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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Slums



Roan Dell
05.05.2012, 10:41
Tag 6, 11:37

Er hasste es, dieses Geräusch. Es war nervtötend, schlafraubend und strapazierte seine Geduld bis auf das Äußerste. Diese Idioten hätten zumindest das Belüftungssystem in Ordnung bringen können, bevor sie uns dieses "Apartment" angedreht haben, dachte sich Roan Dell und blickte mürrisch zu den schnarrenden Lüftungsgittern. Irgendwo in den Tiefen der Wand war ein anhaltendes Summen von so unangenehmer Frequenz zu vernehmen, dass es ihm beinahe den Magen umdrehte. Zu allem Überfluss schepperten auch die Ventilatoren, vermutlich aufgrund mangelnder Fixierung, weshalb sie diese nur mit geringer Drehzahl laufen lassen durften. Die Luft in der kleinen Wohnung war stickig, roch leicht modrig und irgendeine Reinigungschemikalie, welche wohl eine gründliche Säuberung des Apartments ersetzen sollte, machte einem Menschen das Atmen zur Qual. Roan sah zu Varruk Kalerius hinüber, welcher zurückgelehnt in einem Sessel saß und das Extranet nach brauchbaren Informationen durchforstete. Der Turianer fühlte sich hier erstaunlich wohl, doch Roan wusste den Grund dafür nicht. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass in dieser Behausung irgendein Lebewesen zufrieden war. Sogar das Gefängnis auf Terra Nova war komfortabler. Roan erhob sich von seinem Stuhl und schlenderte zu der Kühleinheit der Wohnung, um sich einen Energieriegel und etwas abgepacktes Wasser zu gönnen. Er hatte nur wenig Vertrauen in die hiesigen Lebensmittelhändler und lebte vorzugsweise von Vorräten, welche er und Varruk bei gelegentlichen Abkommen mit Frachterkapitänen oder Schmugglern erhielten. Er öffnete die Verpackung des Riegels und schob sich das komprimierte Gemisch aus diversen besonders nährstoffhaltigen Lebensmitteln in den Mund und begann zu kauen. Die zähe Masse mit etwas Wasser hinunterspülend trottete Roan zurück zu Varruk. "Ey, wir könnten uns echt mal etwas die Beine vertreten...", sagte er zu seinem turianischen Kumpanen, "Ich sterbe bald vor Hunger und diese Energieriegel taugen für mich kaum etwas. Ich habe von unseren Nachbarn gehört, dass es zwei Blocks weiter ein echt gutes Lokal geben soll. Intergalaktische Speisen, für Menschen bis Hanar und Quarianer! Da sollte auch für dich etwas dabei sein..." Varruk schaute auf. "Klingt nach einer guten Idee, ich wollte mir die Gegend sowieso genauer ansehen... Bis jetzt blieb dafür ja keine Zeit." Sie waren vor etwa einer Woche in einem gestohlenen Shuttle der Blue Suns nach Omega gekommen. Er hatte insgeheim gehofft, dass die Transponder-Signaturen des gestohlenen Fahrzeugs keine Aufmerksamkeit erregen würden. Doch irgendwer hatte die Zugehörigkeit zu den Blue Suns bemerkt und einige Truppen angefordert, als unerwarteterweise zwei unbekannte, gerüstete Individuen das Shuttle verließen, welche keine Blue Suns-Kennungen trugen. Es kam zu einer Auseinandersetzung. Es kommt immer zu einer Auseinandersetzung, dachte Roan grimmig. Varruk und er konnten dem Scharmützel entkommen, scheinbar hatten sie der Gegenseite auch Verluste zugefügt, jedoch war sich Roan bezüglich dieses Details nicht ganz sicher. Ihm fehlten Teile des Gefechts in seiner Erinnerung, wahrscheinlich bedingt durch einen Wutanfall. Er hasste dies, konnte es jedoch vorerst nicht ändern. Sie hatten keine ensprechenden Medikamente organisieren können. Solange er sich aus Ärger raushielt, stellte dies jedoch kein Problem dar. Nach ihrer Flucht in die Slums kamen Varruk und er in dieser kleinen Wohnung unter. Der Besitzer, ein alter Batarianer, hatte sie trotz der offenen Feindschaft zwischen ihren Völkern zu einem Spottpreis an die beiden Flüchtigen vermietet. Seitdem hatten sie sich hier versteckt und nur kleinere Erkundungstouren zu den nahen Märkten und Andockbuchten unternommen. Varruk erhob sich. "Ich packe schnell meine Sachen zusammen... Ich werde nicht unbewaffnet in Omegas Slums umherlaufen." Roan nickte, machte jedoch keine Anstalten, eine Waffe zu holen. Er hatte keine Lust, eine seiner klobigen Schusswaffen mitzunehmen. Sie waren schwer und unhandlich, kaum geeignet um sie in Kombination mit Zivilkleidung mitzuführen. Seine Universalklingen würden im Notfall ausreichen müssen, überdies waren Biotiker immer "bewaffnet". Roan zog eine dunkle Lederjacke über sein Hemd und steckte sein Portemonnaie in die Hosentasche. "Schließt du den Safe ab? Ich habe keine Lust, bei unserer Rückkehr zwei Schrotflinten und Maschinengewehre vorzufinden!", rief er Varruk zu, welcher ins Nebenzimmer verschwunden war. "Sicher!", antwortete der Turianer, "Denkst du, ich lasse mein Baby offen rumliegen?" Mit "Baby" meinte Varruk sein modifiziertes M-92 Mantis, welches er auf Einsätzen mit sich führte. Der Turianer schlenderte gelassen aus dem angrenzenden Raum und verstaute eine M-6 Carnifex in seiner Tasche. Er hatte diese Waffe aus dem Shuttle mitgenommen. "Bereit, wenn ihr es seid...", sagte Varruk mit einem turianischen Grinsen und die beiden verließen das Apartment...

Die Straßen in den Slums waren vergleichsweise leer, nur selten passierten die beiden eine andere Person. Roan grinste. "Weißt du, wir könnten uns doch auf Omega niederlassen und das Böse bekämpfen! Du weißt schon, wie in den Extranet-Filmen! Ich nenne mich dann "Avatar der Gerechtigkeit" und du bist "Erzengel", wir gründen eine Söldnertruppe und sorgen für Recht und Ordnung!" Varruk schnaubte amüsiert. "Ich weiß nicht, ob mir der Gedanke zusagt, "Erzengel" genannt zu werden...", antwortete er, "Außerdem ist eine Kampf für Recht und Ordnung noch immer ein Kampf. Und ein Kampf birgt immer Chaos und Unrecht..." "Ich bin beeindruckt, unser weiser Turianer wird zum Moralapostel... Hast du das auch berücksichtigt, als du die turianische Fregatte in die Luft gejagt hast, um gegen die Methoden der Hierarchie zu protestieren?" Sein Gegenüber verzog das Gesicht und murmelte einige unverständliche Worte. Roan blikte über die Schulter und gewahrte einen Schatten in der Nähe einer Fassade, etwa 50 bis 60 Meter von ihnen entfernt. Er beugte sich leicht zu Varruk und flüsterte: "Ich glaube, wir werden verfolgt..." "Korrekt, seit etwa 3 Minuten, die Gestalt wartete zwei Querstraßen von unserem Apartment entfernt und folgt uns seit dem." Roan blinzelte überrascht, sagte jedoch nichts weiter. Sie bogen in eine enge Seitengasse ab. Sie kamen nur wenige Meter weit, als sich plötzlich einige Gestalten aus den Schatten der umliegenden Hauseingänge hervortraten und sich ihnen in den Weg stellten. Roan und Varruk verlangsamten ihre Schritte. "Halt!", zischte es aus dem Mund einer der Gestalten. Roan war sich nicht sicher, glaubte jedoch aufgrund von Körperbau und Stimme einen Vorcha zu erkennen. Sie blieben stehen. Die Gestalten vor ihnen traten näher. "Was macht ihr im Einflussgebiet des Blood Packs? Ihr habt noch keine Schutzzahlungen geleistet, oder irre ich mich?" Na toll, Blood Pack..., dachte sich Roan verärgert, das kann ja heiter werden. Varruk trat einen Schritt nach vorn. Mit knapp über zwei Metern überragte der Turianer sogar Roan um ein Stück. "Sicher, dass ihr euch mit den richtigen Leuten anlegt?" "Wir sind in der Überzahl, Turianer!", zischte der Vorcha. Roan drehte sich um und musste feststellen, dass auch hinter ihnen Söldner Stellung bezogen hatten. "Zahlen oder sterben!", spuckte der Vorcha aus und richtete sein Gewehr auf sie. Roan begann sich zu konzentrieren. "1...", sagte er. Varruk spannte sich an. Der Vorcha blickte irritiert. "Warum zählst du?" "2..." Roan sammelte seine biotische Energie für einen Angriff. "Erschießt ihn, er-", kreischte der Vorcha, bevor Roan ihn und die näheren Söldner mit einen biotischen Schockwelle von den Füßen riss und die hinteren ins Wanken brachte. "Oh, ich war wohl etwas zu früh...", spottete Roan und aktivierte seine Universalklingen. Während Varruk seine Pistole zog und die Söldner hinter ihnen attackierte, begann Roan auf die anderen zuzustürmen. Sein Blickfeld trübte sich rot, als er seine Klinge durch Sehnen und Fleisch schneiden ließ und biotische Stöße Vorcha durch die Luft schleuderten. Es konnte kaum mehr als ein paar Sekunden dauern, doch er wusste nicht, wie lange er wütete oder wie viele er tötete, alles verschwamm in seinem unkontrollierten Blutrausch. "Roan, ich brauche hier Hilfe!" Der Schrei Varruks riss Roan sofort wieder in die Klarheit. Er wirbelte herum und sah, wie der Turianer vor einem Kroganer mit einem langen Nahkampfmesser zurückwich, seine Pistole hinter dem Gegner auf dem Boden liegend. Scheiße!, fluchte Roan innerlich und eilte seinem Freund zu Hilfe. Er fing einen Hieb des Kroganers mit seinen Universalklingen ab und schleuderte seinen Feind mit einem biotischen Schlag zurück, um sich etwas Freiraum zu gewähren. Er spürte, dass seine Kräfte langsam zu Neige gingen, hatte er doch seit Tagen nicht mehr richtig gegessen. Der Kroganer brüllte und stürmte auf ihn zu. "Das wird ein Spaß!", murmelte Roan und bereitete sich auf den Aufprall der Echse vor...

Tag 6, 11:48 Uhr

Kai "Yuri" Luz
08.05.2012, 15:57
Tag 6, 11:06 Uhr

„..dann bis später.“, sprach die Stimme auf der anderen Seite der Leitung, kurz bevor man nur noch das Rufzeichen wahrnehmen konnte. Die Rede war von einem gewissen Karl Fairburn, ein Jugendfreund von Corporal Luz, den er seit seiner Ausbildung auf der Erde nicht mehr gesehen hatte. Jetzt wo er geschäftlich auf Omega unterwegs ist -diesem Drecksloch- nahmen sie die Gelegenheit war und verabredeten sich zum Essen. Yuri war schon fast an besagtem Restaurant. Auch wenn er sich wunderte wieso dieses gerade in dem Slums sein musste da Omega ohnehin schlimm genug war. Omega. Dieser Ort machte ihn krank. Vor fast 2 Wochen war er hier zusammen mit 9 anderen Allianz Soldaten von Bord des Transportshuttles gegangen. Die kleine Einheit hatte die Aufgabe Augen und Ohren offen zu halten und jegliche für die Allianz interessanten Informationen zu melden. Jedoch hatte er selbst keine Ahnung wieso gerade er für diese Gruppe zugeteilt wurde. Vermutlich weil man ihn irgendwo unterbringen MUSSTE. Dies war der erste All-Aufenthalt des noch relativ jungen Corporal, zudem hatte er weder Ausbildung noch Erfahrung auf diesem Gebiet. Ihm waren offene Konflikte deutlich lieber. Die anderen Soldaten waren deutlich erfahrener und schienen "qualifizierter" für den Job zu sein. Soll heißen sie waren sehr zielorientiert und professionell. Yuri fühlte sich zwar etwas fehl am Platz aber dennoch respektierte man sich. Er müsste sich ja nicht mit denen anfreunden. Der mitgebrachte Kampfanzug und Uniform wurde eigentlich gar nicht getragen, nicht einmal wenn ein Besuch ranghoher Offiziere oder dergleichen auf dem Plan stand. Jeder war in Zivilkleidung unterwegs. Allerdings passierten hier entgegen aller Erwartungen relativ wenig relevanter Sachen. Meistens war es so langweilig, dass den meisten nicht mal mehr der Wochenendurlaub in den hiesigen Bars und Discotheken Abwechslung brachte.
Untergebracht waren sie in einer ziemlich kleinen, alten Sporthalle direkt an der Shuttlebucht. Schlafkojen, Sport- und Freizeitbereich, Kommandozentrale, Waffenkammer, Feldarzt sowie Kantine war alles in diesem einen Raum, abgegrenzt durch aufstellbare Trennwände. Nur Umkleideraum, die Duschen und ein Quartier für Offiziere waren in separaten Räumen.
Bei soviel „Privatsphäre“ war man natürlich trotzdem über jeglichen Ausgang froh. Neidisch blickten seine Kameraden drein als er sich heute an seinem freien Tag aus dem Staub machte.

Jetzt stand er vor einer Komm-Anlage direkt vor dem Operationsbasis. Zwar war er natürlich nicht in Uniform doch unbewaffnet war er trotzdem ungern. Immerhin war er ja kein Biotiker. Wenn er sich beeilen würde, würde er bereits um 11:30 Uhr dort sein, gerade noch pünktlich. Er machte sich also mit schnellen Schritten auf den Weg. Durch die Shuttlebucht vorbei am Markt durch die Menschenmengen. Eine Hand immer an seiner Tasche um sicherzugehen niemand würde ihn bestehlen. Dann einige Abkürzungen durch Seitengassen. Jetzt war er in den Slums.
Überall lag Müll herum und hier und da ein Obdachloser der nach Geld oder anderem bettelte. Alles sah gleich aus. Er schaute auf sein Handgelenk. Es war bereits 11:43 Uhr. „Scheiß Omega!“, fluchte Yuri während er sich versuchte eine Zigarette anzuzünden.

