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jokersbiggestfan
21.07.2011, 20:33
So, dann trau ich mich jetzt auch mal: Meine FF zu Mass Effect. Es geht darin um (surprise,suriprise!) Joker und was mit ihm in den 2 Jahren zwischen Teil 1 & 2 so passiert ist...hier mal das erste Kapitel, wenns gefällt gibts den Rest :)

MASS EFFECT - DEAD AND ALIVE

1. Dead inside

Ein Klingeln zeriss die Stille der Nacht und ließ Alice Moreau erschrocken hochfahren. Hektisch tastete sie nach dem Schalter ihrer Nachttischlampe, brauchte einige Momente um zu begreifen, dass sie nicht in ihrem Bett lag. Wie so oft war sie auf dem Sofa eingeschlafen.
Schnell raffte sie sich auf und zog sich den bereit gelegten Bademantel über, während es erneut klingelte. "Ich komme!" rief sie, hastete zur Tür, nahm sich jedoch einen Moment um durch zu atmen, bevor sie sie öffnete.
Alice wusste, was sie erwartete und dennoch erschrak sie wie beim ersten Mal, als sie sah wer vor ihrer Türe stand. Dylan Rosdale war der Türsteher des "Margerie's" und in den letzten Monaten beinahe so etwas wie ein Freund geworden. Verlegen trat er von einem Bein auf das andere und versuchte weder sein Gegenüber noch die zusammengesunkene Gestalt im Rollstuhl vor sich anzusehen.
"N'Abend, Mrs Moreau. Tut mir leid Sie stören zu müssen aber...." Ein kurzer, verstohlener Blick machte ihm bewusst, dass er nichts zu sagen brauchte. Nicht mehr. Alice seufzte und griff nach ihrer Tasche, nestelte ein paar Credits hervor. "Schon in Ordnung, Dylan. Ich hoffe er hat keine allzu großen Probleme gemacht. Hier, für Ihre Mühe." "Danke Mam!" presste der Angesprochene hervor und hatte es sichtlich eilig, wieder zu verschwinden. Alice konnte es ihm nicht verdenken. Es war deprimierend, das hier zu sehen. Ihn so zu sehen. Mit einem weiteren tiefen Seufzen fasste sie die Griffe des Rollstuhls und schob ihren Sohn in sein Zimmer.

Mehr als einmal hatte Jeff Moreau sich gewünscht, nicht mehr aufzuwachen und auch diesesmal stellte es keine Freude für ihn da, sich seiner Selbst bewusst zu werden. Abgesehen von den hämmernden Kopfschmerzen und dem Gefühl sich dringend übergeben zu müssen war da immer die Erinnerung, das erste Bild das morgends durch seine Gedanken schoss.
Mühsam richtete er sich auf und ließ sich sofort zur Seite rollen, wo seine Mutter vorsorglich wie immer einen Eimer platziert hatte. Er hörte, wie sie die Türe öffnete und zu ihm trat noch während die Sünden des vorangegangenen Abends ihn geräuschvoll wieder verließen.
Wortlos wartete Alice, bis ihr Sohn sich wieder aufrichtete und reichte ihm ein paar Tücher. "Besser?" fragte sie knapp und bekam wie erwartet keine Antwort. Langsam ließ sie sich auf dem Bett neben ihm nieder und seufzte, während er stur an die Wand starrte.
"Jeff, wir müssen reden!" begann sie leise. "Es kann nicht so...." "Nicht jetzt, Mum!" wurde sie sofort rüde unterbrochen, doch Alice hatte noch gestern beschlossen, diesmal stark zu sein. Nur dieses eine mal. "Nein, Jeffrey, ich werde reden und du wirst mir zuhören! Es kann nicht..." "ICH SAGTE NICHT JETZT!" Die Heftigkeit seines Ausbruchs ließ Alice zurückschrecken, sie schluckte schwer und versuchte, ihren Sohn nicht die Tränen sehen zu lassen, die ihr in die Augen schossen. "Was ist nur aus dir geworden?" flüsterte sie heiser. Jeffs Blick traf den ihren und schnitt tief in ihr Herz als sie den leeren Ausdruck seiner Augen sah. "Ich bin ganz einfach zu dem zurückgekehrt, was ich immer schon war, Mum. Ein verdammter, nutzloser Krüppel!"

