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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Derelict Reaper



Kinman
27.02.2012, 19:26
Derelict Reaper

Im Orbit des Planeten Mnemosyne befindet sich ein Schiff mit dem unverwechselbaren Profil eines Reapers, welches durch einen gewaltigen Massenbeschleuniger stark beschädigt wurde. Ein Scan ergab, dass ein Frachtschiff angedockt ist.
Im Inneren des Reapers herrscht Ruhe und obwohl die Scans keine Energiesignatur zeigten, wirkt es so, als wäre in diesem uralten Raumschiff noch etwas aktiv.

Celeste Gray
28.02.2012, 11:09
---> Atlantis-Shuttle der Midway

Es war ein eigenartiges Gefühl, nicht das selbe als wenn sie ein anderes Schiff betrat. Etwas bedrückender, nicht wirklich bedrückend, nicht greifbar. Es hatte mehr etwas beeindruckendes. Die mächtige, riesige Struktur, die düstere fast nicht beleuchtete Halle, die ein Hangar war. Die Decke die über ihnen mehr in Schatten als in Licht getaucht war. Eines war gleich klar. Das hier, war nicht gebaut worden als Demonstration von Abschreckung. Es war Abschreckung.
Auch wenn sie das Gewehr im Anschlag hatte, so war ihr Blick doch nicht über Kimme und Korn gerichtet. Mit leicht gebückter Haltung schob sich Celeste mit schnellen, tausenfach ausgeführten, sicheren Schritte tiefer in den Raum. In ihrer Flanke fühlte sie Barney der die andere Seite übernahm. Mit ihr hinter sich einen Raum schuf in den der Rest des Shuttles sicher folgen konnte und gleichzeitig Angriffsoptionen erhielt. Fast besser als im Lehrbuch. Ihr Blick glitt durch den Raum, während ihre Oberkörper immer der Bewegung ihrer Augen folgte um beim Entdecken einer Bedrohung alle Erwiederungsoptionen zu haben. Soweit sie sagen konnte, ging aber in diesem Hangar keine Bedrohung für sie aus.

Alle Türen waren geschlossen, aber ihre Sensoren ließen sie wissen das immer noch etwas Energie da war um diese zu öffnen. Versteckt in den Kabeln fließend, die mehr an Adern und Nervenstränge erinnerten, als an das was sie eigentlich waren. Kabel. Das Metall aus dem das Schiff gebaut war, war auch im Inneren vollkommen schwarz oder von einem sehr dunklen Grau. Es erinnerte mehr an Vulkangestein - Obsidian, denn an Metall. Die ganze Struktur wirkte teilweise mehr aus einem Guss, keine Schrauben oder Nieten. Als würde sich eine Hand um sie geschlossen halten, ohne sie zu erdrücken, aber um sie zu umfassen. Es war eigenartig.
Auch die Atmosphäre schien keine lebensbedrohlichen Keime oder andere Verunreinigungen zu beinhalten, war aber weit davon entfernt frisch aufgearbeitet zu sein.
Allerdings gab es dann auch etwas das sie bereits jetzt schon sehen konnte. Und das ihr keine große Hoffnung machte das es so ruhig bleiben würde. "Dragon's teeth. Auf drei Uhr." kommentierte sie kurz. "Kein Feindkontakt." Die 'Drachenzähne' wie die Allianzsoldaten sie nannten, standen etwas Abseits, neben einigen Containern. Auf ihnen war nichts aufgespießt und auch die Container ließen nicht erahnen ob das vor kurzem so gewesen war. Ebenso wenig ließen die Container eine Idee aufkommen wem sie gehörten. Standardcontainer wie sie überall in der Galaxis verwendet wurden, aber weder ein Firmenlogo noch ein anderes Logo oder Zeichen war darauf angebracht.

Celeste ging in die Hocke und hielt das Gewehr nur wenige Grad gesenkter. Ließ den Blick unaufhörlich wander. "Aktiviere IRS Drohne." kommentierte sie ihr tuen und aktivierte die genannten Drohne über ihr Omnitool. Es dauerte einen Sekundenbruchteil bevor die weiß schimmernde Drohne neben ihr auftauchte. Celeste gab den Befehl zur passiven Erkundung durch die Sensoren die von einem möglichen Feind nicht direkter geortet werden konnten als das Shuttle das gerade gelandet war. Das würde zum einen vorerst reichen und zum anderen erregte sie nicht gleich zu sätzliche Aufmerksamkeit durch einen erweiteren Radarstoß und andere Sensoren.
"Leite Daten auf das TacCom." Durch das taktische Kommunikationsnetzt konnten Alle miteinander kommunizieren oder Daten austauschen. In diesem Fall stellte Cel das erste Kartenmaterial des Hangars, auf dem Türen, Shuttle, Container und die Drachenzähne markiert waren. Dann erst warf sie einen Blick über die Schulter.

Barney Gray
28.02.2012, 21:45
<-- Midway-Shuttle

Barney verstaute die schwere Pistole wieder in der Vorrichtung an seinem Oberschenkel, während er zu Cel aufsah und nickte. Minimal, aber für sie zweifelsohne erkennbar. Das leichte Grinsen, das sich auf sein Gesicht geschlichen hatte, als der Pilot Rockmusik angeschmissen hatte, war bereits wieder verschwunden. Er würde ihn später fragen, ihm das Album zu brennen, aber im Moment hatte Barney andere Prioritäten. Er nahm dabei nur am Rande war, dass CC auf Funkdisziplin umgestiegen war, was bedeutete, dass von nun an keine richtigen Namen mehr über das Interkom oder sonstigen Funk verwendet wurden. Cel riss die Luke auf und sprang hinaus, landete fehlerlos und begann sogleich, in den Raum vorzustoßen. Barney folgte etwas verzögert. Im Gegensatz zu ihr wog er wesentlich mehr, weshalb er mit beiden Füßen landete – und dabei seinem Codenamen nur allzu gerecht wurde. Sofort riss er das Gewehr nach oben, presste das Schulterstück fest gegen die Rüstung, hielt die Waffe jedoch etwas gesenkt, sodass er knapp über die Zielvorrichtung hinüber sah – so bedurfte es nur einer winzigen Bewegung, um die Waffe vollständig in den Anschlag zu nehmen, während er das gesamte Potenzial seines Sichtfelds ausnutzen konnte. Jeder Schritt war choreographiert, bis ins kleinste Detail durchdacht. Kurz, aber schnell; die Knie leicht gebeugt, um Stöße und das Gewicht besser abzufedern; den Oberkörper in die Richtung gedreht, in die die Waffe gerichtet war, um den Kameraden hinter ihm mit seinen überlegenen Schilden einen ersten Kugelfang (und damit wertvolle Zeit) zu bieten und gleichzeitig den am stärksten gepanzerten Teil seiner Panzerung dem Feind zu zeigen.
„Auf sieben Uhr bleiben, Corporal“, wies er Morales beim Aussteigen an, wobei er ihren Dienstgrad als Codenamen benutzte, da er nicht wusste, was ihr Rufzeichen war. Angesichts der Tatsache, dass sie der einzige Mannschaftsdienstgrad der Truppe war, waren Verwechselungen aber ausgeschlossen, weshalb Corporal auch reichte. „Sichern Sie die Flanken.“
„Dragon’s teeth, auf drei Uhr. Kein Feindkontakt“ Es war seine Schwester, die auf gleicher Höhe neben ihm den Hangar sicherte.
„Roger.“ Barney musterte die silbernen Stacheln aus den Augenwinkeln, ehe er wieder nach vorne sah. Im Krieg gegen die Geth hatten er und seine Schwester diese Dinger zuhauf gesehen. Unglaublich, was diese Teile aus Menschen machen konnten und schon zu viele Männer hatten sie so an die Synthetischen verloren. In der Regel hatten diese Vorrichtungen dann auch Priorität, wenn kritische Ziele markiert wurden. Jetzt galt es jedoch erst einmal, die Landezone abzusichern.
„Aktiviere IRS-Drohne“, meldete sich Cel wieder und kurze Zeit darauf erschienen erste Scanresultate auf Barneys Retina-HUD. Neben einer Minikarte der unmittelbaren Umgebung war auch ein Annäherungssensor erschienen, der pulsartig die Umgebung abtastete und die restliche Crew als grüne Punkte anzeigte. Dieselbe Anzeige war auf seinem Gewehr ebenfalls erschienen.
Mit einem kurzen Sprint gelangte Barney zu einem Stahlträger, wobei er schon im Lauf den Rucksack löste und ihn schließlich am Boden mit der Rückenseite ablegte. Eine weitere Handbewegung später war das Zweibein mit einer schnappenden Bewegung ausgefahren und Barney konnte es mit seinem Rucksack als Stütze für das Gewehr benutzen. Feinde, die sich durch die Türen näherten, würden wegen des Stahlträgers nur seinen Kopf mit Schultern und den Rucksack sehen, während er freie Sicht auf sie hatte. Seine ungeschützte Seite deckte Morales, die ihrerseits auch in Position gegangen war. Barney wusste, dass es unmöglich war, aber ihm war so, als würde er sogar durch die Rüstung die Kälte des Stahlbodens spüren. Wie der beißende Eiswind Noverias leckte sie über seine Haut, aber dabei nicht so brutal wie die stürmischen Blizzards der „Grauen Welt“, sondern vielmehr wie ein tonloses Hauchen. Die Härchen auf seinem Körper stellten sich auf. Eine Einbildung, vielleicht aufgrund des Schlafmangels. Ein leichter Knopfdruck in seiner Handinnenfläche und keine Sekunde später spürte Barney den süßen Schmerz der Injektion direkt in seinem Oberschenkel. Er war mit genug Stims ausgestattet, um ihn vier Tage lang operationsfähig zu halten und eine Ladung davon war gerade in seinen Blutkreislauf gejagt worden. Es war eine kleine Dosis gewesen, doch er wollte nicht riskieren, dass der Effekt zu schnell nachließ. Für größere Dosen benötigte es externe Injektoren, die er in seiner Koppel und seinem Rucksack mit sich führte und welche er für Notfälle eingepackt hatte. Er hoffte, sie wieder mit auf die Midway nehmen zu können.
„Corporal, behalten Sie diese linke Tür im Auge.“ Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Morals neben irgendetwas in Deckung gegangen war, aber er wusste nicht so recht was. Er konzentrierte sich mehr auf das Areal vor ihm. Drei oder vier Treppenstufen führten hinauf zu den Türen, die auch auf Cels Scan zu erkennen waren, wobei die rechte aus seiner Position aufgrund der großen Container und der Drachenzähne etwas schwerer einzusehen war. Cel war neben ihm in die Hocke gegangen und blickte über ihre Schulter zum Rest der Crew, die vermutlich erst jetzt begannen, den Hangar zu betreten. Was sollte man sagen? Die Twins waren eben verdammt schnell, aber nur so konnten sie es schaffen, so lange zu überleben. Innerlich lobte er Morales dafür, den Umständen entsprechend ohne größere Probleme mit ihnen mithalten zu können. Noch jedenfalls. Das Schiff würde viele Überraschungen für die Crew bereithalten, das war sicher, denn es glich nichts, was er zuvor gesehen hatte. Es wirkte, sowohl von außen, als auch jetzt, da er das Interieur des Hangars sah, beinahe so, als ob das Schiff nicht aus Komponenten bestand, sondern vielmehr aus einem Stück geschnitten war. So als hätte man das Schlachtschiff aus einem riesigen Stahlquader gefräst und anschließend zum Leben erweckt. Umso mehr wunderte es ihn, dass trotz der nahtlosen Übergänge, trotz des beinahe formperfekten Eindrucks, irgendwo aus dem Inneren des Schiffs ein knirschendes Geräusch zu vernehmen war. Fast so, als würden Teile aneinander reiben – ein Geräusch, das er so oft schon auf Raumschifffriedhöfen oder ausgebrannten Wracks gehört hatte, doch hier am allerwenigsten erwartet hätte. Dabei war es unmöglich, die Entfernung zu schätzen, so minimal war das Geräusch.
Er konnte sich nicht weiter darauf konzentrieren, als der Funkverkehr plötzlich die Stille durchbrach. Weber war anscheinend bewusstlos geworden und Elle nahm das Kommando an sich. Barney runzelte die Stirn, bewegte sich sonst jedoch keinen Millimeter. Zugegeben, der Flug war ein etwas huckeliger Ritt gewesen, aber das knockte keinen Offizier aus, erst recht keinen von Webers Schlag.
„Sir, Perimeter gesichert, forward heavies in Position… negative Kontakte“, funkte Barney dennoch, der im Gegensatz zu seiner Schwester nicht nach hinten sah. Mit einigen Handbewegungen zeigte er Cel seinen Schussbereich an. Die Mission startete unter genau dem schlechten Vorzeichen, das ihm sein Instinkt schon vermittelt hatte: das Shuttle war kaum gelandet und schon hatte das Landungsteam einen Ausfall. Zeit zu improvisieren – aber wann mussten die Zwillinge das denn nicht?

Robert Elle
02.03.2012, 18:50
← NV-104 Atlantis [Midwayshuttle]

„CIC an Außenteam. Evakuierung negativ solange sich Webers Zustand nicht verschlechtert.“, dröhnte die Stimme über sein Headset. Es war der Captain der Midway, Sarah Farnsworth: „Ich will eine Meldung alle 10 Minuten. Bestätige Kommandoübergabe an Echo Alpha Schwarz.“
'Na super', dachte sich Rob. 'Na dann hoffe wir mal, dass er wirklich nur schläft und nichts ernsthafteres hat.'
„Okay. Verstanden. Er bleibt und schläft seinen Rausch aus. Danton, sie bleiben und passen auf, dass ihm nichts passiert.“, vergab er den Befehl nochmals. Der Marine quittierte ihn wieder mit einem kurzen 'Ja, Sir.' und prüfte sofort wieder die Vitaldaten des jungen Staff Lieutenant.
Robert stieg aus dem Shuttle und nahm seine Predator in Anschlag. Sie war klein und gewährte ihm dadurch maximale Beweglichkeit. Sein wohl größter Vorteil im Kampf. Robert betrachtete das unwirkliche Gebilde. Ein riesiger Raum erstreckte sich vor ihnen. Die schlechte Beleuchtung und die Trümmer verstärkten nur den Eindruck eines unheimlichen Geisterschiffes. Die Container in der Ecke, vermutlich vom Frachter, um Bergungsgut zu transportieren, waren das einzige, dass auf Leben hindeutete. 'Was wohl mit der Crew geschehen ist?', schoss es ihm direkt durch den Kopf. Aber die Kisten machten auch den Eindruck, dass sie schon etwas länger dort auf ihre Abholung warteten.

Robert sicherte die rechte Flanke. Eigentlich nichts besonderes, da diese hauptsächlich aus einer Wand bestand. Es gab zwar ein, zwei Löcher, so wie er sie sehen konnte, aber größtenteils war sie unbeschädigt. Interessant war, dass die Wand aus einem einzigen Teil zu bestehen schien. Zumindest sah man keine Nahtstellen, Fugen oder Ähnliches. Die Architektur dieses Schiffes begeisterte und fesselte ihn schon jetzt. Dabei hat er bislang noch nichts vom Schiff gesehen.
„Dragon's teeth. Auf drei Uhr. Kein Feindkontakt.“, kam es über Funk. Ruhig und gelassen. Eine Information. Mehr nicht. Seid dem Citadel-Blitz hatte Robert schon einige dieser Geräte gesehen und von Augenzeugen wusste er auch ungefähr, wie sie funktionierten. Er war auch einige Zeit lang versucht, solch ein Teil für Echo Alpha zu besorgen. Doch nachdem die Nachricht kam, dass der Geth-Angriff auf die Citadel abgewehrt wurde, verwarf er den Gedanken wieder. Die Allianz hatte nun mehr als Genug von den Dingern. Somit wäre seines nur ein nettes Souvenir gewesen.
Cat startete ihre Sonde und die ersten relevanten Daten strömten über das HUD. Nichts Auffälliges wurde geortet. Eine sichere Landezone. Von jetzt an war absolute Disziplin gefragt. Robert hatte jetzt das Kommando und durfte sich keine Schnitzer erlauben.
Das TacCom war direkt mit der Midway verbunden und der allgemeine Kanal für die Kommunikation. Dennoch blinkte eine neue Meldung auf: 'Eingehende Nachricht'

Robert erkannte, dass es seine eigene Frequenz war. Er hob den linken Arm und führte seine Hand zum Helm. Früher hatten die Offiziere so ihre Headsets weiter ans Ohr gepresst, um den Gegenpart zu hören. Heutzutage war es nur ein optisches Signal, um dem Rest des Teams zu zeigen, dass man mit dem HQ sprach, auf einer gesicherten Frequenz. Am anderen Ende war Captain Farnsworth: „CIC hier, wie ist der Status?“
Robert musste etwas schmunzeln. Genau diese Frage, hatte er in den letzten zehn Jahren zu genüge beantwortet. Doch dieses mal war auch er ein wenig angespannt. Diese Mission unterschied sich wesentlich von den anderen.
„Soweit so gut, Ma'am. Außer dass unser Teamleader lieber ein Nickerchen macht als uns zu helfen und das Team so nun in den ersten zwei Minuten der Erkundungsmission einen Ausfall von 33% zu verzeichnen hat, ist alles in Ordnung.“, führte Robert etwas sarkastisch aus.
„Sichern Sie die Landezone und beginnen Sie mit den Erkundungen. Sollten Sie Verstärkung benötigen, ziehen Sie sich zur Landezone zurück und wir schicken ein weiteres Team los."
Er ließ seinen Blick durch die Halle schweifen und entdeckte dabei nochmals den Frachter.
„Einverstanden. Haben die Scans irgendwelche weiteren Ergebnisse gebracht? Was ist mit dem Frachter? Der Crew?", erkundigte er sich beim Captain.
„Negativ, die Sensoren können nichts erfassen.“
„Okay. Sollten wir dennoch im Auge behalten. Wenn es Hart auf hart kommt, können wir ja versuchen dorthin zu evakuieren. Was sind die Primärziele?“
„In Ordnung. Primärziel ist das Sammeln von Informationen und Kontaktaufnahme mit der Crew des Frachter.“
„Verstanden. Mal schauen, was wir so finden. Allerdings hab ich so meine Bedenken mit der Frachtercrew. Wer lässt sein Schiff schon inaktiv zurück? Schon mal gar in der nähe dieses Kolosses. Okay. Sichern nun die LZ und beginnen dann mit der Erkundung. Landungsteam, ende.“

Er nahm die Hand wieder runter. Der, in die Panzerung eingearbeitete Computer, wechselte automatisch wieder in die TacCom und Robert gab die ersten Befehle: „Okay, Team. Sichern wir zunächst die LZ. Der Gunny, hinten im Shuttle kümmert sich ein wenig um den Staff Lieutenant und übernimmt die Absicherung mit der Waffe. Merri Blue. Sie und der Corporal behalten weiter den Raum im Auge. Havoc. Wir rücken die Container dort ein wenig ins bessere Licht und bauen eine Barrikade, als Deckung, um das Shuttle herum auf. Ich glaub, ich hatte dort eine Art Hubwagen gesehen. Irgendwelche Fragen?“

10:33 Uhr

Celeste Gray
03.03.2012, 12:13
Celeste grunzte dezent, ein Ausdruck von Resignation, aber vernehmbar. Ohne es zu wollen kam ihr das Gespräch mit Staff Lieutenant Schlafmütze ins Gedächtnis.
'Es mag ein Risiko sein aber es ist meiner Meinung nach vertretbar da ich sowohl Erfahrung mit der Infiltration von potentiell feindlichen Arealen habe und ich war bereits mehrmals an kombinierten Aktionen zwischen Marines und Kommandos des Geheimdienstes beteiligt. Außerdem möchte ich so schnell wie möglich auf mögliche Überraschungen reagieren können.'

Japp. Es reagierte sich immer so schnell wie möglich auf mögliche Überraschungen wenn man wie eine Kartoffel in der Ecke lag. Nicht das es jetzt einfach nur ein Mann weniger war der eine Waffe tragen konnte. Nein, sie mussten auch noch einen weiteren zurücklassen damit der Pennbacke nichts passierte. Celeste nickte zu Barney, als der ihr den Feuerbereich anzeigte und erwiderte es mit einem ähnlichen Zeichen, deutete dabei eine leichte Überschneidung ihrer Bereiche an. Vor allem bei dem Raum vor der Position des jeweils anderen.
Dann begann Elle mit einer kleinen persönlichen Unterhaltung, zumindest verriet das seine Körperhaltung. Nach wenigen Augenblicken kamen dann neue Befehle von Elle - offensichtlich hatte er jetzt die Leitung, zumindest hatte das die CIC gerade von sich gegeben.
Sie leitete die Energie von der IRS Drohne weg auf die Kampfdrohne. Das kleine weiße Gebilde löste sich mit einem leisen Zischen in Luft auf, während sich eine deutlich größere orange Drohne dafür formte. Sie würde dafür weniger Zeit haben, da dieses Modul mehr Energie verbrauchte, und länger zum aufladen, aber es würde ihnen genug Zeit geben bei einem Angriff. Cel beorderte sie in den Zwischenbereich der Türen zu diesem Hangar. Jeder der durch die Türen kam würde jetzt als erste die Drohne sehen und darauf vermutlich als erstes Feuern, das erkaufte ihnen Zeit zum reagieren, auf was auch immer durch die Zugänge kam.

Celeste bestätigte den Befehl mit einer einfachen Antwort. "Copy."
Dann stand sie unvermittelt auf und drehte sich auf dem Absatz um, ging, in praktisch aller Seelenruhe zurück, als könnte sie nicht beschossen werden. Behielt dabei das Shuttle für einen Moment im Blick, in dem der Gunny gerade die schlafende Schönheit verarztete. Sie schüttelte den Kopf und sah zu der jungen Latina, für die sie eigentlich gar kein Rufzeichen hatten. In einem Sekundenbruchteil gingen ihr ein paar Namen durch das Gehirn, dann aber fiel ihr etwas ein das sie auf der Schulter des Mädchens gesehen hatte. "Rabbit, übernehmen Sie den Feuerbereich von Vanguard." sie untermalte das mit einer einfachen Handbewegung.
Währenddessen regelte sie den Kommunikationsverkehr auf das Landungsteam herunter. "Hey Nazgul 104." eröffnete sie und nickte zum Cockpit, während sie auf der Höhe von Juana angekommen war. "Ich hoffe Sie kennen den ersten Preis für das Ausschalten eines Offiziers, wie Staff Lieutenant Dornröschen hier?" ihre Stimmte hatte einen lockeren, amüsiert, kameradschaftlichen Klang, als sie herum schwang und in die Hocke ging um mit Juana die Sicherung des Zugangsbereiches zu übernehmen. Die Waffe angehoben, aber nicht im Anschlag. "Trommelwirbel. Dem Landungsteam nachher die erste Runde spendieren. Herzlichen Glückwunsch!" sie ließ ein trockenes Lachen hören, dem man anhören konnte das sie trotzdem hochkonzentriert war. "Sir." schloss sie schließlich und tat dem Rangunterschied genüge.

Dann weitete sie die Kommunikation wieder aus.
"Eine Frage, Echo. LZ sichern, und dann?" sie räusperte sich. "Wollen sie, als Führungsoffizier, die Führung bei der Aufklärung übernehmen?" Ihre stimme war neutral, aber mit einer Handbewegung auf die Schulter mit zwei Fingern, deutete sie genau an was sie wirklich dachte. 'Keine Lust den nächsten in der Kommandokette zu verlieren.'

Barney Gray
03.03.2012, 14:50
„Verstanden, Sir“, erwiderte Barney auf Elles Befehle hin und erhob sich, während Morales zu ihm kam, um seinen Feuerbereich zu übernehmen. Den Rucksack ließ er für die Latina liegen, seine Waffe jedoch warf er beinahe über seine Schulter, als er zu den Containern kam. Für eine Sekunde schweifte sein Blick zu den Drachenzähnen. Sie waren poliert, wodurch sie glänzten, als ob sie gerade frisch vom Fließband kamen – oder worauf auch immer die Geth diese Dinger fabrizierten. Nichts ließ darauf schließen, dass sie in letzter Zeit benutzt wurden, doch das musste noch gar nichts bedeuten. Der Frachter, der neben dem Midway-Team ebenfalls angedockt war, ließ nichts Gutes verheißen, vor allem weil er inaktiv war. Barney schätzte die Wahrscheinlichkeit, Überlebende zu finden, sehr gering ein. Er bereitete sich innerlich mehr darauf vor, sie in Form von auf sie zustürmenden Husks erschießen zu müssen. Vielleicht könnte man im Logbuch des Frachters noch etwas finden. Jetzt mussten sie jedoch zuerst ihre LZ befestigen, denn das letzte, was das Team jetzt brauchte, waren irgendwelche Punks, die ihr einziges Ticket von diesem Schiff durchlöcherten. Barney packte einen der Container und zog ihn an sich vorbei, um den Weg freizuräumen. Der Stahlkubus schlitterte über den Boden und brachte in der Tat einen Hubwagen zum Vorschein, mit dem Barney schon besser arbeiten konnte. Eine Sicherung verhinderte jedoch, dass er mit seinem Omnitool die Steuerung übernehmen konnte, weshalb er einen Sicherungskasten öffnete und so einen wirren Kabelsalat zum Vorschein brachte. Mit einem Seufzen kniete er davor ab und nestelte daran herum, bis er die zwei richtigen Kabel hervorgeholt hatte. Mit der kleinen Kneifzange, die er in seiner Koppel mit sich führte, knipste Barn beide Kabel in der Mitte durch, um sie anschließend mit etwas Omnigel neu zu verbinden, jedoch in anderer Reihenfolge. Ein mechanisches Surren bestätigte ihm, dass er die Sicherung umgangen und nun vollen Zugriff auf das Gerät hatte. Mit zwei oder drei Eingaben auf seinem Omnitool verschwanden die Greifarme des Hubwagens in den dafür vorgesehenen Nischen des Containers und augenscheinlich mühelos wurde er angehoben. Moderne Technologie war doch immer wieder etwas Schönes. Barney platzierte den Container so, dass er den Blick von den beiden rechten Türen auf das Shuttle erschwerte, also einen provisorischen Kugelfang bot, hinter welchem Elle oder andere, nachfolgende Führungsoffiziere geschützt die weitere Operationsplanung durchführen konnten. Der Texaner ging anschließend zu dem kleinen Container, den er vorher weggezogen hatte und platzierte ihn direkt neben dem großen. Eine ideale Position für einen Wachposten.
„Corporal Rabbit, das hier ist ihre Ausweichstellung“, ließ er Morales wissen und grinste, um dann leise, zwar hörbar, jedoch mehr zu sich selbst fortzufahren, „Corporal Rabbit... hehe.“
„Sir“, meinte er dann zu Elle, wobei das Lächeln auf seinen Lippen mehr als deutlich zu hören war, „ich schlage vor, entlang dieser Linie“, er drehte sich zur Seite und zeichnete eine unsichtbare Linie mit der Hand, die bei dem Stahlträger begann und hinüber zu den Drachenzähnen führte, „die restlichen Container zu verteilen, damit wir genügend Ausweichstellungen haben.“ Er sah wieder zu Elle und wartete darauf, ob der Offizier einen anderen Vorschlag machte, wobei Barney seinen üblichen Ernst wiedergefunden hatte.

Robert Elle
06.03.2012, 22:16
Seine Blicke schweiften noch einige Sekunden durch den unwirklichen Raum. 'Wer dieses Gebilde wohl erbaut hat?', schoss es ihm durch den Kopf. 'Wenn ich das Teil mit nach Hause bringe, wäre ich rehabilitiert.' Es wuchs zu einer ernsthaften Überlegung an, während Rob zusammen mit Barney die Kisten in die richtige Position brachte. Der Gunny hatte den Hubwagen, der hinter ein paar Kisten versteckt stand, kurzgeschlossen und verschob die schweren Kisten praktisch im Alleingang. Corporal Rabbit, wie Morales mittlerweile getauft wurde, hatte seinen Feuerbereich übernommen und sicherte mit Cel den Raum. Die Kommandosoldatin schritt dabei mit einer Selbstsicherheit durch die Gegend, die Robert selten bei Menschen sah. Es gefiel ihm. Sie ließ sich nicht unterkriegen und ihre lockere Art, löste ein wenig die angespannte Stimmung. Dennoch, das Team kannte sich nicht. Ob es wirklich funktionieren würde, musste sich noch herausstellen.
„Sir“, lachte Barney ihn an. Er amüsierte sich offensichtlich über den neuen Spitznamen für die Latina, fuhr dann aber wieder mit gewohnt ernster Stimme fort: „ich schlage vor, entlang dieser Linie die restlichen Container zu verteilen, damit wir genügend Ausweichstellungen haben.“ Mit einer Handbewegung deutete er die ungefähre Positionen an.
Robert schaute sich die Empfehlung an und befand die Idee für gar nicht mal schlecht. Dennoch wandelte er sie leicht ab: „Okay Gunny. Wir stellen aber nur zwei Linien auf.“
Er ging zur ersten, zu entstehenden Deckung: „Hier“, und deutete auf die zweite imaginäre Linie: „und hier. Die restlichen fünf Container verteilen wir vermint und asymmetrisch im Raum. So bieten wir potentiellen Gegnern eine garantiert klasse Deckung.“ Sein zähnefletschendes Lächeln war praktisch durch seinen Helm zu sehen. Robert wollte seit langem mal wieder irgendwas oder Irgendwen in die Luft jagen. Warum also nicht bei der Verteidigung der LZ? Barney nickte und begann mit der Aufbauaktion. Ihm schien die Idee auch zu gefallen.
Robert drehte sich nochmals zum Shuttle und prüfte abermals den Status von Weber. 'Schläft wie ein Stein. Ein hässlicher Stein aber zumindest konnte er Robert so nicht wirklich gefährlich werden.
Den Funk noch immer auf das Team, Robert gab ihm nun den äußerst passenden Namen Grimreaper oder kurz: Golf Romeo, reduziert, wandte er sich auch an den Piloten: „Nazgul 104, ich nehm' übrigens einen doppelten Whiskey, falls es so was an Board gibt.“, unterrichtete er ihn über seinen Preis. „Ohne Eis und vor allem ohne Cola.“, fügte er noch neckisch hinzu.
Dann kam allerdings auch schon wieder der Ernst in die Truppe zurück und der hatte keine Cola dabei. Nein, im Gegenteil. Cel fragte nach der Führungsposition in der Aufklärungstruppe Grimreaper. Ihr Handzeichen auf die Schulter ließ die wahre Intention hinter der Frage aber nicht missen. Sie wollte nicht noch einen Teamleader verlieren. Robert gab Entwarnung:
„Nein, werde ich nicht.“
Die Vorbereitungen waren soweit getroffen. Die LZ war sicher. Die Minen waren platziert aber noch nicht scharf. Soweit, so gut. Das Team nahm wieder Stellung ein.
„Die Führung übernehmen Sie, Merri Blue. Dann kommt Havoc. An dritter Stelle folge ich. Das Schlusslicht bildet Rabbit. Sie drei haben eindeutig mehr Feuerkraft als ich. Es wäre töricht dann noch als erster vorweg zugehen.“
Kaum hatte Robert die Worte ausgesprochen, erreichte sie auch schon ein Warnruf das Landungsteam: „CIC an Außenteam, wir haben zwei Geth Fregatten hier! Eine Evakuierung ist derzeit nicht möglich! Ich wiederhole, eine Evakuierung ist derzeit nicht möglich. Fahren Sie mit der Mission fort, wir kümmern uns um die Geth.“
'FUBAK!', schoss es dem Deutsch-Ägypter in den Sinn. Das hat jetzt noch gefehlt und genau in dem Moment drehte er sich um. Der grelle Lichtblitz blendete ihn dabei. Eine Fregatte hatte es wohl zerlegt. War nur die Frage welche. Eine der Geth oder die Midway. Robert hoffte das Beste.
„Okay Golf Romeo. Los geht’s. Nicht weniger als drei Meter Abstand zum Vordermann aber nicht weiter als Sichtweite entfernen. Ständiger Funkkontakt! Merri Blue, die linke Tür dort.“
Robert riss die Predator aus dem Beinhalfter und schloss zur Gruppe auf. Die Tür öffnete sich und ein Schwall warme und verbrauchte Luft umschloss sie. Die Sensoren in seinem Anzug verrieten, dass sie zwar Atembar war aber sich auch unbekannte Gase in ihr befanden. Also war das entsiegeln der Maske keine Option. Die Sauerstoffreserven seiner Panzerung mussten vorerst aussreichen.
„Nazgul 104. Wenn sie keine Option mehr sehen, warten Sie nicht auf uns! Verstanden?“
Robert wartete die Antwort noch ab, ehe er sich wieder in den Trupp vor Juana „Rabbit“ Morales einordnete. „Ich hoffe, Sie können die großen Dinger auch handeln, Rabbit.“ bemerkte er den ML-77 auf ihrem Rücken. Geschlossen begannen sie ihre Erkundungstour in das unbekannte Monstrum.