Plötzlich hörte er ein ihm allzu vertrautes Geräusch. PENG PENG machte es am Ende der Gasse, gut 50 Meter. Schüsse, blitzte es durch seinen Kopf. Sofort zog und entsicherte er seine N7-Eagle um sich dann mit der Waffe im Anschlag dem Ende der Gasse zu nähern an dem bereits mehrere Vorcha unnatürlich vorbeigeflogen waren.-Ein Biotiker- Er hörte die Schockwellen durch die andere Straße rasen und spürte das Adrenalin in seinen Adern. Nun war er am Ende angekommen. Die Schießerei und das Geschrei hatten immer noch keinen Abbruch genommen. Er lehnte sich aggressiv um die Ecke und erspähte zwei Gestalten, offenbar eine Partei, sowie mehrere Vorcha-Leichen und einen wütenden Kroganer, dann war wohl das Blood Pack die andere Partei. Mehr konnte er nicht ausmachen sollte dort noch mehr sein. Instinktiv eröffnete er aus seiner Stellung heraus das Feuer. Mit jedem Projektil das einschlug zuckte der Kroganer und wurde langsamer, bis er ganz zum stehen kam und dann zusammenbrach. Nun war auch Yuri selbst, der vorher ganz von dem Kroganer verdeckt war, zu sehen.

Sein alter Freund musste wohl warten...

Tag 6, 11:48 Uhr

Roan Dell
12.05.2012, 21:36
*PAM PAM PAM*

Roan Dell vernahm das Geräusch, bevor er überhaupt realisierte, was geschah. Der Kroganer, welcher auf ihn zustürmte, zuckte und verringerte sein Tempo...

*PAM PAM*

Die massige Echse zuckte erneut, taumelte und brach direkt vor Roans Füßen zusammen. Der Körper seines Feindes schlug dumpf auf den harten Boden. Roan starrte wie versteinert auf den reglosen Kroganer hinab. Was war geschehen? Hatte Varruk die Salven abgefeuert? Aus dem Augenwinkel sah er den Turianer neben sich treten, seine Hände hielten keine Waffe. Langsam löste Roan seinen Blick von der sterbenden Echse und richtete seine Augen auf eine männliche Gestalt, welche am Ende der Gasse hinter dem Kroganer stand. Hat er uns gerettet?, fragte sich Roan und versuchte die Gesichtszüge seines Gegenübers auszumachen, doch er konnte sie im Schatten der Seitenstraße nicht erkennen. Er entschied sich dazu, seine Universalklingen zu deaktivieren, um weniger feindselig zu wirken, und umrundete langsam den zwischen ihnen liegenden Kroganer. Er näherte sich dem Menschen, wie er nun erkennen konnte, auf wenige Meter. Er hielt eine Pistole in der Hand. Also hat er geschossen..., stellte Roan nüchtern fest. Hinter ihm ertönte das Geräusch zweier Schüsse, gefolgt von einem schwachen Röcheln. Varruk gesellte sich zu ihm. "Man muss einen Kroganer töten, bevor er beginnt, sich selbst zu regenerieren...", sagte er und verstaute die M-6 Carnifex in seiner Jackentasche, "Wer ist unser neuer Freund?" "Ich weiß es nicht...", antwortete Roan und machte einen weiteren Schritt auf sein Gegenüber zu. "Wer bist du? Warum hast du uns geholfen?", fragte er, mit einem ungewollt misstrauischen Tonfall in seiner Stimme. Doch eigentlich konnte ihm dies niemand verübeln, schließlich half auf Omega niemand einer anderen Person, wenn er nicht selbst einen Vorteil daraus ziehen konnte. Plötzlich fiel sein Blick auf die Pistole in der Hand des Fremden. Es war eine N7-Eagle. Allianz, schoss es Roan durch den Kopf und seine Magen verkrampfte sich. War dieser Kerl hier, um ihn und Varruk festzunehmen? Zwar fielen die Terminus-Systeme nicht in den Aktions- und Verantwortungsbereich der Allianz, jedoch wären auch hier Agenten zur Überwachung der allgemeinen Lage nicht unwahrscheinlich. Ein solcher Agent würde nicht zögern, Roan in Gewahrsam zu nehmen und in den Allianz-Sektor zu verschiffen. Er spannte sich an. Sollte dies geschehen, würde er sich wehren. Auch Varruk schien Roans Anspannung bemerkt zu haben, hielt er seine rechte Hand doch nah bei seiner verstauten Pistole bereit. Schließlich sah ihr Gegenüber nicht aus, als ob er seine Ausbildung als Testkuschler in einer Plüschtierfabrik absolviert hätte. Auch wenn Varruk immer behauptete, er möge Plüschtiere, weil sie ihn abends von den möglicherweise traumantischen Erlebnissen des Söldnerlebens ablenken würden. Tatsächlich lagen im Bett des Turianers in ihrer Wohnung etwa ein Dutzend der bunten Stofftiere. Bei dem Gedanken an den kleinen, rot-"gepanzerten" Plüschkroganer wurde Roan wieder in die Gegenwart zurückgerissen. Warum denke ich jetzt an..., begann er, führte den Gedanken jedoch nicht zu Ende. Die Lage war ernst. Vor ihnen stand ein Allianz-Soldat mit unbekannter Motivation. Wenn dieser Mann versuchen würde, sie festzunehmen, würde Roan ihn töten müssen, so viel stand fest. Alles hing von der Antwort ihres Gegenübers ab. Roan begann die Sekunden zu zählen...

Tag 6, 11:50

Kai "Yuri" Luz
17.05.2012, 14:38
Tag 6, 11:50

Yuri sicherte behaglich seine Waffe und steckte sie in das Halfter seiner Jacke. "Nun ja.. Ich bin vom Allianzmilitär", er machte eine kleine Pause, "Nennt mich einfach Yuri.", blickte auf und musterte die Gesichter der beiden. "Urlaub!", grinste er. Natürlich konnte er seinen wahren Posten nicht preisgeben. Allerdings mussten sie schon seine Zugehörigkeit zum Militär bemerkt haben als sie seine Haltung mit der Waffe sahen oder die Waffe selbst. Die plötzliche Anspannung der beiden machte ihn misstrauisch doch ohne handfeste Beweise oder dergleichen hatte er keinen Grund beziehungsweise Berechtigung das Paar zu durchsuchen.
Er drückte sich an dem Menschen vorbei und untersuchte hastig ein paar Leichen nach Papieren oder dergleichen. Erwartend wenig war vorhanden. Außer Waffen und Munition hatten dir meisten gerade mal ein wenig Geld dabei, was er nicht übermäßig stolz einsammelte und in die Tasche eines Toten steckte. Den Blick noch immer auf den kürzlich Dahingeschiedenen begann er zu erzählen: "Man hat mir hier auf Omega 3 Tage Urlaub eingeschrieben und wie soll ich groß reagieren wenn in meiner unmittelbaren Umgebung mehr geschossen wird als auf meinem eigentlichen Sationierungsort?" Er stand auf und ging langsam wieder auf den Turianer zu den er dann die mit Credits gefüllte Tasche zu warf. "Ich glaube das könnt ihr gebrauchen.", sein ernster Tonfall hallte leicht durch die Gasse. Ihm gefiel die Situation nicht sonderlich. Er kannte die beiden nicht aber was sollte er machen? "Was wollten die von euch und was macht ihr auf Omega?" forderte er Antworten.
Er ramschte aus der Innentasche seiner Jacke eine Packung Zigaretten, steckte sich eine in den Mund und hielt sie dann offen in deren Richtung. "Auch eine?"

Tag 6, 11:53

Roan Dell
29.05.2012, 21:57
Tag 6, 11:53

Roan ließ langsam die Anspannung aus seinen Muskeln weichen. Sein Gegenüber schien nicht hier zu sein, um ihn zu suchen. Neben ihm entspannte sich auch Varruk und musterte die Tasche in seinen Händen, welche Yuri ihnen zugeworfen hatte. Klingt irgendwie russisch, dachte sich Roan und klopfte sich innerlich für seine Aufmerksamkeit in Heimatkunde und Geschichte auf die Schulter. Da er von Terra Nova stammte, hatte er die Erde noch nie betreten oder auch nur gesehen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass dies ebenso gut auf Yuri zutreffen konnte. Er beäugte misstrauisch die Zigarettenpackung, welche ihm sein Gegenüber entgegenhielt. Er war eigentlich kein Raucher, nur ab und zu nahm er ein paar Züge, wenn er die Gelegeheit dazu bekam. Dies war eine solche Gelegenheit, welche überdies noch die gesamte Situation etwas entspannen könnte. "Ich nehm eine...", sagte Roan und griff sich eine Zigarette. Er warf einen Blick zu Varruk hinüber. "Ich verzichte, Turianer können sowas nicht konsumieren...", entgegnete dieser trocken. Roan zuckte die Schultern und wandte sich wieder an Yuri. "Wir machen einen Handel draus: Ich sage dir, was wir hier machen und du gibst mir Feuer, einverstanden?", sprach Roan, trat ein Stück auf sein Gegenüber zu und fuhr ohne auf eine Antwort zu warten fort, "Wir waren gerade auf dem Weg in ein Lokal, nicht weit von hier. Wir sind vor etwas mehr als einer Woche hier angelangt, interessante Umstände... Aber das ist im Moment irrelevant. Jedenfalls, wir waren unterwegs, als uns ein Verfolger auffiel... Bei dem Versuch, ihn abzuschütteln, gerieten wir in diesen Hinterhalt des Blood Pack. Die Jungs hassen es, wenn Fremdlinge in ihrem Revier umherstreifen, ohne etwas Geld herausgerückt zu haben... Sie sind wie alle Söldnergruppen... Sie kennen dich nicht, also bist du ein potenzielles Opfer!" Roan zögerte kurz, sagte dann allerdings entschlossen: "Wenn du möchtest, erzähle ich dir etwas mehr bei einem Bier... Die Runde geht auf mich, du hast uns den Arsch gerettet..." Er trat einen Schritt zurück und grinste schief. "Also, wo ist mein Feuer?", fragte er spöttisch und begann zu lachen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dieser Tag könnte interessant werden...

Tag 6, 11:57

Kai "Yuri" Luz
01.06.2012, 02:10
Tag 6, 11:57

Yuri steckte die Packung zurück in die Innentasche seiner Jacke und holte aus der selbigen ein Feuerzeug heraus mit welchem er, während Roan erzählte, seine Zigarette anfeuerte und danach dessen.
Nun gut, sie scheinen nicht so dumm zu sein wie das Söldnerpack oder die Üblichen.. Als sein Gegenüber beim Ende seiner kleinen Erklärung/Rechtfertigung/Entschuldigung oder was auch immer in diesem Falle wohl am angebrachtetsten war, zu sein schien und nun grinsend auf eine Antwort wartete wurde er trotzdem skeptisch. So ein großes Aufgebot wegen eines Überfalls auf zwei einfache Passanten? Er nickte, ohne die Miene zu verziehen und folgte den beiden in Richtung des Lokals in das sie ihn bringen wollten. "Gegen Bier hab ich eigentlich nichts...", irgendetwas war mit diesen Zweien. Er hatte es im Urin. Mal ganz von der kleinen Kampfeinlage abzusehen.. "Sagt mal wo kommt ihr eigentlich her?.... Wo habt ihr gelernt so unter Beschuss zu agieren? Ihr seid keine normalen Zivilisten...Ich tippe entweder auf verdeckte Ermittler oder Paramilitärs." In seiner Stimme war ein skeptischer Unterton, der durchaus gewollt war.

Unterwegs notierte er die Position der Leichen und meldete sie seinem Posten. Zwar waren Leichen hier an der Tagesordnung doch war es dennoch Vorschrift jegliche Vorkommnisse zu protokollieren und zumindest sporadisch zu untersuchen. Dies war bei verdeckten Einsätzen goldwert, blühte man ihm ein als er her kam. Jede für die Abteilung relevante Aktion musste weiter verfolgt werden, und hierfür war es wichtig alle wichtigen Ereignisse wie etwa Morde, Überfälle, Schießereien und einiges mehr zu reportieren um mögliche Spuren nicht zu verlieren und Zusammenhänge zu verstehen...Viel bringen wird es eh nicht..

Er ging etwas hinter den beiden. Nicht nur aus dem Grund weil er den Weg nicht kannte, sondern auch um die beiden mal gehörig unter die Lupe zu nehmen. Es waren harte Jungs kein Zweifel. Allerdings ließ sie das irgendwie sympathisch für Yuri wirken. Wo's wohl hingeht..?

Tag 6, 12:02

Roan Dell
10.06.2012, 22:16
Tag 6, 11:59

Roan nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. Yuri stellte die interessanten Fragen. Er war es ihm schuldig, zumindest den Teil seiner Vergangenheit aufzudecken, welcher ihn nicht sofort in ein Allianzgefängnis bringen würde. Aber nicht hier, so viel stand fest. "Ich erzähle dir die ganze Geschichte, wenn wir an unserem Ziel sind...", sagte er und bedeutete dem Soldaten, ihm und Varruk zu folgen.

Während die drei Gestalten durch die Straßen schlenderten und der gesuchten Adresse immer näher kamen, packte Roan die Gelegenheit, dass Yuri ein Stück zurückfiel, beim Schopf und beugte sich ein Stück zu Varruk hinüber. "Wie viel wollen wir ihm erzählen?", flüsterte er. "Nur so viel, dass wir ihn am Leben lassen können...", antwortete der Turianer. Damit hatte er seinen Standpunkt ausreichend deutlich gemacht. Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe schweigend vor der schäbigen Front des kleinen Lokals stand. "Hmmm...", murmelte Roan, "Sieht doch... gemütlich... aus... Ich denke, wir sollten uns überraschen lassen...". Mit einem Ruck öffnete er die Tür und trat in den spärlich beleuchteten Innenraum des Gebäudes...

