ein.
„Richtig“, gab Martin zu. „Aber in den Augen dieser Schnecke sitzt der Wurm. Sie nimmt ihn durch das Fressen von Vogelkot auf. Der Wurm fängt dann an, ganz platt gesagt, die Schnecke zu steuern. Sie funktioniert dann wie ein Zombie. Die Würmer steuern sie auf ein hohes Blatt und bringen ihre Fühler zum Leuchten. Und das sieht selbst ein blinder Vogel.“
„Und was hat dieser Wurm mit den Reapern zu tun?“, fragte Liara.
„Ganz einfach. Wir wissen alle, dass die Reaper eine Person nach längerem Kontakt vollständig indoktrinieren können und die Kontrolle über diese Person haben. Wie der Wurm bei der Schnecke. In seinem Fall jedoch reicht auch schon ein kurzer Kontakt. Und da führte mich zu der Annahme, dass es auch bei den Reapern der Fall sein kann. Wenn ich richtig liege, dann kann auch schon ein kurzer Kontakt zu Reapern dafür sorgen, dann man kurzzeitig indoktriniert wird.“
Er hielt inne und ließ seine Worte wirken. Ein Raunen fuhr durch die Gruppe, Shepard lehnte sich vor.
„Das würde bedeuten, dann jeder auf diesem Schiff indoktriniert wäre.“
„Ich bin noch nicht fertig.“
Martin gab K-7 ein Zeichen und dieser schaltete zum nächsten Bild. Es war das Röntgenbild eines menschlichen Kopfes. In der rechten Seite saß ein rundes Etwas.
„Auf diesem Bild sehen Sie das Bild eines Gehirntumors, in diesem Fall ein Germinom. Eine Art des Gehirntumors, bei dem die Überlebenschance bei Therapie relativ gut ist. Aber darum geht es jetzt gar nicht. Ein Fakt ist klar: Jeder Tumor schwächst das Gewebe und die Zelle des Organs, in dem er sich befindet. In diesem Beispiel wäre es da Gehirn.“
Martin sah wieder in die Runde, jeder hing an seinen Lippen. Doch er wollte, dass jeder verstand was er sagte und die Wichtigkeit seiner Worte begriff. Auf Nachfragen hatte er keine große Lust. Nach ein paar Minuten fuhr er fort.
„Nun, ich gehe davon aus, dass die Reaper, die nichts weiter sind als hochintelligente KI, im Laufe ihrer Existenz begriffen haben, dass ihre Indoktrination nur bei längerem Kontakt funktioniert und den herzustellen immer kompliziert ist. Also haben sie ein Möglichkeit entwickelt eine Person schon nach kurzem Kontakt indoktrinieren. Dieses setzt aber eine Schwächung des Gehirns voraus, wie durch einen Tumor oder etwas vergleichbares. Die Person kann dann in bestimmten Momenten von den Reapern kontrolliert und für ihre Zwecke genutzt werden.“
Shepard lehnte sich zurück. Das, was der Doktor da gerade von sich gab, klang irgendwie plausibel, doch trotzdem blieb bei ihr ein gewisses Misstrauen zurück.
„Haben Sie Beweise, Dr. Stolz?“, hakte sie nach.
„Sicher.“
K-7 schaltete weiter und eine Krankenakte erschien hinter Martin.
„Ich glaube, über den Vorfall mit dem Sender und der Sovereign auf Eden Prime muss ich hier niemandem etwas erzählen. Bei meinen Nachforschung über die Reaper bin ich auf einige Krankenakten der damaligen Kolonisten gestoßen. Ich habe mich auf die mit Gehirnkrankheiten konzentriert und etwas sehr interessantes entdeckt.“
Hinter ihm liefen unterschiedliche Krankenakten in einer Dauerschleife.
„Insgesamt 10 Kolonisten hatten so einen Krankheit, sie alle sind mittlerweile leider verstorben, doch nachdem sie auf den Eden Prime kurzzeitig einen Blick auf die Sovereign geworfen und so Kontakt zu ihr hatten, haben sich ihre Persönlichkeiten gravierend verändert.
Bei vielen Gehirnkrankheiten ist das nicht ungewöhnliches. Setzt ein Tumor beispielsweise das Zentrum für Erinnerungen außer Kraft, so erkennt ein Vater seiner eigenen Kinder nicht mehr und wirkt aggressiv und abweisend. Das Erschreckende bei den Kolonisten ist aber die Tatsache, dass sie während ihrer Zeit auf Eden Prime keinerlei Veränderungen aufweisen oder zeigten. Erst nach dem Vorfall traten dieses auf, alle synchron. Um meine These weiter zu untermauern habe ich ein kleines Filmchen mitgebracht. K-7.“
Der Minigeth nickte und tippte auf einen Knopf auf der Konsole vor ihm. Der kleine Projektor, den Martin auf den Tisch gestellte hatte, schmiss jetzt einen Film an die Wand. Es war ein Video aus einem Allianzverhörraum. Auf einem Stuhl in der Mitte saß ein junger Mann, mit ihm im Raum waren noch zwei Männer.
„Neal“, zischte Kim ihrem Bruder zu. „Bist du das?“
„Wie?“
Neal schaute noch einmal auf das Video. Wirklich, der Mann, der still an der Wand lehnte, war er. Aber einiges jünger als jetzt.
„Warum haben Sie das gemacht?“, fragte sein Kollege in dem Video.
Der Verhörte beugte sich nach vorne und fasste sich an den Kopf.
„Ich... ich weiß es nicht.“
„Kommen Sie. Wenn Sie nichts sagen, dann...“
„Ich weiß nichts, verdammt. Ich habe keine Ahnung.“
Neal schwang sich im Video von der Wand weg und trat direkt neben den Mann.
„Jetzt hören Sie mal, Sie stecken in ernsthaften Schwierigkeiten. Wir haben auf Band wie Sie sich am Waffenschrank eines Allianztruppe bedient haben. Und dann wollten Sie mit diesen Waffen auf einem öffentlichen Platz Amok laufen. Sie stecken ganz tief in der Scheiße, aber wenn Sie uns Ihre Hintermänner verraten, dann können wir ein gutes Wort für Sie einlegen.“
„Aber ich weiß doch nichts“, flehte der Mann.
Mit einem Mal rutschte von seinem Stuhl und brach regungslos auf dem Boden zusammen. Das Video hielt an und Martin wandte sich wieder an seine Zuhörer.
„Der Mann starb an eine Gehirnblutung, ausgelöst durch ein geplatztes Aneurysma. Aber ich glaube, ich habe meine Theorie klarmachen können.“
Man sah ein zufriedenes Grinsen auf seinen Lippen. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich darauf, während K-7 die Präsentation stoppte, um dann auf seiner Schulter zu klettern.
„Und deswegen ist Cerberus hinter Ihnen her?“, hakte Kaidan nach.
Martin nickte.
„Naja, nicht ausschließlich deswegen. Ich habe mir auch hin und wieder mal Zugriff zu Daten von Cerberus Daten beschafft und diese dann für meine Forschung genutzt. Daten über die Forschung zu den Reapern und einer möglichen Kontrolle, über die Husk und über Projekt Lazarus.“
Shepard horchte auf. Hatte der Mann gerade Projekt Lazarus gesagt? Das Projekt, unter dessen Deckmantel sie wieder hergestellt worden war.
„Was haben Sie mit den Daten gemacht?“, fragte sie schnell.
Martin Stolz winkte nur ab und wirkte vollkommen desinteressiert.
„Das war nicht weiter von Interesse für mich und meine Forschungen. Ich fand es nur beeindruckend zu sehen was jemand mit viel Geld und Ressourcen so alles machen kann.“
Er lehnte sich auf seinem Platz zurück und schaute in die Runde. Shepard stand schließlich auf.
„Und wie weit können uns Ihre Daten gegen die Reaper helfen, Doktor?“
„In vielen Dingen. Wenn ich die Möglichkeit bekommen würde mich noch intensiver mit der Indoktrination durch die Reaper zu beschäftigen, dann könnte ich vielleicht herausfinden wie man diesen Zustand rückgängig machen kann. Außerdem arbeite ich an einer Technik zur Überlastung der Reaper. Sie sind ja nur große KI's.“
Es war unglaublich wie abfallend der Doktor von der größten Bedrohung für alle organische Lebewesen sprach. Als würde er sie gar nicht als Gefahr ansehen. Vielleicht war es diese Sichtweise, wegen der er so versessen forschte. Shepard musterte diesen Wissenschaftler noch einmal, dachte an seine Dissertationen, die sie gelesen hatte. Wenn Cerberus so hinter ihm her war, dann mussten sie ihn schützen. Und vielleicht konnte er ihnen auch helfen.
„Doktor, Sie bleiben erstmal eine Weile hier.“
„Aber...“
„Ich will keine Widerrede hören. Hier sind Sie sicher. Außerdem müssen Sie noch Ihren Virus beseitigen.“
„Mein...“
Kurz war Martin wohl verwirrt, dann lachte er laut los. Er wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Dann haben Sie meinen Datenstick gefunden. Also damit hätte ich als letztes gerechnet. Natürlich fixe ich das wieder.“
„Gut. Dann sind wir hier fertig.“
Die Gruppe löste sich auf, die meisten gingen. Kim drängelte sich zu Martin durch, der sich gerade seinen Projektor schnappte. Er schaute auf, als sie vor ihm stand.
„Wirklich interessant, dass ich erst hier etwas über deine Forschung erfahre.“
„Ich... ich muss den Virus entfernen.“
Er schaute sie nicht an, sondern schob sich an ihr vorbei und verließ den Raum. Kim schüttelte den Kopf. Da wollte sie reden und er wollte nicht. Sie versenkte die Hände in ihren Hosentaschen und verließ als Letzte den Besprechungsraum. Sie wollte nach unten, in die Shuttlebucht und etwas trainieren. Dabei bekam sie immer den Kopf frei.
„Kim.“
Sie drehte sich um. Neben der Tür lehnte Kaidan, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie trat einen Schritt auf ihn zu.
„Was ist?“
„Können wir uns mal unterhalten.“
Sie ahnte was los war. Er hatte bestimmt gemerkt, dass sie und Martin eine bewegte Vergangenheit verband. Als sie vor ihm stand, packte er sie am Arm und zog sie in die Lounge, dort, wo sie ungestört waren. Sie machte sich jedoch gleich von ihm los.
„Was hast du vor?“
„Reden, hab ich doch gesagt.“
Kim trat einen Schritt zurück, fand eine Wand hinter sich und lehnte sich daran. Kaidan ging etwas nervös auf und ab, fuhr sich durch seine schwarzen Haare und schaute erst nach einigen Minuten zu ihr.
„Lief da jetzt etwas zwischen dir und dem Doc?“
„Warum willst du das wissen? Du bist mit dem Commander zusammen. Zwischen uns läuft gar nichts mehr.“
„Zwischen dir und mir oder zwischen dir und dem Doc?“
„Beides!“
Sie brüllte und sie wollte auch einfach nicht darüber reden. Ihr Gesicht lief dabei rot an, sie ballte die Hände zu Fäusten und ihr ganzer Körper stand unter Anspannung. Mit Kraft trat sie einen Schritt auf ihn zur und packte ihn am Kinn, um ihn zu sich runter zu ziehen. Ihre Gesichter waren Zentimeter von einander entfernt.
„Jetzt hör mal ganz genau zu“, zischte sie. „Wir haben damals einen Pakt geschlossen. Ich halte bis heute meinen Teil dieses Vereinbarung. Aber wenn du jetzt deinen Mund aufreißen musst, dann...“
Ein Ruck fuhr durch das Schiff.
Im Cockpit drehte Martin einen Stuhl herum und stand auf. Mit verschränkten Armen schaute Commander Shepard ihn an.
„So“, erklärte er. „Ihr Schiff läuft wieder.“
„Na endlich.“
Joker leitete den Start ein und die Normandy erhob sich in die Höhe.
„Und, wo soll es hingehen?“, fragte Martin den Commander.
„Das überlege ich mir noch. Aber erstmal weg von hier. Diejenigen, die Sie jagen, sind bestimmt noch auf der Kolonie.“
„Irgendwie schade. Auf Arafu konnte man so schön arbeiten.“
Martin wirkte leicht melancholisch, folgte Commander Shepard dann aber auf die Brücke. Er hatte einen wirklich flotten Gang drauf, wenn man seine Verletzung bedachte. Nur eine Schiene zeichnete jetzt noch die Stelle seiner Schusswunde ab. Er humpelte nicht einmal. Commander Shepard war wirklich beeindruckt, sie kannte Wissenschaftler wesentlich wehleidiger.
„Commander, wenn Sie mich nun auf Ihrem Schiff festhalten...“
„Ich würde es eher als Schutz bezeichnen, Doktor.“
„Wie Sie meinen. Auf jeden Fall maße ich mir dann an Sie um eine Möglichkeit zu bitte meine Forschungen fortzuführen.“
Am Fahrstuhl stehend hielt Commander Shepard an und schaute auf den Doktor, der von der Größe her mit ihr auf Augenhöhe war. In seinen braunblauen Augen spiegelte sich tiefer Ernst, er wollte um jeden Preis weiterforschen. Jen wusste, seine Theorien waren verspottet worden, sie klangen abstrus und völlig aus der Luft gegriffen, aber bei keinem anderen Wissenschaftler hatte sie bis jetzt so eine Begeisterung am Forscher gesehen.
„Ok, Doktor“, gab sie nach. „Sie bekommen Ihren Raum. Ich veranlasse etwas.“
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er reichte Commander Shepard die Hand.
„Danke, Commander.“
„Kein Problem, Doktor.“
Sie schüttelte sich die Hände.
In der Lounge packte Kaidan Kim gerade am Handgelenk.
„Loslassen, Gunnery Chief.“
„Wieso? Gerade waren Sie doch so auf Körperkontakt aus, Major.“
Sie lockerte ihren Griff und er schob sie weg, an die Wand hinter ihr. Spannung lag in der Luft, beide sahen sich in die Augen und keiner unterbrach den Blickkontakt.
„Ich halte mich an meinen Teil“, wiederholte Kim.
Kaidan schwieg, sah sie nur an.
„Wir sollten nicht...“, fing er an, doch sie hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
„Was wir sollten ist doch ganz klar. Oder willst du gerade in diesen Zeiten alles nur noch komplizierter machen als es eh schon ist.“
„Sicher nicht, aber...“
„Dann bleibt alles so wie es ist. Punkt.“
Für Kim war die Diskussion beendet, aus und vorbei. Sie unterbrach den Blickkontakt und wandte sich der Tür zu. Kaidan blieb stehen und sah ihr hinterher.
„Ich halte das für keine gute Idee.“
„Aber ich.“
Auf dem halbem Weg zu Tür hielt sie wieder an und drehte sich halb zu ihm um. Bevor er etwas sagen konnten wurde der Raum in rotes Licht getaucht und Alarmsirenen erklangen. Das Wortgefecht wanderte in den Hintergrund und beide schlüpfte wieder in die Rolle der Soldaten. Mit schnellen Schritten stürmten sie aus der Lounge direkt in den Bereich der Crew. Auch hier war die Aufregung groß. Sie spürten wie das Schiff anfing Schleifen zu fliegen und konnte sich nur schwer auf den Beinen halten. Einige Crewmitglieder rutschten über den Boden, Kaidan hielt sich an einer Stange fest, die von der Deck hing, und Kim an einem der Tische.
„Wer beschießt uns da?!“, fragte sie laut, über den Lärm der Sirene und den des Kampfes hinweg.
„Keine Ahnung, aber wir sollten auf die Brücke!“
„Ok!“
Indem sie sich an der Wand beziehungsweise an den Möbeln vorwärtsarbeiteten bewegten sie sich ganz langsam auf den Fahrstuhl zu. Mit einem Mal krachte es hinter ihnen und sie wandten sich um. Jemand hatte ein großes Loch in die Wand der Normandy gerissen und dort dockte eine Luftschleuse an. Innerhalb von ein paar Augenblicken stürmen mehrere bewaffnete und maskierte Personen in den Bereich und eröffneten das Feuer. Kaidan und Kim fanden Schutz hinter einem Tisch, zogen die Köpfe an.
„Wir müssen uns bewaffnen“, meinte Kim.
Kaidan nickte und gab den direkten Befehl an alle, die sich in diesem Bereich befanden. Er selbst riss einen der Angreifer mit seiner Biotik zu Boden. Von Liara, die sich in ihrem Büro befunden hatte, bekam er Unterstützung, und auch Garrus feuerte mit seinem Scharfschützengewehr hin und wieder ein paar Kugeln ab. Doch auch sie mussten vor dem Feuer der Feinde in Deckung gehen.
„Wie konnte das passieren?“, fragte Kaidan.
„Keine Ahnung. Scheint eine Schwachstelle in der Außenhülle zu sein“, kam die Antwort von Kim.
„Ich meine eher diesen Angriff.“
„Klassisches Ablenkungsmanöver?“
Ein Feind stürmte auf sie zu, Kim sprang kurz aus der Deckung, packte den größeren Mann und nutzte ihn als Schutzschild. Mit einem Schlag riss sie ihm die Waffe aus der Hand und mit dem nächsten brach sein Genick. Sie zog sich hinter den Tisch zurück.
„Ok, ich habe eine Waffe.“
„Immerhin etwas.“
Mit aller Kraft hielten sie die Feinde zurück. Die Fahrstuhltür ging in der Zeit auf und Commander Shepard betrat zusammen mit James, Neal und Tali den Kampfplatz. Ein Crewmitglied hatte es nach oben geschafft und ihnen Bescheid gesagt. Jetzt sahen sie das Ausmaß. Kaum jemand bewaffnet und nicht enden wollende Wellen an Feinden.
„Direktes Feuer!“, befahl Jen und alle hielten drauf.
Jetzt führte sich Feinde einen Zweifrontenkampf, doch ihre schiere Masse erlaubte es ihnen damit fertig zu werden. Die Neuankömmlinge presste sich an die Wände und nutzten umgeworfene Stühle und Tisch als Deckung.
Unerwartet rannte drei Männer direkt auf Kaidan und Kim zu. Sie rissen den Tisch herum, Schüsse knallte. Einer der Männer packte jemanden und riss ihn hoch.
„Kim!“
Als Neal sah wie seine kleine Schwester von den Männern gepackt wurde, sprang er aus der Deckung und stürmte auf den Mann zu. Doch dieser drehte sich nur um, zog mit seiner freien Hand seine Pistole und feuerte auf Neal. Keiner sah wo er getroffen wurde, doch der Agent fiel auf den Boden und rutschte durch seinen Schwung noch etwas über diesen. Ungerührt schlug der Mann Kim mit seiner Waffe nieder, warf sie sich über die Schulter und stürmte, geschützt von den Soldaten, zurück zur Einstiegsstelle, wo wohl ihr Shuttle auf die wartete.
„Hinterher!“, bellte James, doch Jen packte seinen Arm.
„Nein. Schauen Sie nach Neal. Tali, Sie sehen nach Kaidan.“
Sie rannte zurück zum Fahrstuhl und fuhr wieder auf die Brücke. Auch dort hatte ein Shuttle angedockt. Das unten würden sie nicht erwischen, aber hier oben hatte Jen eine Chance. Sie sprintete aus dem Fahrstuhl und steuerte direkt die Stelle an, wo das Einstiegsloch war. Auch hier zogen sich die Feinde langsam zurück, doch Jen holte sie ein und war mit einem Sprung im Shuttle.

Vala Shepard
22.10.2012, 21:45
Ein neues Kapitel und ich glaube, eines der bisher größten. Also kommt nun der Abschluss von Kapitel 10. Dann mal auf an das Werk!

Martin erklärt also, an was er arbeitet? Aber jetzt muss ich fragen, ist E.D.I nicht eine KI? Egal, weiter im Text. Da haste aber mit diesem Parasiten weit ausgeholt. Eine interessante Einflechtung dieser Theorie in Mass Effect und quasi eine zweite Indoktrination. Vielleicht auch bei Joan? ... hm hm...Denkprozesse ^^
Also was Martin da erklärt, wow, einen Weg die reaper zu kontrollieren oder zu zerstören. Ganz klar, warum Cerberus an ihn ran will. Auch die einflechtung von Eden Prime und den Kolonisten fand ich, war ein super Detail. Dann kommt der Abschnitt mit Kim und Kaidan und irgendwie hatte ich es geahnt mit den beiden. Was dann da zwischen den beiden ablief, dieses Streitgespräch, hm naja, es gehörte dazu, für mich war es aber nicht mehr und kaidan ist so eben in meiner hassliste gestiegen. Auch wenn das hier deiner Phantasie entspricht, so macht mich Kaidan mit seiner Art sauer. Erklären kann ich das nicht richtig. Aber gut, weiter. Dann geht es auf einmal, schlagartig mit einem überfall los und Shepard schafft es vor dem ende des Kapitels doch noch in ein feindliches Shuttle. Das nächste Kapitel mit diesem Handlungsstrang wird interessant!

Der Text war wie immer schon gestaltet und beschrieben, kleine Tippfehler waren da, aber kaum bemerkbar. Hat mich wieder einmal erfreut, über Kim und Co was zu lesen :)

PS: Wenn du Krank warst, dann nachträglich gute Besserung!

Obscurefighter
22.10.2012, 22:05
In Bezug auf EDI habe ich mir noch einmal ein paar Sequenzen aus ME2 angeschaut. Joker spricht von ihr als VI, Miranda als KI, also habe ich mich für die VI entschieden.
Hm, Kaidans Verhalten macht dich sauer? Jetzt würde mich schon der Grund irgendwie interessieren.
Danke für die Besserungswünsche, aber krank war ich nicht direkt. Hab mir nur den Blinddarm rausnehmen lassen.

Vala Shepard
22.10.2012, 22:11
In Bezug auf EDI habe ich mir noch einmal ein paar Sequenzen aus ME2 angeschaut. Joker spricht von ihr als VI, Miranda als KI, also habe ich mich für die VI entschieden.
Hm, Kaidans Verhalten macht dich sauer? Jetzt würde mich schon der Grund irgendwie interessieren.
Danke für die Besserungswünsche, aber krank war ich nicht direkt. Hab mir nur den Blinddarm rausnehmen lassen.

Okay, also moment, wegen KI/VI ..ich schau schnell... ja, hier der Link: http://de.masseffect.wikia.com/wiki/EDI EDI ist eine KI, auf Basis der Luna VI aus ME 1, puh, ich dachte schon, ich hab mich getäuscht, da ich EDI bei mir als KI definierte. Aber in Ordnung, Autorenansicht :)
Wie gesagt, bin keine Freundin von Kaidan, ganz im Gegenteil, aber das muss ich hier jetzt nicht rauslassen ^^ Dazu hab ich schon eine andere Idee, wie ich Kaidan leiden lasse.
Aber wie er Kim behandelt, sie unter Druck irgendwie stellt, ich weiß nicht, er ist mir einfach unsympathisch und diese Szene verstärkte meine negative Sicht von Alenko.

"Nur" Blinddarm rausnehmen lassen ...naja okay, trotzdem schmerzfreie Tage und vielleicht bleibt ja eine "Shepard Like" Narbe zurück? :)

Beauci
22.10.2012, 22:41
edi war eine vi, bis joker in me2 die sperren manuell entfernt hat, als die kollektoren das schiff angriffen und die crew entführt (menschen auf knien sind ein erhabener anblick xD)

zum kapitel. sehr gut.
bin gespannt warum die so ein interesse an kim haben und wie sie sie wieder retten.
wenn ma den ausführungen glauben schenkne mag, hat joan auch irgendeine krnakheit o.ä. im gehirn, das wäre schade, wenn er net gerettet würde.
hoffe neal ist net tot, bis auf das er raucht ist er mir sehr sympatisch.
auch die beziheung kim-kaidan finde ich interessant, da schien ja mehr gewesen zu sein.
warte auf weiteres

Obscurefighter
24.10.2012, 00:15
Bei den kleinen Schnitten wird das kaum eine Narbe geben, Vala, auch wenn ich das irgendwie hoffe. Ich mag Narben ;).
Hier ist jetzt der erste Teil von Kapitel 11. Er ist etwas kürzer, aber betrachtet ihn als Prolog zu einen kleinen Showdown.

XI



Martins Schädel brummte. Er setzte sich langsam auf und blickte sie um. Auf der Brücke der Normandy war die Hölle los, doch niemand kümmerte sich um ihn. Einzig K-7 hockte auf seiner Brust.
„Na endlich. Wie können Menschen nur so lange schlafen?“
„Irgendwann erkläre ich dir den Unterschied zwischen Schlafen und Ohnmacht.“
Martin packte den Minigeth und steckte ihn in seine Tasche. Danach stand er auf, rieb sich mit der Hand die blutige Stelle an seinem Kopf. Bei einer der scharfen Kurven hatte er sein Gleichgewicht verloren und war mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Erst jetzt war er wieder hier und vollkommen verwundert. Die Crew lief panisch umher und an der ihm gegenüberliegenden Seite hatte jemand ein großes Loch in die Bordwand gerissen, dieses aber wohl wieder versiegelt. Was war hier nur passiert?
„Hey, Quarianerin!“
Er stolperte auf die Quarianerin zu, die er erst einmal gesehen hatte. Sie stand in der Nähe des Fahrstuhls und drehte sich nur langsam zu ihm um.
„Ich heiße Tali Zora.“
„Wie auch immer. Was ist hier passiert?“
Seine abweisende Art und Weise schien sie nicht zum Erzählen zu bewegen, doch er setzte seinen Hundeblick auf und sie gab seufzend nach.
„Wonach sieht es denn aus? Wir wurden überfallen.“
„Aber...“
Die Fahrstuhltür ging auf und Kaidan stürmte heraus, gefolgt von James. Die Rüstung des Majors war mit Kerben verzerrt, aus einer Stelle an der Schulter tropfte rotes Blut. Doch er lief mit strammem Schritt auf das Cockpit zu. Martin zögerte nicht lange und heftete sich an seine Fersen.
„Major Alenko? Major. Major!“
Auf sein Rufen reagierte man nicht, Alenko stellte sich hinter Joker.
„Wir müssen den Shuttles hinterher.“
„Spinnst du?“
Der Pilot drehte sich samt Stuhl um und schüttelte nur den Kopf.
„Wir haben ganz schöne Schäden erlitten. Wir können nicht...“
„Verdammt, tu es einfach!“
Irgendwie hatte Martin das Gefühl, dass während dieses Angriffes etwas gewaltig schief gelaufen war. K-7 kletterte auf seine Schulter, setzte sich dort hin.
„Was ist den hier los?“
„Wenn ich das wüsste.“
Endlich sah Martin jemanden, der ihm sicher helfen würde. Dr. Liara T'Soni. Mit der Asari hatte er schon im Laufe einer Abhandlung über die Protheaner Kontakt gehabt. Er lief auf sie zu.
„Dr. T'Soni.“
„Dr. Stolz.“
Sie stand in der Nähe des Loches in der Bordwand, von hinten hörte man ganz leise den Streit zwischen Major Alenko und Joker. Doch Martin interessiert das nicht wirklich.
„Was ist hier passiert?“
„Sie haben nichts mitbekommen?“
„Nein. Mich hats bei so einer blöden Kurve angeknockt.“
„Wir wurden überfallen. Niemand weiß von wem, aber sie haben uns sowohl hier als auch auf dem Crewdeck angegriffen.“
„Was wollten die denn?“
Die Asari stoppte mit einem Mal und senkte den Blick. Martin verstand sie nicht, er wollte endlich Antworten.
„Dr. T'Soni, bitte. Ich brauche Antworten. Vielleicht waren diese Typen hinter mir her.“
„Irgendwie bezweifle ich das.“
Schlagartig war Martin in seiner Forscherehre angegriffen. War er etwa nicht genug, damit man ein Schiff überfiel um ihn zu kriegen? Oder hatten seine Verfolger von Arafu schon die Lust an ihm verloren. Er kniff etwas verbittert die Augenbrauen zusammen, Liara legte ihm mit einem Mal die Hand auf die Schultern.
„Martin, ich will Sie nicht beunruhigen.“
„Mich beunruhigt gar nichts.“
„Wie es scheint haben die Angreifer Kim verschleppt.“
Martin war als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Er wurde kreidebleich, ihm entglitten die Gesichtszüge. Er stolperte nach hinten und fiel auf den Boden. Halb rutschte er dabei eine Vertiefung zu einem Sitz für ein Crewmitglied herunter. Er starrte auf seine Hände und brauchte ein paar Minuten um wieder zu Worten zu finden.
„Aber... warum sie?“
„Das wissen wir nicht.“
„Was?!“
Er schaute zu Liara hoch, in seinem Gesicht stand die Fassungslosigkeit und der Schreck. Die mitfühlende Asari kniete sich vor ihn hin und legte die Hand auf sein linkes Knie.
„Commander Shepard ist hinterher. Sie findet Ihre Freundin, Herr Kollege.“
Martin konnte nichts mehr sagen. Er senkte den Blick und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. K-7 tätschelte ihm etwas zögerlich den Wangenknochen. Ein Zittern jagte durch Martins Körper, er spürte Tränen kommen. Sofort biss er die Zähne zusammen, aber es hatte keinen Sinn. Langsam fand eine heiße Träne ihren Weg und rollte seine Wange hinab.
Er wusste wer Kim entführt hatte und warum. Genau das hatte er verhindern wollen und jetzt war es eingetreten. Alles war seine Schuld.
„Kim, du weißt, dass ich Wissenschaftler bin.“
„Sicher. Seit dem ersten Moment wo wir uns gesehen haben.“
„Wie das?“
„Martin, du hast dieses Glitzern in den Augen, diesen Drang alles zu wissen und zu verstehen. Und die verbesserst mich so gerne.“
„Aber eines weißt du nicht.“
„Und das wäre?“
„Für dich würde ich aufhören Wissenschaftler zu sein.“
Schritte kamen näher und in weiter Ferne, ganz verzerrt durch die Erinnerung, drang die Stimme von Major Alenko zu Martin.
„Tja, wir können sie nicht verfolgen.“
„Was!“
Als hätte jemand einen Schalter umgelegt sprang Martin auf die Beine. Er war etwas kleiner als der Major, aber das störte ihn im Moment nicht. Mit vor Wut rotem, tränenverschmiertem Gesicht schaute er dem Soldaten genau in seines. Seine Schulter spannten sich an, in seiner rechten Hand sammelte sich biotische Energie.
„Was wollen Sie damit sagen, Major?!“, bellte er.
Alenko hob beruhigend die Hände und wollte sie Martin auf die Schultern legen, doch der schüttelte sich gleich wieder runter und warf dabei K-7 um, der sich bei seinem Sprung nur knapp an seinem Ohr hatte festklammern können. Jetzt fiel der Minigeth direkt in Liaras Hand, die ihn auf ihre Schulter setzte.
„Die Normandy ist schwer beschädigt. Wir können jetzt nicht sofort hinterher. Zuerst müssen wir die Lecks stopfen“, erklärte Alenko.
„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!“
Martin war wie ausgetauscht. Eben noch am Boden zerstört und psychisch am Ende, schrie er jetzt den Mann an, der ihn im Moment von diesem Schiff werfen konnte.
„Das ist mein voller Ernst. Doktor, wir können nicht...“
„Ich sagen Ihnen was wir nicht können: Hier rumsitzen und nichts machen! Sie haben keine Ahnung von diesen Kerlen!“
„Die Allianz hatte oft genug mit Cerberus zu tun.“
„Aber das ist nicht Cerberus! Das ist schlimmer, viel schlimmer!“
Martin verlor fast die Beherrschung. Er brüllte und steigerte sich immer mehr in seine Wut hinein. Er verstand einfach das Problem nicht, dass die Crew hatte. Was war den so schwer daran sich diesem Shuttle jetzt an die Fersen zu heften? Doch der Major wollte ihn weiter beruhigen.
„Doktor, bitte beruhigen Sie sich. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber das sind Dinge von denen Sie keine Ahnung haben. Und außerdem ist Commander Shepard schon auf dem Weg.“
Das war zu viel. Mit einem lauten Brüllen entlud Martin die biotische Kraft in seiner rechten Hand und warf den Major an die andere Seite des Schiffes. Mit einem Mal war absolute Stille im Raum, keiner sagte etwas. Langsam senkte Martin seinen Arm, ging einen Schritt auf den am Boden liegenden Major zu und schüttelte nur den Kopf.
„Das halte ich von Ihrer Commander Shepard.“
Mit diesen Worten wandte er allen den Rücken zu und stürmte zum Fahrstuhl. Er hämmerte das Paneel an der Wand, betrat den Aufzug und fuhr in den Maschinenraum. Dort hatte er sein Quartier, eine kleine Kammer. Mit zitternden Beine sank er auf sein Bett, bettete das Gesicht in den Händen und begann bitterlich zu weinen.
„Martin? Du hast doch mal gesagt du würdest für mich aufhören ein Wissenschaftler zu sein.“
„Ja, das habe ich mal.“
„Würdest du es immer noch.“
„Ganz ehrlich: Nein.“
„Doch, würde ich.“

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Vala Shepard
24.10.2012, 00:31
So, dann geht das Feedback mal los, will ja nicht wieder was verpassen :)

Das Kapitel schließt direkt an das vorherige an. Und wieder kommt K-7 etwas ins Spiel mit seinen giftigen Sätzen. Ich mag den kleinen Kerl. Schieb ihn mal zu Charon :D
Aber auch genial fand ich, wie Martin Tali rief. "Quarianerin!", ich musste so lachen, da ich mir das genial vorstellen konnte. Herrlich. Dann kommt Kaidan der leicht verletzt ist .. und JAMES! Mein Held! ^^ Kaidan faucht Joker an und da ist wieder diese Art, dieses etwas was mich an Alenko stört, die zickende Ader. Muss ich immer dran denken. Nicht gegen deinen Alenko hier ^^ Joker sagt das richtige, "spinnst du?", HAH! Musste lachen aber dann treffen Liara und Martin endlich aufeiander und Martin bekommt Antworten. Das Detail mit der Ehre fand ich gelungen! Konnte mir Stolz richtig gut vorstellen doch dann das mit Kim.
Dann dieser interessante Flashback. Aha, aha, Martin und Kim? Hmhm...und dann Alenko. Ich hätte mir gewünscht, Martin wäre mal so richtig ausgerastet und hätte Kaidan eine geknallt. Oder K-7 wäre ihm mit einem Angriffsschrei und ausgestreckten Armen ins Gesicht gesprungen :D Die Vorstellung ... für mich köstlich :D
Ohha, Cerberus ist also nicht der "Operator"? Was schlimmeres? Uhha, das wird sehr interessant und dann, sorry: YES! Kaidan fliegt!
Ich bin stolz auf Martin! Auf das habe ich gewartet und wuhuu, der Mann hat, wie sagte James? "Cojones?". Jawoll!
Dann dieser letzte Flashback, wo das nein kam und dann säuselt er ein "doch"....mein Herz leidet.

Zum Charakter Martin: Er hat einen verdammt starken Sprung hier im Kapitel gemacht und das hat mir sehr gefallen. Zum Text, einige kleine Fehler. Ein Beispiel:
„Doktor, bitte beruhigen Sie sich. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber das sind Dinge von denen Sie keine Ahnung." <<< da fehlt was ^^ Aber okay. Wenn man im Lesefluss ist, kommt das automatisch dazu. Abschließend: Wow, das Kapitel macht Lust auf mehr
PS: Lass dich nicht von meiner negativen Stimmung von Alenko beeinflussen! ^^

Freue mich auf die nächste, spannende Reise!

Obscurefighter
24.10.2012, 19:25
Nach langer Arbeit folgt nun Kapitel 11 Teil 2. Und ich hoffe wieder für viele Fragezeichen in euren Köpfen zu sorgen, aber auch das ihr Antworten findet.

Jen atmete tief durch und sah sich in dem Shuttle um. Kurz nach ihrem Sprung ins Innere hatte sie zwei Soldaten einfach über den Haufen geschossen. Einen dritten hatte sie mit ihrer Biotik an die Wand genagelt und den vierten mit einem Tritt ins Gesicht das Genick gebrochen. Einen Piloten gab es nicht, das Shuttle hatte sich einfach in eine Kolonne von mehreren seiner Art eingereiht.
Sie lud ihre Waffe nach und setzte sich auf einen der Plätze. Es gab keine Fenster, also konnte sie nicht sehen wo es hingehen sollte. Sie würde warten müssen und wenn es sein musste sich durch den Andockbereich schießen. Am besten dort sofort den Gunnery Chief schnappen und wieder zurück auf ihr Schiff. Aber sie verstand es einfach nicht.
Wieso griffen diese Männer sie erst nach ihrem Abflug von Arafu an? Warum nicht schon vorher? Warum hatte sie Kim entführt? Das machte für Jen keinen Sinn. Wenn jemand etwas von der Allianz wollte, dann nahm man einen Admiral oder Captain, aber keinen Gunnery Chief. Und wenn dieser jemand versucht hatte an den Doktor zu kommen, warum hatte die Angreifer dann kein Interesse an ihm gezeigt, obwohl er bewusstlos in einer Ecke gelegen hatte? Das war alles unlogisch.
Das Shuttle rumpelte und Jen stand auf. Sie kamen zum Stehen, die Tür öffnete sich. Der Commander drückte sich sofort auf den Boden und spähte nach draußen. Aus den anderen Shuttles stiegen mehrere Soldaten aus, doch der Gunnery Chief war nirgendwo zu entdecken. Jen wusste, sie war in der Unterzahl. Also musste sie bedacht und vorsichtig zu Werke gehen. Bei einem direkten Angriff wäre sie hoffnungslos verloren, aber einen oder zwei der Soldaten konnte sie mühelos überwältigen. Sie wartete ab, wartete so lange bis zwei Soldaten schwatzend zurückblieben. In der Hocke schlich sie aus ihrem Versteck und duckte sich hinter eine Kiste.
Sie stand im Andockbereich eines großen Kreuzers, überall standen Kisten herum, die Shuttles wurden mit einer Art Kran verladen. Dieses Schiff musste eine kleine Stadt sein, aber solche nach einer Meinung völlig überdimensionalen Schiffe gab es zur Genüge im All.
Im richtigen Moment stand Jen auf und feuerte einen Schuss aus ihrer Pistole ab. Der Soldat ging sofort mit einem Kopfschuss zu Boden, den zweiten hielt sie per Biotik fest. Er brachte kein Wort heraus, zappelte und strampelte, doch Jen kam langsam zu ihm und baute sich vor ihm auf.
„Shepard? Commander Shepard?“, keuchte er erstaunt.
„Genau die. Wo ist der Gunnery Chief?“
„Wer?“
„Die junge Soldatin, die ihr entführt hab.“
„Was?“
Der Mann schien keine Ahnung zu haben, doch Jen kaufte ihm sein Theater nicht ab. Außerdem wollte sie dieses Befragung schnell hinter sich bringen, hier war sie vollkommen ungeschützt und einem direkten Angriff schutzlos ausgeliefert.
„Jetzt hör mal zu: Ich habe keine Zeit für deine Mätzchen. Wo ist die Soldatin?“
Sie verstärkte ihren Griff um den Hals des Mannes, der sofort wieder würgte.
„Okay, okay, ich sag es. Aber bitte, Luft.“
Sie ließ ihm etwas mehr Raum zum Atmen, er rang nach Sauerstoff.
„Nun?“
„Genau weiß ich das nicht, aber es gibt einen Raum mit Akten und Dienstanweisungen. Da steht sicher etwas. Einfach den Gang da runter, Sie laufen direkt darauf zu.“
„Besten Dank.“
Da sie nicht riskieren konnte, dass der Soldat sie verriet knockte Jen ihn mit einem gezielten Faustschlag aus. Sie löste die Biotik, lud ihre Pistole nach und lief auf den Gang zu. Es war eine Art Tunnel, der Eingang wirkte wie das Maul eines großes Tieres. Da Jen nicht wusste was sie erwartete entschied sie ihren Funk abzuschalten. Vorher wollte sie aber noch eben den Status auf der Normandy abfragen.
„Kaidan, wie sieht es aus bei euch?“
Seine Stimme war durch den Funk und die Entfernung verzerrt, aber noch verständlich.
„Übel. Wir dümpeln hier so rum, Joker sagt wir können dir nicht folgen.“
„Keine Sorge, ich schaff das schon.“
„Der Doc hat die Nerven verloren, der läuft hier noch Amok.“
„Der kriegt sich wieder ein, lass ihm seine Zeit. Und Neal?“
„Keine Ahnung, Dr. Chakwas kämpft noch.“
Jen bekam einen Kloß im Hals. Sie wollte nicht Kim hier retten, nur um ihr dann zu sagen, dass ihr älterer Bruder durch einen Bauchschuss gestorben war. Sie konnte nur beten.
„Gut. Ich schalte jetzt den Funk ab.“
„Jen. Pass auf dich auf. Und auf Kim.“
„Keine Sorge, ich bringe sie heil zurück.“
„Und dich bitte auch.“
Sie lächelte wegen seiner Sorge um sie, schaltete ihren Funk ab und betrat den Gang. Es war totenstill, ihre Schritte hallten an den metallenen Wänden wieder. Sie drückte sich nahe an die Wand und achtete auf jede Bewegung. Vor ihr tat sich der weitere Weg auf, fast ganz im Dunkeln gelegen.

„Werte?“
„Schwache, aber wir haben welche.“
„Gut, gut. Ich will ab jetzt eine dauerhafte Überwachung.“
„Ja, Sir.“
Kims Kopf dröhnte als hatte sie mit Neal und Joan die Nacht in einer Kneipe verbracht. Inklusive dem obligatorischem 'Wer kann wen am schnellsten unter den Tisch trinken'. Neal gewann immer, das Schwein.
Doch sie wusste, dass etwas anders war. Das warme Gefühl an ihrem Kopf kam nicht vom Alkohol oder einer Hand auf ihrer Stirn. Das war etwas anderes. Flüssiger und zäher. Noch im Dämmerzustand wollte sie die Hand zum Kopf führen, merkte aber, dass dies nicht möglich war. Ihr rechter Arm wurde auf eine kalte Unterlage gedrückt, ihr linker ebenso. Sofort bekam Kim Panik und riss die Augen auf.
Sie starrte in totale Finsternis, aus der Ferne hörte sie Stimmen und Schritte. Sie hob den Kopf und wollte etwas sehen, doch ihr eigener Körper war für sie nur schemenhaft zu erkennen. Vorsichtig bewegte sie ihre Beine, doch auch diese wurde auf die kalte Unterlage gedrückt. Einzig ihren Kopf konnte sie heben und ihren Rücken durchstrecken. Und diese kleine Bewegungsfreiheit reichte schon aus, um Kims Adrenalinpegel noch weiter nach oben schießen zu lassen. Sie zog und zerrte an ihren Fesseln, versuchte sich irgendwie zu entwinden.
„Aber, aber, du tust dir nur weh.“
„Wer ist da?!“
Kim hielt inne und blickte sich panisch um. Doch in der Dunkelheit war nichts zu erkennen. Da war nur diese Stimme von der rechten Seite.
„Wollen wir das nicht lassen?“
Ein Mann, es war ein Mann. Und er sprach mit ihr als wäre sie ein kleines Kind. Das brachte Kim zur Weißglut.
„Ob wir das wollen weiß ich nicht, ich lasse das nicht!“
„Du verletzt dich nur. Solche Fesseln können sehr wehtun.“
„Meine Faust in Ihrem Gesicht auch!“
Sie brüllte sich die Seele aus dem Leib, direkt in die Richtung, wo sie den Sprecher vermutete. Ein Lachen erklang, dann tauchte aus der Dunkelheit eine Hand auf. Ein schwarzer Lederhandschuh schimmerte leicht, legte sich auf ihre Brust und etwas spitzes drang direkt in ihr Brustbein ein.
„Wir sollten noch etwas schlafen.“
„Sie ganz....“
Mitten in ihrer giftigen Antwort glitt Kim in die Dunkelheit.


