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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Earth is burning - Mass Effect Fan-Fic



Deemonef
19.04.2012, 23:19
So versuche mich noch mal mit einem kürzeren Fan-Fic… da mein Langes 'Noir Effect' nicht gut ankam

Gut dann eben diesmal ein richtiges Fan-Fic, ohne ME in eine andere Zeit zu packen…obwohl mir das ja gefiel

Earth is burning: Meine Tochter

Sara saß fast schon gelangweilt am Konferenztisch. Der Manager für Innerbetriebliche Sicherheit sprach nun schon seit knapp zwei Stunden. Das einzige was Sie am einschlafen hinderte, war die zu stark eingestellte Klimaanlage und die Sonne, die ihr auf den Rücken brannte, welche durch die Südwand drang, die nur aus Bodentiefen Fenstern bestand. Normalerweise sind die Jalousien unten, aber der Manager wollte natürliches Licht. Idiot!

Sara wollte nur noch weg. Seit einer halben Stunde hatte sie Feierabend. Ihre Tochter wartete. Das Mädchen war bei ihrer Großmutter. Sara arbeite und lebte in der Großstadt, aber ihre Mutter wohnte weit auf dem Land. Nur Felder und Himmel, so sagt man. Die Frau lachte innerlich. Sie sah schon wie ihre Tochter, Tracy, auf sie zurannte und nach Hause wollte. Sie würde sich beschweren: Oma hat nichts Süßes im Haus, liest mir nicht meine Geschichten vor und ich muss im Stall mithelfen. Tracy war ein Wirbelwind, das genaue Gegenteil von Sara. Doch ihre Tochter war das wichtigste in ihrem Leben und das Beste was sie je geschaffen hat.

Die gelangweilte Frau blickte vom Manger weg, quer über den Tisch zu Timothy. Ein gutaussehender Mann in ihrem Alter. Er äffte grad vorsichtig den Vortraghalter nach. Alle kicherten leicht. Sara dachte oft über eine Beziehung mit ihm nach. Er war erfolgreich und fleißig, Sara brauchte eine Vaterfigur und Sara hatte auch einige Bedürfnisse, die ihr in der gewissen Maße nur ein Mann befriedigen kann.

Sara griff gähnend zu ihrem Wasserglas. Dann ruckelte es. Die Flüssigkeit im Glas bewegte sich sogar. Wellenweise und unaufhörlich.

„Ist wohl die Baustelle im 28. Stockwerk!“
„Die Baustelle ist aber über uns, nicht unter uns!“
„Wo sie ist, ist egal, sie machen eben etwas Lärm!“
„ich höre nichts!“, alle lachten über Timothys Kommentar.
„Dann eben nur die Vibrationen, Mr. Adler!“
„Vielleicht ist es ja auch ein Erdbeben!“, wieder kicherten alle gemeinsam, außer dem Manager.
„Sehr witzig! Wir haben schwingungsausgleichende Federn im Fundament, wie jedes Gebäude in dieser Stadt! Also halten sie… halten sie… ihren…“

Er verstummte. Sara kannte die Redensart, dass jemand die Farbe aus dem Gesicht entflieht. Doch nie hatte sie gesehen wie wahr das ist. Der Manager starrte apathisch aus dem Fenster, welches Sara und dem Rest der Mitarbeiter im Rücken lag.

„Was ist denn los, Jameson? Einen Geist geseh…“, Timothy drehte sich während des Satzes um und verstummte ebenfalls. Jeder drehte sich um, Sara war die letzte. Und auch aus ihrem Gesicht entschwand jegliche Farbe.

Die Wolkendecke zerriss und Blitze umschwirrten etwas. Objekte die Aus de Himmel brachen. Drei längliche Raumschiffe von titanischer Größe drangen auf die Erde zu. Das war ein Schock, beängstigend und verstörend… doch es wurde schlimmer. Zu den drei Objekten kamen mehr dazu… und es waren keine Raumschiffe. Es waren Beine… Tentakel von einem einzigen… Objekt.

„Oh Gott!“
„Was in aller Welt ist das?“
Alle sprangen vom Tisch auf und gingen soweit es ging vom Fenster weg. Das gewaltige ‚Ding’ setzte auf dem Boden auf. Eine Weile war es totenstill, keiner sagte etwas, alle sahen nur dieses Objekt an. Es bewegte sich nicht.

Dann hörte man Alarmsignale… mehr und mehr. Der ganze Bürokomplex löste Alarm aus. Man sah in anderen Gebäuden ebenfalls die roten Lichter in den Fenstern.

„Was ist das? Eine Invasion?“
„Ein Angriff? Sind das… sind das die Batarianer?“
„Quatsch! Guck hin! Das sind die Geth!“, Panik brach aus
„Oh Gott! Sie greifen an! Sie werden uns töten!“
„Beruhigt dich!“, Timothy ging auf die hysterische Mitarbeiterin zu und packte sie an den Schultern. Sara war paralysiert.
Der Manager ging wie in Trance an das Fenster heran.

Doch dann endlich gab es Bewegung. Mehrere Shuttles flogen an das Objekt heran.
„Ist das die… die Allianz! Na endlich!“
„Siehst du keiner wird sterben“
Die Shuttle flogen nah heran… und dann bewegte sich das Metallmonstrum. Ein Tentakel erhob sich und schoss einen roten Laserstrahl ab. Das getroffene Shuttle explodierte.
Die Frauen schlugen die Hände über den Mündern zusammen. Die Männer starrten erschrocken. Das Objekt schoss wieder und wieder. Einige Shuttles wichen aus… anfangs. Ein getroffenes Shuttle knallte in die Fensterfront eines anderen Gebäudes hinein.

„Oh Gott!“
„Los Wir müssen… wir sollten…“
„Nach unten! Schnell raus hier!“, brüllte Sara. Doch alle blieben wie ein Mann stehen. Ein weiteres Objekt gleicher Größe landete.