Zwei Stunden später schickte Jeff sich an die Wohnung zu verlassen. Er hatte keine Ahnung warum er immer noch zur Arbeit ging, oder besser gesagt rollte, wahrscheinlich war es lediglich der Wunsch seiner Mutter aus dem Weg zu gehen, der ihn bei der Stange hielt. Aufbauend war sein neuer Job nun nicht wirklich.
Mit starrem Blick ließ er den Rollstuhl die Rampe hinaufrollen, die zum "Flight Security Center" führte. Glücklicherweise versuchte niemand, ihn anzusprechen, selbst der Pförtner hatte sich sein schrilles "Guten Morgen!" längst abgewöhnt. Wer Jeff Moreau länger als 5 Minuten kannte verspürte keinen Wunsch mehr mit ihm zu reden und das war gut so.
An der Lifttüre musste er innehalten und die belanglosen Geplänkel seiner Kollegen mit anhören, allesamt verdammte Langweiler und Angeber, die doch tatsächlich glaubten stundenlang vor einem Bildschirm zu sitzen und Schiffe einzuweisen wäre das höchste im Leben. Keiner von diesen Idioten hatte auch nur einmal ein Schiff gesteuert und trotzdem benahmen sie sich, als wüssten nur sie alleine, wie man ordnungsgemäß landete.
Die Galle stieg in ihm auf, als er eine Diskussion über die letzte aufregende Neuigkeit aus dem Sanduhrnebel aufschnappte.
"Und stellt euch vor, dieser Vollidiot von einem Piloten hat doch wirklich versucht das Baby mit defekten Landungsklappen mitten im Eis von Thegan zu landen. Dabei lernt man doch schon im ersten Jahr auf der Akademie, dass bei defekten Landungsklappen ein Notlandung im Wasser die einzige Möglichkeit ist um...."
Jeff schloss die Augen und versuchte, das Gerede zu ignorieren. Er konnte sich keinen Ärger leisten, nicht schon wieder und deswegen war es besser die Klappe zu halten. Der Tag hatte ohnehin nicht gut begonnen und würde auch nicht besser werden, da war es nicht von Vorteil alles nur noch zu verschlimmern.

Früher hätte er dem milchgesichtigen Arschloch vermutlich eine Krüke in den Rachen gestopft und ihn verbal exekutiert, doch das war der alte Jeff gewesen. Joker, den es nun nicht mehr gab. Bereits fast ein Jahr war seit dem Angriff auf die Normandy, Shepards Tod und seiner Versetzung auf die Arcturus Station vergangen, doch immer noch hatte sich Jeff nicht von all diesen Ereignissen erholt.
De facto war er an Bord der Normandy gestorben, auch wenn sein Körper es geschafft hatte durch die Hilfe des Commanders zu entkommen, innerlich fühlte er sich tot, ohne eine einzelne Regung. Er konnte sich noch gut an das erste Erwachen nach dem Angriff erinnern....es war richtungsweisend für den Rest seines bisherigen Lebens gewesen.

<<< Mit einem Schrei schoss Jokers Oberkörper in die Höhe, er fasste sich an den Hals und atmete hektisch ein und aus, bekam kaum Luft. Sofort war Dr. Chakwas neben ihm, winkte ihren Assistenten heran. "Er wacht auf! Bereiten sie ein Beruhigungsmittel vor, sofort!" fuhr sie ihn an. Dann, mit sanfterer Stimme, legte sie einen Arm um Joker und drückte ihn vorsichtig wieder nach unten. "Schön langsam und tief atmen, beruhigen Sie sich!"
Seine Augen flogen durch den Raum, er versuchte zu erkennen wo er war, sich zu erinnern was geschehen war. Gleichzeitig mit der Erinnerungen trafen ihn die Schmerzen und vereinten sich mit den schrecklichen Bildern. Es war vorbei. Die Normandy war Geschichte. Shepard tot. Und er selbst...gebrochen.
"Joker, hören sie mich? Falls ja möchte ich, das Sie einmal blinzeln. Bewegen Sie sich bitte so wenig wie möglich! Sie haben bei dem Angriff einige Knochenbrüche und innere Verletzungen erlitten und es ist äußerst wichtig das Sie ganz ruhig bleiben, in Ordnung?" hörte er Chakwas wie durch einen Nebel sagen.
Es war belanglos, welche Verletzungen er erlitten hatte. Es war ihm egal, ob er überleben würde. Tief drinnen wusste Joker in diesem Moment, dass er alles verloren hatte. Was war dagegen schon der Tod? >>>

