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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mass Effect: Black Valkyria



Nimaris
28.06.2012, 20:02
Hallo!

Ich habe mir vorgenommen, für meinen Multiplayer-Charakter in Mass Effect 3 eine eigene Hintergrundgeschichte zu schreiben. Es gibt hier schon zahlreiche Fan-Fictions, ich möchte jedoch darauf hinweisen dass ich die jetzt (noch) nicht alle kenne und Ähnlichkeiten zu anderen Fan-Fictions rein zufälliger Natur sind. Nur, um allfälligen "Geklaut!!" - Schreien vorzukommen. :D

Die Geschichte ist in Kapitel unterteilt und ich werde davon Stück für Stück hochladen, in unabsehbaren Zeitabschnitten. Außerdem möchte ich bei der Geschichte nicht einfach nur einen Text vorstellen, sondern einige Stellen mit passender Musik untermalen. Das sorgt meiner Meinung nach für zusätzliche Dramaturgie. Das ist aber nicht immer und für jede Textstelle gedacht, sondern nur bei besonderen Szenen, bei denen Musik auch reinpasst und nicht aufgesetzt wirkt. :)

Ich habe für meine Fan-Fiction eine eigene kleine Internetseite eingerichtet. Einerseits um die Übersicht zu behalten, andererseits weil hier im Forum pro Post nur 30'000 Zeichen möglich sind. Die einzelnen Kapitel werde ich allerdings immer auch in diesem Thread posten, das aktuellste Kapitel ist immer im Post unter diesem nachzulesen. Ebenfalls gibt es auf der Seite auch immer eine Umfrage zum aktuellen Kapitel, würde mich freuen wenn ihr diese ehrlich beantworten könntet. =)

Hier geht's zur Seite. (http://black-valkyria.de.tl/FAQ.htm)

Nimaris
28.06.2012, 20:03
Mass Effect: Black Valkyria

Chronologie:

30.06.2012: Prolog: Die Regel von Omega hinzugefügt
03.07.2012: Kapitel 1: Afterlife hinzugefügt
09.07.2012: Kapitel 2: Die Matriarchin hinzugefügt
24.07.2012: Kapitel 3: Rache hinzugefügt
06.08.2012: Kapitel 4: Flucht hinzugefügt
26.08.2012: Kapitel 5: Die Waffe hinzugefügt
09.09.2012: Kapitel 6: Shadow Broker hinzugefügt
19.10.2012: Kapitel 7: Das Geheimnis hinzugefügt

Aktuelles Kapitel: Das Geheimnis (http://black-valkyria.de.tl/Kapitel-7-d--Das-Geheimnis.htm)

Deemonef
28.06.2012, 20:05
da bin ich aber mal gespannt. Ene abtrünnige Justikarin. Wehe du lässt uns nach der ankündigung lange warten :)

Nimaris
30.06.2012, 16:02
Wehe du lässt uns nach der ankündigung lange warten :)

Habe den Prolog nun hochgeladen, ich hoffe das hat nicht allzulange gedauert. :P

Ich freue mich über jede konstruktive Kritik und werde sie auch berücksichtigen, allerdings werde ich meine künstlerische Integrität um jeden Preis bewahren. :grinundwech:
Nein, quatsch, Kritik jeder Art ist erwünscht und ich werde mich dem auch anpassen, wenn es nicht gerade zu extrem ist.

PS: Im Spoiler des ersten Posts habe ich den einzelnen Charakteren nun auch eine Stimme gegeben. Es gibt Leute (inklusive mir), welche Geschichten im Kopf auch mit verschiedenen Stimmen lesen, und für die ist das vielleicht ganz gut. =)

Hochdrache
30.06.2012, 17:15
Heißer Auftakt... Das wird spannend, ist Valkyria so was wie der verlängerte Arm von Aria? Eine Justikarin könnte Aria doch glatt in die Tasche stecken...

Nimaris
30.06.2012, 18:30
Heißer Auftakt... Das wird spannend, ist Valkyria so was wie der verlängerte Arm von Aria?

Indirekt schon. Sie hilft Aria dabei, die "Ordnung" auf Omega zu erhalten, diese bietet ihr dafür Schutz vor gewissen Leuten, welche ich nun noch nicht genauer erwähne (da Black Valkyria eine abtrünnige Justikarin ist, kann man sich aber bereits denken, vor wem.) Eine Hand wäscht die Andere, wie man so schön sagte. :D


Eine Justikarin könnte Aria doch glatt in die Tasche stecken...

Das könnte sie wohl, ja. Wobei Aria ja schon einiges auf dem Kasten hat, wie man im Omega-Comic erfährt. :D
Aber Black Valkyria ist gar nicht an der Macht über Omega interessiert, das wird dann bereits in Kapitel 1 genauer beleuchtet (dürfte in wenigen Tagen fertig sein =)).

Deemonef
30.06.2012, 18:45
Gefällt mir und nein ich musste nicht lange warten^^

das mit den Stimmen ist eine Super idee. würde mich nicht wudnern wenn das die Runde macht.
Sehr schön der teil mit den Opferzahlen und das Wortgefecht, riecht verdammt nach einem Buddy-Duo^^

weiter so

Nimaris
03.07.2012, 01:18
Kapitel 1 wurde hinzugefügt. Und für die ganz Faulen hau ich es hier gleich nochmal rein. :D
Kritik ist nach wie vor erwünscht, auch Schreibfehler dürften gerne aufgelistet werden. =)

In diesem Kapitel gibt es übrigens auch die angekündigte Musik-Unterstützung. Ist natürlich rein optional. :3

Kapitel 1: Afterlife
[Optionale Musik-Unterstützung für dieses Kapitel] (http://www.youtube.com/watch?v=QIPWYF_G15M)

Die Musik im Club war laut und dröhnend wie immer. Der riesige Raum wurde an allen Stellen mit roten- und orangefarbigen Neonlichtern beleuchtet, überall waren grell leuchtende virtuelle Flammen und sich bewegende Buchstaben mit der Aufschrift „Afterlife“ zu sehen. Leicht bekleidete Asari-Tänzerinnen gingen ihrer Berufung nach und tanzten mit anmutigen und zugleich erotischen Bewegungen auf einer großen kreisrunden Fläche in der Mitte des Raumes. Eine riesige pinkfarbene Neonlichtsäule zog sich senkrecht quer durch die Plattform mit den Tänzerinnen und erhellte den Raum mit pastellfarbenem Licht.

Die Asari und der Salarianer saßen an einer Bar unweit der Lichtsäule. Ein batarianischer Barmann mit rötlicher Haut stellte zwei Gläser auf die Theke und füllte sie mit einer hellblauen Flüßigkeit aus einem zylinderförmigen Gefäß. Der Salarianer nickte, dann wandte er sich der Asari zu.

„Irgendwelche Infos von deinen Verfolgerinnen?“ fragte er sie.

„Nein“ antwortete die Asari nachdenklich. „Aber seit meiner Flucht von Thessia vor dreizehn Jahren sind sie noch nie nach Omega gekommen. Aria hält sich also nach wie vor an ihren Teil der Abmachung.“

Der Salarianer blickte zu einem höher liegenden Podest auf der anderen Seite des Raumes. Zwei batarianische Wachmänner versperrten den Weg auf das Podest, auf welchem ein leerer ledernder Sitz stand. „Wo ist Aria überhaupt?“ fragte er.

„Sie erwähnte irgendwas von einem Unbekannten“ sagte die Asari und nahm einen Schluck ihres Drinks. „Private Sache eben, du weißt ja wie sie ist.“

Die beiden Kameraden unterhielten sich weiter über Aria, als sie von einer dritten Stimme unterbrochen wurden. „Sieh an, wenn das nicht Omegas Superhelden-Duo ist.“ Ein Turianer mit olivgraufarbenem Gesicht stand lässig hinter ihnen. Seine dunkelgrüne Rüstung hatte diverse orange Linien aufgemalt, auch wurde sie von mehreren leichten Kratzer geziert. Der Turianer setzte sich neben die Asari und bestellte beim batarianischen Barmann mit einem einfachen hochgestreckten Finger, was so viel wie „Das Übliche“ bedeutete. Dann blickte er abwechselnd die Asari und den Salarianer an.