Der Lichtkegel ihrer Taschenlampe glitt um die Ecke, dann folgte Jen. Noch immer hatte sie niemanden getroffen, keine Wache war ihr entgegen gekommen. Sie war bereit, hatte ihre Pistole im Anschlag. Ein Geräusch von links ließ sie aufschrecken. Sie richtete das Lampe nach unten, doch es huschte nur eine kleine Maus über ihre Füße und verschwand hinter ihr. Jen atmete tief durch.
„Puh. Dieser Ort ist verdammt schaurig. Ich sehe lieber zu, dass ich und Kim hier schnell raus kommen.“
Eine Tür tauchte in der Ferne auf. Jen wollte schon losrennen, aber sie hielt sich zurück. Es kam noch eine Kreuzung, dort konnte sie auf sie warten. Mit der Waffe im Anschlag hielt sie kurz davor innen, tat dann einen schnellen Schritt nach vorne und leuchtete nach links und nach rechts.
Nichts, niemand da. Jen atmete wieder aus und trat vor der Tür. Ein kleines Fenster war leicht milchig und verriet ihr, dass niemand in dem Raum war. Mehr konnte sie nicht erkennen. Es gab ein Sicherheitsschloss, welches sie mit ihrem Universalwerkzeug überbrückte. Mit einem leisen Zischen glitt die Tür vor ihr auf und enthüllte den Raum dahinter.
Er war kleiner als Jen erwartet hatte, direkt neben ihr stand ein Schrank mit Waffen und Munition. Vor ihr eine Art Steuerpult mit mehreren Bildschirmen. Doch diese zeigten keine Bilder, nur Schwärze. Über einem Stuhl hing ein grauer Mantel, eine Aktentasche stand auf dem Boden. Also war vor wenigen Minuten noch jemand hier gewesen.
„Ich muss mich beeilen.“
Sie steckte ihre Waffe weg und sah sich auf dem Pult nach einem Anhaltspunkt um. Sie fand viele Datenpads, doch keines mit den Daten, die sie suchte. Mit dem Fuß stieß sie die Aktentasche um, ein Pad fiel heraus. Vorsichtig hob Jen es auf und las den Titel.
„Verfahren mit Dr. Stolz: Schritte 5-10.“
Dort stand bestimmt etwas über Kim drin. Oder zumindest über den Doktor. Jen nahm sich die Zeit und las den ersten Eintrag. Zumindest wollte sie das, als ein Zischen das Öffnen der Tür hinter ihr verriet.
„Was machen Sie hier?“


„Hey Kim, schau mal da oben.“
Sie saß auf einem grünen Hügel, irgendwo in einem Park auf Elysium. Neben ihr Joan, die Fliegerbrille, eine alte für Kinder, in die damals noch lockigen Haare geschoben. Er deutete in den Himmel. Kim sah nach oben und entdeckte das Raumschiff, das sich langsam von Elysium entfernte.
„Wow.“
Ihr Bruder grinste breit.
„Eines Tages bin ich auch auf so einem.“
„Glaubst du?“
„Sicher. Es werden überall Schiffsärzte gebraucht.“
Kim lachte auf und ließ sich in das weiche Gras fallen.
„Du und Arzt, nach sicher.“
Sie streckte ihre Arme aus, besah ihre Hand. Keine Narben, die Hände einer Vierzehnjährigen. Joan blieb sitzen, zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen.
„Meinst du Mark zieht das durch?“
„Das er abhaut? Sicher, der macht das.“
Kim stemmte sich etwas hoch und nickte nur entschlossen. Ihr Zwillingsbruder wirkte skeptisch und etwas besorgt. Er schaute zu ihr. Mit 14 hatte er noch nicht so krank ausgesehen.
„Und wir?“
„Wir sind noch zu fünft.“
„Aber dann geht Neal. Und dann Ron. Und dann...“
„Und dann wir. Wir drei. Du, ich und Tony.“
„Du willst auf Tony warten?“
Kim war entrüstet über diese Frage. Sie sprang auf und trat Joan spielerisch in die Seite, sodass er auf den Boden fiel, sich auf den Rücken legen musste um sie ansehen zu können.
„Was denn?“
„Das fragst du noch. Er ist unser kleiner Bruder, wir lassen ihn nicht mit diesem Kerl alleine. Er geht doch ein.“
Joan setzte sich wieder auf, erhob sich dann und klopfte sich den Dreck aus den Sachen.
„Ja, du hast Recht. Aber ich bleibe nicht länger als nötig in dieser Hölle.“
„Glaubst du ich.“
Joan sah den Hügel runter, mit einem Mal wurde sein Gesicht ernst, fast schon verbittert. Er versenkte die Hände in den Hosentaschen und trat einen Schritt von Kim weg.
„Da kommt dein Lover.“
„Wer?“
Er nickte in die Richtung und Kim sah dorthin. Vom Eingang des Parkes her, dort, wo Blumenbeete den Weg zierten, wo alte Damen mit ihren Dackeln spazieren gingen und Teenager wie sie Skateboard fuhren. Dort kam er hoch zu ihnen. Ein junger Mann, nicht älter als sie, von kräftiger Statur, der Schalk stand ihm im Gesicht. Er schlenderte, eine Tasche baumelte um seine Schulter und schlug im Rhythmus seiner Schritte leicht gegen seine Waden. Als er Kim entdeckte wurden seine Schritte schneller, er rannte fast. Er hob die Hand zum Gruß und Kim grüßte zurück. Joan schüttelte den Kopf.
„Irgendwann findet das Arsch heraus, dass er in unserer Garage lebt. Und dann ist Zapfenstreich. Für uns alle.“
„Er wird es nie herausfinden, wenn du ganz ruhig bist“, zischte sie zurück und warf ihm einen giftigen Blick zu. Joan winkte nur ab und ging nach hinten weg. Kim sah ihm nach, manchmal verstand sie ihren Bruder nicht. Oder er sie nicht. Jemand legte ihr die Hand auf Schulter, der junge Mann stand neben ihr.
„Probleme?“
„Nein, Martin, alles ok.“


Bevor der Mann reagieren konnte richtete Jen ihre Pistole auf ihn. Er hob die Hände, in der linken hielt er ein verpacktes Sandwich, auf Schulterhöhe.
„Nicht schießen, Commander Shepard.“
„Sie kennen mich?“
„Wer kennt Sie nicht.“
Die Tür glitt hinter ihm zu und er trat einen Schritt auf Jen zu.
„Sie haben da mein Datenpad.“
„Das hier?“
Jen hob es hoch und der Mann nickte. Er trug graue Laborkleidung, eine alte Brille auf der Nase, sah sonst aber sehr jungenhaft aus.
„Was wollen Sie hier, Commander.“
Er war sichtlich irritiert, machte aber keine Anstalten um Hilfe zu rufen oder anzugreifen. Jen entschied sich die Wahrheit zu sagen.
„Ich suche ein Crewmitglied von mir.“
„Hier? Wie kommen Sie denn darauf?“
„Ich habe ihre Entführung live beobachtet.“
Jetzt war der Mann noch verwirrter und Jen hatte das Gefühl, dass er vielleicht doch keine Gefahr darstellte. Eventuell konnte er ihr sogar helfen.
„Ich nehme jetzt meine Waffe runter. Aber wehe Sie machen Anstalten Unsinn anzustellen.“
„Nicht im Traum, Commander.“
Jen senkte ihre Waffe und der Mann nahm seine Arme runter. Er ging langsam zu dem Stuhl, über dem der Mantel hing, und setzte sich. Das Sandwich legte er in ein Fach in der Lehne.
„Praktisch so eine Ablage. Also, Commander, eines Ihrer Crewmitglieder wurde entführt.“
„Gunnery Chief Kim Bishop. Ich will nur wissen wo sie ist, dann bin ich auch schon wieder weg.“
„Bishop. Da klickert etwas. Darf ich mal?“
Er streckte die Hand nach dem Datenpad aus, dass Jen festhielt. Sie händigte es ihm aus und begann es zu durchsuchen. Der Commander wollte die Zeit nutzen, um etwas über den Mann und das Schiff hier zu erfahren.
„Wer sind Sie?“
„André Peterson, ich bin Forscher.“
„Peterson?“
„Aha, Sie haben schon mit meinem Sohn Bekanntschaft gemacht. Ja, er ist ein Ekel. Aber ein liebes Ekel.“
Jen musste grinsen bei dem Gedanken an Lieutenant Peterson, dem Ekel von Arafu, der sich so mit Kim gezofft hatte. Irgendwie schien er auf dem ersten Blick nichts mit seinem Vater gemeinsam zu haben.
„Und, was machen Sie hier? Was ist für ein Schiff?“
„Moment.“
Peterson schaute erstaunt zu ihr hoch, seine Brille tanzte etwas auf der gerümpften Nase. Ein Glas hatte einen leichten Sprung.
„Sie kommen hier rein und wissen noch nicht einmal mit wem sie es zu tun haben?“
„Ich will nur wissen wo mein Crewmitglied ist, nichts weiter.“
„Schon gut. Also, eines sage ich Ihnen gleich: Wir sind nicht Cerberus.“
„Nein?“
Jetzt war Jen die Verwirrte. Sie hatte doch so fest damit gerechnet, dass der Unbekannte hier wieder seine Finger mit im Spiel hatte. Alles hatte auf Cerberus hingedeutet. Und jetzt doch nicht.
„Und wer sind sie dann?“
„Schwer zu erklären. Ich sage immer wir sind eine Gruppe ziemlicher Irrer. Hier.“
Er reichte ihr das Pad und deutete auf einen Eintrag. Jen lehnte sich an das Steuerpult und las ihn.
„'Punkt 6: Der Doktor widersetzt sich weiter unseren direkten Aufforderungen uns seine Daten zu geben. Wir haben jetzt Daten über das Mädchen und das Schiff. Der Verbindung zwischen Stolz und dieser Bishop ist stärker als gedacht. Sie ist das ideale Druckmittel.' Sie wollen Dr. Stolz erpressen.“
„Exakt.“
„Aber, wieso geben Sie mir diese Sachen?“
„Weil ich in den nächsten Tagen eh in Rente gehen möchte. Wissen Sie, diese Gruppe ist schlimmer als Cerberus, viel schlimmer. Ich dachte hier kann ich etwas verändern, aber die Veränderung die man hier will ist nicht gut. Ich habe hier so vielen Menschen geschadet, auch diesem armen Mädchen und ihren Brüdern. Selbst meinem eigenen Sohn“
„Wie?“
Der Mann stand mit einem Mal vollkommen unvermittelt auf und schob Jen zum Ausgang. Sie war so überrumpelt, dass sie sich gar nicht wehrte.
„Gehen Sie jetzt, Commander. Sie müssen an der Kreuzung nach rechts, dann immer geradeaus. Sie finde das Mädchen im Labortrakt. Und bitte, sagen Sie ihr und den fünf Jungen, dass mir das, was ich ihnen angetan habe, sehr Leid tut.“
„Was tut Ihnen...“
Er schlug Jen die Tür vor der Nase zu und verriegelte sie von innen. Mit der Faust schlug der Commander gegen die Tür.
„Mr. Peterson, machen Sie auf. Bitte. Sie...“
Keine Antwort. Jen horchte in die Stille hinein, stieß sich dann von der Tür weg und ging den Weg zurück. Das Pad lag im Raum, sie brauchte es nicht mehr. Und irgendwie wollte sie auch nicht weiter lesen. Mit gezogener, aber gesenkter Waffe bog sie nach rechts ab. In diesem Moment erklang hinter ihr ein Schuss, direkt aus dem Raum. Jen fuhr herum, rannte ein Stück zurück. Auf dem Gang war niemand, aber das milchige Fensterglas an der Tür, durch die sie eben gegangen war, färbte sich von innen rot. Jen senkte den Kopf und setzte schließlich ihren Weg fort.

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Hochdrache
24.10.2012, 21:33
Habe noch alles im Schrank, Mandeln und Blinddarm sind noch da wo sie hingehören. Gute Besserung weiterhin. Da hilft ja dein Tempo bei der Genesung wohl mit. Auf jeden Fall scheinst Du noch mal einen Zahn zugelegt zu haben. Passt sehr gut. Ansonsten hat Vala schon alles gesagt.

Beauci
24.10.2012, 23:51
zu 11.1
auch wenn ich martin nicht mag, wie er kaidan gegen die wand schleudert super ;)
komisch das sich kaidan nur mit joker streitet, ist edi immer noch offline.
naja ansonsten gefiel mir das chaos sehr gut, was angerichtet wurde.

zu11.2
interessante wendung der ereignisse mit dem peterson, ein schlechtes gewissen ist nix gutes, dann weiß man, dass man etwas falsch gemacht hat.
ansonsten finde ich es mal schön, das shep ein wenig mehr aufmerksamkeit bekommt.
der flashback von kim ist dagegen auch sehr interessant und zeigt, das joan irgendwie krank ist.

dann geh mal kim retten *g*

Obscurefighter
26.10.2012, 17:50
Dieses Kapitel war wohl eines der Anspruchsvollsten, aber nun ist es fertig. Ich präsentiere: Kapitel 11 Teil 3. Viel Spaß.


Die Lampe schwankte von links nach rechts, das Licht flackerte. Xerxes blickte auf die Blätter, die auf dem Tisch vor ihm lagen. Sechs Akten, alle unterschiedlich dick und mit Bildern versehen. Auf fünf davon waren es Jungen, das sechste ein Mädchen. Hin und wieder schlug er eine der Akten auf, las kurz etwas, dann schloss er sie wieder.
Sie befanden sich in der Endphase, doch sie brauchten die Daten des Doktors. Ohne seine Forschungen war alles nutzlos. Dieser sture Bock stellte sich viel zu quer, es war nichts schlimmes daran mit ihnen zu arbeiten. Sie taten der Menschheit etwas Gutes, sie waren die Guten. Shepard, die Allianz und all diese Allienkuschler waren dabei ihre menschliche Rasse verkommen zu lassen. Sie würden untergehen, all das, was sie seit Urzeiten ausmachte, besser machte. Es war dabei zerstört zu werden.
Jemand schlug gegen die Tür hinter ihm, die erstickte Stimme eines jungen Mannes erklang.
„Warum machst du das alles?!“
Xerxes stand auf und drehte sich um. Er stand in seinem kleinen Arbeitszimmer, schaute jetzt auf die Metalltür mit dem kleinen Fenster. Und ihm sah ein junger Mann mit kurzen, im militärischen Stil gestutzten Haaren, und dunkelblauen Augen direkt ins Gesicht. Seine Hände stützte er wohl gegen die Tür. Xerxes trat bis an die Tür heran und lachte.
„Mir war immer klar, dass du das nicht verstehst.“
„Natürlich nicht! DU bist der schlimmste Rassist den ich kenne!“
Er brüllte und Xerxes hörte den Hass und den Abscheu in seiner Stimme. Gespielt theatralisch packte er sich an die Brust. Dort, wo sein Herz war.
„Weiß du wie weh mir das tut?“
„Mir egal! Du weißt ja auch nicht wie weh du uns getan hast!“
„Habe ich das?“
„Ja!“
„Wann?“
Der junge Mann rastete aus, er schlug gegen die Tür und konnte seinen Zorn nicht im Zaun halten. Seine Nase sah frisch gebrochen aus, er sprach auch noch etwas nasal.
„ DU hast Neal ein Augen zertrümmert! DU hast Mark die Treppe zum Erdgeschoss herunter geschubst! DU wolltest Joans Lungenkrebs nicht behandeln lassen! DU hast Ron Nüsse ins Essen getan, obwohl du weißt, dass er dagegen allergisch ist!Und DU hast Kim einmal in der Woche grün und blau geschlagen!“
Xerxes winkte ab, doch das reizte seinen Gesprächspartner nur noch mehr. Mit der blanken Faust schlug er gegen die Tür und brüllte laut.
„Und jetzt?! Jetzt lässt DU deinen EIGENEN Sohn entführen, damit DU deinen anderen Sohn erpressen kannst!“
„Deine Geschwister sind weich. Alle. Ich habe versucht euch zu formen, aber ihr wolltet nicht. Vor allem deine Schlampe von Schwester nicht.“
„NENN SIE NICHT SO!“
Wäre die Tür nicht dagewesen, Xerxes war sich sicher, der junge Mann wäre ihm an die Kehle gesprungen. Doch er war der Starke, er war der Mächtige. Und das wollte er zeigen. Mit einem Griff riss er die Tür auf, packte ihn an der Kehle und warf ihn auf den harten Boden.
„Hör mir mal zu: Ich bin der Gute. Deine Geschwister sind die Bösen. Aber du, Tony, du kannst noch...“
„Leck mich doch!“
Tony, der am Boden lag, spuckte Xerxes mitten ins Gesicht, fast ins linke Auge. Dafür erhielt er fünf Schläge ins Gesicht, wobei seine Nase von neuem brach. Mit aller Macht warf Xerxes ihn zurück in seine Zelle und verriegelte die Tür, indem er einen sechsstelligen Code auf dem Tastenfeld neben der Tür eingab.
„Lass dir das eine Lehre sein. So ein Angebot bekommst du nie wieder. Du kannst dabei sein, wenn wir die Welt zum Besten verändern. Und du kannst auf der richtigen Seite stehen.“
Tony stand schon wieder am Fenster, den blanken Hass in seinen Augen. Blut rann aus seiner Nase und seiner linken Wange, aber er wischte es nicht weg.
„Nie werde ich auf seiner Seite stehen! Weil deine Seite immer die falsche ist!“
„Dann ist das dein Untergang.“
Die Tür zum Flur öffnete sich und eine Frau in einen weißen Kittel trat herein.
„Sir?“
Xerxes wandte sich um. Er war sehr froh endlich von seinem nervigen Sohn wegzukommen. Er hatte geglaubt den Jungen retten zu können, aber er wollte lieber den gleichen Weg zur Hölle gehen, den seine fünf Geschwister schon beschritten hatten.
„Ja?“
„Sie ist wach. Wenn Sie wollen, dann...“
„Ich komme.“
Er ließ die Zelle hinter sich, obwohl Tony sich die Seele aus dem Leib brüllte.
„Wen hast du jetzt eingesperrt?! Wenn erpresst du jetzt?! Was hast du vor?! Hast du etwa...?!“
Der Rest seiner Worte schluckte die zuschlagende Tür. Xerxes seufzte und richtete seine Kleidung. Die Frau sah ihn sichtlich besorgt an.
„Alles in Ordnung, Sir?“
„Ja. Aber wir müssen uns bald des Jungen entledigen. Er macht Probleme.“
„Jawohl. Ich lasse jemanden kommen, der das erledigen wird.“
„Gut.“
Gemeinsam gingen sie den Weg zu den Laboren runter.


„Neal?“
„Ja?“
„Bleiben wir immer zusammen? Wir fünf?“
„Sicher, Kleine. Warum willst du das wissen?“
„Weil... ich habe Angst vor ihm.“
„Vor wem?“
„Vor... Dad.“
„Nenn ihn nicht so, er ist nicht unser Vater.“
„Wer dann?“
„Niemand. Wir sind die Kinder, die keinen Vater haben. Denn niemand, Kim, wirklich niemand hat den Teufel zum Vater.“
„Beschützt du mich?“
„Egal ob der Teufel oder jemand anderes, ich passe immer auf dich auf. Versprochen. Wir sind alle vier immer für dich da. Wir sind deine Beschützer. Er wird dir nicht wehtun. Nie wird er das.“
„Aufwachen, Prinzessin.“
Kim öffnete die Augen und kniff sie gleich wieder zu. Denn über ihr baumelte eine Lampe, die sie zuletzt beim Zahnarzt gesehen hatte. Eine große, runde, die starkes und grelles Licht absonderte. Sie leuchtete ihr direkt ins Gesicht. Eine Silhouette beugte sich über sie, eine Hand berührte ihren Kopf. Sofort bewegte sie ihn zur Seite.
„Pfoten weg!“
„Zickig wie eh und je. War früher nicht vorteilhaft und wird es jetzt auch nicht sein.“
Es war der Mann von eben. Der, der sie außer Gefecht gesetzt hatte. Aber was sagte er denn da? Kannte sie ihn oder er sie? Sie lag noch immer gefesselt auf diesem Tisch, unfähig sich zu bewegen. Obwohl...
Der Mann beugte sich weiter über sie. Als er zu weit unten war, schoss Kims Kopf nach oben. Ihr Schädel krachte gegen seine, sie spürte, wie ihre Stirn aufplatzte. Aber er zuckte auch zurück und hielt sich die Nase. Kim ignorierte ihren Schmerz und lachte auf.
„Das wird dir noch Leid tun, du kleine Schlampe“, knurrte der Mann.
Eine Hand legte sich um ihre Kehle und drückte sie weiter nach unten. Der Griff war eisenhart, wie eine Zange. Egal was sie versuchte, er hielt sie fest. Langsam tauchte sein Gesicht über ihr auf, er schob sich vor die Lampe. Kim brauchte ein paar Sekunden, doch dann wurde ihr eiskalt, sie begann zu zittern und ihr Gesicht verlor sämtliche Farbe.
„DU?!“
„Ja, ich.“


Der Gang war länger als gedacht. Jen spürte kalten Schweiß ihre Schläfe hinab rollen. Doch sie konnte jetzt nicht aufgeben, sie musste weiter. Alle Türen hier im Gang waren verschlossen, es war stockdunkel. Nur ihre Taschenlampe spendete etwas Licht.
Jemand zog eine Tür etwas vor ihr auf und Jen stoppte. Sie hatte die Schritte gar nicht wahrgenommen. Ein fahler Lichtstrahl fiel etwas vor ihr auf den Gang, Schritte auf dem Metall erklangen. Eine Gestalt verschwand in einer Tür. Jen bewegte sich langsam, aber stetig auf die Tür zu. Ihre Pistole hielt sie im Anschlag. Die verzierte Metalltür war halb geöffnet, in der Hocke schlich der Commander um sie herum und schaute vorsichtig in den Raum, der dahinter lag.
Es war eine Art Büro mit einem Schreibtisch und ein paar Bücherregalen. In der Mitte des Raumes stand ein Soldat ohne Helm, aber in voller Kampfmontur, der gerade auf einem Tastenfeld einen Code eingab, um die Tür zu öffnen, die vor ihm war. Hatte dieser Raum zwei Zugänge?
Die Tür sprang auf und der Soldat öffnete sie einen Spalt breit.
„Wir haben grad neue Anweisungen von oben reinbekommen, Kleiner. Der Boss kann deine Visage nicht mehr sehen.“
Schritte erklangen aus dem Raum, Jen war es mit einem Mal klar. Das war kein weiterer Ausgang, es war ein Gefängnis. Eine Zelle. Hier wurde jemand festgehalten. Sie hockte sich in den Türrahmen, der Soldat bemerkte sie nicht. Er zog eine Pistole aus seinem Gürtel, schraubten einen Schalldämpfer auf den Lauf.
„Weißt du, ich habe nichts gegen dich. Aber der Boss ist... nun, du kennst ihn besser als ich. Also, komm nach vorne, dann geht das ganz schnell.“
Er wollte den Gefangenen erschießen. Das konnte Jen nicht zulassen. Leise stand sie auf, zog die Tür hinter sich zu und visierte den Kopf des Soldaten an. Als dieser seine Pistole hob drückte sie ab. Ihre Kugel durchschlug den Schädel des Mannes, er war sofort tot. Nur einen Augenblick später stieß ihn eine Person zu Boden, die aus der Zelle gestürmt kam. Ihm wurde die Waffe entrissen und schon blickte Jen in den Pistolenlauf.
Den Lauf hielt ein junger Mann, nicht älter als 20. Seine Kleidung war zerrissen und verdreckt, die kurzen schwarzen Haare ungewaschen. Blut klebte in seinem Gesicht und an seinen Händen, seine Nase sah gebrochen und notdürftig wieder eingerenkt aus. Doch er zitterte nicht, als er die Waffe hielt und Jen sah in seinen dunkelblauen, fast schon saphirblauen, Augen, dass er schon einmal getötet hatte.
„Nehmen Sie die Waffe runter“, sagte sie ruhig.
„Warum sollte ich?“
Seine Stimme war ruhig und klang fast wie die eines kleinen Jungen. Körperlich war er sicher erwachsen, doch der Stimmbruch war wohl gerade erst gekommen. Jetzt war Diplomatie gefragt. Noch einmal musterte Jen die jungen Mann vor ihr. An seiner Kleidung fiel ihr etwas auf. Ganz schwer erkannte sie das Zeichen der Allianz an einigen Stellen.
„Sind Sie von der Allianz?“
„Was geht Sie das an? Lassen Sie mich einfach hier raus.“
„Ich bin Commander Shepard von der SR2 Normandy.“
„Commander...“
Ihm blieb die Luft weg. Seine Hand wurde schlaff und die Pistole landete klappernd auf dem Boden. Jetzt senkte Jen ihre und steckte sie weg. Der junge Mann schaute sie noch immer vollkommen verblüfft an, dann senkte er seinen Blick.
„Commander, es tut mir so Leid.“
„Sie haben richtig gehandelt....“
Jetzt salutierte er und nahm eine stocksteife Haltung ein.
„Corporal Tony Bishop, Ma'am.“
Bishop, bei Jen klickte etwas im Kopf. Konnte hier ein Zusammenhang bestehen? Sie wollte es auf eine Frage ankommen lassen.
„Rühren, Corporal. Was machen Sie hier?“
Tony senkte die Schultern und steckte die Hände in die Hosentaschen seiner Hose. Aber immer noch wirkte er wie zum Kampf bereit.
„Man hat mich während eines Einsatzes von meiner Einheit getrennt und hierhin verschleppt, Ma'am. Und, wenn mir eine Frage gestattet ist?“
„Ist es.“
„Was machen Sie hier, Ma'am?“
„Ich suche ein Crewmitglied von mir. Gunnery Chief Kim Bishop.“
Tony wurde kreidebleich, seine Augen weiteten sich. Er brauchte ein paar Momente bis er die Nachricht verarbeitet hatte, Jen konnte förmlich dabei zusehen wie Zusammenhänge zwischen Ereignissen erstellte.
„Davon hat er geredet, das hat er gemeint. Jetzt hat er auch noch Kim.“
„Sie sind verwandt?“
„Kim ist... meine große Schwester.“
Er schien nachzudenken, dann hob er die Pistole des toten Soldaten vom Boden auf und steckte sie in den Bund seiner Hose.
„Ich würde Sie gerne begleiten, Commander.“
„Sehr gerne, Corporal. Wissen Sie wie man zu den Laboren kommt?“
„Ja, ich habe die Leute draußen oft über den Weg reden hören. Aber es gibt nur eins, wenn ich das richtig verstanden habe.“
„Das macht die Sache einfacher.“
Jen ließ Tony den Vortritt und sie liefen den Gang weiter runter. Den Schuss hatte niemand gehört, sie waren wieder alleine. Jen war beeindruckt, trotz seiner Gefangenschaft hatte Tony einen flotten Gang drauf.
„Wie alt sind Sie, Tony?“
„20, Ma'am.“
„Und dann schon Corporal. Respekt.“
„Danke, aber das liegt in der Familie. Sobald wir können wollen wir immer den höchsten Rang in unserer Altersklasse.“
„Wir?“
„Meine Geschwister und ich.“
Aha, dachte Jen. Bestimmt gab es noch mehr Geschwister, Tony sagte das so stolz. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt dafür, sie näherten sich eine großen Doppeltür aus blankem Metall. Links und rechts davon gingen sie mit den gezogenen Waffen in Stellung.
„Wie fühlen Sie sich, Tony?“, fragte Jen leise.
„Voller Adrenalin und bereit zum Kampf, Ma'am.“
„Gut. Bei drei öffnen wir die Tür. Dann rein, Sie schnappen sich Ihre Schwester, ich geben Ihnen Deckung.“
Tony nickte nur und lud seine Waffe nach. Jen wechselte auf ihr Sturmgewehr, fokussierte etwas biotische Energie und zählte dann los.
„Ok. Eins....Zwei....Drei!“
Sie drückte auf das Paneel in der Mitte, die Tür öffnete sich und beide stürmten rein.
Sie standen in einem runden Raum mit einer riesigen Glaskuppel.Über eine bedeckte gerade ein roter Planet das gesamte Blickfeld. In der Mitte stand auf einem Podest ein Tisch, um den mehrere Maschinen verteilt waren. Auf den ersten Blick erkannte Jen sechs Personen, vier Männer und zwei Frauen. Bis auf einen Mann trugen alles graue Kittel. Der Mann in der Mitte, der sich über den Tisch beugte, hingegen hatte einen komplett schwarzen Mantel an, dicke Stiefel mit Metallkappen und Jen glaubte dunkel Lederhandschuhe zu erkennen.
„Allianzmilitär! Weg von dem Tisch und Hände nach oben!“, brüllte sie.
Die Forscher streckten hoch und schaute sich panisch an, doch der Mann drehte sich nur langsam zu ihr und Tony um. Er hatte kurze Haare, die er in einem merkwürdigen schwarz gefärbt hatte, seine Augen stechend rot. Er trug einen Ziegenbart, in seinem Gesicht lag Kälte und Emotionslosigkeit. Irgendwie erinnerte er Jen an alte Darstellungen des Teufels. Er lächelte Jen überheblich an. Wie ein Gastgeber breitete er die Arme aus.
„Commander Shepard, wie schön Sie zu sehen. Und... DU!“
Als er Tony sah entglitten ihm kurz die Gesichtszüge, dann wurde er wütend und brüllte seine Mitarbeiter an.
„Der Bastard sollte tot sein! Warum ist er das nicht?!“
„Ich bin zäher als du denkst, Daddy!“, rief Tony mit einer abfälligen Betonung auf dem letzten Wort zurück.
Jen schaute zwischen ihm und dem Mann hin und her. Hatte er diesen Menschen da gerade 'Daddy' genannt? Das war sein Vater? Tony war von dieser Tatsache wohl sehr unbeeindruckt. Mit vorgehaltener Waffe trat er einen Schritt auf seinen Vater zu.
„Ich würde dich am liebsten hier und jetzt erschießen, aber noch ist nicht die Zeit dazu! Lass Kim laufen und wir sind wieder weg!“
Sein Vater lachte als Antwort nur auf. Es war ein Lachen voller Boshaftigkeit.
„DU willst mir drohen? Ha, da kann ich ja nur lachen. Deinen Schwester wird diesen Ort nicht mehr verlassen, sei dir dessen sicher. Und du auch nicht.“
Jen stellte sich hinter Tony. Sie wollte hier schnellstmöglich wieder raus.
„Laufen Sie los, ich gebe Ihnen Deckung“, zischte sie ihm ins Ohr.
Tony nickte nur und rannte los. Sofort eröffneten die Forscher das Feuer auf ihn, doch er suchte immer wieder Deckung hinter den Geräten. Jen ließ sich nach hinten zurückfallen. Sein Vater stand regungslos da, sah sich das Schauspiel an. Mit einem Schuss in die Brust schaltete Tony einen Forscher aus, einen zweiten schleuderte Jen mit Biotik an die andere Seite des Raumes. Der Corporal lief um eine Maschine und näherte sich dem Tisch von der anderen Seite.
Seine Schwester sah furchtbar aus. Ihr Gesicht blutig und blass, die Hände und Handgelenke aufgeschürft.
„Kim.“
Er beugte sich über sie und wich nur knapp einer Kopfnuss aus. Typisch Kim, dachte er.
„Kim, ich bin es, Tony.“
„Tony?“
Ihre Stimme war brüchig und sehr leise. Aber er lächelte und löste so schnell er konnte ihre Fesseln. Diese waren an der Innenseite mit Blut verschmiert. Kim musste sich sehr stark gegen ihre Gefangenschaft gewehrt haben. Irgendwie hatte Tony auch nicht das Gegenteil erwartet. Gerade hatte er die letzte Fessel an ihrem rechten Handgelenk gelöst, als eine Waffe klickte. Beim Aufsehen sah er direkt in den Pistolenlauf der Waffe seines Vaters. Dieser grinste höhnisch.
„Schluss mit den Theater. Eure Spielereien sind...“
Mit schmerzverzerrtem Gesicht brach er zusammen. Aus ihrer Position heraus hatte Kim ihm mit der geballten Faust in den Schritt geschlagen. Der Schlag war trotz ihrer Verfassung kräftig genug gewesen, um ihn zu Boden gehen zu lassen. Tony konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, vorsichtig half er seiner großen Schwester vom Tisch. Er musste sie halten, damit sie stehen konnte. Ungläubig sah sie ihn an.
„Was machst du hier, Tony?“
„Lange Geschichte. Aber wir bringen dich hier raus.“
„Wir?“
„Ich und Commander Shepard.“
Die Schüssen hallte noch immer um sie herum und Tony sah mit Schrecken wie sich sein Vater langsam wieder nach oben kämpfte. Ein Arm lag schon auf dem Tisch, der Ansatz seines Kopfes tauchte allmählich auf.
„Kannst du laufen?“, fragte Tony Kim besorgt.
„Glaub nicht.“
Kurzerhand packte er und wuchtete sie auf seinen Rücken. Zum Glück war er jetzt etwas größer als sie und konnte sie tragen. Er rannte den gleichen Weg zurück zu Jen, die sich hinter einer Kiste verschanzt hatte.
„Commander, wir müssen hier raus.“
Jen streckte eine weiteren Forscher nieder und stand auf. Kurz warf sie einen Blick auf Kim, doch die reckte nur den rechten Daumen in die Höhe und lächelte schwach. Ihr Kopf lag auf der Schulter ihres Bruders, ihre Arme hatte sie um seinen Hals gelegt. Er hielt sie fest, indem er seine Hände und Arme unter ihren Po und die Oberschenkel geschoben hatte.
„Zur Andockbucht. Wir nehmen dort ein Shuttle“, schlug Jen vor.
Sie rannte durch die Tür, den Gang runter. Schon erklang ein lauter Alarm, der Gang wurde in rotes Licht getaucht. Tony sah Jen panisch an, doch sie schüttelte nur den Kopf und rannte weiter. Jetzt schien der Gang doppelt sie lang zu sein.
„Wir haben Rollen getauscht“, flüsterte Kim ihrem kleinen Bruder ins Ohr. Dieser lächelte und nickte.
„Stimmt. Früher hast du mich auf dem Rücken durch die Gegend getragen.“
Vor ihnen sprangen zwei Soldaten auf den Gang, Jen riss einen mit ihrer Biotik, den zweiten mit einem konzentrierten Feuer von den Füßen. Sie sprangen über die Soldaten und bogen scharf links ab. Der große Schlund, der zur Andockbucht führte, kam immer näher. Doch ebenso die Schüssen, die sich von hinten näherten. Türen flogen hinter ihnen auf, der Gang füllte sich mit Soldaten.
„Halten Sie durch, Kim?“, fragte Jen besorgt.
„Sicher, Commander. Ein paar Minuten pack ich noch.“
„Und Sie, Tony?“
„Muss gehen.“
Jen war vom Überlebenswillen der Geschwister beeindruckt. Innerlich hoffte sie, dass Neal genau gepolt war. Sie rannte auf das Shuttle zu mit dem Jen zum Schiff gekommen war. Die Klappe stand immer noch offen. Der Commander sprang zuerst ins Innere, Tony hinterher. Vorsichtig ließ er Kim auf einen der Sitze fallen.
„Können Sie so ein Ding fliegen?“, fragte er Jen.
„Nicht wirklich gut. Sie?“
„Mehr schlecht als recht.“
Eine Kugel traf die Decke des Shuttles, knapp über Tonys Kopf. Beide fuhren herum. Aus dem Gang hinter ihnen tauchten mehrere Soldaten auf, alle bewaffnet und die Waffen auf sie gerichtet. Tony und Jen schaute sich kurz an, dann schwang sich der junge Corporal auf den Sitz des Piloten. Jen richtete ihr Sturmgewehr auf die ankommenden Soldaten und feuerte in den Gruppe. Als die Klappe sich langsam wieder schloss, trat sie zurück und setzte sich neben Kim, die immer noch nicht wirklich gut aussah. Sie lag halb in dem Sitz, ihr Atem ging langsam, aber sehr ruhig.
„Wie geht es Ihnen, Kim?“, fragte Jen mit ehrlicher Sorge in der Stimme.
„Fühle mich etwas durch den Wolf gedreht, Commander.“
Der Shuttle hob ab, wackelte etwas hin und her und bewegte sich dann ganz langsam nach hinten. Tony lief der kalte Angstschweiß die Stirn hinab, er hatte keine Ahnung was genau er hier eigentlich tat. Hin und wieder hatte dem Shuttelpiloten seiner Einheit über die Schulter geschaut, manchmal hatte er auch Tipps von Joan erhalten, aber fliegen konnte er so ein Ding nun wirklich nicht. Doch es gab einfach keine andere Möglichkeit von hier weg zu kommen.
Sie ließen den Hangar hinter sich und näherten sich im Rückwärtsgang dem Ausgang. Zum Wenden war Tony die Zeit zu knapp. Er steuerte blind nach hinten und hörte mit einem Mal ein Knarren über ihm.
„Was ist das?!“ Die Panik in seiner Stimme war deutlich zu hören.
„Sie senken die Klappe und wollen den Ausgang dicht machen. Einfach weiter fliegen, Corporal, das klappt schon.“
Tony hoffte so sehr, dass Commander Shepard Recht hatte. Das Tor des Hangars schrappte knarrend über das Dach des Shuttles, doch mit viel Willen schaffte Tony es. Ein Knacken, als das Tor die Schnauze ihres Gefährts traf, dann waren sie draußen.
„Wenden und weg hier!“, rief Jen.
Tony reckte den rechten Daumen über der Schulter in die Höhe und drückte wild Knöpfe. Das Shuttle vollführte ein paar Drehungen, lag kurz auf der Seite und bewegte sich ruckartig vor und zurück. Endlich fand Tony seinen Rhythmus, drehte das Shuttle nur um 180° und flog nach vorne weg. Hinter ihnen öffnete sich das Tor langsam wieder.
Jen musterte Kim. Langsam bekam sie wieder etwas Farbe und setzte sich auf.
„Oh man, mein Kopf.“
„Was haben die mit Ihnen gemacht, Kim?“
„Weiß ich nicht wirklich. Die wollten irgendwelche Werte haben, haben mich dafür an komische Maschinen angeschlossen. Und dann hat dieses Arschloch mir etwas gespritzt.“
„Sie meinen Ihren Vater.“
„Hab ich doch gesagt. Dieses Arschloch.“
Tony lachte am Steuer auf, wieder klang er wie ein kleiner Junge. Jen drehte sich halb und sah ihn strafend an. Entschuldigend sah er zurück.
„Tut mir Leid, Commander, aber so nennen wir unseren Vater.“
„Das stimmt“, bestätigte Kim und Jen sah wieder zu ihr. Sie verstand die beiden Geschwister nicht wirklich. Gut, ihr Vater hatte da drin nicht gerade ein Mustervater gespielt, aber er konnte doch unmöglich immer so übel gewesen sein.
„Warum das denn?“
„Commander, haben Sie ihn da drin nicht gesehen? Das war die Lightversion von ihm. Wir haben ihm im Laufe unsere Kindheit viele Spitznamen gegeben.“
„Das Arsch, das Arschloch, der Kotzbrocken, der Sack, das Ekel und, mein persönlicher Favorit, der Teufel. Manchmal auch einfach nur 'Er'.“, zählte Tony auf.
Kim nickte nur und rieb sich das Gesicht. Ihre Hände zitterten. Das Blut an ihren Handgelenken verkrustete schon, ein Finger sah etwas gebrochen aus. Allgemein fühlte sie sich nicht gut, am liebsten hätte sie hier und jetzt ist Shuttle gebrochen. Jen legte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
„Auf der Normandy gehen Sie erstmal zu Doktor Chakwas. Die soll einen Blick auf Sie werfen.“
„Wäre wohl ganz gut, Commander.“
„Sie auch, Tony.“
„Ja, Ma'am.“
Jen stand auf und stellte sich hinter den Pilotensitz. Tony arbeitete nicht so präzise von Cortez, aber er wurde immer sicherer. Trotzdem wollte sie ihn nicht zu lange am Steuer lassen. Wer wusste schon was passieren würde, wenn die Soldaten unter Mr. Bishop sie einholen würden.
„Öffnen Sie den Funkkanal. Ich muss die Normandy erreichen.“
Tony öffnete den Kanal nach einigen Anläufen, einer davon startete die Klimaanlage, und Jen gab die Frequenz der Normandy ein.
„Joker, hören Sie mich?“
„Commander, da sind Sie ja.“
Joker klang sichtlich erfreut und lachte. Jen lächelte, ihr fiel ein großer Stein vom Herzen. Während der ganze Aktion hatte sie kein gutes Gefühl gehabt, aber es war glatter gegangen als gedacht.
„Wir sind in einem fremden Shuttle.“
„Schicke Koordinaten für Rendezvous.“
„Danke.“
Tony begann breit zu grinsen und schaute nach hinten, zu Kim.
„Ich sehe die Normandy von innen.“
„Freu dich nicht so sehr, ich arbeite da schon lange.“
„Spielverderberin.“ Er streckte ihr die Zunge raus.
Jen konnte sich ein kurzes Lachen über den Wortwechsel der Geschwister nicht verkneifen. Obwohl die Stimmung fast schon ausgelassen war, wusste sie, dass sie erst am Anfang standen. Sie waren in etwas großes reingeraten und sie würde jetzt keine Ruhe mehr geben, bis sie wusste was genau hier los war.
In der Ferne tauchte die Normandy auf.

Beauci
26.10.2012, 22:27
warum die gerade den vater leben lassen, wenn sie ihn so hassen.
jaja blut ist dicker als wasser
aber bei dem (würde ich eine ausnahme machen)
ansonsten ein sehr gutes kapitel

Hochdrache
31.10.2012, 18:16
Ich musste mich einige Tage mit einem Wackler rumschlagen habe nur still mitgelesen so gut ich konnte. Egal Leitung ist stabil und Story klasse, fühlt sich an wie Mr. Unbekannt in extrem. Macht nicht mal vor den eigenen Kindern halt. Hat wohl selbst nichts drauf und braucht jemanden der sein Ego streichelt.

Obscurefighter
05.11.2012, 19:29
So, ich habe eine Weile gebraucht, aber hier ist nur der erste Teil von Kapitel 12. Viel Spaß dabei.