„Noch eins!“
„Runter sagte ich!“
Sie gingen zur Tür. Sie hörten annährenden Lärm. Ein Shuttle flog schnell und nah an ihrem Büro vorbei. So nah, das die Fenster wackelten. Doch das Shuttle war nicht aus Spaß so nah an das Gebäude geflogen. Es wich aus, denn es wurde verfolgt… von einem gigantischen roten Laserstrahl. Er krachte brachial in die Fensterfront. Eine Assistentin wurde von Glassplittern getroffen und der Manager, der zu nah an der Scheibe stand wurde von dem Stahl gebraten. Ein chaotisches Gerangel brach aus. Die Flure füllten sich und alle rannten… um ihr Leben.

Alle eilten zum Fahrstuhl. Er war voll, die Türen wurden geschlossen. Alles klopfen half nichts. Man musste zum Treppenhaus. Plötzlich donnerte es und mitten in den Flur knallte ein weiteres Shuttle. Es bohrte sich in die Gänge und zerfetzte panisch rennende Kollegen. Sara und Timothy waren wie gelähmt, doch mussten sie weiter. Weinen, schreien und durch die Gläserfronten, sah man weitere gigantische Objekte zu Boden gleiten.

Das Treppenhaus wurde erreicht und die Panik im engen Gang wurde größer. Menschen stolperten, fielen, doch wurde ihnen nicht geholfen. Sie wurden überrannt, totgetrampelt. Sara wollte einer älteren Frau helfen, Timothy zog sie eilig weiter. Dann hörte man ein Brummen, laut und in die Ohren dringend und es geschah. Ein rotes Licht fraß sich durch die Wände, die Geländer, die Menschen. Dann brachen die Stützpfeiler und Wände zusammen und die schon große Panik wurde noch gewaltiger. Jetzt ging es nicht nur um rennen und nicht zurückblicken, es ging darum schnell zu sein… schneller als die anderen.

Taylor, der IT-Spezialist drückte brutal eine Frau zur Seite. Sie stürzte das Treppengeländer herunter…. Sie fiel 23 Stockwerke tief… und viele andere folgten ihr. Ein weiteres Brummen, ein weiterer Laser und ein weiteres Shuttle. Durch die Risse und Löcher in den Wänden sah man die Stadt. Vor fünf Minuten war noch alles normal. Nun brannte Sie. Überall schwarze Giganten die nach fliegenden Angreifern schossen. Die Giganten verschossen flammende Kometen zu Boden und die ganze Stadt schrie. Ein einziger Verzweiflungsschrei.

Und nun bebete es. Diesmal war es ein echtes Beben. Es brach. Nicht nur der Boden, die Wände und die Geländer. Nein. Das Gebäude brach. Die Zeit blieb fast stehen, als man durch eine fehlende Wand einen Regen aus Menschen sah. Schreiend und weinend stürzten sie in die beinahe Bodenlose Tiefe. Wer dies sah, hielt trotz der eigenen Panik inne und erlag einer Hölle aus Verzweiflung. Bettelnd fielen sie gefolgt von Gesteinsbrocken, Metallträgern und Glas. Es schien, als wären die obersten Stockwerke abgerissen und rieselten nun gen Boden.

Es wackelte wieder. Alle rannten. Sie rannten, schrien, weinten, starben. Ein Ruck ließ alle zu Boden gleiten als die eine Hälfte des Treppenhauses einfach wegbrach. Sie trennte sich vom Rest des Gebäudes, wie die Schale an einer Frucht glitt sie immer weiter ab. Und darunter nur leere Tiefe. Sara war auf dieser Seite.

„Timothy!?“, sie schrie um ihr Leben, „Hilfe!“
Timothy sah sie an, für sechs Sekunden. Wie sie verzweifelt mit dem rechten Arm das Geländer umgriff und den linken Arm nach Timothy ausstreckte. Dann rannte er weiter. Sara weinte und brüllte in Frust und Trauer. Neben ihr fielen Freund, Bekannte. Das Stück des Gebäudes stockte in einem Ruck. Sara zitterte wie Espenlaub, doch war ihr Überlebenswille stak. Sie dachte an ihre Tochter. Sie kletterte, solange es nicht wackelte und zitterte. Sie hatte es fast geschafft. An einer Stelle. Wo die Gebäudeteile noch sehr dicht waren, wollte sie springen.

Etwas griff nach ihr. Ein alter Mann hielt sich an ihrem Bein fest. Er flehte um Hilfe. Doch sie konnte mit dem Gewicht nicht springen. Das Gebäudeteil bewegte sich wieder. Sie sah ihre Tochter. Dann den alte Mann, der weinte und wortlos stammelte. Sie trat mit dem anderen Fuß zu. Ins Gesicht. Und noch mal. Und noch mal. Er weinte, flehte. Sie trat noch mal. Er blutete. Er weinte, er schrie. Sara weinte und schrie. Dann ließ der alte Mann kraftlos das Bein los und fiel in den tot. Sara sprang und krallte sich am festen, unbewegtem Boden fest. Dann brach der andere Gebäudeteil ab.

Sara rannte und rannte. Ignorierte die Milchsäure, die ihre Muskeln in Beton umwandelten. Ignorierte ihre brennenden Lungen. Ignorierte die Toten die überall lagen, je tiefer sie gelangte, desto mehr wurden es. Alle die von oben fielen und landeten. An zerschmetterten Leichen vorbei, in die Vorhalle. Erdgeschoss.

‚Ich komme Tracy’, dachte sie.

Doch draußen, im Freien…
Es brannte. Tote. Chaos. Verzweiflung. Wracks überall und… etwas anderes. Schreie. Nichtmenschliche Schreie die die Straßen durchfluteten. Und der ohrenbetäubende Lärm der Metallgiganten. Sara musste zu ihrem Gleiter. Der Weg, gepflastert mit Schutt und Blut.