Tag 6, 12:08

Roan Dell
28.06.2012, 14:51
Tag 6, 12:08 Uhr

Na sieh mal einer an..., dachte sich Roan, als er sich umsah. Seine Augen hatten einen Moment gebraucht, um sich an die relative Dunkelheit des Raumes zu gewöhnen, doch was er nun erblickte, überraschte ihn in positiver Weise. Das Lokal war zwar klein, aber deutlich gepflegter, als es die Außenseite des Gebäudes vermuten ließ. Es gab einen kleinen, hölzernen Tresen, hinter welchem ein Volus stand und Gläser putzte. Im ganzen Raum verteilt standen Tische verschiedenster Größe und Form, zwischen welchen eine Asari und eine Quarianerin in den Farben des Hauses umhereilten und Bestellungen aufnahmen, um diese durch eine kleine Tür neben dem Tresen in den angrenzenden Raum zu bringen. Roan warf durch das Fenster zur Essensausgabe einen Blick in die Küche. Auch sie sah sauber aus, ein salarianischer Koch wuselte darin umher und nahm die Bestellungen von den beiden Kellnerinnen entgegen. Roan sah sich weiter um. Die Wände waren mit einer Holzverkleidung ausgestattet, welche an einigen Stellen überlackiert war. Möglicherweise als Einschusslöcher zu identifizieren, aber genau sagen konnte man das nicht. Erst jetzt fiel ihm auf, dass das Lokal Fenster besaß. Sie waren soweit abgedunkelt, dass sie von außen nicht zu erkennen waren. Von innen boten sie den Gästen jedoch einen zweifelhaften Ausblick auf die angrenzende Straße. Besser als gar keine Fenster, schoss es Roan durch den Kopf und er ließ seinen Blick weiter schweifen. Im hinteren Teil befanden sich einige Tische in abgetrennten Nischen, sodass man relativ ungestört beisammen sitzen konnte. Ideal also, um Geschäfte jeglicher Art abzuwickeln. Desweiteren gewahrte Roan einen Elcor, welcher vor einer unscheinbaren Tür im hintersten Teil des Lokals stand. Vermutlich ein Hinterzimmer, welches man für einen ordentlichen Aufpreis buchen konnte. "Sieht doch nett aus.", hörte er Varruk sagen, welcher gerade den Getränkeautomaten neben der Tür in Augenschein nahm, "Die haben hier sogar turianisches Bier!" Roan schmunzelte. "Lasst uns nach einem Tisch fragen.", schlug er vor und schritt durch den Raum auf den Tresen zu. "Seid gegrüßt! Was kann ich für euch tun?", fragte der Volus freundlich, als sich die Gruppe an den Tresen stellte. "Wir hätten gerne einen Tisch für drei Personen...", antwortete Roan. "Sucht euch einen aus! Alle Tische, mit Ausnahme des einen im Hinterzimmer, sind nicht reservierbar. Ihr könnt nach Belieben Platz nehmen!" Roan lächelte. "Besten Dank!", sagte er und bedeutete seinen beiden Begleitern, ihm zu einem leeren Nischentisch zu folgen. Sie setzten sich so, dass Yuri den beiden gegenüber saß. Es saßen um diese Uhrzeit nur wenige Gäste im Lokal, weshalb sie nicht lange warten mussten, bis die Asari-Kellnerin zu ihnen kam. "Guten Tag, die Herren, was darf ich ihnen bringen?", fragte sie freundlich. Roan ließ die Anderen zuerst ihr Essen bestellen. Er betrachtete die Kellnerin interessiert. Sie war überaus attraktiv, ihre Haut von einem hellen, kräftigen Blau, darüber hinaus makellos glatt. Sie schien für eine Asari noch jung zu sein und ihre Augen waren von umwerfendem Grün. Im Gegensatz zu den meisten Asari, die Roan gesehen hatte, schien die Kellnerin von sehr natürlicher Schönheit, ohne Tätowierungen, gefärbte Kopftentakeln oder übermäßiges Make-Up. Er musste zugeben, er hatte eine Schwäche für diese Asari. Gedanklich vermerkte er, öfter hier im Lokal vorbeizuschauen. "... und ein turianisches Bier bitte.", beendete Varruk seine Bestellung in diesem Moment. Die Asari wandte sich Roan zu. Er lächelte und sagte: "Ich hätte gerne ein Steak und zwei Mal das beste Bier des Hauses für mich und meinen menschlichen Freund hier." "Sehr gerne!", entgegnete die Asari und erwiderte sein Lächeln, dann drehte sie sich um und verschwand durch die Tür in der Küche. Roan blickte ihr einen Moment nach, dann wandte er sich an Yuri. "So... Du hast uns den Arsch gerettet, also sind wir dir eine Erklärung schuldig. Du hattest Recht: Ich und Varruk sind ehemalige Paramilitärs, ausgebildet für Spezialeinsätze. Wir waren eine gute Truppe, wurden jedoch im Zuge eines Angriffs durch die Blue Suns vollständig zerschlagen. Im Nachhinein kann man eigentlich nur vermuten, warum sie diese Offensive gestartet haben. Wir waren nicht groß genug, um ernsthafte Konkurrenz für ihre Geschäfte darzustellen, darüber hinaus lag unser Aufgabenfeld in einer gänzlich anderen Richtung. Doch Söldner sind einfach unberechenbar, niemand weiß, was in ihren Köpfen vorgeht oder wer der eigentliche Drahtzieher einer solchen Aktion ist." Roan seufzte. "Wir haben an diesem Tag eine Menge guter Leute verloren, der Rest ist in alle Richtungen geflohen. Die Blue Suns waren in der Überzahl... Ich weiß nicht, wer von unserem ehemaligen Team noch am Leben ist. Es wäre schade, wenn sie alle tot wären. Wissen sie, Yuri, wir waren zusammengewürfelte Trupps aus den verschiedensten Leuten. Es gab nur eine Vorgabe: Alle militärischen Soldaten-Klassen, welche sie auch in der Allianz kennen, mussten einmal im Team vorhanden sein. Varruk ist Infiltrator, ein verdammt guter Scharfschütze und Techniker. Wir sind noch nie an einem Schloss oder einer Verriegelung gescheitert. Ich bin Frontkämpfer, ausgelegt auf biotische Nahdistanz-Kampfhandlungen. Unser Mann für's Grobe, ein Soldat, war ein cholerischer Kroganer. Kroganer sind ohnehin grundsätzlich jähzornig, jetzt stellen sie sich ein cholerisches Exemplar vor. Wär der Kerl nicht so verdammt loyal gegenüber seiner Truppe gewesen, hätte ich ihn lieber erschossen, als mit ihm in einem Raum zu sitzen... Allerdings hätte sich das als schwierig herausstellen können, Kratch war verflucht zäh. Unser Techniker war ein verstoßener Quarianer, welcher selbst Varruk deklassiert." "Hey!", rief der Turianer entrüstet. Roan bedachte ihn mit einem Grinsen und fuhr fort: "Ich habe selten jemanden mit so umfangreichen technischen Kenntnissen gesehen und noch seltener an seiner Seite gekämpft, auch wenn Keeva'lok ein noch schlechterer Schütze ist als ich. Unser Wächter war ein Batarianer, unfreundlich aber effektiv. Batarianische Kriegsführung mag zwar etwas archaisch anmuten, tötet aber mindestens genauso verlässlich wie salarianische. Damit wären wir bei unserem nächsten Kandidaten: Unser Experte war, ob sie es glauben oder nicht, ein Salarianer. Ich hatte vorher nie einen salarianischen Biotiker gesehen, sind scheinbar auch selten und fast nur in der STG anzutreffen. Gerüchte sagen aber eh, Foakan wäre dort angestellt gewesen und wegen irgendeines Vorfalls rausgeworfen worden... Jedes Team war darüber hinaus einem Ausbilder unterstellt, welcher für die Zusammenarbeit und Disziplin sorgen sollte. Unser Ausbilder war eine Asari, Veteranin und Ex-Kommandosoldatin. Eine verfluchte Hündin, hart wie Stahl und unbarmherzig wie eine Horde Dreschschlunde. Man kann über sie sagen was man will, aber sie wusste, was sie tat. Sie hat mir die wahre Kraft der Biotik gezeigt, aber auch die Tatsache, dass ein Mensch wie ich niemals stark genug wäre, um diese gewaltige Macht zu nutzen... All dies hat uns beim Angriff der Blue Suns jedoch auch nicht geholfen. Wir konnten die Stellung zu Beginn zwar halten, aber sie waren uns zahlenmäßig überlegen und besaßen die bessere Position. Als sie durch eine Hintertür in unseren Ausbildungskomplex eindrangen, mussten wir uns zurückziehen... Unsere Ausbilderin hat uns die Möglichkeit verschafft, ein Shuttle zu kapern und zu fliehen, aber sie blieb zurück um die Verteidigung zu koordinieren. Ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist. Ich hoffe, sie hat es mit den anderen rausgeschafft... Tja, hier endet unsere Geschichte auch schon fast. Wir sind in dem Shuttle hier nach Omega geflohen, verfolgt von einigen Feinden. Das war vor etwa einer Woche. An den Andockbuchten kam es noch zu einer kleinen Schießerei mit ansässigen Blue Suns, ehe wir in die Slums entkommen konnten. Wir verstecken uns derzeit hier, wollten uns aber endlich mal die Gegend ansehen und etwas Essen gehen. Es lebt sich einfach nicht gut von Konserven und Trockenrationen. Auf dem Weg hierher gerieten wir in den Hinterhalt des Blood Packs, ab dort kennst du unsere Geschichte. Bleibt nur noch die Frage, warum sie uns angegriffen haben, allerdings kann ich sie wohl kaum beantworten. Ich hoffe einfach, dass die Söldnergruppen es hier machen wie überall und nicht miteinander kooperieren, was letztlich nur den Schluss zulässt, dass wir ihnen einfach nicht in den Kram gepasst haben..." Roan beendete seine Rede gerade, als die Asari mit ihren Bestellungen zurückkehrte. Sie stellte die Gerichte und Getränke vor den Dreien auf den Tisch. "Ich hoffe, es schmeckt ihnen!", sagte sie und entfernte sich, nachdem sie Roans Lächeln erwidert hatte. Immer am Ball bleiben, dachte er sich amüsiert und nahm das Besteck zur Hand. "Na dann, guten Appetit! Haut rein!", sprach er und begann, sein Steak zu verzehren...

Tag 6, 12:31

Kai "Yuri" Luz
29.06.2012, 16:17
Tag 6, 12:31 Uhr

Yuri hockte still mit verschrenkten Armen den Beiden gegenüber und hörte gespannt ihrer Vorgeschichte zu. Er hatte mit den Augen einen Punkt zwischen den Gläsern seiner neuen Bekanntschaften fixiert. Er versuchte sich Alles bildlich vorzustellen. Nicht einmal auf die Kellnerin als sie das Essen brachte und dem "Guten Appetit" hatte er reagiert.
Na, das war ja mal eine Ausführliche Erklärung. Ihnen erzählen bei welcher Einheit du bist is' natürlich nicht drin.. Gedanken schwirrten durch seinen Kopf.
Es dauerte eine Weile bis er zu essen begann. Er nahm einen kräftigen Bissen von dem Burger den er sich bestellt hatte und verschlang dabei fast die Hälfte auf einmal.
Immer darauf bedacht etwas auf seine Tischmanieren zu achten stieß er noch mit Roan und Varruk an bevor das Gespräch weiterging.
"Wusst ich's doch!", freute er sich. "In meinem Dossier steht ebenfalls dass ich Frontkämpfer bin, allerdings kämpfe ich ohne Biotik und mit Sturmgewehr sowie Pistole. Was nicht heißen soll dass ich auf kruze Distanz schlecht bin.", grinste er. "Eine Frage hätte ich trotzdem noch.", er nahm noch einen Schluck, "Die Auswahlkriterien. Die Spezialeinheit, wie ihr sagt, muss einen hohen Standard gehabt haben. Betonung auf gehabt! Wurde jeder Freiwillige einfach einem Test unterzogen oder gab es andere Truppengattungen von denen man sich Rekruten mit Potenzial holte? Außerdem wüsste ich gerne wo man euch so eingesetzt hat beziehungsweise hätte."
Er schaute auf sein Universalwerkzeug. Es blinkte.
Karl: Alles ok? Kommst du noch?
Verdammt, Karl!
User: Hey Karl, lass uns das auf Morgen verschieben. Bin hier wo hängen geblieben. Sorry

Immer wieder schaute er sich um. Eine alte Angewohnheit die ihm ein Gefühl von Sicherheit gab.
Der Volus putzte den Tresen, die Quarianerin war ins Hinterzimmer verschwunden, der Elcor hatte sich ebenfalls noch nicht bewegt und die hübsche Asari flirtete immernoch mit Roan in dem sie versuchte Blickkontakt aufzubauen. 2 Gäste, ein Turianer und ein Mensch, hockten still an der Bar und schlürften ihr Bier. 4 weitere an einem runden Tisch. Zwei Baterianer, ein Quarianer und eine Frau. Die einzige Quelle die Lärm machte an diesem Abend. Sie tranken, lachten laut und orderten ständig eine neue Runde Kurze. Lange werden die nicht mehr durchhalten
Plötzlich spürte er ebenfalls Verlangen nach einem guten Kurzen. Er winkte eine Kellnerin her. Es tat ihm für Roan sehr Leid dass gerade in diesem Moment die Quarianerin zurückkehrte und ihn erspähte. "2 Kurze für mich und mein menschliches Gegenüber hier und einmal das entsprechende Gegenstück für unseren Turianer." "Na Klar"
Yuri fragte sich wie sie wohl unter der Maske aussah. Die Frage wie Quarianer wohl unter ihren Helmen aussahen beschäftigte ihn schon immer. Entweder total abstoßend oder Hübscher als Asari. Dies waren seine 2 Möglichkeiten die er im Kopf hatte.
Eine weitere Frage die ihn beschäftigte war; Was hatte er vor? Er saß hier mit zwei Paramilitärs, oder besser gesagt, "ehemaligen" Paramilitärs die nicht ganz koscher waren und war im Begriff mit ihnen zu trinken. Er würde auf jeden Fall etwas bei Ihnen bleiben. Er hatte so oder so Frei. Da kamen auch schon die bewusstseinsverändernden Getränke. Er teilte aus und hielt sein Glas über die Mitte des Tisches. "Prost!"