XII



Martin ging nervös auf und ab. Er hatte ein paar Stunden in seinem Zimmer verbracht und Wechsel von Wut zu Trauer erlebt. Jetzt lag seine Bett auf der falschen Seite und seinen Schreibtischstuhl hatte er mit seiner Biotik zerschmettert. Erst als er gespürt hatte, dass er wieder ruhig war, hatte er sich nach oben gewagt. Dort ging er jetzt am Fahrstuhl auf und ab. K-7 hockte wieder auf seiner Schulter und sagte kein Wort. Er war zwar manchmal ein Ekel, aber er wusste, wann es für ihn gesünder war die Klappe zu halten.
Liara kam um die Ecke. Sie hatte Martins Ausbruch miterlebt, sich aber jedes Kommentar dazu gespart.
„Na, wieder alles klar?“
„Seh ich so aus?!“
Er brüllte schon wieder und schämte sich zugleich dafür. Sie konnte doch am wenigsten dafür. Er hielt inne und ging zu Liara. Beschämt schaute er zu ihr.
„Tut mir Leid.“
„Ach, schon gut. Jetzt kann ich den Kollegen sagen, dass Sie doch kein gefühlskalter Mensch sind.“
„So, sagen die das?“
Liara nickte und grinste breit. Sie machte Späße, doch irgendwie wollten diese Martin ganz und gar nicht aufheitern. Er blickte wieder zur Luftschleuse, dann zu seiner Kollegin.
„Hoffentlich kommen sie heil wieder.“
„Sicher. Der Commander kriegt so etwas hin. Und wirf mich jetzt nicht an die Wand.“
Sie trat einen Schritt von ihm weg, doch er schüttelte nur den Kopf.
„Ich war einfach sauer. Ich hasse es nichts tun zu können.“
„Da sind Sie nicht alleine, Doktor, aber Sie müssen nicht gleich so ein Fass aufmachen.“
Martin fuhr herum. Hinter ihm stand Major Alenko und er wirkte nicht sehr glücklich. Dem Doktor sank das Herz in die Hose, er wich etwas zurück und machte sich sofort etwas kleiner. K-7 kletterte in die Kapuze seiner Jacke und zog sie sich über den Kopf.
„Major, müssen Sie sich so anschleichen?“
„Das Privileg eines Majors.“
Der Major grinste ihn an, doch Martin konnte es nicht wirklich einordnen. Er schluckte schwer, wollte etwas sagen. Da erklang eine Durchsage von Joker.
„Der Commander hat sich gemeldet, sie docken gerade wieder an.“
Stille, alle sahen zur Luftschleuse. Es dauerte etwas, dann erklang ein Zischen und die Tür ging langsam auf. Zuerst trat Commander Shepard heraus. Sie lächelte in die Runde und schaute dann nach hinten.
„Geht es?“
„Ja“, kam die Antwort. Das war Kim.
Martin konnte nicht anders, plötzlich setzten sein Fluchtreflexe wieder ein. Er wich langsam nach hinten weg, schob sich an Liara vorbei und verschwand im Fahrstuhl. Wie ferngesteuert drückte er auf eine Taste und fuhr wieder zu seinem Quartier. Dort stand mitten in seinem Raum und schaute aus der Fensterscheibe nach draußen. K-7 kletterte aus der Kapuze und sprang auf sein Bett. Die Federn quietschten etwas. Martin stürzte in das kleine Bad, drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich das Wasser ins Gesicht. Langsam hob er den Kopf und schaute in den Spiegel. Er ekelt sich vor sich selbst.
„DU VERDAMMTER IDIOT!“, schrie er sich an und schlug mit der geballten Faust auf den Spiegel. Das Glas splitterte durch die geballte Kraft, die Scherben fielen ins Waschbecken, zuvor schnitten sie ihm in die Hand. Er schrie nicht, sondern ballte die Hand noch fester, sodass das Blut in dicken, roten Tropfen in das Waschbecken tropfte. Ein Teil des Spiegels war noch übrig, Martin sah sein Spiegelbild halb und verzerrt durch die Splitter. Tränen begann zu fließen. Er drückte den Kopf an den Spiegel, schnitt sich dabei in die Stirn und begann leise vor sich hin zu singen. Irgendwo hatte er diesen Liedtext mal aufgeschnappt. Vielleicht im Radio oder im Extranet.
„Wir trennten uns und es gießt es Strömen, ich brech zusammen als du von mir gehst.
Mein Leben lang fühlte ich für dich, doch die Worte fand ich dafür nicht.“
Jemand klopfte an seiner Zimmertür, die Stimme von Kim erklang.
„Martin, bist du da?“
Er hob den Kopf nur kurz, schloss die Augen, aber er antwortete nicht. Sie klopfte weiter, doch er sagte nichts. Er hörte die Tür aufgleiten, Schritte in seinem Zimmer.
„Martin, bist du im Bad?“
Er sagte wieder nichts, aber sie kannte ihn zu gut. Außerdem antwortete K-7 für ihn.
„Ja, ist er. Und gerade hat es geklirrt.“
Jetzt klopfte sie an die Badezimmertür, Martin schwor sich dem kleinen Kerl die Rübe ab zu reißen.
„Martin?“
„Geh weg!“
Er brüllte, man hörte die Tränen in seiner Stimme.
„Freust du dich nicht mich zu sehen?“
„Doch!“
Er stieß sich vom Waschbecken weg und sackte an die Wand hinter ihm. Jetzt verteilte sich sein Blut auf dem Boden, sickerte in die Rillen. Er weinte weiter. Alles war nur seine Schuld, er wollte jetzt nicht sehen, was diese Kerle mit ihr gemacht hatten.
Doch Kim pochte weiter gegen die Tür, nicht laut und fordernd, sonder ganz sacht und leise.
„Martin, bitte, lass mich rein.“
Sie sagte es ganz leise. So leise, so sanft, dass er schließlich aufstand. Er öffnete die Tür, wischte sich nicht einmal die Tränen weg und stand jetzt vor ihr. Kurz sahen sie sich an, dann nahm er sie einfach nur in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung, drückte ihn an sich.
„Ich hatte solche Angst um dich“, flüsterte Martin.
Sie sagte gar nicht, doch er spürte wie sie anfing zu zittern. Er hielt sie im Arm und wollte sie gar nicht mehr los lassen. Sie drückte sich an ihn, krallte ihre Hände in seinen Rücken und schien seine Nähe zu genießen. Nach ein paar Minuten trat sie einen Schritt von ihm weg und entdeckte jetzt seine blutige Hand.
„Was hast du gemacht?“
„Ach, das ist nichts.“
Er ballte die Hand zur Faust und hoffte, dass Kim die Wunde einfach ignorieren würde. Sie packte aber sein Handgelenk und zog ihn nah an sich heran. Martin fühlte sich von seinen Gefühlen überwältigt.
„Kim, ich wäre fast gestorben vor Angst.“
„Mir geht es gut, keine Panik.“
„Ich werde immer Angst um dich haben.“
Sie lächelte kurz, doch er sah ihr an, dass das, was bei diesen Typen passiert war, ihr mächtig zusetzte. Sie hatte so etwas trauriges in den Augen, als wäre etwas in ihr gestorben. Außerdem hatte sie etwas von ihrer Präsenz und ihrem kraftvollen Auftreten verloren.
„Hey.“
Vorsichtig fasste er ihr unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Er entdeckte eine tiefe Rötung unter ihrem rechten Auge, als hätte sie dort jemand geschlagen. Sofort spürte er Wut in ihm aufflackern. Und etwas anders: Seine alte Gefühle für Kim kamen vom Neuen an die Oberfläche. Noch nie hatte ihm ein Mensch so viel bedeutete wie sie.
Er wollte nicht, dass ihr jemals etwas passierte, dass ihr etwas zustieß. Niemand, niemand sollte sie verletzten.
„Es tut mir so Leid“, hauchte er leise.
Martin sah es in ihren Augen, in ihrem Kopf arbeitete es. Spürte sie genau wie er worauf das hier hinauslaufen würde? Ihre Hand wanderte von seinem Handgelenk zu seiner Hand, ihre Finger schoben sich zwischen seine.
„Weißt du eigentlich wie lange ich auf diesen Satz gewartet haben“, flüsterte Kim.
Er lächelte nur und schaffte es auch sie zum Lächeln zu bringen. Langsam beugte er sich zu ihr herunter und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss, für einige Sekunden hatten beide das Gefühl, als könnte es so wie früher sein.
Fahles Licht fällt durch das Fenster, Schweiß rinnt nackte Körper herab. Es ist warm und stickig in dem Raum, das Bett quietscht.
Schlagartig schob Kim sich von Martin weg, sie war kreidebleich geworden, ihre Augen geweitet. Er war erstaunt.
„Kim, was ist denn?“
„Ich... ich kann das nicht, Martin. Tut mir Leid.“
Kurz sah er Tränen in ihren Augen glitzern, dann rannte sie aus dem Raum. Ihre Schritte hallten wieder, Martin folgte ihr bis zur Tür.
„Kim!“
Sie stürmte zum Fahrstuhl, wo sich sofort die Türen schlossen. Martin stand in der Tür zu seinem Quartier, sank an den Rahmen und senkte betrübt den Blick. K-7 kletterte auf seine Schulter.
„Weiber, was.“
„Halts Maul.“

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Vala Shepard
05.11.2012, 20:15
So, hab ja drei Kapitel verpasst und ab Morgen bin ich total abgelenkt, also dann starte ich mit dem nächsten Feedback zu Kapitel 11/2!

Das Kapitel geht gleich mit Action los! Jen hats drauf! Biotik, Kicks, Knarren. Shepard in Action. Wirklich sehr gut mal Shepard etwas Actionlastiger darzustellen. Bei vielen Fan Fics ist die Female Version immer sehr verweichlicht. Hier nicht. Super!
"Wenn jemand etwas von der Allianz wollte, dann nahm meinen einen Admiral oder Captain..." <<< da stimmt doch was nicht, oder? :D
Dann ist Jen irgendwo, auf einem Ort, einem Schiff? Die Atmosphäre gefiel mir. Auch der Verhör, doch der Biotik Einsatz erinnerte mich an den bösen "Darth Vader Ich würde dich Griff!" :D Auch war Jen sehr gezielt vorgegangen, weiterer Pluspunkt gegenüber anderen Geschichten, meiner Meinung nach. Hatte am Ende gedacht, sie tötet den Soldaten, doch das habe ich mit nem anderen Attentäter verwechselt :D
Dann wechselt die Szene zu Kim und der Leser bleibt vorerst im unklaren, wo sie sich befindet. Die Atmopshäre war dunkel, kühl, sehr passend geschrieben!
Und erneut wechselt die Szene zu Jen. Also dieser Ort hat irgendwie was, mich begeistert er aber für Shep ist das eine Qual.
Und dann diese Flashbacks... diese sind sehr interessant und zeigen wieder eine interessante Seite der Charakter. In diesem Fall ein Gespräch mit Kim. Das war auch interessant.

Und dann ein Highlight für mich, die Sache mit Peterson. Eine noch schlimmere Gruppe als Cerberus? Das weckt meine Neugier. Wow, und dann werden wieder zwei Charakter enthüllt, die zusammenhängen. Also das war dann das Ende des Kapitels, also des Teils mit einem mächtigen Cliffhanger. Wirklich super!

Es gab ein paar flüchtige Wortfehler, aber ansonsten war alles Top! Dramatik, das vorantreiben der Geschichte, wirklich fabelhaft! Hat mir sehr gut gefallen!

Beauci
05.11.2012, 22:17
man, die wissen aber alle auch net, was sie wollen.
bin erstaunt, dass kim schon wieder so weit laufen kann, so fertig wie da war.

weiterhin gut, spannend und flüffig lesbar

Vala Shepard
06.11.2012, 19:12
Und weiter geht es. Kapitel 12. Also dann, los :)

Na das kapitel geht ja richtig los. Xerxes? Interessante, auf Geschichte basierende Namenswahl. Ob das noch eine Bedeutung haben wird? Auf jeden Fall kommt mir dieser Xerxes sehr bekannt rüber, sein Charakter finde ich schon einmal sehr interessant und seine geschauspielerte Art hinter der Tür, ja, das hat was! Und dieses Gespräch, bevor es zum Flashback geht. Intensiv, dramatisch und Xerxes hatte also was mit der Family Bishop zu tun? Genau ist seine Beziehung noch nicht erkennbar, aber die Vorwürfe geben Aufschluss! Interessant!

Dann diese kurze Szene mit Kim und Xerxes. Ziemlich, ich sag mal, schlagbedürftig. Kim wirkt aggressiv und das ändert sich rapide, als sie erkennt, mit wem sie da gesprochen hat. Das war, sehr interessant und bin auf Kim`s Reaktion gespannt.

Dann wechselt die Szene zu Shepard. Sie findet Tony und befreit ihn, in der Mitte des Kapitels dann der Hammer. Ist Xerxes der Vater? Okay okay, also das ist heftig, nicht dieser Xerxes sondern die Art, wie die eigenen Kinder ihren Vater hassen. Das ist ein ganz schöner Brocken, der dem Leser da aufgetischt wird und jetzt kommen so langsam einige Fäden zusammen. Was für ein Kapitel.

Also ich muss sagen, es hatte vieles, Action, Drama und war klasse zu lesen. Kleinere Tippfehler, aber nicht schlimm und am Ende des Kapitels, Kim, Tony und Bishop fliehen, wie wird das alles noch weitergehen? Ich bin wirklich gespannt!

Vala Shepard
06.11.2012, 19:21
Lassen wir gleich das nächste Feedback folgen ;)

Also, das bisher aktuelleste Kapitel wenn du kein neues in der Zwischenzeit gepostet hast.
Das Kapitel schließt direkt an das vorherige an und Martin ist verdammt aufgeregt, verständlich. Das Gespräch zwischen Liara und ihm war dramatisch, teils amüsant. Hatte schon was für sich, bis dann Alenko kam. Zack, "The Magic was gone"...aber dann kam ja wieder K-7. Der entwickelt sich echt zu meinem Liebling, hätte den gern als Charons Spion gehabt :D Aber gut. Dann ist Martin in seinem Quartier und Kim suchte ihn sofort auf, das fand ich toll doch irgendwie kann Martin sich nicht so richtig freuen, hab ich das Gefühl? Irgendwie trauert er, macht sich Vorwürfe und dann dieser Kuss, hui. Aber Kim blockt, seltsam. Also das wird sicherlich noch interessant.
Mein persönliches Highlight:

K-7 kletterte auf seine Schulter.
„Weiber, was.“

Ich musste so lachen, der kleine Giftzwerg :D Und Martins Reaktion, oh oh, da bahnt sich was an.

Abschließend: Super Kapitel, die Story behält ihre Konstanz was die Geschichte um Kim betrifft und langsam wird immer mehr gelüftet. Super!

Obscurefighter
07.11.2012, 20:56
Wenn du willst, dann kann ich dir den Kleinen gerne ausleihen, Vala. Mag den Giftzwerg zwar aucht echt gerne, aber mit Charon könnte das eine explosive Mischung geben.

DarkNutopia
08.11.2012, 15:23
Nach längere Zeit wirds bei mir wieder zeitlich möglich
Scheiß Klausuren :D

Mein letztes Feedback hatte ich nach Kapitel 3 geschrieben.
Deswegen beziehe ich mich jetzt auf Kapitel 4,5 und 6

~4~
Ich glaube so eine Situation hatte jeder schonmal.
Erst klapt etwas nicht wie geplant, man selber weiß es
und kommt dann in die nicht angenehme Situation das auch noch zu erklären.
Schön beschrieben die Situation mit Petersen im Skycar.

Der Rest des Kapitel liest sich wie ein kleiner Krimi.
Es wird nach beweisen und Hinweisen gesucht.
Kerberus irgendwie zu erwähnen oder allgemein mit einzubinden, finde ich interesant.
Vllt eine Anspielung auf Cerberus ?
ICh weiß es noch nicht.

~5.1~

Zu Anfang wirkt es als ob Martin zur Ruhe kommt, aber
das ändert sich ja schnell wieder.
Der Mini-Geht ist nach wie vor eine gute Idee und zeigt die Geht auch mal von einer anderen Seite.
Auf mich wirkt der Kleine lebendig, fast wie ein kleineres Kind.

Da die Begegnung mit der Normandy im Hafen und seine Flucht.

~5-2~

Ich will auch in einen Club mit Asari als Tänzerinnin ,_,
Glücklicher Neal ,_,

~5.3~

Kim bei Chakwas und ihre einsicht das sie nicht Superwoman ist :D
Die Crew meidet Sie, aber immerhin hatt sie doch Unterstützung von anderen.
Im ersten Teil von Kapitel 5 hab ich mich gefragt, wer der Mensch und der Turianer sind vor denen
Martin wegläuft. Das es sich dabei um Garrus handelt war mir schon schnell klar, aber das der Mensch James war eben nicht.
Danke für die Auflösung^^

~6-1~

Soso anscheinend gab es eine heiße Nacht mit Mila :D
Am morgen danach wäre ich nur ungern aufgestanden.

Neal steht auf und durchforstet das Packet
und zerlegt nach einer Nachricht über Mark Bishop stillgerecht die Stereoanlage.
Bin gespannt ob und wie es mit der Beziehung zwischen ihn und Mila weitergeht.

Anfangs wird der eben erwähnte Mark Bishop beschrieben.
Er scheint erpresst zu werden, um an Informationen ranzukommen.
Über NOrmandy und damit wohl auch an Kim ? Ich bleibe dran :)

~6.2~

Der Minigeht wäscht Martin den Kopf und gerade als dieser, so wirkte es auf mich
sich zu beruhigen schien, taucht Vega auf.
Herrliche Situation, auch die Wahl der Umgebung mit der Fabrik gefällt mir.

Martin flitzt wieder weg, wird verwundet und entkommt nur knapp.

So das war erstmal ein längerer Post :D
Werde die Tage weiter lesen und mich dann auch melden bzw
Meine Meinung dazu abgeben :)

Gesamfazit sieht bisher so aus, das es gut geschrieben ist und sich schön flüssig lesen läst.

Obscurefighter
18.11.2012, 20:15
Stress pur in der letzten Zeit, deswegen kaum Zeit für die Fan Fictions. Aber jetzt geht es wieder weiter. Ein dickes Dankeschön für euer Feedback, diesmal vor allem an DarkNutopia, dass du dich durch die ganze Geschichter arbeitest. Aber natürlich auch an die anderen. So, und jetzt geht es weiter. Habe den Cut diesmal woandern gesetzt.


Horizon, kurz vor dem Angriff der Kollektoren

Warm schien die Sonne auf die grüne Wiese, im Hintergrund schimmerten die kleine Behausungen der Kolonisten im Licht. Auf einem kleinen, grünen Hügel saß Kim und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Sie war seit einigen Monaten hier stationiert, sollte zusammen mit den anderen Soldaten der Allianz den Bau der neuen Verteidigungstürme überwachen. Doch im Moment genoss sie einfach die Sonne, die Wärme und die Umgebung.
Nach einer Weile stand sie wieder auf, packte ihr Sturmgewehr, das neben ihr lag, schulterte es und machte sich auf den Weg zurück in das Herz der Kolonie. Ein paar Kolonisten kamen ihr entgegen, die meisten sahen sie nicht an. War auch kein Wunder, die Allianz war hier mehr als nur unbeliebt. Auf den Stufen eines Gebäudes, das man der Allianz zugeteilt hatte, entdeckte sie Commander Kaidan Alenko. Sofort hielt sie inne und salutierte. Er erwiderte den Gruß nur halbherzig.
„Service Chief.“
„Jetzt Gunnery Chief, Sir.“
„Achso, tut mir Leid.“
„Schon in Ordnung. Aber Sir, darf mir eine Frage gestattet sein?“
„Sicher.“
„Bedrückt Sie etwas?“
Kaidan blickte auf und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er stand auf, ging die Stufen nach oben und winkte Kim an sich heran.
„Kommen Sie, Chief. Ich möchte mit Ihnen reden.“
Zuerst zögerte sie, dann kam sie der Einladung nach und folgt ihm in das Gebäude. Es war spartanisch eingerichtet, nur das nötigste. Der einzigen abgetrennten Räume waren das Bad und das Schlafzimmer, alles andere war frei begehbar. Kaidan deutete auf die Sitzgruppe, wo er und Kim sich hinsetzten.
„Was ist los, Commander?“, fragte Kim.
„Ich habe vorhin Nachricht vom Allianzoberkommando erhalten. Shepard soll wieder zurück sein.“
Kim erstarrte. Sie und Kaidan waren die Einzigen hier auf Horizon, die auch auf der Normandy gewesen war. Jede Nacht träumte Kim von dem schrecklichen Angriff auf das Schiff, sie hörte die Schreie der Verwundeten. Das sie ihren schwer verletzten Bruder in eine Rettungskapsel gezogen hatte, hatte er die Beförderung eingebracht. Aber Commander Shepard war tot, da gab es keine Widerrede. Im Einsatz gefallen. Das hatte man jedem erzählt.
„Wie... wie kann das sein?“
„Cerberus.“
Jetzt wurde Kim wütend. Sie kannte die Organisation nur zu gut, besser als Kaidan dachte. Das der Unbekannte seine Finger im Spiel hatte, hätte ihr eigentlich klar sein müssen. Sie biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich jedes bissige Kommentar.
„Reden Sie frei, Chief“, forderte Kaidan sie auf.
„Ich frage mich nur, was der Unbekannte damit bezweckt.“
„Das frage ich mich auch.“
Kaidan seufzte und lehnte sich zurück. Er war ungewöhnlich blass um die Nase und sah aus, als hätte er nächtelang nicht geschlafen.
„Wie geht es Ihrem Bruder?“
„Joan? Er wird wieder. Er kann wieder schneller laufen.“
„Wenn ich die Berichte richtig in Erinnerung habe, dann wurden ihm doch beide Beine zerquetscht.“
„Genau.Vielleicht wird er bald wieder in einen Einsatz geschickt werden können.“
„Gut, gut.“
Kim musterte ihren Vorgesetzten genau.
„Aber wie geht es Ihnen, Commander.“
„Ich... bin verwirrt.“
„Wegen Shepard bei Cerberus?“
„Genau deswegen.“
„Dafür gibt es sicher einen Grund.“
Sie legte die Arme auf ihre Oberschenkel und beugte sich vor, den Blick unverändert auf Kaidan gerichtet.
„Sie denken doch über etwas nach, oder Sir?“
Er grinste und legte den Kopf in den Nacken, sodass er an die Decke des Hauses blickte. Schweigend verstrichen die nächsten Minuten, Kim stand auf und sah aus dem Fenster nach draußen. Sie schaute den Kolonisten dabei zu, wie sie von A nach B liefen, wie sie sich unterhielten. Ihre Hand fuhr zu ihrer Halskette, umschloss den Stein und sie schloss die Augen.
„Niemand glaubt die Sache mit den Reapern“, meinte sie schließlich.
„Niemand hat gesehen, was wir gesehen haben.“
Als sie sich wieder umdrehte war Kaidan ebenfalls aufgestanden. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah an Kim vorbei nach draußen. Beiden ging der Gedanken, dass Commander Shepard mit Cerberus zusammenarbeitete nicht aus dem Kopf. Kim sah ihrem Vorgesetzten an, dass er schwer mit sich rang. Mit einem aufmunternden Lächeln auf den Lippen trat sie auf ihn zu, bis sie genau vor ihm stand.
„Ich bin mir sicher, dass es dafür eine ganz vernünftige Erklärung gibt.“
„Sie haben ein sehr positives Weltbild, Chief.“
Kim zuckte nur mit den Schultern.
„Das Leben wäre doch ganz schön trist, wenn man alles immer nur negativ sehen würde.“
„Irgendwie haben Sie recht.“
Kim wollte lachen, aber irgendwie war ihr klar, dass dies im Moment nicht angebracht war. Kaidan trat nach einiger Zeit von ihr weg und ging zu der kleinen Küchenzeile. Er holte zwei Gläser aus dem Hängeschrank, schaute zuerst auf die Uhr, die an der Wand hing, dann zu Kim.
„Unsere Schicht ist gerade vorbei.“
„Die Zeit vergeht wie im Fluge, wenn man Spaß hat.“
Er lachte auf und holte eine Flasche Wein aus dem Schrank zu seinen Füßen. Mit dieser und den zwei Gläsern setzte er sich wieder auf das Sofa.
„Ich habe eine Idee, Gunnery Chief.“
„Immer raus damit, Commander.“
„Wie wäre es, wenn wir diesen Abend mit einem guten Wein ausklingen lassen.“
Kim zog etwas irritiert die linke Augenbraue hoch, doch Kaidan blickte sie so auffordernd an, dass sie nicht anders konnte. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte sie sich neben ihn und die nächsten Stunden verbrachten sie damit den Wein zu leeren und sich zu unterhalten.
Als am nächsten Morgen die Sonne über Horizon aufging, öffnete sich die Tür zur Allianzunterkunft ganz langsam. Durch den entstandenen Spalt schob sich Kim nach draußen, sie war hochrot im Gesicht und hielt den Kopf gesenkt. Sie stand auf der letzten Stufe, als Kaidan in der Tür auftauchte.
„Kim“, zischte er.
Sie wandte sich um, ging aber nicht zurück.
„Das bleibt unter uns, okay?“
„Glaub mir, das wäre mit sehr lieb, Kaidan.“
Er nickte nur und wirkte etwas erleichtert. Doch Kim spürte, dass sie das, was letzte Nacht passiert ist, noch lange verfolgen würde.
„Wir sehen uns, Commander.“
„Ja, Gunnery Chief.“
Am nächsten Tag begann offiziell Kims Urlaub. Während dieser Zeit wurde Horizon von den Kollektoren angegriffen, doch da war der junge Gunnery Chief schon einer neuen Einheit zugeteilt worden.

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Ich stecke meine Nase tief in das Buch und sinke tiefer in den Sessel, als die Tür zum Wohnzimmer zuschlägt. Die Schritte sind unverkennbar seine.
„Du triffst dich also mit diesem verdammten Waisenjungen, die kleine Schlampe?!“
„Ja, das tue ich.“
Er hat also wieder Kim auf dem Kieker. Nun ist sie aufgeflogen. Irgendwie tut es mir Leid. Für sie und für Martin. Ich richte mich wieder etwas auf und linse über mein Buch hinweg.
„Ich bestimme was ihr tut und mit wem ihr euch trefft!“, bellt er.
„Wir sind hier nicht beim Militär.“
Eine mutig Antwort für ein kleines Mädchen. Ich höre die Ohrfeige knallen und halte es nicht mehr aus.
„Nein, hier ist es schlimmer.“
Ich lege mein Buch zur Seite und springe auf. Kim liegt auf dem Boden, ihr rinnt das Blut aus der Nase und tropft auf den alten Teppich. Über ihr steht dieser Mann. Ein großer Kerl, ein ehemaliger Soldat. Früher liebte er die Allianz, jetzt liebt er Cerberus. Und zwar nur Cerberus. Ich schiebe mich zwischen ihn und Kim und baue mich schützend vor meinen kleinen Schwester auf.
„Lass sie in Ruhe!“, brülle ich ihm ins Gesicht.
Er lacht nur auf und schubst mich, sodass ich etwas nach hinten stolpere. Kim steht hinter mir und fängt mich ab. Ich balle meine Hände zu Fäusten und gerate richtig in Fahrt.
„Wenn du sie noch einmal anfasst, dann...“
„Dann was?! Was willst du schon ausrichten?!“
Er lacht auf, direkt in mein Gesicht. Am liebsten hätte ich ihm in diesem Moment mit aller Kraft direkt ins Gesicht geschlagen, doch so etwas wie Skrupel halten mich zurück. Er sieht den Zorn und die Wut in meinen Augen, den blanken Hass. Das macht ihn wütend. Er ballte die rechte Hand zur Faust. Sein Ring, eine silberne Sonne mit spitzen Strahlen, eine Anlehnung an Ludwig den XIV., den Sonnenkönig, schimmert auf. Genau dieser Ring rast auf mich zu und das Gesicht auf Sonne ist das Letzte, was ich mit meinem linke Auge je sehe.

Ich stehe auf der Citadel, in der Nähe einer Bar. Alles ist verschwommen, merkwürdig unscharf. Ich sehe mich suchend um. Was mache ich hier? Eine Asari taucht aus der verschwommenen Menge auf, sie ist klar zu erkennen. Sie hebt die Hand, da packt sie jemand von hinten und reißt sie in die Menge. Sie schaut hilfesuchend zu mir.
„Neal!“
Sie schreit und ich erkenne die Stimme. Sofort renne ich los, doch die Menge schluckt sie und sie wird zu einem Teil der verzerrten Gruppe.
„Mila!“, schreie ich in die Menge hinein, doch es kommt keine Antwort.
„MILA!“

Beauci
18.11.2012, 22:19
erst ein bisschen vergangenheit, finde ich gut gemacht.

beleuchtet kim und kaidan etwas genauer.

neal im koma würde ich mal sagen, auch sehr gut.

es ist wieder sehr gut zu lesen

Vala Shepard
18.11.2012, 23:54
Zeit für ein kleines Feedback :)

Dieses Kapitel ist also ein Flashback? Erkennt man ja am Titel und das macht schon einmal neugierig.
Die kurze Beschreibung von Horizon war sehr schön und bildlich gut vorstellbar, ich muss aber gestehen, die Szene erinnerte mich direkt an meinen Walkthrough durch ME 2, nur bei mir hat Ashley überlebt und diese BEschreibung erinnerte mich genau an diese Szene aus dem zweiten Teil. Da kam kurz Gänsehaut auf :) Schon, wenn sowas beim lesen passiert und man Game mit einer Geschichte verbindet. Dann dieses Gespräch mit Kaidan, die Erinnerung an die Zerstörung der Normandy SR-1 und die Rettung ihres Bruders, der auch an Bord war. Schönes Detail. Es spielten sich wieder alle Szenen aus dem Game ab, als ich diese Passage gelesen habe. Und konnte mir auch Kim darin vorstellen. Naja, dann saufen Kim und Kaidan, ein Abschluss bevor die Kollektoren auftreten. Schöner Abschnitt was Kim da auf Horizon erlebt hat.

Und dann dieser Flashback. Sehr intensiv und am Ende fällt ein Name. Mila. Also weiß man, um wen es geht aber noch kann ich diesen Flashback nicht genau einteilen.
Alles in allem war das Kapitel wirklich schön und dank passender Musik (Das hier: http://www.youtube.com/watch?v=TLxv_g_zQkY) war das Kapitel sehr intensiv für mich. Wirklich toll und auch wenn K-7 nicht dabei war, muss ich sagen, das dieses ruhige Kapitel mit eines der besten bisher war.

Und nach all dem vielen Feedback und Lesen deiner Geschichte möchte ich nun ein etwas globales Feedback dir geben, was die Charaktere betrifft.
Mit Kim hast du eine sehr interessante Person geschaffen, die wirklich gut in Mass Effect passt. Sie ist Schnell, Klug, bissig aber auch verletzlich und kein Hyper Charakter, der alles kann und unverwundbar ist. Sie gefällt mir wirklich sehr gut.

Martin Stolz, seine Rolle ist noch etwas ungewiss, aber er hat Charme und wirkt intelligent. Martin scheint sehr an Kim zu hängen. Mit ihm hast du so einen Faktor eingebaut, den man nicht wirklich einschätzen kann. Also ihn finde ich sehr interessant.

Neben Kim und Martin mein absoluter Liebling: K-7. Auch wenn er nur Kurzauftritte hat, bisher, so sind seine Kommentare immer passend und witzig, teilweise zeigt K-7 aber auch Mitleid und Sorge, vor allem was Martin betrifft. Er ist ganz dicht hinter Kim mein absoluter Liebling was deine Charaktere betrifft.
Weiteres zu den anderen, vor allem Kims Brüdern, wird noch folgen und auch der Vater, der ja seinen Auftritt hatte, fand ich durchaus interessant. Diese Boshaftigkeit hatte was. Also alles in allem hast hier bisher wirklich gute Arbeit geleistet und wenn ich sowas schon schreibe, dann sieht man, das mir diese Geschichte absolut gefällt.

Mach weiter so! ;)

Obscurefighter
19.11.2012, 22:44
Wow, Vala, was für ein Feedback. Vielen Dank, auch an Beauci. Ich bin wirklich froh, dass euch meine Geschichte so gefällt. Und hier folgt auch schon das Ende von Teil 12. Etwas ruhiger, aber man kann doch nicht immer Aktion haben ;).




Schweißgebadet schreckte Neal hoch. Regelrecht panisch sah er sich um und nur langsam erkannte er, dass er im Bett einer Krankenstation lag. Sein Kopf schnellte von links nach rechts, erst auf den zweiten Blick erkannte er Tony, der neben seinem Bett stand.
„Tony? Bist du das?“
„Nein, ich bin nur Einbildung.“
Der kleine Bruder grinste und nippte an der Saftflasche, die er in der Hand hielt. Es war eine alte Feldflasche, wie sie zur Zeit der Weltkriege auf der Erde benutzt worden waren. Ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Neal stemmte sich in die Höhe und atmete tief durch.
„Es war nur ein Traum.“
„Hörte sich auch danach an.“
Tony zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Neal. Er beugte sich vor, die Arme auf die Oberschenkel gelegt und den Blickt auf Neal gerichtet.
„Ich habe gehört, dass du angeschossen wurdest. Alles klar?“
„Ja, glaube schon. Aber... ich dachte echt, dass ich abkratze.“
„Ach, du doch nicht.“
Tony grinste breit und nippte an seiner Flasche. Neal schüttelte mit einem Lächeln auf den Lippen den Kopf. Für seinen kleinen Bruder würde er wohl immer der unverwundbare und unsterbliche Superheld bleiben, der er als Teenager seien wollte.
„Was machst du eigentlich hier?“
„Kim hat mich hierher gebracht.“
„Kim! Sie ist wieder da?“
Die Freude war Neal anzuhören, ein Zittern jagte durch seinen Körper und er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Tony nickte.
„Ja, dank Commander Shepard.“
Neal sah das Leuchten in den Augen seines kleinen Bruders, als er von der berühmten Commander Shepard sprach und lächelte. Obwohl er schon 20 war, war Tony manchmal immer noch ein Kind. Ihm ging sein Traum aber nicht aus dem Kopf, er wollte unbedingt auf die Citadel und nach Mila sehen. Also schlug er die Bettdecke von sich weg und schwang sich auf die Bettkante. Tony schaute ihm mit sich weiteten Augen dabei zu.
„Neal, du kannst doch nicht...“
„Du siehst doch, dass ich das kann.“
Neal schnappte nach Luft, stemmte sich in die Höhe und hielt wankend das Gleichgewicht. Ihm tat sein ganzer Körper weh, doch davon wollte er nicht unterkriegen lassen. Er zog Hose und Hemd an, die über der Bettstange am Ende hingen. Tony stand verwirrt hinter ihm und suchte nach einer Möglichkeit, seinen großen Bruder von einer Dummheit abzuhalten.
„Neal, bitte...“
„Ich liege hier nicht rum, während andere kämpfen und um ihr Leben bangen.“
Trotz starker Schmerzen im Unterleib verließ Neal die Krankenstation. Wäre Dr. Chakwas da gewesen, sie hätte ihn aufgehalten. Doch so war es nur sein kleiner Bruder, der ihm hinterherlief und immer wieder versuchte ihn dazu zu überreden wieder ins Bett zu gehen. Neal rief den Fahrstuhl, der ihn und Tony zur Brücke brachte.
Dort herrschte ein wildes Treiben, die Mitglieder der Crew liefen von A nach B wie aufgescheuchte Hühner. Anscheinend verarbeitete man noch immer den Angriff und versuchte die Schäden zu beheben. Neal reckte den Hals und entdeckte Commander Shepard an der Galaxiekarte. Mit strammen Schritten ging er auf sie zu.
„Commander Shepard.“
Sie wandte sich zu ihm um und lächelte. In ihren Augen sah er den Stress, dem sie wohl in letzter Zeit ausgesetzt war. Ihr ganzer Körper schien nach einer Pause zu schreien. Trotzdem schien sie sich auch über Neals Auftauchen zu freuen.
„Agent Neal. Schön, dass Sie wohlauf sind.“
„Commander, wir müssen dringend zur Citadel. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es ist dringend.“
Shepard blickte ihn etwas verwirrt an. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich an der Geländer der Karte und musterte Neal.
„Sind Sie wirklich wieder gesund, Agent?“
„Mir geht es gut, Commander.“
Im selben Moment schoss Neal ein stechender Schmerz durch den Unterleib und er wäre am liebsten in die Knie gegangen, doch jetzt wollte er keine Schwäche zeigen. Stattdessen blieb er stehen und schaute erwartungsvoll zu Tony, der seine Saftflasche an seine Lippen gehalten hielt und daran nuckelte wie ein Kind an der Flasche. Mit seinen Blicken wich er Neal aus.
„Naja“, nuschelte er in der Flasche und setzte sie dann ab. Vorsichtig sah er wieder zu den beiden ranghöheren Soldaten.
„Wir könnten Mark um Hilfe in dieser ganzen Sache bitten. Er weiß bestimmt etwas darüber.“
„Mark?“, hakte Shepard nach. Sie lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an der dem Geländer, das die Galaxiekarte abschirmte.
„Captain Mark Bishop“, ergänzte Tony und nuckelte wieder an seiner Flasche.
Neal seufzte. Tony konnte so erwachsen tun wie er wollte, innerlich war er ein Kind und würde es noch eine Weile bleiben. Das zeigte schon die Tatsache, wie er vor Commander Shepard kuschte und einknickte. Also musste er mal wieder alles übernehmen.
„Unser Bruder Mark ist Captain der Allianz. Er könnte uns sicher helfen, etwas gegen dieser Truppe zu unternehmen.“
„Sie meinen die, die uns überfallen haben?“
„Exakt.“
Shepard nickte nur und schwang sich von dem Geländer weg.
„Eine gute Idee.“
Tony schien noch etwas anderes durch den Kopf zu gehen, kurz setzte er die Flasche ab und öffnete den Mund, dann schloss er ihn wortlos wieder. Stattdessen wandte er sich um und ging zurück zum Fahrstuhl. Er drückte den Knopf und dortdrin den, der ihn zum Mannschaftsdeck führte. Er steuerte die Lounge an, dort, wo die Bar war. Die Tür ging vor ihm auf, er betrat die Lounge und stutzte. Denn Kim saß auf dem Sofa und schien zu weinen.
„Kim?“
Überrascht drehte sie sich zu ihm um. Er sah ihre roten, verweinten Augen, nippte an seiner Flasche und legte den Kopf schief zur Seite.
„Was ist?“
„Ich dachte, du wärst bei Neal?“
Sie wich ihm aus, ganz Kim. Nur nicht über eigene Probleme reden.
„Dem geht es wieder gut. Wollte mal nach dir sehen, wie wars beim Doc?“
Er meinte Martin. Irgendwie hatte er als Einziger der Brüder nichts gegen den Exfreund seiner Schwester. Er fand Martin noch immer cool, abgesehen von der Tatsache, dass er Kim das Herz gebrochen hatte. Kim senkte den Blick und barg ihr Gesicht in ihren Händen. Tony war irritiert und setzte sich neben sie.
„Kim? Was ist los?“
„Ach, Tony, das verstehst du nicht.“
„Ich bin 20, ich verstehe vieles.“
Sie hob den Blick, lächelte und schüttelte dann den Kopf. Mit dem Handrücken wischte sie sich ein paar Tränen weg und schaute dann nach draußen. Sternen zogen an ihnen vorbei.
„Ich...“
„Liebeskummer?“
Ruckartig drehte Kim den Kopf zu Tony. Dieser grinste breit und benutzte seinen Ärmel, um sich ein paar Tropfen seines Saftes aus den Mundwinkeln zu wischen.
„Ich sehe dir das an. Als du mit Martin Schluss gemacht hast, da hast du auch so ausgesehen. Du hast verdammt viel geweint.“
„Ich weine nicht.“
Tony grinste weiter, lehnte sich zurück und legte die Arme auf die Lehne des Sofas.
„Ach Kim, deinem kleinen Bruder kannst du nichts vormachen. Jedem anderen, aber nicht mir. Du weißt, ich kenne all deine Geheimnisse.“
„Und welche?“
„Du hast mir früher Gute-Nacht-Lieder gesungen.“
Kim stutzte. Ja, das hatte sie wirklich. Als Tony noch ganz klein gewesen war, ein Baby.
„Du erinnerst dich daran?“
„Sicher, bin doch nicht vergesslich. Also, was ist los?“
Kim seufzte. Sie vertraute Tony, sie liebte ihn fast schon mehr als ihre anderen Brüder. Ihm konnte sie alles erzählen.
„Tony, ich... ich habe vor etwa einem Jahr großen Mist gebaut. Sehr großen Mist. Und jetzt... ich bin einfach verwirrt.“
„Bist du immer noch in Martin verknallt?“
Seine Frage war direkt und geradeheraus. Und sie brachte Kim zum Nachdenken. Liebte sie Martin noch? Waren da noch Gefühle für ihn vorhanden? Waren sie jemals ganz erloschen?
Langsam nickte sie, es war die gleiche Geschwindigkeit mit der sich die Wahrheit in ihr Gehirn brannte. Sie hatte immer noch Gefühle für Martin, es war nie anders gewesen. Tony strahlte breit, nahm ihre Hand und drückte sie.
„Na siehst du. Es gibt keine Probleme.“
„Genau, gibt es nicht.“
Tony war ein Realist, er sah immer alles praktisch und nur die Fakten. Er konnte gut auswerten und für ihn gab es eine richtige Antwort. Und diese hatten sie gefunden, in diesem Moment.
„Danke, Tony.“
„Kein Ding, große Schwester.“
Eine Durchsage von Joker ließ sie aufschauen.
„Eine kurze Durchsage, unser nächster Halt ist die Citadel. Es heißt also: Landgang.“
Der Pilot lachte kurz und freudig in die den Funk, dann stellte er ihn ab. Tony und Kim sahen sich irritiert an.
„Die Citadel?“, fragte Kim.
Tony dachte nach, kaute sich auf der Unterlippe herum. Dann hellte sich sein Gesicht auf und er nickte nur.
„Na sicher, es ist Mark. Auf der Citadel gehen wir zu Mark.“
„Ob das der Plan des Commanders ist?“
„Keine Ahnung, aber wir haben doch Landgang.“
Eine plausible Erklärung für Kim. Und vielleicht konnte Mark etwas Licht und Ordnung in dieses Wirrwarr bringen.

Vala Shepard
19.11.2012, 22:56
Neues Kapitel und natürlich folgt gleich das alt bekannte :)

Das Kapitel schließt direkt an das vorherige an und dann dieses wunderschöne Detail mit der altmodischen Feldflasche! Sehr schön! Auch lernt man nun etwas besser Tony kennen. Irgendwie ist er mir mit seiner Art sympathisch. Dieses leicht kindliche, was du erwähntest. Gefällt mir. Auch wie Neal reagiert, als er von Kim hört, ist sehr schön beschrieben. Und man bemerkt gleich, Neal ist ein Sturrkopf, was das Aufstehen betrifft obwohl er verletzt ist. Chkwas wäre wohl explodiert :) Auch das folgende Gespräch mit Shepard, dem Knackpunkt Mark und das hier:

„Captain Mark Bishop“, ergänzte Tony und nuckelte wieder an seiner Flasche.

fand ich sehr genial und auch gut geschrieben. Neal kämpft gegen die Schmerzen und steht nicht einmal wirklich in einem Kampf, sondern in einem Gespräch. Sehr schön wieder beschrieben. Auch wie Shepard nach einer Pause schreit, also ihr Körper, ein gutes Detail.

Dann dieses sehr schöne und detailreiche Gespräch zwischen Kim und Tony. Nun wird bestätigt, das Kim und Martin zusammen waren und sie immer noch Gefühle für ihn hat.
Auch fand ich Tony sehr interessant und seine Art, wie du ihn beschrieben hast, wunderbar. Er ist zwar jünger, scheint aber in solchen Gesprächen wirklich die beste Anlaufstation zu sein. Also ich finde Tony süß. Ein schönes, ruhiges Kapitel. Zum krönenden Abschluss hätte noch K-7 mit nem bissigen Kommentar gefehlt :) Scherz :) Mag den kleinen Kerl ^^ Also wieder ein schönes, aufschlussreiches Kapitel!

Beauci
20.11.2012, 15:11
stimme vala zu.

also das was doch mark den die erpresst haben, wäre gut, wenn der tony das mal sagen würde *g*

wird bestimmt eine schöne wiedersehnsfreude.

ich mag k7 auch, aber da ist ja immer martin dabei und irgendwie, den mag ich net, auch wenn er wohl zu den guten gehört

Obscurefighter
20.11.2012, 21:40
So, obwohl ich heute viel um die Ohren hatte, habe ich den Anfang von Kapitel 13 für euch. Es geht wieder auf die Citadel und die Geschichte hinter K-7 wird geklärt. Viel Spaß.