Das milchige Licht des Bildschirms fiel auf Jeff's Gesicht und ließ es noch um einen Tick blasser wirken, als es ohnehin schon war. Bereits seit einigen Minuten beobachtete Serena Miles die emotionslosen Züge ihres Untergebenen aus sicherer Entfernung bevor sie sich entschloss, das unvermeidliche Gespräch zu suchen. Wie immer musste sie Moreau nicht ansprechen um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, dieser Mann schien ganz einfach eine Gabe dafür zu haben zu merken wenn jemand hinter ihm stand und wer es war.
"Mam!" grüßte er mit monotoner, rauher Stimme und machte keine Anstalten, sie anzusehen. "Können Sie kurz in mein Büro kommen, Moreau?" Serena hoffte innständig, dass er der Aufforderung folgen würde, wurde aber sogleich enttäuscht. "Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann tun Sie's. Die Geier haben ohnehin schon Stellung bezogen." antwortete Jeff mit einem Wink in Richtung der anderen Lotsen, die es plötzlich eilig hatten möglichst beschäftigt zu wirken.
"Also gut," seufzte Miles, "Wie Sie wollen. Mir ist zu Ohren gekommen, Sie hätten Lieutenant Parker gestern in einer Bar einen verdammten Hurensohn genannt und ihn mit einer Flasche tätlich angegriffen. Ist diese Information korrekt?" Die emsige Geschäftigkeit der Umstehenden hielt für einen Atemzug inne, gewann aber sofort wieder an Energie, als Miles einen drohnenden Blick in die Runde warf. Sie hasste diese Situationen, die sich seit Moreaus Ankunft häuften und war nicht gewillt, ihm eine Bühne für sein Verhalten zu geben.
"Nicht exakt, Mam. Genaugenommen habe ich ihn einen verfickten Hurensohn genannt und eine Flasche nach ihm geworfen. Hab aber nicht getroffen, leider." knurrte Jeff, der seine Vorgesetzte immer noch keines Blickes würdigte. Wozu auch, er hatte es nicht nötig ihr oder irgendjemand sonst Respekt zu zollen, die Allianz konnte ihn ohnehin nicht feuern. Nicht nach alldem was passiert war. Sie hatten ihn in das letzte Loch gestopft das ihnen eingefallen war damit er keinen Ärger machen konnte, und hatten wohl gehofft, er würde sich freiwillig verabschieden. Botschafter Undinas hähmisches Grinsen hatte sich in Jeffs Gehirn gebrannt, als sie ihm die Entscheidung verkündeten...

<<< "...sind wir unter Zuhilfenahme der psychologischen und medizinischen Protokolle zur Entscheidung gekommen, dass wir Ihnen, Flight Lieutenant Jeffrey Moreau, die Belastung des Fliegens zur Zeit nicht zumuten können. Sie werden daher in den Innendienst versetzt, Ihr zukünftiges Aufgabengebiet wird sich in der Flight Security der Arctus Station befinden. Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?"
Stocksteif saß Joker in seinem Stuhl, diesem verdammten rollenden Ding gegen dass er sich als Kind immer vehement gewehrt hatte und versuchte, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. "Bitte um Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen, Ratsherr Anderson!" hörte er sich selbst sagen.
Mit einem nervösen Seitenblick auf Udina nickte Anderson. Man sah ihm an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte und sich mit allen Mitteln gegen diese Entscheidung gesträubt hatte, doch letztlich hatte auch er sich dem Druck der Allianz fügen müssen. "Erteilt, Lieutenant!"
Ein Raunen ging durch die Reihen der Zuhörer, als Joker mit zitternder Stimme antwortete: "Nehmen Sie diesen verdammten Job auf Arctus und stecken Sie ihn sich in den Arsch."
Während Udina seine Lippen zu einem triumphierenden Lächeln verzog, glaubte Joker in Andersons Blick so etwas wie Mitleid zu erkennen. "Hören Sie zu, Moreau, mir ist bewusst das die letzten Monate nicht einfach für Sie waren. Nehmen Sie sich ein paar Wochen frei und überdenken Sie dieses Angebot. Das ist alles was ich für Sie tun kann. Sitzung geschlossen."
Er hörte nicht, wie alle anderen aufstanden und gingen. Er spürte nicht Garrus' Hand auf seiner Schulter, die ihm mit einem leichten Druck sein Beileid vermittelte. Noch Stunden nach der Entscheidung saß er in alleine im Konferenzsaal der Citadel und sah zu, wie Joker langsam zu Grunde ging und Jeffrey Moreau Platz machte. >>>

Serena Miles verzog keine Miene. Sie hatte sich darauf vorbereitet mit Moreau zu sprechen und beschlossen, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. "Nun, wie auch immer, Parkers Vorgesetzter hat mich heute morgen kontaktiert und wissen lassen, dass sein Lieutenant auf eine Anzeige verzichten wird. Dennoch hat er mich gebeten Ihnen ins Gewissen zu reden. Sie sind sich bewusst, dass Ihr Verhalten ein schlechtes Licht auf meine Abteilung wirft?" "Durchaus, Mam." "Und Ihnen ist auch klar das ich, sollte sich so etwas noch einmal wiederholen, Ihre Kündigung beantragen muss?" "Durchaus, Mam."
Liebend gerne hätte Miles ihrem ignoranten Untergebenen ihr Klemmbrett an den Hinterkopf gedonnert, als sie das verhaltene Gelächter der anderen hörte, doch im Gegensatz zu Moreau wusste sie sich zu beherrschen. "Gut, dann hoffe ich, dass so etwas nicht mehr vorkommt!" prustete sie schnippisch und stob in ihr Büro zurück.
Als wäre nichts vorgefallen, starrte Jeff weiter auf den Bildschirm und dachte an nichts.