Sie versteckte sich… Schatten nährten sich. Schnell. An ihr rannten Wesen vorbei. Sie sahen aus wie Menschen, von den Umrissen her. Doch waren es: Monster. Geschockt warf sie die Hände vor den Mund um nicht loszuschreien, als die blauen, mechanischen Wesen ihren Weg kreuzten. Sara rannte wieder und rannte. Zu ihrem Gleiter… er lag unter einem gewaltigen Steinblock. Panik umgriff Sie. Sie weinte bitterlich. Aber dann hörte sie etwas. Ein Gleiter wurde gestartet. Sie lief zu der Stelle. Ein Gleiter stand vor ihr und wurde bereit zum Abflug gemacht. Sara wank und bettelte:

„Bitte! Bitte!“

Der Gleiter flog und flog, er bremste nicht vor Sara. Sie machte den Weg nicht frei:

„Nimm mich mit! Bitte!“

Sie sprang im letzten Moment. Ihr Bein wurde getroffen. Der Gleiter war weg. Sie lag im Dreck, am Boden. Feuer und Rauch um sie. Schutt und Tot. Sie weinte:
‚Tracy’

Das brüllen der Monster ließ sie hochschnellen. Sie würde es schaffen, sie humpelte, doch war voller Adrenalin. Sie weinte doch ihr Gesicht war voller Zorn. Irgendwo wird es Gleiter geben. Autos… Shuttles:

‚Tracy! Mama kommt!“

-

Tracy saß auf ihrem Bett unter der Decke. Oma war vor zwei Tagen gegangen. Sagte sie geht zum Nachbarn. Es gab kein Fernsehen und kein Radio mehr, deswegen wollte Sie fragen was los sei. Tracy hat gemault, dass sie ihre Sendung nicht sehen konnte. Ihre Großmutter schnaufte abfällig und tat ihrer Enkelin den Gefallen. Tracy sollte in ihrem Zimmer warten, im Haus bleiben, bis Oma wiederkommt. Tracy gehorchte, aber war unartig. Sie ging, als es ihr zu lange dauerte in die Küche und aß Kekse. Jetzt waren sie alle und Tracy hatte Hunger. Und Gemüse wollte sie nicht.

Ihre Oma war lange weg und Mama wollte sie ja eigentlich schon vor vier tagen abholen kommen. Alles doof, alle lügen Tracy an. Nur ihr Bär war ehrlich, er hielt sie warm und war weich. Draußen war unentwegt Lärm. Doch das Mädchen kannte das. Das Land eben. Tiere machen Lärm, Trecker machen Lärm und die Leute auch. Die haben kaum Telefone oder Komm-Baken. Die brüllen nur, dachte Tracy.

Es klopfte. Tracy rannte zur Tür, aber dann hielt sie inne. In Omas Haus macht Oma die Türen auf. Das hatte diese mal gesagt. Tracy stand vor der Tür. Es klopfte weiter. Aber sie wollte brav sein. Also ging sie Richtung Treppe. Dann klackte das Schloss. Das Mädchen sah aus einem fernen Winkel zur Pforte. Se öffnete sich. Da kam jemand. Sie sah Beine und ein Schlüssel fiel zu Boden. Die Tür fiel ins Schloss.

Derjenige schlurfte, das Bein sah böse aus.

„Tracy?“, melodisch und warm, das Mädchen lächelte breit.
„Mama?“ Sie rannte mit Teddy zu ihr. Die Mama stand mit dem Rücken zu ihr. Sie drehte sich um als Tracy sie umarmte

„Mama. Du hast mir gefehlt. Was ist mit deinem Bein?“
„Schsch, Kind. Alles in Ordnung!“, sie tätschelte den Kopf der Kleinen.
„Oma ist weg. Hast du sie gesehen?“
„Nein!“
„Gehen wir jetzt Heim?“
„Ja, Kind. Heim!“
„Toll Ich hole meine Sachen“
„Die brauchst du nicht!“
„Warum?“, das Mädchen, auf dem halben weg zur Treppe, sah verdutzt drein, „komme ich schon so bald wieder her?“

Sara drehte sich zu ihrer Tochter. Diese erschrak:
„Mama… deine Augen?“, Tracy lies Teddy fast fallen, „…leuchten!“

Ihre Mutter kam langsam auf das Kind zu, das wie angewurzelt dastand. Die Frau umarmte das Kind:
„Ich sagte doch: Alles In Ordnung! Komm, Tracy!“
Sie nahm ihre Tochter an die Hand und ging zur Tür. Das Mädchen lies sich zerren. Die Mama störte das immer, diesmal aber nicht.

„Wohin gehen wir?“
„Alles in Ordnung!“
„Du hast meine Frage nicht beantwortet, Mama. Das ist gemein!“

Ihre Mutter öffnete die Tür.
Tracy sah mit großen Augen. Deswegen hatte Oma ihr also verboten rauszugehen. Da war etwas eine Art großes schwarzes Etwas und es brüllte. Und dann…

„Aahh!“, Tracy schrie auf und krallte sich an ihrer Mutter fest.
„Alles in Ordnung!“

Auf dem Gebiet vor Omas Farm wuselten Fremde herum. Fremde mit blauschwarzer Haut. Große wulstige rote Monstren.

„Mama! MAMA!“
„Alles in Ordnung!“

Tracys Schrei machte die Fremden auf sie aufmerksam. Da schrie noch einer. Omas Nachbar. Er wurde gepackt und gezogen, geschleppt. Er zappelte, wehrte sich. Sie trugen ihn zu großen Nadeln. Dann… steckten sie den armen Philmore darauf.

Tracy schrie schrill.

„Alles in Ordnung!“, monoton antwortete Sara.
„Du lügst!“, schrie ihre Tochter, „Nichts ist in Ordnung!“

Philmore brüllte, blutete und bettelte. Und Tracy, eine Tochter, entschied sich gegen alles was ihr angeboren war. Alles was sie kannte. Sie wollte sich von ihrer Mutter losreisen. Doc ihr Griff war stark. Tracy weinte und bettelte doch ihre Mutter ging immer weiter. Weiter auf die Kreaturen zu. Tracy riss und zappelte doch es war vergebens.

Die Wesen griffen nach ihr und nun lies Sara ihre Hand los

„Alles in Ordnung!“

Tracy schrie weinte und zappelte, doch die Wesen waren zu stark. Näher kamen sie zu einer der Nadeln. Links von der wo Philmore regungslos hing. Das Mädchen trat und kratzte. Teddy fiel zu Boden. Sara stand da, sah noch zu und ging fort, zu der anderen Nachbarsfarm. Sie sah Tracy nicht mehr an.

Nur Teddy sah seiner Freundin zu. Er sah wie sie weinend geschleppt wurde. Wie die Wesen die Nadel besetzten. Wie Tracy weinte. Wie ihr kleiner Körper irgendwann den Widerstand aufgab.

