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Deemonef
02.05.2012, 20:08
So ein neues Fan-Fic von mir und der vortrefflichen Hilfe von Servala.
Ein FF ist ja dafür da, um das zu erleben was man nicht erlebt hatte.
Es gab eine Romanze ide ich immer wollte, die aber nie Wirklichkeit wurde.
Deswegen hier das neue FF

Die Justikarin

Gwen lag im Bett und starrte durch ihr Panoramafenster. Sorgen und schwere Gedanken machten sie unruhig. Was logisch war, da die Normandy in etwa zwei Stunden das Omega-4-Portal durchfliegen würde. Doch trotz der Gefahr, der Macht des Gegners und der Tatsache, dass man nicht mal lebend am anderen Ende herauskommen könnte, sorgte sich Shepard um etwas anderes. Ihre Gedanken kreisten um ein gänzlich anderes Thema.

Eine Person, jemanden aus ihrer Crew, jemanden an den Sie nicht denken sollte, denn an die Person zu Denken bedeutete nur Schmerz. Das Wissen, dass die Person nie das empfinden würde, was Gwen empfindet. Sie presste die Augen zusammen, wollte die Tränen nicht zulassen. Shepard wollte sich zur Ruhe zwingen. Doch sie konnte nicht schlafen, Bilder rasten vor ihrem inneren Auge umher.
Bilder der Vergangenheit:

Gwen betrat auf Illium mit ihrem Team eine Halle, wo sie eine Asari trafen, die spielend eine andere besiegte. Mächtig und Ehrfurcht erbietend. Ihr Name war Samara. Shepard wusste nicht was sie von einem sogenannten Kampfmönch erwarten konnte, aber alles andere als das was vor ihr stand. Grunt lachte und macht einen Witz über herausfallende Melonen, Jack war von der Macht beeindruckt und Gwen sah nur eine Killerin, die nach einem für sie sinnlosen Kodex handelte

Justikarin war ihre Berufung. Shepard verstand davon kaum etwas, nur so viel, dass sie töten konnte solange es jemand ‚verdiente’. Samara war ihr suspekt. Sie würde sie nur auf ihre Reise begleiten, wenn Gwen einen Schiffsnamen herausbekam auf dem sich ein Flüchtling befand. Der Auftrag war nicht schwer, doch Samara war beeindruckt. Sie schwor sich auf den Commander ein. Shepard fand das alles sehr merkwürdig.

Shepard drehte sich zur Seite, sah zum Aquarium. Doch auch dieses, konnte ihre Gedanken nicht ablenken.

Die neue Asari in ihrem Team war kalt und kompromisslos. Doch dann geschah etwas. Gwen ging ab und an zu ihr, wie auch zu allen anderen Mitgliedern ihrer Crew und führte ein paar Gespräche. Samara schien… aufzutauen. Sie war so gut wie immer alleine unterwegs gewesen und das seit über einen Zeitraum von mehr wie vierhundert Jahren. Jetzt wo die Asari unter Leuten war, wurde sie offener, die kalte Ader, bemerkte Gwen nur noch in Kämpfen. Sie erzählte Shepard interessante Geschichten und schien die Gegenwart von Anderen zu genießen.

Auf der Gegenseite schien es ähnlich zu sein. Samara beobachtete Shepard, um sich ein eigenes Bild von der Heldin der Citadel zu bilden. Gwen beeindruckte sie wieder und wieder. Trotz der Unruhen in der Galaxie strebte sie den Frieden an. Sie war aufrichtig und gab alles für ihre Freunde. So etwas gab es selten unter Menschen… so etwas gab es überhaupt selten.

Eines Tages offenbarte sich Samara. Sie vertraute Gwen ihre wahre Aufgabe an: Die Jagd nach ihrer Tochter. Das war ihre alleinige Mission und obschon sie seit vierhundert Jahren auf eigene Faust suchte, bat sie Shepard nun um Hilfe. Die Spur führte nach Omega und sie fanden Samaras Tochter, die sich Morinth nannte.

Sie war eine liebeshungrige Mörderin und sehr gefährlich. Zudem war sie sehr intelligent und gerissen. Also musste Gwen anders als sonst vorgehen und zwar als Köder. Bar jeder Waffe in die Höhle des Löwen und obwohl sie Samara half, konnte im Endeffekt nur diese sie retten, wenn etwas schief gehen sollte.

Morinth war angetan und begehrte Shepard. So dauerte es nicht lange und der Commander erlag den Verzückungen der gefährlichen Asari. Sie wollte Sie. Wollte Dinge mit ihr anstellen, um die sie nie zu bitten wagte und Morinth sah ihrer Mutter zum verwechseln ähnlich. Diese Augen, dieses Gesicht… Gwen liebte dieses Gesicht. Doch Samara schritt ein, bevor das Schlimmste geschehen konnte und zusammen hielten sie die Ardat Yakshi auf.

Samara war Gwen dankbar, doch es fiel ihr schwer dies auszudrücken. Erst nach einer langen Zeit begann sie erneut mit Shepard Gespräche zu führen. Es passierte wieder etwas. Die Unterhaltungen wurden offener, intimer und freundlicher. Die Asari wirkte so frei, als wäre große Last von ihr gefallen. Gwen war es nicht nur gelungen die Asari zu beeindrucken, sie hatte sie auch befreit.

Gwen sah starr zum Aquarium und wischte sich eine glasig nasse Perle aus dem Augenwinkel. Ihre Erinnerungen wurden schlimmer. Sie kamen unaufhaltsam. Dieses Gespräch, dieses letzte Gespräch… endgültig und grausam, wenn man so fühlte wie sie.

Gwen ging ausgesprochen oft zu der Asari, manchmal sogar ohne Gesprächsthema, da saßen dann einfach nur beide da und genossen die galaktische Aussicht. Zusammen. Shepard fühlte sich so unglaublich wohl bei Samara und fühlte Dinge, die noch niemand anders bei ihr auslöste und in so manchen Momenten, wenn sich ihre Blicke trafen, suchte die Asari verstohlen ein anderen Punkt zum anschauen. Gwen hoffte und ahnte, dass in der Asari Ähnliches vor ging.
Sie brauchte Gewissheit. Sie redete mit ihr.

Bevor Gwen bei diesem letzten Gespräch etwas sagen konnte stand Samara auf und ging zum Fenster. Sie vertraute ihr an, dass sie eine sehr gute Freundin sei und sie immer um Hilfe bitten könnte. Das war der optimale Ansatz. Shepard nahm ihre Hände und suchte die wunderbaren Augen der Asari:

„Samara. Da ist mehr zwischen uns“, dann viel ihr keine Fortsetzung des Satzes ein. Als sie es vor dem Spiegel übte, war es sehr viel einfacher. Aber zum Glück ergriff Samara das Wort:
„Ich hätte nie gedacht, dass mir jemand der so jung ist, so nahe kommen würde“, es wäre so schön gewesen, wenn danach kein weiteres Wort mehr über ihre Lippen gekommen wäre. Aber:
„Aber Shepard… Gwen. Du musst diesen Gedanken verwerfen. Es ist unmöglich!“
Doch der Commander merkte wie ihre Worte zitterten. Sie redete ihr zu, verlangte und flehte fast. Doch Samara… ihre Kälte kehrte in ihren Blick zurück.
„Ich bin eine Justikarin, Gwen!“
„Aber… du hast selbst gesagt, dass der Kodex keine Liebesbeziehungen verbietet!“
„Ja, das sagte ich…“
„Und… ist es nicht das was du fühlst? Was ich fühle?“
„Du bist… Gwen. Der Kodex ist bindend und…“
„Oder hast du nur Angst und versteckst dich hinter deinem ‚Kodex’?“
„Nein…“
„Dann lass es zu. Du hast dir etwas Glück verdient!“

Die Asari sah bitter zu dem Menschen:
„Mit dir würde ich mehr finden als nur Glück! …und genau das ist das Problem!“
„Was soll das heißen?“
Die Asari blickte zu Boden. Dann nahm sie ihre Hand und streichelte leicht Gwens Wange. Beide wurden still und standen da wie paralysiert. Gwen bewegte sich nach vorn. Sie wollte Samara küssen. So sehr. Doch die Asari erzeugte ein biotisches Feld. Ihre Lippen berührten sich nie. Schockiert blickte der Commander zu ihrem Gegenüber, die ohne ein weiteres Wort aus dem Raum stürmte.

Gwen war niedergeschlagen und schwer deprimiert. Sie durchstand die Kämpfe, doch war sie alleine und ohne Beschäftigung konnte sie nur an Samara denken und an die unerwiderten Gefühle. Es war traurig… grausam.

Shepard wälzte sich umher. Noch knapp zwei Stunden und sie war so angespannt wie noch nie. Wenn sie doch nur niemals dieses Gespräch gesucht hätte. Erneut presste sie die Augen zu und wollte einfach nur Ruhe finden, aber es klappte auch diesmal nicht. Doch nicht wegen ihren inneren Konflikten. Das Zischen ihrer Kajütentür lies sie aufschrecken.

Samara trat ein und blieb knapp am Treppenaufsatz stehen. Gwen stand wie in Trance auf und wusste nicht ganz, was sie von ihrem Erscheinen halten sollte. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, doch über die Hälfe war Wunschdenken und unlogisch.

„Ich musste hierher kommen“, begann die Asari, „ich wollte meditieren, Ruhe vor der Schlacht finden. Aber es gelang mir nicht.“
„Da sind wir schon zwei“, Gwen gab sich Mühe ihrer Stimme einen neutralen Klang zu geben.
„Es gibt da noch ein paar Dinge… zwischen uns, die nicht geklärt sind“
„Meinst du?“, Shepard war sich bewusst, dass sie trotzig wie ein kleines Kind klang. „Ich dachte es wäre alles geklärt! Du hast ohne ein weiteres Wort das Zimmer verlassen und keinen Zweifel gelassen: Dein ‚Kodex’ ist dir wichtiger als alles andere!“, dann wurde sie etwas gelassener, „Vielleicht war das auch nur Wunschdenken und ich habe irgendwo Signale gesehen wo keine waren. Ich war nie gut in so etwas! Vergessen wir das!“

„Nein! Wir sind angespannt und nervös. In der kommenden Schlacht müssen wir klar im Denken sein! Lass mich dir erklären, warum es nie ein ‚uns’ geben kann!“
Shepard verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte nicht zu enttäuscht zu blicken.
„Ich hatte einmal eine Familie. Eine wunderbare Familie. Meine Bindungspartnerin, sie war wohl die beste Person die jemand treffen kann. Liebevoll, stark… wunderschön. Ich habe sie so geliebt, und dann bekamen wir Kinder. Das vollkommene Glück. Nie traf ich jemanden wie Sie. Die größte Liebe meines Lebens“

Shepard schluckte und nickte. Sie verstand sofort. Samara hatte schon eine Familie, ein perfektes Liebesglück besessen, doch dann war etwas geschehen und sie war Justikarin geworden. Sie hatte schon all das, was Gwen von ihr wollte einmal besessen. Sie verstand es nun.

Samara sah zu Shepard und fuhr fort:
„Sie hatte Gefühle in mir ausgelöst, die ich nie erahnt hatte. Niemals wieder habe ich so ein warmes und wunderbares Gefühl erlebt… bis ich dich traf!“

Gwen schaute plötzlich wie vom Schlag getroffen in Samaras Augen.
„Du bist so… stark, liebevoll, auf den Frieden bedacht. Alle Eigenschaften, die ich in diesem Universum liebe sind in dir vereint. Du bist einfach… perfekt“

Shepard wurde nicht rot, sie war von dem was sie hörte zu schockiert.
„Ich wollte die Gefühle die ich für dich entwickelt habe unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Du warst immer allgegenwärtig in meinen Gedanken. Sogar in meinen Träumen“, sie blickte mit leichten Rotschimmer auf den Wangen zu Boden. „Mitunter ziemlich wilden Träumen! Ich habe dir gesagt: Mit dir finde ich wohl mehr als nur Glück und du hast das nicht verstanden!“
„Ja?“, hauchte der Commander aus.

„Wenn ich sie zulasse, diese Liebe, die ich in mir spüre. Dann würde ich dich begehren, dich bei mir haben wollen… dich wohl nie mehr loslassen! Doch das kann ich nicht!“
Gwen wollte fragen ‚warum’ aber sie konnte nicht.
„Nach unserer Mission, bin ich wieder dem Kodex unterworfen! Er zieht mich dahin, wo die Probleme am größten sind. Ich werde die Normandy also verlassen… und damit auch dich!“

Nun dämmerte es Shepard.
„Ich würde dich lieben und verehren, doch verlasse ich dich, ist da nur noch Verlust und Schmerz. Ich weiß nicht wie ich reagieren werde, wenn ich dich berühre und danach wohl nie wieder! Wie ist das bei dir?“

Gwen schluckte hörbar und versuchte gefasst zu klingen:
„Wohl… wohl ähnlich. So habe ich das nicht gesehen. Ich dachte nur an das: Jetzt. Wie es wäre dich um mich zu haben. Doch der Verlust… daran habe ich nicht…“
„Ich hoffe du verstehst nun, warum ich all die Gefühle nicht zulassen kann. So sehr es mich danach verlangt“, sie ging die Treppe hinunter und kam auf Gwen zu, „doch der Schmerz, dich da nach nicht mehr lieben zu können, wäre vernichtend!“

Shepard nickte und hielt tapfer ihre Tränen zurück. Samara würde sie gleich verlassen, dann konnte sie getrost losheulen. Auch wenn sie sich nach der Erklärung besser fühlte.
Ihre Hand wurde umfasst, Gwen blickte auf und sah die Asari an.
„Aber“, das Wort ließ ein unerträgliches Vakuum im Raum, „der Schmerz wäre noch weit vernichtender, wenn ich deine Liebe ‚niemals’ erfahren würde!“

Gwen stand mit offenem Mund da und konnte die Tränen nicht mehr aufhalten. Samara lehnte sich vor und küsste ihre bebenden Lippen. Es dauerte einige Augenblicke bis Gwen den Kuss erwiderte. Samara löste sich und auch über ihre Wangen flossen rasch Tränen.
„Ich liebe dich! Und es hat so wehgetan es nicht zu sagen! Bitte verzeih mir!“

Shepard umschloss sie mit ihren Armen. Anfangs weinten beide nur, dann küssten sie sich. Streichelten sich. Sie verlangten nacheinander. „Ich liebe dich auch… und ich bin so froh, dass du jetzt bei mir bist!“

Sie gingen zusammen zu Shepards Bett und setzten sich. Sie halfen einander aus ihrer Kleidung, langsam und gefühlvoll. Dies war nicht der Moment für Hektik und so nahmen sie sich Zeit. Berührten sich sanft, küssten sich. Beide genossen die warme, nackte Haut der anderen.

Gemeinsam fielen sie auf die Bettdecke und erforschten ihre so lange einsamen Körper. Verkrampfungen der Kämpfe entspannten sich, Wunden von Schlachten schmerzten nicht mehr. Das Universum trat in den Hintergrund. Es ging nur um sie beide. Alles andere war in diesem Moment nebensächlich.

Gwen zitterte vor Verlangen. Sie küsste Samara wieder und wieder, hier und da. Sie umarmte die wunderschöne Asari und wollte sie nicht mehr fortlassen. Die Justikarin streichelte ihre Liebste, stöhnte sanft unter den zarten Liebkosungen. Sie drehten sich auf dem Laken und Samara setzte sich aufrecht auf Gwens Hüfte. Shepard lag auf dem Rücken und betrachtete den wunderschönen, üppigen Körper, der vor Schweiß glänzte. Samara rieb sanft ihre Hüfte und entlockte Gwen lustvolle Laute. Dann, als Gwen spürte, dass der Höhepunkt nicht mehr fern war, beugte sich die Asari nach unten, ihre Brüste berührten die von Shepard. Sie nahm Gwens unruhigen Kopf in die Hände und blickte ihr tief in die Augen. Shepard bebte, verlangte mehr und in diesem Moment wurden die Augen von Samara rabenschwarz.

Es war, als würde die Welt über einem zusammenbrechen. Alles wurde verkehrt, alles wurde surreal. Die Zeit wurde spürbar. Sie verging schnell, nur um wie in Zeitraffer wieder gestoppt zu werden. Die Umrisse von allen Dingen wurden schwammig und unsehbar. Nur eines konnte sie noch genau erkennen: Samara.

Sie war da, nur für sie alleine und so tief in ihren Gedanken. Gwen streichelte die Asari und fühlte ihre Erregung, als wäre es ihre eigene. Alles multiplizierte sich. Sie spürten sich und fühlten die Emotionen der anderen. Ein Gefühl unausdrücklicher Erotik und grenzenloser Liebe durchfuhr sie. Samara stöhnte. Gwen stöhnte. Sie erreichten einander. Wieder und wieder, bis sie kraftlos aufeinander sanken.

Eine Weile lagen beide schwer atmend da, während Gwen sacht den Kopf von Samara streichelte.
Die Asari erhob sich dann leicht und blickte in die Augen ihrer Geliebten. Diese weinte. Samara wischte ihr die Tränen fort… Gwen tat das gleiche bei der Justikarin. Dann hielten beide kurz Inne. Beide hatten denselben Gedanken, dass dies hier nicht für die Ewigkeit bestimmt war. Das sie sich trennen müssten. Das die Worte von Samara Realität bleiben würden.

Doch in diesem Moment waren sie zusammen. Samara drückte ihre Lippen auf die von Gwen. Dann zogen sie die Decke über ihre nackten Körper und sie schmiegten sich aneinander. Eine gefühlte Ewigkeit blickten sie sich in die Augen, bevor sie einschliefen.

Gemeinsam fanden sie Ruhe, Trost und Hoffnung. Nicht für die Ewigkeit, aber für eine Kurze Zeit.
Und diese Zeit war wertvoll.

Zephyr
02.05.2012, 20:25
Genau so hätte es ablaufen sollen *motz* *schimpf*
Super Idee und Klasse umgesetzt. Gefällt mir wirklich.

PS: Hab auch versucht Samara zu daten, da wusste ich allerdings noch net das es nicht wirklich geht. Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr enttäuschend. Daher vielen Dank für die schöne Story hier :)

Servala
02.05.2012, 20:31
ja das habe ich mir auch gedacht, wieso kann man sie nicht daten..
alle anderen sind doch auch floppbeziehungen in teil 3...
da wäre das doch acuh noch drin gewesen

:) und va... nicht kelly *bounce bounce*

Beauci
02.05.2012, 20:33
ja, ihr und eure asariliebelei ;)
haben euch wohl alle in den bann gezogen, wie wäre es denn mal mit richtigen kerlen :P
nein im ernst jetzt. gefällt mir
bewundere eh euch schreiber, fantasie hab ich zwar auch, aber ich würde mich gar net trauen sowas auf den bildschrim zu bringen.
also auch mal ein generallob.
finde es gut, wie du eine eigentlich nciht mögliche liebe umgesetzt hat, mit allen problemen, warum es nicht geht.
(fand ich noir effect auch gut)
(sollte hier irgendwo ein doppelpost auftauchen, was sich so ähnlich liest, irgendwie ist der erste post verschwunden....)
danke nochmal

Deemonef
02.05.2012, 20:34
Genau so hätte es ablaufen sollen *motz* *schimpf*
Super Idee und Klasse umgesetzt. Gefällt mir wirklich.

PS: Hab auch versucht Samara zu daten, da wusste ich allerdings noch net das es nicht wirklich geht. Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr enttäuschend. Daher vielen Dank für die schöne Story hier :)


ja das habe ich mir auch gedacht, wieso kann man sie nicht daten..
alle anderen sind doch auch floppbeziehungen in teil 3...
da wäre das doch acuh noch drin gewesen

:) und va... nicht kelly *bounce bounce*


ja, ihr und eure asariliebelei ;)
haben euch wohl alle in den bann gezogen, wie wäre es denn mal mit richtigen kerlen :P
nein im ernst jetzt. gefällt mir
bewundere eh euch schreiber, fantasie hab ich zwar auch, aber ich würde mich gar net trauen sowas auf den bildschrim zu bringen.
also auch mal ein generallob.
finde es gut, wie du eine eigentlich nciht mögliche liebe umgesetzt hat, mit allen problemen, warum es nicht geht.
(fand ich noir effect auch gut)
(sollte hier irgendwo ein doppelpost auftauchen, was sich so ähnlich liest, irgendwie ist der erste post verschwunden....)
danke nochmal


Das ist ja wie balsam für Die Seele. Danke leute.

ja mir ging es genauso. Hatte sogar einen Spielstand, wo ich mit Samara 'zusammen' war und hatte gehofft in teil 3 wird was draus.
Am A**ch!

Das wäre meine Traumbeziehung gewesen. Dann müssen wir uns bene an unsere Fantasie halten... und ich hoffe ideen zu finden, das fortzuführen

Hochdrache
02.05.2012, 20:45
Mal was anderes aber gut geschrieben. Hoffe mehr vor die Augen zu bekommen.

IloveJenny
02.05.2012, 21:00
Ja, ja. Deemonef un Samara, das war ja Liebe auf den ersten Blick. Und Frust als es nichts wurde.
Er musste ja mal eine Story über sie schreiben.
Gut umgesetzt. Super, dass sie nicht gleich übereinander herfallen, sondern dass es eine Erklärung gibt.
Wirkt echt so, als könne es passieren.

Toll, Großer

Zephyr
02.05.2012, 21:05
ja, ihr und eure asariliebelei ;)
haben euch wohl alle in den bann gezogen, wie wäre es denn mal mit richtigen kerlen :P
...

Mal ernsthaft.... brauch doch keiner xD:

Beauci
02.05.2012, 21:12
nicht?
na gut...
werden wir halt alle blau :rolleyes:

Deemonef
06.05.2012, 11:01
Alles klar. Auch wenn man es nicht glaubt, aber Deemonef macht eine Forsetzung *applausapplausapplaus*
Da ich Samara so mag, verdient sie eine weitere Story. Wie ist die Story unter den Wachsamen Augen von Servala mit letzten Schliffen behandelt worden:

Der Abschied

Gwen war betrübt. Joker nickte nur, als sie durch die Schleusentür trat. Vor wenigen Augenblicken hatte sie sich von Grunt verabschiedet. Er schwor ihr Treue und lobte ihren Mut, Wrex war auch da gewesen und hatte freundschaftlich lächelte. Die Normandy entfernte sich von Tuchanka. Es war ein schwerer Abschied und es würde nicht der Einzige bleiben.

Nachdem Sieg über die Kollektoren, erledigte Shepard noch einige Missionen, bis sich Admiral Hacket bei ihr meldete. Sie sollte nur einen alten Freund aus batarianischer Gefangenschaft befreien. Doch alles wurde anderes. Indoktrinierte Menschen und die Gewissheit, dass die Reaper längst schon an den Grenzen der Galaxie lauerten. Also wurde das sogenannte Alpha-Portal gesprengt.

Shepard war mehr oder minder die einzige Überlebende. Dreihunderttausend Batarianer starben. Die Hegemonie wollte Blut sehen. Gwen verlor ihre Moral, während der Arbeit mit Cerberus nicht, also versicherte sie dem Admiral freiwillig vor dem Tribunal zu erscheinen.

Gwen sprach mit der gesamten Besatzung. Sie dankte allen und bot jedem Einzelnem an, sie an gewünschte Orte zu bringen. Keiner sollte gezwungen sein mit ihr zur Erde kommen. Mitglieder wie Karin, Joker und die Tech-Offiziere blieben, andere mussten vor Cerberus untertauchen und manch anderer hatte wichtige Dinge zu erledigen. Wie Grunt. Er wurde auf Tuchanka gebraucht.

Joker erstellte eine Karte, wie man die Ziele optimal anflog um schnell auf der Erde zu sein. Die Citadel, Omega, die Quarianerflotte… es gab viele Orte und bei Jedem würde Gwen schmerzhaft Abschied nehmen müssen. Sie war deprimiert. Aber zurzeit gab es wenigstens noch eine Sache, die sie aufbauen konnte.

Shepard betrat ihre Kabine und schloss die Tür hinter sich. Sie legte die Jacke auf die Couch und ging zu ihrem Bett, dass sie seit kurzem mit jemanden teilte. Samara saß im Schneidersitz auf der Bettdecke und meditierte. Selbst als sich Gwen setzte, blieb die Justikarin in der gewohnten Pose. Gwen rollte mit den Schultern, massierte sich den Nacken und dachte an ihre beiden kroganischen Freunde.

Sie sah in ihrem Augenwinkel, dass das blaue biotische Leuchten abebbte. Dann fühlte sie zwei Arme die über ihre Schultern glitten und vor ihrem Oberkörper zusammenfanden. Dann folgte Samaras Kopf und ein warmer Kuss auf die Wange:
„War es schwer?“, fragte sie besorgt.
Gwen nickte:
„Ja! Grunt war mir sehr ans Herz gewachsen… für eine Kroganer“
Die Asari öffnete das Oberteil von Gwen und zog es dann über die Schultern nach unten. Als viel nackte Haut freilag, berührte Samara diese sanft und fing behutsam an die verkrampften Muskeln zu massieren.

Shepard schloss die Augen und gab leise seufzende Laute von sich. Es war nicht körperliche Anstrengung die ihre Muskeln so lähmte, es war etwas rein Seelisches.
„Du bist schlimmer verkrampft, als nach den Kämpfen gegen irgendwelche Galaxievernichter.", stellte Samara fest. "Weil deine Freunde dich verlassen“
Shepard lächelte: „Ich bin wie ein offenes Buch für dich, nicht wahr?“

Gwen spürte eine angenehme Berührung am Rücken. Warm. Weich. Samara hatte ihr Oberteil abgelegt und presste sich eng an ihre Liebste. Sie küsste ihren Hals fuhr mit den Händen über ihre Haut und schob das Oberteil weiter hinab.
Gwen drehte sich in ihren Armen um und umarmte ihre blaue Schönheit. Sie drückten zärtlich die Lippen aufeinander und stöhnten genüsslich. Samara sah den Commander eindringlich an, robbte ein Stück auf dem Bett zurück, um sich auf den Rücken zu legen. Shepard zog ihr die Hose aus und kroch spielerisch langsam über den nach Verlangen hungrigen Körper. Gwen entledigte sich ihrer restlichen Kleidung und schmiegte sich an die warme Haut.

Sie fuhr mit ihren Lippen über Samaras Hals, die Brüste, biss sanft in die die Nippel, ihren Nacken und in die Lippen. Samara kratze verlangend über Gwens Rücken und schlang die Beine um Sie. Beide gaben lustvolle Laute von sich. Begannen zu schwitzen und scher zu atmen. Sie sahen sich die ganze Zeit in die Augen. Genossen den Anblick der anderen.

Die Reibungen wurden schneller und intensiver. Beide öffneten stöhnend ihre Münder… und erneut wurden Samaras Augen schwarz. Ihre Geister, ihre Seelen verschmolzen zu einer einzigen, reinen Einheit. Ein Wesen in Liebe und Glück vereint. Leidenschaft trieb sie an und Lust war das Ergebnis.

Nach rasanten Höhepunkten und zarten, folgenden Küssen schliefen sie ein. Gwen lag auf dem Busen der Asari, ihrem angestammten Lieblingsplatz. Gwen war in diesen Momenten sehr glücklich und bewegte sich keinen Millimeter. Sie seufzte sanft als ihre Gedanken begannen wieder Formen annahmen.

--

Nach dem Angriff auf die Kollektorenbasis, waren alle froh, da sie alle die Selbstmordmission überlebt hatten. Shepard ‚kündigte’ beim Unbekannten, was dieser nicht gut aufnahm und half weiterhin in der Galaxie. Kolonien retten, Söldnertrupps zerschlagen. Eben die übliche Shepard-Arbeit.

Samara und Gwen hatten, nachdem sie das Omega-4-Portal wieder passierten, ein sehr langes Gespräch geführt. Es war eine Gute Unterhaltung gewesen, darüber, dass jeder Moment der jetzt folgt ein Geschenk war. Die Justikarin fand einige Sutren, die ihr gestatteten noch für eine kurze Weile an Bord zu bleiben zu können.

Die Asari war danach kaum noch auf dem Beobachtungsdeck anzutreffen. Überhaupt war sie selten auf dem Schiff zu sehen. Samara verbrachte fast 100% ihrer Zeit in Gwens Loft. Nur zum Essen und für Aufträge kam sie heraus. Die meiste Zeit über meditierte die Asari auf dem Bett und wartete auf Shepard.

Zu Beginn wurde viel getuschelt und spaßig über Beide geredet. Es ist immer schwer mit jemand aus der eigenen Crew etwas anzufangen. Doch nach einer Weile kam der Buschfunk zum erliegen. Jeder spürte, dass dies keine simple Bettgeschichte war. Samara und Gwen genossen nur jeden Moment der Zeit, die sie füreinander hatten. Denn bald wäre diese Phase in ihrer beider Leben zu Ende.

Samara und Gwen lebten beinahe wie in Zeitraffer. Machten die Phasen einer kompletten Beziehung in wenigen Tagen durch. Wortloser und leidenschaftlicher Sex. Die Nacht durchmachen, um nur zu reden. Sich streiten weil einer im Kampf unnötige Risiken eingegangen war. Sich mit Bedauern entschuldigen. Und weinen, weil man weiß, dass diese Zeit enden wird.

Gwen erwachte. Sie lag auf dem Laken. Als sie sich aufsetzte, sah sie die Asari wieder meditieren. Sie war dabei nackt. Gwen lächelte und erinnerte sich amüsiert, wie sehr Samara sich verändert hatte. Wenn beide zusammen waren, benahm sich die Asari so… normal. Ihre eisigen Augen, die immer starr blickten und mit denen sie nie blinzelte, wirkten nun so normal und warm. Samara nutzte nicht mehr in jedem Satz die Worte Kodex und Verbot. Es war, als wäre sie gar keine Justikarin mehr. Die Asari lächelte oft und suchte immer Gwens Nähe. Es wäre alles so perfekt, doch Shepard erinnerte sich immer wieder an Samaras Worte. Bald würde diese Zeit nur noch eine Erinnerung sein.

Das Schiff leerte sich schnell. Die meisten Leute, darunter Garrus, Thane, Kelly und viele der Cerberusmitarbeiter blieben auf der Citadel. Anschließend brachten sie Tali zur Migrantenflotte. Legion ließ sich auf Lattesh absetzen, wo er ein Signal an die Geth sendete. Er würde wohl später abgeholt werden.

Mit jedem Stopp rückte die Allianz und somit das Tribunal näher. Doch ein Halt davor stand noch aus. Der letzte, da wo der Rest der Crew, der nicht auf die Erde mitkommen würde von Bord ging: Omega.

EDIs Stimme meldete, dass sie die Station in dreißig Minuten erreichen würden. Gwen saß nur mit der Decke über der Hüfte am Bettenrand. Sie sah traurig zu Boden. Samara lehnte, wie sonst auch, an ihrem Rücken, hatte den Kopf auf Gwens Schulter gelegt und sie streichelte langsam über die Haut ihrer Geliebten.
„Geht’s dir gut?“
„Frag mich in einer halben Stunde“, versuchte Gwen zu witzeln, aber ihre Stimme kippte.

Die Asari drückte auf einmal ganz fest die Arme um Gwen und vergoss einige Tränen auf die zitternde, blasse Menschenhaut. Auch Shepard spürte wie Augen feucht wurden:
„Hast du gedacht, dass es so schwer werden wird?“
Samara sah sich kurz um. Das Bett war zerwühlt, die Kleidung auf dem Boden verstreut. Der Duft im Zimmer war intensiv und erzählte mehrere Geschichten. Die Duschtür war offen und eine nasse Spur führte zum Bett. Viele Abdrücke geschminkter Lippen waren an Gwens Körper zu finden. Die Asari lockerte den Griff beugte sich vor und drehte Shepards Kopf zu sich:
„Nein! Ich dachte es wird schwerer“, sie küssten sich, „Es war die Beste Entscheidung meines Lebens, diese Liebe zuzulassen!“

Omega war dreckig wie eh und je. Die Leute drängten umher und überall blinkte diffuses Licht. Normalerweise wäre Omega der erste Stopp gewesen, wenn man die Entfernung zur Erde bedachte. Doch Shepard wollte den Abschied eines bestimmten Crewmitgliedes so weit wie möglich hinaus zögern.

Fast die komplette Crew der Normandy verließ hier das Schiff. Der Rest von Cerberus, abgesehen von Gabby und Ken. Miranda und Jacob sahen hier die besten Chancen, dem Unbekannten zu entwischen. Später sollte sich das als Fehler herausstellen, doch das ist eine andere Geschichte. Zaeed wollte hier wohl noch ein paar alten Bekannten einen Gruß entrichten und Mordin plante nach der Klinik sehen.

Der Salarianer gab dem Commander freundschaftlich die Hand:
„Bedanke mich erneut, Shepard! War eine Ehre mit ihnen zu arbeiten“, er sah zu Samara und bemerkte ihre eigenartigen Blicke in Gwens Richtung, „Schlage vor den Boden vorher zu desinfizieren, falls sie sexuell aktiv werden müssen!“
Samara starrte ruckartig zu Boden und Shepard musste sich räuspern:
„Danke, Mordin“

Der Professor tippte mit der rechten Hand gegen seine Schläfe, grinste kurz, nickte dann höflich und ging.

Samara und Gwen waren nun alleine. Eine Weile standen sie wie paralysiert da. Dann schritten sie wortlos aufeinander zu, nahmen sich in die Arme und pressten sich eng aneinander. Sie genossen ein letztes Mal die Nähe der anderen und streichelten sich sanft über die Rücken. Gwen kamen als erste die Tränen und selbst die stolze Justikarin schluchzte leise, auf Omega. Dem grausamsten Ort überhaupt, wo Schwäche den Tod bedeutet. Es war egal. Es gab nur sie Beide.

Sie lösten sich ein Stück voneinander. Gwens Gesicht war beinahe farblos. Ihre Augen schwammen in bitteren Tränen, ihre Nase war rot und ihre Lippen zitterten:
„Ich will nicht Leb wohl sagen!“
„Ich auch nicht“, nun weinte auch sie. Schluss mit Stolz. Sonst war Samara nur weich wenn beide alleine waren. Doch dies war vielleicht ihr letzter Moment. Hier gab es Keinen Platz für falsche Gefühle.

Samara wischte sich die Tränen fort und tat das gleiche mit ihrem Daumen in Gwens Gesicht. Dann lächelte sie sehr sanft:
„Der Kodex zwingt mich an die Orte, die am schlimmsten vom Bösen betroffen sind. Da du die Reaper jagst, wie ein Varren einen startenden Gleiter, weiß ich, dass wir uns wiedersehen.“
Gwen zog die Augenbraue hoch: „War das ein Witz, werte Justikarin?“
„Ich glaube sie färben auf mich ab, Commander“
Gwen streichelte über Samaras Hals und über einen ziemlich auffälliges Mal.
„Das sehe ich“, lächelte sie.

Sie nahmen sich bei den Händen und sahen sich lange, intensiv in die Augen:
„Ich liebe dich, Samara“
„Und ich liebe dich“
Die Asari streichelte Gwen über die Wange und diese schmiegte den Kopf sehnsuchtsvoll in die warme, weiche Hand. Dann gingen sie auseinander. Sie hielten sich bei de Händen, bis sich nur noch die Fingerspitzen berührten. Dann lösten sie sich. Samara ging halb rückwärts und sah Gwen an. Diese sah ihrer Liebsten nach, bis sie um eine Ecke entschwand.

Lange stand sie noch da und blickte auf die Stelle, an der Samara verschwunden war.

Die Normandy war fast leer. Joker und EDI sprachen nicht mit ihr, sie wussten was geschehen war. Gwen ging hurtig in ihr Quartier, warf sich auf ihr Bett, vergrub den Kopf im Kissen und weinte voller Trauer und Sehnsucht los. Nun war sie alleine.

--

Gwen trug ihre Allianzuniform für offizielle Anlässe. Keine Offiziersstreifen, kein Titel. Sie war nur Shepard, Angeklagte in einem Tribunal. Sie kam freiwillig zu dieser ‚Schlachtbank’. Doch nichts konnte sie freisprechen. Dreihunderttausend Tote und dann auch noch Batarianer, die sowieso keine Freunde der Menschen waren. Gwen konnte schon froh sein, wenn man sie nicht sofort für immer in ein Loch sperrte.

Ein Soldat erschien in der Tür und bestand darauf das Shepard ihn begleitete. Doch bevor sie das Zimmer verließ, schritt sie noch ein letztes Mal zu ihrem Schreibtisch und nahm einen Bilderrahmen in die Hand. Er zeigte Samara wie sie zart lächelte. Gwen fuhr mit dem Finger über das Gesicht, stellte den Rahmen wieder weg und ging dann los.

--

Die Akademie der Justikarinnen auf Thessia sah es gerne, wenn langjährige Mitglieder ihres Ordens zu Besuch kamen und mitunter die jungen Adeptinnen beratschlagten und Geschichten erzählten. Doch Samara war aus einem anderen Grund hier. Sie ging tief hinunter, in einen alten Saal im Keller. Hier gab es viele, zum Teil antike, aber auch hochmoderne Truhen, Schränke und Gefäße. Dieser Saal war für die Justikarinnen die ihre Ausbildung abgeschlossen hatten und hier ihre weltlichen Besitztümer ablegten.

Die Justikarin ging auf eine relativ moderne Truhe zu. Nach ihrer Codeingabe öffnete sich zischend der luftdichte Behälter. Im Inneren befanden sich einige Kleidungsstücke und andere für sie wichtige Gegenstände. Zielsicher nahm Samara einen Anhänger an einer Halskette heraus. Sie öffnete ihn. Sofort tauchte das digitale Bild einer Asari auf. Kurz hielt sie inne und lächelte sacht. Samara dachte an ihre Töchter und an ihre frühere Bindungspartnerin. Doch dann dachte sie wieder an Gwen.

Sie tippte auf ihr Universalwerkzeug, übertrug Daten und der Anhänger leuchtete auf. Das Bild der Asari verschwand und wurde durch ein neues ersetzt. Gwen, wunderschön und verschlafen, lag sie auf dem Kissen, nasse Haare im Gesicht und den Blick friedlich auf Samara gerichtet. Die Justikarin legte sich die Kette um und verschloss die Truhe wieder.

Es war nicht verboten, seine alten Besitztümer erneut an sich zu nehmen. Es wurde nur als unnütz betrachtet, weil man ja für den Frieden, nicht für Gegenstände kämpfte. Doch Samara ging es um mehr: Das Universum friedlicher machen und überleben.
Überleben um Gwen wiederzusehen. Sie im Arm zu halten, sie zu lieben, zu küssen.

Gwen war ihr mehr wert, als die Sicherheit des Universums.

Servala
06.05.2012, 11:12
ja... toll was trauriges am Sonntag morgen aber bei mir schimpfen ;)

wow... gefällt mir ausgesprochen gut, dass es kein fröhlicher Abschied werden konnte, war mir ja klar, aber... ich brauch jetzt was zum knuddeln :(
das Ende ist übrigens der Hammer!

oh: paßt so schön...

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IloveJenny
06.05.2012, 13:46
Miau! Sexy Pic! Läd zum träumen ein

Samara hab ich immer sehr anregend gefunden und war scheinefrustriert, dass man nicht mit ihr anfangen konnte.
Aber diese Geschichte zeigt sehr gut warum im Endeffekt. Es kann halt nichts werden. Und wie, Servala sagt. Sehr traurig.

Aber trotzdem, schöne Fortsetzung und eine schöne Idee zu einer Samara-Romanze.
Heiß und traurig

Zephyr
06.05.2012, 14:24
Sehr gut weiter geschrieben. Traurig, aber auch Humor hat seinen Weg in die Story gefunden.


Der Salarianer gab dem Commander freundschaftlich die Hand:
„Bedanke mich erneut, Shepard! War eine Ehre mit ihnen zu arbeiten“, er sah zu Samara und bemerkte ihre eigenartigen Blicke in Gwens Richtung, „Schlage vor den Boden vorher zu desinfizieren, falls sie sexuell aktiv werden müssen!“
Samara starrte ruckartig zu Boden und Shepard musste sich räuspern:
„Danke, Mordin“


Ich sags mal wie es ist: Genial, hab selten so herzhaft über etwas geschriebenes lachen müssen xD.

Beauci
06.05.2012, 16:14
ich finde es gut erzählt.
wie man sich von seiner crew verabschiedet und wie der schmerz ist, wenn man sich trennen muss.
bin auf weiteres gespannt.

Deemonef
26.05.2012, 07:36
So liebe Freunde, der gepflegten Lese-Unterhaltung. da ich für knapp zwei Tage das GGp verlasse wollte ich euch noch eine Story vorschieben. Ist natürlich wieder mir Servalas Hilfe geschehen^^

Ich wollte diese Story einfach mal fortsetzen und dem Himmel-sei-Dank trifft man Samara ja in ME3 wieder

Das Wiedersehen

Das Kloster auf Lesuss war dunkel und verlassen. Auch war es fast vollkommen still, nur ab und an waren laute und grausige Schreie zu hören. Gwen war mit Liara und Tali zu dieser Mission aufgebrochen, die direkt vom Asari Oberkommando kam.

Shepard war leicht beunruhigt als sie hörte, dass es sich um ein Kloster für Ardat Yakshi handelte. Nach der Sache mir Morinth war Gwen logischerweise etwas misstrauisch was diese Asari anging. Aber sie erfuhr von Liara, dass das AY-Gen in vielen schlummerte und das nur sehr wenige Ardat Yakshi zu sexhungrigen Killern werden.

Schnell entdeckten sie sie ermordeten Asari Spezialeinheiten, sie waren von Reapertruppen getötet worden. „Dann sind nicht die Ardat Yakshi das Problem!“, erkannte Gwen, „Die Reaper sind hier eingedrungen!“
„Warum?“, mischte sich Liara mit ein, „Nur um sie zu töten“
„Keine Ahnung. Gehen wir weiter!“

Sie betraten eine größere Halle über eine Empore und sahen grade einen Kannibalen, der im unteren Bereich alleine stand. Gwen wollte grade das Feuer eröffnen, da wurde das Ungetüm von einem so machtvollen Warp getroffen, das es sofort tot an die Wand geschleudert wurde.

Das Team senkte die Waffen und sah nach unten. Aus dem Schatten trat eine Asari, in roter Kleidung und strahlenden, blass blauen Augen. Sie schaute schockiert als sie die Personen auf der Empore erkannte:
„Gwen?“, stotterte die Justikarin.

Shepard lies ihre Waffe fallen und hechtete über das Geländer, obwohl es gut vier Meter nach unten ging. Liara griff erschrocken nach ihr, doch es war zu spät. Samara rannte vor, bremste Gwens Fall mit ihrer Biotik ab und schloss sie in die Arme. Kurz drückten sie sich nur sehr intensiv, dann trennten sie sich leicht. Samara streichelte ihr durchs Haar. Gwen riss die Asari an ihre Lippen und küsste sie heftig, als wären sie Jahrhunderte getrennt gewesen.

Gwen lief eine Träne über die Wange. Tali stieß Liara in die Seite:
„Alte Liebe rostet nicht, was?“
„Die beiden? Sind…?“, Liara machte große Augen
Tali drehte sich überzogen überrascht zu ihr:
„Das wussten sie nicht, werte… Infobrokerin?“

Gwen und Samara küssten sich immer noch. Bis sie sich leicht trennten:
„Ich dachte… ich wusste nicht…“, sie brach ab, „ich bin so froh dich zu sehen“
„Ich auch“ zitterte Samaras Stimme.

Sie gingen leicht auseinander. Gwen wischte sich die feuchten Wangen trocken:
„Was machst du hier?“
„Ich bin hergekommen um nach meinen Töchtern zu sehen“
„Falere und Rila?“
Samara lächelte so sanft, wie man es einer Justikarin gar nicht zutraute:
„Du erinnerst dich an ihre Namen?“
„Nur weil du nackt warst während du mir davon erzählt hast, heißt das nicht, dass ich dir nicht zugehört habe!“

Samara umgriff Gwens Hände. Liara rief dann in einem sehr höflichen Tonfall:
„Könnt ihr das auf später verschieben? Wir haben zu tun“
„Stimmt“, gab Samara zu, „meine Töchter…“
„Samara! Wir müssen das zusammen erledigen! Das Oberkommando wollte das Kloster sprengen!“

Die Justikarin zuckte erschrocken zusammen, wollte schnell losrennen um ihre Kinder zu retten. Doch vor ihr stand Shepard. Ihr vertraute sie vollkommen:
„Ich kenne dieses Kloster. Wir werden die Bombe entschärfen und alle restlichen Überlebenden retten. Sie werden den Sprengsatz in die große Halle geschafft haben“, sie pausierte und zeigte auf ein Gebäude, „wenn man von dort aus sprengt, ist das Kloster Vergangenheit!“

Alle nickten.
„Ich gehe über den Innengang, ihr nehmt die Außenanlage!“, die Justikarin hatte einen Plan und der war gut. Sie drehte sich um und ging los, dann blieb sie aber noch einmal kurz stehen und drehte den Kopf halb:
„Pass bitte auf dich auf“, dann verließ sie den Raum.

--

Es war ein Höllentrip. Nur tote Asari, Adeptinnen und Kommandos. Die armen Ardat Yakshi bekamen aus Sicherheit kein Kampftraining, es war als würden die Reaper Kinder töten. Sie erreichten eine von Samaras Töchtern, Falere nur um zu erfahren, das Rila schon verschleppt wurde. Die Reaper hatten dieses Kloster überfallen um an die Asari mit dem AY-Gen zu kommen um aus ihnen neue Reapereinheiten zu erschaffen.

Sie gelangten in die Halle und fanden Rila, die schon kurz vor der Verwandlung stand. Sie setzte sich aber gegen die Reaper zur Wehr und zündete die Bombe. Das Team, Samara und Falere waren zu diesem Zeitpunkt schon im Fahrstuhl und in Sicherheit. Als die Bombe detonierte legte Shepard Falere die Hand tröstend auf die Schulter, ihre andere Hand wurde kraftvoll umschlossen. Gwen drehte sich um und sah wie Samara zitternd und zur Wand blickend ihre Finger um Gwens krallte.

--

Als die fünf draußen waren und sich alle in Sicherheit wogen, fing Samara wieder an vom Kodex zu sprechen, dass Falere nicht ohne Kloster weiterleben durfte. Shepard und ihr Team waren schockiert als Samara zu ihrer Pistole griff. Gwen war wie paralysiert.

Doch dann schossen der Justikarin Tränen in die Augen und sie richtete die Waffe gegen sich selbst. Gwen fand sich selbst wieder. Sie rannte zu ihr und entwaffnete sie. Hielt ihr die Arme auf den Rücken.

Samaras „Loslassen!“, klang brutal und kalt. Falere jedoch, kannte den Kodex und sagte, dass sie bleiben würde. Samara war glücklich.

„Falere. Ich bin stolz auf dich“
Gwen schob sich leicht neben die zwei:
„Sollen wir… du kannst mit uns kommen. Oder sie bleiben hier… wegen Falere“, Shepard klang komisch und verwirrt.
Samara berührte Falere am Arm:
„Meine Tochter ist stark. Sie möchte alleine hier bleiben und ich lasse ihr ihren Willen. Ich werde leider nicht mit dir kommen. Doch es wäre nett wenn sie mich mit zur Citadel bringen könntet.“
„Ich danke ihnen Shepard. Auch, dass sie meiner Mutter mit Mirala halfen“, verbeugte sich Falere.
„Gern geschehen, aber… Mirala?“
„Morinth“, half ihr Samara
„Sie sind eine erstaunliche Frau. Es war mir eine Ehre sie kennen zu lernen“

Shepard nickte und ging zu ihrem Team, um die Normandy zu kontaktieren. Falere drehte sich zu ihrer Mutter:
„Ist es etwas Ernstes?“
Samara schaute ertappt auf:
„Was?“
„Mutter“, lächelte sie sanft, „Wie du sie ansiehst, wie sie dich ansieht! Wie ihr krampfhaft in meiner Gegenwart versucht nicht persönlich zu klingen“

Samara blickte zu Boden:
„Falere, ich… . Ich wollte nicht…. Wegen deinem Vater und, es ist mir auch unangenehm grade vor dir über Liebe zu reden!“
„Ich bin mit meinem Los im reinen“, Falere umarmte ihre Mutter und lächelte, „ich freue mich für dich. Finde bitte etwas Glück! Shepard ist dir sehr wichtig!“

Samara sah ihre Tochter an und diese streichelte ihrer Mutter über die Wange:
„Du hättest sie ohne Probleme weg stoßen können, als sie dir die Waffe aus der Hand schlug. Doch du hast es nicht getan. Sie verhinderte, dass du dem Kodex dienst“, Falere machte eine gewichtige Pause, „das würdest du nicht einer Person in der Galaxie durchgehen lassen. Aber Shepard hast du es gestattet!“

Falere zeigte auf Samaras Anhänger:
„Da ist ihr Bild drin, nicht wahr? Bitte gehe dieser Liebe nicht aus dem Weg!“, sie lächelte und ging dann durch eine zerstörte Tür. Die Justikarin sah auf ihren Anhänger und blickte dann zu Gwen.
Ihre Tochter hatte Recht.

--

Die Normandy nahm Kurs auf die Citadel. Gwen wollte die Nachbesprechung bei Tevos persönlich machen und Samara traf sich auf der Station mit einer Gruppe Justikarinnen. Gwen saß in ihrem Quartier und grübelte nach, sie wollte einen Bericht verfassen, dann fiel ihr ein, dass sie das noch nie gemacht hatte. Sie streckte sich und sah auf ihr Aquarium. Dann öffnete sich dir Tür.

Gwen drehte nicht den Kopf:
„Das hat aber gedauert“, sie wollte witzig klingen, doch sie konnte den Besucher nicht täuschen.
„Ich wollte alle begrüßen. EDI hat jetzt einen Körper?“; Samara klang anders als im Kloster. Die Strenge der Justikarin verschwand und sie sprach so sanft wie vor sieben Monaten.

Sie standen eine Weile da und keiner tat etwas. Gwen war aber die erste, der die Tränen kamen. Samara merkte das und presste ihre Liebste sofort an sich. Gwen weinte, sie weinte bitterlich:
„Ich habe dich so vermisst!“

Samaras Tränen kamen später, aber nicht weniger kraftvoll:
„Du hast mir auch sehr gefehlt!“

Sie drückte die Lippen aufeinander. Doch es blieb nicht bei einem Kuss. Sehnsucht, Trauer, Verlangen. Alles überkam die beiden. Ihre Zungen umspielten sich heftig. Gwen schob ihre Hand unter Samaras Oberteil und massierte hektisch ihre üppige Brust. Die Justikarin öffnete Shepards Gürtel und hob sie dann an, trug den Commander zum Bett.

Immer noch wild umschlungen küssten sie sich. Samara liebkoste den weichen Hals von Gwen und diese stöhnte erregt auf. Sie trennten sich leicht, damit sie sich entkleiden konnten. Samara, nackt und wunderschön legte sich auf Gwen deren Augen feucht schimmerten.

„Ich liebe dich“, hauchte Gwen und nahm den Kopf der Asari in die Hände, „bleib bei mir!“, flehte sie und ihre salzigen Tränen lief ihr über die Wangen in die Haare.

Samara schloss die Augen und wünschte sich so sehr, dass sie dem Wunsch nachkommen könnte, doch sie wollte diesen leidenschaftlichen Moment bewahren, nicht abbrechen lassen, sie wollte Gwen lieben:
„Ich bin jetzt bei dir!“
„Das bist du!“

Shepard bäumte sich auf, als die warme Hand der Asari Gwens pulsierendes Zentrum fand. Die weichen Finger versetzten den Menschen in ruckartige Bewegungen. Samara spürte wie eine Hand ihrer Liebsten sie über den ganzen Körper streichelte und zwischen die bebenden blauen Schenkel fuhr.

Die Asari murrte leicht, dann zitterte sie und schließlich schrie sie leicht auf. Mit ihrem letzten Maß an Kontrolle öffnete sie ihre Lider, starrte Gwen in die Augen und dann verband die Asari ihre Gedanken.

Die Liebe und Lust und die Kraft ihrer verbundenen Gedanken, ließen sie ungeahnte Höhepunkte erreichen. Sie waren erneut ein Liebespaar und genossen diesen Moment.

--

Gwen erwachte sehr erschöpft. Sie griff neben sich, doch dort war niemand. Sie schnellte hoch und sah sich um:
„Sam?“, ihre Stimme kippte.
EDI schaltete sich sofort ein, als hätte sie auf ihr erwachen gewartet:
„Justikarin Samara hat mich instruiert, ihnen zu sagen, dass sie vor ihrem erwachen ging, da der Abschied sonst wieder zu schwer fallen würde. Doch sie hat erwähnt, dass sie sich auf der Citadel treffen werden. Irgendwann“

Gwen lächelte sacht, war aber traurig. Sie legte sich wieder hin und spürte etwas. Es lag auf dem Kissen. Eine Kette mit Anhänger, wie sie Samara trug. Gwen öffnete das Schmuckstück:
Dort drin war ein Bild von der Asari, die Shepard sanft anlächelte. Gwen vergoss eine Träne, wischte sie aber schnell weg.

Sie legte sich auf den Rücken und drückte die Kette an ihr Herz:
„Danke Sam.“

Hochdrache
26.05.2012, 14:57
Jetzt bist Du fast gezwungen auch noch ein Danach (Reaper) oder zumindest einen Teil mit der letzten Schlacht einzubringen. Dieses "irgendwann" darfst Du eigentlich so nicht stehen lassen. Schön geschrieben.

Beauci
26.05.2012, 17:35
sehr schöne fortsetzung.
die geschichte hatte ich ja schon fast vergessen, bei soviel tollem input was hier herscht.

und ich finde, es wird vom stil her immer besser und angenehmer zu lesen.

freue mich auf weiteres

Servala
26.05.2012, 17:54
*grins* kann ja nicht alles wegarbeiten... dann liest es sich wie von mir und das ja doof

ich mag die Geschichte, die Tragik zwischen den beiden
und dei idee mit dem anhänger ist süß

IloveJenny
28.05.2012, 11:09
Wie denn? was denn? es geht weiter?
Aber schön. Vielleicht kommen die doch noch zusammen :)

Und ich gebe allen recht, ein paar teile musst du davon noch schreiben!

Deemonef
03.04.2013, 13:50
Das hier ist nur die Paragon Variante der TIM Geschichte aus "Die Geschichte von Mirala" Kapitel 108 (http://www.globalgameport.com/showthread.php?49143-Mass-Effect-Die-Geschichte-von-Mirala&p=851335&viewfull=1#post851335).
Wer das also gelsen hat findet hier nur einige Abänderungen, die zum guten Shepard pasen :)

So, der nächste Teil wird ein sehr wichtiges Thema für mich aufwerfen. Es gibt etwas, dass mich in ME3 sehr gestört hat:
In ME1 und ME2 war der Shadow Broker eine übermächtige Person die alles wusste und konnte. In ME3 bekommen wir den Broker ins Team... und dann?
Der Unbekannte ist immer schneller und oft weiß Liara nicht von den Wichtigstens Dingen, sondern man erfährt es immer erst woanders her.
Jetzt könnte man meinen, dass es entweder schlechtes Storywriting ist oder einfach nur nicht durchdacht.
Warum wissen so viele, wer der Broker ist (bspw. Wrex' mehr als zweideutiger Kommentar auf Sur'Kesh)?
Ich wollte dieses Thema ma behandeln und meinen eigenen Erklärungsansatz finden, warum das so ist.
Warum der Unbekannte so übermächtig in ME3 ist, warum nicht schon in ME2 und warum unser Broker unfairer weise weniger weiß, als der ahg in ME2.
Ich hoffe meine Erklärung gefällt euch und sie wirkt stimmig. Viel Spaß

PS: Spielt Zeitlich vor Kapitel 3 :D

************

An Bord der Cornos Station, dem geheimen Haupquartier von Cerberus, stand der Unbekannte in einem seiner zahlreichen Labore. Nur sehr Wenige, die nicht auf der Station arbeiteten, wussten von deren Lage. Das Oberhaupt von Cerberus trug seinen üblichen Anzug und rauchte eine Zigarette. Er stand in einem großen weißen Raum, mit allerlei technischem Schnickschnack. Zahlreiche Tische und Vitrinen. Im Raum waren noch zwei weitere Personen. Einer war ein Mann in einer Panzerung die neu getestet wurde. Sie hielt viel mehr stand, als die Panzerungen anderer Militärs. Jedoch war sie auch wesentlich schwerer, doch das Problem, hatte der Unbekannte vor einer Weile behoben. Denn in diesem Labor und vielen anderen lief seine Technik an. Seine neue bahnbrechende Technik, die Cerberus und somit der Menschheit endlich zum Sieg verhelfen sollten. Der Unbekannte war sehr gut drauf in letzter Zeit, und das obwohl er die Normandy und Shepard vor einigen Monaten verloren hatte. Den Commander würde er noch nicht aufgeben. Gwen Shepard hatte Potential und er hoffte sie von seiner Sache überzeugen zu können. Vor dem Menschen lagen zahlreiche Datenpads, ordentlich sortiert, mit Diagrammen, Daten und Planetenkarten. Endlich konnte der Unbekannte so arbeiten, wie er es immer wollte und das war nur möglich, weil der alte Shadow Broker ausgeschaltet worden war. Seit Cerberus größer geworden war, hatte der Broker versucht Geld mit der Vereinigung zu verdienen. Zuerst indem er eine Zusammenarbeit anbot, die der Unbekannte ausgeschlagen hatte und danach, indem er an alle willigen Kunden Informationen über Cerberus verkaufte. Der Broker war ein harter und fähiger Gegner. Er schien auf sämtliche digitalen Daten Zugriff zu haben. Selbst auf die gesicherten und geheimen. Das dauerte zwar etwas länger, aber grob gesehen, konnte der Shadow Broker alles wissen was er wollte. Und das nervte den Unbekannten.

Er hatte Pläne, Ideen und ein Ziel. Doch solange eine solche Gefahr wie der Broker existierte, konnte er einfach nicht so handeln wie er es wollte. Würde er erste Schritte einleiten und Missionen ausführen lassen, so würde der Broker davon erfahren und sofort die Informationen an jemanden verkaufen, der etwas gegen Cerberus hatte… und das waren nicht wenige. Darum waren dem Oberhaupt der Vereinigung noch die Hände gebunden. Doch eines Tages, fiel dem Unbekannten eine Information in die Hände. Aus Zufall, mehr oder weniger. Eine Nachricht in der sich herauslesen lassen konnte wo sich eventuell die Basis des Brokers befand. Der Unbekannte hielt die Information zurück, benutzte sie nicht. Er würde warten, bis sich eine Gelegenheit dazu bieten würde. Nachdem die Mission auf Horizon von Shepard mehr oder weniger ein Erfolg war, hatte der Commander etwas Zeit und der Unbekannte machte Shepard das Angebot, zusammen mit Liara T’Soni die Informationen zu untersuchen. Denn die junge Asari war selbst eine Informationsmaklerin und hatte schon einmal mit Cerberus zusammengearbeitet. Shepard half der Asari sofort, denn obgleich sie die Leiche des Commanders an Cerberus übergeben hatte, beide waren Freunde und hatten viel durchgemacht. Sie machten sich auf den Weg die Informationen zu untersuchten und mussten sich sogar einen Spectre in den Weg stellen. Mit drei Leuten und der Tarnung der Normandy, schafften sie es ohne Verluste die Basis auf Hagalaz mehr oder weniger zu infiltrieren und den Yahg, welcher der alte Broker war, zu töten. Sogar der Drell Feron konnte gerettet werden. Es war ein Erfolg und die Asari Liara bot dem Commander an, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um gegen die Reaper zu helfen. Leider war das auch ein Problem. Denn T’Soni übernahm die Rolle des Brokers. Es machte den Unbekannten wütend, dass der Shadow Broker immer noch aktiv war

Aber schon nach wenigen Wochen bemerkte er Änderungen in der Arbeit des mächtigen Informationsmaklers. Einige wichtige Agenten taten nichts mehr, auch wenn sie sehr gut auf ihrem Gebiet waren. Kriege wurde realtiv schnell beendet und Ressourcen seltsam verschoben. Da dämmerte es dem Oberhaupt von Cerberus. Das Liara T’Soni der neue Shadow Broker war, hatte mehr Vorteile als Nachteile. Wäre der alte Yahg nur einfach getötet worden, hätte das ein Vakuum erzeugt, in welches, wer weiß wer versucht hätte einzudringen. Doch die Asari war ihm nun sehr lieb. Denn sie war der unfähigste Broker von allen. Nicht was Fähigkeiten anging, da war sie so versiert wie ihre Vorgänger, aber Liara hatte eine Schwäche, die niemand vor ihr besaß: Moral. Die Asari strebte den Frieden an und wollte der Galaxie helfen, vor allem gegen die Reaper. Alle anderen Broker davor waren Verbrecher. Kriminelle die in die eigene Tasche wirtschafteten und sich in ihrer Macht wohl fühlten. Liara aber wollte nur helfen, und das war ihr Fehler. Der Unbekannte nutzte das sofort aus. Denn die Asari war so darauf bedacht, eine Lösung gegen die Reaper zu finden, dass sie viele ihrer Aktivposten vernachlässigte. Das Oberhaut von Cerberus suchte nach Informationen und hielt sie dem Broker vor. Seit Jahrzehnten schaffte es jemand, dem mächtigsten Informationsmakler aller Zeiten Informationen zu stehlen und sogar zu verhindern, dass er in manchen Bereichen neue bekam. Während T’Soni versuchte beispielsweise E-Zerominen dazu zu bringen ihre Erlöse billiger zu verkaufen, um so Militärs zu unterstützen, konnte der Unbekannte Daten aus ihren Systemen löschen. Er wusste wo sich das Schiff befand und mit versteckten Satelliten hatte er Zugriff auf die Systeme. Allen anderen Brokern wäre es aufgefallen, doch Liara hatte für anscheinend unwichtigere Daten keine Zeit, denn die Reaper waren die wahre Bedrohung. Natürlich gelangte auch der Unbekannte nicht in alle Netzwerke des Brokers, dafür war es weiterhin zu gut gesichert, aber gewisse Dinge, die für das Oberhaupt von Cerberus von wichtig waren, konnte er Problemlos nutzen und stibitzen.

Der Unbekannte erlebte die Zeit seines Lebens. Während seine Techniker Informationen vor dem Broker verdeckten, startete er die Missionen, die er schon seit dem Erstkontaktkrieg beginnen wollte. Damals, als der Unbekannte noch Jack Harper hieß, entdeckte er mit seinen Kollegen ein Reaperartefakt. Diese Gebilde hatten die unschöne Angewohnheit bei Berührung sofort eine Art Indoktrination durchzuführen und bei Hautkontakt wurde sofort etwas übertragen, was den armen Teufel, der es berührte langsam in eine Art Husk verwandelte. Als Jacks Kumpel Ben Hislop ein solches Artefakt berührte, wurde er indoktriniert. Der Unbekannte zog ihn weg, während der Junge das Artefakt noch angefasst hatte. So berührte Jack das Gebilde nur indirekt. Das hatte zur Folge, dass seine Augen sich veränderten. Nur sie schienen betroffen zu sein… und sein Hirn. Der Unbekannte träumte von den Reapern. Er sah alles. Die Gefahr, den Tod, die Zyklen. Doch er war nicht indoktriniert. Er hörte keine Stimmen. Er nahm sich so gesehen von den Reapern nur was er brauchte. Der Unbekannte sah Planeten, auf denen sich Artefakte befanden. Oder Sender vergangener Spezies. Er sah, was Reaper anrichten konnten, wozu sie in der Lage waren. Er hätte alles darum gegeben, das alles sofort zu erforschen… doch es ging nicht. Als der Unbekannte genug Geld und Einfluss hatte, saß ihm der Broker im Nacken. Doch das war nun vorbei. Nun konnte der wahre Plan des Unbekannten beginnen. Und das nicht zu früh, denn er hatte nur grob sechs Monate Zeit. Ungefähr so lange würde es dauern, bis die Reaper die Galaxie erreichen würden. Doch ein halbes Solarjahr, war genug Zeit, wenn es keinen Shadow Broker gab, der alles heimlich beobachten konnte.

Zuerst musste der Unbekannte seine Leute verbessern. Zusammen mit der Trockenlandpartei, warb er zahlreiche Freiwillige für Cerberus an. Mit den Daten aus dem Experiment, mit dem ehemaligen Mitarbeiter Paul Grayson konnte der Unbekannte nun eine neue Armee aufbauen. Besser als jede andere zuvor. Dafür war es notwenig viele Labore zu bauen um Reaperartefakte und Reapertech zu untersuchen. Dank des neuen Brokers, konnte das auch endlich im geheimen geschehen. Den Freiwilligen wurden nach und nach, in verschiedenen Testläufen verschiene Implantate eingesetzt. Eine kleine Form von Indoktrination benebelte den Geist, machte die Soldaten fügsamer, aber sie büßten nicht ihre Intelligenz ein, und nahm ihnen sogar die Angst vor dem Tod. Natürlich gab es Fehlschläge. Menschen die verrückt wurden oder starben. Doch kein Sieg ohne Opfer war die Devise. Nach und nach fanden die Wissenschaftler das gesunde Maß und die Implantate konnten perfekt genutzt werden. Die Soldaten wurden schneller und stärker und hatten eine ungeahnt hohe Auffassungsgabe und brillante Reflexe. Sie konnten die neuen, sehr stabilen, aber auch schweren Rüstungen ohne Probleme tragen. Auch die schweren Schilde und Waffen waren kein Problem. Außerdem konnte der Unbekannte endlich die Daten von seiner ehemaligen Station auf Pragia nutzen. Das Subject Zero mochte zwar verschwunden sein, doch die biotischen Daten hatte Cerberus noch. Diese wurden genutzt um hoch spezialisierte Biotiker auszubilden. Er nahm für diese Projekte nur Frauen, da diese beweglicher waren. Nutzt ebenso die Implantate der Reapertech um die Fähigkeiten zu erhöhen. Der Unbekannte nutzte Generatoren mit Dunkler Energie, die er in die Handflächen von Biotiktrupps einsetzte die er Phantome nannte, da sie schnell agierten und eine spezielle Tarnvorrichtung hatten. Zudem bekamen sie Schwerter, denn wie schon sein bestes Pferd im Stall, Kai Leng, war dies eine Waffe, die durch Schilde und Barrieren dringen konnte, und das ohne Probleme. Projektile, Druckwellen und dergleichen waren kein Problem für gute Barrieren und Schilde. Aber scharfer Monomolekularer Stahl ging einfach mitten durch. Andere Biotiker bekamen Scharfschützengewehre, die dann Nemesis genant wurden. Für jede Eventualität sollte vorgesorgt sein. Deswegen nutzte der Unbekannte auch die Daten eines von der Allianz früher genutzten Tauchmechs, der als Triton bezeichnet wurde. Cerberus baute ihn teilweise um und entwarf so die schweren Atlas Mechs. So baute sich der Unbekannte eine große und gefährliche Armee auf. Natürlich gab es nicht nur willenlose Soldaten. Der Unbekannte hatte auch zahlreiche Agenten, die vollkommen frei von Gedankenkotrolle arbeiteten. Ein Beispiel dafür war Kai Leng. Er hatte ähnliche Implantate wie Shepard in seinen Beinen, da diese von David Anderson einst zerschossen wurden. Diese Implantate sorgten für keine Indoktrination, sie verstärkten lediglich körperliche Eigenschaften und hielten Gewebestrukturen zusammen. Leng war der Topagent des Unbekannten. Stark, effizient und löste all Aufträge. Schade war nur, dass er nicht mehr auf Omega eingesetzt werden konnte, da er von Aria T’Loak gesucht wurde. Das war aber nicht Kai Lengs Schuld. Er wusste ja nicht, wessen Tochter die bewusstlose Asari war, der der Agent die Kehle durchschnitt. Aber Omega war kein Problem mehr. Um die Station besser zu kontrollieren, die Cerberus hinter das Omega-4-Portal gebaut hatte, brauchten sie Omega. Der Unbekannte dirigierte die Übernahme der Station an seinen besten General, Oleg Petrovsky. Er konnte Aria T’Loak von der Station treiben und eine Basis für Cerberus aufbauen. Oleg und der Unbekannte hatten oft Differenzen, aber die Ergebnisse des Generals sprachen für sich. Die Station hinter dem Portal konnte zwar nicht sehr effektiv arbeiten, da die Station von Shepard gesprengt wurde, doch trotzdem gab es einige grandiose Erfolge. Beispielsweise konnten Reaperinfantrie ähnliche Soldaten gebaut werden, die als Adjutanten bezeichnet wurden

Der Unbekannte sah auf den Tisch und trank ein Glas, das er nun in der Hand hielt leer. Die zweite Person im Raum trat nun näher und füllte das Glas wieder auf. Es handelte sich um Jana, die diesmal aber einen sterilen Ärztekittel trug. Ihr Boss bedankte sich und sah auf einige Pads. Auf denen die Daten für einige Bauvorhaben zu sehen waren. Nachdem der Unbekannte die ersten Visionen hatte, ging er den Spuren nach. Er sah die Bilder und einige Visionen der Reaper: Vergangene Spezies und ihren Kampf gegen die Maschinenrasse. Das Oberhaupt von Cerberus suchte nach den Orten der Visionen und fand Überbleibsel der alten Völker. Dadurch erfuhr der Unbekannte von einer Maschine, mit der man die Reaper anscheinend kontrollieren konnte. Kontrolle bedeutete Indoktrination, weswegen dieser Vorgang genauer untersucht werden musste. Doch das Oberhaupt von Cerberus wollte nicht seine eigenen Leute verscherbeln, und Entführungen im großen Stil wären auch ein Problem. Deswegen ließ der Unbekannte auf Horizon einen großen Gebäudekomplex bauen. Unterirdisch ein Labor oder darüber eine Art gesicherte Ferienanlage. Denn der Unbekannte war clever und vorausschauend. Sobald die Reaper in die Galaxie einfallen würden, würde es massenweise Flüchtlinge geben. Die würden dann in der Zuflucht auf Horizon Sicherheit finden. Für die wissenschaftliche Leitung konnte er Henry Lawson gewinnen. Er und das Oberhaupt von Cerberus hatten lange keinen Kontakt mehr miteinander, jedoch suchte der Mann nach seiner Tochter Oriana. Der Unbekannte bot an zu helfen, wenn Mr. Lawson an der Indoktrination arbeiten würde. Zudem wollte er Rache an seiner älteren Tochter Miranda nehmen, doch leider konnte der Unbekannte ihm da im Moment nicht helfen. Denn diese hatte sehr aggressiv gekündigt und war nun untergetaucht. Neben der Indoktrination suchte der Unbekannte weiter nach Plänen für diese Maschine von der ehr in den Ruinen erfuhr. Er fand heraus, dass in einigen protheanischen Sendern die Informationen gespeichert sein sollten wie man sie bauen könnte. Natürlich konnte er nicht willkürlich irgendwelche Sender suchen. Da nicht in allen die gleichen Informationen bargen.

Es gab drei Sender, die dem Unbekannten helfen konnten. Einer befand sich auf Kahje, ein weiterer auf dem Mars und noch einer auf Thessia. Die Heimatwelt der Hanar war zwar kein Kinderspiel, aber war immer noch am leichtesten zu erreichen. Thessia konnte der Unbekannte erst einmal abschreiben. Vor allem, da sich der Sender genau im Haupttempel von Athame befand. Nie würde er da so einfach hinkommen. Da musste der Unbekannte wohl einfach abwarten. Einen Zeitpunkt an dem die Asari schlimmere Probleme hatten, als einen Tempel zu schützen. Auch diese Information hielt er dem Broker vor, was witzig war, da der Makler selbst eine Asari war. Der Sender auf dem Mars war auch ein Problem, da die Allianz besonders vorsichtig war. Jedoch arbeitete Cerberus an einer speziellen Infiltrationseinheit, die auf die Marsbasis sollte, dort alle wichtigen Informationen besorgen und dann alle wichtigen Leute umbringen sollte. Sechs Monate waren ein kurzer Zeitraum, für die Entwicklung einen so modernen Mechs, aber das Ziel wurde erreicht. Die Maschine wurde einer Frau nachgebildet und zwar perfekt. Da der Unbekannte von der Schönheit wirklich fasziniert war, benannte er sie nach seiner alten Freundin, eines der ersten Mitglieder von Cerberus: Eva Coré. Der Mech bekam eine verbesserte VI, aber keine echte KI, da dem Unbekannten der 'Verrat' von EDI immer noch quer lag. Zudem baute er in die CPU einige Fallen ein, sollte jemand versuchen in den Prozessor zu gelangen würden sofort Sperren aktiv werden. Kahje würde der Unbekannte später untersuchen lassen, bis dahin hatte er noch andere Dinge zu tun. Beispielsweise musste er daran arbeiten, dass so wenig wie möglich Allianzen geschlossen werden würden. Denn jeder der zusammenarbeitete und nicht gegeneinander, wäre ein kompakterer Gegner gegen Cerberus. So suchte der Unbekannte nach Möglichkeiten um Fehden zu erzeugen. Beispielsweise fand er Daten über eine turianische Bombe auf Tuchanka, die in einem dicht besiedelten Gebiet lag. Später fand er auch die Informationen, dass fruchtbare, weibliche Kroganer auf Sur’Kesh verschleppt wurden. Dagegen musste Cerberus nichts unternehmen, erst wenn jemand eventuell versuchte diese für die Kroganer zu befreien. Ansonsten waren sie sehr gut da wo sie waren, da die Salarianer sicher kein Interesse hatten, die Genophage zu heilen.

Nur an einem Tag schwand die Begeisterung von dem Unbekannten. Er unterschätzte Liara T’Sonis Sinn für den Frieden. Sie tat alles dafür. Sie wandte sich sogar an das Militär, welches wohl als einziges realtiv offen an die Reaper glaubten: Die Allianz. Liara offenbarte sich Admiral Hackett als Shadow Broker und bot ihre Unterstützung an. Das machte das Cerberus Oberhaupt rasend. Denn das Allianznetzwerk, war nicht im Entferntesten so gut gesichert, wie die Brokernetzwerke. Mit dem Moment, mit dem Liara ihre Maske fallen ließ, offenbarte sie sich auch vielen anderen. Der Unbekannte hatte bewusst, niemanden erzählt, wer der Broker war. Denn Namen- und Gesichtslose ließen sich schwerer jagen, oder umbringen. Nun würden sicher viele versuchen die Asari eventuell unter Druck zu setzen, denn jemand mit Gesicht hatte sicher auch Freunde und Familie. Deswegen musste der Unbekannte handeln, bevor etwas dergleichen geschah. Er sandte seine eigenen Leute zu Kahje, was er eigentlich später tun wollte, doch Liara war bereits auf dem Weg dahin. Obgleich der Unbekannte die Information aus den Brokernetzwerken entfernt hatte, Liara war nun teilweise im Auftrag der Allianz unterwegs und reiste auf deren Anraten nach Thessia. Dort fand sie die Information, dass auf der Heimatwelt der Hanar ein protheanischer Sender, mit wichtigen Daten war. Cerberus war natürlich schneller, da sie nicht suchen mussten und holten sich alle wichtigen Informationen. Und auch wenn das Phantom, welches der Unbekannte aus Sicherheitsgründen zurückließ verrückt wurde, wohl aufgrund der Implantate, und Liara töten wollte, überlebte T’Soni knapp. Der Unbekannte nahm Kontakt mit Liara auf und wollte sie zur Zusammenarbeit überreden, um auch auf die Daten Zugriff zu bekommen, die er nicht auslesen konnte. Liara lehnte ab, obwohl Cerberus die besseren Karten hatte, und Liara ebenso wie Shepard, die Reaper zerstören wollte. Das Gespräch hatte der Cerberus Chef aufgezeichnet und sandte es an einige Agenten und Kunden des Brokers. Diese kehrten T’Soni de Rücken und arbeiteten fortan für Cerberus, da sie den neuen Broker, auch aufgrund anderer Taten für verweichlicht hielten. Der Unbekannte hatte danach fast alles für seinen Sieg, weswegen er die Ressourcen des Brokers nun vollends nutzen wollte. Er griff die Basis auf Hagalaz an. Natürlich rechnete er nicht damit, dass Liara ihr teures Schiff mitten in einen der Cerberuskreuzer lenkte. Somit zerstörte sie ihr Schiff, und der Unbekannte war der Feeds beraubt. Das Oberhaupt von Cerberus, ließ die Rettungskapsel von Liara und Feron entkommen, denn er wollte wie schon zuvor, kein Vakuum erschaffen, in das irgendein Dahergelaufener reinpreschen würde. Der Broker hatte nur noch eingeschränkte Ressourcen, weswegen der Angriff auf Hagalaz doch eine Art Erfolg war.

In den letzten Wochen vor der Ankunft der Reaper, schickte der Unbekannte Eva Coré zum Mars, seine Leute auf Tuchanka und an viele andere Orte der Galaxie. Zudem fand er mit den Daten aus dem Kahje Sender, dass unter der Kolonie auf Eden Prime, eine gewaltiges Tunnelsystem für Stasekammern der Protheaner lag. Leider bekam auch die Allianz Wind von der Sache. Denn in der Zeit der Vorbereitung, sprangen viele Mitarbeiter ab und verließen Cerberus, aufgrund all der Experimente und weil der Unbekannte sich zu neugierigen Personen gerne entledigte. Flüchtlinge gingen oft zum Feind und übermittelten die Geheimnisse, deswegen wusste die Allianz auch, dass sich unentdeckte protheanische Artefakte auf Eden Prime befanden. Der Unbekannte würde für später einen Einsatz mit schweren Truppen anordnen und nicht auf Infiltration setzen. Trotz weniger Fehlschläge, lief es gut für den Unbekannten und Cerberus. Das Oberhaupt der Pro-Menschenorganisation, drückte seine Zigarette in einen Aschenbecher aus und sah zu Jana: „Alles bereit für die OP?“ Die Frau bekam einen flehenden Gesichtsausdruck: „ Ja, Sir. Aber bitte überlegen sie es sich noch einmal. Wenn sie sich Reaperimplantate einsetzen lassen, wer weiß ob sie nicht auch willenlos oder verrückt werden?“ Der Unbekannte grinste. Er war sich sicher immun zu sein, da er bereits Bekanntschaft mit einem Artefakt gemacht hatte, zudem würde er sich natürlich nicht die gleichen Implantate einsetzen lassen, wie dem gemeinen Fußsoldaten: „Es wird schon gut gehen. Bereiten sie bitte alles vor. Ich komme gleich“. Jana nickte und ging in den Raum nebenan, der Soldat folgte ihr. Das Oberhaupt von Cerberus öffnete eine Konsole und tippte eine Adresse an. Eine Person tauchte auf dem Bildschirm auf: „Ist der Kanal abhörsicher?“ – „Wie immer“, merkte der Unbekannte an, „es ist alles soweit vorbereitet. Jedoch brauchen wir für die Übernahme der Citadel einen optimalen Zeitpunkt“, merkte der Chef von Cerberus an und sein Gegenüber auf dem Bildschirm nickte: „Die Allianz wird Shepard wieder in den Dienst nehmen, wenn die Reaper kommen!“ – „Dann ist der perfekte Zeitpunkt der, wenn Shepard etwas zu erledigen hat das viel Zeit beansprucht, fern der Citadel“. Der Mann am anderen Ende nickte: „Was ihre andere Bitte angeht. Ich vergebe ungern Spectretitel“, die Stimme war hart, doch der Unbekannte blieb gelassen: „Wenn die Ratsmitglieder alle zeitgleich sterben sollen, brauchen wir einen Spectre, der den Rat dorthin eskortiert, wo wir ihn haben wollen. Und ich will einen Menschen. Sie wissen, dass ich anderen Spezies nicht traue“, der Unbekannte grinste, „also finden sie einen Menschen, den man das Amt verleihen kann und ich sorge dafür, dass sie den späteren reinen Menschenrat leiten. Verstanden Udina?“ Der Ratsherr nickte. „Schön, das wir uns verstehen“, der Unbekannte blickte zu Jana, die durch das Fenster nickte. Er legte seine Hand auf die Konsole: „Das Geld wird in einigen Tagen auf ihr Konto transferiert. Ich melde mich bevor der Putsch losgeht“, damit schloss der Unbekannte das Terminal.

Alles lief perfekt.

Beauci
03.04.2013, 14:32
fein, auch wenn es gerade nicht um die gute alta samara geht.
das natürlich eine genial erklärung dafür, dass liara manchmal hinterherhinkt

Deemonef
24.04.2013, 01:27
Und auch hier muss es ja mal weitergehen :D

Teil 4: Appartement

Gwen war die letzten Tage eigentlich ziemlich gut drauf. Was vor Allem an der kurzen Kabinengesellschaft lag, die sie nach der Mission auf Lesuss hatte. Shepard hatte Samara wiedergesehen und beide hatten sich geliebt. Nicht nur auf körperlicher Ebene. Die Verbindung die beide hatten war so tief, dass auch die monatelange Kontaktsperre zwischen ihnen den Gefühlen füreinander keinen Abbruch tat. Gwen saß in der Messe und aß zusammen mit James und Liara, dabei spielte sich mit ihren Fingern an dem Medaillon mit Samaras Bild, welches sie unter ihren militärischen Erkennungsmarken trug. Liara lächelte warm als sie das bemerkte. Sie hatte erst auf Lesuss gehört, dass Shepard und die Justikarin im engeren Sinne ein Paar waren. Die Asari freute sich natürlich für Shepard. Es gab eine Zeit, da war sie selbst sehr verliebt in den Commander. Doch damals gab es die Probleme mit Saren und der Sovereign und Gwen entschied sich für eine Freundschaft mit Liara. Anfangs fand es die junge Asari schade, aber nach und nach erkannte sie, dass eine gute Freundschaft etwas Wunderbares war. Vor allem, wenn man diese mit dem großartigen Commander Shepard teilte. Gwen hatte viel für Liara getan. Ihr geholfen ihre Naivität zu besiegen, sie hatte ihr geholfen den Shadow Broker zu stürzen und ihren guten Freund Feron zu retten, und das, obwohl Shepard eigentlich grade die Kollektoren bekämpfte. Gwen war ein strahlendes Vorbild für alle. „Du solltest auch was essen und nicht nur an deinem Geschenk rumspielen“, kicherte Liara und riss Gwen aus ihren Gedanken. Diese blickte etwas verwirrt auf die lächelnde Asari und den grinsenden Soldaten: „Was…?“ Die beiden Teammitglieder lachten beherzt und James deutete mit seiner Gabel auf den Teller seines Commanders: „Träumen kannst du oben, Lola. Jetzt iss gefälligst. Deine Eier werden kalt.“ Gwen sah auf ihr Essen und lächelte schief: „Vielleicht langweile ich mich ja auch nur. Immerhin hast du schon wieder Eier gemacht“, sie stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn auf die Handfläche, „kannst du eigentlich auch was anderes machen? Bei dir gibt es immer nur Eier.“ Lira kicherte, als sie sich einen Bissen genehmigte und James lehnte sich lässig zurück: „Bisher hat es genügt um die Ladies zu beeindrucken“ – „Also bei mir müsstest du schon was Besseres auftischen“, grinste die Asari und James lachte laut: „Nichts für Ungut, Doc. Aber von dir lass ich die Finger. Eine Freundin die alles über mich weiß… gruselig.“ Gwen genoss die heitere Stimmung. Das war wichtig, denn wenn der Krieg wirklich auf die schlimmstmögliche Weise enden sollte, war es gut vorher noch einmal ein wenig das Leben in seiner Schönheit genossen zu haben. Das war auch der Grund warum die Normandy im Moment Kurs auf die Citadel nahm. Der Commander hatte etwas vorbereitet und das wollte sie nun in die Tat umsetzen. Seit mehreren Tagen versuchte sie alle ehemaligen Teammitglieder von sich zu erreichen, was auch überraschend gut funktionierte. Gwen lud alle auf die Citadel, in ihr neues Appartement ein und wollte dort eine Party schmeißen. Eventuell die letzte… und genau deswegen sollte sie groß werden.

Shepard lehnte sich vor und aß ihre Eier: „Du kannst vielleicht nichts anderes, aber dafür sind sie echt köstlich“, gab sie mit vollem Mund von sich und James deutete eine Verbeugung an: „Danke, Lola. Das wollte ich hören.“ Liara legte ihr Besteck auf den leeren Teller und spähte zu der Tür von ihrem Büro. „Ich mache mich dann mal wieder an die Arbeit“, merkte Liara an und stand von ihrem Platz auf, um das Geschirr zur Spüle zu bringen. Gwen drehte sich in ihrem Stuhl zu der Asari: „Du hast diese Party glaube ich mit am Nötigsten. Du arbeitest echt zu viel“, Liara hörte das und sie wurde leicht rot im Gesicht, deswegen verteidigte sie sich schnell: „Jeder tut in diesem Krieg sein Bestes. Und da ich nun mal viel zu bieten habe….“ Mit einem Zwinkern verschwand sie in ihrem Büro und ließ die beiden Menschen mit einem belustigten Gesichtsausdruck zurück. Gwen mochte Liara, sehr sogar und das schon seit ihrer Zeit als sie noch Saren gejagt hatten. Damals war sie noch ein ziemlicher Naivling, doch davon war nichts mehr zu finden. Sie war stark, erbarmungslos zu ihren Feinden und ein Segen für ihre Freunde. Seit sie der Shadow Broker war, half sie wo sie nur konnte und bekam wenig Schlaf ab. Die Verschiebung zahlreicher Rohstoffe, hatte den Krieg schon oft zu Gunsten der Reapergegner gewendet. Leider schien Cerberus immer eine Nasenlänge voraus zu sein, jedoch nahm Gwen Liara das nicht übel. Sie tat wie alle anderen ihr Bestes. Shepards ganzes Team war ein optimales Werkzeug gegen die ständige Bedrohung. Ob nun alte Bekannte wie Garrus, Tali, Liara und Ashley, oder neue Gesichter, wie James, Javik und EDI samt neuem Körper. Jeder half wo er nur konnte und genau deswegen hatten sie sich eine Pause verdient. Auch wenn es mitten im Krieg etwas egoistisch wirkte, aber man musste nun mal das Leben auskosten, denn welchen Sinn hätte sonst das Retten allen Lebens? Gwen nahm sich da ein Beispiel an Jacob Taylor. In knapp sechs Monaten hatte er Cerberusflüchtlingen geholfen, eine gute Frau gefunden und sie geschwängert. Manche sahen darin vielleicht etwas Schlechtes, weil es angeblich nicht gut war, in so eine Galaxie ein Kind zu gebären. Aber Jacob lebte einfach und das sollte ein gutes Vorbild sein. Nicht verkriechen, nicht ängstlich bis zum Ende wimmern. Kämpfen und leben. James sah wie Gwen den letzten Bissen runterschluckte und nahm dann ihren Teller mit als er aufstand: „Ich wasche ab. Sie können ja noch ein bisschen an ihrem Anhänger rumspielen“, der Soldat grinste verschmitzt dabei und ging zur Spüle. Shepard zog lächelnd eine Augenbraue nach oben: „Vorsicht, Jimmy!“ James zuckte mit den Schultern und erledigte den Abwasch, während Gwen in ihre Kabine lief. Dort angekommen legte sie sich auf ihr Bett und sah sich ihr Medaillon an. Sie freute sich sehr auf die Party und hoffte sehr, dass auch ein Gast kommen würde den sie noch einladen musste.

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Samara stand bei den Botschaften der Citadel und schaute sich durch ein Fenster das Präsidium an. Die Reaper rückten allmählich gegen Thessia vor und so langsam bekamen es die Asari mit der Angst zu tun. Die Justikarinnen waren auf dem Weg zu ihrer Heimatwelt, um die Bevölkerung vor dem Schlimmsten zu bewahren. Samara wollte auf ein Schiff, das als nächstes nach Thessia flog. Leider waren das sehr wenige, da ehr Schiffe von der Heimatwelt der Asari kamen. Aber eben auch sehr wenige. Weil die Regierung der Asari immer noch großspurig erzählte, dass alles mehr oder weniger in Ordnung sei und kein Grund zur Sorge bestand. Die Justikarin hatte sich mit einigen ihrer Ordensschwestern in Verbindung gesetzt. Es würde wohl ein harter Kampf werden und eigentlich waren alle ausgebildeten Justikarinnen die Samara kannte ebenfalls unterwegs nach Thessia. Eine der wenigen, die Samara nicht erreichte war Phora. Was schade war, denn sie war eine starke Kriegerin, wenn sie auch fragwürdig den Kodex umsetzte. Calisto hatte sich auch bei Samara gemeldet und ihr gesagt, dass die meisten Klöster der Ardat Yakshi erfolgreich evakuiert worden waren, und sie sich nun an einem geheimen Ort befanden. Die Ordensmutter hörte von dem Schicksal der Mädchen auf Lesuss und bedauerte Samaras Verlust, sorgte aber zeitgleich dafür, dass Falere abgeholt wurde um an den sicheren Ort gebracht zu werden. Samara freute das sehr. Calisto war eine wunderbare Frau. Die Justikarin kannte viele gute Freunde und Bekannte und alle halfen in dem Krieg wo sie nur konnten. Trotz der schweren Krise, gab es noch Zusammenhalt und Widerstand, etwas, dass Samara Hoffnung schenkte. Sie war sehr tief in Gedanken. Bevor die Normandy von Lesuss fort flog, hatte sie sich sehr lange mit Falere unterhalten. Eigentlich war das gegen ihren Eid, aber an jenem Tag hatte sie schon einmal gegen ihn verstoßen. Die Gespräche mit ihrer Tochter waren wunderschön. Witzig, traurig, berührend. Als das Shuttle der Normandy kam, umarmte die Mutter ihre Tochter, sehr lange und intensiv und die stolze Justikarin musste hart mit sich kämpfen nicht zu weinen. Sie verlor diesen Kampf. Falere und Samara weinten gemeinsam, kurz, aber es sagte viel aus. Der Justikarin wurde eines klar: Sie hatte ihre Tochter vermisst und es schmerzte sie sehr, dass sie Rila nicht retten konnte. Bei ihrer Tochter zu sein, war etwas Wunderbares, und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit, erinnerte sie sich wieder daran, dass sie eigentlich den Orden verlassen wollte, nachdem sie ihre älteste Tochter ergriffen hatte. Jahrhunderte lang lag dieser Traum brach. Sie folgte dem Kodex und war nur noch Justikarin. Doch Gwen, Falere und einige andere Dinge erinnerten sie daran, was so schön an ihrem früheren Leben war. Sie überlegte. Samara dachte wirklich daran, nach dem Krieg ihr altes Leben wieder aufzunehmen, falls sie überleben sollte. Doch auch das war eine schwere Entscheidung. Man lebt nicht vierhundert Jahre strikt nach einem Kodex und legt das dann ab. Aber noch war der Krieg ja auch nicht vorbei.