„Na, Omega heute schon vor Bösewichten gerettet?“ fragte er mit sarkastischem Unterton und grinste, dann fuhr er fort. „Die abtrünnige Justikarin Black Valkyria und der Assassine Spirit, die Schrecken jedes Schurken von Omega. Eine Geschichte wie aus einem Comic-Buch der Menschen. Und keiner kennt ihre wahren Namen, so geheimnisvoll sind sie!“

Valkyria und Spirit grinsten zurück, dann ergriff die Asari das Wort. „Du bist hier auf Omega aber nicht minder bekannt, ehemaliger turianischer Commander Ren Rhakan, nun Stammgast im Afterlife und berüchtigter Alkoholiker.“

„Letzteres kann ich bestätigen“ sagte der batarianische Barmann mit grimmiger Miene, als er mit einer zylinderförmigen Flasche zurückkehrte. Darin befand sich eine hellgrüne Substanz, welche er Ren in ein Glas einschenkte. „Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich dieses turianische Zeug in den letzten zwei Jahren auch nur einmal im Regal stehen lassen konnte.“

„Sei doch froh, dass du einen solch charmanten Gast wie mich hier jeden Tag bedienen darfst, Varrik“ gab Ren locker zurück. „Na, ich weiß ja nicht. Bei dem Plattgesicht?“ warf Valkyria grinsend ein. „Hey, hier auf Omega bin ich sogar ein richtig hübscher Kerl“ sagte Ren und nahm einen großen Schluck seines turianischen Getränks. „Aber auch nur weil die halbe Bevölkerung von Omega aus Batarianern und Vorcha besteht“ antwortete Spirit und begann zu lachen. Valkyria und Ren taten es ihm gleich, sogar der batarianische Barmann Varrik konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Valkyria und Spirit kannten sich schon vier Jahre lang. Valkyria lebte bereits einige Jahre auf Omega, als sie Spirit kennenlernte. Aria hatte sich einen Spaß daraus gemacht, den salarianischen Meuchelmörder und die abtrünnige Asari-Justikarin auf dasselbe Ziel anzusetzen. Beide wussten nicht vom jeweils anderen und so geschah es, dass sie unbewusst den gleichen Kroganer jagten. Dieser war dafür bekannt, im Afterlife oft für Unruhe und tote Gäste zu sorgen, was Aria natürlich ein Dorn im Auge war.

Der Kroganer hatte sich wie gewohnt einen Drink zu viel einverleibt und ein starkes Verlangen nach blutenden Asari-Tänzerinnen. Valkyria, welche zuerst im Afterlife ankam, konnte den Kroganer gerade rechtzeitig davon abhalten, einer blaue Asari-Tänzerin den Schädel zu zertrümmern. Sie riss ihre rechte Hand nach vorn und schleuderte den Kroganer mit einer blau leuchtenden Kugel über mehrere Tische hinweg. Der Kroganer wirbelte herum und prallte mit dem buckeligen Rücken gegen eine Bar. Die Gäste und Arbeiter des Clubs brachten sich kreischend in Sicherheit. Einige batarianische Wachmänner wollten Valkyria zur Hilfe eilen, doch sie wies sie mit einem einfach Handzeichen ab. „Ich habe alles unter Kontrolle“ sagte sie kühl.

Wütend sprang der Kroganer wieder auf die Beine und brüllte, als spüre er keinen Schmerz. Schäumend vor Wut stürmte er auf die Justikarin zu und schlug die Tische, welche ihm den Weg verperrten, mit Leichtigkeit zur Seite. Valkyria hielt beide Hände nach vorn und zielte auf den anstürmenden Kroganer, als ein Schuss erklang und im ganzen Club erhallte. Der Kroganer fiel zu Boden und schrie auf. Er hielt sich mit beiden Armen am rechten Bein fest, welches von einem tiefen Einschußloch geziert wurde. Blut strömte aus dem Loch und noch im gleichen Moment begann das Bein zu vereisen.

„Kyro-Munition“ dachte Valkyria. Der Kroganer schrie weiter, während die Vereisung sich ausbreitete und das gesamte rechte Bein einem Eiszapfen glich. Ein Salarianer mit einem blauen Kapuzenmantel erschien wie aus dem Nichts neben der Justikarin. „Arbeitest du für Aria?“ fragte er. „Black Valkyria.“ antwortete sie locker und nickte. „Hübsches Teil“ fuhr sie fort und deutete auf das Scharfschützengewehr, welches der Salarianer in der Hand hielt.

„Danke“ gab der Salarianer zurück. „Hab ich einem Geth-Jäger abgenommen. Ist ein Hobby von mir. Ich jage Geth und hänge mir ihre Eingeweide an den Mantel.“

„Das klingt ziemlich krank, weißt du?“ sagte Valkyria. Die Schreie des Kroganers wurden leiser und Valkyria blickte einen Moment zu ihm herüber. Die Vereisung hatte inzwischen seinen gesamten Unterleib eingefroren. Er kämpfe mühevoll dagegen an, doch es war sinnlos. „Du kannst mich Spirit nennen. Machen sie alle.“ sagte der Salarianer, welcher vom Kroganer unbeeindruckt blieb. „Wieso arbeitet eine mächtige Asari-Justikarin für Aria?“ fragte er.

„Lange Geschichte“ antwortete Valkyria. „Ich habe meinen eigenen Kodex gebrochen, weshalb mich andere Justikarinnen als kriminellen Abschaum betrachten und töten wollen. Ich arbeite für Aria und sie sorgt im Gegenzug dafür, dass andere Justikarinnen nicht von mir erfahren.“

„Verstehe.“ Spirit nickte. „Er gehört dir.“ fuhr er fort und deutete auf den Kroganer, dessen Schreie erstummt waren. Er war vollkommen zugefroren und sein qualvolles Gesicht zauberte Valkyria ein fieses Grinsen auf die dunklen Lippen. „Wie überaus höflich von dir“ sagte sie. „Och, ich hatte bloß schon Kroganer zum Frühstück.“ gab Spirit zurück. Valkyria lachte, hob ihre Hände und zielte auf den vereisten Kroganer. Ein blau schimmerndes Licht umfasste den Eiskroganer. Sie riss ihre Arme nach oben und er schwebte ebenfalls in die Höhe. In der Mitte des Raumes blieb der zugefrorene Kroganer oben an der Decke schweben. Blitzschnell ballte Valkyria beide Hände zu Fäusten und riss sie nach hinten.

Tausende klitzekleine Eissplitter flogen in sämtlichen Himmelsrichtungen durch den Raum und glitzerten im pastellfarbenen Licht des Clubs. Valkyria grinste und blickte zu Spirit, welcher das Spektakel verfolgt hatte. „Wunderschön, oder?“ sagte sie. „Und du nennst mich krank“ antwortete er.

Seit diesem Tag war Omegas berüchtigstes Mörder-Duo geboren. Black Valkyria und Spirit, mit diesen Namen verband man einen äußerst schmerzhaften Tod, sollte man die eine Regel von Omega missachten. An diesem Tag wurde allerdings auch der Eiskroganer erfunden, ein äußerst starker Drink der selbst den stärksten Kroganer in die Knie zwingen sollte.

Valkyria, Ren und Spirit saßen noch immer an der selben Bar und ließen die Zeit verstreichen. Sie erzählten dem Turianer von ihren tollsten Mordschlägen und Arias Vorliebe, beide gegeneinander aufzuhetzen. Aria machte sich ein Spiel daraus, Wetten darüber abzuschließen, wer denn das nächste Opfer zuerst erwischen würde. Sowohl Valkyria als auch Spirit mochten diese Wetten und es vertiefte ihre Freundschaft im Laufe der Zeit.

Ren selbst kam erst vor zwei Jahren nach Omega. Laut eigenen Angaben war er ein turianischer Commander auf Palaven, welcher seine gesamte Truppe im Stich ließ um seine eigene olivgraue Haut zu retten. Valkyria und Spirit hatten dieser Geschichte nie richtig Glauben geschenkt, mussten sich jedoch eingestehen dass sich die Trinklust des Turianers anders nicht erklären lassen würde.

Einige Drinks später war Ren deutlich erheitert und bat den batarianischen Barmann Varrik um einen weiteren Drink. Dieser schüttelte den Kopf und wies auf eine defekte Tanzfläche auf der anderen Seite des Raumes. Valkyria und Spirit betrachteten Ren, dann die Tanzfläche und dann wieder Ren. „Ich frage mich echt wie du das machst“ sagte die Justikarin. „Letzten Monat die Leuchtbuchstaben, letzte Woche die Tanzfläche. Wenn du so weitermachst wird uns Aria bald gegen dich aufhetzen.“

Ren, der anscheinend kein Wort verstanden hatte, versuchte weiterhin Varrik zu überzeugen. Valkyria gähnte und stellte noch im selben Augenblick fest, dass sie sich mal wieder etwas Schlaf gönnen sollte.

„Ich mach 'ne Pause“ sagte sie und stand auf. Spirit musterte sie und begann zu grinsen. „Ja, Om... ...Prinzessin Valkyria sieht tatsächlich aus, als könnte sie etwas Schlaf gebrauchen.“ „Schön die Kurve gekriegt, Echsengesicht“ sagte Valkyria und lachte. „Für heute darfst du deine Eier behalten.“ Sie verabschiedete sich von Spirit und auch von Ren. Dieser verlangte inzwischen einen Eiskroganer und Varrik war sichtlich genervt.

Zufrieden verließ Valkyria das Afterlife. Es war ein schwacher Trost, doch mit solchen Freunden konnte sie ihre Vergangenheit zumindest teilweise vergessen.