Juana Morales
13.03.2012, 01:15
<--- NV-104 Atlantis [Midwayshuttle]
---> Derelict Reaper

Juana hielt sich links hinter Barney und deckte seine Flanke, während sie sich fast synchron mit ihm bewegte. Sie war immer noch nervös und mit jedem Schritt vergrößerte sich ihr unbehagen, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Cel meldete Dragons teeth, was Juana schaudern ließ. Husks waren nur in Massen ein gefährlicher Gegner, aber einer der verdammt große Angst machte und gegen den jeder noch so krasse Zombiestreifen wie das Kinderprogramm am Nachmittag wirkte. Juana warf einen flüchtigen Blick auf die Drachenzähne, während sie Barney deckte als dieser zu einer günstigen Position sprintete. Die Drachenzähne von Katla...wie passend
Juana folgte Barney und ging links von ihm hinter einigen Kisten in Stellung. Keine perfekte Deckung, wer wusste schon was in diesen Kisten war, aber besser als im offenen zu stehen. Im Gegensatz zu Barney verzichtete sie auf das Zweibein, im Gegensatz zur Raptor waren die Rückstoßdämpfer in Kampfpanzerung und Waffe genug um die Terminus zu stabilisieren.
"Links sicher, kein Kontakt." meldete Juana und hielt weiter die Umgebung und den den Bewegungsmelder ihres Helm-HUDs im Auge. Sie nahm die Details und organischen Formen der Architektur des Raumschiffes war und kam sich immer mehr so vor als wäre sie im innern eines schlafenden Drachen. Es hatte fast den Eindruck, als sei das Schiff gewachsen und nicht gebaut worden, oder zumindest aus einem Guss. Knirschende Geräusche kamen aus dem inneren des Schiffes, als ob gigantische Stahlplatten aneinander rieben. Es klingt fast als würde es Atmen schauderte Juana und verwünschte sich sofort für diesen Gedanken. Doch was ihr eigentlich Angst einjagte war eine Aura der Bedrohlichkeit die in allem mitschwang, weniger als eine Ahnung, wie die Erinnerung an ein Jucken. Sie konzentrierte sich, wollte Wissen ob das nur eine Einbildung ihrer Angst oder wirklichkeit war.
Beim plötzlichen Knacken des Helmkoms und der Meldung Weber sei ausgefallen wäre Juana beinahe aufgeschreckt. Sie war so konzentriert gewesen, dass sie ihre Umgebung überhaupt nicht mehr wahrgenommen hatte. "Mierda!" flüsterte die Latina und tadelte sich selbst dafür den Fokus verloren zu haben. Sie zwang sich dazu das Unheimliche ihrer Umgebung zu ignorieren und auf die Fakten zu konzentrieren. Was auch nicht gerade besser war. Wie stehen die Chancen einer Mission mit lauter Unbekannten die schon vor dem ersten Feindkontakt den CO verliert?

Sie sparte es sich, die Frage zu beantworten und übernahm stattdessen Barneys Feuerbereich. Jetzt bin ich also Rabbit...immerhin besser als Bunny. Als Cel die Funkdisziplin brach um rumzuwitzeln war Juana ihr unglaublich dankbar für die Ablenkung von diesem Ort und eine Runde war ihnen der Pilot für den wilden Ritt eh schuldig.
"Wenn man schon wünsche äußern darf hätte Rabbit gern nen White Krogan." und selbst über Funk war das Grinsen in ihrem Gesicht zu hören. Es war äußerst unwarscheinlich, dass es Bord der Midway die nötige Flasche Ryncol gab um den großen Bruder des White Russian zuzubereiten.

Inzwischen war Barney damit fertig die Ausweichdeckungen einzurichten und die übrigen Container zu verteilen und zu verminen. Juana wollte gerade ihre Stellung als Nachhut einnehmen als die Warnung aus dem CIC kam. Mierda! Das kann doch kein Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt die Geth hier aufkreuzen!
Ein Lichtblitz brannte sich auf Juanas Netzhaut, eine der drei Fregatten da draußen war gerade zweifelsohne Geschichte. Wenn sie Glück hatten würde die Midway die beiden Geth-Schiffe einfach ins Nirvana pusten. Wenn nicht, würden sie es bald mit einer Übermacht an Geth-Truppen zu tun haben. Juana war froh über das Gewicht des Raketenwerfers auf ihrem Rücken und des LMGs in ihren Händen. Beides hervorragende Waffen um einer Übermacht standzuhalten.
"Ich hoffe, Sie können die großen Dinger auch handeln, Rabbit."
"Die großen Dinger liegen mir besonders gut Echo."

Celeste Gray
13.03.2012, 08:57
Cel wartete bis Robert zu Ende gesprochen hatte. Guter Mann. Sie würde die Führung des kleinen Trupps übernehmen - so war das recht und richtig. Weber hätte das wohl anders gesehen, aber der hatte ja beschlossen lieber ein kleines Schönheitsschläfchen zu machen – das er auch dringend nötig hatte. Sie knurrte und stand wieder auf. Sah zu Elle und nickte, ließ das Funkgerät als Antwort einmal Knacken nur um sich dann auf den Weg zu der angegebenen Türe machen. Ihre Schritte wirkten dabei sicher und ohne zu zögern.

Der Raum drückte ihr auf das Gemüt und auf ihre Stimmung. Fast als hätte das ganze Schiff etwas dagegen das sie, nun, sich konzentrierte. Es war etwas schweres das sich tief im Hinterkopf als Präsent und Bedrohlich manifestierte. Sie konnte nicht genau sagen woran es lag. Das Ding machte ihr keine echte Angst, aber es verlangte von ihr Respekt – auf eine unheimliche Art und Weise. Und das obwohl es nur ein riesiger Haufen Blech war. Ein gut konstruierte Haufen Blech, von dem sie wirklich zu zweifeln begann ob Geth überhaupt in der Lage waren solche Dinge zu bauen. Celeste hatte Geth Schiffe schon von innen gesehen, sie waren anders. Ähnlich, auf eine überraschende Art und doch gänzlich anders. Das hier wirkte trotz allem irgendwie organisch. Es wirkte als hätte jemand das Metall 'wachsen lassen', es verbunden mit der Eigenschaft sich zu entwickeln. Sie schnaubte und schüttelte das Gefühl ab, zumindest fürs erste.
So leicht ließ sich Celeste nicht beeindrucken und verweigerte sich dem Gefühl konsequent.

Mit zwei weiteren Schritten kam sie der Türe näher und entlud die Kampfdrohne durch einen einfachen Befehl und gab der Energiezelle ein paar Momente um genug Energie zu sammeln für einen erneuten Aufruf der IRS Drohne. In dieser Zeit klopfte Sie, als sie diese auf ihrem Weg passierte, Juana auf die Schulter.
"Ach Rabbit – sagen Sie nie in der Nähe von einem Mann, das Ihnen die 'großen Dinger' besonders gut liegen." Sie näherte sich der Türe weiter und behielt mit einem Auge dabei die Energieanzeige der Drohne im Blick. "Vor allem nicht wenn Frau ein so schmales Becken hat wie Sie." dann begann sie breit zu grinsen und man konnte den feixenden Unterton deutlich über Funk hören.

Mit einem weiteren Befehl aktivierte sie die IRS Drohne schließlich wieder und brachte sie vor der Türe in Stellung. "Prüfe Zugangsprotokolle." kommentierte sie trocken und ging neben der Türe in Deckung, indem sie sich mit den Rücken gegen den Türrahmen lehnte. Das Gewehr inzwischen im Anschlag. In diesem Moment tat die Drohne ihre Arbeit, die inneren Kreise und Kugeln wirbelten herum, während sich das Schloss der Türe ebenfalls zu drehen begann und sich von Orange langsam zu Grün verfärbte. "Türe verschlossen. Öffnung initialisiert."

Merri Blue sah zu Vanguard, dann zu Echo Alpha Schwarz und schließlich zu Rabbit. Das war's also. Ein bisschen spazieren gehen auf einem Reaper. Das würde interessant werden. Es klickte neben ihr und die Drohne hatte die Türe geöffnet. "Offen." Celeste prüfte mit einem letzten Blick ihre Waffe und atmete tief durch. 'Jetzt zählts…' Dann machte sie einen Schritt nach vorne und schob sich mit einer fließenden Drehung um hundertachtzig Grad in die Türe. Mit dem Blick den langen dunklen Gang, der mehrer dutzend Meter gerade aus führte und dabei leicht absank, als würde er nach unten, tief hinein in das Schiff führen, fixiert.
Celeste beobachtete den Flur über den Lauf des Gewehres, prüfte Wände und Decke, den Boden, ließ den Lauf dabei über alles hinweg wandern.
"Sauber." Dann machte sie den ersten Schritt in den Gang, die Knie leicht gebeugt, das Gewehr mit dem Kolben gegen die Schulter gepresst, ein so kleines Ziel wie möglich bietend.

Der Gang war düster, und wenn sich vorhin schon das Gefühl aufgedrängt hatte, das sie in einem organischen Körper herum liefen, dann war es jetzt mehr als deutlich. Es fühlte sich an als würden sie in einer Ader stehen und nicht in einem Gang. Noch dazu war es zum Ende des Ganges hin düster und dunkel. Es war schwer überhaupt Einzelheiten auszumachen. Aber die Elektronik ihres Anzuges aktivierte, langsam hochfahrend, den Restlichverstärker.
Celestes Sichtfeld färbte sich Stück für Stück grün, während immer mehr Einzelheiten in der bedrückenden Finsternis sich abzuzeichnen begannen. Sie nickte leicht und schob sich, mit einem halben Meter Abstand zu der Wand auf ihrer rechten Seite, weiter in den Gang. Stetig konzentriert mit leisen, kurzen Schritten. Ließ aber gleichzeitig die Drohne an sich vorbei schweben, die als sie Celeste passierte, sanft flimmerte und dann fast unsichtbar, weiter nach Vorne schwebte.

Barney Gray
14.03.2012, 13:19
Barney stand gerade auf, als der Funkspruch der Midway reinkam, Geth-Fregatten würden sich dem verlassenen Schlachtschiff nähern. Wortlos nahm er die Meldung hin, sah am Landeshuttle vorbei und blinzelte zweimal, als ein heller Lichtblitz das ansonsten stockfinstere All grell erleuchtete. Die Lichtsensoren seines Helms reagierten augenblicklich und automatisch wurde das Visier seines Vollhelms abgedunkelt, sodass Barney nicht geblendet wurde. Ein kleines Extra, das er privat angeschafft hatte und in seinen Anzug eingebaut hatte. Seither hatte er niemals ein Problem mit einer Blendgranate gehabt – sehr zum Missfallen diverser Söldner und anderen Kriminellen. Da sein Retinaimplantat und das zugehörige Omnitool mit den Systemen der Midway synchronisiert war, hätte er sich sogar Schadensmeldungen und Scanergebnisse auf die Netzhaut projizieren lassen können, doch dafür hätte es einer Relaisstation bedurft, die das Signal seines Omnitools verstärken konnte. So war dies nur an Bord der Fregatte möglich. Ein neuwertiges System zur Vernetzung des Schlachtfelds, nannte es das Oberkommando. Eine nette Spielerei nannte es Barney. Für Entermannschaften oder dergleichen zweifelsohne interessant, doch im Moment nutzlos. In großen Schlachten, Torfan sei hier als Beispiel erwähnt, konnte ein solches System jedoch Zeit erkaufen, die über Erfolg oder Misserfolg der Mission entschied. Barney wandte sich wieder seinem Rucksack zu, den er zum Verminen der Kisten mitgenommen hatte. Ein etwas beunruhigtes Schnalzen seiner Zunge war die einzige Reaktion auf den Blick in den Rucksack hinein. Es war so gut wie kein Sprengstoff mehr übrig, nachdem Elle beschlossen hatte, im Falle eines Falles für ein kleines Feuerwerk in der LZ zu sorgen. Zwar hatte Barney noch zwei Ladungen dabei, eine davon in seiner Koppel untergebracht, doch würden diese allenfalls gegen Geth der Prime-Klasse oder höchstens noch kleinere Walker, doch dann würde es auf taktische Finesse und unter Umständen auch auf Morales‘ Raketenwerfer ankommen. Barney ging ungerne mit so wenig Sprengkraft dort raus, aber ändern konnte er jetzt auch nichts daran. Er sah auf, noch einmal zu der Stelle, von der der Lichtblitz kam. Mit jeder Minute schien diese Mission komplizierter zu werden.
Barney meldete Elle, dass die Verschanzungsmaßnahmen abgeschlossen waren und hörte aufmerksam zu, als der Staff Lieutenant das weitere Vorgehen beschloss und Cel damit die Führung übertrug. Barn nickte, wobei er sich einen Schluck aus der Trinkblase gönnte. Seiner Schwester unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes folgend überprüfte er ein letztes Mal seine Waffe, um sogleich einen Blick auf den Annäherungsmelder zu werfen. Keine Kontakte soweit. Noch. Gemeinsam mit Cel ging er vor der Tür in Stellung, bereit sie jeden Moment zu stürmen, als die jüngere der beiden Grays mal wieder einen ihrer Sprüche losließ. Barney brummte missfallend. Die Späße in der LZ hatte er noch hingenommen, vor allem da der leitende Offizier ebenfalls gewitzelt hatte, doch jetzt waren sie gerade dabei einen Raum zu stürmen. Ein Raum von unbekannter Größe, auf einem Schiff, dessen Klasse in der Lage ist, die gesamte Citadel-Flotte in helle Aufregung zu versetzen.
„Merri Blue, halten Sie den Kanal sauber“, raunte er schließlich, wobei er nicht zu ihr sah, sondern seinen Blick auf die Tür vor ihm gerichtet hielt, jederzeit feuerbereit. Die anderen, Morales vermutlich am meisten – so schätzte Barney – würden sich wohl ziemlich darüber wundern, dass er seine Schwester über Funk siezte, doch hier draußen waren sie keine Geschwister. Sie waren Kameraden, zwei Soldaten, die nur einen Befehl hatten: verdammt nochmal dafür zu sorgen, dass die Mission erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Sie waren Waffenbrüder. Das änderte natürlich nichts an dem Umstand, dass sie Familie waren, dass Barney alles tun würde, um seine Schwester heil nach Hause zu bringen, aber das musste der Feind nicht wissen.
Schließlich öffnete sich die Tür mit einem Zischen und gab den Raum dahinter frei. Es handelte sich vielmehr um einen Gang, der weit hineinführte und der sich in der Dunkelheit des Schiffs verlor. Wie bei der Explosion schon reagierten die Helligkeitssensoren seines Helms und ohne Verzögerung aktivierte sich der Restlichtverstärker seines Helmvisiers. Der Gang war ein leichtes Gefälle und Barney wartete einen Moment, ehe er zu Cel aufschloss, um den Sicherheitsabstand einhalten zu können.
„Havoc folgt“, funkte er und übernahm automatisch die linke Seite des Gangs. Sein Gewehr hatte der Texaner dabei fest gegen die Schulter gepresst und wie im Hangar bereits gerade so weit in den Anschlag gebracht, dass er über die Zielvorrichtung hinweg in den Raum hineinsehen konnte. Der Eindruck, den er in der LZ schon gewonnen hatte, verstärkte sich hier noch mehr. Nahtlose Übergänge, unnatürliche Winkel, ja sogar die Farbe, mit welcher der Stahl lackiert war, wirkten auf Barney wie der Eingang zu einem Labyrinth ohne Ausgang. Reflexartig verstärkte sich sein Griff um das Griffstück seiner Waffe und Barney blinzelte. Die Wirkung der Stims kickte jetzt voll rein. Es handelte sich bei Barneys Stims um eine spezielle Mischung, die zwei verschiedene Reaktionen im Körper auslöste. Zuerst gab es einen unmittelbaren Effekt, der Gefäße öffnete und die Augenmuskeln stimulierte. Zeitlich um ein paar Minuten versetzt, zum einen, um den Suchtfaktor zu minimieren und zum anderen, um die Wirkungsdauer zu verbessern und damit den Verbrauch zu reduzieren, entfaltete sich der andere Wirkstoff langfristigerer Natur, der die Pumpleistung des Herzens stabilisierte, die Sauerstoffaufnahme der Lungenflügel verbesserte und die Hormonausschüttung, speziell von Adrenalin, regulierte. Ein höllischer Cocktail, dessen Zusammensetzung geheime Verschlusssache ist und über welchem Allianzdoktoren vermutlich Jahre gebrütet haben, doch am Ende des Tages zählte für Barney, dass das Zeug wirkte und bei Gott, das tat es. Der Blick des Texaners huschte von Eck zu Eck, von Kante zu Kante, von Flanke zu Flanke, stets auf der Suche nach eventuellen Kontakten oder beispielsweise Abzweigungen, die einer Sicherung bedurften. Selbst mit Restlichtverstärker konnte Barney nicht bis zum Ende des Ganges sehen, doch Taschenlampen könnten das Team jetzt verraten, weshalb er darauf verzichtete, seine zu aktivieren. Schließlich wusste das Landeteam nicht, ob die Midway die zweite Fregatte auch erwischt hatte oder ob diese gerade seelenruhig ihre Truppen auf dem verlassenen Schlachtschiff absetzte. Barney hielt alles für möglich; erst recht bei dieser Mission, die unter mehr als einem diffusen, merkwürdigem Vorzeichen stand. Einer der Gründe, weshalb sein Blick immer wieder auf den Annäherungssensor sprang, während er langsam und an Cels Tempo angepasst an der linken Wand vorwärts schlich.

Robert Elle
29.03.2012, 23:11
Tief schwarz, unheimlich, unbeschreiblich. Der Gang, der sich vor dem Aufklärungstrupp erstreckte, war einfach nur atemberaubend. In Robert stieg ein Gefühl auf, welches am ehesten mit dem Gefühl zu vergleichen war, welches jemand hat, der das allererste Mal Achterbahn fuhr. Eine Mischung aus Angst und Vorfreude, gewürzt mit einer Prise Überwältigung.
Die Tour begann und wo der Gang hin führte, würden sie nur herausfinden, wenn sie ihm folgen würden.

Ein Vorteil der Hochtechnologiezeit war, dass man Restlichtverstärker oder Nachtsichtgeräte nicht mehr sperrig mit sich führen musste und das Visier im Helm binnen hundelster Sekunden alles regelte. Sein Sichtfeld färbte sich leicht grünlich. Schnurgerade ging der leicht abschüssige Gang, der sich nach wenigen Metern in einen Steg übergab, in das Schiff, dieses stille Grab.
Cel und Barney sicherten nach vorn hin ab. Robert und Juana deckten die Sechs. Angesichts der schieren Tiefe, der Schlucht die sie überquerten, griff Robert doch lieber zum Gewehr. Ein leichtes Surren und die sanfte Vibration verrieten ihm, dass es sich nun in einsatzbereitem Zustand befand, als er es vom Rückenhalfter nahm. Ein Blick durch die Zieloptik ließ nichts gutes erahnen.
„N/A.“, flüsterte leise.
Die Zieloptik seiner Viper konnte den Boden nicht ermessen. Die Schlucht musste also folglich das ganze Schiff durchziehen. Was ein Ungetüm., schoss es ihm durch den Sinn.
Alle waren hoch konzentriert. Robert hatte immer wieder mal einen Blick auf seine Kameraden, damit niemand den Anschluss verlor. Nichts wäre schlimmer gewesen, als sich jetzt aus den Augen zu verlieren. Schon mal gar in dieser totalen Finsternis, die nur durch das kaum fassbare Licht der IRS Drohne, durchbrochen wurde.

Dann der erlösende Funkspruch von der Midway (http://www.globalgameport.com/showthread.php?43484-Das-Combat-Information-Center-(CIC)&p=742140&viewfull=1#post742140): „CIC an Außenteam: Eine der feindlichen Fregatten konnte Geth übersetzen. Rechnen sie also damit, den Maschinen zu begegnen. Leider sind uns die Bauart und Anzahl nicht bekannt. Wir schicken Ihnen Verstärkung. Nazgul, kommen Sie sofort zurück, wir übernehmen den Verletzten und bringen ein weiteres Team rein.“
Robert atmete erleichtert auf: „Hier Außenteam, haben verstanden und gebt dem zweiten Team bitte noch ein wenig mehr Sprengstoffe mit. Wir könnten noch was gebrauchen.“
Er überlegte kurz, ehe er sich an das Team wandte. Ein unbekanntes Schiff, der Ausfall des eigentlichen Teamleiters, eine verschwundene Frachtercrew, Geth. Besser konnte der Tag nicht werden.
„Team, Munitionsarten nach eigenem Ermessen bestimmen. Schlage Disrupor für Primärbewaffnung und Schredder für Sekundärwaffe vor. Da vorn ist ein Ausgang. Den nehmen wir. Bereitet euch vor, wer weiß, was uns hinter Tor Nummer zwei erwartet.“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hallte ein markerschüttender Schrei (http://www.youtube.com/watch?v=BFqHyCoypfM) durch die Schlucht. Alles hockte sich hin, machte sich klein. Die Waffen im Anschlag. Robert riss seine rechte Faust in die Luft. Halt. Jeder suchte seine Perimeter ab. Er spürte sein rasendes Herz pochen. Es schlug ihm fast bis unter der Zunge. Anscheinend war die Frachter Crew doch noch nicht komplett verschwunden. So gerne Robert jetzt losgestürmt wäre, eine Rettungsmission würde das hier nicht werden. Ehe sie die eventuellen Überlebenden finden würden, wären sie sowieso schon alle tot. Man konnte ihnen nicht mehr helfen. Robert wusste das und diese Tatsache nagte an ihm. Er konnte ihnen nicht helfen. Niemand wusste, wie lange sie schon hier waren. Vielleicht gehörte der Schrei ja zum letzten Überlebenden. Viele Gedanken taten sich auf. Nicht jeder konnte weiterverfolgt werden. Wichtig war momentan nur eins: Die Mission fortsetzen, den Geth aus dem Weg gehen und möglichst viele Informationen beschaffen.

Sie zogen weiter.

10:56 Uhr

Juana Morales
02.04.2012, 00:06
Unruhig fokussierte ihr Blick immer wieder den im HUD eingeblendeten Motion Tracker während sie die Nachhut übernahm und darauf achtete nicht den Anschluss zu verlieren. Sie konnte sich schöneres Vorstellen als auf diesem Ding verloren zu gehen. Die Stimmung, das ständige Gefühl als würde man beobachtet werden, vermutlich würde man hier schnell durchdrehen und verrückt werden.
Unerwartet öffnete sich der Gang zu einem gewaltigen Raum. Juana konnte weder die Decke noch den Boden ausmachen über den ein recht schmaler Steg führte. Irgendwie genau die Art von Steg die nach "Hinterhalt" schrie. Keine Ausweichmöglichkeiten oder Deckung.
Die Meldung der Midway war zwar erlösend, aber nicht beruhigend. Mit einer unbekannten Anzahl Maschinen auf diesem Wrack eingeschlossen zu sein erschien ihr noch weniger Reizvoll als sich zu verirren. Denn es bedeutete, dass es hier jetzt nicht nur definitiv unheimlich und vielleicht gefährlich war. Es war definitiv unheimlich und in jedem Fall gefährlich. Können die uns die Pendejos nicht wenigstens sagen WO die Gethfregatte die Toaster abgesetzt hat?
Wieder huschte ihr Blick auf den Motion Tracker und genau in diesem Moment hallte ein furchbarer Schrei durch die Schlucht der Juana das Blut in den Adern gefrieren ließ. Nicht nur wegen des Schreis, was sie wirklich schockiert hatte war die Anzeige des Motion Trackers gewesen. Im Moment des Schreis hatte dieser mindestens 50 Echos aus allen möglichen Richtungen angezeigt. Jetzt schien alles wieder ruhig und Juana war sich nichtmal sicher ob sie sich das nur eingebildet hatte. "Rabbit hier, hatte mehrere Echos aus allen Richtungen. Möglicherweise eine Fehlfunktion. Bitte um bestätigung."

Celeste Gray
06.04.2012, 21:55
Celeste bewegte sich unbeeindruckt weiter. Selbst wenn die Fregatte Geth abgesetzt hatte, dann waren die Dinger jetzt deutlich eingeschränkter da ihre Verbindung zum entsprechenden Server dünner geworden war. Also kein Grund zur Panik. Außerdem war gar nicht klar wie schlimm es werden würde. Sie setzte ruhig und in geduckter Haltung einen Fuß vor den Anderen, arbeitete sich als Führung voraus. Ignorierte dabei den Abgrund, in dem Wissen das es ihr eh nichts brachte, außer vielleicht ein blödes Gefühl in der Magengrube.

Der Schrei kam überraschend, und veranlasste von ihr ein routiniertes umsehen und absichern, aber kein zweckloses zusammenzucken. Wer im Krieg gewesen war erschrak nicht mehr so leicht. Unabhängig davon lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und es war als würden die Wände näher rücken, als hätte sich das Schiff gegen sie verschworen und beschlossen zu signalisieren wer der Herr in dieser Galaxie war, und wer die Nahrung. Cel sah sich um und blickte über die Schulter. Elle hatte einen Halt befohlen und so bleib Celeste stehen und ging auch in die Hocke.
Knurrte leise, während sie nach vorne sah.
Super. Ein Handzeichen ohne ein Wort half den Soldaten vor ihm natürlich gigantisch weiter. Offensichtlich, das er sehr, sehr lange nur für sich alleine gearbeitet hatte. Sie nahm seinen Vorschlag zur Kenntnis, blieb aber lieber bei Panzerbrechenden Geschossen.

Dann knurrte sie wieder und sah über die Schulter. Hob sich leicht an und machte neue Schritte vorwärts. Sie hatte keine Lust zu lange auf diesem Schiff zu bleiben. Etwas in ihrem Kopf sagte ihr das hier kein guter Ort, war. Das hier größere Mächte am Werk waren und Celeste war eine gläubige Frau die ihrem Gefühl für den Teufel glauben schenkte. Also war ihr mehr daran gelegen hier weg zu kommen.
Sie setzte sich in Bewegung und erreichte schließlich eine neue Weggabelung, die deutlich weniger nach Weggabelung aussah, den mehr nach, einem, übrig gebliebenen Konstruktionsschacht. Keine Kontrollen, keine Amaturen, keine Fenster, kein Hinweis auf irgend ein Lebewesen das eigentlich in diesem Schiff irgend eine Funktion hatte. Dazu das düstere, kalte Gefühl das selbst durch die Rüstung drang und nur das blau, schwarze Schimmer in der Ferne, das was wie Nebel wirkte.
'Himmel, ist das Ding unheimlich.' ging es ihr durch den Kopf, als sie das Gewehr in den Anschlag nahm und ihr Tarnmodul anwarf.

Sie glitt an die Kante und presste sich mit dem Rücken an die Wand, schob den Kopf etwas nach rechts damit sie in den linken Gang sehen konnte, ohne von Hinten in das Blickfeld des rechten Ganges zu geraten. Ein weitere langer Gang tat sich auf, der über einen weiteren Abgrund zu führen schien. Dann drehte sie sich herum, so das sie mit dem Gesicht die Wand ansah und schob den Kopf weiter nach links, um nun in den rechten Gang zu sehen.

Es dauerte einen Moment bis in ihrem Kopf ankam, was sie gerade sah.
"Merri Blue. Kontakt." kommentierte sie kühl, und vollkommen professionell ohne wirklich zu wissen mit was sie da Kontakt hatte. Ihre Augen verengten sich, während sie sich konzentrierte. Vorsichtig schob sie ihren Körper etwas weiter in den Flur um das Gewehr in Anschlag bringen zu können. Und bessere Sicht auf das, nun, das Ding zu haben.
Es war nichts was sie bisher gesehen hatte. Es war groß und bucklig. Von einem rot-braunen Farbton und von mehreren, blasenähnlichen Gebilden am Rücken überzogen. Es kauerte über einem Bündel Lumpen am Boden und schien eifrig zu fressen. Celeste aktivierte ihre Helmkamera, um ein Bild an das Taktiknetzwerk zu übertragen. Es wirkte mehr als nur seltsam surreal in diesem hochtechnologisierten Gang, der wie eine Hauptschlagader wirkte.
Es war im groben Humanoid, aber das hörte auch schon bei Beinen, Armen und Körper auf. Celeste zögerte einen Moment und ging ihre Optionen durch. Und in diesem Moment drehte sich das 'Ding' um. Blickte langsam, wie in Zeitlupe, über die eigene Schulter, durch die sich jetzt deutlich sichtbar ein Kabel zog. Es waren die vier leuchtenden Augen aus giftigem blauen Licht, die sie für einen Moment bis ins Mark erschraken.
"Was zum Teufel..." hauchte sie und fühlte wie ihr Mund aufklappte.