Samara hatte seit Jahrhunderten Kampferfahrung und eigentlich konnte sie nichts mehr überraschen. Weswegen sie auch sofort spürte wenn sich ihr jemand nährte. Ob es nun die Geräusche waren, die die Schritte verursachten oder andere Faktoren, aber Samara wusste wenn jemand auf sie zukommt. Und wenn sie die Person noch persönlich kannte, konnte sie sogar genau sagen wer es war. „Ich hatte gehofft, dass du kommst“, merkte Samara an, als Gwen sich von hinten näherte. Diese lächelte und sah wie sich die Justikarin umdrehte: „Dich kann ich wohl nie überraschen“, kam es vom Commander und die Asari lächelte warm: „Oh doch, das kannst du. Alleine, dass es jemanden wie dich gibt, ist eine Überraschung, oder ehr eine Fügung der Göttin.“ Gwen zog eine Augenbraue hoch: „Schmeichlerin“ – „Ich versuche es zumindest.“ Die beiden Frauen sahen sich etwas verloren an, irgendwie wollten sie in den Botschaften nicht eine Umarmung beginnen und sich zärtlich küssen, das würde ehr merkwürdig rüberkommen. Bevor jedoch beide weiter irgendwelche Phrasen in den Raum warfen, kam Gwen lieber gleich zum Punkt: „Du wirst sicher nicht lange hier bleiben. Wann verlässt du die Citadel wieder?“ Samara wusste nicht ganz genau worauf die Frage abzielte, deswegen antwortete sie lieber schnell: „In zwei Tagen bringt mich ein Frachter nach Thessia.“ Gwen nickte: „Das passt ja super. Denn weißt du, ich wollte heute Abend eine Party schmeißen und da du erst in zwei Tagen weg musst, hast du genug Zeit“, Shepard grinste zufrieden und Samara sah etwas verwirrt: „Ich gehe eigentlich… selten auf Parties. Außerdem… ist feiern wirklich so angebracht? Immerhin herrscht Krieg“, der Asari fielen die Worte sichtlich schwer. Der Commander lächelte: „Das haben einige gesagt, aber im Endeffekt sind wir in Gefahr alle zu sterben. Wir versuchen es natürlich zu verhindern, aber es ist leider möglich“, sie kam näher, „sollten wir dann vorher nicht wenigstens noch einmal das Leben genossen haben? Wenn es dann ab morgen wieder in den Kampfeinsatz geht, sollten wir dann nicht genau wissen wofür wir kämpfen? Motivation, die Batterien aufladen und einfach das Leben so genießen, damit wir wissen, was wir retten wollen.“ Die Justikarin nickte: „Du hast echt eine Zunge aus Gold“, ihr Lächeln wurde breiter, „ich werde kommen. Aber ich bin nicht so die… Spaßkanone.“ Shepard wurde leicht hibbelig und grinste über beide Ohren: „Ach was. Ich wette nach ein paar Minuten Party wirst du auftauen, wie wenn wir zwei zusammen sind“, Samara räusperte sich verlegen und versuchte das Thema zu wechseln: „Na gut. Wann geht es los?“ Gwen sah die Asari vielsagend an: „In ein paar Stunden. Aber ich bräuchte jemanden der mir ein wenig beim Aufbau hilft… und nebenbei könnte ich auch noch… meine Wohnung ein bisschen zeigen“, sie blinzelte zuckersüß und Samara seufzte gespielt: „Ich soll also gleich mitkommen?“ Gwen griff sich Samaras Hand und zog sie zum Aufzug: „Na wenn du es vorschlägst. Dann gerne.“ Die Justikarin ertappte sich bei einem wohligen Lächeln und in ihrem Innersten breitete sich ein angenehm warmes Gefühl aus. Gwen in ihrer Nähe war eine Wohltat.

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Samara war noch nie auf dem Silversun Strip gewesen. Sie musste aber zugeben, dass es berauschend war. Viele wunderbare Farben, eine Menge Leute, gute Laune und zahlreiche wunderbare Geschäft und andere Einrichtungen. Die Justikarin wusste, dass Gwen eine Wohnung hier hatte, sie hatte es ihr erzählt, während sie Lesuss mit dem Shuttle verlassen haben. Es war eine interessante Geschichte, denn die Wohnung gehörte dem berühmten Menschenadmiral David Anderson und zudem hatte Gwen gleich große Probleme, nachdem sie das Appartement bekommen hatte. Samara wollte es fast nicht glauben, aber ein Klon von Shepard soll versucht haben sie zu töten und wollte ihre Identität stehlen. Gwen schien oft in solch wunderliche Missionen zu geraten. Die Justikarin konnte nicht verbergen, dass sie sich sehr auf die Feier freute. Nicht so sehr wegen der Party an sich, sondern weil Gwen es geschafft hatte, sämtliche Crewmitglieder einzuladen, die ihr über die Jahre zur Seite standen. Samara freute das sehr und sie hatte auch einige Erwartungen, an die Zeit vor die Feier, denn man brauchte nicht Stunden um alles vorzubereiten. Ein Fahrstuhl brachte beide in die Etage des Hauses, in dem sich Gwens Wohnung befand. Der Mensch öffnete die Tür und Samara konnte einen ersten Blick auf die wunderschöne Wohnung werfen. Die Justikarin war wirklich beeindruckt. Die Größe war atemberaubend, die Möbel sehr exklusiv und im Allgemeinen eine wirklich großartige Wohnung. „Und hier wohnst du alleine?“, merkte die Justikarin an, während sie durch die Küche lief. Gwen grinste vielsagend: „Habe bisher noch keinen Mitbewohner gefunden.“ Das Wort ‚Mitbewohner’ betonte sie besonders und sah dabei die Asari an. Diese lächelte schief und ging in den Wohnzimmerbereich. Sie stellte sich an das große Fenster. Gwen kam dazu und öffnete die Rollläden. Beide Frauen stellten sich nebeneinander und genossen die Aussicht: „Erinnert irgendwie an unsere Gespräche auf dem Aussichtsdeck der Normandy, oder?“ Die Justikarin zuckte leicht, aber nicht abfällig, mit den Schultern: „Es ist nicht ganz so berauschend, wie in den sternenbesetzten Kosmos zu blicken, aber ich verstehe die sentimentale Anwandlung“, Gwen grinste und drehte sich zu der Asari: „Lässt du jetzt wieder die Justikarin raushängen?“ Die Angesprochene sah leicht zu Boden: „Es ist schwer das abzulegen. Aber in deiner Gegenwart wird es zunehmend einfacher“, Shepard wurde leicht rot um die Wangen und nahm dann vom Tisch schnell ein Datenpad, auf welchem sie herumtippte: „Guck mal: eine alte Ausgabe von ‚Große Justikarinnen’. Mai 2140. Hier steht, du hättest auf Nevos fünfzig Flüchtlinge übe eine Sinnflut gehoben, nachdem Schmuggler einen Damm gesprengt hatten“, Gwen lächelte zufrieden. Samara aber kratzte sich nur kurz verlegen am Hals: „Diese ‚Quelle’ übertreibt hin und wieder ein wenig“, Shepard sah die Justikarin etwas verwundert an und zeigte auf eine Textzeile, auf ihrem Pad: „Bist du auch nicht ‚fast ertrunken’, als du ‚ein Kind gerettet hast, das der Mutter entrissen worden war’?“ Samara lächelte schief und sah den Commander leicht belustigt an: „Für die Schmuggler war mein Überleben weniger schön.“ Gwen schüttelte belustigt den Kopf und belegte die Asari mit einem seltsamen Blick: „Gibt’s noch mehr solcher Geschichten?“ Die Justikarin überlegte nicht lange. Sie verschränkte die Arme vor der Brust: „Vielleicht“, dabei deutete sie wieder mal ein Lächeln an, und diesmal war es sogar fast ein wenig verrucht, „lies mal die Ausgabe vom Juni 2085: ‚Justikarin Samara: Kaltblütige Gerechtigkeit läuft heiß’.“

Gwen riss die Augen auf und sie wurde leicht hibbelig: „Nein… so was gibt es über dich?“, Samara nickte belustigt, „was seht da drin?“ Die Justikarin wandte sich gespielt desinteressiert ab: „Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen will“, kam es ganz locker von der Asari. Shepard verzog trotzig das Gesicht: „Du sagst es mir, oder ich lese den Artikel. Wie auch immer, ich werde es erfahren“, Samara wurde von einer energischen Hand in die Blickrichtung von Gwen gedreht. Samara kicherte, und es klang so süß wie Honig. Gwen ging regelrecht das Herz, bei diesem kurzen Lacher auf. „Na gut“ – „Ja!“, kam es mit lauten Triumph von Shepard und sie eilte zur Couch. Die Justikarin verzog auf übliche Asari Art das Gesicht: „Was soll das jetzt?“, kam es verwundert und der Commander sah verwirrt über ihre Schulter, während sie die Schuhe auszog: „Wie ‚was soll das?’ Ich hatte einen langen Arbeitstag und will entspannen. Also setz dich hin, ich höre mir nicht alles im stehen an!“, der harsche Ton war natürlich nur gespielt und die Asari setzte sich mit einem belustigten Kopfschütteln. Gwen zog sich die Strümpfe aus und als Samara auf der Couch saß, legte der Commander ihre Füße in den Schoß von der Justikarin. „Und was soll das jetzt?“, grinste die Asari und Gwen lehnte sich gemütlich mit dem Datenpad in der Hand zurück: „Na was wohl?“, sie wackelte mit den Zehen, „ich war den ganzen Tag auf den Beinen, da kann ich ja wohl eine Massage von meiner Liebsten erbitten. Hat auf der Normandy auch immer geklappt“, beim letzten Teil des Satzes, klimperte Gwen mit ihren Wimpern und Samara lachte beherzt: „Ist ja gut.“ Die Art und Weise, wie sie das aussprach, wie sie redete und sich benahm, deutete darauf hin, dass sie in Shepards Gegenwart, tatsächlich eine ganz andere Person war. Obwohl ‚anders’ das falsche Wort war. Samara benahm sich wie früher, wo ihr Leben noch in Ordnung war. Gwen hatte einen gesunden Einfluss auf sie. „Ich hab’ ihn!“, grinste der Commander breit, als sie mit dem Datenpad winkte, „also erzähl’ lieber die Wahrheit, ich kann alles nachprüfen.“ Samara rieb mit ihrem Daumen über den warmen Fußballen: „Wenn du es vor dir hast, muss ich es dir doch gar nicht mehr erzählen“, Gwen aber lächelte nur zuckersüß: „Ich höre es lieber von dir. Ich finde deine Stimme ist mit das Schönste, was meine Ohren erreichen kann“, es war ein überzogenes Kompliment und ehr als Witz gemeint, weswegen Samara auch belustigt zu Gwen schaute: „Wahrlich, eine goldene Zunge.“ Samara massierte mit bedacht die überarbeiteten Fußsohlen und Zehen, während sie überlegte, wo sie anfangen sollte. „Ich habe an dem Tag gegen einige Eclipseschwestern gekämpft, die Schutzgeld in der nahegelegenen Stadt erpresst hatten. Sie wollten sich natürlich nicht ergeben, weswegen ich gegen sie vorgehen musste“ – „Sieben Stück waren es, oder?“, unterbrach Gwen, zuckte dann aber arg zusammen als die Justikarin mit ihren Fingernägeln über den nackten Fuß tanzte, „lass das! Das kitzelt!“ Samara grinste: „Dann unterbrich mich nicht!“ Gwen steckte der Asari die Zunge raus und diese fuhr lächelnd fort: „Die ganze Stadt war mir mehr oder weniger gefolgt, als ich die Söldnerinnen verfolgte. Ich habe sie dann vor der Stadtgrenze eingeholt und sie bei einem ziemlich zerklüfteten Steinterrain in die Enge getrieben“, Gwen hörte zu, scrollte aber ab und an mal in den Bericht, nur um zu sehen, ob diese ‚Quelle’ mal wieder übertrieben hatte. Samara wechselte den Fuß: „Sie gaben nicht auf, weswegen ich natürlich ebenso wenig meine Angriffe einstellte. Ich konnte die Söldnerinnen nach und nach ausschalten“, Samara schüttelte den Kopf, „die Bewohner der Stadt sahen alle zu wie ich die Eclipseschwestern tötete. Sogar die Kinder, was mich etwas störte. Immerhin starben die Söldner nicht auf die angenehmste Art und Weise.“ Gwen biss sich genüsslich auf die Unterlippe, denn sie genoss die Berührung der Asari: „Kinder sind von so etwas fasziniert. Heldenverehrung eben“, die Justikarin belegte den Menschen mit einem nachdenklichem Blick: „Na ja, man sollte aufpassen, was man seinen Kindern zeigt.“

Samara massierte weiter die empfindliche Haut und Gwen entspannte zusehends. Die Asari arbeitet sich zu den Zehen vor und sah Shepard dabei an, die weiterhin das Pad studierte. „Jedenfalls bekämpfte ich jede einzelne Schwester und es war ein harter Kampf, das waren keine einfachen Handlanger, sondern sehr kräftige Biotikerinnen. Ich war zwar nie ernsthaft in Gefahr, aber sie brachten mich zeitweise in Bedrängnis“, auf einmal schlich sich ein verlegenes Lächeln auf die Lippen der Asari, „dann trafen mich mehrere Warps. Einige davon zerstörten kurzweilig meine Barrieren und der letzte traf mich exakt im Brustbereich“, Gwen sah auf und weitete die Augen: „Sag bloß…“ – „Nun ja“, nuschelte Samara, „ich trage ja keine Rüstung, weil ich meiner Tochter etwas signalisieren wollte. Da gibt es eben auch Nachteile, wenn man nur einfach Klamotten trägt“, die Justikarin wurde leicht rot im Gesicht und Gwen scrollte schnell den Beitrag herunter und dort stand es. Der Commander grinste so verschmitzt wie nie zuvor: „Der Warp hat…“ – „Mir meine Kleidung im Brustbereich zerfetzt… ich stand oben rum vollkommen im Freien.“ Gwen lachte, laut und beherzt und selbst Samara lachte bedacht. „Das hätte ich zu gerne gesehen“, grinste Shepard und die Asari schüttelte den Kopf: „Ich bekam es natürlich sofort mit und alle anderen auch. Urplötzlich waren die Söldnerinnen sogar ein wenig pikiert, was angesichts ihrer Taten lächerlich war“, sie blickte Gwen belustigt an, „witzigerweise haben die Eltern von diesem Zeitpunkt an ihren Kindern die Augen zugehalten. Gebrochene Genicke und zerschmetterte Körper, mit reichlich Blutverlust waren egal, aber Nacktheit war denen wohl zu viel.“ Der Commander grinste wie ein Honigkuchenpferd und sah sich den Artikel weiter an. „Standest du wirklich in Pose und sagtest ‚Auch mit nacktem Fleisch, bin ich eine Verteidigerin des Kodex!’?“ Samara zog wie üblich bei den Asari das untere Augenlid des rechten Auges etwas an: „Nein. Wie gesagt, diese ‚Quelle’ übertreibt gerne mal.“ Shepard las weiter: „Verstehe. Dann hast du dich also nicht mit einer der Söldnerinnen wild über den Boden gewälzt?“ Die Justikarin kicherte: „Nein. Ich habe sie mit einem Angriff von ihrer Position gerissen und wir sind kurz in ein Handgemenge geraten“, sie sah Gwen maßregelnd an, „wir haben uns nicht über den Boden gewälzt, uns an den Tentakeln gezogen und dabei gekreischt!“ Samara kannte den Artikel und wusste, was genau dort drinnen stand. Gwen aber ließ sich nicht beirren und las lächelnd weiter: „Schade. Dann seit ihr sicher auch in keiner Schlammpfütze gelandet und habt dort weitergerungen“, sie klang wahrlich enttäuscht und das brachte die Justikarin erneut zum lächeln: „Es war eine einfache Wasserpfütze und es gab keinen langen Kampf, ich hab sie schnell ausgeschaltet, mit einem Schlag aufs Genick.“ Gwen nickte und begutachtete den Text vor ihr weiter: „Aber die letzten zwei Söldner haben sich dann ergeben. Das stimmt, oder?“ – „Das ist wahr“, merkte die Justikarin an und die Menschenfrau wunderte sich: „Der Artikel geht noch drei Seiten weiter. Ist da noch was passiert?“ Die Justikarin wurde noch roter und räusperte sich: „Nein. Aber der Autor hielt es wohl für nötig die Beschaffenheit meines Vorbaus genauer zu beschreiben.“ Der Commander sah zu Samara und dann wieder auf das Pad: „Tatsache“, kam es erstaunt von ihr, „da wird ja richtig ins Detail gegangen. Wow… tolle Vergleiche. Was ist eine ‚Ilmapallo Qualle’?”, wollte Shepard leicht verwirrt wissen. Samara kratzte sich leicht verlegen am Hals: „Das ist ein Weichtier von Thessia. Eine Qualle die sich, um an die Wasseroberfläche zu kommen zu einer Art runden Ballon aufbläht.“ Gwen hob eine Augenbraue an: „Dann passt dieser Vergleich super!“

Gwen las weiter während Samara ihre Arbeit beendete und die Menschenfrau lächelnd ansah. „…die Sonne tauchte die blanke Schönheit der Justikarin in einen goldenen Glanz. Eclipse spürte die pralle Gerechtigkeit und… hier steht echt ‚pralle’… und so rettete Samara erneut den Tag und schützte uns vor dem Bösen!“ Gwen sah von ihrem Pad auf und blickte die Justikarin an: „Gibt’s auch Bilder dazu?“, es kam so plötzlich, dass die Asari laut auflachen musste: „Nein. Und mal nebenbei, reichen dir die echten nicht?“, der Satz kam so ungezwungen, dass man ihn nie aus Samaras Mund erwartet hätte. Gwen legte das Datenpad auf den Tisch und zog die Beine an. Sie kniete sich neben die wunderschöne Asari: „Du hast recht. Ich bin ein echter Glückspilz“, sie sah die Justikarin an als wäre sie ein Kunstobjekt. „Wir haben noch gut vier Stunden, bis die ersten Gäste kommen, bis dahin können wir noch ein wenig entspannen.“ Die Asari lächelte. Sie fühlte sich ungemein wohl und spürte etwas, was sie seit Jahrhunderten nicht mehr richtig wahrgenommen hatte. „Gerne. Etwas Entspannung könnten wir beide sicherlich vertragen.“ Der Commander lächelte und nickte in Richtung obere Etage: „Ich habe da einen Whirlpool und der muss dringend eingeweiht werden“, sie lächelte lasziv und die Asari tat das gleiche: „Klingt super. Ich müsste mir sowieso mal die Hände waschen“ – „Ha ha“, merkte Gwen sarkastisch an uns stand auf. Sie hielt Samara höflich die Hand hin und führte die Justikarin in ihr Schlafzimmer. Sie liefen hindurch zum Badezimmer und stellten sich vor den bereits angestellten Whirlpool: „Hast du ihn in weiser Voraussicht schon angemacht?“, kam es stichelnd von der Asari und Gwen grinste nur: „Sagen wir einfach: ich hatte gehofft, du würdest nicht ablehnen.“ Gwen legte ihre Kleidung ab und stieg in den Whirlpool. Samara sah zu wie die Frau langsam im Wasser versank und entkleidete sich dann ebenso. Der Commander legte die Arme auf den hinteren Rand der Wanne und blickte die attraktive Asari genau an, als sie sich langsam aber sicher aus ihrem betörenden Outfit schälte. Die Justikarin genoss die Blicke ihrer Liebsten und drehte sich gespielt um, sodass Gwen nur ihren Rücken sehen konnte. Die Menschenfrau liebte es, wie sehr die Asari es herauszögerte. Die Kleidung wurde wie die Schale einer exotischen Frucht von der Haut gelöst. Quälend langsam stieg sie aus den Stiefeln und schlussendlich nahm sie ihren Stirnreif ab. Erst dann drehte sie sich um und stemmte etwas übertrieben die Hände in die Hüfte: „So soll ich laut Artikel übrigens dagestanden haben.“ Gwen grinste so verrucht wie selten zuvor: „Ich kann verstehen, warum sie das dazu gedichtet haben.“ Samara stieg in das heiße Wasser und lehnte sich so an, dass sie Shepard ansehen konnte. Diese zog eine Augenbraue hoch: „Sind wir etwa entfernte Bekannte?“, kam es hochironisch und sie winkte die Asari heran, „komm gefälligst hier rüber!“ Die Justikarin lächelte und glitt geschmeidig auf die andere Seite der Wanne. Dort lehnte sich ihren Rücken gegen Gwens Bauch und setzte sich bequem zwischen die Beine der Menschenfrau. Sie lehnte den Kopf nach hinten und ließ sich von Gwen über den Bauch streicheln. „Es ist wirklich schön hier“, summte Samara während sie die Augen schloss und dabei die Hitze genoss. Der Commander lächelte und küsste die Spitzen der Tentakel: „Es ist erst schön hier, seit dem du da bist.“ Samara schmiegte sich an den warmen Körper der Frau und lächelte dabei. Diesmal war es ein ernstgemeintes Kompliment. Die Asari griff nach Gwens Hand und umschloss diese: „Mit dir kann man den Krieg fast vergessen, du gibst mir Frieden. Danke“, der Commander rückte mit dem Kopf noch ein Stück weiter nach vorne und küsste Samaras Nacken: „Du mir auch. Außerdem wurde es Zeit, dass ich mal jemanden finde. Meine Mutter hat schon Angst, dass ich als alte Jungfer sterbe.“ Die Justikarin nickte lächelnd, nahm den Scherz hin, sagte aber nichts. Denn es hatte sich nichts geändert. Samara war eine Justikarin und das würde auch so bleiben… doch dann dachte sie wieder an die Gefühle, die sie bei Falere empfand und ebenso bei Gwen. Mirala hatte Frieden gefunden… wollte sie wirklich weiter dem Kodex folgen? In dem Moment wollte sie daran nicht genauer denken. Sie ließ sich in die Illusion fallen, dass Gwen und Sie beieinander bleiben würden, bis die Göttin sie zu sich holen würde. Samara drehte sich um und kniete sich zwischen die Beine ihrer Liebsten. Sie nahm den Kopf dieser wunderschönen Frau in ihre Hände und führte diesen behutsam zu ihren Lippen. Der Kuss war sinnlich und voller Liebe. Als sich die Lippen trennten, saß der Commander mit ungläubigen Augen da: „Wow… das war… unbeschreiblich.“ Die Justikarin lächelte und schob ihre Hand den Körper von Gwen hinab. Über den Busen, weiter den Bauch entlang, bis hinunter in den Schritt. Dann schwärzten sich die Augen der Asari und Gwen tauchte zusammen mit Samara in ihre ganz eigene Welt ein.

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Deemonef
24.04.2013, 01:27
Die beiden Frauen verließen den Whirlpool erst nach einer knappen Dreiviertelstunde. Samara hatte Gwen viel gegeben, weil sie es verdient hatte. Nicht nur für ihre Taten im Krieg. Für alles was sie war und was sie für die Justikarin getan hatte. Shepard war wie ein Segen für die Asari. Gwen hatte sich zusammen mit Samara abgetrocknet, wie zwei Schwestern rubbelten sie sich gegenseitig trocken. Danach gingen sie ins Bett. Die Party würde erst in über drei Stunden beginnen, da war noch genug Zeit, sich ein wenig auszuruhen. Gwen stieg in das große Bett und sah Samara einladend an: „Kommst du?“, diese lächelte und legte sich neben den Commander. Gwen zog die Bettdecke über beide heißen Körper und kuschelte sich dann an die Asari: „Ich bin froh, dass du hier bei mir bist… auch wenn ich natürlich weiß, dass es wohl nicht so bleiben wird…“ Es war schon erschreckend, wie gut Shepard funktionierte. Sie behielt immer die Wahrheit im Auge, auch wenn diese manchmal nicht schön war. Gwen küsste Samara auf die Wange und verschwand dann unter der Decke. Die Asari sah etwas verwirrt aus: „Was machst du da?“ – „Die Zeit nutzen die wir haben“, kicherte sie in der Höhe von Samaras Schoß, „und mich für die Nettigkeit im Whirlpool bedanken.“ Die Justikarin lächelte und lehne sich zurück. Sie fühlte Gwens heißen Atem an ihrer intimsten Körperstelle. Sie spürte die warmen Lippen, die die empfindliche Haut berührten und auch die feuchte Zunge die Samara in ein wohliges Schaudern versetzte. Diese wunderbare Frau verwöhnte die Asari. Sie war zart, bedacht und liebevoll. Doch gleichzeitig voller Lust und Leidenschaft, die sie zu gerne teilte. Es fühlte sich gut an, vertraut. Sehr vertraut. Die Justikarin legte die Hand vor die Augen und durch die Finger rannten Tränen. Zahlreiche. Sie konnte es nicht aufhalten. Sie schluchzte… lauter als sie wollte. Sie zitterte und fing dann an laut zu weinen. Gwen hörte das und kam unter der Decke hervor. Sie erblickte wie Samara auf dem Kissen lag und war voller Sorge: „Hey?“, kam es ruhig und sie berührte die Wange der Asari, „ist alles in Ordnung?“ Samara nahm ihre Hand von den Augen und zeigte Gwen einen Gesichtsausdruck, den sie noch nie bei ihr sah. Es war Trauer, unaussprechliche Trauer. Gwen sprang auf, eilte ins Bad und holte eine Metallbox, aus der man lose Kosmetiktücher ziehen konnte. Sie schlüpfte wieder unter die Bettdecke und setzte sich neben Samara. Diese setzte sich auch auf und nahm dankbar eines der Tücher entgegen. Sie schnäuzte sich zweimal und wischte sich mit einem weiteren Tuch die Tränen fort. Doch neue folgten. Gwen nahm die Hände der Asari und sah sie besorgt an: „Sam… was ist los?“ Die Justikarin sah die Frau mit rotumrandeten Augen an: „Es ist… ich fühle mich so wohl. Aber es ist alles so… bekannt“, wieder liefen ihr verstärkt Tränen aus den Augen und sie schniefte erneut, „es ist… ungerecht, dir das zu sagen… aber es fehlt nur noch, dass du blaue Haut hast und unsere drei Kinder durch die Tür kommen würden“, Gwen wartet nicht lange und nahm Samara sofort in die Arme. Diese presste sich dankbar an Shepard und weinte weiter. Gwen streichelte den Rücken der Asari und blieb ganz ruhig: „Schsch. Ist in Ordnung. Es ist nicht ungerecht. Es… hätte mir klar sein müssen, dass das hier schwer für dich ist.“ Samara lehnte sich zurück und sah Gwen an: „Ich vergleiche euch beide nicht, denk’ das bitte nicht… aber es erinnert mich grade so viel an mein früheres Leben… es überkam mich so plötzlich.“

Samara sprach von ihrer Familie, das war Gwen sofort klar. Von ihrer Frau, den Kindern, dem früheren Leben. Die Justikarin hatte eine tragische Geschichte, die Shepard kannte und es tat ihr so leid. „Ich…“, die Worten kamen schleppend, „ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst. Wenn es schwer für dich ist, dann…“ – „Nein“, unterbrach Samara, „das ist es nicht.“ Sie nahm Gwens Hände und sah der Menschenfrau tief in die Augen: „Ich liebe dich. Ich fühle mich sehr wohl bei dir. Es ist eben nur… im Moment erinnert mich vieles an meine Vergangenheit. Das geht vorbei… es ist nur sehr frisch. Miralas Tod, dann der von Rila… so viel verloren“, sie versuchte zu lächeln, „aber du bist da. Ich bin glücklich, glaube mir. Aber im Moment… es ist sehr schwer.“ Gwen umarmte Samara erneut. Sie legte sich hin und brachte die Asari somit dazu sich ebenfalls hinzulegen. „Erzähl’ mir davon“, bat der Commander und die Asari sah etwas verwirrt zurück: „Von meiner Frau? Meiner Ehe? Ist das nicht… seltsam?“ Gwen schüttelte den Kopf und legte ihren Kopf auf Samaras Brust: „Es wird dir helfen und außerdem möchte ich mehr über dich erfahren.“ Die Justikarin war in dem Moment so unglaublich dankbar. Für einen sehr kurzen Moment, hatte sie gedacht Gwen tief verletzt zu haben, weil sie diesen Ausbruch wegen ihrer früheren Ehe hatte. Aber diese wunderbare Frau, war immer fokussiert und handelte irgendwie nie überstürzt oder falsch. Statt beleidigt zu sein, drehte sie es so, dass die Asari sich wieder sehr wohl fühlte. Samara streichelte durch das blonde Haar und lächelte: „Danke, Gwen“, diese lächelte nur und kuschelte sich an ihren Lieblingsplatz: „Ich liebe dich, Sam. Diese Gefühle sind vollkommen normal und ehrlich gesagt, bin ich glücklich, dich auch mal so traurig zu sehen… versteh’ das nicht falsch“ – „Tue ich nicht“, beruhigte die Asari, „ich bin selbst überrascht, dass ein einziger Mensch, mir auf eine gewisse Art und Weise, wieder alle Gefühle beibringt.“ Einen Moment lagen beide nur da und genossen das dunkle Zimmer. Die Asari massierte Gwen sanft die Kopfhaut unter der wunderschönen Haarpracht: „Soll ich es dir nur erzählen, oder willst du, dass ich es dir zeige?“ Der Commander grinste leicht: „Erzähle es mir lieber. Das damals mit Liara und dem ganzen Geistverbinde, war schon kompliziert genug… später vielleicht.“ Samara lächele und wischte sich die trockenen Tränen aus den Augenrändern: „Wo fange ich an…“

Beauci
24.04.2013, 20:46
schön
mehr möchte ich nicht schreiben ;)

Pfeonyxdrache
28.04.2013, 05:00
Wau Ich bin Hin und weg.verdamt wiso könnt ihr alle so gut Schreiben und ich krig nich maleinen zweizeiler zustande.Bin Jedenfals begeistert weiter so.:P:eek::eek:

Deemonef
03.05.2013, 00:38
Ach seid ihr süß:)
Und keine Bange, wenn du schreiben willst, einfach mal loslegen, das klappt schon.
Bis dahin, bin ich schwer gerührt :o)

Teil 5: Shaja

Samara streichelte Gwens Kopf und sah dabei an die Decke, an der es ein kleines Lichtspiel gab, das vom Whirlpool herrührte. „Es ist jetzt über siebenhundertzwanzig Jahre her, damals war ich schon eine Weile keine Söldnerin mehr, sondern hatte schon meinen ersten Offiziersrang und leitete eine Gruppe von Soldatinnen. Wir sind nach erfolgreicher Mission nach Thessia geflogen um unser Schiff warten zu lassen“, Shepard kuschelte sich in die weiche Haut ihrer Freundin, „wir verließen das Schiff und ich musste noch einiges erledigen, bevor es mit der nächsten Mission weitergehen würde. Als ich durch den Hangar lief pfiff mir jemand hinterher und hat sich schön farbig über meine Kehrseite geäußert.“ Gwen kicherte und schmiegte sich gegen die zarten Fingerbewegungen. „Als ich mich umdrehte, war es eine der Mechanikerinnen vom Hangar, genau wie man sie sich vorstellte. Schmutzige Kleidung, Schmieröl auf den freien Hautflächen…

…dazu eine Körperhaltung die absolute Gelassenheit ausstrahlte und ein Mundwerk, das kein Kind je zu hören bekommen sollte. Die Asari aus dem Hangar erntete einige beifallartige Lacher. Die Soldaten von Samara wandten sich respektvoll ab, bekamen aber auch rote Wangen von dem Kompliment das dem Hintern ihrer Offizierin galt. Samara drehte sich sofort zu der unverschämten Mitarbeiterin des Mechanikerteams um und durchbohrte sie mit einem stechenden Blick. Die Mechanikerin aber blieb locker, selbst als die Offizierin auf die Asari mit festem Schritt zukam. „Verzeihen sie. Aber haben sie grade diese Bemerkung gemacht?“, kam es mit fordernder Stimme von Samara. Die andere Asari verschränkte die Arme vor der Brust und bewegte eine Schraube auf der sie kaute von einem Mundwinkel zum anderen: „Klar war ich das. Willst du noch mehr hören?“, kam es frivol aus dem grinsenden Mund und wieder kicherten die anderen Mechanikerinnen dumpf. Die Soldatinnen beeilten sich um aus dem Hangar zu kommen, sie wollten Samara nicht wütend sehen, denn das konnte unangenehm werden. Die Offizierin verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust: „Ihnen ist schon bewusst, dass so ein Verhalten schwere Folgen haben kann?“, merkte Samara mit fester Stimme an, „mögen sie ihren Job?“ Die Mechanikerin grinste noch breiter: „Ach Mädel. Ich hab’ dir doch nur ein Kompliment gemacht. Wenn das so schlimm ist, nehm’ ich es eben wieder zurück“, sie nahm sich die Schraube aus dem Mundwinkel und ließ sie durch die Finger tanzen, „eigentlich solltest du dich geehrt fühlen. Ich vergebe verdammt wenig Komplimente!“ Ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung drehte sich die Mechanikerin um und ging mit einem übertriebenen Hüftwackeln zu ihren Kolleginnen. Samara stand noch eine Weile da und wandte sich dann etwas verärgert um und verließ dann ebenfalls den Hangar. Die Mechanikerin schüttelte den Kopf und sah der Offizierin mit ihren Kolleginnen hinterher. Eine der Asari schlug der leicht unverschämten Komplimentgeberin freundschaftlich gegen die Schulter: „Lass von solchen Mädels lieber die Finger, Shaja. Die leben nur in ihrer kleinen Armeewelt und kommen im normalen Leben nicht klar.“ Die Angesprochene nickte lächelnd: „Weiß ich doch, aber du musst zugeben, dass die einfach nur absolut heiß aussah!“, wieder kicherten alle und stimmten Shaja zu, „das Kompliment war mehr ein Test. Wollte mal sehen, ob das eine ist, die keinen Stock im Arsch hat, aber die ist auch nur so ein dummes Ding die nur ihre Vorschriften kennt!“ Die Asari griff sich eines ihrer Werkzeuge und grinste: „Aber sie hat echt scharfe Riesenmöpse!“, das gesamte Team fing an zu lachen.

Shaja arbeitete schon seit einer Ewigkeit in dem Hangar als Mechanikerin, das war ungewöhnlich, da es meist nur ein Übergangsjob war. Die Asari waren stets darauf bedacht schnell beruflich aufzusteigen und besser bezahlt zu werden, und natürlich, um etwas Bedeutendes leisten zu können. Shaja aber mochte ihre Arbeit. Sie war jemand den man gerne als faul bezeichnete. Ihre Eltern waren beide Asari, weswegen sie in ihrer Schulzeit viel erdulden musste, zudem waren ihre Eltern nicht grade reich und später, als nur noch ihr Vater da war, denn ihre Eltern hatten sich wie gewohnt getrennt, konnte sie nicht auf die Universität. Das Studium war zu teuer und ein Stipendium gab es aufgrund ihrer schlechten Noten nicht. Deswegen machte sie eine Ausbildung zu einem handwerklichen Beruf, nachdem sie mit einer Söldnerbande umhergezogen war und einige Zeit als Stripperin und Prostituierte viel Geld verdient hatte, was sie natürlich wieder auf den Kopf gehauen hatte, denn sie lebte meist nur für den nächsten Tag und das war genug. Später wurde sie dann Mechanikerin. Sie konnte das gut und wurde sogar im besten Hangar von Armali eingesetzt. Dort stagnierte ihre Karriere, aber auch nur weil sie es so wollte. Shaja könnte zwar einen besseren Job bekommen, aber sie lebte nach der Maxime, was man hat, kennt man. Ihre Arbeit konnte sie perfekt. Für ein neues Jobfeld müsste sie neue Dinge lernen, sie würde zwar mehr Geld verdienen, könnte das aber nicht genießerisch ausgeben, da sie weniger Freizeit hätte. Also blieb Shaja wo sie war und war glücklich damit. Sie war natürlich schon eine Weile in ihrem matronalen Lebenszyklus und sie machte sie um Familienplanung Gedanken. Jedoch war das schwer, wenn man nur für sich lebte und sich kaum Gedanken um die Zukunft machte. Diese Faulheit war bequem, aber damit konnte sie nichts aufbauen. Und Shaja würde mit Sicherheit niemanden finden, der sie einfach ihr Ding machen ließ und sich um alles andere kümmern würde. Aber nach Feierabend und ein paar Drinks in einer Bar, hatte sie diese Sorgen nicht mehr.

Als sie das Schiff wartete, welches grade im Hangar stand, erfuhr sie, dass das Team von Soldaten eine echte Berühmtheit war. Die Offizierin Samara D'Avo hatte eine steile Karriere hingelegt und wurde von allen gelobt, sie war jetzt schon für eine weitere Beförderung vorgeschlagen worden und würde wohl bald zum Oberkommando wechseln. Irgendwie war es Shaja nun doch unangenehm, Samara so behandelt zu haben, nachdem sie das alles wusste. Weswegen sie extra ihre Schicht tauschte um dann zu arbeiten, wenn das Schiff wieder in den Einsatz geschickt werden würde. Einen Tag später kam das Team auch und allen voran die Offizierin D’Avo. Shaja hüpfte von ihrem selbstgebastelten Liegestuhl und ging leicht beschwingt zu Samara. Diese redete grade mit ihren Soldatinnen und schickte sie dann an Bord. Als sie sich umdrehte, erblickte sie Shaja und verzog ein wenig wütend das Gesicht: „Muss ich mich gleich bei ihrem Vorgesetzten beschweren, oder lassen sie ihren Mund heute geschlossen?“, kam es wohl kalkuliert von der Asari und Shaja grinste schief: „Nee, alles in Ordnung. Ich wollte mich nur entschuldigen“, selbst die anderen Mechanikerinnen waren leicht überrascht, „wegen meiner Ausdrucksweise. Sorry“, sie reichte der Offizieren die Hand. Jedoch war sie schmutzig und zum Teil mit schwarzem Schmierfett überzogen. Samara zog ihre linkes unteres Augenlid leicht nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust: „Nur für die Ausdrucksweise?“, fragte sie fordernd und die Soldatinnen, die grade ihr Schiff besteigen wollten, blieben auf der Treppe stehen und sahen etwas verängstigt zu der Mechanikerin. Diese nahm ihre Hand zurück und lächelte: „Japp. Nur für die Ausdrucksweise. Den Inhalt habe ich ernst gemeint!“ Samara kam näher: „Ihnen ist schon bewusst mit wem sie reden, oder?“ Shaja wich nicht zurück. Im Gegenteil, sie bewegte den Kopf leicht nach vorne: „Hör’ mal. Wegen der Ausdrucksweise kannst du mich gerne anschwärzen. Aber willst du mir echt vorwerfen, dass ich dein Aussehen bewundert habe und angemerkt habe wie gut du aussiehst?“ Allen Erwartungen zum Trotz blickte Samara nicht wütend, sondern ehr peinlich berührt und eine leichte Röte zog sich über ihre Wangen. Shaja bemerkte das: „Ich bitte dich. Willst du mir klarmachen, dass dich niemand anmacht? Dann musst du überwiegend mit Blinden zusammenarbeiten!“ Die Soldatinnen und ebenso die Mechanikerinnen grinsten leicht verschmitzt. Samara fuhr die Hand zum Mund und räusperte sich und wollte so ihre Gesichtsröte etwas verbergen. „Nun ja“, kam es zögernd von der Offizierin, „danke… ich fühle mich… geschmeichelt.“ Shaja lächelte schief: „Freut mich. Jetzt wo das geklärt ist, wollen wir da mal was trinken gehen, oder so?“

Die Frage kam plötzlich und leicht ungehobelt. Samara blickte sofort erschrocken auf. Doch sie beruhigte sich. Sie kannte Leute wie diese Mechanikerin. Sie machten sich an alles ran was einen Puls hat, genossen einige wilde Nächte und riefen dann nie wieder an. „Ich denke ehr nicht!“, merkte sie an und auf einmal wurde es unruhig im Hangar. „Ach kommen sie, D’Avo!“, lachte eine ihrer Soldatinnen, „ein Date wird ja wohl gehen!“ – „Genau“, stimmte eine andere mit ein, „wann waren sie das letzte Mal aus? Sagen sie schon ‚ja’!“ Die Mechanikerinnen setzten ebenfalls mit ein: „Sie hat sich immerhin entschuldigt und genug Arsch in der Hose sie zu fragen. Also los!“ Das letzte Wort wiederholten alle im Hangar wie in einem Stadionruf, wieder und wieder. Samara seufzte und blickte die zufriedene Mechanikerin vor sich an. Aber sie war nicht dumm. Jetzt würde Samara dem leichten Druck der Anwesenden nachgeben, aber sie wusste schon wie sie sich rauswinden könnte: „Wir sind in zehn bis zwölf Wochen wieder hier. Dann könnte ich sicher mal eine Stunde entbehren!“ Die Asari im Hangar johlten und beglückwünschten Shaja. Diese nickte: „Ich werde da sein.“ Samara grinste, denn sie war sich sicher, sie würde es nicht sein. Solche Asari hatten nie lange Geduld. Würde eine andere gutaussehende Person kommen, würde die Mechanikerin Samara sofort vergessen. Deswegen nickte die Offizierin nur knapp und lief zu ihrem Schiff. Dort sah sie ihre Soldatinnen an: „Dafür büßt ihr noch!“, aber das leichte Grinsen ließ darauf schließen, dass es nicht allzu schlimm werden würde. Shaja war an sich ganz zufrieden. Diese schöne Frau hatte zugestimmt, aber zehn bis zwölf Wochen waren eine lange Zeit und zudem ein sehr ungenauer Zeitraum…

…ich habe dann mein Team verdonnert die nächste Bestandsinventur durchzuführen, als kleine Revanche. Das machen normalerweise ebenfalls die Hangarmitarbeiter, aber so hatte ich die Möglichkeit sie ein wenig zu ärgern“, lächelte Samara und ließ ihre Fingerspitzen über Gwens nackten Rücken gleiten. „Da hattet ihr zwei aber nicht den besten Start“, kicherte die glückliche Menschenfrau und streichelte Samaras Bein unter der Decke. Die Justikarin nickte mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck: „Das ist wahr. Shaja war wirklich nicht die Person, mit der man sich eine Zukunft ausmalen möchte“, sie sah mit leuchtenden Augen an die Zimmerdecke, „aber es war eine ganz einfach Tatsache, die meine Meinung änderte. Die Mission war schwieriger als erwartet…

…deswegen kam das Schiff auch erst nach knapp dreizehneinhalb Wochen wieder auf Thessia an. Samaras Team war natürlich sehr geschafft und sie bekamen alle Sonderurlaub zugeteilt. Das Schiff war natürlich auch dringend Wartungsbedürftig, weswegen es wohl länger im Hangar bleiben musste. Samara verließ das Schiff als letzte und war schockiert, wer in der großen Halle zu finden war. An einem Gleiter schraubte grade eine Asari, die aussah wie Shaja nur mit sehr dunklen Lidrändern und großen Augenringen. Die Offizierin kam etwas verwirrt auf die Frau zu und berührte vorsichtig ihre Schulter. Die Mechanikerin drehte sich um und weitete überrascht die Augen: „D’Avo?“, dann fing sie an zu lächeln, „wurde auch Zeit. Von wegen zwölf Wochen!“ Samara sah Shaja weiterhin verwirrt an, schüttelte aber dann den Kopf. Es war wohl Zufall, dass sie da war, aber die Offizierin war eine Frau die ihr Wort hielt: „Tja. Dann werde ich mein Wort wohl halten müssen. Wenn sie das nächste Mal Zeit haben, können wir gerne etwas unternehmen.“ Shaja legte ihren Schraubenschlüssel beiseite und stand grinsend auf: „Okay, aber nur, wenn du aufhörst mich zu siezen.“ Samara nickte mit einem heiteren Gesichtsausdruck: „Einverstanden. Wann wollen wir uns treffen?“ Shaja wischte sich ihre Hände recht unfeminin an ihrem Oberteil ab und dachte kurz nach: „Kein Plan. Wie lange brauchst du zum duschen und dich umziehen?“ Die Offizierin riss die Augen auf und stotterte fast: „Heute? …ich dachte ehr an morgen.“ Shaja verzog fragend das Gesicht: „Musst du heute noch Berichte verfassen? Ich dachte ihr habt Landurlaub“ – „Haben wir auch… du willst also heute? Also meinetwegen…“, kam es unsicher von Samara und die Mechanikerin grinste: „Dann hör’ auf zu stammeln und putz’ dich raus. Wir sehen uns vor dem Haupteingang in einer Stunde.“ Ohne eine Bestätigung von Seiten Samaras hüpfte Shaja vollkommen heiter davon. Die Asarioffizierin schüttelte belustigt den Kopf und wollte nur noch unter die Dusche und aus ihren Klamotten raus. Sie ging an den anderen Mechanikerinnen vorbei die mit einem Strahlen im Gesicht Samara ansahen. Diese fühlte sich etwas unwohl: „Ist irgendwas?“ Die Asari winkten mit den Händen: „Alles in Ordnung. Wir sind nur froh, dass sie endlich mal gekommen sind“ – „Wieso?“, wollte die Offizierin wissen und sah die kleine Meute interessiert an. Eine der Mechanikerin kicherte: „Seit dreieinhalb Wochen schiebt Shaja Doppelschichten. Sie sagt, weil sie das Geld braucht“, sie grinste lasziv, „aber wir denken, dass sie auf jeden Fall hier sein wollte, wenn euer Schiff ankommt.“ Samara wurde automatisch rot und musste sich räuspern. Eine der Asari bemerkte das: „Also seien sie ja freundlich zu ihr!“ Samara nickte nur und ging dann.

Sie lief zu den Umkleideräumen der Soldaten und legte ihre Uniform ab. Danach genoss sie eine lange heiße Dusche und schrubbte all den Schweiß und Schmutz ab, der an ihrer makellosen Haut haftete. Sie genoss das heiße Nass und dachte dabei an Shaja. Wenn es wirklich stimmte, dass sie tatsächlich nur auf sie gewartet hatte, änderte das alles und Samara hatte sie vollkommen falsch eingeschätzt. Aber wiederum fragte sie sich, warum diese Mechanikerin gewartet hatte. Sie kannte Samara kein bisschen und das erste Treffen war nicht sehr gut verlaufen. Sie könnte die Asari ja fragen, wenn sie sie gleich treffen würde. Die Offizierin verließ die Dusche und zog sich saubere Unterwäsche an. Neben der Umkleidekabine war ein kleiner Raum in der eine Asari saß. Diese war unter anderem dafür da, den Soldatinnen Kleidung zu besorgen. Das wurde seit einer Ewigkeit so gehandhabt, denn manchmal wurden Soldaten gleich nach Missionsende zu einer Sitzung einberufen oder zu einem Ball. Natürlich hatte nicht jede Asari ein Ballkleid oder Galauniformen in ihrem Spind. Deswegen gab es einen Service, der den Soldatinnen die gewünschte Kleidung brachte, und seit ein paar Jahrhunderten, auch für den Privatgebrauch. Samara ließ sich ein Kleid bringen, als sie aber vor dem Spiegel stand, kam es ihr zu overdressed vor, immerhin traf sie sich mit einer Mechanikerin und eventuell würden sie in eine Eckkneipe oder Ähnliches gehen. Sie gab das Kleid zurück und orderte eine Art Freizeitoutfit für Soldaten. Das wiederum wirkte zu sehr zugeknöpft, weswegen sie es ebenfalls zurückgab. Das dritte Outfit war eine Art Partyoutfit für Clubs und verdeckte oben herum kaum Haut. Dieses war Samara zu freizügig, weswegen sie es ebenfalls zurückgab. Die Asari hinter dem Schalter war mittlerweile genervt, tat aber ihren Job mit einem unterdrückten Zähneknirschen. Nach dem siebten Versuch fand Samara auch endlich etwas, dass ihren Ansprüchen genügte. Es war ein knielanger Rock und offenen Stiefeletten, dazu ein Oberteil das den Rücken frei ließ, aber vorne mit dem Hals abschloss. Es war kurzärmelig und hatte eine matte Farbe. Samara entschuldigte sich bei der Asari, die ihr so hilfreich die Kleidung gereicht hatte und verabschiedete sich dann. Sie wollte es nicht zugeben, war aber in der Tat etwas aufgeregt. Sie wusste gar nicht warum, denn es war ja nur ein kleines Treffen. Danach würden sie sich wohl nicht wiedersehen. Samara stand vor dem Haupteingang und sah auf ihr Universalwerkzeug, da sie nicht wusste wie viel Zeit bei ihrer Kleidersuche vergangen war. Als sie ihr Werkzeug schloss sah sie Shaja um die Ecke biegen. Samara klappte der Unterkiefer herunter als sie die Asari auf sich zukommen sah. Das Schmieröl, der Schmutz und Staub waren weggewaschen und zeigten nun, was unter dieser Schicht von harter Arbeit war. Eine wunderschöne Frau, die sogar anders lief, als im Hangar. Hüftschwingend setzte sie einen Fuß vor den anderen und lächelte Samara an. Die Offizierin ertappte sich, wie sie starrte und zudem fühlte sie sich etwas underdressed. Shaja trug einen bodenlangen Rock. Dazu ein elegantes Oberteil das einen Rollkragen hatte, aber dennoch einen dezenten Einblick ins Dekolleté erlaubte. Von der raubeinigen Mechanikerin war nichts mehr zu sehen, es wirkte so, als käme da eine ganz andere Asari auf Samara zu.

Shaja stellte sich vor Samara und stemmte eine Faust in die Hüfte: „Augen hier hoch, Soldat, oder sie fallen dir noch raus!“ Der Stimme und der Wortwahl nach, war es natürlich die Mechanikerin und das beruhigte die Offizierin. Sie lächelte und wurde erneut rot. Es gab lange keinen mehr, der Samara so oft zum Erröten brachte. Shaja hakte sich bei ihrem Date unter und führte sie in eine Bar mit integrierten Club. Jedoch war der Tanzbereich abgegrenzt, damit man sich in Ruhe unterhalten konnte. Zu Shajas Überraschung trank Samara ordentlich und sie konnte erzählen wie ein Wasserfall. Die Mechanikerin erfuhr viel über die Asari, beispielsweise, dass sie auch ein Reinblut war und ebenso keine wohlhabenden Eltern hatte. Zudem wurde schnell klar, dass Shaja es mit einem echten Kontrollfreak zu tun hatte, eine Frau, die jeden Zweig ihres Lebens kontrollieren musste und perfekt durchorganisiert hatte. Einen Moment war die Mechanikerin deswegen genervt, da sie diese Art des Lebens blödsinnig fand. Jedoch sprach Samaras Leben für diesen Pfad. Alles was sie sich vorgenommen hatte, hatte sie auch erreicht und das beeindruckte Shaja sehr. Die beiden Asari verfielen nach einigen wichtigen Themen in eine fast schon belanglose Plapperei. Es wurde später, der Alkohol mehrte sich und nach und nach kamen sich die beiden Frauen näher. Durch ein zartes Berühren der Fingerspitzen, durch ein leichtes Streifen mit dem Fuß am Bein des Gegenübers und durch vielsagende Blicke. Als Samara dann noch erfuhr, dass Shaja tatsächlich seit über drei Wochen Doppelschichten schob, nur um bei Samaras Ankunft im Hangar zu sein, war es um sie geschehen. Die Offizierin bezahlte die Getränke, damit beide gehen konnten, sie wollten zu Shajas Wohnung. Eigentlich ließ es Samara sonst sehr langsam angehen, wenn es um Beziehungen ging, aber die Tatsache, dass Shaja auf sie gewartet hatte und dass diese Mechanikerin doch kein tumber Trampel war ließen Samara schnell Gefühle entwickeln. Auf dem Weg zu der Wohnung drückten sie sich öfter gegenseitig an Häuserwände und küssten sich heiß und innig. Als sie schlussendlich ihr Ziel erreichten fielen sie schon beinahe durch die geöffnete Tür und landeten auf dem Teppich im Flur. Die Wohnungstür konnten sie zwar noch schließen, aber für ihr erstes Liebesspiel, reichte sie Zeit nicht bis ins Bett zu gelangen…

…der weiche Teppich musste genügen. Und das tat er auch“, grinste Samara und kicherte beherzt: „Wenn man dich als Justikarin kennengelernt hat, will man gar nicht so Recht glauben, dass du so drauf warst.“ Die Asari nickte: „Das glaube ich gerne. Ich gebe auch zu, es war nicht nur Shajas Geduld. Ich war auch ziemlich ausgehungert. Da ich nie etwas mit jemanden von der Arbeit oder aus meinem Team angefangen habe, hatte ich lange keinen Sex mehr gehabt.“ Gwen war davon beeindruckt und sie mochte diese Geschichte: „Was passierte dann?“ Samara streichelte ihre Liebste weiter und dachte mit einem Lächeln nach: „Da Shaja aufgrund der Doppelschichten ebenfalls Urlaub hatte, haben wir die ersten Tage bei ihr verbracht“, sie grinste verschmitzt, „wortwörtlich. Die ersten drei Tage haben wir das Bett praktisch nicht verlassen, nur für kurze Badezimmeraufenthalte“ – „Habt ihr nichts gegessen?“, kicherte Gwen und Samara lachte beherzt: „Nein. Wir haben uns lediglich was liefern lassen. Wir wollten einfach keine Zeit in der Küche vergeuden.“ Der Commander konnte sich richtig gut vorstellen wie das gewesen war. Hätte sie auf der Normandy nicht so viel Arbeit gehabt, hätte sich mit Samara wohl das gleiche getan. Gwen schmiegte sich noch mehr an die weiche Haut und strich mit ihren Fingern über Samaras Rippenbögen: „Wie ging es mit euch weiter?“ Die Justikarin ließ die Haarsträhnen durch ihre Finger gleiten und erzählte weiter: „Wir haben uns mehr oder weniger auf eine Beziehung geeinigt. Kurz gesagt, wenn ich von einer Mission kam und frei hatte, verbrachten wir die Zeit zusammen… meist im Bett. Das mag zwar nicht überaus romantisch klingen, aber für den Zeitpunkt konnte ich mir nichts Liebevolleres wünschen“, sie legte den Kopf etwas schief und sah zur Schlafzimmertür: „Neunundzwanzig Jahre nach unserem ersten Treffen, habe ich um ihre Hand angehalten. Wir wollten zwar in Armali heiraten, aber das ist bis zum heutigen Tage zwei Reinblütern verboten, deswegen haben wir die Zeremonie in einer kleinen Landkapelle abgehalten.“ Als sich Samara an die weißen Kleider erinnerte und die liebevolle Atmosphäre, lief ihr eine Träne über die Wange. Doch diese war nicht bitter, es war eine Träne voller süßer Erinnerungen, die keine Schmerzen, sondern Freue verursachte. „Normalerweise sind Asari meistens nicht länger als fünfzig Jahre oder in seltenen Fällen ein Jahrhundert zusammen, aber Shaja und ich, haben uns aufgrund meiner Arbeit selten gesehen. Als ich zum Oberkommando wechselte sahen wir uns manchmal über ein Jahr nicht. Ich glaube das war der Grund, warum wir so lange zusammen waren.“

Die Justikarin sah wieder zur Zimmerdecke und fuhr sanfte Linien über die Wange von Gwen, mit ihren Fingerspitzen: „Ich verdiente sehr viel Geld, deswegen verlangte ich auch nicht von Shaja, dass sie sich einen anderen Job suchte. Da ich im Oberkommando war, bekamen wir ein Haus von der Regierung. Natürlich etwas weg vom Schlag, da wir ja eine Reinblutverbindung waren“, Samara überlegte wo sie nun ansetzen konnte, „ich wurde aufgrund meiner Verdienste dann die Leiterin des Oberkommandos, so sehr der Rat der Matriarchinnen mich auch aufgrund meiner Bindung klein halten wollte, sie konnten eine Karriere nicht bremsen. Aber als ich meine fünfte und letzte Legislaturperiode beendet hatte, konnten sie mich ‚endlich’ loswerden“, sie lächelte dabei, denn es störte sie damals überhaupt nicht, „ich hatte sehr viel Geld verdient, bekam eine monatliche Abfindung und konnte mich so endlich auf meine Ehe und meine Hobbies, wie Sport konzentrieren.“ Die Stimme der Asari wurde immer fröhlicher und sie seufzte beinahe vor Glück. „Das war vor knapp vierhundertvierzig Jahren. Sofort nach meiner ehrenhaften Entlassung haben wir uns an die Familienplanung gemacht“, plötzlich wurde Samara stiller. Gwen bekam das mit und sprang sofort ein: „Erzähl’ mir davon. Wie waren deine Töchter so?“ – „Du bist ja heute so neugierig“, grinste die Asari und der Commander hob den Kopf an und blickte kokett in die hellblauen Augen: „Ich will einfach alles über dich wissen. Mich kennst du ja aus den Nachrichten“, witzelte Gwen und die Justikarin lachte mit lieblicher Stimme. Sie lehnte den Kopf zurück: „Wir hatten im Garten unsere Lieblingsblumen und wussten von Anfang an, dass wir unsere Kinder nach diesen benennen würden. Wir richteten die Zimmer ein und danach wurde ich schwanger“, sie lächelte warm, „Mirala war eine Spätgeburt, sie kam erst nach knapp sieben Monaten. Shaja hatte immer aus Spaß gesagt, dass die Kleine gar nicht aus ihrer Mama raus will… sie war ein sehr liebes Kind und schon damals stolz. Wenn sie einen Alptraum hatte, kam sie ab einem gewissen Jahr nicht mehr einfach in unser Schlafzimmer. Sie wartete vor der Tür, bis wir mal ins Bad mussten und erst dann kletterte sie zu uns ins Bett. Sie war sich zu fein einfach zu klopfen!“ Gwen lachte und Samara wischte sich eine Träne von der Wange: „Rila wurde pünktlich geboren, als Mirala fünf war. Sie war immer ruhig. Schlief jede Nacht durch… das einzig Schlimme war, dass ich während ihrer Schwangerschaft sehr dick wurde und ewig brauchte, mir das wieder abzutrainieren“, sie grinste und Gwen lachte erneut, „aber Rila war das alles wert. Sie war so lieb. Wollte immer Künstlerin werden…. Ich wollte ja, dass alle zum Militär gehen, weil sie dann die besten Chancen im Leben hätten“, wieder wurde sie etwas stiller, „im Nachhinein tut es mir leid.“ Gwen griff nach Samaras Hand und drückte diese: „Du wolltest nur das Beste für sie, das muss dir nicht leid tun.“ Die Justikarin nickte dankbar und schluchzte kurz, da wieder einige Tränen über ihre Wange flossen.

„Falere war ein Frühchen. Wir haben die ersten Wochen im Krankenhaus verbracht und auch danach war sie ständig krank. Hat jede Nacht geschrien und schlief nie durch“, Samara lächelte warm, „aber Mirala war schon zehn und nahm uns viel Arbeit ab. Sie hat sich immer so liebevoll um ihre Schwestern gekümmert. Es war eine sehr schöne Zeit. Ich hatte Shaja, die Kinder wurden älter…“, Samara kamen wieder vermehrt die Tränen. Aber sie war nicht traurig. Es tat ihr gut über ihre Vergangenheit zu reden. Es erinnerte sie daran, wie glücklich man sein konnte, wenn man mit jemanden zusammen war den man liebte. Und wieder dachte Samara daran, nach dem Krieg wieder ein Leben aufzubauen, in dem sie keine Justikarin war. Sie streichelte Gwen weiter und hörte dann ein beständiges und realtiv lautes Atmen. Als die Asari zu dem Commander blickte, bemerkte sie, dass diese eingeschlafen war. Samara lehnte sich zurück und beobachtete weiter das Lichtspiel an der Decke. Während sie ihre Liebste weiterhin streichelte, fragte sie sich wie viel Wahrheit in den Geschichten über die Göttin und das Leben nach dem Tod war. Die Asari hoffte, dass es zu einem Großteil stimmte und dass in Athames Reich Rila, Mirala und Shaja zusammen waren.

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Gwen wachte von einem stechenden Piepton auf, der von dem digitalen Wecker auf dem Nachttisch herrührte. Sie stemmte sich hoch und deaktivierte den Alarm. Sie rieb sich die Augen und sah sich dann um, denn ihr wurde erst jetzt bewusst, dass Samara gar nicht neben ihr lag. Sie rief ihren Namen und stieg dann aus dem Bett, als sie keine Antwort erhielt. Gwen legte sich einen Bademantel um und lief aus dem Schlafzimmer heraus. Sie wollte noch einmal nach Samara rufen, sah sie dann aber, als sie nach links blickte. Die Asari saß auf der kleinen Kiesfläche unter einer Pflanze und meditierte. Der Commander lächelte und lief zu ihr, dabei war sie sehr leise, weil sie Samara erschrecken wollte. Aber die Asari drehte den Kopf und begrüßte Gwen mit leuchtenden Augen. Die Menschenfrau mimte kurz die Trotzige und lächelte dann: „Hast du überhaupt geschlafen?“ Die Asari ließ ihren biotischen Schimmer abebben und stand langsam auf: „Nein. Ich habe seit hunderten Jahren nicht mehr geschlafen“, Gwen zischte ungläubig Luft zwischen den Lippen hervor: „Na klar. Wer’s glaubt…“ Samara lächelte: „Ich weiß, dass das schwer zu glauben ist. Aber meine Meditation hat den gleichen Effekt, nur, dass ich eben alles um mich herum mitbekomme. Knapp sechs Stunden Meditation am Tag ersetzen den Schlaf vollkommen.“ Gwen grinste: „Das wäre nichts für mich. Schlaf ist mir viel zu wichtig“, sie tippte der Asari auf den Busen, „und wenn das mit uns was werden soll, wirst du gefälligst jede Nacht bei mir schlafen!“ Die Forderung war mit ein wenig Ironie gewürzt und mit einem Lächeln untermalt. Die Justikarin nickte, aber auch nur, weil das alles noch nicht wirklich real war. Solange die Reaper da draußen waren, gab es an sich keine Zukunft für beide. Zudem hatte die Asari, als sie das letzte Mal geschlafen hatte, schwere Alpträume vom geschundenen Körper ihrer Frau. Sie wusste nicht, ob sie wirklich schlafen wollte, denn sie wollte keine Träume zulassen. Gwen hörte das Türsignal und sah zu Samara: „Das werden die Spirituosen und das Essen sein“, sie zeigte auf die Treppe, „nimmst du es bitte entgegen? Ich ziehe mich derweil an.“

Die Asari lief zur Tür und öffnete diese. Dort standen vier Menschen die mit einigen Paketen beladen waren. Nachdem Samara den Empfang bestätigt hatte wurde alles in die Wohnung getragen. Nachdem die Männer wieder gegangen waren, aktivierte sich Glyph, die Shadow Broker VI und scannte die Lebensmittel. Nach seiner Meinung war alles da, was bestellt war. In dem Moment kam auch Gwen die Treppen herunter. Sie trug ihr schwarzes Kleid, die schwarzen Pumps und die silberfarbene Halskette unter welcher das Amulett von Samara lag. Sie war bereits geschminkt, das ging zum Glück sehr schnell mit der gegebenen Make-up Technik. Samara glänzten die Augen, als der Mensch auf sie zukam. „Gefalle ich dir?“, lächelte Gwen und Samara nickte: „Wie immer eben.“ Der Commander küsste die Asari auf die Wange. Shepard sah sich die Lieferung an und atmete etwas genervt aus: „Okay. In knapp einer dreiviertel Stunde, kommen die Gäste“, Gwen öffnete ein Paket und sah das abgepackte Sushi dort drinnen liegen, „wir müssen alles auf die Tische verteilen, den Alkohol und die anderen Getränke lagern und… alles was sonst noch anfällt.“ Samara lächelte: „Hast du ein Glück, dass wir miteinander schlafen, ansonsten würde ich dir nicht helfen!“ Gwen sah in das grinsende Gesicht der Justikarin: „War das wieder ein Witz?“ Samara wandte sich kokett ab und öffnete ein anderes Paket: „Wer weiß…?“
Die beiden Frauen bereiteten alles für die Feier vor, während Glyph ständig irgendwelche Hinweise gab, die mitunter vollkommen sinnlos waren. Bald würde es losgehen und die party konnte steigen.

Pfeonyxdrache
03.05.2013, 16:59
Klasse weiter so Mehr Mehr Mehr.Ich Brauche Input.

Deemonef
11.05.2013, 23:05
Hier bekommst du dein Input:)
Und ganz lieben Dank :knuddel

Kurz davor: Ich bin ja oft mal so selbstverliebt und behaupte immer, dass ich mich haargenau an de ME-Kanon halte. Das ändere ich diesmal. Wird nichts extrem Galaxieveränderndes. Es sind nur vier Kleinigkeiten au den letzten beiden DLCs. Wer diese nicht kennt, der wird keinen Unterschied mitbekommen ;)
Wer sie kennt wird sie merken, aber die sind eben beabsichtigt, ich nenne das jetzt einfach mal künstlerische Freiheit :D
Auch dass sie noch nicht auf Thessia waren, aber Miranda trotzdem dabei ist ;)
Zudem habe ich versucht ein paar andere Stories zu integrieren. Wer diese also kennt, wir einige Cameos entdecken ;)
In jedem fall viel Spaß

Teil 6: Die Party

Samara und Gwen wurden rechtzeitig fertig, es ging schneller als erwartet, wenn man eine talentierte Biotikerin dabei hatte. Die Tische waren gedeckt, Gläser und Flaschen bereitgestellt, einige Getränke kühlgestellt und neben dem Sushi gab es hier und da noch Snacks. Da die beiden noch Zeit hatten, machten sie den Kamin an und setzten sich auf die Couch. Nebenbei ließen sie über eine digitale Einheit auf dem Klavier das Lied laufen, welches Liara für Gwen aufgenommen hatte nachdem sie es ihr vorgespielt hatte. Die beiden Frauen saßen aneinandergekuschelt und sahen sich das Feuer an und hörten das angenehme Knistern, des brennenden Holzes. Samara und Gwen sagten nichts, sie genossen lediglich die Nähe der anderen und versanken im Spiel der Flammen. Glyph rotierte neben dem Kamin und schien sich eine Art digitale Fliege zu gestalten. Er war wohl die angenehmste Virtuelle Intelligenz die es gab, Liara oder Feron hatten mit Sicherheit einige Änderungen an der Drohne vorgenommen, damit sie nicht arg zu bürokratisch agierte und eventuell eine Art angenehme Gesellschaft war. Fast pünktlich mit dem gesetzten Termin erklang das Türsignal. Nur mit einem gewissen Widerwillen wand sich Gwen aus der Umarmung der Asari und ging zu der Tür. Sie aktivierte den Bildschirm und musste grinsen: „Habt ihr euch abgesprochen?“, lachte sie, als der Commander auf dem Bildschirm fast alle ihre geladenen Gäste sah. „Willst du nur quatschen oder uns reinlassen?“, kam es gewohnt derb von Jack. Alle Gäste hatten sich vor den Tiberius Towers, in den Gwens Appartement lag, versammelt, damit nicht alle paar Minuten zur Tür gerannt werden musste. Gwen öffnete die Tür und wartete auf die ersten Gäste. Sie würden schubweise kommen, da nicht alle in den Fahrstuhl gleichzeitig reinpassen würden. Shepard hatte nämlich so gut wie jeden eingeladen, mit dem sie in den letzten Jahren eine zeitlang zu tun hatte und der verfügbar war… und wenn er kein Feind geworden war. Leider sagten einige ab, hauptsächlich Crewmitglieder der Normandy. Einige erzählten, sie hätten keine Zeit, oder wollten andere Familienmitglieder auf der Citadel treffen. Jedoch wusste Gwen warum einige abgesagt hatten. Natürlich wusste sie es von EDI, der Klatschbase der Normandy. Die meisten Crewmitglieder des Schiffes hatten mehr oder minder Angst mit so vielen legendären Personen zu feiern. Sie hatten Furcht sich zu blamieren und das im Angesicht der besten Leute, die die Galaxie zu bieten hatte. Gwen musste lachen, denn sie wusste, dass ihre Freunde auch feiern konnten und wenn sich dann einer blamierte waren das mitunter die ach so geschätzten Legenden.

Aber sonst waren alle da. Aus dem Fahrstuhl kamen EDI, Joker, Steve, Samantha, Karin, Greg, Gabby, Ken und Diana. Sie begrüßten Gwen mit Umarmungen und warmen Händedrücken und gingen dann in die Wohnung. Einige begeisterte Pfiffe kamen von denen, die das Appartement noch nicht gesehen hatten. Als der Fahrstuhl erneut seine Türen öffnete, kamen einige ehemalige Mitglieder der Crew, die zum Glück, oder auch geplant grade auf der Citadel waren: Miranda, Jacob, Kasumi, Zaeed, dazu noch Ashley, Tali, Javik und James. Diese kamen ebenfalls lächelnd auf die Gastgerberin zu und freuten sich sehr sie zu sehen. Nach und nach kamen immer mehr Gäste, darunter Kelly, Jack, die ihren Varren Eezo mit im Schlepptau hatte und Liara, die ihren Vater miteingeladen hatte. Sie fragte Shepard und diese war einverstanden. Aethyta war eine angenehme Person und zudem hatte sie Zeit, denn sie wollte mit demselben Schiff wie Samara nach Thessia aufbrechen. Wrex und Grunt waren alleine im Fahrstuhl und waren sehr glücklich Gwen zu sehen. Der Clanführer der Kroganer war so froh, dass er einen Grund hatte von Tuchanka fortzukommen. Bakara war sehr fordernd und das ermüdete Wrex… das und das er sich mit fast jedem Weibchen auf Tuchanka paaren musste. Selbst einem Kroganer dem das fortpflanzen Spaß machte war das irgendwann zu viel. Grunt befand sich sowieso auf der Citadel, da er immer noch Patient im Huerta Krankenhaus war, wegen seiner Verletzungen beim Kampf gegen die Rachni auf Utukku. Er sah aber schon wieder ganz gesund aus und begrüßte seinen Kampfmeister mit dem gebotenen Respekt und ein paar Klapsen auf die Schultern. Garrus kam mit einem weiteren Überraschungsgast. Er hatte Chloe Michel eingeladen, die mit Freuden an der Feier teilnehmen wollte. Gwen schloss die Tür und atmete einmal tief durch. Hinter ihr bestaunten einige die Wohnung und andere wandten sich gleich Snacks, Essen und vor allem dem Alkohol zu. Es dauerte nicht lange bis es eine gewisse Grüppchenbildung gab, aber der Commander machte sich keine Sorgen, dass es lange so bleiben würde, sicher würden sich nach und nach die Gruppen mischen. Gwen durchlief die Wohnung und wollte eigentlich eine Art Einstiegsrede halten, alle willkommen heißen, jedoch hatten sich alle so schnell verteilt, dass ihre Gastgeberautorität ganz schön untergraben wurde. Aber sie wäre nicht Shepard, wenn sie das nicht hinbekommen würde, auch wenn sich alle schön verteilt haben. Sie lief festen Schrittes von der Tür weg und sammelte schon Luft für ein lautes Räuspern und ein noch lauteres ‚darf ich um Gehör bitten’. Jedoch wurde dieser Plan zunichte gemacht. Denn ein äußerst spielbedürftiger und vor allem biotischer Varren rannte ihr entgegen und dachte gar nicht daran abzubremsen. Er donnerte gegen Gwens Beine und diese legte fast einen 1A Salto hin, bevor sie mit einem lauten Krachen auf dem Boden landete. Zumindest hatte es die Wirkung, die sie vorher erzielen wollte, denn beinahe alle Gäste starrten sie an. Der Commander sah wütend zu Eezo, der einfach nur hechelnd da stand und mit seinem Fuß ein großes Holzstück vom Kamin der liegenden Frau hinrollte. „Mädchenhafter als ich erwartet hätte“, grinste Kasumi süffisant, die mit einigen anderen Gästen bei der Couch stand. Gwen wusste nicht ganz was sie meinte, bis ihr klar wurde das sie relativ ungelenk am Boden lag und das mit einem äußerst kurzem Rock. Als sich ihr Gesicht rot färbte schlug sie schnell die Beine zusammen und setzte sich hin. Samara ging zu ihr und wollte aufhelfen. Der Commander nahm die gereichte Hand mit Freude entgegen und ließ sich auf die Füße ziehen. Jack hatte vor Lachen Tränen in den Augen: „Hey, Samara. Trägt sich im Bett auch pink mit Herzchen?“ Die übrigen Gäste konnten sich ein leicht spöttiges Lachen nicht verkneifen. Die Asari lächelte ihre Liebste an und sah dann zu Jack: „Tut sie nicht“, sie fing an zu grinsen, „im Bett trägt sie gar nichts.“ Samara drückte Gwen einen Kuss auf die Wange und einige der Normandycrew, ob nun aktuell oder ehemalig, fingen an wie pubertäre Schüler an zu johlen. Shepard hörte das und sah in die belustigten Gesichter: „Und mit solchen Leuten soll man die Galaxie retten!“ Sie grinste, legte ihren Arm um Samara und hob die andere Hand: „Dann lasst die Party beginnen, und wer sich heute nicht amüsiert, darf nicht mitkommen und gegen die Reaper antreten!“ Ein fröhliches Gelächter erhallte im Raum und endlich konnte es richtig losgehen. Gwen hob das Holstück an und Eezo wurde sofort unruhig: „Dann hol es dir“, sie warf in den Flur, rechts neben der Küche, weil da genug Platz war und niemand stand. Jedoch schlitterte der Varren leicht über den Boden und sein Heck brach nach rechts aus. Als er weiter rannte schlug er mit seinem Hintern gegen die Scheibe, die die Pflanzen vom Luftzug aus dem Häuserflur schützte. Mit einem lauten Knacken entstand ein spinnenwebartiger Riss. Eezo störte das nicht. Der holte das Holzstück und rannte damit in das nächstgelegene Schlafzimmer. Jack sah leicht über sie Couch und sah die Scheibe an, dabei grinste sie. Gwen sah die tätowierte Lehrerin verwundert an: „Das war dein Tier, verdammt!“ Jack zuckte mit den Schultern: „Du hast doch das ‚Stöckchen’ geworfen. Aber wenn du willst stellt ich dir ‚nen Scheck aus“, sie trank einen Schluck aus ihrem Glas, „Kahlee hat eine sehr gute Haftpflicht auf mich abgeschlossen, weil ich immer so viel kaputtmache!“ Als hätte sie grade erzählt, was sie zum Frühstück aß, wandte sie Gwen den Rücken zu und unterhielt sich wieder mit anderen Partygästen. Samara kam zu ihrer Liebsten und nahm sie in den Arm, nachdem sie sah, wie ungläubig sie den Riss in der Scheibe betrachtet hatte. Gwen stieß trotzig die Luft aus: „Ich habe das Gefühl, die nehmen mich nicht Ernst.“ Samara lächelte und küsste dem Commander auf die Stirn: „Sei morgen wütend, heute wird gefeiert.“ Gwen sah die Asari an und verzog das Gesicht: „Okay, wer sind sie, und was haben sie mit Samara gemacht?“ Die Justikarin ging langsam fort und grinste: „Wie gesagt, ich war nicht immer so wie jetzt und wenn du lieb bist, erzähle ich dir mal von meinen wirklich wilden Zeiten“, sie zwinkerte, „und dagegen ist der Artikel von vorhin, wie ein Liedtext im Athametempel!“

Gwen lief zwischen den einzelnen Gruppen hin und her, blieb ab und an mal stehen, hörte sich die Gespräche an oder stieg mit ein. Jedes Grüppchen hatte so seine eigenen Unterhaltungen. So redeten beispielsweise die ehemaligen Cerberusmitglieder über ebenjene Organisation und machten sich zum Teil darüber lustig, ganz vorne dabei war natürlich Joker. Die Kroganer, Javik und Zaeed hatten natürlich die härteren Themen, dort ging es meist um Kampf und Kräftemessen. Andere redeten nur darüber, wie gut es doch war endlich mal Dampf abzulassen oder mal die Seele baumeln zu lassen. Der Commander betrat die Küche, in welcher sich Samantha, Tali, Garrus, Samara und Liara aufhielten. Gwen stellte sich dazu. Dort wurde hauptsächlich einfach nur über die Feier an sich geredet und das es schön war, alle mal zu sehen, ohne, dass man mitten in einem Kampf war. „Du servierst gute Drinks, Gwen“, kam es von Liara, „aber trinkst du auch selbst was?“ Die Angesprochene lehnte sich auf die Kücheninsel: „Natürlich, aber im Moment mime ich noch die Anstandsdame und unterhalte mich. Wenn dann alle lallend am Boden liegen werde ich auch loslegen.“ Die Gruppe lachte: „Dann ist es wohl zu spät Spaß zu haben“, merkte Tali an und Garrus kicherte: „Du verträgst eh nicht viel. Du bist die erste die am Boden liegt und das sehr schnell!“ Die Quarianerin stieß den Turianer gespielt wütend an. Obwohl es nicht vollkommen gespielt war. Das Tali und Garrus reges Interesse aneinander hatten war hinlänglich bekannt. Darum störte es den jungen Admiral auch so, dass ihr Freund Dr. Michel als Gast mitbrachte. Garrus und Chloe fanden das nicht schlimm. Witzigerweise, waren die beiden die einzigen, die Talis stille Wut nicht mitbekamen. Der Rest der Partygesellschaft musste sich schon stark zusammenreißen nicht zu lachen, dass grade die zwei Personen, auf die Tali wütend war es nicht mitbekamen. Tali kompensierte ihren Zorn mit der schnellen Zuführung von Alkohol. Man konnte ihr nur wünschen, dass Garrus schnell schalten würde. Jedoch würde er es nicht erkennen, wenn ihn niemand direkt darauf stoßen würde. Immerhin hatte Chloe Tali einst das Leben gerettet und er dachte sich, sie wären beste Freundinnen. Doch wenn Eifersucht im Spiel war, vergisst man auch gerne mal seine ach so guten Freunde. „So“, kicherte Garrus, der nicht mitbekam, dass Tali wieder zweideutig auf Chloes Anwesenheit angespielt hatte, „wird das jetzt hier das Samara-Gwen-Liebesnest? Stören wir denn auch nicht?“ Samantha und Liara wurden leicht rot um die Wangen und unterdrückten ein Kichern. Der Commander lächelte: „Ach Garrus. Schön wär’s“, sie sah zu Samara, „wenn dieser blöde Krieg und unsere Jobs nicht wären…“ – „Was wäre dann?“, harkte der Turianer mit freundlichem Spott nach. Gwen wollte etwas sagen, aber die Justikarin kam ihr zuvor: „Dann, Mr. Vakarian, würden wir wohl den ganzen Tag hier verbringen. Natürlich ohne Kleidung.“ Garrus sah die Asari sprachlos an und Liaras Kopf leuchtete fast vor Röte. Tali lachte laut: „Toll gemacht, Shepard! Du hast unsere reine Justikarin total verdorben!“ Auch der Rest in der Küche fing nun an zu lachen. Samara lächelte und war froh, dass ihr Spaß so gut ankam. Obgleich sie sich innerlich wünschte, dass es kein Spaß wäre, aber Gwen hatte Recht. Wenn ihre Jobs nicht wären…

Glyph schwebte die ganze Zeit an einer Stelle am Kamin und fragte Gwen ab und zu, ob er die Lautstärke der Musik nicht senken oder etwas anderes spielen sollte. Der Commander und ihre Gäste waren aber super drauf und wollten alles, aber nicht ruhiger machen. Während hie und da getrunken und geredet wurde. Kümmerte sich Grunt darum, dass niemand den Aufzug zu Shepards Etage benutzte. Garrus und Zaeed unterhielten sich, wie man die Wohnung gegen den Angriff eines Klons absichern konnte und Chloe unterhielt sich fröhlich mit Tali. Die Quarianerin brodelte sicher in ihrem Anzug, aber die junge Ärztin schien das nicht mitzubekommen und war einfach nur glücklich Tali wieder zu sehen. Gwen ging in ihr kleines Arbeitszimmer, in welchem grade Jack und Miranda an der kleinen Theke standen. Eezo war auch bei ihnen. Der Varren drehte immer vollkommen ab, wenn jemand da war, der nicht Jack war. Er wusste wohl, das Jack sein Frauchen war und jeder andere eine Art Gegner oder ein potenzieller Spielkamerad war. Witzigerweise saß er grade vollkommen ruhig an Mirandas Seite und ließ sich den Kopf streicheln. Es schien merkwürdig, dass Eezo so ruhig bei Miranda war, aber Shepard wusste ja, was los war. Miranda roch wahrscheinlich sehr nach Jack, oder er kannte die rabenschwarzhaarige Schönheit von einigen Besuchen. Gwen hatte die beiden Frauen einmal auf der Normandy erwischt wie sie sich nicht stritten, sondern äußerst sinnlich anbandelten. Der Commander gab den beiden vor einigen Wochen die Chance sich wieder zu treffen. Jack und Miranda schienen sich gegenseitig sehr gut zu tun, aber sie verschwiegen ihre Beziehung beharrlich. „Sagt mal, ist es eigentlich schwer für euch, so zu tun als würdet ihr euch die ganze Zeit streiten?“, Jack sah etwas verwirrt auf: „Ob du’s glaubst oder nicht, aber das Meiste schauspielern wir nicht!“ Miranda steckte ihrer Freundin die Zunge raus und wandte sich dann an Gwen: „Wenn man mit so jemanden zusammen ist, gibt es immer Grund für Ärger. Erst Recht wenn man jemanden hat, der einem im Schlaf die Füße vollsabbert!“ Jack sah Miranda an und hob eine Augenbraue: „So oft ist das nun auch wieder nicht vorgekommen!“ – „Ich meinte damit Eezo, du Opfer!“ Jack grinste und blickte zu Gwen: „Siehst du? Beste Freundinnen!“ Der Commander schüttelte den Kopf und verließ den Raum, klopfte aber Jack noch mal auf die Schulter: „Macht es trotzdem irgendwann mal öffentlich. Es ist ungesund so was zu verschweigen!“ Als Gwen weg war sah Jack Miranda an: „Hat sie grade echt gesagt, wir sollen es mal ‚öffentlich’ machen? Stehst du auf so was?“, dabei lachte sie und ihre Freundin schüttelte den Kopf: „Sie meint, wir sollen es nicht mehr geheim halten.“ Die tätowierte Schönheit beugte sich vor: „Mich macht es geil so viel heimlich zu machen!“ Miranda kam ihr mit dem Gesicht entgegen: „Mich auch“ Sie sahen beide zur Tür und als keiner zu sehen war, küssten sie sich schnell. „In einer halben Stunde im unteren Badezimmer!“, ordnete Miranda an und grinste lasziv dabei. Jack nickte: „Ich werde da sein!“

Mit jeder Minute wurde die Stimmung besser und es war auch schön, dass sich mal ‚neue’ Leute kennenlernten. Kelly und Samantha hatten schnell einen Draht zueinander, was anfangs daher rührte, da beide sich darüber beschwerten als studierte Frauen ihrem Vorgesetzten zu sagen, wenn eine digitale Nachricht eingetroffen war. Die beiden kapselten sich ab und an mal von den größeren Ansammlungen der Leute ab. Gwen konnte einmal hören, dass Kelly ständig wollte, dass Samantha einfach einige Worte und Sätze sagen sollte, da sie laut Kelly mit ihrem Akzent so schön klangen. Diana war zwar nicht beruflich anwesend, fragte aber doch hie und da einige Leute aus und schrieb sich auch einiges mit. Karin trank mit allen möglichen Leuten gläserweise ihren selbstmitgebrachten Eisbrandy und wurde immer mitteilungsbedürftiger. Tali hatte sich mit Greg zusammengesetzt und beide wollten sich über die Normandy unterhalten. Jedoch verfiel die Quarianerin irgendwann in eine teils wütende und teils traurige Plapperei über Garrus und Chloe. Der freundliche Techniker der Normandy ließ es über sich ergehen und nickte einfach nur. Gabby und Ken sah man sehr selten. Die beiden genossen es wohl, mal nicht auf der Normandy zu sein. Techniker hatten sehr selten Landgang. Ergo waren beide sehr glücklich, mal nicht von EDIs Kameras umgeben zu sein. Man konnte sie gelegentlich ein Schlafzimmer verlassen sehen. Kasumi war nie lange an einem Ort. Sie tauchte irgendwo auf, beteiligte sich für einige Sekunden an einem Gespräch und ging dann wieder in ihren Tarnmodus über. Gwen hatte Angst, sie würde sich nicht amüsiere, aber genau das Gegenteil war der Fall. Garrus und Zaeed waren weiterhin damit beschäftigt die Wohnung sicherer zu machen. Es war nur gut, dass Gwen noch nicht so viel getrunken hatte. So konnte sie die beiden alteingesessenen Soldaten davon abhalten Sprengsätze zu befestigen. Als sie das Bad verließ, sah sie Samara wieder auf dem kleinen Kiesbett sitzen: „Amüsierst du dich denn nicht?“, kam es zaghaft von dem Commander, aber die Asari lächelte nur: „Ich amüsiere mich sogar sehr. Aber es ist noch schwer, das wirklich auszuleben, wenn du fast vierhundert Jahre wie in Askese gelebt hast, braucht es seine Zeit, bis man wieder ausgelassen feiern kann“, sie berührte Gwens Hand, „wenn wir alleine sind, ist das sehr einfach. Doch bei so vielen bin ich mir noch unsicher.“ Shepard kniete sich nach unten und drückte Samara einen Kuss auf die Wange: „Die mächtige Justikarin ist also unsicher? Wie süß.“ Die Asari grinste: „Vorsicht. Nur weil du mit mir schläfst, heißt das nicht, dass mein Kodex nicht bei dir nicht zählt. Eine Justikarin zu beleidigen ist ein Grund dich zum Krüppel zu schlagen!“ Gwen sah erschrocken zu Samara: „Ernsthaft?“ – „Nein“, grinste Samara, „aber dein erschrockenes Gesicht zu sehen, war den Scherz wert.“ Gwen lachte und küsste die Asari noch einmal. Sie stand wieder auf und sah Samara kokett an: „Dann bleib noch ein wenig sitzen. Aber wenn du später nicht trinken und tanzen kommst, schmeiße ich dich raus!“ Die Justikarin lächelte und sah wie ihre Liebste zu der Sitzecke im ersten Stock ging. Dort saßen Joker, EDI, Samantha, Kelly und Tali. Das Gespräch war recht interessant und auch verdammt witzig. Es ging um Samanthas frühe Gefühle für EDIs Stimme, Gwen erfuhr jetzt erst, dass ihr Lieutenant sehr heiß auf de Schiffs-KI war. Tali versuchte krampfhaft das Gespräch zu wechseln, aber alle anderen hatten viel Spaß daran, immer wieder das andere Thema aufzugreifen. Schlussendlich hatte sich Samantha bei EDI entschuldigt, auch wenn diese das alles nie für eine Beleidigung hielt, sondern für ein Kompliment. Zudem war es schön anzuhören, was Samantha so mit der KI in Planung hatte. Ihre sexuelle Fantasie war wirklich kreativ. Auffällig war, dass Kelly bei den Äußerungen der Kommunikationsspezialistin immer dichter an sie herangerückt war und anfing an ihr herumzuspielen. Kurz darauf verschwanden die beiden, was Joker und Gwen sehr witzig fanden. EDI und Tali schienen es auf ihre typische Art und Weise nicht mitbekommen zu haben.