Drachenritter191
22.07.2011, 20:15
Gut geschrieben, sehr nett. Die darstellung des gebrochenen Joker gefällt mir, weiter so! Ich freu mich auf die Fortsetzung.

jokersbiggestfan
23.07.2011, 18:03
danke für die blumen. ich hoffe in ME 3 wird ein bischen darauf eingegangen in den gesprächen zw shep u joker, auf die 2 jahre...hat mich imens gestört das shep jeffs auftauchen bei cerberus so mehr od minder unreflektiert akzeptiert hat.
"die haben mich fliegen lassen und Sie zurückgebracht"...äh...also ich hätte da schon noch mal nachgehakt, immerhin waren Cerberus in 1 ja nicht grad Sheps freunde...

Drachenritter191
05.09.2011, 08:09
Gruß,

mal ne Interessensfrage: Wann kommt denn der nächste Teil? :)

jokersbiggestfan
08.09.2011, 11:42
2 dumme, ein gedanke ;). Heute abend, war in letzter zeit etwas vom RL gestresst :)

jokersbiggestfan
17.09.2011, 09:35
2. Der letzte Schritt

Langsam trat Alice in den Flur, trocknete ihre Hände mit dem verwaschenen Geschirrtuch und starrte auf die Tür am Ende des Ganges. Es war Zeit Jeff zum Essen zu rufen, sie bestand auf sein Beisein auch wenn er selbst kaum etwas zu sich nahm, doch Dr. Chakwas hatte ihr geraten so viele kontinuierliche Punkte wie nur möglich in den Alltag ihres Sohnes zu bringen, um ihn stabil zu halten.

Dröhnende Bässe und jaulende Gitarren drangen in ihr Ohr, zusammen mit einer aggressiven Frauenstimme die der Welt verkündete: "Tell me how does it feeeeeeeel, to be dead and alive? Tell me how does it feeeeeel, to be ripped out of time? If you're ready to goooooo, just take the last step to die. If you're ready to gooooooo, 'come on keep on flying!"

Alice fühlte sich wie zurückversetzt in alte Zeiten, als sie so da stand und nach dem Mut suchte, zu Jeff zu gehen und mit ihm zu sprechen. Wie oft hatte sie hier schon gestanden? Warum hatte sie nie die Kraft gefunden, ihm ihre Gefühle zu ofenbahren? Tränen liefen über ihre Wangen, als sie an vergangene Tage dachte.



<<< "Fuck you all, fuck you mother, fuck your father, all of them! Need no excuse, need no friend!" dröhnte die Musik durch die Wohnung. "Jeffrey Moreau, wenn du dieses Zeug nicht endlich leiser drehst kannst du etwas erleben!" versuchte Alice sich gehör zu verschaffen, indem sie die Zimmertür ihres fünfzehnjährigen Sohnes aufriss und gegen den Lärm anbrüllte.

Wie so oft saß Jeff vor seinem Flugsimulator und schien sie nicht zu hören...bzw tat er so, denn Alice war sich sicher das er nur versuchte sie zu reizen. Also stürmte sie zu der Anlage und riss das Kabel aus der Wand, woraufhin die Musik endlich verstummte.

"Was zum Henker....MUM!"

fuhr ihr Sohn herum und starrte sie mit wutentbrannten Augen an. "Was soll der Scheiß? Was machst du überhaupt in meinem Zimmer? Ich habe dir schon 100 Mal gesagt du sollst gefälligst anklopfen!" "Das habe ich Jeff aber anscheinend bist du inzwischen taub von dem Krach! Muss das denn sein? Mrs. Pearson von nebenan hat sich diese Woche schon 3x beschwert! Wenn du so weitermachst müssen wir noch ausziehen!"

Und da war es wieder, dieses kurze arrogante Lachen, das sie so hasste. Sicher, es war nicht Jeffs Schuld, dass er seinem Vater so verdammt ähnlich sein konnte, aber wie so oft war sie nicht fähig, es einfach sein zu lassen. "Warum musst du mir das Leben so schwer machen? Es ist hart genug dass ich das alles hier alleine schaffen muss! Deine Therapie, deine Schule...glaubst du es macht mir Spaß ständig zu hören wie sehr du dich daneben benimmst? Das habe ich nicht verdient Jeff, nicht nach all dem was mir dein Vater angetan hat!!!"

Im selben Moment indem sie das Feuer in seinen Augen auflodern sah, wusste sie, dass sie zu weit gegangen war. Wieder einmal.
Seine kontrollierte, leise Stimme war schlimmer als jeder Wutausbruch, den er haben konnte.

"Alles klar, ich verstehe. Nein, du hast es nicht verdient einen verdammten Krüppel zum Sohn zu haben. Wirklich nicht. Schon klar. Hör zu Mum, warum verfrachtest du mich nicht einfach in eines dieser Wohlfahrtsheime? Dann bist du mich endlich los und kannst wieder herumhuren wie du willst!"