Tag 6, 12:46 Uhr

Roan Dell
13.07.2012, 21:15
Tag 6, 12:46 Uhr

"Prost!", stimmten Roan und Varruk zeitgleich mit ein. Sie leerten die Gläser in einem Zug und stellten sie zurück auf den Tisch. Das Getränk hatte wohl einen hohen Alkoholgehalt, merkte Roan doch fast schlagartig die leicht berauschende Wirkung. Und das bei einer so geringen Menge von dem Zeug, stellte Roan beeidruckt fest. In eine Schießerei durfte keiner von ihnen mehr gelangen, so viel stand fest. Roan fragte sich, wie die Wirkung ausgesehen hätte, wenn er nicht gerade ein riesiges Steak (und mit riesig meinte er riesig) verdrückt hätte. Er hatte sich seit Tagen nicht mehr so gut gefühlt, gesättigt und entspannt. Die enthämmende Wirkung des Alkohols lenkte ihn von der Situation ab, in welcher sich Varruk und er eigentlich befanden. Noch eine gesunde Menge Schlaf diese Nacht und ich bin wieder der Biotiker, welchen man fürchtet..., dachte Roan amüsiert. Dabei fiel ihm ein, dass er Yuri seine Frage noch gar nicht beantwortet hatte. Während dieser seinen Blick kurz durch den Raum schweifen ließ, neigte Roan seinen Kopf hinüber zu Varruk und bedachte ihn mit einem fragenden Blick. Die Antwort im Blick des Turianers bestand in seinen eigenen Gedanken: Es ist die Art von Frage, welche Antwort er nur tot erhalten dürfte. Wir hatten uns jedoch geeinigt ihn nicht zu töten, also mach das Beste daraus... Roan sah wieder zu Yuri hinüber und ergriff das Wort: "Ehemalige Militärangehörige..." Sein Gegenüber blinzelte irritiert. "Dies ist das Kriterium für die Aufnahme in unserer Truppe gewesen. Wir mussten bei einem Militär gedient haben, egal auf welchem Planeten." Verstehen ersetzte die Verwirrung in Yuris Augen. "Eingesetzt wurden wir für Kommandooperationen. Wenige Männer reinschicken, maximales Resultat erzielen, ganz einfach. Wir waren weder N7 noch ST&R, nur ein Haufen Bastarde mit Talent zum Töten..." Mehr würde er nicht sagen. Er war schon nah an der aboluten Grenze und sprach all dies nur aus, weil er Yuri mochte. In diesem Moment hörte Roan, wie sich die Tür des lokals öffnete und eine Gruppe lärmender Männer eintrat. Er drehte sich um und erstarrte, als er die Neuankömmlinge erkannte. Es war eine Gruppe Söldner in den Farben der Blue Suns. Neben ihm sog Varruk scharf die Luft ein. "Wir haben ein Problem...", murmelte Roan. "Wieso das?", ertönte eine Frauenstimme direkt neben ihm. Roan zuckte zusammen und blickte zu der Asari-Kellnerin hinauf, welche gerade von einem Tisch in ihrer Nähe zum Tresen hinüberlief. Roan biss sich auf die Lippe. Sollte er ihr etwas erzählen? Eigentlich hatte er keine Wahl. Er war angetrunken und die Blue Suns waren in der Überzahl. Sollten sie ihre Steckbriefe in den Organisationsunterlagen aufgeführt haben, würden sie sie erkennen. Also antwortete er: "Wir haben eine kleine ... "Meinungsverschiedenheit" mit einigen Söldnern der Blue Suns und werden seitdem von deren Truppen verfolgt. Sollten uns die Kerle dort drüben erkennen, wird es hier Ärger geben..." Die Kellnerin blickte ers Roan und dann die Söldner an, welche sich auf der anderen Seite des Raumes einen Tisch nahmen. "Wartet hier!", sagte sie leise und ging zu ihrer quarianischen Kollegin hinüber, um dieser etwas ins Ohr zu flüstern. Die Quarianerin nickte und schritt mit einem kleinen Umweg auf den Tisch der Söldner zu, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Sie postierte sich dabei so, dass sich die Söldner vom Rest des Lokals abwenden mussten, um mit ihr zu sprechen. Die Asari kehrte zu Roan und den Anderen zurück. "Folgt mir, möglichst unauffällig." Roan bedeutete auch Yuri, ihnen zu folgen und die Gruppe erhob sich. Mit zügigen Schritten durchquerten sie den Hauptraum des Lokals und betraten den Hinterraum durch die kleine Tür, nachdem die Asari dem Elcor ein Zeichen gegeben hatte und dieser zur Seite getreten war. Sie gingen durch einen engen Flur uns zwei weitere Türen, dann traten sie auf den Hinterhof des Lokals. Die Asari blieb stehen und drehte sich um, die Arme über der Brust verschränkt. Ihr fragender Blick war unmissverständlich. Roan wurde ein wenig nervös, als er diesen Blick direkt auf sich lasten spürte. Er hoffte, Yuri und Varruk standen hinter ihm und würden ihm beistehen. Diese Asari war keine gewöhnliche Kellnerin...

Tag 6, 13:01 Uhr

Kai "Yuri" Luz
25.07.2012, 17:56
Tag 6, 12:46 Uhr

Yuri kippte den Inhalt des Glases hinunter. Auf der Erde war er Einiges gewöhnt aber niemand konnte ihm erzählen dass dieser Schnaps für Menschen sei. Natürlich wäre er jetzt schon am ersticken gewesen hätte er den "falschen" Kurzen erwischt. Schmecken tat es trotzdem grässlich was seiner Grimasse abzusehen war.

"Militärangehörigkeit also." Diese Antwort hörte sich im ersten Moment etwas komisch an, machte aber durchaus Sinn. Viele Ex-Militärs die noch nicht genug oder Probleme beim Einstieg ins Berufsleben haben gehen zu Söldnergruppierungen. In der Tat hörte sich eine Söldnergruppe nur aus Ex-Soldaten, die zumindest schon einmal unter Eid standen gewissenhaft Ihr Volk zu verteidigen, weit aus angenehmer an als Vorcha-Flüchtlinge und blutgeile Kroganer.
Von seinem Platz aus konnte er sehen wie die Tür aufgestoßen wurde. Und wieder sah er dieses nervtötende Blau. "Arrogante Ars********...", murmelte er. "Wir haben ein Problem..", hörte er Roan. ~Ja verdammt wir haben ein Problem!~ rumorte es in seinem Kopf. Er selbst allerdings nickte nur und griff mit seiner Rechten in seine Jacke. Der Alkohol zeigte nun seine Wirkung und lies alles ewtas intensiver erscheinen.
Zu seinem Glück zog er seine Waffe nicht. Die Asari-Kellnerin wurde auf Roan aufmerksam. GOTT SEI DANK! Er erinnerte sich an einige Worte seines Ausbilders als das sichern von Gebäuden auf dem Lehrplan stand:"Unterzahl in engem Raum ist gleich schlecht." ~Dieser Bastard~
Schnellen Schrittes gingen sie durch einen engen Gang. Kaum zwei Personen hätten nebeneinander Platz gefunden. Sie traten hinaus ins Freie. Das graue Tageslicht blendete fast. Eigentlich beruhigend wäre da nicht diese Asari mitten im Bild die mit einer ziemlich ernsten Miene eine Antwort forderte.
Stille. Niemand traute sich auch nur einen Mucks zu machen.
Yuri fing an zu grinsen:"Stress mit den Nachbarn.", lachte er... Die Asari zeigte keine Reaktion.
~So eine dumme Antwort~ tadelte er sich selbst, schob es aber dann auf den Alkohol. Sein Blick schnellte zu Roan. ~Sag was!~
bedeutete er ihm.

Tag 6, 13:01 Uhr

Roan Dell
06.09.2012, 22:55
Tag 6, 13:01Uhr

Die Asari verzog keine Miene, als Yuri neben Roan lachend eine Äußerung tätigte, welche nicht nur ihn selbst sichtbar irritierte. Scheinbar schien der letzte Drink bei ihm noch etwas mehr eingeschlagen zu sein, als bei Roan selbst. Er sah schnell zu ihm hinüber. Der kurze Blickkontakt reichte aus, um Roan zu signalisieren, dass er das Wort ergreifen sollte. Also sah er wieder die Asari an und begann langsam seine Erklärung: "Wir haben uns Ärger mit den Blue Suns eingehandelt, mächtigen Ärger... Wir haben eines ihrer Schiffe gestohlen und einige ihrer Männer getötet. Wir befürchten daher, dass sie uns suchen werden. Wir sind bereits seit gut einer Woche hier auf Omega. Unsere Flucht führte uns hierher, da ich Gerüchte vernommen hatte, Omega sei der beste Ort in der Galaxis, um unterzutauchen..." Roan stockte unangenehm berührt und blickte zu Boden. "Ich wusste nicht, dass die Blue Suns hier so großen Einfluss haben." Die Miene der Asari taute etwas auf, einer ihrer Mundwinkel zuckte. Dann begann sie zu kichern, ein Geräusch, was man ihr aufgrund ihres Gesichtsausdrucks vor ein paar Sekunden niemals zugetraut hätte. „Ihr seid nicht viel rumgekommen, oder?“, fragte sie amüsiert, aber freundlich lachend, „Es gibt nur drei Dinge, die es in der Galaxis über Omega zu wissen gibt: Auf Omega bist du nur so stark wie deine Bewaffnung, die Söldnergruppen kontrollieren die Bezirke und zu guter Letzt, leg dich nicht mit Aria an…“ Roan verkniff sich die Frage, wer Aria war und sagte stattdessen: „Gefällt mir… Kann man sich leichtmerken!“ Er zwinkerte. Ein wenig erstaunte es ihn, dass er selbst in dieser Situation noch versuchte, mit der Asari zu flirten. War er sexuell nicht ausgelastet? Musste er schwul werden oder wieder beginnen, Extranet-Filme mit unmissverständlichen Inhalten anzusehen, wie in der siebten Klasse? Nein, das konnte keine Lösung sein… Gedanklich ohrfeigte sich Roan. Er hatte momentan größere Probleme. Außerdem sollte ein biotischer Gewalttäter, welcher aus der Allianz geworfen wurde und nur aufgrund eines glücklichen Zufalls auf freiem Fuß war, nicht an Homosexualität denken. Das ist schlecht für’s Image…, dachte Roan, bevor ihm bewusst wurde, dass sowohl die Asari, als auch seine Begleiter ihn anstarrten. „Was?“, fragte er peinlich berührt. Die Asari grinste. Scheinbar hatte er sie in Gedanken versunken weiterhin angestarrt. „Ich sagte, dass ihr und eure Freunde gut daran tun werdet, sie im Kopf zu behalten.“, antwortete sie. Roan nickte wissend. In diesem Moment zuckte erneut ein Gedanke durch seinen Kopf: Diese Asari war keine gewöhnliche Kellnerin! Roans Kopf ruckte nach oben. Er blickte die Asari durchdringend an, bevor er seinen Gedanken laut aussprach: „Mir kommt etwas an euch komisch vor… Eure Art sich zu bewegen, eure Art zu handeln, als ihr bemerktet, dass wir Schwierigkeiten mit den Blue Suns bekommen könnten… Ihr seid keine gewöhnliche Kellnerin, oder?“ Die Augen der Asari verengten sich zu Schlitzen, jedoch konnte selbst das ihre weichen Gesichtszüge nicht wirklich verdüstern. Sie zögerte einen Moment, ehe sie sprach: „Ihr liegt richtig… Ich bin keine gewöhnliche Kellnerin, nicht mit meiner Vergangenheit. Ich bin mehr wie ihr… Ihr seid doch auch kein gewöhnlicher Reisender, welcher seine Zollgebühr nicht an die Blue Suns gezahlt hat, nicht wahr? Roan Dell…?“ Roan fuhr wie vom Blitz getroffen zusammen. Die Asari grinste verspielt und blickte dann kess in sein Gesicht. „W-woher wisst ihr…?“, begann Roan stotternd, doch die Asari unterbrach ihn. „Ich bin kein Feind, Roan… Vielleicht sollten wir die Fronten klären. Aber nicht hier, nicht jetzt. Kommt mit in mein Quartier, dort können wir reden. Dies gilt auch für euch, Varruk Kalerius, auch ihr seid willkommen. Ebenso wie euer Freund, dessen Namen ich nicht kenne… Kommt!“ Mit einer Handbewegung signalisierte sie den drei Männern, ihr zu folgen. Roan blickte nervös zu Varruk, dessen starre Miene nichts von dem preisgab, was er in diesem Moment dachte. Letztlich hoffte er nur, dass sich Yuri mit dem nennen ihrer Namen nicht plötzlich an die Fahndungsliste der Allianz erinnerte. Roan mochte den Kerl, er würde ihn nur ungern beseitigen wollen.

Sie liefen einige Minuten schweigend durch enge Gassen, vorbei an Häuserblocks und Lagerhallen, immer darauf bedacht, sich von den Hauptstraßen fernzuhalten. Roan versuchte sich zu orientieren, doch die verwinkelten Gassen spuckten die Gruppe an immer neuen, völlig unscheinbaren Orten aus. Wenig später blieb die Asari stehen und blickte sich um. Als sie sich sicher war, dass niemand ihnen gefolgt war, tippte sie einen Code in das Terminal einer Lagerhallentür ein. Doch anstatt hindurchzugehen, drehte sie sich um und aktivierte ihr Universalwerkzeug. In der Wand gegenüber der Tür öffnete sich ein Schott und gab den Blick auf einen kleinen Gang und eine Luke frei. „Wir sind da!“, sagte die Asari lächelnd und öffnete mit einer biotischen Handbewegung die Luke. Roan klappte der Mund auf. Diese Konstruktion war aufwendig und enorm gut getarnt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand einen derartigen Aufwand betrieb, nur um unbehelligt zu leben. Die Asari bedeutete den drei Männern, durch die Luke eine Leiter hinabzusteigen. Roan tat wie ihm geheißen und stand schließlich in einem kleinen Vorraum aus kargem Beton mit einer Stahltür. Hinter ihm kletterte Varruk die Leiter hinunter und blickte sich skeptisch um. Einen Moment später folgten Yuri und die Asari. Flackernde Lichtquellen an den Wänden spendeten trübe Helligkeit. Die Asari trat vor und öffnete die Tür. Sie traten hindurch und fanden sich in einem gemütlich eingerichteten Wohnraum wieder, welcher alleine mehr Raum bot als die kleine Unterkunft, welche die beiden Flüchtlinge gemietet hatten. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Asari deute mit einer ausholenden Geste in den Raum. „Willkommen in meinem Heim!“, sagte sie mit ein wenig Stolz in der Stimme, „Setzt euch doch, ich gehe schnell in die Küche und hole ein paar Getränke.“ Die drei nahmen an einem runden Couchtisch Platz und blickten sich an. Richtig geheuer war ihnen bei der ganzen Sache nicht, aber sie hatten wenig andere Optionen. Besser gesagt: Varruk und er hatten wenig andere Optionen. Dass sie Yuri mit in die Sache reingezogen hatten, tat ihm ein wenig Leid. Ich würde gerne wissen, was er denkt…, sagte sich Roan. Da die Asari noch in der Küche war, nutzte er die Zeit, um sich ein wenig im Raum umzublicken. Die Einrichtung war schlicht, aber wohnlich, der Raum groß. An den Wänden hing ein Gemälde und über der Kommode eine seltsame Konstruktion. Roan traute seinen Augen nicht, als er genauer hinsah. In der Wandhalterung befand sich die moderne Version eines Compoundbogens, mit Rollen und darüber hinausragenden, gebogenen Enden, an deren Vorderseite eine geschwungene Klinge angebracht war. Der Bogen erhielt somit die Form eines alten Recurvebogens von der Erde. Das Design war unverkennbar asarisch, doch die Technik schien exakt mit der von der Erde übereinzustimmen. Ein Zielcomputer mit optischem Display und ein Masseneffektfeld-Generator komplettierten die archaisch-futuristische Bauweise des Bogens. Roan war beeindruckt. Er würde die Asari auf das Gerät ansprechen… Allerdings später. Zuerst wollte er wissen, wer diese Asari war und warum sie wusste, wer sie waren…