Hochdrache
03.07.2012, 01:27
Wollt mich gerade ausklinken... bin froh dass ich es noch nicht getan habe, hübsch sarkastisch. Kann so weitergehen.

Nimaris
09.07.2012, 15:11
Hat dieses Mal ein bisschen länger gedauert, aber nun ist Kapitel 2 online. Darin lernen wir mehr über die Vergangenheit von Black Valkyria und wieso sie überhaupt abtrünnig ist.
Kritik ist wie immer erwünscht. =)

Kleiner Hinweis: Auch in diesem Kapitel gibt es eine optionale Musikuntermalung, welche allerdings mittendrin stattfindet und nicht während des ganzen Kapitels. Daher habe ich das Ende der Szene mit einem --- gekennzeichnet. Ab dieser Stelle ist die Musik dann einfach nicht mehr sonderlich passend. :D

Kapitel 2: Die Matriarchin
Die Sonne ging langsam am Horizont unter, der Himmel über Thessia leuchtete pfirsichfarben. Die eleganten, spitzen Gebäude spiegelten diese Farbe wieder, die Matriarchin Reesa beobachtete das beeindruckende Bild vom obersten Balkon des Justikarinnen-Tempels aus.

Sie trug eine enge, violette Kutte und eine ebenso violette Kapuze auf ihrem rosafarbenen Haupt. Es gab nur sehr wenige Asari mit rosafarbener Haut und jede von ihnen war dazu bestimmt, eine Matriarchin zu werden. Doch Reesa war keine gewöhnliche Matriarchin. Sie war dem Orden der Justikarinnen übergeordnet und sorgte dafür, dass in diesem alles funktionierte. Vorfälle im Orden selbst gab es selten. Dies war vor allem dem Eid der Unterordnung zu verdanken, welcher dafür sorgte dass Justikarinnen kontrollierbar blieben. Zwar gab es immer wieder ein paar Sonderfälle welche meist ein blutiges Ende fanden, doch im Großen und Ganzen funktionierte dieses System.

Doch dies war nicht immer der Fall. Vor dreizehn Jahren gab es eine Justikarin, welche gegen den Kodex der Ordens verstoßen hatte. Eine Justikarin, welche den geschworenen Eid gebrochen hatte. Denn diese Justikarin hatte ihr eigenes Volk verraten. Der Name dieser Justikarin war Zoyana Arden. Während Reesa ausdruckslos den pfirsichfarbenen Horizont beobachtete dachte sie an die Ereignisse vor dreizehn Jahren zurück.

Damals war es spät in der Nacht, keine einzige Asari war im Tempel gewesen. Irgendwo im Tempel gab es ein seltenes Artefakt welches als der Nova-Orb bekannt war, eine Art Biotik-Verstärker. Es handelte sich dabei um eine durchsichtige Glaskugel, in deren Mitte ein nie endender biotischer Sturm herumwirbelte. Die Kugel wurde vor langer Zeit in den Ruinen einer alten Protheaner-Mine gefunden, irgendwo auf einem umherschwirrenden Asteroid. Es wurde beschlossen dass die Kugel vom Orden der Justikarinnen im Tempel versteckt werden musste. Denn wie sich herausstellte waren normale Asari nicht in der Lage, die Kugel auch nur zu berühren ohne einem biotischen Herzstillstand ausgesetzt zu werden. Nur die mächtigsten Asari, also die Justikarinnen und Matriarchinnen waren dazu in der Lage, denn ihre eigene biotische Stabilität war noch stärker als die der Kugel.

Als direkte Vorgesetzte des Justikarinnen-Ordens lebte Reesa im obersten Stockwerk des Tempels. Sie eingeschlossen gab es nur wenige Matriarchinnen, welche vom Aufenthaltsort der Kugel wussten und das sollte auch so bleiben. Doch eines Tages unterlief Reesa ein Fehler. Eine ihrer ehemaligen Schülerinnen namens Zoyana erfuhr von der Kugel. Inzwischen war diese zwar zu einer Justikarin ausgebildet worden, doch ihre Interesse an der biotischen Kraft verlor sie nie. Zoyana war für ihre skrupellosen Wege bekannt, mit der sie Probleme beseitigte. Eine Eigenschaft, welche sie mit vielen anderen Justikarinnen teilte.

Seit sie das erste Mal von der Kugel hörte schien sie ein enormes Interesse an Reesa zu haben. Diese war immer vorsichtig und abweisend wenn Zoyana sie darauf ansprach und ihr versicherte, sie würde nur gerne mehr darüber wissen. Doch irgendwann unterlief ihr der entscheidende Fehler und sie gab nach. Zwar erzählte sie ihr nicht vom Aufenthaltsort der Kugel selbst, jedoch gab sie Zoyana einen zu offensichtlichen Hinweis darüber als sie sagte dass das Artefakt irgendwo über den Sternenhimmel von Thessia wacht.

Das Artefakt lag in einer Kammer auf dem Dach. Dem Dach des Tempels der Justikarinnen. Das wusste Reesa und das wusste nun auch Zoyana. Reesa, welche sich ihres Fehlers bewusst war ging noch in der selben Nacht auf das Dach des Tempels um die Kugel an einen anderen Ort zu bringen. Doch als sie oben ankam war Zoyana bereits dort und hatte die Kugel in ihren gierigen Händen. Als sie Reesa sah grinste sie mit einem Gesicht wie diese es noch nie gesehen hatte.

[Optionale Musikuntermalung für diese Szene] (http://www.youtube.com/watch?v=B0ckrHRWLfA&feature=relmfu)

„Wieso tust du das, Zoyana?“ fragte Reesa kalt. Ausdruckslos blickte sie die Justikarin an, wütend auf sie, aber auch wütend auf sich selbst. Es war schließlich ihr selbst zu verdanken dass Zoyana den Aufenthaltsort des Artefakts gefunden hatte.

„Na, warum wohl?“ fragte Zoyana zurück. Sie hielt die Kugel mit der rechten Hand fest und blickte sie grinsend an. „Mit diesem Teil hier werde ich eine der mächtigsten biotischen Kriegerinnen überhaupt!“ sagte sie laut. „Damit steht meiner Rache nichts mehr im Wege!“

Reesa blieb absolut ruhig und ausdruckslos. „Keine Asari sollte über eine solche Macht verfügen, selbst wir Matriarchinnen nicht“ sagte sie. „Du hast den ersten Eid der Unterordnung geschworen, Zoyana. Wenn du den Nova-Orb stiehlst widersetzt du dich deinem Kodex.“ fuhr sie fort. „Dann wirst du als abtrünnige Asari zum Tode verurteilt und Justikarinnen werden dich bis zu deinem Lebensende verfolgen.“

„Denkst du wirklich das stört mich?“ gab Zoyana nach wie vor grinsend zurück. „Sollen sie ruhig kommen. Damit mach ich sie ohnehin alle kalt!“

Mit geschlossenen Augen schüttelte Reesa langsam den Kopf. Dann hob sie ihre linke Hand, worauf zahlreiche Asari-Soldatinnen aus allen Richtungen kamen. Sie alle waren mit Gewehren bewaffnet und zielten auf Zoyana. Das Grinsen war aus deren Gesicht verschwunden. Sie blickte sich um, dann wieder zur Matriarchin.

„Hast du mir nicht zugehört?“ fragte sie ausdruckslos. „Es ist zu spät, Meisterin!“

Mit der rechten Hand umklammerte Zoyana den Nova-Orb mit festem Griff, mit der linken zielte sie auf Reesa und schoß. Diese erwiderte die Geste und riss ihre Hände nach vorn. Beide Asari entfachten einen enormen biotischen Sturm, mächtige blaue Energiewellen prallten aufeinander und ein unglaublich lauter Knall beendete die Stille der Nacht. Blaue Blitze schlugen um den Nova-Orb und verstärkten Zoyanas Sturm zunehmend, langsam wurde Matriarchin Reesa zurückgedrängt.

„Feuer!“ schrie Reesa, welche nun alles andere als ausdruckslos war. Mit großer Anstregung versuchte sie Zoyanas biotischer Druckwelle standzuhalten. Die Asari-Soldatinnen eröffneten das Feuer, die Geräusche zahlreicher schießender Gewehre ergänzten die knallenden Blitze der Biotik-Druckwellen. Doch die Geschoße prallten an Zoyanas biotischem Schutzschild ab als wären sie aus Gummi.

Mit letzter Kraft entfachte Reesa erneut eine Druckwelle, dieses Mal so stark wie nie zuvor. Diese Welle kam gegen die von Zoyana an und ein markerschütternder Knall berichtete vom Aufprall der beiden Angriffe. Die biotische Detonation war derart stark dass das Dach des Tempels in sich zusammenstürzte. Sowohl Zoyana als auch Reesa und die Asari-Soldatinnen stürzten in die Tiefe.