Dann drehte sich das Teil um und richtete sich zu voller Größe auf. Starrte den Flur hinab, es sah durch Celeste hindurch, aber es war als wüsste es trotzdem das dort etwas war. Etwas anderes. Etwas das hier nicht hergehörte. Das Celeste da war.
Die Soldatin merkte das sofort und wusste ihre taktischen Optionen waren begrenzt. Der Kopf des Wesens erinnerte sie entfernt an einen Batarianer; Vier Augen, die schnörkelige Stirnplatte, die stark definierten Muskeln die durch zahlreiche Elektronik und Mutationen entstellt und noch deutlicher hervortraten. Sie sah die kleinen leuchtenden Löcher über all am Körper. Celeste kannte diese Merkmale. So sahen auch Menschen aus wenn sie zu Husks geworden waren. Noch während sie nachdachte, viel ihr Blick auf den rechten Arm des Dings. Das war kein Arm. Das war ein Mensch, oder war mal einer gewesen.

In ihrem Hals stieg ihr Galle hoch. Das ganze Ding wirkte wie ein einziges Geschwür das zusammengesetzt war aus anderen Rassen. Der rechte Arm war ein verbogener und entstellter Mensch dessen Kopf am Ende wie der Lauf einer Waffe wirkte und sein Mund die Mündung war. Es war abstrus und ekelerregend.
Als das Ding dann den Arm hob um damit den Flur hinab zu zielen, war sie sich sicher. Das war eine Waffe. Sie konnte kein Risiko eingehen.

Celeste hob das Gewehr in den Anschlag, presste den Kolben gegen die Schulter und visierte an. Sie tat dies mit der trainierten Geschwindigkeit und Routine eines erfahrenen Soldaten. Sie schloss das linke Auge und zielte genau. Legte auf den Kopf des Wesens an. Einen Moment dachte sie noch daran ob man es im Nahkampf ausschalten konnte. Entschied sich dann dagegen, es war zu kräftig und groß. Und vollkommen unbekannt. Ihr Zeigefinger bog sich leicht und strich über den Abzug. Die Waffe ruckte, mit einer vertrauten Energie, in ihrem Griff und kompensierte den Rückstoß über ihre Schulter. Der gedämpfte Schuss, der von der Waffe und dem Laufaufsatz in seiner Lautstärke so gut es ging kompensiert wurde.
Das Projektil löste sich aus dem Lauf und schlug weit weniger als nur den Hauch einer Sekunde im Kopf des 'Monsters' ein. Zermalmte die Stirnplatte und durchdrang die Panzerung dort ohne großen Widerstand. Das Wesen wurde zu Boden geschleudert und sofort zeigte die interne Sensorik von Celestes Anzug ein abfallen der Energie und Wärme die von ihm ausgingen.

Sie blieb ruhig an ihrer Position und machte nur einen halben Schritt zurück in den Gang aus dem sie gekommen war, um auch den linken Gang im Blick zu haben. Wartete einige Augenblicke, ob sich wegen des Schusses etwas rührte. Aber nichts passierte.

"Neutralisiert. Was auch immer es war."

Barney Gray
07.04.2012, 13:38
Barney beugte seine Knie, justierte seine Füße erneut, um so einen sicheren, beinahe bastionsartigen Stand zu erhalten und nahm das Gewehr in den Anschlag, als von den Wänden der Schrei einer Frau widerhallte; so laut, als ob sie direkt neben ihnen stehen würde und dabei von allen Seiten vernehmbar. Was in drei Teufels Namen war das gewesen? Er vernahm das Knurren seiner Schwester über Funk und sah, wie sie in die Hocke ging. Er selbst blieb stehen, unverändert und mit der Waffe im Anschlag, den Bereich vor ihm mit dem Visier absuchend. Barney knirschte mit den Zähnen, um seinem unguten Gefühl etwas Ausdruck zu verleihen. Wäre er abergläubisch, so hätte er dieses Schiff als verflucht bezeichnet und wäre der festen Überzeugung gewesen, dass sich die Midway hier ihren ganz persönlichen fliegenden Holländer an Land gezogen hatte. Dass der fliegende Holländer jedoch alles andere als ein Geisterschiff war, das wusste Barney nicht. Hätte ihn im Moment ohnehin nicht gekümmert. Vielmehr interessierte er sich für die Meldung von Morales, die mehrere Kontakte auf ihrem HUD meldete.
„Negativ, Rabbit“, erwiderte Barney, wobei er kommentarlos Elles Empfehlung bezüglich der Munitionsarten zur Kenntnis nahm, „keine Kontakte auf dem Schirm.“ Er blieb wie seine Schwester auch bei panzerbrechenden Geschossen, die den Geth, welche offensichtlich auf diesem Kahn auf das Landungsteam warteten, ordentlich einheizen würden. Nach einigen Momenten erhob sich Cel schließlich wieder und führte die Gruppe zu einer T-Kreuzung, die in ihrem Aufbau Barney an den gerade passierten Bereich erinnerte: es war genauso leblos, genauso dunkel und jeglichen Lichts beraubt, genauso… tot, um es auf den Punkt zu bringen, wie der Korridor hinter ihnen. Nichts ließ hier darauf schließen, dass in diesen Gängen zu irgendeinem Zeitpunkt intelligentes Leben sein Tagewerk verrichtet hatte und es wirkte auf Barney vielmehr, als ob sie hier in einer futuristisch aufgepeppten Version eines mittelalterlichen Kerkers gelandet waren. Die Atmosphäre der Furcht, Angst und des allgemeinen Unwohlseins, die sich wie ein Nebel mit seinen dichten Schwaden um das Team gelegt hatte, bestätigte jedenfalls, dass der Zweck dieser fremdartigen Bauweise des Schiffs erfüllt wurde: das Team war nicht unbedingt eingeschüchtert, aber man hatte Respekt und vielleicht eine gesunde Portion Ehrfurcht vor dem, was sie hier taten.
„Merri Blue. Kontakt.“ Sofort fiel Barneys Geist analysierend über die Situation her. Er stellte den minimalen Sicherheitsabstand her, bewegte sich auf die Cel gegenüberliegende Seite des Gangs und richtete sich mit der gesamten Front seines Körpers in ihre Richtung aus. Über den Video-Feed, der auf seine Netzhaut projiziert wurde und dabei von einer Echomeldung seines Motion Trackers begleitet wurde, konnte er sehen, dass es sich lediglich um einen Kontakt handelte, und ein kurzes Zucken durchfuhr seine Lidmuskeln.
„Roger“, murmelte Barney leise und beugte seine Knie erneut leicht ab, um so den gewohnt sicheren Stand zu erhalten. Er bemühte sich, so wenig wie möglich auf den eingeblendeten Feed zu sehen, aber diese… Abart, die sich da vor Cel aufgebaut hatte machte dieses Unterfangen recht schwer, schließlich hatte Barney noch nie etwas Derartiges gesehen. Einen beinahe lautlosen Knipser später fiel der Fleischbrocken zu Boden und die gespenstische Stille kehrte wieder.
„Neutralisiert. Was auch immer es war.“ Barneys Blick flog für einen kurzen Augenblick zu seiner Schwester, die kurz darauf begann, in den Gang einzubiegen. Der Texaner folgte ihr, zielte dabei in die entgegengesetzte Richtung der T-Kreuzung, bis Elle dies übernahm und Barney sich wieder nach vorne umdrehte. In einem etwas schnellerem Tempo als noch zuvor näherten sie sich dem Monstrum, das da leblos zusammengeklappt war und Elle machte mit einem kurzen Handzeichen klar, dass sie stehenbleiben sollten und Cel mit dem Corporal die Umgebung im Auge behalten sollte, wobei die Texanerin den vorwärtigen Raum sicherte, während Morales den Rücken des Teams deckte. Barney näherte sich mit Elle langsam dem toten Ding und als er daneben stehen blieb, stieß er es mit dem Fuß um, sodass es nun auf dem Rücken lag und ihnen mit seiner entstellten Fratze direkt ins Gesicht sah. Dabei kam auch der erbärmliche Haufen aus Blut, Lumpen und Gedärmen zum Vorschein, dessen Grad an Zersetzung eine Identifizierung oder eine Feststellung deren Ursprungs unmöglich machte und an welchem das Ding noch herumgeknabbert hatte, ehe es Cel angreifen wollte.
„Dios Mío! Was zur Hölle ist das?“, raunte Morales und Barney warf einen flüchtigen Blick zu Elle, der auf das Wesen zu seinen Füßen starrte. Der Körper des Dings war mit Blasen überzogen und die Schwellungen, oder wie man die Entstellungen auch nennen sollte, ließen Barney sofort an Krebs denken, dessen Tumore einen Körper auf ähnliche Weise verschandeln konnten. Das augenscheinlich faulige Fleisch musste abartig stinken.
„Könnte eines der Crewmitglieder des Frachters sein. Eine neue Art Husk?“, stellte Barney fragend in den Raum und sah erneut zu Elle, „hat irgendwas gefressen, vielleicht seine Kameraden. Wie ein Kannibale…“

Robert Elle
22.04.2012, 14:21
„Wie ein Kannibale, ja.“
Robert, er hatte sich mittlerweile hingekniet um das „Ding“ zu begutachten, stach mit seinem Messer in eine der Beulen. Eiter lief heraus aber nicht weislich gelb, sondern eher blaugrün. Als wäre diese fremdartige Substanz von sauerstoffarmen Blut getränkt. Es war definitiv tot. Keine Lebenszeichen waren zu vernehmen und auch die Sensoren seiner Panzerung empfingen keine nennenswerten Daten.
„Der Kopf erinnert irgendwie an einen Batarianer.“
Robert griff nach den Überresten des Opfers des Kannibalen und warf sie zur Seite, um einen genaueren Blick auf den Arm zu haben. Was sich ihm offenbarte, zwang ihn dazu einige Male kräftig zu schlucken. Robert hatte schon viel gesehen und angestellt, aber das hier war eine ganz andere Dimension. Der Arm schien aus einem ganzen „normalen“ Husk zu bestehen und war mit dem Kopf an der Schulter des Monsters verwachsen. Robert konnte nur mutmaßen: „Wahrscheinlich benutzt das Ding die biochemische Energie des Husks zum feuern. Widerlich, aber wenn es blutet, kann man es auch töten, richtig?“ Einige Bilder und Detailaufnahmen später, wischte er sich dann seine Hände und sein Messer an den Lumpen des Kannibalen sauber, ehe er sein Gewehr wieder in die Hand nahm.
Er betrachtete das Monster noch ein paar Sekunden lang. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Robert stand auf und hing das Gewehr zurück in das Halfter auf seinem Rücken. ,Was wird uns wohl noch alles erwarten, außer dieser Bestie und einigen Geth?', fragte er sich innerlich. Er blickte sich um. Seine Augen suchten dabei nach einer Tür, nach einem Ausweg aus diesem furchterregenden Gang und nach wenigen Sekunden fanden sie auch einen: „Da vorne. Lassen sie uns mal diesen Raum untersuchen. Das Monster hier, wird uns garantiert nicht mehr davon laufen.“, sprach er mit einer Gelassenheit, als wäre dass hier ein Sonntagssparziergang.
„Kommen Sie, gehen wir weiter.“ Er klopfte Barney auf die Schulter: „Merri Blue, Rabbit, abrücken.“
Eine letzte kreisende Handbewegung und das Zeichen, um sich in Richtung Tür zu begeben, begleiteten diese Worte.

Juana Morales
01.05.2012, 23:25
Als Cel einen Kontakt meldete war Juana beinahe enttäuscht, dass es sich nur einen Feind handelte. Ein Feuergefecht wurde all die lästigen Gedanken und die Furcht aus ihrem Kopf vertreiben und durch reine Konzentration ersetzen und außerdem würde es der gefühlten Bedrohung eine Reale entgegensetzen. Eine gegen die man sich wehren konnte und die man Besiegen konnte. Denn gegen dieses Schiffswrack war sie machtlos. Das Licht, das Design, die entfernten Geräusche, die häufig mehr eine Ahnung oder gar Einbildung waren, all das erzeugte Horror und zog an den Nerven wie ein hungriges Baby an der Brust der Mutter. Mit jedem Moment den sie angespannt auf diesem Ding verbrachte vergrößerte sich ihre Angst, dass war nicht zu leugnen. Nicht die 'gute' Angst, die einen zur Vorsicht gemahnte, sondern die schlechte, die schnell in unkontrollierte Panik und wildes Geballer umschlagen konnte. Noch ruhte ihr Finger ruhig neben dem Abzug und ihr Atem ging ruhig, doch sie spührte den kalten Schweiß auf ihrem Gesicht und schmeckte ihn auf den Lippen. Es ist nur ein Schiff Niña, nur ein totes Schiff...verpestet mit Geth und wiederwärtige Monstern.
Auch wenn sie eigentlich für ihre Rückendeckung sorgen sollte konnte Juana nicht anders als einen Augenblick den Leichnahm der Abscheulichkeit zu begutachten: „Dios Mío! Was zur Hölle ist das?“
Ein Monster, nein, mehr als das, vielmehr die perverse Karikatur einer Lebensform.
Beantwortete sie sich die Frage selbst und wünschte sich Zeitgleich, sie würde aufhören sich darüber Gedanken zu machen wie dieses Ding wohl entstanden war und wie viele es davon noch auf diesem Wrack gab. Doch der LT hatte recht. Es konnte Bluten also konnte man es töten. Juana wünschte sich plötzlich nur sie hätten auch einen Flammenwerfer dabei, Husks traten immer in großen Gruppen auf. Es gab keinen Grund anzunehmen dass es sich bei diesen grausamen Hybriden anders verhielt.

Celeste Gray
22.05.2012, 15:20
Celeste blickte nicht mal über die Schulter, während sie sich in die Richtung der nächsten Türe schob in der Elle wohl einen weiteren Raum vermutete. Das Gewehr im Anschlag und den eigenen Geist so ruhig wie möglich, bewegte sie sich Schritt für Schritt auf die Türe zu. Ihre Sensorik war vollkommen still. Keine Bewegung, keine Blips kein gar nichts. Es war so Still wie in einer Gruft.
Das Ding war eine Gruft.

Dämmerte es ihr als sie die Türe erreichte. Es dauerte einen Moment und einen schwenk mit ihrem Omnitool, über die Konsole um die Türe zu öffnen. Es zischte und knackte. Dann dröhnte durch das Schiff ein tiefes Knurren, gefolgt von einer tiefen Vibration, die sich durch Stahl und Fleisch bewegte, wie eine Welle über einen stillen Teich. Die Luft in ihrer Lunge vibrierte und ihr Herz kam selbst für einen kurzen Moment aus dem Tritt. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Panikanfall und den Schmerz in der Brust, als sie mit tiefen Atemzügen versuchte ihren Kreislauf in den Griff zu bekommen. Das ganze Schiff hatte vibriert, sich bewegt, als wäre ein Erdbeben hindurch gelaufen.
Cel sah sich um, im Schein der fahlen Lichter von Konsolen und kleinen Lampen, bewegten sich die Schatten, als würden sie die Seelen der Eindringlinge jagen. 'Herr Gott...' seufzte Cat und schluckte schwer. Aber die Elektronik ihres Anzuges machte keine Anstalten, das Schiff hatte sich nicht bewegte, noch hatte sich das Energienvieau verändert. Aber es war seltsam. Merkwürdig. Makaber. Und sie hasste es.

"Noch jemand das Bedürfnis hier so schnell wieder runter zu kommen?" flüsterte sie und bewegte sich dann in den Raum hinter der Türe. Es dauerte einen Moment bis sie erfasst hatte was es eigentlich war. Mehr eine Kaverne als ein Raum. Cel machte einen Schritt zur Seite und linste über das niedrige Geländer. Da ging es ne Weile abwärts. Hier und dort hingen unter dem Steg, auf dem sich das kleine Team befand, ein paar Kabel oder Rohre, aber ansonsten ging es da einen guten Flug senkrecht abwärts. Prima. Als würde die düsterte Stimmung nicht schon reichen. Nicht das Celeste Höhenangst hatte. Höhenangst war irrational. Es war nicht die Höhe die einen im Fall killte. Es war der Aufprall. Aber wer wollte schon Aufprallangst sagen. Auch wenn man den Begriff auf Autofahrangst und Flugangst hätte anwenden können.
Sie schob die Gedanken bei Seite und bedeutete den Leuten hinter sich ihr zu folgen. Sie tat ein paar lange, leise Schritte in Richtung der Mitte des Steges, der zu einer Art Kammer führte, die durch mehrere Stahlträger gehalten von der Decke hin und auf dem Steg aufsetzte. Der Steg hingegen weitete sich dort kreisrund aus zu einer Plattform, in deren Mitte die Kammer also saß. Die Türe, direkt vor ihr an der Kammer war geöffnet und helles, rotes Licht schien heraus. Celeste war aufmerksam und behielt alles im Blick, verließ sich auf die Aufklärungselektronik ihres Anzuges, und der kleinen Drohne die sie vorgeschickt hatte.

Celeste schob sich bis zur Kammer vor. Gleichzeitig, Stück für Stück mit der Gewehr alles sichernd. Kaum hatte sie den Rand der Plattform erreicht, stieß die Drohne direkt vor ihr gegen irgendwas. Sie flackerte grell, verbog sich und zerplatzte dann wie eine Seifenblase. Cel blinzelte einen Moment, als sich in der zerberstenden orangen Drohne, sich die Konturen von einem schmalen Kopf abzeichneten, an dessen Frontseite ein einzelnes Licht brannte. Sie ahnte mehr als es wirklich zu wissen, das der Geth seine Waffe hob.
"Kontakt!"
Keifte sie in das Mikro, während der ersten Schuss sich aus ihrer Waffe löste, und ihr Wort übertönte. Der Schuss traf den getarnten Geth und schleuderte ihn zurück in die Kammer aus der er wohl gekommen war. Celeste machte einen Schritt zur Seite, damit die Schussbahn frei war. Es war dieser Seitenschritt der ihr das Leben rettete, als eine brennenden Ladung Plasma aus dem Raum vor ihr flog. Ihre Schilde streifte und ein Loch in diese auf der linken Seite brannte. Sofort sprang in ihrem Helm die Anzeige auf rot und Celeste ging etwas in die Hocke und richtete das Gewehr auf den Türrahmen, als sie die Bewegung rechts von sich wahrnahm. Sie ließ sich nach hinten fallen, auf den Hintern und rollte über diesen ab, über Rücken und rechte Schulter. Eine Salve aus einem Schnellfeuergewehr verfehlte sie um weniger als ein paar Zentimeter.
In der Hocke angekommen, riss Celeste das Gewehr herum und gab einen Schuss auf den Geth neben sich ab, dessen Tarnung, durch die Schüsse zusammengebrochen war. Nicht gezielt war es ein schlechter Schuss, aber auf die kurze Distanz musste er das auch nicht sein. Das Projektil hämmerte durch die Brustpanzerung des Roboters und warf ihn gegen das Geländer und schließlich darüber hinweg, in die tiefe des Raumes unter der Plattform. Ein paar der elektronischen Teil die sich in seinem Brustkorb befanden hatten platzten dabei hervor und verteilten sich großzügig. Prasselten auf den Boden und segelten durch die Luft. Und mitten in der Luft prallten sie einfach ab.

"FUCK." brüllte Celeste und machte aus der Hocke einen Satz zur Seite, der sie näher an das Geländer trieb. Es war eine weitere Ladung Plasma aus einer Schrotflinte die sich direkt vor ihrer Nase entlud und den Boden auf dem sie gerade noch gehockt hatte gleißend verschmolz. Sie brachte das Gewehr grob in die Richtung in Anschlag in der der Geth stehen musste, und aktivierte ihre eigene Tarnung. Sei traf etwas, konnte aber nicht sagen was, aber sie fühlte einen schweren Schlag auf dem Boden. Aber der kam von noch weiter rechts. Ein unheilvolles Gefühl überkam sie. Sie blickte nach rechts und konnte nichts sehen. Sah wieder nach links und entdeckte nun den Gethjäger dessen Tarnung zusammen gebrochen war, sein linker Arm fehlte, und somit auch seine Waffe, die wohl mit dem Arm davon gesegelt war. Ein weitere Schlag von rechts. Nein kein Schlag ein Schritt!

Der Geth vor Celeste sah sich fast panikartig um, da er sie nicht ausmachen konnte, durch ihre Tarnung. Dann hämmerte etwas von rechts gegen ihrer Schilde, ließ sie aufflackern wie die weihnachtliche Vorgartenbeleuchtung eines Südstaatlers. Was dazu führte das ihre Tarnung abgeschaltet wurde da der Anzug die Energie in die Schilde pumpte. Zu ihrer Rechten war eine hellblaue Drohne aufgetaucht die sie mit einem Stromstoß 'beglückt' hatte. CC zog ihre Pistole und gab einen Schuss auf die Drohne ab, bereute es aber umgehend, da hinter der Drohne ein gewaltiger Fuss auftauchte. Die rote Lackierung macht die Erscheinung des Monstergliedmaßes nicht besser. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, als neben ihr der bereits beschädigte Geth sich auf sie stürzte. Die Hand seines intakten Armes umschloss ihren linken Unterarm und riss kräftig daran. Die Panzerung dort gab ein verdächtiges Krachen von sich, da sie nicht mehr von dem Schild geschützt wurde durch den ersten Streifschuss.

Celeste hatte jetzt die Wahl dem Geth Kommandanten gegenüber zu stehen, dessen Waffe nicht mal einen Schuss gebraucht hätte um sie auszulöschen, oder sich in den Nahkampf mit dem angeschlagenen Geth zu begeben. In Sekundenbruchteilen entschied sich Celeste für Nahkampf und dann Rückzug.
Sie machte einen Schritt auf den Geht zu, der ihren Arm umklammert hielt, ihr Gewehr baumelte nur noch um ihren Hals, und so schlug sie mit dem Knauf der Handfeuerwaffe auf den Schädel des Roboters ein, manövrierte ihn zwischen sich und den großen Geth.
Ihre Vermutung das würde das rote Monster stoppen, oder davon abhalten zu schießen, erwies sich als vollkommen daneben. Die Plasmaladung traf den beschädigten Geth im Rücken, hämmerte ihn mit einer brutalen Wucht gegen Celeste und ließ sie taumeln, trieb sie erneut in Richtung des Geländers. Das Plasma kroch dabei durch den beschädigten Geth und um ihn herum, als es ihn final zerstörte. Brannte eine weitere Schicht von ihrem Schild weg und ließ Celeste für einen Moment geblendet zurück. Sie fühlte eine lange Salve an ihr vorbei hämmern, vielleicht auch zwei oder drei. Hatte aber keine Ahnung von wem sie gekommen war. Im Leben hätte sie nicht mit einer solchen Präsenz an Geth gerechnet und schon gar nicht mit solcher Raffinesse. Oder Tarnmodulen die ihre Elektronik narren konnten.

Cel bekam gerade noch die Augen auf um zu sehen wie der riesige Geth Kommandant vor ihr aufragte, den Blick auf ihre Teammitglieder hinter ihr gerichtet und mit beiden Arm, die Waffen schwingend ausgeholt hatte um sich Platz zu machen. Zu ihrem Leidwesen, stand eigentlich nur noch Cel mit ihrem improvisierten Schutzschild aus geschmolzenem Geth im Weg. "Oh. Oh."
Der Schlag war so heftig das es ihr die Luft aus der Lunge trieb und das Bewusstsein aus dem Schädel, allerdings erst nach dem sie das Geländer im hohen Bogen neben sich verschwinden sah und einen kurzen Blick in den viel zu schnell an ihr vorbei rauschenden Abgrund werfen konnte.
"Kacke."

Robert Elle
24.05.2012, 01:28
„Kontakt“
hallte es durch den Funk. Robert verengte die Augen. Eine Sekunde später wusste er, dass es sich um Geth handelte. Das Feuergefecht ließ seine Freund-Feind-Kennung anschlagen. Mehrere Kontakte waren auf der Plattform gerade dabei sich gegenseitig den Arsch aufzureißen. Und Merri Blue war von ihnen eingekesselt. Robert sah nur noch, wie sie im hohen Bogen über die Brüstung fiel.
„Mann verloren!“, brüllte er in den Funk. Er war sich sicher, dass sie alle diesen Sturz sahen. Dennoch musste er es erwähnen, um auch den letzten geschockten aufzuwecken.
,Hoffe nicht, dass der andere Gray jetzt in einen Blutrausch verfällt. Das kann ich jetzt am wenigsten gebrauchen.', dachte er sich.
„Rabbit, gehen sie vor. Wir brauchen jetzt alles an Feuerkraft, was wir kriegen können!“, befahl er der Nachhut. Robert selbst nahm einige Schritte Abstand und schob sich an der Latina vorbei. Für Außenstehende sah es aus, als würde er versuchen zu türmen. Doch so war Robert nicht. So wurde er nicht erzogen. Flucht war keine Option. Zumindest nicht solange es eine Möglichkeit gab, die Schlacht zu gewinnen. Er suchte sich einen sicheren Stand und nahm sein Gewehr in Anschlag. Den Zoom drehte er vollends zurück. Mittels der Wärmebildfunktion konnte er die getarnten Geth ausfindig machen. Zumindest die drei, die in seinem Blickfeld standen.
„Mindestens drei Geth. Davon ein Kommandant und ein...FUCK!“
Er konnte das letzte Wort nicht mehr aussprechen, da kam die Flammenwalze schon auf sie zu. Robert warf sich auf den Boden und schlug die Hände über den Kopf zusammen. Sein Gewehr presste sich zwischen Boden und Brust und schmerzte hart. Ihm blieb aber nichts anderes übrig, als es zu ignorieren. In Gedanken war er bei Barney und Juana, die beide jeweils mehr von den Flammenmonster hatten einstecken müssen. Er wusste nicht, wie es ihnen ging. Das sie überleben und weiterkämpfen würden, würde ihm schon reichen.
Die Flammen ließen nach. Robert richtete sich so schnell wie nur irgend möglich auf und riss die Viper zurück in Anschlag. Binnen weniger hundertstel Sekunden verließen drei Schuss den Lauf und verfolgten ihrer Flugbahn in das Nervenzentrum des Geth-Pyros. Der erste Schuss zerriss die Schilde, der zweite die Panzerung und der dritte richtete völlige Zerstörung darunter an. Er zappelte kurz, versuchte noch eine weitere Ladung der heißen Flammen loszuwerden. Doch dazu kam er nicht mehr. Robert hätte gerne auf den Tank am Rücken der Blechbüchse geschossen, doch Gray und Morales standen im Weg. Er hätte riskiert, sie durch die Explosion in Mitleidenschaft zu ziehen.
Es zischte. Nicht weit weg, sondern unmittelbar. Das Thermomagazin musste ausgetauscht werden. Es hörte sich an, als würde ein Steak auf einem Grill liegen und langsam vor sich hin brutzeln. Das Material war also unter größter Belastung eingesetzt worden. Robert warf es aus. Er hoffte, dass die Kampfpause ausreichte, damit die anderen beiden wieder aufstehen und sich dem Kampf anschließen konnten.
Der Pyro sackte wortlos zusammen. ,Blieben noch zwei.' Zwei von denen Robert wusste, dass sie dort warteten. Und einer von ihnen war ein verdammter Kommandant.
Robert wurde nicht enttäuscht. Der Koloss namens Havoc und die im Vergleich zu ihm zierlich wirkende Rabbit, rappelten sich schnell wieder auf und konnten auch alsbald einen heftigen Gegenangriff starten. Aus der Entfernung konnte Robert sehen, wie es den Kommandanten förmlich zersprengte. Er zappelte bei jedem eingesteckten Treffer. Solange, bis er über die Brüstung fiel. Vergebens versuchte sich der metallene Mann noch am Geländer festzuhalten. Barney hatte aber andere Pläne mit ihm, als er ihm mittels Stiefel und etwas Druck über die Füße den Weg hinab in den Reaper zeigte.
Rob kramte einen neuen Thermoclip aus seinen Taschen hervor und legte ihn die Viper ein. Um den normalen Geth hatte sich Morales anscheinend schon gekümmert. Wahrscheinlich, hatte sie aus ihm auch schon einen Schweizer Käse gemacht. ,Sehr gut.', dachte sich der Mann mit dem Schnauzer. Die Plattform war frei. Barney und Morales bezogen Stellung hinter einigen Kisten, dir nahe dem Kontrollraum lagen und bewachten die dritte Tür. Ständig schlüpften neue Geth aus ihr hervor und hin und wieder brachten sie den ein oder anderen Husk mit. Robert verstand das Zeichen. Er war an der Reihe. Seine Viper verstaute er wieder auf den Rücken. Die Knie wurden angewinkelt, dann sprintete Robert auch schon los. Kurz bevor er die Weggabelung erreichte, wechselte er aus dem Sprint in einen perfekten Slide. Die Füße nach vorn ausgestreckt, rutschte er auf der linken Körperseite, über den Oberschenkel, der Hüfte und dem linken Unterarm, hinter seine beiden Begleiter her in den Kontrollraum. Um sich abzubremsen und wieder aufzurichten, stemmte er den rechten Fuß gegen eine Konsole und nutzte die Theorie der Massenträgheit für sich. Ein Körper in Bewegung bleibt auch in Bewegung, bis ihm ein Körper mit gleich großer Energie und Kraft entgegen gesetzt wird.
Er nutzte also den Schwung, den er mitbrachte, um sich aus einer Bewegung heraus wieder aufzurichten. Allein diese Aktion hätte einen Orden verdient. Doch niemand war vor Ort, um sie zu bewerten. Niemand außer Gray und Morales. Doch die hatten momentan andere Sorgen.