Sie hätte ruhig bleiben sollen. Sie hätte ihn in den Arm nehmen, sich entschuldigen sollen. Doch Alice konnte nicht. Längst war ihr Leben zu verfahren, ihre Reaktionen zu eingeengt um alternativ zu reagieren. Die Jahre hatten sie hart gemacht, unfähig ihre waren Gefühle zu zeigen.
"Wag es nicht noch einmal so mit mir zu reden oder ich werde exakt das tun!" presste sie hervor, wirbelte herum und schlug die Türe zu.

Erst als sie sich mit den Rücken dagegen lehnte und die laute Musik von vorhin ihr nervenzerreibendes Werk wieder aufnahm, konnte sie bittere Tränen weinen. >>>




Letztlich hatte sich viel geändert mit den Jahren. Nicht, dass sie fähig gewesen wäre mit Jeff über ihre Gefühle zu reden, jedoch hatten sie beide irgendwann nach seinem Auszug eine stille Übereinkunft getroffen: Das es die Vergangenheit nicht wert war, sich daran zu erinnern. Das es besser war ihre Gespräche auf "Hallo, wie gehts? Danke der Nachfrage, alles in Ordnung. Hast du schon gehört dass..." usw zu beschränken.

Bis vor wenigen Monaten, als Jeff plötzlich vor ihrer Türe stand. Alice hatte vom Absturz der Normandy aus den Medien erfahren und stundenlang das Comm angestarrt, bevor sie den Mut gefunden hatte, sich mit Anderson verbinden zu lassen. Natürlich hatte sie nicht gleich mit ihm sprechen können und so vergingen Tage, bis sie endlich erfuhr das Jeff noch lebte. Wahrscheinlich hätte sie daraufhin versuchen sollen, ihn zu kontaktieren, doch sie tat es nicht. Zu groß ihre Angst wieder in alte Muster zu verfallen. Wenn er sprechen wollte, würde er sich melden.

Und dann war er plötzlich da. Der Zufall wollte es, dass sie direkt neben der Türe stand, als er läutete und sofort öffnete. Das erste das ihr auffiel war der Rollstuhl gewesen. Nicht sein eingefallenes Gesicht, nicht die Verbände um seinen Kopf, nein, dieses verdammte Ding wegen dem sie so viele Kämpfe mit ihm ausgefochten hatte.



<<< "Nein, ich setz mich da nicht rein! Sicher nicht! Keine Chance!" Trotzig zog der kleine Junge durch die Nase hoch und schenkte der Krankenschwester einen zornigen Blick. "Aber Jeff..." versuchte es diese erneut. "Lassen Sie ihn." unterbrach Alice das Gespräch bevor es wirklich hässlich werden würde.

Sie hatte schon zu oft versucht ihren Sohn davon zu überzeugen, dass sein Leben bedeutend leichter sein würde wenn er bereit wäre, den Rollstuhl zu akzeptieren. Doch er wollte nichts davon hören, quälte sich lieber Tag für Tag auf seinen Krüken den ganzen Weg zur Schule, ins Krankenhaus und wieder zurück.

"Es hat keinen Sinn. Wenn er laufen will, dann soll er laufen." Kummervoll sah sie dem kleinen Jungen zu, wie er sich überden Krankenhausflur schleppte. >>>



Minutenlang hatten sie sich nur angestarrt, schweigend, unfähig ein Gespräch zu beginnen. Erst Mrs. Pearson hatte die Stille gebrochen, als sie in den Flur trat und sie beide in ihrer Starre erblickte.
"Mrs. Moreau! Ich wusste ja gar nicht das Ihr Sohn wieder da ist! Von dir hört man ja großartige Dinge, Junge! Hast dieser Shepard geholfen die Galaxie zu retten, nicht? Kann man ja kaum glauben wenn man dich so sieht, aber ich hab ja immer schon gesagt, der ist ein helles Köpfchen, nicht?!" "Guten Tag, Mrs. Pearson!" hatte Alice in die Richtung der alten Schreckschraube geschnappt und war eilig zur Seite getreten, damit Jeff hereinfahren konnte, bevor ER eine Antwort auf die Reden der verhassten Nachbarin fand.

Sie waren lange aufgeblieben an diesem Tag und zum ersten Mal seit Jahren hatten sie wieder miteinander gesprochen. Jeff hatte ihr alles erzählt, die Sovereign, der Angriff, der Tod des Commanders, die der Held der Galaxie geworden war, seinen eigenen Anteil an diesem tragischen Ereigniss.
Und dann hatte er geweint, bitterlich geweint, denn er war sich sicher alles verloren zu haben. Sie hätte ihn aufbauen müssen, doch Alice brachte nicht mehr zustande als seine Hand zu tätscheln und ihm anzubieten er könne bleiben.

Seitdem schienen sie der Vergangenheit von Tag zu Tag näher zu kommen. Es hatte nicht lange gedauert bis Jeff angefangen hatte zu trinken, wenig nur zuerst, jedoch bald soviel das Dylan ihn regelmäßig halb bewusstlos vor ihrer Tür ablud. Alice ertrug es still, hob ihn mühsam aus dem Rollstuhl ins Bett, ließ seine lallenden Beschimpfungen über sich ergehen weil sie das Gefühl hatte, es ihm schuldig zu sein.