Die Badezimmertür öffnete sich. Miranda sah hinaus und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. Danach trat sie vor das Bad und richtete erneut ihre Haare. Jack kam direkt danach raus und grinste. Als sie ihre Freundin küssen wollte, wich diese schnell aus, was Jack auch witzig fand. „Nicht jetzt, wenn uns einer…“, sie stockte als sie Jacks Gesicht sah und das ihre Nase und Lippen glänzten, von einer gewissen Feuchtigkeit, die ohne jeden Zweifel von Miranda kam, „wisch dir dein Gesicht trocken, da ist noch…“ – „Dein Liebessaft?“, unterbrach Jack vulgär wie eh und je. Miranda bekam einen knallroten Kopf und wischte mit ihrer flachen Hand über Jacks Gesicht. „Shepard hat Recht“, sie zog Miranda an sich, die sich zwar wehrte, aber es auch irgendwie geschehen ließ, „wenn wir es allen erzählen würden, könnten wir öfter und ungezwungener und auch diese doofen geheimen Treffen unterlassen“ – „Ich dachte das macht dich heiß!“, grinste Miranda und bekam danach einen Kuss von Jack: „Tut es ja auch. Aber du alleine reichst mir um mich heißt zu machen!“ Miranda räusperte sich, ob des schönen Kompliments und wandte sich aus Jacks Umarmung: „Wir reden später darüber. In einer Stunde oben in der Dusche?“ Die tätowierte Schönheit schüttelte belustigt den Kopf: „Ich werde da sein.“ Sie gingen in einem kurzen Abstand von einander. Als beide weg waren tauchte neben der Badezimmertür Kasumi auf und grinste: „Sehr interessant.“ Kurz darauf erschien Tali, die etwas wankte und Ashley und Gwen hinter sich herzog, vor die Schlafzimmertür neben dem Bad. „Was ist denn Tali?“ Wollte der Commander wissen, die nicht den Streit zwischen James und Liara verpassen wollte. „Kelly und Samantha sind da vor einer Ewigkeit rein“, sie lallte schrecklich. Als die Quarianerin genug intus hatte war sie zu Chloe gegangen und wollte sie anbrüllen und beleidigen. Doch als sie direkt vor ihr stand, hatte Tali fast angefangen zu heulen und gebeten, dass Chloe bitte nichts mit Garrus anfangen solle, da sie so schrecklich in ihn verliebt war. Da wurde dann auch endlich geklärt, dass alles ein Missverständnis von Talis Seite her war. Zudem war Chloe sowieso fest mit jemanden zusammen, aber das wusste niemand, denn es war eine geheime Beziehung. Nicht so wie bei Jack und Miranda, sondern wirklich geheim. Denn wenn herauskommen würde, dass die junge Ärztin mit der Asariratsherrin zusammen wäre, würde Chloes normales Leben vorbei sein. Reporter würden sie belagern und eventuell wäre sie sogar das ziel von Attentätern. Für Tevos hätte das keine beruflichen Folgen. Auch Politiker hatten das Recht auf eine Beziehung. Jedenfalls waren Tali und Chloe von da an wieder beste Freundinnen und die Quarianerin konnte sich wieder um andere Dinge kümmern. Zum Beispiel um die Kommunikationsspezialistin, um die sie sich Sorgen machte. „Sie sind jetzt schon so lange da drin, nicht das was passiert ist.“ Ashley und Gwen mussten etwas Grinsen: „Ich wette den beiden geht es bestens“ – „Sicher sogar noch besser!“, warf Ash mit ein und der Commander lächelte. Tali wankte und hielt sich an der Wand fest: „Nein, nein, nein. Was wenn sie ohnmächtig sind? Warum sollte man so lange in einem Schlafzimmer bleiben, bei so einer schönen Feier?“ Shepard überlegte wie sie es Tali leicht erklären konnte, da redete Tali schon weiter: „Bitte Shepard. Ich mache mir Sorgen, Samantha ist so betrunken! Was wenn sie umgefallen ist?“ Ash sah zu Gwen und zuckte mit den Schultern: „So betrunken kam mir Sam gar nicht vor.“ Gwen nickte: „Wie kommst du drauf, Tali?“ Die Quarianerin drückte sich von der Wand weg: „Na vorhin habe ich kurz an der Tür gelauscht und da hat Sam gesagt, dass sie den kleinen, roten Teppich sexy finden würde. Aber der kleine Teppich in dem Zimmer ist grau! Man muss schon sehr betrunken sein, um das zu verwechseln!“ Während Tali das erzählte, bekamen Gwen und Ash, knallrote Gesichter. Der Commander räusperte sich: „Ich erkläre dir das später… warum gehst du nicht zu Garrus?“ Die Quarianerin schien grade abwesend zu sein. Nickte dann aber und verschwand. Gwen legte die Hand vor das Gesicht und fing an zu lachen, genau wie Ashley: „Jetzt wissen wir wenigstens, dass sich Kelly nur die Kopfhaare gefärbt hat.“ Gwen sah ihren Lieutenant Commander belustigt an: „Wieso gehst du nicht zu James und wir lassen die zwei hier… zu Zweit sein.“

Der Abend schritt voran und die Stimmung brach nicht ab. Nachdem James und Liara im Namen aller Biotiker und nicht-Biotiker der gesamten Galaxie ein hitziges Wortgefecht ausgetragen haben, hatten sie sich auch schnell wieder vertragen. Die Stimmung im unteren Bereich der Wohnung war aber etwas gedrückter. Natürlich immer noch freundschaftlich, aber die Themen waren feindselig. Nachdem Zaeed seinen Wohnungssicherungspartner an Tali verloren hatte, gesellte er sich zu den anderen Männern. Natürlich war ein Zimmer, mit zwei Kroganern, einem Protheaner, einem beinharten Söldner und zwei muskulösen Soldaten nicht dafür prädestiniert um über Blümchen zu reden. Stattdessen ging es darum wer der Stärkere war. James und Jacob traten in einem Liegestützwettbewerb an. Als das zu langweilig wurde, dröhnte Javik wie mächtig doch die Protheaner waren und alle anderen primitiv seinen. Als dann Zaeed mit Javik auf Flaschen schießen wollte, kamen auch andere Partyteilnehmer dazu. Zaeed traf die Flaschen natürlich punktgenau. Nachdem Gwen aber ein qualmendes Loch in ihrer Bar fand, wusste sie, dass die Schießwütigen keine Übungsmunition benutzten. Also wurde ein Schießverbot angeordnet. Das hinderte die Testosterongiganten aber nicht weiter nach dem Stärksten zu suchen. Javik schlug vor, dass Grunt und Wrex es unter sich ausmachen sollten, da kräftemäßig nun mal niemand mit einem Kroganer mithalten konnte. Grunt grinste und wollte seinem Clanchef grade eine Kopfnuss verpassen, als Aethyta dazwischen schritt. Alle waren erschrocken, aber die Matriarchin lachte nur. „Wrex ist doch so was wie der König von Tuchanka! Also wenn so ein Baby wie du gegen ihn antreten will, solltest du vorher erstmal üben!“ Sie klang schon etwas beschwipst, aber nicht betrunken. Aethyta trank ihr Glas halbleer und drückte es Javik in die Hand, der die Asari verwundert ansah. Grunt wusste nicht ganz was er davon halten sollte, als Wrex aber lachen wollte ging die Tankgeburt in Position und da schnellte Aethytas Kopf schon nach vorne. Grunt ging einige Schritte zurück und hielt sich die Stirn. Liara warf die Hände vor den Mund und Wrex fing an laut zu lachen. „Habe ich von meinem Vater gelernt!“, grinste Aethyta und wollte ein wenig Jubel. Doch der lieb aus, als Grunt wieder vor ihr stand und der Asari wiederum eine Kopfnuss verpasste. Aethyta fiel fast nach hinten um, wurde aber von Wrex aufgefangen. Grunt grinste: „Hab’ ich mir selbst beigebracht!“ Liara rannte, besser gesagt stolperte zu der Matriarchin, die eine blutige Stirn hatte: „Vater! Alles in Ordnung?“, sie blickte Grunt wütend an, „was denkst du dir dabei?“ Aethyta nahm das Kinn ihrer Tochter in die Hand und drehte das Gesicht zu sich: „Ruhig Kind. Der Kleine hat alles richtig gemacht. Ich wäre enttäuscht, wenn er sich nicht gewehrt hätte.“ Grunt lachte auf seine typische Art und reichte der Matriarchin die Hand: „Harter Schädel, altes Mädchen!“, lobte der Kroganer und die Menge tobte. Aethyta nahm sich ihr Glas von Javik wieder: „Danke für’s halten!“ Der Protheaner sah ungläubig zu Shepard: „Und das ist ein Elternteil von Liara T’Soni? Schade das Asari so etwas nicht vererben!“ Aethyta sah Javik an und pochte ihn mit dem Finger auf die Stirn: „Hör’ mal Vierauge! Wenn du dich über meine Tochter lustig machst zeig ich dir noch ein paar andere Sachen, die mir mein Vater beigebracht hat!“ Wrex verkniff sich ein Lachen und Liara machte große Augen. Aethyta nickte und ging dann mit Liara in die Küche. Gwen stellte sich neben Javik, der Aethyta nachsah: „Alles in Ordnung, Javik?“ Dieser wirkte ziemlich perplex: „Ich hätte nie gedacht, dass es mal eine Asari gibt, die mich nicht nervt!“

Deemonef
11.05.2013, 23:06
Ab einem gewissen Zeitpunkt waren fast sämtliche Partyteilnehmer im oberen Stockwerk versammelt und befanden sich in der Sitzecke. Dort erzählte man sich die tollsten Geschichten aus, so gesehen drei Generationen Normandyabenteuern. Es wurde gelacht, gestaunt und vor allem bei Wrex und Grunt viel übertrieben. „Los Shepard, du hast kaum was erzählt!“, merkte Jack an die immer wieder ihren Kragen richtete um eine frische Bissstelle zu verdecken, die ihr nicht von Eezo zugefügt wurde, „erzähl mal was, was die alten Normandyleute noch nicht kennen!“ Kelly stimmte mit ein: „Genau. Habt ihr wirklich einen Shepard Klon getötet?“ Gwen grinste und trank einen Schluck aus ihrem Glas: „Fast richtig. Wir konnten meinen Klon aufhalten, aber tot ist sie nicht“, ein paar waren verwirrt, aber Leute wie Jack und Miranda, die mit der Allianz zusammenarbeiteten wussten wer der neuste Zugang in einem Allianzhochsicherheitsgefängnis war. „Sie wollte sich aus der Normandy stürzen, aber ich konnte sie noch aufhalten“ –„Ha!“, donnerte Wrex, „die große Galaxieretterin hat sich fast aus der Ladeluke geworfen um ihr Spiegelbild aufzufangen. Nur meine starken kroganischen Arme haben die beiden wieder reingezerrt!“ Jacob sah zu Gwen: „Ist das nicht ein Risiko? Immerhin wollte dieser Klon ihre Identität stehlen.“ Der Commander grinste: „Jeder verdient eine zweite Chance“ – „Außerdem kann man sie später immer noch hinrichten!“, merkte Aethyta an, was zum Teil Lacher aber auch erschrockenes Einatmen verursachte. Gwen grinste: „Zudem haben die sicher wichtige Informationen. Brooks hat die Allianz und Cerberus infiltriert, und wer so was geschafft hat, hat echt was auf den Kasten!“ – „Mag sein“, murrte Jack, „Verbündete finden ist ja gut und schön. Aber muss man denn echt jeden Schwerverbrecher versuchen auf seine Seite zu ziehen?“ Wie aufs Stichwort sah wirklich jeder im Raum Jack mit einem ironischen Blick an. Diese war sich keiner Schuld bewusst: „Was?“ Nach einem leichten Kichern von jedem, ergriff Garrus das Wort, auf dessen Schoß Tali fast schlief und unentwegt kurze und mitunter sehr anzügliche Sätze von sich gab: „Erzähl’ doch mal was von der Mission, von der keiner was weiß.“ Der Turianer grinste und Gwen wusste nicht, worauf er hinaus wollte: „Wie?“ James lachte: „Genau, Lola. Diese Mission, bei der keiner weiß wo sie drei Tage waren, nachdem sie mal die Citadel besucht hatten und uns Landurlaub aufgedonnert hatten!“ Joker grinste ebenfalls diebisch: „Diese Mission, wo sie Stillschweigen gewahrt haben und ein paar Tage nach ihrer Wiederkehr bekam die Allianz tonnenweise E-Zero von Omega“- „Und in einem Allianzgefängnis ist wie aus dem Nichts der Cerberus General Petrovsky aufgetaucht“, ergänzte EDI. Gwen nickte mit einem ertappten Lächeln: „Also hätte ich mir die Heimlichtuerei sparen können?“ Die Teammitglieder lachten. Aethyta belegte den Commander mit einem finsteren Blick: „Moment mal! Du hast dieser T’Loak geholfen? Ich hatte grade angefangen dich zu mögen, und jetzt überlege ich echt dir wehzutun!“ Merkte die Matriarchin an und Liara erschrak sich bei den harschen Worten. „Wer ist diese T’Loak?“, wollte Ashley wissen. Aethyta verschränkte die Arme vor der Brust: „Sei froh, dass du nicht weißt wer das ist. Das ist wohl die schlimmste Verbrecherin die es gibt. Mord, Drogen- und Sklavenhandel… die ganze Palette. Unsere Regierung hasst sie sogar noch mehr. Da T’Loak eine Asari ist und somit ein Schandfleck für unsere Rasse ist. Ich hab’ zwar nicht so die hohe Meinung von der Regierung, aber da hat sie Recht!“ Aethyta sah Gwen an, die sich räusperte, „und der hast du geholfen, ihre Station wiederzubekommen?“ Der Commander atmete schwer aus: „Ja. Aber ich brauchte die Ressourcen. Das E-Zero ist sehr wichtig und Petrovsky hat uns viel über Cerberus verraten“, dann grinste Gwen „außerdem sitzt Aria jetzt nicht mehr hier im Purgatory, sondern wieder auf Omega.“ Die Matriarchin grinste: „Okay. Das ist wahr“, sie lachte trocken, „stimmt schon. Immerhin ist sie weg. Das muss ich dir lassen Mädchen. Jeder Ort ohne sie, ist ein guter Ort!“

Chloe nickte. Sie hatte auch noch nie von Aria gehört, erst vor einigen Monaten. Diese T’Loak hatte Tevos mit etwas aus ihrer Vergangenheit bestochen. Sie hatte es nur teilweise mitbekommen. Irgendetwas mit einer Ehe und, dass es der Regierung nicht gefallen würde, wenn herauskäme, wer ihre ehemalige Bindungspartnerin gewesen war. Tevos war unleidlich, sogar stinksauer. Sie wollte Aria so gerne loswerden, aber ihr fehlten die Möglichkeiten, denn diese Kriminelle hatte sie in der Hand. „Warum tut man nichts gegen diese Aria?“, wollte die junge Ärztin wissen. Aethyta atmete schwer aus: „Omega ist wegen seiner E-Zerovorkommen sehr begehrt. Es muss so gesehen immer einen ‚Verwalter’ geben, damit die Terminusclans keinen Krieg anzetteln und sich wegen einer ‚unbesetzten’ Station gegenseitig auseinander nehmen. Vor Aria hatte man diesem kroganischen ‚Verwalter’ in Ruhe gelassen. Und man wird auch den in Ruhe lassen, der T’Loak irgendwann ‚ablöst’!“ Die Partygäste sahen die Matriarchin an. „Sie glauben, das wird passieren?“, fragte Jacob und Aethyta nickte: „Leute wie Aria bleiben nie lange. Die bauen sich was auf. Doch dann genießen sie ihren Ruhm zu sehr und schließlich werden sie schlampig und das wird ihr Untergang!“ Gwen lachte: „Das stimmt. Habe ich gesehen“, sie grinste, „wir rennen ins Afterlife. Ich, Aria und Nyreen, so eine turianische Biotikerin, die übrigens schwer in Ordnung ist. Ich und Nyreen halten uns zurück und sichern die Tür“, sie bezog die Hände mit ein, „aber Aria rennt vor und denkt gar nicht nach. Will nur Petrovsky umlegen. Springt ihm genau in eine Falle“, sie lachte, „man muss dazu sagen, dass der Typ sie schon mal in eine Falle gelockt hatte. Ohne Nyreen und mich wäre Aria sicher gestorben, deswegen schuldet sie mir was!“ – „Ob das eine Verbrecherin interessiert?“, wollte die Matriarchin grinsend wissen. Gwen zuckte mit den Schultern: „Ich will eh nicht wieder nach Omega. Ich denke, dass Nyreen mit ihrer, erstaunlicherweise sehr respektablen und ehrenvollen Söldnerbande die Zivilsten auf Omega schützen werden.“ Jack zischte etwas patzig aus: „Cerberus hat die Zivilisten am Leben gelassen?“ Der Commander nickte: „Petrovsky ist nicht wie der Rest von Cerberus. Sie haben die Zivilsten als Druckmittel eingesetzt, mit einem manipulierten Generator, der beim ausschalten viele Todesopfer gefordert hätte“, Gwen grinste, „aber einer Technikerin wie mir, macht man nichts vor!“ Wrex hob sein Glas: „Auf Shepard! Die wirklich jeden rettet!“ Gwen zog eine Augenbraue hoch: „War das jetzt ein Kompliment, oder was anderes?“ Der Kroganer grinste nur und alle prosteten Shepard zu. Jack lachte: „Wenn du echt nicht mehr nach Omega willst, sollte ich den Laden vielleicht übernehmen, wenn ich in der Schule keine Lust mehr haben sollte!“ Liara wusste nicht, ob das ein Witz war oder nicht: „Lass das lieber, Jennifer. Aria ist zu stark!“ Aethyta legte einen Arm um ihre Tochter: „Ach Kindchen. So schlau und doch machst du noch so viele Fehler“, sie gab Liara einen Kuss auf die Stirn, „Aria hat nur einen starken Namen und viele Leute“, sei deutet auf Jack, „Samara hat mir erzählt wie stark die Kleine da gegen die Kollektoren gekämpft hat. Glaub’ mir. Die würde Aria schneller in einen blutigen Fleck an der Wand verwandeln, bevor T’Loak ‚Alle Wachen zu mir!’ rufen kann!“ Wieder lachten alle und Jack flüsterte zu Miranda: „Würde dir das gefallen? Ich als Königin von Omega und du als meine…“, das letzte Wort war zu leise, aber da Miranda grinste schien es ihr gefallen zu haben: „Darüber reden wir wieder wenn der Krieg vorbei ist!“

Nachdem sich alle mit sitzen, reden und zuhören etwas ausgeruht hatten, ging es auf die Tanzfläche, die sich eigentlich überall befand. Joker und EDI tanzten im Wohnzimmer, damit Joker nicht in Gefahr geriet von übereifrigen Tänzern angerempelt zu werden. In der Küche waren die meisten. Jack räkelte sich auf dem Esstisch und in diesem Moment war Miranda schon sauer, dass sie ihre Beziehung geheim hielten, denn sie wäre zu gerne bei ihr gewesen. So gesehen hätte es auch kaum einer mitbekommen, denn das Hauptaugenmerk waren ganz klar Kelly und Samantha. Da holte sich sogar Steve en Auge. Die beiden Frauen konnten wirklich ausgezeichnet tanzen und Kelly zudem noch sehr lasziv, was sie sehr schön an Samantha zeigte. Tali tanzte mit Garrus, Gabby mit Ken. James tanzte anfangs mit Ashley, aber die hat ihn irgendwann weggezogen und beide waren seitdem nicht mehr gesehen. Einige tanzten auch alleine, Jacob, Chloe, Karin, Samara, Aethyta, die sich bewegen konnte wie eine sehr attraktive Schlange, jedenfalls nach Aussage von Miranda. Die Matriarchin erzählte auch, warum sie so gut tanzen konnte… in allen Einzelheiten. Liara wäre wohl vor Schamesröte explodiert, aber sie hatte Glück, dass sie schon so betrunken war und es nur durch eine Art Schleier mitbekam. Einige mieden die Tanzfläche. Grunt, Wrex, Javik und Zaeed tranken kleine Schnäpse und auch Gwen saß dabei. „Sag mal, Shepard“, kam es von Zaeed, „wir tanzen aus Prinzip nicht, aber du kannst es nicht! Warum eigentlich?“ Gwen grinste: „Ich habe es nie gelernt?“ Zaeed lachte: „Das ist alles? Glaube ich nicht! Selbst in der Schule oder in Clubs, überall lernt man das!“ Der Commander wurde leicht rot um die Wangen: „Ich war ja immer das ganz brave Kind. Glaubt es oder nicht, aber den ersten Nachtclub den ich je besuchte habe war Choras Nest nachdem ich auf Eden Prime den protheanischen Sender berührt habe.“ Alle am Tisch sahen auf: „Scheiße, Shepard! Wie hast du mal Dampf abgelassen?“ Gwen räusperte sich und trank ein kleines Glas leer: „Habe mir eigentlich immer Videos mit Kampfstrategien angesehen oder Videospiele gespielt.“ Javik schnaufte abfällig: „Das finde ja sogar ich langweilig!“ Wrex schlug Gwen auf die Schulter: „Ein Glück, dass du mich getroffen hast!“ Der Commander nickte und alle tranken ein weiteres Glas. Erneut schüttelten sich alle: „Was ist das eigentlich für ein Zeug?“, wollte Zaeed wissen und Grunt lachte: „Das ist Sovaksaft. Das trinken Kroganer bevor ein Kind geboren wird, in einer beschaulichen Runde und suchen einen Namen für den Nachwuchs!“ Der Commander sah zu den Kroganern: „Ihr besauft euch und sucht so einen Namen?“ Wrex nickte: „Shepard? Ist dir schon mal aufgefallen, dass fast alle Namen wie ein Rülpser klingen? Das ist kein Zufall, glaub mir das!“ Zaeed und Gwen unterdrückten ein Lachen. Grunt füllte die Gläser wieder auf: „Aber ein Tipp, erwähnt das nicht. Wrex kommt damit gut klar, aber es gab schon öfter Tote, weil jemand sich über die Namensgebung lustig gemacht hat!“ – „Genau“, grinste Wrex, „Wreav hat mal eine Asaripriesterin totgeprügelt, weil sie versuchte seinen Namen nachzurülpsen!“

Zaeed sah wieder zu Gwen: „Gut, Shepard. Aber du warst doch sicher in einer tollen Schule. Gab’s da keinen Abschlussball oder so?“ Die Angesprochene lächelte verlegen: „Doch die gab es… aber ich habe nie teilgenommen“, sie trank, „ich war eben… sagen wir ‚zu’ nett. Ohne mich aufzuspielen, aber ich bekam schätzungsweise achtzig Anfragen von Jungen und Mädchen die mit mir auf den Ball wollten. Da ich keinen verletzen wollte ging ich mit keinem… bei keinem Ball. Nicht mal bei der Allianz…“ Zaeed schlug Gwen auf die Schulter: „Schon witzig. Das große Mysterium um Shepards unterirdische Tanzkünste ist einfach nur… kein Training!“ Gwen nickte und fing an zu lachen. Sie wollten grade wieder anstoßen, da kamen Aethyta und Karin an. Die Matriarchin drückte Gwens Glas wieder auf de Tisch zurück: „Hör’ mal, Schätzchen. Ich weiß ja nicht wie ihr Menschen das handhabt. Aber wenn da draußen ein Krieg tobt und wir alle draufgehen könnten, würde ich lieber mit meiner Liebsten tanzen als hier zu saufen!“ Shepard lachte und nickte dann. Sie sah über ihre Schulter und erblickte Samara. Sie tanzte in der Küche. Gwen sah die Matriarchin an: „Du hast Recht.“ Sie stand auf und ging zur Tanzfläche. Zaeed zuckte mit de Schultern und er griff nach Gwens Glas: „Mehr für mich!“ Doch bevor seine Finger das Glas berührten wurde es von jemand anderen weggenommen. Karin trank den Inhalt und ließ sich in Shepards Sessel fallen: „Ich hab erstmal genug getanzt. Muss meine Knochen ausruhen“, sie sah in die Männerrunde und zu dem Schnaps; „Ich übernehme Shepards Platz!“ Karin war schon älter und musst deswegen erstmal einen Gang zurückschalten. Aber Aethyta war eine Asari und der machte das Alter nichts aus, sie wollte weitertanzen. Als sie aber sah wie sich einige lieber zweisam statt alleine auf der Tanzfläche bewegten, dachte sie nach. Die Asari sah zu Javik: „Hey, Vierauge!“, der Protheaner blickte leicht verwundert auf, „komm’ mit! Ich will tanzen!“ Javik merkte wie Grunt fast kicherte. Der General streckte sein Kreuz durch: „Ich denke nicht! In meinem Zyklus…“ – „Jetzt fang’ ja nicht wieder damit an! In deinem Zyklus wurde nicht getanzt? Ich sag’ dir mal was: Ich wette in deinem Zyklus wurde einem auch noch nicht von einer zurückgewiesenen Matriarchin der Arsch versohlt!“ Wrex, Grunt und Zaeed sagten gar nichts. Javik fühlte etwas in sich, aber es war keine Wut. Er stellte sein Glas weg und folgte Aethyta in die Küche. Karin grinste: „Die Frau weiß was sie will!“ Grunt schenkte neu ein und alle tranken. „Haben sie eigentlich Familie?“, kam es von dem alten Söldner und Karin grinste: „Woher das Interesse, Zaeed?“ – „Nur so…“ Die Ärztin lachte rau auf: „Ich bin mit meiner Arbeit verheiratet. Eine andere Familie brauch’ und will ich nicht. Das Schiff ist mein Heim. Die Crew meine Kinder und die Allianz meine Mutter.“ Den beiden Kroganern schien das zu gefallen, aber Zaeed lachte nur etwas belustigt: „Na ja… klingt nicht sehr erstrebenswert. Da bleibt der Spaß auf der Strecke!“ Karin sah ihr stellte ihr Glas weg und lehnte sich nach hinten: „Ich sagte nur, dass ich keine Familie im eigentlichen Sinne will“, sie sah zu Zaeed, „Sex gegenüber bin ich nicht abgeneigt.“ Der Söldner verschluckte sich fast und ließ beinahe sein Gas fallen. Die Kroganer sahen sich gegenseitig an und lachten. Karin rückte den Sessel etwas an ihren Nachbarn heran: „So Zaeed. Gibt es neben Jessie noch irgendwen vor dem ich mich in Acht nehmen müsste?“

Gwen wollte einfach nur zu Samara, wurde aber dann mit zahlreichen Rufen in die Mitte der Tanzfläche gebeten. Dort versuchte sie ihr Bestes, aber was tanzen anging, war bei ihr momentan immer noch Hopfen und Malz verloren. Es war kein böser Spott, der ihr entgegengeworfen wurde, aber man merkte schon, dass die Meinung über Shepards Tanzstil nicht rosig war. Samara versuchte zu beruhigen: „Das ist soweit ich weiß, Gwens einzige Schwäche. In allen anderen Lebenslagen ist sie erschreckend perfekt“, der Commander grinste: „’Erschreckend’?“ Die Justikarin lachte: „Ich wollte nur nett sein.“ Gwen wollte neben Samara tanzen, diese umfasste aber ihre Hüfte und schob sie vor sich. Die Asari presste sich an ihren Rücken und bewegte sanft die Hüfte ihrer Freundin: „Bleib ganz locker“ – „Sehr witzig“, lächelte Gwen, „ich bin betrunken und eine wunderschöne Asari drück sich an mich. Wenn ich jetzt locker werde, klappen mir die Beine vor Geilheit weg!“ Samara lachte und küsste ihre Freundin auf den Nacken. Die Stimmung wurde langsam gedämpfter. Nicht weil es langweilig wurde, ehr weil es sehr spät, oder besser gesagt, sehr früh war. Einige waren müde, der Alkohol zeigte seine Wirkung, und einige wollten nur noch schlafen, oder zumindest noch ein bisschen Zweisamkeit mit einem geliebten Partner verbringen. Selbst auf der Tanzfläche gab es fast nur noch Pärchen. Das seltsamste war ohne Zweifel Javik mit Aethyta. Anfangs war der Protheaner echt verkrampf und blicke so, als würde er wollen, dass das personalisierte Tanzen aus einer Luftschleusen geworfen werden sollte. Aber nach und nach fand er den Rhythmus, viel schneller als Shepard es je tun würde. Als die Musik ruhiger wurde, wich auch die Distanz zwischen den beiden Tanzenden. Als Aethyta einmal sagte „Geht doch, Vierauge!“ erwiderte er nur „diese Primitivität gefällt mir.“ Liara sah all diese Paare und versank in Gedanken. Irgendwie hatte sie sich darüber nie Gedanken gemacht. Eine Weile dachte sie ja, dass mit Shepard etwas möglich wäre, doch diese wollte nur Freundschaft. Liara zog sich zurück und ging in eine Ecke der Wohnung, in der niemand war. Sie aktivierte ihr Universalwerkzeug und orderte Glyph an, so leise wie möglich eine Verbindung aufzubauen. Nach ein paar Augenblicken erschien über dem Werkzeug von Liara ein Bild, auf dem Feron zu sehen war. „Liara? Ist alles in Ordnung?“ – „Klar, bin noch auf Shepards Party, die geht langsam zu Ende“, sie versuchte nicht zu lallen, aber es gelang ihr kaum, „was machst du grade?“ Der Drell verzog verwirrt das Gesicht: „Nun… genau genommen nichts. Habe bis eben Artikel durchgesehen… willst du das echt hören?“ Die Asari kicherte: „Nee, will ich nicht“, sie wurde leicht rot, „was hast du grade an?“ Feron lachte: „Das ist eine Bildübertragung… du siehst was ich anhabe.“ Liara lächelte wie ein kleines Kind: „…und drunter?“ Der Drell rieb sich den Hinterkopf. Er wusste nicht ob Liara so betrunken war wie er annahm. Er konnte nicht verleugnen, dass er irgendwie immer etwas für diese junge Asari übrig hatte, aber Liara war immer so distanziert. Er wusste wirklich nicht ob er jetzt drauf einsteigen oder höflich ablehnen sollte, um es später noch einmal anzusprechen. „Liara. Leg’ dich doch erstmal schlafen. Wir… besprechen das später noch mal.“ Statt enttäuscht zu sein, küsste die junge Asari den digitalen Bildschirm und winkte übertrieben: „Dann bis später“, und sie schaltete das Werkzeug ab. Feron war etwas peinlich berührt, aber auch ganz tief im Inneren irgendwie glücklich. Er ging von dem Schreibtisch weg. „Ich glaube Dr. T’Soni hat beträchtliche Mengen Alkohol konsumiert“, kam es von Glyph, besser gesagt von einer Kopie von der VI die sich bei Feron befand. „Was du nicht sagst, Drohni!“, merkte Feron an und Glyph rotierte vor ihm: „Sie hat offensichtlich reges sexuelles Interesse angedeutet.“ Der Drell legte die Hand vor das Gesicht: „Darüber möchte ich mit dir nicht sprechen“ – „Verständlich“, kam es von Glyph, „bereden sie das lieber mit Dr. T’Soni. Laut meinen Aufzeichnung am besten bei Kerzenlicht und einem teuren Gericht mit drei Gängen.“ Feron sah die VI lange ungläubig an und entschied sich dann ins Bett zu gehen.

Die Gäste wurden immer weniger. Sie verteilten sich auf die Schlafzimmerbetten und länglichen Sitzgelegenheiten, oder auf Schlafsäcke, die am Boden lagen. Die Musik war aus und es wurde immer stiller. Die einzige die fast noch hellwach war, war Jack, die verschwand dann aber… exakt sechs Minuten nachdem Miranda gegangen war. Gwen sah noch einmal nach allen. Ob jeder es bequem hatte und, dass keiner der zu viel trank so ungünstig lag, dass es eventuell lebensgefährlich werden konnte. Sie schaltete die Wasserspiele ab und aktivierte die Belüftung. Es war keine Klimaanlage, sondern wirklich so, als würde man ein Fenster öffnen. Gwen schauderte es etwas, denn überall lagen Flaschen, Essensreste und andere Dinge herum, doch darüber würde sie sich erst am nächsten Morgen Sorgen machen. Samara war bereits in Gwens Schlafzimmer, das von den Gästen sogar freundlicher Weise nicht besetzt wurde. Gwen kam herein und schloss die Tür. Sie streckte ihren Rücken und lief zum Bad, dort putzte sie sich müde die Zähne und gurgelte mehrmals mit starkem Mundwasser. Danach ließ sie ihre Kleidung einfach zu Boden fallen und ging in Richtung Bett. Samara saß auf diesem, aber noch mit ihrer Kleidung. Als Gwen sie mit glasigen Augen anlächelte, musste Samara lachen: „Ich würde sagen du legst dich hin und schläfst einfach.“ Der Commander klettere etwas wackelig aufs Bett und legte sich neben die Justikarin: „Schlafen kann ich wann anders. Komm’“, sie legte ihre Hand auf Samaras Bein, „lass und kuscheln.“ Die Asari lächelte: „Einverstanden. Leg’ sich unter die Decke, ich zieh’ mich nur rasch aus.“ Gwen grinste und kam dem nach. Die Justikarin stellte sich in die Badezimmertür und schaltete das Licht aus. Dann wartete sie einfach geduldig, bis sie das ständige und regelmäßige Atmen von Gwen hörte. Es war besser so, denn sie hätte eh nicht mehr viel mitbekommen. Die Justikarin ging zu dem Bett und küsste Gwen auf die Stirn: „Ich liebe dich“, flüsterte sie und wünschte sich so sehr, den Krieg zu überleben um dann eventuell ein neues Leben zu beginnen. Samara setzte sich vor das Bett und verfiel in ihre tiefe Meditation. Es war ein wunderschöner Tag. Vielleicht der beste, seit über vierhundert Jahren.

Beauci
12.05.2013, 20:54
super,
die kleinen geschichten...
javik wird auch endlich mal locker.
super ;)

Deemonef
16.05.2013, 09:50
Danke :knuddel Dir, du bist super:)
Ich mag Javik,, der braucht auch mal Spaß

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Teil 7: Freunde

Gwen erwachte, aber sehr vorsichtig. Jedes Mal wenn sie vor dem schlafengehen viel getrunken hatte, öffnete sie die Augen sehr zaghaft. Meist genügte ein Aufschlagen, einmal wachwerden um zu erkennen, ob man einen Kater hatte. Sie blickte in ihr helles Schlafzimmer und sofort fing ihr Kopf an zu hämmern. Es war nicht unerträglich, aber trotzdem ahnte Gwen, dass ihr nach dem aufstehen sofort übel werden würde. Der Commander rollte sich zur Seite und betrachtete die Zeitanzeige auf ihrem kleinen Nachttisch. Es war kurz nach zehn und das war in Ordnung. Gwen kam sehr gut klar mit der Zeitgebung auf der Citadel, da sie ja auf Schiffen aufgewachsen war und sich dort alles nach dem Zeitablauf der Citadel gerichtet hatte. Leute wie James, Ashley und Jacob hatten da schon mehr Probleme, denn sie sind auf der Erde aufgewachsen und dort gab es einen vierundzwanzig Stunden Tag. Auf der Citadel, auf eigentlich jeder Raumstation und jedem Schiff gab es die Standartzeit. Die wurde von den Salarianern eingeführt, als sie die Citadel entdeckten und das Problem mit den unterschiedlichen Zeitempfindungen beseitigen wollten. Darum dauerte ein Tag zwanzig Stunden, eine Stunde hatte einhundert Minuten und eine Minute hatte einhundert Sekunden. Dadurch war der Erdentag fast um sechzehn Prozent länger, was Erdlinge, oder allgemeine Personen die lange auf ihrer Heimatwelt oder in Kolonien lebten schwer zu schaffen machte, wenn die Zeit nicht grade ähnlich war. Für Gwen war es also vollkommen normal, dass es grade Mittagszeit war. Sie stand vorsichtig auf, besser gesagt sie setzte sich auf den Bettenrand und legte den Kopf in die Handfläche. Etwas verschlafen und auch sehr erschöpft blickte sie sich im Zimmer um. Die Betthälfte auf der Gwen nicht gelegen hatte war vollkommen unberührt. Allem Anschein nach hatte Samara wirklich die Wahrheit erzählt und sie schlief tatsächlich nicht. Mit einem unverständlichen, aber vorsichtig langsamen Kopfschütteln stand sie auf und lief zum Bad. Sie musste erstmal etwas einnehmen, damit es ihr besser ginge. Bevor die Menschen ins All kamen und andere Spezies trafen gab es nichts gegen einen Kater. Höchstens Hausmittelchen, die nur bei einem Bruchteil der Menschen auch nur ansatzweise Wirkung zeigten, sonst half nur Ruhe, kein Licht und ein leerer Eimer am Kopfende des Bettes. Doch die Salarianer waren schon immer eine sehr bemerkenswerte Rasse, vor allem was die Medizin anging. Sie hatten ein Mittel gegen den üblichen Kater entwickelt und es half wirklich, natürlich brauchte es ein paar Minuten um seine Wirkung zu entfalten, aber danach war man wieder voll auf der Höhe. Der einzige Nachteil: Man bekam es nicht auf Rezept und es kostete darum sehr viel. Zudem waren die billigen Fälschungen wirkungslos. Die Salarianer wussten eben, dass Feiern und Kater einen gewaltigen Prozentanteil des Lebens in der Galaxie ausmachten, also war es ein gutes Geschäft. Bevor also einige tief in die Tasche griffen, nutzten sie lieber unwirksame Hausmittel.

Gwen gab an sich wenig Geld aus und verdiente gut, also waren diese Tabletten kein allzu harter Einschnitt. Der Commander sah in den Spiegel und war schockiert. Gwen war immer ein Mädchen das auf ihr Aussehen achtete und auch wenn nur Freunde und Mitarbeiter vor Ort waren, konnte sie es nicht ertragen so unter Leute zu gehen. Zerzauste Haare, Augenringe, spröde Lippen und müde gelegene Haut. Wenn man Shepards Schwächen suchte musste man lange und geduldig suchen. Doch eine dieser Schwächen war auf jedenfalls eine gewisse Form von Eitelkeit. Schon in der Schule wollte sie immer gut aussehen. Sie machte sich nie über andere lustig oder ging hochnäsig umher, doch Gwen wollte sich in ihrem eigenen Körper wohlfühlen. Sie ließ sich Wasser durch die Haare laufen und beseitigte so die gröbsten abstehenden Stellen. Nachdem sie mit einem Handtuch alles trocken gemacht hatte und nach dem glattdrücken schnell viel Haarspray benutzt hatte, konnte man die Haarpracht eigentlich schon als gute Frisur bezeichnen. Im Anschluss trug sie Feuchtigkeitscreme auf ihr Gesicht auf und ließ sie einziehen, währenddessen gurgelte sie erneut mit starkem Mundwasser und wusch sich den nackten Oberkörper. Sie benutzte ein wenig dezentes Parfüm und zog sich, wohl etwas übertrieben, ein Kleid an. Es war das, was sie auf der Mission mit Kasumi vor knapp einem Jahr trug. Es spannte zwar etwas, weil die Küche im Allianzarrest ausgezeichnet war, doch Gwen würde einfach den Bauch solange einziehen. Sie ging zurück ins Bad und drückte die Haare erneut glatt, und trug noch eine Schicht Haarlack auf. Danach schminkte sie sich sehr dezent und hurtig. Kurz die Lippen nachgezogen, Eyeliner und einmal durch die Wimpern gegangen. Am Ende deckte sie mit etwas Puder die müden Stelen im Gesicht ab und war zufrieden. Sie schritt durch eine kleine Wolke Parfüm, die sie eben noch versprüht hatte und war bereit ihren Gästen gegenüber zu treten. Sicherlich fühlte sie sich etwas komisch, aber so war Gwen nun mal, sie mochte es gut auszusehen. Natürlich Schönheit, ohne viel Make-up war ihr zwar lieber… aber nach einer durchzechten Nacht, konnte man sich nur mit etwas Schminke schön machen. Gwen ging in den Flur und sah Liara, die in der Sitzecke saß und etwas verpeilt auf ihr Universalwerkzeug starrte. „Alles okay?“, wollte Gwen wissen und Liara sah leicht ertappt auf: „Hallo, Gwen. An sich ja… ich habe nur mal kurz meine Nachrichten ansehen wollen und da ist mir aufgefallen, dass ich wohl sturzbetrunken jemanden angerufen habe… und ich habe Angst herauszufinden, wer es wohl war…“ Gwen musste herzlich lachen. Der Commander klopft der Asari behutsam auf die Schulter: „Beruhige dich. Wer könnte es denn im schlimmsten Fall gewesen sein?“ - „Was weiß ich?“, kam es erschrocken, „wenn du wüsstest wie viele Kontakte ich als Shadow Broker hier drin habe. Ich könnte den Unbekannten angerufen und ihn ein Sonett vorgesungen haben…“ Gwen lachte noch einmal und beruhigte Liara: „Ich glaube kaum, dass Glyph das zugelassen hätte. Vielleicht war es ja sogar was Angenehmes.“ Die Asari atmete langsam aus: „Das hoffe ich. Aber falls du eine Nachricht von mir auf dem Anrufbeantworter hast… lösche sie sie bitte. Keine Ahnung ob ich dich angerufen habe und was ich gesagt haben könnte…“ Der Commander schüttelte den Kopf und drehte sich um. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und grinste: „Ich hätte wetten können, dass ich dich hier finde!“ Ihr Blick fiel auf das Kiesbett. Die dort sitzende Justikarin meditierte nicht so tief wie sonst, sie saß einfach nur da und hatte leicht die Augen geschlossen.

Samara öffnete die Agen und lächelte: „Guten Morgen… oder besser gesagt: Guten Tag. Ist ja schon Mittag, du Schlafmütze“ – „Wenigstens schlafe ich überhaupt“, kam es gespielt patzig von dem Commander und sie kniete sich nach unten um ihre Liebste zu küssen: „Gut ge… meditiert?“ Die Justikarin kicherte: „Habe ich. Wie war es bei dir?“ Gwen kratzte sich am Hinterkopf: „Wie ein Stein… aber mal so gefragt“, sie kam näher an Samaras Gesicht, „haben wir gestern noch was gemacht?“ Die Justikarin lächelte und legte ihre Lippen an Gwens Ohr: „Das weißt du nicht mehr? Du hast die Tür geschlossen und dich wie ein hungriger Varren auf mich gestürzt. Die ersten zwei Mal konnte ich mich kaum verteidigen, aber als wir nach dem dritten Mal auf dem Boden gelandet sind, konnte ich endlich mal die Oberhand gewinnen. Du schreist vielleicht bei multiplen Orgasmen! Wrex kam dann und hat uns gebeten leiser zu sein!“ Gwen klappte der Unterkiefer herunter und sie starrte Samara an, die ihren Kopf zurücknahm: „Was zum… und das habe ich nicht mitbekomm… wirklich?“ Die Justikarin küsste Gwen einmal kurz auf die Lippen: „Oder du wolltest es tun und bist sofort eingeschlafen nachdem du ins Bett gegangen bist“, ihr Lächeln war diebisch und der Commander nickte ertappt. „Du machst mir in letzter Zeit eindeutig zu viele Witze!“ Samara wollte grade sagen, dass sich Gwen schon mal auf die Zeit freuen könnte, wenn sie keine Justikarin mehr war, doch im letzten Moment schluckte sie es herunter. Noch war es Wunschdenken und es wäre nicht passend gewesen. Deswegen lächelte sie nur und rieb ihre Nase an der von Gwen: „Ich sehe dich eben gerne lachen.“ Der Commander grinste und zog die Asari zu einem Kuss heran. Danach stand sie auf. Eigentlich wollte sie gar nicht weg, aber als Gastgeber sollte man sich um alle Anwesenden kümmern. Deswegen lief sie gleich in das Schlafzimmer, dass sich neben ihr befand, denn sie hörte merkwürdige Geräusche dort herauskommen. Als der Commander das Zimmer betrat, wurde auch gleich klar woher diese Töne kamen. Tali saß auf dem Bett und wurde von Garrus gestützt, während sich Tali einige Spritzen setzte. Die Quarianerin jammerte und hatte wohl einen schlimmen Kater. „Der Guten geht es ja nicht so toll“, Gwen schüttelte den Kopf, „Alkohol ist kein netter Spielkamerad!“ Tali blickte auf, als sie die leere Kanüle auf das Bett warf: „Ich habe einen Kater, aber den kann ich behandeln. Schlimmer ist nur, dass ich mich erkältet habe und ich glühe regelrecht!“ Gwen kam etwas näher ans Bett und war ehrlich besorgt: „Wieso denn das? Wegen dem Essen, oder so?“ Die Quarianer schüttelte den Kopf: „Nein, nicht deswegen!“, sie sah dann mit einem wütenden zischen zu Garrus, „aber irgendwer hat gestern Nacht meinen Anzug nicht wieder richtig verschlossen!“ Gwen entschied sich nicht lauthals loszulachen. Stattdessen sah sie mit einem süffisanten Grinsen zu dem Turianer, der vollkommen unschuldig zurück starrte: „Ich wollte den Abend gekonnt ausklingen lassen.“ Tali boxte Garrus in die Seite und fasste sich ans Visier: „Nächstes mal nehmen wir, wenn ich betrunken bin nur das Nerve-Stim Pro!“ Der Turianer sah seine Freundin verwirrt an: „Davon habe ich dann aber nichts!“ – „Das ist mir doch egal!“, protestierte Tali, „Und nun hau ab… aber nicht zu lange…“ Die Quarianerin legte sich auf das Bettlaken und Garrus stieg schulterzuckend vom Bett herunter. Sie verließen beide das Schlafzimmer und schalteten das Licht aus, bevor sie die Tür von aus schlossen. Samara grinste nur, denn sie hatte alles mit angehört. Garrus stand neben Gwen und musste ebenfalls leise lachen. „War also noch eine tolle Nacht, oder?“, bohrte Gwen nach und der Turianer lächelte, soweit das bei seiner Rasse ging: „Es war schön. Wirklich. Habe mich ja mit einigen Videos von Joker vorbereitet“, er kratzte sich an der Stirn, „obwohl es sich mich schon leicht aus dem Konzept brachte als Tali sagte: Schlag mich, Narbengesicht!“ Liara bekam einen hochroten Kopf, Samara lachte genau wie der Commander und auch Garrus setzte mit ein. Gwen klopfte ihrem alten Freund beifallartig auf die Schulter: „Wenn man sein ganzes Leben in einem Anzug lebt und ständig von allen Familienmitgliedern umgeben ist, kann man schon leicht versaut werden. Damit kommst du noch klar!“ Garrus nickte, klopfte Gwen ebenso auf die Schulter und setzte sich dann Liara gegenüber, die krampfhaft versuchte, ihn nicht anzusehen.

Gwen ging die Treppe hinunter und begab sich in die Küche, wo ein großer Pulk von Leuten stand. Alle schienen auf etwas zu Essen zu warten, oder zumindest auf einen starken Kaffee. „Auch schon aufgestanden, Lola?“, kam es locker und sehr munter von James, der grade an der Kücheninsel stand und die Bratpfanne schwang. Gwen grinste, als alle in der Küche sie ansahen: „Lass mich raten: Es gibt Eier?“ Einige der Gäste fingen an zu lachen, jedoch ließ James sich nicht beirren: „Sie scheinen gut anzukommen, fast jeder will welche.“ Gwen nickte allen zu und ging von Person zu Person. Greg stand neben Gabby und Ken und unterhielt sich angeregt mit ihnen. Die beiden verlieben standen eng beieinander. Gabby hatte sich an Ken gepresst und vergrub ihre Hände in Kens Hosentaschen, zudem sah sie sehr müde aus. Samantha und Kelly saßen auf der Küchenzeile und tauschten einige verliebte Blicke aus. Der Commander gesellte sich zu ihnen: „Na! Da haben sich zwei aber gesucht und gefunden.“ Die beiden Frauen kicherten beinahe: „Jetzt habe auch ich endlich einen Grund, diesen Krieg zu überleben“, lächelte Samantha und küsste Kelly auf die Wange. Diese grinste den Commander an: „Ich habe Sam versucht zu überzeugen deine Fische zu füttern, aber sie weigert sich“, dabei kniff sie ihrer neuen Freundin beharrlich in die Seite, woraufhin die jungen Kommunikationsspezialistin zusammenzuckte: „Sie hat doch jetzt eh einen automatischen Fischfütterer“, sie grinste, „wärst du noch an Bord, wärst du also arbeitslos!“ – „Ha, ha!“, erwiderte Kelly sarkastisch, Gwen ging dann ihrer Wege und schüttelte nur belustigt den Kopf. Neben James stand Steve, der die ganze Zeit Spaß daran hatte Ashley zu ärgern. „Den glamourösen Spectre so zu sehen, ist ja echt bedauerlich!“, grinste er und Ash, die ihr Gesicht tief in den Armen vergrub, die auf der Anrichte lagen, reagierte nur mit einem abfälligen schnaufen. Die Soldatin vertrug einiges an Alkohol und wirkt fast nie betrunken, dafür hatte sie aber umso stärkere Kater. Gwen überlegte, ihr eine ihrer Tabletten anzubieten, aber dann wäre der Spaßfaktor nicht so hoch. James, klopfte ihr behutsam auf die Schulter: „Wird schon wieder, Ash. Ein paar Eier?“ Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf: „Nein! Will ich nicht!!“ – „Wie paradox“, kicherte Steve, „gestern Nacht hat sie sich noch sehr über Vegas Eier gefreut!“ Kurz war es totenstill in der Küche, aber dann fingen alle an zu lachen, bis auf James und Ashley. Der Soldat räusperte sich mit einem vielsagenden Grinsen und Ash wollte am liebsten im Boden versinken. Der Commander verließ die Küche und ging in ihr Arbeitszimmer. Dort saß Jack am Boden und Eezo lag quer über ihre Beine. Der Varren hatte sich wohl am Abend zuvor genug ausgetobt, denn nun schlief er und ließ sich streicheln. Miranda saß ihr gegenüber, an der Theke. Jack lachte: „Deswegen war sie die letzte die auftauchte. Unsere Prinzessin musste sich noch schönmachen!“, grinste sie, als sie das Erscheinungsbild von dem Commander sah. Gwen verschränkte die Arme vor der Brust: „Und, hattet ihr auch Spaß?“ – „Oh ja!“, grinste Jack, „Wenn der Cheerleader betrunken ist, wird sie aber mal so richtig versaut. Die hat gestern kurz vor dem schlafen gehen ihre Zähne…“ – „Ich meinte die Party!“, unterbrach der Commander und Miranda musste lachen. „Oh!“, erwiderte Jack, „ja die war auch gut.“ Gwen lachte ebenfalls, aber die tätowierte Lehrkraft fing an zu grinsen: „Im Ernst Shepard, das war eine großartige Idee. Danke dafür“ – „Von mir natürlich auch. Das haben wir wirklich alle mal gebraucht“, ergänzte Miranda.

In dem Moment kam Kasumi in den Raum gelaufen und Jack fing sofort an diebisch zu lächeln: „Na, du. Gestern noch was reißen können, so wie du dich an Allers rangemacht hast?“ Gwen und Miranda sahen zu der Diebin, die nur grinste. „Warte mal?“, kam es unsicher von Gwen, „du und sie? Ernsthaft?“ Kasumi stellte sich kokett hin: „Ich musste ihr einfach mal an die Wäsche“, dabei holte sie einen kleinen Datenspeicher aus ihrer Tasche, „ansonsten wäre ich wohl nicht daran gekommen.“ Die Damen im Zimmer waren etwas verwirrt. „Und was ist das, bitte?“, wollte der Commander wissen. Die Diebin lächelte: „Allers hat gestern viel mitgeschrieben. Und ich dachte mir, dass die Geständnisse eines betrunkenen Kroganerherrschers sie nichts angehen!“, sie warf den Speicher nach oben und fing in wieder auf, „also habe ich ein bisschen angebändelt um an das Pad zu kommen. Da ist jetzt nur noch gähnende Leere drauf.“ Jack lachte: „Durchtriebenes Biest“, sie zog eine Augenbraue nach oben, „aber gefallen hat es dir trotzdem, oder?“ Kasumi ließ den Speicher wieder verschwinden: „Das Verführen ja, aber das näherkommen war nicht so mein Ding. Zum Glück ist sie eingeschlafen, bevor es schlimmer wurde“, Jacob lief den Flur entlang und verschwand in der Küche. Kasumi sah ihm nach: „Ich steh’ ehr auf so was“, schmachtete sie ihm hinterher. Gwen schlug ihr gespielt hart auf den Rücken: „Finger weg. Der wird Vater und heiratet bald“ – „Ich mein’ ja nur“, kam es überzogen kindlich von der Diebin. Kasumi horchte in den Flur und ging in ihren Tarnmodus über. Kurz darauf kam Diana in das Arbeitszimmer. Sie sah wie einige andere recht verpeilt aus: „Hat einer von euch diese Kasumi Goto gesehen?“ Miranda lächelte: „Die habe ich wohl eben aus den Augen verloren“, dafür bekam sie mit einem unsichtbaren Ellenbogen einen leichten Hieb in die Rippen. Diana verschwand dann und wäre fast in Karin hineingelaufen, die etwas überstürzt in das Arbeitszimmer lief. „Alles okay?“, wollte Gwen wissen, aber die Ärztin schüttelte den Kopf: „Falls Zaeed hier gleich reinkommt, sagt ihm, ich wäre nicht hier!“ Damit versteckte sie sich hinter der Wand, die von der Tür nicht einsehbar war. Und wie aufs Stichwort erschien der rustikale Söldner. Er sah so wie immer aus, hatte aber seine Panzerung noch nicht an, sondern lediglich eine Art Shirt mit Hosen: „Habt ihr Karin irgendwo gesehen?“ Die drei Frauen, besser gesagt vier, wenn die getarnte mitzählte, waren zu Recht verwirrt. Gwen versuchte sich schnell zu fangen und sah Zaeed freundlich an: „Also heute noch nicht. Aber die Wohnung ist ja nicht groß, irgendwo muss sie ja sein.“ Als der Söldner nickte und verschwand zische Jack abfällig: „’Nicht groß’… wir sind aber gar nicht eingebildet, werter Commander!“ Gwen grinste schief und ging zu Karin: „Die Luft ist übrigens rein“, die Ärztin lächelte gespielt unschuldig: „Danke.“ Der Commander sah in den Flur und war weiterhin verwirrt: „Sag mal? Was ist hier eigentlich los?“ Karin lehnte sich an die Wand und sah Gwen etwas beschämt an: „Nichts… jedenfalls habe ich nichts Falsches gemacht!“- „Und warum versteckst du dich dann vor unserem Zyklopen?“, wollte Jack, mit ihrem üblichen Charme wissen. Die Ärztin konnte Jack nicht sehen, sondern nur hören, weil sie sich ja weiterhin hinter der Wand versteckte. Karin atmete genervt aus: „Letzte Nacht war es so schön und zum goldenen Abschluss wollte ich… mal wieder ein bisschen Gesellschaft“, alle im Raum fingen an zu grinsen, „was? Denkt ihr die älteren Semester dürfen keinen Sex mehr haben?“ Jack lachte: „Sex ist nur was für junge und schöne Menschen. Weißt du das nicht?“ Die Ärztin verzog gespielt zornig das Gesicht: „Sehr witzig, Jack!“ Karin sah wieder zu Gwen: „Zaeed ist ja nun wirklich ein Bild von einem Mann, also dachte ich er wäre eine gute Wahl“, sie grinste verschmitzt, „und die war es dann auch!“ Der Commander legte die Hand vor ihr Gesicht: „Mit euch mache ich nie wieder eine Party! Hier hatte ja fast jeder Sex!“ Kasumi machte sich kurz sichtbar: „Das zeigt nur, wie erfolgreich deine Feier war!“, danach tarnte sie sich wieder. Karin war kurz erschrocken, aber beruhigt sich schnell wieder: „Wie auch immer. Heute Morgen hat er gefragt was ich beim nächsten Landgang vorhabe und er hat sich an mich gekuschelt.“ Eine enorme Welle der Überraschung glitt durch den Raum. „Zaeed kuschelt?“, kam es ungläubig von Miranda. Selbst Jack war überrascht: „Das hätte ich auch nicht erwartet!“ Karin nickte: „Als er noch mal eingeschlafen war, bin ich schnell aus dem Schlafsack raus und hab mich verzogen“ – „Und warum?“, wollte Gwen wissen, denn sie verstand das Problem nicht. Jack lachte erneut: „Ach, Shepard. Unsere liebe Ärztin wollte nur, dass ihr mal wieder das alte Becken geschlagen wird! Mehr nicht!“ Miranda legte die Hand vor dem Mund, damit man das belustigte Lächeln nicht sah. Gwen blickte Karin an: „Und ich dachte nur Kerle machen so was!“ Die Ärztin grinste: „Männer haben nicht das Monopol auf Sex ohne Beziehung!“ Der Commander schüttelte den Kopf, und ihre Moralampel stand mal wieder auf grün: „Ich glaube es ist nicht richtig Zaeed aus dem Weg zu gehen.“ Karin verzog das Gesicht erneut: „Ich habe ihm vorher erzählt, dass ich nichts Festes suche. Also was soll das…“ Gwen lächelte und klopfte sanft Karin auf die Schulter: „Du bist doch ganz knackig für dein Alter! Außerdem, vielleicht sucht er ja auch nichts festes, eventuell will er bei deinem nächsten Landgang auch nur… Spaß haben!“ Jack lachte laut: „Japp, das ist möglich. Regelmäßiger Sex ohne Beziehung kann auch schön sein!“, sie zwinkerte Miranda zweideutig zu, aber diese stecke ihrer geheimen Freundin nur die Zunge raus. Als Karin kopfschüttelnd zu Gwen sah, nickte diese einfach nur: „Je länger du wartest, desto unangenehmer wird es. Wenn er vor der Eingangstür wartet, hast du eh keine Chance zu entkommen.“ Die Ärztin atmete genervt aus: „Ihr seid alle so nervig…“, dabei lachte sie und verließ das Arbeitszimmer. Jack sah ihr nach und nickte: „Die Gute hat ja schwer was auf dem Kerbholz!“

Gwen verließ dann auch das Arbeitszimmer, denn Eezo machte Anstalten aufzuwachen, und dabei wollte sie nicht anwesend sein. Sie lief in den Barbereich, dort, wo seit letzter Nacht ein wunderschönes Bild, der kompletten Partygesellschaft an der Wand erstrahlte. Auf den Sesseln saßen die beiden Kroganer, die bei bester Laune waren. Die zwei waren zwar die Nacht zuvor sternhagelvoll gewesen, aber von einem Kater war überhaupt nichts zu spüren. Quasi das genau Gegenteil von Ashley. Irgendwie beneidete Gwen die Kroganer, niemals einen Kater zu bekommen schien sehr reizvoll. Die einzige bei der das ähnlich war, war Jack. Aber bei ihr lag das, an ihren übertrieben harten Cerberusimplantaten. Wrex nickte Gwen zu: „Großartige Party, Shepard. Jetzt bin ich wieder fit genug um meine Arbeit fortzusetzen!“ – „Damit meint er mit Frauen zu schlafen bis seine Hoden qualmen!“, erwiderte Grunt und der Clanführer schüttelte den Kopf: „Wenn es doch nur ein Witz wäre!“ Der junge Kroganer sah sich den Commander an und kratzte sich am Hinterkopf: „Übrigens, ’schuldigung wegen der Riesensauerei in der Dusche. Hab aber soweit wieder alles sauber gemacht.“ Gwen weitete die Augen: „Welche Sauerei?“ Grunt sah seinen Kampfmeister überrascht an: „Das weißt du nicht? Dann vergiss es einfach!“ Gwen hob eine Augenbraue an und wandte sich dann um, während die beiden Kroganer kicherten wie kleine Jungs, aber eben sehr dumpf und rau im Tonfall. Sie sah Joker an der Bar sitzen, besser gesagt liegen. Anscheinend machte ihm ein Kater ebenfalls schwer zu schaffen. Der Commander stellte sich neben ihren Piloten und wollte grade etwas sagen, aber da kam ihr Joker zuvor: „Könntest du bitte leiser gehen, Shepard! Das ist zu laut!“ Gwen grinste und sah sich den Piloten genau an: „Sicher das du morgen fliegen kannst?“ Jeff drehte sich ganz leicht zu seinem Commander und sah sie aus roten und verquollenen Augen an: „Lassen sie mich heute meckern und kotzen! Morgen bin ich wieder der beste Pilot der Galaxie…“ Shepard lachte nur und ging dann kopfschüttelnd. Sie sah wie EDI im Wohnzimmer stand und aus dem Fenster schaute. Sie stellte sich neben den Mech und fing an zu lächeln: „Hallo, EDI. Du wirkst zufrieden. Hat es dir gestern gefallen?“ Die KI drehte sich zu Gwen und lächelte: „Ja. Eine Feier mit einem festen Beziehungspartner, wie Joker ist um einiges spaßiger.“ Gwen hob eine Augenbraue fragend an: „Ähm, EDI? Auf wie vielen Parties warst du denn ‚ohne’ festen Beziehungspartner?“ Die Schiffs-KI sah den Commander ein paar Sekunden ohne jede Regung an. Dann drehte sie den Kopf wieder zum Fenster: „Ich ziehe die Aussage zurück.“ Gwen lachte und legte EDI den Arm um die Schultern: „Ist okay, EDI. Ich weiß was du meinst. Du warst gut drauf, ich werde dich öfter einladen.“ Der Mech lächelte sehr freundlich: „Danke, Shepard. Das ist sehr freundlich von ihnen.“ Der Commander sah zusammen mit ihrer KI aus dem Fenster in das geschäftige Treiben der Citadel. „Zudem hast du den Vorteil, dass du nicht betrunken wirst. Dafür beneiden dich sicher einige.“ EDI nickte: „Ja. Es war witzig einige zu beobachten. Jeff war so betrunken, dass er gar nicht richtig zur Ruhe kam“, Gwen lächele: „Ja, er ist echt fertig, war sicher keine angenehme Nacht.“ EDI schüttelte den Kopf: „Ich denke schon. Jeff ist äußerst schnell und zufrieden eingeschlafen, nachdem ich ihn sexuell befriedigt hatte.“ Gwen riss die Augen auf und zuckte zur Seite: „Verdammt, EDI! So was behält man für sich?“ Die KI sah etwas verwirrt aus: „Laut allgemeinen Sprachgebrauch, ist Sex doch die normalste Sache der Welt. Deswegen nehme ich an, dass man ohne Probleme darüber reden kann.“ Der Commander rieb sich die Schläfen: „Es geht darum, wie man es erzählt und es gibt Dinge, die gehen nur die Personen an, die sie miteinander teilen. Sex ist so eine Sache, du kommst schon noch dahinter, was man wie erzählen kann und was man lieber für sich behält“ – „In Ordnung, Shepard“, erwiderte EDI und sah wieder aus dem Fenster. Nach ein paar Sekunden wandte sie sich aber wieder an ihren Commander: „Wollen sie wissen, wie ich Jeff befriedigt habe?“ - „Ich werde jetzt gehen, EDI!“

Deemonef
16.05.2013, 09:51
Gwen musste trotzdem kichern, als sie EDI alleine am Fenster zurückließ. Der Commander sah in ihre Wohnung und betrachtete das wunderbare miteinander und hatte eigentlich gar keine Lust, das auch nur einer gehen möge. Doch es musste leider irgendwann weitergehen. Sie lief in ihr unteres Schlafzimmer um zu sehen ob auch dort alles in Ordnung war, und danach würde sie ganz langsam und leise erwähnen, dass man sich auf den Abflug am morgigen Tag vorbereiten solle. Solche Befehle gab ein Commander sehr ungern. Im Schlafzimmer traf sie auf Javik. Dieser legte grade seine Rüstung an: „Hallo Javik. Gut geschlafen?“ Der Protheaner nickte. Auch wenn er von dem momentanen Zyklus nicht sonderlich begeistert war, Leute wie Shepard konnte er auf seine Weise leiden, weswegen er realtiv freundlich war: „Es war angenehm, mal in einem weichen Bett zu schlafen“, Gwen räusperte sich, denn sie dachte grade an die Tanzfläche während der letzten Nacht: „Und… hast du alleine hier… geschlafen?“ Der General sah den Commander mit seinen vier Augen an: „Dem Stimmfall nach würde ich sagen, sie wollen mit der Frage auf etwas hinaus!“ Gwen lächelte: „Dir kann man auch gar nichts vormachen“, sie kam etwas näher, „ich meine haben sie den Raum letzte Nacht mit ihrer Tanzpartnerin geteilt?“ Javik blinzelte einmal und befestigte seinen Schulterpanzer: „Aethyta war die Nacht hier“ – „Oh! Aethyta also?“, der Commander grinste, „nicht ‚die Asari’?“ Javik rollte mit allen Augenpaaren gleichzeitig: „Solche Unterredungen, hätte es in meinem Zyklus nicht gegeben!“ – „Ach komm schon, Javik“, fast hätte sie dem Protheaner freundschaftlich auf die Schulter geklopft, aber sie besann sich noch rechtzeitig darauf, dass Berührungen bei jener Rasse, etwas Hochintimes waren. Darum lächelte sie einfach nur: „Ich bin nur neugierig. Immerhin hast du bisher fast gar nichts… gemocht!“ Der General schloss die letzte Schnalle und sah Gwen eindringlich an: „Aethyta kam nach dem Tanzen ganz selbstverständlich mit in dieses Zimmer. Sie hatte wohl etwas erwartet. Laut meinen Beobachtungen nicht ungewöhnlich für diesen Zyklus!“ Gwen grinste diebisch: „Habe mich schon gefragt, warum du keine Panzerung anhattest“, sie zwinkerte zweideutig, aber Javik blieb ganz gelassen: „Selbst ich schlafe ungern in Panzerung. Wir hatten keinen Geschlechtsakt.“ Der Commander wirkte etwas überrascht: „Ernsthaft? Und das hat Aethyta zugelassen?“, das Ende klang etwas ironisch, aber Javik schien das nicht zu bemerken: „Ich will nicht sagen, dass sie es nicht versucht hat. Aber ich habe nun mal keine große Meinung von Asari!“ Gwen wollte schon lange wissen, was der Protheaner gegen dieses Volk hatte, denn dieses schien er neben Synthetischen am meisten zu verachten, doch in diesem Moment interessierte sie ein andere Thema mehr: „Also… habt ihr nur nebeneinander geschlafen?“ Der General atmete entnervt aus: „Dieses Thema scheint sie ja wirklich zu interessieren, Commander.“ Javik spähte zur Tür und zum ersten Mal, sah Gwen etwas in Javiks Gesicht, was sie nicht so Recht einsortieren konnte: „Aethyta ist eine beeindruckende Frau und ich bekam die Erlaubnis sie zu berühren… besser gesagt, sie hat es ehr gefordert, nachdem ich es angeboten habe!“ Gwen lächelte sehr breit. Protheaner können eine Person mit einer Berührung fast vollständig auslesen und fast alles über diejenige Person erfahren. Also war es eine äußerst aussagekräftige Geste. „Ich weiß nicht, wie das Protheaner normalerweise handhaben. Aber ich würde mal sagen, sie sollten Aethyta nach dem Krieg mal wiedersehen.“ Javik räusperte sich: „Ich weiß nicht ob…“ – „Aber ich“, grinste der Commander, „Aethyta ist bisher die einzige, die sie nicht als primitiv bezeichnet haben. Außerdem wird sie sicher ungehalten, wenn sie sich nicht mehr melden.“ Der Protheaner nickte: „Wie sie meinen, Commander. Kann ich dann jetzt gehen und haben sie noch mehr Fragen über mein Privatleben?“ Gwen lachte kurz und schüttelte dann den Kopf: „Nein. Vega macht Eier in der Küche, wenn du die isst“, mit diesen Worten ging Gwen aus dem Schlafzimmer.

Sie wollte noch einmal nach Tali sehen, nahm aber an, dass es ihr immer noch schlecht ging, bei Quarianern dauerte der Heilungsprozess sehr lange. Allerdings stand die Schlafzimmertür offen und Tali kam ihr grade entgegen. Die Quarianerin wankte noch erheblich, aber wirkte schon etwas munterer. „Geht’s soweit wieder, Tali?“ Die Angesprochene nickte zaghaft: „Ich habe mir einen Medikamentencocktail eingeworfen, der würde einen Kroganer umhauen, solange alles wirkt geht es mir realtiv gut“, sie schob sich an Gwen vorbei und ging die Treppe hinunter, „aber ich habe jetzt schon Angst, wenn die Wirkung nachlässt.“ Der Commander lächelte und sah nach rechts. Dort war immer noch Liara, aber ihr gegenüber saß nun ihr Vater. Gwen kam näher und sah zu der Matriarchin: „Und? Ich hoffe sie hatten auch Spaß.“ Aethyta sah den Commander eindringlich an: „Wenn du mich noch einmal siezt vergesse ich mich!“ Gwen lachte, als die Matriarchin anfing zu lächeln: „Einverstanden. Ich war übrigens grade bei Javik und…“ – „Nicht wieder dieses Thema!“, bettelte Liara fast und Aethyta musste anfangen zu lachen. Sie sah zu Gwen und zwinkerte: „Ich habe grade schon mit der Kleinen darüber gesprochen, aber die kann das Thema nicht vertragen!“ Liara wurde knallrot im Gesicht und atmete schneller. Aethyta grinste: „Hat dir Javik erzählt, dass er mich hat abblitzen lassen? Hat schon mal jemand davon gehört, dass jemand einer willigen Asari das Bett verwehrt hat?“ – „Papa, bitte!“, Liara legte die Hand vor das Gesicht und schüttelte den Kopf. Gwen lächelte: „Javik also? Nicht mehr ‚Vierauge’?“ Aethyta nickte: „Das hat sich im Laufe des Abends geändert“, sie sah zu ihrer Tochter, „jetzt weiß ich auch, warum du Javik so interessant findest!“ Die junge Asari blickte erschrocken auf und ihre Stimme überschlug sich vollkommen: „Das hat ganz andere Gründe!“ Die Matriarchin setzte sich bequemer hin und kicherte düster: „Hauptsache du magst ihn. Denn wenn es so läuft wie ich es mir wünsche, wirst du ihn immer sehen, wenn du mich besuchst“, sie grinste, „vielleicht denke ich sogar noch mal über Kinder nach.“ Gwen konnte schwören, dass sie auf Liaras Wangen fast ein Leuchten vor Scham gesehen hatte und Aethyta schien das auf gewisse Art und Weise zu genießen. Sie blickte zu Gwen und schüttelte den Kopf: „Armes Kind. Nezzy hat was Unterricht und Intelligenz angeht nichts bei Liara falsch gemacht. Aber beim Thema Sex kam wohl ihre prüde Seite wieder durch!“ Gwen ging zu Liara und legte ihr die Hand behutsam auf die Schulter: „Keine Angst, Liara. Sobald du selbst mal das Vergnügen hattest, siehst du es nicht mehr so eng.“ Die junge Asari erwiderte nichts. Der Commander wollte grade die Treppe hinunter, als das Türsignal ertönte. Alle sahen verwundert zu Gwen, jedenfalls die, die sie grade im Blickfeld hatten. Der Commander wunderte sich und aktivierte den Monitor. Auf dem Bildschirm war ein Allianzsoldat zu sehen, der ein Paket in den Händen hielt. Gwen ließ ihn in den Fahrstuhl und ließ in hinauf kommen. Als der Soldat im Flur stand, öffnete Gwen die Tür und der Mitarbeiter der Allianz war ganz glücklich, der legendären Shepard gegenüber zu stehen. Nach einigen Glückwünschen, übergab der junge Mann das Paket: „Ich gehöre zu dem Trupp, der damals die Normandy gesichert hat, nachdem sie die CAT-6 Soldaten und Maya Brooks gefangen genommen haben“, er deutete auf das Paket, „das war in Gewahrsam, aber die Untersuchungen sind abgeschlossen. Auf Wiedersehen“, der Soldat war sichtlich nervös und verließ sehr schnell wieder den Flur. Gwen schloss die Tür und sah sich das Paket an. Nachdem die Normandy von dem Klonangriff befreit wurde, kamen einige Teams auf die Normandy und durchsuchten zusammen mit EDI das Schiff nach Sabotage, Wanzen oder Ähnlichem. Unter anderem wurden viele Dinge vorübergehend beschlagnahmt. Der Commander konnte grade noch verhindern, dass unter diesen Dingen ihre Schiffsmodelle und ihr geliebter Hamster waren.

Die Untersuchung schien lange gedauert zu haben, oder es wurde in den Wirren des Krieges vergessen. „Glyph? Könntest du das scannen?“ Die Drohne kam angeschwebt und untersuchte das Paket. Nach dem Angriff eines Klons, vertraute der Commander nicht jedem Soldaten, der ihr ein Paket brachte. Glyph beendete seinen Scan, in der Zeit waren schon fast sämtliche Gäste neugierig geworden und nähergekommen: „Dieses Paket wurde vor zirka vier Monaten das erste Mal versandt“ – „Da stand ich noch unter Allianzarrest“, bemerkte Gwen und die VI stimmte zu: „Korrekt, das ist wohl auch der Grund, warum diese Sendung zurück nach Sur’Kesh ging.“ James hatte einen Teller in der Hand und aß ein wenig zerrissenen Brot, dass in Eigelb getunkt war: „Wen kennst du denn von Sur’Kesh, Lola?“ Der Commander war auch überfragt und öffnete das Paket. Es lag nur ein Datenpad dort drinnen. Gwen aktivierte es und sofort wurde eine Audiobotschaft abgespielt: „Shepard, hoffe es geht ihnen gut.“ Gwen drückte auf Pause und weitete die Augen: „Das ist von Mordin“ Wrex schob sich an einigen Leuten vorbei und sah sich das Datenpad an: „Das kenne ich. War ab und an mal auf der Krankenstation und da hat der Salarianer immer darauf rumgetippt, wenn er nicht grade, irgendwas mit Bakara gemacht hat.“ Gwen sah sich das Datenpad genauer an und aktivierte dann wieder die Abspielfunktion. „Habe ihnen diese Nachricht zugesandt, nachdem sie in Gewahrsam genommen wurden. Da sie zurückkam, nahm ich an sie dürfen nichts empfangen. Habe mich entschlossen sie ihnen persönlich zu geben“, die Aufnahme wurde unterbrochen und kurz darauf wieder fortgesetzt, „habe die Audiobotschaften nun komplett. Brechen in einer halben Stunde nach Tuchanka auf. Überleben: Ungewiss. Werde ihnen dieses Datenpad in ihre Kabine bringen lassen.“ Gwen unterbrach erneut und Joker, der immer noch schlecht aussah wunderte sich: „Warum hast du das nicht gefunden?“ Gwen dachte kurz nach: „Nach Tuchanka war ich nur einmal kurz in meiner Kabine, da bin ich aber sofort ins Bett gefallen. Danach waren wir auf der Citadel um Cerberus zu vertreiben und gleich danach war ja die Sache mit dem Klon… Das wurde wohl konfisziert, bevor ich es sehen konnte.“ Die Gäste nickten und der Commander drückte erneut auf Wiedergabe: „Im Falle meines Ablebens, wollte ich mich verabschieden. Habe die Zeit mit ihnen sehr genossen und es war mir eine Ehre ihnen zu dienen“, auf einmal wandelte sich Mordins Stimme. Der hektische und akkurate Tonfall wurde zart und ruhig, „sie haben einen besseren Mann aus mir gemacht. Danke für die zahlreichen Möglichkeiten zu helfen. Danke, dass ich vergangene Fehler beseitigen konnte. Ich habe ihnen noch einige Aufzeichnungen auf diesem Pad gespeichert. Wünsche ihnen noch ein langes Leben und Erfolg bei den Reapern. Ich sage nicht ‚Stellung halten!’ Ich sage, ‚Arbeit erledigen und heimkehren’. Alles Gute.“ Als die Aufnahme beendet war, standen alle sehr still da, wie in Trance. Gwen aktivierte automatisiert eine der Dateien. Zu hören war ein Lied, das von Mordin gesungen wurde. Der Salarianer war ein begeisterter Liebhaber der Kunst und hatte schon oft mit seinem Gesang allen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Er sang von biologischen Prozessen, als ginge es um eine Liebesgeschichte. Nach ein paar Sekunden der Verwunderung wippten einige der Gäste mit. Fast alle fingen an zu lächeln. „Sie haben mir nie gesagt, dass er auch singen konnte!“, merkte James an und bewegte seine Hand im Takt mit. Jack stand neben Miranda und beide beobachteten wie Eezo sich überglücklich nach den Tönen bewegte: „Mordin war schwer in Ordnung, für einen verrückten Wissenschaftler.“ Viele lachten und hörten weiterhin zu. Das Lied endete und sofort wurde die nächste Datei abgespielt. Es war eine Aufnahme, wie Mordin Kindern anscheinend etwas beibringen wollte, und das auf seine unverwechselbare Art und Weise.

Die Laune in der Wohnung war spektakulär und eigentlich lachte jeder über die Äußerungen des Salarianers. Mordins Art war immer schon ein Garant dafür, sich gut zu fühlen. Plötzlich tropfte etwas Nasses auf das Datenpad und ein erbittertes Schluchzen war zu hören. Beinahe jeder schaute auf und sah, wie dem Commander die Tränen in den Augen standen und sie zitternd das Datenpad in den Händen hielt. Als sie ein weiteres Mal laut schluchzte legte sie das Pad auf die Küchenzeile, und rannte mit der Hand vor dem Mund die Treppe hinauf, dabei versuchte sie das Gesicht von ihren Freunden abzuwenden. Die Gäste standen teils verwirrt da und sahen sich abwechselnd an. Mit solch einer Reaktion hätte niemand gerechnet. „Es muss schwer für den Commander sein“, warf Kelly ein und alle nickten zustimmend, „geben wir ihr ein wenig Zeit.“ Samara sah die Treppe hinauf und entschloss nach ihrer Freundin zu sehen. Alle sahen ihr hinterher, als sie in das Schlafzimmer von Gwen ging. Shepard saß vor dem Bett. Die Knie angewinkelt, ein Arm quer über die Beine gelegt und eine Hand die sich hart gegen das Gesicht presste. Die Tränen liefen durch die Finger und der Commander schnappte angestrengt nach Luft, während sie bitterlich weinte. Die Justikarin kniete sich neben Gwen. Sie legte ihr grade die Hand auf die Schulter und wollte fragen wie es ihr ginge. Da sah Shepard die Asari ruckartig an und warf sich ihr um den Hals. Als beide in enger Umarmung am Boden saßen, weinte Gwen noch lauter und intensiver. Ihre Finger bohrten sich in Samaras Rücken: „Es ist nicht fair! Nicht fair!“, heulte der Commander, „Scheiße! Verdammte Reaper!“ Die Asari streichelte Gwens Rücken und legte behutsam die Wange an die ihrer Liebsten. „Mordin, Thane, Kaidan, Legion… und das sind nur meine Freunde, die ich direkt kannte. All die anderen Millionen von Toten… dieser Krieg ist unerträglich!“ Samara sagte eine Weile nichts, wartete, dass sich Gwen etwas beruhigte: „Ich weiß. Du bist ein Anführer, der gerne den Krieg ohne Verluste auf der eignen Seite beenden würde. Doch leider wird das nicht passieren“, sie drückte den Commander noch fester, „doch keiner starb umsonst. Kaidan ermöglichte es Saren erheblich zu schwächen. Legion befreite die Geth und half den Frieden mit seinen Schöpfern zu sichern Thane rettete den salarianischen Ratsherrn. Und Mordin heilte ein ganzen Volk von einer jahrtausende alten Krankheit“, sie schob sich leicht zurück um Gwen in die Augen zu sehen, „nun müssen wir nur noch gewinnen, damit es nicht umsonst war.“ Samara wischte Gwen einige Tränen weg, diese sah sie dankbar an: „Ich vermisse sie alle so sehr“ – „Ich weiß und das ist gut so, so werden sie nie vergessen.“ Die beiden Frauen erhoben sich und sahen sich intensiv an: „Danke, Sam“, erneut drückten sie sich. Diesmal küssten sie sich aber zudem auch noch. Die Justikarin lächelte: „Alleine die Tatsache, dass dich das so berührt, beweist, dass du der richtige Anführer bist.“ Gwen nickte dankbar und sah zur Tür: „Ich bin so froh dich zu haben.“

Gwen und Samara liefen gemeinsam die Treppe wieder hinunter. Die Gäste hatten erkannt, dass es einfach nur ein Fall der plötzlichen Trauer war, was in diesem Krieg nicht ungewöhnlich war. Weswegen sie annahmen, dass der Commander nur etwas Zeit brauchte, und Samara war sicher auch eine Hilfe. Die Gäste hatten sich einige andere Daten von Mordin angehört und waren gut gelaunt. Natürlich waren auch sie traurig, dass Mordin gestorben war, doch im Moment genossen sie, dass alle beisammen waren und das wunderbare Geschenk von Mordin zu hören war. Als der Besuch aber die Gastgeberin erblickte, schalteten sie das Pad aus und sahen zu ihrem Commander. Diese lächelte etwas verlegen: „Ist wieder gut. Sorry, dass ihr mich so sehen musstet“, die Gäste setzten fröhliche Minen auf und Joker schüttelte den Kopf: „Immer mit der Ruhe, Shepard. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass du mal geweint hast. Die Retterin der Galaxie, ist eben ein Mensch und kein gefühlloser Roboter.“ In diesem Moment räusperte sich EDI und Joker wurde etwas bleich: „Das war nur eine Redensart!“ Die KI zuckte mit den Schultern: „Natürlich, Jeff.“ Die gute Laune war wieder vollends da, als alle über diese Aussagen lachten. Gwen ging zu der Anrichte, wo James neben dem Datenpad stand: „Wir machen es nicht noch mal an, Lola. Hör es dir einfach später mal an.“ Gwen nickte, nahm das Pad aber trotzdem in die Hand. Sie scrollte die Dateien durch und musste lächeln. Grunt, der ganz hinten stand, wollte seinen Kampfmeister aufheitern und fing zur Überraschung aller an zu singen: „Er war ein Vorbildwissenschaftler der Salarianer, für die Spezies Turianer, Asari, Salarianer“, Wrex und viele andere sahen den jungen Kroganer ungläubig an. Doch dann setzte Garrus mit ein: „Er war ziemlich gut in Genetik, das gehört zur Biologie“ – „denn er war ein Experte, das ist eine Technologie“, ergänzte Tali und schmiegte sich an den Turianer. Miranda, die eine überraschend gute Singstimme hatte stimmte mit ein: „Bei seiner Xenoforschung“ – „Ging es auch um die Kroganer“, kam es etwas schief, aber sehr gut gemeint von Jack. Grade wollte Kelly einsetzen, aber der Commander kam ihr zuvor: „Er war…“, sie stockte kurz. Ihre Gesichtszüge wurden traurig. Doch dann sah sie all ihre Freunde, dachte an ihre Siege und an die Kämpfe. In den Erinnerungen leben die Verstorbenen weiter und das machte sie glücklich. Gwen fing an zu lächeln und alle sahen sie erwartungsvoll an: „Er war ein Vorbildwissenschaftler der Salarianer.“ Wrex klatschte und die anderen setzten mit ein: „Tanzen kannst du nicht, aber singen ist okay!“, lachte der Kroganer, „wie ging das noch mal? Das will ich Bakara mal vorsingen!“ Kelly ging zu Wrex und fing das Lied von vorne an an. Nach einer Weile, sangen alle dieses Lied und andere Titel von Mordin. Nach ein paar Minuten, schien jeder Kater vergessen und die Wohnung war erfüllt von heiteren Klängen, starken Soldaten die sangen wie Diven und Frauen, die seltsamerweise kaum den Ton halten konnten. Verliebte standen beieinander und genossen die Nähe, Freunde lachten und hielten sich in den Armen, das leben wurde gefeiert. Samara schob sich neben Gwen und legte den Arm um ihre Hüfte: „Weiß du was Samara?“ – „Was denn?“, fragte die Asari neugierig. Der Commander zeigte auf all ihre Freunde, die heiter sangen, einem Verstorbenen die Ehre erwiesen und sich nicht die Blöße gaben einfach mal normal zu sein und das Leben in diesem Moment genossen. Gwen lächelte: „Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, solche Leute gibt es zahllose in der Galaxie“, sie sah Samara eindringlich an: „Mit solchen Freunden werden wir siegen!“

Beauci
16.05.2013, 16:23
boah...
da musste ich fast selber... nun ja...
im game aber ich echt ein paar tränen verdrückt.
das kommt davon wenn man sich in einem spiel mal so richtig aufgehen lässt.

super kapitel, mensch das war ne geile party
:fest1

Cpt.Rex
16.05.2013, 18:01
epice!!!!!!!!!!
mehr kann ihc nihct sagen

Pfeonyxdrache
28.05.2013, 20:02
Verdamt ich hab geheult wie ein Schloshund und gelacht bis ich unterm Tisch lag du verdamter Romantiker Mach blos so weiter.:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:P:P:P:P:evil::evil::co ol::y:cry:cry:fest1:fest:cry:cry:cry:angel

Deemonef
30.05.2013, 19:51
Ihr drei seit einach nur wundervoll. ich danke euch von ganzem Herzen :)
Ich bin so happy, dass es euch gefallen hat. Viel mir selbst schwer:D
Ich bin so ein Mordin Fan und musste ihm einfach so ein Denkmal setzen und zeigen, wie wichtig Freundschaft ist.
Noch mal ganz herzlich danke :)

Teil 8: Matriarchin

Der Abschied fiel schwer. Erdrückend schwer. Die Feier ging nach und nach zu Ende und die Gäste verschwanden nachdem sie sich verabschiedet hatten. Kelly und Samantha gingen gemeinsam. Die Kommunikationsspezialistin brachte ihre neue Freundin in ihre ‚Praxis’ im Flüchtlingslager. Jack musste auch früher los, da ihre Einheit wieder abflog, weswegen sie sich Eezo schnappte und ging. Miranda begleitete sie, auch wenn es von der Zeit her noch nicht nötig gewesen wäre, aber daran lag es ja auch nicht. Grunt und Wrex machten sich wieder auf den Weg nach Tuchanka, jedenfalls der Clanführer, denn er hatte dort schwerwiegende Pflichten zu erfüllen. Grunt flog mit einer anderen Einheit zur Verstärkung nach Palaven. Chloe ging wieder zurück in ihre Klinik. Garrus wollte sie eigentlich dort hinbringen, aber die Ärztin riet ihn mit einem Lächeln, das nicht zu tun und lieber bei Tali zu bleiben. Ashley wollte noch ein wenig shoppen gehen und bat James mitzukommen. Wobei es weniger ein bitten, sondern ehr eine Forderung war. Zaeed machte sich auf den Weg in das Flüchtlingslager. Karin ging mit… natürlich um sich bei Tactus persönlich für die Vorräte zu bedanken und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen… jedenfalls erwähnte sie das explizit und lautstark. Jacob verließ das Appartement irgendwann mit Kasumi, denn sie nahmen dasselbe Schiff, welches sie zum Bauplatz des Tiegels brachte. Einige Mitglieder der Normandy, wie Greg, Gabby und Ken, gingen bereits wieder auf die Normandy. Diana begeleitete sie, denn sie war etwas verstimmt, da ihre Aufzeichnungen vom Vorabend verschwunden waren. EDI und Joker gingen zu dem Händler, bei dem die KI einen Flug mit einem modernen Gleiter, für ihren Freund gemietet hatte. Die Wohnung wurde immer leerer, sodass schlussendlich nur noch Gwen dort war, zusammen mit Liara, ihrem Vater, Javik, Samara und Garrus mit Tali. Letztere verschwanden dann aber, da der Turianer seiner Freundin zeigen wollte, wo er Shepard eine Lektion in Sachen schießen erteilt hatte. Die übrigen blieben noch und halfen dann noch das Geschirr und die Gläser wegzuräumen, die in der Spülmaschine gereinigt wurden. Alle Gäste hatten großartig beim aufräumen mitgeholfen, sodass das Appartement wirklich blitzblank war. Der einzige der keine Späße machte und sich fehl am Platz fühlte, war der Protheaner. Er selbst konnte auch nicht so Recht sagen, warum er noch nicht gegangen war. War es die Freundschaft zu Shepard, vielleicht eine gewisse Nähe zu Aethyta oder doch er eine eventuelle Angst vor ebenjener Matriarchin? Zu fünft saßen sie dann noch im Wohnzimmer und unterhielten sich ein wenig, über dies und das. Immer wenn Javik wieder über den Zyklus motzen wollte, wurde ihm von Aethyta das Wort harsch abgeschnitten. Einmal musste Liara sogar so heftig deswegen lachen, dass sie sich kaum beruhigen konnte. Sie entschuldigte sich mehrfach dafür, aber Javik starrte sie trotzdem finster an. Gwen saß neben Samara und beide hielten die Hand der jeweils anderen.

Nach einer Weile ertönte Aethytas Universalwerkzeug und die Matriarchin setzte einen bereiten Gesichtsausdruck auf: „Das war das Schiff. Der Flug nach Thessia steht bereit“, sie nickte der Justikarin zu, „wir müssen dann los.“ Obwohl jedem klar war, dass dieser Moment kommen würde, war es doch unangenehm. Doch es musste einfach sein, denn der Krieg ging weiter, auch wenn man eine tolle Zeit hatte, auch wenn man mit seinen Freunden gelacht hatte und die Sonnenseite des Lebens gesehen hatte. Liara wirkte wie auch Gwen ein wenig traurig und zum Teil auch besorgt. Was genau auf Thessia vorging drang durch keinen Kanal. Laut der Datenlage, waren die Reaper noch nicht dort, und nach Aethytas Aussage, bereitete sich die Obrigkeit auch nicht auf eine mögliche Ankunft vor. Jedoch gab es in weinigen Teilen der Bevölkerung den Drang, sich zu verteidigen, oder zu fliehen. Leute wie Aethyta unterstützen das und wollten auf ihrer Heimatwelt helfen. Gwen und Liara war bewusst, dass die Reaper früher oder später Thessia erreichen würden, und da die Obrigkeit nichts unternahm, würde es eine Katastrophe geben. Nach einem Moment der Stille, erhoben sich alle und verließen das Appartement. Sie nahmen einen Gleiter und ließen sich zu den Andockbuchten des Präsidiums bringen. Auf dem Flug dorthin, herrschte ein unangenehmes Schweigen in dem Vehikel. Jeder wusste, dass ein weiterer Abschied bevorstand, und in diesem Krieg, konnte man nicht sicher sein, ob es eventuell der letzte war. Der Gleiter landete und die Fahrtgäste stiegen aus. Schnell war zu erkennen, dass nicht alle Asari, für diese verschwiegene Politik waren und das ‚wegdenken’ der Reaper bevorzugten. Denn vor dem Schiff, das nach Thessia fliegen würde tummelten sich zahlreiche Asari, die auf ihrer Heimatwelt helfen wollten, sei es zur Verteidigung oder um die Evakuierung zu beschleunigen. Denn im Gegensatz zum Oberkommando, dem Matriarchinnenrat und den Asaripolitikern auf der Citadel, waren sich viele sicher, dass die Reaper Thessia angreifen würden, wenn man nicht grade leichtgläubig der Regierung gegenüber oder ein religiöser Fanatiker war. Aethyta verschwand kurz in der Menge und ließ das Vierergespann zurück. Samara wandte sich an Gwen: „Es war eine wunderbare Idee mit der Feier. Danke, dass du mich eingeladen hast.“ Der Commander nahm die Hände der Justikarin und drückte diese sanft: „Danke, dass du gekommen bist. Weißt du…“, genau in dem Moment kam die Matriarchin zurück: „Wir haben unsere Plätze, Samara. Beeil dich, die legen gleich ab, bevor es zu voll wird!“ Gwen sah etwas hilfesuchend zu ihrer Freundin und wollte noch so viel sagen. Die Justikarin lächelte nur: „Für viele Worte, ist nach dem Krieg noch Zeit“, sie wurde kurz still und gab Gwen einen zarten Kuss auf die Wange, „was auch passiert, egal welchen Weg, dieser Krieg einschlagen wird, ich bin froh, dass ich mich entschieden habe unsere Liebe zuzulassen.“ Gwen lächelte und drückte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Die beiden Liebenden küssten sich noch einmal auf die Lippen und trennten sich dann langsam voneinander, dabei sahen sie sich die ganze Zeit über, tief in die Augen. Liara stand etwas unsicher vor ihrem Vater. Die Matriarchin legte ihren Finger unter das Kinn ihrer Tochter und hob den Kopf an: „Kopf hoch, Kleines. Wir packen das schon!“ Liara versuchte zu schmunzeln: „Ich bin auf dem vielleicht sichersten Schiff der Galaxie, aber du marschierst in eventuelles Kriegsgebiet… da darf ich mir ja wohl Sorgen machen.“ Aethyta umarmte ihre Tochter und sah sie danach an, während sie der jungen Asari die Hand auf die Schulter legte: „Ich bin stolz auf dich. Auch wenn du deine jungfräuliche Phase wegen deiner Mutter kaum genossen hast… ich wette du wirst später mal richtig pervers, weil du dich nie sexuell ausgetobt hast!“ Gwen lachte laut und Liara wurde knallrot im Gesicht. Aethyta klopfte ihrer Tochter sanft und ermutigend auf die Wange. Danach sah sie zu Javik, der vollkommen ungerührt alles beobachtet hatte. Aethyta drehte sich zu ihm und tippte mit dem Fuß ungeduldig auf den Boden. Als der Protheaner immer noch nicht reagiert trat Gwen an seine Seite und flüsterte: „Du solltest eventuell was sagen…“ Javik sah sie vollkommen verständnislos an: „Warum?“ Die Matriarchin verdrehte die Augen: „Weil ich jetzt gehe und wir uns vielleicht nicht wiedersehen“ – „Das trifft auf die Justikarin doch auch zu, und sie verlangt keine Abschiedsworte!“ Aethyta ging auf den Protheaner zu und legte ihr Gesicht fast an das von Javik: „Hey! Die hast du aber nicht ‚angefasst’ und die will dich auch nicht vögeln!“ Liara wollte am liebsten im Boden versinken und der Commander verkniff sich gekonnt ein schallendes Lachen. Javik nickte: „Geht es hier um die Zuneigung die ich bereits dir gegenüber zugegeben habe? In meinem Zyklus…“ – „In ‚diesem’ Zyklus trennt man sich ungern. Und wenn bedauert man es und hofft sich wieder zu sehen! Deswegen verabschiedet man sich, mit tröstenden Worten!“ Gwen bestätigte das, als der General sie fragend ansah. Der Protheaner nickte: „Achte auf Feindbeschuss und versuche lebendig zu bleiben!“ Gwen kicherte und Aethyta sah den Protheaner verwundert an: „Ist zwar nicht so toll wie das, was Samara gesagt hat, aber von dir kann man wohl nicht mehr erwarten!“ Sie zerrte Javik am Kragen und zog ihn an sich heran um in zu küssen. Ein richtiger Kuss war es nicht, da der Protheaner weder die Lippen bewegte, noch sonst was tat. Aber Aethyta war trotzdem zufrieden: „Wenn ich wieder da bin, müssen wir ganz schön was an deinem Verhalten ändern!“ Mit diesen Worten wandte sie sich um und lief zu dem Schiff. Sie wackelte zwar äußerst auffällig mit dem Hintern, aber Javik sah nicht hin, er kalkulierte ehr, was die Asari wohl an ihn ändern wollte. Er benahm sich doch vollkommen normal.