Barney Gray
24.05.2012, 16:44
Es ging alles so schnell. So gottverdammt schnell. Barney hatte soeben einen Blick auf seinen Motion Tracker geworfen, als von einem Moment zum nächsten die Hölle um sie herum ausgebrochen war. Dutzende Meldungen flackerten auf dem Motion Tracker auf, wurden dort in Form von roten Punkten angezeigt, und Schüsse peitschten durch den Raum. Zwei Geth hatten sich vor ihnen enttarnt und keine Sekunde, nachdem Cel die Schusslinie frei gemacht hatte, eröffnete Barney auch schon das Feuer in den Raum hinein, welcher sich auf der Plattform vor ihnen befand. Im Grunde genommen feuerte er blind, nachdem Cels Drohne ausgefallen war, und sein Motion Tracker genügte nur, um die grobe Richtung des Kontakts herauszufinden. Alles andere musste nach Augenmaß geschehen und in der ohnehin schon spärlich beleuchteten Umgebung war es schon schwer genug, das leichte Flimmern der Tarnmodule auszumachen, wenn nicht auf einen geschossen wurde. Plötzlich begann der Boden leicht zu beben und ein besonders großes Ziel schob sich auf Barneys Tracker dem Team entgegen. Es war ein Geth der Prime-Klasse, der langsam hinter dem Raum auf der Plattform zum Vorschein gekommen war und sich direkt neben Cel aufbaute.
„Merri-“, schrie Barn, doch es trieb ihm die Luft aus den Lungen, als der Schlag seine Schwester traf. Beinahe, als wäre der Geth-Arm in seiner Magengrube versenkt worden und nicht in ihrer. Ein taubes Gefühl ergriff ihn in seiner Magengegend, als ob seine Innereien von einer eiskalten Hand umklammert wurden, während Cel langsam vom Boden abhob.
„Nein“, keuchte Barney und in ihm zündeten tausende Gedanken. „Renn zu ihr und rette sie!“ war einer davon, „Geh verdammt nochmal in Deckung und bring die Mission zu Ende!“ ein anderer. Tatsächlich sah er nur hilflos zu und das Adrenalin in seinem Blut ließ Sekunden zu Stunden werden.

„Heile, heile Segen, drei Tage Regen“, summte die Frau Ende Dreißig, als sie den Kopf ihres Sohns streichelte, der auf ihrem Schoß saß. Der kleine Junge, mit seinen Eins-Zehn für einen Vierjährigen gar nicht mal so klein, heulte Rotz und Wasser, während er auf sein Bein hinab sah. Seine Mutter hatte es gerade verbunden, da der Kleine beim Football spielen umgeknickt war und die für Erwachsene eigentlich harmlose Verletzung für den Nachwuchs-Star natürlich ein Weltuntergang war.
„Drei Tage Sonnenschein, wird bald wieder besser sein!“, die Frau küsste den Jungen dort, wo ein charakteristischer Wirbel in seinen Haaren lag, doch selbst das wollte ihn nicht so recht beruhigen. Durch das gemähte Gras ihres Vorgartens kam ein zweites Kind herbeigelaufen; ein Mädchen, ebenfalls recht groß für ihr Alter und auch vier Jahre alt.
„Mami, Mami, Barney braucht seinen Zaubertrank, sonst wird er nicht gesund!“ Sie hielt eine Getränketüte hoch, in der bereits ein Strohhalm steckte und ein mildes Lächeln huschte über das Gesicht der Mutter.
„Schau mal, was deine Schwester dir gebracht hat“, flüsterte sie ins Ohr des weinenden Jungen. Dieser sah sich ein Auge reibend auf und als er die Getränketüte erblickte, die seine Schwester in beiden Händen fest umklammert und dabei auf den Zehenspitzen stehend hielt, hörte er mit einem Schlag auf zu Weinen.

Es waren gerade einmal hundertstel Sekunden vergangen, seit Cel von dem Prime geschlagen wurde, doch für Barney zogen diese sich bis in die Länge von Äonen. Vor seinem inneren Auge zogen diese kleinen Momente vorbei, die er mit seiner Schwester hatte, größtenteils vor ihrer Zeit bei der Allianz, und mit jedem Einzelnen versteifte sich der Griff um sein Gewehr noch weiter, während Cel Millimeter für Millimeter weiter Richtung Geländer flog.

Quasi ohne Widerstand flogen die Flügeltüren des Krankenhauses auf, als ein breit gebauter Teenager – oder sollte man bereits sagen, ein junger Mann? – sie aufstieß und festen Schrittes durch die Gänge marschierte. Er trug eine bordeauxrote Collegejacke, darunter noch die Sachen aus dem Training mit seiner Mannschaft, und mit jedem Schritt hinterließen die Stollenschuhe einen markanten Schlammfleck auf dem gerade frisch gereinigten Laminatboden. Draußen schüttete es aus Eimern und der Junge war den gesamten Weg gesprintet, weshalb er so schwer atmete, dass ihn an der Rezeption eine Krankenschwester besorgt angesprochen hatte. Doch ihm ging es gut. Er war wegen jemand anderem hier.
Wie die Flügeltüren auch, flog die Tür zum Krankenzimmer auf, als der Junge es endlich gefunden hatte und mit einem krachenden Scheppern versenkte er den Knauf in der Wand.
„Ich bin sofort hierhergekommen. Wo ist sie?“, stieß er sogleich aus, als er seinen Vater und seine Mutter erblickte, doch beide lächelten nur über das ganze Gesicht. Erst dann sah er sie, seine Schwester, im Bett liegen und gerade ein Sandwich essend. Sie trug ein Krankenhemd und hatte den linken Arm in einen Verband gelegt, sowie ein paar Schürfwunden im Gesicht. Auch sie lächelte, als sie ihren Bruder da vor sich stehend sah, noch in halber Football-Montur und völlig verdreckt und durchnässt.
„Mir geht es gut, Barn“, meinte sie mild und er kam langsam zu ihrem Bett, wobei er den Helm, den er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte, auf dem Nachttisch ablegte, „nur mit dem Klettern wird es wohl die nächste Zeit nichts mehr.“ Sie nickte und machte Barney so auf den Gipsfuß aufmerksam, der am Ende des Betts unter der Decke hervorlugte.
„Du hast keine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe“, erwiderte Barney leise und nahm sie in den Arm.

Mittlerweile hatte Cel das Geländer passiert und ihre Arme fuchtelten hilflos durch die Luft, wild hoffend, irgendeine Strebe zu fassen zu kriegen, während ihre Waffe nur noch durch den Trageriemen an ihrem Körper gehalten wurde. An sein Ohr drang nur das Pumpgeräusch seines Herzens, das auf Hochtouren arbeitete.

Thanksgiving 2166. Barney und Celeste waren mittlerweile seit etwas mehr als einem Jahr in der Armee. Sie bei der Allianz, er bei der Army. Mit ihren Eltern saßen sie am Esstisch und aßen von dem Truthahn, den die Mutter der Zwillinge wie jedes Jahr mit ihrer hausgemachten Bratensoße serviert hatte und der wie immer göttlich schmeckte. Dieses Mal war es jedoch ein anderes Thanksgiving: in zwei Tagen sollte Celeste zu ihrem ersten Kampfeinsatz aufbrechen. Wie ein Elefant saß dieses Thema im Raum, als sie alle ihre Fleischstückchen abschnitten, zerkleinerten und mit einer Portion Mais oder Süßkartoffeln aßen. Man machte Witze, erzählte Geschichten von früher oder plauderte, doch es war ein anderes Gefühl. Der Gedanke, Cel hier das letzte Mal lebend zu sehen, war bei jedem der Anwesenden stets im Hinterkopf gewesen und in den Momenten, als zwischen den Essenden Stille herrschte, konnte man diese Hinterkopfgedanken beinahe in der Luft liegen fühlen. Barney war bei der Army zwar ein paar Mal bereits in Feuergefechte verwickelt gewesen, doch selbst ein Überfall auf die Hazienda eines mexikanischen Drogenbarons und der damit verbundene Standoff vor zwei Wochen, war längst nicht mit dem zu vergleichen, was Cel bevorstand.
Schließlich war es Zeit, sich zu verabschieden und nachdem Celeste Mutter und Vater in die Arme geschlossen hatte, war Barney an der Reihe, der noch ein letztes Abschiedsgeschenk hatte. Als er ihr die Getränketüte in die Hand gab, biss sich Celeste auf die Unterlippe und schloss Barney stürmisch mit feuchten Augen in die Arme, während ein nur für sie beide spürbares Beben ihren Körper durchfuhr.

Mit Cel verschwand auch der zeitzerrende Effekt des Adrenalins und sein Gehör kam wieder. Es waren nur Sekunden gewesen, doch für Barney war es eine Ewigkeit gewesen. Die Verlustmeldung von Elle nahm Barney gar nicht wahr, sondern riss sein Gewehr in die Höhe, wollte abdrücken und sämtliche Thermoclips in den Prime pumpen, als ein Pyro ihn und Morales in Deckung zwang und dem Texaner so vermutlich das Leben rettete. Keine Handbreit über ihnen fauchten die Flammen über die Köpfe der zwei Support Gunner hinweg und bis Elle mit drei gezielten Schüssen den Flammenwerfer ausschaltete, vergingen für Barney eine Ewigkeit, in welcher er sich kaum zurückhalten konnte, nicht einfach durch das Feuer hindurch zu stürmen und den Prime restlos zu fressen. Der dritte Schuss. Endlich war sein Moment gekommen. Barney erhob sich umgehend, glitt über die Deckung hinweg und riss sein Gewehr in die Höhe. Die anderen Geth überließ er dabei den anderen beiden Gruppenmitgliedern, für ihn gab es nur noch diesen Prime, der sich gerade Elle zugewandt hatte. Ohne auf irgendetwas anderes zu achten, eröffnete Barney das Feuer und die panzerbrechende Munition, die sein Gewehr ausspie, sorgte für ein wild flackerndes Feuerwerk, als die Projektile mit großer Wucht in die Schilde des Primes einschlugen und diesen dazu brachten, seinen Fokus auf den Texaner zu verlegen. Konnte ihm nur recht sein. Er betätigte einen Knopf neben dem Abzug und hinter dem Schriftzug Mary Lou auf seinem Gewehr begann ein Leuchten, das beim M begann und erst dann, als es das schörkelige Herz neben dem y erreicht hatte, erlosch. Dafür brach ein einzelner Schuss, der das Gewehr noch stärker als sonst gegen Barneys Schulter trieb, und mit der immensen Wucht seines Aufschlags brachen die Schilde vollständig zusammen. Benommen torkelte der Prime gegen das Geländer, stolperte und mittlerweile war Barney nah genug, um in seiner Rage zu einem vernichtenden Faustschlag auszuholen, der von leuchtenden Elementen seines Omnitools verstärkt wurde, welche seine Finger, Knöchel und das Gelenk umgaben. Beim Aufschlag zerbröselten die leuchtenden Elemente und ein Knistern durchfuhr den synthetischen, der nun ebenfalls über das Geländer geschleudert wurde, jedoch noch an einer Strebe halt fand. Barney hob sein rechtes Bein ab und ließ es begleitet von einem animalischen Brüllen auf den Geth-Schädel sausen, der zu ihm hinauf sah. Die Lampen zerbrachen berstend und nach einigen Sekunden, die der Prime in der Dunkelheit verschwand, machte Barney neben den Kampfgeräuschen um ihn herum einen dumpfen Aufschlag aus.
„Merri Blue!“, schrie er hinunter, wobei er sich kräftig zusammenreißen musste, keinen Namen über Funk zu nennen, doch es kam keine Antwort. Barney verzog das Gesicht zu einer panischen Fratze, als er so am Geländer stand und in die Dunkelheit starrte. In seinem Anfall wäre er am liebsten hinterher gesprungen, doch genug Restverstand war übrig geblieben, um zu erkennen, dass das auch nicht gerade das Beste gewesen wäre.
„Kontakt!“, rief Morales, die sich mittlerweile auf einer dritten Strebe, die von der Plattform weg in einen anderen Teil des Reapers führte, eingegraben hatte, „brauche Unterstützung!“ Barney grunzte wütend und riss sich von dem Abgrund weg. Er würde nicht noch jemanden an diese Schweine verlieren.
„Übernehmen Sie den linken Sektor“, brummte er, als er sich mit einem Krachen neben ihr niederließ und hinter einer Kiste Deckung bezog. Aus der Tür, die sich während des Feuergefechts geöffnet hatte, strömten Geth-Trooper, die Morales und er nun zurückhalten mussten, damit Elle ohne Probleme die andere Strebe in den Kontrollraum nehmen konnte. Anscheinend hatte der Offizier das Zeichen verstanden und war bereits aufgebrochen, als Barney das Feuer eröffnete und dem ersten Geth gleich den halben Torso zerfetzte.
„Wir lassen hier nichts und niemanden durch, Rabbit“, rief er über das Krachen seines Gewehrs hinweg, „oberste und einzige Priorität hat Echo Alpha, dessen Rücken wir freihalten werden, verstanden?“ Mit diesen Worten erschoss Barney einen weiteren Geth, der durch die Tür gestürmt kam und versuchte, Boden zu gewinnen. Mit jedem Abschuss überkam ihn ein Gefühl der Genugtuung, das jedoch schnell wieder in Rage mündete und ihn nach neuen Gegnern verlangen ließ. Wirklich wütend oder lamentierend war er nicht, noch nicht, da Cels Verlust zwar bemerkt, jedoch noch nicht realisiert wurde. Das würde erst auf der Midway passieren – und dann Gnade Gott diesem Schiff.

Celeste Gray
12.06.2012, 10:55
Sterne.

"Kacke."

Noch mehr Sterne.

"Gott verfluchte scheiß Kacke."

Langsam wurde aus den Sternen weißes Licht.

"Dieser bekackte Dreckhaufen von Taschenlampe."

Und aus dem weißen Licht wurde langsam, aber beständig ein ordentliches Bild, als ihr Herz mit Sauerstoff angereichertes Blut durch die Adern pumpte. Und eine gewaltige Ladung Adrenalin.

"Du dummes Stück Scheiße."

Sie fühlte nichts, aber ihr Blick kehrte zurück, als konnte sie schwerlich Tod sein. Auch ihr Gehör fand langsam zurück zu ihr. Sie hörte das schwere Gefecht über sich.

"Himmelarsch und verfickter Wolkenbruch."

Das hämmern von Mary-Lou war kaum zu überhören, sie hörte eine Explosion, zumindest glaubte sie das. Über Funk kam allerdings nur Rauschen und Knacken. Ihr Rücken schmerzte. Gut Schmerzen waren gut. Das hieß dass sie noch lebte und was fühlen konnte. Auch in ihrem Armen und ihrem Kopf. Sehr gut. Es war nur ein leise Kribbeln von Schmerz das schnell stärker wurde. Sie begrüßte das Gefühl und sehnte mehr davon herbei, auch in ihren Füßen.

"Ihr hinterhältigen, miesen Ansammlungen von elektronischem Alienschrott."

Celeste blinzelte und versuchte den Kopf zu heben. Alleine diese kleine Bewegung kam ihr vor wie die Anstrengung ihres Lebens. Sie versuchte zu verstehen wo sie war. Sie war gefallen. Runter geschleudert von der Plattform in die Tiefe dieses verfluchten Schiffes.

"Welches Gott verdammte Arschloch hatte noch mal die Ideen ohne verfickte verlässliche Daten auf diesem abgefuckten Hinterfotzschiff zu landen?"

Langsam begann sie Muskel für Muskel anzuspannen. Vor allem in ihren Beinen. Und mit größter Erleichterung nahm Cel zur Kenntnis das wohl noch alles da war wo es hin gehörte. Sie versuchte sich auf die Seite zu drehen und unterließ es eben so schnell wieder. Den kaum hatte sie den Kopf gedreht, realisierte sie das sie in einer Ladung Kabel hing die Quer durch den Schacht gespannt war. Sie schnaubte resigniert und überlegte einen Moment. Versuchte dann mit der linken Hand sich eines der Kabelbündel zu greifen, um sich zumindest auf den Bauch drehen zu können, ohne von den Kabeln zu rutschen.

"Großartig. Einfach nur großartig." war ihre Feststellung als sie realisierte das ihr gesamter linker Unterarm schmerzte als hätte sie ihn in eine Müllpresse gehalten. Die Panzerung war vollkommen zertrümmert und es war die Gelschicht zu sehen die eigentlich Beschuss abdämpfen sollte und gleichzeitig isolierend gegen Kälte wirken.

"ARSCHLÖCHER."
Irgendwie war ihr klar dass sie zu fluchen aufhören sollte, aber im Moment stand ihr der Sinn noch nicht danach. Trotzdem musste sie sich konzentrieren. Sie war am Leben und musste jetzt sehen dass sie sich aus ihrer Lage befreien konnte. Ruhig griff sie fester zu und rollte sich, mit den Füßen und der rechten Hand ihr Gewicht ausgleichend auf den Bauch, in dem sie sich mit der linken Hand herumzog. Der Schmerz war fast unerträglich, aber es war nicht das erste Mal das Celeste die Zähne zusammen beißen musste. Es ging um die Mission und um ihr Leben.

"Diese blöden leuchtenden Dildogesichter mussten ja auch die Chance kriegen anlanden zu können. Wenn ich die Dumpfbacke von Feuerleitoffizier in die Finger bekommen…" noch während des Fluchens schlang sie ein Bein um das Kabel damit sie sich der länge nach darauf legen konnte. "… dann reiß ich ihm den Arsch von hier bis zum Jupiter auf. Selten unfähiges Stück Scheiße."

Jetzt erst widmete sie sich ihrer Elektronik. Das Plasma hatte durch die Hitze bei der Verbrennung des Geth vor ihr wohl einen starken Impuls verursacht oder etwas anderes in der Art. Cel knurrte und betätigte die Notabschaltung. Das HUD ihres Visiers verdunkelte sich schlagartig. Es würde noch einen paar Momente dauern bevor es wieder hochfahren würde. Sie hatte also Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Das Gewehr war weg. Es war vermutlich bei ihrem Schleuderflug verloren gegangen oder als sie auf das Kabelbündel hier aufgeschlagen war. Mit etwas Glück lag es unter ihr irgendwo, dann war es vielleicht sogar noch zu gebrauchen, sofern sie nach unten kam. Darauf wetten mochte sie nicht. Handfeuerwaffe stand ihr noch zur Verfügung, ein kurzer Griff und sie wusste auch das zumindest diese auch einsatzfähig war. Messer, anwesend. Restliche Ausrüstung? Abwesend.

"Perfekt." sie blickte hoch, die Plattform war locker Zehn und mehr Meter über ihr. Ihr war nicht klar wie sie den Sturz überlebt hatte. Möglicherweise hatte das Kabel nach gegeben oder war etwas elastischer als es aussah. Auf der Plattform krachte es noch immer. Helle Lichtblitze und lange Feuerstöße aus Flammenwerfern erleuchteten den Raum über ihr.
"Kacke."
Mit einem leisen Surren und einem Knacken meldete sich Celeste Elektronik zurück. Im HUD liefen die Diagnostik Systeme hoch und auch alle anderen Funktionen starteten. Zeit für eine weitere Bestandserfassung.
Tarnsystem funktionierte nur noch eingeschränkt, die Polymere waren teilweise durch das Plasma versengt. Die Aufklärungssensorik hingegen war noch voll einsatzfähig. Auch die erweitere VI schien noch anwesend zu sein, und begann wohl die Daten aus dem Gefecht gerade zu bewerten.
Der Funk hingegen schien beschädigt. Sie hörte zwar Rauschen und ein paar Wortfetzen, aber das war's dann auch schon. Entweder störte etwas den Empfang oder das System war tatsächlich beschädigt.
"Merri Blue an Boden Team." Nur Rauschen keine Antwort.
"Merri Blue an Boden Team. Echo Alpha Schwarz, hören Sie mich?" keine Reaktion.

"Kacke." sie verlagerte mehr Energie in das Funksystem. "Merri Blue an Midway. Merri Blue an Midway." Nope, auch nichts. Knacken, Rauschen, und noch mehr Knacken.

"Ach leckt mich doch am Arsch. Dann halt auf die Alte." Sie blickte sich um und aktivierte die Restlichtverstärkung und die Aufklärungssensorik. Zum Boden waren etwas noch etwa die selbe Menge an Metern wie nach Oben. Neun Meter und 42 Zentimeter. Zur Wand neben ihr, als sie den Kopf drehte, etwas mehr als einen Meter. Dort hingegen waren Rohre und noch mehr Kabel, die nach unten führten.
Behutsam setzte sie sich auf und wartete dann einen Moment bis das Kabel aufgehört hatte zu schwingen, von der Bewegung. Die Beine auf unterschiedlichen Seiten des Bündels herunter hängend saß sie nun da und sah wieder nach Oben. Immer noch Kämpfe.
Sie würde sich selber retten müssen. Vielleicht konnte sie nach oben klettern. Wohl nicht. Die Rohre und Kabel sahen nicht so aus, als wenn sie es einem gestatten nach oben zu kommen. Nicht mit Cels Gewicht. Aber runter war einen Versuch wert.
"Na gut."

Ruhig und sehr vorsichtig, bewegte sie ihren linken Fuß über das Kabelbündel, ließ ihn neben ihrem rechten jetzt auf der Seite zur Mauer des Abgrundes hin hängen. Griff mit den Händen fest in die Kabelbündel neben ihrem Hintern.
"Wie gut das ich Schaukeln immer geliebt habe…" knurrte Celeste und begann langsam Schwung zu nehmen. Verlagerte das Gewicht nach hinten und streckte dann die Füße vor, nur um die Bewegung ein paar mal zu Wiederholen. Es dauerte nicht lange bis sie das Kabelbündel weit genug schwang um mit den Füßen fast die Wand zu berühren.

Und dann ging alles ganz schnell. Zu ihrer rechten Riss das gesamte Kabelbündel aus der Wand mehrere Meter über ihr. Es war ein peitschendes Geräusch – Celeste hatte wieder Glück, sie war gerade in der Vorwärtsbewegung und ließ noch rechtzeitig los. Segelte den Meter nach vorne der Wand entgegen, verlor aber auch gleichzeitig an einem Meter Höhe. Wie sie die Gesetzte der Physik manchmal einfach nur hasste.
Sie knallte mit ihrem gesamten Körper gegen die Mauer. Packte mit der Rechten ein Rohr und mit der Linken ein Bündel Kabel. Ihre Füße rutschten aber ab und sie rauschte, nur mit den Händen sich festhaltend, wie ein Feuerwehrmann an seiner Stange ein paar Meter in die tiefe. Nur um dann urplötzlich mit den Füßen auf Widerstand zu stoßen, der sie schlagartig abbremste und zusammenstauchte wie eine Ziehharmonika. Celeste nutzte die Energie, in dem sie aus den Knien abfederte und seitlich nach rechts Oben sprang.

Der Abstandsmesser zum Boden signalisierte ihr noch etwa zwei Meter zum Boden. Das war einen Versuch also Wert. Sie segelte wie Spiderman in seinen besten Filmszenen an der Wand entlang auf ein Rohr zu, das durch einen Knick leicht von der Wand abstand. Packte es fest mit der rechten Hand. Schwang daran herum, während sie sich mit beiden Füßen von der Wand abstieß, ein Manöver das sie beim Parkour benutzt hatte früher um die letzten Meter zu springen. Verwandelte die Abwärtsbewegung mit mehr Energie in eine Seitwärtsbewegung die sie nun unter dem herab schwingendem Kabelbündel hindurch in die Mitte des Abgrundes trug und schnell Richtung Boden. Die Füße wie beim Saut de Chat weit nach vorne gestreckt, landete Celeste und ließ sie über die Füße hinweg durch die Hocke über die linke Schulter in eine Vorwärtsrolle tragen.

Trotz des gekonnten Manövers überschlug sie sich danach noch ein weiteres mal und blieb auf dem Rücken liegen, heftig schnaufend. Ihr ganzer Körper brüllte vor Schmerzen, ins besondere ihr linker Unterarm der sich dumpf und taub anfühlte. Es brauchte ihre gesamte Willenskraft die Augen offen zu halten.
Was wohl nicht genug war, denn ihr wurde schwarz vor Augen. Schnell.

"Ach. Kacke."

Juana Morales
16.06.2012, 03:30
Als Cels Drohne den Hinterhalt aufspührte löste sich der Knoten der Angst der in Juanas Kehle wie Übelkeit steckte. Die Gänge des Wracks waren nicht länger die Eingeweide eines Ungetüms sondern das verwinkelte Kampfgebiet eines Raumschiffes. Geistesgegenwärtig prüfte sie den Weg auf dem sie gekommen waren, doch in ihrem Rücken war nichts. Keine Pings, kein Flimmern in der Luft, nur Schwärze und Schatten. Als Juana sich wieder umdrehte erhaschte sie gerade noch eine Idee von Cel die in der Tiefe verschwand. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden drängte sie sich an Robert vorbei, der sie nach vorne befahl, damit sie ihr Terminus VIII voll zur Geltung bringen konnte. In einer geschmeidigen Bewegung sank die junge Latina auf ein Knie und brachte ihr Gewehr in Anschlag, bereit Vernichtung zu sehen. Sie wollte gerade abdrücken, da verschwand ihre Welt in grellweißen Flammen. Instinktiv warf sie sich nach hinten und zur Seite. Ein schriller Warnton signalisierte ihr dass ihre Schilde ausgefallen waren, weshalb sie sich an die Wand drückte um dem Kreuzfeuer und den Flammen zu entgehen. Plötzlich versiegte der Flammenstrom und geblendet versuchte Juana sich zu orientieren. Vermutlich hatte jemand den Pyro zerstört. Ihre Augen gewöhnten sich recht schnell wieder an die schummrigen Lichtverhältnisse auf dem Reaper, aber sie brauchte einen Augenblick länger als Barney, der sich bereits mit Todesverachtung auf den Prime zumarschierte und dabei alles um ihn herum ignorierte. Loco cabrón! Fluchte Juana in Gedanken und riss ihre eigene Waffe in den Anschlag. Vollkommen auf die offensichtlichere Bedrohung des Texaners konzentriert fielen der ersten Salve zwei Geth zum Opfer, Nummer drei hatte gerademal die Gelegenheit seinen Kopf in ihre Richtung zu drehen ehe er im Kugelhagel zu Boden ging. Der vierte und letzte der gesichtslosen Gegner machte einen überraschend behänden Seitwärtssprung der seine Existens jedoch nur auch nur um einen Lidschlag verlängerte. Das Gefecht hatte nur wenige Sekunden gedauert und sobald das Adrenalin nachließ spührte Juana den Schmerz an ihrem Oberschenkel. Sie sah an sich herab und konnte überall die Brandspuren sehen die der Flammenwerfer auf ihrer Rüstung hinterlassen hatte. Der mattschwarze Lack hatte an vielen Stellen Blasen geworfen und war abgeplatz. Ihren linken Oberschenkel hatte es am schwersten Erwischt, etwas von dem hochentzündlichen Gel des Flammenwerfers musste dort haften geblieben sein und hatte mit seiner extremen Hitze die Panzerungsplatte teilweise geschmolzen und deformiert. Die Platten und der Synthetikstoff des Stramplers waren zwar nicht entzündlich, wurden aber trotzdem heiß und konnten Anfangen zu schmelzen. Juana kannte diese Art Wunde. Die Hitze hatte die darunter liegende Haut, möglicherweise auch das Fleisch verbrannt. Sie wusste, dass nur das Adrenalin und das vom Anzug automatisch verabreichte Medigel und Painkiller den vollen Schmerz abhielten. Ihr Griff wanderte schon zu ihrem Messer um die an den Brandrändern glühende Platte von ihrem Bein zu entfernen, doch das scharfe Pingen ihres Motion Trackers meldete mehrere Echos. Sie ließ von der Klinge ab, blickte auf und testete ob sie das Bein belasten konnte, es ging schwer. Sie gab sich manuell noch einen Schub Schmerzmittel woraufhin es besser ging und eilte mit der Waffe im Anschlag zum Steg aus deren Richtung die Echos sich schnell näherten.

Sie ließ sich in die Deckung einiger massiver Kisten fallen und atmete scharf aus während sie einen flüchtigen Blick auf das Etikett der etwa hüfthohen Kiste warf um sicherzugehen sich nicht hinter was hochexplosivem zu Verschanzen. Es handelte sich um massive Container die Wolfram-Clips enthielten. Eine bessere Deckung als zwei dicke Stahlwände zwischen denen ein Meter tief massive Wolframblöcke gelagert waren konnte man sich kaum wünschen. Das entsprach schon einer besseren Panzerung als so manches Shuttle besaß. Dios! Welcher Loco auch immer die Dinger hier hin geschleppt hat, sie sind ein Geschenk Gottes.
Sie wuchtete sich mit einem leisen Stönen auf, klappte das Zweibein des Terminus aus und legte es ab. Anschließend nahm sie zwei Haftminen und warf diese auf den Steg, danach brachte sie ihr LMG wieder in den Anschlag und presste den Schaft fest gegen ihre Schulter, während sie ihre linke Hand unterstützend von oben auflegte. Nun wartete sie und zählte die Sekunden runter.