Anfangs hatte sie noch gehofft es möge nur eine Phase sein, doch es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Wie sie von der ewig tratschenden Mrs. Pearson gehört hatte, hatte ihr Sohn am Vortag sogar einen Soldaten angegriffen. Das ähnelte sehr dem trotzigen Jugendlichen, den sie in Erinnerung hatte, nicht aber dem begeisterten, wenn auch sarkastischen Piloten, als den sie ihn in den letzten Jahren kennengelernt hatte.

Wie um die Erinnerungen wegzuwischen schüttelte sie ihren Kopf und klopfte sanft an seiner Tür. Keine Reaktion. Vorsichtig drückte sie die Klinke herunter. Die Musik sprengte beinahe ihr Trommelfell, doch Alice bemühte sich den aufkeimenden Ärger zu ignorieren. Sie musste handeln, endlich anfangen ihm die Mutter zu sein die er immer schon gebraucht hätte.

Jeff lag ausgestreckt und mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Hätte sie ihn nicht so gut gekannt wäre sie der Annahme erlegen, er schliefe, doch aus Erfahrung wusste sie, dass er hellwach war. Es war nur seine Art ein Gespräch zu vermeiden.
Alice sah sich nach einem Stuhl um und zog ihn neben das Bett. Eine Weile saß sie so da und betrachtete ihren Sohn eingängig. So selten hatte sie ihn gesehen, seit er mit 18 auf die Militärakademie gegangen war, so rar waren die Momente gewesen. Erst jetzt, als sie bewusst seine Züge studierte, fiel ihr auf wie sehr er sich verändert hatte. Aus dem kleinen Jungen, dem rebellischen Teenager war längst ein erwachsener Mann geworden...und es war an der Zeit die Eindrücke der Vergangenheit gehen zu lassen und jenen kennen zu lernen der er geworden war.

Sie ergriff seine Hand, spürte dass er sich versteifte, ließ aber nicht los. Langsam begann sie, seine Finger zu streicheln und versuchte, die Tränen zurückzudrängen. Das letzte Mal hatte er ihr eine solche Berührung gestattet als er fast noch ein Baby war. Er musste wirklich verzweifelt sein, denn er wehrte sich nicht.

"Jeffrey" flüsterte sie, als die Musik endlich endete und die Stille wie ein Paukenschlag über sie hereinbrach. Er öffnete die Augen, ließ seinen Blick jedoch an die Decke gerichtet. Mit einem tiefen Atemzug nahm sie all den Mut zusammen, der ihr zeit seines Lebens gefehlt hatte und fuhr fort:

"Ich bin es leid mit dir zu kämpfen, das habe ich viel zu lange getan. Ich verlange auch nicht das du mich verstehst, denn eigentlich kann ich das selber nicht. Ich will nur das du weißt..." für einen Moment versagte ihre Stimme. Dies war der entscheidende Punkt. Sie musste es endlich sagen, die Worte die sie ihm schon viel länger, viel öfter hätte sagen sollen. "Ich liebe dich! Es mag schwer zu glauben sein nach allem, was ich dir angetan habe, aber ich liebe dich und ich habe es nie bereut das du mein Sohn bist. Es ist so vieles schiefgelaufen zwischen uns und Gott weiß ich habe versucht es aufzuhalten aber...ich war zu schwach Jeff. Ich habe als deine Mutter versagt. Es tut mir leid. Aber es ist noch nicht zu spät um neu anzufangen! Und deswegen muss ich dir sagen dass du aufhören musst zu trinken. Du zerstörst dich Jeff, und ich kann dir nicht länger dabei zusehen."

Endlich brachen ihre Tränen hervor als er nach einigen Momenten der Stille den Druck ihrer Finger erwiederte. So gut ihr diese Berührung tat, so sehr sie sich darüber freute, so schlimm schmerzte sie wie verloren, müde er klang als er antwortete.

"Ich weiß Mum." Immer noch konnte Jeff sie nicht ansehen, er hatte Angst ihrem Blick zu begegnen und Mitleid darin zu sehen, eine Regung die er mehr hasste als alles andere. "Ich weiß. Es ist nur...schätze in unserer beider Leben gab es nicht viel das uns etwas bedeutete, hm?"
Alice nickte, froh darüber dass sie endlich einen Anfang gefunden zu haben schienen. "Allerdings. Weißt du, als du geboren wurdest...ich war so glücklich in diesem Moment. Wahrscheinlich bist du das einzig wirklich Gute was mir je passiert ist."

Jeff konnte sich den Anflug eines Lächelns nicht verwehren. "Tut gut das mal zu hören." erwiederte er und entzog ihr seine Hand um sich aufzustemmen. Endlich sahen sie sich direkt an. So sehr er wünschte diesen Moment genießen zu können, der erste seit Jahrzehnten in dem er das Gefühl hatte sie würde ihn verstehen, er konnte es einfach nicht. Zu sehr brannte die Erkenntnis in seiner Seele, der er nun Ausdruck verlieh.