Kai "Yuri" Luz
26.09.2012, 18:16
Tag 6, 13:01 Uhr

Zu seinem Glück verstand Roan und ergriff das Wort. Er bemerkte das Varruk die meiste Zeit ziemlich still war im Vergleich zu seinem menschlichen Freund. Erleichtert lauschte er dem Gespräch. "Ihr seid nicht viel rum gekommen, oder?" Bei dieser Frage fühlte sich Yuri ertappt und hielt es für besser nun wie üblich eine ganze Zeit zu schweigen. Er kannte nur die Erde und dies war sein erster Aufenthalt im Weltraum. Zudem wusste er nichts über diese Asari. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht.
„Es gibt nur drei Dinge, die es in der Galaxis über Omega zu wissen gibt: Auf Omega bist du nur so stark wie deine Bewaffnung, die Söldnergruppen kontrollieren die Bezirke und zu guter Letzt, leg dich nicht mit Aria an…“, meinte sie. ~Aria?~ Dieser Name sagte ihm etwas. Er glaubte ihn schon öfter in den geheimen Aufklärungs- und Lageberichten über Omega gelesen zu haben, die seiner Einheit vor dem Einsatz zur Verfügung gestellt wurden. Allerdings waren in Anbetracht der Tatsache dass sie Überall ihre Finger im Spiel hatte ziemlich wenig bis gar keine Informationen vorhanden.
„Gefällt mir… Kann man sich leicht merken!“, erwiderte Roan zwinkernd woraufhin Yuri ihn mit einem skeptischen Grinsen und hochgezogener Augenbraue anstarrte. Die Asari reagierte mit einem mahnenden Blick:"Ihr und eure Freunde tätet gut sie im Kopf zu behalten." Doch Roan reagierte nicht. Seine geistige Abwesenheit amüsierte ihn sehr, doch er verkniff sich den dummen Kommentar weil immer noch diese Fremde vor ihnen stand. Als der Biotiker neben ihm ruckartig "wach" wurde musste er dennoch lachen und schüttelte dabei den Kopf während die Kellnerin ihren Tadel wiederholte. Nun endlich sprach Roan sie an, dass sie wahrscheinlich keine gewöhnliche Kellnerin sei. ~Er hatte also den selben Verdacht~. Zu Yuri's Überraschung versuchte die Asari nicht es zu verheimlichen. Noch mehr verwunderte es ihn dass sie wusste wer Roan und Varruk waren, musste aber erleichtert feststellen dass sie Yuri nicht kannte, oder zumindest so tat. Die Drei wurden aufgefordert ihr zu folgen. Er wurde skeptisch. Aber was könnte schon passieren? Entweder er würde hier einige interessante Sachen erfahren, die ihm ausnahmsweise mal Lob bei seinen Vorgesetzten einbrachten, oder auch nur seinen beiden neuen Bekanntschaften helfen......oder sterben. Er schüttelte den Kopf und verwarf den letzten Gedanken, da sie ohnehin schon auf dem Weg waren.
Die ganze Zeit über rumorte etwas in Yuri's Kopf. Er folgte nur mehr automatisch der Gruppe, versuchte sich aber dennoch bestimmte Gebäude einzuprägen um sich zu merken wo sie hin gingen.
Dell... Kalerius... Er hatte diese Namen schon mal gehört..oder gelesen? Er war noch nicht sehr lange bei seiner jetzigen Einheit. Viel zu kurz um all die etlichen Dossiers von Verdächtigen und Gesuchten gelesen zu haben. Nur einen Bruchteil hatte er bis jetzt immer Abends nach Dienstschluss überflogen. Größtenteils mehr aus Langeweile als aus eigener Motivation. Aber diese beiden waren in Ordnung. Vielleicht etwas zu sehr an die ständigen Verbrechen angepasst aber auf keinen Fall schlechte Typen. Oder etwa doch? Komischerweise vertraute er den beiden weitestgehendst.

Sein innerer Konflikt wurde unterbrochen als sie an ihrem Ziel stehen blieben. ~Eine Lagerhalle. Wie Klischeehaft.~
Zeitgleich mit Roan fiel ihm die Kinnlade herunter als die Asari jedoch den versteckten Eingang hinter ihnen öffnete. Weshalb auch immer sie sich so versteckte, es würde ihm nicht gefallen. Instinktiv dachte er nach ob er nach dem Schusswechsel von vorhin seine Waffe nachgeladen hatte. Hatte er natürlich, schon aus Gewohnheit. Er mochte seine Eagle, aber in Sachen Munitionskapazität hinkte sie etwas nach. Obwohl er bereits ein Magazin-Upgrade hatte durchführen lassen. Yuri stieg nach Roan und Varruk hinab. Die Asari folgte ihm. Er bemühte sich nicht nach oben zu sehen, aus Angst die Asari würde ihn mit ihrer Biotik auf schnellem Wege nach unten befördern sollte sie es bemerken. Das besagte Unten glich dem Eingang eines Bunkers. Doch hinter der schweren Stahltür war das krasse Gegenteil. Ein schlichtes, ihm aber sehr zusagend, eingerichtetes Wohnzimmer fanden sie hier. Er hätte eher eine Art Operationsbasis erwartet. Aber das beruhigte ihn zumindest. „Willkommen in meinem Heim! Setzt euch doch, ich gehe schnell in die Küche und hole ein paar Getränke.“ Unsicher setzte er sich mit den anderen.
Eine äußerst komische Situation in die sie da geraten waren. Vor weniger als zwei Stunden waren sie noch damit beschäftigt angreifende Söldner abzuwehren. Danach hatten sie sich betrunken. -War das schon eine ziemliche Entwicklung- Und jetzt saßen sie, drei Männer mit Kampfausbildung, an einem Wohnzimmertisch und warteten auf eine Ex-Kommando-Pseudo-Kellnerin-Asari (oder was auch immer sie war) die ihnen ein paar Getränke servieren wollte, welches er sicher nicht trinken würde. Roan war sichtlich an einem Bogen der an der Wand hing interessiert. Der Bogen muss also irgend eine Bedeutung für sie haben.
Fast tänzelnd kam die Asari mit einem Tablett auf dem vier Gläsern waren zurück in den Raum und setzte sich zwischen ihn und Roan. Die Kellnerinnen-Nummer hatte sie ja sehr gut verinnerlicht. Die Getränke stellte sie in die Mitte des Tisches. Schnell ergriff Yuri die Initiative. Mit ernstem, durchdringenden Blick sprach er sie fast wütend an:"Ich glaube sie sollten uns jetzt endlich erzählen wer sie sind und was sie verdammt nochmal wollen!" Die Asari wirkte überrascht aber nicht nervös.