Als sich das leuchtende Auge des ersten Geth um die Ecke schob drückte Juana ab. Ihre Waffe bockte leicht auf der Kiste, doch der Rückstoß der Waffe war gut zu kontrollieren wobei die Dämpfer in ihren Armschienen sie unterstützten. Weder die Schilde noch der gepanzerte Körper war ein Problem und bereits nach wenigen Treffern kippte die Maschine nach hinten durch den Gang aus dem sie gekommen war. Doch sofort stiegen zwei weitere der synthetischen Zyklopen über ihren Gefallenen Kameraden hinweg und gaben aus ihren Pulsgewehren Schüsse auf Juana ab. Sie spührte wie ihre inzwischen wieder aufgeladenen Schilde unter dem Beschuss erzitterten während sie mit ihrem Terminus auch diese Feinde mit einer einzigen Salve niederstreckte. „Kontakt! Brauche Unterstützung!“ brüllte Juana in ihr Interkom. Keine Sekunde später stürzte sich Barney mit perfektem Timing in das Gefecht, als Juana sich gerade durch ihren ersten Thermoclip gearbeitet hatte und diesen auswarf. Die Entlüftung des Terminus entließ heißen Dampf aus der Kammer während der Rot glühende Clip heraussprang und wie ein Glühwürmchen in die schwärze des Abgrunds segelte.
Im Gegensatz zu dem grollenden Knurren von Juanas leichtem Maschinengewehr, gab das schwerere Kaliber des Chiefs eher ein brüllen von sich und konnte es nicht mit der hohen Kadenz der moderneren Terminus aufnehmen. „Zwei PEDs auf der Brücke.“ teilte Juana ihrem Vorgesetzten mit während sie wie befohlen ihren Feuerzone auf den linken Bereich verlagerte.
Die Masse der Geth war überwältigend und ohne Frage wären sie einfach überrannt worden, hätten sie ihre volle Masse ausnutzen können. Doch so waren sie durch das Nadelöhr der Tür gezwungen und hatten auf dem Steg keinerlei Deckung. Ein kurzer Blick auf ihren Motion Tracker zeigte eine schier unendliche Zahl an sich überlagernden Echos und sie fragte sich ob es auf diesem riesigen Schiff vielleicht irgendwo eine Fabrik gab. So viele Feinde konnte die verdammte Fregatte doch nicht übergesetzt haben ehe es zerstört wurde.
Plötzlich liefen helle Blitze über Juanas Kampfanzug und sie spührte wie sich ihr die Haare am ganzen Körper elektrisiert aufstellten, im nächsten Augenblick schalteten sich sämtliche Systeme von Juanas Anzug ab. Joder! Wie ein Mann richteten die Geth in der Schlagartigen Dunkelheit ihre zyklopischen Augen und blitzenden Waffen auf sie. Juana warf sich in Deckung spührte aber wie wie Pulsgeschosse auf ihre Panzerung trafen. Zwei auf die Brustplatte, eins auf die Stirn, ein weiteres gegen die Schulter, dann hatte sie erfolgreich über einen Meter Schwermetall zwischen sich und ihre unbeseelten Feinde gebracht. Neben sich konnte die Soldatin hören wie Barney und seine Raptor ihre Anstrengung verdoppelten die Geth in Schach zu halten.
„Hijos de puta!“ fluchte Juana auf Spanisch schwer atmend in den Funk, fügte jedoch noch eine nützlichere Meldung hinzu: „Schilde sind unten, brauche Deckung!“
In Gedanken weiterfluchend und den Geth tausend grausame Tode an den Hals wünschend wartete Juana ungeduldig darauf, dass sich ihr Anzug wieder reinitialisierte. Das dauerte eigentlich weniger als 10 Sekunden, dennoch kam es ihr vor als würde sie Minuten dort sitzen. Als der Restlichtverstärker sich wieder einschaltete konnte Juana, mit dem Rücken an den Container gelehnt nochmal ihren Oberschenkel begutachten. Er brannte inzwischen fürchterlich und dort wo sich das Gel in die Panzerung gebrannt hatte glühten die Ränder immer noch nach. Sie musste die Platte entfernen und die Wunde versorgen, wenn sie es nicht tat, bestand eine gute Möglichkeit ihr Bein zu verlieren. Außerdem steigerten sich die Schmerzen durch die Schmerzmittel hindurch weiter. Sie zog ihr Messer und besah sich die zerstörte Panzerung. Das Gel hatte sich scheinbar nicht bis zum Stoff durchgebrannt sondern nur die Oberschenkelplatte selbst in Mitleidenschaft gezogen. Sie setzte ihr Messer an und wünschte sich etwas zum Draufbeissen oder wenigstens einen kräftigen Schlug Tequila, dann biss sie die Zähne zusammen und hebelte die immer noch extrem heiße Beinplatte von ihrem Oberschenkel um die Auswirkungen der Verbrennung nicht noch weiter zu verschlimmern. Sie stieß ein grimmiges Knurren aus, dass selbst den unerschrockensten Straßenköter in die Flucht geschlagen hätte als sich die Oberschenkelpanzerung löste. Mierda!Immerhin hatte der darunter liegende Anzug keinen ernsthaften Schaden erlitten und jetzt wo die zerschmolzene Platte nicht mehr die Leitungen der Heizung zupressten konnte sie spüren wie die VI des Anzugs automatisch die Verwundete Stelle erkannte und kühlte. Zusätzlich wurde weiteres Medigel auf die Brandwunde aufgetragen, was den Schmerz weiter linderte. Sie hohlte noch einmal tief Luft, versicherte sich dass ihre Schilde wieder voll aufgeladen waren, dann griff sie ihr Gewehr fester und richtete sich auf um das nicht unerhebliche Gewicht ihres Terminus in die Waagschale des Gefechts zu legen.

Die beiden Support Gunner ergänzten sich gut bei ihren Bemühungen den synthetischen Feind auf Abstand zu halten. Die gut um ein drittel höhere Kadenz des Terminus zerfetzte die Schilde der Geth-Truppen wie ein hungriger Schwarm Piranhas während die schweren Geschosse aus dem Raptor häufig mehrere Gegner durchschlugen und schweren Schaden anrichteten. Sie würden verlieren, dass wusste Juana es war nur eine Frage der Zeit. Irgendwann hatten sie keine Thermoclips mehr, was vermutlich der Grund warum sich die Geth so bereitwillig und ohne zu zögern in das vernichtende Kreuzfeuer der beiden Maschinengewehre begaben.
Inzwischen stapelten sich die noch lebloseren Roboterkörper übereinander und hinderten mit ihren gerundeten Körpern das Vorrankommen der übrigen Geth die auf den glatten Körpern keinen sicheren Tritt fanden, dafür hinter den zerstörten Robotern behelfsmäßige Deckung. Der Beschuss der den beiden Allianzsoldaten entgegenschlug wurde stärker und unerbittlich gewannen die Geth durch schiere Masse an Raum.

Robert Elle
22.06.2012, 00:47
„Verdammt.“, fluchte er leise, fast unhörbar.
'Warum haben diese scheiß Alienraumschiffe nie eine vernünftige Beschriftung. Jedes mal muss man raten, welcher Knopf für welche Funktion steht.' Er versuchte alles, um auch nur an halbwegs brauchbare Daten zu kommen, da wurde er von Captain Farnsworth an gefunkt und sollte über den Status des Teams berichten.
„Haben Merri Blue verloren. Liegen unter starkem Feindbeschuss und versuchen mögliche Navigationsdaten zu beschaffen. Müssen schnellstens zurück. Erbitte Notfallevakuierung.“
„Verstanden. Notfallevakuierung kommt.“
„Scheiß Teil.“, brüllte Robert den Computer an und als er verstand, dass er auf die Schnelle nichts finden würde, griff er zu seinem Messer und öffnete die Verkleidung der Konsole. Überraschender Weise fand er kaum Kabel vor. Allem Anschein nach hatte diese Aliens eine höher entwickelte Möglichkeit Datenströme schnell und unkompliziert zu übertragen. Dann entdeckte Robert ein etwa Schuhkarton großes Konstrukt unterhalb der Schaltpaneele. Das einzige Teil, das auswechselbar schien. Er griff es sich und wider erwarten löste es sich unglaublich leicht aus der Halterung. Rob hoffte das Speichermodul erwischt zu haben und verstaute es an seinem Gürtel. Mit etwas Glück und Verstand, würde es die Rückreise relativ unbeschadet überstehen. Und da war das nächste Problem. Sie mussten zurück. Zurück ohne Merri Blue. Robert hasste den Gedanken und unter anderen Umständen wäre er direkt hinterher gesprungen. Doch diese Situation verzeichnete keine anderen Umstände. Er musste logisch und militärisch denken. Der Rückzug war das einzige, was ihm in der Situation als tragbar erschien. 'Tragbar, ja. So ein Bullshit!', maßregelte er sich selbst.
„Echo, hier. Habe das Paket. Rückzug zur Landezone.“
Kaum hatte er sich mitgeteilt, setzte er sich auch schon in Bewegung. Mit einem Satz und einer wunderbaren Rolle, hechtete er wieder über die freie Fläche, nur um dann nahtlos in ein einen schnelleren Lauf zu wechseln. Die Predator im Anschlag bahnte er sich seinen Weg zurück. Zumindest wollte er dieses. Rob war kaum zweimal abgebogen, da versperrten ihm zwei Blechbüchsen den Weg.
„Wo zu Teufel...?“, stockte er, als er das Feuer eröffnete.
Glücklicher Weise schaltete er den ersten Geth schnell genug aus. Seine Kugeln zerfetzten das Licht im Kopf der Maschine und ließen sie heftig schwanken. Sie fiel hinten über und begrub die Zweite unter sich. Das verschaffte ihm etwas Zeit. Der übriggebliebene Geth musste sich erst aus dem Schutthaufen seines Kompagnons befreien, ehe er sich wider seine Waffe schnappen und das Feuer eröffnen konnte. Robert machte einige große Schritte auf ihn zu. Der Roboter starrte ihn an, sah direkt in den lauf der Predator: „Nur eine Maschine.“

„Team, Tangos auf dem Weg zur LZ.“, gab er bekannt. Die Nachzügler sollten gewarnt sein: „Situation geklärt. Dennoch: Vorsicht.“
Robert rannte weiter. Nach einigen Minuten Weg, konnte er dann endlich die Landestelle sehen. Husks waren bereits eingedrungen und das zweite Landungsteam hatte einige Mühe sie auf Abstand zu halten. Woher diese Biester auch kamen, sie hatten ein Nest dort. Wahrscheinlich hatten die Geth diese Monster mitgebracht. Mutierte Menschen und Aliens sämtlicher Spezies. Ein Wirrwarr nichtsnutzigem DNA-Abfall, totes Fleisch, Kanonenfutter. Die Geth schickten sie gern vor. Sie zermürbten so ihre Gegner, ehe sie das Schlachtfeld betraten, um den Rest zu erledigen. Zum ersten Mal wurde nun auch Robert Zeuge dieser doch sehr erfolgreichen Taktik. Mit dem nicht schwächer werdenden Strom an Husks, verloren viele Soldaten den Blick für die Umgebung und schwer ersichtliche Gefahren und Hinterhalte wurden zu spät erkannt.
Armbruster wartete bereits mit dem Shuttle. Er musste zweimal fliegen. Robert übergab seine Errungenschaft an den Offizier des zweiten Teams und bedeutete ihm, zwei seiner Jungs dort zulassen. Das Shuttle bot Platz für sechs Leute. So war, neben den beiden Marines und Robert, noch genügend Platz für Juana und Barney.
Er lud die Schreddermunition in die Viper, während die Verteidiger in geschwächter Position um ihr Leben und das ihrer Kameraden kämpften. Ein Fleischsack nach dem anderen fiel ihm und den anderen zum Opfer. Die Husks hatten, außer ihrer schieren Menge, nichts gegen die drei entgegenzusetzen.

„Sir, wie ist die Lage an der LZ?“, es war Barney. Rob hatte den Eindruck, dass er doch etwas mitgenommen klang. Er hatte keine Ahnung, wie die Situation dort vor Ort war. Er hoffte nur, dass sich die zwei gut hielten.
„Bravo Team wieder auf der Midway. Shuttle wartet. LZ ist heiß. Rückzug! Sofort, Chief!“
„Wilco, wir sind Oscar Mike“, antworte er knapp.
Jetzt hieß es: Alles oder nichts. Er war nun an der Reihe ihren Rückzug zu decken. Es dauerte nicht lang. Die Tür, durch welche sie zu Beginn der Mission gegangen waren, öffnete sich wieder und die beiden Soldaten stürmten heraus. Blitzschnell schienen sie die Situation zu analysieren und rannten wie gestochene Wildschweine hinter die Deckung in das Shuttle, wo auch schon Robert auf sie wartete.
Doch anstatt sich auch in das Shuttle zu verdrücken und abzuhauen, wollte Barney zurück und die manipulierten Minen reparieren. Eine noble Einstellung, die Robert voll und ganz nachvollziehen konnte, da er genau so dachte wie er. Dennoch konnte er sie angesichts der Gegnermassen nicht verstehen.
Während der Hüne den Hasen also in den Bau verfrachtete, gab Robert noch immer Sperrfeuer. Ein Schuss nach dem anderen. Ein Treffer nach dem anderen.
Sie drifteten davon. Entfernten sich immer weiter von dem Schwesterschiff der Sovereign. Zentimeter um Zentimeter. Alles was sie tun konnten, war zusehen. Zusehen wie Barney durch den Raum geschleudert wurde.
Ein dumpfer Schlag war im Shuttle zu vernehmen. Ein Aufprall. Barney traf auf die Außenhülle des Atlantis auf und änderte dadurch seine Flugbahn um einige Grad in die falsche Richtung.
Ein letzter Blick auf die zerstörte Landezone und Robert wandte sich an Lukas:
„Sammeln wir ihn ein und dann ab zur Midway. Bereiten Sie das Shuttle für eine Rettungsmission vor. Niemand bleibt zurück.“

Barney Gray
22.06.2012, 00:50
Das Brüllen von Barneys MG Mary-Lou, wie er es so liebevoll nannte, übertönte das pulsartige Sperrfeuer der Geth-Soldaten, die drauf und dran waren, die Stellung der zwei Support Gunner zu überrennen. Zentimeter um Zentimeter wurden er und Morales zurückgedrängt, Zentimeter um Zentimeter mussten sie Boden hergeben und Zentimeter um Zentimeter kamen die feindlichen Kräfte somit der LZ näher. Es hatte gereicht, um Elle den nötigen Vorsprung zu erkaufen, den der Offizier für eine erfolgreiche Exfiltration benötigte, doch sehr viel länger würden die beiden nicht aushalten. Jetzt galt jede Sekunde. Zwischen dem vorgeschobenen Posten, wenn man ihn denn überhaupt so nennen konnte, den Barney und Morales bezogen hatten, und der Landezone, welche in diesen Momenten evakuiert wurde, stand nur noch eine Tür, deren Überwinden für die Geth wohl ein leichtes wäre. Die zwei Support Gunner mussten um jeden Preis durchhalten, damit die wertvollen Informationen, die das Team beschaffen konnte, auch wirklich das Schiff verlassen konnte. Jedoch ohne Cel...
Barn ging in Deckung und schrie Morales einen Feuerbefehl über das Fauchen eines Geth-Flammenwerfers hinweg zu, während er mit der Faust gegen die Seite von Mary-Lou schlug und somit einen Deckel öffnete, hinter dem einige Tasten zum Vorschein kamen. Sofort wurde neben das Gewehr ein Statusbildschirm projiziert und nach ein paar Tasteneingaben wechselte die Anzeige in den sogenannten Hammer-Modus: ein sanftes Vibrieren durchfuhr das Gewehr und der Schriftzug „Mary-Lou“ leuchtete rot auf, als dahinter die Kühlaggregate auf Hochleistung zu arbeiten begannen, während eine Anzeige an der Seite des Gewehrs ihm signalisierte, dass nun Disruptor-Munition verwendet wurde. Mit einem lauten Grunzen stemmte Barney das Gewehr nach oben, um es sogleich auf seine Deckung – eine recht stabile Stahlkiste – herniederkrachen zu lassen. Als er den Abzug betätigte, feuerte das Gewehr nicht im gewohnt vollautomatischen Modus, sondern gab in Semi-Automatik einzelne Schüsse ab, vergleichbar mit der Kadenz einer Mattock, wobei jedoch der Rumms seines Gewehrs mehr wie eine der alten Haubitzen klang, die vor zwei Jahrhunderten noch auf der Erde zum Einsatz kamen – und genau diese Wirkung hatten die Geschosse des Gewehrs auch, als sie dem ersten Geth den Boden unter den Füßen wegrissen und dabei ein gutes Drittel seines Torsos gleich mitnahmen. Barney hatte das Zielsystem seiner Waffe rekalibriert, sodass nun wesentlich mehr von dem Stahlblock im Inneren abgeschnitten wurde, als für die Größe des Ziels eigentlich notwendig. Zusätzlich wurden die Geschosse noch durch die Schienen im Lauf des Gewehrs magnetisiert und elektrostatisch aufgeladen, um so die größtmögliche Effizienz sowohl gegen Panzerung, als auch gegen Schilde und Stromkreisläufe zu erzielen – beides bei den Geth vorfindbar. Der Nachteil war die erhöhte Hitzeentwicklung und die damit verbundene verringerte Kadenz. Im Moment brauchte Barney jedoch allen Rumms, der ihm zur Verfügung stand, da er und Morales eine geschätzte Eins-zu-Sechzehn-Unterlegenheit kompensieren mussten. Mit jedem Abkrümmen seines Fingers am Abzug durchfuhr ein lautes, flakartiges, aber sehr dumpfes „BOOM“ die Waffe und Mary-Lou presste sich gegen seine Schulter wie eine Soldatenfrau es bei der Rückkehr ihres Gatten tat. Sie würden das hier gemeinsam durchstehen, er und seine Mary-Lou…
„Ausweichstellung!“, brüllte er über das Hämmern seines Gewehrs hinweg und gab Morales so das Zeichen, sich einige Meter zurückfallen zu lassen, da die Geth sie zu flankieren drohten. Der Latino-Corporal erhob sich und sprintete, sprang dabei von links nach rechts, um den Kugeln der Feinde möglichst auszuweichen und ihnen ein schwerer zu treffendes Ziel zu geben, ehe sie eine etwa zwei Meter entfernte Deckung erreichte und erneut mit dem Sperrfeuer begann.
„Granate, zwo Uhr!“, schrie sie und Barney stand ohne zu zögern auf, hätte er ohnehin getan, um ihr zu folgen, und legte seine gesamte Kraft in den Sprint. Mit einem tosenden Knall detonierte der Sprengsatz, jedoch weit genug entfernt, um ihn nicht ins straucheln zu bringen, und Barney bezog neben Morales Stellung. Er war hinter einer mannshohen Kiste in Deckung gegangen, die ihm als provisorischer Kugelfang dienen sollte, doch kaum war er dort angekommen, fraßen sich schon die ersten Geth-Projektile durch das Material, rissen faustgroße Fragmente nur knapp neben seinem Kopf heraus und zwangen Barney so erneut zu einem Stellungswechsel; diesmal recht nahe zu Morales, die hinter hüfthohen Containern in Deckung gegangen war und ihr Gewehr über die Stellung hielt, um blind Sperrfeuer abzugeben.
„Benutzen Sie den Raketenwerfer, wir brauchen hier etwas Luft!“, rief er ihr zu, als er nur ein paar Meter von ihr entfernt in die Hocke gegangen war. Es gefiel ihm gar nicht, so nah bei ihr zu sein, da sich die Geth gerade als sehr wurffreudig mit ihren Granaten herausstellten. Eine andere Chance hatten sie jedoch nicht. „Ich decke Sie!“
Barney erhob sich, wuchtete das Gewehr erneut auf die Deckung, um so den stabilisierenden Faktor des Zweibeins voll ausnutzen zu können, und feuerte auf einen Geth, der mit einer Schrotflinte bewaffnet offensichtlich die Rolle eines Feldtechnikers übernahm. Bevor dieser jedoch eine Drohne platzieren konnte, riss ihm eines von Barneys Projektilen den Schädel von den Schultern und an der Stelle, wo gerade noch eine große, weiße Lampe geleuchtete hatte, sprühten jetzt Funken aus offengelegten Schaltkreisen. Aus den Augenwinkeln konnte Barney sehen, wie Morales gerade den Raketenwerfer entsicherte, jedoch forderte ein Geth-Flammenwerfer seine Aufmerksamkeit, als jener der Stellung gefährlich nahe kam. Reflexartig drückte Barney ab und die Geschosse durchschlugen den Torso, um hinten wieder auszutreten und auf die Tanks zu treffen, welche mit einem gigantischen Feuerball explodierten. Durch die Rauchschwaden der Explosion verschwammen die Konturen der Geth, die gerade an jener Stelle vorbei liefen, an welcher Cel vor ein paar Minuten erst ausgeschaltet worden war. Ein eiskaltes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit und unfreiwillig versteiften sich die Muskeln seines Kiefers. Diese Schweine hatten sie wirklich erwischt. Sie hatten Cel erwischt… Barney wurde zornig, bekam gut Lust, sein Gewehr wie einen Baseballschläger den Geth um die Ohren zu pfeffern, ohne dabei auch nur ansatzweise auf seine Deckung zu achten, doch zum einen hätte das Cel bestimmt nicht gewollt und zum anderen meldeten sich plötzlich ganz andere Sorgen des Texaners: aus den Augenwinkeln konnte er einen Geth-Scharfschützen ausmachen, der gerade hinter seiner Deckung hervorgekommen war und auf ihn anlegte. Die blendede Wirkung der rot leuchtenden Geth-Zielvorrichtung wurde von Barneys Visier abgedämpft, doch es reichte, um den Texaner zu alarmieren; jedoch zu spät.
Die Kugel schlug ein, noch ehe Barney den Knall des Gewehrs vernommen hatte, und die Wucht des Aufpralls warf den abgeknieten Texaner von den Füßen. Ein höllisches Brennen durchfuhr seine linke Gesichtshälfte und mit einem Mal roch es nach verbranntem Fleisch. Ein lautes Zischen rauschte an seinem Ohr vorbei und machte es ihm so unmöglich, irgendetwas zu hören, außer einen nicht enden wollenden weißen Lärm. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen keuchte er auf allen vieren hinter der Barrikade, nestelte dabei an seinem Helm herum, ohne wirklich halt an der Vorrichtung zu finden, die er suchte. Und immer wieder dieses Keuchen. Das Husten, mit dem er röchelnd nach Luft rang, während seine Finger wirkungslos über den Helm kratzten.
„Anzugversiegelung beeinträchtigt, Kontamination mit Außenwelt-Atmosphäre bevorstehend“, meldete die VI seiner Rüstung mit ihrem üblichen Sing-Sang, während Barney endlich seinen Helm lösen konnte und diesen von seinem Kopf zog, „leite Gegenmaßnahmen ein.“ Einzig die Stimme seiner VI drang noch wirklich an ihn heran, alles andere – inklusive Morales‘ Rufe oder das Gewehrfeuer der Geth – war kaum mehr als ein dumpfes Brummen, das wie durch meterdicken Schaumstoff gedämpft an seine Ohren drang. Ein Schlag traf ihn in der Seite auf Bauchhöhe, raubte ihm endgültig das Gehör und schleuderte Barney erneut zu Boden. Quasi blind gab Barney zwei oder drei Schüsse mit seiner Zweitwaffe in die Richtung ab, aus der der Betäubungsschuss gekommen war und das dumpfe Schnarren, was er in seinem Adrenalinrausch für einen sterbenden Geth hielt, bestätigte ihm, mehr oder weniger getroffen zu haben. Es kümmerte ihn nicht weiter. Er musste diese verdammte Verletzung freilegen.
Rabiat riss Barney den Helm von sich, wobei der Schmerz in seiner linken Gesichtshälfte eine weitere Dimension der Intensität annahm, als das Entfernen des Helms von einem nassen „Ratsch“ begleitet wurde. Mit demselben Handgriff hatte Barney auch die schwarze Sturmhaube entfernt, die an ihrer linken Seite nur noch aus einer Mischung aus verschmorter Baumwolle und blutigen Gewebefetzen bestand. Aus dem Kragen seiner Rüstung schoss sogleich eine Notfallmaske, wie sie an Piloten vergeben wurde, für den Fall, die Atmosphäre des eigenen Schiffs würde versagen. Barney hustete, stützte sich dabei mit der rechten Hand am Boden ab, während er mit der anderen in einer seiner Taschen herumkramte und endlich Medigel hervorholen konnte. Dabei warf er einen kurzen Blick auf seinen Helm, respektive das, was davon übriggeblieben war: auf Augenhöhe klaffte ein schmorender, stellenweise noch glühender Riss eines Streifschusses. Barney schätzte, dass es Disruptor- oder Inferno-Munition gewesen sein musste, die seine ohnehin schon ramponierten Schilde überwunden hatte und schließlich für diese hässliche Brandwunde in seinem Gesicht gesorgt hatte. Das glühend heiße Material seines Helms, sowie die Baumwolle seiner Sturmhaube hatten sich in das Fleisch seines Gesichts gebrannt, woher das schmerzhafte Reißen gerührt hatte, welches deren Entfernung begleitet hat. Ganz schön Schwein gehabt, dass es sich dabei nur um einen Streifschuss gehandelt hatte und er überhaupt noch etwas sehen konnte. Während er das Medigel auftrug, sah er Morales nur wenige Schritte neben ihm stehen. Die Latina feuerte zwar weiterhin mit ihrem LMG auf die Geth, unterbrach ihre Feuerstöße jedoch immer wieder, um Barney verzweifelt irgendetwas zuzurufen, was nur als dumpfes Brummen an seine Ohren trat. Ihren Kopf konnte sie ihm dabei immer nur für einen Wimpernschlag zuwenden, da die Geth sie alleine mit ihrer Überlegenheit in die Knie zu zwingen drohten, während das Sperrfeuer der Synthetischen selbst diese paar Meter zwischen ihr und Barney zu einem unüberwindbaren Höllenschlund machten. Barney erwiderte irgendetwas auf ihre Zurufe – etwas in die Richtung, dass alles in Ordnung sei –, doch er befürchtete, bis auf ein belegtes Röcheln kam nicht viel hervor. Er hustete, spuckte Schleim und etwas Blut aus, ehe er das Gesagte wiederholte, diesmal mit mehr Klarheit, doch demselben Krächzen in der Stimme. Er gab dem Medigel noch ein paar Momente, einzuziehen, ehe er sich wieder an das unverändert positionierte MG begab.
„Sir, wie ist die Lage an der LZ?“, funkte er schließlich Elle an, wobei ein erschöpftes, mitgenommenes Keuchen in seiner Stimme lag. Der Staff Lieutenant gab die Meldung zurück, dass das zweite Landungsteam bereits wieder auf der Midway sei und das Shuttle gerade gelandet sei, um den Rest aufzusammeln. Dem folgte der Befehl, sich mit Morales zur LZ zurückzuziehen.
„Wilco, wir sind Oscar Mike“, erwiderte Barney daraufhin, wobei er einen Teil seiner gewohnten Festigkeit in der Stimme wiedererlangt hatte und das vertraute Brüllen wieder da war, mit dem man dem Lärm der Geth und des Kampfes entgegenwirken musste, „Rabbit, wir fallen zur LZ zurück!“ Er deutete mit dem Daumen hinter sich und gab ihr mit diesem Handzeichen zu verstehen, sich schnellstmöglich zu verziehen, was die Latina sogleich tat, während Barney sich auf den vorwärtigen Raum konzentrierte und die Geth mit seiner Kanone, wie er über seine Waffe im Hammer-Modus gerne sprach, am Vorrücken zu hindern.
„Sperrfeuer!“, folgte sogleich das Signal für ihn, sich zu erheben und zurückzuziehen, während Morales es war, die mit ihrem LMG die Geth in Deckung zwang. Und so wechselten sich die beiden Support Gunner Meter für Meter ab: einmal schoss er, einmal Morales. Einmal lief er, einmal Morales. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte das Duo endlich die Tür zum Hangar, welche sich – Dank Cels Hack – ohne Mucken öffnete und den Blick auf die LZ freigab. Barney sah ein letztes Mal zurück in den Gang, wo er Cel verloren hatte. Er war diszipliniert genug, die Szene vor seinem inneren Auge nicht noch einmal durchzuspielen – nicht jetzt – und so riss er sich nach einem kurzen Augenblick auch gleich wieder von der Szenerie los, um Morales in den Hangar zu folgen. Barney fluchte, als er sah, wie bereits Husks dabei waren, durch die andere Tür in den Hangar zu stürmen, geradewegs auf das schwebende Shuttle zu, welches gerade von den letzten Soldaten des Landungsteams betreten wurde.
„Zum Shuttle, schnell!“, wies er die Latina an und baute sich neben den provisorischen Deckungen auf, die er zu Beginn der Mission aufgebaut hatte. Dabei fiel ihm auf, dass sich die Geth auffällig im Hintergrund hielten, während die Husks in schier endlosen Zahlen auf ihn zustürmten. Schuss um Schuss, Kanonenschlag um Kanonenschlag – um bei der vorher ins Spiel gebrachten Metapher zu bleiben – fällte er die mutierten, verunstalteten Menschen, die die Geth auf ihren Drachenzähnen völlig entstellt hatten, als er sich mit Morales Schritt für Schritt der rettenden Shuttleluke näherte. Der Texaner kramte den Auslöser für den vorher drapierten Sprengstoff hervor und betätigte ihn. Anstatt einer fauchenden Explosion tat sich im Hangar jedoch nichts. Absolut und rein gar nichts. Barney sah verwundert auf.
„Die Geth haben am Zünder herumhantiert“, funkte er und sah zu Morales, „rein in das Shuttle. Ich kümmere mich darum.“
„Negativ, Sir“, kam von ihr die Antwort, während sie ihn gar nicht ansah, sondern weiterhin schoss, „niemand wird zurückgelassen.“
Mit einem wütenden Knurren packte er Morales, mit der einen Hand am Kragen, die andere schamlos im Schritt des Corporals, um sie hochzuheben und auf der Kante des geöffneten Shuttles abzusetzen.
„Das war ein Befehl.“ Er nahm sein Gewehr wieder auf und machte sich – mit Rückendeckung von Morales und einem anderen Soldaten, die aus dem Shuttle schossen – auf in Richtung des Zünders.
„Außerdem haben wir ohnehin schon jemanden zurückgelassen“, war das einzige, was der Texaner dabei noch brummte, jedoch unverständlich und mehr zu sich selbst.
„Du hast zehn verdammte Sekunden, dann bin ich weg!“ Es war der Pilot, der sich über Funk meldete.
„Verstanden, Sir“, der Texaner war mittlerweile in den Nahkampf verwickelt, weshalb er zu seiner Pistole gewechselt hatte, während das Gewehr am Tragegurt vor seiner Brust baumelnd wieder auf normales Dauerfeuer rekalibriert wurde.
Zehn. Langsam zählte er in seinem Kopf mit, auch wenn es eigentlich gar keinen Sinn machte. Es war unmöglich, innerhalb von zehn Sekunden einen unbekannten Störsender von circa neun Kilogramm Eezo-C16 zu entfernen und den Ritt unter Feindbeschuss auch noch zu überleben.
Neun. Barney war mittlerweile bei dem von ihm angebrachten Zünder angelangt und ohne genauer hinsehen zu müssen, konnte er auch gleich den Störsender der Geth entdecken. Zum Glück war es ein Serienmodell und keine Sonderanfertigung, wie er sie einmal bei Geth-Kommandos im Blitz gesehen hatte. Es war ein kleiner, blau blinkender Chip, der neben dem durchgehend rot leuchtenden Zünder angebracht war. Dieser Zünder war ein kleiner Sender, der ein wellenartiges Signal aussendete und so alle Ladungen absolut synchron zur Detonation bringen konnte. Der größtmögliche Knall mit minimalstem körperlichem Aufwand – nämlich einem einzigen Knopfdruck.
Acht. Barney kniete vor dem Zünder nieder und holte seine Zange hervor, mit welcher er sich sogleich am Störsender zu schaffen machte. Ein Husk neben ihm fiel, getroffen von einem Projektil aus Morales‘ Waffe, doch Barney sah sich gar nicht erst um und ignorierte den Husk völlig.
Sieben. Ruhig entfernte Barney eine äußere Schutzhülle und knipste ein Verbindungsgelenk mit der Zange durch, nur um ab und zu aufzusehen und mit der Pistole jene Husks, die ihm gefährlich nahe kamen, zu erschießen. Um ihn herum krachte es, vereinzelte Schüsse, bereits durchaus weniger als im Stellungskampf an der Seite von Morales, schlugen irgendwo ein, ohne ernsthaften Schaden zu verursachen und das Keifen der Husks, gepaart mit dem Geräusch ihrer über den Boden wetzenden Krallen drang von allen Seiten an ihn heran.
Sechs. Barney jedoch blieb ruhig und konzentriert. Er legte eine große Portion Vorsicht in jede Handbewegung, da er schließlich nicht wissen konnte, ob die Geth eine Überraschung für ihn bereit hielten, und von außen musste jede seiner Bewegungen einen abgesprochenen, beinahe choreographierten Eindruck machen, als er mit größtem Fingerspitzengefühl Drähte kappte und Kontakte isolierte.
Fünf. Ihn erfüllte gar eine gewisse innere Ruhe, die in starkem Kontrast zu dem um ihn herum herrschenden Chaos stand und die mit seiner Tiefenentspanntheit gar nicht zu den an ihn nur haarscharf vorbeifliegenden Kugeln passen wollte. Er machte denselben entspannten, gar gelassenen Eindruck wie ein Gärtner, der eine seiner Lilien gerade liebevoll umtopfte. Gewiss war der Unterschied nicht besonders groß; einzig Barneys Lilien waren ein wenig explosiverer Art.
Vier.
„Erledigt“, raunte er und richtete sich wieder auf, packte sein Gewehr und entfernte sich rückwärts aus dem Sprengradius. Nüchtern stellte er dabei fest, dass er den Husks hoffnungslos unterlegen war und sie ihn zwangsläufig erreichen würden. Als der erste es tat, bekam dieser einen Feuerstoß aus nächster Nähe in den Torso, welcher von den Projektilen regelrecht zerfetzt wurde.
Drei. Sein Freund bekam Mary-Lou in den Bauch gerammt, gefolgt von einem weiteren Feuerstoß, während Barney bereits den nächsten Husk mit seiner Pistole in der anderen Hand erschoss. Das Projektil durchschlug sauber den Schädel, doch um sicher zu gehen, drückte Barney noch einmal ab, die Waffe diesmal auf den Oberkörper gerichtet.
Zwei. Von hinten besprang ihn ein weiterer, klammerte sich dabei an den linken Arm, den Pistolenarm, und zwang den Texaner, sein Gewehr loszulassen. Mit der nun freien Hand packte er den Mutanten an einem seiner Schläuche, riss ihn vornüber, um mit einem kräftigen Stampfen seines Fußes den ursprünglichen Kopf in eine blau-graue Masse zu verwandeln. Als Barney sah, dass Mary-Lou, die er losgelassen hatte, nicht zu Boden gefallen war, sondern schwebte, zögerte er einen Augenblick. Die Gravitation des Hangars fiel aus…
Eins. Ein Husk nutzte das Zögern in Barneys Bewegung aus, versuchte, ihn von vorne zu überwältigen, wobei sich der wesentlich leichtere Mutant um Barneys Oberkörper klammerte und diesem die Rüstung vom Leib reißen wollte. Barney grunzte, packte den Husk am Hals, um ihn so von sich zu drücken, und griff schließlich mit beiden Händen in den Kiefer der fauchenden Bestie. Mit einem bestialischen Schrei legte er all seine Kraft in die Hände, zog die beiden Kiefer in entgegengesetzte Richtungen, ehe der untere nachgab und Barney ihn unter peitschendem Knallen seiner Sehnen vom restlichen Kopf riss. Blut oder zumindest das Äquivalent dazu, welches durch die Adern der Husks floss, spritzte durch die Luft, begleitet von einem sterbenden Röcheln und Barney schleuderte den unkontrolliert zuckenden Mutant von sich, um die dahinter zum Vorschein kommende Mary-Lou zu ergreifen und mit dem Tragegurt zu schultern.
Null – Liftoff. Blind und ohne wirklich zu zielen feuerte er mit seiner Pistole hinter sich, während Barney sich umgedreht hatte und zur LZ lief. Husks kamen von allen Seiten, überrannten die Position förmlich und gerade so schaffte Barney es, durch ein Nadelöhr der Masse zu schlüpfen, sich so den nach ihm geifernden Klauen zu entziehen. Das Shuttle war bereits abgehoben und war in geschätzten zwanzig Metern vor dem schwarzen Sternenhimmel kaum auszumachen. Barney zog den Auslöser hervor und ohne groß nachzudenken betätigte er den kleinen Knopf in seiner Hand. Das Krachen der Explosion erschütterte den gesamten Hangar, brachte Barney sogar ein wenig ins Straucheln, ehe die Druckwelle ihn erfasste und den kleinen Sprung ins All hinaus zu einem Katapultschuss beschleunigte, welcher Barney mit gefährlich rasender Geschwindigkeit dem Shuttle näher kommen ließ. Instinktiv schützte er seinen Dank des Streifschusses beinahe schutzlosen Kopf mit den Armen, ehe er wie ein Stück Weltraumschrott auf der Hülle aufprallte. Der Stoß trieb ihm sämtliche Luft aus den Lungen und Sterne begannen vor seinen Augen zu tänzeln, als er wie ein Gummiball vom Shuttle abprallte und seicht rotierend in die Schwerelosigkeit schwebte. Einzig die mittlerweile etwas rauschende und von den Anstrengungen des Feuergefechts beschädigte, verzerrte Stimme seiner Anzug-VI konnte Barney noch einigermaßen ungedämpft wahrnehmen, während das Wirrwarr an Funksprüchen aus dem Shuttle, wie dem CIC der Midway in den Hintergrund trat und zu einem chaotischen Klangteppich wurde. Die Erschöpfung, die Schinderei, die Verletzungen, das rücksichtslose ans-Limit-Treiben forderten ihren Tribut von seinem Körper und so wurde ihm langsam schwarz vor Augen, während eine vertraute Wärme seinen Geist benebelte. Barneys Atmung wurde langsamer. Es war vorbei. Endlich.
„Achtung, luftleere Umgebung betreten“, tönte die Stimme aus dem Anzug und es klang beinahe wie ein abstraktes, allerletztes Gute-Nacht-Lied, „aktiviere SOS-Transponder.“ Doch Barney hörte sie schon gar nicht mehr.