Teddy war nun allein.

Servala
20.04.2012, 10:28
uff
ok, das ist mal eine harte Beschreibung
richtig gut gemacht :)
so kann man sich vorstellen ging es der Bevölkerung

Deemonef
20.04.2012, 15:21
...danke, mein Jung. Freut mich wenn es einem gefällt. Hier lesen zwar nicht viele, aber die die lesen, sind bisher sehr sympathisch^^

gut es geht weiter, diesmal die geschichte von Timothy

Earth is burning: Der Keller

Timothy rannte. Ihn plagte ein schlechtes Gewissen, das nicht zu messen war. Sara starb. Doch während er voran kam, änderte sich sein Gemüt. Was hatte er falsch gemacht? Wäre er zu Sara hinüber geklettert, hätten sie beide den Tod gefunden. So überlebte wenigstens er. Eine mathematische Entscheidung, keine moralische. Doch nun war alle klar: Es ging um ihn. Um Timothy und er wusste, dass alle anderen um ihn genauso dachten. Es ging jetzt nur noch um eins: Überleben… um jeden Preis.

Timothy war ein starker, junger Mann. Er schob sich durch die panischen Massen, drückte, schuppte, stieß, überrannte. Es ging um ihn. Das schreien, der Krach das Flehen, alles allgegenwärtig. Timothy schleuderte die die ihn im Weg standen zur Seite. Nur in die Lobby, ins Erdgeschoss. Soll der Rest sehen wo er bleibt.

Er erreichte die Vorhalle er sah den Ausgang und rannte wie der Teufel. Er war draußen… das Chaos. Es brannte und qualmte überall. Schutt und Wracks. Ein gewaltiges, fliegendes, insektenartiges Ungetüm verschoss flammende Kugeln. Sie donnerten zu Boden und brachen auf. Aus dem Flammentrichter entstiegen groteske rote Wesen. Sie brüllte und rannten mit ihrem verkrüppelten Körper umher. Sie erschossen Menschen die fliehen wollte. Weitere Flammenkugeln. Mehr von den roten Dingern, doch auch blau, schwarze Menschenähnlich Kreaturen.

Timothy war kurz paralysiert, rannte dann aber zur Parkanlage. Er brauchte seinen Gleiter. Er musste weg. Er musste Trümmer umgehen, Leichen überschreiten, Verwundete ignorieren. Er erreichte sein Mobil. Jemand fingerte am Schloss herum.

„Hey!“, brüllte Timothy. Der Ertappte drehte sich kurz um und wandte sich wieder dem Schloss zu. Er wollte den Gleiter stehlen. Der Mann war verwundet und hatte Brandwunden. Doch es war nicht sein Gleiter! Timothy ging zu ihm. Wurde weggestoßen. Doch er gab nicht auf. Griff an. Es kam zum Handgemenge. Es wurde geschlagen, getreten, dann zog der Fremde eine Pistole. Timothy hob beschwichtigend die Hände und zitterte:

„Bitte! Ich will nicht sterben! Das ist mein…“
„Schlüssel her!“
„Warten sie, wir könnten zusammen…“
„SCHLÜSSEL!“

Es krachte in den oberen Teilen ihres Bürokomplexes. Ein Stahlträger schnellte zu Boden und begrub Gleiter und den Fremden unter sich. Timothy war durchnässt von Hirn und Blut des Diebes. Doch er erholte sich von dem Schock, schnappte sich aus der toten hand die Waffe, das einzige was unter dem Stahlträger vorlugte.

Timothy suchte, es musste doch noch einen Gleiter geben, ein Auto… oder sonst was. Er musste weg. Er musste überleben. Nach einer gefühlte Ewigkeit gelangte er an ein unversehrtes Schwebefahrzeug. Er eilte hin, danebenlag eine Frau, eingeklemmt.

„Hilfe!“
„Ist das ihr Gleiter?“
„Ja. Helfen sie mir. Ich gebe ihnen die Schlüssel Wir fliehen gemeinsam“

Sie kramte zitternd in ihrer Tasche und reichte Timothy den Aktivierungsschlüssel. Er nahm ihn, sah kurz zum Gleiter, dann zu der lächelnden Frau, die ihm die Hand entgegenstreckte.
‚Wer weiß, wie lange es dauert sie zu befreien? Wenn diese Viecher kommen?“

Er öffnete das Fahrzeug und stieg ein.
„Nein! NEIN! Warten sie… bitte! BITTE!“
Timothy schloss die Luke. Die Frau bettelte und heulte. Er startete. Fuhr los. In einer Kurve sackte sein Gefährt ab. Er kannte das Modell nicht. Doch vor ihm war eine grade Strecke, direkt zur Straße. Er startete noch einmal. Dann sah er etwas vor sich. Jemand wank und wollte mit ihm… Sara.

Doch wenn er jetzt hält, stoppt, zu Boden sinkt… wer weiß ob noch mehr Menschen mitwollen, irgendwo lauern. Sie würden ihn aus dem Wagen zerren, dann würde keiner überleben. Wenigstens Timothy wenn er einfach weiterfährt. Und wenn die Monster hier waren. Zu viele Risiken er fuhr los. Er ignorierte das Winken, dass sie nicht auswich… er rammte sie. Nun war sie wohl doch tot. Er fuhr mit voller Geschwindigkeit.

Durch die Rauchwolken, auf die Straße. Er sah ein Bild des Jammers. Zwar standen fast noch alle Wolkenkratzer, doch es war trotzdem ein Schlachtfeld. Trümmer, Wracks, Tote. Gigantische Wesen die mit Lasern auf Flugobjekte feuerten. Monstren in den Straßen. Timothy sah wie die roten Wesen ihre eigenen Gefallenen Kameraden fraßen. Denn es gab Widerstand. Menschen die schossen und sich verteidigten. Doch vergebens. Die Allianz war nicht in voller Stärke hier. Was war hier los.

Das Radio! Er schaltete es an! Rauschen! Weg hier! Aber wie am schnellsten? Der Highway! Er fuhr brachial schnell, überholte alles. Er sah den Highway. Majestätisch auf Betonpfeilern ruhend und erhaben hoch, seine Rettung.