Samara folgte der Matriarchin, drehte sich aber erst nach einer Weile um, weil sie ihren Blick nicht von Gwen losreißen wollte. Aethyta grinste breit: „Du bist ja echt schwer verliebt!“ Die Justikarin nickte lächelnd und sie gingen die Rampe des Schiffes entlang. Die Matriarchin lachte: „Und dann auch noch der große Commander Shepard! Schade, eine Weile dachte ich Liara hat was für sie übrig, die Bindungszeremonie hätte ich gerne erlebt“, sie sah wieder zu der Justikarin, „aber vielleicht sehe ich ja Shepard in einer anderen Bindungszeremonie!“ Sie stieß dabei Samara herausfordernd an und die Asari lächelte etwas verzweifelt: „Das ist nicht so leicht. Der Krieg ist noch nicht gewonnen“, sie wirkte leicht niedergeschlagen, „und selbst wenn alles gut ausgeht. Noch bin ich Justikarin und…“ – „Justikarin am Arsch!“, dröhnte die Matriarchin und einige Asari im Schiff drehten sich schockiert um, „das ist doch keine Krankheit! Das kann man ändern… außerdem hab’ ich eh so das Gefühl, dass du schon eine Weile überlegst aufzuhören!“ Samara lächelte. Aethyta mag zwar ungehobelt sein, aber die Weisheit einer Matriarchin besaß sie allemal. Die beiden Asari liefen zu einer Seitzreihe, ziemlich weit vorne, in der Nähe der Schaltzentrale. Sie setzten sich hin und schnallten sich schon mal an, obwohl der Start sicher noch zehn Minuten auf sie warten lassen würde. Samara sah sich um. Sie erblickte viele Söldnerinnen, Jungfrauen, die wohl noch nicht lange unterwegs waren aber schon genug Verstand hatten um ihre Heimatwelt zu verteidigen. Ältere Asari, in deren Gesicht man den Wahn des Krieges sah, und die verhindern wollten, dass es anderen Asari auf Thessia genauso erging. So viele helfende Hände und man konnte nur hoffen, dass es etwas bringen würde. „Einige kenne ich hier“, kam es von Aethyta und Samara sah sie fragend an: „Ach ja?“ Die Matriarchin nickte: „Ich habe überall einige Freunde gehabt und neue gefunden, unter anderem viele, denen Shepard geholfen hat.“ Sie zeigte auf eine Sitzreihe: „Die da hat von Shepard einige Bücher über alte Kampfstrategien der Asari erhalten, da kann man den ganzen überheblichen Biotikfanatikern mal zeigen, dass man auch anders kämpfen kann“, sie deutete auf eine andere Sitzreihe: „Die hat im Huerta Krankenhaus ausgeholfen und Gwen hat ihr gute Baupläne für menschliche Bioverstärker besorgt. Die Menschen haben es echt drauf, die Biotik zu verbessern.“ Samara folgte weiterhin dem Finger und hörte noch viele andere Geschichten. Sie war erfreut und beeindruckt, dass es so viele Helfer gab, vor allem, dass Gwen sich auch für solche Kleinigkeiten die Zeit nahm, die in solch eine Bewegung mündeten. Aethyta erblickte eine Asari, die etwas verpeil durch die Gänge schritt und sich setzte. Die Matriarchin pfiff begeistert. „Wer ist das?“, wollte die Justikarin wissen und Aethyta grinste: „Das ist Aeian T’Goni. Die hat bei der Rettung einer Kolonie im Allianzsektor geholfen. Die einzige Überlebende des Trupps. Sie hat mit ihren Informationen viele Leben gerettet“, Aethyta sah sie eingehend an, „ist leider psychisch etwas angeknickst, weil sie heftige Dinge erlebt hat.“ Sie riss ihren Blick los und grinste die Justikarin an: „Auch hier kannst du dich bei deiner Freundin bedanken“ – „Wieso?“, Samara war neugierig und die Matriarchin lächelte nur: „T’Goni wollte eine Waffe, aber sie war so labil, ich wette die hätte sich umgelegt. Gwen hat ihr keine Waffe bewilligt, deswegen hatte sie genug Zeit sich ein wenig auszukurieren“, Aethyta nickte stolz, „und nun kann sie dabei helfen Thessia zu beschützen.“ Die beiden Asari lehnten sich zurück und die Rampen wurden geschlossen. „Ich bin froh, dass wir jemanden wie Gwen Shepard haben. Sie kann uns alle retten.“ Die Matriarchin nickte: „So ist es“, sie grummelte ein wenig, „denn mit Shepard als Argument, will ich endlich den Matriarchinnenrat davon überzeugen zu handeln!“

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Deemonef
30.05.2013, 19:52
Der Frachter landete auf Thessia und als die Asari ausstiegen wunderten sich alle ganz gewaltig. Sie waren in Armali gelandet und als sie den Landeplatz verließen war alles vollkommen normal. Es wurde eingekauft, gelächelt, gelacht, ein vollkommen normales Leben geführt. „Man könnte meinen die Reaper sind gar nicht in der Galaxie!“, raunte eine der Asari, die gut mit Aethyta befreundet war. Armali war nicht nur die Hauptstadt von Thessia und der Mittelpunkt der Asarigesellschaft, sondern auch der Ort, wo die Dekadenz und Hochnäsigkeit dieses Volkes am größten konzentriert war. Fast nur gut betuchte Asari, die blind an die Obrigkeit glaubten oder Fanatiker der Athamedoktrin, die sowieso dachten, dass alles was passiert eine Idee der Göttin war und nicht in Frage gestellt werden durfte. Aethyta schüttelte fassungslos den Kopf und drehte sich um. Sie blickte in die Gesichter, einiger ihrer Kontaktleute und Freunde: „Alles klar. Ihr kennt eure Aufgaben!“, es war keine Frage, trotzdem nickten die Angesprochenen, „Versucht dezent zu sein. Panik können wir uns nicht erlauben. Reist auch in die abgelegenen Gebiete und behaltet immer eine gewisse Eile bei! Sollte ich die Matriarchinnen überzeugen können, werdet ihr davon erfahren, dann können wir großangelegter arbeiten.“ Die Asari nickten erneut und fingen an sich im großen Stil zu verstreuen. Die Matriarchin sah zu Samara: „Hast du einen Plan, oder willst du mit mir kommen?“ Die Justikarin schüttelte den Kopf: „Ich werde versuchen die anderen Justikarinnen zu erreichen. Sollten sie nicht bereits hier ein, brauchen wir sie. Sie sind die stärksten Krieger der Asari.“ Aethyta legte Samara eine Hand auf die Schultern: „Viel Glück! Und sie zu dass du am Leben bleibst!“ Die Justikarin nickte und wünschet auch Aethyta alles Gute. Danach verschwand Samara und suchte sich ein Gefährt, das sie zum Tempel bringen konnte. Aethyta suchte sich ebenfalls eine Mitfahrgelegenheit, denn sie musste so schnell wie möglich zum Hauptquartier des Oberkommandos, denn auf dem Gelände befand sich genau in der Mitte das pompöse Gebäude in dem die Matriarchinnen tagten. Aethyta war kein Mitglied des Rates, da sie aber das richtige Alter hatte, durfte sie unangemeldet vor die Matriarchinnen treten, wenn es nicht grade eine wichtige Sitzung gab. Nach zahlreichen Kontrollen und Sicherheitsbarrieren, gelangte der Gleiter des Oberkommandos, in welchen Aethyta wechseln musste, da zivile Fahrzeuge das Gelände nicht passieren dürfen. Zwei Soldatinnen flankierten sie, besser gesagt, passten auf, dass die im negativen Sinne berühmte Aethyta nichts Falsches tat. Zu dritt gingen sie in das große Gebäude und liefen durch lange Flure und viel zu kostspielig ausgestattete Hallen. Das Gebäude war um einen Kern herum gebaut. Dieser bestand aus der großen Tagungshalle, den ein Gang umschloss, der einmal um die komplette Halle führte. Nur Matriarchinnen war das betreten erlaubt. Natürlich nur offiziell. Inoffiziell durften Reinigungskräfte, Dienstleute und Techniker natürlich in den Gang und in die Halle, es wäre ja höchst amüsant zu glauben, wenn man denken würde, dass die Matriarchinnen selbst würden und die Halle in Schuss halten würden.

Aethyta trat in den Gang und die Wachen blieben zurück. Seitdem Aethyta das Gelände des Oberkommandos betreten hatte, wussten die Matriarchinnen, dass sie wohl zu ihnen wollte. Darum beendeten sie eine unwichtige Sitzung und bereiteten sich auf die Ankunft ihrer weniger beliebten Kollegin vor. Liaras Vater trat durch eine weitere Tür und gelangte in die große Halle. Kreisrund war sie und in der Mitte gab es nichts außer Fließen, mit einem Durchmesser von zehn Metern. Danach kamen die Sitzreihen. Ebenfalls kreisrund und viele Ringe mit Sitzen, nach hinten hin immer ein Stück erhöht, wie in einem Hörsaal. Die Sitze waren fast alle besetzt. Allesamt Matriarchinnen die Aethyta auffällig beäugten. „Kann ich gleich anfangen, oder muss ich vorher noch ein Gebet sprechen?“, kam es mit lautem Spott. Einige Asari knirschten mit den Zähnen. „Da du sowieso die Frechheit besitzt unangemeldet zu erscheinen, kannst du auch gleich beginnen!“, raunte eine Frau und Aethyta grinste nur: „Ich dachte eine Matriarchin muss sich nicht anmelden!“ Wieder ging ein wütendes Grummeln durch den Saal. Eine der Matriarchinnen erhob die Stimme: „Aber die Höflichkeit gebietet es, wenigstens über die eigene Ankunft bescheid zu sagen!“ Liaras Vater grinste einfach weiter: „Es ist auch höflich, der Galaxie zu helfen, wenn ein gewaltiger Krieg herrscht!“ Einen Moment wurde es still, aber dann fingen wieder viele an durcheinander zu reden. „Es geht also um den Krieg?“, fragte eine recht hochnäsig. „Eigentlich wollte ich über die Kleiderauswahl bei der nächsten Kommandoparade reden, aber sie haben Recht, reden wir erstmal über so unwichtige Sachen wie den Reaperkrieg!“, der beißende Spott war vielen zuwider, weswegen es bösartige Kommentare zuhauf gab. „Der Krieg betrifft uns nicht!“, kam es von einer Asari und eine andere setzte mit ein: „Und trotzdem helfen wir. Wir haben Flotten entsandt und sogar die Destiny Ascension bereitgestellt!“ Einige grinsten, denn wie wähnten sich bereits am Ende der Diskussion, aber Aethyta schüttelte den Kopf: „Das war ein Schuldeingeständnis an Shepard, weil sie der Ratsherrin das Leben gerettet hat! Versuchen sie nicht mich mit unserer Politik zu täuschen!“ Wieder grummelten viele Frauen, denn sie wussten, dass die Asari in der Mitte des Raumes Recht hatte. Es war ein Mittel des guten Willens gewesen, damit der Rest der Galaxie ruhig blieb und sah, dass die Asari wenigsten etwas für den Krieg taten. „Wollen wir uns von Matriarchin Aethyta belehren lassen?“, dröhnte eine andere Asari, „eine Frau, die nicht mal die ihr zugeteilten Aufgaben mit der nötigen Brisanz behandelt!“ Aethyta wusste worum es ging. Es konnte ihr eigentlich egal sein, aber es gab einige Protokolle, die auch sie nicht übertreten konnte. „Das ist wahr!“, ergänzte eine andere Matriarchin, „sie sollte die Tochter von Matriarchin Benezia überwachen, hat aber gefälschte oder unvollständige Berichte geliefert! Liara T’Soni ist der Shadow Broker und sie verschwiegen uns das!“ Wenn es einfach Brokeragenten wie Urdnot Wrex durch gewisse Quellen erfahren konnten, war es auch kein Wunder, dass der Rat wusste, wer der Broker in Wirklichkeit war. „Sollen wir einer Person das Wort erteilen, die uns so etwas verschweigt?“ Alle stimmten in ein ‚nein’ ein. Das Aethyta das mit ihrer Tochter erst nach dem Rat erfahren hatte, war im Moment egal, sie suchten nur einen Grund, Aethyta zum Schweigen zu bringen.

Aethyta spürte, dass sie wohl bald des Saales verwiesen werden würde und dann könnte auch ihr loses Mundwerk sie nicht mehr retten. Bei diesem Gedanken wurde sie wehmütig, denn es ging ihr gar nicht darum sich zu retten, sondern ihr eigenes Volk. Sie entschied sich, die Taktik zu ändern: „Meinetwegen! Dann schmeißt mich raus! Verschließt weiterhin die Augen vor dem drohenden Krieg und verreckt alle! Ich werde es genießen, den qualmenden Krater dieses beschissenen Ratssaales zu sehen!“ Tatsächlich verstummten alle schlagartig und für eine Weile war kaum etwas zu hören. Eine der Asari erhob sich: „Ihr irrt euch, Matriarchin Aethyta. Wir werden nicht sterben. Diesen Krieg werden wir wie die anderen überleben. Wir haben bisher keinen Konflikt verloren und halten an unserer Taktik fest. Thessia ist sicher!“ Aethyta grinste bitterböse in die Runde: „Ist das so? Dann sagt mir bitte, wie viele große Kriege die Asari bisher gewonnen haben!“ Nach einigem Gemurmel ertönte eine dekadente Stimme: „Alle! Die Asari haben bisher jeden Krieg gewonnen!“ – „Falsch!“, donnerte Aethyta, „wir haben bisher keinen Krieg verloren, das ist richtig. Aber gewonnen haben wir noch nie!“ Ein verwirrtes Raunen ging durch den Saal: „Das ist das gleiche!“ Aethyta schüttelte den Kopf: „Nein! Ist es nicht!“, die Matriarchin erhob die Stimme und im Gegensatz zu sonst war sie nicht humoristisch, sondern ernst und geübt: „Die Kroganer haben mit Hilfe der Salarianer die Rachni besiegt! Ohne sie, wären wir alle tot! Die kroganischen Rebellionen wurden von den Turianern mit Hilfe der Salarianer niedergeschlagen! Ohne sie, wären wir alle tot!“, es wurde ruhiger im Saal, „Ohne die Menschen, insbesondere Shepard, hätten wie die Gethkriese nicht überwunden und die Sovereign nicht zerstört! Auch da wären wir alle tot gewesen!“ Die Asari im Raum begannen zu verstehen und wurden demütig. „Und jetzt: Palaven war verloren, mithilfe der von Shepard geheilten Kroganer und der zum Frieden mit den Geth bewegten Quarianern, konnten Millionen Leben auf der Heimatwelt der Turianer gerettet werden! Geth, Quarianer, selbst Rachni, Salarianer und die Asari, die sich von der verbohrten Obrigkeit nicht beeinflussen lassen, helfen beim Bau, einer Waffe mit, die den Krieg entscheiden wird!“ Der Saal war totenstill und Aethyta machte eine dramatische und lange Pause: „Mit Gemeinschaft siegen wir! Ohne die anderen Spezies wären wir Asari alleine rein genetisch schon nicht in der Lage zu überleben! Ohne die anderen Spezies, wären wir längst ausgelöscht wurden! Wenn auch nur ein Verbündeter nicht da gewesen wäre, wäre Thessia schon längst gefallen. Ob nun durch Kroganer, Rachni oder sonst was!“ Aethytas Stimme wurde immer lauter. „Shepard vereinigt die Galaxie und wir sehen zu! Warum? Aus Stolz? Aus Gewohnheit?“, sie verzog das Gesicht, „oder wartet unser wertes Volk nur darauf, dass alle Welten in Flammen stehen und wir dann endlich mal mit den Katalysatordaten aus dem Athametempel rausrücken, um als strahlende Helden dazustehen?“ – „Das ist eine unverschämte Unterstellung!“, brüllte eine der Matriarchinnen, doch Aethyta blieb ganz ruhig: „Ist es das? Shepard ist seit Jahren ein Held. Ein strahlendes Vorbild. Die Macht der Asari, die wir uns über die Jahrhunderte aufgebaut haben bröckelt! Ich weiß um die Starrköpfigkeit dieses Rates und dessen extremistisches Gedankengut! Ein Volk, dass den Rest der Galaxie rettet, wird sicher wieder im alten Glanz erstrahlen!“ Jeder in dem Raum wusste um den Katalysator und den Sender im Athametempel. Als Aethyta von Shepard mehr vom Tiegel erfuhr und dann noch, dass etwas fehlte, was sich Katalysator nannte, schlugen ihre Alarmglocken an und sie wollte helfen. Gern hätte sie Gwen sofort alles was sie wusste berichtet. Aber nur weil Gwen es gewusst hätte, wäre sie noch lange nicht in den Tempel auf Thessia gekommen. Die Matriarchinnen fühlten sich ertappt. Sicher hatten nicht alle diesen grausamen ‚Rettungsplan’. Den meisten ging es einfach nur um die Politik des ‚Aussitzens’. Aethyta erhob wieder die Stimme: „Helfen sie! Nicht nur um die Reaper zu bezwingen, sondern auch um die Asari hier auf Thessia zu retten! Wir werden einem Angriff der Reaper hier nichts entgegensetzen können! Verschließen sie nicht die Augen! Auch ich dachte einst, dass wir Asari nur alleine unsere Probleme beenden können! Aber Benezia hatte Recht, wir brauchen die anderen Völker!“ – „Sollen wir einer der größten Verbrecherinnen der Geschichte der Asari glauben?“, es klang ehr wehmütig und nicht mehr so zornig herausfordernd wie am Anfang. Aethyta schüttelte den Kopf: „Wir müssen uns ihrer Gedanken annehmen, die sie hatte, bevor sie mithalf die Reaper zu unterstützen. Wir müssen jetzt handeln! Sonst ist es zu spät! Helfen sie Shepard und sie wird uns allen helfen!“ – „Sollten wir nicht wenn dann mehreren helfen, statt nur einer Person?“ Aethyta schüttelte den Kopf: „Shepard schaffte es mit einem kleinen Team, gegen alle Widrigkeiten einen abtrünnigen Spectre und einen Reaper zu besiegen. Der Commander schaffte es, trotz zweifelhafter Partnerschaft, die Kollektoren beinahe auszulöschen. Ein Volk, dass seit Jahrhunderten Millionen wenn nicht Milliarden Personen entführt hatte“, viele Asari im Saal nickten, „Und nun, heilte sie die Genophage, beendet jahrhunderte alte Kriege und hat schon mehr Reaper auf den gewissen als jede andere Person! Es stimmt, dass sie es nicht komplett alleine gemacht hat. Aber sie gab den Anstoß, sie hat alles ins rollen gebracht und sie ist ein glänzendes Beispiel für Hoffnung!“

Die Matriarchinnen sahen sich alle gegenseitig an. Lange sagte niemand etwas, bis sich eine der Asari erhob: „Ihr habt weiße gesprochen, Matriarchin Aethyta. Zwar in einer unflätigen Art und Weise, aber das war wohl nötig, um uns die Augen zu öffnen! Euere Worte waren sehr inspirierend! Ihr seid eine sehr weise Asari.“ Aethyta grinste: „Wenn sie das sagen. Aber sie sollten vielleicht wissen, dass die Vergleiche mit dem Krieg Wort für Wort von Commander Shepard stammen!“ Die Matriarchinnen fühlten sich ertappt, einige wurden sogar rot. Das Worte, die den weisen Rat überzeugten von einem Menschen stammen war peinlich… aber auch beeindruckend und es sprach erneut für eine Zusammenarbeit. Eine der Matriarchinnen tippte auf einem Terminal herum und wartete eine Weile. Nach einem Moment erschien über der Tastatur ein winziges Hologramm von Ratsherrin Tevos: „Werter Rat“, sie verbeugte sich, „Was kann ich für sie tun?“ Die Asari sah kurz zu Aethyta und atmete dann einmal intensiv aus: „Bestellen sie Shepard zu sich und übergeben sie ihr die Informationen, dass wir im Athametempel in Armali Daten über den Tiegel haben!“ Tevos weitete die Augen in einem Anfall aus vollkommenen Unverständnis, aber sie würde nie den Matriarchinnenrat in Frage stellen: „Sehr wohl, werter Rat!“ Die Matriarchin nickte: „Aber bitte mit der höchstmöglichen Diskretion. Übermitteln sie Shepard die Befugnisse auf Thessia zu landen. So schnell wie nur irgend möglich!“ Erneut nickte die Ratsherrin: „Ich werde mich unverzüglich mit ihr in Verbindung setzen. Leben sie wohl“, Tevos beendete die Verbindung und Aethyta verbeugte sich vor dem Rat, wohl das erste Mal seit dem sie die Möglichkeiten dazu hatte: „Ich danke ihnen, und ich bin sicher, die Galaxie wird es ihnen auch danken.“ Die Asari im Saal nickten bedacht, eine davon erhob sich: „Wir müssen Thessia evakuieren! Reaperschiffen können wir nichts entgegensetzen!“ Aethyta musste grinsen, wie schnell doch die verbohrten, alten Damen zu verstehen begannen. Die anderen Matriarchinnen stimmten zu und fingen an eifrig auf den Terminals vor ihren Stühlen herumzutippen.

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Samaras gemieteter Gleiter landete auf dem Balkon des Justikarinnentempels. Wie immer war es dort bis auf ein paar Schneeverwehungen komplett leer. Nur eine Person wartete im kalten Wind auf die Ankunft des Gleiters. Es war Calisto, die schon lächelte, als sich bei dem Gleiter das Verdeck anhob. Die Justikarin stieg aus und sah fröhlich zu der Ordensmutter. Die beiden Asari liefen aufeinander zu und umarmten sich. Calisto drückte sich fest an die wunderschöne Frau, aber mit etwas Zurückhaltung. Wie früher schon, hatte Samara über ihre Taten berichtet, dabei ging es natürlich auch um Shepard und die Normandy. Die Art wie Samara über den Commander sprach, kam Calisto seltsam vor, weswegen sie explizit nachfragte wie gut sich beide verstehen würden. Die Justikarin erzählte alles. Anfangs war die Ordensmutter schockiert. Zeitweise weinte sie sich in den Schlaf. Aber sie beruhigte sich nach einer Weile wieder, mehr noch, sie war glücklicher denn je. Die Person, die sie am meisten bewunderte, hatte jemanden gefunden, der ihr wieder die Liebe beibrachte, die Samara so lange verloren hatte. Die Heldin der Citadel passte perfekt zu der Justikarin, sie hatte ihr sogar geholfen Falere zu retten. Die leichte Trauer war also überwunden und an deren Stelle trat Freude. Freude für eine starke Justikarin und eine wunderbare Freundin. „Ich bin froh, dass es dir gut geht. Wenn man so hört, was in der Galaxie los ist…“, Calisto klang besorgt und Samara ging mit ihr in den Tempel: „Hier merkt man kaum etwas davon, oder?“ – „Kaum?“, lachte die Ordensmutter zynisch, „die verschweigen alles. Die Asari die alles schlucken, was man ihnen gibt, denken es ist nichts Schlimmes los in der Galaxie!“ Samara legte Calisto die Hand beruhigend auf die Schulter: „Wir versuchen das Schlimmste zu vermeiden, deswegen bin ich hier.“ Die Ordensmutter drehte sich lächelnd zu Samara: „Du hast einen Plan?“ Die Justikarin nickte und beide liefen weiter: „Ich brauche die Kontaktdaten aller Justikarinnen. Sollten sie noch nicht auf Thessia sein, müssen sie schnellstmöglich herkommen!“ Calisto blieb plötzlich stehen und schluckte hörbar: „Ist es etwa… kommen die Reaper schon?“ Samara nickte langsam und die Ordensmutter zittert leicht. „Wow!“, kam es verwundert von ihr als sie ihre zitternden Hände betrachtete, „es war mir zwar klar, das sie kommen werden, aber jetzt… habe ich Angst!“ Samara drückte ihre Freundin erneut und gab ihr so Kraft: „Wir werden unser Bestes geben! Glaub daran und glaube an Shepard. Sie wird einen Weg finden… wir werden siegen!“ Calisto drückte sich ein wenig von der Justikarin weg du lächelte: „Du hast dich verändert… und zwar zum Guten.“ Auch die Justikarin lächelte. Zu zweit gingen sie ins Archiv und einige der Asari, die dort emsig arbeiteten verneigten sich vor der berühmten Samara. Diese setzte sich sogleich an einen Tisch und sah die Datensätze durch: „Gibt es Justikarinnen, die momentan unter einem der drei großen Ede stehen?“ Calisto schüttelte den Kopf: „So weit wir wissen, nicht“ – „Gut“, merkte die Justikarin an und sah viele bekannte Namen. Die Ordensmutter verließ den Raum langsam: „Wenn du möchtest, bringe ich dir etwas zu Essen und zu Trinken, es sind sicher viele Asari die du anrufen musst.“ Samara nickte heiter, aber innerlich krampfte sie zusammen, denn so viele Namen waren es im Endeffekt nicht. Es gab sehr wenige Justikarinnen. Erneut ein Beweis, dass diese Berufung dabei war auszusterben. Es gab auch wesentlich weniger Akolythinnen. Justikarinnen kamen aus einer anderen Zeit… vielleicht war es wirklich an der Zeit, ihr Versprechen gegenüber ihren Kindern einzulösen, das sie vor so langer Zeit einmal gegeben hatte.

Pfeonyxdrache
30.05.2013, 22:20
Aethyta ich liebe dise Asari sie hat ein mundwerg wie ein altes Waschweib und das Herz auf dem Rechten fleck.Eben eine halbe Kroganerin.bingespant wies weiter geht.:D

Beauci
31.05.2013, 12:53
da bekommt der rat aber mächtig was auf den arsch ;)

opti schmopti *gg*

mach mal brav weiter

Deemonef
31.05.2013, 20:08
Ja:D
Ich danke euch beiden.
Ich mag es einfach wenn hochnäsige leute mal eine Klatsche bekommen :D
Aethyta brauchte einach mal einen großen Auftritt :)

Und Sonntag geht's auch weiter :)
Dankeeeeee nochmal:knuddel

DeWulfen
31.05.2013, 22:43
Super geschrieben, tolle Dialoge. Ich freue mich schon auf die nächste Episode am Sonntag! :D

Deemonef
02.06.2013, 02:29
Ich freue mich so, dass es dir gefällt. Danke:knuddel
Ja... in Dialogen könnte ich mich ewig verlieren :D

Teil 9: Hammerschlag

Man konnte viel gegen die Politik und den Werdegang des Matriarchinnenrates sagen, aber sie waren effizient, wenn sie etwas durchsetzen mussten. Kaum hatte Aethyta ihre Rede beendet, da sendeten die Oberhäupter der Asari Nachrichten und Meldungen in alle Bereiche von Thessia. Hauptstädte, Dörfer, Siedlungen. Ob militärischer oder ziviler Sektor. Überall lautete eine Devise: Planetenweite Evakuierung, nicht nur von Thessia weg, sondern auch vorerst in ländliche Gebiete, da auf den anderen Heimatwelten immer zuerst die Städte angegriffen wurden. Und obgleich es um die Reaper ging, so war trotzdem kaum Panik zu vernehmen. Der feste Glaube in die Obrigkeit hatte auch sein gutes. Wurde eine Evakuierung angekündigt, so glaubte man, dass alles gut gehen würde, da noch genug Zeit und alles ordentlich geplant war. Militärkonvois evakuierten in den Städten die Hochhäuser. Natürlich die reichen Asari zuerst, anschließen alle Oberhäupter der Athamedoktrin und danach der ganze Rest. Man konnte gewaltige Personenfrachter sehen, in die unentwegt Asari einstiegen, von Kommandoeinheiten begleitet. Durchsagen mit wichtigen Details und beruhigender Wirkung hallten durch Städte und Dörfer. Abflugplätze waren schnell überfüllt, aber es gab kaum Gedränge und ein hohes Stresslevel schon mal gar nicht. Aethyta befand sich in einem Außenbezirk von Armali. Obwohl Außenbezirk nicht ganz korrekt war. Dieser Stadtteil lag relativ nahe am Stadtzentrum, aber es keine Hochhäuser, dafür viele Parks und Seen, alles künstlich angelegt und kleine Häuser, meistens für eine Asari mit einem Bindungspartner und Kindern. Die Gegend war vollständig evakuiert worden. Aethyta und einige vom Militär vergewisserten sich nur noch einmal genau. Wie auch bei anderen Spezies gab es Wirrköpfe die dachten, sie könnten das Ende der Welt in ihrem Weinkeller überleben. Oder welche, die ihr Hab und Gut nicht aufgeben wollten. Jedoch sah es gut aus und Aethyta ließ die Einheiten, die grade noch patrouillierten zu sich kommen: „Dieser Bereich ist sicher! Begeben sie sich schnellstmöglich in einen anderen Quadranten!“ Sie bestiegen ihre Fahr- und Flugzeuge um weiterzuziehen. Aethyta wollte mit hinzusteigen als sie eine Soldatin ansprach, die erst vor wenigen Momenten ankam: „Werte Matriarchin, eben ist noch ein Gleiter gelandet. Wohl ein Zivilist“ – „Wo genau?“, wollte Aethyta wissen und die andere Asari deutete in eine Richtung: „Das Haus Nummer zehn zweiunddreißig. Ich kann das schnell erledigen, ist nur eine…“ – „Ich erledige das“, merkte Aethyta an und sah zur Leiterin des Trupps: „Fahren sie schon mal vor, ich werde dann nachkommen!“ Etwas verwirrt nickte die Offizierin, ließ alle zusteigen und setzte dann den Konvoi in Bewegung. Die Matriarchin ging in die Richtung, in welche die Soldatin gezeigt hatte. Sie wusste sie konnte den Zivilisten alleine zum gehen überzeugen, denn sie kannte diese Hausnummer.

Die Matriarchin erreichte das Haus, das wohl einer wohlhabenden Asari gehören musste. In der Einfahrt stand ein roter Gleiter, der sogar noch warm war. Aethyta betrat ohne weitere Vorkehrungen das Grundstück und lief um das Haus herum. Sie ging in den Garten durch ein kleines Tor aus silberfarbenem Holz. Es gab viele schöne Pflanzen hier. Einige Bäume, die sauber beschnitten waren und glattgemähtes Farn. Moderne Gärten haben Gras, importiert aus anderen Heimatwelten, denn diese Pflanze gab es eigentlich nicht auf Thessia. Jedoch gefiel den Asari Gras, denn es sah wunderschön aus und man konnte es auf so viele verschiedene Arten zu Recht machen. Das hieß, dass dieser Garten entweder sehr alt war, oder einer sehr traditionellen Asari gehörte. Auf die Hausbesitzerin traf wohl ersteres zu, denn diese stand grade vor einigen Blumenbeeten und betrachtete die Pflanzen. Aethyta trat an die Asari heran und sah ebenfalls in die Beete. Wer immer den Garten pflegte, tat seine Arbeit nicht sonderlich gründlich. Man konnte deutlich sehen, dass es sich einst um drei getrennte Blumenbete gehandelt hatte. Aber über die Zeit wuchsen die einzelnen Blumen nun auch in die anderen Beete. So entstand ein schönes Farbenspiel, aber die Matriarchin wusste, dass die Besitzerin eigentlich die Ordnung lieber mochte: „Dir wäre das nicht passiert! Du warst immer sehr pedantisch, wenn es um deinen Garten ging!“ Samara lächelte leicht verlegen und betrachtete das Beet: „Irgendwie aber auch ein schönes Symbol“, trällerte sie vor sich hin, „man kann die drei eben nicht trennen.“ Aethyta wusste natürlich, dass es hierbei nicht nur um Blumen ging. Samara und Shaja hatten die Beete für ihre Töchter angelegt, für jede eines. Und in jedem Beet befand sich die Blume, nach welcher die Kinder benannt wurden. Die roten, gelben und blauen Blumen bildeten einen wunderschönen Reigen. Aethyta fand den Anblick sehr schön, obwohl sie nicht so der Kenner von Floristik war. Sie sah zur Seite und bemerkte, dass der Justikarin einige Tränen über die Wange liefen. Die Matriarchin kam etwas näher an Samara heran und legte ihr den Arm um die Schultern. Samara lehnte sich dankbar in die leichte Umarmung und weinte: „Ich vermisse sie. Shaja, Rila und Mirala…“ Aethyta nickte: „Das kann ich sehr gut verstehen. Ich bin froh, dass es dich so berührt.“ Die Justikarin sah etwas verwirrt zu der Matriarchin und diese lächelte: „Wenn ich dran denke, wie du damals bei der Femme d’Azur drauf warst… da hätte ich dich am liebsten verprügelt!“, sie grinste, „aber nun bist du wieder, jedenfalls zu einem großen Teil, so wie ich dich kennengelernt habe und das macht mich glücklich. Da hat Shepard gute Arbeit geleistet!“ Samara lachte und wischte sich das Gesicht trocken. Aethyta hatte Recht. Gwen tat ihr sehr gut und sie fühlte sich einfach wunderbar. Im Moment trug sie zwar etwas Trauer in sich, aber das war auch verständlich. Immerhin befand sie sich an dem Ort, wo einst ihr Familienglück vollkommen war. Die Matriarchin bückte sich und pflückte eine gelbe Blume aus dem Beet. Als sie wieder aufstand, drehte sie das Pflänzlein in ihre Hand und hielt es Samara hin: „Nun ist nur noch eine übrig. Du solltest dich um sie kümmern“, Aethyta lächelte, als die Justikarin die gelbe Blume namens Falere entgegennahm nickte sie. Die Matriarchin hatte Recht. Falere lebte noch, ihre letzte noch lebende Tochter. Sie griff fest um die Blume und atmete schwer aus. „Du hast Recht… aber genug davon. Wir haben viel zu tun!“ – „Ja“, bestätigte Aethyta und sie war froh, dass der Impuls von Samara kam, denn sie wollte die Justikarin nicht unbedingt zwangsweise aus der gewohnten Umgebung ziehen. Sie verließen den Garten und bestiegen dann den Gleiter. Aethyta setzte sich auf den Fahrersitz und Samara nahm neben ihr Platz. Beide betrachteten das Gebäude, als das Vehikel seine Maschinen hochfuhr. „Traurig, wenn ich bedenke, dass die Reaper es eventuell zerstören werden“, merkte die Justikarin an und Aethyta nickte: „Gebäude kann man neu errichten und die Erinnerungen die sich darin befinden, befinden sich auch in dir.“ Samara sah gespenstig langsam zu Aethyta und sie verzog vollkommen verwirrt das Gesicht: „Kam das grade echt von dir?“ Die Matriarchin legte die Hände an die Lenkeinheit und grinste: „Auch ich habe meine schwachen Momente.“ Der Gleiter hob ab und flog in einen anderen Quadranten der evakuiert werden musste. „Hast du deine Kollegen eigentlich erreicht?“, fragte Aethyta, als sie durch die leeren Straßen flog. Samara nickte: „Es waren schon erstaunlich viele hier, nur wenige waren unterwegs, sie hatten wohl alle die gleiche Angst wie ich!“ Die Justikarin atmete schwer aus: „Ich hoffe nur, dass wir die Städte evakuieren können, bevor die Reaper auftauchen!“

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Die Schlange von Asari bewegte sich sehr langsam fort. Bevor in die Personenfrachter eingestiegen werden durfte, wurden sämtliche Personalien aufgenommen, um genau zu wissen, wer schon gerettet war. Zudem stiegen auch einige der gut betuchten Frauen nicht in die Militärmaschinen ein. Sie wollten auf luxuriösere Flugmöglichkeiten warten und es war schwer, sie von diesem Gedankengut abzubringen. Die Matriarchinnen und das Oberkommando dirigierten von ihrem Regierungssitz aus weiter die Evakuierung und sorgten dafür, dass mehr und mehr Frachter und Schiffe kamen, um die Asari von der Heimatwelt bringen zu konnten. Die Evakuierung auf das Land verlief schleppend, da die meisten schon lieber die Welt verlassen wollten und erst wieder kommen wollten, wenn die Reaper garantiert fort waren. Die Militärs leisteten gute Arbeit und in allen möglichen Städten auf Thessia wurden die Raumschiffe voller. Abgeflogen war aber noch kaum eines, da die Personalienaufnahme viel Zeit beanspruchte. Jedoch half das Militär nicht nur bei der Evakuierung, sondern bezog auch Stellung für etwaige Gewaltausschreitungen, oder als Sicherung, falls die Reaper wirklich kommen sollten, wenn die Städte noch bewohnt waren. Einige Einheiten bekamen vom Oberkommando einen Spezialauftrag. Lieutenant Ferani Kurin wurde zu einer Brücke abkommandiert und sollte mit ihren anderen Teams ein Gebietsraster unbedingt halten. Das war natürlich kein Problem, denn die Straßen die Kurin sichern sollte waren bereits leer und vollständig evakuiert. Da es das Gebiet nahe des Haupttempels der Athamegemeinschaft war, wurde hier mit am frühsten die Evakuierung durchgeführt. Also warteten die Asari eigentlich ehr und langweilten sich. Der Lieutenant sollte auf die Ankunft von Commander Shepard warten und diese dann zu dem Tempel eskortieren. Als niedere Offizierin wusste sie natürlich nicht, was sich in dem Tempel befand, aber sie sollte ja auch nur Befehle ausführen und diese nicht in Frage stellen. Die Matriarchinnen schwitzten förmlich bei der ganzen Organisation. Seit Ewigkeiten hatten sie nicht mehr so intensiv gearbeitet… sie hatten überhaupt noch nie so intensiv gearbeitet. Auch das Oberkommando hatte alle Hände voll zu tun. Die Schaltzentralen liefen auf Hochtouren und die leitenden Offiziere waren sehr gestresst. So ruhig es auch an den Evakuierungspunkten voran ging, so anstrengend war es, dies alles zu organisieren. Die Daten der evakuierten Personen liefen ein, wurden bearbeitet und erst danach durften die genannten Personen an Bord eines Schiffes. Zudem musste organisiert werden wo, wann und wie die Evakuierungen optimal durchzuführen waren. Es war nicht leicht, aber es funktionierte und alle leisteten wunderbare Arbeit. „Ma’am, ich bekomme hier ungewöhnliche Signale rein!“, meldete sich eine der Asari, die an einem Schreibtisch in den zahlreichen Rechenzentren saß. Die leitende Offizierin dieses Bereichs drehte sich sofort zu der Asari um und kam auf sie zu: „Wie meinen sie das?“ – „Das Athene Portal wurde aktiviert und wird nun im ungewöhnlich hohen Maß genutzt.“ Die Offizierin verenget kurz ihre Augen: „Das werden die angeforderten Schiffe sein. Immerhin haben wir sehr viele herbeordert!“ Aber die Asari schüttelte mit einer leichten Blässe im Gesicht den Kopf: „Aber es gab keine Autorisierung für die Portalaktivierung…“ Die Offizierin schluckte. Sie sah zu einer anderen Asari: „Geben sie mir die Bilder der Satelliten zur Portalüberwachung! Auf den großen Schirm!“ Die Angesprochene tippte eiligst einige Befehle in ihre Tastatur, doch auf dem großen Bildschirm an der Wand erschien nur ein Schwärze mit dem Schriftzug ‚Kein Signal’. „Was bei der Göttin…“, flüsterte die Offizierin mehr zu sich selbst. Sei drehte sich wieder um: „Dann geben sie mir die Überwachungsbilder der Satelliten die am nächsten dran sind!“ Nach einigen Momenten empfing der Monitor endlich Bilder… doch das war kein Grund zur Freude. Auf dem Bildschirm sah man die leicht verzögerten Aufnahmen eines Galaxieausschnittes in dem es von Reaperschiffen wimmelte. Im Hintergrund rotierte das Massenportal und immer mehr Feinde drangen in das System vor. Danach brach die Übertragung des Satelliten ab. Es wurde beängstigend still in dem Rechenzentrum und die Offizierin sah vollkommen hilflos zu all den Asari im Raum. Eine Frage stand im Raum: Was war zu tun? Die eigentlich korrekte Antwort wäre Alarm zu geben. Doch viele hatten Angst, was das auslösen konnte, man fürchtete Panik, da die Asari solche Situationen nicht kannten. Aber man durfte die Bevölkerung auch nicht einer gewaltigen Überraschung überlassen. Die Offizierin im Raum ging vollkommen verängstigt zu ihrem Terminal, gab dort ein paar streng geheime Befehle ein und erstarrte dann förmlich. Die Asari ließ ihren Finger leicht zitternd über der Eingabetaste schweben. Nach Betätigung dieser Taste würde ein Befehl in das System einlaufen, der nach und nach auf ganz Thessia Alarm auslösen würde. Die Offizierin zögerte lange, doch nach einem gedanklichen Stoßgebet an die Göttin drückte sie die Eingabetaste.

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Warntöne waren auf ganz Thessia zu hören. Laute und mitunter schrille Signale. Dazu eine Durchsage, doch keine wie vorher. Sie war nicht aufmunternd oder beruhigend, sie handelte von drohender Gefahr und einer hohen Alarmstufe. Alle Asari auf Thessia waren geschockt und starr vor Angst. So etwas kannte dieses Volk nicht. Alarmsignale in der Form kannten sie nur aus Lehrberichten aus der Schule, oder aus einigen fiktiven Katastrophenfilmen im Extranet. Das Thessia in Gefahr war, war bis zu diesem Moment für die meisten undenkbar. Doch diese Alarmtöne waren wie ein Weckruf. Urplötzlich schienen zahllose Asari zu begreifen was los war, schienen zu begreifen, was da auf sie zukam. Sie sahen vor ihrem inneren Auge die Berichte über die Reaper. Sahen die zerstörten Welten, die Zerstörungskraft der bedrohlichen Waffen. Die Asari sahen vor ihrem inneren Auge dann Thessia. Eine friedliche Welt. Hort des Wissens und neben der Citadel hochnäsiger weise selbsterklärtes Galaxiezentrum. Ein Ort, der als unerreichbar erachtet wurde. …ein Ort ohne Verteidigung. Die Erde, Kar’shan, Palaven und andere Heimatwelten hatten planetare Abwehrkanonen, bewaffnete Raumstationen im Orbit ihrer Planeten oder Abwehrstationen auf nahegelegenen Monden oder Gesteinsplaneten. Thessia hatte nichts. Selbst Jäger und Schlachtschiffe waren entweder auf der Citadel oder bei etwaigen Kolonien und Raumstationen. Die Asari sahen vor ihrem inneren Auge, wie die Welten, welche interplanetare Verteidigungssysteme hatten, fast problemlos eingenommen wurden. Dann sahen sie wieder Thessia… und allen wurde eines bewusst: Sie hatten keine Chance! Es würde ein Massaker gegen! Die Panik kam schleichend. Sie nahm ihren Anfang in den hinteren Teilen der Warteschlangen. Asari denen bewusst wurde, dass sie noch kilometerweit von den Flugplätzen entfernt waren. Leichtes Drängeln war die Folge. Die Panik ergriff langsam aber sicher die Kontrolle über die Asari, die bereits in den Frachtern und Schiffen saßen, die noch nicht gefüllt waren. Ihnen wurde bewusst, dass es noch ewig dauern würde, bis die Sitzplätze alle besetzt wären. Panik schlich sich in die Asari die grade erst in die Evakuierungsfahrzeuge gesetzt wurden, und noch nicht mal in der Nähe einer Warteschlange waren. Die Panik griff weiter um sich, erreichte alle, selbst die Asari, die schon am Ende der Schlange waren und schon so gut wie in einem Frachter saßen. Sätze wie ‚geht das nicht schneller?’ kamen immer häufiger und wurden zunehmend aggressiver. Das Drängeln verstärkte sich. Langsam aber sicher wurden auch die Sicherheitskräfte wütend. Mit vorgehaltener Waffe zwangen sie alle Unruhestifter zur Ruhe. Doch schnell wurde diese Gruppe zahlreicher als das eigentliche Militär. Als Die Panik alle Schichten erreicht hatte, verstärkte sie sich, wurde verbal geäußert. Sätze wie ‚wir werden alle sterben!’ oder ‚wir werden den Planeten nie rechtzeitig verlassen können!’ wurden zahlreich und mit lauter Wut und Trauer gebrüllt. Und dann war der Punkt erreicht, wo alle Hoffnung fiel. Noch war kein Reaper zu sehen, es war nur der persönliche Terror und die plötzlich aufkommende Wut gegen die Obrigkeit… es war vorbei.

Angst und Verzweiflung griffen um sich. Aus dem Gedrängel wurde Gewalt. Militäreinheiten wurden zur Seite gestoßen und andersrum wurden aggressive Zivilisten umgerissen. Die Schlange brachen auseinander und gewaltige Gruppen sammelten sich vor den Landezonen. Die Stimmen wurden immer lauter, schriller und wütender. Von einer Sekunde auf die nächste wandelte sich die Ruhe und Gelassenheit der Asari. Sie veränderten sich, und handelten wie fast allen anderen Spezies, die sie so oft dekadent verurteilten. Nur noch auf das eigene Leben achtend. Nur war es viel schlimmer als auf anderen Welten, denn was ist schlimmer als ein ganzer Planet, dessen Volk in Panik gerät? Ein Volk voller Biotiker, das in Panik gerät. Stasen fingen Asari ein, damit ohne Probleme an ihnen vorbeigerannt werden konnte. Biotik zerrte ganzen Schneisen in die Massen an Leuten, damit man hindurch dringen konnte. Singularitäten wurden zu dem Zweck genutzt, um den Weg vor sich freizumachen. Irgendwann fing das Militär auch an zu schießen und das Chaos war perfekt. Die Piloten und Arbeiter der Landezonen, entschieden sich zwangsweise dafür einige der Schiffe abheben zu lassen, manche waren nicht mal zur Hälfte gefüllt. Sie hoben ab und ließen mitunter vollkommen bestürzte Asari zurück, die mit Wut und Zorn reagierten. Doch das änderte sich bald. Eines der startenden Schiffe wurde von einem roten Strahl, der aus dem Himmel schoss getroffen. Mit einer gewaltigen Explosion ging ein Regen aus Wrackteilen und brennenden Asari einher. Weitere Schiffe wurden im Fluge zerstört und die aggressive Panik, verwandelte sich ihn pures Entsetzen und starre Angst. Das rasante Eintauchen der Reaper, in die Atmosphäre zog einen Gewittersturm und Wolken mit sich. Wesen von titanischer Erscheinung landeten auf Thessia. Die Asari schrien und rannten. Zivilisten stießen sich gegenseitig zur Seite, oft mit Einsatz ihrer Biotik. Neben den gewaltigen Reapern landeten auch nach und nach die agilen Zerstörer, die sogleich begannen größere Asariansammlungen unter Beschuss zu nehmen. Aus den Reapern der Sovereignklasse, flogen die sogenannten Heuschrecken, welche mit feurigen Kometen die Bodentruppen absetzten, damit die Asari gar keine Chance mehr hatten. Das Militär fing sich wieder und versuchte nun dagegen zu halten. Jedoch konnten sie gegen die Reaper und Zerstörer nichts ausrichten. Die kraftvollsten Waffen der Asari waren mobile Geschütze und Jäger, doch die konnten kaum bis gar nichts gegen die großen Feinde ausrichten. Also versuchte man zumindest die Infanterie der Reaper zu vernichten, aber auch das war eine schwere Aufgabe. Natürlich erledigten Waffen und Biotik zahlreiche Gegner, aber die Reaper schienen eine Art unendlich Vorrat an Truppen zu besitzen. Die Wesen, welche fast ohne jeglichen Selbsterhaltungstrieb angriffen, waren stark und zahlreich. Jedes Überhitzen der Waffen und Abklingen der Biotik war ein Moment des Grauens. Oft wurden jene Asari sofort zerfetzt, wenn nicht grade eine andere Verteidigungsmöglichkeit bestand. Als es Massen von Husks, Kannibalen und Marodeuren auf den Straßen von Thessia gab, wurde es immer brenzliger. Später schickten die Heuschrecken noch Rohlinge und Banshees in den Kampf und spätestens dann wurde es fast vollkommen Hoffnungslos. Rohling durchbrachen mit selbstmörderischen Angriffen einfach Schilde und Barrieren und rissen alles mit sich. Banshees zerlegten Barrieren aus der Ferne, sodass die andere Infanterie die wehrlosen Asari ohne Probleme töten oder ‚ernten’ konnte. Einige erfahrene Soldaten und Offiziere zogen sich eiligst, ohne Gegenwehr zurück und errichten Verteidigungszonen. Sie stellten mobile Geschütze auf und sammelten mehrer Asari die große Schilde erzeugen konnten, damit wenigstens der Rückzug der Zivilbevölkerung gesichert war. Auf allen Kanälen des Funkverkehrs waren nur Notrufe zu hören. Stimmen die die Göttin um Hilfe anflehten und nicht sterben wollten. Zahllose Funksprüche brachen augenblicklich ab. Die Befehle des Oberkommandos lauteten, dass sich die Bevölkerung unbedingt in die ländlichen Gebiete zurückziehen sollte. Die Großstädte, wie Armali waren am heftigsten vom ersten Angriff betroffen. Eine Verteidigung war kaum möglich, denn eigentlich befanden sich die Asari im permanenten Rückzug… oder sie starben. Der wohl grauenhafteste Moment war der, als ein Reaper direkt neben dem Hauptquartier des Oberkommandos landete. Das Ungetüm schoss seine zerstörerischen Laserstrahlen in den Gebäudekomplex und Explosionen zerrissen die komplette Spitze der Asariregierung. Innerhalb eines Wimpernschlages waren die Asari beinahe Führungslos. Der Matriarchinnenrat, das Oberkommando… vollkommen ausgelöscht. Die Reaper wussten genau was sie taten. Ob nun Erde, Palaven oder sonst eine Welt. Zuerst griffen die Maschinenwesen die Regierungsspitze an… und sie waren effizient. Selbst wenn es wie bei den Menschen noch einen weiteren Regierungssitz tief im All gab, wie die Arcturus Station wurde dieser vernichtet. Ein Zerstörer watete durch die brennenden Ruinen des Oberkommandos und schoss auf alles was sich auch nur ansatzweise noch bewegte, mit seiner todbringenden Primärwaffe. Die Evakuierung kam zu spät… viel zu spät. Thessia traf die volle Wucht des Reaperangriffs und sie konnten dem eigentlich nichts entgegensetzen.

Der rote Gleiter eilte durch die Lüfte und wich kleineren Geschossen aus. Auf Aethytas Gesicht war eine Mischung aus endloser Wut und Trauer zu finden. Sie fluchte unablässig und verdammte die Regierung ihrer eigenen Spezies. Sie hatten zwar gehandelt, aber viel zu spät. Und auch wenn die Matriarchin es vor gar nicht so langer Zeit gesagt hatte, so fühlte sie ehr Mitleid statt Genugtuung, als sie aus der Ferne das zerstörte Hauptquartier des Oberkommandos sah. „Wir müssen irgendwo landen!“, raunte Samara, „wir können so nicht helfen!“ Die Matriarchin nickte bestimmend und suchte einen geeigneten Ort. Sie sahen so viele Leichen, zerstörte Gebäude, lodernde Feuer, Wracks… es war ein Schlachtfeld. Aethyta erspähte eine Gruppe Zivilisten und steuerte auf diese zu. Sie wurden von einigen Kannibalen verfolgt. Samara machte sich bereit aus dem Gleiter zu springen um zu kämpfen. Das war aber noch nicht nötig, denn Aethyta beschleunigte einfach und hielt direkt auf die Reaperinfanterie zu. Samara aktivierte kurz vor dem Aufprall einen Schild um sich und die Matriarchin. Danach krachte der Gleiter in die Kannibalen und zerriss die Monster. Dank Samaras Biotik verletzten sich die beiden Asari im Gleiter nicht. Sie sprengte das verbogene Dach des Gefährts weg und ging zusammen mit der Matriarchin hastig auf die Zivilisten zu. Die völlig verängstigten Asari bedankten sich atemlos. Aethyta rieb sich den Hinterkopf und drehte sich einmal im Kreis: „Scheiße! Was machen wir jetzt?“ Samara sah sich Armali an, dass vor nicht mal einer halben Stunde noch vollkommen normal aussah und nun einem Trümmerfeld glich: „Wir müssen einfach so viele Asari wie möglich aus der Stadt schaffen! Wir müssen die Reapertruppen aufhalten, damit sie ihnen nicht in den Rücken fallen!“ Aethyta nickte. Eigentlich war es sinnlos gewesen diesen Plan zu erläutern, denn es gab an sich nichts anderes zu tun. Aethyta sah zu der Justikarin. Da diese wesentlich stärker war, als sie selbst, nahm sie an, sie würde tiefer in die Innenstadt gehen und versuchen dort Überlebende zu finden und zu retten. Deswegen legte sie Samara die Hand sanft auf die Schulter: „Ich kümmere mich um die hier und sichere ihren Rückzug!“ Die Justikarin nickte: „Und ich gehe tiefer in die Stadt, ich muss so viele wie möglich retten!“ Die beiden Asari sahen sich einen Moment tief in die Augen. Es wirkte so endgültig und hoffnungslos. Die Matriarchin zwang sich zu einem Lächeln: „Mach diesen Wichsern Feuer unterm Arsch!“ Samara lächelte ebenfalls: „Pass auf dich auf.“ Danach drehte sie sich um und eilte davon. Aethyta sah ihr noch einen Moment nach und wandte sich dann an die Zivilisten: „Wir müssen raus aus der Stadt! Wenn ihr unterwegs Waffen findet, sagt bescheid, die nehmen wir mit! Nutzt keine Energie für eure Barrieren, solange wir keine Feinde sehen, wenn es zum Kampf kommt braucht ihr alles an Energie was ihr erübrigen könnt!“ Die verängstigte Meute nickte. Die Matriarchin ging an die Spitze der kleinen Gruppe und versuchte sich zu orientieren. „Wenn wir noch Überlebende finden, nehmen wir die auch mit! Abmarsch!“ Im Laufschritt eilten die Asari durch die zerstörten Häuserschluchten.

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Deemonef
02.06.2013, 02:30
Samara folgte einfach den Hilfeschreien und dem Geräusch, das die Schusswaffen von sich gaben. Die Justikarin hatte keine Probleme die versprengten Reapereinheiten zu töten, leider fand sie kaum Asari, denn das Stadtzentrum wurde hart getroffen. Samara versuchte während des Laufens über ihr Universalwerkzeug Hilferufe aus den zahlreichen Funksprüchen herauszufiltern. Ab und an konnte sie an einer Verteidigungsstellung den Angriff der Reaper zurückschlagen, solange, bis die Asari entweder ihre Position wieder gefestigt hatten, oder geflohen waren. Als Justikarin war sie eine wesentlich fähigere Biotikerin, ihre Abklingzeiten kaum der Rede wert und ihre Angriffe waren mächtig, so war sie die ideale Kämpferin für den Bodeneinsatz, denn gegen Zerstörer und Reaper half das im Endeffekt leider auch nicht. Später sah sie von weiten, wie ein Fahrzeugkonvoi von Reapertruppen umzingelt wurde. Das verteidigende Militär hatte kaum noch Thermomagazine und eine anrückende Banshee vernichtete Schilde und Barrieren. Die Justikarin stürzte sich von ihrer Position und bremste erst knapp vor dem Boden ab. Danach eilte sie zu dem Konvoi und zerfetzte mit ihrer Biotik die einfachen Reapertruppen. Der Banshee warf sie mehrere Warps entgegen, sodass die restlichen Asari vom Militär das ungeschützte Ungetüm einfach erschießen konnten. Die restlichen Reapereinheiten wurden durch ein neuerzeugtes, kuppelförmiges Schild von Samara auf Abstand gehalten. Währenddessen konnten die anderen Asari beruhigt auf die Monster schießen, die beharrlich gegen den biotischen Schild hämmerten. Nach einem langen Feuergefecht war der Konvoi vorerst außer Gefahr. Samara schwitzte ziemlich und musste auch erstmal durchatmen. Die Asari vom Militär bedankten sich, teilweise unter Tränen. „Was sollen wir jetzt tun?“, kam es von einer jungen Frau, die aus der Tür eines Fahrzeuges schaute. Samara erhob sich: „Befolgen sie die letzten Befehle des Oberkommandos! Sie müssen die Städte verlassen! Verschanzen sie sich entweder auf dem Land oder versuchen sie von dort aus den Planeten zu verlassen!“ Eine Soldatin nickte, die nach dem Tod einer Offizierin unfreiwillig das Kommando übernahm: „Verstanden!“ Die Justikarin trat an die Soldatin heran, nachdem sie alle toten Asari betrachtet hatte: „Ist sonst jemand verletzt?“ Die Frage wurde von den Soldaten laut wiederholt. Jedoch gab es keine Meldungen. Die Asari vom Militär aktivierten ihre Universalwerkzeuge und suchten einen schnellen Weg aus der Stadt. Samara lief um den Konvoi herum um zu sehen, wie viele Asari zusätzlich zu den Soldaten noch in der Lage waren eine Waffe zu führen. Denn es waren einfach zu viele vom Militär bei dem Angriff gestorben. Als Samara um die Ecke bog, weitete sie die Augen, denn sie sah eine ihr bekante Asari, die etwas erschöpft an einem der Fahrzeuge lehnte: „Salisa?“ Die Angesprochene drehte sich überrascht um: „Samara?“ Sie wollte aufspringen und die Justikarin umarmen, aber schaffte es nicht. Sie war bis eben ohnmächtig gewesen, denn ihr Kopf schlug gegen die Sitze, als ihr Fahrzeug mit den Reapertruppen und Schutt zusammenstieß. Darum sah sie auch nicht, wer den Konvoi gerettet hatte. Samara bemerkte, dass Salisa nicht aufstehen konnte und kniete sich neben sie. Beide umarmten sich zaghaft. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht“, kam es unter Tränen von der etwas lädierten Asari. Salisas Blick drückte endlose Freude aus. Zu der Justikarin verband sie eine tiefe Freundschaft. Nicht nur, dass die Asari Samara ein wenig die Augen geöffnet hatte was ihre Tochter anging, andersrum hatte die Justikarin auch Salisas Haftstrafe beträchtlich verkürzt und ihr so ein richtiges Leben ermöglicht. „Ich bin auch froh, dass du noch lebst“, merkte Samara lächelnd an. Sie half der Asari auf und führte sie in eines der Fahrzeuge, dort wurde sie auf den nächst freien Sitzplatz gesetzt. „Kommst du mit uns?“, fragte Salisa mit einer Art bittenden Tonfall, aber die Justikarin schüttelte nur den Kopf: „Ich muss noch anderen helfen! Thessia ist in großer Gefahr und wir brauchen jeden der kämpfen kann!“ Salisa nickte und war wütend auf die Regierung, dass man ihr nicht gestattete ihre Fähigkeiten offiziell zu verbessern. Bei ihrer Vorstrafe erlaubte man ihr fast gar nichts. Doch die Regierungsspitze war nun vernichtet worden, wer weiß also, was nach dem Krieg passieren würde… wenn man überlebte. „Fühlst du dich sonst gut?“, Samara untersuchte die Asari auf äußerliche Verletzungen, fand aber keine. „Nur ein wenig schwindelig, aber das wird wieder… glaubst du wir können gewinnen?“ Sämtliche Fahrgäste sahen nach dieser Frage zu der Justikarin und diese setzte ein ehrliches Lächeln auf: „Wir werden jedenfalls nicht aufgeben! Und Commander Shepard, erledigt den Rest!“ Die Asari beruhigte das tatsächlich. Die Justikarin berührte Salisas Hand: „Ich muss jetzt gehen. Passt auf euch und verlasst die Städte so schnell wie möglich!“ Sie wollte gehen aber Salisa hielt sie fest: „Warte, bitte“, die Asari griff in den Saum ihres Oberteiles und holte eine Kette hervor. Diese nahm sie ab und hielt sie Samara hin: „Nachdem ich freigesprochen wurde, bekam ich die Reste davon wieder… habe es reparieren lassen“, die Justikarin nahm die Kette in die Hand und erkannte, dass es sich um ein Erinnerungsmedaillon der Asari handelte. Sie stockte kurz, als sie die Namen ihrer drei Töchter auf dem Anhänger lesen konnte. Etwas verwundert sah sie Salisa an und diese lächelte: „Das war ein Geschenk von mir an Mirala… ich weiß zwar nicht, wie es ihr geht und wo sie grade ist, aber ich denke, du solltest es nun haben.“ Samara unterdrückte ein Schluchzen. Sie presste die Finger um das Medaillon und drückte es sich an die Brust. Sie wollte nicht weinen, nicht jetzt, egal wie rührend dieser Moment war. Für einen Moment schloss die Justikarin die Augen. Danach sah sie Salisa warm an: „Mirala ist endlich frei. Kein Gram steht mehr zwischen uns“, Salisa nickte. Sie wusste was das bedeutete. Mirala war mit Sicherheit tot, das konnte sie aus den Worten der Justikarin schließen, aber es schien auch so, als hätten sie sich auf gewisse Weise ausgesöhnt, und das freute Salisa sehr: „Das ist schön… pass auf dich auf“ – „Werde ich“, lächelte Samara und sah auf das Medaillon, „und danke. Das bedeutet mir sehr viel.“ Salisa beugte sich vor und küsste die Justikarin noch einmal auf die Stirn, danach verließ Samara das Fahrzeug und ging zu der neuen Leiterin des Konvois. Die Justikarin bemerkte, dass alle wieder Abmarschbereit waren, denn die Asari waren entweder in den Fahrzeugen oder standen zur Sicherung auf ihnen. Samara nickte der Leiterin zu: „Viel Glück“ – „Ihnen auch, und danke“, danach setzte sich der Konvoi wieder in Bewegung. Samara beobachtete die Fahrzeuge noch, bis sie um eine Häuserecke bogen und eilte dann in eine andere Richtung. Sie hoffte sehr, dass sie noch mehr retten konnte.

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Der Kampf war hart und die Gegner zahlreich. Aethyta stand schwer atmend vor den Zivilisten, die sie anführte und verteidigte diese gegen die Reapertruppen. Sie waren zu Fuß weit gekommen und hatten noch viele andere Asari auf ihren Weg eingesammelt, aber irgendwann waren sie einigen Reapertruppen in die Arme gelaufen. Mit den wenigen Waffen und Biotik konnten sich die Asari gut verteidigen, jedoch lockte der Kampflärm weitere Feinde an und bald schon waren die Thermomagazine aufgebraucht und die Abklingzeiten der Biotik waren ein zusätzliches Problem. Sie wurden beinahe überrannt. Aethyta, die von allen Asari im Moment die stärkste war, kämpfte verbissen. Sie wollte niemanden verlieren. Die Matriarchin wusste genau was passieren würde. Einige der Asari würden, wenn sie sich weiter wehren würden, getötet und der Rest würde von den Reapern ‚geerntet’ werden. Die Matriarchin kämpfte, brüllte, fluchte. Verlangte, dass sich die Zivilisten zurückziehen sollten. Einige taten das, andere aber waren starr vor Angst. Aethyta kämpfte verbissen, doch auch ihre Kräfte schwanden. Sie wurde von den Nahkämpfern der Reaper überwältigt und konnte kaum etwas tun. Schläge, Bisse, Kratzer, sie war unterlegen. Als ihr ein Husk den Arm ausriss, explodierte in ihr der Schmerz und sie sandte eine biotische Welle ihren Feinden entgegen. Sie wurden nach hinten geschleudert und Aethyta raffte sich auf. Blutend, schwer verwundet und vollkommen erschöpft pumpte sie Luft in ihre schmerzenden Lungen. Einige ihrer Zivilisten wurden schreiend von Kannibalen davon geschleppt, andere getötet. Aethyta wurde langsam schwarz vor Augen. Sie wurde müde und wankte. Als sie ihre Barrieren hochfahren wollte, schmerze es in ihrem Hinterkopf zu sehr und sie ließ es bleiben. Die Asari wollte die restliche Energie, die ihr noch zur Verfügung stand in ihren rechten Arm leiten, stellte dann aber mit einem seltsamen Grinsen fest, dass der ja als Snack für einen Husk diente. Darum leuchtete ihr linker Arm blau auf und sie griff noch einmal an, aber mehr als ein wenig wegstoßen, war nicht mehr drin. Alles verschwamm, als die Reaper erneut auf sie eindrangen. Doch der Schmerz verschwand und die Finsternis vor ihren Augen wurde heller. Aethyta sah Benezia, ihren Hanarehemann, den Salarianer mit dem sie lange zusammen war und viele andere Verstorbene, die sie einst geliebt hatte. Hände und Tentakel wurden ihr gereicht, welche Aethyta fröhlich ergriff. „Schön, dass du da bist“, kam es hallend von allen Anwesenden. Hier wurde ihr sanft die Hand gehalten, doch das war nur ein geistiges Bild. In Wahrheit lag sie auf Thessia auf dem Boden, von Reapern überwältigt und ein Husk biss in jene Hand.
Doch der Schmerz verschwand…

Beauci
02.06.2013, 21:43
wehe sam rettet sie nicht...
dann lese ich die geschichte nicht weiter *mit dem finger droh*
ansonsten...
ja asari
die sind einfach komisch und dabei muss ich iwie bleiben *g*

Deemonef
05.06.2013, 00:37
Hilfe... ein Finger.. ich hasse diese Geste:D
Das zu schreiben fiel mir selbst schwer. Aber solche Momente brauche ich, um zu ziegen wie ernst der Krieg ist.
Wenn jemand bekanntes getroffen ist, wirkt es umso drastischer... leider :(

Teil 10: Dämmerung

Das Shuttle landete auf dem Feld, welches einst Unmengen von Getreide führte, doch nun war alles durch Zelte, Fußgetrampel, Flug- und Fahrzeuge niedergewalzt worden. Es war fast eine ebene Fläche. Zahlreiche Zelte, provisorische Containergebäude und eingegrenzte Bereiche als Landezone waren überall zu finden. Samara stieg aus dem Shuttle aus und vier Soldatinnen folgten ihr, zwei davon hatten eine Trage in den Händen, auf der eine verletzte Asari lag. Sie wurde schnell in das Notfalllazarett gebracht. Diese Evakuierungszone lag auf einem Feld das weit abseits der Städte und Dörfer Thessias lag. Da die Heimatwelt der Asari dem Erstangriff der Reaper nichts entgegensetzten konnte, wurden die Großstädte innerhalb weniger Stunden komplett eingenommen. Was Vernichtung und Ernte gleichermaßen einschloss. Die Verluste waren schockierend. Natürlich konnte niemand genaue Zahlen nennen, aber da kaum ein Schiff die Hauptstädte verlassen konnte und nur sehr verhältnismäßig wenige Asari die kleineren Städte und Dörfer erreichten, konnte man ohne Probleme von vielen Millionen Toten ausgehen. Mit der Zeit verstanden die Asari aber sich zu verteidigen, aber das war es auch schon. Offensiven wurden gar nicht geführt, sondern lediglich Stellungen gesichert um Asari zu retten oder Vorräte zu besorgen. Die stärksten Biotiker sicherten Verteidigungsstellungen mit Schilden ab, damit die Reapertruppen lange genug auf Abstand gehalten werden konnte um entweder getötet zu werden, oder damit sich die Asari zurückziehen konnten. Nachdem die Schrecken des Erstangriffs ein wenig abgeebbt waren, sendeten verbliebene Militärs Nachrichten an andere Asarikolonien und die Citadel. Natürlich war es schwer diese zu erreichen. Die Reaper störten den Funkverkehr und nur mit hochmodernen Quantenkommunikatoren konnte überhaupt jemand erreicht werden, aber solche Apparaturen fanden sich nur sehr selten in den ländlichen Gegenden. Doch trotzdem gelangten Schiffe durch das Atheneportal. Sie umflogen das Gros der Reaper und landeten dort auf dem Land, wo sich die Flüchtlinge zusammenfanden. Die Schiffe brachten neben provisorischen Behausungen auch Waffen, Nahrung, zusätzliche Sicherheitskräfte, alles Wichtige für die Pflege der Verwundeten und Verteidigungsanlagen, wie Standgeschütze, Schildgeneratoren und Barrikaden. Die Frachter und Schiffen blieben nie lange auf Thessia. Oft luden sie ihre Fracht ab und nahmen Flüchtlinge auf, die sie dann von der Heimatwelt fortschafften. Leider wurden auch gelegentlich diese Schiff Opfer der Reaperattacken und rissen somit wieder zahlreiche Asari mit in den Tod. Es war noch nicht ansatzweise durchgestanden. Das sterben ging weiter und die Reaper drangen schon weit in die kleinern Städte und Dörfer vor. Ohne nennenswerte Gegenwehr würde es nicht lange dauern, bis sie auch die ländlichen Gebiete erreichen würden. Auf den anderen Heimatwelten dauerte das Wochen und Monate, hier waren es kaum Tage, was aber sicher daran lag, dass man aus Asari keine Reaperstreiträfte herstellen konnte und man sie deswegen einfach nur tötete und gelegentlich für Erntezwecke einsammelte.

Samara lief in den großen Container, in dem das Militär ihr vorübergehendes Hauptquartier eingerichtet hatte. Die Justikarin nickte der kommandierenden Offizierin zu, die stresstechnisch vollkommen fertig war. Sie gab ihr Bestes, genau wie alle anderen vom Militär, doch man konnte spüren, dass viele mit den Nerven am Ende waren und sonderlich viel Hoffnung bestand auch nicht. Darum war die Offizierin auch dankbar, dass die Justikarin da war. Irgendwie fühlte sie sich besser, dass diese mächtige Kodexkriegerin da war. Es gab nicht viele Justikarinnen in der Galaxie, aber alle hatten sich zusammengefunden um auf Thessia zu kämpfen, um ihre Heimatwelt zu verteidigen. Jene Justikarinnen, die nicht schon auf Thessia waren, folgten Samaras Ruf und kamen so schnell wie möglich. Um effizienter zu arbeiten verteilten sich die Kodexkriegerinnen großzügig in den Städten und unterstützten wo sie nur konnten. Wie auch das Militär führten sie kaum Offensiven durch, sondern verteidigten lediglich Stellungen und sicherten Rückzüge und Flüchtlingskonvois. Asari, die noch nie eine Justikarin in Aktion gesehen hatten, waren schwer beeindruckt und selbst die stärksten Biotiker fühlten sich klein neben den mächtigen Justikarinnen. Natürlich ging es um kein Kräftemessen oder persönliche Vergleiche, den Kriegerinnen ging es nur darum Asari zu retten und die Reaper auf Abstand zu halten. Aber auch Justikarinnen konnten nichts gegen die größeren Reaper ausrichten. Die Asari bereiteten sich aber darauf vor, dass die Zerstörer und Schiffe eventuell in die Nähe der Flüchtlingslager kommen würden. Die Asari bekamen Hilfe von den Menschen und Turianern, denn diese entwickelten im Laufe des Reaperkrieges eine neue Angriffswaffe, die effektiv gegen Zerstörer einzusetzen war. Es handelte sich dabei um Thanixraketen. Eigentlich war dies ein turianisches Waffensystem für den Schiff gegen Schiff Kampf, aber man entwickelte Raketen mit dieser Technologie um sie auf Planeten gegen die Reaper einzusetzen. Shepards Kämpfe gegen die Reaper hatten einige Schwachstellen an den gewaltigen Maschinenwesen aufgezeigt und die wurden nun beharrlich ausgewertet. Diese Erkenntnisse zusammen mit den neuentwickelten Waffen, brachten schon so manchen Reaper zu Fall. Die Asari platzierten Geschütze mit den Thanixraketen in der Nähe ihrer Flüchtlingslager, um im Fall der Fälle bereit zu sein. Und dieser Moment würde eventuell schneller kommen als erwartet.

Die Offizierin sah sich einige holografische Karten von Thessia an und war beunruhigt. Samara trat mit an den Kartentisch, nachdem man ihr respektvoll Platz gemacht hatte. „Wie sieht es aus?“, fragte die Justikarin, obgleich es eine relativ sinnfreie Frage war. „Beschissen!“, kam es verzweifelt von der Offizierin, „es sieht verdammt beschissen aus!“ Sie blätterte durch die dreidimensionalen Bilder und man konnte einige Großstädte sehen. „Die Reaper haben die Städte eigentlich vollkommen abgeerntet oder verwüstet! Sie bewegen sich alarmierend schnell in weniger dicht besiedelte Gebiete vor!“ Die Asari massierte sich die Schläfen und atmete durch: „Wir können gar nicht so schnell evakuieren, wie die Reaper vorankommen!“ Die Soldatinnen im Raum schluckten hörbar und man spürte ihre Furcht förmlich. „Ich wünschte wirklich, unsere Regierung… und zwar alle vorangegangenen, wären nicht so dekadent gewesen und hätten mehr Verteidigung auf Thessia bauen lassen!“ Alle nickten wütend, aber Samara hob beschwichtigend die Hand: „Es bringt nichts, sich darüber zu ärgern. Es ist passiert und unsere Regierung hat mit dem Leben dafür bezahlt!“, alle nickten, einige sogar mit einem gewissen Maß an Genugtuung. „Außerdem sind noch einige Vertreter am Leben!“, merkte eine der Asari an, woraufhin eine nur verächtlich ausschnaufte: „Eigentlich kann man auf die gut und gerne verzichten! Wer ist denn da noch? Die Idioten vom Citadelrat! Leute wie Tevos haben doch nichts ohne Order von Thessia gemacht!“, wieder stimmten alle zu, „Ratsherrinnen sind nur Schauspielerinnen, die die Dinge, die von den Matriarchinnen entschieden wurden der Öffentlichkeit verkaufen!“ Es stimmte schon, aber das war bei allen Rassen so, nicht nur bei den Asari. Die Vertreter im Rat taten eigentlich nichts aus eigener Initiative heraus. Die Art wie sie es darbrachten, war natürlich von Ratsherrin zu Ratsherrin unterschiedlich und einige verfolgten eigene Programme, die aber nichts mit den Entscheidungen auf Thessia zu tun hatten. Das beste Beispiel hierfür war Benezia, die neben ihren Aufgaben viel mit den anderen Spezies zusammengearbeitet hatte. Sollten die Asari den Krieg überleben, würde eine neue Regierung gegründet werden müssen. Entweder mit Matriarchinnen die noch irgendwo in der Galaxie lebten, oder eine völlig neue Form der Politik. Doch daran sollte erst gedacht werden, wenn der Sieg errungen war. Samara sah sich die Karten genauer an: „Die Reaper überfliegen mitunter die weniger bewohnten Gebiete um gleich in dicht besiedeltes Terrain zu kommen. Damit drängen sie uns förmlich auf das Land. Also haben sie danach größere Ansammlungen von Asari!“, einige Soldatinnen im Raum sahen verängstigt zu der Justikarin: „Was sollen wir machen?“ nach einer kleinen Pause sah Samara alle an: „Gar nichts! Das läuft auf den anderen Heimatwelten genauso ab! Wir müssen einfach schneller evakuieren… mehr könne wir nicht tun!“ Die Asari sahen die aktuellen Daten, wie einige der Reaperschiffe, als rote Punkte dargestellt über Gebirge und Meere hinwegzogen, und immer neue Gebiete erreichten. Die Tür des Containers öffnete sich und eine Asari, sah hinein: „Justikarin Samara? Das Shuttle ist wieder aufgetankt!“ Die Angesprochene nickte: „Danke, ich bin sofort da.“ Damit verschwand die andere Asari wieder aus dem Container und schloss die Tür. Die Offizierin wusste was das hieß, nämlich, dass Samara wieder verschwinden würde. Die Justikarinnen kamen meist nur kurz in die Flüchtlingslager. Nachdem die Shuttles wieder betankt waren und der Munitionsvorrat aufgestockt worden war, flogen sie meist wieder in das Kriegsgebiet. Einige der Asari schworen Stein und Bein, dass einige der Justikarinnen sich noch nicht einmalausgeruht hatten. Eigentlich kämpften sie die ganze Zeit. Viele hatten sich oft über den Orden lustig gemacht und ihn sogar beleidigt. Aber nun, da sie sahen, wie viel die Justikarinnen taten und wie viele sie retteten, tat es ihnen im Nachhinein leid. Samara verabschiedete sich hastig und verließ den Container. Auf dem Weg zu ihrem Shuttle, sah sie, wie ein weiteres landete. Dort wurden einige Verwundete herausgetragen. Zudem stieg noch eine Justikarin aus, die Samara kritisch beäugte. Ohne Shepards Wirkung auf die Justikarin, wäre sie wohl immer noch ziemlich neutral gegen die meisten Umstände, aber da sie nun mehr oder weniger ihre Gefühlswelt wieder aktiviert hatte, konnte sie auch so reagieren, wie es von der Natur vorgesehen war. In diesem Fall war es eine gewisse Form von Abscheu und Wut. Denn vor Samara stand ihre Kollegin Phora. Zweitbekannteste Justikarin zurzeit. Der Grund, warum Samara die andere Asari nicht sonderlich leiden konnte, war, weil diese Justikarin sich während der galaxieweiten Übergriffe der Reaper dazu entschieden hatte, einige Ardat Yakshi Kloster auszulöschen. Sie tötete sämtliche Klosterschwestern und war auch noch stolz darauf. Da Samaras Tochter selbst eine Ardat Yakshi war, machte sie das wütend. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, dass auch noch Falere starb, und das nur, weil eine Justikarin mit einer zweifelhaften Kodexeinstellung versuchte ‚Unheil’ zu beseitigen. Phora spürte den Widerwillen von ihrer Kollegin, reagierte aber nicht darauf, und auch Samara blieb professionell. Im Moment ging es darum Leben zu retten und um nichts anderes. Die beiden Justikarinnen grüßten sich knapp und Samara bestieg das Shuttle.

Nachdem einige Soldatinnen mit zugestiegen waren, schlossen sich die Türen und das Vehikel hob ab. Die Asari im Shuttle waren nicht dieselben wie bei Samaras Ankunft, es waren neue, ausgeruhte, die bereit waren, ihren Beitrag zu leisten. Da sie sehr weit von den Städten entfernt waren dauerte es lange, bis sie in die Krisengebiete kamen. Unterwegs sah man bereits auf Feldern nahe den Städten, versprengte Reaperinfanterie, die man mit den Bordgeschützen des Shuttles dezimierte. Dass ein Kriegsschauplatz nah war, sah man an den großen Qualmsäulen und natürlich den gewaltigen Reapern, die titanisch und unheilbringend aus den Häusermeeren ragten. Die Piloten landeten meist am Stadtrand oder wenn es möglich war wurde im Schutz der Gebäudetrümmer bis zu den Verteidigungsposten geflogen. Dort ging dann meist alles ganz schnell. Die Soldaten erhoben sich von ihren Shuttlesitzen und stellten sich in die Nähe der Tür. War das Shuttle nah genug über dem Boden, öffnete der Pilot die Türen und die Asari sprangen aus dem Vehikel. Sie bremsten ihren Fall mit ihrer Biotik und gingen sofort, mit entsicherter Waffe in Position. Samara sah diese kleine Stadt auch in Trümmern, sie war zwar nur eine Stunde fort gewesen, aber die Reaper hatten schon wieder ihre Linien zu Ungunsten der Asari verlagert und neue Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Die Asari ging automatisiert in die Mitte zwischen all den Soldatinnen und erzeugte einen starken, kuppelförmigen Schild um alle. Danach rückten sie zu der nahegelegenen Verteidigungslinie, um Unterstützung zu leisten. Unterwegs erblickten sie viele Leichen, zahlreiche Asari, aber auch getötete Reapertruppen. Samara erkannte sogar eine leblose Justikarin, die teilweise unter einem toten Rohling lag. Samara sprach innerlich ein Gebet, für ihre Schwester im Geiste. So stark und mächtig Justikarinnen auch waren, so waren sie nicht unbesiegbar. Sie kämpften bis alle in Sicherheit waren und ihr eigenes Leben war ihnen dabei egal. Denn es ging den Kodexkriegerinnen nur darum das Böse zu bekämpfen und die Reaper waren, mehr oder minder das personifizierte Böse. Der Kampf auf Thessia forderte viele Leben und mit die einzige Hoffnung war Commander Shepard. Es gab nicht viele handfeste Neuigkeiten, aber anscheinend befand sich die Normandy zeitweise im Orbit von Thessia. Es war gut möglich, dass sie ihren Auftrag auf der Heimatwelt der Asari erfolgreich beenden konnte. Samara würde weiterkämpfen und sie wollte überleben. Denn sie war nicht nur Justikarin… sondern auch Mutter und Geliebte.

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Chloes stand unter Stress, aber da ging es ihr nicht anders, als den anderen Ärzten und freiwilligen Helfern in den Krankenstationen. Wie bei jeder Reaperankunft auf einer Heimatwelt, kamen auch diesmal Flüchtlinge in Massen auf die Citadel. Dieses Mal waren es Asari und sie wirkten mit unter viel niedergeschlagener als die anderen Rassen vor ihnen. Denn wenn eine vollkommen friedliche Welt unterging, die vorher noch nie auf eigen Boden Krieg mitbekommen hatte, waren die tragischen und fassungslosen Emotionen umso stärker. Natürlich war für einen gestressten Mediziner ein Reaperangriff eigentlich angenehm, denn es gab relativ gesehen sehr wenige Verletzte. Doch moralische gesehen, war das grausames Gedankengut, denn es gab nur so wenige Verletzte, weil die meisten bei Angriffen von Reapern starben. Das Huerta Krankenhaus war überfüllt. Nicht nur die Zimmer waren belegt, sondern auch die Böden, Sitze, eigentlich jeder Ort, an dem man einen Patienten unterbringen konnte. Die Stimmung war enorm gedrückt, Thessia war immer ein Leitbild der Galaxie gewesen, vielleicht sehr dekadent, aber zumindest ein Ort des Friedens. Die Hoffnung auf Sieg war zwar noch da, aber mit jeder Welt die fiel, schwand dieses positive Gefühl. Bei einigen mehr als bei anderen. Wie zum Beispiel bei Chloe. Denn sie bekam mitunter Informationen aus erster Hand und wusste mitunter Dinge, die kaum ein anderer zu hören bekam. Das lag natürlich an Chloes Freundin Tevos. Sie erzählte der jungen Ärztin, dass Commander Shepard zwar auf Thessia war, aber wichtige Daten von Cerberus gestohlen worden waren. Chloe war bedrückt und machte sich Sorgen um das Fortgehen des Krieges, aber momentan machte sie sich noch mehr Sorgen um ihre Liebste. Ihre Heimatwelt war gefallen und die wurde Regierung eigentlich vollständig ausgelöscht. Tevos trug nun eine gewaltige Last auf ihren Schultern. Chloe hätte sie gerne getröstet, ihr Wärme gegeben, aber Tatsache war, dass der intimste Kontakt in den letzten Wochen ein Telefonat per Videoübertragung war. Die Ratsherrin hatte schlichtweg keine Zeit und das schmerzte beide Frauen. Doch beide hatten genug Arbeit, damit sie diese einsamen Gefühle für den Moment in den Hintergrund treiben konnten.

Während Chloe ihre Patienten untersuchte, lächelte sie. Sie hatte das allen Helfern angeordnet und auch wenn es eventuell seltsam klang, von den Mitarbeitern ein Lächeln zu erzwingen, so war es psychologischer Balsam, für die geschundenen Seelen in dem Krankenhaus. Doch das Lächeln von Chloe war oft nicht aufgesetzt, denn in diesem Getümmel von Verletzten und Verzweiflung gab es doch Momente, die wirklich wunderbar waren. Da war beispielsweise eine Asari, die der Kleidung nach sehr reich war und auch die Nase entsprechend weit oben trug und zum Teil von den anderen Spezies angewidert war. Doch sie hatte ein verletztes Bein und ein Mensch bot ihr seinen Platz auf einer Liege an, da er laut seiner Aussage nicht die Probleme mit dem stehen hatte. Dem Blick der Asari nach, hatte sich ihr Weltbild noch nie so schnell verändert. Kranke halfen Kranken, Gesunde ebenso. Auch wenn es einen grausamen Grund brauchte, aber hier waren alle gleich. Es gab nicht Den reichen, Die bessere Rasse, es alles waren Vertriebene, Flüchtlinge und Verletzte, die Schutz und Sicherheit suchten und sich gegenseitig Kraft gaben. Und so fanden viele Xenophoben heraus, dass all die Unterschiede doch nur äußerlich waren und im Endeffekt jeder das gleiche wollte. Chloe verließ die parterre Etage und lief in die oberen Bereiche des Huerta Krankenhauses. Dort lagen die Schwerverletzten. Was meistens kritische Verwundungen waren und oft ein damit eingehendes Koma mit einbezogen, mit lebenserhaltenden Maßnahmen. Die Patienten sahen natürlich wesentlich schlimmer aus, als in den unteren Stockwerken, aber dafür war es auch ruhiger hier. Was natürlich an den Komata lag, und weil andere einfach nur fest schliefen, da sie auf Beruhigungsmitteln waren. Chloe sah vereinzelt Ärzte. Hier gab es natürliche wenigere, da die meisten Patienten nichts weiter benötigten und man lediglich die Vitaldaten ab und an im Auge behalten musste. Würde es einen Notfall geben, würde man ein Signal hören und sofort wären mehr Ärzte und Schwestern da um zu helfen. Dr. Michel trat an einige Krankenbetten und sah sich mit ihrem Datenpad einige der Patientendaten an, bei den meisten genauso lange wie es nötig war. Jedoch gab es einige Patienten, bei denen sie länger blieb. So sehr man auch versuchte professionell zu bleiben, wenn plötzlich ein Bekannter in das eigene Umfeld kommt, handelt man völlig automatisch emotionaler und strengt sich mehr an. So auch bei dem Patienten, bei dem Chloe nun schon fast vier Minuten stand, und nicht nur die Vitaldaten checkte, sondern auch die Kanülen, die Apparaturen und wie es um die Wunden bestellt war. Chloe wollte unbedingt alles tun was in ihrer Macht stand, obwohl sie ihren Patienten noch gar nicht so lange persönlich kannte. Von Hörensagen natürlich schon länger, aber direkt hatte sie diese Bekanntschaft erst seit Commander Shepards Party. Die Patientin lag in einem künstlichen Koma. Das war nötig, damit sich der Organismus schneller regenerieren konnte, denn die Verletzungen waren sehr schwerwiegend. Zahlreiche Brüche und Quetschungen, dazu Bisswunden Durchschüsse und der komplette rechte Arm fehlte. Aber die Asaripatientin war außer Lebensgefahr und Chloe wusste einfach, dass Liara das freuen würde, denn immerhin handelte es sich um ihren Vater.

Matriarchin Aethyta kam mit den ersten Flüchtlingstransporten auf die Citadel. Bei jenen Transporten gab es noch die meisten Verletzten, später waren es meist nur noch Flüchtlinge aus Evakuierungszonen, die schon behandelt oder gar nicht verletzt waren. Aethyta war unter den ersten Flüchtlingen die mit am schwersten Verletzte. Aber es wurde sich auf dem Flug gut um sie gekümmert und nachdem sie im Krankenhaus notoperiert wurde, war sie außer Lebensgefahr. Chloe musste lächeln. Nicht nur, weil Liaras Vater noch lebte, sondern auch, weil ihre Rettung so unglaublich klang… so heldenhaft. Die Asari, sehr junge aus der Sicht des blauen Volkes, hatten beinahe strahlende Augen, als sie mit ausschmückenden Gesten von der Rettung erzählten. Denn angeblich hatte Aethyta einige Zivilisten aus der Stadt bringen wollen, als sie in Reapertruppen gelaufen waren. Die Matriarchin griff an und deckte die Flucht einiger Asari. Die, die den Reapereinheiten entfliehen konnten rannten in Panik davon, genau in eine weitere Gruppe von Reaperwesen, darunter auch die brandgefährlichen Verwüster. Die Situation war aussichtslos und die Asari gaben sich der Trauer und dem unausweichlichem Ende hin. Aber genau in dem Moment landete ein Skycar. Schwerbeschädigt, wohl von einem oder mehreren Angriffen. Landen war auch nicht das richtige Wort, es fiel ab einer gewissen Höhe einfach nur zu Boden. Als sich die Türen öffneten stiegen vier Asari aus. Natürlich konnten vier allein nichts gegen die Masse an Reapertruppen ausrichten… jedenfalls wenn es normale Asari gewesen wären, doch die Neuankömmlinge waren Justikarinnen. Sie verloren nicht eine Sekunde. Mit einem Sturmangriff, der schneller als ein Wimpernschlag war, riss eine der Kriegerinnen eine breite Schneise in die Monster und eilte zu den Zivilisten. Sie erzeugte einen Schild, der alle gefährdeten Asari umgab. Schläge von Husks und Kannibalen, sogar Schüsse der Verwüster konnten den Schild nicht klein bekommen. Während eine Justikarin die Zivilisten schützte griffen die anderen drei im großen Stil die Reaper an. Und es waren Attacken, die den zuschauenden Asari den Atem stocken ließ. Während zwei Justikarinnen bei dem Skycar standen und sich aufluden leuchtete die andere grell auf und sprintete durch die Reaperhorden. Sie hielt die Kreaturen von ihren beiden Kolleginnen fern. Sie agierte wie eine Nahkämpferin, mit Schlägen und Tritten. Doch durch ihre körperliche Kraft und die immense Biotik waren die Angriffe so verstärkt, dass es keine blauen Flecken und Quetschungen bei den Gegnern gab. Es war viel verheerender. Gliedmaßen wurden mit ‚einfachen’ Schlägen abgerissen und zerfetzt. Biotische Wellen, die mit den Armen und Beinen verteilt wurde, pflügten wie Sensen durch die Monstrositäten. Selbst ein Rohling konnte der Übermacht dieser Asari nichts entgegensetzen. Sie nahm Anlauf, sprang in die Höhe und schmetterte sich selbst wie ein Komet auf den Schädel des Ungetüms. Nach dem der Kopf auf dem Boden verteilt wurde, fiel das Monster bewegungslos um. Die beiden anderen Justikarinnen hatten sich fertig vorbereitet und formten gemeinsam eine gewaltige Singularität, von so immenser Kraft, dass fast sämtliche Reapereinheiten davon betroffen waren. Selbst das Skycar wurde davon angezogen und einige lose Stahlträger in der Nähe schienen sich auch schon langsam der Singularität zu nähren. Als die Blase immer größer wurde leuchtete die nahkämpfende Asari erneut auf und warf mit lautem Gebrüll einen vernichtenden Angriff genau in das Zentrum der Singularität. Mit einer biotischen Explosion, so gewaltig wie noch nie, wurden alle Reaper zerfetzt und in Schleim und Einzelteile verwandelt, zudem brach der komplette Brückenkopf zusammen, so das weitere Reapereinheiten niemanden mehr in den Rücken fallen konnten. Mit lautem Getose stürzten Stahl und Glas in den Fluss von Armali. Die Zivilisten wurden danach sofort in Sicherheit gebracht. Mit den Justikarinnen waren sie in Sicherheit, solange kein Zerstörer ihren Weg kreuzte. Natürlich erwähnten die Asari sofort Aethyta und zwei der Justikarinnen eilten in die angegebene Richtung. Unterwegs töteten sie Reapereinheiten, die Asari zu verschleppen versuchten. Dann erreichten sie die Matriarchin, die mehr oder minder unter einem Pulk von Reaperinfanterie lag. Und erneut bewiesen die Justikarinnen ihre Macht. Sie waren nicht nur stark, sondern konnten ihre Kraft auch optimal gezielt einsetzen. Eine der Kriegrinnen jagte eine biotische Welle zu dem monströsen Pulk und schmetterte alle Reaper von dannen und die Matriarchin lag noch genau da, wo sie vorher gelegen hatte. Aethyta wurde sofort mit Medi-Gel behandelt und bekam eine Epinephrininjektion. Vier Justikarinnen alleine retteten für den Moment so viele Leben, und es waren noch viele an verschiedenen Punkten auf Thessia unterwegs.

Chloe checkte die rechte Schulter. Der Arm wurde einfach aus dem Schulterblatt gerissen. Aber seit der zweiten Operation, konnte das schlimmste ausgebessert werden. Natürlich dachte im Moment keiner an klonen oder dergleichen. Auch wenn es grausam klang, aber der Krieg konnte immer noch verloren werden und dann wäre eine solche Behandlung bei Aethyta sinnlos. Wenn der Krieg gewonnen war, konnte man ohne Probleme den Arm neu klonen. Bis dahin würde die Matriarchin sicher keine Probleme haben, mit einem Arm bettlägerig zu sein, denn es blieb abzuwarten, ob sie vor Kriegsende aus dem Koma erweckt werden würde. Es war immer wieder erbauend, wenn solche Geschichten in diesem schrecklichen Krieg geschahen. Chloe verließ das Bett der Matriarchin und machte sich wieder auf den Weg in die unteren Bereiche. Auf dem Weg dahin kam ihr Kolyat entgegen. Seit dem Tod seines Vaters, half der Drell im Krankenhaus mit und er schaffte einiges weg. Sie nickte Kolyat zu und ging dann die Treppe hinunter. Das wurde auch höchste Zeit, denn ein neuer Andrang von Patienten kam in dem Moment an. Chloe atmete durch und straffte sich. Seitdem Karin wieder auf der Normandy war, war die junge Dr. Michel mehr oder weniger die Chefärztin, weswegen sie fast alles organisieren musste. Aber sie schlug sich ausgezeichnet und gab, wie so viele andere, einfach nur ihr Bestes.