XIII


„Tut mir Leid, Lieutenant Bishop, aber Doktor Stolz ist seit einigen Monaten nicht mehr bei uns gemeldet.“
Ron schaute die Empfangsdame fragend an, sie blickte auf ihren Monitor. Er und Joan befanden sich im Hauptsitz der Forscher und Wissenschaftler, die von der Allianz unterstützt wurden. Normalerweise blieben die Forscher hier und forschten, doch Martin hatte sich vor einigen Monaten nach Arafu abgesetzt. Ron konnte es nicht fassen.
„Kann ich ihn irgendwie erreichen?“
„Tut mir Leid, er hat uns angewiesen, dass wir seine Kontaktdaten nicht weitergeben dürfen.
'Die will mich doch verarschen', fuhr es Ron durch den Kopf. Am liebsten hätte er auf den Tisch geschlagen und gebrüllt, doch er hielt sich zurück und schaute zu Joan. Dieser saß auf dem Sessel in einer Sitzgruppe und massierte sich die Schläfe. Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen, draußen dämmerte er schon. Ron sah ein, dass heute jeder weitere Versuch weiter zu kommen vergebene Lebensmüh war.
„Danke.“
Seine Stimme klang erschöpft. Er ließ die Empfangsdame hinter sich und tippte Joan beim Vorbeigehen auf die Schulter. Sein Bruder folgte ihm zum Ausgang und dort zum Parkplatz, wo ihr Skycar stand.
„Wo gehen wir jetzt hin?“, fragte Joan.
„Wieder zu Bob. Wir hauen uns hin und sehen morgen weiter.“
„Aber...“
Joan sah fast schon panisch auf, doch Ron stieg in das Skycar und forderte seinen Bruder auf sich neben ihn zu setzen. Wenn auch missmutig, tat Joan es trotzdem. Das Skycar hob ab und Ron fädelte sich in den Verkehr an.
„Das ist doch Mist!“
Jetzt brüllte er los. Sein Mut verließ ihn.
„Wie müssen aufgeben.“
„NEIN, ich habe einen verdammten Hirntumor und will nicht verrecken, du verdammte Schwuchtel!“
„Hey!“
Wirklich wütend drehte sich Ron zu Joan um, doch da sah er die Panik in den Augen seines kleinen Bruders. Joan hatte Todesangst, er wollte nicht sterben.
„Tut mir Leid, das mit der Schwuchtel“, murmelte er kleinlaut.
„Nein, wir dürfen einfach nicht aufgeben. Irgendwie finden wir Martin oder die Möglichkeit dir dieses Scheißding in diesen Scheißzeiten aus dem Kopf zu holen.“
Ron wollte seinen kleinen Bruder einfach nicht verlieren. Sie erreichten die Villa von Bob und parkten das Skycar vor der Garage. Von dort aus betraten sie das Haus durch einen Nebeneingang. Sofort kam ihnen eine Bot entgegen.
„Guten Abend, die Herren. Wünschen Sie das Abendessen auf ihr Zimmer gebracht zu bekommen.“
Ron fühlte sich müde und schlapp. Er nickte nur und trabte die Stufen hinauf. Joan folgte ihm schweigend. Der Bot überholte sie und zeigte ihnen ihre Schlafzimmer, die am Ende des lange Flures der ersten Etage einander gegenüber lagen. Joan nahm das auf der rechten, Ron das auf der linken Seite. Die Brüder wünschten sich eine gute Nacht und betraten die Zimmer.
Rons Zimmer war im alten Stile der Renaissance eingerichtet. Alles sehr prunkvoll und mit viel Gold, oder etwas in der Art, verziert. Ein Doppelbett war mit Vorhängen an den Seiten bedeckt, drei Decken lagen übereinander. Die Bettwäsche quietschte grün. Ron rieb sich die müden Augen und nahm zwei der Bettdecken, legte sie auf die Coach, die an der Wand stand, und setzte sich auf das Bett. Ein weitere Bot brachte ihm ein Tablett mit dem Abendbrot. Es gab kaltes Brot mit Aufstrich und grünen Tee.
Ron hatte keinen Hunger. Er nippte am Tee und knabberte etwas am Brot, doch dann legte er sich rücklings auf das Bett und schaute die Decke an. Dieser war mit Hologrammen von Engeln verziert. Der Bot war weg und Ron alleine. Er ließ seine Gedanken kreisen.

„Lungenkrebs? Das kann doch nicht ihr Ernst sein.“
Die Mutter sah den Arzt vollkommen entgeistert an. Sie standen im Krankenzimmer, Joan lag auf der Liege und sah aus wie eine lebende Leiche. Neben ihm, auf der Kante, hockte Kim und hielt seine Hand. Mark saß auf einem klapprigen Stuhl einer Ecke des Raumes, Neal lehnte neben ihm. Und er, Ron, stand neben der Mutter und schüttelte nur den Kopf.
„Er ist doch gerade erst 10.“
Seine Mutter hoffte auf einen Scherz, doch er spürte, dass der Arzt es ernst meinte.
„Mrs. Bishop, es tut mir wirklich Leid, aber ihr Sohn hat Lungenkrebs.“
„Wie kann das sein?“
„Das... wissen wir nicht.“
Das konnte einfach nicht sein, es wollte nicht in Rons Kopf. Sein kleiner Bruder, todkrank. Und den einzigen, den das nicht interessierte, war ihr Vater. Der hockte zu Hause und telefonierte wahrscheinlich mit seinem Lover, dem Unbekannten. Ron wollte hier raus. Er verließ das Krankenzimmer und lief den Warteraum. Dort, wo sein Opa und Tony auf ihn warteten. Tony war zu jung, um das zu erfahren und zu begreifen.
„Ronald, was ist denn? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
Sein Großvater sah ihn erschrocken an, doch Ron wusste einfach nicht wie er es sagen sollte. Er war Teenager und brachte keinen Ton aus sich heraus. Langsam und stottert kamen die Worte über seine Lippen.
„Joan... hat... Krebs.“
Er war kurz davor zu heulen, Tränen sammelten sich in seinen Augen. Sein Großvater wurde sofort blass, stand dann auf und nahm ihn in den Arm. Tony verstand das nicht, aber das nahm Ron ihm nicht übel. War auch besser so.
In den laufenden Monaten hatte ihre Familie einen wahren Alptraum durchlebt. Joan hatte fast nur im Krankenhaus gelegen, hatte so viele Therapien machen müssen, dass er sogar davon krank wurde. Die Geschwister wechselten sich an seinem Krankenbett ab, standen ihm bei. Doch er wurde mit jedem Tag schwächer. Erst im letzten Moment erreichte sie das passende Spenderorgan, eine Lunge.

„Paradox. Wir können riesige Schiffe heilen, aber kriegen es nicht hin Krebs zu vermeiden oder Organe zu züchten.“
Ron schüttelte den Kopf und seufzte. Er hatte damals wirklich Angst gehabt Joan zu verlieren. Er stand seinem kleinen Bruder sehr nahe, sie hatten ein besonders Verhältnis zueinander. Wie Kim zu Tony oder sie alle zu Mark. Eigentlich hätte er sich mehr über die Spenderlunge freuen müssen, doch das konnte er auch jetzt noch nicht. Denn sie hatte seinem Großvater gehört, einem Admiral der Allianz. Er war ein überzeugter Vertreter der Völkerverständigung gewesen und hatte sich für eine Zusammenarbeitet von Allianz und Aliens ausgesprochen. Dafür hatten ihn mitten in der Nacht ein irrer Rassist auf offener Straße erstochen. Direkt ins Herz, die Lunge unverletzt. Das war Joans Glück.
Sie hatte ihren Opa geliebt, er war wie ein Vater gewesen. Ein Vater, der ihrer einfach nicht war. Sein Tod war ein Einschnitt gewesen, aber wäre das nicht passiert, hätten sie ihren Bruder verloren. Und für sie, die als Geschwister so eng zusammenhielten, wäre das noch schlimmer gewesen. Ron hasste sich dafür, dass er so dachte, aber so war die ganze Situation einfach zu ertragen. Ein Leben für ein Leben, so war es nunmal.
„Licht, dimmen.“
Das Licht wurde fahl und ganz leicht. Ron konnte nicht im Dunklen schlafen. Schlimm für einen Soldaten, das wusste er, doch er hatte diese Phobie. Schon als Kind hatte er die Dunkelheit gehasst und das hatte sich nicht gebessert. Deswegen liebte er das Schlafen unter freiem Himmel, die Sterne und der Mond waren das beste Licht. Er schloss die Augen und sank langsam in tiefen Schlaf.

„Ron? Ron, wach auf.“
'Wie lange habe ich geschlafen? Eine Stunde, zwei Stunden? Bestimmt nicht mehr.' Ron öffnete die Augen und schaute direkt in Joans Gesicht. Sein Bruder beugte sich über ihn. Er grinste breit, aber es schwand sofort aus seinem Gesicht, als er in die Augen seines großen Bruders sah.
„Alles klar?“
„Sicher. Hab nur schlecht geschlafen.“
Ron setzte sich auf die Bettkante und streckte sich. Er ließ den Kopf kreisen und die Fingerknöchel knacken. Dann stand er auf. Joan wartete an der Tür auf ihn.
„Ich geh noch eben ins Bad“, meinte Ron und betrat den Flur.
Das Bad war nur ein paar Türen weiter weg. Auch hier zeigte sich Bobs Vorliebe für die Renaissance, alles wirkte, als wäre es aus Marmor. Ron vollzog nur einen Katzenwäsche und vermied es sich im Spiegel anzusehen. So schnell wie er gekommen war verließ er das Bad wieder. Joan wartete jetzt an der Treppe auf ihn. Er schien sich in dieser Villa sehr verloren zu fühlen. Nebeneinander stiegen sie die Stufen hinab und bogen nach rechts ab. Eine große Doppeltür führte sie in das Esszimmer. Ein großer Raum mit einer langen Tafel in der Mitte. Bob saß schon am Kopfende und pellte gerade ein Ei. Er lächelte, als er die Bishopbrüder entdeckten.
„Guten Morgen, ihr Süßen. Setzt euch, es ist genug für alle da.“
„Ihr Süßen?“, zischte Joan Ron zu. Der winkte ab und setzte sich in Bobs Nähe. Joan zuckte mit den Schulter und nahm ihm gegenüber Platz.
Während Bob über seine Geschäfte, die Sehenswürdigkeiten der Citadel und seine Ausbildung redete, aßen die Brüder schweigend ihr Frühstück. Die Zeit verstrich und Ron fiel etwas auf. Joans Augen, eigentlich ebenso braun wie die von Kim, schimmerte immer wieder schwarz und die Iris schluckte die Pupille. Ron beugte sich zu ihm rüber.
„Joan, alles klar?“
„Ja... glaube ich.“
Joan wischte sich kalten Schweiß vom Gesicht und stöhnte auf. Zitternd stemmte er sich in die Höhe.
„Ich hole mir eben was zu trinken.“
Die Getränke standen auf einem kleinen Tischchen an der Wand hinter Bob, direkt daneben ein Leib Käse und ein Schinken. Joan griff nach einem Becher und goss sich etwas Wasser ein. Im nächsten Moment ließ er den Becher fallen, sodass dieser auf dem Boden zersplitterte, und griff nach dem Messer, das neben dem Schinken lag. Ron, der gerade von seinem Brot abgebissen hatte, stockte mitten im Kauen.
„Joan?“
Bob bemerkte davon nichts, er redete einfach weiter. Joan umfasste das Messer stärker, wandte sich um und steuerte Bob an. Seine Augen waren komplett schwarz.
„Joan!“
Ron sprang so schnell auf, dass er den Stuhl aufstieß. In dem Moment, als Joan ausholte, um Bob das Messer in den Kopf zu rammen, packte Ron ihn am Handgelenk und schob ihn nach hinten. Bob drehte sich um und schrie auf.
„Was wird das denn?!“
„Nichts, Bob, gar nichts.“
Ron drückte Joan an den Tisch, sie kämpften miteinander. Der Käse rollte über den Boden, die Gläser landeten klirrend auf dem Boden. Bob war aufgesprungen.
„Ich rufe C-Sicherheit!“
„Nein!“
Ron drehte sich halb zu ihm um, doch sein ehemaliger Geliebter näherte sich schon der Tür. Der Lieutenant sah nur eine Möglichkeit. Er schleuderte Joan auf den Boden, stellte einen Fuß auf seine Handgelenk, den anderen auf seine Brust, und zog seine Pistole, die er auf Bob richtete.
„Du bleibst hier!“
„Verdammt, Ronni, willst du mich töten?“
„Nein, Bob. Ich will, dass du niemanden etwas hierüber erzählst.“
Nie hätte Ron gedacht, dass er so etwas tun würde. Aber wenn Bob die C-Sicherheit rufen würde, dann würden sie Joan einsperren. Das die Allianz schon Wind von dem bekommen hatte, was auf der Erde passiert war, bezweifelte Ron. Die Kommunikation war denkbar schlecht. Doch sein Bruder war unschuldig, er konnte es nur nicht beweisen. Aber er würde nicht zulassen, dass man ihn einsperrte. Bob hob die Hände auf Schulterhöhe und nickte dann langsam.
„Ok. Ich gehe jetzt einfach in mein Büro und vergesse, was hier passiert ist.“
„Würde ich begrüßen.“
Bob zog sich zurück, die Tür schloss sich hinter ihm. Ron steckte die Waffe wieder weg, packte Joan am Kragen und zog ihn hoch. Das Messer hielt er auf Abstand.
„Joan?“
„Wir sind eure Erlösung. Durch Vernichtung.“
Das war nicht seine Stimme, sie war tiefer und kehliger. Wie eine Maschine. Ron drückte ihn wieder an die Wand und schlug das Handgelenk so oft an das Metall, bis er das Messer fallenlassen musste. Doch die Reaper wichen nicht aus dem Kopf seines Bruders.
„Menschen, ihr könnt eurem Schicksal nicht entkommen.“
„Verdammt, Joan, komm zu dir! Ich bin es, Ron, dein Bruder!“
„Ihr habt die Aufmerksamkeit von Wesen erhalten, mit denen ihr es nicht aufnehmen könnt.“
„Raus aus meinem Bruder, ihr Schweine!“
Auch wenn es Ron in der Seele wehtat, er schlug Joan mit dem Pistolenkolben so kräftig gegen die Schläfe, dass dieser ohnmächtig wurde. Ron ließ ihn vorsichtig auf den Boden gleiten und steckte seine Waffe weg. Jetzt musste er nachdenken.
Er vertraute Bob nicht wirklich, schon in der Ausbildung war er eine verdammte Petze gewesen. Er würde nicht ruhig bleiben, sicher telefonierte er gerade mit C-Sicherheit. Also musste er Joan hier weg bringen, sofort. Es gab eine Ausgang vom Esszimmer aus, den Ron nutzte. Er wuchtete sich seinen Bruder über die Schulter und lief nach draußen. Das Skycar stand noch vor der Garage, doch Ron zögerte. Was, wenn Bob seine Wagen orten lassen konnte? Ach, dafür war er zu naiv. Ron setzte Joan auf den Beifahrersitz, schwang sich selbst auf die Fahrerseite und startete ihr Gefährt dann. Er hatte Glück, denn hinter ihm erreichte ein Trupp der C-Sicherheit die Villa.
Ron holte erleichtert Luft, Joan kam neben ihm wieder zu sich.
„Was ist passiert?“ Er rieb sich den Kopf.
„Was passiert ist? Du wolltest Bob töten und hast irgendwelchen Unsinn gelabert.“
„Was? Ich... ich kann mich an nichts erinnern.“
„Kein Wunder, dass waren die Reaper.“
Joan setzte sich gerade hin und schüttelte den Kopf.
„Nein, das darf doch nicht wahr sein.“
„Nimm deine Tabletten. Wir müssen untertauchen. Bob hat C-Sicherheit gerufen, die werden uns suchen.“
Joan steckte sich eine Tablette in den Mund und schaute Ron skeptisch an.
„Und wo sollen wir hin?“
„Das weiß ich nicht. Aber wir werden etwas finden.“
„Danke, Ron. Wirklich.“
Ron lächelte Joan an und sah danach wieder nach draußen.
„Kein Problem, dafür sind Brüder da.“
Er schaltete das Radio an, es liefen gerade die Nachrichten.
„Die Korruptionsvorwürfe gegen den Captain der Allianz, Mark Bishop, verhärten sich. Zwar gibt es noch immer keine Stellungnahme des Captains selber, doch das Allianzoberkommando teilte mit, dass sie bei Bestätigung der Vorwürfe disziplinarische Schritte gegen den Captain einleiten werden.“
Ron und Joan schauten sich an, sie dachten beide dasselbe.
„Mark!“

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Mit seiner Biotik ließ Martin die leere Getränkedose auf dem Tisch tanzen. K-7 sprang wie ein Hürdenläufer darüber.
„Das macht echt Spaß.“
„Freut mich.“
Doch Martin war nicht bei der Sache. Auf dem Bildschirm hinter seinem Minigeth liefen Berechnungen zu seiner derzeitigen Forschung ab. Das Problem war nur, für seine Theorie von der einfach Indoktrination durch Gehirnkrankheiten fehlte ihm die Studien. Er wollte doch so gerne helfen.
Rumpelnd landete K-7 auf dem Tisch, er war über die Dose gestolpert, die Martin unbedacht in die falsche Richtung gelenkt hatte.
„Aua!“
„Oh, tut mir Leid.“
Er sprang auf und hob K-7 hoch, der die Arme kreisen ließ.
„Alles klar?“
„Ja, nichts kaputt.“
„Gut. Hier Ersatzteile für dich zu bekommen wird schwer sein.“
Die Tür öffnete sich und Commander Shepard betrat den Raum. Martin salutierte, K-7 klettert auf seine Schulter und ahmte ihn nach. Shepard lächelte.
„Doktor, was macht die Forschung?“
„Es läuft, wenn auch langsam.“
Er trat an den Tisch, Shepard neben ihn. K-7 saß auf seiner Schulter und ließ die Beine baumeln. Martin rief die Aufzeichnung auf, der er angefertigt hatte.
„Ich habe Ihre Berichte genauer studiert, Commander. Sie hatten häufig Kontakt zu den Reapern, zeigen bis jetzt aber keine Anzeichen einer Indoktrination. Dafür muss es einen Grund geben.“
„Haben Sie eine Idee?“
„Ihre besondere mentale Stärke könnte ein Grund sein. Ich habe von dem Vorfall mit dem Dreschschlund gehört. Sie haben das überstanden, Respekt.“
Shepard nickte nur. K-7 sprang auf den Tisch und rief durch einen Druck auf eine Taste eine neue Seite auf.
„Schauen Sie, Commander. Der Doktor hat herausgefunden, dass diese geheimnisvolle Gruppe eine Splittergruppe von Cerberus ist.“
„Warum spaltet man sich von Cerberus ab?“, fragte Shepard.
Martin zuckte ratlos mit den Schultern.
„Vielleicht war Cerberus ihnen zu radikal. Oder, was noch schlimmer wäre, zu lasch.“
Shepard sah zu K-7 herunter und lächelte.
„Sagen Sie, Dr. Stolz, wie kommen Sie an Ihren kleinen Gefährten?“
Martin streckte die Hand aus, sodass K-7 auf seinen Arm klettern konnte. Von dort stieg er bis auf seine Schulter.
„Er war früher die Aktionfigur meiner kleinen Bruders.“
„Sie haben einen Bruder?“
„Hatte.“
Martin seufzte und trat an das Fenster. Shepard stellte sich neben ihn.
„Wollen Sie es mir erzählen?“
„Ich war 13, Konrad sieben. Ich war der Denker, der, für den alles logisch war. Er war der Techniker, er hatte tausende von Aufzeichnungen über KI's, VI's und Geth. Er war immer von Geth fasziniert gewesen und wollte eines Tag ähnliche KI entwickeln. Um den Menschen und allen anderen zu helfen. Aber... neben dem Spielplatz des Waisenhauses, in dem wir aufgewachsen sind, gab eine E-Zero-Fabrik.“
„Moment, Waisenhaus? Kim sagte, dass ihre Eltern sich kannten.“
Martin lachte kurz auf, schüttelte dann aber den Kopf.
„Das erzählt sie immer, aber ich bin ein Waisenkind. Wissen Sie, Commander, in der Welt der Forscher gib es so etwas wie Waisenkinder nicht. Wenn jeder das wüsste, dann hätte ich nie etwas veröffentlicht. Also erzählen Kim und ich jedem die Story, die sie Ihnen erzählt hat. Meine Eltern starben kurz nach der Geburt meiner Bruders bei einem Unfall mit einem Skycar.“
„Das tut mir Leid.“
„Danke.“
„Und Ihr Bruder?“
„Ich war zu der Zeit bei Kim. Als ich wiederkam lag der Spielplatz in Schutt und Asche. Die Fabrik war in die Luft geflogen und hatte alles im Umkreis zerstört. Mein Bruder hatte keine Chance. Er war auf der Schaukel durch die Druckwelle verdampft. Mir blieben nur seine Aufzeichnungen und seine Aktionfigur, ein Geth. Ich war mit einem Mal so alleine unter all den anderen Waisenkindern. Also habe ich mit seiner Technik, mit seinen Aufzeichnungen über KI's angefangen an der Figur rumzuschrauben und so K-7 geschaffen.“
Der Minigeth verbeugte sich und drehte eine Pirouette. Shepard verstand jetzt einiges.
„Deswegen K-7. Ihr Bruder hieß Konrad und war sieben Jahre alt, als er starb.“
„Genau. Das schlimmste ist, er hatte mich damals gebeten mit zu Kim kommen zu dürfen, aber ich wollte das nicht. Ich wollte einfach etwas Zeit mit Kim verbringen, alleine. Ohne ihn, nur wir beide. Hätte ich Ja gesagt, dann würde er noch leben.“
„Dr. Stolz, Martin, geben Sie sich nicht die Schuld daran. Wenn Sie damit anfangen, dass hört das nie wieder auf.“
Martin schluckte schwer und eine einsame Träne kullerte seine Wange hinab. Jetzt verstand Jen, warum er solche Angst hatte Kim zu verlieren. Jeder Mensch, der ihm etwas bedeutet hatte, war tot. Seine Eltern, sein Bruder, er hatte nur noch seine Ex-Freundin. Und die wollte er halten. Jen kannte diese Gefühl alleine zu sein
„Ich glaube Ihre Eltern wären stolz auf Sie. Und Ihr Bruder auch.“
„Das hoffe ich, Commander. Das hoffe ich wirklich.“
Kurz sah Martin noch nach draußen, dann wandte er sich wieder dem Tisch und dem Bildschirm zu. Er schaute den Daten dabei zu, wie sie flackerte und darauf warteten, dass er sie auswertete.
„Commander, wann haben Sie das letzte Mal seitdem dieser ganze Mist angefangen hat, eigentlich richtig geschlafen?“
„Ist eine Weile her. Wieso?“
„Sie sehen wirklich müde. Ein Tipp vom Doktor, legen Sie sich hin, bis wir auf der Citadel sind.“
Jen wollte widersprechen, doch ein Teil von ihr wusste, dass Martin recht hatte. Also verließ sie sein Zimmer und fuhr in ihr Quartier. Als sie dort Kaidan über den Weg lief, lächelte sie.
Martin blickte weiterhin den Bildschirm an.
„Ich weiß nicht wer ihr Typen seid, aber ich finde euch. Und dann reiße ich euch den Arsch auf.“
Er ballte die Hand zur Faust und warf mit seiner Biotik den leeren Mülleimer durch den Raum. K-7 sprang von seiner Schulter auf die Tischlampe.
„Bin ich eigentlich nur ein Ersatz für Konrad für dich, Doc?“
„Quatsch. Du bist mein kleiner Gehilfe, meine rechte Hand. Der Wichtigste für meine Forschung.“
Martin lächelte den Minigeth an und zog sich dann einen Stuhl heran.
„Komm, wir finden schon heraus, was hinter dieser ganzen Sache steckt.“
K-7 nickte, rutschte den Hals der Lampe runter und begann die Akten zu durchsuchen. Martin tippte weiter auf seiner Tastatur.

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Vala Shepard
20.11.2012, 22:55
Und obwohl du heute anscheinend Stress hattest, hau ich dir noch ein leserlich stressiges, mittelgroßes Feedback rein :)

Also, als ich gelesen habe, das es um K-7 geht, grinste ich vor Freude aber nun zur Analyse.
Der kleine Schock, es geht erst mit Ron und Joan los, was aber irgendwie interessant war denn nun bemerkt man die Panik in Joan, in seinen Worten die brüllend sind.
Sehr gut gezeigt, wie sehr Joan eigentlich Angst hat. Hat mir gefallen.
Als ich dann Bob laß, musste ich schmunzeln und auch diese einsame Situation vor den gedanken war, sehr schön und ruhig wirkend.

Diese Gedanken sind sehr intensiv und beschäftigen sich mit einem ernsten Thema. Das ist wirklich gut beschrieben, auch die Gefühle der anderen bei Joan.
Also Hut ab, das war wirklich etwas, was mir nahe ging. Bedrückend.

Okay, nach den Gedanken und der harten Analyse von Ron (Wir können Teile erstzen aber keine Organe klonen) kommt das Frühstück bei Bob. Dieser Typ, er ist wirklich die Verkörperung aller Vorurteile doch dann wird es richtig interessant. Indoktriniert! Eindeutig und dann der Auftritt meines absoluten ME Lieblings neben Shepard aus dem Game und etlichen Charas aus deiner Geschichte. Der Vorbote! Holy Shit! Diese Worte entlockten mir eine Gänsehaut! "WOW!" Effekt! Wuhuu. Super detail!
Und dann, nachdem Ron Joan wieder zur Besinnung bekommt, endet dieser Abschnitt schon. Wunderbar gemacht!

Der neue Abschnitt und nun hoffte ich auf den Auftritt von K-7.
Ich wurde nicht enttäuscht und musste lachen.
Mit seiner Biotik ließ Martin die leere Getränkedose auf dem Tisch tanzen. K-7 sprang wie ein Hürdenläufer darüber.
„Das macht echt Spaß.“
„Freut mich.“ <<< ich liebe echt deine kleine Schöpfung. Gib ihn mir für meine Storys! (Scherz)
Aber dann kommt ein richtiges Highlight, ein erleuchtendes Gesporäch von Martin und Shepard und nun wird Stolz Vergangenheit enthüllt.
Die Bedeutung von K-7`s Namen und die Erschaffung, das war wirklich super. Diese Dramatik von Martin, wie er sich Vorwürfe macht wegen Kim und seinem Bruder.
Ich war wirklich gerührt und begeistert zugleich. Auch diese "Ein Tipp vom Doktor" Sache war ein schönes Detail. Also wirklich, ein starkes Kapitel was zum Ende hin Martin stark beleuchtet und er hat einiges durchlebt. Waisenkind, Bruder verloren, seine Liebe. Eine dramatische Figur.

Das Kapitel war super, sehr interessant und es lüftete einiges an Geheimnissen. Da ich dieses Lied hier (http://www.youtube.com/watch?v=Ekp0Gm-S1Lw&list=UUkb25Joz8gwgp57ndhDixUw&index=1&feature=plcp) beim lesen gehört habe, wurde die Dramatik in deinem Kapitel unterstützt und ich war wirklich gerührt, vor allem von Martins Vergangenheit und Rons Gedanken. K-/ wurde zudem erklärt, seine Kommentare waren wie immer giftig, passend und sarkastisch, aber hier fand ich den dramatischen Teil mit Martin superklasse. Also das war....berührend, dieses Kapitel! Sowas schafft man eher selten so gut, genau und dramatisch zu beschreiben.
Wirklich klasse Arbeit und Kapitel!!!

Obscurefighter
20.11.2012, 23:21
Ja, heute hatte ich es mit Drama. Aber der wahre Knaller kommt noch, es wird noch übler. Hab mir dein Lied angehört und das Kapitel noch mal überflogen. Da kamen mir sogar ein paar Tränen, bin ich etwas zu fies zu meinen Chars?
Ob es bei Joan der Vorbote ist, das will ich nicht direkt sagen, aber ich finde seine Sprüche einfach genial und als Inbegriff der Reaper.
Wie schon oben gesagt, ich leihe dir K-7 gerne aus, stellte es mir witzig vor, wie er und Charon zusammenarbeiten. Ich verleihe gerne Charakteren, aber ich möchte dann auch gerne, dass man ihre Storys kennt. Und die von K-7 kennt man nun.
Ein dickes Danke für deine langen Feedbacks, finde ich echt toll, dass du immer so viel schreibst.

Vala Shepard
20.11.2012, 23:29
Ja, heute hatte ich es mit Drama. Aber der wahre Knaller kommt noch, es wird noch übler. Hab mir dein Lied angehört und das Kapitel noch mal überflogen. Da kamen mir sogar ein paar Tränen, bin ich etwas zu fies zu meinen Chars?
Ob es bei Joan der Vorbote ist, das will ich nicht direkt sagen, aber ich finde seine Sprüche einfach genial und als Inbegriff der Reaper.
Wie schon oben gesagt, ich leihe dir K-7 gerne aus, stellte es mir witzig vor, wie er und Charon zusammenarbeiten. Ich verleihe gerne Charakteren, aber ich möchte dann auch gerne, dass man ihre Storys kennt. Und die von K-7 kennt man nun.
Ein dickes Danke für deine langen Feedbacks, finde ich echt toll, dass du immer so viel schreibst.

Also an Dramatik ist das Kapitel einfach klasse. Du hast es ja gelesen. Ich war wirklich begeistert und das Lied hat mich auch nahe die Tränen gebracht, doch konnte ich sie noch zurückhalten. Das Kopfkino bei Martins Vergangenheit war gigantisch mit der Musik. Und nein, du bist, meiner Meinung nach nicht fies zu den Charakteren, sondern realistisch. Warum immer Friede, Freude, eierkuchen? Charaktere müssen auch mal leiden und das schreibst du hier sehr gut. Hut ab! Okay, ich war begeistert als ich seine Worte laß, daher dachte ich direkt an den Vorboten, aber jetzt grübel ich. Baust du einen neuen Reaper Feind eventuell ein? Wäre auch interessant :D
Wir haben eines gemeinsam: Finden beide die Sprüche des Harbingers genial :D
Das Angebot mit K-/ ist verlockend, doch könnte ich ihn nicht so schön sarkastisch, frech und dreist beschreiben wie du, daher bin ich noch vorsichtig, was K-7 eventuell bei Charon betrifft. Du kannst ihn einfach besser beschreiben als ich, da es ja deine Figur ist. Muss ich mir mal überlegen. Der kleine Kerl, Charon, Flex...später eventuell die anderen Charas aus den Story. McCöoud (aus Revenge of Cerberus) würde ihn wohl lieben, aus Technik Sicht. Sanderson (Auch aus Revenge of Cerberus) und K-7 ...ohje :D Schöne, witzige Gedanken. Aber zurück. Und wegen dem Feedback, kann ich das gleiche zurückgeben. Schreibst ja auch saftiges Feedback bei Charon :) Und ich mag deine Geschichte einfach, daher ist so Feedback normal! Und nun warte ich auf das nächste Kapitel ... wobei mir diese Idee eines neuen Reaper Charakters in deiner Story nicht aus dem Kopf geht.

Obscurefighter
20.11.2012, 23:34
Mein Angebot steht und ich lege noch etwas drauf: Ich gebe dir Tips und/oder schreibe die Parts des kleinen in groben Zügen für dich. Würde so etwas nämlich verdammt gerne lesen, stelle mir das echt witzig vor.
Harbinger ist der Oberboss, Boss aller Reaper :D.

Vala Shepard
20.11.2012, 23:40
Mein Angebot steht und ich lege noch etwas drauf: Ich gebe dir Tips und/oder schreibe die Parts des kleinen in groben Zügen für dich. Würde so etwas nämlich verdammt gerne lesen, stelle mir das echt witzig vor.
Harbinger ist der Oberboss, Boss aller Reaper :D.

Das Angebot ist verlockend! Ich bekomme doch noch etwas Bedenkzeit? ^^
Harbinger ist der Oberboss, klar, aber wenn es nicht der Vorbote bei dir ist? Wenn das ein anderer, gemeiner Reaper ist, der Joan nutzt? Rätselraten...das bedarf schneller Aufklärung! :D

Obscurefighter
20.11.2012, 23:42
Klar, kriegst du, ist doch Ehrensache.

Obscurefighter
21.11.2012, 00:26
Ich konnte es einfach nicht aushalten und habe den zweiten Teil einfach schon geschrieben. Viel Spaß, auch wenn es spät ist.


Der Eingang des Allianzgebäudes auf der Citadel wurde von der Presse belagert. Joan öffnete seine Tür etwas und lehnte sich raus, wobei er sich an der Klappe festhielt.
„Scheiße, die sind überall.“
„Kommen wir da durch?“
„Sieht schlecht aus.“
„Schöne Scheiße.“
Joan schloss die Klappe wieder. Ron seufzte, steuerte aber den Parkplatz der Allianz an. Er lag an der Seite des Gebäudes. Dort standen wenige Skycars, er parkte am Rand. Die Brüder stiegen aus und nahmen ihre Jacken vom Rücksitz. Zwar erkannte man ihre Ränge in Form von Sternen auf dem Rücken, aber sie konnten ihre Kapuzen hochschlagen und so würden sie hoffentlich der Presse entkommen. Joan versenkte noch die Hände in den Tasche, Ron ließ sie draußen. Mit gesenkten Köpfen und strammen Schritten gingen sie los. Sie bogen um eine Ecke und sofort standen sie im Blitzlichtgewitter. An der Wand schoben sie sich bis zu den Stufen vor, die zum Eingang führten. Dabei klangen die Rufe der Reporter in ihren Ohren.
„Lieutenant! Lieutenant, hier!“
„Service Chief, Service Chief, hier drüben!“
Vor dem Eingang standen zwei Wachen, die ihre Handflächen scannten. Kurz bekam Ron Angst. Vielleicht wusste man hier schon von der Sache auf der Erde. Aber nein, sie wurden so in das Gebäude gelassen, sogar mit militärischem Gruß. Die Tür glitt hinter ihr zu und die Rufe der Reporter waren verstummt. Erleichtert strichen sie beide die Kapuzen ihrer Jacken herunter.
Die Halle war eher klein, es gab eine durch Glas abgeschirmten Wartebereich. Aber sehr war schon eingerichtet und schimmerte silbern und blau. Vor ihnen saß eine Empfangsdame und an der rechten Wand hingen viele Bilder. Ron steuerte die Dame an, doch Joan trat an der rechte Wand. In goldenen Lettern stand dort: Verdiente Mitglieder der Allianz.
Es ging mit Grissom, einem Helden der Menschheit, los, ging über Commander Shepard, Captain Anderson und endete bei ihnen. Joan schluckte schwer und blickte auf die Fotos von sich und seinen Geschwistern. Jüngere Versionen von ihnen sechs strahlten ihn an, angeordnet nach Rang und Alter. Sie bildeten eine Reihe unter der stand: BB. Sein Hals wurde trocken, er ballte die Hände zu Fäusten.
Damals war alles noch besser gewesen. Er war noch nicht krank, Mark nicht im Verdacht und Kim noch mit Martin zusammen gewesen. Alles war einfach besser gewesen. Sie waren zusammen und es war gut so gewesen. Vielleicht würden sie diesen Zustand irgendwann wieder erreichen.
Er wandte sich ab und stapfte zu Ron, der am Fahrstuhl auf ihn wartete.
„Alles klar?“
Joan nickte nur, sie betraten den Aufzug und Ron drückte den Knopf für die fünfte Etage. Leise Musik erklang im Hintergrund, die Fahrstuhlmusik war wohl einfach nicht totzukriegen.
„Hast du dir die Bilder angesehen?“, fragte Ron ohne Joan anzusehen.
„Ja.“
„Du musst aufhören in der Vergangenheit zu leben, Kleiner.“
„Es war einfach besser.“
„Irgendwann erreichen wir diesen Zustand wieder, keine Sorge.“
Die Tür glitt auf, ehe Joan antworten konnte. Ron betrat den Flur und Joan hängte sich an seine Fersen.
„Aber, Ron...“
„Kein aber, klar.“
Ron blieb kurz stehen, stützte sich an einer Wand ab und hielt sich den Bauch. Er stieß auf und schloss die Augen. Joan schaute ihn besorgt an, doch Ron schwang sich wieder von der Wand weg.
„Man, ich vertrage Bobs Essen einfach nicht.“
„Musst du kotzen?“
„Wenn Mark wirklich diese Scheiße gebaut hat, dann warte ich damit, bis ich es auf seinem Schreibtisch tun kann.“
Ron grinste, zum ersten Mal seit langem, und lachte dann auf. Auch Joan musste beim Gedanken daran lachen. Marks Büro lag auf der Hälfte des Ganges, eine große Holztür führte dorthin. Ron klopfte vorsichtig an.
„Mark, wir sind es, Ron und Joan.“
Keine Antwort. Ron sah auf das Paneel, es schimmerte rot.
„Abgeschlossen“, meinte Joan und Ron schlug mit der Faust gegen die Tür.
„Mark? Ist alles klar da drin? Mach auf, wir sind es!“
„Ist er da?“
Joan wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erzielen. Ron nickte nur.
„Ja, die Dame meinte, dass er sein Büro nicht verlassen hat. Mark, mach auf!“
Keine Antwort, nichts. Langsam wurden die Brüder nervös, doch die Tür war fest verschlossen. Sie hämmerten dagegen und brüllten, doch Mark antwortete nicht. Schritte aus der Richtung der Treppe, also von rechts, erklangen. Sofort sprangen Ron und Joan von der Tür weg und sahen dorthin. Um die Ecke kamen Neal, Kim und Tony, mitten in ein Gespräch vertieft.
„Ich habe doch immer gesagt, der Commander ist super“, meinte Kim gerade.
„Ja, 'Familie regelt das unter sich'. Echt toll“, stimmte Tony zu.
Neal seufzte und sah den Gang runter. Er blieb stehen und seine Augen weitete sich.
„Ron! Joan!“, rief er überrascht.
Tony und Kim sahen zu den beiden. Im nächsten Moment gab Kim Gas und fiel ihrem Zwillingsbruder um den Hals, der sie zitternd vor Glück an sich drückte. Beiden rannen Freudentränen die Wangen hinab.
„Ich bin so froh“, schluchzte sie an seinen Hals. „Ich hatte solche Angst um dich.“
„Mir geht es gut“, flüsterte er in ihr Ohr.
Ron klatschte bei Neal ab und drückte Tony kurz an sich. Kim strich er sanft über den Kopf, da Joan sie immer noch an sich drückte. Erst langsam ließ er sie wieder los.
„Ich dachte, ihr seid auf der Erden“, meinte Neal.
„Schwierigkeiten, wir haben Zivilisten hierhin gebracht und wollten jetzt zu Mark.“
„Warum?“, fragte Kim.
Joan und Ron blickte sich kurz an, dann legte Joan seiner Schwester sanft die Hand auf die Schulter.
„Erkläre ich dir später. Jetzt müssen wir erst zu Mark, der hat sich eingeschlossen.“
„Das hat er noch nie gemacht“, warf Tony ein.
Dass er Kim überragte war für Ron und Joan ein ungewohnter Anblick. Neal trat derweil vor die Tür und hämmerte mit der Faust dagegen. Er hatte eine kräftigeren und lauteren Schlag aus Ron und Joan.
„Verdammt, Mark, mach auf! Wir sind es, deine Familie!“
Keine Reaktion. Sie warfen sich Blicke zu, dann krempelte Neal sich die Ärmel seiner Jacke hoch.
„Ich mach das.“
„Neal, deine Schusswunde.“
Kim packte seinen Arm und hielt ihn fest. Ron schaute seine älteren Bruder fassungslos an.
„Schusswunde?“
„Ach, nichts schlimmes. Unsere Kim macht wieder aus einer Mücke einen Elefanten.“
Neal schob Kim weg und rammte sich dann mit aller Macht gegen die Tür. Es brachte nichts. Ron packte Tony und stellte sich neben Neal.
„Zu dritt haben wir mehr Gewicht.“
Neal nickte.
„Gut, dann auf drei. Eins...zwei...drei!“
Sie rannten los und rammte sich gegen die Tür. Diese brach aus den Angeln und alle drei stolperten ins das Büro von Mark.
Alles wirkte normal, sauber und aufgeräumt. Mark stand am Fenster und sah nach draußen. Er registrierte sie gar nicht. Kim und Joan schoben sie auch den Raum.
„Mark!“, rief Kim.
Der Älteste drehte sich langsam zu ihnen um. Er sah älter im Gesicht aus, er hatte lange nicht gut geschlafen. Doch viel erschreckender war die Pistole, die er sich an die linke Schläfe drückte. Der Finger am Abzug zog sich langsam zurück, Tränen glitzerten in seinen Augen. Tony reagierte als ausgebildeter Scharfschütze als Erster. Er riss Neal sein Messer aus dem Gürtel, warf es und traf den Lauf der Waffe. Der Schwung riss sie aus Marks Hand und der Schuss bohrte sich in den Schreibtisch. Klappernd landete die Waffe auf dem Boden und Mark brach heulend wie ein kleines Kind zusammen. Jetzt reagierten auch die anderen.
Kim und Joan eilten an seine Seite, Neal brachte die Pistole an sich. Ron hob die Tür wieder ins Schloss und Tony zog die Vorhänge vor das Fenster. Kim packte Mark an den Schultern und schüttelte ihn.
„Mark, was sollte das?“
„Ich bin der schlechteste große Bruder, den es je gab. Sie haben mir gesagt, ich hätte euch getötet.“
„Wer?“
„Die Leute von dieser Gruppe, 'Die reine Art'.“
Die fünf Bishops sahen sich an, jeder dachte das gleiche.
„Vaters Truppe“, meinte Joan.
Mark setzte sich auf seine Hacken und wischte sich die Tränen weg. Langsam stand er wieder auf, taumelte wie ein Schlafwandler zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Stuhl. Die anderen drapierten sich um ihn. Neal lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand, Ron setzte sich auf den Stuhl Mark gegenüber, Joan und Kim schwangen sich links und rechts auf die Ecken des Schreibtisches und Tony stellte sich hinter den Stuhl.
„Du dachtest, wir wären tot?“, fragte Neal.
Mark nickte.
„Ja. Dich sollen sie in einem Hinterhof erstochen haben, Kim bei einem Angriff auf die Normandy erschossen. Tony war ihre Geisel, um mich zu erpressen, ihn wollen sie vergast haben. Und Ron und Joan sollen auf der Erde von Husks zerfleischt worden sein.“
„Blödsinn“, spuckte Joan an.
„Du wurdest erpresst?“, hakte Kim nach.
„Ja. Deswegen diese ganze Scheiße mit der Korruption. Ich wollte euch schützen und jetzt dachte ich, ich hätte alles verloren.“
Er begann wieder zu weinen und barg sein Gesicht in den Händen. Kim strich im sanft über Kopf und Ron nahm das Bild von Marks Frau und seinen Söhnen vom Tisch. Er schob es zu seinem Bruder rüber.
„Und was mit Rala? Und Jackson und Victus? Was sind sie?“
Mark sah wieder auf, Erkenntnis schimmerte in seinen Augen. Ron nickte nur. Er nahm das Foto wieder weg und lehnte sich zurück. Mark setzte sich aufrecht hin. Er war wieder der Alte, ernst und sanft zugleich. Mit einem Lächeln auf den Lippen schaute er zwischen seinen Geschwistern hin und her.
„Also, was wollt ihr von mir?“
In diesem Moment fiel die Tür wieder um, alle drehten die Köpfe. Im Türrahmen standen Jen Shepard, Kaidan Alenko und James Vega.
„Commander Shepard. Major Alenko“, grüßte Mark die ihm bekannten Personen.
„Captain Bishop“, grüße Jen zurück.
„Sir“, grüßte Kaidan.
Mark stand auf und seine Geschwister folgten seinem Beispiel. Da standen sie, alles sechs Bishops, alle in der Uniform der Allianz. James sah aufgeregt zwischen ihnen hin und her.
„Deos mio“, stieß er atemlos aus.
„Was ist, Lieutenant Vega?“, fragte Jen.
James stellte sich zwischen sie, Kaidan und die Bishops.
„Commander, erkennen Sie das denn nicht?“
„Sicher. Das sind Gunnery Chief Kim und ihre Brüder.“
James nickte erst, schüttelte dann aber wild den Kopf.
„Ja... Nein, nicht nur.“
Er traute es sich kaum auszusprechen, schien es selbst kaum zu begreifen.
„Commander, vor ihnen steht das Bishop Bataillon“
„Das Bishop Bataillon?“
Jen schaute James etwas irritiert an, doch auf dem Gesicht eines jeden Bishop breitete sich ein breites Grinsen aus.

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Vala Shepard
21.11.2012, 00:44
Haha! :D Woher kenne ich das "nicht aushalten"? Gut, mehr Futter für die Leser! Also, gleich ran ans Werk. Ich wusste, warum ich noch wachblieb.