Tag 6, 13:20 Uhr

Roan Dell
10.03.2013, 13:04
Tag 6, 13:20 Uhr

"Sie kommen ziemlich direkt zum Kernpunkt einer Angelegenheit, nicht wahr?", fragte die Asari mit leicht spöttisch angehobener Augenbraue. Roan glaubte aus dem Augenwinkel zu erkennen, wie Yuri leicht errötete. Die Asari lächelte verschmitzt und sagte: "Verstehen sie mich nicht falsch, ich schätze das sehr... Ich hasse diese geschwätzigen Diplomaten auf der Citadel, sie kommen einfach nie zum Punkt...!" Dafür muss man nicht erst zur Citadel fliegen, dachte Roan und erinnerte sich an einige Aufzeichnungen über die politische Historie der Erde, in welchen er über einen gewissen Klaus Wowereit und die Problematik "Flughafen Berlin Brandenburg" gelesen hatte. Er selbst war zwar nie dort gewesen, aber einer seiner Kameraden bei der Allianz stammte aus Berlin. Jedoch eignete sich dieses Thema schlecht für die Weiterführung des Gespräches. "Sie waren auf der Citadel?", fragte er stattdessen. "Hin und wieder, ja...", antwortete die Asari, "Wunderschön und scheußlich zugleich, eine atemberaubende Konstruktion voller Gesindel und Lügen! Kein Ort für ein kleines Mädchen..." Sie zwinkerte keck. Varruk räusperte sich, ohne von seinem Glas aufzuschauen. "Ich denke nicht, dass man sie als kleines Mädchen bezeichnen sollte... Wie alt sind sie? Überhaupt denke ich, wir haben einige Erklärungen verdient!" Varruk hob den Kopf und blickte der Asari direkt in die Augen. Seine Augen waren kalt und durchdringend, wie seine Stimme. Roan sah ein Zucken im Gesicht der angeblichen Kellnerin. Er konnte sie verstehen, selbst er wäre von diesem Blick eingeschüchtert gewesen. Und das, obwohl Varruk noch nicht einmal stand. Er schluckte und richtete seine Augen wieder auf die Asari. Sie seufzte laut und setzte sich etwas auf. "In Ordnung, sie haben ja recht!", sagte sie und blickte den drei Männern nacheinander in die Augen, verweilte jedoch einen Moment auf Yuri, bevor sie fortfuhr, "Ich weiß nicht, wer euer Freund ist, Roan... Ich hoffe aber, dass ich frei vor ihm sprechen kann..." Roan sah Varruk an, dieser nickte nach kurzem Zögern. "In Ordnung...", entgegnete die Asari und begann zu erklären, "Ich bin Nalee K'zera und ihr wisst mittlerweile, dass ich eure Namen kenne. Was ihr jedoch nicht wisst ist, dass ich euch erwartet habe, genauer gesagt sie, Roan... Es ist doch in Ordnung, wenn ich euch mit Vornamen anspreche?" "In Anbetracht der Tatsache, dass ihr dies bereits tut, sicher...", antwortete Roan, durch den plötzlichen Einschub leicht verwirrt. "Sehr gut!", sagte die Asari lächelnd und wollte fortfahren. "Aber warum erwarteten sie mich?", unterbrach sie Roan eilig. "Man hat sie mir empfohlen und angekündigt, dass sie hier auf Omega eintreffen würden… Sie sollen ein ausgezeichneter Kämpfer sein…" Roan lehnte sich ein wenig zurück und erlaubte sich ein leichtes grinsen. „Also, für einen Menschen, versteht sich…“, warf die Asari zwinkernd ein und Roans Lächeln erstarb. Varruk antwortete an seiner Stelle: „Roan ist gut, keine Frage, aber er ist nicht sonderlich bekannt… Genau genommen, kennt ihn vermutlich niemand außer den zuständigen Behörden sowie seiner ehemaligen Einheit. Also stellt sich die Frage: Wer hat Roan empfohlen?“ „Simpel: Eure Ausbilderin, Rahla K’zera, meine ältere Schwester…“ Die Kiefer von Varruk und Roan klappten nach unten. Die Asari lachte und nahm einen Schluck aus dem Glas vor ihr. Roan traute seinen Ohren nicht. „Rahla ist ihre Schwester?!“ Er konnte sich gut an seine Ausbilderin erinnern und wäre dennoch nie auf den Gedanken gekommen, sie und Nalee wären verwandt. Rahla war hart und unbarmherzig, wo Nalee weiche Züge hatte und gütig wirkte. „So ist es, meine Halbschwester, um genau zu sein… Wir haben dieselbe Mutter, aber mein Vater war ein Mensch. Vielleicht war das der Grund, warum meine Biotik nie so stark war wie die ihre…“ „Hat sie den Angriff überlebt?“, unterbrach Varruk die Asari. „Ja… Sie hat einen Teil der Rekruten aus der Anlage geführt, ist mittlerweile auf dem Weg nach Illium. Sie hofft, dass die Kontrolle durch Eclipse in einigen Bezirken den Blue Suns die Verfolgung erschweren wird. Doch falls nicht: Sie kann auf sich aufpassen…“ Varruk nickte und setzte zu einer weiteren Frage an, doch Roan kam ihm zuvor: „Ich weiß nun, wie sie dazu kommen, mich zu erwarten. Was ich jedoch immer noch nicht weiß ist, zu welchem Zweck!“ Die Asari atmete aus und blickte ihm in die Augen. „Letztlich war es nur ein glücklicher Zufall, welcher mir eine Suche ersparte. Ich habe ausreichend Kontakte, damit ich sie nach ihrer Landung verfolgen, ihnen eine Bleibe organisieren und sie auskundschaften konnte…“ „Sie haben was?!?“ „Lassen sie mich ausreden, Kalerius! Ja, der Batarianer war einer meiner Leute und ja, ich wusste, dass sie in das kleine Lokal wollten, welches einem Freund gehört. Ich habe all dies kurzfristig geplant, um sie zu treffen, hatte jedoch nicht mit den Blue Suns oder ihrem Freund hier gerechnet. Letztlich spielt dies aber keine Rolle! Sie wollen wissen, warum ich sie suche? Langer Rede kurzer Sinn: Ich stelle ein Team zusammen…“, sagte sie langsam, „Und ich möchte, dass sie es anführen…“ Roan hob eine Augenbraue. „Da ist ihrer Schwester niemand besseres eingefallen als ich? Ich bedauere, aber ich denke, es gibt kompetenteres Personal für diese Aufgabe… Ich bin gut darin, Dinge zu zerstören, nicht eine Gruppe anzuführen! Zumal ich ungern für einen weiteren Job meinen Hintern riskieren würde, wo ich doch gerade erst lebend aus einem gescheiterten Projekt entkommen bin!“ Die Asari seufzte. „Rahla sagte, dass sie so reagieren würden. Dabei kennen sie noch nicht einmal die Details! Roan, ich bitte sie, hören sie mir zu: Ich hätte mich nicht wirklich auf die Suche nach ihnen gemacht, wenn ich nicht der Überzeugung wäre, sie wären in dieser Sache von entscheidender Bedeutung!“ Roan atmete schwer aus: „Dann sagen sie mir bitte, wie der Job aussehen soll und warum sie ausgerechnet mich wollen…“ Die Aufmerksamkeit der Gruppe lag nun ungeteilt auf Nalee. „Ich sage es gleich, es wird keine leichte Aufgabe. Wir haben in den Terminus-Systemen seit einiger Zeit Probleme mit einem Warlord, welcher diverse Konvois überfällt, Operationen durchführt und auch vor zivilen Opfern nicht zurückschreckt. Auch wenn sich dies für euch vielleicht nach üblichen Geschehnissen in diesen Raumsektoren anhört, hat dieser Warlord den Bogen überspannt. Er kapert zivile Konvois mit Vorräten und radiert frisch gegründete Kolonien aller Spezies aus. Er sucht gezielt nach den Schwachen, um sie zu berauben, da seine Macht selbst nicht groß genug ist, um etwas Derartiges wie den Skyllianischen Angriff zu organisieren. Er ist Abschaum und muss gestoppt werden!“ „Und?", entgegnete Varruk, "Ein kleiner Fisch in einem riesigen Meer, normalerweise kein Grund, darauf irgendwelche Ressourcen zu verschwenden. Für mich klingt das nach einer persönlichen Sache, wenn ich ehrlich bin. Er ist nur einer von vielen… Warum sollte man überhaupt ein Team für ihn zusammenstellen?“ Nalee biss sich auf die Lippe. „Ihr habt Recht, es ist auch etwas Persönliches. Dieses Schwein hat mir einen guten Freund genommen und meine Arbeit zunichte gemacht! Aber nichtsdestotrotz ist es im Interesse des Gemeinwohls, wenn wir ihn ausschalten. Er ist skrupelloser als die meisten anderen und ich habe erfahren, dass er irgendetwas plant, auf einer umstrittenen Menschen-Kolonie. Warum ich euch dazu brauche? Nun, zum einen besteht ein Bündnis zwischen diesem Warlord und den Blue Suns. Es ist also gefährlich, bis zu ihm vorzudringen. Zum anderen denke ich, dass ihr vielleicht auch ein persönliches Interesse daran habt, den Mann auszuschalten.“ Roan runzelte fragend die Stirn. „Der Warlord, welcher für so viel Unheil verantwortlich ist, sollte ihnen gut bekannt sein, Roan, auch wenn es lange her ist. Sein Name ist Marcel Garno…“ Sein Herz setzte für einen Schlag aus. Was zur Hölle…, drang es in seinen Schädel. „Mhhh? Diesen Namen habe ich noch nie zuvor gehört… Wer ist das?“, fragte Varruk an ihn gewandt. Roan nahm einen Schluck Wasser, ehe er antwortete: „Mein Vater… Ich habe seit 15 Jahren nichts von ihm gehört.“ Varruks Kiefer klappte zum zweiten Mal innerhalb dieses Tages nach unten. Der Turianer geriet selten aus der Fassung, doch scheinbar ging ihm dies alles etwas zu schnell. „Aber… Warum solltest du ihn tot sehen wollen? Du hast mir nie davon erzählt!“ „Er hat meine Mutter ermordet und ist abgehauen, hat mich mit einer Leiche in unserer Wohnung zurückgelassen, um wie ein feiges Huhn zu fliehen…“ Der Turianer blickte betroffen zur Seite. „Oh… Es tut mir Leid.“, murmelte er. Roan zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder an die Asari: „In Ordnung, ihr wisst, wie ihr mich überzeugen konntet. Ich stelle mich für den Job zur Verfügung.“ So lange habe ich nach ihm gesucht, endlich werde ich meine Vergeltung bekommen, fuhr er in Gedanken fort. Die Asari lächelte aufrichtig. „Sehr gut! Ihr werdet es nicht bereuen. Lasst mich kurz den Plan darstellen: Wir werden eine Truppe rekrutieren, groß genug, um eine Operation durchzuführen, aber nicht so groß, als dass wir auffallen würden… Die Auswahl der Leute überlasse ich ihnen, Roan. Sobald wir ausreichend vorbereitet sind, werden wir uns zu Garnos momentanen Aufenthaltsort begeben, einer kleinen Basis auf dem Planeten Tharkad.“ Roan hatte bereits von dieser Kolonie gehört, der Tharkad war eine logische Anlaufstelle für einen machthungrigen Warlord, auch wenn es für seinen Geschmack zu nahm am Allianzsektor war. Er fragte sich, ob es noch jemanden hinter der Asari gab, welcher die ganze Sache beauftragt hatte. Aber dies war ihm im Moment relativ egal, der Gedanke an seinen Vater dominierte seine Gefühle und seinen Verstand. „In Ordnung…“, sagte er schließlich, „Wie werden wir uns fortbewegen?“ „Ich habe uns für den Fall ihrer Zusage ein leicht bewaffnetes Frachtschiff organisiert. Es hat genug Kapazitäten, um Vorräte und das Team zu beherbergen, kann jedoch von einer Minimalbesatzung geflogen werden. Wisst ihr schon, wo unsere erste Anlaufstelle sein wird?“ Varruk, welcher sich offensichtlich wieder gefasst hatte, kam Roan in seiner Antwort zuvor: „Für das nächste Teammitglied müsst ihr niemanden suchen… Ich werde dich begleiten, Roan. Irgendwer muss ja auf dich aufpassen…“ Er klopfte seinem Freund lachend auf die Schulter. Roan grinste erfreut. „Ich hatte fest mit dir gerechnet!“, sagte er und blickte dann Nalee an. „Werdet ihr uns auch begleiten?“ „Ja, das wäre meine nächste Bedingung gewesen…“, erwiderte sie, „Ich hoffe doch, dass ihr nichts dagegen habt?“ Ihr keckes Lächeln und die hübschen Augen verzauberten Roan erneut. Sein Blick wanderte zu Varruk, dieser nickte. „Keinesfalls…“, antwortete Roan, nun ebenfalls lächelnd, „Ich denke, wir sollten uns vorerst nach Illium begeben. Ich möchte ihre Schwester finden, Nalee… Vielleicht kann sie uns helfen, einige der Projekt-Söldner ausfindig zu machen.“ Die Asari nickte. „Das können wir tun. Ich würde vorschlagen, dass ihr eure Sachen zusammenpackt und wir uns morgen früh um 8 Uhr in Andockbucht B39 treffen. Ich habe noch etwas zu erledigen...“ Die beiden Männer nickten. „Dann ist vorerst alles besprochen?“ „Ja…“, sagte sie Asari, trat einen Schritt auf Roan zu und reichte ihm die Hand, „Ich freue mich darauf, mit ihnen zu arbeiten…“ Roan ergriff sie und entgegnete: „Ganz meinerseits…“ Sein Herz schlug etwas schneller, als er ihr in die Augen sah, doch seine Gefühle wurden unterbrochen. „Dann stellt sich nur noch eine Frage…“, sagte Varruk etwas lauter als gewöhnlich, „Was machen wir mit unserem Kumpel von der Allianz hier?“ Der Turianer zog seine Pistole und richtete sie auf Yuri, welcher die ganze Zeit über zurückhaltend in seinem Sessel gesessen hatte. Die Asari blickte mit ausdrucksloser Miene von einem zum anderen. Roan streckte seine Hand aus, um Varruk zurückzuhalten. „Hey, ganz ruhig… Wir haben uns darauf geeinigt, dass er dabei sein darf!“ „Ja, aber da war uns noch nicht klar, dass er Details darüber erfahren würde, wer wir sind und was wir gemacht haben…“, grollte Varruk, „Spätestens jetzt würde ein Blick auf die Fahndungsliste genügen, damit er morgen mit seiner versammelten Truppe an den Andockbuchten auf uns wartet, um uns zu verhaften. Er hat unsere Namen und weiß um das Söldner-Projekt. Er braucht nur noch eins und eins zusammenzählen…“ „Dann hätte er uns bereits in Gewahrsam nehmen können!“ Varruk lachte bellend. „Allein? Gegen zwei Biotiker und einen Turianer? Ich wette mit dir, er hat bloß gehofft, hier lebend rauszukommen, um Verstärkung zu holen!“ Roans Blick wurde verzweifelt. Er mochte Yuri, auch wenn er für die Truppe gefährlich war. Ihn zu töten würde ihm sehr schwer fallen. Er besann sich auf die letzte Möglichkeit, die ihm blieb, trat vor Varruk und begann langsam zu sprechen: „Yuri… Ich möchte dich nicht umbringen, aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst. Du hast an dieser Stelle drei Optionen: Entweder ergibst du dich und verbleibst bis zu unserer Abreise in unserem Gewahrsam, du leistest Widerstand und versuchst dich uns zu stellen und aus einem verriegelten Apartment zu entkommen oder…“ Er zögerte, doch er wollte verhindern, dass Varruk den Abzug durchdrückte. „Oder du schließt dich uns an…“ Roan blickte Yuri ernst an, der Turianer schnaufte grimmig und die Asari schwieg. Yuris Antwort würde entscheiden, wie dieses Abenteuer weitergehen würde…

Tag 6, 13:53

Kai "Yuri" Luz
19.03.2013, 05:37
Tag 6, 13:20 Uhr

Die Asari schien sympathisch, doch für seinen Geschmack setzte sie etwas zu sehr auf ihre Reize. Yuri befürchtete schon man würde erneut vom Thema ablenken. Doch dem war nicht so. Endlich gab es Antworten und endlich erfuhr er alles was er wissen wollte. Ein riesiger Haufen Informationen auf einmal.
Den Großteil der Zeit starrte er in die Mitte des Tisches und hörte gebannt zu. Es wurde so viel erklärt dass er befürchtete sich nicht alles merken zu können, doch gegen Ende ergab fast alles einen Sinn. WIRKLICH ALLES. Man konnte förmlich sehen wie es bei ihm klickte. Vor seinem inneren Auge tauchten Akten und Dossiers auf. Akten von Roan Dell und Varruk Kalerius. Verdammt! Wo bin ich hier nur wieder hineingeraten?! Die beiden durften Laut offiziellen Angaben nicht einmal auf freiem Fuß sein. Er erinnerte sich an einen dicken roten Stempel auf den Dossiers: NICHT REHABILITIERT Auf der Basis hatte man von dem Vorfall gehört. Die Allianz lässt nicht einfach Sträflinge als Söldner zu ohne zu überwachen ob alles glatt läuft.
Fieberhaft grübelte er darüber was er jetzt machen sollte. Wenn ich schnell genug bin kann ich Roan ein's rüberbraten, Varruk eine Kugel in's Bein verpassen und dann die Asari in Schach halten.. Doch eher er sich versah blickte er bereits in die Mündung einer Pistole. Sicher war, Kalerius würde abdrücken wenn es sein müsste. Dem Turianer wurde die Situation anscheinend als erstem bewusst. Zu Yuri's Glück wollte ihn nicht jeder gleich tot sehen.
Roan gab ihm folgende Optionen: "Entweder ergibst du dich und verbleibst bis zu unserer Abreise in unserem Gewahrsam, du leistest Widerstand und versuchst dich uns zu stellen und aus einem verriegelten Apartment zu entkommen oder… oder du schließt dich uns an…“
Yuri's Blick wurde düster und er spannte den Unterkiefer an. Das Gefühl einer vorgehaltenen Pistole, es war fast so als würde ihn das Projektil jetzt schon durchbohren. Eine Zeit lang überlegte er ob er versuchen sollte Varruk zu entwaffnen.. Lieber nicht.. Seine Augen schweiften über die Asari und blieben bei Roan hängen.
Er stand langsam auf und hob sachte die Hände um zu signalisieren dass er nichts versuchen würde.
"Ergeben werd' ich mich bestimmt nicht", meinte er ruhig zu Roan:" aber ihr habt recht, Widerstand leisten wäre in Anbetracht der Umstände wohl nicht sonderlich klug." Seine Hände zitterten leicht da er viel Zorn zurückhalten musste. "Aber ist es auch klug die Waffe auf einen Allianzsoldaten zu richten?" Er grinste böse. "Wie stellt ihr euch das vor? Ich gehe zu meinem Leutnant und lass' mich mal eben so für unabsehbare Zeit beurlauben..?!" Einige Momente war es ruhig. Niemand wusste etwas zu sagen. Yuri beschloss sie noch ein wenig mehr herauszufordern.
"Außerdem hab ich's sowieso nicht so mit Vorgesetzten. Und dich kenn' ich nicht mal richtig. Wer sagt mir dass du uns nicht in den Tod führst wenn ich bei meinen Vorgesetzten schon den Kopf schütteln muss?" Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

Tag 6, 14:06 Uhr

Roan Dell
27.05.2013, 20:39
Tag 6, 14:06 Uhr

"Wer sagt mir, dass du uns nicht in den Tod führst, wenn ich bei meinen Vorgesetzten schon den Kopf schütteln muss?" Yuris Frage ließ Wut in Roan hochkochen. Er bemühte sich ernsthaft darum, ihn am Leben zu lassen, doch der andere Mann begegnete ihn mit blankem Spott. Roans Mundwinkel verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. Er merkte, wie sein Ärger seine Wahrnehmung dämpfte. "Niemand...", sagte er bissig und schlug zu. Seine Faust schnellte ohne eine Vorwarnung in Richtung von Yuris Gesicht. Der Zorn vernebelte sein Sichtfeld mit roten Schlieren. Er wusste nicht, ob er getroffen hatte, doch sein Gegenüber taumelte ein paar Schritte zurück. Diese Gelegenheit nutze Varruk, um sich auf Yuri zu stürzen. Als Roans Sinne wieder klärten, umklammerten der Turianer Yuri mit seinem eisernen Griff. Nalee hatte eine Pistole gezogen und sie auf die Brust des Allianzsoldaten gerichtet, ihr Blick ruhte jedoch fragend auf Roan. Dieser knackte mit den Fingerknöcheln, lockerte kurz seine Nackenmuskulatur und trat dann mit verschränkten Armen vor Yuri. "Du wirst kooperieren...", grollte Roan düster und blickte dem anderen Mann drohend in die Augen, "Wir werden dich in Gewahrsam behalten, bis wir Omega verlassen haben. Ob wir dich danach auf Illium absetzen oder zur Luftschleuse rauspusten, entscheiden wir auf dem Weg... Möglicherweise überdenkst du deine Einstellung bezüglich dieser Mission noch einmal..." Er wandte sich an Nalee: "Gehören Handschellen zur Ausrüstung in diesem Apartment?" Die Asari nickte nur und holte ein Paar aus dem Regal neben der Tür. "Schockgeneratoren, wenn er sich zu sehr wehrt, bekommt er einen Stromstoß ab. Nicht genug um ihn zu betäuben, aber genug, damit er es nicht allzu häufig ausprobiert.", sagte sie und reichte die Handschellen Roan, welcher sie Yuri ein wenig missmutig anlegte. Stromschläge gehörten nicht zu seinen bevorzugten Methoden, aber in Anbetracht der Umstände blieb ihm wohl kaum eine andere Wahl. Nachdem er fertig war, nickte er Varruk zu, welcher den Yuri in Richtung Ausgang stieß. Der Allianzsoldat warf Roan einen verächtlichen Blick zu. Er seufzte und wandte sich erneut an Nalee: "Wir werden die nötigen Vorbereitungen treffen und morgen um 0800 in Andockbucht B39 zu euch stoßen..." Nalee lächelte. "So soll es sein!", antwortete sie mit einem knappen Nicken und geleitete die Männer aus dem Versteck hinaus...