Es war groß… nicht so groß wie die anderen Objekte, doch es sah so ähnlich aus. Es schälte sich langsam hinter den großen Häuserfronten hervor. Wie eine Spinne wanderte es. Es öffnete so etwas wie Klappen. Es leuchtete rot und ein gewaltiger Laser traf den Highway. Der Stein schmolz, Gleiter, Trucks und Menschen fiele wie Schnee zur erde. Die Brücke zerbrach in ihrer Gänze. Timothy stammelte wortlos. Er bog rechts ab und wollte nur aus der Stadt raus… wenn er es schaffte.

-

Der Gleiter stoppte automatisch und sank zu Boden. Der Treibstoff war alle. Timothy fuhr einfach bis kein Tropfen mehr drin war. Er ließ die Wolkenkratzer hinter sich, die größeren Bürogebäude, die Häuser, die Wohnhäuser. Dann nur noch Straße mit Neubauhäusern, Straße mit Industrie, Straße mit Bäumen, Straße mit Feldern, Landstraße mit Feldern, Ackerweg durch Felder. Nun stand er da. Er hatte gehofft außerhalb von der Stadt, würde es diese gewaltigen Dinger nicht mehr geben. Im Moment stimmte das. Hier war alles wie immer. Es war still.

Ruhe, zum ersten Mal. Und das war schlecht. Denn nun konnte Timothy nachdenken. Er sah Sara am Abgrund, die Menschen die er auf der Treppe umwarf, deren Schädel er zertrat al er über sie rannte. Er sah die Frau neben ihrem Gleiter und noch einmal Sara. Ja, er hatte überlebt, aber zu welchem Preis. Im Treppengang und im Parkahaus, hieß es er oder keiner. Doch war das der richtige Gedanke? R zitterte, umklammerte das Steuer und hämmerte seinen Kopf auf die Armaturen. Seine Stirn blutete. Was hat er getan? All der Tod. Die Selbsterhaltung. War es das wert? Er war ein Monster!

Timothy stieg aus und wurde sofort umgerannt. Der Anrempler hielt na, drehte sich um und half dem Umgeworfenen wieder auf:

„Alles in Ordnung?“
„Ja… ja“
„Gut. Dann schnell weg hier!“
„War…?“
„Sie kommen… sie sind hier! WEG!“

Timothy drehte sich um und seine Augen weiteten sich. Es tauchte wie in der Stadt aus dem Himmel auf. Titanisch der Erde entgegen. Es setzte auf. Weit, weit entfernt, doch es war so gewaltig, es sah aus, als wäre es die nächste Nähe.

„Schnell! Folg mir!“
„Wo…?“
„Warte! Ist in dem Gleiter noch irgendetwas Essbares? Und wenn’s nur ein Energieriegel ist oder was zu Trinken?“
„Nein.. nein“
„Gut! Dann schnell!“

Beide rannten. Auf eine der Farmen zu. Timothy wollte in das nahe Hause eilen. Eine Hand zog ihn weiter.
„Da drin sind wir nicht sicher! Hier entlang!“

Sie rannten um das Haus. Auf die Scheune zu. Daran vorbei. An die Seite, da war ein Kellerzugang. Die Tür offen. Se spurteten herein. Timothy wurde hineingestoßen. Der andere Mann schloss die Pforte. Eine schwere Stahltür und ein massiver Rahmen. Ein digitales Schloss, sehr modern für diese Gegend. Er tippte etwas ein und die Tür war verriegelt. Dann startete er eine Art Überwachungssystem, auf Monitoren sah an fast den gesamten Hof.

„Gut! Das wär’s erstmal. Komm ich stell dich den anderen vor“
Timothy und der Mann gingen durch einen langen gang und kamen in etwas, dass wie ein Rübenkeller aussah mit Schuppenregalen. Dort waren bereits sechs Leute. Eine Frau die ein Mädchen umarmte. Zwei Jugendliche Männer. Ein Anzugtragender Mann und einer der wie das Sinnbild eines Bauern aussah… und der war auch der Erste der etwas sagte:

„Bist du bescheuert? Noch einer? Wir haben doch eh nicht genug Vorräte!“
„Die sollen nicht für Jahre halten, sondern nur bis Hilfe kommt Außerdem: Was sollte ich machen? Ihn liegen lassen? Hab ich bei dir auch nicht gemacht!“

Der Bauer drehte sich wütend um und Timothys Retter legte den Arm um ihn:
„Ich bin George! Der nette Kerl mit der Latzhose ist mein Nachbar Stan. Das da sind Miriam und ihre Tochter Alice. Die zwei Jungspunde sind Steve und Martin, wollten mein Auto klauen und hier weg“, er lächelte sanft, „und der in dem kaputten Anzug ist Harold. Jetzt haben wir zwei mit Anzug! Ha! Und du bist?“
„Timothy!“
„Zu lang… wir sagen Tim, okay?“

Er begrüßte alle verlegen und setzte sich.

„Kommst du aus der Stadt?“
„Ja. Hatte gehofft, hier ist alles in Ordnung“
„Am Arsch“, maulte der Stan, „Nirgendwo is man sicher. Logisch das die Invasion irgendwo starten muss. Nach und nach wird die ganz Welt besetzt!“
„Invasion?“
„Was soll es denn sonst sein? Ein Geburtstagsbesuch? Ich sag euch: Das ist die Rache der Batarianer!“
„Idiot! Als hätten die solche Schiffe! Das sind die Geth!“
„Die gibt’s nicht mehr!“
„Und was ist das da draußen?“
„Die Dinger von denen Commander Shepard sprach!“
„Klar! Wenn’s die wirklich gäbe hätte die Allianz längst gewarnt!“
„Oder der Rat“
„Rat am Arsch. Dem sind Menschen egal! Das sind die Batarianer!“
„Quatsch… wenn es echt diese ‚Rieper’ sind…“