Es geht weiter mit Ron und Joan. Das Detail mit den Bildern war wirklich wieder super, Kopfkino pur. Auch wie Joan in der Vergangenheit ist, Ron ihn wieder heraus reißt, aber wieder Mut macht, das ist gut beschrieben. Aber ein echtes Highlight hier, ich musste lachen, trotz des Liedes, was bei mir in der Playerschleife läuft:
„Man, ich vertrage Bobs Essen einfach nicht.“
„Musst du kotzen?“
„Wenn Mark wirklich diese Scheiße gebaut hat, dann warte ich damit, bis ich es auf seinem Schreibtisch tun kann.“
Ich liebe diesen Sarkasmus und das ist einfach wunderbar. Musste wirklich lachen, eine Abwechslung, denn beim voherigen Kapitel stand ich den Tränen nahe ^^
Diese Beschreibung: Ron grinste, zum ersten Mal seit langem, und lachte dann auf. <<< mit der Musik im Background, ich konnte mir das vorstellen und mein Herz lachte. Also das war so ein Gefühlsmoment bei mir, in dem mein Herz wirklich lachte. Ich freute mich für Ron, das er endlich einmal lachen konnte. Schönes, sehr schönes Detail.
Okay, ganz offiziell, ich bin wirklich umgehauen! Das Treffen aller Geschwister!? Dieser Moment, irgendwie freute ich mich für alle. Das Abklatschen zwischen Ron Neal, Kim fiel gleich um den Hals, was für ein Moment! Wieder einmal passte es, das mein Lied im Player läuft denn das machte dieses Erlebnis sehr intensiv. Jetzt war ich den Freudentränen noch näher, aber kann sie zurückhalten. Dafür grinse ich gerade über die Wangen, wirklich sehr toll geschrieben!
Und wieder musste ich grinsen:
Ron packte Tony und stellte sich neben Neal.
„Zu dritt haben wir mehr Gewicht.“
Neal nickte.
„Gut, dann auf drei. Eins...zwei...drei!“
Sie rannten los und rammte sich gegen die Tür. Diese brach aus den Angeln und alle drei stolperten ins das Büro von Mark.
Der arme Tony, wird einfach gepackt und mitgezerrt :D
Das mit Mark, der Versuch, heftig, aber realistisch. Die blitzschnelle Reaktion passte und dann wird die Gruppe bekannt. "Die reine Art", interessante Wahl!
Intensive Erklärung und Dramatik, herrlich bevor dann Shep, Kaidan und ...BLING BLING! James in den Raum knallen!
„Deos mio“, stieß er atemlos aus. <<< Ich sachmelze, du erfüllst gerade meine Wünsche, Dramatik, James...fehlt nur noch K-7 :D
Aber dann, am Ende des Kapitels. Bishop Bataillon? Du hast dir echt was gutes ausgedacht, bin auf die Erklärung gespannt. Und nebenbei hast du noch drei (neue?) Charakter kurz erwähnt. Also wow, einfach wow!

Das Lied, was ich höre, hat mal wieder dieses Kapitel sehr intensiv lesen lassen und ich bin hell auf begeistert.
Es gab zwar kleinere Tippfehler (Auf der Erden) aber diese fallen kaum ins Gewicht, nicht um diese Uhrzeit. Schönes Kapitel!!

Obscurefighter
21.11.2012, 00:46
Danke für das Feeback, aber eine Frage:

Und nebenbei hast du noch drei (neue?) Charakter kurz erwähnt. Also wow, einfach wow!


Wo?

Vala Shepard
21.11.2012, 00:54
Die wurden erwähnt, moment, ich suche:

Und was mit Rala? Und Jackson und Victus? Was sind sie?“

Das hier, aber gut, habe jetzt den Zusammenhang verbunden: Kim strich im sanft über Kopf und Ron nahm das Bild von Marks Frau und seinen Söhnen vom Tisch. Er schob es zu seinem Bruder rüber. <<< da war ein Bild vorher. Da sie kaum erwähnt wurden, nur vereinzelt, dachte ich sofort an neue Charaktere, also direkten Auftritt, aber es war nur das Bild. Aber jetzt grübel ich gerade schon wieder über etwas, das mit dem Bild, Marks Familie zu tun hat.

Beauci
21.11.2012, 21:31
Rala war die frau von mark.
also denke ich die anderen beiden sind tochter und schwiegerpapa oder so.

na ein glück, dass die den mark noch gerettte haben,

sehr fein

Obscurefighter
21.11.2012, 22:53
Oh, Vala grübelt. Da würde ich doch gerne hören worüber. So etwas interessiert mich immer brennend.

Vala Shepard
21.11.2012, 23:15
Oh, Vala grübelt. Da würde ich doch gerne hören worüber. So etwas interessiert mich immer brennend.

Dann bin ich mal nicht so eine teile dir meinen Gedankengang mit.
Also. Habe mir nochmals das Kapitel durchgelesen und wieder einmal mit dem bekannten Lied (^^). Das Bild spielt irgendwie eine größere Rolle für mich denn sonst hättest du es nicht erwähnt. Marks Familie, mein Gedanke ist, das Xerxes und "Die reine Art" ein weiteres Druckmittel holen könnten, indem sie Marks Familie entführen. Sie wurde ja noch nicht genau erklärt oder hatte einen Auftritt. Xerxes scheint, keine Grenzen zu kennen (Leihe dir Charon...dann lernt er Grenzen kennen :D Scherz). Ich habe das Gefühl, das die Erwähnung des Bildes noch eine Rolle spielen wird und mein zweiter Gedanke, was vor allem immer noch die Worte des Harbingers betrifft.
Du sagtest, es könnte nicht der Vorbote sein. Wer dann? Neben dem Bild von Marks Familie lässt mich das echt nachdenken und irgendwie glaube ich, das du auch noch die Reaper einbauen könntest in deine Story. Aber es sind halt nur Gedanken, die ich im Moment habe. Alles sehr verwirrend, zuviele, mögliche Ideen, die du da einbringen kannst.

Obscurefighter
22.11.2012, 00:05
Oh, Charon trifft auf Xerxes, das würde lustig werden :D. Marks Familie ist noch mittelwichtig, aber nicht so stark, wie du denkst. Aber zu viel will ich nicht verraten. Erstmal decke ich jetzt ein anderes Geheimnis auf.


„Hey, Martin!“
K-7 schlug dem schlafenden Forscher gegen die Wange, worauf dieser hochschreckte.
„Was ist?“
„Du warst geistig abwesend.“
Martin rieb sich müde die Augen, blinzelte schnell und schaute auf den Bildschirm vor ihm. Dort liefen keine Daten mehr, die Analyse war fertig und der Ergebnis stand dort. Doch erstmal musste er wach werden. Also stand er auf und ging zu der kleinen, transportablen Kaffeemaschine, der er neben dem Klappbett stehen hatte. Er stellte seinen Becher, der die Form eines Buches hatte, darunter und drückte den Knopf, neben dem 'Extrastark' stand. Während die schwarze Brühe in den Becher floss, sah Martin durch das Fenster nach draußen.
Es war einfach immer dunkel dort, immer das dunkel All. Normalerweise sah er aus dem Fenster und wusste sofort, wie viel Uhr es ungefähr war. Doch hier einfach nichts.
„Hey, K-7?“
„Ja?“
„Wie spät haben wir es?“
„Bin ich deine verdammte Uhr?!“
Martin drehte sich um und zog eine Augenbraue hoch. Sein Minigeth stand auf dem Tisch, die Arme vor der Brust verschränkt.
„Ja“, meinte der Wissenschaftler schließlich. „Im Moment bist du das. Also?“
„Erdenstandardzeit?“
„Sicher.“
„23:48.“
„Danke.“
Martin blickte wieder nach draußen. Die Uhrzeit verdutzte ihn schon etwas, aber er litt wohl unter dem typischen Jet-Lag. Sein Kaffee war fertig, er griff den Becher und nippte daran. Stark und schwarz, das Koffein machte ihn sofort wach. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, er wandte sich vom Fenster ab und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Den Becher stellte er hin, K-7 kletterte wieder auf die Lampe.
„Was hat dein Programm den ausgespuckt, Doc?“
„Das werden wir gleich sehen, Mini-Me.“
Martin drückte ein paar Tasten, dann erschienen nacheinander Bilder von Reapern und die Daten dazu. Neben Martin stand ein Teil eines Reapers, abgeschirmt durch ein Schild. Der Forscher las sich die Daten genau durch, schaute hin und wieder auf Bilder.
„Da gibt es doch nicht.“
„Was denn?“
„Die Reaper sind nicht identisch.“


Kleine Exkursion: Das Bishop Bataillon

Es war noch nicht so lange her, da rettete Commander Shepard vielen Kolonisten auf Horizon durch ihr Eingreifen das Leben.
Doch davon bekam Kim Bishop nichts mit. Sie befand sich auf Pakasch, einer kleine Kolonie am Rande des Hardes-Gamma Clusters. Sie saß auf einem Stuhl in einem Zimmer eines alten Fachwerkhauses, vor ihr, hinter einem Schreibtisch, stand ein Commander der Allianz. An der Wand neben ihr lehnte Neal, den anderen Stuhl im Raum hatte Ron besetzt. Tony hielt sich an der Tür auf, Mark stand direkt vor dem Schreibtisch und Joans Hände spürte Kim in ihrem Rücken.
„Ja, so ist die Lage“, beendete der Commander gerade seinen Bericht.
Pakasch hatte Kollektorensichtungen gemeldet und sofort waren Kim und ihre Brüder dorthin geeilt. Mark hatte die grandiose Idee gehabt ein eigenes Team zu bilden, immerhin waren sie alle in den letzten Jahren nur hin und her geschickt worden. Jetzt, wo Tony seine Ausbildung beendet und die ersten Einsätze hinter sich hatte, hatten sie es in Angriff genommen. Es war ein alter Kindheitstraum von ihnen gewesen, gemeinsam eine Einheit zu sein. Und jetzt war er endlich wahr geworden.
Mark nickte nur.
„Gut, wir werden die Situation im Auge behalten und so lange hier bleiben.“
„Danke, Captain Bishop.“
Der Commander salutierte und verließ das Zimmer dann. Mark schwang sich auf den Schreibtisch und schaute seine Geschwister fragend an.
„Also, eure Meinung?“
„Wir teilen uns auf“, schlug Neal vor. „Jeder nimmt sich einen Bereich vor und überwacht diesen.“
„Bist du dir sicher?“
Ron war skeptisch. Er lehnte sich zurück und eine frische Narbe schimmerte an seiner Stirn. Mark schaute zu Kim und nickte in ihre Richtung. Sie zuckte mit den Schultern.
„Es wäre gut, so könnten wir die Kolonie besser überwachen.“
„Sag ich doch.“
Neal grinste Ron triumphierend an. Doch waren die Meinungen von Joan, Tony und Mark selbst noch nicht gehört worden. Und sie entschieden immer demokratisch.
„Ich stimme Kim zu“, meinte Joan.
Tony nickte nur. Mark sprang vom Schreibtisch und griff sein Sturmgewehr.
„Gut, wenn ihr das meint. Dann teilen wir uns auf.“
An der linken Wand des Zimmers hing eine Karte der Kolonie, die Mark sich genauer ansah. In seinem Kopf fasste er einen Plan. Er scannte die Karte.
„Neal, du nimmst den östlichen Eingang, Ron den westlichen. Kim und Joan, ihr geht zur Schule und Tony und ich patrouillieren um dem Marktplatz.“
Jeder nickten und Ron und Kim standen auf. Die Geschwister verließen das Zimmer, stiegen die Stufen der großen Haupttreppe hinab und verließen das Gebäude. Dort stellten sie sich um Kreis auf. Mark rief sein Universalwerkzeug auf.
„Ich schicke euch die Karte der Kolonie auf eure Universalwerkzeuge. Wir bleiben in Funkkontakt, meldet euch alle halbe Stunde.“
Jetzt lächelte er.
„Viel Glück und passt auf euch auf.“
Zusammen mit Tony ging er die Hauptstraße runter, Neal nahm einen Seitenweg. Ron lief den Weg zurück, den sie gekommen waren.
„Wo müssen wir hin?“, fragte Joan.
Kim rief die Karte auf und suchte die Schule.
„Hier, wir müssen die Gasse rechts runter und laufen dann direkt auf sie zu.“
Sie nahm ihr Sturmgewehr vom Rücken, Joan zückte nur seine Pistole und sie gingen in strammen Schritt bis zu der kleinen Schule am Rande der Kolonie. Ein neueres Gebäude mit dem Schulhof im vorderen Bereich. Hier setzte sie sich auf eine Bank und warteten ab.
„Wie geht es dir?“, fragte Joan mit einem Mal.
„Gut. Warum fragst du?“
„Kim, heute vor zwei Jahren habt ihr euch getrennt.“
Er wollte auf sie und ihren Ex Martin Stolz hinaus. Kim biss sich auf die Unterlippe und sah von ihrem Bruder weg.
„Was diese Kollektoren wohl wollen?“
„Kim, ich will wissen wie es dir geht.“
„Was haben die nur von so vielen Menschen?“
„Kim!“
Er packte sie am Arm und drehte sie zu sich. Doch sie schob ihn von sich weg und stand auf.
„Mir geht es gut. Ende der Diskussion.“
Sie wollte nicht darüber reden. Joan stand auf, er war gut einen Kopf größer als sie. Bis auf die braunen Augen sahen sich die Zwillingen nicht ähnlich. Er streckte die Hand aus und berührte ihren Hals. Mit den Fingern fuhr er unter die Kette, daran herunter, bis er den Anhänger unter ihrer Uniform hervorzog.
„Und warum trägst diesen Schund immer noch?“
Sie riss ihm den Anhänger aus der Hand und ließ ihn wieder verschwinden.
„Das geht dich gar nichts an! Und es ist kein Schund, sondern ein Anhänger von Thessia!“
„Ach was, Schund ist das.“
„Du hast doch keine Ahnung! Und du sagst das nur, weil du wütend auf Martin bist!“
„Sollte ich das nicht?! Er hat dein Herz gebrochen!“
Joan brüllte und Kim hörte die Wut in seiner Stimme. Sie war es gewesen die Schluss gemacht hatte, doch Joan war noch am selben Abend, als sie es ihm gesagt hatte zu Martin gefahren. Es hatte eine Schlägerei gegeben, die der Soldat gewonnen hatte. Sie wollte etwas sagen, da packte ihr Bruder sie mit einem Mal und warf sie auf den Boden.
„Runter!“
Flink zog er seine Pistole und richtete sie auf jemanden hinter Kim. Sie fing sich ab, rollte sich auf die Seite und schaute hinter sich. Dort standen mehrere Kollektoren, sie waren unbemerkt von den Geschwistern aufgetaucht. Joans Schuss erwischte einen von ihnen an der Schulter, doch ungerührt davon eröffneten sie das Feuer auf die Zwillinge.
„Hinter die Bank!“, brüllte Kim.
Sie warfen die Bank um und sich selbst dahinter. Kim nahm die Kollektoren mit den Sturmgewehr unter Beschuss, Joan rief seine Drohne und benutzte die Pistole.
„Das sind zu viele“, stöhnte Kim, als sie und Joan sich in die Deckung flüchteten.
Er nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. An ihnen flogen die Kugeln vorbei. Kim fasste sich an den Knopf in ihrem Ohr.
„Mark, hier Kim.“
„Was ist los?“
„Hier sind Kollektoren, sie sind an der Schule gelandet.“
„Wie viele?“
„Zu viele!“
Mark holte erschrocken Luft und schwieg kurz.
„Die Kinder sind noch in der Schule, bringt sie raus und zum Raumhafen. Wir müssen so viele Zivilisten von hier wegbringen wie möglich. Wir treffen uns dort.“
„Alles klar.“
Er war weg und Kim zog Joan an sich heran.
„Wir holen die Kinder aus der Schule und bringen sie zum Raumhafen.“
„Die Kinder werden uns lieben.“
Sie warteten eine Pause im Feuer der Kollektoren ab, dann rannten sie zur Schule. Bäume, Büsche und der Zaun dienten als Deckung. Sie feuerten nicht zurück, das würde gar nichts bringen. Joan war dank seiner längeren Beine schneller als Kim und erreichte so eher die Tür. Er riss sie auf, seine Schwester huschte hinein und er folgte.
Sie standen in der Pausenhalle, es war totenstill. Offenbar war gerade Unterricht. Die Zwillinge holten tief Luft, doch schon drangen die Schüsse von draußen gegen die Tür.
„Ich gehe zum Direktor, du holst schon so viele Schüler wie möglich hier in die Halle.“
Kim nickte und Joan rannte die Treppe hoch. Kurz atmete Kim durch. Solche Evakuierungen hatten sie geübt, sie kannte das Spiel. Also rannte sie zur ersten Tür und riss sie auf. Sie stand direkt in einem Oberstufenkurs, der gerade eine Arbeit schrieb. Der Lehrer stand auf.
„Sie können doch nicht...“
„Gunnery Chief Kim Bishop, die Schule wird evakuiert. Schüler, nehmt eure Sache und geht in die Pausenhalle.“
„Aber...aber...“, stotterte der Lehrer, doch Kim trat vor ihn.
„Mein Bruder und ich retten Ihren Schülern gerade das Leben.“
Langsam nickte der Lehrer und schickte die Schüler in die Halle. Kim lief zum nächsten Klassenzimmer und erschreckte einen Klasse von 10-jährigen zu Tode. Da erklang Joans Stimme aus den Lautsprechern.
„Liebe Lehrkräfte, liebe Schüler, hier ist Service Chief Joan Bishop. Wir evakuieren die Schule, bitte begeben Sie sich alle unverzüglich in die Pausenhalle.“
Es dauerte etwas, dann waren alle Schüler und Lehrer da. Unruhe lag in der Luft, Angst und Panik. Joan schob sich zu Kim durch, die in der Mitte stand und die Zivilisten in Gruppen einteilte. Dabei achtete sie darauf, dass Klassen zusammenbleiben, aber auch Familien nicht getrennt wurden. Jeder Gruppe teilte sie mindestens zwei Lehrer zu.
„Alle da“, zischte Joan ihr ins Ohr. Er war zwar älter, aber sie war ranghöher. Also hatte sie das Sagen.
„Dann gehen wir los. Los, alle!“
Durch den Hinterausgang verließen sie die Schule und rannten durch Gassen, die in das Innere der Kolonie führten. Joan führte sie an, Kim bildete den Schluss.
„Alle zusammenbleiben!“, brüllte sie.
Sie wusste, dass die Kinder Angst hatten, aber im Moment konnte sie darauf keine Rücksicht nehmen. Sie mussten alle evakuieren und dann weg hier. Die Kollektoren hatten sie überrascht und das eiskalt.
Schneller als gedacht erreichten sie den Raumhafen. Hier koordinierte die Allianz die Evakuierung. Ihre Brüder wartete schon und deckte diese Aktion. Kim und Joan liefen zu ihnen.
„Gut, dass du Bescheid gesagt hast, Kim“, lobte Mark und Kim lächelte.
„Mein Baby!“, schrie eine Frau von hinten und die Geschwister fuhren herum. Fast kein Allianzsoldat war mehr auf dem Boden der Kolonie, es waren fast nur Zivilisten. Die Soldaten standen in den Raumschiffen und koordinierten alles von dort. Eine Frau wurde von ihrem Mann festgehalten, sie wollte in Richtung der anrückenden Kollektoren rennen.
„MEIN BABY!“, schrie sie wieder.
Kim schaute zu den Kollektoren. Da stand ein Kinderwagen, auf halber Strecke zwischen den Wesen und ihnen. Weiter dachte sie nicht, sie rannte los.
„Deckung geben!“, brüllte Neal und die Brüder eröffneten das Feuer.
Kim steckte ihr Sturmgewehr weg und erreichte den Kinderwagen. Ein schreiendes Kind lag darin. Es hielt eine Rassel in der Hand. Vorsichtig hob sie es heraus und hielt es im Arm.
„Ganz ruhig, ich bringe dich zu deiner Mammi“, flüsterte sie dem Kleinen zu.
„Kim!“
Schritte von der Seite, Joan schob sie zur Seite. In nächsten Augenblick zerriss eine Kugel ihm die Seite, Blut spritzte und er brüllte auf. Sein Schild hatte versagt, es war unter dem Druck der letzten Minuten einfach zusammengebrochen.
„Joan!“, schrie Kim und presste das Baby an sich.
Ihr Bruder wankte, presste sich eine Hand auf die Wunde, doch zog sie mit der anderen zurück.
„Schützt die Zivilisten!“, befahl Mark von hinten.
Die Kollektoren feuerte auf sie, Kims Schild schluckte viele Kugeln. Die Zwillinge erreichten die anderen, Kim lief weiter zu der Mutter.
„Hier, ihr Baby.“
Sie reichte der Frau ihr Kind und erntete dafür ein dankbares Lächeln, das von Herzen kam.
„Gehen Sie auf das Schiff“, befahl Kim und rannte wieder zurück.
Joan kauerte auf den Knien, die Hand auf die Wunde gepresst. An der Schulter zog seine Schwester ihn hoch.
„Bring ihn zum Schiff!“, bellte Ron und lud seinen Granatenwerfer durch.
„Und ihr?! Wir gehen nur zusammen!“
Als wollte er seiner Schwester helfen, zog Joan seine Pistole und feuerte auf die Kollektoren. Kim, die ihn stützte, tat es ihm gleich. Zu sechst nahmen sie die Aliens unter Beschuss, die Kugeln flogen ihnen um die Ohren. Ihre Schilder kollabierten langsam. Eine Kugel erwischte Kim in der linken Schulter, sie biss die Zähne zusammen. Ron warf Granaten in die Kollektorenmengen. Eine flog zu ihm und explodierte in seiner Nähe. Er wurde nach hinten geschleuderte. Sein Gesicht war blutverschmiert, als er wieder aufstand, doch er begann sofort wieder Granaten zu werfen. Mark brüllte gegen den Lärm an, brüllte Durchhalteparolen.
Endlich die Erlösung.
„Alle Zivilisten an Bord!“, rief ein Soldat von hinten.
„Rückzug!“, brüllte Mark zurück und sie wichen nach hinten weg.
Ihre Füße schrappten über den Boden, sie alle hatten kaum noch Kraft zu stehen. Joans Gewicht lastete auf Kims angeschossener Schulter, sie zittert und kämpfte mit der Ohnmacht. Ihr Zwillingsbruder verlor immer noch Blut, Ron sah kaum noch etwas. Neal humpelte beim Laufen und Mark kämpfte jetzt mit den Fäusten, da er keine Munition mehr hatte. Ein Kollektoren brach ihm den rechten Arm. Kim erreichte die Rampe zum Schiff als Erste. Jetzt erhielten sie Deckung von den Soldaten und rannten ins Innere. Die Rampe schloss sich, sie hoben ab.
„Wie viele?“, fragte Mark einen Soldaten keuchend.
„Ein paar Dutzend haben sie trotzdem erwischt. Aber es wäre mehr gewesen, wenn...“
„Scheiße!“
Frustriert schlug Mark mit den Fäusten gegen die Wand des Schiffes, schrie vor Schmerz und Enttäuschung, doch Kim dachte an die Frau und das Baby. Immerhin sie waren sicher und hatte eine zweite Chance erhalten. Mit diesem Gedanken wurde sie ohnmächtig.

Einen Monat später waren sie auf der Erde, beim Allianzoberkommando, und erhielten in einer feierlichen Zeremonie das Allianz Cross. In seiner Rede lobte Admiral Hacket den Mut der Geschwister in den höchsten Tönen.
„Für außergewöhnliche Tapferkeit verleihe ich diesen sechs Personen, die ihr eigenes Leben für das anderer riskiert haben, diese Auszeichnung. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel von ihnen hören werden. Sie sind der Stolz der Allianz. Seien wir stolz auf das Bishop Bataillon.“
Die Anwesenden applaudierten und die Geschwister platzten fast vor Stolz.
Doch nur kurzer Zeit danach wurde Mark in den Innendienst versetzt, Neal verschwand spurlos und Ron und Tony wurden in andere Einheiten versetzt. Es bleiben nur Kim und Joan übrig, die Admiral Anderson dem Befehl von Commander Shepard unterstellte. Sie waren zusammen.
Bis die Reaper kamen.

An all das dachte Kim, als Mark Commander Shepard alles über das Bishop Bataillon erzählte, und sie lächelte. Jetzt hatte sie ihre Brüder wieder. Nur noch die Reaper mussten weg. Und sie mussten ein dringendes Gespräch führen.

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Vala Shepard
22.11.2012, 00:36
Und wieder einmal neues Futter für die Leser. Dann gleich ans Werk!

Der erste Abschnitt mit Martin und K-7. Ich musste schmunzeln, vor allem was die Kommentare von dem kleinen Geth anging.
"Bin ich deine Uhr?" war ja wieder köstlich, aber auch die kleine Anspielung "Mini-Me", amüsant. Doch das Highlight war das Ende des Abschnitts. Die Reaper. "Sind nicht identisch"? Da komm ich wieder einmal ins Nachdenken aber diesmal behalte ich meine Vermutung für mich.

Dann der Abschnitt, der das Bishop Bataillon erklärt.
Du beschreibst eine Mission der gesamten Familie und ich erinnere mich an Kims Urlaub, nach dem Gespräch mit Kaidan. Diese Beschreibung schließt also direkt daran an. Das die Kollektoren nun endlich ihren Auftritt haben, ist ein wirklich schönes Detail. Wie die fliegen überfallen sie die Kolonie und die Szene in der Schule war wirklich, wirklich sehr gut. Action, giftige Kommentare:
"Wie viele?"
"Zu viele!"
Immer schöne Details, die ein Lächeln entlocken aber auch wie die Bishops zusammen wirken, was Entscheidungen und weiteres betrifft, das sind wirklich schöne Einblicke in dieses Bataillon! Und dann das Ende. "Dringendes Gespräch" führen. Das wird sicherlich interessant.

Und jetzt nebenbei ein Feedback zum Bishop Bataillon: Die letzten Kapitel waren extrem stark, weiterführend und das Highlight war das Treffen aller Bishops! Du hast alles bisher wirlich gut zusammengeführt. Mit meiner Musik und dem Kopfkino konnte ich mir das wirklich alles bildlich vorstellen und es gab viel Lachen, aber auch den Tränen war ich nahe. Du hast Dramatik, Action und Realismuss in den letzten Kapiteln gezeigt. Es war wirklich alles bisher sehr gut beschrieben und bis auf kleine Tippfehler kann ich persönlich an der Storyline nicht meckern. Also diese Geschichte hat alles und die letzten Kapitel waren wirklich starke Arbeit.
Ich mag die Bishops aber in dem ersten, kurzen Abschnitt hat es K-7 nun doch geschafft, Kim mit seinen wenigen Auftritten von Platz Nummer Eins der Lieblingscharas zu stoßen. Okay, Kim, K-7 und James sind hier meine drei Nummer Eins Charas :) Ich hab in Gedanken, warum auch immer, ein Treffen zwischen Kim, K-7 (Da warte ich drauf, das die beiden mal aneinander prallen. Wäre bestimmt lustig!) und James. Aber das ist nur ein Wunschdenken. Denke eher, Kaidan wird noch eine größere Rolle spielen. Das war es erst einmal!

Beauci
22.11.2012, 22:11
ja, kann mich da vala nur anschließen.

eine sehr ausgereifte und gut erzählte story,
die echt alles hat.
hass, liebe, spaß, action und shepard

Obscurefighter
22.11.2012, 23:40
Danke für das Lob, da werde ich ganz rot. Jetzt kommt wieder eine Session mit dem Doktor, ich hoffe, ihr versteht seine Gedankengänge. Sind auch in bestimmten Dingen meine eigenen.


„Was der Doktor wohl von uns will?“
Jen lief mit strammen Schritten den Gang runter, Kaidan lief neben ihr. James bildete den Schluss, zusammen mit Liara. Der Commander zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Aber er meinte, es wäre wichtig.“
„Wichtig kann bei dem vieles heißen“, brummte James.
Die Tür zum Zimmer des Doktors glitt auf und die vier betraten es. Martin stand vor dem großen Bildschirm an seinem Schreibtisch und vergrößerter Bilder, K-7 war nirgendwo zu sehen. Aber es rumorten in Nähe der Abfallvernichtung.
„Da sind wir“, grüßte Jen den Doktor.
Martin drehte sich halb zu ihnen und nickte nur. Liara schob er seinen Schreibtischstuhl hin, die anderen blieben stehen, wobei James sich an die Wand lehnte. Mit einem Handgriff holte Martin den Bildschirm nach vorne.
„Es geht um folgendes. In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit den Reapern beschäftigt. Ich habe die Daten von Rannoch und Tutchanka ausgewertet.“
„Wie kommen Sie an Daten über diese Reaper?“, fragte Kaidan skeptisch.
Martin, der gerade die Bilder der beiden Reaper aufrief, grinste kurz und zeigte wieder seine makellosen, blitzenden Zähne.
„Ich habe da so meine Leute, Major. Das ist aber irrelevant. Relevant ist die Tatsache, dass ich eine Besonderheit bemerkt habe. Diese beiden Reaper sind, auch wenn sie so scheinen, nicht identisch. Der Reaper von Rannoch wurde etwa 300.000 vor Christus aktiviert, der von Tutchanka aber erst 50.000 vor Christus.“
„Sie... sind unterschiedlich alt?“
Jen verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Martin skeptisch an. Dieser nickte nur.
„Richtig. Und noch etwas ist markant.“
Jetzt lief er zu seinem Schreibtisch und holte etwas hervor. Es war eine Art Flügel in dunkelblau. Die Rillen waren tief, leuchteten leicht, und eine Hülle, die immer wieder schimmerte, umgab es. Jen schluckte, sie hatte das Teil erkannt.
„Das ist...“
Sie brachte es nicht über die Lippen. Martin half ihr. Er war wieder sehr ernst und gefasst, hielt das Teil mit einer gewissen Ehrfurcht in den Händen.
„Ein Teil der Sovereign, genau.“
„Kim“, zischte Kaidan. Er wusste, woher Martin das Teil hatte. Der Major knirschte mit den Zähnen und wollte gehen, doch Jen hielt ihn am Arm fest. Murrend blieb er, setzte sich aber auf das Bett des Doktors. Martin deutete auf die Rillen.
„Äußerlich ist nichts ungewöhnlich. Aber im Inneren, unter diesen Rillen, da ist etwas interessantes. Schläuche, die früher wohl durch den gesamten Reaper verliefen und eine Flüssigkeit transportierten.“
Mit einem Mal schossen Jen Bilder durch den Kopf, die sie eigentlich geglaubt hatte verdrängt zu haben. Bilder vom Menschenreaper der Kollektoren.
„Wie beim Menschenreaper“, sagte sie leise.
Martin nickte nur. Er stellte das Teil wieder auf den Schreibtisch und schloss die Bilder. Jetzt rief er eine Seite mit Daten auf, die offenbar aus einer Analyse stammten.
„In den Schläuchen dieses Teils befanden sich Rückstände einer Subtanz, die ich analysiert habe. Und dann habe ich sie verglichen.“
„Womit?“, fragte James.
„Auf dem Mech, mit dem Commander Shepard zu Leviathan hinabgetaucht ist, habe ich Spuren gefunden. Er steht jetzt im Hangar und war frei zugänglich. Mit diesen Spuren habe ich die Subtanz verglichen. Es bestand eine Ähnlichkeit von über 90% auf Basis der DNA.“
Liara holte erstaunt Luft.
„Es befand sich also DNA oder etwas in der Art von Leviathan in der Sovereign?“
Martin nickte nur.
„Genau. Ich gehe von hoch destillierter Subtanz aus, wie bei dem Menschenreaper. Das ist der Treibstoff der Reaper und darüber beziehen sie, neben der Indoktrination, Information über ihre Opfer.“
„Das heißt was?“
Kaidan legte die Hände zusammen und schaute den Doktor ernst an.
„Folgendes. Meine Theorie: Äußerlich sind die Reaper gleich. Aber innerlich besteht jeder zu großen Teilen aus einer Spezies, die ausgelöscht wurde. Mit jeder vernichteten Spezies kommt ein neuer Reaper dazu.“
„Sie verwandeln uns doch schon in dieser Dinger, Husks und so“, warf James ein.
„Schon richtig, aber am Ende... Warte, ich erkläre es anders.“
Er rief eine weiße Seite auf dem Bildschirm auf und zeichnete ein Dreieck an. Er teilte es in drei Teile ein. In den obere schrieb er 'König', in den mittleren 'Ritter und Gelehrte' und in den letzten 'einfaches Volk'. Jetzt kam der Historiker in ihm durch.
„Das ist eine einfache Darstellung des Mittelalterlichen Feudalsystems. In Echt lief es anders ab, aber machen wir ein kleines Experiment. Der König von oben übt Druck auf die anderen beiden aus, am meisten auf das einfache Volk. Er, die Ritter und Gelehrten nutzen sie aus. Was machen sie aber nun, wenn ein Bauer aus dem einfachen Volk genug Macht erklang, um sie zu bedrohen?“
„Sie töten ihn“, meinte James.
„Eine Möglichkeit, aber das würde ihn verraten wie er an die Macht gekommen ist. Im weiteren könnte dies zu einer Revolution führen und wäre bei einer Einzelperson den Aufwand nicht wert. Nein, der König schlägt ihn zum Ritter und holt ihn so auf seine Seite. Er nutzt das Wissen des Bauern und hat so eine Bedrohung ausgeschaltet. Denn wer arbeitet schon gegen seine eigenen Leute, wenn man verdammt viel Macht inne hat.
Etwas Ähnliches machen die Reaper. Sie binden uns in ihr System ein, nutzen unser Wissen für sich und eliminieren eine Gefahr, eine Bedrohung. Im Klartext, wenn wir nicht gewinnen, dann gibt es bald Turianerreaper, Asarireaper und eine realen Menschenreaper.“
Martin holte tief Luft und ließ seine Worte wirken. Stille herrschte, erst Liara stellte wieder eine neue Frage.
„Wissen Sie schon, wie man gegen die Indoktrination vorgehen kann?“
„Ja und Nein. Im Falle der parasitären KI...“
„Sollte es sie den geben“, warf James ein. Er grinste breit. Martin seufzte, er beschloss nicht darauf einzugehen.
„Im Falle der parasitären KI reicht eine OP, die Entfernung der Hinderung, etwa dem Tumor. Bei der normalen muss man schauen, ob das Opfer per Reapertech indoktriniert wurde. Wenn ja, dann muss diese so früh wie möglich entfernt werden.“
K-7, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, kletterte jetzt zu Liara auf den Stuhl. Er stellte sich auf die linke Armlehne und schaute zu Martin hoch.
„Sag mal, bist du eigentlich Historiker, Sprachwissenschaftlicher oder Reaperforscher?“
„Im Moment alles und noch mehr.“
Jen grinste. Ja, so etwas war Martin wirklich. Wieder klang die Theorie glaubhaft und nachvollziehbar, aber sie machte auch Angst. Wie viele Völker hatten die Reaper schon vernichtet, dass sie so eine Arme ausbilden konnten? Aber von ihren Völkern würde keines ein Teil davon werden.
„Was ist mit dem Vorboten?“, fragte sie schließlich.
Jetzt seufzte Martin und lehnte sich an den Schreibtisch. Den Bildschirm schob er zurück.
„Der ist auch mir ein Rätsel. Er ist anders als die anderen Reaper, seine Kontrolle ist stärker und länger anhaltend. Vielleicht ist er der Reaper, den Leviathan und seine Leute wissentlich geschaffen haben, aber das kann ich nicht beweisen. Er ist ein großes Fragezeichen.“
„Ein Protheanerreaper“, flüsterte Liara. Sie konnte sich nur schwer von Martins Theorie lösen.
„Schwer zu glauben, aber vielleicht real“, meinte Martin.
Er packte seinen Minigeth und setzte ihn auf seine rechte Schulter, seine Standardplatz. Jen nickte nur.
„Danke, Doktor.“
„Commander, ich weiß, das hilft Ihnen bei Ihrem Kampf nicht viel bis gar nicht, aber ich will Sie über alles informieren.“
„Je mehr wir über den Feind wissen, desto besser“, brummte James von hinten.
Kaidan nickte und stand auf. Zwischen ihm und dem Lieutenant kriselte es noch immer, dabei lag ihr Kampf im Hangar schon ziemlich weit zurück. Jen schob sich zwischen sie.
„Wir lassen Sie dann wieder alleine, Doktor Stolz.“
Die drei Allianzsoldaten verließen den Raum, Liara erhob sich nur. Sie wollte noch alleine mit Martin reden.
„Martin?“
Er suchte schon wieder seine Aufzeichnungen zusammen. Ruckartig sah er auf.
„Ja?“
Liara legte ihm freundschaftlich die Hand auf die linke Schulter und schob ihren Kopf in sein Blickfeld.
„Du siehst müde aus.“
„Nur der Jet-Lag.“
„Sicher.“
Liara legte ihm die Hand auf die Wange, er richtete sich auf. Er packte ihr Handgelenk und nahm die Hand weg. Dabei war er ganz sanft.
„Liara, bitte. Mein Herz gehört Kim, das wird sich nie ändern.“
„Ich weiß. Du solltest trotzdem etwas schlafen.“
„Wenn ich tot bin, dann kann ich genug schlafen.“
Liara lachte auf und trat einen Schritt von ihm weg.
„Das scheint die Lebenseinstellung von euch Menschen zu sein.“
„Hey!“
Aber er sah das Lachen auf ihren Lippen und musste ebenfalls schmunzeln. Zwischen ihm und der Asari hatte sich eine gute Freundschaft entwickelt, die sogar über das geschäftliche hinausging. Daher wusste sie auch von seiner Beziehung mit Kim und seinen Gefühlen für sie.
„Schlaf ist gut für die Gesundheit.“
„Okay, Dr. T'Soni, ich gönn mir eine Mütze.“
Liara nickte und verließ das Zimmer. Martin reckte sich, legte sich dann auf sein Bett. K-7, der keinen Schlaf brauchte, aber auch gerne entspannte, kletterte in den Schuhkarton, der auf dem Tisch neben dem Bett stand. Der Karton war mit Stoff ausgekleidet und sah aus wie ein kleines Bett. Hier kuschelte sich der Minigeth ein.
„Licht aus“, murmelte Martin und schlief sofort danach ein. In der Dunkelheit leuchtete das Teil der Sovereign gespenstisch. Zum Glück war es abgeschirmt.

Obscurefighter
23.11.2012, 01:09
So, und für die Nacht noch der erste Teil von Kapitel 14.


XIV



Die Tür zur Lounge glitt auf und Kim blieb stehen. Das war unverkennbar der schwarze Haarschopf ihres Zwillingsbruders, der da über das Sofa ragte. Sie war erstaunt.
„Joan, ich dachte, du wärst im Hangar und schraubst an diesem Mech rum?“
Der Angesprochene drehte sich um und legte einen Arm auf die Lehne.
„Ja, aber zu lange kann ich das nicht mehr. Mir fehlt einfach die Konzentration.“
„Warum das denn?“
Sie setzte sich neben ihn und musterte ihn. Er war ungewöhnlich blass und sah ernsthaft krank aus. Seine Atmung ging sehr tief und schwer.
„Joan, bist du krank?“, fragte sie besorgt.
„Nein, es geht mir gut.“
Er lächelte, aber es sah gestellt aus. Also sah wieder aus dem Fenster. Als könne er ihre Blicke nicht ertragen.
„Unglaublich was sie hier draus gemacht haben. Hat kaum noch etwas mit der alten Normandy gemeinsam.“
Kim war nervös, etwas stimmte mit Joan nicht. Er war so abwesend und nachdenklich, das passte gar nicht zu ihm. Außerdem wich er dem Thema und ihrer Frage aus. Sonst war er so direkt. Da kam Kim ein furchtbarer Gedanke. Sie griff Joans Hand.
„Es ist wieder da.“ Ihre Stimme war voller Angst.
Schnell drehte er den Kopf zu ihr und wollte etwas sagen. Er wollte es abstreiten, aber als er ihren Blick sah, konnte er es einfach nicht. Er nickte ganz langsam und hielt ihre Hand. Kim wurde blass, schüttelte ungläubig den Kopf.
„Bitte... nicht...“
„Doch. Diesmal im Hirn.“
„Wie lange schon?“
Ihre Stimme zitterte, Tränen drangen in ihre Augen. Joan stand auf und trat an das Fenster. Mit der rechten Hand fuhr er sich durch die Haare und seufzte.
„Seit ein paar Monaten. Weißt du noch, als ich wegen der Kopfschmerzen zum Arzt gegangen bin?“
„Ja.“
„Da haben sie es festgestellt.“
Kim lehnte sich nach vorne und schaute zu ihm hoch. Draußen zogen in der Ferne Sterne vorbei. Ein paar Tränen rannen ihre Wangen runter. Sie wollte das einfach nicht wahrhaben. Schon einmal hatte sie Joan fast an den Krebs verloren und jetzt sollte der ganze Horror von neuem Beginnen.
„Wann wolltest du es mir sagen?“
„Ich... weiß es nicht.“
Er drehte sich zu ihr um und seufzte nur schwer. Zwar wirkte er erleichtert, aber eine Schwere lag trotzdem noch auf ihm.
„Du machst dir immer so schnell Sorgen, ich wollte dir keine Angst machen.“
„Du bist mein Bruder, verdammt. Ich möchte wissen, was mit dir los ist.“
Kim sprang auf die Füße und baute sich vor Joan auf. Dieser wich etwas zurück, fasste dann aber Mut und verteidigte sich.
„Als ich Lungenkrebs hatte, da hast du nicht geschlafen, nichts gegessen und getrunken. Du warst am Ende fast so krank wie ich.“
„Ich... ich hatte Angst, dass du stirbst.“
„Ich will nicht, dass du Angst hast!“
Er brüllte es, aber nicht, weil er wütend war. Er war froh, dass sie sich um ihn sorgte, obwohl er das nicht wollte. Und zum ersten Mal war das Flüstern in seinem Kopf fast weg, seine ganze Konzentration lag auf Kim. Er ging auf sie zu und drückte sie an sich.
„Was hast du jetzt vor?“, fragte sie leise.
„Sobald ich kann, lasse ich es mir raus operieren.“
Von den Stimmen erzählte er ihr nichts, er musste sich nur zusammenreißen. Dann würde das alles gut gehen. Aber er war froh seine Schwester im Arm zu halten. Synchron glitten ihre Gedanken zur Erde. In dem Moment, wo die Reaper gekommen waren und sie zur Normandy liefen.
Ein Laser traf ein Shuttle, es stürzte ab. Kim stoppte und hielt sich die Hand schützend vor die Augen. Joan packte sie an der Schulter.
„Los, weiter!“
Sie rannten weiter, vor ihnen die Normandy. Hinter und neben ihnen die Reaper.. Husks sprangen aus den Lücken, griffen sie an. Sie hatten das Schiff fast erreicht, da sprang ein Husk aus dem Graben neben ihnen und stürzte sich auf Joan. Beide fielen zu Boden und rutschten seitlich den Berg aus Schutt nach unten.
„Joan!“, brüllte Kim. Sie wollte ihre Waffe ziehen, doch seine Stimme erklang von unten.
„Kim, auf die Normandy! Du bist wichtiger als ich!“
Sie stolperte zurück, sie sah seinen Kampf mit den Husk nicht. Aber sie rannte, rannte, bis sie das Schiff erreicht hatte.
Kim ließ Joan los und trat einen Schritt von ihm weg.
„Ich dachte, du wärst auf der Erde gestorben. Ich habe mich schrecklich gefühlt.“
„Hab das Vieh erschossen und bin gerannt. Ich habe versucht jemanden von der Allianz zu finden und bin auf Ron gestoßen. Wir haben Zivilisten geholfen und sind bei Anderson geblieben.“
Er lächelte glücklich und zufrieden, da durchzuckte ein heftiger Schmerz seinen Kopf. Zuerst wollte Joan es ignorieren, doch er hielt es nicht mehr aus und fasste sich an den Kopf. Er stolperte zurück, beugte sich vor und presste beide Hände an seine Schläfen. Kim wollte, beunruhigt durch sein Verhalten, zu ihm gehen, doch er streckte eine Hand vor.
„Bleib weg.“
Sein Kopf drohte zu platzen, das Flüstern wurde immer lauter. Die Worten wurden verständlicher, doch Joan wollte nur, dass es aufhörte. Mit einem Mal tat es das auch, doch dafür war Joan in sein Inneres eingesperrt und fühlte sich wie ein Gefangener in seinem eigenen Körper. Zum ersten Mal sah er mit an, was die Reaper mit ihm machten. Doch er war ein Zuschauer, unfähig etwas zu unternehmen.
Kim atmete erleichtert auf, als Joan sich wieder aufrichtete. Er rieb sich den Nacken und sah zu ihr. Doch seine braunen Augen waren fort, was da war, war ein tiefes Schwarz, das das ganze Auge ausfüllte. Kim bekam Angst. Sie wich zurück.
„Joan?“
„Falsche Adresse.“
Das war nicht die Stimme ihres Bruder, nicht dieser sanfte Bariton. Nein, das war tief, bedrohlich und mechanisch. Kim wollte weglaufen, doch er packte sie brutal am Handgelenk und hielt sie fest.
„Wer bist du?! Wo ist mein Bruder?!“, brüllte Kim.
Joan, oder wer auch immer das jetzt war, lachte nur auf und zog sie nah an sich heran. Sie sah direkt in diese tiefe Schwärze und erkannte nichts darin. Nichts von ihrem geliebten Bruder.
„Ich bin Prophet und ich bin das Zeichen eures Unterganges, Menschenfrau.“
„Du bist Reaper?“
„Wenn du mich so nennen willst, dann bin ich das.“
Kim wollte sich losreißen, aber Prophet hielt sie fest. Sie stieß einen Schrei aus, da drückte er ihr die freie Hand auf den Mund.
„Sch, wir wollen doch keinen Besuch. Ich möchte diesen Körper etwas testen, endlich sehen, was ein Mensch alles kann.“
'Martins Theorie stimmt', schoss es Kim durch den Kopf.
Sie wollte sich wehren, aber das vor ihr war Joan, sie war mit ihm aufgewachsen. Sie konnte ihn einfach nicht verletzen. Fast schon wehrlos stand sie dort, blickte in das Schwarz seiner Augen. Prophet zischte jetzt.
„Wir sind eure Erlösung. Durch eure Vernichtung. Niemand darf zu mächtig sein, denn Macht ist Gift. Wir werden euch zu höheren Wesen machen.“
Kim wollte das nicht mehr hören. Sie biss ihm in die Hand und riss sich von ihm los.
„Was soll die Scheiße?! Joan, komm zu dir! Ich bin es, Kim!“
„Dumme Frau, er ist nicht hier. Ich bin jetzt er und das wird so bleiben.“
„NEIN!“
Kim schrie, sie wollte das nicht wahrhaben. Es war Nacht, niemand hörte den Streit, das Geschrei. Niemand würde ihr helfen. Prophet ahnte das und stürzte sich auf sie. Innerhalb von Sekunden musste Kim sich entscheiden. Stehen bleiben oder angreifen?
Sie griff an, indem sie Prophet die geballte Faust ins Gesicht schlug. Seine Nase knackten unter ihrer Faust und er blieb stehen. Kurz schimmerte es braun in den schwarzen Augen. Diese Chance nutzte sie.
„Joan, komm zu dir! Kämpfe gegen diese Ding! Du kannst das, das weiß ich!“
„Du...“
Prophet wollte sie wieder angreifen, dann schüttelte ihn Krämpfe. Er zuckte und stürzte zu Boden. Ein innere Kampf, den der Mensch gewann. Für kurze Zeit sah Kim in Joans Augen, das sanft Braun, sie sprachen 'Es tut mir Leid'. Dann fielen ihm die Augen zu und er glitt in tiefe Ohnmacht.
Kim atmete durch. Sie kniete sich neben Joan, hob ihn hoch und legte ihn auf das Sofa.
„Nichts ist so wie früher“, flüsterte sie, küsste ihn sanft auf die Stirn und stand dann auf.
Sie lief mit gesenktem Kopf zur Tür, die vor ihr aufging. Ron stand da, er trug seine zivile Uniform. Erstaunt und besorgt sah er Kim an.
„Kim, ich habe...“
„Er liegt auf dem Sofa.“
Sie drückte sich an ihm vorbei und ging langsam zum Fahrstuhl. Dort drückte sie den Knopf, der sie auf das Maschinendeck brachte. Ron sah ihr nach, seufzte und betrat die Lounge. Hinter ihm schloss sich die Tür.