Zoyana lag zwischen den Trümmer des Daches. Sie hustete und keuchte, doch war sie unversehrt. Anscheinend hatte der Nova-Orb sie selbst vor diesem Sturz geschützt. Mit einem biotischen Schub stieß sie die Trümmer über sich weg und kletterte hinaus. Im Tempel herrschte Chaos, überall waren verletzte Soldatinnen. Manche stöhnten und schrien vor Schmerz, andere waren bereits tot. Zoyana blickte herum und durchsuchte das Schlachtfeld nach Reesa. Sie sah sie schließlich auf der anderen Seite des Raumes. Die Matriarchin hatte eine biotische Schutzblase um einige Soldatinnen erschaffen um sie vor weiteren herabfallenden Brocken zu schützen. Sie war abgelenkt und bemerkte nicht einmal, dass Zoyana sich bereits befreit hatte.

Diese nutzte den Augenblick und stürmte mit einem biotischen Schub aus einer Öffnung in der zusammengebrochenen Halle zum Ausgang. Draußen waren bereits zahlreiche weitere Soldatinnen im Anmarsch, doch Zoyana wischte bloß einmal locker mit der Hand und stieß die Asari wie Fliegen zur Seite. Mit einem vorbereiteten Shuttle konnte sie aus der Gefahrenzone fliehen und Thessia verlassen. Aus einem der Fenster blickte sie auf den immer kleiner werdenden Planeten zurück. Dann senkte sie ihre Augen und betrachtete die Kugel in ihrer Hand. Sie grinste. Damit würde sich alles ändern. Damit könnte sie sich endlich rächen.

---

Ausdruckslos starrte Reesa in den Sternenhimmel. Die Sonne war auf Thessia mittlerweile untergegangen. Über dreizehn Jahre war das nun her. Der Tempel konnte zwar schnell neu aufgebaut werden, doch war das angesichts der Umstände ein schwacher Trost für die Matriarchin. Justikarinnen hatten fast überall in der Galaxie nach Zoyana gesucht, doch gefunden hatten sie sie nie. Lediglich in die Terminus-Systeme wagten sich die Justikarinnen nicht vor. Einerseits waren diese außerhalb ihres natürlichen Einsatzgebietes, andererseits wurden sie an wichtigeren Orten gebraucht.

Trotz der klaren Niederlage gegen Zoyana war Reesa gleichzeitig auch froh, nie etwas von einer Asari-Justikarin mit unglaublichen biotischen Kräften gehört zu haben. Sie wusste nicht weshalb, aber sie wusste dass irgendetwas schiefgelaufen war. Es könnte sogar sein dass Zoyana nicht mal mehr am Leben war. Darauf konnte sie jedoch nicht vertrauen und das wusste sie.

Als die Matriarchin sich vom Balkon abwandte und das Innere des Tempels betrat ging sie einige Schritte durch den Raum. Es war ihr persönliches Zimmer über dem Tempel selbst, doch war er nur mit wenigen Möbel ausgestattet. Außer einem großen Bett und einem Spiegel gab es lediglich ein paar lederne rote Sessel. Eine große weiße Tür trennte den Raum von einer Treppe, welche in die unteren Geschoße des Tempels führte.

Reesa ging über die Treppen hinunter und erreichte den großen Hauptsaal des Tempels. Der Raum an dem vor dreizehn Jahren die Decke einstürzte. In der Mitte des Raumes blieb sie stehen und wartete. Nach einigen Minuten näherte sich ihr ein dünne Gestalt. Es war eine dunkelblaue Asari mit enger, schwarzer Kleidung, ihre Kopftentakel wurden von einer ebenso schwarzen Kapuze überdeckt. Als sie die Matriarchin erreichte blieb sie stehen und kniete vor ihr nieder.
„Matriarchin Reesa, es ist wie immer eine Ehre“ sagte sie. Reesa nickte und bot ihr mit einer einfachen Handbewegung an, sich zu erheben. „Ist es soweit?“ fragte sie.

„Ja, meine Matriarchin“ antwortete die Asari mit der Kapuze. „Die Asari-Assassinen sind endlich ausgebildet, bewaffnet und einsatzbereit für ihren Auftrag in den Terminus-Systemen.“

„Sehr schön“ sagte Reesa mit einem Lächeln auf den Lippen. „Aria mag mit Justikarinnen rechnen und sie von Omega fernhalten. Aber mit einer zehn Jahre lang speziell für diesen Zweck ausgebildeten Gruppe von Asari-Assassinen rechnet selbst sie nicht.“

„Wenn sie tatsächlich in den Terminus-Systemen ist, dann werden wir sie aufspüren.“ antwortete die Anführerin der Asari-Assassinen. Mit einer weiteren Verbeugung verabschiedete sie sich von der Matriarchin und ging den selben Weg zurück den sie gekommen war.

Deemonef
09.07.2012, 15:40
Die Geschichte gefällt mir weiterhin sher gut. Du hast so viele Tolle Einfällt. So was ätte man mal in ME einführen sollen. Asari-Assasininnen klingen nämlich echt super. mal was anderes.
Und das buddy Duo ist immer noch genial :)

Hochdrache
09.07.2012, 17:34
Perfekte Rückblende, und sonst nimmt die Story Fahrt auf. Mach bitte so weiter.

Nimaris
24.07.2012, 19:33
Tut mir leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat. Hatte die letzte zwei Wochen viel zu tun. Wie dem auch sei, hier ist Kapitel 3. Wie immer gilt: Ich erbitte Kritik. Und ebenfalls wie immer gilt: Die Optionale Musikuntermalung stoppt beim nächsten --- im Text, weil Szenenwechsel.

Kapitel 3: Rache
[Optionale Musikuntermalung für diese Szene] (http://www.youtube.com/watch?v=jZ4KtTDnykY)

Der Himmel war wolkenlos und strahlte hellblau über Lusia. Zoyana lebte glücklich in einer Asari-Kolonie gemeinsam mit ihrer jungen Tochter Shaya. Das kleine Asari-Mädchen war erst neun Jahre alt und spielte auf der weiten grünen Steppe vor der Kolonie. Zoyana beobachtete sie lächelnd von ihrem Haus aus. Shayas Vater war ein Drell namens Amrat, doch kurz nach der Zeugung des Mädchens musste er auf eine wichtige Mission. Er kam nie zurück.

Als Zoyana über Amrat nachdachte bemerkte sie nicht, dass Shaya nicht mehr alleine war. Eine erwachsene Asari stand daneben und sprach mit ihr. Zoyana hatte sie noch nie gesehen und wusste, dass sie nicht von dieser Kolonie war. Sofort ging sie zu ihr rüber. Die erwachsene Asari erblickte sie und wirkte erschrocken. Augenblicklich schleuderte sie eine biotische Schockwelle in Zoyanas Richtung. Diese war darauf nicht gefasst und wurde einige Meter zurückgeschleudert. Sie schlug hart auf dem Rücken auf den Boden und schrie vor Schmerz auf.

Allen Schmerzen zum Trotz richtete sie sich sofort wieder auf und suchte nervös nach Shaya. Die erwachsene Asari hatte sie mit beiden Händen ergriffen und über ihre rechte Schulter gelegt als sie davonrannte. Das Mädchen weinte und schrie, doch die Asari rannte weiter. Panisch sprang ihr Zoyana nach, doch ihre Schmerzen waren zu stark. Der Vorsprung der Entführerin wurde immer größer, Shayas Schreie immer leiser. Zoyana schrie um Hilfe, doch die anderen Bewohner der Kolonie schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

Dann war es zu spät, Zoyana hatte Shaya und ihre Entführerin aus den Augen verloren. Alles wurde dunkel und verschwamm.

---

Sie riss die Augen auf. Schweiß rann von ihrem Gesicht sowie ihrem schmalen Körper und sie sah sich panisch um. Es war dunkel, von draußen schimmerten orangefarbene Lichter durch die geschloßenen Fenster. Der dumpfe Bass des Afterlife erklang in der Ferne und Zoyana realisierte langsam, dass es nur ein Traum war. Derselbe Traum wie immer.

Sie setzte sich auf ihre Bettkante und glitt mit beiden Händen über ihre Kopftentakel. Sie trug nur Unterwäsche und ihre dunkelviolette Haut glänzte durch den Schweiß und das orangefarbene Dämmerlicht. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit des Raumes und sie stand auf. Nach einer heißen Dusche zog sie ihre gewohnt engen Kleider und auch die pinkfarbenen Rüstungsteile an. Zoyana wollte den Raum gerade verlassen, doch dann hielt sie inne und ging zu einem großen metallenen Schrank. Vor diesem blieb sie stehen und hob ihn mit ihrer Biotik zur Seite. Darinter befand sich ein tresorartiges Geheimfach.

Mit einem einfachen biotischen Schub aus dem Zeigefinger öffnete sie das Fach. Darin befand sich eine gläserne und durchsichtige Kugel, doch sie war leer. Vorsichtig nahm Zoyana die Kugel in die Hand und betrachtete sie genauer. Es war der Nova-Orb, doch er war nutzlos.