Celeste Gray
09.07.2012, 13:27
KNURPS.

So oder so ähnlich war das Geräusch das Cel aus der Schwärze riss und ihre Augen aus dem Hinterkopf wieder vorrollen ließ. Es dauerte einen Moment. Vielleicht auch zwei. Dann war sie wach. Schlagartig und vollkommen. Ihr Kopf schwenkte einmal herum, damit ihr Blick alles erfassten konnte.

KNURPS.

"Du!" brüllte sie und riss den linken Arm an sich heran, der von einem Husk umklammert, gerade angenagt wurde. Der scheußliche, halb metallische, halb organische Kiefer weit aufgerissen, illuminiert von totem blauen Licht, malmte sich zahnlos an der schon schwer angeschlagenen Panzerung ab die Celeste trug.
Der Ruck trug den Husk mit seinem Kopf und Oberkörper näher an sie heran und ohne groß nachzudenken, riss sie den Kopf vor. Hämmerte ihre Stirn gegen die des Husks. Der Schlag war heftig und ließ Sterne vor ihren Augen tanzen, aber es reichte um den linken Arm frei zu bekommen.

Da auf ihrem rechten eines der Dinger saß das sie vorhin noch erschossen hatte mit dem Scharfschützengewehr in den Gängen weit oberhalb ihrer jetzigen Position. Geübt packte sie eines der Messer an ihrem Gürtel. Riss es aus der Scheide und hiebte es dem Ding in den Nacken. Die Klinge drang ohne große Gegenwehr zwischen zwei Knochen des Rückgrades ein und gab ein ekliges Geräusch von sich das Celeste nicht so lange genießen konnte wie sie es gerne getan hätte. Aus der Hüfte sich drehend, rollte sie unter dem Monster heraus und auf den Bauch. Stieß sich mit den Füßen ab und rollte über die Schulter von beiden Kreaturen weg.
Aber sie war nicht schnell genug. Der Husk hatte sich noch in ihrer Bewegung auf sie gestürzt. Sich in sie hinein geworfen sogar. Cel fand sich auf dem Rücken wieder, mit dem Kopf diesmal in die andere Richtung wie gerade noch zuvor, und begraben unter dem zappelnden Husk, der mit gierigen Fingern versuchte ihre Rüstung aufzureißen. Das Visier ihres Helms ungewollt durch das Gewicht der Kreatur in deren Schritt gepresst, und dadurch blind, versuchte Celeste den Husk zu fassen zu bekommen.

Nach ein paar Augenblick realisierte sie das es sinnlos war ihn packen zu wollen, währen sie seine Finger an der Hüfte fühlte, wie er versuchte die Panzerplatte wegzureißen. Cel änderte die Taktik und schob ihren rechten Unterarm zwischen ihren und seinen Bauch. Schob dann den ganzen Arm hindurch, gefolgt von der rechten Schulter, streckte den Arm nach oben in die Luft, damit die Hüfte und damit die Beine von ihr herunter glitten. Zog das linke Knie ruckartig nach oben und damit mitten ins Gesicht des Husks.
"Du…" ein neuer Schlag mit dem Knie. "…widerliches…", und ein dritter Schlag mit dem Knie, den sie verstärkte in dem sie den Husk mit dem freien rechten Arm packte und im Genick dem Knie entgegen drückte. "…ekliges…" ein letzter Schlag. "…Monster!"

Benebelt rollte die Kreatur nun endgültig von ihr herunter. Celeste rappelte sich auf die Beine und trat neben den Kopf des Husks. Hob ihren rechten Fuß und trat mit aller Macht drauf. "Friss mein Profil." knurrte sie und sah sich gleichzeitig um. Kein weiteres Anzeichen für noch mehr Angreifer die sie zum fressen gern hatten.

"Leck mich doch am Arsch." maulte sie und hob den linken Arm, um ihren Unterarm zu betrachten. Inzwischen trat zwischen den zerstörten Panzerungsteilchen ein feines Rinnsal Blut hervor. "Prima."
Sie zwang ihre Augen sich auf das Visier zu fokusieren und entdeckte das kleine Symbol für die Durchbrochene Isolierung des Anzuges. Aber zumindest war der Kontaminationsalarm noch nicht los gegangen. Und als hätte das Schicksal nur gewartet das ihr das auffiel, blickte genau im selben Moment das Signal rot und mit Nachdruck auf.
Ihren linken Arm vor den Bauch haltend, da er in zwischen pulsierend schmerzte und frustriert die Schultern hängen lassend, starrte sie zur Decke.

"Ach. Kacke."

Juana Morales
23.07.2012, 00:37
Juana fühlte sich als hätte sie gerade ein Nahkampftraining mit einem Kroganer hinter sich. Jede Faser ihres Körpers sandte mehr minder schlimme Schmerzsignale aus und auf ihrer Zunge lag der bittere Geschmack, des Blutes, da sie sich in die Backe gebissen hatte. Scheiß Piloten! Juana schluckte die ekelhafte Mischung aus Blut und Speichel in ihrem Mund herunter und unterdrückte den Brechreiz. Sie schlug die Augen auf und sah sich um. Der rückwärtige Teil der Atlantis war dunkel, das einzige Licht kam aus dem Cockpit und den Rissen und Löchern in der Hülle. Allerorts waren Teile der Innenverkleidung herausgebrochen und gaben den Blick auf Kabelkanäle und Elektronik frei, die Teilweise vor sich hinschwelten und beißenden Rauch in dem beengten Raum verteilten. Gegenüber von ihr saß Barney, er schien am Leben war aber Juana war sich nicht sicher ob er wieder bei Bewusstsein war. „Guten Morgen Chief Pendejo“, murmelte sie unhörbar in ihren Helm und ließ den Blick weiterwandern. Neben Barney saß der Staff Lieutenant in einem ähnlichen Zustand wie der Gray-Bruder. Links von sich entdeckte Juana einen der Marines, der vom Aufprall, oder vielleicht auch vom wilden Ritt des Shuttles, das Bewusstsein verloren hatte. Der Marine rechts von Juana war tot. Eine stumpfe Metalllstrebe, die glatte die Panzerung zertrümmert hatte ragte aus seiner blutenden Brust. Ein markerschütternder Schrei ertönte in der Ferne, nicht unähnlich dem auf der Brücke. Die Latina spürte wieder wie Angst und Panik an ihren Nerven kratzten wie Ratten. Was zur Hölle war das? Wenn Juana ehrlich war wusste sie nicht, ob es schlimmer war, wenn sich hinter dem Schrei eine weitere Monströsität aus dem Gruselkabinett der Geth verbarg oder sie eine Möglichkeit gefunden hatten einen Menschen auf diese Art schreien zu lassen. So oder so war sie nicht besonders erpicht darauf es herauszufinden.
„Au...team hie...Mid...ay CIC, wie..st...Status?“ Ein undeutlicher Funkspruch der Midway lenkte sie ab. „CIC? Hier Rabbit, ein Verlust, Shuttle unbrauchbar, Feinde in unmittelbarer AO, Stärke und Entfernung unbekannt.“
Anscheinend hatte die Bruchlandung die Kommunikationssysteme des Shuttles gefressen, ein Versagen, dass ihnen bei vernünftigem militärischen Equipment wohl nicht passiert wäre.
Juana öffnete die Verschlüsse des Gurtes und stand vorsichtig auf. Sie versuchte das Nachtsichtgerät ihres Helmes zu aktivieren um im Chaos des Shuttles mehr zu erkennen, doch sie stellte fest, dass es die Anzugsysteme komplett zerlegt hatte, weshalb sie auf eine kleine Taschenlampe aus ihrer Ausrüstng zurückgriff. Eins war klar, sie mussten aus diesem Shuttle und dann eine Fluchtmöglichkeit suchen. Inzwischen war auch Elle dabei sich aus dem Gurt zu befreien und Juana kümmerte sich derweil um den Mann neben ihr. Sie veranlasste seine Panzerung ihm einen Chemie-Cocktail zu injizieren der ihn unsanft und schlagartig aus der Bewusstlosigkeit zog. Desorientiert blickte der Soldat um sich. Juana leuchtete ihn direkt an und durch den Sehschlitz konnte sie sehen, wie sich seine Augen ob der Helligkeit verengten. Sie senkte die Lampe und entdeckte, dass „Animal Mother“ auf seiner Brustplatte stand, sie gestattete sich ein Schmunzeln: „Animal Mother, mmh? Kannst du kämpfen?“ Der Soldat nickte und Juana klopfte ihm auf die Schulter zum Zeichen, dass er noch einen Moment hatte. Als nächstes wandte sie sich der Luke zu während Robert Barney auf die Beine half. Die Soldatin hielt sich erst gar nicht mit dem normalen Schalter auf sondern hämmerte gleich ihre Faust kräftig auf den Schalter für Notfallöffnungen. Eine Reihe Detonationen verlief entlang des Rahmens und im nächsten Moment fiel die Heckluke mit einem unangenehm lauten Krachen auf dem Hangardeck. Juana zog ihre Pistole und sah sich um.
Der Hangar war nichts besonderes. Vielleicht 15 Meter hoch. Auf halber Höhe verlief ein gittener Rundgang der über zwei Treppen zu beiden Seiten des Raumes zu erreichen war. Außer ihrem eigenen, sah Juana noch drei weitere Shuttles, deren Typ sie aber nicht kannte. Eines von ihnen schien gerade in Wartung zu sein, zumindest fehlte ein guter Teil der Außenverkleidung die Juana sehen konnte, die anderen beiden schienen aber Abflugbereit. Dahinter standen die Hangartore offen und man konnte das flackern der Schilde sehen, die die Atmosphäre im Schiff hielten. Die junge Latina suchte nach Aus-, bzw. Eingängen und entdeckte einen auf dem Rundgang die vermutlich in die oberen Decks führte und zwei weitere in jeder Ecke des Hangars. Vom rechten dieser kleinen Tore, welches als einziges Offen stand konnte sie schon Geräusche hören. Geistesgegenwärtig spurtete sie zum geöffneten Tor und griff im Laufen nach ihrer Pistole, ihr LMG lag vermutlich noch im Shuttle. Sie erreichte die Öffnung und presste sich daneben an die Wand und riskierte einen kurzen Blick. Zwei bucklige Wesen, die dem ersten Opfer von Cel ähnlich waren, näherten sich unbeholfen rennend durch den dunklen Gang. Juana atmete einmal tief durch, dann trat sie in den Gang und gab mit ihrer Waffe einige Schüsse ab. Das Mündungsfeuer der Kessler tauchte den Gang in blaue Blitze und das Echo ließ die Schüsse laut und mehrfach von den Wänden widerhallen. Eine der Kreaturen ging mit einem schmerzhaften Grunzen zu Boden, die andere rettete sich in die Deckung eines Seitenganges. Immerhin sind die Dinger einfach zu töten dachte Juana bei sich und feuerte zwei Schüsse auf den Schalter neben der Tür ab der mit funkensprühen antwortete. Anschließend machte sie wieder zwei Schritte zurück in den Hangar und verschloss das Sicherheitsschott von innen. Zumindest durch diese Tür sollten ihre Angreifer nicht ohne weiteres kommen können.
Sie verstaute ihre Pistole wieder und machte sich auf den Rückweg zum Shuttle.

Robert Elle
29.07.2012, 17:51
Bewusstlosigkeit war ein Segen der Götter. Manchmal zumindest. Wie oft konnte man sich aus unliebsamen Situationen retten, indem man einfach mal weg klappte? Wie oft konnte man Aufmerksamkeit erregen, wenn man sich einfach mal fallen lässt? Die Antwort so banal wie einfach: Nicht einmal. Aufmerksamkeit und Flucht aus unliebsamen Situationen sind schön und gut. Doch Bewusstlosigkeit ist ein Alptraum (http://www.youtube.com/watch?v=G7y3G09isFU). Ein Zeichen der Unfähigkeit mit einer bestimmten Situation umzugehen aber auch ein Schutzsystem der Gehirns eines Menschen, ihn vor Schmerz zu schützen. Das Hirn wurde dabei aber nicht, wie beim Schlaf, in eine Art Standby-Modus gefahren, sondern quittierte einfach den Dienst. Es musste praktisch neu gebootet werden, ähnlich wie bei einem abgestürzten Computer das Betriebssystem neu gestartet werden musste.
Robert riss die Augen auf und sog die Luft scharf ein. Seine Lunge brannte und etwas schnürte ihm die Brust ab. Er wollte schreien, doch brachte er nur ein gequältes Husten hervor.
„Wie lange...“, der Satz endete wieder in einem unfreiwilligem Husten.
Er schnallte sich ab., prüfte die Systeme seines Anzuges und musste feststellen, dass der Aufprall sie außer Gefecht gesetzt hatte. Robert griff sich in den Nacken. Dort befand sich unter der Panzerplatte der Resetknopf. Er betätigte ihn und versuchte die Luft anzuhalten, denn während das System neu startete war die Luftzirkulation unterbrochen. Das heißt, es würde unweigerlich bestialisch riechen. Doch wieder konnte er seinen Atem nicht kontrollieren.
„Argh, verdammt...“, hustete er leicht röchelnd.
Es summte und mehrfach blitzte es in seinem HUD. Der Systemstatus wurde überprüft. Mehrere Fehlermeldungen erschienen, nichts gravierendes aber dennoch sollte Rob sie nach der Heimreise mal überprüfen lassen. Unter anderem war die Schussunterstützung ausgefallen und er war nun darauf angewiesen selbst die leichten Defizite seines Körpers auszugleichen. Keine große Sache, hatte er das Schießen noch ohne Rüstung für sich perfektioniert, aber es war eine hilfreiche Komfortleistung seiner Systeme und wollte sie nicht unbedingt missen.
Langsam mühte er sich in einen sicheren Stand. Es funkte und blitzte mehrfach. Kabel hingen von der Decke und erhellten den Innenraum sporadisch. Es qualmte und die Luft waberte etwas. Er kniff die Augen zusammen um etwas zu erkennen, da seine optischen Systeme noch in der Prüfung standen. Robert konnte erkennen, wie Morales sich um den Marine zu seiner Rechten kümmerte. Der zur linken Hand hatte den Absturz nicht überlebt. Eine Metallstrebe ragte aus seiner blutenden Brust. Robert blickte weiter zur Seite. Barney saß neben ihm. Bewusstlos. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Nach all dem, was der Texaner durchgemacht hatte, meine er jetzt schlafen zu dürfen.
Endlich hatten seine Systeme die letzten Programme überprüft und freigegeben. Langsam bemerkte er, wie die Servomotoren in den Gelenken wieder anfingen zu arbeiten und seine Bewegungen unterstützen. Die Luft wurde schlagartig besser aber dennoch konnte er nicht durchatmen. Seine Sensoren registrierten eine schwere Prellung seines Brustkorbes und einen damit einhergehenden Pneumothorax. Robert benötigte fachmännische, medizinische Hilfe. Ohne eine Drainage im Brustkorb würde seine Lunge unweigerlich kollabieren. Das könnte seinen Tod bedeuten. Nein, das würde seinen Tod bedeuten. Seine vorerst einzige Möglichkeit war Medigel. Eine Portion davon in die entsprechende Stelle injiziert würde das Kollabieren zwar nicht verhindern aber zumindest hinauszögern. Er hoffte nur, dass sie Verzögerung ausreichen würde. Seine Finger glitten über die Paneele seines Omnitools. Ein Stechen und fürs erste war der Bedrohung aus dem Inneren entgegengewirkt.
Dann wurde es unverständlich. Barney erwachte und öffnete sogleich seine Gurte. Anscheinend hatte ihm der Ausflug ins All seine Sicherungen durchgebrannt, der stämmige Texaner glitt aus seinem Sitz heraus und schlug unvermittelt mit der Nase auf den gegenüberliegenden Sitz. Robert konnte nur untätig zusehen, so sehr war er von der grenzenlosen Schönheit dieses wohl dümmsten Vorhaben gebannt. Wieder ungläubig den Kopf schüttelnd, griff er sich den Mann, der sich nun auf den Boden gelegt hatte. Seine Systeme waren schon vom Flug durchs All und der vorangegangenen Explosion in Mitleidenschaft gezogen worden aber sie funktionierten noch. ,Gut zu wissen.', war alles, was dem Agenten durch den Kopf ging. Er schulterte den Mann mehr schlecht als recht und zog ihn aus dem Wrack. Morales hatte kurz vorher die Tür aus der Verankerung gesprengt und sicherte bereits den Hangar. Robert schleppte den scheinbar tonnenschweren Koloss durch die Trümmer des Atlantis immer weiter tiefer in den Hangar. Dem Gott sei dank, war Armbruster nichts passiert. Er kümmerte sich bereits darum ein neues Fluggefährt klar zu machen. Mehrfach unsinniges Zeug plappernd, griff Barney zwischendurch immer mal wieder fest zu, sodass Robert selbst ins Straucheln geriet. Es war schwer den Weg beizubehalten, wenn einem immer wieder die Luft abgeschnitten wurde und ein Klotz am Bein in eine andere Richtung zog.
Unsanft setzte er den Gunnery Chief neben dem neuen Shuttle ab.
„Gunny, passen sie auf den Piloten auf, verstanden?“
Keine Reaktion. Havoc war anscheinend schwer damit beschäftigt nicht wieder in die Bewusstlosigkeit zu verfallen. Seine Augen rollten hin und her und offensichtlich nahm er seine Umgebung nicht wirklich wahr, was Robert jetzt auf die gebrochene Nase und das Schädeltrauma schob, das er erlitt, als er doch relativ unsanft das Atlantis von außen küsste. ,Fuck.', dachte sich der alte Agent. Er zog die Handfeuerwaffe aus Barneys Beinhalfter und drückte sie ihm in die Hand.
„Hier.“, Robert griff seinen Kopf und zwang ihn so in seine Augen zu sehen: „Knall damit alles ab, was nicht nach Mensch aussieht, verstanden?“
Seine Stimme wurde ernst und augenscheinlich verfehlte er die Wirkung damit nicht. Denn kaum eine hundertstel Sekunde später ertönte ein Schuss. Es war Barney, der hinter Robert einen dieser widerlichen Husks zu Mus verarbeitete, in dem er die Schultern dieses Monsters von Last des Kopfes befreite.
„Ja, Sir.“, lachte der Mann benommen. Robert klopfte ihm auf die Schulter.
„Darüber reden wir noch, Chief.“
Robert ging zurück zum Wrack und durchsuchte es auf brauchbares Material. Er fand es auch. Einige Sprengsätze und Mary Lou. ,Gut, wir können jetzt einiges an Feuerkraft gebrauchen.' Robert erinnerte sich an seine Grundausbildung: ,Ein jeder einzelner eines jeden Teams muss mit der Ausrüstung jedes Teammitglieds umgehen können. Sollte beispielsweise der Sprengmeister ausfallen, so muss ein anderer seinen Job mit übernehmen.' Und so war es jetzt auch. Nur das das Team jetzt Feuerkraft brauchte. Er schnappte sich das schwere Maschine Gewehr und schaltete es ein. Gedanklich verfluchte er jetzt doch wieder seine Systeme. Die Schussunterstützung würde das Zielen und Handhaben des Gewehres um einiges einfacher machen aber da musste er jetzt durch.
Nochmals suchte Robert Sichtkontakt mit Barney, ehe er das Gewehr auf Funktion prüfte.
„Waffe... bleibt immer... am Mann.“, lallte der Texaner unverständlich. Rob nickte ihm zu.
„Verstanden, Chief.“
Dann drehte sich der Staff Lieutenant um und baute Barneys Mary Lou, sowie sein Scharfschützengewehr auf einem Trümmerstück auf, das ihm genügend Deckung bot. Morales stürmte herbei und verschanzte sich ebenfalls hinter dem Schutt.
„Status Corporal?“, fragte er sie mit ernster Stimme. Robert hielt sich die Brust vor Schmerz. Das Medigel nahm ihm zwar den Druck aus der Brust aber nicht die Schmerzen, die noch immer wild pochend und brennend durch die Brust wanderten.