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Tevos saß an dem großen Schreibtisch und nur ihr hohes Maß an Contenance hinderte sie daran, das Gesicht in den Handflächen zu vergraben und laut zu stöhnen. Seitdem Thessia gefallen war, war sie kaum mehr in ihrem eigenen Büro. Sie befand sich in einer Art Besprechungsraum, in dem sämtliche Ratsvorsitzende beieinander saßen. Zusätzlich waren noch die Botschafter und andere Ratsmitglieder da, sodass wirklich die ganze Führungsspitze der Citadel an einem Ort war, um besser organisieren zu können. Die Menschen wurden durch den Botschafter Osoba vertreten, der vorübergehend Udinas Stellung übernahm. Tevos machte schwere Zeiten durch. Natürlich ging es den anderen Politikern nicht besser, aber bei ihr war die Situation am frischesten. Kurz nachdem das Oberkommando samt Matriarchinnenrat ausgelöscht wurde, war die Ratherrin Tevos mehr oder minder die Spitze der Asariregierung. Aber schnell wurde ihr klar, dass sie das nicht konnte. Sie dachte es. Sie dachte sie wäre eine der wichtigsten Politikerinnen. Aber im Endeffekt war sie nur ein Gesicht, der Mund befand sich auf Thessia, nur war dieser nun fort. Sie erinnerte sich noch genau, als Sparatus den Menschen helfen wollte und ihnen Ressourcen und Schiffe geben wollte. Aber er hatte keinerlei Befugnisse, solange es Palaven nicht genehmigte. Tevos und Valern hatten ihn wortwörtlich ausgelacht, da er erst die Zusprüche von anderen Regierungsmitgliedern seiner Rasse brauchte. Nun sah Tevos aber, und Valern vor ihr, dass es überall das gleiche war. Tevos merkte auch, dass die Befehle die sie von Thessia bekam meist schon ausgearbeitet waren. Nun legte man ihr Schaubilder zur Truppenbewegung vor und die Ratsherrin verstand gar nichts, sie war nun mal nur Politikerin und nicht wie Sparatus ein Militärgeneral. Also tat sie das einzig richtige. Sie dirigierte, alles an einige Asarimilitärs und an die Allianz. Das war die beste Entscheidung, denn die Menschen hatten mit das meiste im Krieg getan und wussten was sie machten. Alle an der Citadelspitze mussten einfach zugeben, dass die Menschen und die Allianz wohl das wichtigste Instrument in diesem Krieg waren. Klar halfen die anderen Spezies, klar hatten die Turianer mehr Soldaten und die Quarianer mehr Schiffe… aber die Menschen einten alle, gaben den Anstoß. Ohne die Menschen hätte keine andere Spezies mit dem Bau des Tiegels begonnen, oder eben zu spät. So sehr diese Spezies auch verteufelt wurde, und man versuchte sie kleinzuhalten, sie bewiesen sich und schienen momentan die größte Hoffnung zu beherbergen: Commander Shepard. Während die Politiker versuchten eine gewisse Ordnung beizubehalten, warteten sie auf Neuigkeiten der Allianz, denn diese waren dabei Cerberus endgültig den Todesstoß zu versetzen.

Deemonef
05.06.2013, 00:37
Die Konsole in der Mitte des Tisches blinkte auf und aktivierte sich von alleine. Einige Politiker schraken zurück, als ein Turianer von C-Sicherheit digital auftauchte: „Wir haben grade eine dringende Notfallmeldung von der Allianz erhalten!“ Alle Personen im Raum waren still und achteten genau auf das Hologramm, „laute Commander Shepard ist das letzte Bauteil des Tiegels die Citadel selbst!“ Ein übertrieben überraschtes ‚was?!’ entwich einigen Politikern und der Turianer fuhr hastig fort: „Cerberus hat diese Information den Reapern zugespielt! Die Allianz nimmt daher an, dass die Reaper höchstwahrscheinlich auf dem Weg zur Citadel sind um diese einzunehmen!“ Im Raum machte sich blankes Entsetzen breit und Angst griff um sich. „Wir werden darum augenblicklich das Evakuierungsprotokoll umsetzen!“ Mit diesen Worten ging eine Ansage in den Raum ein und auch auf der gesamten Citadel war sie zu hören. Einige kannten diese noch von vor knapp drei Jahren, als die Gethflotte sich näherte, nur war die Ansage nun etwas abgeändert und klang dringender. Die Politiker nickten und Sparatus stand auf: „Tun sie ihr Möglichstes um so viele wie möglich zu retten!“ Der C-Sicherheitsmann bestätigte das und beendet die Übertragung. In dem Raum war es etwas unruhig. Panik machte sich nicht breit, denn der Rat und die anderen Botschaftspolitiker würden mit als erste evakuiert werden. Normalerweise an Bord der Destiny Ascension, jedoch befand sich diese seit dem Cerberusputsch im Kampfeinsatz. Mit ihrem modifizierten Geschütz war sie eine der Topwaffen gegen die Reaper. In den Raum kamen relativ zügig C-Sicherheitsleute und wollten den Weg der Politiker zu den Andockbuchten sichern, dort wartete ein turianischer Kreuzer, auf dem sie für den Moment sicher wären. Tevos stand von ihrem Stuhl auf und stahl sich eiligst in eine hintere Ecke des Raumes. Sie aktivierte ihr Universalwerkzeug und funkte jemanden an. Als am anderen Ende nicht sofort abgenommen wurde, presste die Asari immer wiederholt das Wörtchen ‚bitte’ zwischen ihren Lippen hervor. Dann ertönte Chloes Stimme und im Hintergrund war ein ziemlicher Tumult zu vernehmen. „Chloe? Hörst du mich?“, kam es fast flehentlich von der Ratsherrin. „Geht so? Was ist los? Wir müssen die Evakuierung vorbereiten! Hast du die Durchsage nicht gehört? Ihr werdet doch als erste gerettet“, Tevos war froh, dass die Ärztin endlich ihren Redefluss unterbrochen hatte: „Ja, das ist alles richtig. Hör zu“, sie drehte sich kurz um, um zu sehen, dass niemand auf sie achtete, „komm schnell zu den Andockbuchten des Präsidiums! Dort ist ein turianischer Kreuzer, auf dem…“ – „Nein!“, kam es ganz deutlich von Chloe. „Wie ‚nein’?“, wollte Tevos wissen und Chloe setzte einen warmen Stimmfall ein: „Ich werde hier bleiben und helfen die Patienten zu evakuieren. Wir sind ja auch mit am frühsten dran, was die Evakuierung angeht. Wenn alle in Sicherheit sind bin ich ja auch auf einem Schiff!“ – „Das dauert zu lange!“, zischte die Asari und presste die Faust zusammen, „Was wenn die Reaper vorher kommen? Ich will dass du in Sicherheit bist, verdammt!“, der letzte Teil ließ bei der Asari fast die Tränen fließen. Die junge Ärztin atmete kurz bedacht aus: „Wenn du nicht zwangsweise als erste evakuiert werden würdest, würdest du dann nicht auch versuchen zu helfen?“, es blieb still am anderen Ende, „soll ich all die Verletzten im Stich lassen? Das kann ich nicht, Tevos.“ Chloe hörte ein Schluchzen am anderen Ende. Tevos weinte bitterlich, versuchte aber leise zu sein, damit die anderen im Raum es nicht hörten: „Bitte, Chloe! Ich habe in den letzten Tagen so viel verloren! Ich will dich nicht auch noch…“ – „Wirst du nicht! Und wenn du jetzt auflegst, kann ich besser helfen und ich komme hier schneller weg!“, Tevos musste kurz auflachen und wischte sich eine Träne weg: „Bitte, beeilt euch“, kam es von der Ratsherrin. Einen Moment war es still, dann erklang noch einmal Chloes Stimme, ungeahnt liebevoll: „Ich liebe dich.“ Tevos stockte fast der Atem. Die beiden waren schon seit über vier Jahren zusammen, aber sie hatten sich diese Worte nie gegenseitig gesagt. Tevos schlug das Herz bis zum Hals und sie wollte nicht zu überrumpelt klingen: „Sagst du das jetzt nur, weil die Reaper eventuell alles zunichte machen werden?“, sie wollte witzig klingen, aber es gelang ihr nicht. Chloe kicherte: „Ich sage es, weil ich es dir schon lange sagen wollte, aber nie einen guten Moment fand… und was ist besser als ein Moment, in dem du mich auf ein Schiff schmuggeln wolltest um mich zu retten?“ Tevos lachte etwas verzweifelt und rieb sich dann erneut eine Träne weg: „Ich liebe dich auch… schon sehr lange!“ Chloe schluchzte auch am anderen Ende, auch wenn sie versuchte es sehr leise zu machen: „Dann ab mit dir auf das Schiff, damit wir uns dann wiedersehen, Tevi.“ Damit beendete sie die Übertragung. Die Ratsherrin hockte noch am Boden und versuchte nicht weiter zu weinen, aber es gelang ihr nur spärlich. Die Hand eines C-Sicherheitsmannes legte sich ihr auf die Schulter: „Ich muss um Eile bitten, werte Ratsherrin.“ Tevos nickte und stand auf. Osoba sah ihr rotes Gesicht, aber statt etwas zu sagen, oder gar etwas abfällig zu schauen, reichte er der Asari ein Taschentusch. Diese nahm es dankend an. Im Moment war sie nur eine trauernde Frau und keine Ratsherrin, wieder einmal, waren alle gleich.

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In den Flüchtlingslagern auf der Citadel war die Panik groß, jedem war klar, dass wohl die oberen Ebene der Citadel, allen voran das Präsidium zuerst evakuiert werden würden. Ein Ansturm ging los und viele waren bereit alles zu tun, um von der Citadel zu kommen. Plötzlich erschalten Schüsse. Jedoch nicht in die Menge, sonder in Richtung Decke. Vollkommen geschockt erstarrten fast alle und wandten sich in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Ein rüstiger Söldner hielt eine M-8 Avenger mit glühendem Lauf in der Hand. „Jetzt mal aufgepasst!“, dröhnte Zaeed mit seiner unverwechselbaren Stimme, „wenn wir drängeln und Panik bekommen, werden noch viel weniger gerettet! Also Marsch in eine Reihe und Ruhe bewahren verdammt noch mal!“, selbst kräftige Batarianer zuckten zusammen, „wir werden es nicht besser machen, wenn wir uns gegenseitig über den Haufen rennen! Und wenn es einer besonders eilig hat, und drängeln will, den werde ich ihm die Beine wegschießen! Dann soll er mal versuchen der Schnellste bei den Schleusen zu sein!“ Die Ansprache wirkte und schon wurde es etwas ruhiger. Da Zaeed kein Dummkopf war, hatte er einige seiner Männer in andere Flüchtlingslager verteilt. Die würden da das gleiche tun. Balak, war ebenfalls hilfsbereit und half dabei, die Ordnung bei der Evakuierung zu bewaren, natürlich auch mit Einsatz zahlreicher Drohungen. Die Miliz, die die Citadel auf Anraten von Shepard gegründet hatte, bezog Stellungen bei den Rettungskapseln und sorgte dafür, dass dort auch alles zivilisiert vorging. Die Zollkontrollen und Scanner wurden ausgeschaltet damit die Bewohner einfach zu den Buchten laufen konnten. Personalien wurden erst auf dem Schiff aufgenommen. Diesen Rat hatten einige Asari gegeben, die rechzeitig von Thessia fliehen konnten. Die Schiffe waren recht schnell gefüllt und verließen die Citadel, allen voran der Kreuzer mit den Politikern. Die Schiffe verließen sofort das System über das Witweportal. Andere, leere Schiffe wiederum drangen zuhauf in das System ein und dockten an der Citadel an. Die zahlreichen Rettungskapseln wurden auch durch das Massenportal transportiert, dies war durch den Autopiloten so vorgegeben. Die Citadelkontrolle hatte alle Hände voll zu tun, vor allem Schiffe zu bekommen war schwer, da es so viele Bewohner auf der Raumstation gab. Jedoch verlief die Evakuierung zügig, und durch all das bereitwillige Personal auch relativ geordnet und ruhig. Aber das änderte sich. Denn als sich das Portal ein weiteres Mal aktivierte drangen fünf Reaper der Sovereignklasse in das Witwesystem ein. Piloten, die kurz vor dem Portalsprung standen, erstarrten. Besatzungsmitglieder und Flüchtlinge verfielen in eine Art Apathie. Die Citadelkontrolle war einfach nur paralysiert und die noch nicht evakuierten Bewohner überkam Panik. Aber etwas Seltsames geschah. Die Reaper flogen an den Schiffen vorbei. Nicht ein todbringender Strahl wurde abgefeuert, kein Flüchtlingstransporter fiel den Tentakeln zum Opfer. Es war so, als wären sie nicht von Interesse. Zaeed, der in einem Schiff war, dass eigentlich grade durch das Portal wollte, drängelte sich ins Cockpit: „Warum schießen die Wichser nicht?“, der Pilot schüttelte nur den Kopf: „Laut Shepard, wollen sie die Citadel übernehmen. Vielleicht haben sie keine Zeit uns zu…“ – „Bullshit!“, grummelte der Söldner, „das dauerte keine Sekunde und die haben drei Schiffe zersägt! Ich hab ein mieses Gefühl dabei!“ Einer der Reaper nahm mehr oder weniger Stellung vor der Raumstation ein. Das Ungetüm öffnete seine Tentakel und etwas flog auf einmal aus dem Reaper heraus. Es handelte sich um ein einziges Flugobjekt, etwas, dass von der Allianz als Oculus bezeichnet wurde. Die Maschine flog eiligst in das innere der Citadel und drang in die Häuserbuchten ein. Dort schnitt es mit seinem Laser ein Loch in den Boden und flog hindurch. Dieser willkürlich anmutende Akt des Vandalismus hatte Sinn. Denn auf der Citadel gab es nicht nur einen Kontrollpunkt, um die Citadel zu steuern. Der Oculus drang in die Keepertunnel ein und nach einer Weile gelangte das Objekt in eine Schaltzentrale. Dort hackte sich das Reapergerät in die Citadelsysteme ein. Die Leute, die bereits auf den Schiffen waren sahen etwas Unglaubliches. Von einer Sekunde auf die andere hörte die Citadel auf zu rotieren, sämtliche Lichter gingen aus, die Energie brach vollständig ab. Einige Mechaniker senkten die Köpfe, denn sie wussten, dass dies das Todesurteil für alle noch auf der Citadel lebenden Bewohner war. Es gab eine Art Notfallprogramm, das noch eine Weile arbeitete, falls es die Reaper nicht auch ausgeschaltet hatten. Und selbst wenn es noch lief, es war nur für eine kurze Dauer aktiv. Danach gäbe es keine künstliche Schwerkrat mehr auf der Citadel und außerhalb der Gebäude wäre es wie im Weltall. In den Häusern und Gebäuden selbst gab es ebensolche Notapparaturen. So wurde eine Wohnung wie zu einer art festinstallierten Raumkapsel. Hatte man also Vorräte und wenn man Zuhause war, konnte man Überlebenden… wenn die Notfallapparaturen noch funktionstüchtig waren. Aber fast alle Bewohner waren außerhalb der Gebäude um zu den rettenden Schiffen zu kommen, also machte man sich wenig Hoffnung, denn der Weltraum und das innere der Docks wurde nur durch Barrieren getrennt und die waren ausgefallen. Und selbst wenn jemand Zuhause war, die Citadel war von Reapern eingenommen wurden, also was hatten die armen Leute noch für Chancen? Das war natürlich besonders traurig, denn rein überschlagen waren noch grob geschätzt fünfundzwanzig Prozent der Citadelbevölkerung auf der Station. Einen Moment überlegten einige Kapitäne auf die Reaper zu feuern, doch die Schiffe besaßen nicht genügend Feuerkraft, und zudem griffen die Reaper selbst nicht an. Also nutzten lieber alle Piloten das Massenportal so lange es noch die Chance zur Flucht gab. Einige der Schiffe und deren Besatzung konnten beobachten, wie sich die Arme der Citadel schlossen und der Oculus zu dem Reaper zurückflog. Nach einer Weile war die Citadel vollständig geschlossen und man konnte ein neues Schauspiel bewundern. Die fünf Reaper setzten sich an verschiedene Punkte der Citadel und bewegten sie. Da es im luftleeren Raum geschah, gab es keinen Widerstand, weswegen die Raumstation einfach von den Reapern zu dem Portal gebracht wurde. Einige ahnten, was die Maschinenwesen vorhatten, wollten es aber nicht aussprechen, da es zu unglaubwürdig klang. „Wollen sie die Citadel… mitnehmen?“, ein kleines Kind sprach aus, was alle dachten. Einer der Piloten sah zu einem der Mechaniker: „Geht… geht das überhaupt? Ich meine… die Citadel ist so verdammt…“, genau in diesem Moment drehten sich die Ringe des Massenportals und einige der Energiestrahlen erfassten das gewaltige Objekt. Die Reaper schoben es weiter an und von einer Sekunde auf die andere, war die größte aller Raumstationen fort und ließ Millionen von erstaunten Gesichtern zurück. Das Kind, welches die Wahrheit ausgesprochen hatte, zupfte an seiner Mutter: „Wo bringen die Reaper die Citadel hin?“

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Admiral Anderson stand in einer der vorübergehenden Operationsbasen und versuchte seine Eingreifsteams neu zu organisieren. Er befand sich immer noch in London. Eigentlich hatte er anfangs vorgehabt überall auf der Erde zu helfen. Doch in London schienen die Reaper eine Art Stellungskrieg zu provozieren. Es wurde im Verhältnis relativ wenig geerntet und die großen Angriffe blieben aus. Zerstörer könnten die Stadt im nu überrennen, aber sie taten es nicht und das beunruhigte den Admiral. Die Tür sprang auf und Major Coats kam nach einem kurzen Salut sehr eilig auf Anderson zugelaufen: „Admiral, es gibt Neuigkeiten!“ – „Gute?“, kam es von Anderson aber der Major schüttelte den Kopf: „Leider nicht!“ Er überreichte seinem Vorgesetzten ein Datenpad auf dem Bilddateien zu finden waren. Anderson sah sie sich an und erkannte nichts außer einer seltsamen Schwärze: „Was ist das?“ – „Das sind Bilder unserer Portalüberwachung. Die Linse hat verrückt gespielt und konnte sich nicht scharfstellen, weil das Objekt zu groß war, deswegen bekamen wir dieses ungenaue Bild!“ Der Admiral nickte und scrollte weiter, dabei weiteten sich seine Augen: „Diese Aufnahmen sind eine Stunde alt und von einer unserer Marssatelliten aufgenommen wurden!“ Der Admiral versuchte sich zu fangen: „Ist das… das ist doch unmöglich!“ Der Major sah ebenfalls sehr verzweifelt aus: „Ich habe es selbst nicht geglaubt, aber allen Anschein nach, ist das die Citadel… in unserem Sonnensystem!“ – „Und wo wollen die Reaper damit hin?“ Genau in diesem Moment kam ein weiterer Soldat in die Basis gerannt: „Admiral! Das müssen sie sich ansehen!“ Anderson wechselte mit Coats einen Blick und folgte dem hastigen Soldaten. Dieser machte vor einem Terminal Halt und zeigte zittrig auf eine Aufnahme, die von einem Shuttle kam: „Sehen sie… sehen sie was da direkt über London in Stellung geht?“ Der Admiral sah es, konnte es aber trotzdem nicht glauben. Und auch nicht all die Soldaten, die es ebenfalls mit ansahen. Direkt über London, außerhalb der Erdatmosphäre, ging die Citadel in Stellung, die größte Raumstation aller Zeiten. Nach einem Moment, in dem nichts geschah erleuchtete ein Strahl, direkt aus einem Ende der Citadel und diese Lichtsäule drang bis auf den Boden von London. Und das war es. Der Strahl ebbte nicht ab, er war einfach nur da. Der Admiral sah sich das Schauspiel an und sprach mit Coats, ohne den Blick abzuwenden: „Stellen sie mir augenblicklich eine Verbindung zur Normandy her! Ich muss mit dem Commander reden!“

Beauci
05.06.2013, 21:54
da geht es aber langsam auf das finale zu...
moah ich weiß ja wie es im psiel ausgeht...
hoffe hier gibt es etwas mehr glück *g*

gutes kapitel

Pfeonyxdrache
06.06.2013, 00:37
Gut ich habe mich nehmlich immer gefragt was mit den Bewonern der Citadel geschehen ist als die Reper sie sich Holten.Bin gespant wie du das Finale gestalten wilst.? Grosartig geschriben Mach so weiter:grinundwech::wink:angel:knuddel:A:A

Deemonef
08.06.2013, 01:18
Ih beide seid einfach nur wunderbar :)
ich danke euch viel mals
Ich musste einfach mal schreiben, was mit den Cotadelbewohner passiert ist. Bioware enthielt uns das ja vor ;)

So, meine lieben Lesefreunde. Das hier wäre dann ein weiteres Kapitel, aber diesmal möchte ich euch vorwarnen :D
Es ist ein sehr trockenes Stück der Geschichte und um ehrlich zu sein: Storytechnisch passiert fast gar nix -.-
Es ist eben wie eine Art Luftholen vor dem Sprung. Ein Aufzählen um einige Zusammenhänge klarer zu machen und um euch noch etwas auf die Folter zu spannen ;)
Also genießt es, aber erwartet keine allzu großen Überraschungen und Plottwists :D

Teil 11: Aktivposten

Es war soweit. Das letzte Ziel, der letzte Angriff, der Krieg konnte enden. Alle Fäden liefen zusammen und mündeten in ein Ziel: Die Erde. Die Citadel befand sich über der Heimatwelt der Menschen und den Gegnern der Reaper war das bewusst. Genauso wie ihnen bewusst war, dass die Citadel, das letzte Bauteil für den Tiegel war. Also gab es nur eine Möglichkeit, diesen großen Krieg noch zu gewinnen: Alle Schiffe, alle Einheiten, alles was verfügbar war musste zur Erde und dort um die Citadel kämpfen, den Tiegel verteidigen und endlich gewinnen. Die verschiedenen Rassen, Planeten, Raumstationen waren instruiert. Die Flotten machten sich bereit zu einem Treffpunkt zu gelangen, von dem aus sie dann alle gemeinsam das Solportal durchstoßen würden und dann Richtung Erde zu steuern, um dort den Krieg zu beenden… auf die eine oder andere Weise. Das wussten nicht nur die Soldaten, Kämpfer und all die anderen, die direkt im Krieg mithalfen, sondern auch alle Flüchtlinge, Zivilisten und dergleichen, die sich in Bunkern, auf Raumstationen und in Flüchtlingslagern befanden. Diese konnten nur unbeteiligt hoffen, dass es einen Sieg geben würde. Nur hoffen… und beten. Die letzen Vorbereitungen wurden getroffen und die einzelnen Völker bereiteten ihre Militärs vor. Im KIZ eines turianischen Kreuzers stand Adrien Victus mit einigen wenigen Primarchen, die den Krieg bisher überlebt hatten. Sie hatten Verbindungen zu der gesamten turianischen Flotte und auch zu den letzten verbliebenen Militärs auf Palaven. Victus machte den Weg frei für eine Turianer, der grade an den Kontrolltisch trat. Er humpelte, versuchte aber ohne eine Krücke aufrecht zu gehen. Seine Tochter lief in einem gebotenen Abstand hinter ihm. Sie wollte ihn stützen, aber sie tat es nicht, denn das würde der Stolz ihres Vaters und die Etikette des turianischen Militärs nicht zulassen. Der Mann war schon älter und hatte eigentlich gar keine Befugnisse auf einem Schiff zu dienen, dass die Primarchen beförderte. Schon gar nicht hatte er die Befugnisse an das Kontrollpult zu treten und eine Übertragung zu tätigen, die sämtliche Turianer erreichen würde. Victus nickte dem Mann zu, der darauf wartete anfangen zu dürfen. Ihn persönlich kannte er eigentlich nicht, aber Victus hatte mit seinem Sohn zusammen gekämpft. Ein Sohn der Dienst auf der Normandy hatte. Es handelte sich um Garrus Vakarians Vater. Er war schon im Ruhestand und davor nie ein hoher General gewesen. Aber sein Sohn hatte sich im Laufe des Reaperkrieges zu einer Art Legende gemausert. Darum hatte man Garrus’ Vater in ein neu erschaffenes Amt erhoben, wie schon bei seinem Sohn. Natürlich rein für die Motivation der Truppen und nach dem Krieg, würde der Mann wieder ehrenhaft entlassen werden. Doch die Soldaten brauchten eine Stimme, etwas Vertrautes. Jemanden, der ihnen Mut machte. Der Vater des Mannes, der seit über drei Jahren die Reaper effektiv bekämpfte, war da eine großartige Wahl. „Die Reaper vernichteten unserer Welt und viele andere. Sie rissen Millionen Turianer in den Tod und Millionen Angehörige anderer Spezies!“, die Worte wurden zwar von Vakarian gesprochen, waren aber als Rede von den Primarchen vorbereitet worden, „Sie kannten keine Gnade und wirkten unaufhaltbar! Nach und nach konnten wir uns verteidigen, aber nie siegen! Nun haben wir die Möglichkeiten dazu!“ Eine ganze Rasse war vollkommen aufmerksam. Ob auf einem Schiff, in einem Flüchtlingslager oder im Schützengraben. „Ein Volk, dass wir vor gar nicht allzu langer Zeit als Feind angesehen haben, ein Volk, dass wir als aggressiv und rückständig beschimpft haben, hat sich in diesem Krieg mehr als bewiesen! Die Menschen haben uns geeint, eine ganze Galaxie! Allen voran Commander Shepard, die mit ihrer Crew seit Jahren gegen diesen Feind zieht! Allen Widrigkeiten zum Trotz!“, er hielt kurz inne, „Mein Sohn, Garrus Vakarian, vertraute von Anfang an auf diese Menschenfrau! Doch er wurde nicht ernst genommen, ausgelacht“, erneut hielt er inne, denn das folgende Wort, war zutiefst persönlich gemeint, „…verstoßen! Doch er gab nicht auf, Shepard gab nicht auf und ich sage euch allen, wir werden auch nicht aufgeben! Wir werden zur Erde, der Heimatwelt der Menschen fliegen und dort die letzte Schlacht führen!“ Vakarian lehnte sich zurück und sprach noch den Titel, der imperialen Hymne der Turianer: „Stirb für die Sache!“ Die Turianer nickten und hoben mitunter ihre Waffen. Großartig gejubelt wurde nicht, auch wenn es vielen danach war. Doch solch einem Verhalten gaben sich Turianer selten hin. Victus nickte Vakarian dankend zu und trat an das Pult: „Bereitmachen! Wir begeben uns zum Treffpunkt!“

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Wrex stand in der Mitte der Hollows und war von Kroganern umgeben, die in allen Rängen standen. Es war eine an sich logistische Unsinnigkeit, denn Wrex hielt einfach nur eine Rede und die hätte er auf Schiffen per Übertragung auch tätigen können. Aber der Clanführer wusste um die Art seiner Rasse und, dass es so besser wirken und mehr Eindruck auf die Kroganer machen würde. Seit vielen Minuten redete er ohne Unterlass. Er strengte sich richtig an, was nicht nur an der Dringlichkeit und der Wichtigkeit des Inhalts lag, sondern auch an seinem Stolz. Neben ihm stand Bakara die vor Wrex gesprochen hatte. Es war eine gute Rede und alle Kroganer waren vollkommen begeistert. Nun wollte Wrex als Clanführer natürlich nicht schlechter sein und gab einfach nur alles. Erzählte von der kroganischen Rebellion, den Fehlern der Vergangenheit und der Wichtigkeit von Änderungen. Bakara musste einige Male den Kopf schütteln, denn sie wusste, dass er einiges sagte, nur um sie zu übertreffen, denn kroganische Frauen waren allein schon aus biologischer Sicht intelligenter. Aber sie musste auch zugeben, dass die Rede Wirkung zeigte und das war beeindruckend. Denn seine Worte mussten den Jubel schlagen, denn Bakara mit dem Ausruf ihrer Schwangerschaft und dem Benennen des wohl ersten Kind nach der Heilung der Genophage hatte. Wrex lief hin und her und sah in die verschiedenen Ränge, er erblickte Vertreter vieler verschiedener Clans und diese standen friedlich nebeneinander, alleine das war schon ein kleines Wunder. Wrex gelangte langsam zum Ende seiner Rede und das war auch gut so, denn die Meute tobte und jubelte weitaus mehr, als bei Bakaras Worten, was die Frau mit einem Lächeln belohnte, welches wegen ihrem Schleier keiner sehen konnte, deswegen konnte sie später stolz behaupten nicht gelächelt zu haben. „…wir waren gespalten! Hirnlose Söldner! Und dann kam Shepard! Seit eintausend vierhundert sechsundsiebzig die erste wahre Freundin unseres Volkes! Eine Schwester im Geiste, die den Anstoß gab uns zu heilen und mit ihrem Einsatz und ihren Leuten konnte die Genophage geheilt werden! Ein Mensch gab den Anstoß, ein Salarianer gab sein Leben für die Heilung, ich selbst zähle einen Turianer zu meinen besten Freunden! Die Grenzen sind aufgehoben! Eine Frau, die wesentlich mehr Eier hat, als jeder von uns, hat gezeigt, dass wir zusammen, alles erreichen können!“, er hob die Faust und badete im Jubel der Menge und auch wenn es eigentlich nur um die Gute Sache ging, genoss er den Moment, „Shepard hat uns gerettet und deswegen bitte ich euch nicht, ich frage euch nicht… ich verlange, ich befehle euch, dass wir auf die Erde gehen und die Reaper dort endgültig mit einem Arschtritt vernichten! Zeigen wir der Galaxie, dass wir Kroganer auch nach über tausend Jahren der Verdammung immer noch fähige Mistkerle sind!“ Die Menge brodelte, johlte und war bereit. Wrex legte seinen Finger an sein Ohrloch: „Wir wären dann bereit!“ Die Nachricht ging an die Flotte aus turianischen und menschlichen Schiffen, daneben gab es auch Asarifrachter und einige Schiffe der Quarianer. Denn die Kroganer hatten keine eigene Flotte, aufgrund ihrer Entmilitarisierung nach Ende der Rebellionen. Die Shuttles machten sie bereit die Clanvertreter aufzunehmen und zu den Schiffen zu bringen. Wrex lief zu Bakara: „Ich habe mehr Jubel bekommen“ – „Ich bin ja so unglaublich Stolz auf dich!“, kam es mit überzogenen Sarkasmus und der Kroganer knurrte nur kurz: „Wie auch immer. Ich mach mich auf den Weg. Achte auf dich, immerhin musst du bald ein Ei legen!“ Die Kroganerin lachte auf: „Ha! Führ’ du mal dein’ Krieg, fürs Kinderbekommen bin ich zuständig!“ Wrex grinste und lief davon. Bakara rief ihm aber noch hinterher: „Und wenn du den Commander siehst, grüß sie von mir und sag’ ihr, dass ich das erste Kind Mordin nennen werde.“ Kurz stoppte der Clanführer und knurrte abfällig, dann ging er murmelt davon und die Kroganerin grinste überheblich und sehr zufrieden.

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Admiral Han’Gerrel stand in einem der Versorgungsschiffe, die mit Hilfe der Geth zu beeindruckenden Kampfschiffen umgerüstet worden waren. Er hatte eine Leitung zur gesamten Flottille geöffnet und sprach zu seinem ganzen Volk. Alle klebten an seine Lippen und saugten jedes Wort auf. „Commander Shepard, hat nicht nur dafür gesorgt, dass wir endlich wieder unsere Heimatwelt zurückbekommen haben, sie hat auch einen Frieden errungen, den ich persönlich niemals für möglich gehalten hatte! So lasst uns dem Commander helfen! Ihr und allen Menschen, der Erde, ihrer Heimatwelt und besiegen wir die Reaper ein für alle mal! Kämpft dafür, das ihr eines Tages auf Rannoch stehen könnt, euren Helm abnehmt und dabei nicht Krankheit und Angst empfindet, sondern nur Freiheit!“ Die Quarianer jubelten und gaben dem Admiral in allen belangen Recht. Han’Gerrel drehte sich zu dem Geth, der neben ihm stand um und räusperte sich: „Wollen sie nicht auch eine Rede halten? Ich kann einige Kanäle öffnen!“ – „Nicht nötig, Schöpfer Gerrel“, kam es von dem Geth, „ich habe diese Rede bereits gehalten.“ Der Quarianer war etwas verwirrt: „Sie haben doch gar nichts gesagt!“ Der Admiral sah nur wie sich einige Kopfpartien kurz bewegten: „Ich habe es als digitale Informationen übersandt, Worte waren nicht notwendig.“ – „Aha…“, merkte Han’Gerrel an und räusperte sich erneut. Nach einem Moment der Stille sprach der Geth wieder: „Aber wenn es der Motivation der Schöpfer dienlich ist, würde ich die Geth überzeugen zu jubeln.“ Der Admiral stöhnte ein leises ‚nein, danke’ und setzte sich auf seinen Stuhl.

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Jacob lief zu einem der Transporter, die zu dem Treffpunkt der Flotten fliegen würden. Kampferprobte Mitarbeiter des Tiegels würden auf der Erde direkt mitkämpfen, die Wissenschaftler würden in Flüchtlingslager und gesicherte Raumstationen unterkommen. Jacob setzte sich in den Truppentransporter und grinste: „Bereit, Kasumi?“ Neben dem Ex-Cerberusangestellten tauchte plötzlich, die bis eben unsichtbare Diebin auf: „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“ Jacob lachte und zeigte auf den Sicherheitsbügel: „Die sind normaler auf leeren Plätzen nicht runtergeklappt! Nervös?“ Kasumi nickte: „Ja, verdammt. Aber ehrlich gesagt, kann ich es auch kaum abwarten das Tiegelding in Aktion zu sehen“ – „Geht mir ähnlich“, lächelte Jacob und wartete dass der Transporter voll wurde. Einer der Soldaten vom Tiegelprogramm lief gehetzt durch die Gänge und suchte jemanden: „Pinky? Pinky?“, rief er immer wieder und dabei sah er sich immer wieder um. Dann kam er zum stehen und lächelte: „Na da bist du ja. Komm her, Kleiner.“ Allen Erwartungen zum Trotz kam weder ein Varren noch ein Hund um die Ecke, sondern eine ausgewachsene Rachnidrohne. Er klopfte dem seltsam anmutenden Wesen sanft auf eines seiner Tentakel: „Du musst in die siebte Dockingbucht, da sind die Schiffe für euch.“ Die Drohne nickte, eine Geste die sich die Rachni während der Arbeit am Tiegel abgeschaut hatten, denn ständig jemanden für den Sprachgebrauch zu kontrollieren, verursachte bei derjenigen Person über kurz oder lang Kopfschmerzen. „Lass deine Leute nicht warten. Pass auf dich auf“, er hielt dem Wesen die geschlossene Faust hin, welche die Drohne mit einem seiner Tentakel anstupste, ebenfalls eine Geste, der sich einige Rachni angenommen hatten. Das Wesen ließe eine Art gellenden Schrei los und sofort folgten ihm einige Dutzend Rachni zu der angegeben Dockingbucht.

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Die Flüchtlinge der Citadel hatten sich alle in einem Sektor wieder getroffen. Dort wurden die Schiffe neu besetzt. Jeder der kämpfen konnte wurde auf Transporter oder Schlachtschiffe gebracht. Man wurde mit Waffen und Panzerungen ausgestattet und bekam dann seine Befehle. Zaeed sah seine Jungs an und schickte sie dann auf die verschiedenen Schiffe, davor sagte er jedem noch, wie sehr er ihre Gegenwart schätze und dass sie sich bloß nicht einfallen lassen sollten einfach zu sterben. Der Söldner drehte sich um: „Du bleibst hier, oder?“ – „Ich kann nicht kämpfen, hier bin ich besser aufgehoben“, kam es von Kelly die versuchte ruhig zu bleiben. „Ich werde dann hier warten und hoffe von eurem Sieg zu hören.“ Der Söldner nickte und grinste dabei: „Das packen wir schon. Shepard hat ordentlich was auf die Beine gestellt und wir erledigen den Rest!“ Zaeed reihte sich dann bei einigen anderen Söldnern und Soldaten ein um auf ein Schiff zu kommen. Er hätte nie gedacht, dass er mal ohne Geld zu nehmen so viel riskieren würde.

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Balak saß auf dem Stuhl im KIZ eines seiner Schlachtschiffe. Vom batarianischen Militär war kaum noch etwas übrig, von dem Volk an sich ganz zu schweigen. Balak, früher einmal ein Terrorist, war nun der höchste Offizier der gesamten Hegemonie. Er massierte sich schon seit Stunden die Stirn. Er war in einer Art Zwiespalt, der sich auf sein ganzes Volk auswirken konnte. Er wollte helfen die Reaper zu vernichten, mit allen noch verfügbaren Mitteln. Doch ausgerechnet die Erde war das Ziel, die Erde würde der Schauplatz der letzten Schlacht werden. Seite an Seite mit Menschen kämpfen… Balak lachte kurz, denn er nahm an, unter anderen Umständen mal zur Erde zu fliegen. Als glorreicher Eroberer und Vernichter der Menschheit. Aber die letzten Jahre hatten ihn gezeichnet. Commander Shepard hatte den Batarianer damals auf dem Asteroiden X57 am Leben gelassen, was die Ansichten von Balak stark verändert hatte. Er stellte seinen Hass in Frage. Aber als der Commander das Viperportal im Bahak System gesprengt hatte, veränderte sich wieder alles in dem Batarianer. Mit seinem Hass steckte er wieder einige an und viele andere, die den Hass eh schon in sich hatten, kämpften mit ihm. …und dann war es soweit. Balak hätte den Commander töten können, auf der Citadel. Der Hass um die Zerstörung des Portals und den Verlust von Kar’shan, für alles sollte Shepard bezahlen. Doch wie immer redete der Commander zielgerichtet die Wahrheit und der Batarianer ließ von seinem Vorhaben ab. All der Schmerz des Verlustes und der Hass hatten ihn blind werden lassen. Die Reaper waren der Feind. Der Mensch war nur ein Feind aus vergangener Zeit, der aus politischen Gründen ernannt wurde. Es gab Kriege unter ihnen, aber die gab es auch mit den Turianern, die gab es zwischen Rachni und den anderen Völkern, und nun kämpften alle gemeinsam. Es war einfach an der Zeit, den Hass der Vergangenheit zu begraben und neu anzufangen. Viele Batarianer waren gestorben, viele Oberhäupter. Hassprediger und dergleichen kamen ums Leben. Leute wie Balak, Batarianer die noch etwas zu sagen hatten, gab es nur noch wenige und diese wenigen konnten die Ansichten der Batarianer lenken, sogar ändern. Balak hatte vieles satt. Er hatte es satt sein Volk sterben zu sehen, er hatte es satt, dass die Hegemonie so wenig unternehmen konnte und noch mehr hatte er es satt, dass sein Volk seit fünfzehn Jahren nur noch als Gesetzlos galt. Er hoffte auf den Sieg gegen die Reaper und auf Änderungen. Er wollte seinem Volk helfen. Aber um das zu tun, mussten er und alle Batarianer den Menschen helfen. Das war der absolut richtige Schritt für einen eventuellen Frieden. Balak aktivierte eine Videoleitung zu allen Schiffen der Batarianer, er musste nämlich seine Gedankengänge noch an sein Volk übermitteln. Aber da er wusste, dass sein ganzes Volk müde war ein Haufen Verbrecher zu sein, hatte er keine Angst, dass seine Rede schlecht aufgenommen werden würde.

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Die Dalatrassen verloren wie immer nicht viele Worte, und im Gegensatz zu vielen anderen Völkern waren die aufbauenden Reden ehr theoretischer Natur und mitunter sogar mit Drohungen versetzt. Einige hielten die Heilung der Genophage weiterhin für einen Fehler und rieten im Kampf Abstand zu den Kroganern zu halten. Große Teile dieser missmutigen Reden wurden durch einige Probleme unterbrochen und waren so vom Volk nicht hörbar. Nachdem man diese technischen Fehler bemerkte, wollten die Dalatrassen natürlich wissen was los war. Es konnte nie geklärt werden, was die Kommunikationsprobleme auslöste, aber einigen Gerüchten nach zu urteilen, soll ein STG Major sehr intensiv gelacht haben, als sich die Dalatrassen über den Systemausfall beschwerten. Glücklicherweise war Ratsherr Valern über einige Kanäle zu erreichen und baute sein Volk etwas besser auf, er lobte Commander Shepard. Zwar hieß er nicht all ihre Taten gut, aber er lobte ihren Durchhalt und was sie auf die Beine gestellt hatte. Die Salarianer sollten ihr Bestes im Kampf geben und dabei helfen den Frieden zu sichern. Diesmal mit an vorderster Front und nicht wie so häufig durch zweite Hand.

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Die Allianzflotte war gewaltig und befand sich schon am Treffpunkt. Nach und nach kamen andere Teile der Streitkräfte an. Jäger, Schlachtschiffe, Truppentransporter, Frachter, alles war vertreten. In einem der Transporter befand sich ein Gros der biotischen Truppen der Menschen. Kahlee Sanders hatte damit zu tun den Varren unter Kontrolle zu halten, der ihr grade übergeben würde: „Ist er stubenrein?“ – „Gute Frage“, kam es von Jack, die sich am Hinterkopf kratzte, „leg lieber ein paar Folien aus!“ Kahlee verdrehte die Augen und Jack kniete sich vor Eezo: „Du bist ein braver Junge, hörst du?“, sie nahm dabei den Kopf des Varren in beide Hände und kraulte seine Wangen, „hör’ auf Tante Kahlee! Machst du das? Na klar machst du das!“, sie veränderte immer mehr ihren Stimmfall bis dieser vollkommen idiotisch klang. Einige ihrer Schüler kicherten. Diese wurden aber sofort wieder still, als ihre Lehrerin sich ganz kurz zu ihnen umdrehte. Sie gab Eezo noch einen Kuss zwischen die Augen und dieser leckte ihr kurz über das Gesicht. Jack stand auf: „Würde ihn ja gerne mitnehmen, aber ich glaube, er würde den Kampf nicht überstehen!“ – „Bei mir ist er sicher“, lächelte Kahlee und Jack lachte: „Das ist mir klar! Die Frage ist nur, bist du auch vor Eezo sicher?“ Die Leiterin der Grissom Akademie nickte Jack zu und reichte ihr, ohne den Scherz zu kommentieren die Hand: „Ich wünsche dir alles gute, Jack, Und was auch immer passiert. Danke für alles, du hast viel für die Kinder getan. Komm’ wieder zurück.“ Jack lächelte, drückte die Hand zur Seite und umarmte Kahlee: „Dito.“ Damit löste die tätowierte Schönheit aus der Umarmung und ging zu ihren Schülern. Kahlee lief mit dem Varren zu einer der Schleusen, sie würde wie einige andere nicht mit zur Erde fliegen, sondern in ‚Sicherheit’ gebracht werden. Jack sah den beiden noch kurz hinterher und ging dann zu ihren Studenten und anderen Biotikern, die sie schon eine ganze Weile äußerst erfolgreich anführte. Alle waren sofort aufmerksam und sahen die tätowierte Frau eifrig an. „Und“, kam es laut von Jack, „bereit eure Heimat zurückzuerobern?“ Prangley meldete sich und grinste: „Ich wurde aber auf Elysium geboren, Ma’am!“ – „Du bist ein Klugscheißer Jason“, lachte Jack, „aber das gefällt mir!“ Die tätowierte Schönheit ging ein paar Schritte hin und her: „Es geht also los! Wir werden auf die Erde gehen und den armen Schweinen die keine Biotik haben die Ärsche retten und verteidigen bis unsere Hirnwindungen anfangen zu bluten!“ Die Trupps nickten und einige leuchteten provisorisch kurz auf, „da unten wird es dann verdammt heftig werden, aber wir packen dass, wenn ihr keine Scheiße baut! Und genießt es Jungs und Mädels! Denn wer weiß, wenn die Reaper besiegt sind gibt es eventuell nie wieder Krieg und wir haben uns alle auf einmal ganz doll lieb!“ Die Menge lachte und nickte belustigt. „Sollte also bald keine Notwendigkeit mehr für Armeen bestehen, lassen wir es vorher wenigstens noch einmal richtig krachen!“ Die Biotiker jubelten und Jack wandte sich lächelnd ab. Sie aktivierte ihr Universalwerkzeug und ging in eine ruhigere Ecke des Transporters. Nach einigen Momenten entstand über Jacks Arm ein digitaler Bildschirm auf dem Miranda zu sehen war: „Jack?“ – „Hey, Sexy!“, grinste Jack, „ich stehe grade hier und gucke in Richtung deines Schiffe und musste an dich denken.“ Miranda lachte am anderen Ende: „Truppentransporter haben keine Fenster, du Lügnerin!“ Jack rollte mit den Augen: „Klar! Mach den romantischen Moment nur kaputt!“ Die beiden Frauen lächelten sich gegenseitig an. Dann wurde es still, bis Jack wieder das Wort an ihre Freundin richtete: „Pass nachher auf dich auf, verstanden? Nach dem Krieg will ich endlich richtig mir dir zusammen sein, so dass es alle wissen!“ Miranda wurde leicht rot: „War das wieder ein Liebesbeweis?“ – „Auch!“, grinste Jack, „aber mit dir kann man auch prima angeben und ich wette die Kerle wird es wahnsinnig machen, wenn wir in Clubs zusammen tanzen werden!“ Die schwarzhaarige Schönheit lachte noch einmal und setzte dann ein sanftes Lächeln auf. Sie wollte etwas sagen, brach aber ab: „…noch zu früh für das L-Wort, oder?“ – „’Lesbe’?“, kam es gespielt verwirrt von Jack und Miranda stöhnte beherzt: „’Liebe’, du Gans!“ – „Weiß ich doch“, kicherte die tätowierte Rebellin: „Das sagen wir, wenn wir alles offiziell gemacht haben, okay?“ Miranda nickte. „Wie ist die Stimmung bei euch?“, wollte Jack wissen und ihre Freundin bewegte den Kopf leicht von links nach rechts: „Geht! Etwas nervös, aber das könnte auch an all den Bewaffneten Wachen liegen!“ Jack lachte: „Immerhin sind auf den Schiffen in eurer Gruppe viele Leute die mal bei Cerberus waren!“ – „Ich weiß. Gut dass du nicht hier bist, das könnte Ärger geben!“, lachte Miranda und Jack schüttelte nur den Kopf: „Dann mal los. Aber lass dich nachher nicht umlegen. Wenn das hier vorbei ist, will ich mit jemanden in die Kiste steigen!“ Damit beendete sie die Übertragung.

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Deemonef
08.06.2013, 01:19
Miranda schloss ihr Universalwerkzeug und ging wieder in die Mitte des KIZ. Sie stellte sich neben General Petrovsky, der der Frau höflich zunickte. Auf dem Frachter waren wirklich sehr viele ehemalige Cerberusmitarbeiter. Wohl, damit die Allianz alle gleichzeitig im Blick hatte, denn das Vertrauen war logischerweise noch nicht vollends wiederhergestellt. Der General tippte immer wieder auf der digitalen Schaltfläche herum und zog die holografischen Staffeln und Schiffe hin und her. Oleg hatte mit einigen anderen Generälen und Admirälen aller Spezies die Taktik für den Angriff auf die Erde entworfen und der ehemalige Cerberusgeneral fand immer neue Verbesserungen, die er regelmäßig an alle Flotten sandte. Er mochte ein Xenophob sein, aber er war auch ein erstklassiger Stratege. Miranda war froh, dass Shepard ihn am Leben gelassen hatte. Ohne ihn hätte es auch viel mehr Verluste bei der Einnahme der Cronosstation gegeben. Miranda mochte die Arbeit mit Oleg, was wohl auch daran lag, weil der General schon seit Ewigkeiten nicht mehr derselben Meinung wie der Unbekannte war. Wäre er ein bisschen weniger Rassist, wäre er sicher ganz vorne bei den Guten mit dabei. „Das wird ein hartes Gefecht, wobei Härte wohl untertrieben wäre!“, kam es etwas abwesend von Oleg und Miranda sah in an: „Wie schlimm wird es wohl, ihrer Meinung nach?“ General Petrovsky legte in seiner üblichen Manier eine Hand ans Kinn und stütze jenen Arm auf seinen anderen: „Kennen sie die Schlacht bei Asculum, zweihundert neunundsiebzig vor Christus?“ Miranda schüttelte den Kopf und Oleg fuhr fort: „König Pyrrhus von Epirus kämpfte in zwei Schlachten gegen die Römer, mit über zwanzigtausend Soldaten und beinahe dreißig Kriegselefanten. In der zweiten Schlacht, jener bei Asculum, hatte er die Römer zwar besiegt, aber so viele Mannen verloren, dass er selbst sagte ‚ Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!’.“ Miranda war beeindruckt von dem Wissen des Generals: „Das heißt also, viele Verluste! Aber er hat ja… gewonnen!“ – „Vorerst“, merkte Oleg an, „in einer Folgeschlacht wurde er vom römischen Imperium vernichtet, nachdem sein Friedensangebot abgelehnt wurde!“ Die ehemalige Nummer zwei von Cerberus verstand: „Das heißt also. Sollten wir den Angriff führen, wird es sehr viele Verluste geben. Und sollte der Tiegel nicht funktionieren, haben wir nicht mehr genug Streitkräfte um einen weiteren Sieg zu erringen?“ Der General nickte mit einem gewissen Maß an Freude, dass er verstanden wurde: „Die Reaperschiffe sind stabil, stark und haben unglaubliche Feuerkraft! Wir sollten uns einfach keinen Illusionen hingeben. Wir müssen schnell handeln. Wenn wir den Angriff zu langsam durchführen, werden wir vernichtet!“ Miranda nickte und Oleg sendete seine Verbesserungsvorschläge wieder ab. Danach stand er einen Moment da und beobachtete einige der Wachen, diese hielten zwar ernste Blicke auf die Cerberusleute, aber versuchten auch freundlich zu sein. Einige unterhielten sich sogar. Manche aus den Phoenixeinheiten berichteten von den Experimenten ihrer ehemaligen Vereinigung, und, dass sie deswegen Cerberus verlassen hatten. Ihnen wurden dann von den Allianzmedizinern die Reaperimplantate entfernt und sie wurden in die eigenen Reihen aufgenommen. Diese Pro-Menschenorganisation hatte es ab einem gewissen Punkt einfach übertrieben und sie verdiente es ausgelöscht zu werden. Oleg sah einige dieser Gesprächsszenen und wandte sich dann an Miranda: „Was wird wohl werden, wenn wir gewinnen?“ Die schwarzhaarige Schönheit grinste etwas schief: „Man wird uns den Prozess machen. Ich glaube Leute wie wir werden selbst durch mildernde Umstände lange hinter Gitter kommen!“ Petrovsky lachte trocken und nickte: „Ja, das habe ich mir auch gedacht.“ Einen Moment standen beide da und jeder hatte die gleiche Frage im Kopf, doch keiner wollte sie laut aussprechen. Darum blieb sie unbeantwortet. Diese eine Frage, die sich wohl jeder ehemalige Cerberusmitarbeiter stellte: ‚Bereust du deine Taten?’

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Captain Jarral hielt eine Rede, die nicht direkt als solche bezeichnet werden durfte. Es waren viele Flüche darin und Drohungen, aber dann auch witzige Wendungen, wie toll doch der Kampf sei. Die Salarianerin hatte das Vertrauen ihrer Leute und nach ihrer heiteren bis düsteren Tirade verbeugte sie sich überzogen vor dem Videobildschirm und setzte sich. Die Besatzung der RUM Flotte von Omega johlte beharrlich. Die Schiffe waren zwar dreckig ungewartet und nicht die stärksten, aber dafür waren sie zahlreich und schnell. An Bord waren natürlich nur Leute von Omega, von Soldaten, über Söldner bis hin zu Leuten die einfach mal eine Waffe in der Hand halten wollten. Jarral tippte auf der Konsole an ihrem Stuhl herum und ein holografisches Modell tauchte vor ihr auf. Es war Sayn von Eclipse: „Sehr erbauliche Rede, auch wenn ich weniger blutige Vergleiche benutzt hätte“, Jarral lachte überraschend lieblich: „Erbaue deine Saboteure ruhig mit Märchen, meine Leute bekommen die Wahrheit zu hören!“ Der Salarianer nickte: „Denk aber dran, dass das nicht deine Leute sind, die gehören Aria!“ Jarral nickte: „So wie deine Leute! Ich melde mich wenn es los geht!“, damit schaltete sie die Übertragung ab. Die RUM Flotte hatte sich mit den Rest der Terminusflotte, die mit in den Krieg zogen getroffen. All die Schiffe schwebten etwas abseits der anderen Flotten, was diesen sicherlich sehr gelegen kam. Söldner- und Omegaschiffe waren nicht sehr beliebt, aber für den Krieg nahm man alles. Aria T’Loak hatte Jarral freie Hand gegeben, wie sie die RUM Flotte einsetzen sollte, zudem hatte sie die Einheiten von Eclipse, Blood Pack und den Blue Suns, die unter Arias Kontrolle standen, kurzzeitig unter Jarrals Befehl gestellt. Seitdem gab es keinen Kontakt mehr zu Omega, die Königin und alle die noch auf der Station waren, hatte sich abgeschottet. Entweder um ungestört den Wiederaufbau voranzubringen, oder um sich einzumauern, sollten die Reaper gewinnen. Jarral hatte andere Sorgen. In nicht allzu langer Zeit würden alle Flotten bereit sein um zur Erde zu kommen. Die Staffeln aus den Terminussystemen hatten sich unter den Befehl der Allianz gestellt, wie eigentlich alle anderen Flotten auch, da eh alle zusammenarbeiteten, war das aber nur rein oberflächlich zu betrachten. Vosque und Gryll waren etwas ungehalten und wollten eigentlich nur noch kämpfen, was sie über andauernde Funksprüche durchgaben. Jarral musste immer den Kopf schütteln. Sie vermisste die Zeiten, in denen Leute wie Zaeed Massani oder Ganar Wrang die verschiedenen Söldnervereinigungen anführten, denn damals waren sie noch viel eindrucksvoller und wesentlich effizienter. Die Salarianerin hatte zu diesen Zeiten zwar noch nicht gelebt, aber die Geschichte sprach für jene Anführer. Der Captain sah vor sich ein digitales Schaubild der Flotten, die sich in Stellung brachten und sie war mehr als beeindruckt, wie groß doch die Streitmacht der Reapergegner war und alle arbeiteten zusammen. So langsam verstand Jarral, warum Aria auf Omega blieb und nicht noch mehr erobern wollte, sie hätte mit ihren Truppen keine Chance wenn sie zu großen Ärger veranstalten würde. Die Salarianerin lehnte sich in ihren Stuhl zurück und wartete auf die Mitteilung der Allianz, denn bald würde der Angriff starten.

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Matriarchin Lidanya betrachtete auf einem Monitor die Anzahl der Schiffe. Es handelte sich um zwei komplette Flotten und zwei Asari- Kreuzer, dazu kamen aufgerüstete Forschungsschiffe und zahlreiche Gruppentransporter. Nicht zu vergessen, die Destiny Ascension auf der sich Lidanya befand und Befehle gab. Thessia war hart getroffen worden, glücklicherweise lebten viele Asari auf Kolonien und auf der Citadel, aber das minderte nicht den Schmerz über den Verlust. Das die Flotten der Asari noch kräftetechnisch so stark war, lag leider an dem Fakt, dass sich kaum eine der Staffeln oder Flotten in der Nähe von Thessia während des Reaperangriffs befand. Nun nutzten die Asari alle Ressourcen um die Citadel zurückzuerobern. Lidanya sagte nicht viel, die Rede, die Admiral Hackett vor einigen Minuten gehalten hatte, reichte. Denn die Wunden der Asari waren noch frisch. Thessia war als letzte Heimatwelt gefallen und das Volk empfand Wut und Trauer, die Reaper würden dafür bezahlen. Die Matriarchin hatte viele Freunde und Bekannte auf Thessia und auch einige Töchter, es schmerzte sie, dass sie nichts tun konnte, das wollte sie nun wiedergutmachen, indem sie eines der mächtigsten Angriffsschiffe der galaktischen Gemeinschaft in die Schlacht führen würde. Lidanya öffnete einen Kanal zu einem der Truppentransporter, einer der letzten, der Thessia verlassen hatte, er kam erst vor wenigen Stunden an. Die Asari hatten sich entschieden große Teile des noch vorhandenen Militärs auf Thessia in die Schacht auf die Erde zu bringen. Es schien im ersten Moment unklug, die Heimatwelt noch ungeschützter zurückzulassen. Aber wenn die Citadel nicht zurückerobert werden würde, würden die Reaper siegen, und dann brächten auch einige Soldaten mehr auf Thessia nichts, weswegen man alle Truppen für das letzte Gefecht bereitstellte. Am anderen Ende des Kanals meldete sich eine jungen Offizierin, zu jung, wie sich die Matriarchin sorgenvoll dachte, es aber nicht aussprach: „Wie war die Lage auf Thessia, als sie fortgeflogen sind?“ Die Offizierin schlucke hörbar: „Werte Matriarchin, die Reaper sind schon an den Grenzen der unbewohnten Gebiete… es sieht wohl so aus, als würden die Flüchtlingslager bald fallen…“, das hatte Lidanya erwartet, trotzdem schmerzte es das zu hören: „Verstanden“, sie suchte nach Worten, „machen sie sich bereit. Der Befehl zum losschlagen wird sicher bald kommen!“ Damit beendete die Matriarchin die Übertragung.

Die junge Offizierin stand noch eine Weile an dem Terminal und drehte sich dann wieder um. Sie sah in die Gesichter vieler Asari, aus denen die Farbe entschwunden war. Denn all diese Frauen kamen direkt von Thessia und sie hatten schlimme Dinge gesehen. „Wir warten auf den Marschbefehl, also bereitmachen!“, wiederholte die Asari sinnloserweise, denn Lidanya war laut und deutlich zu hören gewesen. Die Besatzung war ruhig und in sich gekehrt, wartete auf neue Befehle und jede einzelne hoffte auf den Sieg, auch wenn die Hoffnung schon besser aussah. Auf einem Platz saß eine Asari, die bereits den Sicherungsbügel angelegt hatte, obwohl noch gar kein Grund dazu bestand. Zudem leuchtete die Asari die ganze Zeit und schien zu schlafen, aber dem war nicht so. Es war kein Schlaf sondern eine tiefe Meditation. Niemand sagte etwas Abfälliges darüber, denn immerhin handele es sich um die berühmte Justikarin Samara. Sie und alle Kriegerinnen des Ordens hatten auf ihrer Heimatwelt alles gegeben… und das war wortwörtlich gemeint. Denn als die Reaper immer schneller vorankamen, Dörfer überfielen und häufiger direkt mit Zerstörern angriffen, konnten auch die Justikarinnen nicht mehr endlos helfen. Sie starben, als sie die Rückzüge der Zivilisten und des Militärs deckten. Jede einzelne Justikarin gab ihr Leben um Thessias Bewohner zu retten, und jede einzelne war ein herber Verlust. Samara kannte nicht alle persönlich, aber es tat ihr im Herzen weh von ihren Ableben zu erfahren. Natürlich war es in gewisser Weise edel und sie starben für etwas Gutes, aber leider tröstet es einem sehr wenig, wenn die Wunden noch so frisch waren. Samara überlebte wohl, weil sie so oft in den Flüchtlingslagern bei den Militärs Absprachen hielt, da sie ja selbst einmal Offizierin im Oberkommando war, und da Samara stärker war als die anderen Justikarinnen. Diese Stärke erhielt sie durch ein langes intensives Training, ein Training, dass sie absolvierte um ihre abtrünnige Tochter zu jagen. Nur aufgrund Miralas Fluchtfertigkeiten und ihrer Intelligenz musste Samara stärker werden. So gesehen, war die Stärke aus jenem Training ein Geschenk an die Justikarin, ein Geschenk, dass sie Thessia überleben ließ. Der Gedanke mochte weit hergeholt sein, aber in einer Galaxie, die von gewaltigen Maschinenwesen zerstört wird, versucht man allen einen Sinn zu geben. Schlussendlich waren nur noch Samara und Phora als vollwertige Justikarinnen von ihrem Orden übrig. Gut möglich, dass es noch in anderen Teilen der Galaxie Kodexkriegerinnen gab, die nicht zu erreichen oder die nicht gekommen waren, doch eine Gewissheit gab es nicht. Phora und Samara zogen gemeinsam in die Schlacht und sicherten die Einsätze, bis zu dem Moment an dem die Nachricht kam, dass die Reaper über die großen Gebirge im Osten flogen, um in die dahinter liegenden Dörfer zu gelangen. Eigentlich gab es in diesen Bergen nichts… bis auf einen einzigen Tempel, der einsam in der kargen Landschaft stand. Phora wollte nicht akzeptieren, dass der Haupttempel der Justikarinnen von Reapern angegriffen wird, denn dort gab es mit Sicherheit noch viele Akolythinnen und Arbeiterinnen die nicht fliehen wollten. Samara wollte es ihrer Schwester im Geiste ausreden, denn sie würden eventuell eh zu spät kommen und so grausam es auch klang, aber in den Städten konnten die beiden Justikarinnen mehr Asari retten. Doch Phora ließ sich nicht überreden. Sie hatte alles verloren, bevor sie dem Orden beitrat und hatte keinen Sinn mehr im Leben. Im Tempel fand sie einen neuen Sinn, so etwas wie Familie und Freunde, das wollte sie nicht schutzlos zurücklassen. Samara verstand das und tief im Inneren wollte sie Phora begleiten, denn Calisto war mit Sicherheit auch noch in dem Tempel. Phora flog mit einem Gleiter alleine zu dem Tempel und kurze Zeit später wurden die Truppen für den Kampf auf der Erde abgeholt, so erfuhr die Justikarin nicht, was aus dem Orden geworden war, oder aus Phora… oder aus Calisto. Der Krieg ging voran und es gab immer mehr Opfer zu beklagen. Es war an der Zeit das zu ändern. Nicht nur für Thessia, sondern für die Galaxie.
Und für Personen wie Samara, musste der Sieg auch errungen werden für Dinge die noch wichtiger waren als die ganze Galaxie.

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Gwen saß auf ihrem Bett, sie hatte ihre Panzerung an. Sie war geputzt und aufgeladen. Ihre Waffen waren in einem optimalen Zustand und ihr Universalwerkzeug war das Neuste was der Markt zu bieten hatte. Der Commander hielt den Helm in der Hand. Sie sah in das Visier, dann blickte sie zu ihrem anderen Helm, den sie erst vor kurzem wieder bekam. Das zerstörte Panzerungsstück, dass beim ersten Angriff der Kollektoren zurückblieb. Gwen starb. Sie starb und kam zurück um weiterzukämpfen. Das war schon nicht mehr als Sturheit zu bezeichnen, dachte sie sich mit einem Grinsen. Vor einer Minute kam die Meldung von Admiral Hackett, übertragen durch EDI, dass alle Flotten bereitstanden. Nun war es soweit. Das letzte Gefecht, das größte aller Zeiten, selbst Javik hatte das gesagt und wenn das einer wissen musste, dann er. Gwen hatte versuchte zu schlafen… eine Stunde gelang es ihr. Aber die intensiven Träume rissen sie wieder aus dem Schlaf. Sie sah Kaidan, Mordin, Thane, Legion… sie sah so viele wertvolle Freunde die gestorben waren, um den Feind aufzuhalten. Sie sah die Gesichter ihrer Freunde auf der Feier, hörte Lachen und Gesang. Sie sah Samara, wie sie sich liebten… Der Commander setzte den Helm auf und schlug probeweise dagegen. Danach stand sie auf und ging zu dem Fahrstuhl. Sie sah noch einmal zu ihren Fischen und Hampton: „Haltet die Stellung so lange ich weg bin“, lächelte Gwen und fuhr ins KIZ. Sie lief an Samantha vorbei die einfach nur nickte, genau wie der Rest der Crew an dem sie vorbeiging. Es war gespenstisch, gedrückt, denn jeder wusste, wo es nun hin ging. Gwen stellte sich hinter Joker und dieser drehte sich um: „Wann immer sie wollen, Shepard…“ Der Commander nickte: „Los!“ EDI bereitete alles vor und Joker lenkte das Schiff in die Energiestrahlen des Massenportals. Vor den Augen aller anderen Flotten verschwand die Normandy. Diese kam beim Solportal wieder heraus und schwebte im Luftleeren Raum. Der Pilot sah durch das Fenster den Pluto und musste grinsen: „Wirkt irgendwie wie das Einfahrtschild zur Erde, oder?“ Gwen nickte mit einem knappen Lachen. Die Normandy sollte durch das Portal fliegen und Ausschau halten, ob Reaper in der Nähe waren. Laut EDIs Scans war aber nichts dergleichen da. Wieder wartete Joker auf Shepards Befehl, denn nur mit ihrem Zuspruch, würden die anderen Flotten den Marschbefehl erhalten und dann zur Erde fliegen. Gwen schloss die Augen und atmete einmal lange und intensiv durch:
„Los!“

Hochdrache
08.06.2013, 08:50
So, da wären also alle bereit. Die Ruhe vor der Schlacht. Man kann die Spannung förmlich greifen, so gut ist das beschrieben. Mehr ist nicht zu sagen.

Deemonef
11.06.2013, 00:21
Ich danke dir:knuddel

Okay, wie ihr alle wisst, kann ich nicht gut nacherzählen:D Deswegen ist der Part auf der Citadel schön kurz gehalten :)

Und es ist diesmal etwas länger geworden... konnte keinen Punkt finden, an dem ich unterbreche. Viel Spaß :)

Teil 12: Kriegsende

Die Erde war nicht mehr ansatzweise der Ort, der er früher einmal war. Wie auch bei allen anderen Heimatwelten, hatten die Reaper hier nur Zerstörung und Verzweiflung hinterlassen. Städte, Dörfer, Landstriche waren menschenleer und zum Teil komplett vernichtet worden. Überall waren die Reaper und töteten oder ernteten, es war beinahe überall das gleiche Bild. Jedoch gab es auch Ausnahmen. Einige Orten konnten sich berauschend gut verteidigen, andere wieder rum wurden von den Reapern nur halbherzig beachtet und dann gab es da noch London. Keiner wusste was dort los war, aber die Reaper rückten dort grade zu irrsinnig langsam voran. Zudem war jetzt auch noch ein Transportstrahl der Citadel in jener Stadt. Laut Admiral Anderson hatten die Reaper auch irgendetwas auf dem Erdboden, um den Strahl herum gebaut. Es war nicht wirklich wichtig, was es war oder warum das alles geschah. Wichtig war nur, dass es eine Chance war zu siegen. Darum war der Plan wie folgt: Die Flotte der gesamten Galaxie würde im Orbit gegen die Reaper kämpfen, was als Codename ‚Schwert’ bezeichnet wurde, und die Truppentransporter würden alle nach London gebracht werden um dort den Bodenkampf zu unterstützen, das wurde Operation ‚Hammer’ genannt. Die Flotten drangen durch das Solportal und nahmen Kurs auf die Erde, dort angelangt, begann sofort der Angriff. Es war hart. Genau wie Petrovsky und viele andere Oberhäupter es vorausgesehen hatten. Die Angriffskraft der galaktischen Gemeinschaft war atemberaubend. Doch die Reaper waren eben ein sehr mächtiger Gegner. Die großen Schiffe der Sovereignklasse konnten mit ihren Lasern auch die bestgepanzerten Schiffe zerstören. Massen von Oculus griffen die Jäger an und drangen durch die Panzerungen der großen Schiffe. Selbst Reaper, die schon dabei waren zu ‚sterben’, nachdem ihnen Tentakel abgeschossen wurden und Ähnliches, griffen weiter die Schiffe an. Aus der Ferne war die gesamte Flotte im Vorteil und die geschlossene Linie feuerte aus allen Rohren und bewies eindeutig, dass die Reaper nicht unbesiegbar waren. Es war ein harter Kampf, obwohl es an sich nur eine Art Ablenkungsmanöver war, damit Hammer ungehindert operieren konnte. Die Bodentrupps schalteten nicht nur Infanterie der Reaper aus, sondern versuchten auch planetare Abwehrkanonen der Feinde auszulöschen, damit mehr Schiffe und Transporter landen können. Noch vor Start der eigentlichen Mission, gab es zahlreiche Verluste, aber es gab etwas das allen Hoffnung brachte: Shepard. Sie war nur eine einzige Person, aber sie löste etwas in jedem Einzelnen aus. Gwen selbst sah das wohl nicht so, oder ihr Maß an Demut ließ dieses Denken nicht zu, aber sie war für alle eine Heldin und stärkte die Truppen mit Moral. So als wäre sie eine Art unsichtbarerer Schild, ein formloser Verstärker, der alles erträglicher machte. Wenn Reaper wirklich, wie einige zu sagen pflegen, aus den tiefen der Hölle kommen, dann kam Shepard zweifelsohne aus dem Himmel um die Teufel wieder dahin zu befördern wo sie hingehörten. Natürlich brachte diese motivierende Popularität auch seine Verantwortung mit sich und gewisse Pflichten. Denn Gwen würde, wie es auch kommen mag, wohl zu dem Team gehören, das zu dem Strahl marschieren würde. Denn Helden, sind immer in der ersten Reihe mit dabei.

Da stand Gwen nun und um sie herum das zerstörte London. Sie selbst kannte es nur aus Erzählungen von Anderson und Samantha, aber sie konnte sich vorstellen, wie schön es einst hier war. Der Admiral hatte sie in die vorübergehende Operationsbasis berufen um den endgültigen Angriff durchzusprechen. Shepard war auf dem Weg dorthin und sprach unterwegs mit allen die sie traf und kannte. Nun war sie bei einem Kommunikationsspezialisten, der in der Lage war, Gwen mit den anderen Truppenlagern in London zu verbinden. Commander Shepard erfuhr dabei, dass eigentlich alle ihrer ehemaligen Freunde und Crewmitglieder die Wirren des Krieges bisher überstanden hatten. Es freute sie und rührte sie fast zu Tränen, das Leute wie Jack, Grunt, Jacob und viele andere immer weiterkämpften und mutig waren, dabei nie aufgaben. Nun hatte der Commander eigentlich mit allen gesprochen und jedem Glück für die kommende Schlacht gewünscht, jetzt ließ sie sich ein letztes mal verbinden, mit dem Lager der Asaritruppen. Eine Offizierin öffnet den Kanal und salutierte sofort vor Shepard. Diese musste grinsen, denn eigentlich war sie ja gar keine Vorgesetzte, aber in letzter Zeit salutierte jeder vor Gwen. „Haben sie zufällig eine Asari in ihrem Kommando? Eine Justikarin, namens Samara?“, kam es leicht bittend von Shepard und die Asari am anderen Ende nickte. Eine Weile war es still und dann hörte Gwen tatsächlich Samaras Stimme. „Ich…warte mal!“, Gwen war zutiefst erfreut, dass ihre Freundin noch lebte und erreichbar war. Sie aktivierte sofort die Videoleitung und ein lebensgroßes Hologramm der Justikarin erschien vor Gwen, und andersherum erschien ein digitales Abbild von dem Commander vor Samara. „Ich bin so froh, dass du noch lebst…“, drang es aus Gwens Kehle und sie versuchte die Tränen zurückzuhalten, die sich in ihren Augen sammelten. Die Asari lächelte warmherzig: „Ich freue mich auch. Obgleich man ja immer über deine Taten berichtet hat und ich wusste, dass du noch lebst“, Samara lächelte dabei. Gwen setzte einen etwas ernsteren Gesichtsausdruck auf: „Wie geht es dir? Ich habe von Thessia gehört…“ Samara sah kurz zu Boden und danach wieder ihrer Freundin in die Augen: „Es hat jede Heimatwelt schwer getroffen und viele sind der Arroganz Weniger zum Opfer gefallen. Es wird sich viel ändern müssen, wenn wir überleben.“ Der Commander grinste schief: „Wir werden überleben. Dafür sorge ich.“ Die Justikarin lächelte zart und nickte: „Wenn wir das schaffen, dann nur dank dir“, die Asari hatte sich noch nie so sehr gewünscht jemanden zu berühren. Jemanden den sie so sehr liebte: „Was auch geschieht. Nur an deine Taten wird man sich erinnern. Also wähle sie weise.“ Danach wollte die Asari den Kanal schließen, denn es fiel ihr so schwer Gwen im Moment nicht nah zu sein. „Warte!“, brüllte Shepard fast: „Wir müssen noch über etwas reden.“ Samara sah Gwen verwirrt in die Augen: „Über was denn?“ Der Commander verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich weiß, dass du darüber nicht reden wolltest, bis alles überstanden ist. Aber ich will jetzt alles klären!“ Die Justikarin war immer noch irritiert, aber sagte nichts. Gwen fing an zu lächeln: „Wenn wir das hier gewonnen haben, will ich mit dir zusammen sein. Aber ich will dieses ‚ich kann nicht, wegen Kodex und so weiter’-Zeug nicht mehr hören! Ich liebe dich, und wenn ich dich schon habe, dann will ich das ganze Paket“, als würde sie aufzählen, was sie zum Frühstück aß, nahm sie eine Hand und mit der anderen zählte sie die Finger ab, „ich will, dass du mit mir in einem Bett schläfst! Ich will ein Haus, mit Garten! Ich will, dass du meine Mutter kennenlernst! Ich will Kinder und ich will verdammt noch mal endlich heiraten! Immerhin bin ich schon zweiunddreißig und ich werde auch nicht jünger!“ Samara nickte anfangs verängstigt und mit jedem weiteren Punkt der Aufzählung musste sich mehr lächeln bis sie anfing zu lachen. Der Commander grinste dann: „Also, Sam: Ganz oder gar nicht! Verstanden?“ Die Justikarin lächelte warm. In ihrem tiefsten inneren hatte sie diesen Wunsch schon lange und die Galaxie, die nach dem Untergang der Reaper bestehen würde, würde anders werden. Schon jetzt waren Justikarinnen mehr Fossilien als wahre Kämpfer für Gerechtigkeit. Zwar hatten sie im Reaperkonflikt viel bewirkt, aber was taten sie davor? Grob gesehen, gab es in den letzten Jahren mehr Beschwerden als Heldengeschichten. Es war vielleicht wirklich Zeit für einige Veränderungen und endlich die Zeit ein altes Versprechen einzulösen. „…nur wenn du aufhörst gegen gewaltige Maschinenwesen zu kämpfen!“ Gwen lächelte und nickte. Ob dies nun ein Versprechen war, das vollkommen ernst gemeint war oder nur aus der Situation heraus entstand und später noch einmal besprochen werden musste, war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar zu sagen. „Ich liebe dich“, kam es voller Gefühle von Gwen und Samara, die ebenso wie der Commander tapfer die Tränen zurückhielt, lächelte: „Ich liebe dich auch. Und nun retten wir die Galaxie.“ Damit wurde der Kanal geschlossen. Samara stand noch einen Moment da und atmete mehrfach durch. Neben ihr stand die Kommunikationsoffizierin, die seit dem ‚ich liebe dich’ etwas pikiert dreinblickte. Die Justikarin würde an diesem Tag kämpfen und siegen. Sie durfte einfach nicht versagen, denn sie wusste tief in ihrem Inneren, dass Gwen es auch nicht tun würde.

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Gwen wurde der Plan von Anderson vorgetragen und wenn man es ganz nüchtern betrachtete, war er unglaublich simpel. Es musste lediglich jemand zu dem Strahl schaffen, auf die Citadel kommen und das war’s dann. Dort öffnet derjenige oder diejenigen die Raumstation und der Tiegel konnte andocken. Et voilà: Krieg beendet und der Sieg konnte gefeiert werden. Ein Weg nur. Einfach direkt zum Strahl laufen und fertig. Da kam es einem fast schon lachhaft vor, dass fast alles was in der Galaxie eine Waffe halten konnte auf der Erde war. Aber so leicht wurde es dann doch nicht, denn die einst so grade Strecke zu der gewaltigen Lichtsäule wurde von einem Zerstörer ‚patrouilliert’. Das erschwerte die ganze Aktion natürlich gewaltig. Der Plan war nun also, den Zerstörer auslöschen und danach alles andere was diesen schönen Plan ausmachte. Nun wurde zusätzlich zu dem Konvoi, der die Einheiten zu dem Lichtstrahl bringen sollte, noch zwei Fahrzeuge mit Thanixraketen mitgeschickt. Shepard sollte mit einem kleinen Team die Fahrt der Raketenfahrzeuge bewachen. Währenddessen sollten alle anderen, und das war nicht untertrieben gesagt, versuchen den Weg zum Strahl nicht den Feinden zu überlassen. Das hieß, die Streitkraft der Galaxie würde zwischen Häusern, Ruinen und in der U-Bahn, alles auslöschen was sich Reaper schimpfte, um so den Weg von Shepard und seinem Konvoi freizuhalten. Einige weitere Teams wurden abkommandiert um den Zerstörer aufs Korn zu nehmen. Es gab nur diesen einen Plan, diese eine Chance, nur diese Offensive. Es musste einfach klappen und das war auch allen bewusst. Und so nahm Gwen EDI und Javik mit sich um den Krieg zu beenden und der Rest der Crew reihte sich nach einer abschließende Rede von Shepard in die Reihen der Verteidiger ein… und das war nicht minder gefährlich, wie zu einem Lichtstrahl zu gelangen. Denn kaum, nachdem sich Anderson und Shepard mit ihrem Konvoi in Bewegung gesetzt hatten, lief auch die andere Mission an. London wurde zu einem Schlachthaus. Die Reapertruppen waren zahlreich und brandgefährlich. Während sich die Thanixraketen zu dem Zerstörer aufmachten, tummelten sich die Bodentruppen der galaktischen Gemeinschaft in den Straßen von London und überall wurde gekämpft. Grunt, der bis vor ein paar Tagen noch auf Palaven den Turianern half war nun zwischen zerstörten Häuserbuchten und brüllte seine Feinde an, bevor er sie entweder abknallte oder sie in einem Nahkampf zerschmetterte. Er wurde von seinem Trupp getrennt, als er einen Zerstörer verfolgte, der in Richtung der Lazarette lief. Nun war er von Husks und anderem Reapergetier umzingelt. Aber die mächtige Tankgeburt gab nicht auf. Als die Waffe ab und an überhitzte, nutze er sie als Prügel oder warf den nächstbesten Husk zu einem seiner Kollegen. Aber auch Grunt war nicht übermächtig. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren es zu viele. Einige der widerwärtigen Kreaturen kletterten auf ihm herum, einer biss ihm sogar in den Kopf. Doch plötzlich wurde der Husk von dem Kroganer runter gezogen, denn Grunt bekam Verstärkung. Neben ihm stand eine Rachnidrohne, die den Husk mit ihren Tentakel einfach zerriss. Grunt konnte auch schwören, dass die Rachni ihm zugenickt hatte. Der jungen Kroganer sah sich um und entdeckte mehrere Rachni, die gegen die Reaper kämpften. Es war ein mächtiger Angriff und dieses insektenartige Volk bewies, wie mächtig es war. Grunt musste sich schon wundern. Seit er dem Tank entstieg, hatte er sich gewünscht einmal gegen den alten Feind der Kroganer zu kämpfen. Nun stand er Schulter an Schulter mit den Rachni und kämpfte gemeinsam und Grunt war stolz darauf. Es ehrte ihn, nachdem er sah, was dieses Volk wirklich drauf hatte und so zogen sie gemeinsam weiter um den Reapern in den Arsch zu treten. Sie erreichten einen Ort, an dem einige Kannibalen eine Art Großangriff starteten. Sie hatte die Barrikaden einer batarianischen Einheit überrannt und nahmen ihre Gegner nun in die Zange. Die Rachni waren noch weit entfernt, beeilten sich aber. Einer der Batarianer wurde grade von einem Kannibalen geschnappt, der seine überhitzte Waffe nach dem Ungetüm warf. Doch sein grausames Reaperpendant ließ nicht von ihm ab. Doch just in dem Moment, wo der Kannibale den Batarianer töten wollte, explodierte sein Kopf in einem blutigen Nebel. Der Soldat wurde gerettet und zwar von einem Scharfschützen auf einem weit entfernten Dach. Der Batarianer bedankte sich intuitiv, doch er wusste eigentlich gar nicht bei wem. Es war ein Mensch, der den rettenden Schuss abfeuerte. Er rettete jemanden, der laut Politik und Geschichte ein Feind seines Volkes war. Doch das war nun egal. Alle hatten ein Ziel, einen Gegner, die Fehler der Vergangenheit und alte Fehden waren nicht mehr von Belang. Jedoch konnte der Mensch alleine nicht die Masse an Kannibalen erledigen, bevor die Rachni, in dessen Mitte ein Kroganer lief, die Batarianer erreichen würden. Doch der Mensch war ja auch nicht alleine. Neben ihn hatten sich schon zahlreiche turianische Scharfschützen auf die Lauer gelegt und hielten auf die Kannibalen drauf. Es waren zwar alles Scharfschützen, aber da es so viele waren, erinnerte der Angriff an eine Sturmgewehrsalve, die mit jedem Schuss einen Reaper erledigte. Einer der Turianer nickte dem Menschen respektvoll zu und danach sicherten die Scharfschützen einen anderen Straßenzug. Sie hielten auf eine andere Meute von Feinden, aber diesmal war es schwerer. Es handelte sich um Rohlinge die durch die Reihen der Verteidiger pflügten und Verwüster, die aus der Ferne Schüsse abgaben. Ein zusätzlich aufgestellter Barrierenemitter der Reaper ließ die Projektile der Scharfschützen kaum durch. Eine prekäre Situation, aber auf einmal wurden die Rohlinge schlagartig dezimiert. Schüsse donnerten die Straße entlang und zerfetzten die Reaperinfanterie im wörtlichen Sinne. Es waren gewaltige Raketen und Energiesalven die nichts von den Monstern übrig lies. Als sich die in Bedrängnis geratenen Verteidiger umdrehten, sahen sie einige Asari die gemeinsam kuppelförmige Schilde um einige Elcor gebildet hatten. Jene Elcor hatten gewaltige Kanonen und andere Waffen auf den Rücken geschnallt, die eine beängstigende Zerstörungskraft hatten. Während der Zug aus Asari und Elcor in Straßen weiter zog, in die kein Fahrzeug mit schwerem Gerät gelangen konnte, wurden einige der Verletzten in mobile Lazarette gebracht. Dort waren alle möglichen Helfer versammelt. Auch viele Hanar, die mit ihren Tentakeln Nesselzellen in die Verletzten injizierten. Sie konnten giftig bis tödlich sein, aber in der richtigen Dosierung, waren sie ein schmerzstillendes Mittel, mit einigen vorteilhaften Funktionen. Ansonsten waren dort hauptsächlich Ärzte und Schwestern, wie Chloe Michel, die es sich nicht nahm, gleich mit zur Erde zu fliegen. Die mobilen Lazarette waren wichtig, damit man schnell bei den Verletzten war, andererseits, war man aber auch nahe beim Feind. So kam der Zug von Heilern und Rettern in Kontakt mit einigen Husks und Marodeuren. Jedoch wurden diese schnell von einigen wild schnaubenden Kroganern niedergewalzt. Einer von ihnen war Wrex, der mit wilden Flüchen in die Menge von Feinden hielt. Jedoch kamen nach einem Moment einige Banshees zu den Gegnern hinzu. Einige biotische Angriffe wurden auf die Kroganer geworfen, drangen aber nicht durch ein neu erzeugtes Schild durch. Jener Schutz wurde von einer Gruppe menschlicher Biotiker erzeugt. Eine tätowierte Frau, die noch unflätiger fluchte als der Kroganer Warlord, hämmerte die Reaperkreaturen mit ihren übermächtigen Angriffen um und danach konnten sie problemlos abgeschossen werden. Während die Kroganer und die Biotiker der Allianz den Lazarettzug sicherten, rannte eine Gruppe von Menschen und Batarianern mit blauen Panzerungen in eine kreuzende Straße. Dort nahmen sie zahlreiche Feinde auseinander. Dabei war über Funk immer wieder ein wütender Darner Vosque zu hören, der den Blue Suns blödsinnige Anweisungen gab. Seine Leute schienen irgendwie nicht auf ihn zu hören. Nachdem ein weiter Trupp von Reapern ausgeschaltet war, meldeten sich die Suns per Funk bei jemand anderen um neue Befehle zu erhalten. Und zum x-ten Mal ging am anderen Ende ein genervter Zaeed Massani ran, der zum wiederholten Mal sagte, dass er nicht ihr Anführer sei… er gab ihnen aber trotzdem weitere Instruktionen. Zaeed selbst hockte hinter einer Deckung an einem Brückenkopf. Im Hintergrund ragten einige Reaperschlachtschiffe empor und in der Nähe versuchte zahlreiche feindliche Infanterie über die Brücke zu gelangen. Sie lagen unter einem Dauerfeuer, dass sie kaum überwinden konnten. Der rüstige Söldner packte ein neues Thermomagazin in seine Avenger als er neben sich Jacob Taylor hörte: „Du hängst um vier hinterher!“, merkte er mit einem Grinsen an. Zaeed gab einen verächtlichen Laut von sich und hielt wieder in die Menge der Feinde: „Das lässt sich ändern!“ Während die Reaper daran gehindert worden, die Brücke zu überqueren errichteten Techniker neue Verteidigungsanlagen und reparierten defekte Geschütztürme. Major Kirrahe war dabei äußerst flink und grinste sogar etwas überheblich den Spectre Bau an, als er seinen Turm schneller wieder auf Vordermann brachte. Der Spectre tat es mit einem Schulterzucken ab. Er war etwas abgelenkt, als er seinen Geschützturm reparierte, denn er konnte schwören, dass er an einem der Schildgeneratoren Kasumi Goto hat arbeiten sehen. Aber das war natürlich vollkommen unmöglich, denn sie starb ja vor einer Weile. Die Diebin hatte sich mit ihrem Tarnmodus von dannen gemacht, als sie den Spectre bemerkte. Dieser hatte zwar Wichtigere zu tun, aber man wusste ja nie… Sie geriet in ein Straßenscharmützel zwischen Asarieinheiten und einigen Marodeuren. Kasumi überlastete spielend einige Schilde der Reaper, die dann dem Beschuss der Asari schutzlos ausgeliefert waren. Eine der Asari schützte die Soldatinnen mit einem großen und kraftvollen Schild. Es handelte sich dabei um die allseits bekannte Justikarin Samara, deren Schild auf dem Weg zu dem Brückenkopf sogar dem Angriff eines Rohling standhielt. An der großen biotischen Kuppel rannte zahlreiche Einheiten vorbei und griffen die Reapereinheiten direkt an. Es handelte sich dabei um ein gemischtes Team von Allianzspezial- und Ex-Cerberuseinheiten. Mit biotischen Peitschen und blutrünstigen Schwertattacken wurden die Feinde hastig dezimiert. Während des Kampfes flog etwas durch die Luft und landete mitten auf der Straße. Nach genauerer Betrachtung handelte es sich um einen Vorcha. Er schien verstorben, jedoch riss der Todgeglaubte die Augen auf, sprang auf die Beine und knurrte. Seine Wunden schlossen sich schon wieder und er rannte dahin, wo er hergekommen war. An den zahlreichen Menschen vorbei zu einem tobenden Rohling, welcher den Vorcha eben durch die Luft geschleudert hatte. Das Monstrum bäumte sich auf. Wurde dann aber von einer brutalen Sturmgewehrsalve erfasst und schied dahin. Jener Angriff kam von einem Gethkommandanten der seine Spitfire grade wieder senkte. Während der Rohling fiel kamen schon wieder neue Reaperstreitkräfte. Die wurden aber von einer straff organisierten Gruppe verschiedener Getheinheiten sofort ausgeschaltet. Der Gethkommandant sandte eine Aufklärungsdrohne aus, um weitere Problemherde zu entdecken. Das digitale Gebilde flog in einige Gassen und entdeckte einige quarianische Soldaten die es mit einer Heuschrecke zu tun bekamen. Die Quarianer hatten die anderen Bodentruppen der Reaper schnell beseitigt, aber der neue Gegner machte ihnen schwer zu schaffen. Zudem kamen auch noch zwei Rohlinge dazu, die den Quarianern in den Rücken fielen. Jedoch schwebte die Drohn einfach davon ohne irgendetwas zu unternehmen, denn sie empfing seltsame Daten von den Rohlingen. Sie schimmerten grünlich und wirkten konzentriert. Es handelte sich um kontrollierte Einheiten der alten Rasse, die laut Commander Shepard, die Reaper erschaffen haben sollen. Die ferngesteuerten Rohlingen warfen sich der Heuschrecke entgegen. Sie konnten sie schwer verletzen und so ablenken, dass die Quarianer doch noch mit gezielten Schüssen das Biest erlegen konnten. London war ein Schlachtfeld und es war Krieg. Überall wurde gekämpft und es wurde auch zahlreich gestorben. Aber es war auch noch etwas anderes, in all dem Übel. Die Völker kämpften gemeinsam, vergaben vergangene Fehler, unterstützten, halfen. Der vielleicht härteste und letzte Schauplatz des Krieges war auch ein Ort der Gemeinschaft. Alle kämpften gemeinsam… jetzt mussten sie nur noch siegen.

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Es ging alles so schnell, so unglaublich schnell. Joker flog mit der Normandy im Orbit der Erde und kämpfte in den Reihen der Schwertoperation. Dann erreichte den Piloten ein Notruf direkt von Commander Shepard. Der Datenlage nach befand sich Shepard mit seinem Team und einem Teil des Konvois genau vor dem Lichtstrahl. Gwen wollte, dass Joker das verletzte Team evakuierte. EDIs mobile Plattform war schwer beschädigt worden und einige Mitglieder des Konvois waren ebenfalls verwundet. Die Dringlichkeit wurde dadurch unterstrichen, dass direkt neben dem Strahl der Vorbote gelandet war und den Konvoi angriff. Joker steuerte die Normandy sofort zu dem Strahl. Das Schiff war schnell und wendig und gelangte in Rekordzeit zu der äußerst gefährlichen Evakuierungszone. Da die Normandy ihre Tarnmodi aktivierte und die Cyberkrieganlagen auf voller Leistung liefen, waren sie für den Moment für den Reaper nahezu unsichtbar. Aber eben nur nahezu, weswegen sie schnell handeln mussten. Soldaten des Schiffen rannten zur Ladeluke der Normandy und sicherten den Rückzug der Verletzten. Der Commander half dabei, indem sie Javik und EDI noch zum Schiff brachte. Sowohl bei der KI als auch bei dem Protheaner war einiges an Überzeugungskraft notwendig, um sie zum gehen zu überreden. Doch schlussendlich konnte die Normandy endlich die Luke schließen und Shepard drehte sich wieder um, um zum Strahl zu gelangen. Allen voran rannte sie in Richtung der gewaltigen Lichtsäule und dem wohl mächtigsten Reaper aller Zeiten entgegen. Joker flog davon, konnte das aber nicht mit ansehen. Er rief einige Kampfschiffe und Jäger, die zur Position der Normandy kommen sollten. Der Vorbote war zwar stark, aber trotzdem nicht unbesiegbar. Joker wollte mit den Schiffen den Reaper angreifen, sie würden ihn vielleicht nicht zerstören, aber zumindest ablenken können. Einige Schiffe waren schon fast in der Nähe der Normandy, als Joker auf seinen Instrumenten etwas sah, dass ihm gar nicht gefiel. Der Vorbote schoss einen weiteren Strahl ab und plötzlich war Shepard nicht mehr über Funk zu erreichen. Dem Piloten fiel der Unterkiefer nach unten und alles was er nur von sich geben konnte war ein unglaubwürdiges: „Nein…“

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Gwen kam wieder zu sich. Der Laserstrahl schien sie nur um Haaresbreite verfehlt zu haben. Sie war zwar verletzt und ihre Panzerung sah aus, als wäre sie nur noch ein Überbleibsel geschmolzene Plaste. Aber sie lebte noch. Gwen hörte wie Coats über Funk sagte, dass es keiner überlebt hatte und sie sah wie der Vorbote fort flog. Das war ihre Chance. Der Commander rappelte sich auf, nahm einem toten Soldaten die Waffe weg und ging weiter auf den Strahl zu. Sie war angeschlagen und alles wirkte so langsam. Gegner die ihr entgegen kamen konnte sie grade noch so besiegen. Ein Marodeur traf sie sogar noch in die Schulter bevor Gwen ihn erschießen konnte. Aber allen Widrigkeiten zum trotz schaffte sie es in den Strahl und dieser brachte sie ins innere der Citadel. Sie landete an einem Ort, wo überall Tote herum lagen und Keeper beharrlich arbeiteten. Jedoch war das nicht alles. Gwen hörte über Funk, dass Anderson es auch auf die Citadel geschafft hatte. Also folgte sie ihm, bis sie in einer Art gewaltigen Schaltzentrale war. Dort konnte man die ganze Citadel einsehen, all die Lichter dieser gigantischen Raumstation. Anderson war auch da, konnte aber nicht tun, denn er war außer Stande sich zu bewegen. Denn sie waren nicht die einzigen auf der Station. Hinter Gwen tauchte der Unbekannte auf und er schien dem Aussehen nach zu urteilen ebenfalls mit Reaperimplantaten ausgestattet worden zu sein. Mit diesen konnte er wohl Gwen und David kontrollieren. Es ging sogar soweit, dass der Commander auf den Admiral schoss. Der Unbekannte wollte Gwen immer wieder davon überzeugen, die Reaper zu kontrollieren, wohingegen Anderson die Zerstörung der Maschinenwesen wollte. Schlussendlich konnte Shepard den Unbekannten zum Aufgeben überreden. Er erschoss sich selbst. Gwen öffnete danach die Citadelarme. Nach einer Weile, erlag Anderson seiner Schusswunde und laut Admiral Hackett, feuerte der Tiegel nicht, obwohl er angedockt war. Danach wurden die Ereignisse abstrus. Eine Art leuchtende Plattform brachte sie an den Punkt, wo der Tiegel mit der Citadel verbunden war. Vor dem Commander erschien eine Art Abbild eines Kindes, dass Shepard am Tag als die Reaper auf die Erde kamen gesehen hatte. Jenes Kind erklärte Gwen, dass es der Katalysator sei und die Intelligenz, die die Reaper kontrolliere. Nach einigen Erklärungen wurde dem Commander offenbart, dass sie drei Möglichkeiten hatte den Tiegel einzusetzen. Sie könne die Reaper zerstören, leider auch alle anderen KI, sie könnte die Reaper kontrollieren oder sämtlichem Leben in der Galaxie eine gleiche DNS geben. Gwen war sich unschlüssig. Sie versuchte immer große Zerstörung und Verluste zu vermeiden, aber konnte sie der Intelligenz vor sich überhaupt trauen? Gwen entschied sich, trotz Einwänden des seltsamen Kindes für die Zerstörung. Mit der Waffe zerschoss sie eine Apparatur und dann begann es. Eine Art rote Strahlung wurde von dem Tiegel freigegeben die sich über die gesamte Galaxie verteilte. Über die Massenportale wurde die Strahlung in alle Systeme übertragen, jedoch wurden die Relais dabei schwer beschädigt. Ebenso die Citadel, auf der sich Gwen immer noch befand. Doch das war ihr egal, denn die Hauptsache war, dass die Reaper vernichtet wurden.