Schweigend saßen die drei Männer im Wohnbereich des kleinen, schmutzigen Apartments, welches Roan und Varruk gemietet hatten. Roan blätterte gedankenverloren in einer Ausgabe des Fornax und behielt Yuri, während Varruk schlief. Es war nun einige Stunden her, dass sie von der Begegnung mit der Asari zurückgekehrt waren. Wie durch ein Wunder wurden sie auf dem Weg nicht aufgehalten, obwohl sie einen "gefesselten" Gefangenen eskortiert hatten. Varruk hatte gute Arbeit dabei geleistet, einen möglichst unauffälligen Weg zu wählen. Einzig eine Gruppe Batarianer und ein Vorcha war ihnen begegnet, doch keiner von ihnen scherte sich um die Angelegenheiten der drei Männer. Mittlerweile war es mitten in der Nacht und Varruk hatte sich mit Roan darauf geeinigt, abwechselnd Wache zu halten, was sich bis jetzt jedoch nicht als nötig herausgestellt hatte. Yuri rührte sich seit Stunden nicht und starrte finster gegen die Wand, was nur selten durch ein Blinzeln, außer seinem leisen Atem sein einzige Lebenszeichen unterbrochen wurde. Es hatte nicht lange gedauert, ihre Sachen zu packen. Schließlich hatten sie nicht viel... Varruk hatte innerhalb weniger Minuten sein Gewehr gewartet und die verbleibenden Lebensmittel sowie die Auswahl an Plüschtieren (welche in Roans Augen noch immer einen grotesken Gegensatz zu der Härte des Turianers darstellten) in einer Tasche verstaut, während Roan seine Rüstung und Waffen neben der Tür aufgestapelt hatte. Im Gegensatz zu Varruk, welcher seine Panzerung fast immer trug, konnte Roan in seiner nicht schlafen. Die restliche Ausrüstung lagerte in seinem Tornister und den Gürteltaschen ihrer Rüstungen. Im Nachhinein war er dankbar, keine verwertbaren Gegenstände im Shuttle der Blue Suns zurückgelassen zu haben. Sie brauchten alles, was sie bekommen konnten. Ein schrilles Fiepen ließ Roan zusammenfahren und riss ihn aus seinen Gedanken, als sein Universalwerkzeug das Ende seiner Wache verkündete. Varruk hatte sich bereits aufgerichtet und blickte zu ihm hinüber. "Schichtwechsel!" Der Turianer stand auf und griff sich einen Energieriegel aus seiner Tasche, bevor er es sich auf einem der Stühle bequem machte und sich das Fornax-Magazin griff. "Ich darf doch?", fragte er spöttisch. Roan grinste nur und schlenderte zum Bett hinüber. Er ließ sich auf die harte Matratze fallen. Die wenigen Stunden Schlaf, die er noch hatte, würde er auskosten. Seine Gedanken kamen zur Ruhe, sein Atem verlangsamte sich. Dann übermannte ihn Schwärze...

Der gleiche schrille Ton, welcher vor einigen Stunden auch Varruk geweckt hatte, beendete Roans Nachtruhe. Er fühlte sich erstaunlich ausgeruht und setzte sich sofort auf, um durch den Raum zu blicken. Varruk war lässig damit beschäftigt, Roans Waffen durchzuchecken und Kalibrierungen vorzunehmen, während Yuri leicht desorientiert von ihm zu Roan blickte. Offensichtlich war auch er eingeschlafen. Roan stand auf und betrat das kleine Badezimmer, um sich kurz etwas frisch zu machen. Als er in den Spiegel blickte, verblüffte ihn der Anblick seines mittlerweile recht ausgemergelten Gesichts. Es wurde Zeit, dass sie Omega verließen. Als er in den Wohnbereich zurückkehrte, hatte Varruk seine Arbeit beendet und bereitete Alles auf ihren Aufbruch vor. Roan schritt zu seiner Rüstung hinüber. Die mattschwarzen Panzerplatten mit den silbernen Verzierungen des Renegatenprojektes bildeten, wie schon jene bei der Alllianz, die schwere Verteidigerrüstung eines Frontkämpfers. Sie hatte nur eine Aufgabe: Dem Beschuss so lange standzuhalten, bis Roan die Distanz zu seinen Feinden überbrückt hatte. Bis jetzt hatte sie hierbei gute Dienste geleistet. Routiniert begann er, die Platten anzulegen und alle Systeme auf ihre Einsatzbereitschaft zu prüfen. Als er schlussendlich den Helm in den Händen hielt und in das tiefschwarze Visier blickte, entschloss er sich, diesen trotz seiner eigentlichen Abneigung für diesen Einsatz zu tragen um Platz im Tornister zu sparen. Abschließend holsterte er noch M-300 Claymore und sein M-76 Revenant. Als er sich umdrehte stand Varruk bereits bereit im Raum, Yuri am Oberarm gepackt und mit der Tasche voller Lebensmittel auf dem Rücken. "Ich war selten so bepackt... Ihr Menschen habt doch ein Tier für so etwas... Einen Esel?", sagte Varruk ironisch und erntete ein Lachen von seinem Gefährten. "Wollen wir hoffen, dass wir in naher Zukunft weniger schleppen müssen!" Die beiden kontrollierten noch einmal alle Fenster, Türen und Schränke, bevor sie das Apartment verließen. Sie hatten dem Besitzer eine Nachricht hinterlassen, doch vermutlich wusste dieser durch Nelaa sowieso bereits Bescheid...

Die Andockbuchten der Slums waren ein reges durcheinander, auch zu solch recht früher Stunde. In einer Galaxis jedoch, wo jede Spezies ihre eigene Vorstellung von Zeit hatte, war dies weniger verwunderlich, als es auf den ersten Blick schien. Die Gruppe drängte sich möglichst unauffällig in Richtung Andockbucht B39, konnte einigen skeptischen Blicken aufgrund der Tatsache, dass einer der Männer Handschellen trug, nicht entgehen. Schließlich gelangten sie jedoch durch mehrere Gänge in eine mittelgroße Hangarbucht, in welcher ein alter Transporter stand. Das Schiff wirkte dynamisch und besaß kraftvolle Linien, war jedoch zu groß für eine Yacht und zu klein für einen Frachter. Die Triebwerke nahmen einen großen Teil des sichtbaren Bereiches ein und an den Seiten waren einige Frachtmodule angebracht, an deren Unter- und Oberseite nachträglich einige Jägerabwehrkanonen angebracht wurden, welche jedoch nur wenig Feuerkraft gegen größere Angreifer bieten würden. Viele der Teile sahen aus, als ob sie bereits mehrfach ersetzt worden wären. Dennoch machte das Schiff auf Roan keinen instabilen Eindruck, im Gegenteil. Es wirkte mehr wie ein gestählter Veteran, dessen Narben und Prothesen von seinen zahlreichen Einsätzen zeugten. "Gefällt sie euch?", fragte eine Stimme hinter ihnen, welche Roan als die von Nalee K'zera identifizierte. Er drehte sich um und erblickte die Asari in voller Kampfmontur, den Bogen auf dem Rücken befestigt, Pfeile in diversen Köchern auf dem Rücken und an den Oberschenkeln verstaut, sowie mit einer gehalfterten Pistole ausgerüstet. "Definitiv...", antwortete er, seine Stimme durch die Filter des Helms bedrohlich verzerrt. Nalee lächelte dennoch. "Die Sternenschweif... Sie hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, doch sie wird uns gute Dienste leisten... Kommt mit!" Die Gruppe schritt auf das Schiff zu. Von nahem betrachtet wirkte es noch ein Stück größer und bulliger, jedoch war es noch immer ein geschmeidiges Schiff. Als sie sich der Einstiegsrampe näherten fuhr diese mit einem hydraulischen Zischen herunter. Die Asari wandte sich noch einmal um: "Seid ih-..." Doch bevor sie ihren Satz vollständig beginnen konnte, ertönten am Eingan der Andockbucht plötzlich Rufe und das Klappern schwerer Stiefel auf metallenem Boden. "Was zur Hölle?", fragte Varruk, als ein Trupp gepanzerter Allianzmarines in die Bucht stürmte und das Feuer eröffnete. Roan und die anderen suchten Deckung hinter einer Landestütze. "Hier spricht die Allianz!", ertönte es von der anderen Seite der Bucht, "Ergebt euch und lasst die Geisel frei, dann werden wir das feuer einstellen!" Roan biss sich auf die Lippe. Er hatte so etwas befürchtet. Doch eine Kapitulation kam nicht in Frage. "Nalee, nimm Yuri und fahr die Triebwerke hoch! Varruk und ich kümmern uns um die Gesellschaft..." Die Asari nickte und eilte in der Deckung des Schiffes auf die Laderampe zu, Yuri in einem biotisch verstärkten Griff gepackt. Roan warf einen Blick zu Varruk. "Wie in den guten alten Zeiten?", fragte er grinsend und griff das M-76 Revenant von seinem Rücken. "Wie in den guten alten Zeiten!", bestätigte Varruk, welcher bereits sein Präzisionsgewehr in den Händen hielt. "An die Allianz, hier spricht Roan Dell! Wir werden nicht kapitulieren!", rief Roan und bedeutete Varruk, das Feuer zu eröffnen. Gemeinsam begannen sie, den Marines Projektil-Salven entgegen zu feuern...

Tag 7, 08:07 Uhr

Kai "Yuri" Luz
30.05.2013, 20:36
Tag 6, 14:06 Uhr

Yuri konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Offenbar hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn sein Gegenüber schien gerade haufenweise Adrenalin in sich auszuschütten. Kurz blickte er in die bis zum Anschlag geweiteten Pupillen von Roan, "Niemand...", dann wurde es kurz schwarz. Im Bruchteil einer Sekunde hatte es Yuri's Kopf um fast 90 Grad nach rechts verdreht. Schmerz folgte erst später. Er war etwas zurück getaumelt und versuchte nun den nächsten Angriff so gut wie möglich zu widerstehen. Wehren würde er sich nicht. Nicht wenn er Kugeln in Kopf oder Lunge vermeiden wollte. Denn Varruk hatte zwar Yuri festgehalten, und somit die Situation etwas entschärft, aber Nalee richtete nun wieder eine Waffe auf Yuri.

"Du wirst kooperieren..", grollte Roan ihn an. Seine Augen machten einen normaleren Eindruck als zuvor. "Wir werden dich in Gewahrsam behalten, bis wir Omega verlassen haben. Ob wir dich danach auf Illium absetzen oder zur Luftschleuse rauspusten, entscheiden wir auf dem Weg... Möglicherweise überdenkst du deine Einstellung bezüglich dieser Mission noch einmal..." ~Wie stellt sich der Vollidiot das vor?!~ ärgerte Yuri sich. Seiner Miene war deutlich Trotz und Abscheu abzusehen. Zu allem Übel wurden ihm nun "Handschellen mit eingebauter Bestrafungsfunktion" angelegt. ~Wer baut sowas?!~ Sie gingen also wirklich soweit und nahmen einen Allianzsoldaten als Geisel. ~Meine Jungs werden euch so dermaßen in den Arsch treten~ Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, beschloss er zu kooperieren bis sich die Umstände zu seinem Gunsten wenden würden.

Auf den Straßen, unterwegs zum Unterschlupf der beiden Söldner, war dies noch nicht der Fall. Die Beiden waren noch viel zu angespannt und vorsichtig. Auf die Hilfe der einen Gruppe Passanten war hier kein Verlass. ~Nicht bei einem Menschen~ Außerdem waren Leichen in Omegas Gassen keine Seltenheit. Man würde ihn einfach exekutieren wenn er zu viele faxen machen würde..
Später in besagter Bruchbude von Motel herrschte unangenehme Ruhe. Roan und Varruk hielten abwechselnd Wache während der Andere schlief. Yuri hatte den Raum kurze Zeit nach betreten bereits vollständig gemustert. Auch hier standen die Möglichkeiten schlecht. Nachdem man ihn sein Universalgerät, Waffe und fast alle nützlichen Gegestände abgenommen hatte, bestand seine einzige Chance darin dass seine Bewacher dumm genugen warem gleichzeitig einzuschlafen. Er selbst sitzte, mit Handschellen geffesselt, in einer Ecke des Raumes und blickte stur gegen die Wand. In unregelmäßigen Abständen nickte er ein, wachte aber jedesmal wieder auf. Und so verbrachte er einen Großteil der Nacht, sitzend und wartend..
Ein paar Stunden später als er zum wiederholten Male die Augen öffnete witterte er seine Chance. Roan schlief gerade ziemlich tief und Varruk war mit dem Reinigen von Waffen beschäftigt. Ein Hobby dem viele Turianer mit Begeisterung nachgingen. Er brauchte nur einige Momente der Unachtsamkeit und beschloss es zu riskieren. Man hatte Yuri alles abgenommen was er bei sich trug. Ausgenommen seiner Kleidung und gnädiger Weise seiner Jacke, ohne die es ziemlich kalt geworden wäre. Er konnte die Mimik des Turianer nicht deuten aber seiner Haltung nach zu Urteilen war er ziemlich müde geworden. Versucht sich so zu positionieren um den anderen die Einsicht auf das was er vor hatte zu verwehren, schloss er die Augen und bewegte sich etwas komisch, als würde er schlafen. Sanft zog er aus seinem Ärmel einen Stift und einen Fetzen Papier aus einem eingenähten Fach, Varruk immer aus den Augenwinkeln beobachtend. Ganz langsam, so dass es aussah als würde er nur atmen, schreib er in Übergröße "B39" darauf. Anschließend wickelte er das Stück Papier um den Stift und ließ diesen in seinem Hosenbund verschwinden. ~Geschafft!~ Als er seine Augen wieder öffnete stellte er fest, dass er zwar Varruk überlistet hatte aber Roan aber völlig außer Acht ließ. Denn dieser schaute nun hellwach zu ihm herüber. Zu Yuri's Überraschung richtete er sich aber auf und verließ den Raum in Richtung Badezimmer. ~Puh...ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen~ Als Roan zurückkam wurde ausgecheckt..