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Vala Shepard
23.11.2012, 01:19
Okay, bevor es Zeit für mich ist, zu Bett zu gehen, gebe ich mir natürlich noch das aktuellste Kapitel.
Ohne große Worte, ab zur Analyse :)

Doc Martin hat anscheinend neue Infos, die er mitteilen möchte, schon mal spannend aber mein persönliches Highlight (Du ahnst es schon):
„Wichtig kann bei dem vieles heißen“, brummte James. <<< ich lächelte, als ich das laß. James und seine Kommentare ^^ Dann das Alter mit den Reapern. Interessantes Detail und wirklich gut auf die Story aus dem Game geachtet. Das Martin dann einen Teil der Sovereign hatte, da wurden die Moment von dem Gespräch mit Sovereign in Teil 1 wieder hervorgehoben und auch das Ende. Schönes detail. Das du dann auf Leviathan eingehst, finde ich super und auch die Erklärung und der leichte Flashback an den Mensch Reaper Hybrid war toll. Und dann kommt in Martin der Historiker durch, bei dieser Zeichnung. Schöne anlehnung an die vergangene Zeit. Dann diese Gedanken, Erklräungen von Martin, das war wirklich ein Teil, der zum Nachdenken anregte aber dann das! Neben James, der etwas mehr Auftritt bekommt, kam K-7!
„Sag mal, bist du eigentlich Historiker, Sprachwissenschaftlicher oder Reaperforscher?“
„Im Moment alles und noch mehr.“! <<< so kenn ich den Kleinen :D
Dann kommt wieder Leviathan und der Vorbote ins Gespräch, doch bleiben sie noch die Geheimnisse.
Zwischen James und Kaidan kriselt es noch immer, schön, dass das nicht so schnell vergessen wurde. Ich denke (und hoffe) das die beiden nochmal sich richtig verkrachen und der kleine K-7 irgendwie auf der Seite von James ist :D Scherz. Das ist deine Geschichte und da spielt Kaidan die Hauptrolle, nicht James!
(Idee: Eine Geschichte mit Kim und Martin als Paar, K-7 und James, die Leviathan oder was anderes suchen?) ^^
Das Ende des Kapitels ist...Liara hat sich anscheinend verknallt aber Martin macht klar, wo seine Liebe steht, bei Kim. Wunderschön!

Ein schönes, nachdenkliches Kapitel. Die Gedanken von Martin, irgendwie wirkt er, als ob er nur noch über die Reaper nachdenkt aber dann ist da noch Kim, doch die Gedanken zu ihr oder über sie waren nicht relevant. Eher die Reaper waren hier das Thema, diese Flüssigkeit und Vermutungen.
Spannend, spannend. Mach weiter so!

Vala Shepard
23.11.2012, 23:16
Irgendwie muss ich das Kapitel übersehen haben oder es wurde noch vor meinem Feedback des vorherigen Kapitels gepostet. Naja, ran ans Werk.

Dieses Gespräch zwischen Kim und Joan, die Offenbarung seiner Krankheit. Bedrückend. Diese Szene vor dem Flashback ist ziemlich intensiv da Kim fast für ihren Bruder gestorben wäre, als er diese schlimme Krankheit, den Lungenkrebs hatte. Ich kann mir vorstellen, wie sie an seinem Bett wachte. Das gespräch ist wie gesagt, sehr intensiv und berührend. Muss nicht sagen, was ich dazu für Musik gehört habe. Hat diese Szene auf jeden Fall noch stärker gemacht.
Dann dieser Flashback. Dieser scheint aufzuzeigen, wie Joan sich für seine Schwester opferte.
Dann die Situation, in der Joan übernommen wird. Indoktrination? Irgendwie glaube ich das nicht mehr, denn ein Reaper würde sich so nicht melden:
„Falsche Adresse.“
Okay, doch getäuscht. Es ist ein Reaper. Ein neuer Gegenspieler mit dem Namen Prophet (Crysis lässt grüßen ^^).
Der Reaper scheint völlig anders zu sein als seine Kameraden. Er dutzt Kim, seine Worte sind nicht wie die der Reaper. Also sie wirken nicht so.
Also Prophet wirkt irgendwie seltsam. Ist er ein Reaper? Oder nicht? Warum will er den "menschlcihen" Körper testen? Wofür? Also das ist verwirrend und man bemerkt, das auch Kim wie der Leser verwirrt ist, aber sie kann etwas unternehmen, bevor Prophet dann irgendwie verschwindet. Joan kämpft also doch!
Dann verlässt sie das Zimmer und geht zum Maschinendeck. Ich denke, dort wird Alenko auf sie warten, oder Martin. In meinem Kopf trifft sie entweder auf James oder K-7 :D Aber das glaube ich nicht. Ich tendiere dazu, dass sie Martin trifft.
Wie es dann mit Ron weiterläuft, da hast du das Ende reingemacht. Cliffhanger vom feinsten.

Schönes Kapitel, dass nach langer Zeit mal wieder Fragen aufwirft, anstatt Antworten zu geben. Bin gespannt, was es mit Prophet auf sich hat ^^

Beauci
23.11.2012, 23:35
da können sie ja gleich dr chakwas und martin rufen.
vielleicht wird so der arme gerettet (aber vielleicht auch nicht)

die einzige stelle die ich anzumäkeln ahbe ist die "falsche addresse".
ansonsten ist es wieder sehr stimmig.
was du erfindest mit den reapern finde ich sehr plausibel. das schließt schön zum ende von me2 an.
warum sonst sollten menschen verflüssigt werden.

Obscurefighter
25.11.2012, 01:26
Danke für euer Feedback. Hier kommen mal wieder zwei kleinere Kapitel. Viel Spaß.


Jen konnte an einer Hand abzählen wie viele Captains der Allianz sie schon getroffen hatte. Und jetzt zählte Mark Bishop dazu. Sie saßen in Jens Quartier auf einem Sofa, einander gegenüber und tranken einen Wein, den Mark aus seinem Büro mitgebracht hatte.
„Sie sind ein bekannter Mann in der Allianz“, meinte Jen.
Mark lächelte, lehnte sich zurück und nippte an seinem Wein. Als Einziger der Bishops hatte er längere Haare, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Er sah in seiner Uniform wirklich respekteinflößend aus, doch wenn er so freundlich lächelte, dann hatte er etwas nettes und väterliches.
„Commander Shepard, Sie sind das Aushängeschild der Allianz und ich bin mehr als stolz, dass meine beiden Geschwister ein Teil Ihrer Crew sind.“
Das war kein schleimen, das war ernst gemeint. Jen konnte ihm die Bewunderung ansehen, die er ihr gegenüber empfand.
„Zu meiner Schande muss ich sage, dass ich bin vorhin noch nie etwas vom Bishop Bataillon gehört habe.“
„Commander, Sie waren da... sagen wir unpässlich. Außerdem war das ein halbes Jahr. Vielleicht etwas mehr. Eigentlich schade, aber, was will man machen.“
Jen sah es in seinen Augen, dass es ihm schwergefallen sein musste seine Geschwister zu verlassen und das Team aufzulösen. Sie kannte das, auch sie hatte sich verlassen und mehr als schlecht gefühlt, als sie unter Cerberus ein neues Team zusammenstellen musste. Erst langsam hatte sie sich daran gewöhnt, jetzt war sie mit allen befreundet. Doch darauf wollte sie jetzt nicht eingehen.
„Nun, Captain, was ist ihr Plan?“
Mark lehnte sich wieder vor, stellte das Glas weg und legte die Hände zusammen. Dabei strich er kurz mit den Fingern über den goldenen Ehering an seiner rechten Hand.
„Commander, die Sache mit unserem Vater und seiner Truppe ist ein Problem, dem meine Geschwister und ich schon lange ausgesetzt sind. Neben Cerberus und den Reaper ist er jemand, der in diesem Krieg ebenfalls für seine Ziele mitkämpfen will.“
„Was sind denn seine Ziele?“
„Er ist ein Rassist durch und durch. Er ist sogar noch schlimmer als Cerberus. Für ihn sind nur Menschen gut. Keine Aliens. Und auch nur Menschen, die aus einer bestimmen Schicht kommen. Arme, Waisen, Biotiker, Straßenkinder, alle solche sind für ihn nichts weiter aus Abschaum und er wird gegen sie mit der gleichen Gewalt vorgehen, die er auch gegen alle anwendet, die nicht so denken wie er.“
Jen schluckte schwer, ihre Kehle schnürte sich zu. Sie hatte wirklich damit gerechnet, dass Xerxes Bishop und seine Leute üble Typen waren, aber mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Sie sah in Marks Augen, dass da kein bisschen Liebe oder Zuneigung für den Vater war. Sie stand auf, ging zum Aquarium und drückte den Knopf, um die Fische zu füttern.
„Haben Sie eine Idee?“
„Die habe ich.“
Jen drehte sich zu ihm. Mark war aufgestanden und hielt sein halbleeres Weinglas in der Hand. Er drehte es und sah dem roten Getränk beim Fließen zu. Erst nach ein paar Minuten sah er zu Shepard.
„Commander... Jen, Sie müssen sich um die Reaper und Cerberus kümmern. Meine Geschwister und ich werden uns einmal mit Xerxes beschäftigten.“
Er sagte dies in einer Ernsthaftigkeit, die Jen erschaudern ließ. Es klang, als würde Mark Bishop zu einer Jagt aufrufen. Eine Jagt auf seinen eigenen Vater.
„Sind Sie sich sicher... Mark?“
„Sehr sicher. Sie machen schon so viel, dass soll Sie nicht auch noch belasten.“
„Es ist persönlich, oder?“
Jen erkannte es an seiner Stimme und in seinen Augen. Es schien das Gleiche zu sein wie bei ihr und dem Unbekannten. Mark nickte nur.
„Wer seine Kinder und seine Frau wie Dreck behandelt, der hat es nicht anders verdient.“
Mehr wollte er nicht dazu sagen, aber mehr wollte Jen auch nicht hören. Das war eine Sache zwischen den Geschwistern und ihrem Vater, es ging sie nichts an.
„Werden Sie von hier aufbrechen?“
„Ja. Ich werde meine Geschwister nehmen und wir suchen und finden Xerxes.“
„Wie?“
Jetzt trat Mark an Jen heran. Er überragte sie um gut einen Kopf, aber davon hatte sie sich noch nie einschüchtern lassen. Unverändert schaute sie dem Captain in die Augen.
„Commander, Sie müssen mir das helfen. Als Spectre.“
Jen stutzte.
„Wie das?“
„Wir brauchen eine Schiff, wenn auch nur ein kleines. Ich stehe unter Korruptionsverdacht, aber über Sie könnte ich an ein Schiff kommen.“
Kurz zögerte Jen, aber sie vertraute dem Captain, in seiner Akte standen nur gute Dinge. Er hatte seine Ausbildung als Bester abgeschlossen, das N7-Traning überstanden und auch hier mit Bestnoten abgeschnitten. Er galt als ehrgeizig und durch und durch den Zielen der Allianz ergeben. Also nickte sie.
„Ich werde mich darum kümmern.“
„Danke. Und...“
„Ich überstellte Joan und Kim offiziell an Sie, auch wenn ich bezweifle, dass das in diesen Zeiten so wichtig ist.“
Mark grinste breit.
„Sicher ist sicher.“
Kurz senkte er den Kopf, dann ging er zur Tür. Jen folgte ihm und trat an ihr Terminal.
„Ich leite alles in die Wege.“
„Danke, Commander.“
Die Tür glitt auf und Mark verschwand. Jen blieb zurück, lächelte.
Der Zusammenhalt der Geschwister beeindruckte sie wirklich, Mark Bishop wirkte mehr wie der Vater als der Bruder. Mit diesem Lächeln griff sie auf der Terminal der Spectres zu.

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Der Rauch zog Kringel durch die Luft. Neal lehnte an der Tür, die zur Luftschleuse der Normandy führte und blies den Rauch in die Luft. Er hielt seine Zigarette wieder zwischen Daumen und Zeigefinger und sah dem Rauch beim Fliegen zu.
Die Tür zum Raumhaufen ging auf und Neal blickte überrascht zur Seite. Eine Asari in ziviler Kleidung kam auf ihn zu, Neal stutzte.
„Mila.“
Die Asaritänzerin steuerte direkt auf ihn zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Sein Kopf schnellte zur Seite, die Zigarette landete auf dem Boden. Langsam drehte Neal den Kopf wieder zu ihr.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wieder hier bist?! Du bist ein Arsch!“
Neal schaute wieder zu Mila, er konnte ihr keine Antwort geben. Stattdessen küsste er sie einfach. Sie schob ihn nicht weg, sondern erwiderte den Kuss. Sie legte ihre Hände an seinen Hinterkopf, er seine an ihre Hüfte. Er genoss den Kuss, langsam löste sie sich voneinander.
„Tut mir Leid“, flüsterte er.
Ihre Gesichter waren nahe beieinander, sie lächelten.
„Schon ok“, hauchte Mila. „Aber das nächste Mal meldest du dich.“
„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
„Eine Kollegin hat dich hier stehen sehen.“
Sie trat einen Schritt von ihm weg, er steckte sich eine neue Zigarette an. Neal nahm einen Zug, konnte seinen Blick nicht von Mila wenden. Sie sah noch hübscher aus als vorher, nicht mehr so voller Selbsthass und Abscheu gegen ihre Umwelt. Sie trug eine tiefgeschnittene Bluse und eine enge Hose.
„Tanzt du immer noch?“, fragte Neal mit Sorge in der Stimme.
„Nein. Ich... habe aufgehört.“
Er lächelte und nahm ihre Hand. Vorsichtig führte er ihren Handrücken an seine Lippen, so wie er es im Club immer getan hatte. Mila kicherte, zog ihn nahe an sich heran. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen sehen zu können.
„Das freut mich“, sagte er leise.
Sie wollte etwas sagen, da ging die Tür hinter ihnen auf und ein großer Mann tauchte auf. Er stürmte auf Mila zu, packte sie und zerrte sie zurück.
„Hey!“
Neal griff sein Handgelenk und zog Mila aus seinem Griff. Die Asari drückte sich hilfesuchend an den Agenten, schlang die Arme um seinen muskelbepackten Oberkörper. Neal hielt weiterhin seine Zigarette in der Hand.
„Was soll die Scheiße?!“, brüllte Neal.
„Hände weg von MEINER Tänzerin!“, bekam er als Antwort. „Mir gehört der Nachtclub, in dem die Hure arbeitet und daher...“
Neals Gehirn schaltete schlagartig in den Kampfmodus. Seine Zigarette waren nicht gewöhnlich, er drehte sie selbst mit einem speziellen Papier, das rauchbar, aber robuster war als anders. Und ebendiese Zigarette drückte er dem Mann direkt ins rechte Auge. Schreiend ging er zu Boden.
„Was soll das?!“
Neal beugte sich über ihn.
„Lass deine dreckigen Finger von Mila. Oder...“
Der Mann sprang auf und packte Neal am Kragen. Sofort schob Neal Mila zur Seite, trat dem Mann in den Unterleib und warf ihn auf den Boden. Bevor dieser wieder aufstehen konnte, drückte Neal ihn an die Wand und schlug ihm immer wieder ins Gesicht. Dies tat er so lange, bis das Gesicht nur noch eine blutige Masse war. Erst dann schob er den Mann zur Luftschleuse.
„Ich warne dich ein letztes Mal, lass deine dreckigen Finger von Mila oder ich prügel dich tot! Ich finde dich, egal, wo du bist!“
Er brüllte es, der Mann zitterte vor Angst. So schnell er konnte rannte er davon. Neal atmete tief durch und wandte sich wieder zu Mila. Vor Furcht ganz blass stand sie an der Luftschleuse, hielt sich die Hände vor den Mund, um nicht zu schreien. Neal ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
„Ist ja gut, es tut mir Leid“, flüsterte er.
„Nein, das hatte er verdient. Danke, danke schön.“
Sie schmiegte sich an ihn, er hielt sie fest. Erst nach einer Weile ließen sie sich los und standen einander wieder gegenüber.
„Was hast jetzt vor, Neal?“
„Das weiß ich noch nicht. Aber, ich passe auf mich.“
„Das hoffe ich doch.“
Sie lächelte, er strich ihr sanft über die Wange. Jetzt stellte sie sich auf die Zehenspitzen, brachte ihr Gesicht nah an seines.
„Wollen wir zwei noch in deine Wohnung, bevor du wieder weg musst?“
„Ich weiß nicht, wann...“
Sie unterbrach ihn, indem sie ihn küsste. Nach dem Kuss packte er sie, grinste spitzbübisch und beide liefen zu einem freien Skycar.

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Vala Shepard
25.11.2012, 02:02
Und weiter geht es.

Okay, der erste Abschnitt, oder Kapitel beschäftigt sich tief mit Jen, Mark und Xerxes. Er, also Xerxes wirkt Gnaden und Skrupellos. Ob er jetzt wirklich schlimmer als Cerberus, vor allem der Unbekannte ist, weiß ich nicht und bezweifel ich auch, denn wer kann schon Jack Harper übertreffen? Xerxes mag bisher sehr böse erschienen sein, doch gleichen seine Methoden eher als das sie Cerberus übertreffen, so wirkt das gerade auf mich. Aber vielleicht täusche ich mich und Xerxes zeigt noch was wirklich ultra gemeines? Gegen Ende des Kapitels wird klar, worauf Mark hinaus will, ein Shuttle, Shepard soll sich nicht noch mit Xerxes beschäftigen und da es eine Familienangelegenheit ist, verstehe ich Marks Handeln zu einhundert Prozent. Interessantes, wenn auch kurzes Kapitel!

Das zweite Kapitel.
Okay, einen Szenenwechsel in diesem Sinne. Neal und Mila. Schön, dass du auch diese Situation weiter beschreibst. Fand es amüsant, dass Mila in Privatsachen Neal aufsuchte und auch fand. die schallende Ohrfeige hat er verdient! Aber dann diese Szene mit dem "Besitzer". Neal zeigt, naja, ansatzweise, was er kann und rettet so seine Mila. Schönes Szene und auch Gefühle. Am Ende dieses Kapitels bleibt allerdings offen, was die zwei machen.

Was mir diesmal aufgefallen ist, im ersten, kurzen Kapitel haben sich die überflüssigen/nicht passenden Wörter und leichte Tippfehler eingeschlichen. Ich musste zwei mal die Stellen lesen, um den Satz dann zu verstehen aber okay, um die Uhrzeit verständlich. Die Fehler machten das Kapitel auch nicht schwer lesbar, nur die Sätze, mit denen sie Zusammenhänge bildeten.

Was das erste Kapitel, vor allem die Beschreibung von Xerxes betrifft. Wie gesagt, ob er und seine Gruppe wirklich schlimmer als Cerberus ist, mal abwarten. Bisher kam er ja nur einmal vor aber falls er mal einen Auftragskiller sucht...^^ Also ich bin sehr gespannt auf den ersten großen, richtigen und bösen Auftritt von Xerxes!
Gutes Kapitel, weiter so!

Beauci
25.11.2012, 12:55
das kapitel mit jen und mark ist ein gut gelungen
schade nur das sich andeutet, dass die bishops alleine umherziehen werden und man weniger von shep liest *g*

neal hat sich nciht gemeldet.... typisch mann ;)

wie er allerdings den typen verdrischt ist super.
bin gespannt was aus den beiden wird

Obscurefighter
25.11.2012, 23:09
Da muss ich ja noch einiges auspacken, damit Xerxes als der üble Bursche rüberkommt, der er ist. Jetzt wende ich mich erstmal etwas anderem zu. Und keine Sorge Beauci, man wird nicht weniger von Jen lesen.


Lautes Klopfen durchzog den Raum, wie vorher ruhige Stille geherrscht hatte. Zuerst regte sich nichts. Dann hob K-7 seinen Kopf aus dem Karton und seine Kopflampe erleuchtete den Raum.
„Hauen Sie ab, wir schlafen!“, brüllte er.
Martin drehte sich auf den Rücken und schwang sich dann auf die Bettkante. Er streckte sich und gähnte.
„Ich schlafe. Du bist im Ruhemodus.“
Sich die Augen reibend stand er auf und tapste zur Tür. Wer konnte das zu dieser späten Stunde noch sein? Er hatte das Gefühl, als hätte er erst eine oder zwei Stunden geschlafen. Immer noch verschlafen öffnete er die Tür. Kim stand vor ihm, blass und verschreckt wirkend. Sie trug wie auch sonst ihre Uniform, wirkte aber trotzdem anders.
„Kim? Was machst du denn hier?“
„Können wir reden?“
Er nickte nur, wenn auch verwirrt, und trat von der Tür weg. Noch immer war es dunkel im Raum, nur K-7 sorgte für etwas Licht. Aber er war über Kims Erscheinen nicht glücklich. Gerade wollte er zu einer bestimmt nicht netten Bemerkung ansetzen, da kam Martin ihm zuvor. Er schloss den Schuhkarton und rief:
„Licht an!“
Es war wieder hell, beide jungen Leute standen einander gegenüber. Auf K-7, der wütend gegen den Deckel des Kartons hämmert, reagierten sie nicht.
„Hey, lasst mich raus!“, brüllte der Minigeth.
„Worüber willst du reden?“, fragte Martin Kim.
„Über uns. Über alles, was passiert ist.“
Martin holte tief Luft. Er wollte nicht reden, für ihn gab es nichts mehr zu reden. Denn wenn sie reden würden, dann würden sie streiten. Und dann wäre alles ruiniert. Er wollte das nicht, er wollte sie nicht wieder verlieren. Also legte er sanft die Hände an ihren Kopf und küsste sie einfach. Es war wie vor einigen Tage, sie erwiderte den Kuss, schob sich dann aber von ihm weg.
„Martin, nein.“
„Wieso nicht?“
„Ich... ich habe auf Horizon mit dem Major geschlafen.“
Es brach aus ihr heraus, Martin schluckte schwer. Er schloss kurz die Augen, dann schüttelte er nur den Kopf und ging wieder auf Kim zu.
„Das ist nicht wichtig.“
„Aber...“
„Da hattest du mich schon verlassen, wir waren getrennt. Es ist nicht wichtig. Das hier ist wichtig, wir sind wichtig. Lass uns die Vergangenheit vergessen und bei Null starten.“
Er sagte es voller Selbstüberzeugung und mit Kraft in der Stimme. Kim schaute ihm tief in die Augen und sah die Ehrlichkeit darin. Es hing jetzt von ihr ab. Er wollte neu anfangen und sie sehnte sich schon lange danach. Ihre Gefühle für ihn waren nie vollkommen verblasst, sie hatte ihn immer geliebt und sie wusste, bei ihm war es nicht anders gewesen.
„Du kannst gehen, ich werde dich nicht aufhalten“, fing Martin an. „Wenn du es willst, dann verschwinden ich nach dieser Sache für immer aus deinem Leben. Ich werde dich nie wieder anrufen, du kannst mich einfach vergessen. Aber wenn du bereit bist einem riesigen Idiot wie mir, einem riesigen Tor, zu vergeben, dann verspreche ich dir, dass ich mich um so vieles bessern werde. Ich werde dir nie wieder wehtun. Es tut mir alles so Leid.“
Das reichte Kim. Sie küsste Martin und zog ihn an sich. Er legte die Arme um sie, drückte sie an sich und sie spürte seinen nackten Oberkörper auf ihrer Uniform.
„Du bist zwar ein Idiot, aber du bist mein Idiot“, flüsterte sie sanft, er lächelte und küsste sie wieder.
Seine Hände fuhren unter ihre Uniform, sie genoss seine Nähe. Das K-7's Protest immer lauter wurde interessierte sie nicht. Rückwärts dirigierte Martin sie zu seinem Bett. Das Licht wurde gelöscht und nur die Dunkelheit erfuhr, was in dieser Nacht zwischen Martin und Kim passierte.

Es waren einige Zeit vergangen, Kim lag seitlich in Martins Bett und kuschelte sich in sein Kopfkissen. Der Doktor lag hinter ihr und hielt sie im Arm. Sanft drückte er seine Lippen an ihren Hals.
„Wolltest du nur darüber reden?“, fragte er leise.
„Dass du jetzt daran denkst.“
Kim drehte sich halb zu ihm und schüttelte den Kopf. Martin grinste nur. K-7 hatte das Meckern mittlerweile aufgeben und schien zu schmollen. Kim setzte sich auf die Bettkante, Martin neben sie. Er griff ihre Hand.
„Ich spüre doch, das etwas nicht stimmt.“
Kim seufzte, erzählte ihm dann aber von dem Erlebnis mit Joan. Irgendwie schämte sie sich dafür, dass sie zuerst an sich und ihre Beziehung gedacht hatte und erst jetzt an ihren Bruder. Martin hörte ihr zu, am Ende fuhr er sich mit der freien Hand durch die Haare.
„Verdammt, das ist nicht gut.“
„Was sollen wir tun?“
„Wir? Wir können gar nichts tun. Er muss diesen Prophet aus seinem Kopf raus halten und ein Arzt muss so schnell wie möglich den Tumor entfernen. Das ist seine einzige Chance.“
„Und wir können nicht...“
„Nein, leider nicht.“
Martins strich ihr sanft über die Wange und küsste sie wieder.
„Wird schon wieder“, hauchte er. „Hauen wir uns erstmal aufs Ohr, du hast doch selbst gesagt, das Ron bei ihm ist. Wir brauchen beide etwas Schlaf.“
Kim wollte ihm widersprechen, konnte es aber nicht. Sie war wirklich hundemüde. Martin gab ihr einen kleinen Schubs und sie ließ sich aufs Bett fallen. Er legte sich neben sie, sodass sie ihren Kopf auf seine Schulter legen konnte. Im Dunkeln schimmerten seine Augen durch seine Biotik etwas bläulich, eine Tatsache, die Kim schon immer an ihm liebte. Sie kuschelte sie an ihn und schlief schließlich ein.

Wieder war es ein Klopfen, was durch den Raum hallte. Und diesmal war es wieder K-7, der es zuerst hörte. Jetzt hatte der Minigeth die Schnauze voll. Er schlug durch den Deckel und kroch aus dem Karton.
„Okay, welches Arsch weckt mich jetzt?!“
„Danke, das du mich als Arsch bezeichnest.“
Kim saß wach auf der Bettkante und schaute den Gefährten ihres Freundes strafend an. Dieser rieb sich betreten den Nacken.
„Tut mir Leid, Kim.“
„Ich merke mir das.“
Das Klopfen hörte nicht auf. Kim griff Martins Hoodie, der über dem Schreibtischstuhl lag und warf ihn sich über den nackten Oberkörper. Der Besitzer des Kleidungsstückes lag schlafend hinter ihr und schnarchte in sein Kissen. Kim lächelte, gab ihm einen sanften Kuss auf den Hinterkopf und deckte ihn richtig zu. Dann stand sie auf. Der Hoodie war fast wie Kleid und bedeckte genug, dass Kim sich in ihrer Unterhose nicht nackt vorkam. Sie hielt K-7 die Hand hin und er kletterte auf ihre Schulter. Bei ihr nahm er immer die linke.
„Mal schauen wer es wagt uns zu stören.“
Der Minigeth rieb die Hände voll von diebischer Vorfreude einander und Kim grinste. Sie stellte sich vor die Tür, öffnete sie und trat erschrocken einen Schritt zurück. James stand vor ihr und er sah nicht sehr glücklich aus. Er musterte Kim und sein Blick wurde wütend.
„Gunnery Chief!“, bellte er.
Kim salutierte, ein Zittern jagte durch ihren Körper. Das war eine mehr als nur peinliche Situation, wo ihr Erscheinungsbild für sich sprach.
„Lieutenant Vega, was führt Sie hierher?“
„Ich suche Sie. Ihr Bruder, der Captain, möchte Sie sehen.“
Kim stutzte, sagte aber nichts. Sie nickte nur.
„Ich ziehe mich eben um.“
Sie wollte gehen, doch der Lieutenant hielt sie fest. Er packte ihre linke Schulter. Sofort trat K-7 ihm auf die Finger.
„Hey, was soll das?“
„Raushalten, Maschine.“
„Maschine? Pah, ich bin eine perfekte KI, ist das klar?“
Kim wollte keinen Streit. Sie steckte K-7 in die Kapuze des Hoodies und trat einen weiteren Schritt vom Lieutenant weg.
„Gunnery Chief Bishop, ich hoffe für Sie und Ihren 'Freund', dass hier nicht das passiert ist, was ich glaube, das passiert ist.“
Kim schluckte, fasste aber Mut. Hinter ihr bedachte K-7 den Lieutenant mit Beschimpfungen, sie drückte den Minigeth tiefer in die Kapuze. Es war jetzt an der Zeit, dass sie zu dem stand, was sie getan hatte. Sie war oft genug weggelaufen und hatte verschwiegen, was zwischen ihr und Martin lief. Das war jetzt vorbei.
„Lieutenant Vega, ich habe nichts verbotenes getan.“
„Ich habe Sie im Augen, Gunnery Chief. Sie sind psychisch nicht so, wie es eine Soldatin der Allianz sein sollte. Sie sind labil, vor allem was diesen Doktor angeht.“
„Sie sollten gehen, Lieutenant Vega.“
Martin war mit einem Mal neben Kim aufgetaucht, er trug nur eine Hose und war obenrum nackt. Doch sein Körper schimmerte blau und er hielt seine Hände zu Fäusten geballt. Es schien, als wolle er Kim vor ihrem Vorgesetzten beschützen, wenn nötig mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. James musterte den Doktor, zog sich aber zurück.
„Wir erwarten Sie oben, Gunnery Chief“, sagte er zum Abschied.
Die Tür glitt hinter ihm zu und Martin und Kim sahen sich schweigend an.
„So ein Blödmann“, meckerte K-7, sprang aus der Kapuze und lief zum Schreibtisch. Martin sah Kim fragend an.
„Kim?“
„Ich... wo sind meine Sachen?“
Sie fand ihre Uniform auf dem Boden verstreut. Schnell zog sie sich an, Martin saß in der Zeit auf dem Bett und beobachtete sie. Sie warf ihm den Hoodie zu und streifte sich ihr Oberteil über.
„Was Mark wohl will?“, fragte sie sich.
„Das werden wir oben erfahren“, meinte Martin.
Erstaunt drehte sich Kim zu ihm um.
„Wir?“
„Ich komme mit.“
Er zog den Hoodie an, ging zu ihr und küsste sie. Sie lächelte, schob ihn dann aber weg.
„Komm jetzt, sonst kommt Shepard persönlich.“
Mit dem Fahrstuhl fuhren sie nach oben. K-7 saß wieder auf Martins Schulter. Sie trafen Commander Shepard und ihr Team sowie Kims Brüder an der Luftschleuse.
„Na endlich“, begrüßte Neal sie. Er lehnte an der Wand neben der Schleuse, doch Mark sah ihn tadelnd an.
„Du bist auch gerade erst gekommen.“
Kim ging zu ihrem ältesten Bruder, Martin hielt sich im Hintergrund.
„Mark, was hast du vor?“, fragte Kim.
„Commander Shepard hat uns ein Schiff organisiert. Wir suchen Xerxes und entlasten so den Commander.“
Kim drehte sich zu Shepard um, die Frau nickte und lächelte. Jetzt meldete sich Martin zu Wort.
„Und ich?“
„Du bleibst beim Commander, Martin“, antwortete Mark nur.
Kim und Martin warfen kurz Blicke zu, sagten aber nichts.
„Wann geht es los?“, fragte Kim stattdessen.
„Jetzt“, war die Antwort.
'Deswegen sind alles hier', dachte sie. Sie schaute zu Joan, der neben Ron im Hintergrund stand. Er sah wieder etwas besser aus, konnte ihr aber nicht in die Augen sehen. Sie würden auf dem Flug reden müssen. Kims Blick wanderte über die Crew zu Commander Shepard. Die Frau hielt ihr die Hand hin und Kim ergriff sie.
„Es war mir eine Ehre, Commander Shepard.“
„Sie sind eine gute Soldatin, Gunnery Chief Bishop.“
Kim lächelte. Hinter Shepard standen Kaidan, James, Garrus und Liara. Die beiden Soldaten salutieren, Garrus ebenso und Liara formte ihre Lippen zu den Worten 'Viel Glück'. Nach diesen aufmunternden Worten verließ Kim nach ihren Brüdern das Schiff über die Luftschleuse. Sie hatte keine großen Abschied erwartet, alles lief förmlich ab. Die Normandy war immer noch ein Schiff der Allianz, das konnte man drehen wie mal wollte. Aber trotzdem musste sie lächeln. Ihr neues Schiff lag direkt neben der Normandy, der Weg war nicht weit.
Doch kurz bevor sie das Schiff betrat, rief jemand Kims Namen. Sie hielt an und wandte sich um. Martin kam den Weg herunter gelaufen.
„Kim, warte!“
Er sprintete auf sie zu, stoppte knapp vor ihr und küsste sie. Ein Zittern jagte durch ihren Körper, der Kuss dauerte für sie viel zu kurz.
„Pass auf dich auf, bitte“, flüsterte Martin.
„Aber sicher.“
„Ich.... habe noch etwas für dich.“
„Gebe es mir später.“
„Nein, jetzt.“
Er kramte etwas aus seiner Hosentasche. Es war ein weiterer Anhänger für ihre Kette. Anders als der, den sie schon hatte, schimmerte diese grün und blau und auf Asari stand dort etwas, was Kim nicht lesen konnte.
„Wer Frauen ohne Fehler sucht, und Pferde ohne Mängel, hat nie ein gutes Pferd im Stall, im Bett nie einen Engel “, übersetzte Martin.
Kim lächelte, nahm ihm den Anhänger aus der Hand und befestigte ihn an der Kette. Dann küsste sie ihren Freund auf die Wange.
„Ich komme wieder.“
Er sagte nichts, sondern sah ihr mit schwerem Herz nach, wie sie zum kleinen Aushilfsschiff lief, durch die Luftschleuse verschwand und das Schiff abhob.

Vala Shepard
26.11.2012, 00:02
Und es geht weiter. Ich hoffe doch, dass Xerxes noch etwas in petto hat, damit er der richtige Bösewicht wird ^^

„Hauen Sie ab, wir schlafen!“, brüllte er. <<< :D :D MUHAHAHAH! k-7 eben! :D...genial, einfach genial ^^
Kim sucht also Martin auf und gesteht ihm, dass sie mit Kaidan gespielt hatte. Ich verkneife mir jetzt jeden bösen Kommentar über Kaidan und bin froh, was am Ende des Abschnittes passiert. Die beiden finden zueinander, zumindest für die Nacht. Das K-7 nicht aus der Schuhbox kommt, wundert mich. Hätte mich tot gelacht, wenn der kleine Flummi aus dem Karton gesprungen wäre. Aber das Kim und Martin jetzt zusammen finden und Martins Versprechen, dass er sich bessern will, herzzereißend. Sehr schön.

Der zweite Abschnitt. Dieses kurzes Gespräch und Martin erfährt von den Problemen Joans und das schlimmste, auch er ist anscheinend Machtlos. Die Szene zwischen den beiden finde ich wieder sehr gefühlvoll beschrieben. Kim trägt eine riesige Last auf ihren Schultern, doch hat sie in Martin endlich etwas Halt gefunden, hoffe ich zumindest.
Dann diese geile Szene:
Wieder war es ein Klopfen, was durch den Raum hallte. Und diesmal war es wieder K-7, der es zuerst hörte. Jetzt hatte der Minigeth die Schnauze voll. Er schlug durch den Deckel und kroch aus dem Karton.
„Okay, welches Arsch weckt mich jetzt?!“
„Danke, das du mich als Arsch bezeichnest.“
Kim saß wach auf der Bettkante und schaute den Gefährten ihres Freundes strafend an. Dieser rieb sich betreten den Nacken.
„Tut mir Leid, Kim.“
„Ich merke mir das.“
Ich liebe diesen kleinen Floh immer mehr :D Also defintiv meine neue Nummer eins! Er ist so hammer! :D
Jetzt machst du mich echt fertig, aber wirklich:

„Mal schauen wer es wagt uns zu stören.“
Der Minigeth rieb die Hände voll von diebischer Vorfreude einander und Kim grinste. <<< GENIAL!

James stand vor ihr und er sah nicht sehr glücklich aus. Er musterte Kim und sein Blick wurde wütend.
„Gunnery Chief!“, bellte er. <<< Herzrasen!!!!

Sie wollte gehen, doch der Lieutenant hielt sie fest. Er packte ihre linke Schulter. Sofort trat K-7 ihm auf die Finger.
„Hey, was soll das?“
„Raushalten, Maschine.“
„Maschine? Pah, ich bin eine perfekte KI, ist das klar?“ <<< Lachkrampf. Also diese Szenen verleihen deiner Geschichte ein neues Element, das richtig hervorkommt. Comedy. K-7, dieser kleine Giftzwerg. Jetzt will ich den immer mehr an Charons Seite haben :D
„Gunnery Chief Bishop, ich hoffe für Sie und Ihren 'Freund', dass hier nicht das passiert ist, was ich glaube, das passiert ist.“ <<< ich kann nicht mehr, schön Tränen vor Lachen! Dann kommt das, was du im verherigen Kapitel angedeutet hast, dass Bishop Bataillon macht sich auf den Weg. Die Verabschiedung von Martin war sehr berührend und gut beschrieben. Und jetzt geht es zu Xerxes? Ich bin gespannt.

Also das Kapitel war wieder ein Burner. Comedy, Drama, alles vorhanden. James und K-7, die zwei gefielen mir richtig gut.
Es gab ab und an wenige Tippfehler, aber nicht weiter schlimm, man konnte den TExt gut und flüssig lesen.
Ich bin jetzt wirklich gespannt ob Xerxes seinen ersten Auftritt bekommt. Ich spiele im Kopfkino schon ab, wie fies er sein könnte. Und irgendwie schleicht sich immer der Gedanke ein, dass Xerxes mehr hinter der Wand versteckt hält, als das er es zeigt.
Super! Weiter so!

Beauci
26.11.2012, 21:57
hihi k7 ist wie ein terrier der meint er ist eine deutsche dogge köstlich.
das sie joan mitgehen lassen ist irgendwie nicht gut.
hätte ja mal chakwas drangelassen, die müsste doch auf der normandy rumturnen.

aber ansonsten ein sehr gutes kapitel

Obscurefighter
26.11.2012, 22:24
So, hier ist der ersten Teil von Kapitel 15. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir nähern uns dem Showdown. Kleiner Tipp: Hab bei der Stelle, wo die Bishops wieder auftauchen, das Lied ONE von SING UM DEIN LEBEN gehört. Leider gibt es das noch nicht im Internet, also leider auch kein Link. Wer es aber hat, am besten dabei hören. Und jetzt viel Spaß beim Lesen.