Noch in der selben Nacht in der sie ihn gestohlen hatte erlosch der wirbelnde Biotiksturm in seinem Inneren. Zoyana konnte sich nie erklären wieso das geschah, doch es machte all ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung. Sie war vollkommen umsonst zu einer abtrünnigen und gesuchten Justikarin geworden. Dabei tat sie all dies nur um sich zu rächen.

Als vor zweieinhalb Jahrhunderten ihre Tochter entführt wurde begann sie mit ihrer Ausbildung als Justikarin. Sie wusste wer Shaya damals entführt hatte. In den Nachrichten war immer wieder die Rede von einer kriminellen Gruppe namens „Schatten der Göttin“. Sie entführten junge Asari und bildeten sie dann zu Meisterdieben aus. Doch konnte sie alleine nichts dagegen tun. Sie war nur eine gewöhnliche Asari, und das wollte sie nach dem Vorfall ändern. Doch trotz all ihrer Anstrengungen und ihrem Schwur, dem ersten Eid der Unterordnung, fand sie die Gruppe nie.

Über ein Jahrhundert später hörte man nichts mehr von der kriminellen Bande. Niemand wusste ob sie untergetaucht war oder gar nicht mehr existierte. Doch keines der entführten Asari-Kinder wurde je wieder gesehen, so auch Shaya nicht. Trotz all der verstrichenen Zeit war Zoyana nie darüber hinweg gekommen. Sie verfolgte immer wieder Spuren, doch ausnahmslos alle endeten in einer Enttäuschung. Alle bis auf eine.

Denn eines Tages erfuhr die Justikarin von einem seltsamen Objekt, welches von einigen Asari-Wissenschaftlerinnen auf einem Asteroiden entdeckt worden war. Sie nannten es den Nova-Orb und konnten sich seinen Ursprung nur durch die einstigen Protheaner erklären. Doch Zoyana glaubte nie an die Protheaner, für sie waren das trotz aller wissenschaftlicher Beweise für deren Existenz bloß ein Märchen. Zoyana war der festen Überzeugung, dass der Nova-Orb nur als protheanisches Artefakt dargestellt werden würde um von der Wahrheit darüber abzulenken.

Deshalb beschloß sie damals auch, den Asteroiden und die sich angeblich darauf befindende protheanische Mine selbst aufzusuchen. Als Justikarin durfte sie das auch, denn sie stand über der Gesetzgebung welche für gewöhnliche Asari galt. Auch hatte sie Zugriff auf die genauen Koordinaten der Mine. Mit einem Shuttle landete sie bei der angegeben Stelle.

Inmitten des dunkelgrauen, steinigen Geländes befanden sich mehrere kleine Kolonie-Gebäude, zweifelsohne von Asari erbaut. Sie standen in einer kreisförmigen Formation zueinander, in deren Mitte befand sich ein großes, tiefes Loch, zweifelsohne der Eingang zur angeblichen Mine. Doch seltsamerweise befanden sich keine Wissenschaftlerinnen in der Kolonie. Zoyana kam das nur recht, denn es vereinfachte ihr ihr Vorkommen.

Kreisrunde Gerüste führten tief in die Gewölbe der Mine. Die dunkle Mine wurde nur spärlich mit blauen Lichtern erhellt, doch wurde sie bestimmt nicht von Asari erbaut. Tatsächlich stammte ihr Anblick mit der antiken Bauweise der Protheaner überein. Zoyana ging durch mehrere dunkle Gänge und suchte nach dem Ort, an dem angeblich der Nova-Orb gefunden worden war. Nach über zwanzig Minuten erreichte sie eine große, unterirdische Höhle. Wie in der Kolonie beim Mineneingang befanden sich auch in diesem Raum mehrere Gebäude. Anscheinend lebten hier ebenfalls Asari, doch wie schon draußen war keine anwesend.

So dachte Zoyana zumindest, denn als sie die Gebäude durchsuchte fand sie die ganzen Wissenschaftlerinnen. Sie waren tot, alle und ausnahmslos. Doch sie hatten keine Wunden oder Verletzungen, es schien viel eher als wären sie durch eine Art Gas ums Leben gekommen. Es waren bestimmt zwei dutzend Leichen in der unterirdischen Kolonie und die Justikarin durchsuchte die Gebäude nach Hinweisen über den Nova-Orb.

In einem kleinen, büroartigen Gebäude fand sie schließlich ein noch aktives Datenpad auf dem Boden neben einer weiteren toten Asari, welche ihren Kleidern zufolge zweifelsohne die Leiterin der Operation war. Sie nahm es auf und begann den Text darauf zu lesen.

T'Ark,

Sie und Ihr Team haben da unten gute Arbeit geleistet. Wir schicken in Kürze eine Botin mit Begleitung zu Ihnen um den Orb sicher nach Thessia zu transportieren. Sie werden für diesen Fund natürlich reichlich belohnt werden.

Niemand wird erahnen, dass der Nova-Orb nicht bloß ein biotischer Verstärker ist, sondern der Schlüßel zur Herrschaft unserer Organisation. Geben Sie deshalb besonders gut darauf acht bis unsere Botin eintrifft!

Der Schatten der Göttin

Zoyanas Herz schlug im Sekundentakt. Sie hatte endlich eine ernsthafte Spur, wusste endlich was sie machen musste. Egal wie, der Orb musste in ihren Besitz gelangen.

---

Noch immer stand Zoyana in ihrem Unterschlupf und starrte auf die leere Kugel in ihren Händen. Dann seufzte sie und legte ihn zurück in das Tresor-Fach, schloß dieses ab und hob den Metallschrank zurück. Sie verließ ihr Zimmer und machte sich auf den Weg durch die verwinkelten Gänge von Omega.

Aufgrund der Post-Begrenzung von 30'000 Zeichen arbeite ich derzeit noch an einer kleinen Überraschung. Solange stoppe ich auch das Schreiben an der eigentlichen Geschichte. :)

Hochdrache
25.07.2012, 10:41
Asari, Geheimnisse und Protheaner. Was man daraus so stricken kann... Wieder sehr interessant. Hoffe dass es weitergeht.

Nimaris
26.07.2012, 14:07
Heute poste ich zur Abwechslung mal kein neues Kapitel, sondern ein ganz anderes Medium:

Aufgrund der Begrenzung von 30'000 Zeichen pro Post habe ich mir für meine Fan-Fiction eine kleine, unkomplizierte Internetseite eingerichtet. Sie hört auf den Namen www.black-valkyria.de.tl (http://black-valkyria.de.tl/FAQ.htm) und ist etwas übersichtlicher und einfacher handzuhaben als das Lesen hier im Forum. Ich habe die Seite zusätzlich mit einigen kleinen Features versehen, so etwa einer Umfrage-Funktion zum jeweils aktuellen Kapitel, einer Vorschau für das nächste Kapitel und ein paar anderen interessanten Dingen.

Ebenfalls habe ich auch einfach mal auf andere Fan-Fictions verlinkt, die Seite kann nämlich auch über Google und andere Suchmaschinen gefunden werden (alleine schon seit ich sie gestern eröffnet habe hat sie fast 150 Klicks) und vielleicht freut auch ihr euch über mehr Leser. Sollte jemand etwas dagegen haben oder aber seine Fan-Fiction ebenfalls verlinkt haben wollen (ich habe nur mal die aktuellsten eingefügt), kann er mir das einfach sagen. =)

Nach diesem Unterbruch geht's nun bald wieder gewöhnlich weiter, Kapitel 4 wird hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. =)

Mister_X
26.07.2012, 14:40
Also....erst einmal...deine Geschichten gefallen mir richtig gut! :)

Und jetzt zu deiner HP......super gemacht! Gefällt mir! Ohne großes BlingBling, Animationen, PopUps u.ä.! Sehr schön! :)

Vielen Dank für die Verlinkung meiner Geschichten! Ich habe nichts dagegen! :D

Nimaris
06.08.2012, 18:48
Danke für das Feedback übrigens. :)

Dieses Mal komme ich ohne große Umschweife und langes Vorgelaber zu Kapitel 4. :D

Kapitel 4 auf der Seite (http://black-valkyria.de.tl/Kapitel-4-d--Flucht.htm)

Kapitel 4: Flucht
Die nächsten zwei Wochen waren eher unspektakulär. Zwar gab es für Zoyana einige Aufträge, diese waren allerdings alles andere als fordernd. Eine paar Kroganer, welche eine Massenschlägerei vor dem Afterlife verursachten waren da noch der Höhepunkt.
Aufgrund der aktuellen Flaute an Aufgaben befand sich Zoyana an ihrem üblichen Sitzplatz im Afterlife - Varriks Bar. Sie nahm einen großen Schluck ihres lilafarbenen Drinks und ließ ihren Blick schon fast hoffnungsvoll durch den Club wandern, in der Hoffnung irgendjemanden einen Fehler machen zu sehen. Zu ihrem Pech verhielten sich die Gäste des Afterlife überraschend ruhig und sorgten nicht für Aufruhr.