"Zu fliegen war das Einzige was ich hatte, Mum. Unter Shepards Kommando hab ich Dinge vollbracht, die mir nie jemand zugetraut hätte. Aber sie hat an mich geglaubt, mich gefördert. Und als Dank habe ich sie sterben lassen. Ich würde dir gerne etwas anderes sagen aber ich fürchte mein Leben hat keinen Sinn mehr. Du solltest aufhören dir Sorgen zu machen. Ich bin es nicht wert."
Immer noch weinend hob Alice ihre Hand zu seinem Gesicht, strich über seine Wange. "Oh Jeff, sag so etwas nicht!" Doch er senkte nur seinen Blick.

"Du solltest jetzt besser gehen."

Später an diesem Abend fand er sich wie so oft an der Bar des "Margerie's" wieder, wo er einen Drink nach dem anderen bestellte und den Typen im Spiegel hinter dem Tresen nieder zu starren versuchte. Eigentlich hätter er wohl so etwas wie Erleichterung fühlen müssen, jetzt nachdem seine Mutter endlich einmal den Mut gefunden hatte auf ihn zuzugehen. Doch Jeff spürte nichts, rein gar nichts. Wer er gewesen war, was er dagestellt hatte, dass alles war gemeinsam mit der Normandy in der Atmosphäre eines Planeten verglüht und zurückgeblieben war nur diese leere Hülle, deren Anblick im Spiegel er kaum ertragen konnte.

"Liz, noch einen!" lallte er der Bardame zu, als sie ein weiteres Mal an ihm vorbeikam. Das Mädchen drehte sich nervös um und warf einen Blick in Richtung der Tüsteher, bevor sie antwortete. "Denkst du nicht du hast genug für heute, Jeff? Noch so eine Aktion wie gestern und Dylan setzt dich entgültig vor die Tür!" "Kann dir doch egal sein! Ich bezahle also will ich verdammt nocheinmal auch bestellen, klar?" herrschte er sie an. "Ja schon gut, ist ja ok!" stammelte das Mädchen und füllte ein weiteres Glas, nur um sich danach so schnell wie möglich an das andere Ende der Bar zu verziehen.
Jeff kippte indes den bitteren Schnaps in sich hinein und rutschte bei dem Versuch, das Glas wieder abzustellen, beinahe aus seinem Stuhl, als er hinter sich eine wohlbekannte, verhasste Stimme hörte.

"Na sieh mal an wen wir da haben! Hast wohl schon wieder ein bischen zu viel erwischt, Joker? Oder soll ich sagen viel zu viel? Mann, mich wundert's das sie dich überhaupt noch irgendetwas tun lassen! Du bist doch ein Wrack, weiter nichts!" zischte Lieutenant Peterson direkt hinter ihm, begleitet von dem hämischen Gelächter seiner Kamaraden.
Konzentriert fokusierte Jeff den Tresen und stellte mit größter Vorsicht das Glas ab.

"Für dich immer noch Flight Lieutenant Moreau, Arschloch!" warf er über die Schulter und bemühte sich, halbwegs aufrecht zu sitzen.
"Aber, aber mein Freund, wo ist dein Humor geblieben? Ich dachte du wärst berühmt dafür . Erinnerst du dich? Joker, der beste Pilot der Flotte, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Tja, wenn ich mir dich so ansehe schätze ich mal deine Tage sind gezählt!"
So gerne Jeff seine Aktion vom Vorabend wiederholt und eine Flasche in Petersons Richtung geschmettert hätte, er war dazu einfach nicht fähig. Weniger der Alkohol als seine restlose Müdigkeit hinderte ihn daran.

"Weißt du was, Peterson? Scher dich zum Teufel!" schnappte er lahm und begann das mühsame Manöver seinen Rollstuhl zu wenden und die Bar zu verlassen. Einmal mehr verfluchte er das sperrige Gefährt an das er seit dem Absturz der Normandy gefesselt war.
Chakwas hatte ihm versprochen das er sich bald wieder zumindest mit seinen Krüken fortbewegen würde können, wenn er nur sein tägliches Training wieder aufnahm, doch Jeff fehlte die Motivation dazu. Wozu hätte er es auch tun sollen? Es gab nichts, dass es lohnte sich so anzustrengen.

Wenn er nur ein Ziel gehabt hätte, so wie früher...



<<< "Ich habe hier die Ergebnisse des Tests meine Herren und ich muss sagen ich bin enttäuscht! Kaum einer von Ihnen konnte die volle Punktzahl erreichen..bis auf Sie natürlich, Mr. Moreau!" Flight Instructor Rhianna Woods drehte sich ruckartig um und schenkte ihrem besten Schüler ein strahlendes Lächeln. "Weiter so!"