An den Andockbuchten war teilweise so viel los, dass Yuri überlegte sich hier nicht einfach loszureißen und in der Menge zu verschwinden. Aber er beschloss an seinem Plan festzuhalten. Ob funktionieren würde oder nicht war reine Glückssache. Weglaufen konnte er später immernoch. Die alte Sporthalle kam immer näher und der Soldat bemühte sich sie im Blick zu behalten. Dies machte er ziemlich lange. Als das alte Gebäude nun am nächsten war sah er es. Eine Art Blitzen wie als würde etwas Licht reflektieren, ganz oben bei den abgedunkelten Fenstern. Er schluckte leicht und ließ dann unauffällig etwas fallen. Das Blitzen war noch kurze Zeit zu sehen ehe sie wieder in der Menge verschwunden waren.

Sie näherten sich dem Schiff dass sie von hier weg bringen sollte und vertrödelten zum Glück noch eine Menge Zeit damit "die Sternenschweif" zu bewundern. Gerade als sie an Bord gehen wollten wurde die Andockbucht von einem Einsatztrupp der Allianz gestürmt. ~Gerade noch rechtzeitig~ grinste Yuri im ersten Moment. Seine Freude verflog allerdings als ihm klar wurde dass die Kugeln keinen Unterschied machten. Die Marines gingen überraschend aggressiv vor und ging an strategischen Positionen um den Vogel in Stellung. Er entging nur knapp einem Kopftreffer, so dass er von selbst mit den Anderen Deckung suchte. Wut koch in ihm hoch als ihm Projektile um die Ohren flogen. Diese Typen müssten doch eigentlich zielen können! Plötzlich fühlte er sich bei Roan, Varruk und Nalee gar nicht mal so unwohl. ~Stockholm-Syndrom lässt grüßen~ dachte er sich, doch war es ihm mehr als egal. Der Selbsterhaltungstrieb kam hoch. "Hier spricht die Allianz!", ertönte es von der anderen Seite der Bucht, "Ergebt euch und lasst die Geisel frei, dann werden wir das Feuer einstellen!" ~Ach wirklich?~ ärgerte er sich. Der Gefesselte wusste dass Roan jetzt nicht einfach die Waffen niederlegen würde. "Nalee, nimm Yuri und fahr die Triebwerke hoch! Varruk und ich kümmern uns um die Gesellschaft...", brüllte er in einem Befehlston. Die Asari hätte ihn nicht einmal hinter sich her ziehen müssen. Er wäre selbstständig mitgekommen. Außerdem hätte er so seinen Kopf besser unten halten können. Im Schiff angekommen konnte man hören wie Varruk und Roan dass Feuer eröffneten. Yuri verzog das Gesicht, dass hatte einen bitteren Beigeschmack. Die Pilotin beeilte sich das Schiff startklar zu machen, während er an der Luke nach den anderen spähte..

Tag 7, 08:09 Uhr

Roan Dell
07.08.2013, 22:38
Tag 7, 08:08 Uhr

Vielleicht war er etwas überschwänglich gewesen, als er aus seiner Deckung stürmte und das Feuer eröffnete, vielleicht hatte er auch einfach vergessen, wie gut die Jungs seiner "ehemaligen Firma", wie er die Allianz gerne nannte, schießen konnten oder vielleicht auch nur, wie schlecht er selber darin war, vor allem mit einem leichten Maschinengewehr. Welcher Punkt auch immer davon zutraf, war jedoch nicht wirklich relevant, Roan steckte in Schwierigkeiten. Nachdem seine erste Salve noch Wirkung zeigte und die Marines in Deckung gehen ließ, erwiderten diese präzise das Feuer. Roans Barriere hielt zwei Projektile auf, ein drittes überlud sie jedoch und bohrte sich in seinen Schulterpanzer. Zu seinem Glück war eine Verteidiger-Rüstung massiv genug, um die Kugel aufzuhalten, dennoch hechtete er schnaufend hinter einen Stapel Container. Mist!, fluchte Roan gedanklich und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Für den Moment war er sicher, jedoch erschlossen sich ihm schnell mehrere Probleme: Sollte ein Allianz-Marine seine Position wechseln, um ihnen in die Flanke zu fallen, saß er temporär ohne Barriere auf dem Präsentierteller. Des Weiteren hatte er mit seiner Aktion einen unpraktischen Abstand zwischen sich und das Schiff sowie Varruk gebracht. Sobald die Triebwerke hochgefahren waren, würde er durch den Kugelhagel zur Luke sprinten müssen. Großartig, Roan, du bist so ein Held..., rügte er sich. Seine Hand tastete nach der Schrotflinte an seinem Gürtel, er verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Nahkampf wäre das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Nicht nur, dass er seine Deckung aufgeben müsste, er würde auch einen Blutrausch riskieren. Manchmal glaubte Roan, er sei gar nicht so verrückt, wie ihm die Psychiater immer gesagt hatten. Er hatte definitiv ein Problem, jedoch war er sich dessen wohl bewusst und versuchte, Wutausbrüche nicht zu provozieren. Ein "böser Irrer" sah in seinen Augen irgendwie anders aus, allerdings trugen sowohl seine Implantate und Medikamente, als auch der Einfluss durch Varruk ihren Teil dazu bei. Dieser legte gerade erneut an und überlud den Schild eines Angreifers, worauf sich dieser wieder hinter die Kiste zurückfallen ließ, über welche er gespäht hatte. "Versuch, keinen von ihnen zu töten!", rief Roan ihm über seinen Helm-Kommunikator zu, "Wir müssen uns nicht noch mehr Ärger einhandeln, als unbedingt notwendig!". Der Turianer lachte. "Hätte ich wirklich einen von ihnen töten wollen, lägen mindestens vier von ihnen bereits blutend am Boden. Die Kerle schießen gut, aber sind zu unvorsichtig...", antwortete er. Roan schielte zu den Triebwerken. Sie hatten bereits angefangen, etwas zwischen einem Grummeln und einem Heulen auszustoßen und begannen, blau zu glimmen. Er hoffte, dass dies ein gutes Zeichen dafür war, dass sie bald abheben konnten. Aber wirklich Ahnung von Raumschiff-Schnellstartprozeduren hatte Roan nicht. Seine Barriere hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgeladen, also wagte er es, über die Container zu spähen und eine Reihe Projektile auf die Marines abzugeben, welche ihm am nächsten waren. Die Antwort kam prompt und Roan zog seinen Kopf wieder hinter seine Deckung zurück. Wie lange dauert das denn?!?, fragte er sich langsam ungeduldig. Als wären seine Gedanken gehört worden, ertönte Nalees Stimme in seinem Helm: "Wir sind soweit! Beeilt euch...". In einer anderen Situation hätte sich Roan über diese Formulierung aufgeregt, warteten Varruk und er doch bereits eine ganze Weile im Hagel der Allianz-Projektile. Nun jedoch wollte er nur hier weg. "Du zuerst, ich gebe dir Deckung!", rief er Varruk zu und bedeutete ihm, sich zur Laderampe zurückzuziehen. Der Turianer nickte und lief feuernd rückwärts. Roan selbst sammelte seine Kraft, um eine biotische Schockwelle durch die Andockbucht zu jagen. Marines wurden zu Boden und durch die Luft geschleudert. Die allgemeine Verwirrung reichte aus, damit Varruk die Laderampe erreichen und Roan die restlichen Allianz-Soldaten mit Unterdrückungsfeuer zurück in Deckung treiben konnte. Zeit, selbst die Beine in die Hand zu nehmen. Roan rannte ohne weiter zu zögern los, vorbei an mehreren Containern. Irgendetwas stimmt nicht…, schoss es ihm durch den Kopf. Seine Beine fühlten sich matt an, sein Körper ausgezehrt. Er hatte zu spät erkannt, dass der biotische Kraftaufwand hatte seinem bereits von der Flucht der letzten Tage ausgezehrten Körper den Rest ggeeben hatte. Dennoch mobilisierte Roan seine letzten Kräfte, um die letzten Meter bis zur Laderampe zu überbrücken. Doch eine höhere Macht war gegen ihn, seine Beine sackten weg und er stürzte zwei Meter vor der Rampe schnaufend auf den Boden. Er bemühte sich, sich aufzurappeln, vergeblich. Ein Schuss schlug neben ihm in den Boden. Er bot ein perfektes Ziel. In diesem Moment zischte etwas über seinen Kopf hinweg, in Richtung der Allianz-Marines. Roans Kopf zuckte nach oben, als ein weiteres Zischen ertönte und er sah einen orange-glühenden Pfeil an ihm vorbeischnellen, gefolgt von einem dumpfen Schrei vom anderen Ende der Andockbucht. Auf der Laderampe stand die Nalee, den Bogen in der linken Hand, bereits einen weiteren Pfeil auf der Sehne. Varruk eilte an ihr vorbei, um Roan aufzuhelfen. „Komm schon, Kumpel!“, zischte der Turianer und half ihm auf die Beine. Gemeinsam überquerten sie die letzten Meter zur Rampe und liefen sie hinauf. Die Asari stand noch einen Moment zielend in der Luke, dann ließ sie die Sehne langsam in ihre Ausgangposition zurückgleiten, der Pfeil löste sich auf. Geschmeidig trat sie einen Schritt nach hinten und aktivierte die Rampensteuerung. Mit einem Zischen schloss sich das schwere Metall und Nalee eilte ins Cockpit. Um Roan verschwamm langsam die Welt. Er merkte nur noch, wie Varruk ihn in einen Sitz hievte, dann wurde es schwarz…

„Roan? Roan! Verdammter Kerl, wach auf!“. Dumpf drang die Stimme Varruks in seinen Schädel. Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch seine Lider waren schwer wie Blei. Wie aus dem Nichts hörte er ein Klatschen, sein Kopf wurde ruckartig zur Seite gerissen und seine Augen öffneten sich schlagartig, dann verspürte er einen unangenehmen Schmerz auf seiner rechten Wange. Ein anklagendes Schnaufen entwich seiner Brust, als er den Kopf in Richtung des Turianers wandte, welcher ihn leicht spöttisch angrinste. „Geht’s noch?“, fragte Roan missmutig. „Wird Zeit, dass du endlich aufwachst!“, lachte Varruk, „Du hast den gesamten Flug bis zum nächsten Massenportal verpennt…“. So schlimm war es also?, dachte Roan verbittert und blickte aus dem Fenster des Cockpits, in welchem er sich befand. Dem Ausblick nach zu urteilen befanden sie sich bereits auf dem Weg nach Illium, das bläuliche Leuchten der Schlieren einer ÜLG-Reise war ein vertrauter Anblick. Seine Gedanken huschten zu Yuri. „Wie geht es unserem unfreiwilligen Passagier?“, fragte er Varruk. „Gut, wir haben ihn in einer der Kabinen einquartiert… Natürlich mit verschlossener Tür, man weiß nie, aber er hat aber keinen Widerstand mehr geleistet.“ Roan verarbeitete das gesagte kurz und antwortete dann: „Lass die Tür offen, ich denke, das hat er verdient. Auf dem Schiff kann er eh nirgendwo hin… Riegelt lieber die kritischen Systeme ab, in Ordnung?“ Varruk neigte den Kopf, als ob er mit sich ringen würde, Roans Bitte in die Tat umzusetzen. In diesem Moment grollte Roans Magen. Er realisierte erst jetzt, dass er einen unglaublichen Hunger hatte. Hinter ihm ertönte Nalees Stimme. „Du solltest etwas Essen…“, sagte die Asari lächelnd, ein Tablett mit einer großen Portion Essen in der Hand haltend, „Du hast es in deinem Zustand etwas übertrieben...“. Sie reichte ihm das Tablett, bevor sie sich setzte und an Varruk gewandt fortfuhr: „Ich habe euer Gespräch verfolgt. Es sollte kein Problem sein, dass sich euer Freund halbwegs frei auf dem Schiff bewegt. Entsperre die Tür zu seinem Zimmer mit dem Code 0-1-8-1-4-3 und sage ihm, wir gewähren ihm die Freiheiten, die er braucht und möchte…“ Der Turianer nickte und erhob sich, während Roan gebannt auf das Essen vor ihm starrte. Ihm lief beim Anblick das Wasser im Munde zusammen. Die Anzahl richtiger Mahlzeiten in den letzten Tagen ließ sich an fünf Fingern abzählen. Nach einem fragenden Blick an Nalee, welchen diese mit einem lächelnden Nicken quittierte, begann Roan kontrolliert, aber schnell zu essen...

Tag 7, 9:00 Uhr

Kai "Yuri" Luz
10.12.2013, 17:06
Tag 7, 8:08 Uhr

Gespannt beobachtete Yuri den Schusswechsel zwischen seinen Geiselnehmern und seinen Kameraden. Wobei sich die Fronten gerade zu verschwimmen begannen.
Nicht allzu selten musste er den Kopf einziehen um etwaigen "Querschlägern" zu entgehen, sich fragend ob seine Leute überhaupt nach ihm Ausschau hielten.
Auch bei seinem neuen potenziellem Gruppenführer hatte er gemischte Gefühle.
Seiner Meinung nach stellte dieser einen ausgezeichneten Soldaten dar, allerdings keinen Offizier.
Dell wusste wie man Ärsche tritt aber ihm fehlte es an taktischem Geschick. Er fragte sich ob vielleicht Roan's Wutausbrüche etwas damit zu tun haben könnten.
~Wobei.. was nicht ist kann noch werden. Er weiß was zu tun ist er muss nur noch lernen wie er es mit seinem Squad am besten umsetzt.~ Das war zumindest Yuri's Meinung.
Ein hervorragendes Beispiel war die Tatsache dass er seine Kräfte in so kurzer Zeit verbraten hatte, dass er nun Tatsächlich 2 Meter vor seinem Gefangen zu Boden ging. Da er gefesselt war trat er Varruk einmal heftig gegen's "Schienbein". Dieser schaute gerade durch das Zielfernrohr seines Gewehrs und dachte zuerst der Gefangene wolle rebellieren. Eine ausgesprochen opportunistische aber auch schmackhafte Idee. Aber aus irgend einem Grund ließ er den Moment verstreichen..
Ehe er sich versah hatte Varruk Roan herein und Nalee dass Schiff außerhalb der Reichweite einer konventionellen Schusswaffe gebracht.

Tag 7, 8:13 Uhr

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