„Noch immer nichts zu tun?“ fragte eine tiefe, männliche Stimme. Der Batarianer Varrik stand hinter der Theke und polierte gerade einige Gläser, während seine vier Augen ebenfalls durch den Raum wanderten. „Omega hat auch schon spannendere Tage erlebt, was?“ Zoyana seufzte. „Die Station kommt mir vor wie ein intergalaktisches Altersheim, so wenig wie hier momentan los ist“ sagte sie. Varrik grinste.

„Dann bist du hier doch genau richtig aufgehoben“ sagte eine hohe Stimme. Spirit hatte sich wieder einmal an sie herangeschlichen. „Du bist halt nicht mehr die Jüngste“ fügte er mit fieser Miene hinzu. „Das Übliche bitte, Varrik.“

Der rothäutige Batarianer lachte und ging zur gegenüberliegenden Seite seiner Bar um Spirit den bestellten Drink zu mixen. Zoyana musterte Spirit. „Hattest du etwa mehr Erfolg als ich, Echsengesicht?“ fragte sie schließlich. „Leider nein“ gab er zurück. „Scheinbar haben wir uns mittlerweile einen Namen gemacht und die Kriminellen sind vorsichtiger geworden.“

„Das nervt“ antwortete Zoyana. Varrik kehrte mit Spirits Getränk zur Theke zurück und servierte sie ihm. Spirit nickte dankend. „Wenn das so weitergeht, fliege ich bald mal in den Urlaub“ sagte Spirit. „Auf der Citadel soll es derzeit einige Probleme mit den Batarianer geben.“

„Daran ist dieser Mensch schuld“ warf Varrik ein. „Shepard oder so.“ Spirit nickte. „Stimmt. Shepard musste euer Heimatsystem in die Luft sprengen, damit diese Superroboter unsere Galaxie nicht angreifen konnten.“

„Reaper“ warf Zoyana interessiert ein. „Riesige krakenförmige Roboter, welche alle fünfzigtausend Jahre in unsere Galaxie kommen und jedes intelligente Lebewesen auslöschen.“ Spirit sah Zoyana verwundert an. „Glaubst du diesen Quatsch etwa?“ fragte er. „Wie sonst erklärst du dir den Angriff auf die Citadel vor einigen Jahren?“ gab Zoyana zurück.

[Optionale Musikuntermalung für diese Szene] (http://www.youtube.com/watch?v=DqCkhTLvklE&feature=related)

„Vorsicht!“ Ohne Vorwarnung sprang Spirit auf und stürzte sich auf Zoyana. Ein Knall erklang und Zoyana realisierte schnell, dass sie nur knapp einem Scharfschützen-Attentat entkommen war. Sowohl sie als auch Spirit sprangen schnell wieder auf und schauten sich nach dem Schützen um. Die Gäste des Afterlife rannten panisch herum und schrien, manche gingen unter Tischen oder hinter den Bartheken in Deckung und versteckten sich. Auch die Musik des Afterlife erstummte.

„Du bist mir was schuldig“ sagte Spirit, während er den Scharfschützen suchte. Doch noch im selben Moment warf Zoyana ihn mit einem Biotikschub zur Seite und ein weiterer Schuss verfehlte den Salarianer nur knapp. „Jetzt nicht mehr“ antwortete Zoyana.

„Mehrere Scharfschützen?“ fragte Spirit grinsend. „Scheint als könnte ich mir meinen Urlaub auf der Citadel sparen.“ Mit einer Hechtrolle sprang er zu Varriks Bar, hüpfte darüber und verschanzte sich dahinter. Er nahm seine Javelin vom Rücken und nur Sekunden später erspähte er den ersten Scharfschützen. Er zielte, schoss und der Scharfschütze fiel von seinem Versteck über einem Lüftungsrohr an der Decke. Zoyana nutzte den Moment um sich Spirit hinter der Decke anzuschließen. Varrik verschanzte sich ebenfalls hinter der Theke und hatte ein Harpunengewehr gezückt, welches er anscheinend unter der Theke aufbewahrt hatte.

Ein Blick durch das Infrarot-Zielfernrohr der Javelin verriet Spirit die Aufenthaltsorte der restlichen Scharfschützen. „Es sind noch vier Stück“ sagte er. „Zwei über dem Lüftungsschacht auf der linken Seite, einer hinter der Lichtsäule in der Mitte und der Letzte auf dem Laufsteg über Arias Platz.“ Spirit duckte sich gerade noch rechtzeitig, denn nur wenige Augenblicke später fegte ein weiterer Schuss an ihm vorbei.

Zoyana, Spirit und Varrik blickten sich gegenseitig an und nickten sich zu, dann gab die Asari das Zeichen. Spirit nahm die beiden Scharfschützen auf dem Lüftungsschacht ins Visier. Es dauerte keine drei Sekunden als ein einziger Schuss beide Köpfe der Schützen durchbohrte. Währenddessen griff Varrik mit seinem Harpunengewehr den Feind auf dem Laufsteg rechts an. Er drückte ab und ein Harpunenpfeil flog rasend schnell auf den Scharfschützen zu. Sie traf den Schützen im Knie, so dass dieser das Gleichgewicht verlor und über den Steg in die Tiefe stürzte.

Zoyana sammelte ihre Energie in beiden Händen und entfachte dann eine mächtige biotische Druckwelle. Die Welle schoss nach vorn und erfasse den Schützen hinter der violetten Lichtsäule in der Mitte des Afterlife. Der Schütze wurde mit dem Genick gegen eine Wand geschleudert und war sofort tot.

„Scheint als wär's das gewesen“ sagte Varrik. Vorsichtig kamen sie aus ihrem Versteck und blickten sich um. Zoyana ging zu einer der Leichen. Der Schütze trug eine Kapuze, weshalb sie das Gesicht auf Anhieb nicht erkannte. Am Körper trug sie enge schwarze Kleidung. Als sie der Leiche die Kapuze vom Kopf zog erkannte sie, dass der Schütze eine Asari war. „Eine Asari, keine zweihundert Jahre alt“ rief sie Spirit und Varrik zu. „Die beiden hier ebenfalls“ rief Spirit zurück, der die Scharfschützen durchsuchte, welche er mit einem einzigen Schuss getötet hatte.

„Die hier lebt noch!“ Sofort rannten Zoyana und Spirit zu Varrik, welcher vor der keuchenden Asari niederkniete. Der Harpunenpfeil steckte noch immer in ihrem Knie, Blut strömte aus der Wunde. Auch aus dem Mund spuckte sie Blut und hustete. „Wer hat dich geschickt?“ fragte Zoyana gefühllos.

Die Schützin lachte und blickte zu Zoyana hoch. „Das weißt du ganz genau, abtrünnige Justikarin Zoyana“ sagte sie schwach. „Reesa hat dich endlich gefunden.“ Zoyana blieb der Atem in der Kehle stecken. Konnte es wirklich wahr sein? War sie auf Omega nicht länger sicher? Die Asari-Scharfschützin fuhr fort. „Denk ja nicht, dass es vorbei ist. Wir waren nur die Vorhut.“ Sie hustete erneut und spuckte noch mehr Blut. „Dem Schatten der Göttin entkommt man nicht.“ Zoyana schäumte vor Wut. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust, biotische Blitze schlugen darum umher. Sie rammte die Faust in den Magen der Asari-Schützin und durchschlug ihn mit einem einzigen Schlag. Die unbekannte Asari keuchte ein letztes Mal und war dann auf der Stelle tot.

Spirit und Varrik sagten kein Wort. Der Salarianer wusste, worum es hier ging. Deshalb hielt er es für das Beste, ausnahmsweise keine sarkastischen Kommentare rauszulassen. Zoyana wusste nicht was sie nun tun sollte. Ihr war klar, dass sie von Omega flüchten musste, doch wohin sollte sie nun gehen? Sie wusste es nicht. Doch dann viel ihr schlagartig ein, dass sie erst noch etwas anderes erledigen musste. „Spirit, Varrik, das ist nicht euer Kampf. Ich möchte, dass ihr mir nicht folgt.“ sagte sie. „Machst du Witze? Ich habe nur auf so eine Gelegenheit gewartet. Endlich mal wieder etwas Spaß!“ antwortete Spirit grinsend.

„Hör zu, hier geht es um weit mehr als nur um ein paar Schießereien mit meiner Rasse. Ich möchte dich hier nicht mitreinziehen. Das ist allein meine Sache.“ Spirit schüttelte den Kopf. „Wir sind ein Team, Valkyria. Und als Team halten wir zusammen, selbst wenn wir Omega deswegen verlassen müssen. Wenn du mich also nicht hier und jetzt kalt machst, wirst du mich nicht los.“ In Wirklichkeit war Zoyana froh darüber, sie konnte nun jede nur erdenkliche Hilfe brauchen. „Ja, das sind wir wohl“ antwortete sie und grinste.