„Ruhe!“, George brüllte, „egal wer oder was das ist. Im Moment sind wir erstmal sicher. Wir legen erstmal Wachen und Wachzeiten fest“
„Ist doch noch nicht mal dunkel!“
„Wachen für die Außentür, Junge! Jemand muss ständig die Monitore im Auge behalten. Zum einen um zu sehen ob die Dinger mal abziehen, zum anderen ob die Allianz kommt“, er atmete schwer aus, „oder ob sie irgendwann unser Versteck entlarven und hier reinwollen… damit wir uns vorbereiten können!“
„Womit! Kugeln in den eigenen Kopf?“
„Stan! Meine Tochter!“
„Sie soll ruhig die Wahrheit erfahren!“
„Klappe! Gut ich schreibe eine Liste. Jeder ist mal dran mit wache halten, außer Miriam und Alice“, er lächelte versöhnlich, „ein bisschen zivilisiert wollen wir ja bleiben“

George machte Listen und führte alle herum. Zeigte wo Essen und trinken war. Konserven, alte Konserven. Armeeverpflegung, Wasserkanister. Er zeigte die Schlafplätze und wo man sich erleichtern konnte.
„Und waschen?“, fragte Alice.
„Kleines. Eventuell werden wir lange hier sein. Wir müssen Wasser sparen!“
Dann zeigte George noch seine Waffensammlung:
„Gewehre für jeden, für den Notfall“
„Ich habe eine Pistole“, sagte Tim
„Nimm bitte noch eine richtige Knarre!“
„Wo kommt dieser ‚Bunker’ eigentlich her?“
„Mein Urgroßvater hat ihn gebaut, immer im Hinterkopf, dass wir mal von den ‚Aliens’ angegriffen werden, egal ob sie unsere ‚Freunde’ sind. Mein Großvater glaubte das auch und verbesserte den Schutzraum. Mein Vater dachte so ähnlich. Ich habe nichts gegen Außerirdische, habe den Raum aber als Hobby gesehen“
„Gott sei dank!“

-

1. Tag

Die Wachen wechselten. Es wurde geredet, unentwegt geredet. Vor allem darüber, wo man war als das hier anfing. Es wurde geschlafen und man versuchte Alice bei Laune zu halten und es wurde gegessen. Es ging alle relativ gut. Stan palaverte unentwegt und höchst rassistisch über die Batarianer.
Harold saß neben Tim als er ein paar Bisschen Armeebrot zu sich nahm:
„Du arbeitest in der Stadt?“
„Hab da gearbeitet“
„Klar, klar! Ich habe viel gesehen…“
„Ja… wir alle!“
„Mein Supervisor… ich habe ihn gehalten, als der Boden wegbrach. Mir hat’s fast die Schulter ausgekugelt. Aber seine Hand war blutig… er rutschte ab und fiel! Ich wollte ihn retten… und bei dir?“
„In gewisser Weise ähnlich“, er dachte an Sara.

2. Tag

Stan wurde zur Räson gerufen. Dieser schnauzte Harold aber nur an, was er für ein Weichei wäre. Es wurde gegessen, getrunken, geschlafen und Wache gehalten. Alice wurde bei Laune gehalten.

3. Tag

…es wurde schwer Alice bei Laune zu halten.

4. Tag

„So große Dinger! Die müssen doch auf jedem Radarschirm gewesen sein!“
„Genau! Warum hat die Allianz uns nicht gewarnt!“
„Die wollten das Verschweigen!“
„Meinst du? Die Arschlöcher! Wir sterben, weil die gute Publicity wollen!“
„Wir sterben nicht“, sagte George, der grade mit Alice Figuren in den Dreck malte.
„Noch nicht!“
„Meinst du echt die Allianz wusste davon?“
„Haltet die Klappe!“, brüllte Harold, „Von euren ganzen Verschwörungstheorien bekommt man Kopfschmerzen!“

5. Tag

„Kannst du schlafen Tim?“
„Nein. Hast du irgendwelche Schlaftabletten. Habe nur Kopfschmerztabletten, sind aber alle schon weg… mir fehlt wohl das Sonnenlicht!“
„Ich frage mal George“
„Der hat Türwache. Frag auch mal für mich wegen Schlaftabletten!“

6. Tag

„Verdammt noch mal! Ich verdurste gleich!“
„Trink halt einen Schluck Wasser!“
„Das meine ich doch! Nur beschissenes Wasser! Kein Schnaps, kein Bier…“
„Stan?“, Tim sah ihn eindringlich an, „jetzt halt endlich dein Maul!“
„Suchst du Streit?“
„Im Gegenteil. Ich will das du ruhig bist!“
„Pussy! Geh und knutsch mit dem anderen Anzugfreak!“
„Toll du hast Alice aufgeweckt!“
„Entschuldigung! Mir war nicht bewusst das jetzt Schlafenszeit ist!“

7. Tag

Harold kam mit blutiger Nase aus dem Gang.
„Haltet den Mistkerl auf!“
Stan kam hinterher
„Hast du Harold geschlagen?“
„Der Pisser ist bei seiner Wache eingepennt!“
„Ich kann halt nicht so gut schlafen und war müde!“
„Oh. Das tut mir aber leid! Erklär das Miriam wenn die Viecher hier reinkommen und Alice zerfleischen, weil du nicht aufgepasst hast!“
Alice fing an zu weinen.
„Halt die Klappe, du Balg!“

George kam und schlug Stan mit voller Wucht ins Gesicht.
„Ich würde sagen du beruhigst sich erstmal!“
„Ja“, er spuckte Blut, „töten wir uns gegenseitig, da haben die Scheißviecher da draußen weniger Arbeit!“
„Wenn du so darauf erpichst bist, übernimm du Harolds Wache!“
„Gerne! Damit es mal Richtig gemacht wird!“

Miriam umarmte Alice. Martin sah sich Harolds Nase an:
„Nichts gebrochen“
„Bist du echt eingeschlafen?“
„Es tut mir Leid! Wirklich! Nur diese… scheiß Laberei von Stan. Ich hab schon Alpträume wegen dem Arsch!“
Tim ging zu George, der in den Gang starrte:
„Stan ist gefährlich!“
„Ja… aber wir haben größere Probleme!“

8. Tag

Stan hatte ein Messer und warf es unentwegt in ein Brett. Alle störte es, aber keiner wollte etwas sagen. Bis Harold sich rührte:
„Gott! Hör damit auf!“
„Warum? Lass ich raten: ‚Buhu! Ich habe Kopfschmerzen!’, oder?“
„Von deinem Müll! Ja! Lass es!“
„Du warst mir lieber als du verheult geschwiegen hast!“