Barney Gray
19.08.2012, 18:26
Nur langsam kam Barney wieder zu sich. Sein Kopf dröhnte und viel mehr als das Rauschen seines eigenen Blutes konnte der Texaner nicht hören, weshalb ihm die Orientierung in den ersten Momenten sehr schwer fiel. Irgendwie war er in einem der Sitze des Shuttles gelandet, sogar angeschnallt, doch er konnte sich nicht daran erinnern, wie das passiert war, geschweige denn, ob er das überhaupt alleine hingekriegt hatte. Langsam sah sich Barney im Shuttle um. Die Kopfbewegung war dabei die einzige Bewegung, die von seinem Körper ausging. Neben ihm saß Elle, augenscheinlich noch bewusstlos und ihm gegenüber Morales neben einem toten Marine. Hätten die beiden nicht ihre Abzeichen getragen, hätte Barney sie im Leben nie erkannt. Das Retina-Implantat projizierte lauter fehlerhafte Meldungen und Interferenzen und auch so konnten sich seine Augen nur schwer an das diffuse Licht im Shuttle gewöhnen. Rechts neben ihm machte er irgendein Gepolter aus und schwerfällig drehte der Texaner seinen Kopf. Der Gedanke, seine Waffe zu ziehen, blieb nichts weiter als das, ein Gedanke, doch vermutlich war das auch besser so: gerade so konnte Barney noch einen dunklen Schemen ausmachen, der aus dem Shuttle lugte und die Umgebung zu beobachten schien. Es war der Pilot, mutmaßte Barney, doch sicher war er sich nicht. Nicht nur, weil der Qualm im Shuttle die Sicht etwas erschwerte, sondern hauptsächlich weil sich über sein Sichtfeld ein milchiger Schleier gelegt hatte. Erst jetzt realisierte der Texaner, dass seine Hände noch immer fest um den Sicherheitsgurt gekrallt waren, um so den Aufschlag möglichst schonend durchzustehen. Wenigstens hatten seine Reflexe nicht versagt…
„Wie lange…“ Es war Elle, der neben Barney das Bewusstsein wiedererlangte. Der Texaner brummte leise und löste endlich die verkrampften Hände von den Sicherheitsgurten, um diese zu öffnen und aufzustehen. Nunja, zumindest zur Hälfte schien sein Plan aufzugehen. Zwar konnte er die Riemen lösen, doch irgendwie wollten seine Beine nicht so wirklich mitmachen und so kam es, dass Barn schlichtweg nach vorne über flach auf den Boden fiel. Erst jetzt machten sich die Schmerzen im Rest seines Körpers bemerkbar: die Seite, wo ihn der Betäubungsschuss etwa auf Höhe der Leber getroffen hatte, war ungewöhnlich warm und kribbelte stark, während sein Kopf noch stärker zu brummen begann und eine warme Flüssigkeit über sein Auge lief. Mit den Armen versuchte sich der Gunnery Chief aufzustützen, doch noch ehe er sich auch nur eine Handbreit vom Boden erhoben hatte, war auch schon Elle bei ihm und half ihm auf die Beine. Langsam trotteten die beiden aus dem Shuttle heraus, doch recht viel bekam Barney nicht davon mit. Morales machte er irgendwo im Augenwinkel aus, doch Barney war zu sehr damit beschäftigt, aufrecht stehen zu bleiben und nicht umzukippen. Schließlich ließ ihn Elle schlicht irgendwo auf dem Boden aufschlagen und Barney atmete tief durch. Wirkungslos glitt seine Hand über den Holster bei dem Versuch, seine Zweitwaffe zu ziehen und etwas verwirrt sah der Texaner auf seinen rechten Arm. Er spürte ihn nicht mehr. Er konnte ihn aus der Schulter heraus ein wenig bewegen, doch er spürte ihn verdammt nochmal nicht mehr. Der festen Überzeugung, seine Hand zur Faust zu ballen, blickte er direkt auf die schlaffen Finger herab, die sich nicht einen Millimeter krümmten. Ihm wurde schlecht und bei dem Versuch, gegen den Brechreiz anzukämpfen, flatterten Barneys Augenlider, sodass er Elle vor sich nur noch schemenhaft erkennen konnte.
„Hier“, knurrte der Offizier und drückte Barney die Pistole in die Hand, die der Texaner gerade noch aus seinem Holster holen wollte, „Knall damit alles ab, was nicht nach Mensch aussieht, verstanden?“
Barney sah auf. Das Visier des schnauzbärtigen Offiziers verschwamm zu einer grau-schwarzen Masse, die keinerlei Rückschlüsse auf ihre Konturen zuließ, doch umso schärfer stach der Husk hervor, der es irgendwie an Morales‘ provisorischer Sicherung vorbeigeschafft hatte. Mit der linken Hand hob Barney seine Pistole an und krümmte ab. Mit dem Knall der Waffe riss es dem Vieh den Boden von den Füßen und den Kopf von den Schultern. Zufrieden nickte Barney und sah Elle in die Augen.
„Ja, Sir“, erwiderte Barney, wobei ein teuflisches Stechen vom rechten Beckenrand über seine Rippenmuskulatur bis zu seinem Schulterblatt durch den Körper des Texaners fegte. Scharf sog er die Luft ein und kam nicht umhin, ein wenig aufzulachen, als er dem Offizier geantwortet hatte. Ein Reflex seines Körpers, um mit dem ganzen Stress und den Verletzungen klarzukommen. Barney blickte auf und konnte gerade noch erkennen, wie Elle wieder im Shuttle verschwunden war und nun wieder mit einer Zweitwaffe zum Vorschein kam. Barney verkrampfte seine Muskeln, stöhnte unter zusammengebissenen Zähnen auf, als er versuchte, aufzustehen und dabei scheiterte.
„Waffe… bleibt immer… am Mann“, brachte Barney gerade so noch hervor und streckte seine Hand nach Mary-Lou aus, doch Elle schien nicht so recht zu verstehen.
„Verstanden, Chief“, antwortete der Offizier dennoch ironischerweise und Barney war kurz davor, zu explodieren. Innerlich tat er das auch. Seit wann konzentrieren wir alle schweren Waffen auf einen Schützen? Dann auch noch auf dem Gruppenführer? Was zum Teufel, Elle?!
„Verdammte Scheiße, LT“, knurrte Barney, doch Elle war schon zu weit weg. Der Texaner stöhnte erneut auf und sah an sich hinab. Blut war auf seiner Rüstung verteilt, die rechte Seite seiner Panzerung sah ungesund verkohlt aus, doch was ihn wirklich unvorbereitet traf, war der Helm, der an seinem Kampfmittelgurt baumelte. Hatte er dieses zerschossene Stück Altmetall wirklich mitgenommen?
„Meine Fresse, bin ich offen“, hustete der Texaner und schob sich etwas zurück, um sich aufzusetzen und einen stabileren Halt zu haben. Kaum hatte der Texaner sich ordentlich hingesetzt, hörte er auch schon die ersten Kampfgeräusche, sowie das charakteristische Rattern von Morales‘ Waffe. Zu dem Gekreische der heranstürmenden Husks gesellte sich noch das Geschrei der unbekannten Feinde, die Barney bisher noch nie gesehen hatte. Es knallte und krachte nur so um ihn herum, doch viel bekam er davon nicht mit. Die Bewusstlosigkeit begann an ihm zu lecken und Stück um Stück wurde er ihr schwarzes Loch gezogen, immer näher der Versuchung kommend, nicht doch nachzugeben und einfach zu schlafen. Er ertappte sich dabei, wie er für eine Millisekunde einnickte, gleich darauf jedoch wieder seinen Kopf in die Höhe riss und ihn heftig schüttelte. Die Quittung in Form unerträglicher Kopfschmerzen und einem höllischen Brennen auf der Stirn bekam er der Texaner sofort. Er betätigte erneut den Schalter für die Stims, doch viel mehr Wirkung als eine Ohrfeige mit der flachen Hand würden sie auch nicht bewirken. Schließlich sollten diese Dinger nur den Schlaf verzögern, keine ganze Bewusstlosigkeit. Erst recht nicht, wenn man so viel Feindfeuer gefressen hatte wie Barney. Ein Husk torkelte über ein Wrackteil des alten Shuttles, fiel dabei beinahe zu Boden, doch als seine kalten Augen den verwundeten Texaner erfassten, kam quasi sofort wieder Spannung in den verkabelten Körper. Das Vieh lief los, sprintete geradewegs auf Barney zu, der nur quälend langsam die Pistole heben konnte. Der erste Schuss traf den Husk dort, wo Barney auch den Betäubungsschuss abgekriegt hatte, der nächste durchbohrte die Schulter, doch selbst das wollte nicht ausreichen, um diesen Wilden aufzuhalten. Als das knöcherne Gerüst, das einmal ein Mensch gewesen war, sich auf den Texaner stürzte, trieb es diesem mit einem Keuchen die Luft aus den Lungen. Die eisernen Krallen umklammerten seinen schutzlos exponierten Hals und schnürten ihm die Luft ab, während Barney Schuss um Schuss im Bauch des Feindes versenkte. Erst nach dem vierten oder fünften sackte das Ding leblos über dem Texaner zusammen, der jetzt endgültig seiner Sicht beraubt worden war. Erneut meldete sich der Brechreiz, als Barney das Ding von sich schob und dieses Mal konnte er ihn nicht unterdrücken. Mit dem leblosen Husk klatschte auch ein guter Liter erbrochenes auf dem Boden des Hangars auf und Barney meinte in seinem fiebrigen Blick sogar kleinere Zwiebelstücke vom Burger aus der Kantine der Midway darin ausmachen zu können. Jedenfalls kein Blut, was schon einmal ein gutes Zeichen war, doch weiter hielt sich der Texaner mit seiner Kotze gar nicht mehr auf. Er sah zur Seite und erblickte zwei weitere Husks auf ihn zustürmen. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen hob Barney erneut seinen Arm, traf den ersten der beiden sogar im Gesicht, was ihn sofort außer Gefecht setzte, doch der zweite schaffte es wie der andere auch schon, den Gunnery Chief von vorne anzuspringen. Die Pistole des Support Gunners flog dabei in hohem Bogen davon und wieder spürte er die kalten Krallen an seiner Kehle. Er ächzte auf, versuchte zu Brüllen, doch kein Ton löste sich aus seiner zusammengequetschten Kehle, als der Husk mit seinen mechanischen, eisblauen Augen hasserfüllt zu Barney hinabsah. Instinktiv wollte Barney mit seiner rechten nach dem Kampfmesser greifen, doch wie zuvor auch schon, bewegte sich der Arm kein Stück. Barneys Sichtränder begannen, schwarz zu werden und ein Tunnelblick stellte sich ein, der in Barneys völlig in Trümmern liegenden Geist sämtliche Alarmglocken schrillen ließ. Nur dumpf drangen die gebrüllten Befehle und Flüche des Piloten an seine Ohren heran, als seine linke Hand hektisch über seine Ausrüstung glitt. Endlich schaffte er es, sein Kampfmesser zu umgreifen und mit einer verzweifelten Bewegung, die mit den letzten Reserven seiner Kraft ausgeführt wurde, gelang es Barney, die Sehnen an den Handgelenken des Husk zu durchtrennen und so den Griff um seine Kehle zu lösen. Erleichtert atmete Barney auf, als endlich wieder Sauerstoff in seine Lunge kam und er husten musste, als er zu schnell und zu tief eingeatmet hatte. Das Vieh fiel kraftlos vorne über, schaffte es jedoch recht schnell, sich wieder mit einem feuchten Klatschen auf den völlig aufgeschnittenen Armen abzustützen und Barney ins Gesicht zu schreien. Ein langer Faden Sabber tropfte herab, gerade auf Barneys Wange und der Texaner trieb das Messer mit einem kraftlosen Aufschrei nach oben. Bis zum Anschlag steckte die Klinge im Maul des Husk, dessen Gesichtszüge ein letztes Knistern durchfuhr, ehe er seitlich von Barney kippte. Der Texaner drehte sich murmelnd zur Seite und versuchte, sich aufzurappeln, was jedoch von wenig Erfolg gekrönt war. No chance. Es ging nicht mehr. Der Akku seines Körpers war leer. Barney atmete tief durch, wischte sich mit der linken Hand etwas Erbrochenes aus dem Mundwinkel, um dann nach dem Trinkschlauch seiner Wasserblase zu greifen. Selbst das Trinken überanstrengte ihn und Barney sah langsam auf. Die Luke des Shuttles hatte sich geöffnet und Barney wurde von irgendwelchen Armen hineingezogen. Er glaubte, dass es der Pilot war, doch sicher konnte er sich nicht sein. Andererseits, wer war hier sonst noch unterwegs? Was hatte der Pilot überhaupt die ganze Zeit über getrieben? Barney meinte, sich an irgendwelche Befehle und Flüche erinnern zu können, doch in seinem Ringen mit den Husks hatte er nicht weiter darauf geachtet. Er wäre ohnehin nicht in der Lage gewesen, zu antworten, so mitgenommen wie er war. Benommen hob der Texaner wieder seinen Kopf und sah hinaus auf die Fläche, wo Elle und Morales sich heftige Feuerkämpfe mit Husks, Kannibalen und allerhand anderem Getier lieferten. Quasi wie aus Reflex wollte sich Barney wieder erheben, um seinen Kameraden beizustehen, doch wie von Geisterhand bewegte sich das Shuttle, beziehungsweise eher dessen Bewaffnung.
„So. Dann ändern wir mal die Tonart!“, war das letzte, was Barney dumpf aus Richtung des Cockpits vernommen hatte, ehe er zeitgleich mit dem über dem Hangar hereinbrechenden Feuersturm ein weiteres Mal sein Bewusstsein verlor.

---> SSV Midway – Krankenstation

Lukas Armbruster
19.08.2012, 21:10
NV-104 Atlantis Shuttle (http://www.globalgameport.com/showthread.php?25505-NV-104-Atlantis-Midwayshuttle&p=773019#post773019)-------->

Lukas versuchte tief durchzuatmen und wurde sogleich mit einem stechenden Schmerz in der Brust belohnt. Mit zusammengekniffenen Augen tastete er nach dem Gurt und löste ihn was die Spannung auf den Schultern und der Brust ein wenig linderte.
„Midway CIC hier Nazgul 104. Notlandung auf…..“ der Pilot stoppte mitten im Satz. Das typische leise Knacken des Funkgeräts war ausgeblieben, kein gutes Zeichen.
Schwerfällig drehte er den Kopf und blickte in den Transportraum. Einige Soldaten begannen bereits sich zu bewegen und machten Anstalten das Shuttle zu verlassen.

„Merlin, Diagnose des Funkgeräts, der Sensoren und deiner Systemprogramme!“ befahl er der VI, während er die Notöffnung der Cockpitkanzel betätigte und diese mühsam aufstemmte.
„Beginne Diagnose….Diagnose abgeschlossen! Funkgerät irreparabel beschädigt…Sensoren ausgefallen…. VI Systemkern und Systemprogramme betriebsbereit“

Lukas Blick fiel wieder zur Seite und zögerte. Dann brach der erste Schuss im Hangar. Lukas fuhr erschrocken zusammen und fing sich wieder. Er atmete tief durch und ignorierte den Schmerz dabei und legte los.

„Merlin, da ist ein verlassener Hammerhai neben uns, den schnapp ich mir! Vorbereiten zum überspielen deiner Systemkomponenten!“ befahl er der VI während er seinen Anzug von der Atlantis trennte.
„Verstanden. Warnung! Voraussichtlich aktive andere VI im Zielsystem, treffe Vorbereitungen!“

Lukas wuchtete sich schwerfällig aus dem Shuttle und sprang auf den Hangarboden, wo ihm die Beine sogleich unter dem Körper einknickten.
Mit einem Ächzten kämpfte er sich wieder auf die Beine und ging mit langsam sichererer werdenden Schritten auf das andere Shuttle zu.
Es war ein batarianisches Erdkampfshuttle, Allianzcodename `Hammerhai´. Es hatte einen schlanken, stromlinienförmigen, langgezogenen Rumpf. An der Schnauze befand sich eine breite Sensor und Waffenstation die dem Gefährt auch den Namen verdankte. Genau wie der Raubfisch hatte das Shuttle noch zwei Stummelflügel, an denen zusätzliche Waffenmodule hingen, und ein schlankes spitz zulaufendes Heckruder.

Der erfahrene Pilot war noch nie damit geflogen. Im Rahmen seiner Ausbildung hatten sie aber Grundsatzunterrichte über die geläufigsten Shuttletypen bekommen. Das und seine Ausbildung zum Testpiloten gab ihm mehr als genug Selbstvertrauen um die Sache anzugehen, neben der Tatsache, dass ihnen sonst kaum noch Alternativen blieben.

„Vorbereitungen abgeschlossen, warte auf Eingabe!“ meldete sich Merlin wieder als Lukas das Shuttle erreichte.
Einen Augenblick musste er nach dem Notöffnungsgriff für die Kanzel suchen. Mit einem Klicken entriegelte die Kanzelkabine und lies sich mit ein wenig Kraftanstrengung aufstemmen.
Mit noch immer schmerzenden Gliedern kletterte er etwas unbeholfen in den Hammerhai.

Angestrengt glitt sein Blick über die Instrumente, deren Zeichen und Symbole er nicht verstand. Hauptschalter..Hauptschalter..Hauptschalter..Haupt schalter…ah hier! Lukas betätigte einen vielversprechend aussehenden Schalter. Nichts geschah Ok..Ok..nächster Versuch! wieder tat sich nicht das Geringste also gut, also gut… Ah der hier oder keiner!
Auch hier tat sich zuerst nichts doch dann, nach ein paar Sekunden begann das ganze Shuttle leise zu brummen und die Anzeigen leuchteten auf.

„Merlin! Drahtlosverbindung einrichten und dann fang an zu zaubern!“
„Verstanden!....Access Point gefunden, bitte warten….“
„Warnung! Unautorisierter VI Zugriff festgestellt..treffe Vorbereitungen für Abwehrmaßnahmen!“
Der Pilot erschrak als sich die fremde VI Stimme einmischte. Die VI des Hammerhais hatte wohl etwas dagegen, dass Merlin in seinem System herumspielte.

„Feindliche Schutzmaßnahmen festgestellt….beginne mit systemischen Angriffen, bitte warten!“
Merlin eröffnete das Spiel nun
„Feindlicher systemischer Angriff! Errichte zusätzliche Firewalls. Analysiere Angriff…abgeschlossen! Erstellung spezieller Abwehrprotokolle! Suche nach Ursprung des Angriffs..bitte warten!“

Lukas reib sich nervös die Hände und lauschte dem emotionslosen Tonfall dieses Kampfes. Sein Blick ging zur Seite wo der große Breite, Lukas nannte ihn `Bam Bam´, sich gerade auf den Hangarboden erbrach.

„Durchbruch bei Firewall 074! Fixiere Firewall und verschiebe sich selbst kopierende Schadprogamme in feindliche Systemperipherie!“
„Durchbruch bei Firewall 074! Sichere Lokale Dateien und sperre Systemperipherie! Baue zusätzliche Firewalls auf! Hinweis! Quelle des Angriffs festgestellt! Access Point gefunden…beginne mit Eindringen in Gegnersystem….Shuttletyp Atlantis!“
„Warnung! Feindlicher Systemangriff festgestellt! Strukturiere Systemaufbau um….abgeschlossen! Leite Angriff in unkritische Systeme!“
„Meldung! Zugriff auf lokal begrenzte System von Atlantis Shuttle…..führe Überlastung der Kernkomponenten durch!“
„Warnung feindlich induzierte Überlastung festgestellt! Versuche Umgehung….fehlgeschlagen! Leite Überlastung in unkritische Systeme.“
Mit einem unspektakulären Knallen sprang eine Wartungsluke des Antriebs der Atlantis auf und ein blaues blitzen war noch kurz zu sehen, ansonsten geschah nichts.

Lukas hörte einen Schuss in näherer Umgebung, es war Bam Bam und eine dieser Kreaturen ging ihm gerade an die Kehle.
Er zog seine Pistole und versuchte den Kopf des Viehs ins Visier zu bekommen. Lukas zögerte mit dem abkrümmen. Er war nicht besonders geübt im Umgang mit Handfeuerwaffen und der Kopf der bläulichen, menschenähnlichen Kreatur war gefährlich nah an Bam Bams dran.
brüllte er seinen Kameraden an. Schließlich aber tackerte der Chief das Ding mit seiner eigenen Waffe so lange durch, bis es leblos zu Boden fiel. Erleichtert blies der Pilot die Backen auf.

„Feindlicher Angriff isoliert! Riegel betroffene Komponente virtuell ab und lösche Daten…Fehlschlag, nicht alle Daten konnten gelöscht werden! Installiere Quarantäne für restliche Dateien…Abgeschlossen! Analysiere feindlichen Datenverkehr….abgeschlossen! Erstelle Identitätsmaske und dringe weiter ins System vor!“
„Warnung! Feindlicher Angriff hat Systemperipherie verlassen und dringt in Kernsysteme vor! Analysiere Angriff…Abgeschlossen, Installiere Systemschleife und schränke Zugriffsrechte ein!
Suche Ausgang aus Quarantäne…Initialisiere Neuschreiben von Zugriffsrechtsprotokollen! “
„Systemschleife festgestellt…bitte warten…bitte warten…Warnung! Feindliche Schadprogramme aus Quarantäne entkommen und im eigenen Systemkern und im Begriff Zugriffsrechtsprotokolle neu zu schreiben!“

„Merlin bau keinen Scheiß!“ flüsterte Lukas vor sich hin.

„Meldung! Schleifenzähler installiert! Analysiere Möglichkeiten! Bitte warten!“
„Protokolle umgeschrieben, bereite Fragmentierung feindlicher Kernsysteme vor!“
„Einschränke Rechte im feindlichen Systemkern…. Erstelle Verknüpfung und richte Täuschmaske im eigenen Systemkern ein. Bitte Warten!“
„Beginne mit Fragmentierung der feindlichen Kernsysteme! Bitte Wartennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn…“
Die Stimme der fremden VI verzog sich als ob sie aus einem kaputten abspielgerät stammen würde. Lukas hatte keinen Schimmer was das zu bedeuten hatte.

„Warnung! Analysiere……Täuschmaske festgestellt, Fragmentierung eigener Dateien… Schaden irreparabel….ziehe mich aus feindlichem System zurück um zusätzliche Ressourcen frei zu machen! Beginne mit Defragmentierung!“
„Meldung! Feindlicher Angriff abgewehrt, säubere eigene Dateien…abgeschlossen! Meldung! Voller Zugriff auf feindliche Kerndaten…..stoppe Defragmentierung, setzte Fragmentierung fort…bitte warten!“
Auf dem Hauptschirm des Hammerhais wurde der Bildschirm plötzlich blau und mit weißen batarianischen Schriftzeichen wurde vermutlich eine Fehlermeldung angezeigt.
„Systemkritischer Fehler…analysiere…analy…analy….Fehlerrrrrr rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr…“
Das war auch das Letzte was er jemals von dieser VI zu hören bekommen sollte.
„Meldung! Feindliche VI gelöscht und System gereinigt! Bereite überspielen vor…abgeschlossen. Beginne mit Übertragung der Kernkomponenten und einrichten der Benutzeroberfläche ….bitte warten!“
Schließlich schaffte es Bam Bam das Vieh doch allein zu überwältigen. Erleichtert wandte sich der Pilot wieder den Instrumenten.

„Überspielung abgeschlossen! Lokale Dateien installiert und sicherheitsrelevante Daten im Atlantis-Typ Shuttle zerstört. Richte Benutzerinterface neu ein bitte warten… abgeschlossen!“
Alle Anzeigen im Cockpit flackerten, wurden für einen Moment völlig schwarz und erleuchteten dann wieder mit Allianztypischen Symbolen und Zeichen.
„Zustandsbericht!“ forderte er
„Alle Kernsysteme melden Einsatzbereitschaf!“
„Antrieb hochfahren und gib mir die Statusmeldung der Waffen!“
„Fahre Antrieb hoch. Waffen: 2 schwere Autokanonen, 2 Mehrfachraketenwerfer, 4 schwere Luft-Luft/ Luft-Boden Raketen“

„Alles vorbereiten und Funk die Midway an, die sollen uns nicht abschießen!“
Brummen ging durch das Shuttle und die einzelnen Waffenstationen begannen mit automatischen Funktionsprüfungen.
Weitere Schussgeräusche in seiner Nähe ließen ihn sich umsehen.
Der Riese hatte schon wieder so ein Vieh am Hals.Erneut sog er seine Pistole und zielte und wie schon zuvor zögerte er in der Hoffnung der Chief würde das schon allein regeln. „VERDAMMT CHIEF WIRD DAS DING LOS!“ brüllte er den Riesen an doch der schien ernsthaft in Gefahr zu sein.
Lukas atmete tief durch und zielte so genau er konnte. Der Kopf von dem Vieh war genau in seinem Visier und zögerlich zog er den Abzug zurück. Mit einem lauten Knall brach der Schuss, der Rückstoß der Pistole war heftiger als er ihn in Erinnerung hatte. Der Schuss ging nur um ein paar Zentimeter am Kopf von dem N7 Soldaten vorbei.
Der Pilot zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Eieieieija… das versuchen wir nicht nochmal!.
Der Pilot kletterte über den Sitz in den Transportraum des Shuttles und öffnete die Luke. Er musste näher ran um Bam Bam zu helfen. Er erreichte ihn, als dieser schon sich selbst geholfen hatte und nun zusammensackte.
Lukas steckte die Pistole weg und griff den Riesen unter die Arme und versuchte ihn ins Shuttle zu ziehen.
Er musste sich höllisch abmühen und schaffte dabei nur Zentimeter.
„DU FETTES SCHWEIN!“ schrie er seinen Frust raus als ein weiterer Weltraumzombie auftauchte und auf sie zustümrte.
„Oh Scheiße!“ Lukas zog sein Pistole und griff sie mit beiden Händen und feuerte auf das Ding. Alle Schüsse gingen vorbei. Der Husk war nur noch ein paar Meter von ihm entfernt und wollte ihn gerade anspringen als er auf der Kotze des Chiefs unglücklich ausrutschte und mit vollem Schwung übel hinfiel.
Das Ding rutschte dem Piloten fast vor die Füße, doch dieser hatte keine Zeit die Ironie dieser Situation zu erkennen sondern pumpte panisch den Zombie mit seinem ganzen Magazin voll.
Er trat wütend zuerst nach dem Zombie dann nach dem Chief und zerrte ihn wütend ins Shuttle.
„Spielzeug!“ murmelte er als er seine Pistole zurücksteckte.
Draußen war noch immer das MG der jungen Latina zu hören.
Die Musik kenn ich
„So, dann ändern wir mal die Tonart!“ Er schloss die Luke hinter sich und kletterte wieder hinter das Steuer.
Er erfasste die Kontrollen und zog den Höhenregler etwas nach oben. Der Hammerhai gewann schwungvoll an Höhe und knallte gegen das Hangardach. „Ups!“, etwas vorsichtiger drücke er den Höhenregler nach unten und drehte das Shuttle und Richtung aus der die Feinde kamen. Er schwenke das Shuttle seitlich vorbei am Atlantiswrack und stieß beinahe mit der Hangarwand zusammen. Langsam ein Gefühl für den Hammerhai bekommend gab er vorsichtig etwas Geschwindigkeit über den Rest des Bodenteams und brachte sein Fadenkreuz in Position.

Der Sensorkopf, der direkt mittig an der Schnauze angebracht war und von den beiden schweren Autokanonen flankiert wurde rollte aus der Ruheposition nach vorn und fokussierte sich auf die feindliche Infanterie, die Läufe der Autokanonen richteten dabei mit.
Sein Daumen ruhte auf dem Feuerknopf „End of Line!“ flüsterte er und drückte ab.

Der Hammerhai ruckelte rhythmisch mit den einzelnen Salven. Das Mündungsfeuer der beiden schweren Waffen war lang und hell. Eine kleine Gruppe von Kreaturen mit Batarianischen Gesichtern zerpflückte es bei der ersten Salve und sofort schwenkte er auf das nächste Ziel.

Einige der Kreaturen hatten sich hinter einigen Kisten verschanzt die jedoch von den Bordwaffen des Hammerhais schlichtweg ignoriert wurden. Bei jedem Zielwechsel surrte der Sensorkopf etwas bis er ein neues Ziel fokussiert hatte.
Alles was sich zwischen dem Bodenteam und dem Hangarausgang befand wurde von den Waffen des Hammerhais in Fetzten gerissen. Das vereinzelte Gegenfeuer verpuffte beinahe wirkungslos an den schweren Schilden des Erdkampfflugzeugs.
Sachte drückte er den Steuerknüppel nach vorn und bracht sich vor das Bodenteam. Weiterhin auf alles feuernd das ekelhaft aussah senkte er das Shuttle, bis es beinahe den Boden berührte und öffnete die Heckluke zum Transportraum.

------------>SSV Midway/ Hangar (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18488-Hangardeck-Lagerraum&p=811752&viewfull=1#post811752)

Juana Morales
28.08.2012, 02:52
Als Juana wieder beim Shuttle ankam bemerkte sie den toten Husk und warf einen besorgten Blick auf Barney, der mehr tot als lebendig aussah. Zäher Bastard.
„Status Corporal?“
„Zwei Kontakte im rechten Gang einer Ausgeschaltet. Schott geschlossen, da sollten die so schnell nicht durchkommen. Ich bin Einsatzbereit, aber die meisten elektronischen Systeme und die Schilde meine Kampfanzugs sind offline. Ich hab bloß noch den Funk und die Lebenserhaltung.“
Sie nahm welche der Sprengstoffpakete an sich, die Elle geborgen hatte und wandte sich dem Shuttle zu aus dem gerade Animal Mother den Leichnahm des anderen Soldaten zerrte. Einmal bediente sich Juana ihrer Taschenlampe und durchsuchte das chaotische innere des Shuttles, nach kurzem suchen fand sie ihr LMG und stellte erleichtert fest, dass es nicht ernsthaft beschädigt war. Sie aktivierte die Waffe und fluchte leise. 87 Schuss würden nicht reichen , nie im Leben. Fieberhaft ließ sie den Lichtgekel der Taschenlampe durch herumgleiten in der Hoffnung Thermoclips zu finden. Sie fand keine, dafür aber das Sturmgewehr des Toten. Sie hob die blutverschmierte Waffe und untersuchte sie kurz. Sie schien soweit funktionsfähig, doch Juana wollte lieber ihre eigene Waffe Einsatzbereit haben. Mit einer einfachen Handbewegung entlud sie alle Clips der Waffe auf einmal. Eine einfache Handbewegung die sie sogleich bereute. Gerade als der letzte Hitzespeicher zu Boden geklappert war ertönte wieder dieser furchtbare Schrei in der Ferne und ließ der jungen Soldatin das Blut in den Adern gefrieren.
Mit sicheren Fingern lud sie die auf dem Boden verstreuten Thermoclips in ihr LMG, wobei sie immer wieder kurze Blicke auf die aufgesprengte Shuttleluke warf. Sie hatte gerade die Hälfte der Clips geladen als sie das trockene Krachen einer Schrotflinte und das Brüllen von Barneys MG vernahm die auf das Heulen und Stöhnen der Husks antworteten. Sie stopfte noch einen weiteren Clip in die Waffe, dann nahm sie ihr LMG in den Anschlag und beeilte sich das Shuttle durch die Heckluke zu verlassen.

Mierda! Fluchte Juana in Gedanken als sie die Situation im Hangar erfasste. Es trennten sie keine 30 Meter von den anderen und dem Shuttle, an welchem sich Armbruster gerade zu schaffen machte. Doch zwischen ihnen standen mindestens zwei Dutzend Husks und andere, noch abscheulichere, Kreaturen und es wurden immer mehr. Juana überlegte nicht lange, brachte ihr Gewehr in Anschlag und gab kontrollierte Salven auf die am Shuttle vorbeistürmenden Gegner ab.
Sie hatte acht erwischt, als zwei der Kannibalen ihre Aufmerksamkeit auf die Latina lenkten und sie unter Beschuss nahmen. Sie spührte wie ihre Schulter schmerzhaft getroffen wurde, weshalb ihre Salve an den beiden Angreifern vorbeiging. Sie warf sich in das innere des Shuttles um den restlichen Schüssen zu entgehen. Keuchend saß sie an der zerstörten Innenwand des Shuttles und überprüfte den Treffer den sie eingefangen hatte. Nichts ernstes. Die Panzerung hatte ihren Job erledigt und das Projektil abgefangen, dennoch schmerzte ihre Schulter. Plötzlich schob sich ein Schatten mit vier glühenden Augen vor die Shuttle Öffnung und hohlte mit seinem klobigen Waffenarm zum Schlag aus. Juana verschwendete keine Zeit zum zielen sondern zog einfach nur den Abzug durch. Die Kugeln zerfetzten das Fleisch des Ungeheuers und mit einem fast ungläubig klingenden Stöhnen viel es vornüber und begrub die junge Soldatin unter sich.
„Stinkender Culo!“ fluchte die Soldatin und schob den Leichnahm des Monsters mit einiger Anstrengung von sich herunter. Schwer atmend kam die Latina wieder auf die Beine und versuchte wieder halbwegs einen Überblick zu erlangen. In ihrem Rücken vernahm sie mit einem mal ein Stöhnen und wirbelte gerade schnell genug herum um noch den auf sie zu springenden Husk zu sehen. Die Klauen des Entstellten brachen Splitternd durch das Sicherheitsglas von Juanas Helm und kratzten tief in ihr Gesicht ehe sich die Hände in die Atemeinheit des Helmes krallten und mit Kraft daran herumrissen. Benommen vom Schmerz und halb blind vom Blut ihn ihren Augen tastete sie nach ihrer Pistole oder wenigstens ihrem Messer. Ihre Finger hatten sich gerade um ihre Waffe geschlossen als ihr Kopf heftig gegen die Innenwand des Shuttels gedonnert wurde. Einen Moment sah Juana Sterne und verlor den Boden unter Füßen zusammen mit der Waffe ihn ihrer Hand.
Noch während Juana mit der Wiedererlangung ihrer Sinne kämpfte schlug der Husk ihren Kopf noch zweimal auf den Boden und zog anschließend mit aller Kraft als wolle er ihr den Kopf abreißen. Juana wehrte sich instinktiv und schließlich riss die Atemmaske aus dem Helm heraus und der Husk flog von Juana runter. Das gab der Soldatin die nötige Zeit sich zu erholen. Sie rappelte sich auf und trat mit einem wütenden Schrei ihren Gegner wieder zu Boden, der das gleiche versuchte trat ihm anschließend mit einem erneuten Aufschrei den Schädel ein.
Einen Moment lang stand Juana schwer keuchend in dem Shuttle, dann sammelte sie ihr LMG auf und humpelte wieder zur aufgesprengten Luke. Ich muss unbedingt aus diesem verschissenen Shuttle raus. Inzwischen dröhnte ihr Kopf wie ein Highway, und die Kratzer in ihrem Gesicht brannten, ebenso wie die Wunde an ihrem Oberschenkel, die sie von den Geth erhalten hatte.