Jeff versuchte erst gar nicht die neiderfüllten Blicke seiner Klassenkollegen zu ignorieren. Um ehrlich zu sein: Er fand sie sogar großartig. Die anderen Großmäuler mochten ihm weit vorraus sein, wenn es darum ging den Pausenraum zu erreichen oder mit dem Footballteam der Station einen Sieg zu erringen, aber das hier war SEIN Spielfeld und hier legte er die Punkte vor.

"Ist ja klar, Krükenjeff hat ja nichts besseres zu tun als zu lernen!" tönte es vom hinteren Teil der Klasse. Woods fuhr herum. "Wer war das?" fragte sie drohend doch ihr begegnete nur eine Wand aus hämischen Gekicher. Nein, Moreau hatte sich hier keine Freunde gemacht.
Seufzend beschloss sie es gut sein zu lassen und sah zu ihm hinab. Jeff saß da und studierte seine Ergebnisse, schien völlig gelassen zu sein, seine Züge ernst wie eh und je. "Der Einzige der hier einen Grund zu lachen hat, ist Mr. Moreau!" ließ Woods die Klasse wissen. Zu ihm gewand fügte sie hinzu:

"Und wenn wir schon dabei sind, ein wenig Lächeln würde ihnen nicht schlecht stehen, Joker!" >>>



Beinahe wehmütig dachte er nun an diese Zeit zurück, als er sich mühsam durch den Club bewegte und sich anstrengte Dylans fragenden Blick stoisch zu ignorieren. Wenigstens bot Peterson ihm einen Grund den Club zu verlassen bevor er abgefüllt genug war das der Türsteher ihn aufsammeln und nach Hause bringen musste.

Außerhalb des "Margerie's" war es bereits ruhig in Arctus geworden. Die meisten Leute hier kamen von der Erde und man versuchte in einem Anflug von Sentimentalität den Tag-Nachtrythmus des Planeten beizubehalten. Jeff war es nur recht allein zu sein, es war hier sonst kaum möglich einmal völlige Ruhe zu genießen.

Langsam rollte er einen Gang entlang, gedanken- und ziellos, erkannte erst als er an der Aussichtsplattform ankam, wohin sein Weg ihn geführt hatte. Von hier aus konnte man die Schiffe starten und andocken sehen und er hatte hier früher viel Zeit verbracht. Gewissermaßen war dies der Ort an dem sein eigentliches Leben begonnen hatte. Nachdenklich ließ Jeff seine Hand in die Tasche seiner Jacke gleiten und zog eine Tüte mit 4 roten Pillen hervor. Es war nun gut 2 Wochen her, dass er sie von dem verrückten Dealer in der unteren Ebene der Station erstanden hatte, nicht ohne den Hinweis auf keinen Fall mehr als eine zu nehmen.
Hier hatte alles begonnen...vielleicht war hier auch der Ort um alles enden zu lassen, den letzten Schritt zu tun.



<<< Er wandte sich nicht um als er ihre Schritte hinter sich hörte. Er hatte nicht einmal erwartet das seine Mutter kommen würde, um seinen Triumph zu sehen, schließlich war sie immer gegen seinen Wunsch Pilot zu werden gewesen. Schweigend standen sie eine Weile nebeneinander, betrachteten die Schiffe, die die Station verließen oder ankamen. Schließlich seufzte sie tief und ergriff das Wort.

"Wann fliegst du?" ließ sie knapp vernehmen, ohne das ihre Stimme erahnen ließ ob es sie traurig machte, dass ihr Sohn sie nun verlassen würde.

Joker verfolgte interessiert die Versuche eines Kreuzers in der Enge der Andockbucht zu wenden und notierte sich gedanklich mindestens 8 Fehler, die der Pilot dabei machte. "Admiral Hacket sagte ich soll mich morgen früh auf der SSV Athena melden." anwortete er beiläufig, jedoch nicht ohne Stolz. Es war nicht üblich das ein frisch aus der Akademie entlassener Pilot sofort eines der größeren Schlachtschiffe fliegen durfte. Gewissermaßen war dies Flight Instructor Woods' Abschiedsgeschenk an ihn gewesen und er konnte es kaum erwarten, Arctus endlich hinter sich zu lassen.

"Wann kommst du wieder?" Auch diese Frage aus Alice' Moreaus' Mund klang mehr nach Pflichtgefühl als nach Ehrlichkeit.

"Ich hoffe nie mehr!" >>>



Im kalten Licht der Arctus Station sah Flight Lieutenant Jeff Moreau auf seine Hand herab, in der die Pillen lagen, und warf dann einen letzten Blick in die Unendlichkeit des Universums, bevor er sie alle einwarf, die Augen schloss und auf den Tod wartete.


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jaja ich weiß, das Ende dieses Kapitels ist etwas gewagt...aber mal ehrlich, hinter diesem ständig lässig-amüsiert-überheblichen Gehabe musste ja was düsteres stecken...und es gibt bald wieder ein Licht am Ende des Tunnels, versprochen :)

lg jbf