9. Tag

„Ich will hier raus, Mama! Ich will hier raus!“
„Ich habe doch gesagt, es geht jetzt nicht. Bald“
„Wann?“
„Bald“
„Herrgott, Miriam! Sagt Alice sie soll still sein!“
„Entschuldige, Harold!“

10. Tag

„Tim? Was machst du denn hier?“
„Harold redet wieder im Schlaf und meine Wache fängt eh in 2 Stunden an. Willst du Gesellschaft?“

11. Tag

„Ich glaube Harold ist krank. Er schwitzt und er hat Augenringe ohne Ende“
„Das ist nicht, er schläft nur kaum“
„Aber er erzählt doch, er hat ständig Kopfschmerzen und er ist von allem genervt!“
„Er ist ein Bürotyp, wie ich. Wir haben alle Magengeschwüre und Migräne!“
„Redet ihr über mich?“, kam es aus der anderen Ecke des Raumes von Harold
„Nein!“
„Verarscht mich nicht. Ich höre es doch. Irgendwer redet über mich!“

12. Tag

Stan kam nach der Wachablöse und trat einen Stuhl um, Alice erschrak
„Was stimmt nicht mit dir?“
„Was nicht stimmt? Wir sind seit fast 2 Wochen hier, und? Nicht keine Allianz, keine Navy, keine Hilfe! Aber die Viecher sind noch da draußen! Ich habe es satt!“
„Stan?“, er drehte sich um, Harold stand da, er sah schlimm aus, Stan zuckte kurz, „du redest doch über mich, oder?“
„Was soll der Scheiß?“
„Dann ist es eben Alice… ihr lügt mich doch alle an!“

13. Tag

Harold saß in der Ecke und plapperte.
„Ich mach mir Sorgen um ihn!“
„Ich ehr um uns!“
„Anfangs sprach er im Schlaf… jetzt wirkt er… abwesend!“
„Lagerkoller!“, flüsterte Stan, “Nichts weiter behaltet ihn im Auge!“
Er grinste:
„Jetzt habt ihr wohl was Gefährlicheres als mich, nicht wahr?“

14. Tag

Steve sah auf die Monitore und erschrak sich fast zu Tode. Neben ihm tauchte Harold auf und starrte apathisch auf die Monitore:
„H… Harold?“
„Sieh sie dir an!“
„Wenn?“
„Sie!“, er zeigte auf die Wesen, die auf den Monitoren zu sehen waren, „Sie sind uns so ähnlich!“
„Diese Monster!“
„Monster ist eine Art von Definition… für sie sind wir die Monster! Und dort…“, sein Finger tatschte auf den Bildschirm wo ganz schwach das gewaltige schwarze Schiff zu sehen war, „Das ist… majestätisch!“
Er ging ohne ein weiters Wort. Steve schauderte.

15. Tag

„Seile?“
„Nur für den Fall! Harold wird immer wunderlicher!“, sie redeten vor der Tür.

„… das heißt?“
„… genau Alice. Das ist wie verstecken Spielen. Da draußen, die suchen uns. Und sie werden uns finden und dann…“
„Weg da!“, schrie Miriam, sie nahm Alice auf den Arm, „ich will nicht, dass du weiter mit Alice sprichst, Harold!“
„Das muss ich gar nicht!“, er stand auf und streichelte Alice Kopf, „bald werden ‚Sie’ mit ihr selbst reden! Dann muss ich ihr nicht mehr die Wahrheit offenbaren, denn dann sieht es die kleine Alice selbst!“

16. Tag

Stan hatte sich nun schon einen vierten Messerhalter gebastelt. Er band eine abgebrochene Messerspitze an seinen Gewehrlauf:
„Wieso gehen wir nicht raus?“
„Wie?“
„Hier sterben wir nur langsam! Draußen sterben wir wie Helden! Wir nehmen so viele mit wie Möglich!“
„Stan! Bitte! Ich habe keine Geduld mehr für so etwas!“
„Wir töte sie und dann…“
„Warum?“, alle drehten sich zu Harold, der an der Wand lehnte und grinste.
„Klappe, du Freak!“
„Nein, Stan! Du bist still! Überlegt doch bitte mal. Wie stark waren diese Wesen?“
„Keine Ahnung, gehen diese wuselnden Kreaturen habe ich noch nicht gekämpft!“
„Nicht die du Dummkopf! Die Giganten!“
„Das sind Schiffe! Keine Wesen!“
„Wie du willst! Schiffe! Wie stark sind sie? Nichts konnte sie verletzten. Sie holten Shuttles vom Himmel ohne sich großartig zu rühren. Wolkenkratzer barsten. Kriegsschiffe sind ihnen hoffnungslos unterlegen!“
„Und? Stan du wolltest doch sicher sagen: ‚wir töten sie, bevor sie uns töten’, oder?“
„Genau!“
„Sie wollen uns nicht töten!“
„Was?“
„Bedenkt ihre Stärke. Wenn sie die Menschen töten wollen, hätten wir keine Woche… ach was keinen Tag überlebt! Ein Laserstrahl und dieser Hof wäre weg. 10 davon und eine Stadt ist weg. Wie viele ‚Schiffe’ sind es? Hunderte? Tausende? Jeder bräuchte nur 10 Minuten Dauerfeuern und die Welt wäre Asche!“

Es war still.
„Er hat Recht!“
„Steve!“
„Nein! Hast du ein Gegenargument?“
„Ich… sie griffen das Bürogebäude in dem ich und hunderte Menschen arbeiteten!“
„Nein!“, widersprach Harold, „Sie griffen Shuttles an, die die Schiffe angriffen. Bis dahin. Hat sich keines gerührt!“

Wieder Stille.
„Den Scheiß muss ich mir echt nicht anhören!“
„Jetzt beruhigen wir uns alle wieder! Schlafen und werden morgen weiterreden!“
„Die Wahrheit bleibt, Tim! Ich schlafe gerne jetzt, weil ich weiß, dass es keine Alpträume sind! es ist etwas wunderbares!“