XV



Die Erde brannte, die Reaper waren gelandet und griffen an. Irgendwo im Orbit kreiste die Citadel, der Tiegel, wie Jen jetzt wusste. Doch im Moment schien dies in weiter Ferne zu sein. Denn der Commander lag im Dreck, hinter einem umgestürzten Metallträger und versuchte die Stellung der Allianz gegen die anstürmenden Horden der Reaper zu halten. Sie lud ihr Sturmgewehr durch und lehnte sich wieder aus der Deckung. Neben ihr schossen Kaidan und Garrus so schnell und viel sie konnten auf die Gegner.
„Das werden nicht weniger!“, brüllte Kaidan.
„Wir werden die Stellung halten!“, schrie Jen.
Das war für alle Soldaten bestimmt, die hier mit ihr im Staub knieten und um ihr Leben bangten. Schnell warf Jen eine Singulartät in die Feinde hinein, Kaidan folgte ihr. Und aus einer anderen Ecke flog eine dritte.
„Dr. Stolz?!“, rief Jen erstaunt in den Funk.
„Tut mir Leid Commander, aber ich sitze mir nicht den Hintern platt, während andere kämpfen!“
„Dann passen Sie aber verdammt noch mal auf sich auf!“
Er lachte und schloss den Funk. Jen musste ebenfalls schmunzeln und lehnte sich wieder über den Metallträger. Dieser Doktor war ein komischer Kerl. Aber sie fand es gut, dass er kämpfte und nicht andere für sich kämpfen ließ. Sie wie ein gewisser andere Herr, dessen Zentrale sie vor nicht allzu langer Zeit erledigt hatte. Sie feuerte immer wieder in die Feinde. Es waren Husks, Kannibalen und Marodeure. In der Ferne tauchte etwas Großes auf.
„Rohling!“, brüllte James von der linken Seite.
Jen fasste schnell einen Plan.
„Kaidan, Garrus, wir übernehmen das! James, Javik und Liara, gebt uns Rückendeckung!“
Sie sprang über den Träger, Kaidan und Garrus folgten ihr. Sie rannten durch die Feinde, feuerten auf jeden, der ihnen vor den Lauf lief und stürmten auf den Rohling zu. Dieses riesige Wesen brüllte auf und steuerte auf die Gruppe zu.
Synchron schleuderten Kaidan und Jen ihm einen Warb entgegen. Die Biotik traf ihn im Gesicht und im Brustbereich. Kurz strauchelte das Wesen, doch es kam brüllend wieder auf die Beine und ins Gleichgewicht. Garrus legte sein Scharfschützengewehr an, zielte auf den Kopf und feuerte. Zwei Kugeln trafen den Rohling genau in die Stirn. Auch dies brachte dieses Monstrum wieder nur ins Straucheln.
„Das wird nichts!“, brüllte Garrus.
„Rückzug!“, befahl Jen und wandte sich um.
Zusammen mit Garrus und Kaidan lief sie zurück, die Soldaten nahmen den Rohling unter Beschuss. Sie hörten ihn brüllen und seine stampfenden Schritte, die taumelten. Endlich rumste es hinter ihnen, sie drehten sich um. Der Rohling lag tot auf dem Boden. Jen holte kurz tief Luft und lud ihre Waffe nach.
„Das war knapp.“
„Das ist noch einer!“, brüllte Kaidan.
Von der linken Seite stürmten ein weiterer Rohling heran. Er rannte einfach über eine Gruppe Soldaten drüber, direkt auf die Dreiergruppe zu. Der Einzige, der es schaffte vor dem Rohling zu fliehen, war Martin. Er warf dem Rohling blind einen Warb an den Oberkörper und erreichte endlich den Commander. Sein Gesicht war rot vor anstrengend und sein Atem ging keuchend und ruckartig.
„Nach hinten, Doktor“, befahl Jen.
Sie, Kaidan und Garrus erhoben sofort die Waffen und feuerten direkt auf den Rohling. Kurz bevor er sie erreichte, zwangen ihn die Kugeln in die Knie. Er krachte auf den Boden, der etwas bebte. Es schien wieder ruhig zu sein. Hinter den Trägern, aus den Gräben, kam jetzt auch der Rest der Crew gekrochen.
„Das war sehr eng, Commander“, meinte Javik.
„Ha, so etwas lässt das Adrenalin nur noch mehr steigen.“
James schlug sich gegen die Brust und grinste breit. Auf Martins Schulter stand K-7, der eine Art Miniaturwaffe in der Hand hielt, und hielt James die Faust hin, sodass dieser leicht abklatschte. Jen schaute sich um.
„Wir müssen diese Position sichern, sucht nach übrigen Feinden.“
Das Team nickte und nur Kaidan und Martin blieben bei ihr stehen. Beiden war nicht wohl bei der ganzen Sache.
„Commander, das wird ziemlich hart hier unten“, bemerkte Martin.
„Ja, aber wir müssen die Basis sichern.“
„Commander!“, bellte Tali und die drei fuhren herum.
Ein Husk stürmte auf Jen zu, in so einer Geschwindigkeit, dass sie nicht reagieren konnte. Und ihm folgte eine ganz Horde an Husks und Marodeuren. Sie näherten sich immer weiter und keiner war vor Schreck in der Lage die Waffe zu heben.
Eine Rauchgranate flog direkt in die Gruppe von Feinden hinein und tauchte alles in Nebel. Es qualmte und dampfte, die Husks brüllten auf. Sie waren verwirrt und abgelenkt.
„Augen zuhalten!“, brüllte Jen und bedeckte ihre Augen mit einer Hand.
Trotzdem schielte sie zwischen den Fingern hindurch. Im Nebel tauchten drei Gestalten auf, Schüsse erklangen. Darauf folgten die Schreie der sterbenden Feinde.
„Commander!“
Jen drehte sich um. Anderson rannte auf sie zu, ihm folgte ein Trupp Soldaten. Der Admiral schien erleichtert zu sein, sie zu sehen. Und zwar am Leben und einigermaßen unverletzt.
„Uns geht es gut!“, rief Jen.
Anderson hielt neben ihr und sah die Nebelwolke erstaunt an.
„Waren Sie das, Commander?“
„Nein, eher nicht.“
„Aber wer...“
Der Rauch verzog sich wieder und jetzt ertönte das Donnern von auftreffenden Granaten. Staub und Dreck flog in die Luft, die Druckwelle riss Jen von den Füßen und warf sie nach hinten. Von irgendwoher erklang ein wildes Lachen. Jen stemmte sich wieder hoch, auch die anderen hatte es von den Füßen gefegt. Als Erste strampelte sich Martin wieder auf die Beine. Er kniete und wollte aufstehen, da sprang ein Husk aus dem Rauch auf ihn zu.
„AHHHH!“
Der Doktor schrie auf, der Husk brüllte. Jemand rannte aus dem Rauch und warf sich auf den Husks. Ein Schuss ertönte, der Husk lag tot auf dem Boden. Und der Killer stand auf, strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht und lud die Pistole durch. Es war...
Gunnery Chief Kim Bishop.
„Kim!“, brüllte Martin.
Seine Freundin, die er seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen, von der er nichts mehr gehört hatte, stand dort und grinste ihn an. Der Rauch verzog sich weiter, etwas großes näherten sich der Gruppe. Ein Mech, auf dessen Schulter ein Scharfschütze thronte. Der Mech steuerte die Gruppe an, an seinem Steuer saß Joan, der seine Fliegerbrille trug und auf etwas herumkaute, das wie ein Zahnstocher aussah. Der Scharfschütze entpuppte sich als Tony, auch wenn Jen es schwer hatte ihn wiederzuerkennen, so anders sah der junge Mann in seiner Montur aus. Mit einer unglaublichen Ruhe legte er an und verpasste dem letzten Marodeur einen Kopfschuss. Der Mech setzte seine Waffen gar nicht ein, er trampelte alles nieder. Inmitten des Schlachtfeldes, jetzt umgeben von toten Husks und Marodeuren, standen Mark und Neal, auf einer Erhöhung Ron mit einem Granatenwerfer in der Hand. Mark lud sein Sturmgewehr durch und ging auf Jen zu. Er strahlte sie an, wirkte wesentliche gesünder als vor mehreren Wochen, wo sie sich das letzte Mal gesehen hatte. Er salutierte und reichte Jen dann die Hand.
„Commander, es freut mich Sie wieder zu sehen.“
„Ebenso, Captain.“
Auch Anderson reichte er die Hand.
„Admiral, eine Ehre.“
„Captain, ebenso.“
Hinter Mark hatten sich seine Geschwister ausgestellt. Joan öffnete die Klappe des Mechs und lehnte sich raus.
„Wo haben Sie das Ding her?“, fragte Anderson ihn.
„Ist Bestandteil des Schiffes, was wir derzeit benutzen, Sir“, gab Joan die Antwort.
Anderson nickte. Von Joans Aktion in der anderen Station wusste er offenbar nichts. Etwas, was ihn aufatmen ließ. Tony hockte auf der Schulter des Mechs, grinste breit und hielt sein Scharfschützengewehr geschultert. Neal wischte sein Messer ab, Ron lud gedankenverloren seinen Granatenwerfer nach. Kim hielt sich abseits, ihr Blick ruhte auf Martin. Der Doktor war etwas rot geworden, als sie ihm das Leben gerettet hatte, jetzt wich die Röte langsam wieder. Fast alle Geschwister trugen Uniformen der Allianz, nur Neal wirkte fast schon zivil gekleidet. Aber Jen glaubte unter seiner Jacke die Erhebung einer Brustpanzerung zu sehen.
„Wir sollten an einem ruhigen Ort reden“, schlug Mark vor.
Jen nickte und sie verließen den Kampfplatz.

Um sie herum tobte der Krieg, die Reaper säumten den Himmel. Doch Jen wollte jetzt nur mit den Geschwistern reden. Sie befanden sich in einem kleinen Zimmer, einem extra für sie eingerichteten Besprechungsraum mit direktem Blick auf das Kampffeld. Mark saß ihr an dem einzigen Tisch im Raum gegenüber, die Beine überkreuzt. Bis auf Kim war auch der Rest der Geschwister hier. Hinter Jen stand Anderson, auch er wollte wissen, was die Bishops hier machten.
„Nun, was führt Sie hier her, Captain?“, fragte Jen.
„Wir haben Xerxes' Spuren verfolgt. Er ist hier.“
„Hier? Auf der Erde?“
Anderson wollte das nicht glauben. Jen hatte ihn auf dem Weg auf den neuesten Stand gebracht, jetzt wusste er über die Bishops und ihren Vater, sowie 'Die reine Art' Bescheid. Mark nickte nur, rief sein Universalwerkzeug auf und zeigte ein Bild. Auf diesem sah man eindeutig Xerxes Bishop inmitten seiner Anhänger, wie er einen turianischen Soldaten hinrichtete. Das ereignete sich in einer zerstörte Umgebung, der Big Ben war im Hintergrund zu sehen. Xerxes war in London.
„Was will er hier?“, fragte Anderson entsetzt.
Mark schloss das Bild wieder und zuckte mit den Schultern.
„Wir haben keinen blassen Dunst“, meinte Neal von hinten.
Er lehnte an der Wand und spielte mit seinem Messer. Dabei drehte er es zwischen den Fingern. Ron, der neben Joan auf der Fensterbank saß, nickte nur. Anderson wischte sich mit dem Handrücken die Stirn ab.
„Das klingt nicht gut. Wirklich nicht.“
„Keine Sorge, Admiral, wir kümmern uns darum.“
Mark lächelte aufmunternd. Jen glaubte ihm, jetzt sah die Situation schon etwas rosiger aus.
„Wo ist eigentlich Ihrer Schwester?“
„Wenn wir das wüssten.“
Tony, der hinter Mark stand, verdrehte die Augen.

Kim fiel Martin um den Hals und küsste ihn auf den Mund. Er zog sie in seine Arme, erwiderte den Kuss und drückte sie an sich.
„Du hast mir den Arsch gerettet“, hauchte er, als sie sich lösten.
„Dein Arsch gehört immer noch mir.“
Sie lachte und legte ihren Kopf an seine Schulter. Er strich ihr sanft über die Haare.
„Ich hatte furchtbare Angst um dich“, flüsterte er leise.
Kim lächelte, da meldete sich K-7 zu Wort. Er schob sich aus Martins Hemdtasche heraus und drängelte sich so zwischen das junge Paar.
„Ja, der hat ziemlich rumgeheult, der Gute.“
Ärgerlich wollte Martin den Minigeth zurück in seine Tasche schieben, doch der wehrte sich, indem er mit den Armen über dem Kopf wedelte. Kim lachte.
„Soso, rumgeheult hast du.“
„Hab ich nicht.“
„Und wie! 'Hoffentlich passiert ihr nicht. Ich hätte sie nie gehenlassen dürfen'““
K-7 flüchtete sich vor dem wütenden Martin auf Kims Schulter und verkroch sich an Kims Nacken. Martin verzog ärgerlich das Gesicht, sodass K-7 und Kim noch mehr lachten. Doch Kim legte Martin sanft die Hand auf die rechte Wange und streichelte ihn liebevoll.
„Hey, ich meine es nicht so.“
„Aber ich“, meldete sich K-7 und spähte um Kims Nacken. Martin erwischte ihn und steckte ihn von neuem in seine Tasche.
„Und bleib da drin.“
„Wir werden sehen.“
Martin schüttelte den Kopf, wandte sich dann aber wieder Kim zu. Sie küssten ihn und kuschelte sich von neuem an ihn. Er nahm sie in den Arm, neigte seinen Kopf zu ihr herunter.
„Ich habe hier im Übrigen ein Zimmer ganz für mich alleine.“
Kim kicherte, trat aber wieder von ihm weg. Sie strich seine Arme hinab und legte ihre Hände in seine, sodass er sie festhielt.
„Wenn das alles hier vorbei ist. Dann sehen wir weiter“
„Du passt auf dich auf, Kim.“
„Sicher doch.“
Er lächelte. Er küsste sie wieder, da erklangen Schritte von der Seite. Beide blickten zur Seite, zu der Treppe, die nach unten führte. Eine Turianerin in Militäruniform kam zu ihnen hinauf. Martin und Kim hielten sich an den Händen fest, schauten aber beide zu der Turianerin. Auch K-7 steckte jetzt seinen Kopf aus der Hemdtasche. Die Turianerin musterte sie, Kim zog die Augenbrauen zusammen. Sie kannte die Frau.
„Rala?“
„Hallo, Kimbarley.“
Martin wurde von der Frau nur mit einem abfälligen Blick bedacht. Er holte tief Luft, sagte aber nichts, da Kim kurz seine Hände drückte. Ein Zeichen, das er gut verstand.
„Wo ist Mark?“, fragte Rala. „Ich muss dringend mit ihm reden.“

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Vala Shepard
26.11.2012, 23:58
Es geht also langsam auf den Showdown zu? Dann such ich mir mal epische Musik aus... und los geht es mit dem Feedback :)

Das Kapitel setzt bei einer Schlacht an. Interessant und dann kommt: "We hold the Line!", also das schrie Jen in deutsch aber mir kam, als ich das laß, sofort die englishe Version ins Gedächtnis. Schöner Effekt. Wow, anscheinend sind ja alle dabei, die dabei sein können? Sogar Javik? Das freut mich, ich mag den gemeinen Sack! Und James, er darf nicht fehlen! Und Rohlinge! Action pur!! Es geht richtig zur Sache, Kopfkino! Wow, einfach wow und dann das:
James schlug sich gegen die Brust und grinste breit. Auf Martins Schulter stand K-7, der eine Art Miniaturwaffe in der Hand hielt, und hielt James die Faust hin, sodass dieser leicht abklatschte. <<< mein ABSOLUTES HIGHLIGHT! James UND K-7! Der kleine Zwerg hat eine Waffe, ich musste sowas von Lachen, als ich mir das vorstellte. Köstlich! Einfach köstlich! Bin fast vom Stuhl gefallen ^^ Und weiter geht es, Tali ist auch mit dabeu und ... du hast mein HERZ gewonnen! James, K-7 und jetzt auch noch Anderson! Ich hab mich so gefreut, dass er auch dabei ist in deiner Geschichte!!!
Okay, ab dann wird klar, du hast anscheinend einen Sprung gemacht, was die Handlung betrifft. Interessant und einfach genial, wie das Bishop Bataillon auf Jen`s Truppe trifft. Dieser bombastische Auftritt, Gänsehaut! Also super. Da merkt man, es geht auf das Finale zu, bei dieser gigantischen Crew!

Dann dieses liebevolle Treffen zwischen Kim und Martin. Freut mich, dass die zwei endlich zueinander gefunden haben, wieder und Kim sogar den Arsch von Martin rettet.
Und dann das: „Ja, der hat ziemlich rumgeheult, der Gute.“ <<< dieser kleine Giftzwerg...und sein nächstes Highlight: „Aber ich“, meldete sich K-7 und spähte um Kims Nacken. Lachanfall ^^

Und Xerxes ist auf der Erde? Das schreit ja nach einem Bossfight! Ui, ich freue mich!
Und dann ...am Ende...Rala...jetzt wird es echt immer wilder. Also das Kapitel ist ja der Wahnsinn!

Habe zwar nicht dein Lied gehört, aber ein Trailer Lied, das bombastisch war und wow, Kopfkino pur! Ich habe zwar einige wenige Tippfehler gemerkt, aber beim Lesen war ich so in deiner Welt, dass mir das kaum auffiel! Klasse!
Ich freue mich auf Xerxes! Wie gerne würde ich ihm mein Team um Charon an die Seite stellen! Ha! Und K-7 und James! Du machst es mir echt nicht leicht ... soviele Charaktere und langsam wandere ich auf Xerxes Seite, denn ich mag Bösewichte und freue mich extrem auf seinen Auftritt!
Weiter,. weiter, weiter! ^^

DarkNutopia
27.11.2012, 10:42
Ich hänge hinterher, aber ich hole auf !!
Kapitel 7 und 8 :)

7.1

Eventuelle Indoktrination und Alkohol können eine böse Mischung sein :D
Ich würde sagen der Ort ist auf Erde, zumindestens konnte ich es nicht anders rauslesen.
Und zum Ende hin wird der Sani gerufen und es wirkt im ersten Moment, als wäre der Alk daran schuld.

7.2

Kleine Abschweifungen in seine Vergangenheit und die Landung auf Arafu.
Die Reaktion auf den Taxifahrer finde ich sensationel, wirkt glatt wie ein Cerberus Fanboy der Fahrer.
Das Gespräch mit der Turianerin gefällt mir sehr gut, einfach schön geschrieben.

7.3

Ich war mal auf einer Kampfsportveranstaltung und dort wurde immer wieder "Auf die Fresse!" gerufen :D
Das war mein erster Gedanke, als ich den Kampf zwischen Vega und Kaidan gelesen habe.
Sehr schön beschrieben.
Kaidan wirkt wie ein Chavalier alter Schule, der die Ehre einer Frau verteidigen will/möchte.

Aber Kim muss ja ordentlich Power haben wenn sie JAmes festhalten kann. :D

8.1

Commande Lincoln, hatte mich schon gefragt wann sie aktiver eingreift.
Gut Frage beantwortet und nun Frage Ich mich, wer die Gestalt ist, aber Ich denke die Frage wird in einem der nächsten Kapitel beantwortet.
Die Lincoln wirkt trotzdem nicht sehr sympatisch, aber das muss ein Commander ja auch nicht.
Auch wenn es kurz wirkte, es hätte sie eine andere Seite.

Schöne Verknüpfung mit Stolz und Bishop.
Auch denke ich das Ron die Person aus Kapitel 7.1 ist, bzw eine davon.

8.2

Schon witzig das liara keine AntiVirensoftware benutzt :D
Aber in Ordnung, passt wunderbar ins Gesamtbild und irgendwie rechnete Ich auch mit einem Virus.
Schöne Situation zwischen Kaidan und Kim, da bahnt sich was an oder es kommt die Vergangenheit dazwischen.
Ich warte es ab :)

8.3

Ein ruhiger Abend in einer Kneipe und Bierchen ?
Nicht ganz, aber warum hat jeder eine Asari ? Ich will auch ;D

Und die Cerberus Agentin begeht Suizid, past irgendwie zu denen und erinnert mich an
eine mail aus ME 3 in der steht, das der Kopf eine Cerberus Agenten explodierte.

Schön geschrieben und bin gespannt wie es weitergeht mit Neal.

8.4
Ich mag den Minigeht herrlich direkt, wie er Kim sagt :D
Martin stöst aber selbst ihm vor dem Kopf, aber irgendwie nachvollziehbar.
Die Fetzen aus der Vergangenheit sind gut eingebunden und tragen schön zur Stimmung bei.
Auch ein besseres Bild wird vermittelt.

8.5

Das Messer verrät ihn :D
Das Zusammentreffen ist schön beschrieben und der Minigeht ist einfach nur super :)
Dank Ihm muss ich oft schmunzeln bzw kurz auflachen, auch wenn die Geschichte es eigentlich nicht erlaubt.



Vom Gesamtbild her gefällt es mir weiterhin sehr gut und ich werde weiterlesen :)
Es ist flüssig lesbar, aber auch die Unterteilung in mehrere kleinere Kapitel finde ich vorteilhaft, erleichtert das lesen.
Aber die Musik die du teilweise dazu gegeben hast hab ich beim lesen nicht gehört, hatte die ganze Zeit ein anderes Lied am laufen.

Fazit: mach weiter so :)
ICh lese weiter und das nächste Feedback folgt definitiv schneller! :)

Obscurefighter
27.11.2012, 15:57
Wieder einmal zwei Teile des Kapitel zusammen.
Das Lied, dass Neal im zweiten Abschnitt singt, findet ihr als Live-Version unter diesem Link:http://www.youtube.com/watch?v=6u7yJySnj7Q. Es stammt von SANTIANO und heißt LAND IN SICHT.
Wünsch euch viel Spaß beim Lesen. Und ein dickes Danke an DarkNutopia, dass du alles trotz deines Abstands noch nachliest und Feedback gibst.



Mark stieg die Stufen vor dem Gebäude hinab und holte erleichtert Luft. Sie hatten Shepard und Anderson auf ihrer Seite, so langsam wendete sich das Blatt. Doch wirklich wohl fühlte er sich noch nicht. Er zog sich den Zopf zurecht und richtete seine Uniform.
„Papa!“
Mark drehte sich zur Seite, ein kleiner Junge lief auf ihn zu. Sofort ging Mark in die Knie und fing ihn auf, hob ihn hoch. Der Kleine schlang seine Ärmchen um den Hals seinen Vaters, der ihn an sich drückte.
„Jackson, was machst du denn hier?“
„Mama und Victus sind auch hier.“
„Wie?“
Mark blickte in die Richtung, aus der sein jüngster Sohn angerannt gekommen war. Aus dieser kam Rala auf ihn zu. Sie trug ihre Uniform, die sie als Generälin des turianischen Militärs zeigte. An ihrer Hand hielt sie Victus, den älteren Sohn der beiden, einen Turianer.
Sowohl er als auch Jackson waren adoptiert, doch für Mark machte das keinen Unterschied, er liebte sie als wäre sie seine richtigen Kinder. Er lächelte Rala an und wollte seiner Frau einen Kuss auf die Wange hauchen, doch sie wendete den Kopf ab.
„Kimbarley hat nicht gesagt, dass du so lange brauchst.“
Mark seufzte. Er stellte Jackson wieder auf den Boden, der Junge griff nach seiner Hand und hielt sich fest. Mark hatte seine Augen auf Rala gerichtet.
„Es hat länger gedauert.“
„Was denn?“
Er trat einen Schritt an sie heran. Ihre Gesichter waren nahe beieinander.
„Nicht vor den Kindern.“
Wie aufs Stichwort kamen Neal und Tony gerade aus dem Gebäude. Sie unterhielten sich miteinander, warfen der kleinen Familie nur einen kurzen Blick zu. Hinter ihnen erkannte Mark die Schemen von Kim, Joan und Ron. Er fasste einen Plan.
„Jackson, Victus, geht mal zu Tante Kim und fragt sie, ob sie spielen will. Eure Mutter und ich müssen etwas besprechen.“
Er lächelte seine Kinder an, doch beide schienen nicht glücklich zu sein weggeschickt zu werden.
„Hey, Victus, willst du deinem Onkel dabei zusehen, wie er Zielübungen macht?!“, rief Neal von der Seite und deutete auf Tony, der das Scharfschützengewehr geschultert hielt.
Victus nickte und lief auf die beiden zu. Nur Jackson, der, anders als sein älterer Bruder, keine große Freude an Waffen und Schießen fand, wollte nicht mit. Hier kamen Mark seine anderen Geschwister zu Hilfe. Kim näherten sich der Gruppe und hielt Jackson die Hand hin.
„Komm, wollen wir uns etwas die Shuttles und Schiffe ansehen. Vielleicht lässt Joker uns auch auf die Normandy.“
„Oh ja.“
Wie selbstverständlich griff Jackson Kims Hand. Mark schaute seine Schwester dankend an, sie nickte nur und verließ mit dem Jungen an der Hand, sowie Joan und Ron den Platz. Jetzt waren Mark und Rala alleine.
„Willst du deinen Kinder wirklich mit diesen Leute mitgehen lassen?“
Rala schüttelte fassungslos den Kopf. Mark schnaubte. Jetzt ging das wieder los.
„Rala, das sind meine Geschwister. Meine Familie und durch unsere Hochzeit auch deine. Die Jungs mögen sie und du wirst das lernen müssen.“
„Mark, du steckst wegen ihnen in Schwierigkeiten.“
Der Captain schluckte. Er hatte Rala auf dem Flug zur Erde angerufen und die wahre Geschichte hinter dem Korruptionsverdacht erzählt. Er hatte gedacht sie würde sich freuen und der Familienfrieden wäre wieder hergestellt. Aber dass sie so reagieren würde, dass hatte er nicht gedacht.
„Ich habe ihnen damals versprochen auf sie aufzupassen. Und ich halte meine Versprechen.“
„Und unsere Eheversprechen?“
„Das sollte ich dich fragen.“
Er wusste, dass eine Ehe mit einer turianischen Generälin hart war, aber sie hart hatte er sich das nicht vorgestellt. Sie hatte in den letzten Jahren öfter Streitigkeiten. Wenn Mark genau nachdachte, dann hatte das schon auf ihrer Hochzeit begonnen, als Rala seine Geschwister nicht dabeihaben wollte.
„Rala, ich bin für sie verantwortlich. Unsere Mutter ist tot, unsere Vater interessiert sich nicht für uns. Ich bin ihre Vaterfigur, ich muss für sie sorgen.“
„Du hast zwei Kinder!“
Mark rieb sich den Nasenrücken und seufzte. Ja, er hatte seine Familie in letzter Zeit vernachlässigt, aber er hatte gedacht, dass Rala das als Mitglied der Militärs wüsste und verstehen würde. Auch Rala schien sich nicht mehr über das alte Thema streiten zu wollen.
„Was machst du überhaupt hier?“, fragte Mark in dieser Feuerpause.
„Das turianische Militär schickt Leute zur Unterstützung der Allianz und ich leite einen Trupp. Ich dachte, dass es den Jungs gut tun würde ihren Vater mal wieder zu sehen.“
„Ich bin auch froh sie zu sehen, aber es ist sehr gefährlich hier.“
„Corinthus war froh uns los zu sein.“
Mark verzog ärgerlich das Gesicht. Der Bruder von Rala hasste alle Menschen, ihr Vater war im Erstkontaktkrieg gefallen und ihre Mutter hatte beide Kinder alleine aufziehen müssen. Er hatte die Hochzeit zu sprengen versucht und behandelte Mark und seine Kinder so abfällig, wie Mark einst von seinem eigenen Vater behandelt worden war.
„Es war eh ein Fehler zu ihm zu gehen.“
„Ach? Aber unsere Kinder bei deinen Geschwistern zu lassen, das ist...“
„Meine Geschwister sind keine Rassisten!“
Mark brüllte es, er wollte das nicht mehr hören. Das Rala die anderen immer noch als Bedrohung sah, das wollte nicht in seinen Kopf. Er wollte, dass sie endlich begriff, dass er durchaus dazu in der Lage war, sich um seine beiden Familien zu kümmern. Erschrocken durch seinen Ausbruch starrte Rala ihn an. Mark legte ihr die Hände auf die Schultern und versuchte zu lächeln.
„Rala, ich liebe dich mehr als mein Leben. Das Gleich gilt für Jackson und Victus. Aber ich liebe auch meine Geschwister. Warum können wir nicht eine Familie werden?“
Darauf sagte sie nichts. Sie hielten Blickkontakt, Rala seufzte.
„Ich habe Kimbarley und diesen Stolz zusammen auf dem Flur gesehen.“
Sofort durchzuckten alte Bilder Marks Kopf. Er sah Kim mit vor Tränen gerötetem Gesicht vor seiner Haustür stehen, er hörte ihre von Tränen erstickte Stimme. Und er sah das überhebliche Grinsen von Martin Stolz vor sich. Der Captain knirschte mit den Zähne und wollte losrennen, hielt sich aber zurück.
„Darum... darum kümmere ich mich später.“
„Ich glaube, dass es diesmal besser wird. Sie sahen wirklich glücklich aus.“
Er stutzte, doch Rala lächelte nur. Es war, als wäre das ein Test von ihr gewesen. Ein Test, wo Mark seine Prioritäten setzte. Er zog sie an sich heran, brachte ihre Gesichter wieder voreinander.
„Rala, ich möchte keine Zwist mehr. Bitte, könntest du dir vorstellen, dass wir eine Familie werden?“
„Wenn der Krieg vorbei ist, dann werden wir sehen.“
Das war mehr als Mark erwartet hatte. Er lächelte und küsste seine Frau. Es kam wie eine Ewigkeit vor, dass er das gemacht hatte, dass er sie so nah an sich gespürt hatte.
Aus der Ferne erklangen Kampfgeräusche, beide fuhren auseinander. Schräg hinter Mark tauchten Kim, Joan, Ron und Jackson auf. Der kleine Junge klammerte sich an Kims Hand, schien panische Angst zu haben.
„Das kommt vom Schießstand!“, rief Ron.
„Los, hin! Jackson, du bleibst bei deiner Mutter!“
Mark nahm seinen Sohn auf den Arm und reichte ihn an Rala. Diese schaute ihn mit Angst in den Augen an.
„Mark...“
„Ich komme mit Victus wieder. Geh in das Gebäude und verstecke dich mit Jackson dort.“
Sie nickte, wenn auch widerwillig. Mark küsste sie und hauchte seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn.
„Schön auf deine Mutter aufpassen, mein Großer.“
Jackson zitterte und Mark brach es das Herz ihn so zurückzulassen. Doch er griff sein Sturmgewehr und lief zu seinen Geschwistern. Sie waren schon bewaffnet, Joan schien nervös zu sein und trippelte von einem Fuß auf den anderen. Ihm fehlte sein Mech.
„Heute keine Maschine, wir haben keine Zeit“, befahl Mark.
Sein jüngerer Bruder nickte nur, sie rannten los.

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Tony visierte das Schild durch sein Scharfschützengewehr an und drückte ab. Er traf genau den roten Punkt zwischen den Augen, das Gestell zuckte zusammen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht drehte er sich um und ging zu Neal, der Victus auf dem Schoß hatte, zurück. Der junge Turianer applaudierte. Tony setzte sich neben sie und zog seine alte Feldflasche von seinem Gürtel. Er schraubte den Deckel ab und nahm einen Schluck. Neal seufzte.
„Willst du nicht langsam mal eine neue?“
„Die stammt doch bestimmt aus der Zeit der Urahnen“, meinte Victus.
Tony und Neal lachten auf.
„So ähnlich“, erklärte Tony. „Ich habe sie von meinem Großvater. Ich war fünf, als er starb. Es gibt nur wenige Dinge, die mich an ihn erinnern, aber diese Flasche zählt dazu.“
„Du bist viel zu gefühlsduselig.“
Neal schob Victus zu seinem Bruder und stand auf. Tony nippte wieder an seiner Flasche, schüttelte dann aber den Kopf und legte die Arme um Victus. Jetzt fiel dem Kleinen ein Zeichen an der Feldflasche auf.
„Was ist das, Onkel Tony?“
Tony fand es noch immer komisch, er war gerade erst 20 und wurde schon Onkel genannt. Victus war jetzt 6, es lagen also nur 14 Jahre zwischen ihn. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber Tony hatte sich als Nachzügler der Gruppe an solche komischen Gefühle gewöhnt.
„Das ist das Zeichen seiner Truppe, in der während seiner Zeit beim Militär war.“
„Er war auch bei der Armee? Wie Papa?“
„Wie dein Papa und wir. Die Familie deines Papas ist schon lange bei der Armee.“
„Seit Oberst Henris Bishop im Jahre 1475“, ergänzte Neal.
Er hatte ihnen den Rücken zugedreht und schien an etwas zu denken. Mit einem breiten Grinsen drehte er den Kopf zu Tony.
„Weißt du noch die Lieder, die uns Opa immer vorgesungen hat? Sie haben alle von den Geschichten des alten Henris erzählt.“
„Geschichten?“
Wie jedes Kind war Victus ganz wild auf Geschichten. Tony verdammte Neal für diesen Einwand. Aber er hatte Recht, ihr Großvater hatte ihnen in Form von Liedern immer von den Abenteuern ihrer Vorfahrens, der zur See fuhr, erzählt. Seitdem liebten es die Geschwister zu singen, sie kannten alle die Geschichten. Neal kniete sich vor Victus auf den Boden und begann mit einmal Mal in seiner tiefen Stimme, die ihn wie einen alten Seebären klingen ließ, zu singen:
„Es war ein sonnenklarer Tag, der Bug schnitt durch die See, wir machten Fahrt.
Als sich dort am Horizont ein großes, tiefes, schwarzes Loch auftat.
Trotz blanker Hans, Klabautermann, mir scheint da draußen braut sich was zusammen.
Lass bloß nicht nach, sonst holt er uns. Mann für Mann.

Der Kapitän hat navigiert, doch bis zum nächsten Hafen ist es weit.
Und er beschließt mit festem Blick den Kurs zu halten gradewegs da rein.
Wo Blitze durch die Wolken schlafen, Regen peitscht uns allen ins Gesicht.
Und weit und breit ist immer noch kein Land in Sicht.

Doch so ein nasses Seemannsgrab,
viel zu früh, wenn ihr uns fragt.
Auf welchen Gott wir auch vertraun.
Denk an mein Mädchen in der Stadt,
wie sie wartet Tag für Tag
Und wie sie nachts alleine weint.
Das bringt mich heim.

Ohrenbetäubend ist der Lärm, der uns jetzt hier umgibt.
Ein schrilles Schrein und tausend tiefer Ächzer, als wenn das Boot nachgibt.
Die kalte, nasse Wasserwand bricht plötzlich über unser Schiff herein
und schlägt die Planken und den Hein kurz und klein.

Doch so ein nasses Seemannsgrab,
viel zu früh, wenn ihr uns fragt.
Auf welchen Gott wir auch vertraun.
Denk an mein Mädchen in der Stadt,
wie sie wartet Tag für Tag.
Und wie sie nachts alleine weint.
Das bringt mich heim.

Und mit dem ersten Sonnenstrahl, da wurden wir wohl wach.
An Bord da war es ruhig und still, vorbei war diese Nacht.
Blinzelnd schauten wir uns einander ins Gesicht,
als vom Ausguck Rufe kommen:
Land in Sicht.“

Tony kannte und liebte diese gesungene Form der Geschichte und konnte nicht anders. Er brüllte laut:
„Land in Sicht!“
Victus klatschte begeistert in die Hände, Neal strahlte ihn an.
„Noch eine Geschichte“, forderte Victus.
„Warte mal auf deine Tante Kim, die hat eine viel schönere Stimme als ich.“
Tony nickte nur. Auch wenn sie es nie zugeben würde, Kim hatte die schönste Gesangsstimme von den sechs Geschwistern und wenn sie die Geschichten von Großvater sang, dann waren sie doppelt so schön. Tony fragte sich, ob er seinen Kindern auch eines Tages diese Geschichten vorsingen würde und wie lange diese noch Bestand hätten. Wann würde man die Abenteuer von Henris Bishop vergessen haben? Und würde man sich auch an ihn und seine Geschwister, das Bishop Bataillon, erinnern?
Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als Neal wieder aufstand und sich umdrehte. Er streckte seine Glieder, stockte aber.
„Tony, schnapp der Victus und hau ab.“
„Was?“
„Mach es einfach!“
Im nächsten Moment gingen Schüsse auf die Brüder nieder.

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Vala Shepard
27.11.2012, 23:06
Dann mal ran ans nächste Kapitel. Mal sehen wie es wirkt. Ich hab schonmal epische Musik laufen ^^

Es geht mir Mark weiter. Die Situation, wo sein Sohn auf ihn zukommt, diese herzzereißende Szene mit der Umarmung, wundervoll. Dann müssen aber die Kinder weg da ein ernstes Thema kommt. Auch, wie Mark auf seine Frau reagierte, man merkt, dass es jetzt irgendwie auf den Showdown zugeht, auch an Gefühlen. Sie eMark und seine Familie. Aber dann kommt dieser "vier Augen" Gespräch. Wie die Bishops die Kinder ablenken, fand ich witzig, vor allem das auch Joker erwähnt wurde ^^
Ohha, zwischen Mark und Rala kracht es, was die Ehe betrifft, gewaltig! Tolle Darstellung und erfreut bin ich darüber, dass es auch mal eine "keine Friede, Freude, Eierkuchen" Ehe gibt. Gegen Ende des Abschnittes scheint dann die Action loszugehen denn es bricht leichte Panik auf.

Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit Tony und Victus. Fand ich süß, wie Tony als Onkel wirkte und der kleine Turianer ... tolle Szenen während eine Schlacht tobt und dann dieser "Song", der gesungen wurde. Auch mit Henris Bishop, was für eine Zeitspanne dieser Familie? Du achtest hier auf sehr viele Details, wie auch wieder die Feldflasche und dann, man konnte es fast erwarten, wieder Action die aber in einem satten Cliffhänger endet!

Also das Kapitel ist eher etwas ruhiger, geht mehr auf die Charaktere ein als das vorherige, was aber auch mal eine Abwechslung ist.
Es gab Wörter, die zuviel waren, musste zwei mal lesen, damit ich den Satz verstand aber frag mich jetzt nicht wo, habs im Eifer des weiterlesens vergessen und daher fand ich das Kapitel trotz dieses Wortfehler gut. Es war lesbar wie immer und dieser eine Fehler ist eigentlich kaum der Rede wert, denn das Kapitel transpoertiert wieder Aufklärung und angedeutete Action. Schön, Daumen hoch!

Obscurefighter
28.11.2012, 23:11
Hatte ich nicht über ein Kapitel gesagt, es sei das anspruchsvollste gewesen? Vergesst das. Dieses hier ist das anspruchsvollste. Daran habe ich echt lange gefeilt, aber nun ist es hier. Und jetzt nehme ich mir ein Beispiel an der guten Vala und setze die Lieder, die zu einem Abschnitt gehören, auch den Anfang von dem. Und nun viel Spaß mit dem Ende von Kapitel 15


Mark, Ron, Joan und Kim rannte um eine Ecke und erreichten den Schießstand. Dort standen mehrere maskierten Kerle um Halbkreis um den Stand und beschossen eine umgekippte Bank. Sofort drückten die drei sich an die Mauer, Ron und Mark auf der rechten, Joan und Kim auf der linken Seite. Mark wollte nach seinem Sohn rufen, doch Ron drückte ihm die Hand auf Mund.
„Im Moment haben wir noch den Überraschungsmoment auf unserer Seite.“
Mark nickte und langsam nahm Ron die Hand weg. Er griff an seinen Gürtel und zog den Stift aus einer Rauchgranate. Im nächsten Atemzug warf er sie. Der Rauch breitete sich aus und die Vier stürmten aus ihrer Deckung. Auch hinter der Bank tat sich etwas.
Zuerst tauchte der Kopf von Victus auf, Tony war direkt hinter ihm. Neal bildete den Schluss, gab Bruder und Neffen Deckung. Er hielt seine Pistole in den Rauch gerichtet und gab hin wieder Warnschüsse ab. Mark steckte seine Waffe weg, um Victus in den Arm zu nehmen.
„Alles gut?“
Der junge Turianer drückte sich an seinen Vater, doch Mark schob ihn schnell in die Richtung, aus der er gekommen war. Er kniete sich vor Victus auf den Boden, seine Hände ruhten auf den Schultern des Kindes.
„Hör mir genau zu, Victus. Geh den Weg zurück, bis zu dem großen Haus, aus dem ich gekommen bin. Dort sind Mama und Jackson. Geh zu ihnen und warte dort auf mich.“
„Aber...“
„Victus, ich komme wieder, versprochen. Und jetzt geh bitte zu deiner Mutter.“
Victus nickte und rannte wieder zurück. Mark stand auf, alle sahen seinem Sohn nach, als eine Stimme hinter ihnen erklang.
„Ja, schicke deinen Bastard nur weg. Er wird mir nicht entkommen.“
Langsam drehte die Geschwister sich um. Der Rauch verzog sich wieder, es standen immer noch bewaffnete und maskierte Männer dort. In ihrer Mitte, er wurde wie in einem Halbkreis umschlossen, stand ein Mann in einem langen Mantel, sodass er aussah wie ein Priester. Es war Xerxes und er schaute seine Kinder mit einer Mischung aus Überlegenheit und Abscheu an.
„Hast du meinen Sohn gerade einen Bastard genannt?!“
Mark trat einen drohenden Schritt auf seinen Vater zu, doch dieser lachte nur.
„Bastard ist doch wohl die richtige Bezeichnung für so etwas.“
Auch seine Männer lachten auf. Hinter den Geschwistern tauchten jetzt Shepard, Anderson und der Rest der Crew auf. Alles waren bewaffnet. Sie stoppten und schauten Xerxes und seine Männer entsetzt an.
„Sie hätte nicht hier hin kommen sollen!“, rief Anderson in Richtung Xerxes.
Mark drehte sich um, holte tief Luft.
„Wir kümmern uns darum, Admiral, Commander.“
Langsam drehte er sich wieder nach vorne, schaute seinen Vater an. Seine Geschwister taten es ihm gleich, alle hatten die Waffen gezogen.

Für diesen Abschnitt bitte dieses Lied hören: http://www.youtube.com/watch?v=oJ2jEcHVG74&feature=related
Alles schien in Zeitlupe abzulaufen. Xerxes grinste seine Kinder noch immer überheblich an, diese holten fast synchron zueinander Luft. Mark trat wieder einen Schritt aus der Gruppe vor, er hielt sein Sturmgewehr fest umklammert.
„Es endet hier.“
„Versucht es doch.“
Provokativ holte der Anführer der 'reinen Art' seine Waffe, eine alte Schrotflinte heraus und lud sie durch. Er richtete den Lauf nicht auf seine Kindern, hielt sie in Angriffshaltung. Mark sah zu seinen Geschwistern.
Neal hielt sein Messer in der Hand, drehte es. Ron umfasste seinen Granatenwerfer fest. Joan hatte seine Maschinenpistole gezogen, neben ihn schwebte eine Drohne. Kim hielt ihre Pistole breit. Und Tony hatte sein Scharfschützengewehr noch immer geschultert. Mark lächelte, sie waren bereit. Er sah langsam wieder zu seinem Vater.
„Wir oder du.“
„Du weißt, wie es ausgehen wird.“
Xerxes regte die Arme in die Höhe und stieß ein lautes Lachen aus. Es klang irre, als wäre er besessen.
„Ich bin eurer Herr und Meister. Ich habe euch zu dem gemacht, was ihr jetzt seid. Ihr alle seid durch mich das geworden, was ihr jetzt seid. Nur durch mich.“
Er redete wie im Wahn und hörte nicht mehr auf.
„Ihr wart kleine, unbedeutende Kinder. Aber ich, ich und meine Forschung, mein Wissen, habe euch zu dem gemacht, was ihr jetzt seid. Bessere Menschen, bessere Soldaten. Nur ohne jede Moral, ohne jeden Anstand. Und ohne jede Ehre.“
Jetzt blickte er mit Hass in den Augen auf die sechs Geschwister. In diesem Moment kniff Joan die Augen zusammen und stöhnte leise auf. Er fasste sich an die rechte Schläfe. Xerxes bemerkte diese Reaktion und lachte.
„Ja, lass den Propheten in deinen Kopf, mein Sohn. Erkennen, dass die Reaper hier sind um uns zu erlösen, uns zu besseren Menschen zu machen. Uns, die wir doch rein sind.“
Joan öffnete die Augen wieder, sie schimmerten noch immer braun. Er grinste und nickte seinen Geschwister zu, während er seine Waffe wieder fester packte.
„Niemals. Ich lasse mich nicht zu einem Werkzeug machen.“
Xerxes schrie auf, reckte wieder die Hände zum Himmel und richtete danach seine Waffe auf seine Kinder.
„Dann seid verdammt, ihr alle. Ihr alle, die ihr nicht erkennen wollt. Nicht erkennen, was wahre Größe ist.“
„Du hast sie nie erreicht! Niemand ist wirklich groß, wenn er seinen Frust und seine Wut an seinen Kindern auslässt, wenn er sie schlägt und quält! Wenn er Experimente mit ihnen macht, wenn er sie kontrollieren! Niemand ist wirklich groß, wenn er seine Frau in den Selbstmord treibt!“
Kim schrie es aus sich heraus und ihre Brüder stimmte ihr mit lauten Gegröle zu. Sie hatten genug, sie hatten endgültig genug. Jetzt verstanden sie alles, ihr Vater hatte sie früher so oft zum Arzt geschleppt, weil er an ihnen herumexperimentierte. Weil er sie benutzt. Doch all das würde jetzt ein Ende haben, sie wollten es beenden. Ihre Angst, ihre Furcht, ihre Schmerzen, alles sollte aufhören. Mit einem lauten Brüllen gab Mark den Befehl zum Angriff.