„Nichts für ungut, Leute“ warf Varrik ein. „Aber mein Platz ist hier, hinter dieser Bar dort-“ Ein Knall durchbrach die Stille im Club, ein tiefes Loch klaffte aus Varriks Stirn. Blut spritze daraus, als der leblose Körper des Batarianers in sich zusammenfiel. „Varrik, nein!“ Zoyana wollte sich seiner Leiche zuwenden als Spirit sie am Arm packte.

„Wir müssen hier weg!“ schrie er und deutete auf den Eingang zum Afterlife an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Bestimmt zwanzig weitere Asari-Schützinnen kamen reingestürmt, alle mit eng anliegender schwarzer Kleidung und Kapuze. Sie eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer, Zoyana und Spirit konnten sich gerade noch in Deckung bringen.

„Los, zum Hinterausgang, ich geb dir Deckung!“ schrie Zoyana. Sie erschuf eine große Schutzblase um sich und Spirit herum und bewegte sich in ihr in Richtung des Hinterausgangs. Die Geschosse der Asari-Schützen prallten an der Schutzblase ab.

Nach wenigen Sekunden erreichten sie unbeschadet den Ausgang und waren für den Moment sicher. Doch sie machten keine Pause, sondern rannten durch den Gang der vom Afterlife wegführte. Sie rannten an einigen Passanten vorbei, darunter Vorcha, Batarianer sowie auch Kroganer. Während sie weiterrannten erklärte Zoyana Spirit ihren Plan.

„Spirit, geh zum Hangar OR-13 und besorg uns ein Shuttle. Die Asari sind hinter mir her, also lenke ich sie ab damit du freie Bahn hast.“ sagte sie. „Wir sind schneller, wenn wir uns gemeinsam durchkämpfen!“ antwortete Spirit und keuchte. „Ich muss noch etwas besorgen, dabei kannst du mir nicht helfen“ keuchte Zoyana zurück. Spirit war skeptisch, doch er nickte ihr zu. „Komm nicht zu spät, Oma Valkyria“ sagte er lächelnd.

Als sich der Gang in zwei Richtungen spaltete, rannte Zoyana nach links. Spirit schlug den Weg durch den rechten Gang in Richtung des Hangar ein. Die Justikarin konnte nun nur hoffen, dass ihr Plan aufging und die Asari ihr folgen würden. Doch sie musste ihren Vorsprung ausnutzen und konnte nicht warten.

Nach einigen Minuten erreichte sie ihr Apartment. Sie schlug die Tür auf, rannte zum Metallschrank, schob ihn mit einem mächtigen biotischen Schub zur Seite und öffnete das Tresorfach dahinter. Zoyana atmete erleichtert auf als sie sah, dass sich der Nova-Orb noch darin befand. Sie nahm in an sich und noch im selben Moment stürmten die Asari-Schützen den Raum durch die Tür. Sie zielten auf Zoyana, feuerten jedoch nicht. Eine weitere Asari betrat den Raum langsam und ohne Eile. Auch sie trug eine schwarze Kapuze auf ihrem Haupt. „Gestatten? Ich bin die Anführerin der Asari-Assassinen, einem Trupp speziell für dich ausgebildet“ sagte sie.

„Nett, dass du uns gleich zum Orb geführt hast“ fuhr sie kalt fort und grinste. „Es wird Zeit, ihn seinem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.“ Sie machte einige Schritte auf die Justikarin zu. „Ihr gehört also zum Schatten der Göttin?“ fragte Zoyana kalt zurück. „Wir sind der Schatten der Göttin und dank dem Orb wird das bald die gesamte Galaxie wissen.“ Die Justikarin grinste. „Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen“ sagte sie. „Der Orb ist nutzlos.“ Sie zeigte der Asari die leere Kugel. „Sie hat keine biotischen Kräfte mehr.“ fuhr sie fort und grinste erneut.

„Natürlich nicht“ antwortete die Asari lachend. „Sie ist Teil von etwas Größerem. Das was du da in deiner Hand hältst ist lediglich der Speicher einer mächtigen Waffe.“ Das Grinsen war aus Zoyanas Gesicht verschwunden, nun war es ihr Gegenüber, welches sich ein hämmisches Lachen nicht verkneifen konnte. Diese fuhr fort. „In deinen Händen mag der Orb nutzlos sein, aber für uns ist er nur von Vorteil. Du kannst damit also ohnehin nichts anfangen.“

„Mag schon sein“ antwortete Zoyana kühl. „Doch du vergisst da eine Sache.“

Die Asari schaute sie fragend an. „Achja? Die dann wäre?“ fragte sie.

„Ich bin immernoch eine Justikarin!“ Zoyana riss ihre linke Hand nach vorne, entfachte eine biotische Druckwelle und warf damit einige der Assassinen um. Im gleichen Moment schleuderte sie sich durch den Rückstoß der Druckwelle selbst durch das Fenster hinter ihr. Sie landete elegant auf den Füßen mitten in einer Gasse und brauchte einen Moment um sich zu fangen. Sie hörte die Anführerin der Asari-Assassinen herumbrüllen. „Ihr nach! Lasst sie nicht entkommen!“ Noch im selben Moment rannte Zoyana mit dem Orb auch schon zum Hangar, an dem Spirit hoffentlich mit einem Shuttle auf sie warten würde.

Sie erreichte den Hangar schließlich ohne einen Zwischenfall, doch von Spirit war keine Spur zu sehen. Zoyana rannte bis zum allerletzten Steg, doch kein Shuttle war aufzufinden. „Eine Justikarin bist du in der Tat“ sagte eine Stimme. Die Anführerin der Assassinen hatte sie eingeholt, vier Assassinen waren direkt hinter ihr. „Doch selbst eine Justikarin kommt nicht gegen die Schwerkraft an, nicht wahr?“ Die Anführerin deutete auf den Abgrund hinter dem Steg, auf welchem Zoyana stand.

Zoyana saß in der Fall, da hatte die Asari recht. Selbst sie konnte es nicht mit so vielen Gegner gleichzeitig aufnehmen, welche zudem auch noch speziell gegen sie ausgebildet worden waren. Die Anführerin sprach weiter. „Du kannst dich gerne noch einmal mit einer Druckwelle nach hinten katapultieren, aber ich bezweifle, dass du dieses Mal so schön landest.“

„Die Frage ist doch, hinter wem von uns sich die größere Gefahr befindet“ sagte Zoyana. „Wie wär's, wenn du dich mal umdrehst?“

Verwirrt tat die Anführerin genau das und konnte ihren Augen nicht glauben. Die Assassinen hinter ihr lagen allesamt am Boden, ein Salarianer mit blauer Kapuze stand grinsend dazwischen, mit einer Javelin bewaffnet. Zoyana nutzte den Moment und warf die Assassinen-Anführerin mit einer einfachen Druckwelle über mehrere Meter hinweg in eine Ecke mit Lagerkisten. Dann rannte sie zu Spirit.

„Konntest du kein Shuttle finden?“ fragte sie hektisch. „Nimm es mir nicht übel, aber ich hab deinen Plan etwas aufgebessert“ antwortete der Salarianer. „Schau mal da.“ Er deutete auf ein großes turianisches Schiff. „Spirit, ich habe mir bereits mein eigenes Volk zum Feind gemacht“ tadelte sie ihn. „Da brauch ich nicht auch noch die Turianer zum Feind.“

Spirit lachte. „Erstens sind wir hier auf Omega. Was hier passiert, das bleibt auch hier. Solltest du doch wissen.“ Er machte eine kurze Atempause. „Zweitens geht mit dem Schiff alles in Ordnung, das kann ich dir versprechen.“ Zoyana schaute ihn fragend an. „Und drittens haben wir ohnehin keine Wahl. Deine neue Freundin da hinten ist gerade aufgewacht.“

„Okay, du hast gewonnen. Auf geht's!“ sagte Zoyana und sie rannten in die Richtung des turianischen Schiffes. Die Anführerin der Assassinen war aufgestanden und rannte ihnen hinterher. Sie schleuderte mehrere biotische Kugeln nach Zoyana, diese konnte ihnen jedoch ausweichen. Die Laderampe des Schiffes war offen und sie konnten problemlos hineinngelangen. Kaum waren sie drin, startete das Schiff auch schon. Die Assassinen-Anführerin blieb fluchend am Hangar stehen und warf verzweifelt einige weitere Biotikkugeln hinterher. Die Rampe schloß sich und Zoyana ergriff das Wort. „Und wem haben wir diese Rettung zu verdanken?“

Eine ihr nur allzuvertraute Stimme erklang über die Lautsprecher des Schiffes. „Wie viele charmante Turianer braucht es denn, um zwei Möchtegern-Superhelden das Leben zu retten? Einer dürfte genügen, was?“ Zoyana lachte. „Du hast was bei uns gut, Ren“ sagte sie. „Ohja, das werden eine Menge Drinks“ kam aus dem Lautsprecher zurück. „Aber für den Moment haben wir wohl andere Sorgen, stimmt's?“

Das Lachen verschwand wieder aus Zoyanas Gesicht. „Ich fürchte, du hast recht“ sagte sie bedrückt. Spirit ergriff das Wort. „Was ist das eigentlich für eine Kugel in deiner Hand?“ fragte er. Die Justikarin blickte abwechselnd vom Orb zu Spirit und wieder zurück. „Das ist eine lange Geschichte“ antwortete sie.