17. Tag

„Harold?“
„Steve!“
„Du hast die Wahrheit gesagt! Und… ich…“
„Kannst du Sie jetzt auch hören?“
„Es… es tut weh!“
„Käfer, nicht wahr? Wie Käfer die jeden Nerv deines Hirns entlang krabbeln. Schmerzt es dich?“
„Ja“
„Mich hatte es auch geschmerzt. Weißt du warum? Wie ich es nicht zugelassen habe! Lass es zu, lass dir die Bilder zeigen! Und im Schlaf wird es noch besser!“
„Warum?“
„Wenn dein Verstand ruht, sind die Stimmen lauter und prachtvoller, die Bilder gewaltiger! Lass es zu und der Kopfschmerz verschwindet… die Angst verschwindet!“
„Angst?“
Harold umfasste Steves Kopf: „Genau! Wir brauchen keine Angst zu haben! Denn Sie wollen uns nicht töten!“
„Aber was wollen Sie dann!“
„Uns erlösen, Steve! Uns erlösen!“

18. Tag

Kaum jemand schlief. Alle beobachteten Harold und neuerdings auf Steve. Stan schrubbte dauernd seine Waffe und der lauf zeigte immer sehr deutlich auf Harold. Der saß nur da und redete mit sich selbst und starrte leer an die Decke.

19. Tag

Steve kratzte seinen Kopf und schlug ihn gegen die Wand. Alle bleiben ständig wach. Gefahr drohte. Tim ging zu Steve wollte ihm helfen:
„Was ist los?“
„Der Schmerz ist unerträglich und dieses Summen! Hörst du nicht das Summen?“
Tim umarmte den weinenden Jungen.
Harold ging vorbei und schüttelte streng den Kopf:
„Er ist noch nicht bereit!“

20. Tag

Steve war nun kindlicher als Alice, sie streichelte ihn unentwegt.

21. Tag

Tim schnellte hoch. Er war eingeschlafen. Bis auf Miriam und Alice waren fast alle durchgehend 4 Tage ohne Schlaf gewesen. Er ging zur Toilette und sah jemanden im Gang liegen.
„Martin?“
Er blutete am Hinterkopf.
„George! Stan!“
Beide schnellten aus ihrem Schlaf hoch und rannten zum Schrei.
„Oh Gott! Martin, was ist…?“
„Keine Ahnung! Sie sofort nach Herold!“
„Scheiße!“
„Was ist, Stan?“

Dieser sah sich die Wachliste an und wurde bleich:
„Martin hat grade Türwache!“
„Wo ist Harold!“
Alle schnappten sich ihre Waffe und spurteten zur Außentür. Sie sahen Licht am Ende des Ganges. Ein schlechtes Zeichen! Und es wurde bestätigt. Die Tür war offen!
„Zumachen!“, schnauzte Stan.
„Oh Gott!“
„Was ist los, George?“

George hielt den beiden ein herausgerissenes Panel entgegen:
„Die digitale Türsicherung!“, dann zeigte er auf den manuellen Verschluss…. Zerschossen
Alle drei standen kurz still und sahen in die Ferne. Auf den Bildschirmen sah an Harold…
Und dieser schrie lauter als je ein Mensch zuvor:
„Rettet uns! Erlöst uns! Hier sind wir! Hier! Kommt! Wir warten!“

Stan lud durch, er kochte vor Wut:
„Ich ballere ihm den Schädel weg!“
„Nein!“
„Warum nicht, Tim?“
Der zeigte auf die Bildschirme:
„Weil wir gleich jedes Bisschen Munition brauchen werden!“

Alle Monitore zeigten das Gleiche Bild. Die Monster rannten, verschwanden aus jedem Bildschirm und waren bald darauf in der Ferne der Tür zu sehen. George sah in den Gang und eine Träne floss über seine Wange. Dann lud er durch, genau wie Tim.

-

Miriam wachte auf, Alice im Arm. Sie erschrak leicht, weil Steve mal wieder aufrecht stand. Er sah beide aus verlorenen Augen an, er weinte:
„Sie ist da!“
„Was?“
„Die Erlösung!“, dann blickte er in den Gang und brüllte, „Das sagen sie mir! Aber ich glaube ihnen nicht! Das ist keine Erlösung! Das ist Vernichtung!“

Das letzte Wort brüllte er voller Hass in den Gang. Dann kamen Sie. Es waren nicht George, Stan, Harold und Tim. Es waren blau, schwarze Monster und riesige verkrüppelte rote Kreaturen. Alice schrie und weinte, Miriam hielt sie fest.

Sie erreichten Steve und zerfetzten ihn, labten sich an ihm. Miriam schossen die Tränen in die Augen. Sie sah in Alice’ Gesicht, streichelte sie und sagte ihr, wie sehr sie sie liebte. Dann drückte sie den Mund ihrer Tochter, mit ihrer Hand zu und presste den Daumen über ihre kleine Nase. Sie jammerte und zappelte, Miriam wiederholte immer wieder, wie ein Credo, wie sehr sie sie liebte.

Ihr Widerstand brach. Ihre Mutter versprach ihr vor Jahren einmal, dass die bösen Monster aus ihren Alpträumen sie niemals bekommen werden. Miriam hatte dieses Versprechen nun eingelöst. Sie weinte und lehnte sich ins Haar ihrer Tochter. Bis grausame Hände beide packten.

Servala
20.04.2012, 15:56
uff gefällt mir
jetzt fühl ich mich deprimiert -.-

Deemonef
20.04.2012, 22:49
uff gefällt mir
jetzt fühl ich mich deprimiert -.-

das wllte ich nicht. Aber du schribest immer so schöne, wohlfühl geschichten. ich wollte mal die schmutzige seite des Krieges zeigen.
Damit man sieht wofür und warum Shepard kämpft.

...aber schön wenn es dir gefallen hat^^

Servala
21.04.2012, 08:09
und die zeigst du gut :)
mußte mich nur in deinen schreibstil einarbeiten, aber hat sich gelohnt :)

das ist eine Seite über die ich bis dato noch gar nicht nachgedacht hatte, gut man hört so ein bißchen was, wie von der armen Asari Späherin die auf Tiptree war, aber sonst bekommt man ja auch nicht viel mit

IloveJenny
28.04.2012, 18:50
zwar eine schöne, neue idee. und gut geschrieben.

Aber auch sehr traurig und deprimierend. Aber eben ehrlich. So kann man sich das echt vorstellen