Und genauso geschah es dann auch. Die Reaper und all ihre Kreaturen wurden vernichtet. Leider auch alle anderen KI, was EDI und die Geth miteinschloss. Die Normandy traf sich mit einigen anderen Schiffen auf einer freundlichen Welt. Danach war der Krieg vorbei. Der Wiederaufbau konnte beginnen. Die Portale und die Citadel wurden wieder repariert, es dauerte lange, doch die Gemeinschaft der Galaxie schaffte das alles. Völker wie die Kroganer erlebten eine neue Genesis. Ihre Welt wurde neu aufgebaut und sie konnten wieder das Glück zahlreicher Geburten erleben. Die Quarianer kehrten auf Rannoch zurück und nach Jahren harter Entwicklung konnten sie zumindest auf ihrer Heimatwelt ohne ihre Anzüge leben. Auch die anderen Heimatwelten wurden wieder aufgebaut und das Leben konnte mit einem langwährenden Frieden gefeiert werden. Gwens Freunde lebten weiter. Genossen Freundschaft und Familie. Es dauerte natürlich Jahre um das alles zu bewerkstelligen, aber die Galaxie wurde ein Ort des Friedens. Tragisch war nur der Verlust von Commander Shepard. Auf dem Planeten, wo sich die Normandy mit den anderen Schiffen traf, wurde Andersons Name an die Gedenktafel der Normandy angebracht, da er einst Captain des Schiffes war. Bei Gwens Namensschild zögerte die Crew, denn sie wollten einfach nicht glauben, dass der Commander schon tot war. Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende später, hatte der Frieden immer noch bestand. Die Geschichte von Commander Shepard wurde zur Legende und auch auf den weit entferntesten Welten wurde sie erzählt.

Deemonef
11.06.2013, 00:22
…und dann wachte Gwen auf

Ein kurzer Atemzug drang in ihre Lungen und es brannte teuflisch. Der Commander öffnete die Augen und versuchte sich zu orientieren. Wo war sie nur? Eben sah sie doch wie Frieden war, sie sah wie tausende Jahre später noch von ihr erzählt wurde. Ihr Verstand sammelte sich. Gwen fragte sich, wie sie gesehen oder erlebt haben soll, was in tausend Jahren passieren würde. Sie schüttelte den Kopf. Etwas stimmte nicht. Sie sah sich um und erblickte Trümmer. Wo war sie? Ihr Blick war verschwommen und sie sah etwas Grelles. Mit den Sekunden gelangte ihre Sehkraft zurück und sie erkannte was da so grell war. Es war ein Lichtstrahl. Eine gewaltige Säule aus Energie und daneben war etwas. Groß und gewaltig. Es war ein Reaper. Der Vorbote. Shepard schüttelte erneut den Kopf. Die Reaper waren vernichtet, sie hatte es selbst gesehen… ihr Verstand sammelte sich. Wie konnte sie es sehen? Sie war doch auf der Citadel, dort starb sie. Wir konnte sie mit eigenen Augen sehen, dass die Reaper in der ganzen Galaxie vernichtet wurden? Wie konnte sie sehen was Jahre später geschah? Waren es Jahre? Oder nur Sekunden? Sie bekam Kopfschmerzen. Grässliche Kopfschmerzen, als sie versuchte rückwärts zu denken. Tausend Jahre später, die Gedenktafel, Frieden überall, Welten die wieder aufgebaut wurden, Massenportale die repariert wurden, die Reaper starben durch eine rote Strahlung, Shepard traf ein seltsames Kind, der Unbekannte und Anderson… die Citadel… der Lauf zum Strahl…
Was war los?
Mit einem Mal passierte etwas. Gwens Verstand wurde klarer. Von einer Sekunde auf die andere waren die Kopfschmerzen fort. Ein seltsames Gefühl. So als würde man durch ein schmutziges Glas sehen und es durch ein blitzsauberes austauschen. So klar dachte sie schon lange nicht mehr. Urplötzlich fand sie in den Erinnerungen seltsame Momente. Merkwürdigkeiten, die beim direkten ‚durchleben’ vollkommen normal erschienen, aber nun, bei erneutem Nachdenken, wirkte vieles seltsam. Stand sie vor diesem Kind wirklich mitten im Weltall und konnte atmen? Hatte sie mit ihrer Waffe unendlich schießen können, ohne nachzuladen? Ging ihr Funk, obwohl ihr Anzug und Helm vollkommen zerstört waren? Diese seltsamen Schlieren vor ihren Augen und das Hämmern im Kopf, als der Unbekannte mit ihr sprach… warum war Anderson vor ihr auf der Citadel, obwohl er hinter ihr gelaufen war? Ihr Blick wurde immer klarer. Ihre Gedanken geordneter und ihr wurde eines klar: All diese Geschehnisse waren nie passiert, sie fanden nur in ihrem Kopf statt. War das Indoktrination? Noch nie hatte einer davon konkret berichtet, niemand wusste wie sie einem im Kopf vorkommt. War das der Plan des Vorboten? In Form des Unbekannten Gwen zu überzeugen das Falsche zu tun und Anderson, der wie Gwen Willensstärke agierte? Eine Illusion um den Commander zu verwirren oder noch schlimmer: Zu kontrollieren? Gwen rappelte sich auf. Ihre Gedanken rasten. Vor einigen Momenten dachte sie noch Jahrhunderte wären vergangen, nun wurde ihr klar, dass zwischen dem Laserstrahl, der sie fast traf und ihrem Erwachen wohl nur Momente vergangen waren. Der Commander sah an sich herab. Ihre Panzerung war nicht ansatzweise so beschädigt wie in ihrer Traumvision. Einige Splitter und Schmutz, nicht mehr. Der Laser hatte sie verfehlt und wohl lediglich gegen einige Trümmer geschleudert, wobei sie das Bewusstsein verlor. Ihr Gehör kehrte auch langsam wieder. Der Commander hörte Anderson und einige andere Soldaten hinter ihr und Fahrzeuge. Nach einem weiteren Durchatmen sah sie zu dem gewaltigen Reaper. Zwar waren die gelb leuchtenden Flächen, die man wohl als Augen bezeichnen konnte starr, aber Gwen vermutete, dass er sie ansah. Seine Indoktrination war fehlgeschlagen und er wusste das. Einige Flächen leuchteten rot auf und er war bereit erneut zu feuern und diesmal, so war sich Gwen sicher, würde der Vorbote nicht vorbeischießen. Jedoch kam er nicht dazu. Von einer Sekunde auf die andere wurde der Reaper beschossen. Gwen drehte sich um und sah die Normandy mit einigen anderen Schiffen. Der Vorbote zog sich vorerst zurück, zerstörte auf dem Weg aber noch zwei der Schiffe, die auf ihn schossen.

Anderson erreichte Gwen und sah sie an: „Unglaublich, dass sie noch leben! Dann schnell weiter, solange der Vorbote weg ist!“ Alle setzten sich wieder in Bewegung… außer Gwen. Ihr Verstand war klarer denn je und ihr wurden so unglaublich viele Dinge bewusst: „Wartet!“ Es war laut und der ganze Konvoi stoppte. Der Admiral wandte sich um: „Wieso? Der Weg ist frei, wir müssen nur noch in den Strahl und das war’s!“ – „Nein!“, donnerte Shepard, „das dürfen wir nicht! Wir müssen uns zurückziehen!“ Der ganze Konvoi starrte den Commander fassungslos an. Andersons gelassener Gesichtsausdruck wandelte sich in eine wütende Fratze. Er kam auf Gwen zu und hob drohend die Hand: „Das ist unser Plan, verdammt! Nur so können wir den Krieg gewinnen! Ich weiß nicht was mit ihnen grade los ist, aber… hat sie der Strahl doch schlimmer erwischt? Was soll das?“ Gwens Gedanken rasten und sie sah den Admiral eindringlich an: „Vertrauen sie mir?“ Andersons Gesichtsausdruck wandelte sich erneut: „Was soll die Frage?“ – „Tun sie es?“, hakte sie nach und Anderson haderte nicht lange: „Natürlich, vertraue ich ihnen! Jeder hier tut das, die ganze verdammte Galaxie tut das!“ Shepard legte dem Admiral die Hand auf die Schulter: „Dann ziehen sie die Leute zurück. Wir werden nicht den Strahl betreten!“ David pumpte regelrecht, er wollte nicht ausflippen, war aber kurz davor: „Gwen“, er nannte sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr beim Vornamen, es war ihm also mehr als ernst, „der Angriff läuft bereits! In ganz London wird gekämpft! Wir können nicht einfach aufhören und neu angreifen!“ Shepard nickte, aber sie wusste genau was sie zu tun hatte: „Ich weiß! Es geht mir auch nicht darum, den Kampf in London zu beenden! Nur wir dürfen nicht in den Strahl, ich habe einen neuen Plan!“ Wieder sahen alle den Commander verwundert an. Anderson wusste nicht, was er tun sollte: „Aber…“ – „Bitte“, Gwen Tonfall war vollkommen ehrlich, „wir werde diesen Krieg beenden, wenn sie auf mich hören.“ Anderson war anzusehen, dass er den Widerstand aufgab, er ließ die Schultern hängen und sah zu Boden: „Einverstanden… wir ziehen uns von dem Strahl zurück“ – „Aber ich komme nicht mit“, ergänzte Gwen und Andersons Verwirrung brach nicht ab. Gwen legte ihren Finger ans Ohr: „Joker? Kannst du mich hören… gut… hol’ mich so schnell wie möglich ab!“ Der Konvoi um den Admiral war entgeistert, doch Shepard sah alle lächelnd an: „Danke. Ich weiß, dass ist ein großer Vertrauensbeweis… aber es ist das Richtige!“

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Shepard kam durch die Schleuse und ging sofort ins zweite KIZ. Joker war wie der Rest der Besatzung vollkommen verwirrt. Javik kam ihr entgegen: „Commander, was ist denn los?“ Immer mehr Crewmitglieder kamen in das KIZ, sogar einige Techniker, denn alles war grade so merkwürdig. Joker meldete sich über die Sprechanlage: „Ähm…? Schön dich wieder an Bord zu haben… aber solltest du nicht auf der Citadel sein?“ Die Besatzung sah den Commander an, diese lehnte leicht über dem Taktiktisch: „Ich wurde indoktriniert!“ Alle die das hörten erschraken, besonders Javik: „Wie bitte?“ Gwen hob beschwichtigend die Hand: „Ich war in einer Art Traumwelt, die mir vollkommen real vorkam… sie wollten mich dazu bringen, von der Zerstörung der Reaper abzulassen… aber ich konnte den Vorgang in mir beenden!“ Javik sah den Commander erstaunt an: „Sie haben die Indoktrination besiegt? Das ist… erstaunlich!“ Shepard nickte: „Bisher kannte ich nur eine Person, die die Indoktrination vollständig und selbständig überwunden hat. Eine Asari namens Shiala… es war so real. Aber nach und nach kamen mir Ungereimtheiten vor… und dann immer mehr… alles kein Zufall!“ Es war still, bis sich Joker über die Sprechanlage meldete: „Inwiefern ‚kein Zufall’?“ Gwen sah sich um, blickte in viele Gesichter: „Mal eine Frage an euch: Wenn der Vorbote, der mächtigste aller Reaper mich töten wollte, glaubt ihr echt, der schießt daneben? Wo eigentlich jeder Schuss der Reaper immer ein Treffer war?“ Es wurde wieder still. Shepard atmete aus: „Indoktrination kommt angeblich schleichend, aber es soll Anzeichen geben. Ich hatte oft mit Reapern und deren Technologie zu tun und ich hatte intensive Träume, aber es schien mich nie vollends ergriffen zu haben, denn ansonsten hätten die Protheaner-VIs nicht mit mir gesprochen“, sie lehnte sich zurück, „aber der Vorbote ist, wenn wir es mal so sagen können, der ‚Erfinder’ der Reaperindoktrination. Möglich dass er bei direkter Kontrolle diese stärker und schneller durchführen kann. Er musste mich nur in einen Zustand bringen, wo mein Geist schwach ist!“ – „Ohnmacht“, kam es von Javik und Gwen nickte. „Er hat mich nicht aus Versehen verfehlt, er hat so geschossen dass ich wogegen geschleudert werde um ohnmächtig zu werden, damit er mich einer Indoktrination unterziehen kann!“ Die Crew schien zu verstehen und nickte etwas verängstigt. „Aber sie haben es doch überwunden. Warum sind sie nicht in den Strahl gerannt?“ Gwen verschränkte die Arme vor der Brust: „Als ich mich aus der Indoktrination befreit habe, war mein Kopf klarer. Er schien in den letzten Jahren minimal und schleichend zu ‚verstopfen’, aber nun habe ich wieder alles was mich ausmachte… und mehr!“, alle warteten was nun kommen wird und Shepard setzte einen traurigen Gesichtsausdruck auf: „Was wissen wir über die Reaper? Sie sind mächtig, schlau und sie sind auch gewieft. Warum sollte ein so intelligentes Volk uns mitten vor die Nase einen Strahl setzen, der uns auf die Citadel bringt, wo wir sie dann öffnen können und den Tiegel andocken lassen?“ Niemand sagte etwas und Gwen fuhr fort: „Es ist unlogisch! Den Strahl könnten sie ausschalten und einschalten, nach belieben, wenn er für den Zweck da wäre, den wir annahmen!“ – „Menschen für die Reaperherstellung zu transportieren“, kam es von EDI über die Sprechanlage, doch Gwen schüttelte den Kopf: „Warum dann erst jetzt? Sie hätten die Citadel jederzeit hierher holen können! Außerdem hat den Strahl nie einer getestet. Es könnte auch ein alles vernichtender Laser sein, der einem bei betreten tötet!“, niemand widersprach. „Dieser Lichtstrahl wirkt wie ein göttliches Licht der Rettung, denn damit würden wir auf die Citadel kommen… aber so ist es nicht! Wisst ihr woran mich dieser Lichtstrahl ehr erinnert?“, kurz machte sie eine Pause und stützte sich dann wieder auf den Tisch: „Er erinnert mich an diese elektrischen Fliegenfänger von der Erde!“ Joker verschluckte sich fast: „Moment mal: Willst du damit sagen, dass das eine Falle ist?“ Alle warteten auf Gwens Antwort und die war schockierender Weise: „Ja!“ Die Besatzung wurde etwas hektisch: „Aber wieso?“, wollte Samantha wissen und der Commander dachte nicht lange nach: „Ich kann nur mutmaßen, wie viele Zyklen es gab. Aber sicher gab es anfangs welche, wo die Reaper einfach kamen und den Zyklus schnell beendeten. Aber dann kamen die Zeiten, wo der vorhergehende Zyklus den folgenden Hinweise hinterließ und so konnten man sich auf die Reaper nach und nach vorbereiten. Ich denke, dass die Reaper auch dazu lernten. Sie fingen an Leute zu indoktrinieren um sie für sich arbeiten zu lassen, um andere zu verraten oder zu hintergehen“, alle klebten an ihren Lippen, „Zyklen wie die der Protheaner zeigen, dass eine starke Gemeinschaft die Reaper Jahrhunderte in Schach halten kann. Kurz gesagt, die Reapergegner wurden immer besser und sie mussten dagegen vorgehen. Sie ließen sich neue Methoden einfallen und wie wir wissen, siegten sie immer!“ Gwen betrachtete den Tisch und atmete durch: „Die Reaper sahen wie verbunden wir vorgegangen waren und sie brauchten etwas um uns zu locken“, sie pausierte: „Hoffnung!“

Joker verzog das Gesicht: „Sie gaben uns Hoffnung?“ – „Ganz genau“, bestätigte Shepard, „wenn der Kampf hart erscheint und jemand gibt uns Hoffnung, dann nimmt man diese an. Man denkt gar nicht darüber nach und kombiniert nicht, man ist einfach froh, dass es diese Hoffnung gibt!“ Der Commander drückte sich von dem Tisch weg: „Dieser Strahl war die Hoffnung. Ein Weg die Reaper zu besiegen!“ Die Besatzung verstand das zwar, aber wirklich begreifen taten sie es nicht. „Wieso?“, wollte Samantha wissen, „Warum dieses ‚Schauspiel’?“ Der Commander sah zu Javik und ihr Gesicht sprach Bände: „Was befindet sich denn momentan im Sol-System?“ Alle dachten nach und mit der Zeit froren vielen die Gesichtszüge ein, bis Javik mit Bedauern die Antwort aussprach: „Die vollständige Streitmacht der Galaxie…“ – „…und der Tiegel“, ergänzte Joker und Samantha schluckte: „…alles fein versammelt an einem Ort!“ Die Besatzung umfing ein stilles Grauen. Gwen lehnte sich vor: „Die Schwertoperation war nie für die Dauer ausgelegt, sie sollte nur die Reaper im Orbit ablenken. Einen richtigen Kampf gegen die Reaper würden wir nicht überleben. Die Reaper haben hier alles! Jede Flotte, den Tiegel, den wir bisher gut versteckt hatten und nun offenbarten. Sie können mit einem Schlag alles auslöschen! Und dann bin ich ja auch noch da…“ Javik nickte, denn er verstand, Joker aber nicht: „Was soll das heißen?“ – „Auch wenn ich mich selbst nicht loben will, aber ich bin ein Vorbild“, kam es von Gwen, „Hoffnungsträgerin der Galaxie und eine Heldin. Egal wie realistisch und theoretisch man eingestellt ist, ein Verlust so einer Person reißt ein Riesenloch in die Motivation. Die Reaper wussten, dass wenn jemand den Lichtstrahl betreten würde, ich wohl an vorderster Front dabei wäre. Darum kam auch der Vorbote und nicht ein x-beliebiger Reaper!“ Der Pilot war verwirrt: „Und warum hat er dich dann nicht sofort getötet?“ Shepard wollte etwas sagen, aber Javik kam ihr zuvor: „Was demotiviert noch mehr, als ein toter Held? Ein indoktrinierter Held, der auf der Seite der Feinde kämpft!“ Nun verstand die Besatzung und sie wurde depressiv. Joker ließ die Schulter hängen: „Eine Falle… die ganze Zeit! Und jetzt wo du das sagst, ist es so auffällig! Kein Feind wäre so doof, uns einen Weg der Vernichtung direkt vor die Nase zu setzen! Scheiße!“, mit dem letzten Wort, schmiss Joker seine Mütze zu Boden, „das war’s dann also… Ende!“ - „Nein!“, kam es von Shepard.

Alle waren aufmerksam als der Commander mit vollkommen selbstbewusster Stimme sprach: „Der Plan wird fortgesetzt, aber eben auf eine andere Art und Weise! Wir werden mit dem Tiegel gewinnen!“ Samantha war wie auch alle anderen eingeschüchtert: „Was, wenn auch der Tiegel eine Falle der Reaper ist.“ Gwen schien fester zu stehen als vorher: „Das hatte ich mir auch überlegt, aber mir sind die Baupläne wieder eingefallen. Um die Energiekuppel sind gewaltige Platten. Die hat sich nicht die Allianz ausgedacht, sie waren in dem Plan schon integriert! Ob nun von Anfang an des Tiegelbauplans vorhanden oder später dazugekommen. Diese Platten sind zum Schutz gedacht. Das der Tiegel an die Citadel andocken kann, falls eventuell schon Reaper da sind und sie die Waffe beschießen. Vor dem Andocken wird diese Panzerung abgesprengt.“ Joker war zwar von der Auffassungsgabe des Commanders beeindruckt, aber seine Skepsis blieb: „Und wie sollen wir den Tiegel andocken lassen?“ Shepard lehnte sich erneut auf den Tisch: „EDI, gib mir ein 3D Bild der Citadel und markiere alle Panele, Konsolen und Terminals mit denen man die Citadel öffnen kann. Hast du solche Daten?“ – „Ja, Commander“, sofort erschien ein Modell der Citadel und zahlreiche Punkte wurden rot eingefärbt. Gwen legte die Hand ans Kinn: „Mehr als ich dachte. Gut. Und jetzt gib mir die Punkte, an denen die Außenhülle der Citadel am dünnsten ist. Wo keine Hochhäuser drüber sind, oder wo es bautechnische Schwächen gibt.“ Wieder leuchteten Bereiche rot auf. „Gut. Und jetzt zeig’ mir den oder die Orte zum öffnen der Citadel, die am nächsten zu einer dieser Schwachstellen sind!“ Bei dem Modell leuchteten erneut einige Flächen auf. Der Commander deutete auf einen der leuchtenden Punkte: „Den nehmen wir!“ Shepard ging eilig aus dem KIZ und Javik folgte ihr verwirrt. Unterwegs sprach Gwen weiter mit der Schiffs-KI: „EDI, setz’ dich mit der Gethflotte in Verbindung, die sollen sofort einen Jäger herschicken, mit Besatzung!“ EDI bestätigte das und wurde dann still. Alle sahen zu dem Commander, die eilig zu Joker ging. Dieser war verwirrt: „Was hast du vor?“ Gwen zeigte Joker bei einem 3D Citadelmodell, dass vor ihm erschien den Punkt, den sie mit EDI ausgemacht hatte: „Joker. Sobald ich den Befehl gebe, wirst du da ein Loch rein schießen!“ – „Was?“, raunte der Pilot, „bist du verrückt. Ich kann doch nicht die Citadel angreifen. Wir haben modifizierte Thanixgeschütze, damit haben wir ein Kollektorenschiff zerlegt. Was wenn ich zu viel Schaden anrichte!“ Gwen schüttelt den Kopf: „Das Ding heißt nicht umsonst: Citadel! Würde die bei jedem kleinen Schuss kaputt gehen, wäre die längst dahin. Du schießt mit voller Kraft, denn die Hülle ist sehr stark, aber wie uns die Sovereign zeigte nicht unzerstörbar!“ Joker hatte etwas auf seinem Schirm. Ein Gethjäger kam angeflogen und dockte an der Schleuse an. Gwen setzte ihren Helm auf: „Ich flieg jetzt mit den Geth los und wir brauchen dann das Loch!“ Nun verstanden alle. Shepard wollte die Außenhülle beschädigen um in die Citadel zu gelangen. Die Geth nahm sie mit, weil die am technisch versiertesten waren. Durch die Tür kam einer der Geth. Gwen sah ihn an: „Wenn der Jäger mit dir voll ist brauche ich deinen Platz und du bleibst bitte hier“, die Maschine nickte: „Sehr wohl, Shepard Commander.“ Doch bevor Gwen losging, musste sie noch etwas tun. Ein letzter Befehl und eventuell, der härteste, den sie je geben musste: „EDI, verbinde mich bitte mit allen Flotten.“ Die Schiffs-KI tat wie ihr geheißen und der Commander war auf allen Schiffen, Jägern und Kreuzern zu hören: „Hier spricht Commander Shepard! Wir haben die Reaper unterschätzt! Was wir für eine Möglichkeit ansahen um den Sieg zu erringen, wäre fast unser Untergang gewesen! Aber der Plan bleibt bestehen! Die Reaper haben uns reingelegt, aber wir werden nicht aufgeben!“, alle hörten aufmerksam zu, „der Tiegel ist in diesem Moment unterwegs zur Citadel und bis sich die Arme nicht geöffnet haben, ist er in größter Gefahr! Wir müssen ihn verteidigen!“ Mit einer Art automatischen Kopfnicken stimmten alle damit überein. „Ich verlange viel! Es geht nicht darum Reaper zu töten, nicht darum die Erde zu retten, sondern nur darum, diese Waffe zu beschützen! Es wird viele Opfer geben, aber lasst uns diese erbringen, um die Galaxie endlich und ein für allemal, von dieser Plage zu befreien!“ Vereinzelt, hörte der Commander Jubel über die Kanäle, aber sie genoss diesen nicht. Sie wusste, dass viele Schiffe vernichtet werden würden. Viele Seelen würden sterben… aber der Tiegel musste es überstehen, denn er war die letzte Hoffnung.

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Gwen verabschiedete sich nicht, nicht noch einmal. Shepard bestieg den Jäger und sie flogen sofort los. Die Normandy folgte dem Gethschiff. Es gab einige Reaper um die Citadel, aber diese hatten mit den plötzlich verstärkten Angriff von Schwert zu tun. Der Jäger ging in Stellung und Joker ließ das Geschütz feuern. Er schloss die Augen und erwartete schon eine Kettenreaktion ausgelöst zu haben, die die komplette Citadel sprengte. Darum war er fast enttäuscht als er wieder aufsah und nur ein winziger Riss in der Außenhülle klaffte. Dem Jäger reichte das vollkommen. Die Geth flogen ihr Schiff hindurch und gelangten nach kurzer Zeit an eine interne Schleuse, hinter welcher einer der Kontrollräume war. Der Jäger dockte an und die fünf Mann Besatzung stieg aus. Shepard und die Geth eilten zu den Kontrollen, dabei liefen sie an einem Keeper vorbei, der vollkommen unbeteiligt auf seinen Apparaturen herumklimperte. Die Geth kannten den Plan und stellten sich an die Konsole. Die Citadel war stockduster und nur die Lichter der Gethköpfe und Gwens Taschenlampe erzeugten etwas Helligkeit: „Sagt mir bitte dass es noch Energie gibt!“ Eine der Maschinen nickte: „Sie ist vorhanden und war nie fort. Lediglich abgestellt. Wir öffnen jetzt die Citadel.“ Die Geth tippten so schnell auf den Apparaturen herum, dass es Gwen fast schlecht wurde. Dann schalteten sich die Lichter wieder an, Barrieren wurden hochgefahren und dann öffneten sich die Arme. Auf einem Monitor in der Nähe, sahen Shepard und die Geth, wie draußen der Kampf tobte. Es war schrecklich und als der Tiegel langsam näher kam wurde es immer schlimmer. Die Reaper griffen das Gehäuse an und alle beteten, dass die Energiekuppel darunter nicht beschädigt werden würde. Einzelne Schiffe, gingen auf direkten Kollisionskurs mit den Feinden, und gaben so ihr Leben, für die gute Sache. Und diese Opfer waren nicht umsonst. Denn der Tiegel sprengte seine Panzerplatten ab und dockte an die Citadel an. Erschreckend ähnlich Shepards Vision, wie sie sich selbst dachte. Dann aktivierte sich der Tiegel. Er strahlte und urplötzlich leuchteten die Terminals in dem Raum in dem Gwen sich befand bedrohlich auf. „Irgendetwas wird in die Systeme der Citadel eingespeist“, kommentierte einer der Geth. Neben Gwen sackte der Keeper zusammen und rührte sich nicht mehr. Danach erschien auf einem der Terminals ein Zug seltsamer Schriftzeichen. Gwen konnte nichts erkennen: „Sagt mir bitte, dass ihr das lesen könnt!“ Die Geth sahen es sich an: „Ja, es ist ein sehr einfach gehaltener Binärcode“, Shepard kam näher: „Und was steht da?“ Einer der Geth zuckte mit den mobilen Gesichtspartien: „Da steht ‚Danke für die Befreiung’.“ Der Commander war vollkommen irritiert: „Das verstehe ich nicht! Welche Befreiung?“ Erneut liefen einige Schriftzeichen auf den Bildschirm ein und einer der Geth sah zu Gwen: „Das steht: ‚Schaut nach links’.“ Die fünf sahen langsam in die angegeben Richtung und staunten. Der Keeper, eben noch zusammengesackt, stand nun so agil wie sonst auch da und betrachtete die Neuankömmlinge. Dann sagte er etwas… das Wesen sprach tatsächlich. Doch der Übersetzte in Gwens Gehörgang, konnte es nicht in ihre Sprache übertragen. Auch die Geth verstanden es nicht. Der Keeper bekam das mit und drehte sich zu seinem eigenen Terminal um. Wieder tippte er darauf herum und auf dem Bildschirm, den die Geth beobachteten erschien erneut ein Text. Die Geth lasen vor und der Commander weitete die Augen. Chorban hatte einst Vermutungen über diese seltsamen Wesen aufgestellt und nun bewahrheiteten sich einige Fakten. Die Keeper waren tatsächlich, das erste von den Reapern versklavte Volk, aber im Gegensatz zu Husks und dergleichen als Verwalter und Aufpasser auf der Citadel einsetzt und genetisch kaum verändert. Der Tiegel schien ihre Kontrolle beendet zu haben. Gwen ging langsam auf den Keeper zu: „Könnt ihr… könnt ihr mit dem Tiegel umgehen?“ Einer der Geth rief Gwen: „Shepard Commander, laut diesem Text, haben die Keeper den Tiegel und dessen Idee entwickelt.“ Gwen weitete die Augen. Der Keeper wandte sich an sein Terminal und agierte rasant und alle anderen Keeper auf der ganzen Citadel verteilt, taten das gleiche. Nach einigen Momenten leuchtete eine Art digitaler Schalter über dem Terminal der Geth auf und darüber war ein neuer Schriftzug: „Beenden sie es, Shepard!“ Einer der Geth musste natürlich noch darauf aufmerksam machen, dass der Name falsch geschrieben war, aber das war dem Commander so was von egal. Sie wollte grade den Schalter betätigen, als einer der Geth sie auf den Bildschirm über sich sehen ließ. Dort konnte man den Vorboten sehen, der langsam auf die Citadel zukam und Schiffe im Handumdrehen zerstörte. Eine unsichtbare Welle ging von ihm aus und griff nach den ‚Saboteuren’ auf der Citadel. Der Vorbote erkannte die Hirnwindungen von Shepard und er hatte keine Geduld mehr, mit diesem Menschen: „Es genügt!“, dröhnte es hinter der Stirn von Gwen, „Geben sie auf! Sträuben sie sich nicht dagegen! Wir sind ihre Erlösung, durch Vernichtung!“ Gwen grinste: „Witzig, das gleiche wollte ich grade zu dir sagen!“ und damit betätigte sie den Schalter.

Hochdrache
11.06.2013, 09:41
Habe gerade auf FF. de meine Meinung da gelassen und kann mich hier nur wiederholen einfach nur WOW!!!

Pfeonyxdrache
11.06.2013, 18:57
WOW WOW WOW Und verdamt bist du vies du kanst doch nicht mitten im vinale einen Clifhenger einbauhe,jetzt stehe ich hir und kann mich vor spannung kaum halten und du lest mich zappeln vies vies vies:PWan geht es weiter????

Beauci
11.06.2013, 23:25
super...
hach das wäre bis jetzt das perfekte ende gewesen...
warum hat sich damals nur ea eingemischt *g*

super genial

Cpt.Rex
12.06.2013, 17:16
super...
hach das wäre bis jetzt das perfekte ende gewesen...
warum hat sich damals nur ea eingemischt *g*

super genial
kann nur zustimmen und Beauci weil EA doof ist siehe simcity

Deemonef
27.06.2013, 23:00
Leute. Ihr macht mich sowas von happy:knuddel
Ich danke euch. ich bin so froh, dass euch meine Endversion gefällt.
Und nach langer dauer "Damn Work"....

Teil 13: Frieden

Gwens Hand berührte den digitalen Knopf und sofort leuchteten mehr Lichter in dem Raum auf. Der Keeper und alle seine Artgenossen tippten eifrig auf ihren Terminals herum. Dann geschah es. Die Energiekugel am Ende des Tiegels waberte und erstrahlte so grell, gleich einer Sonne. Durch die Arme der Citadel liefen Energieströme und diese mündeten im Präsidiumsturm. All die Strahlung, die Energie und das gewaltige leuchten sammelten sich am höchsten Punkt des Präsidiums und dann hörte das Glimmen urplötzlich auf. Gwen wusste nicht genau was geschehen war. Der Knopf vor ihr war verschwunden und der Vorbote öffnete bedrohlich die Arme. Aber dann gab es einen Lichtblitz. Der Tiegel leuchte erneut auf und eine gewaltige Energiewelle ging von ihm aus. Eine farblose Strahlung. Dann glomm der Citadelturm noch einmal auf und jagte einen Energiestrahl los, der das Massenportal des Sol Systems erreichte. Das Relais aktivierte sich und die Ringe fingen an sich zu drehen. Währenddessen weitete sich die Strahlung des Tiegels aus. Sie traf den Vorboten und von einer Sekunde auf die andere schalteten sich seine Augen aus und er rührte sich keinen Millimeter mehr. Die Strahlung beschleunigte sich exponentiell. Bis zur Überlichtgeschwindigkeit. Sie erfasste das ganze System und die umliegenden ebenso. Die Reaperschiffe und Zerstörer im Orbit der Erde rührten sich nicht mehr. Auf der Heimatwelt der Menschen passierte das gleiche. Die Reaperinfanterie fiel einfach um und gab keinen Mucks mehr von sich. Heuschrecken stürzten vom Himmel und die gewaltigen Reaper krachten zu Boden. Für einen Moment wusste niemand, wie er zu reagieren hatte, doch dann fingen alle an zu jubeln. Manch einer sackte förmlich um und die Tränen liefen, ohne dass man es gewollte hatte. Vertreter aller Völker fielen sich in die Arme und lachten zusammen, schrien zusammen und weinten zusammen. In die VOBs gingen zahllose Funksprüche ein. Von ‚was zum Teufel ist hier los?’ bis hin zu ‚wir haben gewonnnen!’ war alles dabei. Das Sol Portal, das von dem Citadelstrahl aktiviert wurde schoss die gleiche Energiewelle ab und aktivierte so die anderen Relais, die mit ihm verbunden waren. Traf einer dieser Strahlen auf ein Portal, so wurde in jenem System die gleiche Strahlung freigesetzt. Sie erreichte jeden Planeten, jenes fernliegende System und die aktivierten Portale gaben jene Energie an wieder andere Relais weiter, mit denen sie noch verbunden waren. Portal um Portal, System für System wurde die Energie des Tiegels über die gesamte Galaxie verteilt. Kämpfer auf Palaven sahen zu wie Zerstörer einfach ihre Funktionen einstellten und dann zusammenbrachen und die doch so stoischen Turianer verfielen in einen Jubel, denen man diesem Volk nie zugetraut hatte. Tuchanka wurde von der Energie ebenso erfasst und die maschinellen Monster fielen um und waren nicht mehr funktionstüchtig. Das reptilienartige Volk dröhnte vor Freude. Die Kroganer umarmten sich, verteilten Kopfnüsse untereinander und johlten den Namen von Shepard und Wrex. Die in die enge getriebenen Asari auf Thessia sahen mit an, wie ein Reaperschlachtschiff umstürzte. Eine Jägerin die just in dem Moment einen Schuss aus ihrer Pistole auf das Ungetüm abgegeben hatte kontrollierte fassungslos ihre Waffe. Das blaue Volk brach in einen Jubel aus der von grenzenloser Freude gestützt war. Sie fielen einander um den Hals und ließen den Emotionen freien Lauf. Ein Batarianer der nur noch zwei Augen besaß und statt einem Bein eine Art Metallstock in einem Stumpf stecken hatte, sah von seinem gesicherten Bunker aus, wie auf seinem Terminal Bilder einliefen, von Reapern, die sich nicht mehr rührten. Er rannte, zumindest versuchte er es, in einen Nebenraum und brüllte, dass die Reaper besiegt waren. Die irritierten Bunkerbewohner von Kar’shan wollten das nicht so Recht glauben, aber nachdem sie die gleichen Bilder sahen, gab es für sie kein Halten mehr. Die Reaper stürzten in die grundlosen Fluten von Kahje und nichts leuchtete mehr an ihren gewaltigen Körpern. Die Hanar und Drell betrachteten das Schauspiel. Das quallenartige Volk leuchtete nur vereinzelt auf, während die Vertreter der Drell vor Freude brüllten. Auf Dekuuna hörte man kaum Jubelschreie und man sah auch keine Freudensprünge, so gesehen taten die Elcor gar nichts. Doch sie freuten sich trotzdem sehr. Sie kamen aufeinander zu, berührten sich mit den Köpfen und gaben Infraschallwellen ab. Denn es gab keinen Grund Worte zu benutzen, dass taten sie nur in Beisein anderer Spezies. Das Volprotektorat auf Irune war auch nicht mehr zu halten. Zwar waren sie aufgrund ihrer Körper nicht dazu geeignet Freudentänze aufzuführen, aber glücklich waren sie alle Male. Auf Sur’kesh war die Freude ebenso groß und die mitunter sehr zurückhaltenden Salarianer waren ausgelassen vor Freude. Selbst die Dalatrassen waren wie ausgewechselt. Von einem vorerst ungläubigen Beobachten der Abläufe bis hin zu schon fast glücklichen Aufschreien war alles dabei und auch wenn sie es niemals zugeben würde, die Dalatrasse, die einst mit Shepard auf der Normandy über die Zukunft der Kroganer sprach, war peinlich berührt und schämte sich. Der Commander hatte es geschafft, mit Moral und Güte, etwas, dass die salarianische Herrscherschicht oft vergessen hatte. Auf den Rettungsstationen, in den Flüchtlingslagern und den Schiffen, die im weit entfernten Weltraum auf den Sieg warteten, gingen die Funksprüche ein, dass die Reaper besiegt seien, und jeder, egal ob Frau, Mann, Kind, alt oder jung, jeder ließ sich zu endloser Freude hinreißen. Das Volk der Quarianer befand sich eigentlich zu einhundert Prozent auf ihren Schiffen, die im Sol System waren und auf der Erde. Dort war die Freude über den Sieg auch nicht minder groß. Die Quarianer umarmten sich und brüllten ihr Glück hinaus. Die Besatzung der Allianzschiffe war auch glücklich und ließen alle ihre Freude raus. Sie sangen, brüllten und weinten vor Freude. Nur Leute wie Admiral Hackett und Anderson behielten eine Art stoische Ruhe, aber auf ihren Gesichtern zeichnete sich ein breites Lächeln ab. Selbst auf der Citadel war man vom Sieg beeindruckt. Es waren nicht viele, die in den Gebäuden noch Schutz fanden. Viele waren schon bei den Docks und dort war das Weltall nur durch Barrieren vom Innenleben der Citadel getrennt, als diese ausfielen wurden zahllose Bewohner der Raumstation einfach in den Tod gerissen. Doch einige waren im Innenbereich der Citadel geblieben. Es war keine schöne Zeit, denn es war stockfinster und auch wenn es lange gedauert hätte, aber Sauerstoff wäre auch nicht endlos vorhanden gewesen, zudem war die künstliche Schwerkraft ausgefallen und das machte dem Körper auf Dauer schwer zu schaffen. Aber dann schaltete sich das Licht wieder an, Barrieren wurden hochgefahren und die Schwerkraft wurde wieder hergestellt. Einige Bewohner konnten den Kampf gegen die Reaper beobachten und manche sahen sogar, wie der Tiegel feuerte und die titanischen Maschinenwesen einfach ihre Funktionen einstellten. Der Tiegel hatte funktioniert. Der Krieg war beendet. Mit dem drücken des digitalen Knopfes hatte Commander Shepard den Frieden ausgelöst… aber auch etwas anderes. Denn die Welle erfasste die gesamte Galaxie und als sie auf Gwen und die vier Geth traf, fielen alle wie vom Schlag getroffen um und rührten sich nicht mehr. Auch die Keeper sackten erneut zusammen. Die Geth auf ihren Schiffen und auf der Erde fielen ebenso um und gaben keinen Mucks mehr von sich, was alle Nahestehenden beunruhigte.

Auf der Normandy war der Jubel natürlich auch nicht minder groß, bei allen bis auf Javik. Der Protheaner kämpfte sein Leben lang, sogar zwei Leben lang gegen dieses Maschinenvolk und nun war es besiegt. Er setzte sich einfach und sah unbeteiligt auf den Boden, sein Hirn musste das alles erst einmal erfassen. Samantha freute sich auch, versuchte aber im gleichen Atemzug den Commander zu erreichen. Doch niemand meldete sich am anderen Ende des Kanals. Weswegen es langsam aber sicher im Schiff stiller wurde. Alle die mitbekamen, wie die Kommunikationsspezialistin versuchte Gwen zu erreichen kamen näher an ihr Terminal und verfielen in eine Art sorgenvolle Stille. Selbst Javik kam näher, denn auch er war beunruhigt. Joker bekam es nur zum Teil mit und fing auch an sich Sorgen zu machen: „EDI? Empfängst du irgendwelche Signale von Shepard?“, es kam keine Antwort. Der Pilot versuchte es erneut: „EDI? Hallo?“ Aus reiner Gewohnheit fragte er noch einmal. Danach tippte er sogar seine Frage ein, eventuell war ja irgendwie die Kommunikation gestört, doch es passierte nichts. Ihm kam ein gruseliger Gedanke. War EDIs mobile Plattform so beschädigt, dass sie abgeschaltet wurde? Nein, das war nicht möglich. Der Hauptprozessor der KI war im Schiff selbst. Trotzdem fragte er nach: „Gabby? Hörst du mich?“, die Technikerin meldete sich sofort: „Ja, was ist los?“, sie war auch etwas besorgt, denn sie hatte gehört, dass der Commander nicht zu erreichen war: „Bist du zufällig bei EDI? Wie geht es ihr?“ Es war kurz still am anderen Ende, bis Gabby schwer durchatmete: „Seitdem die Reaper nichts mehr von sich geben ist auch EDI still. Der Geth übrigens auch.“ Das war wirklich nicht gut. Der Geth, der in dem Jäger gesessen hatte, war genau wie EDI funktionsuntüchtig. Joker fluchte leise, doch der musste sich beruhigen. Auch wenn er hätte heulen können was EDI anging, so ging es nun um den Commander. „Traynor… Samantha! Weißt du noch wo genau Shepard auf die Citadel wollte?“ Die Kommunikationsspezialistin hatte eine digitale Abbildung der Citadel vor sich, aber sie schüttelte den Kopf: „Tut mir leid… ich weiß es nicht“ – „Ich schon!“, kam es von Javik und er zeigte auf die Stelle, die Gwen vor einigen Minuten bestimmt hatte. Der Pilot nickte: „Gut! Wir müssen da so schnell wie möglich hin. Nicht, dass etwas passiert ist!“ Javik kam ins Cockpit: „Einer muss den zweiten Kodiak im Hangar fliegen, ich gehe mit!“ Joker nickte und der Protheaner eilte sofort in den Frachtraum. Dort wartete Greg der sich schon in den Kodiak gesetzt hatte. Javik nahm neben ihm Platz und zeigte ihm den Ort, wo Gwen hinwollte. Joker entlüftete den Hangar und öffnete dann die Luke. Der Kodiak fuhr auf der Schiene nach draußen und nahm sofort Kurs auf die Citadel. Da die Arme nun offen waren, musste man nicht den winzigen Riss ansteuern, den die Thanixkanonen fabriziert hatten. Sie kamen an der Dockingplattform an, an der sich schon der Gethjäger befand. Der Kodiak setzte auf den Boden auf. Da die Barrieren wieder aktiv waren, konnten die beiden ohne Probleme aussteigen. Sie gingen zu der Tür, die in den Kontrollraum führte. Diese zu öffnen dauerte länger als bei den Geth, weil der Techniker der Normandy nicht das gleiche Verständnis wie die synthetischen Wesen hatte. Die beiden Crewmitglieder stürmten durch die Tür und was sie sahen schockierte sie zutiefst.

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Deemonef
27.06.2013, 23:01
Joker wartete schon fast auf hibbelige Art und Weise auf eine Meldung von Greg und Javik, nebenbei war er über die Minuten in eine Art tiefe Depression gefallen. Ihm kam der Gedanke, dass EDI eventuell tot war. Wenn das bei ihr so genannt werden konnte. Der Pilot kombinierte einfach nur, denn die Reaper waren, nachdem der Tiegel aktiviert wurde sofort ausgefallen und EDI besaß nicht nur Codefragmente der Reaper, sondern auch Hardware der Sovereign. Bei diesen Gedankengängen zog sich ihm der Magen zusammen. Eigentlich sollte er sich doch freuen, denn der Krieg war gewonnen, doch es fiel ihm so unsagbar schwer Freude auszudrücken. Nebenbei saßen Gabby und Ken bei EDI und dem deaktiviertem Geth. Sie versuchten herauszufinden, warum die Schiffs-KI nicht mehr funktionierte, aber im Endeffekt war es eine sinnlose Arbeit, denn die mobile Plattform von EDI war eben nur eine Art Mech. Ihre wahre Intelligenz befand sich im KI-Kern des Schiffes. Eigentlich bastelten sie nur aus einer seltsamen Verzweiflung an EDI herum. „Gabby, was wenn EDI…“ – „Sprich das bloß nicht aus!“, donnerte die Technikerin ihrem Freund entgegen. „Wir können doch nicht den Krieg gewinnen und EDI… das ist nicht fair!“ Ken legte seiner Freudnin die Hand auf die Schulter: „Ich weiß. Ich hole uns mal ein Wasser oder so, wir verdursten hier sonst noch.“ Ken drehte sich um und er schrie vor Schreck auf. Gabby drehte sich sofort zu dem Techniker um und weitete die Augen. Ken hatte sich so erschrocken, weil der Geth auf einmal direkt neben ihm stand. Die beiden Techniker sahen etwas verwirrt aus und der Geth sah nur etwas interessiert auf die Werkzeuge der Menschen: „Benötigen sie bei ihrer Arbeit Hilfe?“ Gabby wusste nicht genau was sie sagen sollte, aber das wurde ihr auch abgenommen. „Meine mobile Plattform ist beschädigt und ihre Hilfe wäre willkommen“, erklang es mit EDIs Stimme aus dem Lautsprecher. Gabby stürzte fast nach hinten: „Was zum… EDI? Bist du das?“ Selbst Ken war total verwundert, aber die KI klang über die Lautsprecher kein bisschen verwirrt: „Natürlich. Ich entschuldige mich für meine Abwesenheit. Die Strahlung des Tiegels hatte einen seltsamen Einfluss auf meine internen Prozesse. Aber nun ist wieder alles in Ordnung“ – „Dem pflichte ich bei“, kam es von dem Geth, „ich empfand eine Art Loslösung vom Konsens, etwas das einem Einstellen der Erhaltungsfunktionen gleich kam.“ Die beiden Techniker verstanden an sich kein Wort, sie waren einfach nur glücklich, dass EDI wieder da war. Joker wartete immer noch auf eine Meldung des Eingreifteams, als ihn etwas aus seiner Trauer riss. „Jeff?“ Der Pilot fiel fast aus seinem Pilotensessel als er diese ihm so liebe Stimme vernahm: „EDI… bist du das?“ – „Den vorliegenden Umständen entsprechend und da nur ich diesen Kanal benutzen kann, ist diese Frage relativ sinnlos“ – „Du bist es!“, strahlte Joker, „was… was war denn los?“ Die Schiffs-KI schien über ihre Worte nachzudenken: „Die Strahlung des Tiegels muss eine Art vernichtende Wirkung auf KIs und Reaper Soft- und Hardware haben. Die Geth und ich ebenso besitzen eine echte KI und haben einiges an Reapertechnologie. Möglich, dass die Strahlung uns deswegen auch betroffen hat.“ Joker schien auch nicht vollends zu verstehen: „Und wie hast du das überstanden?“ – „Darüber denke ich auch grade nach. Sollte ich etwas herausgefunden haben, werde ich dich informieren.“ Der Pilot der Normandy lehnte sich zurück und lächelte: „Ich bin nur froh, dass du wieder da bist. Es ist zwar gut, dass alles was mit den Reapern zu tun hat vernichtet wurde, aber wenn es Freunde betrifft die etwas von diesen Viechern in sich haben, dann…“, Joker schreckte nach vorne und riss die Augen auf. EDI meldete sich sofort: „Ich nehme einen erhöhten Stresspegel bei dir wahr. Ist alles in Ordnung?“ Jeff krallte sich in die Haare: „Diese Cerberusimplantate in Shepard, beinhalten die nicht auch Reapertechnologie?“

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Javik und Greg sahen etwas, dass sie einfach nur schockierte. Drei Geth waren mehr oder weniger über den Commander gebeugt. Der Protheaner erkannte, dass einer der Synthetischen Gwen die Brust aufgeschnitten hatte und ein anderer in dem teils geöffneten Torso arbeitete. Der General glühte förmlich auf vor Zorn und wollte schon nach vorne springen und die Geth von dem Commander wegreißen, aber der vierte Synthetische stellte sich ihm in den Weg: „Bitte bleiben sie fern. Shepard Commander hat einen Herzstillstand und atmet nicht mehr.“ Javik brauchte einen Moment um sich zu beruhigen: „Was… wieso?“ Der Geth bewegte einen winzigen Moment einige seiner mobilen Kopfpartien: „Das ist uns auch noch nicht bewusst, aber wir versuchen ihr Leben zu retten.“ Greg sah wie die Heldin der Galaxie auf dem Bode lag, die Panzerung vom Körper mehr oder minder gerissen. Die Geth hantierten mit Lasern und ihren Händen in der bewusstlosen Frau. Der Techniker erschreckte sich sehr, als sich etwas in seinen Augenwinkeln bewegte und er erkannte, dass es ein Keeper war, der sich stillklammheimlich neben ihn gestellt hatte. Das Wesen betrachtete diese ‚Operation’ interessiert. Wie auch die Geth und EDI, waren die Keeper von der Strahlung betroffen, hatten sich aber ebenso erholt. Greg wandte sich an den vierten Geth: „Ist sie transportfähig? Wir werden sie so schnell wie möglich auf ein Schiff mit ausreichender Krankenversorgung bringen.“ Der Synthetische betrachtete den Commander und sah dann wieder zu den beiden Crewmitgliedern der Normandy: „Wir müssen vorher wenigstens Atmung und Herzschlag irgendwie wieder funktionstüchtig bekommen, ansonsten würde sie den Flug wohl nicht überstehen. Shepard Commander ist immerhin schon seit zwei Minuten klinisch gesehen tot.“ Javik hasste es, so etwas zu hören. Er wandte sich an die Maschine, eine KI, etwas, dass er hasste solange er existierte: „Bitte retten sie den Commander.“ Der Geth nickte leicht und ging ebenso zu Shepard. Greg überwand den Schrecken und setzte sofort eine Meldung ab: „Joker, kannst du mich hören?“ – „Na endlich, verdammt! Was ist los bei euch?“, kam es hastig von dem Piloten. Der Techniker atmete einmal durch: „Shepard ist… bewusstlos. Hat keinen Herzschlag. Die Geth versuchen sie zu retten, wir müssen sie so schnell wie möglich behandeln, also macht die Krankenstation bereit!“ Joker fluchte laut am anderen Ende: „Scheiße! Das hatte ich befürchtet!“ – „Wie?“, wollte Greg wissen und EDI antwortete: „Das Lazarusprojekt, dass Shepard ins Leben zurückholte nutzte Implantate die zum Teil mit Reapertechnologie versetzt sind. Jeff nimmt an, dass die Strahlung des Tiegels diese deaktiviert hat.“ Greg war verwundert: „Aber… warum?“ EDI versuchte es schnell und einfach zu erklären: „Technisch gesehen halten die Implantate den Commander nicht direkt am Leben, aber sie befinden sich an fast allen Stellen des Körpers, halten Wirbel und die Herzkammern zusammen, Teile der Arterien sind vollständig künstlich, ebenso zahlreiche Gefäße und Nervenstränge. Fallen zum Beispiel die Implantate an den Herzklappen aus, öffnen und schießen diese nicht mehr.“ Greg fuhr sich durch die Haare und fluchte ebenso wie Joker: „Dann umso eiliger: Sagt Karin, sie soll sich bereit machen!“ – „Ich bin dagegen“, kam es von EDI und alle Zuhörer waren erstaunt: „Was? Warum?“ Die Schiffs-KI fuhr ohne Pause fort: „Ich schlage vor Shepard so schnell wie möglich zu salarianischen Ärzten zu bringen. Diese sind wesentlich effizienter, schneller und versierter, und bei einem derart schweren Fall wird das nötig sein.“ Joker nickte und ebenso Greg: „Okay, dann meld’ dich bei den Salarianern und gib mir Bescheid, wo wir den Commander dann hinschaffen müssen“, während er das sagte, schaute er zu Shepard, die sich immer noch nicht rührte, „…wenn sie es überhaupt überlebt!“

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Auf einem der salarianischen Schiffe ging ein Notruf ein. Der Kommunikationsoffizier öffnete den Kanal und hörte was mit dem Commander passiert war. Einige andere Salarianer, die mehr oder minder grade feierten hörten das ebenso und verfielen sofort in eine Art Starre. Der Offizier öffnete sofort mehrer Kanäle und fragte nach einem Schiff mit hervorragender medizinischer Versorgung. Diese befand sich nie auf Kriegsschiffen, sondern auf Forschungs- oder Wissenschaftsschiffen, weswegen im Orbit der Erde kein solches vorhanden war, da in der Schwertformation nur Schiffe für den Angriff stationiert waren. Die anderen salarianischen Schiffe befanden sich bereits auf der Erde. Die Besatzung gab sofort eine Meldung an die Erde ab. Dort ging sie zuerst bei einer der VOBs ein. Admiral Anderson stand grade auf den Straßen von London, schüttelte viele Hände und verteilte aufmunternde Schulterklopfer, als einer der Kommunikationsspezialisten auf ihn zugerannt kam: „Admiral! Wir haben grade gehört, das Commander Shepard schwer verletzt ist und sie sofort medizinische Versorgung braucht“, für einen Moment waren alle in Hörweite mucksmäuschenstill. „Ich habe grade das salarianische Lager angefunkt und sie bereiten sich vor… ich dachte nur, sie sollten das vielleicht wissen!“ Anderson schluckte und sah sich um: „Danke. Und an den Rest! Feiern können wir später noch, sagt jedem einzelnen Soldaten, Zivilisten und jedem der noch laufen kann, dass der Krieg vorbei ist, aber noch nicht alle sicher sind! Versorgt die Verwundeten, findet Verschüttete, tut alles, damit wir trotz dem Sieg, nicht noch mehr Opfer zu beklagen haben!“ Das war ein Befehl, der nicht nur für London galt, sondern auch für den Rest der Erde, für die anderen Heimatwelten, Kolonien und was es sonst noch gab. Als der Befehl nach und nach umgesetzt wurde, blieb nur noch Anderson zurück, der in den Himmel zu der Citadel sah und besorgt schaute: „Du hast es bis hierher geschafft! Nun überlebe gefälligst auch!“

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Javik stand mit Greg beinahe teilnahmslos neben dem Keeper und alle sahen zu Gwen. Mit jedem Augenblick wurde die Lage kritischer. Dann stand einer der Geth auf, nachdem zwei andere immer und immer wieder elektrische und energetische Impulse in Shepards Inneren erzeugt hatten: „Das Herz schlägt und Shepard Commander atmet, aber nur solange wir regelmäßig Impulse abgeben, der Körper ist momentan nicht alleine lebensfähig.“ Javik fluchte und Greg sah den Geth an: „Aber ist sie transportfähig? Wir müssen sie in ein Krankenhaus oder so was Ähnliches bringen!“ Der Synthetische nickte: „Sie ist transportfähig, solange wir bei ihr bleiben und sie die ganze Zeit behandeln“ – „Dann lasst uns keine Zeit verlieren!“, raunte Javik und öffnete die Tür. Die vier Geth trugen den Commander, und zwei gaben währenddessen immer weiter Impulse in den geöffneten Torso ab. Zu siebt bestiegen sie den Kodiak und Greg startete sofort. „EDI, hörst du mich?“, kam es eilig von dem Techniker während er die Citadel verließ. Die Schiffs-KI meldete sich sofort: „Ja“ – „Haben wir einen Behandlungsort für Shepard?“, brüllte Greg fast und EDI sendete Koordinaten an das Shuttle, die der Techniker sofort auf seinen Displays sehen konnte. „Das ist ein Wissenschaftsschiff der Salarianer, es ist in London gelandet. Sie sind bereits informiert und haben den OP vorbereitet.“ Ohne ein weiteres Wort steuerte Greg den Kodiak zu dem angegeben Punkt. Einige auf der Erde hörten, was mit dem Commander geschehen war und als der Kodiak in die Erdatmosphäre eintrat und in Richtung des salarianischen Camps flog, wusste niemand ob man sich freuen, oder lieber besorgt sein sollte. Die Landezone war komplett frei und zahlreiche Salarianer warteten bereits mit Tragen und technischem Gerät, um den Commander auf die Krankenstation ihres gelandeten Schiffes zu bringen. Padok Wiks war einer der Wissenschaftler und stand besorgt neben der Trage. Der Kodiak landete und sofort sprangen die Türen auf. Die Geth brachten Shepard zu der Trage und berichteten den Salarianer, wie es um den Gesundheitszustand beschaffen war. Mit dem Wissen, und dem, was die Salarianer vor wenigen Minuten von der Besatzung der Normandy erfahren hatten, machten sie die Ärzte auf den Weg. Kaum in der sterilen Station angekommen, wurden dem Commander alle Teile ihrer Kleidung abgenommen und einige Apparaturen hastig angeschlossen, die dem Körper die nötigen Impulse gaben. Danach konnte man nur noch eines, und das war warten.

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Der Krieg war zwar gewonnen, aber trotzdem schwebte Sorge über der galaktischen Gemeinschaft. Es war schon fast witzig, dass sich fast jeder nur um eine Person Sorgen machte. Einige mehr als andere. Die aktuellen und ehemaligen Crewmitglieder der Normandy, wurden von den Aufräum- und Sucharbeiten befreit und hielten sich in der Nähe des salarianischen Schiffes auf. Sie waren wie viele andere schwer angeschlagen, nicht nur psychisch sondern auch zum Teil körperlich. Grunt zierte seit einem Kampf mit einem Rohling eine tiefe Narbe die von der linken Kinnseite rechts über den Mund fuhr und kurz unter dem Auge Stoppte. Er verweigerte sofort jegliche Medi-Gel Behandlung, da er die Narbe behalten wollte. Jack hatte sich nach einem Zusammentreffen mit einer Banshee das linke Bein an mehreren Stellen gebrochen. Es war nicht direkt ihre Schuld, aber einige ihrer Studenten hatten an dem Tag sehr viel geleistet und waren müde. Als einer der biotischen Schilde ausfiel schützte Jack ihre Kinder. Dadurch war sie für einen Moment ungeschützt, als sie ein Angriff des Reapermonsters traf. Als sie bei dem salarianischen Schiff ankam, war Miranda bereits da und sie bekam fast Schnappatmung, als sie Jack so sah. Nachdem sie übereilt zu der tätowierten Frau gestürmt war, sie anfangs wegen Unvorsichtigkeit beschimpft hatte und sie danach ganz liebevoll umsorgt hatte, war eigentlich jedem der Crew klar, was zwischen den beiden war. Sie dementierten es von dem Zeitpunkt auch nicht mehr. Tali saß bei Garrus und kämpfte mit den Nachwirkungen einer Verletzung. Ihr Anzug hatte einen ordentlichen Riss bekommen und ihr Immunsystem spielte verrückt. Es war nach ihrer Behandlung nicht mehr tödlich, aber sie merkte, dass die Krankheit noch nicht abgeglommen war. Dem Turianer ging es an sich prächtig, einer der Vorteile, wenn man ein brillanter Scharfschütze ist. Der Rest hatte es mehr oder minder sehr gut überstanden. Mal hier eine Schramme, dort eine kleine Verbrennung, aber großartige Verletzungen gab es keine… was sollte man auch anderes von diesen Leuten erwarten? Samara beispielweise hatte gar keine sichtbaren Spuren des Kampfes, nicht mal Schmutz klebte an ihr, aber sie war die Unruhigste. Das merkten natürlich alle, denn jeder wusste, dass Gwen und die Justikarin ein Paar waren. Weswegen man versuchte Samara mit Gesprächen abzulenken. Nach einer Stunde kamen auch die restlichen Mitglieder der Normandy an. Was Joker einschloss, Samantha und alle anderen der Besatzung. Selbst EDI war dabei, auch wenn ihre mobile Plattform noch deutliche Kampfspuren aufwies. Selbst Anderson und Hackett kamen nach einer Weile noch dazu. Es vergingen zwei Stunden und keine Meldung gelangte aus dem Schiff. Einige schliefen beim warten sogar ein, was angesichts der langen Kämpfe kein Wunder war. Samara jedoch blieb wach und sie bemerkte etwas, eine Körperregung, die sie seit Jahrhunderten nicht mehr kannte. Sie war angespannt und zitterte vor Besorgnis. Es ging ihr nicht gut. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal auf diese Weise gestresst war. Niemand konnte sie beruhigen, die Justikarin machte sich einfach zu viele Sorgen. Sie schaffte es nicht einmal zu meditieren. Es dauerte weitere vier Stunden, bis sich die Schleuse des Schiffes öffnete. Padok trat vor und auf seiner Kleidung war eine große Menge menschliches Blut. Alle sahen ihn an, selbst die die eingeschlafen waren, wachten wie von Zauberhand auf. Der Salarianer sagte nichts, er fing nur an breit zu Lächeln und nickte dann. Urplötzlich fingen die Crewmitglieder der Normandy an zu jubeln. Grunt rief nur, dass es ja klar war, dass sein Kampfmeister überlebt. Jack umarmte ihre Freundin und irgendwie schien das Überleben von Gwen allen einen Schwall großes Glück entgegenzubringen. Samara wurde von Anderson kurz gestützt, denn der ach so mächtigen Justikarin wurden die Beine weich. Hackett ließ gleich eine Miteilung an einige Stationen geben, welche die Nachricht vom Überleben Shepards in die ganze Galaxie trugen. Freude, fast so groß wie die, dass die Reaper besiegt waren, drang durch den Raum, brachte Leute zum lächeln und war ein Segen ohne Gleichen.

Natürlich musste Padok noch erklären, was passiert war. Denn Gwen Shepard lebte zwar, aber es war für den Moment noch kein ‚echtes’ Leben. Die Cerberusimplantate hatten Gwens Organismus wieder aufgebaut, da sie aber nicht mehr funktionstüchtig waren, mussten die Salarianer alle entfernen. Der Körper des Commanders war alleine nicht mehr lebensfähig. Sie war querschnittsgelähmt, weder Herz noch Lunge konnten ohne äußeren Einfluss arbeiten. Aber das klang alles schlimmer als es war. Denn Gwen lebte und alles was es jetzt noch brauchte war Zeit. Die Salarianer waren Meister der Medizin und ihre Klontechnik war unübertroffen. Es würde lange dauern, aber Shepard würde wieder genauso werden wie früher. Natürlich ist es wesentlich komplizierter ganze Wirbel und Nervenstränge zu klonen als einfach nur einen Arm, doch nun hatten sie Zeit. Kein Krieg mehr, keine Gewalt. Man würde dem Commander alles geben, was sie bräuchte. Und natürlich würde sie nicht bis zum Ende der Genesung an ein Bett gefesselt sein. Irgendwann könnte sie wieder sprechen, in einem Rollstuhl sitzen und zu ihren Bewunderern reden. Für den Moment lag Shepard in einem künstlichen Koma, aber sie lebte und mit etwas Zeit, wäre sie wieder die Heldin der Galaxie, die alle kannten. Jeder wollte natürlich zu Gwen, aber die Salarianer konnten das nicht erlauben. ‚Sie brauchte Ruhe’ war eine untertriebene Floskel in diesem Fall. Jedoch erlaubte Padok einer Person einen kurzen Besuch. Das wollte natürlich jeder sein, aber da sich alle gut verstanden, gaben sie einer besonderen Asari den Vortritt. Samara bedankte sich bei allen und ging in das Schiff. Sie durchlief sterile Gänge und sah emsige Salarianer. Dann betrat sie Shepards Krankenzimmer. Sie war beruhigt, als sie Gwen sah. Keine gruseligen Blutflecken auf dem Bett, alles war weiß und sauber, so wie man es von den Salarianern eben kannte. Gwen lag ruhig in ihrem Bett. Man konnte nur ihr Gesicht sehen und die Arme. Der Torso war komplett unter einer Art Kunststoffplatte verborgen aus der einige Drähte und Schläuche in Maschinen liefen, die neben dem Bett standen. Auch in ihrem Mund steckte ein Schlauch zur Beatmung. Ihre Haut war gereinigt und sie war so schön wie sonst auch. Samara genoss den kurzen Moment der Nähe. Sie war so glücklich, dass Gwen lebte, dass ihr eine Träne aus dem Auge lief. Der Krieg war vorbei. Jetzt gab es nur noch Gwen und Samara. Nun konnten sie sich eine Zukunft aufbauen. Die Asari trat an das Bett und küsste die Stirn des schönen Commanders. Und für den Moment, als die Lippen die Stirn berührten, konnte man auf den Monitoren erkennen, dass die Frequenz des Herzschlages anstieg. Möglich, dass es nur ein Zufall war. Oder aber Gwen spürte selbst im Koma, dass die wohl wichtigste Person für sie, grade neben ihr stand.

Es war so friedlich. Denn endlich war Frieden.

**********

PS: An alle! Das ist nicht das Ende. Da kommt noch mehr ;)

Hochdrache
28.06.2013, 13:02
Einfach nur wow. Mehr ist nicht zu sagen.

Cpt.Rex
28.06.2013, 18:39
Epice !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
so stehe ich mir das ende vor deemonef du hast das ende gemacht das ich so wollte das ist jetzt nicht schleimen das ist mein ernst

Pfeonyxdrache
29.06.2013, 12:45
Wow wow wow das ist mahl ein ende das ich mag da Kan ich soga auf das grüne leuchten verzichten.Bin gespant auf das Finale ich hoffe mahl auf ein Romantisches Ende.Ganz grosse klasse sag ich :fest3:lol:fest2:right:fest1:fest1da nur.

Beauci
30.06.2013, 18:20
sehr schön...
ok das mit den implantaten ist heavy
jetzt fehlt nur noch 5 jaghre später ;)

schade, dass es nun fast vorbei ist

Deemonef
16.09.2013, 16:52
Ich danke euch allen so sehr. In dem Ende steckt all mein Herzblut und es ist so toll, dass es euch allen gefällt, Danke schön:knuddel

Sorry, dass ihr so lange warten musstet, aber nur geht es weiter.
Kleine Notiz: Diese nächsten zwei, eventuell drei Kapitel, sollen euch einen Überblick über das gesamte galaktische Geschehen bringen. Ergo: Was veränderte sich in der Galaxie, im Rat, Welten etc. Dabei mache ich Sprünge über Jahre und dann wieder Sprünge zurück. Dieses Kapitel soll also zeigen, wie es so die nächsten Jahre weiterging.
Das Kapitel danach zeigt, wie es den berühmtesten NPCs so nach dem Krieg geht, werde versuchen alle zu erwähnen, sollte ich wen vergessen, sagt es mir dann einfach :)
Dieses NPC Kapitel macht auch wieder Sprünge, soll euch nur den groben Überblick gewähren.
Aber keine Angst, das war es dann nicht.
Wenn ich beschrieben habe, wie es so weiterging. Gehe ich wieder zurück und werde genau detailliert erzählen, wie Samara und Gwen ihr neues Leben beginnen. Dabei werdet ihr dann die groben galaktischen Änderung nur so als Nebenhandlung kurz sehen.
Ergo: Erst grob euch zeigen was so abgeht und dann unbeschwert über Sam und Shep schreiben ;)
So, ich hoffe das macht in euren Augen Sinn, aber bevor ich dann schreibe, wie es Sam und Gwen so geht, werde ich in der anderen Story schreiben, wie das Ende bei Morinth so ablief ;)

Viel Spaß… und danke für eure Geduld ;)

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Teil 14: Gemeinschaft

Die Reaper waren besiegt. Es war ein Sieg. Ein großer Sieg und so viele hatten einen Anteil daran. Besser gesagt: Jede Spezies hatte einen Anteil daran. Und es war kaum eine Stunde her, nachdem Shepard den alles entscheidenden Schalter gedrückt hatte, da fingen auch schon an sich die Räder für den Wandel zu drehen. Die intelligenten Oberhäupter der Galaxie wussten genau, dass es wichtig war gleich etwas zu unternehmen und nicht erst zu warten. Jetzt war der Sieg noch frisch, die Euphorie neu und das Gefühl der Zusammengehörigkeit am Größten. Der Rat und die Botschafter setzten sich sofort zusammen und berieten sich, was am Wichtigsten war und wie man am klügsten vorgehen sollte. Allen war klar, dass Präsenz erst einmal an vorderster Front stehen sollte. Die Galaxie sollte sehen, dass die gewohnten Volksapparate noch funktionierten, dass weiterhin Ordnung herrschte. Darum gab es nach dem Sieg sofort galaxieweite Ausstrahlungen der Rats- und Botschaftsvölker, die allen zum Sieg gratulierten, die Gemeinschaft lobten und den Gefallenen Ehre erwiesen. Währenddessen und lange Zeit danach wurde nach Überlebenden gesucht und sich um Verletzte gekümmert. Das waren die wichtigsten Aufgaben nach dem Sieg. Nun konnten auch endlich all die geretteten Zivilisten helfen, die nicht kämpfen konnten. Die Flüchtlinslager lösten sich so schnell auf, dass man kaum genug Schiffe heranbringen konnte um die willigen Helfer abzuholen. Überlebende finden war allerdings leichter gesagt als getan. Es ging nicht darum auf einem Landstrich oder in einer Stadt einige Verschüttete zu finden. Es ging darum in der gesamten attackierten Galaxie zu suchen. Dabei ging es um Kolonien… ganze Planeten. Die Geth und die Quarianer entwickelten zusammen mit den Salarianern enorm effiziente Suchgeräte, die auch den schwächsten Herzschlag durch die dicksten Betonmassen melden konnten. Mit derlei Geräten suchten Billionen von Helfen auf den zerstörten Welten und zum Teil Raumsstationen nach Überlebenden.

Wurde jemand gefunden, so wurde die Rettung gleich in allen Einzelheiten in das Extranet übertragen und neben den Dauerreden der Politiker als heroische Filme präsentiert. Immer wieder hörte man erstaunliche Geschichten, die zum Teil zu einem Lächeln, aber auch zu einem leicht traurigen Gefühl verleiteten. Wie ein Junge, der sich alleine gegen Husks wehrte, nachdem seine Eltern starben und er alleine fünf Monate überlebt hatte. Wie eine Turianerin in einem zusammengestürzten Keller sieben Wochen überlebte und sich dabei noch um vier Kinder gekümmert hatte. Eine Asarilehrerin die am Ground Zero von Thessia bis zum Schluss fast alleine mehrer Klassen mit jungen Schülern verteidigte. Es waren jene Geschichten, die allen Mut machten und zeigten, dass es ein großartiger Sieg war. Natürlich gab es auch… leider öfter als erwünscht die traurigen Seiten der Bergungsaktionen. Man legte einen Keller frei und sah dort zahlreiche Tote. Zeitweilen verhungert, andere erstickt, manche einfach von Trümmern erschlagen und andere, die ihrem Leben selbst ein Ende bereitet hatten. Jene Nachrichten wurden nicht ausführlich gezeigt, sondern lediglich zusammenfassend erwähnt. Während die ganze Galaxie mit suchen und retten beschäftigt waren, versuchten die Politiker und Offiziere wieder die gewohnte Ordnung Stück für Stück wiederherzustellen. Dabei ging es anfangs meist darum zu sehen, wie viele Überlebende es gab. Zumindest die, die man realtiv zeitnah zählen konnte. Viele Spezies wurden blass bei den Berechnungen. Ein batarianischer Vertreter brach in Tränen aus, vor allen anderen politischen und militärischen Vertretern, als er die grobe Hochrechnung sah, wie viele Batarianer den Reaperkrieg überlebt hatten… es waren nicht viele. Kar’shan wurde als erstes getroffen und über die Dauer des Konflikts immer weiter angegriffen. Am zweitschlimmsten traf es die Turianer, darauf folgten die Elcor, und dann kamen die Asari, weit dahinter, die Menschen. Völker wie die Volus, Hanar und Kroganer wurden zwar auch hart getroffen, aber hatten bei weitem nicht so hohe Verluste wie die anderen Völker.

Nach einigen Monaten der mit unter sehr erfolgreichen Rettungsaktionen beschlossen die Oberhäupter der Galaxie etwas: Einen Weg Einigkeit zu zeigen, und den momentanen Frieden zu wahren. Die vier Ratsspezies schafften das vorherrschende System ab. Nach dem Sieg über die Reaper wurde ein neuer Rat aufgebaut. Einer, in dem jedes Volk, das seinen Beitrag geleistet hatte einen Ratssitz bekam. Die Botschaften wurden im engeren Sinne geschlossen, denn es gab keine einfachen Botschaften mehr, sondern nur noch vollwertige Ratsspezies. Natürlich wurden am Anfang relativ zügig Vertreter einberufen. Mit unter nicht die besten, aber für den Anfang sollte einfach nur das Bild der Einigkeit gewahrt werden. In den Folgemonaten wurden richtige Würdenträger eingestellt. Zudem hatte jede Spezies nun mehrer Vertreter, damit es nicht mehr den offensichtlichen Anschein hatte, dass immer nur einer für ein ganzes Volk entscheidet. Das waren die Anfänge der neuen galaktischen Regierung. Später wurde alles intensiver vertieft. Beispielsweise mussten einige Völker Bedingungen erfüllen, damit der Frieden gewahrt werden konnte. So mussten die Batarianer zum Beispiel ihre lockere Haltung zur Kriminalität drastisch verändern und einen Friedensvertrag mit den Menschen aufsetzen. Zudem erklärten sich die Menschen bereit, mit den Batarianer einige ihrer Kolonien zu teilen. Jene Kolonien um die sich die Völker seit Anbeginn der Ankunft der Menschheit stritten. Die Kroganer mussten eine Geburtenkontrolle vornehmen.

Keine Kindsmorde oder etwas wie die Genophage. Sie sollten es selbst kontrollieren. Das passte den Kroganer natürlich überhaupt nicht, da fortpflanzen für sie natürlich und wichtig war. Jedoch war es der neue Clanboss von Tuchanka realtiv einsichtig. Urdnot Wrex sprach für die Kroganer, und wie auch bei anderen Völkern, war die Fortpflanzung manchmal nur eine reine Nebensache. Oft ging es wie so oft, nur um das körperliche Vergnügen, was bei den fruchtbaren Kroganern aber eben meist dazu führte, dass zahlreiche befruchtete Eier gelegt wurden. Darum fanden sich einige Wissenschaftler zusammen und entwickelten nach Vorbild der Menschen gewisse Verhütungsmittel. Denn keine andere Spezies, war so versiert darauf gegen Nachwuchs vorzubeugen. Natürlich waren noch viele Schritte nötig. Gespräche und Verhandlungen die sich mitunter über Jahre hinzogen. Wissenschaftler, die den Kroganern die harten Tuchankabedingungen aufzeigten und darlegten, dass auf anderen Planeten andere Bedingungen herrschten und somit viel zu viele Kinder überlebten. Denn die kroganische Evolution war darauf ausgelegt, viele Eier zu legen, von denen aufgrund der Umstände eben leider nicht alle überlebten. Die Kroganer wurden erst nach und nach einsichtig, fühlten sich sehr lange weiterhin unterdrückt und hintergangen. Aber sie sahen ein, nach zahlreichen Gesprächen, dass ihre Population wirklich wieder sehr rasch wachsen würde und jeder erinnerte sich noch an die kroganischen Rebellionen. Die Geburtenrate schwankte sehr in den Jahren nach dem Reaperkrieg. Einmal war sie weit ohne, da gab es erneut Gespräche, dann sank sie wieder zu schnell ab. Das richtige Maß, wurde erst nach vielen Jahren gefunden. Für die Geth musste das Gesetz über KIs abgeändert werden, ansonsten wäre ihr Aufenthalt im Rat technisch gesehen illegal gewesen. KI Forschung war von diesem Zeitpunkt an nicht mehr prinzipiell verboten, doch es musste dem Rat vorgelegt werden, was man tun wollte und vor allem, warum man KI Forschung betreiben wollte. Danach wurde entschieden, ob dem stattgegeben werden würde. Die Vorcha mussten die Infrastruktur auf ihrer Heimatwelt verbessern… oder sich zumindest eine zulegen. Sie brauchten eigene Schiffe und sollten wie die Batarianer ihre Einstellung zur Kriminalität ändern. Zudem mussten sie, rein inoffiziell, sehr viele Verhaltensregeln lernen, wenn sie mit ihren Vertretern im Rat an Sitzungen teilnahmen…. und sich auch dementsprechend kleiden.

Der Rat war nun eine große Gemeinschaft, bestehend aus: Asari, Drell, Elcor, Hanar, Menschen, Salarianern, Volus, Batarianern, Geth, Kroganern, Quarianern, Vorcha und Rachni. Das war auch der Grund, warum der große Anhörungssaal im Citadelturm nur noch selten genutzt wurde. Wenn bei einer Anhörung alle Spezies vertreten waren, war es wirklich zu eng auf dem Reigen der Ratsvertreter und die großen Hologramme hätten sich lächerlicherweise an vielen Stellen überschnitten. So wurde ein Saal errichtet, in dem der Rat immer tagte. Groß genug für alle Vertreter und sogar mit einer Kantine und einer Bar, aber ohne berauschende Getränke.

Danach gab es eine wochenlang andauernde Sitzung, in der die Völker einen Vertrag in die Tat umsetzten, der die Ratsspezies dazu aufforderte geheime Unterlagen zu offenbaren. Das hieß im Klartext, sämtliche Geheimnisse die eine Bedrohung sein konnten, oder gar eine Bedrohung waren und Geheimnisse die zum Vorteil der Galaxie genutzt werden konnten, mussten aufgedeckt werden. Es wurde eine Regierung aufgebaut, die sich voll und ganz der Gemeinschaft, Offenheit und dem Vertrauen untereinander verschrieb, da durfte es keine solchen Geheimnisse geben. Es gab viel zu offenbaren, viel Streit und sehr viele hitzige Wortgefechte. Die Menschen offenbarten beispielsweise, dass sie auf Sidon illegale KI Forschung betrieben hatten, Kasumi Goto brachte alle nötigen Beweise vor, diese hatten sich auf der Graybox ihres ehemaligen Partners befunden. Die Batarianer mussten das bergen einer „Reaperleiche“, die von ihnen Leviathan von Dis genannt wurde, zugeben. Die Turianer gestanden, dass es eine zeitlang eine religiöse Vereinigung samt Tempel gab, in welchem ein Reaperartefakt stand. Die Kroganer gestanden Experimente um ‚super Biotiker’ zu erschaffen, auf dem Planeten Rothla, was fast dessen Vernichtung zur Folge hatte. Die Salarianer mussten erläutern, dass sie die Genophage stetig verbessert haben und es kam noch vieles mehr von allen Spezies ans Licht: Illegale Klonforschung, zahlreiche Sabotage und Infiltrationseinsätze der verschiedenen Spezies, die Informationen zurückgehaltener Protheanersender, illegale Machenschaft in der Regierung selbst… es war eine zeitlang recht frostig, vor allem nachdem viele Kriegseinsätze bekannt wurden. Aber es war ein Schritt in die richtige Richtung Das darbringen all dieser Geheimnisse schaffte Vertrauen und auch zahlreiche Besserungen. Das beste Beispiel waren da wohl die Ardat Yakshi. Die Asari Ratsvertreter mussten gestehen, was sie Ardat Yakshi waren. Was natürlich für alle ein Schock war. Nicht nur, dass es ganze Kloster davon gab, sondern auch, weil instinktiv jeder plötzlich Angst hatte, mit einer Asari intim zu werden. Positiv daran war, dass sich die Salarianer zu Wort meldeten. Denn diese waren Meister der Genetik und sahen das AY-Gen nicht als Fluch sondern als Herausforderung.

Sie arbeiteten mit den Geth zusammen und untersuchten das Gen. Es dauerte Jahre. Genauer gesagt vierzehn, aber danach war das ‚Problem’ beseitigt. Die Asari, vor allem die älteren, waren schockiert und wussten nicht ob es ein Umstand zur Freude, oder zur Trauer war. Hätten sie nicht so lange alles Geheimgehalten, hätte man den Ardat Yakshi viel früher hätte helfen können. Statt sie in Kloster zu sperren, in denen einige Wahnsinnig wurden und zu Mörderinnen heranwuchsen. Die Salarianer untersuchten das Gen und das Vorgehen einer geistigen Verschmelzung. Durch gezielte anfängliche Mutation und später, als die Entwicklung vollendet war, durch eine einmalige Operation, konnte man den Asari helfen. Kinder von zwei Asari wurden nach der Geburt gleich untersucht, denn die Salarianer konnten schon dann erkennen, ob das Gen aktiv war. Die Babies wurden operiert, und waren von da an keine Gefahr mehr. Zwar konnte man das Gen nicht ausschalten, aber bei einer Verschmelzung starb der Partner nun nicht mehr. Leider blieben die Mädchen aber trotzdem steril. Da die Fortpflanzung der Asari auf einer geistigen Ebene ablief, konnten die Salarianer und Geth dahingehend nichts unternehmen. Aber eine Sprecherin einer speziellen Vereinigung für Ardat Yakshi, mit dem Namen Falere, sagte einst, nachdem die ‚Heilung’ möglich war: Es ist okay, dass man keine eigenen Kinder bekommen kann, solange man die Freiheit hat überall hin zu gehen und nicht hinter Klostermauern eingesperrt ist. Jedoch konnten Ardat Yakshi in einer reinen Asaribeziehung immer noch als Vater fungieren, denn witzigerweise, wurden die Probleme mit Reinblutbeziehungen schwindend geringer, nachdem Ardat Yakshi niemanden mehr töten konnten in einer Verschmelzung. Die Asari taten nach diesem Vorgang etwas, dass sie selten, wenn nicht sogar nie gemacht hatten. Sie neigten ihre Häupter vor allen anderen Spezies, aus Dankbarkeit und Demut. Sie hatten gelernt, dass verstecken nie eine Option auf lange Dauer war. Das einzige Problem was noch Bestand hatte, war der betörende Duft, den die Ardat Yakshi absonderten. Natürlich genossen einige es, so viel Einfluss auf ihre Umwelt zu haben, aber andere empfanden es als störend. Deswegen entwickelten die Salarianer eine Art Pille, die den Pheromonausstoß gering hielt. Einer der Entwickler des Medikamentes, fand es nur seltsam, wie erschreckend ähnlich die Inhaltsstoffe der Pille mit der Droge Hallex waren…

Während all dieser Gespräche wurde der Wiederaufbau stark in Angriff genommen. Am schnellsten wurden natürlich Rannoch und Sur’kesh wieder in den Urzustand gebracht, was zum großen Teil einfach daran lag, dass diese zwei großen Heimatwelten so gut wie gar nicht von den Reapern angegriffen worden waren. Auf Rannoch musste lediglich die ‚Leiche’ eines Reapers entsorgt werden. Ansonsten wurden dort aus den Schiffen der quarianischen Flotte vorsorgliche Behausungen gebaut. Die Geth halfen dabei, was das Unterfangen beträchtlich beschleunigte. Die synthetischen Wesen selbst bauten ihre ersten Unterkünfte auf die gleiche Weise, indem sie Großteile ihrer Flotte umbauten. Die Salarianer hatten eigentlich gar nichts zu tun. Sie mussten lediglich einige Schäden bereinigen, die ihnen von Cerberus zugefügt worden waren. Danach halfen sie den anderen Spezies. Hilfe war sowieso das größte Gut der Galaxie. Jeder half sich gegenseitig, was den Aufbau beschleunigte. Vielleicht war es Schicksal, dass grade die drei Spezies die am wenigsten zerstören Heimatwelten hatten, die technisch am versiertesten waren. Sie begaben sich zu jeder Heimatwelt, jeder Station, jeder Kolonie und halfen dort mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften. Die Schnelligkeit der geistigen Kapazitäten ließ Pläne entstehen, mit dem der Neubau schnell von statten gehen konnte. Materialien waren auch kein großes Problem. Da alle an einem Strang zogen stellte jede Spezies die ihr zur Verfügung stehenden Baustoffe zu. Credits machten kaum die Runde, es wurde eigentlich nur getauscht. Die Batarianer besaßen in einer Kolonie beispielweise viel Platin, also tauschten sie dies gegen dringend benötigte andere Güter. Die Transporte waren auch sehr sicher, auch wenn sie durch die Terminussysteme fliegen mussten. Denn auch wenn Frieden ausgerufen wurde, so gab es hier und da immer noch Piraten, Verbrecher und dergleichen. Aber sie hatten keine Chance gegen eine so starke Gemeinschaft. Wenn zum Beispiel Piraten einen Frachter angriffen, so war das bisher realtiv leicht. Je nachdem welche Spezies oder Vereinigung grade transportierte, konnten sich die Verbrecher auf den Raubzug einstellen. Nun war das nicht mehr möglich. Jetzt sahen sich die Piraten nicht nur einer Art von Verteidigung gegenüber. Ein einzelner Frachter war von wendigen turianischen Jägern bewacht, von massiv gebauten batarianischen Schlachtschiffen mit gewaltigen Kanonen und mit Asarikreuzern die Schilde lahmlegen konnten. Die Transporte waren sicher und gelangten immer zu ihrem Ziel.

Der Aufbau auf den Welten war nicht leicht. Stark beschädigte Gebäude wurden meist sofort abgerissen und an den Platz etwas grundlegend Neues gebaut. David Anderson betrachtete einige Male den Neuaufbau und musste immer wieder lächeln. Er erinnerte sich noch, als er sehr klein war und sein Großvater ihm Geschichten von dessen Vater erzählte. In einer davon ging es darum, wie er ein Haus für seine Familie gebaut hatte. Ein Einfamilienhaus, das in Monaten errichtet wurde. Nun wurden ganze Stadtteile und Raumstationen in einer viel kürzeren zeit aufgebaut. Da es keine Konflikte an sich mehr gab und niemand, im groben, etwas anderes zu tun hatte, wurde der Aufbau in schnellen Schritten vorangebracht. Jede Spezies half, auf jeder Welt. Dadurch kam es zu einer heftigen Vermischung der Architekturen. So konnte man in einer Stadt Bauwerke sehen, die stark an die Menschen erinnerten, gleich daneben ein Bauwerk mit einer Art Außenhülle der Geth, einem Dach, dass an die Asari erinnerte und so weiter. Das führte natürlich mitunter zu hitzigen Diskussionen. Denn auch wenn man sich jetzt offiziell sehr mochte, wollte man seine Eigenständigkeit nicht vollends aufgeben. In den Jahren nach dem Neubau, wurden einige der ‚fremden Gebäude“ natürlich wieder umstrukturiert, damit sie wieder so aussahen, wie es dem Volk der jeweiligen Welt gefiel. Aber am Anfang ging es einfach darum, dass die Leute aus den Flüchtlingslagern kamen und echte Häuser hatten. Wohnblocks und Hochhäuser wurden schnell gebaut. Natürlich gab es kein Inventar und auch mitunter kaum Wände, sodass einige Wohnungen erschreckend groß waren, das wurde alles später noch erneuert, es wirkte eben alles eine Weile provisorisch.

Während der Aufräumarbeiten und dem Neuaufbau wurde auch das ‚Reaperproblem’ beseitigt. Ihre ‚Kadaver’ schwebten überall im leeren Raum und es bestand die Gefahr, dass diese gewaltige Objekte auf Welten aufschlugen oder mit Stationen kollidieren könnten. Zudem gab es auf einigen Welten viele Reaper die leblos daniederlagen. Viele hatten Angst, dass die Reaper auch nach dem Tod noch indoktrinieren könnten, oder dass sie Strahlung abgeben würden. Jedoch konnte das kein Wissenschaftler bestätigen oder nachweisen, es bestand also keine Gefahr. Es waren nur große Metallmüllberge. Trotzdem wollte niemand diese Wesen in der Nähe haben, oder aus deren Materialen etwas bauen. Also mussten sie weg. Es wurde sich für eine Methode entschieden, die nicht grade sehr weise klang, aber einfach nur logisch war. Mit Frachtern und interstellaren Schleppern wurden die Reaper zum Omeganebel gebracht und dort mit Schiffen, die mit einem Reaper FFS ausgestatten waren durch das Omega-4-Portal geflogen. Kurz gesagt, der eh schon gewaltige Schiffsfriedhof in der Mitte der Galaxie wurde zum Grab für die Reaper. Da es sehr viele Reaper gab, und der Abtransport von den Planeten selber sehr schwer war, dauerte das auch sehr lange. Vor allem da einige kriminelle Subjekte doch tatsächliche diese Reapertransporte angriffen. Aber das Vorhaben wurde umgesetzt und die Reaper wurden somit für immer weggeschafft. Danach schafften es die Geth, Quarianer und Salarianer, nach einige heftigen Berechnungen und zahlreichen Arbeitsstunden einen Weg zu finden, dass Omega-4-Portal stillzulegen.

Ruinen wurden erneuert, Schutt beseitigt, Städte wieder aufgebaut. In Jahren der Arbeit erlangte man wieder die Schönheit der Galaxie zurück. Knapp zwei Jahre nach dem Reaperkrieg wurde auch die Citadel wieder in das Witwe System geschafft. Sie lag dort am besten, denn dort war ein Knotenpunkt der Massenportale und im Nebel war sie wie früher auch gut gesichert, zudem lag das Massenportal nah an der Citadel. Im Solsystem musste man noch ewig fliegen, bis man bei der Erde war. Die Regierung formte sich neu und war nun ein Musterbeispiel für die Gemeinschaft. Mit jedem Tag kamen die Freude und das Glück ins Leben aller zurück. Reden wurden gehalten, von vielen verschiedenen Personen. Die mit der wohl größten Einschaltquote bis dahin war die der Mutter von Commander Gwen Shepard. Da ihre Tochter noch im Koma lag, war sie als Mutter der großen Heldin nun mal die nächstbeste Ansprechpartnerin.