Und für diesen Abschnitt bitte auf diesen Link klicken: http://www.youtube.com/watch?v=1rm9mIneSVA&feature=related [richtig los geht es ab 0:28]
Neal war der Schnellste, er griff als Erster an. Er lief über die Flanke und sprang Xerxes von der Seite an. Das Messer hielt er zum Stoß bereit. Der Feind gab seinen Männern den Befehl nicht einzuschreiten und wich dem Angriff aus. Mit der Waffe schlug er nach Neal, als eine Rauchgranate vor seinen Füßen auf den Boden fiel und alles in Nebel tauchte. Aus diesem Nebel griffen Kim und Joan an. Die Drohne versetzte Xerxes einen Schock, den er aber schnell genug wieder abschüttelte, um einem gezielten Faustschlag von Kim auszuweichen und sie gegen Joan zu werfen. Tony brachte sich auf einem Hügel in Stellung und visierte seinen Vater an. Durch den Rauch sah er nur die Umrisse, aber die reichten ihm. Er drückte ab.
Die Kugel verfehlte Xerxes nur knapp, sie bohrte sich in den Boden. Fluchend lud Tony nach, als er sich nach hinten fallen lassen mussten. Über ihm entlud die Schrotflinte seines Vaters eine Ladung Schrot. Neal griff wieder an, packte den Mann von hinten und warf ihn zurück in den Rauch. Das Messer zuckte durch den Nebel, erwischte Xerxes im Gesicht und zog einen blutigen Schnitt nach sich. Neal grinste, bekam aber im nächsten Moment die Schrotflinte in den Magen und wurde nach hinten geworfen.
Sie kämpften direkt auf dem Schießstand, hinter ihnen tat sich ein weiter Abgrund auf, der mindesten zehn Meter in die Tiefe führte. Und an diesem Abgrund kämpften die Geschwister gegen ihren Vater. Tony kroch aus seiner Deckung und sah zu Mark, der sich im Hintergrund hielt. Er hatte etwas vor, aber zuerst wollte er abwarten. Ron stand neben ihm und deckte den Kampfplatz mit Rauchgranaten ein. Wieder erklangen Schüsse wie von Schrot und Kim sprang zu Tony hinter die Deckung. Sie nickten sich kurz zu, dann sprang sie wieder zurück. Wieder flog ihr Joan entgegen, der sich aber in der Luft drehte und auf den Füßen wieder aufkam. Die Zwillingen griffen zu zweit an.
Kim deckte Xerxes mit gebündelten Nahkampfangriffen ein und versuchte seine Schwachpunkte zu erwischen, doch er wich ihr stets geschickt aus. So sah er Joan nicht kommen.
Dieser rammte sich mit allem Gewicht gegen den Mann und riss ihn zu Boden. Eine Moment lagen beide im Staub und sahen sich an. Dann schlug Xerxes seinem Sohn wieder und wieder ins Gesicht, bis dieser sich stöhnend zur Seite rollte. Sein Gesicht war eine breiige Masse. Als Ron das bemerkte, hielt ihn nichts mehr. Er stürmte vor, eine Granate in der Hand und rannte auf Xerxes zu. Als er vor ihm stand, zog er den Stift aus der Granate und wollte sie fallen lassen, doch sein Vater packte sie und warf sie in die Luft, wo sie explodierte. Langsam hob er die Schrotflinte und richtete sich auf Rons Gesicht aus.
Kim hatte das vom Boden, sie kauerte neben Joan, mitangesehen und warf sich jetzt gegen ihren Vater. Die Kugeln flogen in den Himmel und regneten auf sie herab wie Regen. Sofort warf Ron eine weitere Rauchgranate. Kim drückte ihren Vater auf den Boden, beide Hände an seinen massigen Schultern. Er brachte eine seiner kräftigen Hände in die richtige Position, an ihre Kehle, und drückte zu. Sie begann zu keuchen und nach Atem zu ringen, doch er kannte kein Erbarmen. Selbst, als sie keine Kraft mehr hatte um ihn zu halten, drückte er weiter zu. Immer weiter und fester.
Tony verließ seinen Posten und versierte Xerxes im Laufen an. Die Kugel verfehlte ihn nur knapp, brachte Tony aber die Aufmerksamkeit seines Vaters ein. Dieser holte aus und warf Kim gegen ihn, beide fielen auf den Boden. Ein lautes Knacken, ein Schreien und aus Tonys rechtem Hosenbein sickerte rotes Blut.
Wieder wollte Neal als Retter einschreiten, doch Xerxes fing seinen Angriff mit dem Messer ab und stieß ihn zu Boden. Er entwand ihm die Klinge und stieß nach unten, doch Neal trat ihm gegen die Brust. Also warf Xerxes das Messer, welches Ron in der Schulter erwischte. Er ließ die Granate, die er gerade werfen wollte, fallen, griff aber mit der anderen Hand nach der nächsten. Er warf sie in den Himmel und es regneten Metallsplitter auf Xerxes hernieder. Dieser warf sich gegen Neal und brachte ihn in den Regen hinein. Sein Schrei hallte in den Gassen wieder, ebenso Rons gebrülltes 'Nein!'. Schon stand Xerxes vor ihm und machte mit ihm das Gleiche wie mit Joan. Er schlug ihm wieder und wieder ins Gesicht, bis er heulend vor Schmerz auf die Knie ging und sich zusammenkauerte.
Mark sah das alles mit an, er rang mit sich. Er sah seine Geschwister leiden, sah sie kämpfen und er sah keinen Plan. Joan ging zu Boden, Kim wurde fast erwürgt und Tony brach sich das Bein. Neal wurde von Rons Angriff, der für Xerxes bestimmt war, ausgeschaltet und der Granadier wurde mit aller Kraft zusammengeschlagen. Nur noch eine Rauchgranate rollte davon und ging in der Nähe des Abgrundes hoch. Mark hatte genug. Er warf sein Sturmgewehr auf den Boden und stürmte mit einen lauten Kriegsschrei auf Xerxes zu. Der war vollkommen verdutzt, wurde von seinem Sohn gepackt und in den Rauch gedrückt. Beide verschwanden. Zuerst herrschte Stille.
Dann ein lauter Schuss.

Der letzte Abschnitt, hierfür bitte dieses Lied: http://www.youtube.com/watch?v=jJaDkE2z8JE&feature=related
Der Rauch auf den Schlachtfeld verzog sich langsam wieder, die Geschwister kamen auf Beine. Kim zog Tony hoch, sein rechtes Bein war am Knie gebrochen. Kim selbst war blass und rang keuchend nach Atem. Auch Joan kam wieder auf die Beine, sein Gesicht war voller Blut, an einigen Stellen glaubte man Knochen zu sehen. Neal lag auf dem Bauch, stemmte sich langsam wieder hoch. Die Splitter steckten überall in seinem Körper, er winselte bei jeder Bewegung vor Schmerz. Es war Ron, der ihm hochhalf, obwohl er selbst aussah, als hätte ihn eine Dampfwalze überrollt. Sie blickten langsam zu der Stelle, wo Mark und Xerxes verschwunden waren.
Der Rauch lichtete sich, die Umrisse einer Person tauchten auf. Zuerst dachten alle es wäre Xerxes, doch dann wurde die Uniform eines Allianzsoldaten erkennbar.
„Mark?“, hauchte Kim leise.
Die Gestalt regte sich nicht, der Rauch wurde lichter. Jetzt erkannte man die Gestalt genauer. Ja, es war Mark. Seine Geschwister sahen sich nur an und gingen dann langsam zu ihm. Kim kauerte sich an seine rechte Seite. Er lag auf dem Rücken, das Gesicht von ihnen weggedreht. Vorsichtig drehte Kim den Kopf zu sich, ihre Brüder standen hinter ihr.
Mark hatte die Augen geschlossen, doch zwischen ihnen prangte ein münzgroßes Loch, das von Blut umrahmt war. Ein Einschussloch. Nur langsam drang dieses Bild in die Köpfe der Geschwister, nur langsam begriffen sie. Kim legte ihre Hand an seine Wange, sie war eiskalt.
„Nein, bitte nicht.“
Ihre Stimme zitterte, Tränen drangen in ihre Augen. Ein Zittern jagte durch ihren Körper.
„Das... das ist nicht wahr“, keuchte Neal.
Er sank auf die Knie, unfähig mehr zu sagen. Sein Kopf sackte auf die Brust, er schloss die Augen. Joan kauerte sich hinter Kim, legte ihr den Arm um die Schulter. Doch auch er zitterte, schluchzte sogar ganz leise. Tony trat einen erschrockenen Schritt zurück, er wollte das nicht wahrhaben. Er wollte es einfach nicht wahrhaben. Er sah sich um, von Xerxes keine Spur.
„XERXES!“, brüllte er vor Wut, schrie in den Himmel.
„Lass es gut sein.“
Ron packte ihn sanft bei der Schulter und zog ihn an sich. Tony drückte sein Gesicht an Rons Brust und begann bitterlich zu weinen. Seine Tränen ließen die Dämme der anderen brechen. Neal weinte leise vor sich hin, seine Tränen tropften auf den roten Sand unter ihm. Ron hielt Tony fest und ließ auch seinen Tränen freien Lauf. Kim griff nach Marks kalter, starrer Hand und drückte sie, als hoffe sie damit etwas zu bewirken. Ein Schluchzen entrann ihrer Kehle, sie sah gen Himmel und fragte sich warum.
Warum musste das passieren? Warum jetzt? Und warum er? Warum nicht sie? Warum nicht Xerxes? Warum gerade er?
Sie drückte sich an Joan und schloss die Augen. Er hielt sie im Arm, weinte bitterlich und zitterte am ganzen Körper. Leise murmelte er etwas vor sich hin, doch Kim verstand es nicht. Sie wollte es auch nicht verstehen, sie wollte in ihrer Trauer sein und Marks Hand halten. Aber sie war so froh, dass sie nicht alleine war.
Sie standen zusammen, die fünf noch verbliebenen Bishops, sie standen dort und ließen ihrer Trauer freien Lauf. Von den anderen näherte sich keiner der Szene, keiner sprach ein Wort. Nie würden die Geschwister diesen Augenblick vergessen, er war für immer in ihre Seelen gebrannt.
Denn dies war der Tag, an dem Mark Bishop starb.

Vala Shepard
28.11.2012, 23:34
Neues Futter und ha! Da nutzt du doch meine Technik :) Find ich klasse, dass inspiriert den Leser ungemein und mal sehen, was du dazu als Musik genutzt hast!
Also dann, ran ans Werk dieses Kapitels!

Okay, also der erste Abschnitt schließt an das vorherige Kapitel an. Die Truppe, die da rumballert, gehört eindeutig zu Xerxes und super, wie die Bishops den Überraschungsmoment ausnutzen. Die Szene mit Mark und Victus, herzergreifend. (Habe noch das hier dabei laufen gehabt und die Szene mit Mark und Victus wurde dadurch verstärkt: http://www.youtube.com/watch?v=Qi5TIWuhla0)
Dann dieser Satz: „Ja, schicke deinen Bastard nur weg. Er wird mir nicht entkommen.“ und bevor die Auflösung kam, wusste ich genau, es war Xerxes was dann auch bestätigt wurde. Bisher schwingt er nur große Wörter mit seinen Männern, aber die wirken alle schon sehr erhaben und überheblich!

Dann der erste Link und das Lied kenn ich! Wuhuuu, das wirkt schonmal geil und direkt beim lesen in der Endlosschleife laufen lassen, da ich es habe.
„Es endet hier.“
„Versucht es doch.“ Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Und Xerxes, sehr große Worte und eine altmodische, große Schrotflinte, genial. Herrlich, dieser verbale Schlagabstausch zwischen Xerxes und den Bishops. Wie die Gruppe sich bereitmachte und dann Joan, Prophet, hui, Feurwerk und Xerxes kennt Prophet? Interessant.
Auch, das Xerxes erhaben erwähnt, er habe seine Kinder zu dem erschaffen, was sie sind, ist interessant. Und bevor es losgeht, endet der Abschnitt.

Neuer Link, neuer Abschnitt. Two Steps from Hell, wie passend! Ich liebe diese Gruppe!
Okay, dieser Abschnitt ist die Beschreibung des Kampes. Ein immenses Actionfeuerwerk und Xerxes gefällt mir immer mehr. Er lässt nun endlich seinen großen Worten Taten folgen! Dieser Abschnitt, Xerxes erinnert mich an eine gewisse Person. Mächtig, kann viel einstecken aber auch austeilen und dann am Ende des Abschnitts. Stille und ein Schuss, schlechte Kombination...

Neuer Abschnitt, weiter gehts.
Okay, das Lied kündigt es an. Ich habe es irgendwie gewusst, dass es Verluste gibt. Ich habe eine Gänsehaut gehabt, als ich das laß und das Lied dazu hörte. Das Kopfkino sprang an und ich war nahe den Tränen, denn Mark... ich weiß nicht... Warum er? Familienmensch...Retter ... mir fehlen einfach gerade die Worte und ich bin traurig. Auch wie die anderen vorher von Xerxes förmlich demoliert wurden und dann das Lied, die Endszene dieses Kapitels... ein emotionaler Shwodown mit einem bitteren, bitteren Beigeschmack für die Bishops. Also im Moment fehlen mir die Worte. Enttäuschung und Bedauern....

Das Kapitel war klasse! Wirklich! Die Musikauswahl war genial und wie bekannt dramatisierte sie für mich beim lesen all die Abschnitte. Wirklich genial und das Ende dieses Kapitels. Ich kann es irgendwie nicht fassen ...
Am Anfang und im mittleren Abschnitt haben sich ein paar Tippfehler eingeschlichen, aber nicht schlimm. Man merkt, es geht jetzt auf den Showdown zu. Und das war bestimmt erst der Anfang.
Zu Xerxes, endlich hat er mal seine Böse Seite gezeigt, aber ich hoffe, da kommt noch mehr. Im Kampf ist er eine echte sau, Charakterlich auch, aber ihm fehlt noch irgendwie etwas, was, kann ich noch nicht genau sagen. Ein gemeiner Bösewicht, aber eine kleine Sache fehlt, weiß nur noch nicht welche.

Klasse Kapitel, abschließend gesagt! :)

Obscurefighter
28.11.2012, 23:41
Neues Futter und ha! Da nutzt du doch meine Technik :) Find ich klasse, dass inspiriert den Leser ungemein und mal sehen, was du dazu als Musik genutzt hast!
Also dann, ran ans Werk dieses Kapitels!

Okay, also der erste Abschnitt schließt an das vorherige Kapitel an. Die Truppe, die da rumballert, gehört eindeutig zu Xerxes und super, wie die Bishops den Überraschungsmoment ausnutzen. Die Szene mit Mark und Victus, herzergreifend. (Habe noch das hier dabei laufen gehabt und die Szene mit Mark und Victus wurde dadurch verstärkt: http://www.youtube.com/watch?v=Qi5TIWuhla0)
Dann dieser Satz: „Ja, schicke deinen Bastard nur weg. Er wird mir nicht entkommen.“ und bevor die Auflösung kam, wusste ich genau, es war Xerxes was dann auch bestätigt wurde. Bisher schwingt er nur große Wörter mit seinen Männern, aber die wirken alle schon sehr erhaben und überheblich!

Dann der erste Link und das Lied kenn ich! Wuhuuu, das wirkt schonmal geil und direkt beim lesen in der Endlosschleife laufen lassen, da ich es habe.
„Es endet hier.“
„Versucht es doch.“ Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Und Xerxes, sehr große Worte und eine altmodische, große Schrotflinte, genial. Herrlich, dieser verbale Schlagabstausch zwischen Xerxes und den Bishops. Wie die Gruppe sich bereitmachte und dann Joan, Prophet, hui, Feurwerk und Xerxes kennt Prophet? Interessant.
Auch, das Xerxes erhaben erwähnt, er habe seine Kinder zu dem erschaffen, was sie sind, ist interessant. Und bevor es losgeht, endet der Abschnitt.

Neuer Link, neuer Abschnitt. Two Steps from Hell, wie passend! Ich liebe diese Gruppe!
Okay, dieser Abschnitt ist die Beschreibung des Kampes. Ein immenses Actionfeuerwerk und Xerxes gefällt mir immer mehr. Er lässt nun endlich seinen großen Worten Taten folgen! Dieser Abschnitt, Xerxes erinnert mich an eine gewisse Person. Mächtig, kann viel einstecken aber auch austeilen und dann am Ende des Abschnitts. Stille und ein Schuss, schlechte Kombination...

Neuer Abschnitt, weiter gehts.
Okay, das Lied kündigt es an. Ich habe es irgendwie gewusst, dass es Verluste gibt. Ich habe eine Gänsehaut gehabt, als ich das laß und das Lied dazu hörte. Das Kopfkino sprang an und ich war nahe den Tränen, denn Mark... ich weiß nicht... Warum er? Familienmensch...Retter ... mir fehlen einfach gerade die Worte und ich bin traurig. Auch wie die anderen vorher von Xerxes förmlich demoliert wurden und dann das Lied, die Endszene dieses Kapitels... ein emotionaler Shwodown mit einem bitteren, bitteren Beigeschmack für die Bishops. Also im Moment fehlen mir die Worte. Enttäuschung und Bedauern....

Das Kapitel war klasse! Wirklich! Die Musikauswahl war genial und wie bekannt dramatisierte sie für mich beim lesen all die Abschnitte. Wirklich genial und das Ende dieses Kapitels. Ich kann es irgendwie nicht fassen ...
Am Anfang und im mittleren Abschnitt haben sich ein paar Tippfehler eingeschlichen, aber nicht schlimm. Man merkt, es geht jetzt auf den Showdown zu. Und das war bestimmt erst der Anfang.
Zu Xerxes, endlich hat er mal seine Böse Seite gezeigt, aber ich hoffe, da kommt noch mehr. Im Kampf ist er eine echte sau, Charakterlich auch, aber ihm fehlt noch irgendwie etwas, was, kann ich noch nicht genau sagen. Ein gemeiner Bösewicht, aber eine kleine Sache fehlt, weiß nur noch nicht welche.

Klasse Kapitel, abschließend gesagt! :)

WOW, was für eine Monster von Feedback, besten Dank. Ja, ich habe ein bisschen deine Technik genutzt, ich fand das hier gut, damit der Leser nicht aus dem Lesefluss kommt. Bei der Szene mit Mark hatte ich selbst beim Schreiben Tränen in den Augen, aber es sollte so dramatisch sein.
Ein kleiner 'Trailer': Morgen kommt das letzte Kapitel der Geschichte.

Vala Shepard
28.11.2012, 23:49
WOW, was für eine Monster von Feedback, besten Dank. Ja, ich habe ein bisschen deine Technik genutzt, ich fand das hier gut, damit der Leser nicht aus dem Lesefluss kommt. Bei der Szene mit Mark hatte ich selbst beim Schreiben Tränen in den Augen, aber es sollte so dramatisch sein.
Ein kleiner 'Trailer': Morgen kommt das letzte Kapitel der Geschichte.

Das Feedback ist hier ja Standard :D Schreibe gerne so, wenn die Geschichte mich fesselt. Die Technik hilft ungemein, bei Bedarf meld dich, ich habe tonnenweise solche Musik, die du genutzt hast :) Mark, die Szene, die hat immer noch einen bitteren Nachgeschmack für mich. Einerseits will ich Xerxes für diese Aktion hassen, andererseits liebe ich diese Gandenlosigkeit von ihm gegenüber seinen eigenen Kindern. Er ist...ich warte ab und jetzt heißt es...warten...bis morgen Abend, weiß schon, was ich nach der Arbeit mache..bevor ich Omega DLC spiele :D

Freue mich schon auf das FINALE!

Obscurefighter
29.11.2012, 19:25
Und heute ist es da, das Finale, das Ende des Geschichte. Ich hoffe, sie hat euch gefallen. Ich bedanke mich schon mal vorab bei allen, die am Ball geblieben sind und die Reise mit mir und den Bishops bestritten haben. Es war wirklich super.
In diesem Part wird noch einmal gesungen, diesmal ist es Kim. Hier ist der Link zum Lied: http://www.myvideo.de/watch/8817874/Teil_von_mir_Silbermond
Und jetzt viel Spaß beim letzten Kapitel von 'Die Botschaft'


Epilog


Für den ersten Abschnitt bitte dieses Lied: http://www.youtube.com/watch?v=15b-hvY1xXM
Der Himmel war klar und blau. Einige Vögel flogen und begrüßten die Mittagssonne über Elysium. In der Ferne erklang das Klingen von Glocken, wie von einer Kirche. Kein Reaper, der Krieg war vorbei.
Stille herrschte auf dem kleinen Friedhof. Kim stand mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern vor dem Grab und schaute den Boden an. Nur langsam hob sie den Kopf wieder und blickte auf den Grabstein. Dort stand in golden schimmernden Lettern:
Mark Bishop
Geboren: 5.12.2145
Gestorben: 8.7.2186
Kim schluckte schwer, ihre Kehle fühlte sich ausgetrocknet an. Hinter ihr standen ihre Brüder, sowie Mila und Martin als Begleitung, alle trugen schwarz. Die junge Soldatin verkniff sich die Tränen, konnte aber nicht anders. Sie begann zu singen. Mark hatte es immer geliebt, wenn sie gesungen hatte. Doch jetzt bebte dabei ihre Stimme: [Hier bitte das Lied von oben]
„Ich halt dich fest in meinen Gedanken,
ich lass sie nicht aus meinem Kopf.
Denn dein Blick wird immer leiser,
doch ich spür dich noch.
Ich schließ dich ein, in meinem Gedanken,
jedes Wort und jede Tat.
Halt dich fest wie eine Blume,
die nicht welken mag.

Dein Bild wird nie verblassen,
ich trags für immer bei mir.
Auch wenns über die Jahre alle Farbe verliert,
bleibst du für immer ein Teil von mir.

Ich hab dich fest in meinen Gedanken.
Die Erinnerung an dich heb ich auf.
Dein Blick zum Himmel, den vergess ich nie.
Du warst so unbedingt stolz, dein Herz war als Gold.

Dein Bild wird nie verblassen,
ich trags für immer bei mir.
Auch wenns über die Jahre alle Farbe verliert,
bleibst du für immer ein Teil von mir.“

Jetzt hob sie zum ersten Mal den Blick und sah gen Himmel, wo einige Vögel flogen und Wolken durch das Blau zogen. Ihre Stimme wurde lauter, sie konnte ihren Zorn und ihre Trauer einfach nicht mehr halten.
„Bis zum letzten meiner Tage
schlag ich dich mir nicht aus dem Sinn.
Du bist wie eingebrannt, weil ich nicht vergessen kann und will.
Es bleibt dein Bild,
ein Teil von mir.“

[ab hier wieder dieses Lied: http://www.youtube.com/watch?v=15b-hvY1xXM]
Jetzt brachen die Tränen los, Kim konnte sie nicht mehr halten. Sie begann bitterlich zu schluchzen. Jemand nahm sie von hinten in Arm, sie drückte ihr Gesicht an Martins Brust, der sie liebevoll in seine Arme schloss. Er strich ihr sanft über die Haare.
„Sch.“
Er sagte nicht 'ist schon gut' oder 'das wird schon wieder'. Denn er wusste, dass das hier unangebracht war. Vorsichtig brachte er Kim an die Seite. Es war Neal, der sich als Erster hinkniete und den Kopf senkte. Er holte sein Messer heraus, rammte es in den Grabstein und brach die Spitze ab, sodass sie im Stein stecken blieb.
„Ich passe auf die anderen auf, versprochen“, flüsterte er.
Er stand langsam auf und ging zu Kim, zog sie aber nicht von Martin weg. Die Brüder hatte verstanden, dass sie sich mit dem Doktor in ihrer Familie abfinden mussten. Er strich Kim nur über den Kopf, konnte aber das eigene Zittern nicht verbergen. Mila wartete hinten auf ihn und nahm ihn in den Arm, sprach aber kein Wort. Ihm folgte Ron, der wortlos eine Blume in die Vase neben dem Stein stellte, nur den Kopf senkte und dann an die Seite trat. Joan ging zitternd in die Knie.
Er war erst vor einigen Tagen operiert worden, jetzt war der Tumor und mit ihm Prophet fort. Einige Dinge wie Laufen und eine Waffe halten hatte man Joan neu beibringen müssen, für heute war er aus dem Krankenhaus entlassen worden.
„Das ist nicht fair“, flüsterte er leise, sodass keiner von den anderen es genauer verstand. Seine Stimme zitterte und er stockte oft mitten im Satz.
„Ich lebe und du...du bist tot. Das ist nicht fa...fair. Das ist einfach nicht fair.“
Dicke Tränen rannen seine Wangen hinab, als er wieder aufstand. Jetzt stand nur noch Tony dort. Er blieb schweigend stehen, die Augen geschlossen und den Blick gesenkt. Bewegen tat er sich nicht. Die Hände hielt er vor dem Bauch zusammen, zitterte stark. Nur langsam hob er den Blick und öffnete die Augen. In diesen schimmerten Tränen und es wirkte, als wäre Tony älter, erwachsener geworden. Er trat langsam zu seinen Geschwistern, steckte die Hände in die Hosentaschen.
Neben dem Grab von Mark befand sich ein zweites. Das ihrer Mutter, die vor 16 Jahren Selbstmord begangen hatte.
„Jetzt ist Mama nicht mehr so alleine“, flüsterte Tony leise.
Er spürte, wie ihm Joan den Arm um die Schultern legte. Kim wurde noch immer von Martin im Arm gehalten, entdeckte aber in der Nähe drei bekannte Person. Commander Shepard, Kaidan und James. Joan und Kim schauten sich kurz an, dann lösten sie sich von der Gruppe und gingen auf die drei zu. Alles trugen dunkle, zivile Kleidung der Allianz.
„Es... es tut mir so Leid.“
Man sah Shepard an, wie sehr sie das alles traf. Kein Wunder, es gab noch mehr Todesopfer als Mark. Vor einigen Tagen hatten man die Leichen von Commander Lincoln, der Abgesandten der Allianz auf Arafu, in ihrem Büro gefunden. Jemand hatte sie erschossen. Und Lieutenant Peterson hatte sich in seiner Wohnung aufgehängt, nachdem er vom Tod seines Vaters erfahren hatte. Was genau auf Arafu abgegangen war, das hatte beide mit ins Grab genommen.
Kim sah zu Kaidan, der versucht aufmunternd zu lächeln. Aber er brachte nichts wirklich zustande. Auch James wirkte ungewöhnlich traurig, regelrecht in sich gekehrt. Shepard holte etwas aus ihrer Tasche. Es war eine Hundemarke, sie reichte sie Kim.
„Nehme Sie die, Kim.“
Zitternd nahm Kim sie in die Hand. Es war die Marke ihres Bruders, sie schimmerte silbern und trug das Logo der Allianz auf der eine, Marks Namen und seinen Dienstrang, sowie den Zusatz 'Im Einsatz gefallen', auf der anderen Seite. Kurz schloss Kim die Augen, umschloss die Marke mit ihrer Hand und sah schließlich zum Commander.
„Danke, Commander.“
„Es war sehr schön mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Mit ihnen beide.“
Sie schaute auch in Joans Richtung, der nickte, aber nichts sagte. Ihm fiel das Sprechen noch immer schwer, er stotterte oft oder vergaß ganze Worte. Shepard schüttelte ihnen die Hände und wandte sich dann zum Gehen. Auch Kaidan reichte Joan die Hand, vor Kim hielt er inne. Sie lächelte und legte die Arme um seinen Hals, sodass er sie an sich drücken.
„Wenn du mal Probleme hast, ich bin da“, flüsterte er.
„Danke. Für alles.“
Sie ließen sich los. Von James verabschiedeten sich die Geschwister indem sie salutierten, doch da lachte die Lieutenant nur und klopfte beiden mit seinen mächtigen Händen auf die Schultern.
„Ihr Bruder war ein echter Soldat, hat Anderson selbst gesagt. Ich bin stolz darauf ihn kennengelernt zu haben. Man sieht sich bestimmt.“
Er nickte und folgte Shepard und Kaidan dann den Weg runter. Joan und Kim sahen ihnen nach. Jetzt traten auch die anderen dazu, Martin griff nach Kims freier Hand. Eine Weile schwiegen sie sich an, dann tippte Neal Ron auf die Schulter.
„Schau mal da.“
Alle blickten nach links, in die zweite Reihe der Gräber. Dort stand Rala, sie trug ein schwarzes Kleid. Links und rechts hielt sie Jackson und Victus an den Händen, beide Kinder wirkten verschreckt und ängstlich. Kim sah auf die Marke in ihrer Hand. Sie holte tief Luft, entschied sich aber für etwas. Sie ließ Martins Hand los und ging zu Rala.
Sie und die Turianerin hatten Blickkontakt, sagten aber nichts. Victus schien vor seiner Tante flüchten zu wollen, doch Jackson sah zur ihr hoch. Kim brach der Anblick fast das Herz, beide waren noch sie jung und jetzt ohne Vater. Irgendwie erinnerte sie das an den Tag, als sie keine Mutter mehr gehabt hatte, als die wichtigste Frau in ihrem Leben auf fortgegangen war. Sie kniete sich vor Jackson auf den Boden.
„Streck deine Hand aus.“
Er tat es und sie legte die Marke in seine kleine Hand. Sanft schloss sie seine Finger darum, lächelte ihn an. Auch er versuchte zu lächeln und zog die Hand wieder zurück. Kim stand auf und schaute wieder zu Rala.
„Wir sind für euch, wenn du uns brauchst.“
Wie aufs Stichwort waren ihre Brüder samt Mila und Martin hinter ihr aufgetaucht. Rala schaute sich die Gruppe genau an, dann nickte sie und hielt Kim die Hand hin. Die Soldatin nahm das Angebot an, drückte die Hand ihrer Schwägerin fest.
„Danke, Kim. Vielleicht werden wir doch noch eine Familie.“
„Das werden wir.“
Ein letzter Blick, dann ließ die Gruppe Rala und ihre Jungs alleine.

Und für den letzten Abschnitt bitte auf diesen Link klicken: http://www.youtube.com/watch?v=ASj81daun5Q
Sie verließen den Friedhof und betraten eine lange Straße. Kim ging vorneweg, Joan hinter ihr und Martin an ihrer Seite. Ron und Neal, neben dem Mila ging, bildeten die Mitte und Tony den Schluss.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Ron.
Kim drehte sich zu ihm um. Sie grinste.
„Das draußen ist jemand, mit dem wir uns beschäftigen müssen.“
„Du meinst...“
Sie nickte nur und ihre Brüder verstanden. Sie erreichten den Raumhafen, das Schiff, das Mark von Commander Shepard erhalten hatte, stand noch immer dort. Die Normandy flog gerade davon. Die fünf Geschwister sahen sich nur an. Neal drehte sich zu Mila um, wollte sie zum Abschied küssen, doch sie hielt ihn auf Abstand.
„Ich komme mit.“
„Ich auch.“
Martin schlug sich gegen die Brust. Aus seiner Brusttasche tauchte K-7 auf, der sich während der Beerdigung die ganze Zeit zurückgehalten hatte. Er kletterte auf die Schulter des Wissenschaftlers und nickte nur.
„Und ich erst.“
Kim lächelte, nahm die Hand ihrer Freundes. Tony war ein Stück nach vorne getreten und sah in den Himmel, der so unschuldig und rein wirkte.
„Er ist da draußen, oder?“
Joan stellte sich neben ihn und nickte nur. Sie drehten sich zu den anderen um. Neal versuchte Mila gerade von zu überzeugen, dass sie hier auf Elysium bleiben sollte, aber stattdessen küsste sie ihn nur und meinte:
„Besser jagen als gejagt werden.“
Daraufhin lächelte er und wandte sich an seine Geschwistern
„Worauf warten wir noch.“
Mit schnellen Schritten betraten sie das Schiff, liefen zum Cockpit. Es gab keine richtige Crew, Joan mimte den Piloten. Er setzte sich an das Steuer und fuhr die Maschinen hoch. Lichter sprangen an, das Schiff erwachte zum Leben. Langsam erhob es sich, Tony, der neben Joan saß, meldete sie bei der Raumhafenkontrolle ab.
„Kontrolle, hier ist die Bishops Pride, wir verlassen jetzt die Flugraum von Elysium.“
„Verstanden, Bishops Pride.“
Der Funk schloss sich und sie ließen Elysium hinter sich. Das All kam näher und näher und damit auch ihre Jagt. Kim krallte ihre Hände in die Lehne des Pilotensitzes und holte tief Luft. Hinter ihr lehnte Neal an der Wand, Mila neben ihm. Ron hatte sich auf einen der freien Plätze gesetzt und Martin stand neben ihr. Kurz schaute sie sich an, er lächelte und nickte. Mit großer Selbstsicherheit nahm er ihre Hand, drückte sie.
Kim sah wieder nach draußen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
„Das Bishop Bataillon ist wieder da.“





THE END [fürs Erste]

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, es folgt der Link zu meiner anderen Fan Ficton 'Auf dünnem Eis' [Rechtschreibfehler im Titel]: http://www.globalgameport.com/showthread.php?50144-Mass-Effect-Auf-d%C3%BCnnen-Eis

Vala Shepard
29.11.2012, 22:04
Okay, dass "Finale", dann gehen wir es mal an!

Okay, der Anfang ist Quasi das Ende. Denn die Bishops stehen vor dem Grab ihres Bruders. Emotionale Szene, dass Lied, was Kim singt, ist zwar nicht mein Stil, aber es passte zum Szenario und hm...traurig. Das mit Mark setzt mir zu. Aber es kommt der neue Abschnitt. Habe das Lied dabei gehört.
Das Lied dazu unterstützt ungemein die Szene, die Dramatic. Diesmal stand ich wieder extrem nahe den Tränen als ich die Szene am Grab sah. Ich gehe nicht auf genaue Szenen ein denn dieser Abschnitt, mit der Szene am Grab war ergreifen, traurig und einfach. Erst jetzt wird mir bewusst, dass Mark wirklich Tod ist und irgendwie...ich bin einfach richtig traurig. Die Szenen mit den Geschwistern, auch Rala und den Kindern am Ende...ich kann einfach auf keine genaue Analyse eingehen denn dieser Abschnitt ist mit einem Wort perfekt zusammen zufassen: Herzergreifend und traurig. Ein wunderschöner Abschnitt.

Und dann der nächste Musik Link, Protectors of Earth, das Lied habe ich selber genutzt und bei diesem Lied springen meine Erwartungen sehr hoch. also ran.
Okay, irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass Xerxes nicht Tod ist. Und das schreit ja gerade nach einer Fortsetzung. Das Rala, K-7 und Martin sich dem Bishop Bataillon anschließen, ahnte ich ebenfalls und ich kann mir das genau im Kopfkino vorstellen, wie alle dastehen, versammelt und bereit.
Okay, dass war es dann auch schon. Die Geschichte bleibt offen, was ich schon einmal gut finde.

Und nun ein Rückblick auf die gesamte Geschichte.

Wirklich super, genial sag ich schon. Deine Geschichte hatte alles! Action, Drama, Romatik und Comedy. Wirklich sehr genial. Deine Charaktere, ihr Umgang miteinander, es war wirklich super. Ich hatte oft Gänsehaut, konnte mir wirklich das meiste schön im Kopfkino bilden und ablaufen lassen, wie ein Film.
Der Auftritt von Xerxes als Bösewicht, ein Reaper Namens Prophet, wo ich glaube, das dessen Auftritt nicht der letzte war. Es bleiben viele Dinge offen am Ende.
Wie die Normandy wegflog und die Bishps zurückblieben, es war das offene Ende und ich hoffe doch, dass eine Fortsetzung um Kim und Co folgen!
Ich weiß nicht, was ich noch als Feedback geben soll. Es war eine wirklich tolle Reise. Zwar waren immer mal wieder Tippfehler mit dabei, aber deine Storyline war so interessant, dass ich die meist kaum beachtet habe. Du hast hier, wie ich finde, dem Leser eine wirklich tolle, detailgetreue Geschichte gezeigt und ohne hyperstarke Helden auskam. Alles war sehr realistisch. Ich bin und bleibe ein Fan von "Die Botschaft"! Wirklich eine super Geschichte, die du da geschaffen hast!
Mehr kann ich einfach nicht mehr loswerden, denn alles habe ich schon gesagt! Danke für diese Geschichte, sie hat mir wirklich sehr gut gefallen! Schade, dass es vorerst zu Ende ist. Ich denke, da wird noch was kommen :)

Obscurefighter
29.11.2012, 22:13
Okay, dass "Finale", dann gehen wir es mal an!

Okay, der Anfang ist Quasi das Ende. Denn die Bishops stehen vor dem Grab ihres Bruders. Emotionale Szene, dass Lied, was Kim singt, ist zwar nicht mein Stil, aber es passte zum Szenario und hm...traurig. Das mit Mark setzt mir zu. Aber es kommt der neue Abschnitt. Habe das Lied dabei gehört.
Das Lied dazu unterstützt ungemein die Szene, die Dramatic. Diesmal stand ich wieder extrem nahe den Tränen als ich die Szene am Grab sah. Ich gehe nicht auf genaue Szenen ein denn dieser Abschnitt, mit der Szene am Grab war ergreifen, traurig und einfach. Erst jetzt wird mir bewusst, dass Mark wirklich Tod ist und irgendwie...ich bin einfach richtig traurig. Die Szenen mit den Geschwistern, auch Rala und den Kindern am Ende...ich kann einfach auf keine genaue Analyse eingehen denn dieser Abschnitt ist mit einem Wort perfekt zusammen zufassen: Herzergreifend und traurig. Ein wunderschöner Abschnitt.

Und dann der nächste Musik Link, Protectors of Earth, das Lied habe ich selber genutzt und bei diesem Lied springen meine Erwartungen sehr hoch. also ran.
Okay, irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass Xerxes nicht Tod ist. Und das schreit ja gerade nach einer Fortsetzung. Das Rala, K-7 und Martin sich dem Bishop Bataillon anschließen, ahnte ich ebenfalls und ich kann mir das genau im Kopfkino vorstellen, wie alle dastehen, versammelt und bereit.
Okay, dass war es dann auch schon. Die Geschichte bleibt offen, was ich schon einmal gut finde.

Und nun ein Rückblick auf die gesamte Geschichte.

Wirklich super, genial sag ich schon. Deine Geschichte hatte alles! Action, Drama, Romatik und Comedy. Wirklich sehr genial. Deine Charaktere, ihr Umgang miteinander, es war wirklich super. Ich hatte oft Gänsehaut, konnte mir wirklich das meiste schön im Kopfkino bilden und ablaufen lassen, wie ein Film.
Der Auftritt von Xerxes als Bösewicht, ein Reaper Namens Prophet, wo ich glaube, das dessen Auftritt nicht der letzte war. Es bleiben viele Dinge offen am Ende.
Wie die Normandy wegflog und die Bishps zurückblieben, es war das offene Ende und ich hoffe doch, dass eine Fortsetzung um Kim und Co folgen!
Ich weiß nicht, was ich noch als Feedback geben soll. Es war eine wirklich tolle Reise. Zwar waren immer mal wieder Tippfehler mit dabei, aber deine Storyline war so interessant, dass ich die meist kaum beachtet habe. Du hast hier, wie ich finde, dem Leser eine wirklich tolle, detailgetreue Geschichte gezeigt und ohne hyperstarke Helden auskam. Alles war sehr realistisch. Ich bin und bleibe ein Fan von "Die Botschaft"! Wirklich eine super Geschichte, die du da geschaffen hast!
Mehr kann ich einfach nicht mehr loswerden, denn alles habe ich schon gesagt! Danke für diese Geschichte, sie hat mir wirklich sehr gut gefallen! Schade, dass es vorerst zu Ende ist. Ich denke, da wird noch was kommen :)

Danke für das Feeback, Vala. Ist ja mal wieder 'ne ganz schöne Ladung, aber ich kenne es nicht anders von dir ;). Bei dem Lied, das Kim singt, ist mir das erste Mal die Idee für eine Friedhofsszene gekommen und ließ mich einfach nicht mehr. Außerdem sollte es auch zeigen, dass der gute Mark nicht wirklich weg ist. Ich finde, wenn der Leser um eine Figur trauert, dann habe ich mein Ziel erreicht, denn Mark kam nicht oft vor und hat trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und Protectors of Earth wollte ich um jeden Preis, nachdem ich es bei deiner Story gehört hatte, einbauen.
Ja, wie geht es weiter. Ich denke derzeit über eine Fortsetzung nach, möchte aber erstmal an meiner anderen Fan Fiction weiterarbeiten. Damit meine beiden Charaktern da auch etwas zu tun kriegen.
Es freut mich auf jeden Fall, dass dir die Geschichte so sehr gefallen hat.

Vala Shepard
29.11.2012, 22:25
Danke für das Feeback, Vala. Ist ja mal wieder 'ne ganz schöne Ladung, aber ich kenne es nicht anders von dir ;). Bei dem Lied, das Kim singt, ist mir das erste Mal die Idee für eine Friedhofsszene gekommen und ließ mich einfach nicht mehr. Außerdem sollte es auch zeigen, dass der gute Mark nicht wirklich weg ist. Ich finde, wenn der Leser um eine Figur trauert, dann habe ich mein Ziel erreicht, denn Mark kam nicht oft vor und hat trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und Protectors of Earth wollte ich um jeden Preis, nachdem ich es bei deiner Story gehört hatte, einbauen.
Ja, wie geht es weiter. Ich denke derzeit über eine Fortsetzung nach, möchte aber erstmal an meiner anderen Fan Fiction weiterarbeiten. Damit meine beiden Charaktern da auch etwas zu tun kriegen.
Es freut mich auf jeden Fall, dass dir die Geschichte so sehr gefallen hat.

Ich weiß nicht, Mark ... irgendwie war er...eine wichtige Ader der Bishops und es ist verdammt Schade, dass er weg ist. Zwar lebt er in Gedanken weiter, aber das du ihn, gerade einen Familienvater, auserwählt hast, hatte es verdammt tragisches. Ich trauere immer noch um Mark.
Ich bitte förmlich um eine Fortsetzung, verstehe aber vollkommen, dass du erst die andere Geschichte weiterschreiben willst. Ich werde auch dort bald anfangen, zu lesen.
Protectors of Earth war auch ein Mass Effect 3 Theme von Two Steps of Hell. Ich hoffe doch, die Musik hat dir gefallen und deine Kapitel hat sie immens verstärkt. Irgendwie trauere ich gerade, dass die Geschichte mit einem dramatischen Knall geendet hat... Irgendwie ist das Verlangen gestiegen, K-7 bei mir zu integrieren ^^ Aber trotzdem, super Reise, die ich hgier erlebt habe!

Beauci
29.11.2012, 23:19
also, ich bin ja eher ein kurzschreiber *g*

mir hat deine geschichte sehr gut gefallen. es hatte alles, was man sich wünscht und es war auch immer fesselnd.

danke dir für ein paar angenehme lesezeiten

Pfeonyxdrache
30.04.2013, 14:35
Also ich sage es mahl so Vala Hatt mir aus der Seele gesprochen Ich könte es nicht annehernd so gut vormoliren. Gans große Klasse. Da ich die votsetzung schon kenne weis ich wie es weiter geht und bin nur noch gespant wie es da weiter geht.:D:rolleyes