Hochdrache
07.08.2012, 22:17
Habe auf der Seite auch meine Storys gefunden. Mensch Danke!!!.
Aber nun zur Story: Super gemacht. Wie es wohl weitergeht?

Mister_X
08.08.2012, 13:26
Die Geschichte gefällt mir immer noch!

Mal etwas Neues, aber nicht völlig Unbekanntes!

Bin ebenfalls gespannt, wie es weiter geht! :)

Indianapo
08.08.2012, 23:02
Coole Geschichte, die Charaktere gefallen mir sehr, ich bin vor allem gespannt was es sich mit dem Nova-Orb auf sich hat

Hoffe die Fortsetung kommt bald :)

Nimaris
08.08.2012, 23:23
Vielen Dank für euer tolles Feedback, das motiviert mich natürlich ungemein. :D

Ich hoffe selbst, dass das nächste Kapitel nicht allzulange auf sich warten lässt. Ich kann halt nur alle paar Tage daran schreiben, und nächste Woche beginnt auch noch meine neue Schule, ich hoffe es wird die Geschichte nicht zu sehr belasten. Ich plane aber zumindest jedes Wochenende ein neues Kapitel. :)

Mister_X
10.08.2012, 18:33
Vielen Dank für euer tolles Feedback, das motiviert mich natürlich ungemein. :D

Ich hoffe selbst, dass das nächste Kapitel nicht allzulange auf sich warten lässt. Ich kann halt nur alle paar Tage daran schreiben, und nächste Woche beginnt auch noch meine neue Schule, ich hoffe es wird die Geschichte nicht zu sehr belasten. Ich plane aber zumindest jedes Wochenende ein neues Kapitel. :)

Immer mit der Ruhe! :)

Jeder so wie er kann, Zeit oder Lust hat! Du brauchst dich nicht zu überstürzen! :)

Nimaris
26.08.2012, 18:43
Mensch, das hat ja jetzt etwas gedauert, was? :D

Nun gut, hier ist Kapitel 5 (http://black-valkyria.de.tl/Kapitel-5-d--Die-Waffe.htm), hat mir sehr viel Spaß beim schreiben gemacht. =)

Mister_X
27.08.2012, 10:54
Bin gespannt, ob die fünf noch etwas über den "Nova-Orb" herausfinden!

Zwei neue Charaktere! Vor allem der Vater gefällt mir (der Schauspieler passt hervorragend)! :)

Hochdrache
30.08.2012, 20:10
Da dachte ich meine Phantasie wäre durchgeknallt, aber da kann ich mich nur am Kopf kratzen. Geeiil, einfach geil.

Nimaris
09.09.2012, 18:03
Freut mich, wenn's euch gefällt. :D

Und deshalb hier (http://black-valkyria.de.tl/Kapitel-6-d--Shadow-Broker.htm) auch "schon" das nächste Kapitel. Ist etwas länger geraten, das nächste Kapitel wird allerdings wahrscheinlich auch umso kürzer. :D

Hochdrache
09.09.2012, 21:15
Mögen die Ideen Dir nicht so schnell ausgehen, kaum runter vom Schiff gibts Ärger, was ist an dem Nova Orb den dran...?

Mister_X
09.09.2012, 21:49
Eine kleine Kneipenschlägerei! Gefällt mir! :)

Tja, wenn sich der Shadow Broker so für den Nova Orb interessiert, dann könnte wohl mehr daran sein?! Hmm.....?

Auf nach Bekenstein!

Nimaris
19.10.2012, 00:19
Nach fast 6 Wochen Updatepause bin ich nun wieder Back in Action und kann hiermit das siebte Kapitel vorstellen. Es werden darin einige Fragen gelüftet, andere jedoch gestellt. :D

Hier geht's zu Kapitel 7! (http://black-valkyria.de.tl/Kapitel-7-d--Das-Geheimnis.htm)

Vala Shepard
19.10.2012, 00:34
Hi erst einmal.
Habe es nun mal gewagt, auf deine Homepage zu gehen und mir den prolog durchzulesen. Da es etwas spät ist, bin ich nicht mehr so richtig aufmerksam, werde das aber nachholen und mir den Prolog nochmals durchlesen und dann auch die Kapitel 1 bis 7 durchlesen. Das wird unweigerlich zu einem Feedback führen, wofür ich mich vorab schon entschuldige :)
Was deine Idee mit der Homepage betrifft, muss ich sagen, das ist echt klasse gemacht! Auch das mit den Charakteren "Hawk (aka Stephen Lang in der Panzerung! Super Idee! Sieht genial aus!) ist super und die Homepage entführt einen in dein Reich. Also da schon einmal Hut ab! Ich werde dann die Geschichte lesen und auch den Vote dort nutzen, wirklich nette Ideen und Gimmicks! Also, bis zum nächsten, ersten und richtigen Feedback.

Nimaris
19.10.2012, 00:49
Hi erst einmal.
Habe es nun mal gewagt, auf deine Homepage zu gehen und mir den prolog durchzulesen. Da es etwas spät ist, bin ich nicht mehr so richtig aufmerksam, werde das aber nachholen und mir den Prolog nochmals durchlesen und dann auch die Kapitel 1 bis 7 durchlesen. Das wird unweigerlich zu einem Feedback führen, wofür ich mich vorab schon entschuldige :)
Was deine Idee mit der Homepage betrifft, muss ich sagen, das ist echt klasse gemacht! Auch das mit den Charakteren "Hawk (aka Stephen Lang in der Panzerung! Super Idee! Sieht genial aus!) ist super und die Homepage entführt einen in dein Reich. Also da schon einmal Hut ab! Ich werde dann die Geschichte lesen und auch den Vote dort nutzen, wirklich nette Ideen und Gimmicks! Also, bis zum nächsten, ersten und richtigen Feedback.

Vielen Dank für deine netten Worte, das sind die Momente, wo man so richtig motiviert wird. :D

Freut mich wenn es dir jetzt schon gefällt und ich bin gespannt auf den erstes richtiges Feedback. Verbesserungsvorschläge sind erwünscht. :)

Hochdrache
19.10.2012, 01:21
Habe Kapitel 7 überflogen und musste bei der Beschreibung des Nova Orbs, der ein schwarzes Miniloch enthält, oder ähnliches, an einige Chaostheorien, die so durchs Netz und andere Medien geistern, denken. Hoffentlich wird das dritte Teil von den "Guten" gefunden. Die Asari sind ja mit dem Protheanischen Sender in dem Athame Tempel nicht offen umgegangen und das mag in ME 3 mit zu ihrem Untergang geführt haben. Spannung weiterhin gegeben. Gefällt mir.

Vala Shepard
19.10.2012, 18:32
Und wie angedroht habe ich es geschafft und mir den Prolog durchgelesen.
Die Beschreibung der Umgebung war sehr schön und man konnte sich alles bildlich sehr gut vorstellen. Ein batarianer hat Aria verraten, da stimmt das von Aria bekannte Zitat und der Batarianer darf um sein Leben zittern. Den Auftritt deiner Asari fand ich amüsant, sie wirkt hochnäsig, aggressiv und gefährlich. Passt irgendwie zu ihrem Auftreten aber lustig wurde es mit dem Salarianer. Die beiden kämpfen also in einer Kill List? Lustiges Detail. Mit dem Tod des Batarianers und dem kleinen Streit zwischen den beiden endet der Prolog. Hat mir gut gefallen und auch dementsprechend gevotet. Ein schönes Detail war meine Lieblingswaffe, die Javelin. Pluspunkt! :)

Der Textaufbau war flüssig und gut zu lesen. Hatte echt was an sich. Ab und an hast du ein paar Wörter stark vermehrt nacheinander genutzt, tut dem Lesefluss aber nicht weh.
Alles in allem war der Prolog gut und gefiel mir. Werde natürlich weiterlesen und auch Feedback geben.

Mister_X
22.10.2012, 21:57
Also die Geschichte entwickelt sich prächtig! :)

Die Idee mit dem Kreuzer und der abtrünnigen Mannschaft ist klasse!

Jetzt bin ich aber wirklich mal gespannt, wer das Rennen um das Dritte Teil der Waffe macht! :)

Pfeonyxdrache
21.05.2013, 08:25
Man ich bin Geplettet duch den wolf gedret und wider ausgespukt also völlig hinüber und eifach nur begeistert weiter so Mehr Mehr Mehr.:D