Gwen selbst, bekam von all dem fast gar nichts mit. Die Ärzte entschieden sich, sie noch im Koma zu lassen. Auch wenn sie die größte Heldin überhaupt war, so war der Aufbau wichtiger, die Suche nach Überlebenden und vieles andere, was nach dem Krieg getan werden musste. Zudem würde die Heilung des Commander viel Zeit in Anspruch nehmen. Da fast alle Organe neu geklont werden mussten war das eine langwierige Arbeit. Spender gab es keine, denn der Organismus von Commander Shepard war, so wie es ein Salarianer ausdrückte: Seltsam. Es lag wohl an der Vereinigung mit dem protheanischen Sender. Dieser änderte nicht nur die Hirnstruktur sondern auch andere Dinge im Körper. Doch das war alles kein Problem. Denn Gwen ging es an sich gut. Muskelkontraktoren sorgten dafür, dass ihr Körper nicht verfiel und andere Maschinen hielten ihr Innerstes am Leben. Natürlich hätte jeder Bewohner der Galaxie gerne Commander Shepard gesehen, sie reden hören, sie bejubeln wollen. Aber im Moment, gab es leider Wichtigeres. Gwen würde bis zu dem Tage, an dem es genügend Zeit gab um sie ausreichend zu heilen im Koma liegen bleiben. Jedoch kam nach einigen Wochen Hilfe aus einer Ecke, aus der sie niemand erwartet hatte. Ein Bittgesuch wurde an die Allianz gestellt. Ein Bittegesuch aus einem Allianzhochsicherheitsgefängnis. Steven Hackett persönlich kam dieser Nachricht nach. Eine ganz bestimmte Gefangene wollte dem Commander helfen. Jemand der seit vielen Wochen schon eingesperrt war. Jemand der von den Wachen immer als Klonshepard bezeichnet wurde.

Sie saß seit ihrer Attacke auf den Commander in einem Hochsicherheitsgefängnis unter strenger Bewachung. In dieser Zeit hatte sie lange und intensiv nachdenken können. Anfangs waren es reine Hassgedanken. Wut auf Shepard, auf ihre verlorene Mission, Zorn auf alles was existierte. Doch die Einsamkeit in der Zelle und die Ruhe brachten sie zur Vernunft. Nach und nach sah sie Gwen mit anderen Augen. Sie erinnerte sich an den Moment, wo sie bereit war zu sterben, sich von der Frachtluke der Normandy fallen zu lassen. Sie sah, wie Shepard von ihren Freunden gerettet wurde. Sie sah, wie Maya nicht zu ihr gerannt kam. Dann sah sie, wie Gwen sie rettete. Mehr noch. Sie sprang ihr beinahe hinterher, fiel selbst fast in den Tod, nur die starken Arme ihres Kroganers verhinderten den Tod beider. Warum hatte Gwen versucht sie zu retten? Sie hatte nicht nur den Commander, sondern ihr ganzes Team dem Tod in Archivkapseln überlassen. Sie hatte ihr die Normandy gestohlen, ihre Identität… und doch hatte sie sie nicht dem Tod überlassen. Darüber dachte der Klon nach. Anfangs in ironischer Weise, dass Shepard eh jeden am Leben ließ. Dann wieder realistisch. Vielleicht sah der Commander immer etwas Guten in jemanden, oder es gab andere Gründe. Sie dachte nach. Shepard hatte Freunde, die für sie kämpften, weil sie an sie und ihre Ziele glaubten, nicht weil sie bezahlt wurden. Wie schaffte das Shepard? Warum schaffte das ihr vollständig identischer Klon nicht? Hatte man nicht alles geklont? Was konnte man überhaupt neben den genetischen Merkmalen klonen? Sie dachte über das nach, was sich früher oder später jeder Klon fragte. War sie nun Shepard, oder nicht? Wenn ja, warum hatte sie keinen Erfolg gehabt? Lag es an Freunden? Oder gar den falschen Zielen? Sie hatte Gwen verflucht, da sie nicht für die Menschen eintrat. Doch nun hörte der Klon vom Sieg. Die Reaper waren geschlagen. Shepard schaffte es mit vereinten Kräften. Die Kraft der Gemeinschaft war für den Sieg notwendig gewesen. Dem Klon wurden ihre egoistischen Ideale bewusst. Hätte sie Shepard ausgeschaltet und sich nur für die Menschheit und die Rache an Cerberus interessiert, wäre der Sieg so nicht möglich gewesen.

Wenn jemand lange alleine in einer Zelle sitz, macht er sich auch Gedanken über seine Zukunft, falls möglich. Nicht nur im Leben, sondern auch im Tod. Wie wird man sich an einen erinnern? Kommt etwas danach? Sollte das so sein, hatte der Klon sehr schlechte Karten. Sie überdachte was sie getan hatte, sah ihre Fehler, sah wohin richtiges Handeln führte. Und dann sah sie in den Nachrichten, wie es der großen Heldin ging. Shepard gab alles, wirklich alles. Nur noch mit ihrem Tod hätte sie mehr geben können. Es war unglaublich, wie sehr Shepard für den Sieg kämpfte. Nun war es still geworden. Der Krieg war vorbei, der Wiederaufbau ging voran, aber der Held lag im Koma. Konnte weder Mut zusprechen, noch den Frieden genießen. So entschied sich der Klon für etwas. Seit sie ‚geboren’ wurde, tat sie Böses. Schlechtes… nun wollte sie endlich einmal etwas Richtiges tun. Sie ließ über ihre Wachen eine Nachricht an die Allianz zukommen. Sie hörte von den Salarianern in den Nachrichten, wie sie Shepard helfen wollten und warum sie es im Moment nicht konnten, weil sie erst alles klonen mussten und das bedurfte viel Zeit. Doch alle von Shepards Organen gab es schon in perfekter Kopie, und zwar im Körper des Klons. Hackett war vollkommen fassungslos, als er hörte, dass sich Klonshepard bereiterklärte, alles zu spenden, was nötig war um Gwen wieder vollkommen zu heilen. Natürlich wollte der Klon keine Märtyrerin werden. Sie hatte vor den Platz mit Gwen zu tauschen. Sie würde dem Commander alle Organe spenden die nötig waren und dann an ihrer statt im künstlichen Koma liegen. Shepard aber könnte wieder normal leben, sich endlich allen zeigen und allen ein leuchtendes Vorbild sein. Dem Klon war es an sich egal, ob sie im Koma lag. Sie stellte nur einige Bedingungen. Sie wollte Hafterlass nachdem sie wieder gesund war und ebenso für Maya Brooks. Hackett gab all dem statt, stellte aber auch Forderungen. Der Klon musste sich einer geringfügigen Gesichtsoperation und einer sehr Aufwändigen Finger- und Zehenoperation unterziehen, zudem wurde Maya Brooks nur auf Bewährung freigelassen und vorerst unter Bewachung gestellt. Danach wurde der Klon in das Krankenhaus auf Sur’Kesh gebracht. Es wurde nicht in den Medien gebracht, da die Sache mit dem Klon weiterhin verschwiegen werden sollte. Kurz bevor Klonshepard in Narkose und wohl für eine lange Zeit ins Koma gelegt wurde, dachte sie noch einmal über die religiösen und philosophischen Fragen nach, die sie sich in ihrer Zelle stellte. Wenn Shepard eine Seele hat, konnte man sie mitklonen? Hatte der Klon eine Seele? Oder musste man sich dieses Privileg erst verdienen? Wenn Letzteres stimmte dann hoffte der Klon, dass sie sich mit ihrer Tat ihr Seelenwohl verdienen würde.

Die Operation war trotz alledem nicht einfach. Aber zum Glück zeigte der Körper keinerlei Abstoßungsreaktionen, denn immerhin handelte es sich genau genommen exakt um Shepards Organe. Der Klon wurde ins künstliche Koma gelegt und einer Gesichtsoperation unterzogen und auch die Zehen und Finger wurden äußerst kompliziert abgeändert, damit der Klon nicht mehr die gleichen Abdrücke aufwies. Danach wurde sie wie Shepard vorher an die Maschinen angeschlossen und lag dann auf Sur’kesh im Krankenhaus, bis man sich besser um sie kümmern konnte. Shepard wurde einige Tage nach ihrer Operation nach Vancouver gebracht und dort in ein Krankenhaus verlegt. Nach und nach wurden ihre Narben behandelt, damit sie so aussehen konnte wie früher.
Commander Shepard war gerettet und geheilt. Jetzt musste sie nur noch erwachen.

Beauci
18.09.2013, 00:38
erinnert irgendiwe so an die vereinigte föderation der planeten ;)

aber auf jeden fall schön, dass es weitergeht

und ich bin auch auf die entwicklung gespannt

Deemonef
25.09.2013, 20:11
Ja... die Förderation hatte ich auch im Kopf ;)
Ich danke dir :knuddel

Hallo zusammen. Wie gesagt kommen jetzt die „NPC Kapitel“ indem ich versuche alle möglichen wichtigen NPCs aufzuführen und zu erzählen, was so aus denen geworden ist. Wie eben in den guten alten Filmen am Ende, wo man die Figur sieht, dann kommt ein Standbild und neben ihn wird ein Text eingeblendet ;) (<--Ich bin eben ein Filmnerd :D )
Um es ganz einfach zu machen, wird das keine in sich geschlossene Geschichte, sondern einzelne Passagen über die jeweilige oder die jeweiligen Figuren. Und damit es noch einfacher für mich wird, packe ich über jede Passage einfach in die Überschrift um wen es geht ;)
Viel Spaß

Und PS: Kein Witz, wenn ich jemanden vergessen haben sollte, scheut euch nicht es mir zu sagen. Da werde ich dann noch was nachschreiben :) …wenn ich dann mit den NPCs durch bin :D

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Aria und Omega

Aria hatte nach dem Krieg mit einigen kleinen Problemen zu kämpfen. Sie hatte dem Kampf gegen die Reaper zahlreiche Streifkräfte ihres Rollkommandos mitgegeben. Viele dieser Schiffe wurden im Kampfeinsatz zerstört. Zudem hielten es einige der Streitkräfte Arias für gut, nicht mehr auf Omega zurückzukommen. Ob nun aus plötzlicher Moral, dem Gefühl für etwas Gutes gekämpft zu haben oder sonst etwas, sie kamen einfach nicht zurück. Weswegen die Flotte der Piratenkönigin ziemlich verkleinert wurde. Zudem war ihr Asari Killersyndikat Temokedis vollständig ausgelöscht worden, denn die Kämpferinnen stellten sich ohne Unterlass gegen Cerberus und wurden nach und nach vernichtet. Ohne ihre Königin fehlte ihnen die Anleitung und der übereilte Rachefeldzug war vollkommen ungeplant von statten gegangen. Jedoch war das nicht so wichtig. Seit Petrovsky die Defensivanlagen der Station verbessert hatte, waren ihre Staffeln kaum noch notwendig. In der Station selbst gab es auch den ein oder anderen Wandel. Der bedeutendste war wohl der Wandel der Haltung der Zivilbevölkerung gegenüber Aria T’Loak. Durch viele Berichte war klar, dass sie zusammen mit Commander Shepard die Station von Cerberus befreit hatte. Ein andauernder Jubel ging durch die Station, dass die Piratenkönigin mit der Heldin der Galaxie zusammengearbeitet hatte. Ein wenig kratzte das an Arias Ego, ihr wäre es lieber gewesen wenn es geheißen hätte: Die Heldin der Galaxie arbeitete an Arias Seite. Aber das musste sie wohl akzeptieren. Zudem kam irgendwie eine Mitteilung herum, in der die Aktion am Reaktor dargelegt wurde. Zwar fehlte die Information, dass Aria immer wieder gefordert hatte die Maschine abzustellen, doch der Rest machte die Runde auf Omega. Dass Shepard mit Aria und Nyreen es schaffte den Reaktor wieder in Gang zu bekommen und kein Zivilist sein Leben verlieren musste. Die Piratenkönigin war ziemlich sicher, dass die Anführerin der Talons hinter der Datenweitergabe steckte. So war zum ersten Mal, seit Omega ein Verbrechernest wurde, der Anführer der Station nicht nur durch Angst respektiert, sondern auch durch moralische Taten. Das zog natürlich auch wieder einige Nachteile mit sich. Denn ‚Untergebene’ die nicht mehr soviel Angst hatten wie früher wurden nachlässig was Schutzgelder und Ähnliches anging. Jedoch schien das Aria nicht sonderlich zu stören und das lag wohl maßgeblich an Shepard. In den paar Stunden, in denen sie mit dem Commander Omega zurückerobert hatte, hatte sich die Piratenkönigin sehr verändert. Wenn jemand ihr vor dieser Mission gesagt hätte, dass sie Oleg Petrovsky am Leben lassen würde, wenn sie ihn erreichen würde, dann hätte sie lautstark gelacht… oder hätte denjenigen der ihr das gesagt hätte umgebracht. Sie ließ tatsächlich den Mann am Leben, der ihr nicht nur die ihr so wichtige Station entrissen hatte, sondern auch noch zu der ihr verhassten Cerberusorganisation gehörte. Die Piratenkönigin musste immer wieder grinsen, wenn sie diesen Gedankengang verfolgte.

Auf Omega lief dann bald alles wieder wie früher, abgesehen von dem fast vollständig fehlenden Rollkommando und den mitunter gut gelaunten Zivilisten. Während die Piratenkönigin ihre illegalen Geschäfte wieder aufnahm sorgten die Talons dafür, dass es den Zivilisten gut ging. Was im Klartext bedeutete, die Bandenkrieg aus den Wohnblocks heraushalten, dafür sorgen dass noch realtiv unbehelligte Kinder nicht in Drogengeschäfte verwickelt wurden und andere Unternehmungen. Der Aufbau von Omega ging ebenfalls realtiv zügig voran, da an sich wenig zerstört wurde… und das was zerstört wurde passte zum meist chaotischen Aussehen der Station. Lediglich das Afterlife und einige von Cerberus entdeckte Bunker mussten von Grund auf renoviert werden. Doch das alles verlief in schnellen Bahnen, denn Aria bekam von vielen Seiten Hilfe. Nicht nur von den ansässigen Söldnertrupps, die unbedingt wieder einen Unterschlupf wollten, sondern auch von den neuerdings recht zufriedenen Zivilisten und sogar von dem als Patriarchen Bekannten Kroganer Oracle, der ungeahnt viele Anhänger hatte, welche er bereitwillig antrieb der Piratenkönigin zu helfen. So war nach gut zwei Monaten das Afterlife genauso schön wie vorher, sowie auch all die anderen beliebten Clubs und Etablissements, die während des Aufenthalts von Cerberus natürlich nicht besucht oder gar zerstört wurden. Selbst Arias geliebte Couch wurde ihr gereinigt und repariert wiedergebracht, von dem Händler Harrot mit Grüßen von Commander Shepard. Dies brachte dem Elcor einen neuen besser zugänglichen Standort auf einem Marktplatz in der Nähe der Afterlife ein.

Arias neues Auftreten schien für einig aber wie ein brodelndes Pulverfass. Leute wie Bray dachten, dass sie irgendwann aus diesem Mantel des Wohlseins ausbrechen würde um dann noch grausamer alles nachzuholen, was sie an Gewalt verpasst hatte. Jedoch gab es etwas, dass dies verhinderte. Der Piratenkönigin war selbst klar, dass sie nicht für immer diesen Kurs weitergehen konnte. Dass sie vom Großteil der Bevölkerung plötzlich fast schon geliebt wurde, war zwar ein fantastisches Gefühl, aber sollte auch nur einer ihrer zahlreichen Gegenspieler annehmen, sie wäre weich geworden, könnte das zu zahlreichen Übergriffen führen. Oft dachte die Asari daran schnell wieder den Kurs des Grauens und der Gewalt einzuschlagen, jedoch gab es etwas, das dies maßgeblich verhinderte. Immer wenn Aria weder im Afterlife war noch Arbeit hatte, war sie in ihrem Heim, wo sie jemand erwartete, der ihr den Halt gab, nicht mehr zu dem Monster zu werden, dass die Piratenkönigin so lange war. Die Anführerin der Talons, Nyreen Kandros entdeckte ihre alte Liebe für die Asari wieder, und andersrum war es genauso. Eine Leidenschaft, die längst vergangen schien erblühte wieder. Zeitweilen durchzogen von Wogen einer beinahe ausartenden Hassliebe, denn es war schwer für die Piratenkönigin Liebe und Zuneigung zu zeigen, wenn sie nebenbei Sklavenhandel, Drogengeschäfte und Auftragsmorde betrieb. Jene Emotionen waren zwiespältig und brachten beide mitunter in Rage. Doch diese meist wilden Momente waren ehr die Seltenheit. Meistens gaben sich die beiden gegenseitig das, was sie am meisten gebraucht hatten: Jemanden den man nah an sich heranlassen konnte und jemanden, den man lieben konnte. Diese Nähe war besonders für Aria wichtig, denn auch wenn es Omega schnell wieder fast wie vor dem Krieg ging, so brach diese goldene Zeit doch nach und nach ab.

Der Rat, der gemeinhin eigentlich nur noch als die galaktische Gemeinschaft bezeichnet wurde, trieb seine neuen Gesetze und Versprechungen schnell und effizient voran. Vieles davon war der Piratenkönigin und allen Kriminellen ein Dorn im Auge. Beispielsweise wurde der Drogenhandel fast vollständig zum erliegen gebracht. Die Völker sahen sich die verschiedenen Gesetze an, schafften einige ab und andere wurden für alle Spezies und alle Welten verabschiedet. So zum Beispiel die Gesetzgebung über Roten Sand. Er wurde nämlich legalisiert, natürlich durfte man ihn nur mit Genehmigung besitzen, auch nur eine bestimmte Menge und auch das Alter musste betrachte werden, aber die Verbrechen die mit Roten Sand in Verbindung auftraten sanken um siebenundachtzig Prozent im ersten Jahr. Es war ganz simpel: wenn man etwas komplett verbot gab es eine Nische für allerlei Verbrecher. Wenn man etwas an sich gefährliches vollständig legalisiert, ist dies das andere Extrem. Doch die teilweise Legalisierung half allen Seiten. Diese „Drogenprobleme“ erreichten auch Omega. Da Roter Sand nun fast überall legal war, kaufte ihn keiner mehr von kriminellen Dealern. Denn der Rote Sand der galaktischen Gemeinschaft war wenigstens rein und nicht mit etwas gestreckt, dass jemanden eventuell töten konnte. So kam das gesamte Drogengeschäft fast vollständig zum erliegen. Aria und Omega hatten große Einbußen, zwar verdienten sie noch mehr als genug mit anderen Geschäften, doch so langsam wurde klar, wohin die Galaxie steuerte.

Kolonien in den Terminussystemen, bei denen der Rat immer wieder die Hilfe verweigerte, wurden nun gesichert. Schiffe und Soldaten der galaktischen Gemeinschaft sicherten die verstreuten Siedlungen, Bergbaustationen und andere Kolonien. Anfangs wurde sie nur gegen Angriffe verteidigt, aber als es der Galaxie schrittweise besser ging und der Aufbau voranschritt, wurden angreifende Piraten und ähnliches Gesindel bis in ihre Unterschlüpfe verfolgt und dort vollends ausgelöscht. Natürlich nahm man nicht an alles Übel der Galaxie zu vernichten, das war zum einen unmöglich und zum anderen war es immer gut, wenn es irgendwo kleinere Nester von Verbrechern gab. Wenn sich Piraten dorthin zurückzogen, taten sie das nicht auf unschuldigen Welten und bedrohten somit nicht deren Anwohner. Aber die Unterschlupfe durften nicht zu große Macht und zu gewaltigen Einfluss besitzen. Nach und nach wurden die großen Verstecke und Nester ausgelöscht, aber ein großes Übel blieb noch: Omega. Ein immer noch großer Tummelplatz vieler Terroristen, auch wenn es im Laufe der Zeit nach dem Reaperkrieg weniger geworden waren. Zudem hatte Omega mit seinem noch zahlreichen Vorrat an Element Zero und der gesicherten Stellung in dem Asteroidengürtel zu großen Einfluss. Darum entschied sich die galaktische Gemeinschaft dagegen vorzugehen. Doch im Gegensatz zu den anderen Piratenverstecken war hier eine beträchtliche Anzahl an Zivilisten, die mitunter unschuldige Bewohner waren. Also wollte man große Gefechte vermeiden, und die Station einfach zu sprengen war nie eine Option gewesen.

Nach und nach wurden unscheinbare Schiffe nach Omega geflogen, auf welchen sich ab und zu Quarianer, Geth oder Salarianer befanden. Der Rat bekam Hilfe von den ansässigen Söldnern der Talons, die das gleiche wollten, wie die galaktische Gemeinschaft. An einem Tag wurde dann die Übernahme durchgeführt. Die infiltrierten Truppen und Talons schalteten die Verteidigung von Omega ab. Als eine große Flotte der Ratsspezies rund um die Station Stellung bezog, wusste jeder auf Omega, was passieren würde. Über die Einklinkung in das Kommunikationssystem wurde die Kapitulierung von Omega gefordert. Natürlich war das komplizierter als es sich anhörte, da Omega zwar eigentlich Aria T’Loak gehorchte, aber zum Beispiel die einzelnen Söldnerbanden ihren eigenen Kopf hatten. Hauptsächlich sollten durch die Ansprache des Rates die Zivilisten gewarnt werden, zum einen um in ihren Häusern zu bleiben, oder wenn möglich von den Talons zu Schiffen eskortiert zu werden. Der Rat stellte Schiffe für die Flüchtigen. Währenddessen versuchte die galaktische Gemeinschaft die Station von allen anderen Bewohnern zu befreien. Doch schnell versiegte die romantische Vorstellung einer sauberen Aktion. Blue Suns, das Blood Pack und Eclipse wollten partout die Station nicht aufgeben, sie war ein zu guter Standort für sie. Auch viele Kleinkriminelle und andere Söldnervereinigungen kämpften akribisch gegen die Aktion des Rates. Es wurde blutig, auch wenn dies keiner wollte. Es gab viele Tote bis sich die letzten verbliebenen endlich ergaben. Einige Zivilisten waren registrierte Verbrecher und ihnen wurde wie allen anderen ein ehrlicher Prozess gewährt. Die Blue Suns und ähnliche Söldner konnten, solange sie nicht nachweißlich die Eingreifteams des Rats beschossen hatten, unbehelligt abziehen, da sie weiterhin in der gesetzlichen Grauzone der Söldnervereinigungen lebten. Omega war nach der Übernahme eine komplett leere Raumstation Sie wurde nach und nach demontiert, bis schlussendlich nichts mehr, von der früheren Gestalt übrig war. Ins innere des Asteroiden wurde eine übliche überwachte Bergbaustation gebaut, die die letzten Element Zero Vorkommen abbauen sollten. Omega war von da an Vergangenheit, nichts war mehr von dem Terroristennest übrig geblieben. Viele der Zivilsten kehrten zu ihren Heimatwelten zurück, auch wenn es zynisch klang, aber nach den Reaperkriegen, war da nun wieder genug Platz und es gab günstige Behausungen. Die ergriffenen Verbrecher mussten ihre Strafen absitzen.

Die größte Sorge hatte die galaktische Gemeinschaft wegen Aria T’Loak. Die selbsternannte Königin von Omega war nach der Stilllegung der Station nicht mehr an die stillschweigenden Abmachungen gebunden. Omega war geduldet, da sich dort alles Gesindel tummelte und es so gesehen konzentriert war. Nun gab es dieses Verfahren nicht mehr. Aria T’Loak würde wie alle anderen Verbrechen von Omega behandelt werden. Aber im Fall dieser speziellen Asari war das etwas anderes. Ihr konnten Verbrechen in einer Höhe und Schwere nachgewiesen werden, die sicher mit einem Todesurteil enden würden. Das Problem war nur: Aria war nicht zu finden. Weder bei den späteren Leichen, noch bei den kontrollierten Abtransporten, man konnte die Königin nicht finden. Es gab natürlich sehr viele Gerüchte und Theorien was wohl mit ihr geschehen war. Einige besagten, dass der Rat sie insgeheim schützte, weil sie dem eventuell geholfen hatte. Andere sagte sie starb einfach in einem Feuergefecht wie viele andere. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Noch während des Abbaus der Station wurden die Talons für ihre Mitarbeit belohnt. Sie bekamen einen gesicherten Status und einige der Mitglieder Hafterlass, denn einige der Mitglieder waren ebenfalls Kriminelle, aber die Anführerin machte aus den Talons eine ehrliche Bande. Sie wurden zu einer Schutztruppe in den Terminussystemen und warb viele weitere Mitglieder an. Das einzige was Schade war, war, dass Nyreen Kandros, die Anführerin der Talons, kurz nach der Eroberung Omegas ihre Position verließ. Sie war maßgeblich an der Übernahme beteiligt und eine große Hilfe gewesen, weswegen sie jeder gerne weiterhin als Kopf der Truppe gesehen hätte. Doch laut ihrer Aussage, hatte sie lange genug das Leben einer Söldnerin geführt und es war an der Zeit andere Dinge in Angriff zu nehmen. Mit der Beseitigung Omegas und all den vielen Piratennestern, war die Galaxie ein wesentlich friedlicherer Ort.

Viele Jahre später musste, besser gesagt durfte Vizeadmiral Gwen Shepard weiterhin Reden über den Reaperkrieg halten und immer wieder Details erzählen und über ihre Abenteuer reden. Sie hatte immer noch die Präsenz einer Heldin, auch wenn ihr blondes Haar mit zahlreichen silbernen und weißen Strähnen durchzogen war und gar nicht mehr als blond durchging und sie im Gesicht viele kleine Fältchen hatte die vor allem beim Lächeln deutlich sichtbar wurden. Sie stand hinter einem Podium auf dem das seit Jahren genutzte Symbol der galaktischen Gemeinschaft abgebildet war. Zahlreiche Zuschauer bejubelten die Heldin der Galaxie und hielten nur inne, damit man sie sprechen hören konnte. Nach und nach wurden viele Fragen gestellt unter anderem eben auch, was in den Augen des Spectres wohl mit Aria T’Loak geschehen war und was wäre wenn sie noch leben würde. Als Gwen diese Frage hörte stahl sich für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln auf ihre Lippen. So kurz, dass es fast nicht mal die Kameras erfassen konnten. Den Gedanken, den Shepard bei diesem Lächeln hatte, bezog sich auf eine Begegnung die schon einige Zeit her war:

Gwen war auf der Citadel und hatte einen alten Freund besucht. Sie wollte grade zu den zivilen Andockbuchten, denn trotz ihres Heldenstatus wollte sie nicht immer eine Extrawurst wenn es um Privilegien ging. Das ging von Gratisdrinks bis eben zu der Benutzung der Präsidiumsandockbuchten. Gwen lief durch einen Markt und war froh, dass über die Jahre nicht wirklich jeder einzelne stehen bleib und etwas von ihr wollte. Von Bewunderung, bis über Autogramme, hin zu Fotos oder gar einem Küsschen war alles dabei… und das waren nur die akzeptablen Wünsche. Sie kam grade an einem Laden für Dextrolebensmittel vorbei, als eine ihre wohlbekannte Turianerin aus dem Geschäft kam. „Nyreen?“, kam es ungläubig von Gwen. Die Angesprochene sah auf und lächelte: „Das ist doch… Gwen?“ Die beiden sahen sich einen Moment lang an. Sicherlich wollte Nyreen die Frau umarmen, aber sie trug mehrere Behältnisse mit Nahrung. Sie stellte diese ab und es kam doch noch zu einem freundschaftlichen Kontakt. Nachdem sich beide wieder voneinander trennten blickten sich beide gründlich an. Beide trugen zivile Kleidung, die davon zeugte, dass beide recht gut betucht waren. Gwen brach das Schweigen: „Wie geht es dir? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen…“ – „Seit wir Omega damals von Cerberus befreit haben“, grinste Nyreen. Gwen ging einen Schritt zurück und nickte: „Ja, war damals nicht schön. Ich freue mich dich mal wiederzusehen. Du bis ja vollends von der Bildfläche verschwunden“, merkte Gwen an, „was hast du so getrieben?“ Als wäre dies ein Aufruf geworden kam jemand raschen Schrittes angelaufen und hielt direkt auf Nyreen zu. Es war ein Asarimädchen, das einige Beutel trug und sich neben die Turianerin stellte. Nyreen streichelte ihr kurz über den Kopf und das Mädchen sah kurz verwirrt zu Gwen: „Wer ist das? Woher kennt…“, dann machte sie große Augen, „oh, bei den… sie sind Gwen Shepard… sie sind es!“ Das Mädchen wandelte den überraschten Gesichtsausdruck in pure, fröhliche Ekstase. Gwen lächelte: „Ja, das bin ich.“ Sie blickte das Mädchen an. Da sie selbst Kinder hatte schätze sie die Asari auf elf oder zwölf: „Ist das deine Tochter?“ Nyreen setzte ein sehr warmes Lächeln auf und tätschelte das Kind: „Ja. Das ist Jarvia Kandros“, das Mädchen verbeugte sich kurz und höflich.

Gwen hob lächelnd eine Augenbraue: „Ein turianische Vor- und Nachname für eine Asari…? Hatte die Mutter nichts dagegen?“ – „Es war ihre Idee“, grinste Nyreen. Jarvia, die die ganze Zeit höflich gewartet hatte um mal etwas sagen zu können, trat einen Schritt nach vorne: „Darf ich sie etwas fragen?“, es kam teilweise sehr unsicher und ihre blauen Hände fingerten nervös an der Schlaufe des Beutels. Gwen nickte: „Aber gerne doch.“ Das Mädchen schluckte, versuchte Augenkontakt herzustellen, aber das misslang ihr immer und immer wieder: „Würden sie mir… eventuell etwas signieren. Das würde mir sehr viel bedeuten. Ich habe noch nie die große Heldin persönlich getroffen.“ Gwen lachte zart und auch Nyreen musste lachen. Gwen kniete sich leicht hin und sah dem Mädchen in die Augen: „Aber gerne doch“, die tätschelte den Kopf auf dem feine weiße Linien verteil waren, die ihre Gesichtszeichnung darstellten und über die Tentakel gingen. Die dunkelbraunen Augen des Mädchens funkelten vor Freude und sie fing an breit zu lächeln. Die Asari wurde ganz hibbelig: „Ich habe in unserem Skycar eine ihrer Allianzmarken. Es wäre wunderbar wenn sie darauf unterschreiben könnten.“ Gwen nickte und stand auf. Das Mädchen ging überglücklich ein paar Schritte zurück zu Nyreen. Gwen sah die Turianerin an, welche einen Arm um die Asari legte: „Sag mal, wer ist eigentlich die Mutter? Kenne ich sie?“ Nyreen grinste verschmitz: „Ach Gwen, ich wette du kannst dir denken, wer es ist.“ Shepard dachte einen Moment nach. Ihre Augen wurden zu Schlitzen und sie betrachtete die Turianerin genau. Plötzlich nickte diese und Gwens Augen weiteten sich: „Nein… sag bloß. Sie… sie ist noch am Leben?“ – „Hast du je daran gezweifelt?“, kam es neckend von Nyreen und Gwen lachte: „Wow! Na dann richte ihr mal meine Grüße aus“ – „Warum tust du das nicht selbst?“, fragte die Turianerin, „du musst doch eh mit zum Skycar da kannst du sie sehen.“ Gwen verzog überrascht das Gesicht: „Sie? Hier auf de Citadel? Ich will euch keine Schwierigkeiten machen, denn ich denke mal, dass muss geheim bleiben.“ Die Turianerin schüttelte den Kopf: „Glaub mir, das wird kein Problem sein.“

Nyreen und Gwen gingen in Richtung einiger Andockbuchten, Jarvia hielt die Hand ihres Vaters. Die beiden Frauen unterhielten sich. Aber nicht über die Vergangenheit sondern ehr darüber, wie das Leben so grade läuft. Nach einer Weile kamen beide bei einigen Parkbuchten an wo mehrere Gleiter und Skycars standen. An einem stand eine Asari in einem rot, grünen Kleid, das der momentanen Mode glich. Gwen sah wie Jarvia zu der Asari schnellen Schrittes lief und wie sich die Frau leicht beugte um das Kind zu umarmen. Shepards Augen wurden erneut zu Schlitzen. Sie betrachtete die Asari aber erkannte sie nicht: Sie erkannte nicht Aria T’Loak. Die Asari war blau, noch heller als Liara. Keine Gesichtszeichnungen, die Augen hatten einen tiefes ultramarin. Nur weil Gwen wusste, wen sie traf, achtete sie auf das Gesicht und langsam erkannte sie die Frau wieder, die sie einst auf Omega traf. Als die Asari Gwen bemerkte lächelte sie und dann war sich Shepard sicher: „Ich glaube es nicht…“, kam es vollkommen entgeistert und Nyreen klopfte ihre lachend auf die Schulter. Beide gingen zu der Asari und Gwen stand mit offenem Mund vor ihr: „Ich… wie ist das möglich Ar…“ – „Jarvia, liebes“, unterbrach sie Nyreen, „auf dem Rücksitz müssten die Allianzmarken liegen. Such’ sie doch bitte schon mal.“ Das Mädchen nickte und ging in das Skycar. Die Asari sah Gwen an: „Wir reden nicht über meine Vergangenheit, vielleicht später einmal aber für den Moment sagen wir ihr nichts.“ Gwen nickte, sie reichte Aria die Hand, diese drückte den Arm aber beiseite und umarmte sie. Das hatte Shepard nicht erwartet: „Wow… und wie soll ich dich jetzt nennen?“ – „Ich heiße Aleena Kandros“, grinste sie und Gwen nickte: „Der Vorname kommt mir bekannt vor. Habe ich irgendwo schon mal gehört, weiß aber jetzt echt nicht wo“, sie blickte die Asari von oben bis unten an: „Wieso siehst du so anders aus?“ Aleena kicherte: „Pigmentmodifikationen sind seit über hundert Jahren eine sehr simple Operation das gilt für Haut und Augen und auch für meine Gesichtszeichnungen.“ Gwen nickte: „Ich hätte dich niemals wiedererkannt“ – „Und genau darum geht es ja“, sagte Nyreen und stellte sich neben Aleena, welche sofort den Arm um ihre Hüfte legte. Gwen sah in das Skycar und bemerkte, dass Jarvia noch immer suchte, weswegen Gwen die Chance nutzte: „Wie bist du damals entkommen? Man hat dich während der Eroberung von Omega nie gefunden.“ Aleena lächelte: „Ich war zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr auf der Station“, sie sah zu Nyreen, dann wieder zu Gwen: „Du hast damals ganz schön was in mir verändert. Das, und das Nyreen wieder in mein Leben trat, hat dafür gesorgt, dass ich intensiv über mein Leben nachdenken musste.“ Sie bekam einen leicht wehmütigen Blick: „Es war wie bei meiner ersten Beziehung mit Nyreen. Mit ihr zusammen verliebt und außerhalb der Beziehung nur Gewalt, Kriminalität… es war ein zu extremer Unterschied“, sie sah Nyreen an, „ich war glücklich, wurde aber auch weich und das bekamen andere mit. Damals habe ich Nyreen fortgejagt und mich wieder Omega hingegeben… aber diesmal…“

Aleena sah zu Gwen: „Nyreen hat gemerkt, dass ich wohl wieder kurz davor war einen Rückzug zu machen, also hat sie mir die Pistole auf die Brust gesetzt und mir gesagt, dass sie mit dem Rat zusammenarbeitet und das Omega bald fallen wird.“ Shepards Augen weiteten sich: „Das hast du ihr einfach so erzählt?“, fragte sie die Turianerin und diese lächelte verlegen: „Wäre meine Barrieren nicht so stark hätte sie mich wohl umgebracht.“ Aleena wurde leicht rot um die Wangen: „Ich habe sie wirklich schwer beleidigt und ohne Ende angegriffen. Dann fragte sie mich dasselbe wie damals, was ich will. Omega und dort eines Tages sterben, ob durch Attentat oder Ähnliches, oder ein neues Leben aufbauen“, sie schien nachzudenken, „damals war mir klar, ich entscheide mich für Omega… diesmal wollte ich das aber auch. Aber deine Gegenwart“, sie deutete auf Gwen, „und Nyreens Worte haben mich zum Wechsel bewogen.“ Die Asari grinste: „Zum Zeitpunkt als der Rat angriff, war ich schon seit mehreren Tagen nicht mehr auf der Station.“ Gwen lächelte: „Ich kann es trotzdem noch nicht glauben, grade du…“ Aleena legte ihre Hand in die von Nyreen: „Ich war seit über zweihundert Jahren Crimelord, Syndikatschef, Pirat… ich kannte nichts anderes mehr ich wollte nichts anderes mehr. Nyreen fragte wie ich mich fühlte, als meine erste Tochter noch ein Baby war. Da wurde mir wieder klar, dass es auch etwas anderes gibt für das es sich zu leben lohnt.“ Die Turianerin fiel ihr auf einmal lachend ins Wort: „Lass dich nicht reinlegen Gwen. Das klingt alles sehr romantisch. Aber Aleena war drei Monate total unerträglich, nachdem sie von Omega weg war. Wollte wieder zurück, was Kriminelles machen und so weiter“ – „Wie eine Süchtige“, vollendete Aleena, „aber der Entzug hat sich gelohnt“, zwinkerte sie. In dem Moment kam Jarvia aus dem Skycar heraus und reichte Gwen die Abzeichen und einen Stift. Shepard unterschrieb und lächelte das Mädchen an. Diese bedankte sich gefühlte vierzig Mal und stellte sich dann vor ihre Mutter. Diese streichelte ihr über den Kopf: „Ich wollte wieder ein Kind. Wieder das Gefühl kennenlernen, was ich solange gemisst habe. Und als ich dann nach der Entbindung in Jarvias Augen blickte, wusste ich was wirklich im Leben zählt.“ Das kleine Mädchen lächelte und drückte sich an die Beine ihrer Mutter. Gwen mochte dieses Bild: „Also ernsthaft ihr müsst uns echt mal besuchen kommen“ – „Lieber nicht“, grinste Aleena, „deine Frau ist doch Justikarin. Ich sollte ihr vielleicht nicht über den Weg laufen“, feixte sie, in dem Wissen, dass Jarvia nicht wusste worum es ging. Shepard lachte: „Du weißt genau, dass sie keine Justikarin mehr ist! Also abgemacht? Wir sehen uns?“ Nyreen und Aleena nickten. Gwen verabschiedete sich von allen dreien mit einer kurzen Umarmung und ging dann.

Bei späteren Treffen erfuhr Gwen nach und nach von beiden Details. Dass Aleena mehr als einmal wieder ein Syndikat aufbauen wollte, oder Nyreen fast getötet hatte, kurz nachdem sie Omega verlassen hatten. Es war ein langer Zeitraum, bis Aleena zu dem wurde, was sie jetzt war. Sie selbst erzählte es später ganz logisch. Omega war alles was sie je wollte und sie bekam es auch, aber wie viele andere, die ihr Ziel erreicht hatten, dachte sie nicht weiter. Jemand wie Nyreen brachte sie dazu darüber nachzudenken, was noch kommen mochte. Entweder Ziel erreicht und sterben, oder etwas Neues in Angriff nehmen. Die Asari war lange eine Verbrecherin und eigentlich nie wirklich Mutter und Frau. Nun war sie das, und es gefiel ihr sehr… zudem lebte man so auch wesentlich gefahrloser. Asari altern eben anders, sie sind sehr lange, sehr jung, im übertragenen Sinne, wirkliche geistige Reife kommt, je nach Person, spät. Aleena war schlau und intelligent, aber wohl nie weiße im eigentlichen Sinne. Das schien sich aber nun geändert zu haben.

Gwen hatte all diese Szenen mit einem einzelnen Lächeln im Geiste abgespielt. Die Frage, die ihr gestellt wurde, wie es sich wohl mit Aria verhält, beantwortete Shepard immer gleich. Nämlich, dass sie sicher war, dass Aria auf Omega starb. Und so gesehen log sie damit nicht einmal. Aria T’Loak verging mit dem Untergang Omegas, aber das Leben von Aleena Kandros hatte da erst begonnen. Ein winziger Teil in Gwens Inneren, wollte Aleena den Prozess machen. Alle von Arias Verbrechen waren ungesühnt und so gesehen gab es dahingehend keine Gerechtigkeit. Aber sie verwarf diesen Gedanken, denn sie wollte Aleena nicht für das verhaften, was Aria falsch gemacht hatte… schon gar nicht wenn sie am Tag nach dem Interview zum Essen von ihr eingeladen war…

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So… es ist doch mehr geworden ;)
Keine Angst, es wird nicht für jeden NPS ein komplettes Kapitel geben, aber hier hat es sich angeboten :D

Beauci
26.09.2013, 15:05
super
wehe du schnipslest bei garrus nen 5zeiler hin *mit dem finger droh*

mensch es lohnt sich immer mal wieder hier rein zu schauen, auch wenn ich viel auf ff verfolge

Deemonef
02.10.2013, 00:21
Wird keiner werden ;) verprochen. Und ich danke dir:knuddel

Liara und der Broker

Liara tat während des Krieges das, was sie Shepard versprochen hatte, als sie ihr half den ehemaligen Shadow Broker zu beseitigen: Sie half um die Reaper zu besiegen. Da aber Cerberus ein äußerst schmutziges Spiel trieb, war dies schwerer als erwartet. Oft war ihr diese terroristische Pro-Menschgruppe immer einen Schritt voraus und fing Informationen ab, die Liara dann nie zu Gesicht bekam. Letzten Endes war sie aber trotzdem eine große Hilfe. Das wollte sie natürlich auch nach dem Krieg sein. Liara wollte weiterhin Rohstoffe gezielt verteilen und ähnliches tun, aber es kam ganz anders.
Da die Völker der Galaxie nun an einem Strang zogen war es nicht nötig durch geschickte Datenübermittlung wichtige Güter zu verschieben, da eh jeder teilte. Liara hätte versuchen können Piratenangriffe auf Transporter und Frachter zu verhindern, aber die meisten dieser Kriminellen planten ihre Raubzüge nicht so, dass sie im Extranet auftauchten. Zudem waren die Transporte sehr gut bewacht. Ebenfalls ein Zeichen für die neue galaktische Gemeinschaft. So langsam merkte Liara, dass ihre Hilfe dahingehend nicht mehr von Nöten war, weswegen sie überlegte wieder das normale Shadow Broker Geschäft fortzuführen. Aber wollte sie das auch? Wollte sie weiterhin dieser mächtige Informationsmakler sein?
Sie hatte Gwen einmal gesagt, dass dies ihr Traumjob sei und das war auch nicht gelogen, als sie das gesagt hatte. Liara dachte damals nach, nachdem sie die Stelle als Shadow Broker übernommen hatte. Dieser mächtige Posten war mit Einsamkeit verbunden, da niemand wissen durfte wer man war und man eigentlich nur arbeiten musste, da es immer etwas zu tun gab. Mit Einsamkeit kam Liara klar. Schon in ihrer Kindheit war ihre Mutter oft unterwegs, da sie sehr angesehen war. Später war sie ehr ein Eigenbrödler an der Universität. Gleich danach ging sie zu weit entfernten Ausgrabungen, wo sie meist alleine war. ‚Gesellschaft’ wurde schon fast zu einem Fremdwort für Liara. Dann kam sie an Bord der Normandy. Dort gab es viele Leute und kaum eine Möglichkeit denen zu entfliehen. Anfangs versteckte sie sich hinter der Krankenstation um bloß keinem zu begegnen. Doch die Gespräche mit dem Commander hatten sie beeindruckt und ihr einen neue Sicht der Dinge aufgezeigt. Sie ging mit den anderen zusammen essen, redete mit ihnen, lachte… es war ungewohnt für sie, aber es gefielt ihr.

Trotzdem war sie sich nie sicher ob das wirklich das war, was sie brauchte. Bis zu jenem Tag, an dem die Normandy von den Kollektoren angegriffen wurde. Shepard starb und für Liara brach eine Welt zusammen. Vorher kam sie mit dem Alleinsein klar, doch als der Commander aus ihrem Leben verschwand war das das Schlimmste, was ihr je passiert war. Trauer umgriff sie, da sie etwas verloren hatte, was nun wichtiger war, als alles andere: Einen Freund. Dann brach die Crew auseinander und Liara hatte auch keine Befugnisse in der Allianz weiter zu dienen. So war sie wieder alleine… und es zerstörte so vieles in ihr. Sie suchte nach Shepards Leiche und veränderte sich. Das schüchtern naive Mädchen wurde zu einer Asari die ohne mit den Augen zu zucken mehrer Männer tötete um ihr Ziel zu erreichen. Statt zu fragen benutzte sie die Fäuste und ihre Biotik. Der Verlust ihrer Freunde war Gift für sie. Sie traf den Drell Feron, jemanden den sie wieder als Freund bezeichnen konnte. Er beruhigte sie… bis auch er ihr genommen wurde. Shepard bemerkte die Veränderungen bei der Asari, als sie sie wieder traf. Fast schon kalt und distanziert nur auf Rache aus. Doch nachdem der Commander ihr geholfen hatte Feron zu befreien und Gwen wieder für sie da war, wurde sie zu einem Großteil wieder zu der freundlichen Person von früher. Liara kannte diese vergangenen Wahrheiten. Einsamkeit war einmal alles was sie hatte, doch das war nun anders. Sie brauchte Gemeinschaft… Freunde. Sie war so froh, dass Feron in dem Broker Schiff gewesen war, ansonsten wäre sie wohl wahnsinnig geworden. Als sie wieder auf der Normandy war, konnte sie nicht glücklicher sein. Und genau da lag das Problem. Wollte sie weiterhin der Shadow Broker sein müsste sie wieder in Einsamkeit leben.

Denn nachdem Liara sich bereitwillig der Allianz stellte um diese mit allen Mitteln zu unterstützen hatte sie sich wohl ehr unabsichtlich offenbart. Ihre Broker Netzwerke waren nahezu hacksicher und uneinsehbar. Doch die Allianznetzwerke, so gut sie auch waren, sie waren nicht so sicher wie die von Liara. Gute Hacker konnten an diese Informationen herankommen und zudem hatte der Unbekannte sicher einigen verraten, wer der Shadow Broker war. Diese beiden Umstände waren ja auch der Grund, warum einfache Agenten wie beispielsweise Wrex wussten, dass Liara der Shadow Broker war. Also war sie in Gefahr. Nicht nur Liara, sondern auch ihre Freunde. Viele wussten wie mächtig der Shadow Broker war und mit Sicherheit gab es größere oder auch kleinere Kriminelle die unbedingt selbst diese Position einnehmen wollten. Ergo würde man über ihre Freunde oder direkt über Liara versuchen an den Posten heranzukommen. Also gab es eigentlich nur die Möglichkeit sich irgendwo alleine in der Ferne abzusetzen und dort die Brokerarbeit erneut im geheimen fortzuführen. Doch dann wäre Liara wieder alleine und das eventuell für immer. Deswegen gab es glücklicherweise noch einen anderen Weg: Aufhören.

Liara hatte in einigen Datensätzen die Geschichte des Brokers gefunden. Vom Aufbau bis zu der Vergrößerung des Netzwerkes, immer waren es große Kriminelle, die sich gegenseitig umgebracht hatten um der Broker zu werden. Alle samt Verbrecher die nur für die eigene Kasse gewirtschaftet hatten. Das Ironische war aber, dass an sich kein Broker das Leben genossen hatte. Sie arbeiteten eigentlich rund um die Uhr, lebten meist auf einem Schiff und verließen das nie. Liara fand in den Räumlichkeiten des Brokers nicht einen Luxusgegenstand. Der Shadow Broker hatte unfassbar viel Vermögen… aber genoss es nicht mal und zudem war er immer ein Verbrecher. Nur Liara nicht. Sie versprach Gwen ihr gegen die Reaper zu helfen und das hatte sie auch getan. Sollte sie jetzt ein Verbrecher werden? Liara entschied sich vehement dagegen. Vielleicht war es eine Art Fügung des Schicksals, dass der Unbekannte mit Cerberus ihr Brokerschiff zerstört hatte… besser gesagt, Liara hatte es zerstört. Nun musste sie nur noch das Netzwerk auflösen und sie könnte endlich ein freies Leben nach ihrer Wahl führen und kein krimineller Eremit werden. Damit sie außer Gefahr leben könnte und keiner versuchen würde durch sie der Broker zu werden, musste sie so gesehen ‚öffentlich’ den Shadow Broker vernichten. Das tat sie indem sie alle ihre Agenten entließ und jedem eine hohe Abfindung zahlte, so gesehen als eine Art freundschaftliche Versicherung. Denn ein Arbeitgeber, der einem einen guten Ruhestand ermöglichte, war selten das Ziel von Racheplänen. Das Geld dafür bezog sie aus den Konten und Ressourcen der Shadow Brokers. Zudem verkaufte sie ihren gesamten Platz im Extranet. Das Extranet war so aufgebaut, dass es Informationen in Datenschüben verteilte. Prioritätsdaten wurden schneller übermittelt als andere, deswegen hatten militärische und Regierungsstellen feste Plätze im Extranet. Der freie Platz wurde an meistbietende Provider verkauft. Der Shadow Broker selbst war der mächtigste Provider und er besaß einen Großteil des Extranets, weswegen seine Informationen schnell da ankamen wo sie sollten und deswegen bekam der Broker selbst auch sehr viele Daten. Als Liara diese zahlreiche Extranetplätze verkaufte machte sie erneut einen unbeschreiblich hohen Gewinn, welcher aber wieder an ihre Agenten ging. Zwei Dinge geschahen daraufhin: Zum ersten, war das Extranet schneller den je und es lief wesentlich flüssiger, was zeigte wie viel Speicherkapazität der Shadow Broker eingenommen hatte und zum zweiten konnte Liara all ihre Agenten auszahlen.

Danach war der Shadow Broker pleite, sogar eigentlich im Minus. Aber Liara wollte als Broker nie Geld verdienen, nie reich werden, sondern nur helfen, weswegen es ihr egal war dass nichts mehr von dem Reichtum übrig war. Bei der Löschung der Daten, bevor die Plätze im Extranet verkauft wurden, halfen ihr Tali und einige Geth. Normalerweise blieben auch von gelöschten Dateien noch Reste oder Echos zurück, aber mit der technischen Hilfe der beiden hochbegabten Völker, war das nicht der Fall. Das Netzwerk wurde komplett vernichtet. Jeder der den Broker verfolgte oder versuchte ihn zu hacken, bemerkte, dass sämtliche Daten gelöscht wurden und so der Shadow Broker keine Macht mehr besaß. Zuletzt räumte Liara ihr Zimmer auf der Normandy leer und zerstörte ihre Computer und den Rest des Equipments. Das war natürlich total sinnlos, denn es handelte sich um einfache Hardware ohne wichtig installierten Inhalt, doch es war für Liara ehr ein symbolischer Akt. Das einzige von dem sie sich nicht so Recht trennen wollte war Glyph. Auch wenn er nur eine VI war, so war er doch eine Art Freund. Zwar ein merkwürdiger, aber ein Freund. Deswegen löschte sie ihn nicht vollständig. Die Geth löschten lediglich seine Broker Datensätze und die Erinnerungsspeicher die darauf hinwiesen. Glyph wurde danach zu einer einfachen Haushaltsdrohne, die sich darauf beschränkte Musik zu spielen, Besucher zu begrüßen und gewisse andere Hausdienste zu erledigen. Zudem verstand sich Glyph wunderbar darauf Witze zu erzählen. Liara installierte ihn später ihn ihr Haus.

Danach war Liara T’Soni nicht mehr der Shadow Broker. Sie überlegte was sie nun tun sollte und ihr fiel ein, dass ihr nach ihrem Studienabschluss ein Lehrsitz an der Universität von Serrice auf Thessia angeboten wurde. Damals lehnte sie ab um an Ausgrabungen teilzunehmen. Später, als sie nach Kahje reiste um den protheanischen Sender zu finden wurde ihr der Lehrsitz erneut angeboten, auch da lehnte sie ab, da die Reaper nah waren. Nun, da es Frieden war, wollte sie endlich den Lehrsitz annehmen. Liara ging nach Serrice und wurde an der Universität mit Freuden angenommen. Liara fühlte sich gut. Viele Studentinnen, die an ihren Worten hingen und sie als Professorin liebten, Kollegen die sie sehr mochten. Zudem war ihre Mutter selbst einmal Universitätsdozentin gewesen und irgendwie fühlte sie sich durch ihre neue Arbeit mit ihr verbunden. Liara selbst zog direkt in die Stadt Serrice. Eigentlich hatte sie vor eine Wohnung anzumieten, doch da war jemand dagegen. Feron, der ja nun so gesehen arbeitslos war kam mit der Asari mit. Er kaufte ein Haus von der Abfindung die ihm sein ehemaliger Chef gegeben hatte. Liara und Feron zogen zusammen. Was viele ihrer Freunde verwunderte, da beide eigentlich nicht zusammen waren… jedenfalls nicht aus der Sicht der beiden. Ihre Freunde dachten die ganze Zeit, dass die zwei ein Paar wären, was Feron und Liara immer wieder dementierten, und keiner wusste so richtig warum. Eines Tages war Gwen zu Besuch und fragte Liara warum sie nicht mit Feron zusammen sei, obwohl sie ihn doch so sehr mochte… natürlich laut genug, damit es auch der Drell mitbekam. Kurz darauf redeten beide miteinander… anscheinend zum ersten Mal. Liara hatte immer noch Bedenken, weil Feron ihr sein Leben verdankte, aber das klang ehr wie eine Ausrede. Feron sprach sie dann auf den Anruf an, den sie damals auf der Party in Gwens Appartement gemacht hatte. Liara wurde rot…

So langsam und schon fast dümmlich die beiden ihre Beziehung gestartet hatten, so schnell schritt sie dann voran. Beide ließen sich so schnell binden, dass die engsten Freunde grade noch Zeit finden konnten zu kommen. Da Liara noch nicht in ihrer matronalen Lebensphase war und somit noch keine Kinder bekommen konnte, adoptierten die beiden zwei der leider sehr zahlreichen Kriegswaisen. Eine Asari und einen Drelljungen. Feron wurde später Polizist in Serrice, auch wenn es an sich kaum etwas zu tun gab und er meistens nur Papierkram zu erledigen hatte. Liara wurde oft angeschrieben, dass sie doch zur Universität von Armali wechseln solle, da sie dort mehr verdienen würde und bessere Lehrmöglichkeiten hätte. Doch die Asari blieb in Serrice. Sie fühlte sich mit der Lehreinrichtung sehr eng verbunden. Sie und Feron führten eigentlich schon eine zu perfekte Bilderbuch Ehe, von Streits hörte man an sich gar nichts, irgendwie hatten die beiden schon immer sehr gut zusammengepasst. Später, als ihre Kinder schon älter waren, hatte Liara erzählt dass sie und Feron nach ihrer Bindung eigentlich gar nicht das Schlafzimmer verlassen wollten. Was auch der Wahrheit entsprach, denn sie waren zu dem Zeitpunkt sehr schlecht zu erreichen. Um ehrlich zu sein waren sie auch heute noch gegen sieben Uhr Abends nicht mehr zu erreichen…
Liaras Leben voller Enthaltsamkeit schien endlich ein Ende gefunden…
Lara war endlich absolut glücklich. Sie hatte eine Familie und viele Freunde. Und ihren Traumjob… diesmal wirklich.

Aethyta und Prothy

Die Matriarchin lag nach dem Reaperkrieg noch eine Weile im Koma, aber nach dem Sieg kümmerte man sich natürlich um alle Verletzten. Aethyta wurde eine Woche später aus dem künstlichen Koma erweckt und das erste was sie von dich gab war ein fast schon sich beschwerendes: „Warum lebe ich noch?“ Sie erholte sich schnell. Natürlich war ihr rechter Arm nach so kurzer Zeit noch nicht nachgeklont worden. Sie bekam eine relativ gute Prothese. Zwei Monate später erhielt sich als Überbrückung eine der verbesserten Prothesen die die Geth für alle herstellten, die auf ihre geklonten Gliedmaßen warteten. Als es für Aethyta soweit war, hatte sie sich aber so sehr an diesen wie sie immer zu sagen pflegte „geilen Arm“ gewöhnt und behielt ihn. Sie selbst stand ja nicht so auf Narben, jedenfalls nicht an anderen. Aber selbst solch eine große Verletzung aus dem Krieg davongetragen zu haben gefiel ihr irgendwie. Zudem fragte jeder, der ihren Arm sah, sofort nach ihrer Geschichte und die rüstige Matriarchin wurde nie müde, darüber zu erzählen. Manche konnten trotzdem nicht verstehen, warum jemand in der heutigen Zeit noch derlei Prothesen trug, das kommentierte Aethyta immer damit, dass sich mit diesem Arm Flaschen viel leichter öffnen ließen. Die Matriarchin war nach dem Krieg sehr gefragt, da fast die gesamte Regierung Armalis und somit der Asari im Reaperkrieg vernichtet wurde, brauchten die Asari jemanden an der neuen Führungsspitze. Aethyta lehnte mehrmals ab, da sie die Regierung nie sonderlich leiden konnte. Doch wie auch der Rest der Galaxie wollten sich die Asari ändern. Offen sein für neue Ideen und sich weiterentwickeln. So trat Aethyta doch in den Matriarchinnenrat ein. Diesmal hörte man wirklich auf ihre Vorschläge und ging auch auf sie ein. Jedoch war der Matriarchinnenrat nicht mehr so wichtig wie früher, seit die galaktische Gemeinschaft den neuen Rat stellte. Jedoch wurden die Geschicke Thessias und der Asari weiterhin maßgeblich von dem Matriarchinnenrat beeinflusst. Der zum Beispiel entschied auch eine Weile nach dem Krieg, die Gebäude wieder wie die Bauten von Asari aussehen zu lassen und keine architektonische Mischformen.

Javik hatte nach dem Krieg seinen Plan in die Tat umgesetzt und flog zum Cronier-Nebel um dort die letzte verbliebene Echoscherbe in den Gräbern der Protheaner zur Ruhe zu betten. Danach war es an der Zeit seinem Leben ein Ende zu setzen. Für gewöhnlich nahm ein General wie Javik sein Schiff mit in sein Grab. Da Javik aber kein eigenes Schiff besaß wäre dies vermessen gewesen und es wäre unehrenhaft gewesen sich mit einem fremden Schiff zur Ruhe zu betten. Also ließ er sich von der Matriarchin Aethyta in den Nebel fliegen, damit jemand das Schiff, das ihm nicht gehörte zurückbringen könnte. Nachdem er die Scherbe nach einigen Gebeten in ein Grab legte, berichtete er Aethyta von seinem bevorstehenden Selbstmord. Kaum hatte er es ausgesprochen, wurde er von der Asari so lautstark und farbig zusammengebrüllt, dass er sich für einen Moment mehr vor ihr fürchtete als vor jedem Reaper. Die Matriarchin konnte einen Suizid nie verstehen und wollte es auch bei Javik nicht zulassen. Nach einem mehr oder minder klärenden Gespräch, in dem Javik nur knapp fünfzehn Prozent Beteiligung hatte kam heraus, dass es für den Protheaner nichts mehr gab. Er war der letzte seiner Art und es gab noch ein anderes Problem: Er wurde in den großen Krieg geboren, er wuchs dort auf. Er lebte immer nur in und für den Krieg. Er wurde in Staseschlaf versetzte und erwachte wieder im Krieg. Für Javik gab es nichts anderes. Der Frieden war etwas Unbekanntes. Um ehrlich zu sein machte es ihm sogar ein wenig Angst. Er hatte keine Ahnung von einem anderen Leben. Aethyta grinste damals nur und erwiderte, dass eine Beziehung mit ihr manchmal dem Krieg sehr nahekam. Das verstand Javik damals nicht. Das tat er erst, als er mit der Asari tatsächlich vier Wochen später zusammen kam.

Aethyta wollte ihn anfangs, da er sie beim ersten Mal abgewiesen hatte, denn das passierte ihr noch nie. Aber mit der Zeit mochte sie ihn einfach wegen seiner Art und lernte ihn auf eine protheanische Art zu lieben… was im Grunde gesagt einfach nur rau und mitunter oberflächlich bedeutete. Aber sie waren glücklich zusammen. Jedenfalls Aethyta. Javik selbst benutzte das Wort ‚glücklich’ nicht, er sagte immer, dass diese Verbindung interessant und vorteilhaft war, was wohl das Höchstmaß an Freude war, die ein Protheaner über eine Beziehung aussagen konnte. Javik selbst hatte wie auch die Matriarchin nach dem Krieg viel zu tun. Während die Asari im neuen Rat agierte war der Protheaner wie auch Shepard auf einer Art andauernden Promotour. Javik war in allen Nachrichten wurde wie viele andere Helden gefeiert und noch mehr. Beispielsweiße wollte er nur kurz Kahje besuchen und kam erst sieben Wochen später wieder von dort weg. Dass die Hanar den letzten Entflammten um sich hatten war eine gewaltige Ehre für sie und Javik wurde somit zu einem personifizierten Pilgerort. Ähnlich lief es auch auf Thessia und anderen Asariwelten ab. Da Javik den Abbildern von Athame, Lucen, Janiri und anderen Figuren jener Religion sehr ähnlich sah. Es konnte nicht mehr verschwiegen werden, dass die Protheaner die alten Götter waren. Anfangs bestand die Angst, dass mit dieser Tatsache diese Religion sofort aussterben würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Nachdem dies herauskam verehrten wieder viel mehr Asari die Athamedoktrin. Natürlich gab es auch weiterhin religiöse Eiferer, die partout die Ähnlichkeit von Javik und den alten Göttern nicht sehen wollten. Dem letzten Protheaner war das eigentlich egal. Denn nach all den Presseterminen, den Reden, den Fotoshootings, den zahllosen Fans und den Autogrammstunden erkannte er, dass es Anstrengenderes als den Krieg gab. Da war er wirklich froh nach Hause zu kommen, und überhaupt etwas zu haben, was die Bezeichnung ‚Zuhause’ verdiente.

Aethyta versuchte Javik an das alltägliche Leben zu gewöhnen, was für alle Seiten gewöhnungsbedürftig war. Für den Protheaner, da er das nicht kannte und für die Asari maßgeblich weil Javik in Alltagsklamotten lächerlich wirkte. Unter der Rüstung wirkten Protheaner noch klappriger und dürrer als Turianer, weswegen Kleidung an Javik immer schlaff herunter hing, solange bis ihm zahlreiche maßgeschneiderte Klamotten angefertigt wurden. Ab und an langweilte sich Javik, das änderte sich aber, als sich die Asari endlich einen Traum erfüllte: Eine Bar auf Thessia zu eröffnen. Da der alte Rat nicht mehr an der Macht war, gab es nicht mehr diese Regelungen, dass Matriarchinnen keine Arbeiten verrichten durften die als zu nieder für eine Asari dieses Alters galt. Natürlich waren die Ansichten nicht alle verschwunden und auch wenn es erlaubt war beäugten viele ältere Asari Aethyta mit bösen Blicken, als sie eine Bar eröffnet hatte. Aber der war das herzlich egal. Sie zog mit Javik nach Serrice, in die Nähe von Liara und erfüllte dort ihren Traum mit der Bar, in der Javik als Türsteher arbeiten konnte. Da es aber auf Thessia kaum Kneipenschlägerein gab, wurde er oft zum Schankwirt oder zum Gläserputzer degradiert. Als die Bar gut lief forderte die Matriarchin von Javik, um es wörtlich zu zitieren: ‚Sich verdammt noch mal endlich mit ihr zu binden!’ Abgesehen von Javiks absolutem Desinteresse während der Zeremonie war es eine wunderschöne Bindung, mit vielen Freunden als Gäste. Natürlich verlangte …nicht wollte… Aethyta auch noch Kinder mit ihrem neuen Bindungspartner. Die Asari liebte Kinder und konnte nie genug davon haben… das galt wohl auch für Bindungen. Javik und Aethyta hatten insgesamt zwei Kinder und wie sonst auch, hundert prozentige Asari. Obgleich Aethyta insgeheim hoffte, dass sich protheanische Gensegmente mal anders auf den Nachwuchs auswirken würden. Es war anfangs schwer für den Protheaner Vater zu sein. Nicht wegen der Sache, dass er immer nur Soldat war, sondern weil seine Töchter immer gleich weinten, wenn sie ihn sahen. Aethyta fand es sogar ziemlich süß, dass es Javik so sehr traf. Nach und nach gewöhnten sich die Mädchen an den Anblick ihres Vaters und Javik wurde entgegen aller Erwartungen …und sogar einiger Wetten… ein überaus fürsorglicher Vater und Hausmann. Oft ein wenig zu übervorsorglich was die Sicherheit der Kinder anging und später übervorsichtig was den Umgang seiner Töchter anging. Es gab mehr als einen Verehrer oder eine Verehrerin die von dem Protheaner stundenlang verhört wurde… oder einige Male mit Gewalt aus dem Haus getrieben wurde.

Gegen alle Erwartungen war Javik ein toller Ehemann und Vater, und mit einigen Abstrichen kam er mit dem Frieden super klar. Er half Liara bei ihrem Buch, dass sie über die Protheaner schrieb. Es wurde zum festen Werk an den Universitäten und brachte der noch jungen Asari ihren Professorentitel ein. Javik war wirklich mit allem sehr zufrieden. Das einzige was ihn störte, war, dass er das Grillen und Barbecues nicht in seiner Nachbarschaft etablieren konnte. Er mochte die Grillfeste mit viel Fleisch bei seinen Freunden, wie Gwen Shepard. Doch da die Asari mehr Obst und Gemüse aßen, erfreute sich das dort keiner großen Beliebtheit. So konnte er mit seinem Grill und der von Gwen und Joker geschenkten Grillschürze, auf welcher ‚Kiss the Prothy’ stand, nur etwas anfangen wenn er nicht-Asari zu Besuch hatte. Aethyta genoss diese Bindung sehr. Rückblickend war es ihr fast die liebste, da es mit Javik immer neue spaßige Überraschungen gab du es irgendwie doch unkompliziert war. Und was der Matriarchin besonders wichtig war: Er hatte trotz seiner dürren Statur einen passenden und gut aussehenden Hintern und war nach einiger Übung ein Raubtier im Bett. Leider war das oft wörtlich zu nehmen, weswegen Javik und Aethyta wohl das einzige Paar waren, die im Schlafzimmer einen Medigelspender hatten.

Beauci
02.10.2013, 22:32
hach...
schön...

zwei weitere gute geschichten
ich weiß gar net was ich schreiben soll

Cpt.Rex
02.10.2013, 22:47
:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:lol:l ol:lol:lol:lol
super geil ich stehle mit vor die der javik mit tischlampe auf das gesicht des freundes doder freundin gucken tut und die verhöret sau geil !!!!!!!

Deemonef
05.10.2013, 13:22
Ich danke euch beiden :knuddel
Und genau:D Das Bild mit der Tischlampe hatte ich auch im Kopf ;)

Tali und Garrus

Rannoch wurde hastig wieder aufgebaut, besser gesagt ‚neu bebaut’, denn Zerstörungen gab es auf dem Planeten eigentlich nicht. Weder durch die Reaper noch durch die Geth die seit dreihundert Jahren den Planeten verwalteten. Sie leben eigentlich hauptsächlich im Orbit auf Schiffen und hatten wenn es reicht grade mal drei bis vier Stationen und planetare Abwehrkanonen auf der Planetenoberfläche gebaut. Deswegen war Rannoch so schön wie früher. Sogar einige der quarianischen Häuser existierten noch, da diese oft in natürlichen Stein gebaut wurden und nur die Inneneinrichtung aus Metallen und Kunststoffen bestand, konnte man fast wieder in jene Wohnungen einziehen. Die Neubesiedelung von Rannoch ging schnell und gezielt voran. Anfangs siedelten sich die Quarianer in den fruchtbaren Gegenden des Planeten an und die Geth zogen sich ehr in die felsigen Gebiete und weiten Wüsten zurück. Jedoch kam mit der Zeit das Vertrauen. Mit mehr Zeit das Wohlgefallen und mit noch mehr Zeit die Freundschaft. Geth und Quarianer waren Feinde und lange konnte sie sich nicht richtig vertrauen, aber nach und nach änderte sich das. Auf dem heutigen Rannoch leben Geth und Quarianer Seite an Seite. Wobei gesagt werden muss, dass sich die Population der Geth nicht vergrößerte seit den Reaperkriegen. Jedenfalls die Population der mobilen Plattformen. Die Geth sahen keinen Sinn darin neue Körper zu entwerfen, da sie ja im engeren Sinne in einem digitalen Konsens lebten. Da es aber auch kaum noch Fehden in der Galaxie gab, wurden jene mobilen Plattformen auch nicht dezimiert. Die Geth und die Quarianer hielten eine Koexistenz ab die schon fast beispiellos war und man konnte nach einigen Generationen gar nicht verstehen, wie es einst überhaupt zum Krieg kam. Wie auch früher lebten die Quarianer im Einklang mit der Natur. Häuser innerhalb und gemacht aus natürlichem Gestein, damit Pflanzen und Tiere nicht am gedeihen gehindert wurden. Natürlich waren das die landwirtschaftlichen Gegenden und kleinere Dörfer. Große Städte gab es aus, dort konnte natürlich jeder die gigantischen Bauten errichten, nach dem hohen Wissen der Geth und Quarianer. Hightech Metropolen, die am weitesten entwickelten in der ganzen Galaxie. Rannoch wurde zum größten Hersteller und Exporteur von modernster Technik. In der neuen Hauptstadt des Planeten war das letzte Überbleibsel der dreihundert jährigen Kriegs- und Nomadenzeit zu finden. Zwei der großen Lebenserhaltungsschiffe wurden im Kampf um die Erde vernichtet, das letzte wurde demontiert und die gewaltige Kuppel wurde zum Stadtzentrum und zu einer Art gigantischen Versammlungshalle umgebaut… und um auch Konzerte und Märkte darin abzuhalten.

Die Geth luden sich, wie Tali Shepard einst berichtete in die Anzüge der Quarianer um sie widerstandfähiger zu machen. Sie wurden geimpft, mit Antikörpern ausgestattet um nach und nach selbst wieder welche Herstellen zu können. Nach bereits einem Jahr konnten die Quarianer mehrere Tage auf Rannoch ohne Anzug überleben. Zwei Jahre nach dem Reaperkrieg war es dem gesamten Volk wieder möglich auf ihrer Heimatwelt vollkommen ohne die Schutzanzüge zu gedeihen. Aus einer Art Gewohnheit, der Verbundenheit zu den Anzügen und auch as eine neuer Tradition trugen sie die Anzüge weiter. Natürlich anderwärtige. Sie hatten keine Visiere mehr und es waren normale Körperanzüge. Ergo gab es keine Luftfilter, Schilde, Wärmesensoren, Kompostieranlagen, Raumanzugmodifikationen oder ähnliches. Es war normale Kleidung die je nach Gutdünken getragen wurde. Mit oder ohne Handschuhe, züchtig geschlossen oder offenherzig. Mit Kapuze oder ohne und was das Herz begehrte. Nach einem weiteren halben Jahr konnten die Quarianer wieder so leben, wie vor dreihundert Jahren, also auch außerhalb von Rannoch für eine Weile ohne Anzüge zu leben, ohne gleich Angst um die Gesundheit haben zu müssen. Aber die Geth wollten sogar noch weitergehen. Sie konnten mit den Salarianern zusammen eine Therapie entwickeln, die es den Quarianern dauerhaft ermöglichen würde, vollständig ohne Anzüge und Medikamente überleben zu können und zwar an jedem Ort. Natürlich brachte das eine große Opposition hervor, die strikt dagegen war. Denn die Quarianer so zu verändern würde das Volk genetisch so wandeln, dass sie technisch gesehen keine Quarianer mehr wären. Das stimmte im engeren Sinne zwar, aber aussehen, Lebensart und alles was die Quarianer ausmachte würde so bleiben wie vorher. Nach zahllosen großangelegten Diskussionen zu dem Thema entschloss man sich dieses Vorhaben nicht zu verbieten. Es wurde aber jedem Quarianer selbst überlassen, ob man sich dieser Therapie unterziehen wollte.

Viele Quarianer wollten das partout nicht und eines hatten all diese gemeinsam: Sie waren älter. Junge Quarianer, die die Wunder der Galaxie sahen und noch nicht so lange in den Schiffen der Migrantenflotte gelebt hatten, wollten ein Leben führen, fernab der Angst durch alles Mögliche tödlich krank zu werden. So wurden alle freiwilligen Quarianer einer langandauernden Gentherapie unterzogen. Was den alten daran nicht gefiel, obwohl es freiwillig war, war, dass die veränderten Gene natürlich an die Kinder weitergegeben werden würden und somit die ‚alten Quarianergene’ schon mit der nächsten Generation aussterben würden. Deswegen gab es weiter hitzige und langwierige Diskussionen. Jedoch kam ein Verbot dieser Therapie nie zustande, weswegen die Opposition sich wohl oder übel beugen musste. Später sahen sie auch ein, dass es gar nicht so schlimm war. Ein Kind zu sehen, welches ohne Anzug auf einer fremden Welt umhergewandert war und diesen fantastischen Glanz in dessen Augen zu sehen, bewegte sie dazu, es dann doch stillschweigend zu tolerieren. Die Therapie dauerte, bis sie eine hundert prozentige Erfolgsgarantie hatte vier Jahre, doch danach, konnte jeder Quarianer der es wollte, frei wie jede andere Spezies umherwandern und die Kinder ebenjener Quarianer ebenso.

Tali’Zorah machte wie viele andere ebenso diese Therapie, aber das war nach einer Zeit, in der sie sich schon ein Leben aufgebaut hatte. Nach dem Krieg zog es sie nach Rannoch, wo sie sofort dabei Half, den Planeten zu einer neuen Heimat aufzubauen. Sie wurde natürlich von ihrem Freund Garrus begleitet. Der aber ein wenig Überzeugungskraft brauchte um auf eine ihm so fremde Welt mitzugehen. Tali hatte aber alle Vorteile auf ihrer Seite, denn Garrus hatte nach dem Krieg eigentlich gar keine Pläne. Kurz nach dem Sieg fand er sich auf Palaven ein und traf sich dort mit seiner Schwester Solana und seinem Vater. Sie hatten sich ewig nicht mehr gesehen und die beiden Geschwister fielen sich in die Arme und Solana weinte sogar… auch wenn das so gar nicht den turianischen Geflogenheiten entsprach. Garrus und sein Vater gaben sich mit einem höflichen Nicken die Hände. Das einzige was der junge Turianer an dem Tag neben einigen alltäglichen Belanglosigkeiten zu hören bekam war ein aufrichtiges „Ich bin stolz auf dich, mein Sohn“, von seinem Vater. Mehr konnte sich ein Turianer eigentlich nicht wünschen. Er stellte seiner Familie Tali vor, die mitgekommen war um sich Palaven selbst auch mal anzusehen. Sie taten dies einige Jahre später noch einmal, als die Heimatwelt der Turianer nicht mehr von den Reapern zerstört war. Solana und Tali verstanden sich auf Anhieb. Lediglich Garrus’ Vater hatte vorbehalte, dass sich sein Sohn jemanden aus einer anderen Spezies gesucht hatte. Es brauchte auch eine ganze Weile, bis sich beide damit arrangiert hatten.

Danach flogen beide nach Rannoch und suchten sich einen Wohnsitz, da Talis Anspruch vom ersten Besuch auf Rannoch nicht rechtskräftig war… es war ja auch nur ein Witz in dem Moment gewesen. Tali bekam aber ein schönes Fleckchen Land zugesprochen. Als jüngste Admiralin der Quarianer und als eine Gethexpertin, die neben Zaal'Koris und seinen Leuten mit als erste eine Art Freundschaft zu den Geth eintrat, wurde sie natürlich vorteilhaft behandelt. Sie bekam eine Landparzelle an einem Strand gelegen, mit einem fruchtbaren Garten und drei großen Felsen, die nach dem aushüllen und verstärken viel Platz boten. Garrus musste sie an diese Art des Baus erstmal gewöhnen. Aber nach nicht mal fünf Wochen hatten beide ein schönes Heim. In dem Haus war neben allem was ein junges Paar brauchte um sich wohlzufühlen auch ein abgetrennter steriler Raum mit einer Reinigungsdusche. Denn solange die Geth noch nicht die Quarianer ausreichend behandelt hatten konnten sie nicht ohne Anzüge leben und auch später musste Tali nach einigen Wonnemomenten mit Garrus immer wieder ihren Körper desinfizieren. Garrus machte Tali nach grade mal sechs Wochen einen Heiratsantrag, also eine Woche nachdem sie zusammengezogen waren, was dem Turianer angeblich als ‚Bewährungsprobe’ gereicht hatte. Tali war sich anfangs sehr unsicher und lies Garrus fünf Tage auf eine Antwort warten, die für den Turianer ewig andauerten. Tali fragte ihre Tante um Rat, Gwen… eigentlich jeden den sie kannte. Natürlich sagte sie nach fünf Tagen zu Garrus ‚ja’. Im Endeffekt kann man solche Dinge nicht, wie es bei den Quarianern üblich war über Gleichungen und mit technischem Wissen lösen, da musste man einfach mal auf sein Herz hören. Garrus und Tali heirateten am Strand vor ihrem Haus, mit ihren besten Freunden und ihren Familien. Garrus’ Trauzeuge war neben Wrex Gwen… Gwen war überhaupt von jedem ihrer Freunde Trauzeuge… es waren viele Hochzeiten. Es war eine turianische Eheschließung, da die Quarianer dahingehend keine Traditionen hatten. Die beiden frischvermählten feierten in ihrem Haus und ihrem Garten. Tali nahm Garrus Namen mehr oder weniger an, behielt aber den Familiennamen ihrer Eltern. Sie hieß von da an Tali’Zorah Vakarian, da es an sich nicht mehr sinnvoll war den Namen von Schiffen zu tragen und die Länder auf Rannoch noch keine Namen hatten. Nach und nach verschwanden die Schiffsnamen aus den Bezeichnungen der Quarianer und wurden durch die Geburtsländer ersetzt, jedoch verschwand der Namenszusatz ‚vas’ Vollständig aus dem Sprachgebrauch.

Da Quarianer und Turianer untereinander keine Kinder bekommen konnten, adoptierten sie zwei Kinder. Palaven war wie viele andere Welten stark betroffen, weswegen es zahlreiche turianische Waisen gab. Sie adoptierten einen zwei jährigen Jungen und ein zehn Monate altes Mädchen. Garrus wollte eigentlich ein quarianisches und ein turianisches Kind, Tali zu Liebe, aber Waisen unter den Quarianern hab es an sich nicht. Gwen wurde bei beiden Kinder Patenonkel… auch das war ein Fulltimejob für Shepard, denn sie war eigentlich von jedem Kind, das ihr bekannt war Pate. Mit der Zeit wurde Talis Immunsystem stärker und sie konnte wie alle anderen Quarianer nach zwei Jahren ohne Schutzanzug leben. Aber der jungen Admiralin fiel etwas auf. Rannoch war neu aufgebaut, sie war glücklich, ihre Kinder auch, nur Garrus schien nicht wirklich angekommen zu sein. Er schien keinen Lebenssinn mehr zu haben. Zwar hatte er Freunde, traf sich mit diesen und er hatte eine Familie die ihn liebte, aber ihm fehlet einfach etwas. Nach einigen Gesprächen mit seiner Frau wurde klar, dass er es vermisste einer geregelten Arbeit nachzugehen, eine die er liebte. Irgendwie zog es ihn wieder auf die Citadel. Nach den Gesprächen mit Shepard und seinem Vater wurde ihm klar, dass seine abtrünnigen und übereilten Methoden nie die besten waren, jedenfalls nicht bei C-Sicherheit. Er wollte dort wieder arbeiten, tat das aus Liebe zu seiner Frau aber nicht, denn außerhalb von Rannoch müsste Tali weiterhin einen Anzug tragen. Tali reagierte darauf nicht mit Verständnis, sondern mit Wut. Wut, weil ihr Ehemann zu blöd war um zu sagen was er wollte. Zudem war zu diesem Zeitpunkt die Therapie der Geth angelaufen, die Tali auch auf der Citadel empfangen könnte.

Deswegen bestand Tali darauf auf die Citadel zu ziehen. Garrus war darüber sehr glücklich, zeigte es doch erneut, wie sehr ihn seine Frau liebte. Das Haus auf Rannoch behielten sie, als eine Art Urlaubsdomizil. Familie Vakarian zog auf die Citadel und da Garrus sich schon vorher erneut bei der C-Sicherheit um einen Job bemüht hatte, bekamen sie sogar eine Wohnung in den besseren Bezirken. Tali erhielt wieder einen sterilen Raum und die Kinder teilten sich anfangs ein Zimmer. Jedoch musste Tali nicht auf Dauer im Anzug leben und ihren sterilen Raum bei jeder Gelegenheit besuchen. Nachdem die Therapie der Geth und der Salarianer abgeschlossen war, konnte sie endlich komplett ohne Anzug leben… und auch endlich mal nach ein paar intimen Momenten mit ihrem Mann kuscheln, statt gleich in die Kontaminierungsdusche zu sprinten. Garrus fing wieder als Polizist an. Stieg schnell zum Lieutenant auf. Ihm wurde auch der Posten des Captain angeboten, aber den lehnte er ab, da er auf der Straße und nicht im Büro Dienst haben wollte. Sein Vater war weiterhin sehr stolz auf ihn, vor allem, da sich sein Sohn nichts mehr zu Schulden kommen ließ und weiter hin nicht korrumpierbar war. Nach einigen bürokratischen Bemühungen konnte man Garrus in ein höheres Amt heben und ihn weiterhin Außendienst schieben lassen. Jene Bemühungen kamen hauptsächlich zu Stande, weil Tali es unfair fand, dass Garrus wie ein einfacher Lieutenant bezahlt wurde, obwohl er viel mehr tut, als seine Kollegen, weswegen sie sich mehr als einmal bei Garrus’ Vorgesetzten beschwerte. Mit den Jahren stieg Garrus immer weiter auf und war somit auch der erste Vakarian in diesen Diensträngen. Zwei Monate bevor sein Vater starb, nahm er dann die Stelle als Executor an und war somit Chef der C-Sicherheit. Von da an durfte er aber wirklich keinen Außendienst mehr machen, aber das war soweit in Ordnung. Er hatte noch genug mit diesem Teil der C-Sicherheit zu tun, da seine beiden Kinder ebenfalls bei der Polizei der Citadel waren. Sein Sohn Lieutenant und seine Tochter sogar schon Major. Es musste einfach immer einen Vakarian, bei C-Sicherheit geben, dachte sich der stolze Vater.

Tali und Garrus verlebten eine traumhafte Ehe, mit ihren beiden Kindern und zahlreichen Freunden und da sie auf der Citadel lebten, dem Knotenpunkt der Massenportale hatten sie auch regelmäßig Besuch von diesen. Die beiden waren sehr glücklich und da sie, aufgrund ihrer Taten im Reaperkrieg, oft im Fokus der Medien waren, galten sie als leuchtendes Beispiel für Gemeinschaft. Immerhin führten beide eine Interspeziesehe. Tali war aber auch ohne ihren Mann stark im Fokus der Öffentlichkeit. Nachdem die Quarianer keine Anzüge mehr trugen bewahrheitete sich das, was Javik einmal Shepard gegenüber erwähnt hatte: Die Schönheit der Quarianer. Rein vom Aussehen her konnten sie es nun locker mit den Asari aufnehmen. Darum war dieses Volk auch sehr gefragt, aber da die Quarianer nicht so lange lebten wie Asari und deswegen ihr ‚kurzes’ Leben nicht vertun wollten, fand man sie selten in Stripclubs oder in Bordellen. Jedoch konnte man sie anders bewundern, wie zum Beispiel Tali. Wie alle Helden des Reaperkrieges war sie sehr gefragt. Nicht nur für Interviewtermine oder öffentliche Auftritt sondern auch für die niederen Gelüste. Schöne Frauen wie Tali wurden oft angefragt, ob sie sich nicht mal für gewisse Magazine ausziehen wollten. Garrus fand die Idee damals super und drängte seine Frau regelrecht dazu. Tali wurde dann zwei Mal das Covermodell vom Fornaxmagazin. Denn beim ersten Mal sollte es nur ein rein erotisches Fotoshooting werden, mit lasziven Posen, aber alles noch im Bereich des nicht zu anrüchigen. Beim zweiten Mal war es dann etwas exzessiver. Tali auf die gefährliche Tour. Denn die Quarianerin trug ein kleines Geheimnis unter ihrem damaligen Anzug. Ein Tattoo, dass ihr von einer guten Freundin gestochen wurde, die sich damit sehr gut auskannte. Sie hatte es Gwen mal auf einer Party volltrunken erzählt und die Heldin dachte es wäre ein Witz gewesen… doch sie trug dieses Tattoo wirklich. Beim ersten Shooting nahm man es nicht unter die Linse, man wollte nur erstmal die allgemeine Schönheit der Quarianer zeigen, aber beim zweiten Mal sollte es rein um Tali gehen. Das Bild von ihr, wie sie den Anzug nach unten zog und man ihre Tätowierung sehen konnte wurde das am meisten gedownloadete Bild des Jahrzehnts. Zudem wurde ihr Tattoo zu einem beliebten Motiv. Nicht nur für Tätowierungen, sondern auch für die Dächer von Gleitern und für die Außenhülle von Raumschiffen. (und dieses Bild und das Tattoo sehen will. Ein talentierter Künstler hat es verwirklicht. Hier: Tali1 (http://fav.me/d6ee3x7)und ohne Beschreibung Tali2 (http://fav.me/d6e8yxg))

Wrex und Tuchanka

Tuchanka war eine Welt, in der zwar Hilfe dankend angenommen wurde, aber andere Architektur von vornherein abgelehnt wurde. Darum dauerte der Aufbau auf Tuchanka wesentlich länger als auf anderen Welten. Jedoch war das auch nicht wichtig, da die Kroganer eh lange lebten und man so gesehen über tausend Jahre darauf wartete endlich wieder den Planeten aufzubauen. Tuchanka sollte in alter Pracht wiedererstrahlen und das tat es auch nach einigen Jahren. Die Architektur der Kroganer bestand eigentlich ausschließlich aus Pyramiden und Tempeln, selbst einfache Wohnhäuser sahen aus, wie auf anderen Planeten heilige Kultstätten. Neben dem Aufbau besuchten Salarianer den Planeten um die Flora wieder auf Tuchanka allgegenwärtig zu machen. Logischerweise waren die Kroganer nicht grade begeistert, gleich nach dem Krieg wieder Salarianer auf ihrer Welt zu haben, die wieder irgendwelche Experimente machten. Jedoch war es im Nachhinein gut, dass es getan wurde. Die Flora erholte sich. Von Geth errichtete Türme, ähnlich der Mantelanlage der Salarianer, reinigen weiterhin die radioaktiven Isotope aus der Luft und stärken die Atmosphäre, solange es nötig war. Danach wurden die Türme demontiert. Es wurde schnell deutlich, dass die Pflanzen auf Tuchanka, wie deren Bewohner waren. Hart und Überlebenskünstler… zudem sich schnell fortpflanzend. Dschungel, Wälder und Oasen nahmen schnell wieder ihre frühere Gestalt an, das lag aber nicht zuletzt auch an dem genetisch veränderten Saatgut der Salarianer. Zudem wurde es nach und nach auf dem Heimatplaneten der Kroganer ruhiger, was zum einen auch daran lag, weil kaum noch Fahrzeuge benutzt wurden. Die von den Salarianern neugezüchteten Kakliosaurier schienen auf Tuchanka perfekt zu gedeihen. Die massigen und flinken Pflanzenfresser waren wesentlich beliebtere Transportmittel als Trucks. Was auch daran lag, dass man mit ihnen Treppen stiegen konnte, ohne diese zu zerstören und man auch durch Terrain kam, wo ein Truck nicht durchpasste oder er sich festgefahren hätte.

Wrex machte sich während des Aufbaus daran die Politik nicht zu vernachlässigen. Er musste dafür sorgen, dass die Kroganer endlich von vielen ihrer alten Traditionen abließen. Die Clans löste er nach einigen sehr bösartigen Streitereien auf. Es sollte wie im Rest der Galaxie Einigkeit herrschen. Das war natürlich leichter gesagt als getan, denn viele Kroganer fühlten noch die alten Fehden in sich und wollten nicht mit Mitgliedern eines anderen Clans zusammenleben. Wrex bekam aber Hilfe. Bakara und die bis dahin existierenden Frauenclans unterstützten Wrex’ Bemühungen… indem sie sich einfach den Männern verweigerten. Das war für ein Volk wie die Kroganer wirklich die beste Methode. Über die Jahre kapierte aber auch der dümmste Kroganer, dass die Ansichten von Wrex die Richtigen waren, weswegen es auch ohne Sexentzug ging. Die ehemaligen Clannamen wurden später als Bezeichnungen für Städte und Landstriche benutzt. Wrex wollte das Gemeinschaftsbild noch verstärken und ließ darum eine gewaltige Tempelanlage errichten, die als Zentrum von Tuchanka dienen sollte. Es wurde auf ein Felsplateau gebaut, wo es beispielsweise Dreschschlunden unmöglich war hinzukommen. Die Anlage bestand aus drei großen Versammlungspyramiden und mehreren kleinen Gebäuden. Das wohl Eindrucksvollste stand aber genau in der Mitte der Anlage. Es war ein gewaltiges über dreißig Meter hohes Monument, bestehend aus drei Statuen. Eine davon war Wrex der mit ausgebreiteten Armen dargestellt wurde und somit die neue offene Art der Kroganer darstellen wollte. Zu seiner linken stand Gwen Shepard deren rechte Hand gen Himmel zeigte, das sollte verdeutlichen, dass sie einst die Galaxie einte. Und zu Wrex’ rechten stand Mordin Solus, dessen Hand nachdenklich an seinem Kinn ruhte. Als Wrex dieses Vorhaben begann waren viele dagegen, einen Salarianer abzubilden. Nachdem aber die Geschichte von Mordin Solus ausgiebig erzählt wurde und zahlreiche Baumeister von Wrex Kopfnüsse erhielten, wurde das Monument erbaut, aus Stahl, Stein Gold und Platin. Wrex übernahm die Kosten, denn sein ehemaliger Arbeitgeber hatte ihn großzügig ausgezahlt, nachdem er als Agent entlassen wurde.

Nach all der Politik und dem Neuaufbau konnte sich der, von den Kroganern zu Lebzeitig heilig gesprochene Wrex den normalen Dingen widmen. Was bei ihm hieß Kinder zeugen. Als der Heiler der Genophage, Herr von Tuchanka und enger Freund von Shepard war er das gefragteste Männchen. Jede Frau wollte wenigstens ein Kind von ihm und das ging ihm im wörtlichen Sinne an manchen Tagen echt auf die Eier. Aber er kam seiner Pflicht nach und an manchen Tagen genoss er es ja auch richtig. Zudem änderte sich sein Verhältnis zu Bakara, nachdem Tuchanka wieder im alten Glanz erstrahlte. Sie verlor, jedenfalls gegenüber von Wrex viel ihrer Gehässigkeit. Aber so etwas wie Liebe empfanden beide nie, denn es waren nun mal Kroganer und Monogamie gab es nicht… das sagte jedenfalls Wrex. Aber sobald er einer anderen Frau mehr als nur den Samen gab wurde das Alphaweibchen sofort zornig und überaus eifersüchtig. Zudem zwang sie ihn, sich um das erstgeborene zu kümmern, was eigentlich schon immer Sache der Frauen war. Doch Bakara wollte wie Wrex einen Wandel in der kroganischen Gesellschaft und das bezog auch die Kindererziehung mit ein. Wrex sträubte sich anfangs, erkannte aber, dass es etwas schönes sein kann, sich mit dem Nachwuchs zu befassen. Sein erster Sohn Mordin wurde sowieso eine Berühmtheit, da er nicht nur der Sohn von Wrex war, sondern auch das erste Kind, welches nach der Genophage geboren wurde. Die Kroganer hatten sich ihren neuen Platz in der galaktischen Gemeinschaft mehr als verdient, denn nachdem die Dinge mit dem zu zahlreichen Zachwuchs geklärt waren hatte eigentlich keiner mehr Probleme mit dem echsenartigen Volk.