Im Hangar lagen inzwischen überall Husk Leichen und deren Einzelteile verstreut und immer noch strömten Gegner nach. Ohne groß zu Zögern warf Juana das nicht unbeträchtliche Gewicht ihres Terminus in die Waagschale des Kampfes warf dabei jedoch immer wieder Blicke über die Schulter in das innere des Shuttles und zum Bodenteam. Sie überlegte ob sie einen Sprint wagen konnte, obwohl sie genau wusste, dass sie das mit ihrem kaputten Oberschenkel erst recht nicht schaffen konnte. Unmöglich, sie würde vielleicht fünf Meter weit kommen. Dennoch würde sie es versuchen, es war immer noch besser als in diesem Shuttle auf den Tot zu warten. Plötzlich vernahm die Latina das tiefe Brummen eines Schiffsantriebs durch den Kampflärm und sah instinktiv zu dem Shuttle, oder vielmehr Gunship, hinüber welches gerade zum Leben erwacht war.
Nach einer kurzen Aufwärmphase hob es mit einem Ruck ab und schwenkte den waffenstarrenden Rumpf in Richtung Feind um den Ausgang des Gefechts mit seinen schweren Boardkanonen ein für alle mal zu entscheiden. Das Stakkato des Waffenfeuers wurde von engen Hangarwänden mehrfach zurückgeworfen und Juana konnte spüren wie ihre Trommelfelle schmerzhaft protestierten.
Nachdem der Angriff zurückgeworfen war setzte Armbruster sein neues Spielzeug vor dem Bodenteam ab. Juana erkannte ihre Chance und humpelte auf das Gefährt zu als plötzlich ein hohes Kreischen durch das Brüllen der Boardwaffen drang. Juana hielt im rennen inne und wandte sich wie in Trance um und erstarrte für einen Augenblick vollends. Oben auf dem Rundgang stand eine Frau mit grauer kränklicher Haut, viel zu langen Gliedmaßen und kalten tiefschwarzen Augen. „Dios Mio!“ flüsterte Juana schwach. Sie wusste, dass sie weglaufen sollte, dass die bläulich wabernden Energie um die Frau eine tödliche Gefahr darstellten. Doch trotzdem stand sie einfach nur da, Gefangen von dem Blick des Wesens. Es gab ein surren und einen blauen Blitz, gefolgt von einem zweiten und schon stand die furchtbare Frau vor Juana, überragte sie und blickte mit ihren kalten Augen auf sie herab. Juana war immer noch unfähig sich zu bewegen und jede Zelle ihres Gehirns schrie danach einfach fortzurennen, doch ihr Körper reagierte nicht. Das Wesen stieß ein furchterregendes Zischen aus, dann packte es die Latina mit langen Fingern an der Hüfte und hob sie hoch als wäre sie eine Puppe. „Nein...“ protestierte Juana schwach und nutzlos. Nun würde sie sterben, sie sah es in den Augen der grausamen Frau und auf irgendeiner Gedenktafel mit der Überschrift „Gefallen im Dienste der Menschheit“ würde ein weiterer namenloser Stern hinzugefügt werden.

Plötzlich schlugen mehrere großkalibrige Geschosse in das Wesen ein, ließen es taumeln und Juana fallen. Schmerzhaft landete sie auf ihrem verletzten Bein, was ihr die Tränen in die Augen trieb und sie wieder klar denken ließ. Über sich hörte sie wie die Frau erneut aufkreischte, rappelte sich auf humpelte so schnell es ging und unter Schmerzen zum rettenden Gunship. Sie hatte es fast erreicht, als sie hinter sich ein waberndes Brummen hörte und im nächsten Moment von irgendetwas im Rücken getroffen wurde. Sie schrie auf und fiel, dann spürte sie nur noch wie starke Arme sie packten und in das Innere des Gunships zogen ehe sie das Bewusstsein verlor.

Celeste Gray
28.08.2012, 08:33
Sie sah sich um und entdeckte ihr Gewehr das etwas entfernt auf dem Boden lag. Ging mit schnellen Schritten hinüber und griff es mit der rechten Hand. Zog an dem Tragegurt und warf sich das Gewehr dann förmlich über die Schulter und die Brust, bis es vor ihrer Brust baumelte, musste sie es allerdings noch ein paar mal hin und her drehen.

"Scheiße."

Dann packte sie ihre Handfeuerwaffe und zog sie, entsicherte sie beim ziehen aus dem Halfter und hielt sie halb gehoben. Während ihre VI System die Aufklärungsdrohne neu startete. Kurz darauf hörte sie einen heftigen Einschlag irgendwo nicht unweit von sich. Es war nicht so als wenn etwas dieses riesen Ding tatsächlich erschüttern könnte. Aber sie hörte den dumpfen Knall. Klang wie Metall auf Metall und ner Menge Geschwindigkeit. Cel seufzte und sah auf die Empfangsstatik und die Systemprüfung. Hier unten konnte sie sich Kommunikation über Funk sauber abschmatzen. "Fickend, Fickscheiße." knurrte sie und drehte sich einmal im Kreis bis sie den einzigen Ausgang entdeckte. Ein halbgeöffnetes Schott.
"Also gut. Dann wollen wir mal."
Ruhig trat sie and as Schott und ließ die Drohne vor fliegen. Nur um ihr dann kurz darauf zu folgen. Aus dem Vorraum zweigten fünf Gänge ab und Celeste keuchte frustriert. Sie würde hier nie wieder raus finden. Nicht rechtzeitig, wenn sie gerettet werden wollte. Sofern das überhaupt noch in Frage kam für die Midway. Also gut. Andere Idee. Sie sah sich um und eilte dann zu einer der zahlreichen Wartungsklappen der Gänge. Trat mit aller Wucht ihres Fußes und Körpers dagegen. Brach die Klappe weit auf und riss sie dann mit der rechten Hand endgültig auf, während sie die Pistole in griffweite abgelegt hatte.

Mit geübtem Blick sah sie sich die Kabel einen Moment an und packte dann eines der dicken schwarzen Kable. Wer um Himmels Willen verwendete bei so vielen Kabeln auf so einem Monster keine Farben um sie zu markieren?
Das Schiff und seine Erschaffer wurden ihr immer unheimlicher. Aber sie drängte die Gedanken bei Seite und zerrte das Kabel heraus, bis es über der Kante des Luke lag. Griff sich ein Messer und schnitt es auf. Es war weit weniger Energie als sie gedacht hatte, aber mehr als sie befürchtet hatte. Eine kontinuierliche Spannung, die erklärte warum das Schiffe noch nicht abgeschmiert war.

Celeste zog eines ihrer Ersatzmagazine hervor und brach die Leiterplatte mit dem Messer auf. Thermomagazine waren im Prinzip nichts anderes als Energiespeicher – wenn auch Thermischer Energie. Aber für einen kurzen Moment würde es sicherlich auch als Stromspeicher herhalten, sofern. Sie hielt den Kern des Magazins – das nur so ganz neben bei extrem Giftig war – an das Kabel.
Es gab einen Schlag und ein knurrendes Zischen und grüngrauer Rauch stieg auf, der nichts Gutes verhieß. Celeste unterließ es vorsichtshalber zu atmen.

Dann musste es schnell gehen. Sie zerrte das kleine Kabel für externe Energie zufuhr hervor und rammte den Stecker in das Magazin das grell knisterte während der Kern abrauchte. Zuvor hatte sie noch den Befehl gegeben das die Drohne einen Radarping aussenden sollte. Die Idee war mehr Energie in das Radarsystem zu leiten und mehr zu sehen.

Es funktionierte. Aber nicht ganz so wie Celeste es gerne gehabt hätte. Es gab einen kräftigen Schlag und eine kleine Explosion. Das Thermomagazin zerplatze wie eine überreife Kiwi und verteilte seine Chemikalien auf ihrer Rüstung. Die hoch giftigen Chemikalien. Während sich im gleichen Augenblick die Elektronik der Drohne sich in schwarze Schlacke verwandelte und sich mit einem grellen Blitz auf ihrem Omnitool verabschiedete. Aber das Radar hatte noch lange genug funktioniert. Es war ein kräftiger Impuls der ausgeschickt worden war und ihr die erweitere Umgebung zurück gebracht hatte. Celeste war zufrieden und dann sehr bemüht in aller Eile eine Flasche Wasser aus ihrem Rucksack hervor zu kramen, um die giftige Pampe von ihrer Rüstung zu waschen.

"Sag mal.." sie schüttete das meiste Wasser dabei über den linken Arm um die Chemikaliensuppe von ihrer offenen Wunde zu bekommen. "..hab dich dir da Oben was getan?" Celeste war nicht der größte Gläubige. Aber sie sprach regelmäßig mit Jesus und seinem Herrn Papa. Manchmal auch mit Petrus wenn das Wetter mieser war als nötig. Vielleicht lag es auch nur daran das sie sich wenn dann immer beschwerte anstatt zu danken. "Oder warum kannst du es jetzt nicht dann einfach mal gut sein lassen?"
"KNURR."

Sie zuckte zusammen und erstarrte, entgegen ihrer Reflexe. Sie hatte die Daten des Radars vor lauter abwaschen ignoriert und natürlich dadurch auch den großen roten Punk übersehen, der da hinter ihr sich genähert hatte. Celeste wirbelte herum und sah nur noch schwarzes und braunes Fleisch und blaue Lichter auf sich zu Stürmen.
Es war als würde sich eine Wand aus Husk auf sie schmeißen. Dabei schwanke ein verzerrter Kopf auf dem wuchtigen Körper der auf vier Beinen auf sie zu galoppierte. Celeste konnte sich nur noch fallen lassen, ein anderes Ausweichen gab es nicht mehr. Sie fiel auf ihren Hintern und ihr Steißbein teilte ihr mit das es das nicht so gut fand. In dem ihr ein scharfer Schmerz bis unter die Schädeldecke zischte.
Ohne es wirklich zu wissen, hatte sie mit der rechten Hand das Gewehr hoch gebracht und feuerte einfach drauf los. Eine riesige Pranke schlug dort in die Wand wo gerade noch ihr Kopf war. Riss das Metal auf als wäre es Papier und ihre gesamte Sicht war verdeckt von dem massigen Körper der über ihr aufragte.

Das war's. Ihr Finger krümmte sich noch drei -oder viermal. Dann hörte sie ein Brüllen. Explosionen und lautes Knallen in schneller Folge. Dann warf sich die gesamte Masse auf sie. Begrub sie unter sich. Schnitt ihr Luft und Sicht ab.
Celeste spannte jeden Muskel an den sie besaß – ihre Lunge brannte vor Schmerz und fehlendem Sauerstoff. Doch dann wurde es hell. "Scheiße."

"Wir haben Sie gleich befreit."

"Was?" brachte sie nur noch vor, als das Gewicht leichter wurde. In Cel's Blickfeld tauchte eine Asari auf. Und daneben ein Turianer. Sie schoben an dem Ding, so das Celeste Oberkörper frei war und sie ebenfalls schieben konnte. Kurz darauf war sie frei. Die beiden Aliens trugen Waffen. Und hinter ihnen tauchte noch ein Mensch auf der ebenfalls eine Waffetrug, einen Raketenwerfer. Den er nun auf den Boden warf – er war offensichtlich leer. "Tja. Ich hoffe Sie waren das wert. Das war unser letzter."

Celeste blieb auf dem Boden hocken und starrte ihre Retter an. Es dauerte lange bis sie verstand. "Wer zum Henker sind Sie denn?"
"Wir? die drei sahen sich an und die Asari reichte Celeste eine Hand. "Wir sind, ehm, Archäologen." Celeste rappelte sich auf und sah auf die Asari herab, als sie voll stand. "Natürlich." sie lachte trocken und rollte mit der rechten Schulter und öffnete den Helm. War eh schon kontaminiert und erledigt. Also war es schon egal.
"Aber danke." sagte sie und sah zu dem Ding, das gerade noch auf ihr lag. Sie wollte es gar nicht wissen. Es sah aus wie ein Berg Muskeln auf den man einen Turianerkopf geklebt hatte.

"Ist Ihr Schiff noch da?" fragte der Mensch, offensichtlich nur daran interessiert von dem Monsterschiff zu kommen. "Ich hoffe es." war Celeste ehrliche Antwort. "Ich wurde von meinem Team abgeschnitten und habe keinen Funkkontakt mehr. Keine Ahnung ob MIA oder KIA."

"Mia? Kia?" fragte die Asari verwirrt und lud in ihre Pistole ein neues Thermomagazin. "Missing in Action – Killed in Action." antwortete ihr der Turianer und behielt die Umgebung im Auge. Das Sturmgewehr immer im Anschlag. Er war nervös. Celeste konnte es ihm nicht verdenken.
"Wir wurden auch abgetrennt – naja wohl eher von unserer Landezone vertrieben." "Mh." machte Celeste und sah sich noch einen Moment um. "Wie viele waren Sie?" "Etwa dreißig." antwortete der Turianer, nicht gewillt konkret zu werden. "Verstehe."
"Allianz?" fragte er schließlich. Sein Gewehr sehr eigentümlich in der Nähe um auf Cel zielen zu können. "Ja. Wir sollten das Schiff untersuchen, weil's derselbe Typ war wie auf der Citadel." sie seufzte und hoffte er würde ihr den Frust abkaufen und den herabspielenden Ton. "War nicht so die gute Idee – offensichtlich."
"Keine Piratenjäger?" fragte der Mensch.

"Nein. Kein Interesse."
"Rang?" wieder der Turianer.
"Chief. Und Sie?"

"Captain." antwortete er knapp und drehte sich wieder. Er schien einverstanden mit den Antworten. "Sie sind verletzt." stellte daraufhin die Asari fest.
"Korrekt. Aber es geht. Mein Hauptziel liegt darin von dem Schiff zu kommen. Und ich würde meinen, Ihre Landezone und ihr Shuttle sind unsere beste Wahl, oder?"

"Sehe ich auch so."

Natürlich hätte Celeste das Shuttle der Allianz vorschlagen können. Aber ihre neuen Kampfgefährte waren Piraten, oder Räuber oder Diebe oder was auch immer. Die wollte sicher nicht an Board eines Allianzschiffes. Ergo erhöhten sich ihre Lebenschance wenn Sie auf deren Schiff gingen. Vorerst. Aber Cel konnte es sich gerade nicht leisten sich mit mehr als ihrem aktuellen Problem auseinander zu setzen.

"Na dann…"

Robert Elle
15.09.2012, 13:42
„Zwei Kontakte im rechten Gang einer Ausgeschaltet. Schott geschlossen, da sollten die so schnell nicht durchkommen. Ich bin Einsatzbereit, aber die meisten elektronischen Systeme und die Schilde meine Kampfanzugs sind offline. Ich hab bloß noch den Funk und die Lebenserhaltung.“
Robert knurrte, als sie ihm das Berichtete.
„Na toll. Gut machen wir das beste daraus und geben wir Armbruster Deckung. Wir müssen hier runter.“
Dann war Morales auch schon wieder aus seinem Sichtfeld verschwunden.
Die ganze Operation war ein Witz. Wie konnte man das Schiff nur mit einem unbewaffnetem zivilen Shuttle starten lassen? 'Wenn wir wieder zu Hause sind, werde ich wohl dem einen oder anderen einen unliebsamen Besuch abstatten müssen.', dachte sich der alternde Mann. Das Leben war kein Ponyschlecken und erst recht kein Zuckerhof. Robert würde arge Probleme bekommen. Soviel war klar. Der Pneumothorax schränkte ihn ein. Er benötigte zwingend ärztliche Hilfe und jeder Schuss aus dem schweren Maschinengewehr presste ihm die Luft aus den Lungen, oder dem, was davon noch übrig war. Robert schaute an sich herab. Die schwarze Rüstung hob und senkte sich über seiner Brust, so wie er es gewohnt war. Gleichmäßig versuchte er einzuatmen, um so den dumpfen Schlägen Mary Lous entgegen zu wirken. Vergebens. Denn jedes Mal, wenn er den Abzug betätigte, raste der Hammer gegen seinen Körper. Jedes Mal entwich ihm so kostbare Zeit, die er zur Verteidigung der Absturzstelle brauchte.
Robert wechselte das Gewehr. So verschaffte er sich eine notwendige kurze Atempause. Moralses durchkämmte das Shuttle, suchte nach allerlei verwertbaren Gegenständen und musste sich gegen einige Husks und anderen widerlichen Kreaturen behaupten. Zu gerne wäre Robert ihr zu Hilfe geeilt, als sich eines der Biester in ihren Helm verkrallte, doch just in diesem Moment wagten die Viecher einen weiteren Vorstoß. Da Robert jetzt aber stationär gebunden war, schaltete er die Zielhilfe seiner Viper voll zu. Normaler Weise lief sie nur mit knapp dreißig Prozent der eigentlichen Leistung mit. So war er einerseits ein guter Schütze, musste aber andererseits nicht auf Bewegungsfreiheit verzichten.
Ein langer Atemzug. Robert musste Husten, seine Lungen begannen sich zu verkrampfen. Die Verletzung war sehr stark. Er versuchte er erneut und tatsächlich gelang es ihm den nächsten Hustenreiz zu unterdrücken. Der schütze konzentrierte sich, ließ die Luft kontrolliert entweichen. Seine Pupillen verengten sich und seine Wahrnehmung wurde geschärft. Die Welt schien förmlich still zu stehen, als sich der unansehnliche Kopf des Kannibalen in in das Fadenkreuz schob. Es dauerte fast eine Ewigkeit, bis das Gewehr das Ziel erkannte, die Flugbahn der Kugel und die benötigte Mündungsgeschwindigkeit berechnete und schließlich den Abzug freigab, den Robert sanft aber kraftvoll durchzog.
Dort, wo einmal der Kopf des Monster lag, war nun nur noch ein klaffendes Loch anzutreffen, das vor Blut und andren Flüssigkeiten nur noch so überquoll. Genauso wie mit diesem Gegner, hielt Robert es mit den anderen auch. Zielen, Feuer, nächster Gegner. Dann wechselte er auch schon wieder zum anderen Gewehr und wollte gerade schießen, als er von hinten ein grausiges Schreien vernahm. Robert drehte sich um. Ein riesiges graues Monster schwebte dort. Es schwebte! 'Was um alles in der Welt...', schoss es ihm durch den Kopf. Er umgriff das Gewehr. Das Biest hatte Morales gepackt und wollte es wohl auffressen. Die Latina war bewegungsunfähig und das versuchte der Echo-Alpha-Agent zu ändern. Schwungvoll riss er das Gewehr um und richtete es auf die kreischende Hexe. Er nahm sie ins Visier und drückte ab. Mehrfach traf er sie in Brust, Hüfte und Hals. Sie ließ von ihrem opfer ab. Moralses humpelte in Richtung Shuttle, das Armbruster klar machen konnte, doch bevor sie erreichte, warf die Hexe eine biotische Kugel hinter ihr her und schleuderte sie so zu Boden. Armbruster eröffnete das Feuer und kraftvollen Schüsse des Shuttles hämmerten durch den Hangar. Das andauernde Stakkato nutzte Robert zum Rückzug. Unterwegs verarztete er nochmals die Hexe. Schoss ihr erst das Gesicht und dann den Rest des Kopfes weg. 'Die wird uns keine Probleme mehr bereiten.'
Robert legte das Gewehr auf dem Shuttleboden, neben Barney ab und ergriff die Hand von Animal Mother, dem einzigen, der neben Rob und dem Piloten noch bei Bewusstsein war.
„Keine gute Operation. Verdammt, wie ich das hasse!“, entfuhr es ihm wütend und kurzatmig.
„Nazgul, bringen Sie uns hier raus, bevor mir die Lichter ausgehen. Wir müssen zurück zur Midway, auf munitionieren und das ganze verdammte Schiff durchkämmen. Niemand wird zurückgelassen.“
„Niemand wird zurück gelassen.“, bestätigte ihm der Pilot, kurz bevor er abdrehte.
Mehrfach atmete Robert ein und aus. Versuchte seine Lunge mit dem nötigen Sauerstoff zu füllen. Vergebens. Es fiel ihm schwer bei Bewusstsein zu bleiben, doch er schaffte es irgendwie.
„... hören? Wiederhole: Landungsteam für Midway CIC, können Sie uns hören?“
Robert horchte auf. Der Funk funktionierte wieder. Hektisch suchte er nach dem scheiß Funkgerät, denn die Stimme kam nicht aus seinem Helm. Schließlich fand er es. Es lag in zischen den Sachen des Toten. Ungewöhnlich schnell fingerte er es heraus.
„Hier Landungsteam, Echo Alpha Schwarz.“
„Wurde auch Zeit. Status?“
Robert atmete schwer ein.
„Einen Mann verloren, einen weiteren vermisst.“, er schaute sich um. Barney und Morales bewusstlos. Der Einzige, der einiger Maßen beieinander war, war der Marine, die Tiermutter.
„Drei Mann schwerverletzt. Mich eingeschlossen. Sofort Medteam bereit machen. Haben ein neues Shuttle.“
„Verstanden. Neue Frequenz 93,4 MHz“
„Aye.“
Robert reichte gab die neue Funkfrequenz an den Piloten weiter.
„Hier, ist für dich.“

--> SSV Midway: Die Krankenstation

Celeste Gray
02.10.2012, 08:29
Celeste stemmte ihren Fuß auf den aufgeplatzten Brustkorb des Monsters und verpasste ihm eine letzte Kugel in den Schädel. Nur um sicher zu gehen. Über ihre Schulter starrte sie zu ihren neuen Gefährten. Der Mensch lag am Boden. Eine Granate hatte ihm die gesamte rechte Seite weggerissen. Es gab kam noch etwas das man hätte tun können.

Die Asari war über ihn gebeugt und hatte Tränen in den Augen, währen die Lebensgeister des Mannes erloschen. Cel beobachtete die Szene hielt aber ansonsten abstand. So wie der Turianer auch. Die letzten Minuten waren sie durch das gewaltige Schiff gegangen – der Mensch hatte sie angeführt, da er sich den Weg wohl am besten gemerkt hatte. Zurück zu dem Schiff dieser 'Reisenden'.

Und seit diesen Minuten ging Celeste nicht aus dem Kopf was sie mit diesen Leuten machen musste, oder konnte, sobald sie das Schiff erreicht hatten. Es hing viel davon ab, wie gut das Schiff noch in Schuss war oder nicht. Oder was sie dann mit ihr vor hatten. Im Moment war das egal. Sie waren in eine Gruppe dieser Monster gerannt und der Kampf war kurz und blutig gewesen. Dank der Asari und der Schnellfeuerwaffe des Turianers und mit Sicherheit auch weil der Mann die Überraschung abgefangen hatte. Und trotzdem konnte Cel kein Mitleid empfinden. Sie blieb ruhig und sah den Turianer an.
"Tut mir leid."
Der Alien sah sie an und versuchte zu verstehen ob sie sich sozialisieren wollte. Schien aber nichts in ihrem Gesicht dieser Art lesen zu können.
"Er war ein guter Mann." sagte er schließlich neutral.

"Der uns fehlen wird." erwiderte sie ruhig, nach einem Moment und griff ihr Gewehr fester. Etwas das langsam richtig schwer wurde, da ihre linke Hand kaum noch mit machte. Der Schaden musste schlimmer sein als sie sich gewahr war. Egal. Sie mussten zu diesem Schiff.

Es dauerte nicht lange, bevor die Asari zu ihnen zurück kam. Sie schniefte und war immer noch verweint. "Es ist rum." sagte sie leise und sah nicht zurück. Nicht auf den leblosen Körper der in einer großen Lache aus rotem Blut lag. Celeste blieb still und sah den Turianer an. Der sagte ebenfalls nichts sondern nickte nur und drehte sich dann zum gehen weiter.
Zur Überraschung der Texanerin tat sich hinter dem Schott gleich der Hangar auf. Und der war, zerstört.

Als wäre eine riesige Bombe eingeschlagen. Es war ein wunder das die Dämmfelder noch hielten und das ganze Ding nicht abgefallen war. Mit geübtem Blick erkannte sie das Shuttle der Midway und grunzte.
"Hattet ihr ein Shuttle?"
"Ja." war die ruhige Antwort des Turianers der sich um sah und seinen Augen kaum traute. Überall lagen tote Monster, Teile und Splitter herum. Celeste legte den Kopf in den Nacken. "Gott scheißt auf mich." seufzte sie und sah sich um. "Sieht so aus als ob mein Team hier abgestürzt wäre und sich dann euer Shuttle gekrallt hat."

Die Analyse traf wohl exakt den Nagel auf den Kopf. Der Turianer knurrte und sah Celeste an die mit den Schultern zuckte, war nicht ihr Fehler oder ihre Schuld. Der Alien starrte auf das Hauptschiff und dann an diesem Vorbei zu dem Allianzschiff das im Hintergrund durch das All kreuzte. "Aber dein Schiff ist noch da. Chief." stellte er ruhig fest und sah Celeste an. Dann die Asari. Dann wieder zu seinem Schiff und dann das ganze noch mal.
Cels Instinkt schlug Alarm. Sie sah in seinem Gesicht was ihm durch den Kopf ging. Und ohne das Schiff anzusehen wusste sie dass es da nur noch eine Rettungskapsel gab.

Damit war die Entscheidung ihr abgenommen worden. Der Alien wirkte nicht so als ob er die Kapsel teilen wollte. In seinen Augen konnte Cel die Entscheidung sehen – ganz im Gegenteil zu der Asari.
Dann ging alles ganz schnell. Der Turianer riss das Sturmgewehr hoch, aber er hatte sich wohl dafür entschieden dass die Asari gefährlicher war als Celeste. Der blaue Alien war nicht verletzt und sie war eine ziemlich beeindruckende Biotikerin. Vermutlich hätte Cel die Wahl ähnlich getroffen. Aber dann nicht an so einer ungünstigen Stelle. Sie hätte gewartet und beiden in den Rücken geschossen. Gut, besser für sie. Der Alien richtete das Gewehr auf seine Freundin und zog ab. Die Geschosse hagelten erst auf den Schild, aber dann zerfraßen sie es und sägte sich einmal Vertikal durch die Körpermitte der Frau und rissen sie von den Füßen. Ihr ungläubiges und überraschtes Gesicht, nahm Celeste nicht wahr.
Sie hatte keine Zeit das Gewehr in den Anschlag zu bringen. Das hätte zu lange gedauert. So ließ sie es also fallen und machte einen Satz nach vorne. Hinein in die Körpermitte des Turianers und blockte damit den Weg für sein Sturmgewehr, um es auf sie richten zu können.

Mit der rechten Hand rammte sie das Messer das sie gezogen hatte mit aller Kraft in den Bauch des Alien. Schilde waren super – bis man im Nahkampf angegriffen wurde. Die Klinge drang ohne Widerstand durch die Kleidung und in die Bauchdecke des Mannes. Celeste hatte keine Mühe die scharfe Schneide nach oben zu ziehen und ihm den Bauch zu öffnen, dabei durch Organe und Gefäße zu schneiden, als wären sie Butter.
Trotz ihres Anzuges fühlte sie den heißen Schwall Blut der sich gegen ihren Oberschenkel ergoss. Und das Klatschen von Darm und Anderem.

Das Gewehr feuerte neben ihr noch weiter bis es leer war. Der Gesichtsausdruck des Mannes, der nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war, war überrumpelt und ebenso ungläubig wie das seine Freundin die er eben erschossen hatte.
"Arschloch." knurrte Celeste und zog das Messer bis unter sein Sternum. Richtete es dann aufwärts und stach zu. Drang mit dem ganzen Kampfmesser und ihrer Hand in den Brustkorb ein, um ihm den Herzbeutel aufzustechen und es zu beenden.

Seine Augen wurden mit einem Schlag leer und sein Körper kraftlos. Er kippte hinten über und nur Celeste blutiger Unterarm und das kaum noch erkennbare Messer ragte in die Luft. Sie stand ruhig einen Moment so dorten und starrte auf ihn hinab. "Dummes Arschgesicht. Soll dir Satan den Arsch auff.."

"..hilf.." kam es von der Seite und lenkte Celeste von ihrer Schimpftriade ab. Es war die Asari. Sie lebte noch. Überraschenderweise. Die Allianzsoldatin tat einen Schritt und ging dann neben ihr in die Hocke.
"…bitt." Celeste sah ihr ins Gesicht und besah sich dann die Wunden. Da war nichts mehr zu machen. Es war ein wunder das sie noch lebte. Sie hatte sich in den Lebenswichtigen Orten mehr als ein Dutzend Kugeln gefangen. Cel schüttelte den Kopf.

"Es tut mir leid." sagte sie erneut und nahm mit ihrer rechten, nachdem sie das Messer weggesteckt hatte ohne es zu reinigen, Hand die der Asari.
"..nich.. hir…" kam es mit blutigen Blasen leise aus dem Mund der Sterbenden. Dann reichte sie mit letzter Kraft Celeste eine OSD. "…hir gsmmlt…" dann war es vorbei. Ihre Augen waren leer. Sie war tot.

Die Allianzsoldatin richtete sich auf und schloss die Augen. Damit war sie wohl das letzte – normale – Lebewesen auf diesem Schiff. Die Vorstellung war gruselig. Und dann knurrte es in ihrem Kopf. Es fühlte sich an wie kaltes Metall das sich verbog oder sich aneinander rieb. Sie zuckte zusammen und würgte. Zeit zu gehen. Sie ging los, und fühlte wie sich eine eisige Hand nach ihrem Kopf ausstreckte. Celeste begann zu rennen. Sprang über eine provisorische Deckung und hechtete in das Frachtschiff das mitten im Hangar gestrandet war, durch die Explosion.
Sie schlug auf die Notschließung, aber hinter ihr war niemand. Das unheimliche Gefühl war weniger bewusst, aber es war noch immer da. Als würde etwas versuchen auf sie ein zuflüstern.

Cel rannte den Gang hinunter. Sie hatte Angst. Richtige Angst. Etwas das sie lange, sehr lange nicht mehr gehabt hatte. Solche Angst das sie sich fast nass machte. Mit den letzten Kräften erreichte sie die Rettungskapsel. Stieg hinein. Zog ihre Ausrüstung an sich und schlug auf den großen roten Knopf.

Es krachte. Es knackte und dann gab es eine kräftige Explosion als die Kapsel aus dem Schiff und durch das Dämmungsfeld hinaus ins All geschleudert wurde.
Und mit jedem Meter Entfernung zu dem Schiff wurde das Flüstern leiser. Die Kälte verschwand und der Eindruck von Stahl der sie durchdrang wurde geringer bis er verschwunden war. Sie ließ den Kopf in den Nacken sacken und starrte an die Decke der kleinen Kapsel. Sie tastete ohne erst hinzusehen nach der Kommunikationskonsole.

Dann stellte sie es auf Breitband. Da das Teil keine Verschlüsselung hatte.
"Chief Grey an Midway. Sitze in dem Rettungs-ToiToi. Wäre dankbar für ein Aufsammeln." sagte sie und spürte das ihr schlecht wurde. Sie fühlte sich taub und erschöpft. Ihr Körper schmerzte. Grundsätzlich. Es gab keine Stelle nie nicht brummte und weh tat. Sie war müde. Sehr müde.
"Ach und ein Bier, wäre nicht schlecht…" grunzte sie und sah aus dem kleinen Bullauge zu der größer werdenden Midway.

--> SSV Midway: Hangar