Das einzige was später noch etabliert wurde, war eine gewaltige Arena auf Tuchanka. Denn so sehr die Kroganer auch sich dem Frieden anglichen, angeborene Angewohnheiten ließen sich nicht ausmerzen. So trafen sich dann und wann die Männer und fingen an sich mit Bestien zu messen oder untereinander Kämpfe auszutragen. Angestaute Hormone die nicht dem Sexualtrieb zuträglich waren mussten eben abgebaut werden. Dazu sollte gesagt werden, dass diese Arena sehr beliebt war und das nicht nur auf Tuchanka. Es gab viele die mal Abstand vom ganzen Frieden wollten und sich dann genüsslich ansahen wie sich Kroganer unter Gebrüll blutig prügelten. Das war eine nette Abwechslung. Mordin wurde bekannt als erster Kroganer der es in der Arena mit zwei Nathaks gleichzeitig aufnahm… sein Vater konnte nicht stolzer sein… und seine Mutter ebenso. Sie waren auch stolz, als Mordin zum ersten kroganischen Spectre ernannt wurde. Laut unbestätigten Quellen soll der Führer der Kroganer nach dieser Bekanntgabe Tränen in den Augen gehabt haben… aber jeder der das befürwortete endete mit einer Beule am Kopf.

Grunt und das Erwachsenwerden

Grunt war sehr glücklich nach dem Sieg gegen die Reaper und er begleitete Gwen auf viele ihrer Pressetermine. Immer wieder grölte er ins Mikrofon, dass Gwen und ihre Crew nun das Gefährlichste in der Galaxie wären und niemand ihnen das Wasser reichen könne. Der junge Kroganer ging dann aber zurück auf Tuchanka um sein Volk beim Neuaufbau zu unterstützen. Er selbst hatte zwar nie auch nur einen Hammer in der Hand, aber er begleitete Wrex zu den damaligen Verhandlungen mit den ehemaligen Clans. Ansonsten befreite er Baustellen von allerlei Wildtieren und begleitete Transporte die durch Dreschschlundgebiete führten. Alles im allen hatte er viel zu tun, aber das brach dann je ab. Plötzlich gab es kaum noch Probleme auf Tuchanka und die Tankgeburt langweilte sich tierisch. Er hatte eine opulente Wohnung die nach einigen Monaten voll mit Trophäen der gefährlichsten Bestien von Tuchanka gefüllt war, weil sich Grunt einfach langweilte und er ständig auf die Jagd ging. Irgendwann erkannte er, dass Tuchanka nicht mehr der richtige Ort für ihn war. Weswegen er zu Wrex und Bakara ging um sie zu bitten, den Planeten zu verlassen. Diese reagierten auf die Frage mit lautstarkem Gelächter und der Aussage, dass er verdammt noch mal alles tun könne was er wollte, denn er wäre ja schon erwachsen… im übertragenen Sinne. Darum verließ Grunt die Welt seiner vermeintlichen Ahnen und kehrte an die Seite seines Kampfmeisters zurück. Er wurde von der Allianz offiziell an Bord der Normandy willkommen geheißen und half mit, die Terminussysteme zu sichern und andere Aufgaben der Allianz zu erfüllen. Als aber auch die Normandy immer seltener in den Kampfeinsatz sollte und hauptsächlich noch administrative Aufgaben übernahm, verließ Grunt auch die Normandy und quittierte, als bis dahin einziger Kroganer in der Allianz seinen Dienst.

Danach suchte sich der Kroganer einen Ort, an dem er leben und ein wenig sein Temperament abkühlen konnte. Er fand eine Raumstation in den Terminussystemen, die in einer Gegend der Galaxie lag in der es auch heute noch immer wieder Probleme mit Kriminalität und Piraten gab… also der perfekte Ort für Grunt. Da die galaktische Gemeinschaft aber keine Freischärler duldeten musste er einen offiziellen Weg finden. Darum bewarb er sich bei dem großen Polizei- und Sicherheitsrevier auf der Raumstation. Da er gute Präferenzen hatte wurde er genommen. Er wurde, dank seiner Dienste in der Allianz, die ja im Gegensatz zu den Kroganern ein offizielles Militär hatten, als Inspector eingestellt. Er kam somit gleich ins Team eines Asari Commissioners namens Lucia P’Meeri. Sie konnte Grunt von Anfang an nicht leiden, was hauptsächlich daran lag, dass sie Kroganer nicht mochte, da diese ihrer Meinung nach in der Polizei oder Ähnlichem nichts zu suchen hatten. Die bärbeißige Asari wollte Grunt eigentlich feuern und gab ihm deswegen immer die schwersten Aufträge, damit er Fehler machen konnte. Leider war Grunt kein Anfänger und konnte seine Missionen immer zufriedenstellend erledigen. Zudem kam er immer mit einem süffisanten Grinsen zurück und berichtete immer wie leicht es war die Schiffe der Piraten auseinander zu nehmen. Wenn die beiden länger als fünf Minuten in einem Raum waren, fingen sie an sich zu streiten, wo auch immer deutlich wurde, dass bei Gott nicht alle Asari feminin waren. Lucia konnte sich in Rage schlimmer benehmen als ein betrunkener Vorcha auf Landgang. Sie hassten sich vom ersten Moment an.

Das war wohl auch der Grund, warum Grunt sie nach vier Monaten mal zum Essen eingeladen hatte. Er erwartete, dass Lucia ihn auslachen würde oder ihn wieder so heftig beschimpfen würde, dass er ein paar neue Flüche lernen würde. Aber sie sagte einfach nur knapp wann er sie abholen solle. Sie trafen sich zwar aber kamen nicht zum essen. Als Grunt sie abholte verschwanden sie sofort in Lucias Wohnung. Am nächsten Tag konnte Grunt nicht aufhören zu trinken und der Commissioner musste im stehen arbeiten. Derlei ähnliche Verabredungen wiederholte sich oft… sehr oft… später fast täglich. Und wagte jemand darüber zu tuscheln, bekam dieser Strafarbeiten… die Streitereien der beiden ebbten aber trotzdem nicht ab. Genauso wenig wie die schweren Missionen für Grunt. Irgendwann, als beide mal wieder schwer geschafft auf dem Fußboden von Lucias Schlafzimmer lagen, verlangte die Asari, das Grunt sie heiraten solle. Es war keine bitte, ehr eine Mischung aus Drohungen, fiesen Witzen und das Grunts Arsch gefälligst ihr offiziell gehören solle. Als die alten Freunde wie Gwen Lucia kennenlernten, waren diese gelinde gesagt schockiert, aber anscheinend schienen die beiden sich gut zu tun. Lucia wollte keine Bindung, sondern eine normale Hochzeit. Grunt hatte sehr viele Gäste, bei Lucia waren es drei. War gut möglich, dass sämtliche Familienmitglieder schon tot waren… oder aufgrund von ihrer Art nichts mit ihr zu tun haben wollten. Grunt nahm Lucias Nachnamen an… wobei auch das nicht auf freiwilliger Basis geschah

Da diese Polizeibehörde keine Militäreinrichtung war, durften beide nach ihrer Hochzeit im selben Revier bleiben. Nach ihrer Ehe änderte sich kaum etwas, außer ihrer gemeinsamen Adresse. Jedoch wurden auch beide nach und nach ruhiger, zumindest für ihre Verhältnisse. Die beiden bekamen drei Kinder und Grunt vergötterte seine Mädchen. Er wollte ihnen immer beibringen wie man richtig kämpft und sich wie ein Kroganer zu benehmen. Lucia wollte das nicht, aber wenn sie nicht hinsah tat es Grunt doch. Als sich die Mädchen in der Schule des Öfteren prügelten lachte der Kroganer immer und war stolz auf seine Mädchen. Lucia gab sich nach außen immer als diejenige die das hasste, aber innerlich mochte sie es, dass ihre Mädchen sich nichts gefallen ließen. Grunt schien, abgesehen von seinen Erziehungsmethoden ein super Vater zu sein. Als das Haustier der Nachbarn einmal eins seiner Mädchen gebissen hatte, hatte er das Tier einfach in der Mitte zerrissen und dem Halter den Kiefer gebrochen. Alle anderen Nachbarn fanden das grausam und übertrieben… aber die drei Mädchen hatten an dem Tag so herzlich gelacht wie nie zuvor. Das Tankbaby war erwachsen geworden und hatte wohl die einzigen Asari, die später in der Arena auf Tuchanka kämpften, unter den grölenden Rufen ihrer Eltern.

Beauci
05.10.2013, 16:57
hihi grunt...
coole sache...
eine mischung aus aethyta und jake

garrus und tali einfach sweet und
wrex hat einfach erstmal nur streß =D

Deemonef
07.10.2013, 23:37
Japp:D Genau an die zwei dachte ich, bei der guten Asari :D
Ich danke dir :)

Kelly und Samantha

Es dauerte eineinhalb Wochen nach dem Sieg über die Reaper, bis sich die beiden Frauen wieder trafen. Kelly kam mit einem Flüchtlingstransporter zur Erde und ließ sich zur Normandy eskortieren wo sie Samantha endlich wieder sah. Es war ein liebevoller Moment wie sich beide in die Arme schlossen. Jedoch steigerte sich dieses Wiedersehen äußerst heftig und nach knapp einer Minute wildestem Geküsse bekamen einige Crewmitglieder schon rote Köpfe. Es schien einigen unlogisch, dass sich zwei Frauen, die sich auf einer Party nur einmal sahen so übereinander herfielen. Das hatte aber auch seinen Grund, denn Kelly und Samantha waren verheiratet. Das war natürlich eine Überraschung, denn es wusste keiner. Als die Normandy nach der Party in Shepards Appartement noch einmal die Citadel anflog, trafen sich die beiden Frauen noch einmal und haben sich nach einem gemeinsamen Abend in einem Gerichtsgebäude verheiraten lassen. Man konnte es wohl als eine Art ultimative Torschlusspanik bezeichnen. Sie wollten einfach nur auf jede erdenkliche Art zusammen sein. Logisch gesehen war es sinnfrei. Eine oder beide hätten mit Leichtigkeit sterben können. Doch das war beiden egal. Sie trafen sich damals das erste Mal, als Samantha an einer Wand im Flüchtlingslager eine Kerze für gefallene Freunde anzündete. Kelly tat an diesem Tag das gleiche. Da erfuhren beide, dass sie Shepard kannten. Das zweite Mal trafen sie sich dann auf der Party und von da an war klar, dass es Liebe war.

Kelly wollte eigentlich wieder auf der Normandy ihren Dienst antreten und der Allianz beitreten. Aber da Samantha bereits an Bord Kommunikationsspezialistin war durfte Kelly laut einiger Bestimmungen nicht auf dem gleichen Schiff Dienst haben. Also eröffnete die junge Psychologin eine Praxis auf der Citadel, denn geistigen und psychologischen Beistand brauchten sehr viele nach dem Krieg. Da die Normandy des Öfteren bei der Citadel Halt machte, konnte Samantha regelmäßig Kelly besuchen. Sie richteten sich eine Wohnung ein, die über der Praxis lag. Die beiden Frauen feierten zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ihre Vermählung im kleinen Kreise. Sie adoptierten zwei Kriegswaisen, einen drei jährigen Jungen und ein vier jähriges Mädchen. Vier Jahre später bekamen sie indirekt noch ein weiteres Kind. Samantha trug für ihren guten Freund Steve Cortez als Leihmutter einen Sohn für ihn aus.

Steve und Robert

Steve blieb wie eigentlich alle Mitglieder der Normandycrew an Bord des bekannten Schiffes. Als eine Art privater Shuttlepilot von Gwen Shepard wurde er bekannt. Er kümmerte sich sehr um seine Arbeit um sich an den Frieden zu gewöhnen und um über den Tod seines Ehemannes Robert hinweg zu kommen. Exakt ein Jahr nach dem Sieg über die Reaper trafen sich viele Vertreter der galaktischen Gemeinschaft auf der Erde. Dort traf Steve auch wieder viele der abtrünnigen Jägerpiloten die er einst für den Kampf gegen die Reaper gewinnen konnte. Mit einem jener Männer traf sich Steve gelegentlich. Er half ihm seinen schmerzlichen Verlust zu überwinden und ein Jahr später erlaubte Steve sich sogar wieder zu lieben. Er und sein neuer Freund heirateten und drei Jahre später, als er und sein Ehemann ein Kind haben wollten, war seine gute Freundin Samantha bereit ihre Leihmutter zu werden. Der daraus entstehende Sohn wurde Robert genannt, nach Steves erstem Mann.

Karin und Zaeed

Dr. Chakwas blieb weiterhin auf der Normandy Schiffsärztin. Man hatte ihr zwar, wie immer eigentlich zahlreiche Posten in namenhafte Krankenhäusern gegeben, aber sie sagte ab. Fast alle der Normandycrew waren wie eine Familie für sie und sie brauchte in ihrem Leben Stabilität, da sie keine ‚richtige’ Familie hatte. Zaeed blieb seinem Leben als Söldner treu und trat für das nötige Kleingeld den bösen Jungs gewaltig in den Hintern. Er konnte seit der Nacht mit Karin nicht so Recht von ihr ablassen. Er hatte wohl oft mit jungen Dummchen das Bett geteilt, aber nie mit einer reiferen Frau die wusste was sie wollte… und es sich auch nahm. Karin hingegen wollte nicht das, was der rüstige Söldner wollte. Er erkundigte sich immer, wenn die Normandy an der Citadel anlegte, dann sandte er der Ärztin eine Nachricht. Diese blieb dann meistens auf dem Schiff und verzichtete auf den Landgang. Aber mit der Zeit schien sie Zaeeds Hartnäckigkeit zu beeindrucken, weswegen sie irgendwann doch mal seiner Einladung nachkam. Jene Landgänge liefen immer gleich ab. Die Normandy lag an, Zaeed richtete es so ein, dass er währenddessen auf der Citadel war, dann nahmen sich beide ein Hotelzimmer und verließen es erst wieder, als die Normandy wieder losflog. Das wiederholte sich solange, bis der Söldner eine Wohnung auf der Citadel anmietete. Karin ging das schon wieder einen Schritt zu weit, aber nach dem dritten Besuch beteiligte sie sich an der Miete.

Ihre Beziehung lief eigentlich nur so. Ab und an brachte Zaeed Karin sogar Blumen mit in die Wohnung. War eine nette Geste war, aber da die Wohnung zwischen den Citadelbesuchen leer stand, verwelkten diese immer. Nach anderthalb Jahren hielt Zaeed um die Hand der Ärztin an, was Karin wirklich total überraschte. Nach vielen Drängen von Joker und Gwen sagte sie dann ja, unter der Bedingung das Zaeed das Söldnersein beendete. Das tat er auch… trat aber dann den Talons bei, als Offizier. Also tat er genau das gleiche wie vorher. Sie feierten zwar nie eine große Hochzeit aber zumindest Gwen, Joker und David waren bei der Eheschließung dabei. Danach änderte sich eigentlich gar nichts. Sie trafen sich beim Landgang von Karin, schlossen sich im Schlafzimmer ein und das war’s. Karin und Zaeed bewiesen allen mal wieder, dass auch jenseits der fünfzig im Schlafzimmer noch alles im Lot sein konnte. Als die Ärztin in Rente ging tat dies auch Zaeed. Sie lebten dann beide auf der Citadel. Karin half ein wenig im Gwen Shepard Krankenhaus aus und Zaeed bei C-Sicherheit. Die Ärztin fand endlich das was sie immer suchte: Stabilität. Bei Zaeed fühlte sie sich wohl und allem Anschein nach war er ein echter Romantiker, was man ihm nie zugetraut hatte. Und Karin soll laut ihrem Ehemann eine Raubkatze im Bett sein… was man wohl auch ihr nie zugetraut hätte…

Ashley und James

Während der Aufbau der Galaxie von statten ging, hatten die Militärs neben administrativen Aufgaben weiterhin ihren normalen Dienst zu tätigen. Die Normandy war aber ein Sonderfall. Oft wurde sie zu Paraden und Presseterminen abkommandiert, aber daneben flog sie weiter Einsätze und zog meistens gegen Piraten oder ähnliches Gesindel vor. Ashley blieb natürlich an Bord und unterstützte weiterhin Shepard und den Rest der Normandy. James hingegen verließ das Schiff um ins N7 Programm einzutreten, welches er, bis auf wenige Ausnahmen mit Bravur absolvierte. Lediglich bei den Aufgaben, in denen es darum ging sich als Teamführer zu beweisen hatte er immer mal wieder Probleme, was wohl immer noch an seinen Erfahrungen auf Fehl Prime lag, die immer noch an ihm nagten. Er und Ashley trafen sich regelmäßig. Wie viele andere Paare heirateten sie sehr hastig, nach den Reaperkriegen, es war wohl die Freude noch am Leben zu sein. Sie führten eine wunderbare Ehe… jedenfalls für knapp ein Jahr. Ashley wurde etwas bewusst: James war nett, witzig, er hatte das Herz am rechten Fleck, sah gut aus und war ein ausgezeichneter Liebhaber. Aber er forderte sie nicht geistig heraus. Zu sagen James sei dumm wäre übertrieben, aber er hatte nicht die Reife, die sich Ash wünschte. Sie konnte nicht auf Dauer mit jemanden zusammen sein der Walt Whitman für einen late night Comedian hielt. Darum ließen sie sich scheiden, blieben aber Freunde… jedenfalls später. Die Zeit während und nach der Scheidung war bösartig. Auf Feiern, wo beide anwesend waren, musste wenigstens ein abgeschlossener Raum zwischen beiden liegen, damit nicht die Fetzen flogen. Es wurde viel schmutzige Wäsche gewaschen. Aber nach und nach bekamen beide mit, dass sie beide nun mal unterschiedliche Dinge wollten. Es dauerte, aber sie wurden wieder Kumpels. Vielleicht nicht beste Freunde, aber immerhin wieder Kumpels.

James blieb bei der Allianz, stieg aber nicht sonderlich weit auf, er wollte keine zu großen Kommandos anführen und blieb lieber der ausführende Soldat. Knapp zweieinhalb Jahre nach den Reaperkriegen schütze er eine Forschungsanlage mit seinem Team und traf dort eine alte Bekannte wieder. Dr. Ann Bryson. Da sich beide von früher kannten trafen sie sich gelegentlich, was später zu einer vorsichtigen Beziehung und danach zu etwas ernsthaften wurde. Sie heirateten ein Jahr später und bekamen eine Tochter. James wollte noch viel mehr Kinder, aber er musste feststellen, dass er mit einem schon heillos überfordert war. Ashley hingegen stieg steil nach oben auf. Sie durchbrach wohl endgültig den Fluch der Williams. Sie holte sich immer mehr Verdienste und wurde nach und nach immer weiter befördert. Sie blieb auf der Normandy bis auch Shepard sie verließ. Trotz ihrer steilen Karriere kümmerte sie sich weiterhin liebevoll um ihre Schwestern. Abby und Lynn waren verheiratet und hatten bereits Kinder, mochten aber, wie sehr Ash die ältere Schwester raushängen ließ. Besonders kümmerte sie sich um Sarah. Sie brauchte lange um über den Verlust ihres Mannes hinwegzukommen. Aber sie konnte es überwinden, heiratete fünf Jahre später einen Agrarwissenschaftler und bekam eine Tochter. Ashley schien das Liebesglück nach ihrer missglückten Ehe nicht so hold zu sein. Jedoch, knapp vier Jahre nach den Reaperkriegen hatte die Normandy einen Einsatz um eine Forschungsstation von abtrünnigen Söldnern zu befreien. Nachdem die Aufgabe erledigt war traf die Crew der Normandy die Wissenschaftler. Unter ihnen war ein Mann der neben den Spitznamen ‚Schlaffie’ und Nerd’ unter anderem ‚Glasses’ genannt wurde. Erste Spitznamen kamen daher, dass der fünfunddreißig jährige Mann keine äußeren Muskeln zu besitzen schien und sich nur am Computer aufhielt und letzteres kam daher, dass der Mann, der George Ford hieß, einer der wohl letzten Menschen war, der noch eine echte Brille trug.

Augenoperationen waren sehr günstig und leicht zu machen, weswegen es keine nicht korrigierbaren Sehschwächen gab, zudem gab es statt Brillen Visiere die wesentlich mehr Funktionen hatten und besser aussahen. George aber trug ein altes Gestell, das es so nur auf der Erde gab. Es lag wohl daran, dass sich die schwächeren Männer gerne in starke Frauen verliebten, denn George war sofort in Ashley verliebt, als sie in Panzerung, besudelt vom Blut ihrer Feinde die Anlage betrat und den Helm abnahm. Nachdem die Normandy wieder verschwunden war hatte sich George sofort die Kontaktdaten von Ash besorgt und sie einige Male angeschrieben. Nach der siebzehnten Nachricht ging sie einfach mal aus Mitleid mit ihm aus, damit das Nachrichtenverschicken aufhörte. Sie ging mit wenigen Erwatungen zu dem Date. Dann, während eines zu süßen Desserts, trug George seiner Angebeteten ein selbst geschriebenes Gedicht vor. Aber ein richtiges. Nicht einfach eines, wo sich die Satzenden reimten, sondern in dem viel Arbeit und künstlerische Energie steckte. Als die Leute an den Nachbartischen schon peinlich berührt sich abwandten oder anfingen zu lachen, soll Ash eine Träne im Auge gehabt haben. Von diesem Moment an, war sie es, die verliebt war. Zwar hätte sie sich wohl nie auch nur nach so einem Mann umgedreht, aber nachdem sie ihn kennengelernt hatte, war das etwas anderes. Sie trafen sich überaus oft und Ashley genoss es richtig ihn zu besuchen und vor all seinen Kollegen, die sich immer wieder über ihn und seine Männlichkeit lustig gemacht hatten, sich von ihm umarmen und sinnlich küssen zu lassen. Nach einem dreiviertel Jahr hielt George ganz altmodisch während eines Essens, auf den Knien um die Hand seiner Freundin an. Laut dem Kellner soll die geständige Frau sich hektisch Luft mit den Händen zugefächert haben, dazu mit glasigen Augen und einer schon fast unerträglich hohen Stimme neun Mal ‚ja’ gekreischt haben. Sie heirateten beide auf der Erde in absolut klassisch katholischer Manier, mit weißem langen Kleid, Blumenmädchen, welche ihre Nichten waren und allem anderen. Alle Freunde von Ash mussten immer wieder darüber grinsen. So sehr Ash auch eine Soldatin war und sich oft sehr burschikos benahm, nach ihrer Aktion beim Heiratsantrag und wie sie die Hochzeit feierte war klar, dass auch sie im inneren eine Prinzessin war, die wohl schon mit sieben ihre Traumhochzeit geplant hatte. Ashley wurde eine sehr glückliche Ehefrau und schied aus dem aktiven Außendienst aus. Nachdem sie zum Rear Admiral befördert wurde, fing sie trotz ihres hohen Ranges als Ausbilderin an um die neuen Rekruten zu unterstützen. Zudem haben sie und George sieben Kinder… womit die Witze über seine Männlichkeit wohl endgültig zum erliegen kamen.

Joker und EDI

Jeff blieb natürlich weiterhin Pilot der Normandy, genauso wie EDI ihre Aufgaben weiterhin ausführte. Die beiden heirateten fünf Wochen nach den Reaperkriegen und das war eigentlich nicht so ungewöhnlich. Denn alleine schon im einundzwanzigsten Jahrhundert der Erde, hatten einige Personen beispielsweise ihre Lieblingsvideospielfiguren geheiratet. Natürlich gab es viele, die diese Art der Ehe nicht verstanden, aber verurteilt wurden die beiden nie. Zudem fand es Joker verdammt witzig, da er wohl der einzige war, der mit seiner Ehefrau auf demselben Schiff dienen durfte. Er konnte die Regeln der Allianz recht einfach umgehen, da EDI im eigentlichen Sinne als Inventar der Normandy galt. Die beiden hatten eine Beziehung die bedeutend tiefer ging, als bei vielen anderen, was man alleine schon daran sehen konnte, dass beide eigentlich den ganzen Tag zusammen waren und sich trotzdem nie wirklich stritten. EDI selbst wurde über die Jahre immer menschlicher, besser gesagt sie verstand es immer besser dies zu imitieren und auch zu verstehen. So konnte sie beispielsweise eine Art Wutanfall vortäuschen, wenn Joker mit seine Kumpels einen trinken ging und zu spät nach Hause kam. Als die Galaxie mehr und mehr zu einem Glanzbild der Gemeinschaft wurde, wurden immer wieder alte Sorgen und Probleme beseitigt. Viele bekannte Krankheiten konnten restlos ausgemerzt werden und waren somit kein Problem mehr. So trat ein Salarianer an Joker heran, der ihm sagte, dass man sein Vroliksyndrom behandeln könne. Der Pilot dachte darüber nach, entschied sich trotz aller Vorteile aber dagegen. Er wusste nicht, in wie fern das seine Flugkünste verändern würde. Vielleicht war er ja so ein guter Pilot, weil er sich so sehr um seine Umgebung sorgte und dies auch auf das Schiff übertrug. Sein Schiff war seine Hülle, sein Schutz, um diese kümmerte er sich. Möglich, dass ihm dieses Gefühl in einem gesunden Körper fehlen würde.

Joker verließ die Normandy erst, nachdem er in Rente gegangen war. EDI selbst kam mit ihm. Ihr Hautprozessor wurde aus der Normandy ausgebaut und in sie integriert, so konnte sie endlich losgelöst von der Normandy existieren, egal wie weit sie von ihr entfernt war. Das war natürlich für eine ganze Weile sehr schwer für EDI, da sie nur noch die Sensoren ihrer mobilen Plattform hatte. Aber sie gewöhnte sich daran… wobei gesagt werden muss, dass „ganze Weile“ bei EDI umgerechnet sieben Minuten waren. Nach seiner Rente ließ Joker die Therapie gegen seine Krankheit machen, denn das würde sein Leben im beträchtlichem Maße verlängern. Es dauerte ein dreiviertel Jahr, denn als Joker in Rente ging, war die medizinische Entwicklung der galaktischen Gemeinschaft wirklich über alle Maßen erstaunlich weit gekommen. Als Joker, mit robusten Knochen und einem unerschütterlichen Lebenswillen mal wieder ein Shuttle bestieg und es flog, fiel ihm eins auf: Es hatte sich nichts verändert und er flog so gut wie vorher. Also hätte er schon vor vielen Jahren diese Therapie machen können. Aber wie sage Joker immer mit einem Lächeln: Im nächsten Leben lässt er es gleich machen. Kinder hatten die beiden Eheleute nie. Joker selbst wurde nie wirklich erwachsen und ein Kind hätte es mit so einem Vater schwer gehabt, aber wohl noch schwerer mit EDI. Sie selbst sagte, dass sie eine schreckliche Mutter wäre, denn wer so theoretisch an alles heranging konnte nicht gut erziehen. Doch EDI und Joker waren stets glücklich und selbst brauchten sie ja keine Kinder, denn ihre Freunde hatten mehr als genug davon… und wer konnte besser babysitten als ein kinderloses Pärchen…

Gabby und Ken

Auch die beiden Techniker blieben auf der Normandy. Sie hatten während ihrer Dienstzeit nie geheiratet, da sie sonst auf unterschiedliche Schiffe gemusst hätten. Und da es keine Regel gegen das einfach Zusammensein gab, solange es sich nicht um einen Vorgesetzten handelte, hatten sie keine Probleme damit. Sie heirateten nachdem sie in Rente gegangen waren. Jedoch sahen sie dies nie wirklich als ihren Hochzeitstag an, sondern den Tag, an dem Ken Gabby zum ersten Mal ein richtiges Kompliment gemacht hatte. Sie bekamen einen Sohn… und Gabby nahm Sophie mit…

Greg und die Normandy

Natürlich blieb auch der bekannte Techniker Greg Adams auf dem Schiff und im Gegensatz zu vielen anderen, blieb er sogar noch nach Gwens Eintritt in den Ruhestand an Bord. Als er dann das Alter erreicht, in dem er sich mehr um seine Familie kümmern wollte, denn Greg war verheiratet und er hatte es immer gut geschafft, dass seine Frau ihn nie verließ, auch wenn er selten Zuhause war, beendete auch er seinen Dienst. Nach seinem Eintritt in die Rente ging er endlich dauerhaft zu seiner Frau. Die auf dem Land lebte bei ihrer Mutter… was wohl der Hauptgrund war, warum Greg so selten Zuhause war.

Steven und die Arbeit

Steven Hackett blieb der Allianz treu und verließ sie erst, nachdem er regelrecht aus ihr geprügelt wurde. Bis zum letzten Tag war er ein ehrenhafter Soldat der stets für das Gemeinwohl handelte. Er erhielt zusammen mit einigen anderen Würdenträgern eine neu entworfene Auszeichnung der galaktischen Gemeinschaft, die für Tapferkeit, Einsatzbereitschaft und durchgesetzte Ideale verliehen wurde, der Galactic Star. Es war ein Interspezies Orden, weswegen es eine besondere Ehre war diesen zu tragen… und im Gegensatz zu dem kroganischen Anführer, vom ehemaligen Urdnotclan, behielt Steven Contenance bei der Verleihung und brüllte nicht in die Menge. Er wurde nach dem Krieg zum Fleet Admiral befördert und war maßgeblich am wieder Instandsetzen der Arcturus Station beteiligt. Er hatte sich nach den gröbsten Schwierigkeiten des galaktischen Neuaufbaus daran gemacht, sich wieder mit seiner Exfrau zu vertragen. Wie viele andere der frühen Mitglieder der Allianz, hatte sein Militärdienst seine Ehe mehr oder weniger zerstört. Er versöhnte sich mit ihr und verbrachte wieder ab und an Zeit mit seinen bereits erwachsenen Kindern. Natürlich war es nicht wie im kitschigen Liebesroman, wo sich Exmann und Exfrau wiedertrafen und man sofort wieder heiratete. Aber sie konnten wieder eine Freundschaft aufbauen. Er ging nach zwei freiwilligen Verlängerungen seiner Dienstzeit in Rente und zog nach Südeuropa um dort seinen Ruhestand zu genießen.

Kahlee und David

Die beiden alten Hasen der Allianz machten nach Reaperkriegen da weiter wo sie aufgehört hatten. Sie kannten sich seit über drei Jahren aber waren doch erst knapp vier Monaten zusammen. David wollte nicht mehr auf einer Raumstation leben, das wurde ihm klar, nachdem er lange in London war… und nachdem er sein Appartement verschenkt hatte. Kahle kehrte zur Grissomakademie zurück und half diese wieder mit aufzubauen und nahm danach ihren Posten, als Leitern des Ascensionprogramms wieder auf. Jack kehrte ebenfalls als Lehrerin zurück und nach einigen Sprachbarrieren und vielen Treffen und Drinks wurden die beiden Freunde. Kahlee hatte bis vor dem Krieg allgemein gar keine richtigen Freunde. Nun änderte sich das und sie hatte zahlreiche, und Jack war ohne Zweifel ihre beste Freundin geworden. David zog nach Elysium, in das leerstehende Haus von Kahlees Vater, welches beide gemeinsam restaurierten und renovierten. Da sie nah beieinander lebten, konnten sie sich oft sehen, wenn David nicht unterwegs war. Denn auch er wurde zum Fleet Admiral befördert und hatte nach dem Krieg viele administrative Aufgaben zu erledigen. Zudem war er als Träger des Galactic Star sehr oft bei Presseterminen dabei. Aber die beiden schafften es sich regelmäßig zu sehen. Sie hatten viel nachzuholen. David ging dann mit dem letzten Tag seiner Dienstzeit sofort in Rente. Keine freiwillige Verlängerung… er wollte nur noch bei seiner Kahlee sein. Diese war zwar lange noch nicht in Rente, aber da die Grissomakademie in der Umlaufbahn von Elysium schwebte, konnte sie jeden Abend Nachhause kommen.

Gegen eine Ehe sträubte sich David. Seine erste zerbrach und das nagte irgendwie an ihm, auch wenn es damals an seiner Arbeit lag und dieses Problem ja nun nicht mehr vorhanden war. Aber es brauchte viel Überzeugungskraft. Was ein wenig half, war wohl die Ausgabe eines sehr stilvollen Erotikmagazins, in dem in ein und derselben Ausgabe zwei attraktive Frauen der Grissomakademie abgebildet wurden, unter anderem auf ein und demselben Bild. Da wusste der Fleet Admiral, dass er dieser Frau einen Ring an den Finger stecken musste, bevor sie ihm jemand wegnahm. Sie heirateten auf Elysium. Ein Kind bekamen sie erst, als Kahlee in Rente ging, sie warteten, damit sie sich wirklich ausgiebig um das kleine Wunder kümmern konnten. Es wurde ein Junge, stark gesund, schön, und laut Kahlees Aussage, hatte er das beste von ihrem Vater … den Namen Jon.

Deemonef
14.10.2013, 20:31
Jacob und Familie

Jacob kehrte wieder zur Allianz zurück und half, wie viele andere eifrig beim Wiederaufbau mit. Er miete sich eine Wohnung in Rio, in welche auch seine schwangere Freundin zog. Brynn arbeitete später ebenfalls wieder bei der Allianz, in deren Forschungsabteilungen, jedoch erst nach ihrem Mutterschaftsurlaub. Sie bekamen eine Tochter und Brynn setzte es durch, dass sie Gwen genannt wurde. Dieser Name war sowieso sehr beliebt, war er doch der Vorname der größten aller Helden. Allgemein wurden die bekannten Namen, der heldenhaftesten Kriegsteilnehmer oft für den Nachwuchs genutzt, was zu einem regelrechten Boom führte und unter anderem in Schulklassen fast alle Kinder gleich hießen… zum Glück gab es Zweit- und Drittnamen. Nach der Geburt von Gwen lockte Jacob seine Brynn in die Citadel und durfte danke einer guten Freundin in die Ratskammer. Als sie dort hingingen war es an einer Stelle im Park sehr erdenähnlich, obwohl eigentlich die kroganische Flora an dem Tag erblühen sollte, das lag an dem Wunsch eines ganz besonderen Spectres. Brynn und ihr Freund standen unter einem Baum voller rosa Kirschblüten, als der ehemalige Cerberusagent in die Knie ging und seiner Freundin einen Antrag machte. Sie sagte natürlich ‚ja’ und beide heirateten in Rio. Jacob kehrte nach einer Weile auf die Normandy zurück um dort weiterhin Shepard zu unterstützen, dort blieb er, bis Gwen das Schiff endgültig verließ. Danach wurde er Ausbilder auf der Erde, um immer in der Nähe seiner Familie zu sein.

Kasumi und Bau

Selbst nach dem Krieg konnte die erfolgreiche Diebin ihr ‚Hobby’ nicht einstellen. Eine ganze Weile half sie bereitwillig und effektiv der galaktischen Gemeinschaft. Danach aber fing sie wieder an auf Raubzüge zu gehen. Oft um die sehr Reichen zu erleichtern und es großzügig zu verteilen, oder um sich Dinge anzueignen die sie unbedingt haben wollte. Wie zum Beispiel den Kopfschmuck eines Asaritempels, der ihr schon immer sehr gefallen hatte… aber eigentlich keinen Wert hatte, da es davon so viele gab. Ab und an zog sie mit einer größeren Gruppe umher um effektiver zu sein, aber die meiste Zeit zog sie alleine umher. Einsam war sie aber nicht, laut einer nicht ganz so glücklichen Miranda, war sie kurzeitig mit deren Schwester zusammen und zudem hatte sie immer stille Gesellschaft: Der Spectre Bau bemerkte einige der Diebeszüge und erkannte ein Muster, das es nicht geben durfte. Denn es passte zu der Diebin Kasumi Goto und die war ja seines Wissens tot. Aber das war wohl nur ein Trugschluss, weswegen er sie wieder anfing zu jagen. Kasumi selbst fand das gar nicht so schlimm. Der Salarianer war mit sehr wenigen Ausnahmen, der einzige der ihr je auf die Schliche kam und das beeindruckte sie. Genauso wie Bau das technische Verständnis und die anderen Fähigkeiten der Diebin ihn beeindruckten. Irgendwann kam es wie es kommen musste und der Salarianer konnte den Menschen stellen. Er nahm sie gefangen und wollte sie dem Rat ausliefern. Jedoch kam es nie dazu.

Salarianer haben keinen Sexualtrieb, jedoch kann Zuneigung auch durch andere Dinge hervorgerufen werden, die ihn sehr hoher Konzentration sogar zu einer Art erotischem Gefühl anwachsen können. Der Spectre und die Diebin respektierten sich gegenseitig sehr, was dazu führte, dass Baus sie nicht auslieferte. Sie sollen nach einigen Gesprächen sich sehr nah gekommen sein und verbrachten die Nacht zusammen. Kasumi erzählte davon später einmal Tali. Die konnte ihren Mund nicht halten und berichtete grinsend wie die Diebin laut eigener Erzählung auf der Couch lag und sich beide körperlich näher kamen und Kasumi gesagt haben soll, Bau solle die Handschellen dran lassen. Kasumi verschwand nach der zweisamen Nacht… und zwar jedes Mal. Denn in der folgenden Zeit gelang es dem Spectre erschreckend oft Kasumi zu schnappen, natürlich steckte da mitunter Absicht von der Diebin dahinter. Mit unter waren sie in der Gesamtheit der Zeit länger zusammen, als so manches Pärchen, dass aufgrund der Arbeit getrennt war. Gwen erfuhr von Kasumi, da sie befreundet waren, dass ihre Beziehung kompliziert und erotisch wäre. Von Bau erfuhr sie, da sie beide Spectre waren, dass seine Beziehung zu der Diebin untragbar und unwiderstehlich wäre. Die Heldin konnte immer nur grinsen. Kasumi konnte viel Trauer in ihrem Leben vergessen, als sie sich mit einem Mann einließ, den sie so verehrte. Leider teilte der Salarianer das Schicksal aller seiner Spezies und starb im Verhältnis gesehen sehr früh. Aber die Diebin versank nicht in Trauer. Sie lernte viel. Keji und Bau waren großartige Partner gewesen und hatten einen großen Teil in ihrem Herzen besessen, aber sie durfte nicht ewig in der Vergangenheit leben. Die Diebin geht weiterhin ihrem Tagwerk nach und besuchte dann und wann ihre Freunde. Angeblich soll sie zum zehnjährigen Hochzeitstag von Jacob und Brynn in deren Haus gesehen worden sein. Laut Jacob wurde nichts gestohlen, denn angeblich war sie eingeladen. Jacob sagte zwar nie warum, aber Brynn sagte immer ganz verschwörerisch, dass es ein einmaliges Hochzeitstaggeschenk für drei Personen war…

Chloe und Tevos

Chloe hatte wie viele Ärzte und medizinische Helfer nach Krieg alle Hände voll zu tun. Viele Verletzte mussten behandelt werden. Doch als dies so langsam abebbte kehrte die junge Ärztin auf die Citadel zurück. Dort wurde sie ein Jahr später Chefärztin des besten Krankenhauses, das aber nicht mehr nach dem Präsidenten Huerta benannt war, sonders das Gwen Shepard Hospital wurde. Überhaupt wurde unglaublich viel nach der Heldin benannt. Auf allen Welten, in allen Bereichen gab es Gebäude, Landschaftseigenarten und Ähnliches, das nach der Heldin benannt wurde. Manche übertrieben es aber auch. So gab es zum Beispiel auf Heshtok, der Heimatwelt der Vorcha die Gwen Shepard Gedächtnis Kläranlage. Tevos blieb für den Anfang noch im Rat, aber sobald der neue etabliert war und es der Galaxie im politischen Sinne etwas besser ging, trat sie zurück und machte einer neuen Generation von Ratmitgliedern platz. Sie flog dann nach Thessia, teils aus Pflichtbewusstsein, teils weil dort ihr Volk ihren Ursprung hatte und half dort beim Wiederaufbau. Danach kehrte sie auf die Citadel zurück und zog nun endlich mit ihrer Freundin zusammen. Es war erleichternd endlich kein Versteckspiel mehr zu treiben. Chloe und Tevos ließen sich ein knappes Dreivierteljahr nach den Reaperkriegen binden. Die Asari arbeitete danach als Krankenpflegerin im Gwen Shepard Hospital. Viele sahen das als einen drastischen Karriereabstieg, von Ratsherrin zur Schwester. Doch sie war glücklich und konnte weiter den Leuten helfen, diesmal aber direkt. Chloe und Tevos bekamen zwei Töchter und verlebten viele glückliche Jahre. Viel später, als Chloe schon verstorben und ihre Töchter die Galaxie bereisten wurde Tevos Mitglied im Rat der Matriarchinnen.

Bailey und die C-Sicherheit

Armando-Owen wurde bei der Flucht von der Citadel schwer verwundet und musste in ein Krankenlager gebracht werden, statt bei der Rückeroberung der Erde mithelfen zu dürfen. Nachdem die C-Sicherheit endlich wieder ihre Aufgaben übernehmen konnte wurde er wieder als Commander eingesetzt. Nach fünf Monaten wurde er zum Executor befördert. Er bekam zwar mehr Gehalt aber musste noch mehr Aufgaben machen, die er nicht mochte. Er war somit der erste Mensch, der dieses Amt innehatte und blieb bis zu seiner Rente in dieser Position. Danach flog er zurück zur Erde und lebt nun in New York. Er hat mit dreiundsiebzig dann noch mal geheiratet und zwar ein für ihn viel zu junges Mädchen. Er wurde mit ihr sehr glücklich und bekam sogar noch einen Sohn… auch wenn das nicht unbedingt beabsichtigt war.

Diana und Khalisah

Die beiden berühmte menschlichen Reporter, die vollkommen unterschiedliche Arten der Berichterstattung hatten wurden nach dem Krieg mit äußerst positiver Resonanz aufgenommen. Dianas Battlespace Sendung wurde noch berühmter und sie bekam die Gelegenheit mit allen möglichen Größen des Krieges zu sprechen. Ihre Arbeit mit Shepard half sehr ihre Popularität zu steigern. Fünf Wochen nach dem Reaperkrieg heiratete sie einen berühmten menschlichen Schauspieler, was in ihrem Programm groß aufgebauscht wurde. Sie adoptierte drei Kriegswaisen… und ließ sich dann ein Jahr später wieder scheiden. Bei ihrer zweiten Ehe lief es ganz genauso ab. Als einige Jahre nach dem Krieg noch mal ihre Popularität etwas einsank, heiratete sie eine turiansische Sängerin, aber auch diese Ehe hielt nur zwei Jahre. Sie machte ihre Job immer weiter und berichtete meist aus den Terminussystemen. Knapp zehn Jahre nach den Reaperkriegen traf sie einen freundlichen Veteran des Reaperkrieges, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Sie mochten sich wirklich sehr, aber Diana heiratete ihn nicht… da sie ihn wohl wirklich liebte.

Khalisahs schon fast humane und freundliche Beiträge während des Reaperkrieges waren so ungewöhnlich wie erfreulich für ihre Zuschauer und Zuhörer. Aber nach den großen Kämpfen fing sie nach und nach wieder an zu ihrem alten Programm zurückzukehren. Die bissigen Sendungen wurden gehasst, dementiert und verachtet… und die Einschaltquoten waren so hoch wie nie. Es war wie so oft, jeder hasste die Sendung und fand sie zu bösartig… aber jeder hörte sie. Privat war sie da ganz anders. Sie band sich mit ihrer langjährigen Asarifreundin ganz im Stillen und zog mit ihr auf eine der vielen neuen Kolonien die von mehreren Spezies verwaltet wurden. Sie wurde Vater von zwei Töchtern und baute sich einen kompletten Extranetsender auf, der ebenfalls alle Quotenrekorde brach. Man mochte es wohl in Zeiten des Friedens ab und an mal etwas Bissigen zu hören.

Conrad und der Fan Club

Conrad Verner war nach Ende des Krieges natürlich richtig glücklich, dass seine große persönliche Heldin die Galaxie gerettet hatte. Er gab viele Interviews, da er Gwen ja ‚ganz’ persönlich kannte. Zudem hatte er ja einen beträchtlichen Beitrag zum Sieg geleistet, denn seine damalig geschriebene Dissertation soll dem Commander sehr geholfen haben. Nach dem Krieg eröffnete Conrad einen Fanclub für Gwen Shepard und der wurde beliebt, groß. Tatsächlich wurde er zu einer der größten Fanvereinigungen im gesamten galaktischen Raum. Gwen kam sogar ab und an und besuchte den Club… aber selten. Conrad heiratete später seine Freundin Jenna und bekam einen Sohn. Jedoch schien seine Frau es nicht ertragen zu können, dass ihr Mann so viel Zeit in und mit dem Club verbrachte. Als sie sich dann noch die Haare blond färben und hellblaue Kontaktlinsen tragen sollte, ließ sie sich scheiden. Einen Rückschlag bekam Conrads Leben auch dann, als er für ein Jahr eine einstweilige Verfügung erhielt, die ihn verbot sich Gwen Shepard auf fünfhundert Meter zu nähren. Denn angeblich hatte er sich auf das Grundstück der Heldin geschlichen um ein Foto mit sich und ihrer noch jungen Tochter machen zu lassen. Aber so etwas ereignete sich nur einmal und nach einem Jahr war er wieder voll da. Für einige muss das traurig klingen, wenn nicht sogar höchst tragisch. Aber Conrad war und ist sehr glücklich und er kann sich nicht mehr wünschen. Zudem trifft er seinen Sohn jedes zweite Wochenende und der hatte später auch eine ganze Menge Gwen Shepard Poster im Zimmer hängen.

Helena und die Stiftung

Helena Blake hatte Omega während der Übernahme durch Cerberus verlassen. Sie ging in eines der zahlreichen Flüchtlingslager. Nach dem Reaperkrieg half sie beim Wiederaufbau mit, aber anders als andere. Sie sammelte Geld mit ihrer Wohltätigkeitsstiftung. An sich waren Credits nicht notwendig, da anfangs hauptsächlich getauscht wurde. Aber als der Wiederaufbau nach und nach beendet wurde, wurde Helenas Stiftung wichtiger. Hier und da, gab es trotz der großen galaktischen Gemeinschaft immer wieder Armutsfälle und traurige Schicksale. Dort konnte Helena mit ihrem nun beträchtlichen Vermögen mithelfen. Gwen Shepard unterstützte ihre Stiftung, die nach und nach zur größten Karitativen Vereinigung überhaupt wurde, mit einem weit reichenden Netzwerk, Kampagnen und Spendengalas. Helena selbst zog in eine Wohnung auf einer Kolonie und lebte dort mit ihrem turianischen Mann, mit dem sie vier Kinder adoptiere.

Gianna und das Kleid

Gianna hatte sich während des Krieges um allerhand Kriegsgewinnler gekümmert, die dachten mit dem Leid anderer könne sich viel Geld verdienen lassen. Das tat sie auch nach dem Sieg gegen die Reaper. Denn hier und da gab es immer mal wieder einige, die sich am Unwohl anderer bereichern wollten. Gianna blieb in ihrem Beruf und untersuchte und beseitigte Wirtschaftsverbrechen. Als sie so langsam auf die fünfzig zuging machte sie sich so langsam Gedanken um ihre Familienplanung… vor allem weil ihre Mutter sie unentwegt drängte. Sie traf sich, nach dem anmelden in unzähligen Singleportalen im Extranet, mit einem Wachmann einer Sicherheitsfirma. Er war an sich perfekt: Gutaussehend, gesund, er verdiente gut und besaß eine Wohnung auf Elysium. Der einzige Nachteil war, dass er verlangte, dass wenn sie heiraten sollten, Gianna ein schönes Kleid tragen sollte. Das war wohl auch der Grund warum die beiden ganze fünf Jahre lang verlobt waren. Aber irgendwann schluckte die Frau den ‚bitteren Brocken’ und sie heirateten, bekamen drei Kinder und waren sehr glücklich. Gianna war sehr zufrieden mit ihrem Leben, vor allem da sie ihren Kindern all das bieten konnte, worauf sie in ihrer Jugend verzichten musste.

Balak und die Batarianer

Entgegen aller eigenen Erwartungen, überlebte Balak die Schlacht auf der Erde. Ihm wurde oft das Leben von Menschen und anderen das Leben gerettet und er rettete Menschen und anderen das Leben. Es kam ihm weiterhin surreal vor. Aber Gwen Shepard hatte wohl Recht. Die Frau, die er mehr als alles andere hassen sollte hatte Recht. Nur mit der Gemeinschaft war ein Sieg möglich gewesen und nur Frieden konnte endlich ein besseres Leben ermöglichen. Er wurde auf der Erde, wie viele andere, die ihren Beitrag leisteten, gefeiert. Das war ein seltsames aber wohlverdientes Gefühl. Er kehrte auf Kar’shan zurück und erlebte dort auch erbauliche Veränderungen. Alle Völker halfen beim Wiederaufbau seiner Heimatwelt, die Batarianer bekamen eine Botschaft auf der Citadel und später einen Ratssitz. Balak unterstütze das alles. Er hielt zahlreiche Reden vor seinem Volk. Da er der einflussreichste, noch lebende Anführer war konnte er die Ansichten der Batarianer mehr oder weniger lenken. Und das tat er auch. Er vergaß seinen blinden Hass und blickte nach vorne, dem Wandel entgegen. Sein Volk brauchte sehr lange um sich zu erholen, sie benötigen sogar die Hilfe der Salarianer, denn es war schwer mit so, relativ wenigen Batarianern genügend Nachwuchs zu erzeugen, Weswegen es eine Art Aufzuchtprogramm gab. Balak blieb lange auf Kar’shan und gründete eine Familie. Als sein Alter ihn einholte und er kaum noch körperliche Arbeit vollziehen konnte, ging er als einer der Ratsprecher seines Volkes auf die Citadel. Er war der erste Batarianer der sich offen und exzessiv für den Wandel und die Gemeinschaft aussprach, aber bei weitem nicht der letzte.

Oleg und Sizilien

Oleg Petrovsky wurde nach seinen Leistungen und Diensten in den letzten Tagen des Reaperkrieges ausgezeichnet und belobigt. Allerdings blieb der Tatbestand, dass er ein Mitglied von Cerberus war, und zwar ein hoch dekoriertes. Es kam in ein Minimum Sicherheitsmilitärgefängnis und musste dort seine Jahre absitzen, was er ohne jegliche Gegenargumentation hinnahm. Er hatte erkannt, dass seine extremistischen Ansichten nicht die richtigen waren. Mit der Gemeinschaft und allen Spezies wurde der Sieg errungen. Als er aus der Haft entlassen wurde ging er zum Allianzmilitär und fristete dort seinen Dienst bis er in Rente kam. Seinen Ruhestand verlebt er auf einer ruhigen Ecke in Sizilien. Er hatte sich sehr verändert. Zwar würde er nie eine Interspeziesbeziehung eingehen. Aber er klagte auch niemanden lautstark an oder malte Hassparolen an Hauswände. Er heiratete sehr spät, bekam aber keine Kinder… aber der Wein von seinem Gut war in seinem Dorf sehr beliebt.

Kolyat und das Kepral-Syndrom

Kolyat half nach Ende des Krieges an verschiedenen Orten beim Wiederaufbau mit und kehrte danach zur Citadel zurück. Er arbeitete noch eine Weile als inoffizieller Problembeseitiger, bis Bailey ihn dann doch zu einem offiziellen C-Sicherheitsmitglied erhob. Kolyat war somit der erste Drell in diesem Amt. Während seiner Arbeit hielt er oft Rücksprache mit dem salarianischen Ratsmitglied Valern, um sich für eine Therapie für das Kepral-Syndrom einzusetzen. Die beiden erreichten sehr viel zusammen und es war zum Teil Kolyat zu verdanken, der den Mut bewies und einfach die Salarianer auf solch ein Gebrechen ansprach, dass sich viele andere Spezies an dieses intelligente Volk wandten. Die Drell Krankheit konnte in den ersten Jahren nicht geheilt werden. Aber bereits erkrankte konnte aufgrund einer dauerhaften Therapie weiterleben. Fünf Jahre nach den Reaperkriegen, war das Kepral-Syndrom gewissermaßen ausgelöscht. Es gab die Krankheit zwar noch, aber wenn man nach deren Ausbruch eine nicht langandauernde Therapie startete, konnte man vollends geheilt werden. Kolyat heiratete drei Jahre nach dem Sieg gegen die Reaper eine Drellfrau. Er wollte seinen ersten Sohn nach seinem Vater benennen, bekam aber drei Töchter. Aber zumindest sein erster Enkel wurde Thane genannt.

Valern und Sparatus

Der salarianische Ratsherr blieb auch noch nach Neugestaltung des Rates im Amt. Er war einer der Hauptbefürworter, dass die Salarianer nicht nur für experimentelle Zwecke klonen und forschen sollten, sondern auch den aktuellen Problemen ihre Aufmerksamkeit widmen sollten. Somit war er einer der Initiatoren, dass sein Volk sich daran machte alle möglichen Krankheiten zu erforschen, den Alterungsprozess verschiedener Spezies, Flora und Fauna verschiedener Welt und einiges mehr. Valern starb dann eines Tages im Gwen Shepard Hospital an Altersschwäche… er hatte einen Tag zuvor noch gearbeitet.
Sparatus wollte ebenso nicht gehen und blieb im Amt. Er war einer der Befürworter, die ehemaligen Programme zur Völkerverständigung wieder aufzunehmen. Was soviel hieß, dass verschiedene Spezies in verschiedenen Militärs dienen durften, das sollte den Zusammenhalt stärken und man sollte die anderen Völker noch besser kennenlernen. Das war nur eine von vielen Ideen die er vorbrachte. Im hohen Alter trat er dann zurück, besser gesagt, er ‚wurde zurückgetreten’. Seine Frau wollte endlich, dass er in Rente ging und Zeit mit ihrem Mann verbringen. Solch ein Verhalten war für eine Turianerin sehr merkwürdig… aber Sparatus wollte ja, dass man von anderen Völkern lernt.

Sha’ira und die Gemächer

Die Konsortin kehrte nach dem Krieg wieder auf die Citadel zurück und nahm ihre Gemächer wieder in Betrieb. Viele wollten Beistand von Sha’ira und ihren Akolytinnen, ob nun im geistigen oder körperlichen Sinne. Es ging Sha’ira nach einer Weile wieder so gut, dass sie sich gezwungen sah, ihre Gemächer zu vergrößern. Sie warb neue Akolytinnen an und musste selbst einige ‚Überstunden’ machen. Als die Quarianer später keine Anzüge mehr brauchten konnte sie einige der wenigen Quarianer für sich gewinnen, die in jenem Gewerbe arbeiten wollten. Was den Andrang der Kunden noch erhöhte. Sha’ira leitete noch sehr lange ihre Gemächer und zog sich erst zurück, als sie ihre matriarchale Lebensphase erreichte und auf Thessia einen Ratssitz angeboten bekam. Nach ihrem Weggang führte eine ihrer Töchter die Gemächer und ihre Lehren weiter.

Shiala und die Kolonie

Shiala und die Kolonisten von Feros bauten nach dem Krieg ihre Kolonie wieder auf und untersuchten weiter die protheanischen Ruinen. Als aber nach einiger Zeit Javiks Berichte bekannt wurden und er sogar bei den Untersuchungen verschiedener Welten half, auf denen es Ruinen seines Volkes gab, ging alles sehr viel schneller und effektiver voran. So verließen nach und nach einige Kolonisten Feros. Es war ein schwerer Abschied, denn durch die Sporen des Thorianers, waren die Bewohner von Zhu’s Hope im Geiste miteinander verbunden. Aber sie konnten nicht ewig zusammen bleiben und es wollte auch keiner miterleben, wie es sich anfühlte, wenn einer dieser Freunde sterben würde. Die Blakes konnten sich diesen Luxus zwar nicht leisten, da sie schon lange verheiratet waren, aber sie waren sehr alt und erfahren und wären für den Tag bereit, wenn einer gehen müsste. Auch Shiala verließ Feros, nachdem die wichtigsten Informationen aus den Ruinen herausgeholt wurden. Sie reiste aber nicht alleine. Seit einigen Monaten war sie mit Lizbeth Baynham zusammen. Sie zogen auf eine der zahlreichen Kolonien unter Multispeziesverwaltung. Die beiden Frauen banden sich und bekamen eine Tochter, welche Gwen genannt wurde. Zudem wurde ebenjene Namensbase Pate für das Mädchen. Es gab später einen kleinen peinlichen Moment: Als sich Shiala und Gwen wiedertrafen kam, beiden ihr letztes Gespräch in den Sinn, wo sie sich mehr oder weniger einige Versprechungen gemacht hatten. Samara fragte später einmal was los war mit den beiden und Gwen erzählte es ihr. Die ehemalige Justikarin lachte, als sie die verleibten Funken in der Erzählung hörte. Samara witzelte einmal herum, dass sie Shiala und Lizbeth mal für einen heißen Abend nach Hause einladen sollten… denn ihre Frau wusste ja nicht, was Shiala früher Mal von Beruf aus gemacht hatte.

Calisto und Salisa

Als Samara nach dem Sieg gegen die Reaper Thessia besuchte, flog sie als erstes zu dem Ordensgebäude der Justikarinnen, nur um es in Trümmern wiederzufinden. Es war vollkommen zerstört, fast eine Ebene Fläche. Es waren sogar schon einige Asari vor Ort, die einige der Trümmer beseitigten, von diesen erfuhr sie, dass es kaum Opfer zu beklagen gab. Das konnte die Justikarin natürlich gar nicht glauben, so wie der Tempel aussah. Sie wurde an ein Lazarett verwiesen, in dem die Verletzten lagen, die auch zahlenmäßig sehr wenige waren. Samara flog zu dem Lazarett und sah dort einige Adeptinnen und Mitarbeiter des Tempels und die meisten hatten tatsächlich nur leichte Schrammen. Das war fast unmöglich, jedenfalls bis Samara erfuhr was im Tempel geschehen war. Die Reaper kamen sehr überraschend. Dem großen Schlachtschiff flogen einige Heuschrecken voran und diese warfen in gewohnter Manier die Bodentruppen ab. Im Tempel selbst war fast nur das Personal anwesend. Fast jede Adeptin war im Kampfeinsatz und somit stand ein Gemetzel bevor. Die Truppen stürmten die Tore, gelangten aber nie über die Türschwelle, denn sie wurden aufgehalten. Die Justikarin Phora war im letzten Moment angekommen und bekämpfte alleine die Feinde. Sie bekam dann Verstärkung als ein kleiner Flüchtlingstransporter angeflogen kam. Einige der Asari, die aus Armali geflohen waren, wechselten von ihren fahrbaren Untersätzen zu fliegenden Transportern um schneller zu entkommen oder an anderer Stelle noch jemanden einzusammeln.

Jener Transporter landete bei dem Tempel, es waren aber nur wenige Kämpfer unter den Asari. Eigentlich wollte man den Orden evakuieren, aber keiner konnte ahnen, dass die Reaper schon so weit gekommen waren. Eine der Asari die versuchte zu helfen war Salisa, die dank der Justikarin Samara noch am Leben war. Sie wollte die Tür verteidigen doch Phora schickte sie fort, sie sollte mit den anderen Schutz in den Kellern suchen, denn das waren natürliche Steinkavernen und keine künstlich geschaffenen Orte, dort war es möglich zu überleben, sollte das Gebäude von dem Schlachtschiff angegriffen werden. Salisa rannte mit allen anderen Flüchtlingen in den Tempel, wo sie die Ordensmutter Calisto trafen. Sie evakuierten alle Asari in dem Gebäude in die Keller. Immer wieder suchten sie nach Asari, die noch in den oberen Stockwerken waren. Phora verteidigte die Tür weiter. Nicht ein Reaperwesen setzte auch nur einen Fuß über die Türschwelle. Das war Phoras Zuhause und sie verteidigte es. Doch dann kam das Schlachtschiff und feuerte. Phoras Körper verging in dem roten Schein und das Gebäude wurde vollständig zerstört.

Samara suchte unter den Verwundeten und traf an einem Bett zwei bekannte Gesichter. Auf der Liege sitzend konnte die Salisa sehen, die nur einige Kratzer hatte. Auf dem Bett selbst lag Calisto. Sie sah schrecklich aus. Fast ihre komplette linke Gesichtshälfte war zerstört, ein Arme fehlte ihr und ihre Beine waren regelrecht zertrümmert. Aber sie lebte. Als das Schlachtschiff den Tempel angriff waren Calisto und Salisa grade auf dem Weg in die Kavernen. Sie waren die letzten, weil sie sicher sein wollten, das jeder in Sicherheit war. Die Stockwerke stürzten über ihnen zusammen und begruben sie. Salisa war ein Stück weiter vorne und schaffte es einen Treppenabsatz herunter, wo sie kein Trümmerteil traf. Sie begab sich direkt nach dem Angriff zurück und suchte nach der Ordensmutter. Sie fand sie unter Stein und Stahl zerquetscht. Ohne Salisa wäre Calisto an diesem Tag wohl gestorben, denn sie war die einzige die sie in dem Moment erreichen konnte. Notdürftig zog sie sie unter dem Stein hervor und band die Wunden so gut es ging ab. Nach einem halben Tag wurden sie gefunden.

Samara war glücklich das beide lebten. Calisto erwachte für einen Moment. Grade genug Zeit um zu lächeln, bevor sie wieder das Bewusstsein verlor. Salisa wich nicht von Calistos Seite, sie war so beeindruckt von ihr, wie sehr sie sich um die Bewohner des Tempels gesorgt hatte. Die ehemalige Ordensmutter erhielt nach und nach Behandlungen bis sie wieder so agil und schön wie früher war. Sie und Salisa trennten sich nicht mehr. Das konnten sie auch gar nicht, denn sie waren verliebt. Beide waren in jemanden verliebt gewesen, der diese Gefühle nicht erwidern konnte. Witzigerweise, erkannten beide später, dass die Personen sich sehr ähnliche waren, denn es handelte sich um Mutter und Tochter. Mit der Zeit verging die Trauer, dass die eine weder Samara noch die andere Morinth lieben konnte. Sie lernten einander zu lieben. Salisa gab Calisto was sie brachte und umgekehrt. Sie ließen sich binden und zogen in ein Haus auf Thessia. Beide bekamen eine Tochter, wobei Calisto es endlich überwunden hatte ‚nur’ der Vater werden zu können. Sie nannten ihre Tochter Mirala.

Deemonef
14.10.2013, 20:33
Kirrahe und der Arrest

Major Kirrahe war bei den Rettungsteams dabei, die nach dem Krieg in der Galaxie nach Verwundeten und Verschütteten suchten. Nachdem er viele Leben gerettet hatte, wurde er auf Sur’kesh zurückbeordert, um sich dort einem Tribunal zu stellen. Er wurde vor einem Kriegsgericht des Hochverrats bezichtigt, da er trotz der Entscheidungen der Dalatrassen Commander Shepard und der Allianz geholfen hatte, lange bevor die salarianische Regierung offiziell ihre Hilfe zugesprochen hatte. Im Endeffekt war es die richtige Entscheidung gewesen und der Major hatte sicher viele Leben gerettet. Aber es blieb der Tatbestand. Kirrahe nahm alle Schuld auf sich, damit seine Männer keine Strafen erwarten würden. Er wurde wieder zum Captain degradiert und kam für sechs Monate in ein Militärgefängnis. Trotz der Härte der Strafe konnte der Salarianer das alles mit einem Lächeln hinnehmen. Er wusste, dass er das Richtige getan hatte und im Endeffekt wussten das die Dalatrassen auch. Aber sie mussten ihre Gesichter wahren und konnten auch nicht einfach ein Verbrechen in der Größenordnung durchgehen lassen. Als Kirrahe freikam ging er zurück zur STG und wurde dort ehrenhalber wieder zum Major befördert… was die ganze Aktion eigentlich ziemlich sinnlos machte, aber Kirrahe war das eigentlich egal. Man wollte eben auf so einen guten Mann nicht verzichten. Als er älter wurde ging er in die Forschungsabteilung zu dem Wachschutz. Dort traf er unter anderem Mordin Solus‘ Neffen. Als er zum ersten Mal hörte, wie hastig der junge Wissenschaftler sprach musste der Major lächelnd an den Mann denken, den er selbst einmal als Kloake bezeichnet hatte.

Padok und die Ahnentafel

Padok wurde ziemlich berühmt, da er nicht nur in dem Team von Mordin Solus war, das die Forschungen für das Heilmittel der Genophage betrieb, sondern auch, weil er einer der Salarianer war, der an der Heilung von Gwen Shepard mitgearbeitet hatte. So wurde der Name Wiks bekannt und auch sehr beliebt. Die Ahnentafel der Familie wurde nun wertvoll und endlich konnten glanzvolle Paarungsverträge ausgearbeitet werden. Padok brachte mit einer Nichte von Mordin Solus ein ansehnliches Gelege zu Stande und konnte so seine Ahnentafel mit der des berühmten Doktors verbinden.

Maelon und der Held

Der Salarianer, der von einigen gut informierten Mitwissern als einer der Hauptentwickler des Genophageheilmittles bezeichnet wurde, hatte es nach dem Krieg schwer. Die salarianischen Dalatrassen wollten ihn schwer bestrafen und lange wegsperren. Jedoch bekamen sie von allen Seiten Druck. Er wollte die Genophage heilen, mit Erfolg, und alle anderen Völker wollten eigentlich eine Einstellung des Verfahrens gegen Maelon. Die Dalatrassen beugten sich dem Ruf mit Widerwillen, denn diesmal ging es nicht wie bei Kirrahe um ein rein militärisches Recht. Auf Tuchanka wurde der Salarianer zum Teil gefeiert, aber auch verachtet mancher Orts. Da seine Experimente grausam waren und viele Kroganer darunter leiden mussten. Natürlich sahen viele das Ergebnis und schienen mit einem Zähneknirschen die Greul zu verzeihen. Schlimmer als all dies war aber Maelons Geisteszustand. Er hatte Schuldgefühle. Als alles vorbei war, fing er an über sich nachzudenken. Was er alles bereit war zu opfern… auch wenn im Endeffekt ein Volk geheilt wurde, er baute diese Heilung auf vielen Leichen auf. Er besuchte lange Jahre Psychiater bis er schließlich langsam seine Vergangenheit bewältigen konnte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf Tuchanka, denn auch wenn die Dalatrassen das Verfahren gegen ihn eingestellt hatten, so wollte er nicht auf Sur’kesh leben, das erschien ihm zu gefährlich. Er starb eines natürlichen Todes und auch wenn er nie Nachkommen in die Welt setzte, so galt er doch indirekt als eine Art Vater, jedes kroganischen Kindes.

Telon und Chesith

Die beiden salarianischen Bauarbeiter suchten nach dem Tod ihrer ehemaligen, tyrannischen Chefin Nassana Dantius Arbeit. Sie fanden auch welche, bemerkten aber nach einer Weile, dass die unfertige Baustelle der Dantius Türme brach lag. Das nutzten sie. Sie bekamen einen Kredit von einem Salarianer der Familie Kirosa, der wie Telon und Chesith Gwen Shepard viel zu verdanken hatte. Die drei gründeten ein Bauunternehmen und stellten die Türme fertig. Zudem benannten sie diese in die Kirosa Türme um. Die Salarianer schlossen einige Fortpflanzungsverträge ab und weiteten ihr Bauunternehmen aus. Nach dem Reaperkrieg waren sie eines der Bauunternehmen, die Ilium und ähnliche Welten mit Beharrlichkeit wieder aufbauten. Heute ist Kiros & Partner Building‘s das drittgrößte Bauunternehmen auf Ilium.

Opold und Delanynder

Der etwas gewiefte Hanarhändler Opold floh noch während des Krieges auf Kahje. Dort war er an sich wie viele andere Bewohner sicher, was zum Glück an Shepard lag, denn der Hanardiplomat hatte seine Heimatwelt fast an die Reaper verraten. Nach dem Krieg gab es auf Kahje kaum etwas aufzubauen, aber zahlreiche Reaperleichen mussten aus den Tiefen der Ozeane geborgen werden. Die Städte und Ortschaften unter dem Meeresspiegel wurden jedoch kaum beschädigt. Opold verließ Kahje nach dem Sieg gegen die Reaper und zog auf Omega, in der Hoffnung dort gute Geschäfte machen zu können. Was auch klappte, bis der neue Rat sich entschied neue Gesetze zu verabschieden. Bei der Übernahme der kriminellen Raumstation geriet der Hanar in die Feuergefechte und wurden von einigen Querschlägern getroffen und starb.
Delanynder war unter den Flüchtlingen dabei, die die Citadel verlassen mussten, als die Reaper diese in das Solsystem gebracht hatten. Nachdem der Krieg vorbei war konnte er wieder zurück und sein Geschäft wieder eröffnen. Zu einem späteren Zeitpunkt, bekam er sogar noch eine audiotechnische Empfehlung von Gwen Shepard, dass Delanynders Geschäft ihr liebstes auf der Citadel wäre… da aber fast jeder Laden diese Aussage beim Betreten abspielte, verlor es irgendwie an Wert.

Blasto und der Filmstar

Der berühmte Hanar hatte nach dem Krieg die Sorge, dass seine Filme stark an Gewinn und Erfolg einbüßen würden. Immerhin gab es nun eine wahre, echte Heldin. Aber wie sich zeigte, mochte die Galaxie weiterhin seine Actiongeladenen und zum Teil unfreiwillig komischen Werke. Die neuen Streifen wie „Blasto 8: Der Hanar den Shepard liebte“ oder „Blasto 9: Vorbote, du bist der Nächte!“ wurden zeitlose Klassiker. Aber nach und nach übertrieben es die Regisseure. Filme wie „Blasto 16: Im Bann der Ardat Yakshi“ oder „Blasto 19: Sprich zum Tentakel“ wurden nur noch lächerliche Aufgüsse. Und auch der im vornhinein viel gelobte Erdenwestern: „Blasto: Für einen Tentakel voll Credits“ wurde kaum beachtet. Darum verließ der Hanar das Filmgeschäft und ging zum Theater, dort erlebte er seine zweite Genesis. Er spielte in Francis Kitts neustem Werk den Elfenkönig Oberon und wurde ein Star. Danach war er noch zu sehen als Heinrich der Achte und später, als Kitt eine neue Muse fand, in dem vierzehnstündigem Stück „Faust“, in dem der Hanar eine Doppelrolle als Mephisto und Faust übernahm. Diese Darstellung machte ihn zur Legende.

Calyn und Xeltan

Die beiden Elcor kehrten nach dem Krieg sofort auf die Citadel zurück. Der Botschafter und sein Gehilfe wurden zwei der Mitglieder im neuen Rat. Neben ihren politischen Aufgaben reisten sie auch oft nach Dekuuna um dort vor Ort den Aufbau zu begutachten. Die Heimatwelt der Elcor wurde schwer getroffen, aber mit Hilfe der galaktischen Gemeinschaft und einem Aufzuchtprogramm der Salarianer wurde das Volk nach und nach zur alten Größe gebracht. Calyn verließ im hohen Alter seinen Posten als Ratsherr und ging nach Dekuuna um dort einige Wanderungen zu überwachen und später friedlich zu entschlafen. Xeltan tat das gleiche, nur eben einige Jahre später.

Harrot und die Couch

Der gerissene Elcorhändler bekam nachdem es Omega wieder besser ging einen neuen Stand, da er der Piratenkönigin ihre Couch wiedergebracht hatte. Als dann die Raumstation vom Rat übernommen wurde musste er fliehen. Er konnte danach nicht mehr richtig Fuß fassen. Erst wollte er auf der Citadel ein Geschäft aufmachen, aber das war schwer bei der Konkurrenz, die er nicht mit Tricks und Bestechung aus dem Rennen nehmen konnte. Also ließ er sich irgendwo nieder um Ruhe zu finden. Doch er hatte kaum noch Credits und war so gesehen am Ende. Bis er eines Tages eine Mitteilung von der ehemaligen Talonssanführerin bekam. Angeblich würde ihre Frau dem Elcor einen Marktstand finanzieren, sollte er sich auf legale Geschäfte und ehrliche Methoden beschränken. Harrot erfuhr nie wer die Ehefrau von Nyreen war und es war ihm auch egal. Er hatte wieder einen kleinen Laden. Zwar auf einer ziemlich ruhigen Kolonie, aber das war ihm nach einigen Jahren egal.

Pitne und Niftu

Die beiden Volus hatten sich nach den Geschehnissen auf Nos Astra mehr als einfach nur zerstritten. Niftu Cal wollte nichts mehr mit seinem ehemaligen Geschäftspartner oder illegalen Geschäften zu tun haben. Er flog zurück nach Irune und ging dort einem Tagwerk als Finanzprüfer für turianische Präzisionsgewehre nach. Nach dem Krieg spendete er größere Summen der Stiftung von Helena Blake, damit er unter der Schirmherrschaft der Menschenfrau eine große Selbsthilfegruppe ins Leben rufen konnte, die sich ausschließlich mit der Heilung der Sucht von Rotem Sand und ähnlichen Drogen beschäftigte.
Pitne For wurde von Detective Anaya verhaftet und wegen Schmuggels gefährlicher Substanzen in nicht geringen Mengen verurteilt. Die Strafkosten ruinierten ihn. Darum verließ er Nos Astra und ging Pleite nach Omega. Dort schien er keine fünf Minuten überleben zu können. Kein Geld und ein Volus waren eine gefährliche Mischung. Aber Pitnes Können als guter Lügner und die Tatsache, dass ihm ‚Mitarbeiter‘ nichts bedeuteten schienen auf Omega gut zu fruchten. Er öffnete einen Schmugglerring, stieg nach einiger Zeit in die Geschäfte der Talons mit Roten Sand ein und lebte an sich ganz gut. Aber als Cerberus kam und die Talons keine illegalen Geschäfte mehr abwickelten, wurde es für den Volus eng. Er hatte Schulden gemacht und da er keine Drogen mehr verkaufen konnte, wurden seine Gläubiger ungehalten. Man fand Pitnes Atemmaske eines Tages in einer Gasse auf Omega… den Rest von ihm aber nie.

Din und Barla

Der Volus Botschafter stand nach dem Krieg unter guter Presse. Das war natürlich nicht vollends sein Verdienst, sondern nur weil Shepard ihn überreden konnte eine Kolonie zu retten und der Allianz ein Bombergeschwader zu unterstellen. Din Korlack wurde nach Neugestaltung des Rates eines ihrer ersten Mitglieder. Zwar wurde der Volus nie zu einem Sympathen oder Liebling seiner Kollegen, aber er konnte die Belange der Volus gut durchsetzen und die Finanzen des Rates gut verwalten. Din war wirklich ein genialer Politiker, was wohl auch der Grund war, warum er nach seiner Rente nie vermisst wurde.
Barla Von kehrte nach dem Sieg gegen die Reaper auf die Citadel in das Finanzdistrikt zurück. Eines Tages bekam er eine gewaltige Vergütung und zeitgleich eine Art Kündigung des Shadow Brokers. Das wunderte ihn sehr und er war ein wenig traurig, diesen guten Arbeitgeber verloren zu haben, jedoch brachte ihn die Auszahlung schnell dazu, seinen Kummer zu vergessen. Er ging früh in Rente und zog in einen wohlhabenden Teil auf Irune, wobei die Heimatwelt der Volus fast ausschließlich aus wohlhabenden Teilen besteht. Er heiratete und gründete eine Familie. Doch statt sein ganzes Geld zu verprassen, tat er das was alle Volus taten: Er sparte es oder legte es an… und es machte ihn sehr glücklich.

Doran und Rita

Das Flux war schon nach dem Angriff der Sovereign keine Schönheit mehr und nachdem Läden wie das Dark Star und später das Purgatory aufgemacht hatten geriet das Flux immer mehr in Vergessenheit. Darum schloss Doran den Club. Nach dem Reaperkrieg suchte er eine neue Möglichkeit eine neuen Club aufzumachen. Die einzige die ihm dabei half war seine ehemalige Bardame Rita. Sie fanden ein leeres Kasino in Nos Astra, was der Volus übernahm. Seine treue Mitarbeiterin wurde als Teilhaberin aufgeführt, aber erst nachdem sie sich vom Barmädchen zu einer Managerin gemausert hatte. Sie wurde später sogar Dorans Partnerin im Geschäft. Doran heiratete später eine Volusfrau, die weit entfernt auf Irune lebte, was ihm aber nichts auszumachen schien und Rita heiratete einen der batarianischen Türsteher. Es war ein gutes Leben und beide hatten keine Probleme. Außer als Ritas Schwester Jenna angerannt kam und pausenlos über ihren dämlichen Ehemann und später Ex-Ehemann heulte. Aber auch sie heiratete später noch einmal und vergaß dieses familiäre Grauen das Conrad Verner hieß.

Septimus und Lorik

Septimus Oraka kehrte nach den Reaperkriegen auf Palaven zurück und half dort beim Wiederaufbau mit. Er wurde aber vom Militär immer noch kritisch beäugt, da er eine Weile als Säufer verrufen war. Er reiste einige Jahre später zu seiner Geburtskolonie um dort einen Ruhesitz zu finden. Geheiratet hatte er nie, angeblich trauerte er still einer verflossenen Liebe hinterher, doch immer wenn er von seinen fünf monatlichen Citadelbesuchen wiederkam, war er so glücklich wie noch nie.
Lorik Qui'in verließ Noveria eigentlich nie. Als während des Reaperkrieges dann und wann Cerberustruppen auftauchten stellte er sich mit einigen Leuten gegen sie… nachdem Shepard mit seiner Crew die meisten besiegt hatte. Ihm wurden in den späteren Jahren immer mal wieder Posten angeboten, die ihm viel Geld einbringen würden. Aber er wollte nicht in die grausame und stressige Wirtschaftswelt direkt hineingezogen werden. Er spielte Gianna Parasini dann und wann einige Informationen zu, die er in seiner Lieblingsbar aufschnappte und genoss sein Leben, das er später mit einer Menschenfrau und einem adoptierten Menschenkind glücklich teilte.

Gavorn und Oracle

Preitor Gavorn tötete bis Cerberus kam für Aria T’Loak fleißig Vorcha. Danach kämpfte er hauptsächlich gegen die Pro-Menschengruppe. Nachdem Omega befreit wurde konnte er endlich wieder sein altes Tagwerk aufnehmen, jedenfalls bis der Rat die Station übernahm. Er fühlte sich eigentlich nicht mit Omega verbunden, weswegen er nicht darum kämpfte sondern mit deinem Freund die Station verließ. Der Mensch, mit dem er sich seit vielen Monaten traf und anfangs nur eine reine Bettgeschichte war, kam mit Freuden mit. Sie zogen auf eine Kolonie und Preitor wurde zum Wildhüter. Er und sein Freund blieben zusammen, heirateten aber nie und adoptierten nie ein Kind… aber sie haben einen Hund namens Ron.
Oracle half Aria bei dem Wiederaufbau einiger Einrichtungen auf Omega, er fühlte sich großartig, endlich wieder aktiv etwas bewirken zu können. Als dann aber der Rat die Station übernahm, sah er keinen Grund mehr auf Omega zu bleiben. Er verschwand mit dem ersten Flüchtlingsschiff. Danach reiste er etwas ungezielt umher. Er war einst ein mächtiger Warlord und hatte Omega den Klauen des Turianers entrissen, der vor ihm die Station beherrscht hatte. Dann wurde er zu einer lebenden Trophäe und es wurde sich um ihn gekümmert, also war ein Leben indem er sich gänzlich um sich selbst kümmern musste bereits lange her. Deswegen reiste er irgendwann nach Tuchanka, auch wenn ihm das nicht ganz so intelligent vorkam. Denn immerhin war Wrex dort nun so etwas wie der Fürst des ganzen Planeten. Als sich beide nach einiger Zeit begegneten war Wrex natürlich nicht erfreut, aber er selbst hatte diese Regeln des Verzeihens in die Wege geleitet und das man alten Groll nicht neu aufbauschen sollte… das kam ihm als er Oracle wiedersah gar nicht richtig vor. Er stellte ihn zwangsweise in der Arena als Kadaver- und Exkrementenbeseitiger ein. Nach einigen Jahren, als Wrex‘ Groll …der ja gesetzlich gesehen gar nicht existierte… verflogen war, durfte sich Oracle ein eigenes Leben aufbauen. Es gab ansonsten keine weiteren Vorkommnisse oder Besonderheiten im Leben des alten Kroganers, außer, dass einmal an seine Hauswand das Wort „PrimarSch“ geschmiert worden war… Gerüchten nach zu urteilen soll es sehr nach Wrex‘ Handschrift ausgesehen haben.

Anaya und Elnora

Elnora floh, nachdem sie von Shepard am Leben gelassen wurde und wollte Ilium verlassen. Jedoch wurde sie, dank Gwens Informationen per Haftbefehl gesucht. Captain Anya fand sie und sperrte sie wegen Mordes ein. Als die Reaper kamen leistete Ilium beträchtlichen Widerstand. Die Unternehmen auf der Welt waren wohlhabend und wollten ihre Einlagen schützen und wer reich ist, kann sich eine große Armee leisten. Die Reaper trafen auf eine beeindruckende Defensive und konnten bis zum Ende des Krieges optimal ausgebremst werden. Bodentruppen wurden ebenso von den Bewohnern Iliums beseitigt. Söldner und Sicherheitstrupps waren gut bewaffnet, aber auch die Polizei half tatkräftig mit. Captain Anaya benahm sich wie eine waschechte Militäroffizierin und leitete ihre Polizisten wie eine gutgeführte Armee. Auch Elnora tat ihren Beitrag. Anaya ließ sie unter Vorbehalt frei. Die junge Asari war in den Augen des Detectives keine kaltblütige Mörderin. Sie schien ehr von den Verzückungen der Eclipseschwestern geblendet worden zu sein. Elnora blieb immer in Anayas Sichtweite und kämpfte mit ihr zusammen gegen die Reaper. Als der Krieg vorbei war, wurde Anaya für ihre Leistungen zum Commissioner befördert, was eigentlich eine viel zu hohe Einstufung war, aber Anaya beschwerte sich nicht. Elnora hingegen wurde von Anaya begnadigt. Das würde die Regierung auf Ilium eigentlich nicht zulassen, aber unglücklicherweise war Elnoras Akte in den Wirren des Krieges verloren gegangen… jedenfalls laut Aussage von Commissioner Anaya. Elnora war darüber sehr dankbar und stieg bei der Polizei auf Ilium ein. Später band sie sich mit einer von Anayas Töchtern, was ihr anfangs nicht behagte, aber das Mädchen hatte sich ja seit ihrer Zeit bei Eclipse gewaltig verändert. Anaya kam nach dem Krieg mit einer Asari namens Seryna zusammen. Sie musste Ilium damals verlassen, da sie Commander Shepard auf die Spur eines Drellattentäter gebracht hatte, ohne zu melden, dass sie überhaupt von jenem Auftragsmörder wusste. Sie wollte wieder nach Ilium und das ging nur über einige Behördenwege. Anaya ließ einige Informationen über Thane Krios verschwinden, so das Seryna mit weißer Weste dastand, immerhin wollte sie nur Shepard helfen. Anaya und Seryna banden sich sechs Monate später und bekamen drei Töchter.

Michael und Rebekah

Die beiden Menschen, die sich seit der Geburt des Sohnes von Rebekah und des Neffen von Michael über dessen Behandlung stritten oder zumindest lautstark diskutierten wurden nach dem Krieg in ein regelrechtes Loch geworfen. Einige Salarianer entwickelten eine Therapie, nach welcher Jake ein absolut normales leben führen konnte. Als die Krankheit aus dem Weg war, bemerkten die beiden, dass sie sich kaum etwas zu sagen hatten. Was zum einen sehr zeigte, wie ausführlich sie sich um Jake gekümmert hatten, aber es zeigte auch, dass beide wenig gemein hatten. Also lernten sie sich neu kennen und den beiden wurde schnell klar wie lange sie sich nicht mehr so amüsiert hatten. Die beiden blieben gute Freunde und sahen sich regelmäßig, genau wie Michael immer wieder Jake besuchte. Sie heirateten beide wieder einige Jahre nach dem Krieg, aber andere Partner. Es kam beiden komisch vor den Bruder der Verstorbenen, oder die Witwe des Bruders zu heiraten. Sie wurden mit ihren neuen Partnern glücklich und brachen nie den Kontakt ab.

David und Gavin

David Archers modifizierte Schildgeneratoren retteten viele Leben im Reaperkrieg. Er ging nach dem Sieg wieder auf die Grissom Akademie und machte seinen Abschluss. Viele wollten ihn als Lehrer haben, aber der Autismus von David ließ das nicht zu. Er ging später in die Forschung der Allianz und arbeite ab und zu auf Rannoch, da er sich neben Geth irgendwie wohl fühlte. Er hat geheiratet, aber erst mit knapp fünfzig, denn es brauchte sehr lange, dass er einer einzigen Frau vertrauen konnte. Es handelte sich um eine Asari namens Erinya. Das erste was er zu ihr sagte, war, dass ihre Farbe schön sei. Die damals xenophobische Asari dachte es wäre eine Beleidigung und merkte erst später, was mit David los war. Die Asari hatte damals im Gespräch mit Gwen schon vieles über diesen Rassenhass gelernt und schien ihn nach und nach aufzugeben. David hatte etwas Kindliches an sich, dass ihr die Unschuld der Menschheit zeigte. David halfen die geistigen Verbindungen sehr, sie schienen seinem Geist gut zu tun. Sie bekamen eine Tochter zusammen, seitdem gibt es für David nur noch das kleine Mädchen und seine Frau.
Gavin kam wie viele andere Cerberusmitarbeiter ins Gefängnis, zwar hätten ihn seine Verdienste helfen können. aber er blieb von sich aus länger in Haft, da er die Nachweise für seine Hilfe im Reaperkrieg für sich behielt. Er dachte so könne er büßen, aber es half ihn im Inneren in keinster Weise. Nachdem er frei kam, ging er wieder in die Forschung, diesmal aber bei der Allianz. Eines Tages arrangierte er ein Treffen mit Gwen Shepard, er wollte seinen Bruder sehen. Die Tatsache, dass er nicht einfach selbst gesuchte hatte, deutete darauf hin, dass er eine Art Erlaubnis von Gwen wollte. Sie gab ihm die Adresse, aber Gavin besuchte David nicht. Erst viele Jahrzenhte später, nachdem er eine neue Adresse seines Bruders bekommen hatte, ging er zu diesem. David erinnerte sich an ihn und umarmte ihn, als sei nichts gewesen. Doch Gavin erzählte während dieses Treffens alles was geschehen war. David schmiss ihn in einem Anfall raus und erst vier Wochen später auf anraten seiner Frau, sprachen sie wider miteinander. Es dauerte einige Jahre, bis beide wieder ein brüderliches Verhältnis aufbauten. Gavin besucht seinen Bruder und dessen Familie regelmäßig.

Prangley und Rodriguez

Die beiden Schüler des Ascension Projekts kamen nach dem Krieg, auf der Hochzeitsfeier von ihrer Lehrerin Jack zusammen. Sie machten gemeinsam ihren Abschluss und Jason ging danach gleich zum Militär. Er wollte eine steile Karriere starten. Jedoch bemerkte er sehr schnell, dass die Armee im Endeffekt nichts für ihn war. Er absolvierte seine Grundwehrzeit und ging dann zurück zu seiner Freundin. Diese trennte sich dann aber von ihm. Nicht weil sie ihn nicht liebte, sondern genau aus dem gegenteiligen Grund. Sie liebten sich sehr und Rodriguez wollte nicht, dass beide ohne etwas erlebt haben zusammenzukommen und dann etwas missen. Sie trennten sich und trafen sich nach zwei Jahren wieder… die Gefühle waren die gleichen. Sie hatten sich, wie es Jack oft sagte ‚ausgetobt’ und wussten nun, wohin sie gehörten. Die beiden heirateten. Rodriguez ließ sich zur Lehrerin für Biotiker ausbilden… ihrer Mentorin war ihre alte Lehrerin und die Ausbildung war hart, sehr hart… aber auch witzig. Jason war eine ganze Weile Arbeitslos, fand aber dann sein Talent im Schreiben. Er fing an mit einigen Schundromanen und ging dann zur Actionliteratur. Seine Abenteuer einer sexy menschlichen Biotik Superheldin die in der Galaxie das Übel bekämpfte, wurden Bestseller und oft verfilmt… Ähnlichkeiten zu etwaigen Lehrkräften blieben unkommentiert.

Die nicht-nomaden

Zaal’Koris war einer der ersten Quarianer der auf die Geth zukam und darum bat, Siedlungen näher zusammen zu errichten und das Geth und Quarianer eine Einheit auf Rannoch bilden sollten. Er wurde neben Tali’Zorah zu einer Art Initiator des Friedens und der Gemeinschaft. Er war auch der erste Quarianer, der sein Volk im neunen Rat vertrat. Zaal gründete auf Rannoch später eine Familie.
Han’Gerrel gewöhnte sich nur langsam an die Geth und beäugte sie weiterhin kritisch. Vor allem als sie diese neue Therapie ansetzten, mit der Quarianer überall ohne Anzug überleben konnten. Erst im hohen Alter nahm sein etwas verbohrtes Verhalten ab und er wurde ruhiger. Er genießt seinen Ruhestand auf einem abgelegenen Landstück auf Rannoch. Viele fanden das traurig, aber Han genoss die Einsamkeit. Nach all der Zeit auf engen Schiffen liebte er die weite Leere um sich.
Shala’Raan wurde zusammen mir Zahl die erste Ratssprecherin. Sie zog später in die Nähe von Garrus und Talis Haus und besuchte sie auch später oft auf der Citadel. Shala war auch mit die einzige der ‚alten’ Quarianer die sich der verbesserten Geththerapie unterzog. Sie heiratete später einen ehemaligen Armeekamerad von Kal’Reegar, welcher den Kampf um Palaven überlebt hatte. Sie bekamen zwei Kinder.
Daro’Xen blieb ihren zweifelhaften Idealen lange treu. Es passte ihr gar nicht, dass die Geth nun ‚Freunde’ waren. Aber wie auch bei Han’Gerrel wurde sie später etwas ruhiger und arrangierte sich damit. Sie heiratete zwar nie, aber hatte des Öfteren Beziehungen zu jungen Männern. Zurzeit ist sie mit einem Quarianer namens Kenn zusammen, der es sehr genießt mit einer erfahren Frau zusammen zu sein
Veetor’Nara wurde nach einigen Therapiesitzungen seine leichte Psychose los. Er heiratete seine Freundin, die er auf der Rayya kennengelernt hatte und die ihn durch die schweren Zeiten half. Er bekam mit ihr zwei Kinder und lebt nun in der großen Hauptstadt auf Rannoch.

Das alte Volk

Die Wesen, die in den Tiefen der Ozeane auf 2181 Despoina leben, wurden nach dem Sieg gegen die Reaper kritisch beäugt. Sie halfen zwar im Krieg mit, aber hatten immerhin dieses ‚Übel’ überhaupt erst über die Galaxie gebracht. Niemand wusste so Recht, was nun werden sollte. Weswegen Shepard mit der Normandy erneut den Planeten besuchte. Sie sprach erneut mit den fremdartigen Wesen. Ihre Eigenarten hatten sich ziemlich verändert. Sie schienen zu hören, was in der Galaxie geschehen war und waren verwundert. Sie selbst schafften es nicht das Problem mit den Synthetischen und Organischen zu beseitigen. Ihre KI hatte sie verraten und das Ziel nicht zufriedenstellend erreicht. Im Endeffekt war ein Kampf nicht notwendig und auch keine technische Entwicklung. Die Gemeinschaft konnte das ‚Problem’ endlich beenden. Die Einmischung des alten Volkes war also gar nicht notwendig gewesen. Da diese Wesen Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Jahre alt waren hatten sie nicht die Begierden wie andere Völker. Sie trachteten nicht danach, die Galaxie zu beherrschen. Sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und wollten nicht erneut einen derartigen Krieg. So blieben sie auf ihrer Welt. Ihre ehemaligen Begierden hatten sie nicht mehr, sie brauchten auch keine Sklaven, um das Geheimnis ihrer Existenz zu wahren. Der Planet war kein Sperrgebiet, doch trotzdem wurde er nach wie vor gemieden. Einen Ratssitz lehnten sie ab. Es war auch ehr nur ein Vorschlag zur Güte und jeder hoffte, die alten Wesen würden ablehnen.

Beauci
20.10.2013, 13:48
so,
sorry hatte leider die letzten wochen net soviel zeit.

die geschichten um die hauptpersonen finde ich super ;)

jetzt fehlt ja eigentlich nur noch ein paar.

wobei: bei sovielen kindern die schon gzeugt wurden hier xD

so kann man eine bevölkerung auch wieder wachsen lassen.

bis bald